| |
|
Satirische Rasur
Tipp: Sie sind nie gemeint, immer nur die Anderen...
Die
Seite für hintergründigen Humor und das Thematisieren von
Auffälligkeiten |
|
|
Es gibt genügend Dinge,
Personen und Sachverhalte, um Ungewöhnliches von Personen, die sich selbst ganz normal
fühlen, zu thematisieren. Hier wird der Versuch einer gründlichen Rasur
unternommen, ehe die Ziele noch auffälliger werden oder gar einen Bart bekommen.
Grundsätzlich richtet sich die Gründlichkeit dieser Rasuren nach der empfundenen Notwendigkeit. Dennoch kann nicht davon
ausgegangen werden, dass sich dadurch etwas ändert. Man muss es mit Humor
nehmen...
18.12.2021 |
Schluss mit lustig?
In der Rechtsprechung besagt ein geflügeltes Wort, "Wo kein
Kläger ist, ist auch kein Richter". In gravierenden Fällen
wird in der Politik das Instrument des
Untersuchungsausschusses eingesetzt, um Verdachtsmomente zu untersuchen
und ggf. auszuschließen oder weitere Veranslassungen zu treffen. Nun haben wir in Maintal den Fall, dass
städtische Planungen mit hohem Investitionsvolumen viel zu niedrig
beziffert und ein großer Teil im Haushaltsplan gar nicht beziffert
waren, obwohl die Finanzen der Stadt gewaltig betroffen sind. Da
Bauwesen und die Finanzen in einem Dezernat zusammengefasst sind, liegt
Absicht nahe, zumal es vor der Wiederwahl im Amt geschah und eine
Auswirkung auf den Wahlausgang nicht ausgeschlossen werden kann. Nach
erfolgreicher Wiederwahl öffnen sich nun Abgründe, die mit einer
Höherverschuldung oder mit erheblichen Abstrichen bei der Umsetzung der
Projekte verbunden sind. Immerhin geht es um 50 Mio. €. So, wie es bisher aussieht, hat das scheinbar
keine Konsequenzen. Die Politik zögert oder will das nutzen.
>>>mehr |
|
06.10.2021 |
Neues Kapitel
aufgeschlagen
Es ist schon kompliziert mit dem Vergessen, gerade weil die Eindrücke
sehr stark waren und deren Präsenz nur schwer neuen Eindrücken weichen
wollen. Maintal erlebte mit der Stadtratswahl, der Kommunalwahl und der
Bürgermeisterwahl turbulente politische Zeiten, bei denen sich viele
Personen sehr auffällig verhielten. Hier kommt nun der Versuch, einige
Aktionen und Personen näher zu beleuchten. Eines der neuen Kapitel wird
bereits Böttcher 2.0 genannt. Ein anderes Kapitel ist
die Kooperation zwischen CDU, SPD und FDP
und das Verhalten von Bündnis 90/Die Grünen und dem
Rest des Maintaler Parlaments. Zum Schluss dann noch die
kommunalpolitischen FACEBOOK-Gruppen. Was die Zukunft
wirklich bringt, ist schwer voraus zu sagen, doch unter Hinzuziehen der
Erfahrungen vergangener Jahre lässt sich erahnen, wie beweglich die
einzelnen Fronten wirklich sind.
>>>mehr |
|
15.07.2020 |
Eine Kultsendung wird nervig
Seit Jahrzehnten ist die Krimireihe tatort der absolute
Marktführer im Fernsehen. Kaum eine Sendereihe findet so großes
Interesse, weil die Inszenierungen griffig und logisch aufgebaut sind
und gute Schauspieler ihr Können zeigen. Seit einiger Zeit schalten
viele Zuschauer jedoch entweder genervt um oder die Sendungen erst gar nicht
mehr ein. Drehbuchautoren und Regisseure liefern immer öfter Werke ab,
in denen psychische Probleme oder andere Handicaps der Akteure zu
sehr in den Vordergrund gespielt
werden. Auch immer mehr Schauspieler aus der Nuschelecke kämpfen mit
lauter Musik und unverständlichen oder schwer verständlichen Dialogen
oder werden von diesen überlagert, um Spannung zu
erzeugen. Besonders beliebt sind momentan permanente eingestreute
Rückblenden auf Vergangenes, die eher für Verwirrung als für Aufklärung sorgen. Das
vergrätzt echte Krimifans, die spannende Geschichten lieben, die
interessant und möglichst authentisch aufbereitet sind. Inzwischen
wird sogar darüber diskutiert, ob weniger geschossen werden soll, um
Action zu begrenzen. Das interesssiert die tatort-Gemeinde
herzlich wenig. Ein tatort soll lebensnah und
authentisch sein, aber keine Action-Orgie mit Schüssen und in der Luft
explodierenden Autos. Es mangelt offensichtlich an zündenden Ideen, wie
man die Fans bei Laune halten kann.
>>>mehr |
|
01.11.2019 |
Zwischen Hoffen und Wünschen
Da gibt es ein Gedicht mit dem Ausspruch "Hoffen und Wünschen
schwebt feiernd durchs Zimmer, ein Heinzelmannwirken im
Lampenschimmer...". So ungefähr laufen gerade die Ereignisse rund
um die Maintaler Stadtratswahl ab, die uns noch eine
ganze Zeit lang begleiten werden. Eigentlich suggerierte
Thomas Schäfer von der FDP mit dem vorzeitigen Antrag auf
einen Wahlvorbereitungsausschuss (noch vor der beantragten Wiederwahl
des amtierenden Stadtrats), dass das Parlament zwischen einer größeren
Anzahl geeigneter Kandidaten entscheiden solle, im Fall es bessere
Besetzungen gäbe. Tatsächlich war das bei der vorliegenden politischen
Gemengelage der Todesstoß für den amtierenden Stadtrat, dem man aber
großzügig den Weg der selbstgewollten Reanimierung anbot. Das lehnte er
ab. Ihn wollten daraufhin einige Bürger und Fraktionen retten, doch es
scheiterte kläglich. Der Stadtrat gilt seitdem als verbrannt.
>>>mehr
|
|
30.10.2019 |
Publizistische
Zwickmühlen
So manche informellen Gespräche haben es in sich, wenn man sich
publizistisch betätigt. Je nachdem, welche Gemeinsamkeiten sich dabei
ergeben, desto nachhaltiger wirken Erkenntnisse nach. Dabei muss man gar
nicht einer Meinung sein, viel wichtiger kann der sich festigende
Eindruck sein, ein offenes und ehrliches Gespräch geführt zu haben, bei
dem man sich näher kommt. Aber genau an diesem Punkt geht eine
publizistische Zwickmühle auf. Gegenseitiges Vertrauen bedingt
natürlich, dass man nicht ausplaudert, was manche Menschen interessieren
und gegen den Gesprächspartner verwendet werden könnte. Genau das
passiert aber oft bei Journalisten, also Menschen vom Fach, die von der
Vermarktung ganz besonderer Information leben, wenn sie nicht
ausdrücklich als vertraulich eingestuft wurden. Anständige Journalisten
erkennt man am Umgang mit sensiblen Wissen, das sie nicht für
kommerzielle Zwecke einsetzen. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn nicht
verstandene oder falsch interpretierte Inhalte pseudojournalistisch
ausgeschlachtet werden. Publizistische Tätigkeit erfordert sehr viel
Fingerspitzengefühl, das allerdings sehr vom aufgebauten Vertrauen
geprägt ist. Wird es bewusst beschädigt, ist das zurückgehaltene Wissen
oft ein Reservoir für Angriffe und es bedarf nur eines Funkens und es
könnte eingesetzt werden. >>>mehr |
|
27.10.2019 |
Ahmet Cetiner tritt an
In Maintal ist Ahmet Cetiner kein Unbekannter
und in all seinen Aktivitäten steckt eine große Portion Dynamik, wie uns
das
Video auf Youtube verrät, mit dem er Ende Oktober
2019 an die Öffentlichkeit ging. Die bekannte Redakteurin
Martina Faust interviewte ihn in seinem Auftrag, quasi als
PR-Maßnahme zur Unterstützung seiner Stadtrats-Kandidatur. Das
entspricht seiner bisherigen Vorgehensweise, um ins Gespräch und damit
ins Geschäft zu kommen. Das Interview ist perfekt und spricht viele, die
es sehen, an. Doch das öffentliche Interesse, das bei der Presse zu
Interviews führt, stand nicht dahinter, sondern eben Ahmet Cetiners
Absichten. Am 31. Oktober 2019 endet die Frist der offiziellen
Ausschreibung, das heißt aber noch nicht, dass damit die Arbeit des
Wahlvorbereitungsausschusses beendet ist. Diese endet erst nach der Wahl
des neuen Stadtrats oder der Stadträtin. Doch dazu später mehr. In
seinen Ausführungen stecken sehr viele Visionen und Anregungen, die
bisher von der Kommunalpolitik nur sehr zögerlich behandelt wurden oder
schlichtweg fehlten. Das äußert er als parteiloser Kandidat und greift
damit genau die Konstellation an, die über die Bewerbungen entscheidet.
Der Stadtrat wird nämlich nicht von den Bürgern, sondern von den
Fraktionen gewählt. >>>mehr |
|
03.10.2019 |
Parallelwelten
Nun war auf dieser Seite schon genug die Rede von Maintals
FACEBOOK-Kultur, doch zum Abschluss der Serie muss ich doch
noch einige Gedanken los werden. Nachdem sich viele Menschen auf
FACEBOOK nun zusätzlich oder zumindest verbal kennengelernt haben, hat
jeder so sein eigenes Bild vom schreibenden Gegenüber. Respektable
Personen, die sich persönlich kennen, pflegen einen gänzlich anderen
Umgang miteinander, wie Menschen, die sich ein Bild vom Gegenüber machen
mussten. Hier werden natürlich alle möglichen Eindrücke verarbeitet.
Zunächst fällt erst einmal auf, wie fehlerfrei Texte sind und was ihr
Inhalt über das Wissen und die Auffassungsgabe von Personen aussagt.
Auch ihre politische Richtung und Gesinnung verrät sich bei bestimmten
Themen. Man merkt, wenn jemand unter heftigen Gemütsschwankungen leidet
oder sich nicht beherrschen kann. Intelligenz und Wahnsinn liegen oft
ebenso dicht beieinander, wie zelebrierter Stolz und Dummheit. Werden
Pseudonyme oder Mehrfachidentitäten benutzt, liegen oft ganz besondere
Absichten vor. Eine besonders unangenehme Gruppe ist die Gruppe der
Störer, die sich in jede Sache reinhängen, pöbeln und beleidigen. Wenn
man es richtig bedenkt, ist FACEBOOK eine recht seltsame Parallelwelt
von Menschen aller Klassen, Rassen und teilweise sogar mit psychischen
Problemen. Hier findet man den Größenwahnsinnigen neben dem Underdog und
respektable Personen neben dem sogenannten FACEBOOK-Prekariat.
>>>mehr |
|
27.09.2019 |
FACEBOOK und Politik
Das waren noch Zeiten, als man in Maintal die FACEBOOK-Gruppen benutzte,
um sich ohne den Geist zu bemühen die Zeit zu vertreiben. Diese
FACEBOOK-Welt ist inzwischen zweigeteilt. Wie bereits berichtet, sorgt
eine neue Gruppe - Maintaler Politik - für einen Ort, an dem man sich
zivilisiert, fair und wertschätzend über die Kommunalpolitik austauschen
kann und damit mehr qualifizierte Information in die Bürgerschaft
bringen kann. Aber auch die Politiker profitieren von den Anregungen und
der Kritik der teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen, wenn sie diese in
ihre Überlegungen einbeziehen. Die Hälfte der Maintaler Stadtverordneten
stehen in dieser Gruppe als Ansprechpartner zur Verfügung, lediglich der
hauptamtliche Magistrat verweigert beharrlich die Mitgliedschaft und den
Dialog in dieser Gruppe. Der Gedanke des Gedankenaustauschs auf breiter
Ebene wird leider nur zögerlich angenommen. Dafür sind Störer und
Personen mit kruden Ansichten unterwegs, die permanent Moderatoren und
Administratoren beschäftigen. Zwischen zwei FACEBOOK-Gruppen ist eine
Situation entstanden, die man mit Konkurrenz beschreiben könnte.
>>>mehr |
|
02.09.2019 |
Maintaler Politik im
Härtetest
Die FACEBOOK-Gruppe Maintaler Politik besteht nun drei
Wochen und hat bereits eine Fülle von Themen bzw. Diskussionen gestellt,
sie mit Informationen und Gedanken gefüllt und teilweise schon
"abgearbeitet". Dabei entstand ein Logbuch, das sich nicht nur
interessant liest, sondern auch vielen Lesern Einblicke verschaffte und
die Lust auf MEHR
machen. Nun ist die Gruppe auf 250 Mitglieder angewachsen und der
Zustrom hält an. Doch es gibt interessante Entwicklungen, die beachtet
werden müssen, weil sie den Grundgedanken dieser Initiative betreffen.
Während die Initiatoren sich darum bemühen, dass Diskussionen absolut
sachlich geführt werden und dabei eine Reihe von emotonalisierenden
Facetten verbannen, ist in der Kommunalpolitik bei einem Teil der
Fraktionen gerade das Emotionalisieren als ein Mittel politischer
Agitation sehr erwünscht. Der Flyer ums Hochhaus und die Stadtratswahl
ist dafür ein klarer Beweis. Mit dem Thematisieren des Flyers in der
FACEBOOK-Gruppe MP wurde die Spaltaxt an eine neue Art der Kommunikation
zwischen Bürgern und Politik angelegt. Das hatte zur Folge, dass sich
die Verfasser des Flyers nun gar nicht mehr am Gruppengeschehen
beteiligen und den kritisierenden Politikern das Feld überlassen. Wer
sich lieber dem allgemeinen FB-Leserkreis verbunden fühlt, postet - wenn
überhaupt - in der Gruppe Maintal United oder ganz allgemein. Das wirft
die Frage auf: Maintaler Demokraten,
was verbindet Euch über alle Gräben hinweg?
>>>mehr |
|
21.08.2019 |
Einer dreht durch
Während der Gründung der neuen
FACEBOOK-Gruppe schlüpfte ein Teilnehmer in die Gruppe, der auch in
anderen Gruppen bereits als unangenehm störender Diskutant sein Unwesen
trieb. Neben thematisch noch passenden Argumenten, rastet er
immer wieder touretteartig aus und streut unakzeptable Äußerungen ein, die sehr stören. Die gerade im Aufbau befindliche Kultur der Gruppe
Maintaler Politik scheint ihm ein Dorn im Auge zu sein. Auch scheint er den
Namen der
Gruppe missverstanden zu haben. Es handelt sich nämlich nicht um eine
politische Gruppe, sondern um eine Gruppe politisch interessierter
Menschen. Möglicherweise möchte er der Gruppe MAINTAL-UNITED, aus der
die neue Gruppe teilweise hervor ging, einen Dienst erweisen und die
neue Gruppe beschädigen. Aus seinen Beiträgen ist seine politische Richtung genau zu
erkennen und er begann, die Gruppe damit zu infiltrieren. Da aber die Gruppe
sehr homogen ist, ging niemand - außer Gelichgesinnte - wirklich darauf ein. Am
20.08.2019 wurde er nach unzähligen Ermahnungen aus der Gruppe entfernt, weil alle anderen möglichen
Maßnahmen keine Aussicht auf Erfolg hatten.
>>>mehr
|
|
17.08.2019 |
Sturm im Wasserglas
Die im vorhergehenden Artikel (unten)
vermittelten Eindrücke resultierten aus den Erfahrungen der ersten Phase
eines Stress-Testes in Facebook, speziell der Gruppe
Maintal-United, die fast 4200 Mitglieder hat. Sie wurde vor 6
Jahren gegründet und war als Gruppe gedacht, in der genau das gepostet
werden sollte, was Jugendliche interessiert. Der Name der Gruppe folgte
möglicherweise einem griffigen Schlagwortgedanken, wurde jedoch nie als
das gelebt, was Maintaler verbindet. Genau das ergab der Stress-Test.
Als es wirklich darum ging, einmal Toleranz und ein Gemeinschaftsgefühl
auszuleben, versagten die Macher im Hintergrund und teilweise auch der
Administrator. Mit spätpupertären Verhaltensweisen trieben diese
Personen einen Keil zwischen ernsthaft diskutierende sowie im
Hintergrund interessiert mitlesende Mitglieder und einen Personenkreis,
der die untere Ebene von Facebook-Interessierten prägt. Es entwickelte
sich ein abstruser Kampf über verschiedene Entwicklungsstufen
menschlicher Reife hinweg, der schließlich in eine neue Gruppe für
Maintal mündete - Maintaler Politik. Der Stresstest
führte dazu, dass sich eine Gruppe, die kontinuierlich gewachsen, aber
nicht in der Lage war, den Gruppen-Zweck dem Querschnitt aller
Mitglieder anzupassen, gesund schrumpfte. Wie viel der 4100 Mitglieder
die Gruppe wirklich noch besuchten und sich einbrachten, ist leider
nicht zu ermitteln, damit auch nicht die Gründe, warum sie sich von der
Gruppe abwandten. Der Stil der Macher im Hintergrund und des sich
ebenfalls dort tummelnden FACEBOOK-Prekariats lässt aber die Gründe
erahnen. Nun hat sich infolge des Stress-Tests teilweise die Spreu vom
Weizen getrennt. >>>mehr |
|
11.08.2019 |
Befragt und geantwortet
Heute begebe ich mal in die Niederungen der
Maintaler Kommunalpolitik und deren (Nicht-)Nutzung von
Social Media. Die
Kommunalpolitiker machen einen wichtigen Job, der ihnen alles
abverlangt, keine Frage. "Niederungen" aber, weil das "Alles" bei
einigen zu wenig ist. Diese dürften deshalb demnächst beim kundigen
Wähler aus gutem Grund nicht mehr erste Wahl sein. Es gibt ja den
Spruch, dass jedes Volk die Politiker hat, die es verdient. Nun ist
unsere Sprache ja sehr deutungsreich und wenn man sagt, "was für ein
Volk!", meint man etwas anderes, als wenn man sagt "welches Volk?"
Wenn dann der Bürger sagt: "Die Politiker, die sind vielleicht ein Volk",
ist das wieder etwas anderes. In Social Media treffen sich jedoch alle,
auf die das zutrifft, denn sie sind nicht nur "ein Volk", sondern "das
Volk". Die Einen regieren
und alle anderen reagieren. Und weil das Reagieren zwischen Wahlen stört, sollen
die Bürger möglichst nicht zu Wort kommen.
Social Media und speziell in
Maintal die
FACEBOOK-Gruppe "MAINTAL UNITED" mit über 1400
Mitgliedern ist ein Tummelplatz für normale Bürger, Internet-Clowns, Politiker,
Spanner, Hetzer und Trolle, die sich teilweise unter Pseudonymen ausleben,
während die meisten User mit echten oder wie echt klingenden Namen nur lesen, Fragen stellen oder
überwiegend schweigen. Wieviel dieser über 1400 User bereits nicht mehr
aktiv sind, ist nicht bekannt.
>>>mehr |
|
17.07.2019 |
Bevor ich gehe...
Heute wird die Bundeskanzlerin 65 Jahre alt - herzlichen
Glückwunsch! Die ehemalige Politikerin des ostdeutschen
Demokratischen Aufbruchs und spätere CDU-Politikerin stand zunächst
außerhalb etablierter CDU-Kreise, wie zum Beispiel dem Andenpakt und sie
mied auch andere scheinelitäre Kreise, die heute noch die Zukunft
Deutschlands nach ihren Ansichten gestalten wollen. Sie wurde auch nie
in Korruption und Schwindeleien verwickelt und ihre
außergewöhnliche Art bringt sogar die Mächtigen aus der Fassung, weil
sie die Aura eines Bergepanzers besitzt. Kraftvoll agierend, sobald sie
ihren Antrieb anwirft und bei Stillstand in ihrer Ruhe rätselhaft und
bedrohlich. Selbst so ausgeprägte
Chauvinisten wie Gerhard Schröder
unterschätzten sie und wurden auf ihre Plätze verwiesen - nicht gleich,
aber ganau in dem Moment, in dem sie es am wenigsten gebrauchen konnten.
So entledigte sie sich nach und nach aller potenziellen männlichen
Konkurrenten im Kanzleramt und aller Schwachleister mit Führungsgehabe. Mit den
möglichen weiblichen Nachfolgerinnen verfährt sie inzwischen ähnlich.
Mit Ursula von der Leyen verschwand nun eine nach
Brüssel, wohin schon andere Kapazitäten verschoben wurden.
Annegret Kamp-Karrenbauer darf sich jetzt bei der
Bundeswehr ähnlich disqualifizieren, wie ihre Vorgängerin, die jetzt
als EU-Chefin wegen
knappster Mehrheit vor nahezu unlösbaren Aufgaben steht.
Natürlich mit 3 Fremdsprachen als Qualifikation und
ihren militärischen Kontakten soll sie alles richten. Ihr Scheitern - wie bei
der Bundeswehr - ist jedoch bereits absehbar. Von der Leyen wurde gegen die
französische Macht über Europas Finanzen eingetauscht, obwohl wir die
größten Nettozahler sind und beste Finanzfachkräfte besitzen.
Angela Merkel säubert konsequent ihren ganz persönlichen
Stall, bevor sie geht. >>>mehr
|
|
14.07.2019 |
Auf dem
Schleudersitz
Die Bundespolitik wird womöglich bald um ein erneut gelungenes
Ausboot-Manöver reicher sein, das einer ganzen Reihe von Politikern das
Ende ihrer politischen Karriere bescherte. Bei diesem Manöver sind
Empfehlungen für ein hohes Amt, wie Bundespräsident, ein hoher Posten in
der EU, aber auch lukrative Posten in der Wirtschaft sehr beliebt, bei
denen es kein Zurück mehr gibt. Besonders gelungen ist ein
doppelter Coup, wenn diese Personen in den neuen Funktionen auch noch versagen.
Die passenden Namen können meine Leser nun selbst einsetzen. Nun trifft
es auch die Verteidungsministerin von der Leyen, die - gemessen an ihren
persönlichen Ansprüchen - nicht gerade als
erfolgreich angesehen wird, aber durchaus das Potenzial hat, noch einen
drauf zu setzen. Mit Schleudersitzen kennt sie sich ja aus. Nachdem ihr
die Linken in Brüssel und die Sozialdemokraten bereits die kalte
Schulter zeigten, ist sie offen für die rechte Mitte, die sie ja
favorisierte, auch wenn ihr eigentlicher Kandidat nach der Nominierung
von dunklen Mächten wieder aus dem Rennen genommen wurde. Die
Ultra-Rechten und EU-Gegner im Europäischen Parlament könnten nun den
Ausschlag geben, dass das demokratische Prinzip des EU-Parlaments
endgültig ausgehebelt wird. Die selbsternannten Zerstörer
der EU-Strukturen scheinen sich der Unterstützung, die von
von der Leyen ausgehen könnte, absolut sicher zu sein. Sie
erhoffen sich von ihr sogar noch mehr, denn deren Absichten gehen
vermutlich noch weiter. Einmal mehr zeigt sich, wie fragil der
europäische Gedanke ist und wer sich vor welchen Karren spannen lässt.
>>>mehr
|
|
05.07.2019 |
Sind die Jungen
schon soweit?
Man hört allenthalben die bange Frage: "Sind denn die Jungen schon
soweit?" So auch in den Maintaler Vereinen. Diese Frage würde in einem
Philatelistenverein heute schon nicht mehr gestellt werden, weil der Jüngste
oft schon über 70 Jahre alt ist. In einem Sport-, Kultur- oder
Geselligkeitsverein greift die Frage schon eher. Wie ist es aber in
politischen Ortsvereinen, die an Wahlen teilnehmen und deren
Vereinsmitglieder ins Stadtparlament gewählt werden können? Wie weit
sind denn hier die Jungen, also die unter 30-jährigen? Wie ernst werden
denn die Jungen dieser Altersgruppe genommen, wenn sie zum Beispiel
gar einen Migrationshintergrund haben? Inwieweit sehen die älteren und
die ganz alten Parteimitglieder deren Engagement und
ihren Einfluss auf die Wähler oder den eigenen Verein? Kommunalpolitik
muss alle Wählergruppen erreichen und adäquat bedienen. Die Jungen aller
Coleur sind ein wichtiger Baustein, nicht nur die Etablierten. Fragt man Wähler, so
haben sich viele darüber noch nie Gedanken gemacht, sie reagieren nur
darauf. Wem sind die unterschiedlichen politischen Strömungen innerhalb der
Parteien bekannt und wie sich das auf kommunaler Ebene auswirkt? Wie
steht es eigentlich um den inneren Zustand der örtlichen Parteivereine? Es wäre
doch angebracht, dass man das als Wähler mal mit politisch aktiven
Vereinsmitgliedern diskutiert, ehe man sich für eine Richtung
erwärmt. Wollen die örtlichen Parteien eigentlich, dass Mitglieder solche
Fragen beantworten und wer wäre dazu autorisiert? Vielleicht wäre die
Bereitschaft zur Offenheit größer, wenn die Wählergunst noch weiter sinkt und das Wasser
langsam bis am Hals steht. Was käme aber dabei heraus, wenn man mit Ertrinkenden plaudert?
>>>mehr
|
|
04.07.2019 |
Totalitäre
Verhaltensweisen
Totalitäre Verhaltensweisen zeichnen sich dadurch aus, dass man alles
aus dem Weg räumt, was beim Erreichen eigener Ziele behindert. Es muss
ja nicht gerade die große Politik sein, das gibt es auch in Kommunen wie
Maintal. Natürlich läuft ein solcher Prozess immer noch in einem Rahmen
ab, der nichts mit Krieg, Tod oder Verderben zu tun hat, doch das
Vorgehen weckt Erinnerungen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Diesmal geht es, wie im Maintal TAGESANZEIGER zu lesen
war, um die politische Machtübernahme des
Stadtratsamtes. Was die Lokalpresse nicht ganz zuende formulierte, ist
im zweiten Schritt die Umbesetzung des Bürgermeisteramtes, die
wesentlich leichter aus der Position eines amtierenden Stadtrats heraus
möglich ist. Unstrittig dürfte sein, dass Verwaltungsämter kompetent,
vorzugsweise mit Fachleuten besetzt sein sollten. Das war sogar bis vor
kurzer Zeit noch vom Fraktionsvorsitzenden der CDU zu hören. Dass das
auch mit Parteibuch möglich ist, zeigte der letzte
Stadtrat vor Ralf
Sachtleber, der als willfähriges Werkzeug des damaligen
Bürgermeisters mit gleichem Parteibuch mit ihm ein für Investoren und
Spekulanten interessantes Duo bildete. Im Weg sind natürlich die
Bürgermeisterin und der Stadtrat, die beide parteilos sind. Es fehlen im
Magistrat somit zwei "politische" Stimmen. Das gilt es offensichtlich,
schnellstmöglich zu ändern.
>>>mehr |
|
12.06.2019 |
Zeitzeuge Parlamentsfernsehen
Es ist gar nicht so lang her, da mussten politisch Interessierte in
Archiven der Presse und auf einschlägigen Websites recherchieren, was in
den Stadtverordnetenversammlungen von wem wann gesagt wurde, denn
offiziell gab es nur ein reines Ergebnisprotokoll. So hatten es Politiker
und Hobbypolitiker leicht, fragwürdige Äußerungen und Statements langsam aus der Erinnerung
zu drängen. Seit dem Jahr 2016 gibt es allerdings das Maintaler
Stadtparlamentsfernsehen, auf das ich jedoch im Einzelnen hier
nicht eingehen möchte. Interessant ist, dass es genau in dem Jahr begann, als
ich auf meiner Homepage meine über 12 Jahre dauernde politische
Berichterstattung über
die Maintaler Kommunalpolitik einstellte. Die
Notwendigkeit der Dokumentation des wahren politischen Geschehens war also erkannt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen
worden. Heute muss man auch nicht mehr zum Versammlungsort fahren und es ist
möglich, die Parlamentssitzungen und Berichte bequem im
Fernsehen bzw. den digitalen Medien live zu verfolgen. Inzwischen sind die Übertragungen so ausgefeilt,
dass auch über Nahaufnahmen die vom Wahrheitsgehalt und der
Glaubwürdigkeit geprägten Gesichter der Redner und Rednerinnen sowie ihre psychische Verfassung hautnah
miterlebt werden können. Hinzu kommen die auf eine Großleinwand
projizierten Schriftstücke, die einzelne Tagesordnungspunkte begleiten.
Letzteres geht ebenfalls auf Anregungen zurück, wie man Versammlungen
für Besucher informativer und attraktiver gestalten kann. Nun ist es
möglich, jede Sitzung im Archiv aufzurufen und dabei genauestens nach zu verfolgen,
wer wann was sagte, um es mit der erfolgten Entwicklung zu vergleichen.
Dampfplauderern, Tricksern, Tarnern und Täuschern können nun die Masken
vom Gesicht gezogen werden und es liegt an jedem Redner, wie er sich am
Mikrofon und anderswo für
die Ewigkeit produziert. Für verantwortungsvolle Wähler ist das heute
eine wichtige Informationsquelle. >>>mehr |
|
22.05.2019 |
Schuldbewusstsein fehlt
Am 13. Mai 2019 bewies das Maintaler Parlament, dass es nicht im
entferntesten auf die Idee kam, dass Fehler der Vergangenheit das
Bürgerengagement zerstört haben und mit einer glaubhaften Kurswende
verloren gegangenes Vertrauen wieder
herzustellen. Ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der FDP Thomas
Schäfer, der hierzu maßgeblich beitrug, beantragte die
Schließung des Alibi-Moduls "Ideen einbringen", das ersatzweise für den begrabenen Bürgerhaushalt,
allerdings
bewusst als Verhinderungsmodul kreiert wurde.
Im Wortlaut:
Die Stadtverordnetenversammlung möge
beschließen: Die Beschlussvorlage wird wie folgt ergänzt: „Die
Variante 1 der Verwaltungsempfehlung wird weiter verfolgt, jedoch
wird das dritte Modul „Ideen einbringen“ nicht umgesetzt.“
Begründung: Der
Evaluationsbericht zeigt, dass die Resonanz auf die
Mitmachmöglichkeiten insgesamt begrenzt war.
Es kann nicht Sinn des Bürgerschaftlichen
Engagements sein, durch hoch dotierte Wettbewerbe neue Ideen zu
generieren. Dies gilt auch deshalb, weil andere Engagements,
beispielsweise das Jugendengagement, durch wesentlich geringer
dotierte Preise geehrt wird. Deshalb ist das Modul „Ideen
einbringen“ abzulehnen. Die entsprechenden Mittel sind deshalb für
diesen Zweck nicht zu verausgaben.
Das Parlament beschloss daraufhin den
Änderungsantrag, ohne mit nur einem Wort darauf einzugehen,
warum die Bürger die Mitwirkung ablehnen. Mehr noch: Die
Parlamentarier geben den Bürgern die Schuld und stehen nicht zu den
eklatanten Fehlern der Vergangenheit in der Bürgerbeteiligung, die im unten stehenden
Artikel "Maintal macht (nicht)
mit" ausführlich beschrieben sind.
>>>mehr
|
Auch der Ersatz für den
Bürgerhaushalt
ist bewusst gescheitert (worden) |
20.03.2019 |
Maintal macht (nicht) mit
Nun hat auch die regionale Presse festgestellt, dass Maintal beim
städtischen Projekt "Maintal macht mit" gar nicht mitmacht, was in
Facebook ebenfalls kritisch thematisiert wurde. Vor geraumer Zeit griff
ich den Sachverhalt bereits auf dieser Homepage auf, es war Thema in der
Maintaler Seniorenzeitung und im Kabarettprogramm der Gruppe
MIKROKOSMOS. Das Fell der Protagonisten dieser Art kontrollierter und
gelenkter Bürgerbeteiligung ist jedoch dicker, als man es erwarten
dürfte. Die Bürgermeinungsabwehr funktioniert nach wie vor perfekt und
das Rathaus mimt die besagte Eiche, an der sich empfundene Säue
wirkungslos reiben. Die Politiker und die Verwaltung machen sich ihre
Welt, wie sie ihnen gefällt und die Fachabteilungen machen geduldig mit.
Inzwischen kommt die Frage auf, ob Verwaltungsangestelle keine eigene
Meinung zu ihrem Handeln haben (dürfen) und deshalb ihre
Anwesenheitszeit stoisch mit Nutzlosem verbringen. Mich erinnert das an
eine satirisch erfolgte Anweisung an Mitarbeiter einer Abteilung meiner
alten Firma, sie möchten einen Ordner anlegen, in den sie täglich ein
Blatt Papier mit dem Abdruck des Tagesstempels einheften, um
nachzuweisen, dass sie dessen Umstellung ordnungsgemäß durchführten.
Nach mehreren Jahren genüsslichen Amüsementes der Täter wurden die
Ordner vernichtet und die vermeintliche Anweisung aufgehoben. Wie man
sieht, bedarf es in Maintals Verwaltung keiner solchen Scherzanweisung,
vieles funktioniert absolut von selbst oder gar nícht.
>>>mehr |
|
27.01.2019 |
Kotzbrocken
"Amerika first!" heißt die Devise des Mannes,
der nun seine Rasur bekommt.
Die USA sind gespalten in Schwarz und Weiß, in Arm und Reich, in
Demokraten und Republikaner und in Wähler unterschiedlicher Vernunft.
Als Präsident haben sie momentan Donald Trump,
einen dubiosen Milliardär mit der Aura eines stehengebliebenen
pubertären Schulhofschlägers, der als wahrer Prahlhans auftritt, mit
Vorliebe den Pussy-Kontakt mit Frauen sucht und sich damit sogar
brüstet. Seine Amtszeit verbringt er vorwiegend auf dem Golfplatz oder
vor dem Fernseher. Soziale Medien sind sein amtliches
Bekanntmachungsorgan, Diplomatie lehnt er ab und mit Vorliebe bereist er
seine rustikalen Anhänger in ländlichen Gebieten, um sich von ihnen
feiern zu lassen. Für die Menschen an der Ost-, der Westküste und in den
großen Metropolen der USA, in denen man weltoffen denkt, ist er der
falsche Präsident. Für die Vermögenden, die Börse, die
Energieproduzenten, die Stahlbosse, die Rüstungsindustrie und radikale
Nationalisten sowie die Waffenlobby ist er ein wichtiger Mann, der für
sie Weichen stellt und gerade den Welthandel im Sinne von "Amerika
first" durcheinander bringt.
Trump beruft und verschleißt Funktionsträger, wie es ihm gefällt und er
hat viele Positionen bereits mehrfach ausgetauscht.
Entlassene oder Zurückgetretene lassen kein gutes Haar an ihm, aber es
ändert sich nichts. Seine dümmlich verblendete Anhängerschaft auf dem
Land und Gebieten, in denen Rassisten den Ton angeben wollen, meint
tatsächlich, er sei ein Mann von ihnen, weil er ausdrückt, was sie
denken, ihre
schnörkellose Sprache
benutzt und Hass sät, wo es nur geht. Die amerikanische Presse listete
kürzlich über 1000 Lügen seiner Amtszeit auf, aber es interessiert
niemand. Die Demokratie der USA ist
momentan zu schwach, um die Situation zu bereinigen. Die USA und der Rest
der Welt muss den blondgefärbten Wirrkopf so lang ertragen, bis sich
wieder die
Vernunft durchsetzt. >>>mehr |
|
23.01.2019 |
Erleuchtet und
berufen
"Es gibt üble Gerüche und penetrante Dinge, die nur schwer zu
entfernen sind", sagte kürzlich ein Tatortreiniger. Das sei
halt so,
wenn gestorben werde, meinte er. Da musste ich unwillkürlich an
Theresa May, den Brexit und seine
Folgen denken. Während unserer Unterhaltung lief nämlich gerade
die Unterhausdebatte, bei der Theresa May den angekündigten Plan B
zuhause vergessen hatte und deshalb einfach über den längst abgelehnten
Plan A und ihre angenommene Verpflichtung gegenüber den britischen Bürgerinnenn und
Bürgern schwadronierte. Die Briten hatte man mit falschen Behauptungen und
Erwartungen zu einer Zustimmung zum Austritt aus der EU überredet. Nur 1,2 Prozent mehr Wähler gaben der
Regierung dann den Auftrag zum Brexit, der Rest entschied sich intelligenter. Es war für die Konservativen angesichts der permanenten Verjüngung der Wähler und deren
zukunftsfähiger Weltoffenheit die letzte Möglichkeit, die Interessen der Ewig-Gestrigen
in politisches Handeln münden zu lassen. Die Pfarrerstochter May fühlte
sich erleuchtet und berufen, eine dubios erzeugte
Meinung als Auftrag des Volkes zwei Jahre lang in Brüssel durchzukauen, ohne die
Briten jemals gefragt zu haben, was sie von all den Möglichkeiten, Verpflichtungen
und Veränderungen haben wollen, die aus einem EU-Austritt resultieren.
Mit ihrer Sturheit, die von ihren Anhängern als "Beharrlichkeit" gefeiert
wird, ignorierte sie sogar einen großen Teil der Abgeordneten des Parlaments, so dass sie in
Brüssel bis heute nicht sagen konnte, was die Briten genau wollen. Sie
vertrat permanent nur, was sie und die hinter ihr stehenden EU-Skeptiker
nicht wollen. >>>mehr
|
|
21.01.2019 |
Satire als Lebenshilfe
In jedem Menschen wabern immer wieder Empfindungen, die ein Ventil
suchen. Es soll irgendwie raus, was im Kopf rumort, damit man wieder
frei denken kann. Humor und Satire sind Formen der Entlastung, die mit
einem Augenzwinkern verbunden sind und dabei helfen. Für den Spender von Satiren ist es jedoch oft
eine Gratwanderung, weil er damit auch seine eigene Position darlegt, von der
aus die Kritik startet. Diese Position kann manchmal als nicht adäquat
für spezielle Kritik angesehen werden, wodurch Satire und Humor verpuffen können. Der
Kritisierte fühlt sich dann meist nicht angesprochen. Von Satire
wirklich Betroffene täuschen unter Beobachtung stehend allerdings oft Nichtbetroffenheit vor, indem sie heftig über eine Satire lachen.
In Kabarettvorstellungen kann man das z.B. beobachten. Das
wiederum löst bei Mitmenschen, die das Täuschungsmanöver erkennen, eine noch nachhaltigere
Wirkung aus und es folgt ein leichtes Einschwenken des Betroffenen, damit es nicht zu peinlich
wird. Satire muss sich stets innerhalb der Grenzen solidarischer Empfindungen
bewegen, um als wirkliche Lebenshilfe angenommen zu werden.
>>>mehr |
|
19.01.2019 |
Rasur der Selbstinszenierung
Die erste Rasur auf dieser Seite werde ich an mir selbst
vornehmen. Was gäbe es also zu rasieren - Haare? Gar einen Bart? Einen
solchen hatte ich mal vor über 40 Jahren (rechts). Es war die kurze Zeit, in der ich rauchte und gern
feucht-fröhlich feierte. Dabei stellte ich fest, dass Bärte und andere
Haarprachtvarianten nur den Blick ins offene Gesicht verstellen und dass ein
Bart trotz Pflege auch alles aufnahm, was mit ihm in Berührung kam. Der
Schaum von Bier, Zigarettenrauch, Schlagsahne, Puderzucker, Senf und andere
Dinge waren stets im Nasenbereich präsent, bis ich ihn konsequent entfernte und seitdem
nie mehr einen Bart trug. Natürlich musste ich mich mit meinem
naturreinen Gesicht arrangieren, wie es Millionen Männer tun. Mit
Ausnahme der kurzen Phase, in der ich einen Bart als Verschönerung
empfand oder der Mode folgte, ging ich stets rasiert und
mit offenem Gesicht durchs Leben, wie die kleine Collage (rechts) zeigt. Was sich eher für eine
sanfte Rasur eignet, ist meine
Selbstinszenierung, also mein in vielen Jahren
entstandenes Image und der Ruf, der mir bis heute vorauseilt. Manchmal
eilt mir allerdings mehr voraus, als es der Wirklichkeit entspricht,
weil manches hinzuinterpretiert wird. Einige Personen meines Umfelds
interpretieren einige Facetten - ihrer Abneigung folgend - bewusst falsch.
Der überwiegende Personenkreis befasst sich jedoch etwas offener mit meinem Wesen und
er weiß
bestimmte Eigenschaften zu schätzen und sogar zu nutzen. Mir selbst gefällt es
jedoch,
wenn ich absolut richtig eingeschätzt werde. Ich pflege meinen
Gemeinschaftsgeist und Gerechtigkeitssinn weiterhin ganz intensiv im Rahmen
meines Selbstverständnisses und meiner Selbstinsenierung.
>>>mehr
|
|
Schluss
mit lustig?
In der Rechtsprechung besagt ein geflügeltes Wort, "Wo kein
Kläger ist, ist auch kein Richter". In gravierenden Fällen
wird in der Politik das Instrument des
Untersuchungsausschusses eingesetzt, um Verdachtsmomente zu untersuchen
und ggf. auszuschließen oder weitere Veranslassungen zu treffen. Nun haben wir in Maintal den Fall, dass
städtische Planungen mit hohem Investitionsvolumen viel zu niedrig
beziffert und ein großer Teil im Haushaltsplan gar nicht beziffert
waren, obwohl die Finanzen der Stadt gewaltig betroffen sind. Da
Bauwesen und die Finanzen in einem Dezernat zusammengefasst sind, liegt
Absicht nahe, zumal es vor der Wiederwahl im Amt geschah und eine
Auswirkung auf den Wahlausgang nicht ausgeschlossen werden kann. Nach
erfolgreicher Wiederwahl öffnen sich nun Abgründe, die mit einer
Höherverschuldung oder mit erheblichen Abstrichen bei der Umsetzung der
Projekte verbunden sind. Immerhin geht es um 50 Mio. €. So, wie es bisher aussieht, hat das scheinbar
keine Konsequenzen. Die Politik zögert oder will das nutzen.
Bemüht man die Unschuldsvermutung, läuft das im Grund genommen auf
unterstellte Inkompetenz im Amt hinaus und die Schuld läge dann auch bei den
Wählern, die das nicht erkannten und die Bürgermeisterin aufgrund von
positiven gesteuerten Annahmen wiederwählten. Oder greift beim Verhalten der Politik
eine Art politische Schonung, damit das zukünftige Geschehen ohne
Widerstand stärker ins
Parlament verlagert werden kann? Ein erster Schritt ist augenscheinlich die neue
Arbeitsgruppe Investitionen und die Aufstockung des Personalstands im
Bauwesen. Die gesamte Problematik wird dadurch bei gleichzeitiger strikter
Kostenkontrolle zeitlich gestreckt und modifiziert. Schließlich geht es
auch um enorme Fördergelder, die man sichern will. Doch das geht an den Bürgern vorbei,
wenn darüber nicht berichtet wird.
Was veranlasst die Politiker dazu, hier nicht stäker durchzugreifen?
Das kann man nur vermuten. Fest steht, dass sie mehrheitlich die
Erneuerung der Sanierung vorziehen. Schließlich
wurde ihnen vorgegaukelt, der preisliche Unterschied sei nur gering, Sanierungen
seien zu aufwändig und sie glaubten es. Es stellt sich die Frage: Beschlossen sie nun, am
Investitionsumfang festzuhalten, weil sie um ihren Ruf fürchten, da
sie das Täuschungsmanöver vor der Wahl nicht erkannten?
Eine andere Variante könnte sein, die Bürgermeisterin, die sich selbst sowohl
für die Finanzen als auch für den Bausektor für zuständig erklärte, zu
entmachten, indem die Politik und die Verwaltungsabteilungen incl. der
neuen einzustellenden Baufachleute sowie die neue Arbeitsgruppe für
Investitionen das Geschehen in die Hand nimmt?
Von der Stadt und ihren Bürgern würde damit Schaden abgewendet, weil der
Spielraum für falsche Vorspiegelungen zukünftig nicht mehr gegeben wäre
und "Haushaltsklarheit" und "Haushaltswahrheit" wieder hergestellt
würde. In beiden verwendeten Begriffen steckt das eigentliche Vergehen,
denn das Gegenteil ist explizid die Unwahrheit.
Ist Schonung der richtige Weg?
Maintal trennte sich schon einmal wegen
weitaus geringerer Sachverhalte von einer Bürgermeisterin . Damals ließ man die Bürgerinnen und
Bürger entscheiden, nachem die "Vergehen" im Amt auf das größtmögliche
Maß aufgebauscht worden waren. Bei dem nun vom Parament aufgedeckten
Sachverhalt rund um den Haushalt 2022 bräuchte es solche Bemühungern
gar nicht, weil die Tatsachen völlig ausreichen würden. Aber, wer will
schon den Wählern (dem Souverän) erklären, dass und wie sie vor der Wahl
getäuscht werden konnten? Die Öffentlichkeit erfährt ja nur das, was die
Presse berichtet oder über die Medien bekannt wird.
Es liegt nahe, dass sich die Bürgermeisterin nun anpasst, um Schlimmeres zu vermeiden. Ihre vornehmliche Funktion
wäre dann nur noch die Leitung der Verwaltung und das Repräsentieren.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es für die Grünen, also ihre treue
Unterstützerpartei, noch problematischer. Schließlich sitzen sie im gleichen Boot
mit der Bürgermeisterin und
fahren mit ihr gemeinsam ins gestalterische Abseits.
18.12.2021
|
|
Neues Kapitel aufgeschlagen
Es ist schon kompliziert mit dem Vergessen, gerade weil die Eindrücke
sehr stark waren und deren Präsenz nur schwer neuen Eindrücken weichen
wollen. Maintal erlebte mit der Stadtratswahl, der Kommunalwahl und der
Bürgermeisterwahl turbulente politische Zeiten, bei denen sich viele
Personen sehr auffällig verhielten. Hier kommt nun der Versuch, einige
Aktionen und Personen näher zu beleuchten. Eines der neuen Kapitel wird
bereits Böttcher 2.0 genannt. Ein anderes Kapitel ist
die Kooperation zwischen CDU, SPD und FDP
und das Verhalten von Bündnis 90/Die Grünen und dem
Rest des Maintaler Parlaments. Zum Schluss dann noch die
kommunalpolitischen FACEBOOK-Gruppen. Was die Zukunft
wirklich bringt, ist schwer voraus zu sagen, doch unter Hinzuziehen der
Erfahrungen vergangener Jahre lässt sich erahnen, wie beweglich die
einzelnen Fronten wirklich sind.
Aus der Kommunalwahl ging die CDU als
Wahlsieger hervor, die GRÜNEN belegten Platz 2 vor der
SPD, der WAM, der FDP,
GEMEINSAM und der AfD, wie neben stehende
Tabelle verrät. Es wehte ein wenig Wind von Fokushima, der Klimakrise
und FFF durchs Parlament und von einem furiosen Wahlkampf der Grünen,
die damit die stärksten Zugewínne verzeichneten. Dabei gewannen sie sehr
viele neue Mitglieder hinzu und waren vom Erfolg schier besoffen. Doch
sie konnten daraus praktisch nichts machen, weil sie zu machtbesoffen
waren, dass sie es versäumten, für die neue Legislaturperiode wichtige
Posten zu besetzen. Sie waren der Meinung, man müsse auf
sie zukommen. Nach
alter Tradition nahm aber der Wahlsieger CDU das Heft
in die Hand und schmiedete mit SPD und FDP
eine Kooperation, die nun wohl tonangebend sein wird. Zu allem Überfluss
weinten sich einige GRÜNE auch noch öffentlich aus, was
sie in der Wählermeinung wieder zurückwarf.
Die drei genannten Fraktionen und die WAM teilten unter sich die Posten
auf und die CDU stellte den Stadtverordnetenvorsteher
Martin Fischer, nachdem ein heimlicher
Putschversuch ums Amt misslang. Die GRÜNEN geben sich in
Maintal nun sehr kleinteilig umwelfreundlich, um auf ihre Art die Welt
zu retten. Längst sind ihre Themen in denen der anderen Parteien
aufgegangen, die ihrerseits Zeichen setzen. Infolge eigenen Verschuldens
sind die GRÜNEN politisch ins Hintertreffen geraten,
was sie dazu veranlasste, nun offizielle Unterstützerpartei der
Bürgermeisterin zu werden, um mit ihr den Wahlkampf zu führen. Das baute
zusätzlich Fronten auf.
Zu Maintals GRÜNEN wäre noch zu sagen, dass eine kleine
Gruppe selbstgefälliger Personen etwas die Bodenhaftung verloren hatte
und nun Probleme bei der Landung haben. Inzwischen gibt es bereits genug
Wähler, die erkennen, für Maintal aufs falsche Pferd gesetzt zu haben.
Die innere Struktur der lokalen Partei sollte sich bald erneuern, damit
die Partei wirklich zukunftsfähig ist. Immer nur mit Radfahren und
anderen fast nebensächlichen Punkten markante Politik zu betreiben, wird
als öde empfunden. Sie haben Personen, die viel mehr drauf haben, als
nur sich selbst zu inszenieren.
Die Bürgermeisterwahl lief dann ganz im Zeichen der
Kooperation und CDU und SPD stellten
mit Götz Winter und Martin Spichal
die Gegenkandidaten zur amtierenden Bürgermeisterin auf. Damit sollte
zumindest eine Stichwahl ermöglicht werden. Diese Rechnung ging jedoch
nicht auf, weil in den 80% Wahlbeteiligung auch die
Politikverdrossenheit und die Parteienverdrossenheit steckten und die
Stimmen der Unzufriedenen bei der parteilosen Bürgermeisterin landeten.
So einfach kann eine Wahl sein.
Nun sind die Würfel für die nächsten 6 Jahre gefallen und die
Bürgermeisterin wurde im Amt bestätigt. Dennoch scheinen einige
Argumente gegen ihre Wiederwahl gefruchtet zu haben, denn sie betonte in
ihrer ersten Rede in der Stadtverordnetenversammlung nach der Wahl, dass
sie in der Zusammenarbeit mit den Stadtverordneten noch "Luft nach
oben" sehe, die sie zukünftig ausfüllen werde. Damit war auf einmal
die Rede von Böttcher 2.0 und wie man damit umgehen
soll.
Auch die größten Gegner der Bürgermeisterin müssen zugestehen, dass sie
auf einigen Feldern gute Arbeit leistet und es tatsächlich nur an der
Art der Mehrheitsfindung liegt und der Eigenwerbung im Amt, als sei nach
der Wahl vor der Wahl. Mit etwas mehr Normalität im Amt und guten Ideen
sollte die Perspektive besser sein als in der ersten Amtszeit.
Nun wäre da noch der Schritt auf die Bürger zu, speziell in den sozialen
Medien, wo sich ein Forum für Maintaler Kommunalpolitik als Ersatz für
das geschlossene Maintal Forum etablierte, um vom selbstgemauerten
medialen Affenfelsen der Bürgermeisterin herabzusteigen. Maintals
Bürger wollen auf Augenhöhe diskutieren und nicht im Rahmen einer
wohlwollenden Audienz. Wenn auch dieser Schritt gelingen sollte, könnte
Böttcher 2.0 durchaus eine Erfolgsstory werden.
06.10.2021
|
|
Kultsendung wird nervig
Seit Jahrzehnten ist die Krimireihe tatort der absolute
Marktführer im Fernsehen. Kaum eine Sendereihe findet so großes
Interesse, weil die Inszenierungen griffig und logisch aufgebaut sind
und gute Schauspieler ihr Können zeigen. Seit einiger Zeit schalten
viele Zuschauer jedoch entweder genervt um oder die Sendungen erst gar nicht
mehr ein. Drehbuchautoren und Regisseure liefern immer öfter Werke ab,
in denen psychische Probleme oder andere Handicaps der Akteure zu
sehr in den Vordergrund gespielt
werden. Auch immer mehr Schauspieler aus der Nuschelecke kämpfen mit
lauter Musik und unverständlichen oder schwer verständlichen Dialogen
oder werden von diesen überlagert, um Spannung zu
erzeugen. Besonders beliebt sind momentan permanente eingestreute
Rückblenden auf Vergangenes, die eher für Verwirrung als für Aufklärung sorgen. Das
vergrätzt echte Krimifans, die spannende Geschichten lieben, die
interessant und möglichst authentisch aufbereitet sind. Inzwischen
wird sogar darüber diskutiert, ob weniger geschossen werden soll, um
Action zu begrenzen. Das interesssiert die tatort-Gemeinde
herzlich wenig. Ein tatort soll lebensnah und
authentisch sein, aber keine Action-Orgie mit Schüssen und in der Luft
explodierenden Autos. Es mangelt offensichtlich an zündenden Ideen, wie
man die Fans bei Laune halten kann.
Der Schlaf vor dem Fernsehgerät
Viele Menschen schlafen gern beim Fernehen ein - auch beim
tatort! Deshalb ist es wichtig, die erzeugte Spannung und
Neugier darauf, wer denn wohl der Täter ist, stets hoch zu halten.
Gleiten die Handlungen in langatmige Nebengeschichtchen ab, wächst das
Verlangen, die Passage möge schnell zuende gehen. Dauert das zu lang,
fallen langsam die Augen zu. Es gilt also, einen Mittelweg zwischen laut
inszeniertem Chaos und sachlicher Kriminalistik zu finden. Passagen mit
Schmunzeleffekten, wie bei Thiele, Börne und dessen Assistentin lockern
auf und machen gerade diese Sendungen besonders attraktiv. Wie auch
immer, gelingt das nicht, schalten die Zuschauer um oder schlafen ein.
Es soll Zuschauer geben, die jede tatort-Wiederholung
anschauen, obwohl sie den Inhalt kennen, lediglich bei der
Erstausstrahlung das Ende verschlafen hatten. Das sagt sehr viel über
diese Sendereihe aus.
15.07.2020
|
|
Zwischen
Hoffen und Wünschen
Da gibt es ein Gedicht mit dem Ausspruch "Hoffen und Wünschen
schwebt feiernd durchs Zimmer, ein Heinzelmannwirken im
Lampenschimmer...". So ungefähr laufen gerade die Ereignisse rund
um die Maintaler Stadtratswahl ab, die uns noch eine
ganze Zeit lang begleiten werden. Eigentlich suggerierte
Thomas Schäfer von der FDP mit dem vorzeitigen Antrag auf
einen Wahlvorbereitungsausschuss (noch vor der beantragten Wiederwahl
des amtierenden Stadtrats), dass das Parlament zwischen einer größeren
Anzahl geeigneter Kandidaten entscheiden solle, im Fall es bessere
Besetzungen gäbe. Tatsächlich war das bei der vorliegenden politischen
Gemengelage der Todesstoß für den amtierenden Stadtrat, dem man aber
großzügig den Weg der selbstgewollten Reanimierung anbot. Das lehnte er
ab. Ihn wollten daraufhin einige Bürger und Fraktionen retten, doch es
scheiterte kläglich. Der Stadtrat gilt seitdem als verbrannt.
Inzwischen sichtet der Wahlvorbereitungsausschuss bereits eingegangene
Bewerbungen, um eine Auswahl zu treffen, wer sich den Fraktionen
vorstellen darf. Der Kandidat Ahmet Cetiner
outete sich vorab öffentlich und ist bereits mitten in der Meinungsbildung bei
Personen, die ihm wichtig erscheinen. Wer sich nicht outete, wird geheim
gehalten, wie es der persönliche Schutz laut Gesetz so vorsieht. Diese
unterschiedlichen Vorgehensweisen erregen zahlreiche Bürger, die
allerdings keinen Einfluss auf die Wahl haben, denn das obliegt nur den
45 Stadtverordneten. Also: Warten und Tee trinken!
Eine Gleichung mit mehreren Unbekannten
Für Kandidaten ist die Ausgangslage unübersichtlich. Die Amtszeit des
Stadtrats überlappt sich nämlich mit der Bürgermeisterwahl und der
Parlamentswahl. Daraus resultieren die Unbekannten,
- wer die nächste Bürgermeisterwahl gewinnt und
- welche neuen Mehrheitsverhältnisse es bei der
Parlamentswahl geben wird.
Für den neuen Stadtrat eine Fahrt ins Ungewisse, die sogar seine Abwahl
zur Folge haben könnte, wenn er nicht ins Konzept von wem auch immer
passt.
Nun ist Stadtrat kein Job, den man nebenher betreiben kann. Da für den
Posten Personen mit Führungsqualitäten gesucht werden, blieben nur
Selbständige, Führungskräfte der freien Wirtschaft und
Verwaltungspersonen mit Führungserfahrung übrig. Diese müssten für den
Stadtratsposten Dinge eintauschen, die momentan ihre Existenz bedeuten.
Wer wird da schon blind zugreifen?
Zunächst müsste nach der Wahl die Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin klappen,
aber die neuen Mehrheiten im Parlament werden dann für Turbulenzen sorgen. Bei der
Bürgermeisterwahl könnte es weitere Überraschungen geben, die schon
heute ein kluges Taktieren erfordern. Es ist ein wahrer Blindflug, wenn
keine sichere Taktik greift. Die können momentan aber nur die Parteien haben.
Die Kommunalpolitiker stehen vor keiner leichten Aufgabe
In England entschieden 170 Parteimitglieder über den Posten des neuen
Premierministers. In Maintal entscheiden Parteienmitglieder und
Mitglieder einer Wahlgemeinschaft - insgesamt 45 - über den
Stadtratsposten. Demokratisch fragwürdige Abläufe machen es allen
Politikern wegen den gesetzlichen Bestimmungen schwer, sich gegenüber den
Wählern diesbezüglich zu äußern. Umso aufmerksamer verfolgen die Bürger, was gerade
abläuft.
Kommunalpolitiker gaben bereits zu verstehen, dass es bei dieser Wahl
taktisch zugehen wird. Deshalb wurde die Stellenausschreibung auch so
abgefasst, dass der schwarze Peter letztendlich bei der Bürgermeisterin
liegt, denn ihr obliegt die Verteilung der Dezernate. Was ein neuer
Stadtrat nicht kann, wird sie wohl auf sich vereinigen müssen oder muss
vertreten, dass teurer Beratungsaufwand benötigt wird. Ihr wäre es
sicher lieb, wenn die Dezernatsverteilung so bleiben würde, wie sie ist.
Das wiederum müssten auch die Stadtverordneten so wollen.
Langjährige Stadträte sind natürlich auch potenzielle
Bürgermeisterkandidaten. Wählt man jetzt einen taufrischen
Stadtratskandidaten, so scheidet er als Bürgermeisterkandidat aus. Nun
schlagen zwei Herzen in der Maintaler Politikerbrust. Würde man Herrn
Cetiner ins Amt hieven, erscheint die Bürgermeisterwahl etwas
kontollierter zu werden. Lehnt man ihn ab, muss man
mit ihm als Bürgermeisterkandidat rechnen. Infolge seiner gut
organisierten Öffentlichkeitsarbeit stünden seine Chancen gar nicht
so schlecht. Eine Ablehnung als Stadtrat gäbe ihm allerdings gute Argumente
in die Hand, um den Zustand der Maintaler Kommunalpolitik frontal
anzugreifen.
Nun bleiben den Parteien nur Strategien, um nach allen Wahlen ein gut
funktionierendes Duo im Magistrat zu haben, mit dem sich auch politisch
agieren lässt. Die Hauptstoßrichtung hieße dann "Vollangriff auf die
Parteilosen", was allerdings den bisher noch kleineren Parteien suspekt sein muss.
Was wollen eigentlich die Bürger?
Wenn man beobachtet, wie Bürger argumentieren, dann würden die gern
jegliche parteipolitischen Strategien ausgeblendet wissen und es
erscheint ihnen wichtig, dass ein agiler, zukunftsorientierter Magistrat
endlich all das kraftvoll anpackt, was bereits beinahe fertig in den
Schubladen liegt. Dabei sollte verantwortungsvoll mit den Finanzen
umgegangen werden und die Schulden im Griff sein. Sollte sich an der
Taktik der EZB-Bank etwas ändern, könnten nämlich Maintals alte und neue
geplante Schulden schnell zum finanziellen Kollaps führen. Das scheinen
die Parteien derzeit völlig außer Acht zu lassen.
Die Bürger erwarten, dass hart und fair miteinander diskutiert wird und
Lösungen angestrebt werden, die sich mit den Wünschen der Bürger und den
finanziellen Möglichkeiten decken. Was die Bürger nicht wollen, ist eine
taktierende politische Gruppe von Personen verschiedener Parteien, die eine Suppe
kochen, die man eigentlich keinem vorsetzen kann.
Nun macht mal, werte Strategen!
01.11.2019
|
"Hoffen und Wünschen schwebt
feiernd im Zimmer,
ein
Heinzelmannwirken im Lampenschimmer"
|
Führen heißt auch, Leistung
generieren |
|
|
Im Berufsleben trifft man auf ganz unterschiedlich motivierte
Menschen. Da gibt es zunächst die, für die der Arbeitsplatz ein
Job ist, dessen Grundanforderungen man erfüllen muss, damit man
bleiben darf. Der Job wurde bewusst gewählt, weil er nahezu
stressfrei ist. Die Entlohnung bietet aber nur wenig Anreize für Leistung.
Man muss also nicht, wenn es nicht bezahlt wird! Individuelle Zulagen sind auf
kommunaler Ebene mager, so dass sich viele
Verwaltungsangestellte mit ihrer Anwesenheit begnügen.
In Bereichen, wie z.B. dem Sozialbereich, spielt dagegen die
berufliche Motivation eine große Rolle und manche(r)
städtische(r) Bedienstete(r) kommt sogar an ihre/seine
Leistungsgrenze. Ein Beruf, der Spaß macht, kann deutlich
beflügeln. Die zusätzliche Sicherheit ist angenehm.
Dennoch sollte wirkliches Engagement fairer belohnt werden.
Die mittlere Führungsebene, also die Fachbereichsleitungen, sind
beamtet und deren besonderer versorgungstechnischer Benefit kommt erst im Ruhestand.
Die Bezüge sind gut und sollten genug Motivation auslösen. Hier
hängt es aber wieder vom Einzelnen ab, wie er oder sie ihre
Leitungsfunktionen ausfüllt. Besonders einbremsend sind
Anordungen, die freies Handeln und Dialoge mit Bürgerinnen und
Bürgern sowie Stadtverordneten und Kontakte zur Außenwelt
einbremsen. In der Öffentlichkeitsarbeit sind mehrere Instanzen
vorgeschaltet, die einen offenen Dialog verhindern oder auf
ein Minimum beschränken. Emsige Gralshüter der Verwaltungsvorschriften
lähmen einen zeitgemäßen und nutzenbringeden Dialog.
Sogar
Personen, die der Verwaltung zeitgemäße Arbeitsweisen näher
bringen wollen, werden "vergattert". Als ich
ehrenamtlich
zwei Einkaufsschulungen in der Maintaler Verwaltung
durchführte, musste ich bei Androhung von Strafe zuvor 7
Dokumente unterschreiben, die mich belehrten, über die Schulung
und daraus resultierende Erkenntnisse Stillschweigen zu
bewahren. Mein Abschlussbericht mit wichtigen Erkenntnissen
kennen bis heute nicht einmal die Kontrollorgane der Verwaltung,
obwohl dort wichtige Potenziale aufgelistet sind. Geändert hat
sich ebenfalls bis heute nichts. Verwaltung - ein Staat im Staat!
Manche Verwaltungen sind absolut Beratungsresistent und ich
frage mich, was Schulungen bewirken, wenn Erkenntnisse ignoriert
werden. Eine Reform der Verwaltung wäre eine wichtige Aufgabe
für den Magistrat, die aber ohne Druck nie eingeleitet werden
wird.
Das alles soll allerdings nicht die Leistungen derer schmälern,
die aus Begeisterung für ihren Beruf Leistungen erbringen, die
über das normale Entgelt hinaus gehen. Sie sind m. Mng. nach
allerdings Ausnahmen.
Es wird Zeit, dass endlich auch über eine leistungsgerechte
Entlohnung guter Fachkräfte gesprochen und gehandelt wird und
der Rest auf ein adäquates Niveau angehoben wird, damit sich
Leistung generiert. Nur da zu sein, ist zu wenig!
Klaus Klee
|
|
|
Publizistische Zwickmühlen
So manche informellen Gespräche haben es in sich, wenn man sich
publizistisch betätigt. Je nachdem, welche Gemeinsamkeiten sich dabei
ergeben, desto nachhaltiger wirken Erkenntnisse nach. Dabei muss man gar
nicht einer Meinung sein, viel wichtiger kann der sich festigende
Eindruck sein, ein offenes und ehrliches Gespräch geführt zu haben, bei
dem man sich näher kommt. Aber genau an diesem Punkt geht eine
publizistische Zwickmühle auf. Gegenseitiges Vertrauen bedingt
natürlich, dass man nicht ausplaudert, was manche Menschen interessieren
und gegen den Gesprächspartner verwendet werden könnte. Genau das
passiert aber oft bei Journalisten, also Menschen vom Fach, die von der
Vermarktung ganz besonderer Information leben, wenn sie nicht
ausdrücklich als vertraulich eingestuft wurden. Anständige Journalisten
erkennt man am Umgang mit sensiblen Wissen, das sie nicht für
kommerzielle Zwecke einsetzen. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn nicht
verstandene oder falsch interpretierte Inhalte pseudojournalistisch
ausgeschlachtet werden. Publizistische Tätigkeit erfordert sehr viel
Fingerspitzengefühl, das allerdings sehr vom aufgebauten Vertrauen
geprägt ist. Wird es bewusst beschädigt, ist das zurückgehaltene Wissen
oft ein Reservoir für Angriffe und es bedarf nur eines Funkens und es
könnte eingesetzt werden.
Der Informationsvorrat macht das Wissen aus
Es gibt Publizisten, die ihr Wissen unverzüglich verwenden und damit
sofort verbrennen. Wird es mehrfach verwendet, gilt es als bereits
verbrannt. Dennoch ist der verbrannte Informationsvorrat zu einem
späteren Zeitpunkt noch einmal nützlich, wenn es zu Déjà-vu-Erlebnissen
kommt. Dann können mögliche Entwicklungen vorskizziert werden, die
völlig Ahnungslose so noch nicht sehen. Hier kann es bei ausreichender
Enttäuschung ebenfalls zum Einsatz von noch nicht verbrannten
Informationen kommen, womit sie die betreffenden Personen später oft
härter trifft, als zum ursprünglichen Zeitpunkt. Dadurch entsteht das
Bild vom Wiederholungstäter mit entsprechender Wirkung.
Was eigentlich niemand wissen darf
Eine weitere Zwickmühle sind Informationen, die eigentlich Außenstehende
nicht haben sollten, weil Vertraulichkeit angesagt ist. Gelangen sie in
die Hände eines Publizisten, so ist natürlich der gleiche
Informantenschutz wie gegenüber Journalisten gegeben, wenn es sich um
seriöse Publizisten handelt. Hier müssen alle möglichen Hinweise auf
Quellen unterbleiben. Es gab Zeiten im Rathaus, zu denen der
Bürgermeister mit Maulkörben durch die Fachabteilungen ging, um nach
Informanten zu suchen, die mich möglicherweise bedient hätten.
Informationen gehen aber oft die verschlungensten Wege, bis sie ans Ziel
kommen. Mit solchen Informationen können bestimmte Absichten enttarnt
und damit ins Abseits manövriert werden. Allerdings müssen alle
möglichen Folgen zuvor gut bedacht werden.
Was ein Publizist unbedingt wissen soll
Eine ganz andere Seite des Metiers Publizistik ist das "Füttern" des
Publizisten mit sensiblen Informationen, die unbedingt in die Fläche
gelangen sollen. Auch hier spielt das Vertrauen eine große Rolle. Wird
die Absicht erkannt, dass der Publizist benutzt werden soll, geht der
Schuss nach hinten los, denn nichts verärgert ihn mehr, als benutzt zu
werden. Dann obliegt es dem Publizisten, dass er den Informant
namentlich zitiert. Journalisten verfahren da ebenfalls gnadenlos. Bei
solchen Aktionen kommen zum Wissensfundus zusätzlich Erkenntnisse, die
Informanten charakterisieren, was sich ebenfalls auf Berichterstattungen
auswirkt. Auch ein Publizist ist hier nicht frei von Empfindungen.
Unabhängige Publizistik
Im Internet haben private Publizisten eine Menge "Follower", wie man der
Homepagestatistik entnehmen kann. Das ruft die Werbebranche auf den
Plan, die pausenlos Angebote für Werbungen unterbreitet, die in die
Texte eingestreut werden sollen. Das kann eine einträgliche Sache sein.
Bei der Online-Presse dient es der Finanzierung. Nennt sich ein
Zeitungsorgan "unabhängige Presse", so sind bereits hier Zweifel
angebracht. "Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing...", ist
eine gängige Erkenntnis. Werbung macht thematisch abhängig. Aus diesem
Grund ist auf meiner Homepage keine Werbung zu finden. Ich gehöre auch
keiner Partei an und befinde mich seit Jahren im Ruhestand, muss auch
auf meinen früheren Arbeitgeber keine Rücksicht nehmen. Mir gelingt es
leicht, eine unabhängige Publizistik zu betreiben. Allerdings steht und
fällt mein Ansehen mit dem, was ich schreibe. Ich widerstehe dennoch der
Versuchung, deshalb Wahrheiten und Informationen so zu modifizieren,
dass es keinen persönlichen Schaden anrichtet. So bleibe ich mir selbst
treu. Diese Meinungsfreiheit empfinde
ich als sehr hohes Gut.
Warum tue ich mir das nun wieder an?
Nach einer meiner größten Frustrationen über die Maintaler
Kommunalpolitik stellte ich vier Jahre lang jegliche poltische
Berichterstattung über das Geschehen ein, hielt jedoch weiterhin
Kontakt. Das Kabarett MIKROKOSMOS erfordert politisches
Interesse. Nun steuert Maintal auf eine höchst bedenkliche Entwicklung
zu, so dass ich mich wieder publizistisch einschalte. Dabei spielen
erneut Déjà-vu-Erlebnisse eine große Rolle.
Die Farce um die Stadtratswahl 2019 zeigt, dass Taktik
vor Sachbezug rangiert. Womöglich wird das Instrument des
Wahlvorbereitungsausschusses benutzt, um taktische Lösungen zu
generieren. Bis zur letzten Minute vor der Wahl können nämlich noch
Kandidaten benannt werden, mit denen niemand rechnete und die für
Überraschungen sorgen. Die Bewerbungsfrist bis 31.10.2019 ist damit
eigentlich eine Farce. Letztendlich entscheiden 45 Stadtverordnete, wer
Stadtrat oder Stadträtin wird und nicht die Wähler. Parteilose
Kandidaten brauchen da schon eine politische Mehrheit, um Chancen zu
haben. Begründet werden müssen Ablehnungen des Ausschusses nicht. Das
macht die Sache für Publizisten und für Journalisten schwierig, sachlich
und offen zu kommentieren. Ich sehe es aber als erneute Herausforderung
und als eine Vorlage politischen Taktierens für kommende Wahlen an.
Dabei könnten Enttäuschungen allerdings nicht ausbleiben.
30.10.2019
|
|
Ahmet Cetiner tritt an
In Maintal ist Ahmet Cetiner kein Unbekannter
und in all seinen Aktivitäten steckt eine große Portion Dynamik, wie uns
das
Video auf Youtube verrät, mit dem er Ende Oktober
2019 an die Öffentlichkeit ging. Die bekannte Redakteurin
Martina Faust interviewte ihn in seinem Auftrag, quasi als
PR-Maßnahme zur Unterstützung seiner Stadtrats-Kandidatur. Das
entspricht seiner bisherigen Vorgehensweise, um ins Gespräch und damit
ins Geschäft zu kommen. Das Interview ist perfekt und spricht viele, die
es sehen, an. Doch das öffentliche Interesse, das bei der Presse zu
Interviews führt, stand nicht dahinter, sondern eben Ahmet Cetiners
Absicht der speziellen unverfälschten Botschaft.
Am 31. Oktober 2019 endet die Frist der offiziellen
Ausschreibung, das heißt aber noch nicht, dass damit die Arbeit des
Wahlvorbereitungsausschusses beendet ist. Diese endet erst nach der Wahl
des neuen Stadtrats oder der Stadträtin. Doch dazu später mehr. In
seinen Ausführungen stecken sehr viele Visionen und Anregungen, die
bisher von der Kommunalpolitik nur sehr zögerlich behandelt wurden oder
schlichtweg fehlten. Das äußert er als parteiloser Kandidat und greift
damit genau die Konstellation an, die über die Bewerbungen entscheidet.
Der Stadtrat wird nämlich nicht von den Bürgern, sondern von den
Fraktionen gewählt.
Ich nehme an, das ist Ahmet Cetiner bewusst
und er setzt in seinem Interview auf die Stadtverordeneten, die sich für
ihn entscheiden könnten, wenn er es denn über die Hürde des
Wahlvorbereitungsausschusses hinweg schaffen würde. Doch hier liegt das
erste Problem für ihn. Nun könnte er ja noch schnell in eine Partei
eintreten, die ihm Hoffnung signalisiert. Doch er scheint auf den
"parteilosen Macher" zu setzen, der gut zur "parteilosen Moderatorin"
passen würde. Dort lauert aber das nächste Problem. Die Bürgermeisterin
entscheidet über den Zuschnitt der Dezernate. Nun gibt Ahmet
Cetiner im Interview unumwunden zu, dass Ralf
Sachtleber sehr gut vorarbeitete und er nun der richtige
Mann für die Umsetzung sei. Wie er das machen möchte, sagt er auch. Das
müsste dann für 6 Jahre reichen.
Die größte Krux für Ahmet Cetiner wird der
Mangel an kommunalpolitischer Erfahrung und das fehlende
Verwaltungswissen sein. Da hilft es auch nicht, dass er meint, er wolle
nicht verwalten, sondern gestalten. Erst wenn Gestalten im Rahmen des
Verwaltens gelänge, würde ein Schuh daraus werden. Kein Mitarbeiter der
Verwaltung konnte bisher so arbeiten, wie es in der freien Wirtschaft
möglich ist. Das wird auch ihm nicht gelingen, weil sich die
verbeamteten Führungskräfte der Fachabteilungen hinter ihren
Verwaltungsvorschriften verstecken. Der Umgang mit den
Kommunalpolitikern würde ihm zudem den letzen Nerv kosten.
Keine Frage, frischer Wind im Rathaus wäre zu begrüßen. Dafür würde
Ahmet Cetiner auch stehen. Von der
Kommunalpolitik mit einer Mehrheit gewählt zu werden, halte ich derzeit
jedoch für ausgeschlossen und der Wahlvorbereitungsausschuss wird bald
aussortieren. Dann liegt es am Stadtverordnetenvorsteher, wann er die
Wahl auf die Tagesordnung setzt. Da ist der Januar wahrscheinlicher als
ein früherer Termin. Zumindest eine Fraktion scheint sogar Interesse
daran zu haben, die Wahl bis zur Parlamentswahl auszusitzen, weil sie
mit neuen Mehrheiten rechnet. Solang müsste Ralf Sachtleber
dann noch im Amt bleiben. Es hängt nun am taktischen Konzept einiger
Personen, dies zu verhindern. Es fließt noch viel Wasser den Main
hinunter, bis feststeht, wer den Stadtratsposten bekommt.
Eines sollte noch richtig gestellt werden. Ahmet Cetiner
behauptet im Interview, er habe mit einer Aktion Hundert Bürger zum
Besuch der Stadtverordentenversammlung animieren können. Das entspricht
nicht den Tatsachen, denn ein großer Teil der Besucher folgte einer
Internetkampagne der FACEBOOK-Gruppe Mainter Politik, bei der viele
Stadtverordnete vorher über die wichtigsten TOPs aufklärten oder sie waren
Stammgäste der Versammlungen. Hier hat sich die Selbstwahrnehmung
ähnlich ausgewirkt, wie im Interview.
27.10.2019
|
Das gekauft anmutende Interview
|
Inzwischen ist mir bekannt, wie der
Film entstand. Es handelte sich um ein vom
Maintal TAGESANZEIGER
initiiertes Interview, das von Martina Faust
gewünscht war. Der daraus resultierende Artikel ist bereits
erschienen und weist nicht auf den Film hin.
Der MTA und Martina Faust
gaben aber den Film zur Veröffentlichung frei.
Dass der Film ohne diese Information wie eine gekauft anmutende
PR-Maßnahme angesehen werden kann, liegt an der Vorgehensweise
und anderen Aktionen von Ahmet Cetiner,
die vom Bestreben der auffälligen Wahrnehmung zeugen. Das ist zu
akzeptieren, auch wenn es sich nicht an die Zielgruppe richtet,
die über die Vergabe des Stadtratspostens entscheidet, sondern
an die Bürger. Damit ist diese Initiative auf dem gleichen
falschen Weg, wie die Aktion rund um die Wiederwahl des
bisherigen Stadtrats. |
|
|
Parallelwelten
Nun war auf dieser Seite schon genug die Rede von Maintals
FACEBOOK-Kultur, doch zum Abschluss der Serie muss ich doch
noch einige Gedanken los werden. Nachdem sich viele Menschen auf
FACEBOOK nun zusätzlich oder zumindest verbal kennengelernt haben, hat
jeder so sein eigenes Bild vom schreibenden Gegenüber. Respektable
Personen, die sich persönlich kennen, pflegen einen gänzlich anderen
Umgang miteinander, wie Menschen, die sich ein Bild vom Gegenüber machen
mussten. Hier werden natürlich alle möglichen Eindrücke verarbeitet.
Zunächst fällt erst einmal auf, wie fehlerfrei Texte sind und was ihr
Inhalt über das Wissen und die Auffassungsgabe von Personen aussagt.
Auch ihre politische Richtung und Gesinnung verrät sich bei bestimmten
Themen. Man merkt, wenn jemand unter heftigen Gemütsschwankungen leidet
oder sich nicht beherrschen kann. Intelligenz und Wahnsinn liegen oft
ebenso dicht beieinander, wie zelebrierter Stolz und Dummheit. Werden
Pseudonyme oder Mehrfachidentitäten benutzt, liegen oft ganz besondere
Absichten vor. Eine besonders unangenehme Gruppe ist die Gruppe der
Störer, die sich in jede Sache reinhängen, pöbeln und beleidigen. Wenn
man es richtig bedenkt, ist FACEBOOK eine recht seltsame Parallelwelt
von Menschen aller Klassen, Rassen und teilweise sogar mit psychischen
Problemen. Hier findet man den Größenwahnsinnigen neben dem Underdog und
respektable Personen neben dem sogenannten FACEBOOK-Prekariat.
Soziale Prägungen führen zu Aggressionen
Sehr bedenklich sind Störer, die sich wie Stalker benehmen, indem sie
Personen heraus deuten, die sie regelrcht verfolgen, ihre Posts suchen
und sofort zum Angriff übergehen. Blind vor Wut, Neid, Missgunst oder
ähnlichen Motiven loten sie ihre soziale Stellung aus und vergleichen
sie mit der ihrer Opfer, die größtenteils weit über ihrem Niveau stehen.
Oft sind es Gruppen von Störern mit einer klaren Gruppenstruktur und
einem ausgeprägten Jagdverhalten. Ziel ist es, andere Menschen aus der Fassung zu
bringen, damit sie sich auf deren Niveau begeben, um endlich mal
vermeintlich auf Augenhöhe zu sein. Kennt man diese Personen nicht
persönlich, stellt man sich gerade vor, aus welcher häuslichen oder
außerhäuslichen Situation heraus sie ihre Langeweile befriedigen. Für
Moderatoren und Administratoren ist es schwer, solche Personen zu einem
angemessenen Verhalten zu bewegen. Sperrungen und das Löschen von nicht
den Regeln entsprechenden Texten werden sofort als "Zensur" und
"Beschneidung der freien Meinungsäußerung" ausgelegt und eine Spirale der
Eskalation ausgelöst. Damit werden viele interessante Diskussionen im
Keim erstickt.
Was bewirkt eine "Gummiwand"?
Personen, die als Störer und ausfällige Trolle ausgemacht werden, kann
man natürlich aus FB-Gruppen entfernen. Doch es gibt ein Mittel, das
ebenfalls hilft: Man lässt sie in eine Gummiwand laufen und ignoriert
das Geschriebene. Damit erhöht sich zwar deren Wut, weil sie nicht
beachtet werden, aber sie verlieren nach kurzer Zeit die Lust. Sehr
bedenklich ist es, wenn einstmals repektable Personen infolge
unterschiedlicher Gründe als penetrante subtile Störer in Erscheinung
treten und darauf hoffen, immernoch ernst genommen zu werden. Sie direkt zu
bekämpfen, hat von der Achtung her für sie empfindliche Auswirkungen.
Wird ihr Verhalten gar mit Alkohol in Verbindung gebracht, weil man sich
deren Verhalten sonst nicht erklären kann, wird es für diese Personen
kritisch. Zu ihrem Schutz sollte man sie ebenfalls in eine Gummiwand
laufen lassen.
FACEBOOK ist eine echte Parallelwelt in der man lernen
muss, sich zurecht zu finden. Immer mehr "vernünftige" Menschen meiden
diese Welt, um nicht auf eine Ebene heruntergezogen zu werden, die sie
schon nach der Pubertät verlassen haben.
03.10.2019
|
|
FACEBOOK und Politik
Das waren noch Zeiten, als man in Maintal die FACEBOOK-Gruppen benutzte,
um sich ohne den Geist zu bemühen die Zeit zu vertreiben. Diese
FACEBOOK-Welt ist inzwischen zweigeteilt. Wie bereits berichtet, sorgt
eine neue Gruppe - Maintaler Politik - für einen Ort, an dem man sich
zivilisiert, fair und wertschätzend über die Kommunalpolitik austauschen
kann und damit mehr qualifizierte Information in die Bürgerschaft
bringen kann. Aber auch die Politiker profitieren von den Anregungen und
der Kritik der teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen, wenn sie diese in
ihre Überlegungen einbeziehen. Die Hälfte der Maintaler Stadtverordneten
stehen in dieser Gruppe als Ansprechpartner zur Verfügung, lediglich der
hauptamtliche Magistrat verweigert beharrlich die Mitgliedschaft und den
Dialog in dieser Gruppe. Der Gedanke des Gedankenaustauschs auf breiter
Ebene wird leider nur zögerlich angenommen. Dafür sind Störer und
Personen mit kruden Ansichten unterwegs, die permanent Moderatoren und
Administratoren beschäftigen. Zwischen zwei FACEBOOK-Gruppen ist eine
Situation entstanden, die man mit Konkurrenz beschreiben könnte.
Interessierte Bürger und der Mob
Inzwischen wurden von der Gründerin der Gruppe "Maintaler Politik"
zusätzliche Gruppen gegründet, um die gesamte Bandbreite von an
Kommunalpolitik interessierten Bürgern, Diskussionen auf Meta-Ebene und
Freunden satirischer Inhalte sowie ein Podium zur Präsentation eher
flacher oder absurder Inhalte zu schaffen. Leider verschärfte es den
offenen Konflikt, weil in jeder Gruppe andere Regeln gelten, die zu
Löschungen und Sperrungen führen, obwohl fast alle Personen in der
Hauptgruppe Mitglieder sind. So werden Diskussionen nach Sanktionen in
die Hauptgruppe verlagert und die dortigen Moderatoren und
Administratoren haben alle Hände voll zu tun, um den erregten
FACEBOOK-Mob im Zaum zu halten.
Parlamentssitzung im Zeichen von FACEBOOK
Die Maintaler Parlamentssitzung vom 23. September 2019 wurde über eine
Flugblatt- und anschließende FACEBOOK-Kampagne zum Zirkus ohne Zelt,
aber mit Popcorn-Maschine und -verkauf benutzt, jedoch mit mäßigem
Erfolg. Beide Aktionen standen mit der Unterstützung und der Wiederwahl
des amtierenden Stadtrats in Zusammenhang. Das Ziel war die einseitige
Diskreditierung politscher Kreise und die Herabwürdigung des Parlaments,
um die Entscheidung zu beeinflussen. Der Antrag von Bündnis 90/Die
Grünen und der WAM zur Wiederwahl des Stadtrats scheiterte in Gegenwart
zahlreicher Unterstützer und dem von Politikern vermutlich animierten
Anführer der Aktion. Danach zog die Truppe wieder ab und man konnte sich
ausrechnen, dass sie nicht nur ihre Wunden lecken wollten. Sie waren
Scharlatanen ohne strategischem Talent gefolgt.
Abreagieren in FACEBOOK
FACEBOOK wirkt manchmal wie ein Filter, wobei das Filtermedium
provokante Threads sind. Innerhalb kurzer Zeit reagieren sich Personen
ab, die empfanden, dass sie zur Minderheit wurden. Ihr Hauptziel sind
Moderatoren und Administratoren, die nach ihrer Auffassung die von den
nicht erfolgreichen Aktivisten eingesetzten Mittel zugunsten der
Mehrheit des Parlaments angeblich gelenkt hätten. Es ist die typische
Sicht von Verlierern, wenn sie die Größe zur Akzeptanz demokratischer
Entscheidungen nicht haben. So entstehen Schlammschlachten, die nur
schwer in einem akzeptablen Rahmen gehalten werden können.
Extreme Leser der Dispute freuen sich ob dieser Unzufriedenheit und
heizen die Debatten zusätzlich an, so dass es vernünftiger erscheint,
dies in einer Gummiwand des Schweigens abprallen zu lassen. Übrig bleibt
ein Extrakt von Personen und Meinungen, die man als Politiker ernst
nehmen sollte. Diese Menschen sind nämlich für Extreme leicht
einzufangen.
27.09.2019
|
in einer der Gruppen für Gefrustete
und deren absonderlichen Wünsche
|
Maintaler Politik im Härtetest
Die FACEBOOK-Gruppe Maintaler Politik
besteht nun drei Wochen und hat bereits eine Fülle von Themen bzw.
Diskussionen gestellt, sie mit Informationen und Gedanken gefüllt und
teilweise schon "abgearbeitet". Dabei entstand ein Logbuch, das sich
nicht nur interessant liest, sondern auch vielen Lesern Einblicke
verschaffte und die Lust auf MEHR
machen. Nun ist die Gruppe auf 250 Mitglieder angewachsen und der
Zustrom hält an. Doch es gibt interessante Entwicklungen, die beachtet
werden müssen, weil sie den Grundgedanken dieser Initiative betreffen.
Während die Initiatoren sich darum bemühen, dass Diskussionen absolut
sachlich geführt werden und dabei eine Reihe von emotonalisierenden
Facetten verbannen, ist in der Kommunalpolitik bei einem Teil der
Fraktionen gerade das Emotionalisieren als ein Mittel politischer
Agitation sehr erwünscht. Der Flyer ums Hochhaus und die Stadtratswahl
ist dafür ein klarer Beweis. Mit dem Thematisieren des Flyers in der
FACEBOOK-Gruppe MP wurde die Spaltaxt an eine neue Art der Kommunikation
zwischen Bürgern und Politik angelegt. Das hatte zur Folge, dass sich
die Verfasser des Flyers nun gar nicht mehr am Gruppengeschehen
beteiligen und den kritisierenden Politikern das Feld überlassen. Wer
sich lieber dem allgemeinen FB-Leserkreis verbunden fühlt, postet - wenn
überhaupt - in der Gruppe Maintal United oder ganz allgemein. Das wirft
die Frage auf: Maintaler Demokraten,
was verbindet Euch über alle Gräben hinweg?
Moderation scheint ein großes Problem zu sein
Es liegt nun mal im Wesen von Menschen begründet, wenn sie Texte nicht
wertfrei aufnehmen, sondern dabei stets nach der Bestätigung gefasster
Vorurteile suchen. Auf der einen Seite sollte es gut sein, wenn ein
Moderator vollumfänglich begreift, was diskutiert wird und sachkundig
mitdiskutiert und ggf. Diskussionen mitgestaltet, aber anderen missfällt
das ungemein. Wann ist ein Moderator ein Moderator und wann ein normaler
Diskutant? Das führte jetzt dazu, dass ich mich als noch einziger
Moderator nun erkläre, wann ich in welcher Rolle poste. Ich bezweifle
aber, dass dadurch das Problem gelöst ist.
Wer meine Website kennt und weiß, wie lebhaft und manchmal leicht
provizierend ich um die Aufmerksamkeit der Leser und der Besucher des
Maintaler lokalen Kabaretts MIKROKOSMOS warb und immer noch werbe, dem
wird meine jetzige, den Administratoren und dem Gruppengedanken folgende
Verhaltensweise "unecht" vorkommen. Mir wäre auch eine dynamischere und
starke Aufmerksamkeit erzeugende Art der Thematisierung lieber. Im Sinne
einer absolut sachlichen Information und Diskussion halte ich immer noch
den eingeschlagenen Weg für richtig. Sollte ich mich allerdings infolge
politischer Zuspitzungen damit irgendwann wie ein betender Kaplan
inmitten einer verbalen Massenschlägerei sehen, wäre ich fehl am Platz.
Dann wäre ich eher so, wie Don Camillo.
Kleine Themenbilanz nach 3 Wochen
Hier nur eine Auswahl von Themen, die man bisher hier finden kann:
· Bürgermeisterin und Stadtrat äußern sich zu Vorwürfen
· Sozialwohnungen Eichenheege (Intubau/City1)
· Wie wäre es mit einem Fährverein
· Schadet die öffentliche Stadtratsdiskussion der Stadt
Maintal?
· Wie soll es mit dem Amt des Stadtrats weiter gehen?
· Was bedeutet Gemeinwohl für eine Kommune?
· Ist Wahlkampf noch ein zeitgemäßer Begriff?
· Positive Visionen für Maintal. Wer hat welche?
· Parteilose hauptamtliche Magistratsmitglieder oder Parteibuchinhaber?
Pro und Kontra
· Debatte um das Flugblatt von Bündnis 90/Die Grünen und WAM
· Informationen über die Kosten eines Stadtrats
· Sollte neben dem politischen Ehrenamt auch Bürgermeisterin und
Stadtrat in MP aktiv sein?
· Eine "Sitzungsrunde" - Abläufe, Termine, Verfahren.
· Diskutant oder "Tauchsieder"?
· Parlamentssitzung mitverfolgt? Was gefiel, was gefiel
nicht und was ich als
Kommunalpolitiker noch sagen wollte
· Helfen in der Politik Erfahrungen, auch wenn sie schon sehr alt sind?
· Wie erneuern sich Maintals Parteien?
· Als Parteimitglied andere Meinung als die der Fraktion - Vorteile und
Nachteile
· Bezahlbarer Wohnraum: Mit welchen Nettomieten ist zu
rechnen?
· Braucht Maintal einen Klimamanager?
· Einkaufen heißt: Geld ausgeben. Wie macht das die Stadt Maintal?
· Integration in Maintal. Was läuft gut, was gibt's zu
tun, wer macht's?
· Welches Lied drückt die aktuelle Stimmung der Maintaler Politik aus?
Also ein bunter Strauß an Themen, die teilweise von Ihnen noch bestückt
werden können.
Ich bedanke mich für den Einsatz der Kommunalpolitiker, die für viel
Transparenz sorgten, aber auch bei all den Diskutanten, die diese Themen
im wahrsten Sinn des Wortes "befeuert" haben. In der nächsten Woche
trifft das Sitzungspräsidium des Parlaments wichtige Entscheidungen zum
Ablauf der nächsten Sitzung, denn die Einreichungsfrist für Anträge
endet am 3. September. Bis dahin haben die Fraktionen noch ein
ordentliches Pensum abzuarbeiten, weshalb es jetzt mal für einige Tage
etwas ruhiger werden könnte. Danach wird es vor der Parlamentssitzung,
die am 23. September stattfindet hoffentlich wieder ordentlich "zur
Sache" gehen.
Zuvor betrachte ich es als wichtig, die Frage zu klären, wass die
Politiker miteinander wirklich verbindet, obwohl sie sich über Kreuz oft
nicht grün sind. Was wäre die zündende Idee, damit sie alle am gleichen
Strang in die richtige Richtung ziehen und trotz aller parteilichen
Befindlichkeiten ihre Kräfte zum Wohl Maintals bündeln würden?
03.09.2019 |
|
Einer dreht durch
Während der Gründung der neuen
FACEBOOK-Gruppe schlüpfte ein Teilnehmer in die Gruppe, der auch in
anderen Gruppen bereits als unangenehm störender Diskutant sein Unwesen
trieb. Neben thematisch noch passenden Argumenten, rastet er
immer wieder touretteartig aus und streut unakzeptable Äußerungen ein, die sehr stören. Die gerade im Aufbau befindliche Kultur der Gruppe
Maintaler Politik scheint ihm ein Dorn im Auge zu sein. Auch scheint er den
Namen der
Gruppe missverstanden zu haben. Es handelt sich nämlich nicht um eine
politische Gruppe, sondern um eine Gruppe politisch interessierter
Menschen. Möglicherweise möchte er der Gruppe MAINTAL-UNITED, aus der
die neue Gruppe teilweise hervor ging, einen Dienst erweisen und die
neue Gruppe beschädigen. Aus seinen Beiträgen ist seine politische Richtung genau zu
erkennen und er begann, die Gruppe damit zu infiltrieren. Da aber die Gruppe
sehr homogen ist, ging niemand - außer Gelichgesinnte - wirklich darauf ein. Am
20.08.2019 wurde er nach unzähligen Ermahnungen aus der Gruppe entfernt, weil alle anderen möglichen
Maßnahmen keine Aussicht auf Erfolg hatten.
Besonders perfide
empfand ich, dass er mit seiner bedauerlichen Behinderung um Nachsicht lechzte,
während er weiterhin verbal Unverschämtheiten absonderte. Die Adminstratorin ging
mit Engelszungen auf ihn ein, versuchte ihm klar zu machen, was die
Gruppe möchte, es kam bei ihm nichts an. Es blieb nur der Ausschluss.
Engagement und Disziplin - eine gute
Mischung
Eine Woche ist die
Gruppe jetzt alt und es begann vielversprechend. Diese Woche ist eine
Sitzungswoche der Gremien, so dass es verständlich ist, dass die
Politiker anderweitig sehr aktiv sind. Also thematisieren andere
Gruppenmitglieder Fragen rund um die Kommunalpolitik.
Politisch
interessierte Bürger verfolgen die Diskussionen, beteiligen sich aber
noch nicht sehr daran. Das wird sich ändern, wenn die Diskussionen
kompakter werden und eingestreute persönliche Befindlichkeiten
diszipliniert heruntergeschraubt werden. Das Problem heißt "triggern".
All zu oft werden mögliche Reizworte innerhalb eines Textes
aufgegriffen, individuell gedeutet und als Nebenthema hochgezogen.
Nachdem die Deutungen des Besagten gerade gerückt ist, kann die
Diskussion weitergeführt werden. Es entstehen im eigentlichen Thema aber
große weniger interessante Lücken. Das ist ein Fall für die
Administratorin, die dann Wege aufzeigt, wie solche Nebendiskussionen
anderen Ortes weitergeführt werden können. Die sanfte "Disziplinierung"
ist eine Spezialität der neuen Gruppe.
Neben stehende
Textbeispiele verdeutlichen den Prozess.
21.08.2019
|
Unter einer Diskussion zum Maintaler
Klimaschutzmanager
entwickelte sich eine Nebendiskussion zum
Klimawandel,
die vom eigentlichen Thema ablenkte
und aus dem Ruder lief.
Lesen Sie selbst:
|
|
Sturm im Wasserglas
Wie sich die Spreu vom Weizen trennte
Die im vorhergehenden Artikel
(unten) vermittelten Eindrücke
resultierten aus den Erfahrungen der ersten Phase eines Stress-Testes in
Facebook, speziell der Gruppe Maintal-United, die fast
4200 Mitglieder hat. Sie wurde vor 6 Jahren gegründet und war als Gruppe
gedacht, in der genau das gepostet werden sollte, was Jugendliche
interessiert. Der Name der Gruppe folgte möglicherweise einem griffigen
Schlagwortgedanken, wurde jedoch nie als das gelebt, was Maintaler
verbindet. Genau das ergab der Stress-Test. Als es wirklich darum ging,
einmal Toleranz und ein Gemeinschaftsgefühl auszuleben, versagten die
Macher im Hintergrund und teilweise auch der Administrator. Mit
spätpupertären Verhaltensweisen trieben diese Personen einen Keil
zwischen ernsthaft diskutierende sowie im Hintergrund interessiert
mitlesende Mitglieder und einen Personenkreis, der die untere Ebene von
Facebook-Interessierten prägt. Es entwickelte sich ein abstruser Kampf
über verschiedene Entwicklungsstufen menschlicher Reife hinweg, der
schließlich in eine neue Gruppe für Maintal mündete - Maintaler
Politik. Der Stresstest führte dazu, dass sich eine Gruppe, die
kontinuierlich gewachsen, aber nicht in der Lage war, den Gruppen-Zweck
dem Querschnitt aller Mitglieder anzupassen, gesund schrumpfte. Wie viel
der 4100 Mitglieder die Gruppe wirklich noch besuchten und sich
einbrachten, ist leider nicht zu ermitteln, damit auch nicht die Gründe,
warum sie sich von der Gruppe abwandten. Der Stil der Macher im
Hintergrund und des sich ebenfalls dort tummelnden FACEBOOK-Prekariats
lässt aber die Gründe erahnen. Nun hat sich infolge des Stress-Tests
teilweise die Spreu vom Weizen getrennt.
Vernunft setzt sich durch
Direkt vor der Gründung der Gruppe
Maintaler Politik spitze sich der Konflikt zu und ich erlebte
einen Shitstorm gegen meine Person, der unfassbar war. Dann war es auch
einigen Usern von Maintal-United zu viel und sie drückten ihre Meinung
zu dem aus, was gerade geschah.
Wie obiger Post des Administrators zeigt, ging
eine Gruppengang gegen alle Posts vor und wollte sie löschen lassen, die
ihnen nicht passten. Der Administrator blieb in diesem Fall standhaft, knickte
aber an anderer Stelle ein, nahm ein komplettes Thema über das Unwesen
des Trollens heraus und löschte damit
auch die Posts vieler Teilnehmer, die vernünftig und sachlich
zum Thema argumentiert hatten. Das Maß an Intoleranz war letztendlich bei vielen Mitgliedern
voll. Allzu deutlich sah zumindest ich die User in ihrer Art vor mir,
die ihr Ur-MU mit allen Mitteln erhalten wollen. Der Stress-Test war auf
seinem Höhepunkt angekommen.
Maintaler Politikinteressierte wechseln
die Gruppe
Innerhalb weniger Tage wuchs die neue Gruppe auf
192 Teilnehmer an und es kamen nun auch viele Kommunalpolitiker mit, die
bisher nie in Erscheinung traten, weil ihnen das Niveau und die
Umgangsformen in Maintal-United zu flach erschien. Wer will sich schon
für seine Posts anpöbeln und beschimpfen lassen.
In der neuen Gruppe entwickelte sich sofort ein
unvoreingenommener Gedankenaustausch. Teilnehmer der Politik, die sich
bisher sehr aggressiv verhielten, wurden sachlich und Teilnehmer, die
sich bisher im Hintergrund hielten, gewinnen inzwischen Geschmack am
respektvollen Dialog mit den Bürgern. So langsam denken sie auch über
bevorstehende Wahlkämpfe nach und erkennen die Chancen zeitgemäßer
Kommunikation, aber auch den zu erwartenden Shitstorm in betont
volksnahen bzw. desinteressierten Gruppen. Die Gruppe Maintaler Politik
bietet einen seriösen Wahl-Wettstreit, um endlich mal dem Begriff
Wahlkampf zu begegnen. Um das Beste für Maintal zu erreichen, muss man
nicht kämpfen, sonder konstruktiv zusammenarbeiten. Diese Gruppe kann
wichtige Vorinformationen bieten.
Sehr erfreulich sind auch Stellungnahmen aus der
Politik, die diese Initiative begrüßen, wie man rechts lesen kann. Die
Kehrseite der Medaille ist jedoch die Organisation der Gruppe, die
momentan von Frau Ulrike Streck-Plath noch
ganz allein bewältigt wird. Inzwischen ist es eine offene Gruppe, in der
jeder Facebook-User lesen, aber nicht kommentieren kann. Dazu muss
er/sie sich anmelden. Nachdem anfangs noch jeder aufgenommen wurde, wird
heute etwas genauer hingeschaut, damit keine Trolle und mutwillig Störer
aufgenommen werden. Darauf verwendet die Moderatorin und Administratorin
viel Zeit, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.
In absehbarer Zeit werden sich einige politisch
neutral agierende Mitglieder mit der Organisation der Gruppe befassen,
damit die Arbeit besser verteilt werden kann. Dass jeder natürlich im
Hinterkopf politisch orientiert sein kann, versteht sich von selbst. Es
geht um die faire Ausübung von Funktionen.
Maintal, die Politik und die Bürger sind nun um
eine Möglichkeit reicher, sich zu politischen Fragen der Kommune
auszutauschen. Da in der Gruppe auch eine Redakteurin des TAGESANZEIGERs
ist, ist auch die Presse zugegen. Frohes Gelingen!
17.08.2019
|
Vorher
Nachher
|
Befragt und geantwortet
Heute begebe ich mal in die Niederungen der
Maintaler Kommunalpolitik und deren (Nicht-)Nutzung von
Social Media. Die
Kommunalpolitiker machen einen wichtigen Job, der ihnen alles
abverlangt, keine Frage. "Niederungen" aber, weil das "Alles" bei
einigen zu wenig ist. Diese dürften deshalb demnächst beim kundigen
Wähler aus gutem Grund nicht mehr erste Wahl sein. Es gibt ja den
Spruch, dass jedes Volk die Politiker hat, die es verdient. Nun ist
unsere Sprache ja sehr deutungsreich und wenn man sagt, "was für ein
Volk!", meint man etwas anderes, als wenn man sagt "welches Volk?"
Wenn dann der Bürger sagt: "Die Politiker, die sind vielleicht ein Volk",
ist das wieder etwas anderes. In Social Media treffen sich jedoch alle,
auf die das zutrifft, denn sie sind nicht nur "ein Volk", sondern "das
Volk". Die Einen regieren
und alle anderen reagieren. Und weil das Reagieren zwischen Wahlen stört, sollen
die Bürger möglichst nicht zu Wort kommen.
Social Media und speziell in
Maintal die
FACEBOOK-Gruppe "MAINTAL UNITED" mit über
4100
Mitgliedern ist ein Tummelplatz für normale Bürger, Internet-Clowns, Politiker,
Spanner, Hetzer und Trolle, die sich teilweise unter Pseudonymen ausleben,
während die meisten User mit echten oder wie echt klingenden Namen nur lesen, Fragen stellen oder
überwiegend schweigen. Wieviel dieser über 4100 User bereits nicht mehr
aktiv sind, ist nicht bekannt.
In den letzten Tagen liefen mehrere Diskussionen mit lokalen
politischen Themen, um dabei die erreichbare Disziplin beim Diskutieren zu testen und die
Chancen der Verhinderung von wirklichen Störungen zu ergründen. Das
Experiment verlief eigentlich positiv. Die SPD-Fraktion griff sogar die
Anregung auf, wieder über ein Maintaler Forum nachzudenken, das
seriös geleitet und verantwortungsvoll und breit administriert wird. So wurden
auch mögliche Grundbedingungen und Regeln für einen zielführenden Gedankenaustausch
zwischen Bürgern und Politikern sowie Amtspersonen vordiskutiert und
eine Umfrage gestartet, wer denn an einer geschlossenen FACEBOOK-Gruppe
zu diesem Zweck interessiert sei. Das Verhalten der User von MAINTAL
UNITED sowie das der Politiker unter den Usern zeigt, dass die
Ernsthaftigkeit des Dialogs und damit die positive Bürgernähe erheblich gestört ist.
Am Donnerstag, dem 11. August 2019 findet im Bischofsheier Bürgerhaus
eine Diskussion zu diesem Punkt statt.
Todeslisten als Totschlagargument für
Klarnamen
Da in FACEBOOK Beleidigungen, Diffamierungen und
Pöbeleien von anonymen Usern an der Tagesordnung sind, meiden natürlich viele
Kommunalpolitiker und Bürger, die sich nicht unter solchen Menschen wohl
fühlen, Social Media. Nur einige Politiker nicht, die als
Spanner im Hintergrund mitlesen und zur Klärung von gestellten Fragen keinen Beitrag leisten. Sie waren es
vermutlich auch, die das Maintal-Forum 2015
vor wichtigen Wahlen abschalten ließen. Es ist sogar anzunehmen, dass
sie heute unter Pseudonymen in FACEBOOK Stimmung machen. Auch jetzt beteiligen sie sich
nicht an der Wiederaufnahme eines Forums, um der viel gepriesenen
Bürgerbeteiligung entgegen zu kommen. Sie nutzen FACEBOOK jedoch, um
ihre Parteinachrichten zu verbreiten und um sich selbst zu profilieren -
reine Einbahnstraßen.
Andere Nutzer fliehen aus Angst in Pseudonyme,
weil sich auch Personalabteilungen und mögliche Arbeitgeber über das
Internet informieren. Von kommerziellen Überwachungsapparaten ganz zu schweigen.
Das ist nachvollziehbar, sollte jedoch eher zum beherrschten
Artikulieren mahnen. Eine
der Bedenken waren sogar TODESLISTEN, auf die man geraten könne. Ein
Grund mehr, sich in geschlossenen personalisierten Gruppen
auszutauschen.
Für viele offene Diskutanten ist es wichtig, den
anderen Diskutanten kennen und einschätzen zu können. Das trifft
natürlich auch auf Politiker und Amtspersonen zu, die nicht akzeptieren,
dass sie sich mit dem fiktiven "Hans Dampf aus Timbuktu" über kommunale Themen
austauschen sollen. Klarnamen und die hinterlegte nachprüfbare
E-Mail-Adresse schaffen Sicherheit in der Gruppe. Das ist wohl eine
Grundbedingung, die jeder nachvollziehen kann. Menschen, die eigentlich
nicht zu dem stehen, was sie anonym schreiben, sollten sich dort
austauschen, wo sie unter Ihresgleichen sind.
Thekengeschwätz als Agitation
|
Besonders beliebt und interessant
scheinen ideologisch durchgefärbte Debatten zu sein, bei denen
"der Kommunist" gegen den "Antifaschist" antritt, weil er auch
den Kommunismus (er meint natürlich den Stalinismus) zum
Faschsimus zählt, und der als "Öko-Faschist" beschimpfte
auf selbsternannte Freidenker trifft. Ständige wechselnde
Argumentationen bei einer Tasse Kaffee zu verfolgen, scheint zu
berauschen, zumindest zu unterhalten. Irgendwann trollt sich der
Diskutant davon, wenn er sein Pulver verschossen hat und
verabschiedet sich mit einer provokanten Abschluss-Frechheit. In
der Kneipe ist das der Moment, wo er sagen würde: "Kurt,
mach mer nochemal e Bier!"
Soziale Medien sind Brutstätten für
Spinner und Gelangweilte. So sehen das auch die meisten
Personen, mit denen man vernünftig diskutieren könnte, wenn sie
sich darauf einlassen würden. Die extremen Spinner dagegen
scharen gern Gleichgesinnte um sich und verfälschen damit sogar
Umfragen.
|
Einsame Billigunterhaltung für das
FACEBOOK-Prekariat
Viele Menschen haben ihre Wirkungskreise
erheblich eingeschränkt, weil sie sich vieles nicht mehr leisten
können. Die Teilnahme oder gar Ausrichtung einer geselligen Runde ist
kostspielig und mit Organisationsaufwand verbunden. Wer keine adäquate
Wohnung oder einen vorzeigbaren Lebensstil besitzt, muss in Gaststätten
ausweichen. Der FACEBOOK-User kann es sich dagegen zuhause, unterwegs
oder auf der Arbeitsstelle gemütlich machen und mit einigen trolligen
Posts Leben im Sozial Media auslösen. Das Ganze auch noch unter einem
Pseudonym, damit man maximal nur einen Platzverweis oder eine Löschung
von Posts riskiert. FACEBOOK-Warrier fühlen sich dabei besonders gut.
Sogenannte "Gutmenschen" und bodenständige Personen mit sozialer
Kompetenz suchen mit der Lupe nach Gleichgesinnten, um sich sinnvoll
auszutauschen, während andere User ihre entlaufene Katze suchen, vor
Blitzern warnen, Lokale gut finden, vor Einbrechern warnen oder den
Verlust von Errungenschaften beklagen. Und jeden Tag rühren eifrige
Spinner diese Suppe kräftig um, um ihrerseits Spaß zu haben.
Eigentlich ist eine solche FACEBOOK-Gruppe ein
kleiner Mikrokosmos, der die Schwelle der Zumutbarkeit bei jedem User
höher oder tiefer setzt. Wem das zu stressig oder zu nervig ist, sucht
nach einer neuen Gruppe, in der es seriöser und erwartungsgemäßer
zugeht. Bei kommunalpolitischen und sozialen Themen ist dieser Punkt bei
vielen Usern erreicht. Für die seichte Unterhaltung kann die alte Welt
ja weiterhin dienen.
11.08.2019
|
Großes Interesse an Politik? |
Die Umfrage
hatte eine Besonderheit. User konnten sich für
oder gegen eine neue Gruppe aussprechen und als
Mehrfachnennung Bedingungen formulieren, unter denen sie
beitreten würden. Als Ergänzung für das Nicht-Beitreten konnte
die Option "Ich interessiere mich nicht für Politik"
angekreuzt werden. Kein einziger Teilnehmer bekannte
sich zu dieser Option. Was heißt das jetzt?
-
Ich bin doch nicht doof?
-
Das werde ich hier doch nicht
zugeben?
-
Diese Themen gehören doch auch zum
Fun-Paket?
-
Ich möchte mich weiterhin an
verbalen ideologischen Reibereien erfreuen?
-
Ich möchte nicht mit Störern,
Hetzern und Spaßvögeln seriös diskutieren?
-
Ich mache mit, wenn objektiv und
seriös diskutiert wird?
-
Ich bin Radfahrer?
(ein offensichtlich Verirrter
oder Verwirrter)
|
Meine persönliche Analyse geht in die Richtung,
dass politische Themen von Spannern und Genießern interessiert verfolgt
werden, damit sich immer wieder der vermeintliche eigene Grad an
Intelligenz und Wissen genüsslich bestätigt und deshalb keinerlei
Interesse daran besteht, sich mit extremen Diskutanten einzulassen. Es
könnten ja die Argumente ausgehen. Das kann man auch an den ideologisch
verhetzenden Beiträgen sehen. Dort werden die Blickrichtungen sofort
geändert und fremde Dinge eingestreut, wenn sich die Argumente für die
Sache, um die es eigentlich geht, erschöpft haben. Wer dagegen nicht
mitmacht, stellt sich auch nicht bloß!
Gewählt und für indiskutabel befunden
Unsere gewählten Volksvertreter hat ja niemand
gezwungen, sich wählen zu lassen. Es war ihr eigener Wille, eine Rolle
in der Kommunalpolitik zu spielen, um eigene Interessen wahrzunehmen.
Einer bestimmten Ideologie folgend stellen sich einige davon sogar in
den Dienst der Allgemeinheit. Wer gewählt wurde, an den wurden
Erwartungen geknüpft. Manche Politiker sind jedoch der Ansicht, sie
hätten mit ihrem Mandat einen Freifahrtschein für ihr Verhalten erworben
und ihr Arbeitseinsatz rechtfertige jegliche Ignoranz. Es mag sogar
extrem bornierte Personen unter ihnen geben, die Bürgernähe mit
Fraternisierung gleichsetzen und sich deshalb verweigern. So sitzen sie als Spanner hinter sozialen
Medien, um zwar etwas informierter zu sein, aber tragen nicht dazu
dabei, verlorene Akzeptanz und Vertrauen wieder aufzubauen, indem sie
sich offen zu Themen äußern.
Bei Personen wie dem Stadtverordnetenvorsteher
verstehe ich, dass er dem folgt, was seine Neutralität gebietet. Ich
verstehe auch, wenn Vertraulichkeit vor großen Debatten sinnvoll ist.
Doch auf diskussionswürdige Beiträge sollte der Rest der fortschrittlich
organisierten Stadtverordneten reagieren, wenn sie angesprochen werden.
Vom etwas rückständigen Teil der Hinterbänkler, die als Füllmaterial auf
die Liste kamen und mit der heutigen Kommunikationswelt nicht so
vertraut sind, kann man sowieso nicht viel erwarten. Es sind die
Protagonisten der Parteien und Fraktionen, von denen man erwartet, dass
sie Farbe bekennen. Einige von ihnen machen das bereitwillig und
vorbildlich, während sich andere duckmäuserisch verweigern. Sie merken
wahrscheinlich gar nicht, dass sie damit das Signal aussenden:
"Ich bin nun mal indiskutabel...!"
Wie schwer muss es für manche sein, sich auf
Augenhöhe zu begegnen,
ohne selbst Schaden zu nehmen!
Klaus Klee
|
Bevor ich gehe...
Heute wird die Bundeskanzlerin 65 Jahre alt - herzlichen
Glückwunsch! Die ehemalige Politikerin des ostdeutschen
Demokratischen Aufbruchs und spätere CDU-Politikerin stand zunächst
außerhalb etablierter CDU-Kreise, wie zum Beispiel dem Andenpakt und sie
mied auch andere scheinelitäre Kreise, die heute noch die Zukunft
Deutschlands nach ihren Ansichten gestalten wollen. Sie wurde auch nie
in Korruption und Schwindeleien verwickelt und ihre
außergewöhnliche Art bringt sogar die Mächtigen aus der Fassung, weil
sie die Aura eines Bergepanzers besitzt. Kraftvoll agierend, sobald sie
ihren Antrieb anwirft und bei Stillstand in ihrer Ruhe rätselhaft und
bedrohlich. Selbst so ausgeprägte
Chauvinisten wie Gerhard Schröder
unterschätzten sie und wurden auf ihre Plätze verwiesen - nicht gleich,
aber ganau in dem Moment, in dem sie es am wenigsten gebrauchen konnten. So
entledigte sie sich nach und nach aller potenziellen männlichen
Konkurrenten im Kanzleramt und aller Schwachleister mit Führungsgehabe. Mit den
möglichen weiblichen Nachfolgerinnen verfährt sie inzwischen ähnlich.
Mit Ursula von der Leyen verschwand nun eine nach
Brüssel, wohin schon andere Kapazitäten verschoben wurden.
Annegret Kamp-Karrenbauer darf sich jetzt bei der
Bundeswehr ähnlich disqualifizieren, wie ihre Vorgängerin, die jetzt
als EU-Chefin wegen
knappster Mehrheit vor nahezu unlösbaren Aufgaben steht.
Natürlich mit 3 Fremdsprachen als Qualifikation und
ihren militärischen Kontakten soll sie alles richten. Ihr Scheitern - wie bei
der Bundeswehr - ist jedoch bereits absehbar. Von der Leyen wurde gegen die
französische Macht über Europas Finanzen eingetauscht, obwohl wir die
größen Nettozahler sind und beste Finanzfachkräfte besitzen.
Angela Merkel säubert konsequent ihren ganz persönlichen
Stall, bevor sie geht.
Es hätte noch schlimmer kommen können
Wenn in Irland etwas Schlimmes passiert, sagen
die Iren: "It could have been worse" - "Es hätte noch
schlimmer kommen können!" und geben sich mit dem Geschehenen
zufrieden. Diese Mentalität fasst auch hier Fuß. Was hätte aber noch
schlimmer kommen können? Im Hinblick auf das Verteidigungministerium war
ja Jens Spahn mit seiner legalisierten Neigung, die sich allerdings nun mal gar nicht mit dem
Soldatentum verträgt, im Gespräch. Obwohl, im Krieg leisteten sich
Offiziere
vielseitige Ordonanzen und verstanden es, dies zu verbergen. Es ist also
nicht so, dass es das noch nicht gegeben hätte.
Was hätte
er als Neuheit in der Bundeswehr eingeführt? Seine Vorgängerin ließ in
Kasernen Stillzimmer einrichten. Sofortige Organspenden in der Kampfzone
oder spezielle Stuben für gleichgeschlechtliche Angelegenheiten wären
vielleicht seine Neuerung gewesen. Oder Peter Tauber,
der ja auch Doktor ist, wie Theodor von Gutenberg!
Was hätte er so alles angestellt? Nein - Angela Merkel entschied sich für AKK, die
ihr gerade im Wege herumsteht, aber Merkels Aufstieg
einigermaßen kopieren könnte. Hauptsache: Kein Mann! Es
gibt für Kanzler in der CDU ja auch keine besonders brauchbaren Männer
mehr und in der CSU schon gar nicht. Warum soll es dort auch besser sein
wie bei der SPD? Mutti macht das in ihrem Sinn schon richtig!
Wie wäre es anstatt Minister mit der politischen Funktion
"Repräsentant"?
Warum müssen es immernoch "Minister" sein? Eigentlich gibt es ja für alle Ressorts
Verwaltungsapparate, die mit Fachpersonal besetzt sind, die ihr Metier
beherrschen. Für was braucht man da noch sachkundige Minister? Diese Frage ist
allerdings längst beantwortet und wird mit AKK gerade logisch umgesetzt. An der gängigen
Praxis ist schon seit graumer Zeit zu erkennen, dass jedes Geisteskind egal mit welcher Bildung
heute Minister oder Ministerin werden kann, wenn er oder sie das
richtige Parteibuch in Händen hält und sich als lenkbar erwiesen hat.
Denn genau darum geht es eigentlich. Minister müssen politisch lenkbar sein,
das ist ihre einzig brauchbare Funktion.
Dumm ist nur, wenn solche Minister oder
Ministerinnen Mitarbeiter in ihren Ministerien haben, die nur das machen,
was ihnen absolute Laien als Minister sagen, auch wenn sie es ganz anders gelernt haben. Wenn
dann der
Finanzminister dem Verteidigungsminister Mittel streicht, sind z.B. 70% der sauteuren Panzer nicht
fahrbereit, die einzigen Hubschrauber, die verlässlich fliegen, sind in
Afrika oder Afghanistan, Gewehre schießen urplötzlich nicht mehr genau
und müssen ersetzt werden,
die Flugbereitschaft muss die Kanzlerin ausfallbedingt mit gleich zwei
Flugzeugen nach Tokio fliegen, damit mindestens eines zurückkommt, ein Segelschíff kostet in der Renovierung
mehr als ein Neues und so weiter. In anderen Ministerien sieht es nicht
anders aus, zudem, wenn sie durch und durch lobby- und beraterverseucht sind. Minister brauchen
aber solche Berater, weil sie selbst keine Ahnung haben und ihren eigenen
Leuten nichts wirklich glauben.
Wer heute Gesundheit, morgen Arbeit, übermorgen
Entwicklung oder Finanzen etc. vorstehen kann, müsste eigentlich ein
Genie sein. NEIN! Er oder sie ist in Wirklichkeit lediglich
Repräsentant einer Regierung, die wiederum das Volk repäsentiert. Eine
wirklich repräsentative Demokratie mit
autorisierten Repräsentanten wäre eine gute Lösung. Dann hätte das Volk die Macht und
wer politisieren will, kann das als Repräsentant trotzdem tun.
Ehe Angela Merkel
endgültig geht, sollte sie - wie man es von ihr gewohnt ist - Tabula
rasa mit all den Missständen machen und all ihre Erfahrung dabei einsetzen. Sie wird die Letzte sein,
die das wirklich beherrscht, wenn sie ihre eigenen Interessen mal beiseite
schiebt. Dann geht sie auch glorreich in die
Geschichte ein.
17.07.2019
|
Wesen eines
schlauen Elefanten
|
|
Man sagt Elefanten
nach, dass sie sich Menschen und deren Taten merken können.
Angela
Merkel hat mit vielen Menschen zu tun gehabt, die sie bekämpften, als Konkurrenz
zu ihr in Erscheinung traten, die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllten oder die sie gar
hintergehen wollten. Auch waren Weggefährten darunter, deren
schlichte Strategien sie als analytische Denkerin beleidigten. Die Frage ist, ob
Angela
Merkel etwas von der Eigenart dieser großartigen grauen Tiere
hat, die nichts vergessen und manchmal erst nach Jahren darauf
reagieren. Manche Handlungen deuten darauf hin.
Angela Merkel ist eine international
agierende Kapazität und eine außergewöhnliche
Person. Das bekamen weltweit Politiker und all die neunmalklugen
und dreisten Parteifreunde zu
spüren, die sie unterschätzten. Einige wurden bereits Opfer. Für
einen Teil der CSU-Riege, die sich
fortwährend auf vielen Ebenen disqualifiziert, reichte
allerdings bereits ein wissendes Schweigen, denn ihre Handlungen
allein führten oder führen noch zur Selbstzerstörung. Sie sitzen
zwar noch in der Regierung, aber voraussichtlich nur noch bis
zum Ende ihrer Amtszeit.
Wem es gelang, ihr Vertrauen zu erlangen,
konnte nur überleben, wenn er brav sein Podest bestieg und dort
bis auf Abruf ruhig wirkend sitzen blieb. Kapriolen tolerierte
sie nur einmal.
Hier einige Beispiele:
Aus unserer Region berief sie Dr. Peter Tauber, der gut vernetzt
und mit
spektakulären Taten auf sich aufmerksam gemacht hatte,
auf den Posten des Generalsekretärs. Nachdem
sie jedoch dessen Wesen und Wirken gründlich durchschaute, wandte sie sich
von ihm ab und er verschwand im Ressort von Ursula von der
Leyen.
Annegret Kramp Karrenbauer war für sie
sicher eine wichtige Schachfigur,
die allerdings einige ihrer Eigenschaften nachahmte, um sich für
höhere Aufgaben zu empfehlen. Als neue Parteichefin wurde
dann schnell sichtbar, wie sie in dieser Funktion angenommen
wurde.
Ursula
von der Leyen überzeichnet mit selbstgefälligem Gehabe ihren
wirklichen politischen Wert und versagte im
Verteidigungministerium auf vielen Feldern.
Jens Spahn und dessen Kapriolen, sowie
die politische und ethische Gegenpositionen zur Kanzlerin
disqualifizieren ihn für höhere Weihen. Mit seinem Aktionismus im Gesundheitswesen konnte er
sich lediglich als fleißiger Amtsträger profilieren.
Diese
auf Betreiben der Kanzlerin erfolgten Besetzungen führten dazu, dass ihr
nun selbst ein Teil deren Versagens angelastet wird. In der
politischen Auslaufphase ist das recht unangenehm. So
könnte es durchaus sein, dass sie einige Personen aus ihrem
direkten Regierungsumfeld als letzte Amtshandlung so geschickt aus dem Rennen nimmt oder
positioniert, dass sie über sich selbst stürzen. Als
Analytikerin weiß sie Selbstüberschätzung beim
Karrieredenken gut einzuschätzen. So straft sie diese ab, zeigt dabei Haltung
und verpackt dabei ihre Genugtuung auf staatsmännische Art. Sie werden erst fallen, wenn sie weg
und die Leere nach dem Weggang total
ist.
Ich glaube, so falsch liege ich garnicht.
Klaus Klee |
|
|
Auf dem
Schleudersitz
Die Bundespolitik wird womöglich bald um ein erneut gelungenes
Ausboot-Manöver reicher sein, das einer ganzen Reihe von Politikern das
Ende ihrer politischen Karriere bescherte. Bei diesem Manöver sind
Empfehlungen für ein hohes Amt, wie Bundespräsident, ein hoher Posten in
der EU, aber auch lukrative Posten in der Wirtschaft sehr beliebt, bei
denen es kein Zurück mehr gibt. Besonders gelungen ist ein
doppelter Coup, wenn diese Personen in den neuen Funktionen auch noch versagen.
Die passenden Namen können meine Leser nun selbst einsetzen. Nun trifft
es auch die Verteidungsministerin von der Leyen, die - gemessen an ihren
persönlichen Ansprüchen - nicht gerade als
erfolgreich angesehen wird, aber durchaus das Potenzial hat, noch einen
drauf zu setzen. Mit Schleudersitzen kennt sie sich ja aus. Nachdem ihr
die Linken in Brüssel und die Sozialdemokraten bereits die kalte
Schulter zeigten, ist sie offen für die rechte Mitte, die sie ja
favorisierte, auch wenn ihr eigentlicher Kandidat nach der Nominierung
von dunklen Mächten wieder aus dem Rennen genommen wurde. Die
Ultra-Rechten und EU-Gegner im Europäischen Parlament könnten nun den
Ausschlag geben, dass das demokratische Prinzip des EU-Parlaments
endgültig ausgehebelt wird. Die selbsternannten Zerstörer
der EU-Strukturen scheinen sich der Unterstützung, die von
von der Leyen ausgehen könnte, absolut sicher zu sein. Sie
erhoffen sich von ihr sogar noch mehr, denn deren Absichten gehen
vermutlich noch weiter. Einmal mehr zeigt sich, wie fragil der
europäische Gedanke ist und wer sich vor welchen Karren spannen lässt.
Geht es bei der Abstimmung überhaupt um
Ursula von der Leyen?
Die Besetzung von führenden Posten in der EU
unterliegt gewissen Regeln, die bisher stets eingehalten wurden. Wer
bekommt was und wer darf das bestimmen, das scheint momentan wichtiger
zu sein als die fachliche Kompetenz. Ferner greifen ganz andere
Einflüsse, wenn es darum geht, wer was auf keinen Fall werden soll.
Letzteres wurde inzwischen entschieden und es stellt sich nur eine
einzige Person der Wahl, die am Parlament vorbei herausgedeutet wurde -
Ursula von der Leyen. Sie könnte dafür
abgestraft werden, dass mit ihrer Wahl demokratische Prinzipien begraben
werden. Auch die Tatsache, dass die eigentlichen EU-Gegner im Parlament
ausgerechnet sie wählen wollen, trägt nicht zur Vertrauensbildung bei.
Würde sie verlieren, wäre das für Angela Merkel ein Triumph über Victor
Orban, die osteuropäischen Störenfriede und die Italiener, die die EU
gefährden. Die Vermutung drängt sich ferner auf, dass die CDU damit ihre
immer umstrittenere Verteidigungsministerin auf geschickte Art los
werden will, dabei allerdings riskiert, dass diese komplett von der
Bildfläche verschwindet. Mal sehen, wo man irgendwann den gescheiterten
Verkehrsminister los wird. In der EU wird er allerdings kaum eine
Chancen haben.
Scheitert von der Leyen bei der Abstimmung, ist
ihr Schicksal besiegelt und man kann gespannt sein, welcher
Rüstungskonzern sie beschäftigen wird. Vielleicht winkt ihr sogar ein
Posten in einer Werft oder bei einem der Beraterfirmen, die sie so
fürstlich bediente. Es gehört schon eine gewisse Raffinesse dazu, solche
Ausbootungen richtig einzufädeln. Ein Schelm, der sich in Richtung
Merkel nichts dabei denkt. Sie wusch sich anschließend schon immer die
Hände in Unschuld.
14.07.2019
|
|
Sind die
Jungen schon soweit?
Man hört allenthalben die bange Frage: "Sind denn die Jungen schon
soweit?" So auch in den Maintaler Vereinen. Diese Frage würde in einem
Philatelistenverein heute schon nicht mehr gestellt werden, weil der Jüngste
oft schon über 70 Jahre alt ist. In einem Sport-, Kultur- oder
Geselligkeitsverein greift die Frage schon eher. Wie ist es aber in
politischen Ortsvereinen, die an Wahlen teilnehmen und deren
Vereinsmitglieder ins Stadtparlament gewählt werden können? Wie weit
sind denn hier die Jungen, also die unter 30-jährigen? Wie ernst werden
denn die Jungen dieser Altersgruppe genommen, wenn sie zum Beispiel
gar einen Migrationshintergrund haben? Inwieweit sehen die älteren und
die ganz alten Parteimitglieder deren Engagement und
ihren Einfluss auf die Wähler oder den eigenen Verein? Kommunalpolitik
muss alle Wählergruppen erreichen und adäquat bedienen. Die Jungen aller
Coleur sind ein wichtiger Baustein, nicht nur die Etablierten. Fragt man Wähler, so
haben sich viele darüber noch nie Gedanken gemacht, sie reagieren nur
darauf. Wem sind die unterschiedlichen politischen Strömungen innerhalb der
Parteien bekannt und wie sich das auf kommunaler Ebene auswirkt? Wie
steht es eigentlich um den inneren Zustand der örtlichen Parteivereine? Es wäre
doch angebracht, dass man das als Wähler mal mit politisch aktiven
Vereinsmitgliedern diskutiert, ehe man sich für eine Richtung
erwärmt. Wollen die örtlichen Parteien eigentlich, dass Mitglieder solche
Fragen beantworten und wer wäre dazu autorisiert? Vielleicht wäre die
Bereitschaft zur Offenheit größer, wenn die Wählergunst noch weiter sinkt und das Wasser
langsam bis am Hals steht. Was käme aber dabei heraus, wenn man mit Ertrinkenden plaudert?
Aus der Vergangenheit lernen
Um große politische Zusammenhänge zu verstehen,
muss man sich intensiv mit der Geschichte befassen. Auf kommunaler Ebene
ist das etwas schwieriger, weil über große Zeiträume hinweg nur magere
Ergebnisprotokolle und Zeitungsartikel existieren. Doch das hat sich
geändert. Über das Parlamentsfernsehen kann man heute einige Jahre
zurück recherchieren und sich ansehen, wer wann was zu welchen
Themenkomplexen sagte und nachvollziehen, wie strittige Entscheidungen
getroffen wurden. Die Folgezeit lieferte dann den Beweis, ob Entscheidungen
richtig oder falsch waren und was sie bewirkten. Es ist bekannt, dass
sich einige junge Parteimitglieder dafür
interessieren, auch wenn von der Verwaltung Historien, wie zum Beispiel
die der Lokalen Agenda bewusst gelöscht wurden. Doch es gibt Zeitzeugen, die
diese Lücken schließen können.
Kommunalpolitiker, die grundsätzlich sachlich
und verantwortungsvoll entscheiden, mussten sich oftmals von einseitigen
Parteiinteressen trennen. Die wenigen Kommunalpolitiker, die das von
sich behaupten können, genießen ein hohes Ansehen. Trickreiche Taktierer
und Hinterzimmerstrategen, die obendrein Einfluss auf die Transparenz der
Vorgänge nehmen, wenn sie Weichen nicht richtig stellen, sind gefürchtet, aber keine
Bereicherung des politischen und sozialen Geschehens. Junge Menschen
sind erst dann soweit, reife Entscheidungen mitzutragen, wenn sie die
unterschiedlichen agierenden Charaktere ihres Vereins und ihre Taten der
Vergangenheit besser kennen. So erkennen sie, ob sie geführt oder verführt
werden. Politik kann also spannend sein und neue Vereinskapazitäten für die
Zukunft formen.
Viele Leithammel haben penetranten
Stallgeruch
Jugendliche Frische kennt noch keinen
Stallgeruch. Alte Böcke und Ziegen dagegen schon. So mancher politische
Verein hält sich Zuchttiere, die darüber bestimmen, welche Chancen dem
Nachwuchs eingeräumt werden. Wer schon einmal das Gerangel um
Listenplätze zur Kommunalwahl miterlebte, weiß, wovon ich rede. Nun
kommen immer mehr politische Vereine auf die Idee, ihre Liste wegen des
penetranten Stallgeruchs auch für Nicht-Vereinsmitglieder zu öffnen,
damit sich die Gesamtwahrnehmung verbessert. Auch sollen solche
Kandidaten für Wählerstimmen sorgen, die Vereinsmitglieder nicht mehr
bekämen. Vielleicht wäre es besser, wenn die Älteren mit Stallgeruch
ihre Plätze freigeben, aber ihr Wissen gezielt
weitergeben würden, damit eine wirkliche Erneuerung stattfinden kann.
Ihre Erfahrung ist ein Schatz, aber nur, wenn er offen und ehrlich
weitergegeben wird. Und kommt ein ganz alter historischer Bock des
Vereins um die Ecke, um selbstherrlich mitzumischen, sollte man ihn
entsprechend der Kenntnisse um sein früheren Wirken angemessen behandeln. Die
Zukunft gehört nun mal der Jugend.
Wie erreichen die Jungen alle
Altersgruppen der Bevölkerung?
Junge politisch aktive Parteimitglieder haben es
deutlich schwerer als die Etablierten, in der breiten Öffentlichkeit
wahrgenommen zu werden. Wie rücken sie sich aber wirkungsvoll in den
Fokus? Einige wählen den Weg über selbstinszenierte
Öffentlichkeitsarbeit, indem sie kritische Thesen verbreiten, um
durchzustarten und die kommunale Ebene schnell zu verlassen. Sie sind
für den kommunalen Bereich unbrauchbar. Junge Parteimitglieder, die sich
über Fehler ihrer Partei in der
Vergangenheit kritisch öffentlich äußern und distanzieren,
haben deutlich größere Chancen, wahrgenommen zu werden. Damit verbauen
sie sich aber die Unterstützung vieler etablierter Vereinsmitglieder,
weil die sich düpiert fühlen. Erst wenn diese öffentlichkeitswirksam zu
ihren Fehlern der Vergangenheit stehen und damit die Kritik der Jungen
glaubhafter machen, erreichen die Jungen fast alle Altersgruppen und
Landsleute. Ihr mutiges Vorgehen wird wie eine Reifeprüfung empfunden
und das Vertrauen und die Zuversicht, dass nun ein anderer Weg möglich
sei, steigt. Unter dem Strich profitiert davon die gesamte örtliche
Partei. Für manche aktive Parteimitglieder wäre das eine neue Sicht, die
ein radikales Umdenken erfordert. Wie sagte kürzlich mal wieder einer
mit Stallgeruch? "Das haben wir ja noch nie gemacht, das haben wir
schon immer anders gemacht - da könnte ja jeder kommen...". So geht
Kommunalpolitik heute leider immernoch.
05.07.2019
|
Im Zentrum des Stallgeruchs |
Jeder politische Verein hat einen typischen Stallgeruch, weil im
Verein nicht sehr oft gelüftet wird. Auch erscheinen Parteien
selten in einem neuen Outfit, das Frische signalisiert. Die
Listen zu Kommunalwahlen zeigen, dass sich die bisherigen Spitzen
stets so positionieren, dass sie die besten Chancen haben, wenn
die Wähler ihr Kreuz nur im Kreis machen. So kann der Stall nie
richtig ausgefegt werden und das neu gewählte Streu riecht
sofort wieder, wie gewohnt.
Unzweifelhaft sammeln langjährig aktive Mitglieder politischer
Vereine viele Erfahrungen, die sie weitergeben könnten. Die
Kenntnisse wären sehr wichtig für den Nachwuchs. Leider stehen
viele Kommunalpolitiker nicht zu ihren Fehlern der Vergangenheit
und berufen sich nur auf ihre Verdienste, um ihre Autorität zu
untermauern. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie oft für die
richtige Lösung kämpften, jedoch nicht standhaft und ausreichend
überzeugend argumentierten, um die von ihnen favorisierte Lösung zu
erreichen. Irgendwann gaben sie beim Thema auf und begannen, mit
dem Strom zu schwimmen, der von anderen Parteifreunden erzeugt wurde. Diese
Erkenntnisse dürfen in der Politik aber keine geheimen individuellen Erkenntnisse sein, sondern sie gehören kommuniziert,
damit der Nachwuchs und der Wähler Lernprozesse erkennt, die Hoffnung machen.
Parteipolitik muss sich in den Kommunen eindrucksvoll entfalten, denn dort
finden auch alle überregionalen Wahlen statt. Politische
Ortsvereine, die ausschließlich von den Ergebnissen
überregionaler Wahlen profitieren, selbst aber in der Kommune keine
nennenswerte Basis besitzen und auch keine nachhaltigen Aktionen
starten, haben es schwer,
ernst genommen zu werden. Auch hier wirkt muffiger Stallgeruch Einzelner
stärker als bei potenziellen Mitwettbewerbern. Da können sich
jüngere Vereinsmitglieder nie voll entfalten. Hier hilft nur ein
eigenes markantes Profil, das auch umgesetzt wird und
Zivilcourage.
Nun gibt es aber auch parteilose Bürgerinnen und Bürger, die das
Potenzial für erfolgreiche Kommunalpolitik haben. Sie werden
momentan von poltischen Vereinen gesucht und umgarnt, um deren
Listen aufzupeppen. So ist seit Jahren der einzig grüne Vordenker
bei den Maintaler GRÜNEN parteilos und fungiert als Feigenblatt.
Was ist allerdings so privilegiert an poltischen Vereinen, dass
sie auch Nichtmitglieder laut GG in die Politik schicken dürfen,
die dann im Schutz und in der Pflicht des Grundgesetzes stehen?
Eigentlich nichts, nur die Legitimation über ihren Vereinszweck.
Eine Qualifikation muss man nicht nachweisen, nur auf dem Boden
des Grundgesetzes stehen.
Klaus Klee
|
|
Totalitäre Verhaltensweisen
Totalitäre Verhaltensweisen zeichnen sich dadurch aus, dass man alles
aus dem Weg räumt, was beim Erreichen eigener Ziele behindert. Es muss
ja nicht gerade die große Politik sein, das gibt es auch in Kommunen wie
Maintal. Natürlich läuft ein solcher Prozess immer noch in einem Rahmen
ab, der nichts mit Krieg, Tod oder Verderben zu tun hat, doch das
Vorgehen weckt Erinnerungen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Diesmal geht es, wie im Maintal TAGESANZEIGER zu lesen
war, um die politische Machtübernahme des
Stadtratsamtes. Was die Lokalpresse nicht ganz zuende formulierte, ist
im zweiten Schritt die Umbesetzung des Bürgermeisteramtes, die
wesentlich leichter aus der Position eines amtierenden Stadtrats heraus
möglich ist. Unstrittig dürfte sein, dass Verwaltungsämter kompetent,
vorzugsweise mit Fachleuten besetzt sein sollten. Das war sogar bis vor
kurzer Zeit noch vom Fraktionsvorsitzenden der CDU zu hören. Dass das
auch mit Parteibuch möglich ist, zeigte der letzte
Stadtrat vor Ralf
Sachtleber, der als willfähriges Werkzeug des damaligen
Bürgermeisters mit gleichem Parteibuch mit ihm ein für Investoren und
Spekulanten interessantes Duo bildete. Im Weg sind natürlich die
Bürgermeisterin und der Stadtrat, die beide parteilos sind. Es fehlen im
Magistrat somit zwei "politische" Stimmen. Das gilt es offensichtlich,
schnellstmöglich zu ändern.
Echte Mehrheiten und gefühlte Mehrheiten
Innerhalb von Wahlperioden verändert sich beim
Wähler die Gunst von Parteien. Was bei der Kommunalwahl noch
einigermaßen zufriedenstellend aussah, hat sich bei CDU und SPD
dramatisch verändert und die Grünen fühlen sich im tollen Aufwind, auch
wenn das nichts mit ihrer lokalen Politik zu tun hat. Die FDP kann kaum
Tendenzen verzeichnen und zur WAM als politisches Konglomerat fehlen die
Vergleichswerte. Was liegt näher, als mit dem noch gültigen Wahlergebnis
eine stabile Front zu bilden, die Andersdenkende niederwalzt und neue
politische Strukturen entstehen lässt. Das trifft dann auch Parteien,
mit denen man bisher noch Allianzen bildete. Der politische
Gesinnungswandel treibt gewaltige Blüten.
Erstes Ziel: Der Stadtrat mus weg!
|
Eingangs erwähntes Ziel führt zunächst über
Stadtrat Sachtleber, den man während der letzten
Stadtverordnetenversammlung niederwalzte und dabei
parlametarische Grenzen auslotete. Als bei seinem zum geplanten
Hochhaus von neutraler Sachkenntnis geprägten Vortrag die
SPD-Fraktion nahezu komplett den Saal verließ und sich zusammen
mit der CDU-Fraktion klar auf die Seite des Investors stellte,
konnte die eigentliche Absicht nicht mehr verborgen bleiben.
"Der Mann muss weg!", so dürfte die Parole ausgegeben
worden sein, denn am Verhalten beteiligten sich auch
Stadtverordnete, die nicht umfänglich informiert waren. Der Zug
zur Machtübernahme im Rathaus kam ins Rollen. |
Nächstes Ziel: Zufriedenheit der CDU und der SPD
Nachdem für die beiden politischen Gegenpole der
Abstimmungstest zur Mehrheit geführt hatte, war für die übrigen
Fraktionen klar, dass sie nicht nur objektbezogen einem Durchmarsch
gegenüber standen. Sie würden einfach nicht dabei sein, das wurde ihnen
klar. Vor diesem Hintergund wirken die jetzigen Äußerungen seitens der
FDP, man müsse den Stadtratsposten fachlich bestmöglich besetzen und
eine Ausschreibung starten, wie nutzloser Aktionismus, weil auch in
diesen Auswahl- und Entscheidungsgremien die gleichen
Mehrheitsverhältnisse gelten. CDU und SPD wollen das Amt
politisch besetzen.
Ein "Deal" ist aber nur ein guter (oder
schlechter) Deal, wenn beide Kungelpartner etwas davon haben. Es gibt
zunächst jedoch nur einen Stadtrat zu besetzen. "Kein Problem",
dachte sicher eine Hauptstrategin der SPD, denn zu Zeiten politischer
Konfusion wurde ja schon einmal ein zweiter Stadtrat installiert.
Wichtig ist nur, dass beide unterschiedliche Parteibücher haben. Dann
sind zukünftig die beiden Parteistimmen im Magistrat fest installiert
und die parteilose Bürgermeisterin so gut wie auf dem Abschusstablett.
Für was so ein Hochhaus alles gut ist!
Wenn man die Wähler aus den Augen
verliert...
Nun gibt es ja Wähler, die bei der Kommunalwahl
nur CDU oder SPD gewählt haben und das Kumulieren und Panaschieren
außeracht ließen. Aber auch diejenigen, die im guten Glauben CDU-
und/oder SPD-Kandidaten ankreuzten, stehen vor einer neuen
Meinungsbildung. Kann man überhaupt noch solche Kandidaten wählen, die
in trickreicher Absicht ihren politischen Ruf und ihre gesellschaftlich
wirksame Richtung verlassen, für die sie gewählt wurden? Demokratie geht
irgendwie anders, auch wenn demokratische Verfahren zur Anwendung
kommen. Einmal mehr wird Politikverdrossenheit gefördert und es wird
sichtbar, dass die Politik immer mehr an Ansehen verliert. Wie sagte ein
von der Kommunalpolitik verwirrter Zeitgenosse mal? "Ich wähle die,
die mir keinen Ärger machen, wenn ich sie nicht wähle...". Dann
verschwand er in der Wahlkabine. Ich nehme an, der Wahlzettel war dann
ungültig.
04.07.2019
|
"Wollt Ihr den totalen Sieg?
Totaler, als Ihr ihn Euch überhaupt vorstellen könnt?"
"Für die Mehrheit tun wir alles!"
Laienpolitiker dürfen bestimmen |
Besucht man die
Stadtverordnetenversammlung, Ausschusssitzungen oder
Veranstaltungen der Parteien, so lernt man die Menschen kennen,
die als Vereinsmitglieder von
der Verfassung geschützt über die Vorgänge unserer Stadt
entscheiden dürfen. Einge kennt man persönlich und man glaubt
und vertraut ihnen. Doch Vorsicht: Sie stehen
unter dem Einfluss derjeneigen, die sie gern als "Vorturner"
bezeichnen, jene Strategen, die sich in kleinen Runden treffen
und Dinge beraten (manchmals auch auskungeln), bei denen nicht
der flächendeckende Durchblick gewünscht ist. Schließlich hat
man ja auch Geisteskinder in den eigenen Reihen, die Schaden
anrichten können. Das wäre der Fall, wenn sie ausplaudern, was
sie nicht wissen dürften.
Da hat es doch ein politisch
unabhängiger Mensch leichter! Er braucht nur 1 + 1
zusammenzuzählen und daraus Schlussfolgerungen abzuleiten. An
beide Zahlen muss man allerdings herankommen, wie es auch die
nicht informierten Abgeordneten anstreben müssten, um sich eine
Meinung zu bilden. Auf den Listen zu den Wahlen erscheinen
deshalb nur Personen, auf die man zählen kann oder die man im
Griff hat. Man sagt ihnen schon, wie sie abzustimmen haben, wenn
sie auf Linie bleiben wollen. Und die Linie gibt der Vorturner
vor. Allerdings gibt es auch andere politische Konstellationen,
die solches Vorgehen ausschließen. Sie sind deshalb 3. Kraft im
Maintaler Parlament.
Im Grundgesetz steht solcher Blödsinn,
den fast keiner befolgt, wie „Vertreter des ganzen Volkes,
sind an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem
Gewissen unterworfen“. Da könnte ja jeder machen, was er
will! Nein, auf kommunaler Ebene wird nach Wissensstand
entschieden, das heißt, der Abgeordnete muss wissen, wie er
entscheiden soll. Wenn er allerdings zu viel weiß und
entsprechend differenziert entscheidet, wäre ja jedes Ergebnis
offen!
Je nach Interessenlage darf es auch
schon mal totalitär zugehen - auch in einer Demokratie. Ist ja
nur auf kommunaler Ebene....
Klaus Klee
|
|
Zeitzeuge
STAPA-Fernsehen
Es ist gar nicht so lang her, da mussten politisch Interessierte in
Archiven der Presse und auf einschlägigen Websites recherchieren, was in
den Stadtverordnetenversammlungen von wem wann gesagt wurde, denn
offiziell gab es nur ein reines Ergebnisprotokoll. So hatten es Politiker
und Hobbypolitiker leicht, fragwürdige Äußerungen und Statements langsam aus der Erinnerung
zu drängen. Seit dem Jahr 2016 gibt es allerdings das Maintaler
Stadtparlamentsfernsehen, auf das ich jedoch im Einzelnen hier
nicht eingehen möchte. Interessant ist, dass es genau in dem Jahr begann, als
ich auf meiner Homepage meine über 12 Jahre dauernde politische
Berichterstattung über
die Maintaler Kommunalpolitik einstellte. Die
Notwendigkeit der Dokumentation des wahren politischen Geschehens war also erkannt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen
worden. Heute muss man auch nicht mehr zum Versammlungsort fahren und es ist
möglich, die Parlamentssitzungen und Berichte bequem im
Fernsehen bzw. den digitalen Medien live zu verfolgen. Inzwischen sind die Übertragungen so ausgefeilt,
dass auch über Nahaufnahmen die vom Wahrheitsgehalt und der
Glaubwürdigkeit geprägten Gesichter der Redner und Rednerinnen sowie ihre psychische Verfassung hautnah
miterlebt werden können. Hinzu kommen die auf eine Großleinwand
projizierten Schriftstücke, die einzelne Tagesordnungspunkte begleiten.
Letzteres geht ebenfalls auf Anregungen zurück, wie man Versammlungen
für Besucher informativer und attraktiver gestalten kann. Nun ist es
möglich, jede Sitzung im Archiv aufzurufen und dabei genauestens nachzuverfolgen,
wer wann was sagte, um es mit der später erfolgten Entwicklung zu vergleichen.
Dampfplauderern, Tricksern, Tarnern und Täuschern können nun die Masken
vom Gesicht gezogen werden und es liegt an jedem Redner, wie er sich am
Mikrofon und anderswo für
die Ewigkeit produziert. Für verantwortungsvolle Wähler ist das heute
eine wichtige Informationsquelle.
Das Gesamterscheinungsbild gehört zum
Gesprochenen
Politisch tätige Personen haben klare
Beweggründe für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Diese zu ergründen, sollte
unbedingt zur Gewichtung des Gesprochenen gehören, um die Seriosität des
Gesprochenen beurteilen zu können. Es ist wichtig zu wissen, ob diese
Personen auch selbst das leben, was sie argumentativ vertreten und es
sollte
zum Gesamterscheinungsbild der Personen passen. Auf keine Art gelingt
das besser, als beim Erleben eines Redebeitrags, zumal es sich häufig um
Anspannungssituationen handelt. Schlüpft ein Redner in eine ihm
vertraute Rolle und er spielt nur den Erleuchteten, den Wichtigen, den
Macher und Unsicherheit schwingt mit, ist es um seine Überzeugungskraft
geschehen.
Die Weisheit, dass man sich nicht alle
Verfehlungen merken muss, weil es genügend Personen gibt, die sich noch
genau daran erinnern können, schlägt gnadenlos zu, wenn ein Politiker
auf die Vergesslichkeit setzt. Gerade Besucher und Interessierte vor dem
Fernseher merken sich Auffälligkeiten noch sehr lang. Zur letzten
Parlamentssitzung führten Mitarbeiter des Bereichs
Maintal aktiv Bürger
in die Welt der Stadtverordneten ein und besuchten anschließend die
laufende Parlamentssitzung. Als praktisches Lernerlebnis erlebten sie
und die übrigen Besucher, dass nahezu die gesamte SPD-Fraktion während
eines Vortrages des Stadtrats zum umstrittenen Bauvorhaben den Saal
verließ. Nachdem der Vorsitzende der FDP-Fraktion anschließend den
Anwesenden süffisant erklärte, dass es sich wohl um einen
gruppenintensiven Harndrang gehandelt haben muss, meinte die
stellvertretende Vorsitzende des Parlaments - ein langjähriges
SPD-Mitglied - nachdem sie wieder im Saal war, in nicht mehr zu
überbietender Arroganz, dass der von der Fraktion unerwünschte Inhalt
des Vortrages bereits aus der Ausschusssitzung bekannt gewesen sei und
man sich dies nicht noch einmal anhören wollte. Sie unterschlug dabei
allerdings die Information, dass die SPD-Fraktion gar nicht komplett der
Sitzung des Ausschusses beigewohnt hatte und deshalb nicht komplett
informiert war. Als sich wegen dieses
bornierten Verhaltens unter den Zuschauern Unmut regte und Zwischenrufe
zu hören waren, verlangte sie vom Vorsteher die Zurechtweisung des
Publikums, was allerdings aus guten Gründen nicht erfolgte.
Ein Lehrstück dreister Vorgehensweisen
Der Höhepunkt dieser Parlamentssitzung war
zweifellos die Debatte und der Beschluss zu einem sehr kritisch
empfundenen Bauvorhaben, einem 17-stöckigen Hochhaus im Westend. Hier lebte sofort die Erinnerung an die
Inwertsetzung des damaligen HÖHL-Geländes im Gegenzug zur Genehmigung
des Braubach-Centers, des fehlerhaften gemeindlichen Einvernehmens zur Residenz an der Mainpromenade und die Vorgänge rund ums
Bischofsheimer Rathausgeländes auf.
Als dann auch noch der ehemalige Stadtrat und Stiefelknecht des
damaligen Bürgermeisters sowie Erfinder der "Fäkalienweiche"
zur Lösung eines Abwasserproblems, erahnen
ließ, wie man die Probleme des Investors des strittigen Hochhauses am
Ortseingang diesmal lösen würde, waren alte Zeiten wieder hautnah präsent. Jeder
schickt nun mal die Ausgekochtesten an die Front.
Wer Eins und Eins zusammenzählte, merkte schnell,
dass es eigentlich bereits um die Stadtratswahl ging. Dabei kann eine
Wunschkonstellation nur durchgesetzt werden, wenn SPD und CDU eine
sichere Mehrheit bilden. Dazu musste man zunächst die Arbeit des amtierenden Stadtrats
diskreditieren und an einem Strang - quasi als Probeabstimmung -
ausgerechnet einen Investor begünstigen. Wer den Gedankengang
weiterentwickelt, fragt sich, was der Nutzen beider Parteien sein soll,
wenn doch nur ein Stadtratsposten neu zu besetzen ist. Die Antwort
liefert wiederum die Vergangenheit: Es muss ein zweiter Stadtrat her,
wie zu Dorothee Diehls Zeiten, damit man den Schulterschluss vollziehen
kann. Die Probeabstimmung des auf das Hochhaus verlagerten Tests gelang und zumindest zwei Parteien waren sehr
zufrieden.
Der Preis ist ungewöhnlich hoch
Bei der Diskussion um das geplante Hochhaus
wurden die vielfältigen Hindernisse und Auswirkungen transparent, aber
auch die Ohnmacht der Fraktionen, die sich einer brutal entschlossenen
Mehrheit gegenüber sahen, die alle sachlichen Argumente vom Tisch
wischte und sogar das Parlament verließ, als es zu sachlich wurde. Von
der Maintaler CDU ist man derartige Verhaltensweisen ja gewohnt, bei der
SPD hatte man das unglaubwürdige Tauschverhalten bei Beschlüssen bereits
fast vergessen. Auch der das Problem etwas kaschierende Änderungsantrag
der SPD, der mitbeschlossen wurde, kann das erneute Fehlverhalten nicht
heilen. Hier werden die Interessen eines ganzen Stadtteils ignoriert und
der Eindruck erzeugt, es bestünde noch ein kleines Hintertürchen, durch
das man den Beschluss wieder verlassen könne. Dieser dürfte allerdings
eher an die Entwicklung auf dem Stadtrats-Markt gekoppelt sein. Für die
Maintaler SPD ist das Verhalten eine schwere Hypothek in Zeiten, in
denen die Wähler von den bisher großen Parteien abrücken.
13.06.2019
|
|
Schuldbewusstsein fehlt
Am 13. Mai 2019 bewies das Maintaler Parlament, dass es nicht im
entferntesten auf die Idee kam, dass Fehler der Vergangenheit das
Bürgerengagement zerstört haben und mit einer glaubhaften Kurswende
verloren gegangenes Vertrauen wieder
herzustellen. Ausgerechnet der Fraktionsvorsitzende der FDP Thomas
Schäfer, der hierzu maßgeblich beitrug, beantragte die
Schließung des Alibi-Moduls "Ideen einbringen", das ersatzweise für den begrabenen Bürgerhaushalt,
allerdings bewusst als Verhinderungsmodul kreiert wurde.
............................................................................................................................................................
Im Wortlaut:
Die Stadtverordnetenversammlung möge
beschließen: Die Beschlussvorlage wird wie folgt ergänzt: „Die
Variante 1 der Verwaltungsempfehlung wird weiter verfolgt, jedoch
wird das dritte Modul „Ideen einbringen“ nicht umgesetzt.“
Begründung: Der
Evaluationsbericht zeigt, dass die Resonanz auf die
Mitmachmöglichkeiten insgesamt begrenzt war.
Es kann nicht Sinn des Bürgerschaftlichen
Engagements sein, durch hoch dotierte Wettbewerbe neue Ideen zu
generieren. Dies gilt auch deshalb, weil andere Engagements,
beispielsweise das Jugendengagement, durch wesentlich geringer
dotierte Preise geehrt wird. Deshalb ist das Modul „Ideen
einbringen“ abzulehnen. Die entsprechenden Mittel sind deshalb für
diesen Zweck nicht zu verausgaben.
..............................................................................................................................................................
Das Parlament beschloss daraufhin den
Änderungsantrag, ohne mit nur einem Wort darauf einzugehen,
warum die Bürger die Mitwirkung ablehnen. Mehr noch: Die
Parlamentarier geben den Bürgern die Schuld und stehen nicht zu den
eklatanten Fehlern der Vergangenheit in der Bürgerbeteiligung, die im unten stehenden
Artikel "Maintal macht (nicht)
mit" ausführlich beschrieben sind.
Die ungeheuerliche Begründung (gelb
markiert) zeigt, dass es ihm nicht um die Wahrheit der
Verweigerungsgründe geht, sondern um
intrigantes politisches Wirken. Weder im Ideenmodul, noch im Bürgerhaushalt
waren "hochdotierte Wettbewerbe" ausgeschrieben. Allenfalls die
hochdotierte externe Modulbegleitung und das Überspringen hoher Hürden
lassen sich mit dem Begriff "Wettbewerb" erklären. Tatsächlich geht es ihm und
den anderen Parlamentariern darum, kostenverursachende Ideen der Bürger nicht zuzulassen,
wie es bereits im 2. Bürgerhaushalt völlig absurd praktiziert wurde. Dort
wurde sogar die provokante Abschaffung vieler Grundversorgungen
(Öffenlicher Personennahverkehr, Schwimmbad etc.) mit
der Verrechnung von Prozentpunkten der Grundsteur-B-Erhöhung thematisiert. Diese dreiste
Vorgehensweise hatte nur einen Grund: Die wenigen freien
Haushaltsmittel selbst auszugeben, ja mit der Grundstuer-B-Erhöhung
sogar dauerhaft deutlich zu erhöhen. Auch Ideen, die kostenlos
strukturelle Verbesserungen ermöglichen, waren somit ausgeschlossen.
Jetzt ist die verfrorene Absicht endgültig Realität.
Das verbleibende Rest-Modul "Maintal macht
mit"dient nun allein der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt und bindet
weiterhin Personal und externe Gelder für die Modulbetreuung. Dass
Bürger weiterhin fragen können, soll wohl in gewohnt bornierter Art als Bonbon angesehen
werden. Mündige Bürger sollten endlich erkennen, dass auch der
moderierte Stadtleitbildprozess nur eine Bürgerbespaßung darstellt und
bestenfalls die Ideenlosigkeit der eigentlich verantwortlichen Personen
kaschieren soll.
22.05.2019
|
Auch der Ersatz für den
Bürgerhaushalt
ist bewusst gescheitert (worden)
Nur zur Erinnerung:
Beim 1. Bürgerhaushalt galt es, Ideen
einzubringen, von denen eine bestimmte Anzahl von Ideen mit den
meisten Likes von der Verwaltung geprüft und an die Gremien zur
weiteren Bearbeitung geleitet werden sollten. Bei positiver
Bewertung sollten die Ideen umgesetzt werden, das heißt in den
Haushalt einfließen.
Beim 2. Bürgerhaushalt wurden zunächst
als eine Liste von Grausamkeiten Ideen von Politikern
eingestellt und kostenverursachende Ideen von Bürgern
grundsätzlich ausgeschlossen. Gekoppelt wurde es mit der
Absicht, die Grundsteuer B massiv zu erhöhen. Jede von den
Bürgern befürwortete Grausamkeit sollte mit einer Reduzierung
der Grundsteuererhöhung belohnt werden - ein eindeutiger
Missbrauch des Bürgerhaushalts.
Nach der Grundsteuererhöhung wurde der
Bürgerhaushalt abgeschafft und ein Ideenmodul in anderer Form
versprochen, das einen permanenten Prozess (also ohne
Termindruck) ermöglichen sollte. Dieser Prozess wurde mit zu
hohen Hürden gekoppelt, damit er praktisch nicht zum Tragen kam.
Nun wurde auch der abgeschafft.
|
|
Maintal macht (nicht)
mit
Nun hat auch die regionale Presse festgestellt, dass Maintal beim
städtischen Projekt "Maintal macht mit" gar nicht mitmacht, was in
Facebook ebenfalls kritisch thematisiert wurde. Vor geraumer Zeit griff
ich den Sachverhalt bereits auf dieser Homepage auf, es war Thema in der
Maintaler Seniorenzeitung und im Kabarettprogramm der Gruppe
MIKROKOSMOS. Das Fell der Protagonisten dieser Art kontrollierter und
gelenkter Bürgerbeteiligung ist jedoch dicker, als man es erwarten
dürfte. Die Bürgermeinungsabwehr funktioniert nach wie vor perfekt und
das Rathaus mimt die besagte Eiche, an der sich empfundene Säue
wirkungslos reiben. Die Politiker und die Verwaltung machen sich ihre
Welt, wie sie ihnen gefällt und die Fachabteilungen machen geduldig mit.
Inzwischen kommt die Frage auf, ob Verwaltungsangestelle keine eigene
Meinung zu ihrem Handeln haben (dürfen) und deshalb ihre
Anwesenheitszeit stoisch mit Nutzlosem verbringen. Mich erinnert das an
eine satirisch erfolgte Anweisung an Mitarbeiter einer Abteilung meiner
alten Firma, sie möchten einen Ordner anlegen, in den sie täglich ein
Blatt Papier mit dem Abdruck des Tagesstempels einheften, um
nachzuweisen, dass sie dessen Umstellung ordnungsgemäß durchführten.
Nach mehreren Jahren genüsslichen Amüsementes der Täter wurden die
Ordner vernichtet und die vermeintliche Anweisung aufgehoben. Wie man
sieht, bedarf es in Maintals Verwaltung keiner solchen Scherzanweisung,
vieles funktioniert absolut von selbst oder gar nícht.
Ideen nach Vorgaben sind problematisch
Beratungsfirmen fungieren oft als
Ausführungsgehilfen für inhaltlich vorgegebene Ideen, damit die
eigentlichen Ideenvorgeber nicht direkt in Erscheinung treten. So kommt
es manchmal vor, dass am Esstisch eines abgehobenen Stadtverordneten im
Kollegenkreis Dinge ausgeheckt werden, die höchst fragwürdig sind. So
wurde vor der letzten Wahl zum Bürgermeister und zur Kommunalwahl das
Maintal-Forum als störend empfunden und der gerade erst
unter Fachberatung gestartete Bürgerhaushalt als
Element der Bürgerbeteiligung missbraucht und an den Baum gefahren
bzw. aufgelöst. Der Ideengenerator des Bürgerhaushalts sollte
angeblich in anderer Form fortgeführt werden, um vom Haushalt
abgekoppelt ganzjährig dynamisch wirken zu können. Eine neue städtische
Internetplattform sollte dies und ein neu gestaltetes Forum aufnehmen.
Da viele Verwaltungsstellen in die Prüfung von
Ideen eingebunden sind und Kapazitäten gebunden werden, entwickelte die
Verwaltung eigene Ideen der Entlastung. Die Politik war dagegen daran
interessiert, dass freie finanzielle Mittel, die ohnehin knapp sind, von
den Fraktionen selbst verbraten werden, um vollmundige Wahlversprechen
einzulösen. Dem Wunsch, diese Mittel mit den Wünschen von Bürgern zu
teilen, musste ein Riegel vorgeschoben werden. Im neu geschaffenen Modul
"Maintal macht mit" wurde also ein Ideenmodul
integriert, das nur dann erfolgreich sein sollte, wenn Ideen mindestens
100 Likes von Personen bekommen, die sich im Modul anmelden. Wie sich
sofort herausstellte, war die Vorgabe aberwitzig und eine zu groß
empfundene Hürde für mögliche Teilnehmer. In Frankfurt mit 730.000
Einwohnern liegt die Hürde bei 200 Likes. Aber auch dort werden Ideen
mit 600-800 Likes nicht ernsthaft aufgegriffen. Schuld daran sind
keineswegs die Bürger.
Sagen Likes etwas über den Wert von
Ideen aus?
Ideen haben es so an sich, dass sie
Gedankengängen entspringen, die Ursachen haben, oft jedoch nur selten
öffentlich geäußert und/oder sofort begriffen werden. So gehen sie als
Anstoß für sinnvolle Veränderungen verloren. Ideen haben mehrere
Facetten, die auch zu anderen Problemkreisen passen, sodass die
umfängliche Ablehnung falsch ist. Wenn eine Institution dies dennoch
macht, nur weil zu wenige Unterstützer das Potential in einem
vorgegebenen kurzen Zeitrahmen erkennen, so handelt sie grob fahrlässig.
Viele Ideen hätten eine breitere öffentliche Diskussion verdient, schon
wegen der Glaubwürdigkeit eines echten Bürgerdialogs. So ist das
Ignorieren des Moduls die logische Reaktion der Bürger. Das Modul wird
als Scheininitiative der Macher gesehen.
Forum wurde endgültig begraben
Auf der Suche nach dem Forum, in dem u.A. auch
Ideen diskutiert werden könnten, wie im Modul des Bürgerhaushalts und
auch andere Themen zu Wort kämen, gibt es eine
Stellungnahme der Verwaltung, die doch viele Fragen
aufwirft. Der städtische Facebook-Auftritt bindet - wie man sieht - bis
hin zur Bürgermeisterin viel Kapazität und wird sogar zur persönlichen
Selbstdarstellung genutzt. Fragen und Antworten in Facebook müssen
genauso betreut werden, wie in einem Forum. Vor dieser Entscheidung lag
der gleiche Sachstand vor, führte in der Verwaltung jedoch nicht zu
Bedenken. Es handelt sich also um bestellte Bedenken und die Auskünfte
von Dritten die nicht belastbar sind, also die Absonderungen von
Bedenkenträgern, die der Verwaltung ins Konzept passen.
Es ist nun köstlich, dass Diskussionen in
Facebook geführt werden, die nahezu jede Vermutung und Behauptungen
ermöglichen, die - würde man darauf eingehen - bei der Stadt die
gleichen Ressourcen binden würde, wie in einem Forum. Es erfolgt aber
nicht. Besser kann man die Haltung "Was juckt uns denn das?" nicht
ausdrücken. Die Hauptgründe werden wohl Ignoranz und Feigheit vor den
Bürgern sein. Da hilft auch kein öffentlicher Chat der Bürgermeisterin
in Facebook, der nur der persönlichen Imagepflege dient. Ehrlicher
Bürgerdialog geht irgendwie anders!
Ignoranz fußt auf Hoffnungslosigkeit und
mangelnder Glaubwürdigkeit
Wenn man die bisherigen Maintaler
Bürgerbeteiligungsprozesse kritisch unter die Lupe nimmt, so sind viele
Gemeinsamkeiten auffällig:
-
Lokale Agenda: Sie wurde
mit viel Energie aufgebaut, führte zum ersten Leitbild, zu vielen
guten Ideen und Umsetzungsvorschlägen, scheiterte aber an unsinnigen
Hürden, die zwar erkannt und thematisiert, aber nicht beseitigt
wurden. Heute ist die Lokale Agenda noch nicht einmal mehr im
Internet zu finden. Man hat sie gelöscht!
-
Stadtleitbildprozess: Er
wurde unter Fremdmoderation aufgebaut, indem viele Arbeitsergebnisse
der Lokalen Agenda in neue Flaschen umgefüllt und ergänzt wurden.
Das Thema "Maintal Entree" wurde sofort mit der
Umbuchung von Haushaltsmitteln zum Busbahnhof optisch geschönt, um
Ernsthaftigkeit vorzutäuschen. In der Folge tobten sich vornehmlich
die Radfahrer aus und Maintal glänzt durch das Befahren von
Einbahnstraßen in falscher Richtung. "Wachenbuchener kaufen
in Wachenbuchen ein" war an Einfältigkeit nicht zu
überbieten. Der Rest dümpelt vor sich hin oder tobt sich am Mainufer
aus. Zulauf verzeichnet der Prozess nur durch Neubürger und
Unbedarfte ohne Kenntnis, was mit Prozessen wirklich geschieht.
-
Bürgerhaushalt: Mit dem
ersten Bürgerhaushalt ging Maintal mit der Zeit und die
Beratungsfirma leistete eine gute Arbeit. Erstmals war sogar für
Stadtverordnete einiges transparenter. Transparenz war ein
Schlagwort, offenbarte jedoch, dass viele Ideen und deren Bewertung
erstmals dazu führten, dass sich Fachabteilungen Gedanken über ihr
Tun und Handeln machten. So brillierte die Abwehr von Ideen vor der
Bereitschaft der Umsetzung, damit Versäumnisse nicht zu deutlich
sichtbar wurden. Angebotenes Wissen und Engagement von Bürgern wurde
gezielt ausgebootet oder falsch eingesetzt.
-
Zweiter Bürgerhaushalt:
Alles, was die Beratungsfirma aus den Ergebnissen anderer Kommunen
weiterentwickeln wollte, wurde abgeschnitten und der Fokus auf die
Erhöhung der Grundsteuer B gesetzt. Nun waren nur
geldwerte und keine substanziellen Ideen zugelassen und mit der möglichen Reduzierung der Grundsteuererhöhung
gekoppelt. So standen plötzlich der Stadtverkehr, das Schwimmbad,
Sportplätze und vieles mehr zur Disposition, nur, um über die gewünschte
Beibehaltung die Erhöhung der Grundsteuer B zu begründen. Nach
erfolgter Erhöhung wurde der Prozess ersatzlos eingestellt.
-
Bürgergutachten: Die
Krönung war das Verfahren "Bürgergutachten", bei dem völlig
unberdarfte Bürger, die noch nie an Bürgerbeteiligungsprozessen
teilnahmen, gegen finanzielle Vergütung angeworben wurden, die nach
moderierter Information gewünschte Aussagen machten, die ebenso
unverbindliche Empfehlungen waren, wie alle anderen wesentlich
fundamentierteren Arbeitsergebnisse fach- und sachkundiger Bürger.
-
Diverse Ideenwerkstätten:
Zur Entwicklung einiger städtischer Flächen und Bereiche wurden
Ideenwerkstätten abgehalten, deren Ergebnisse jedoch gefaket, wie
zum Beispiel in der Grünen Mitte. Andere Ergebnisse, wie die an der
Eichenheege, verschwanden im Schrank und nur bestimmte Aussagen, die
zu heutigen Ansinnen passen, fließen in Überlegungen ein, auch wenn
sich inwischen die Gegebenheiten völlig änderten. Hier soll
nur die vorgeschriebene Bürgerbeteiligung belegt werden.
Auch wenn ich mich wiederhole: Das ist Pippi-Langstrumpf-Niveau und entspricht dem Ansinnen
"Ich mach mir die Welt,
wie sie mir gefällt". Es ist logisch, dass die vielen verprellten
ehrenamtlich Aktiven der Vergangenheit Bürgerbeteiligung nun kritisch
sehen und sich verweigern. Das juckt die bekannte Eiche jedoch nicht.
Maintal Aktiv hat weiterhin den Auftrag, ein totes Pferd zu reiten und
es den Bürgern anzubieten. Zumindest gibt Maintal Aktiv ganz ehrlich zu,
keine Ideen - auch keine eigenen - gefunden zu haben. Schade!
20.03.2019
|
|
Kotzbrocken
"Amerika first!" heißt die Devise des Mannes,
der nun seine Rasur bekommt.
Die USA sind gespalten in Schwarz und Weiß, in Arm und Reich, in
Demokraten und Republikaner und in Wähler unterschiedlicher Vernunft.
Als Präsident haben sie momentan Donald Trump,
einen dubiosen Milliardär mit der Aura eines stehengebliebenen
pubertären Schulhofschlägers, der als wahrer Prahlhans auftritt, mit
Vorliebe den Pussy-Kontakt mit Frauen sucht und sich damit sogar
brüstet. Seine Amtszeit verbringt er vorwiegend auf dem Golfplatz oder
vor dem Fernseher. Soziale Medien sind sein amtliches
Bekanntmachungsorgan, Diplomatie lehnt er ab und mit Vorliebe bereist er seine
rustikalen Anhänger in
ländlichen Gebieten, um sich von ihnen feiern zu lassen. Für die
Menschen an der Ost-,
der Westküste und in den großen Metropolen der USA, in denen man
weltoffen denkt, ist er der falsche Präsident. Für die Vermögenden, die Börse, die
Energieproduzenten, die Stahlbosse, die Rüstungsindustrie und radikale
Nationalisten sowie die Waffenlobby ist er ein wichtiger Mann, der für
sie Weichen
stellt und gerade den Welthandel im Sinne von "Amerika first"
durcheinander bringt.
Trump beruft und verschleißt Funktionsträger, wie
es ihm gefällt und er hat viele Positionen bereits mehrfach ausgetauscht.
Entlassene oder Zurückgetretene lassen kein gutes Haar an ihm, aber es
ändert sich nichts. Seine dümmlich verblendete Anhängerschaft auf dem
Land und Gebieten, in denen Rassisten den Ton angeben wollen, meint
tatsächlich, er sei ein Mann von ihnen, weil er ausdrückt, was sie
denken, ihre
schnörkellose Sprache
benutzt und Hass sät, wo es nur geht. Die amerikanische Presse listete
kürzlich über 1000 Lügen seiner Amtszeit auf, aber es interessiert
niemand. Die Demokratie der USA ist
momentan zu schwach, um die Situation zu bereinigen. Die USA und der Rest
der Welt muss den blondgefärbten Wirrkopf so lang ertragen, bis sich
wieder die
Vernunft durchsetzt.
Trumps Gegenspielerin heißt Nancy Pelosi
Es ist wenig hilfreich, das Auftreten, das
Benehmen und die Intelligenz von Donald Trump
näher
zu durchleuchten, denn er würde gar nicht verstehen, was gemeint und
daran so unakzeptabel ist. Viel interessanter ist die Taktik, mit welchen Mitteln
die Demokratin und Chefin des Repräsentantenhauses Trump Paroli
bietet.
Nachdem die Republikaner ihre Stärke im Repräsentantenhaus
verloren hatten, begrüßten die vorwärts gewandten US-Bürger die taffe
Nancy Pelosi und knüpften an sie große
Erwartungen. Es riecht bereits förmlich nach einem
Impeachment-Verfahren, das als vorzeitiges Ende der Herrschaft von Trump
notwendig wäre. Mit dem längsten jemals dagewesenen Shutdown, der über 800.000
Regierungsbediensteten 2 Monate ohne Bezüge und viele Ämter und
staatliche Dienstleistungen ruhen ließ, versuchte sich Trump wegen seiner
gewünschten Mauer zwischen den USA und Mexico durchzusetzen. Als er
deswegen sogar den Notstand ausrufen lassen wollte, geriet er auf die
Verliererstraße. Trump strich Pelosi eine Dienstreise wegen des nicht
verabschiedeten Haushalts und Pelosi machte von ihrem Hausrecht Gebrauch
und lässt ihn im Repräsentantenhaus nicht zur Nation sprechen, solang
der Shutdown andauert. Trump knickte ein und beendete den Shutdown. Nun
merken auch die treuesten Hinterwäldler, dass er nur ein Prahlhans ist.
Aus den eigenen Reihen wird er als Looser beschimpft, wie er es
gewöhnlich mit politischen Gegnern auf Twitter macht. Die Zeit ist reif,
dass die USA endlich aufwacht.
Bildung, Wissen und Macht
Trumps Mangel an Bildung und Wissen ist
erschreckend. Ein Mensch, der Wetter nicht von Klima unterscheiden kann,
tritt aus dem Klima-Abkommen aus, das die Erderwärmung stopppen soll.
Erderwärmung hält er für eine Erfindung der Chinesen, um der
amerikanische Wirtschaft zu schaden. Die starke globale Vernetzung von
Finanzen und Wirtschaft hat er bis heute nicht begriffen, woraus pausenlos neue
Verwirrungen und Verunsicherungen resultieren. Besonders gefährlich wird
es beim Militär. Er sitzt an den Knöpfen, mit denen er die
Vernichtung des Erdballs auslösen könnte, zockt und kokettiert mit Despoten, die
ähnliche Knöpfe besitzen und lässt seine Muskeln nach Belieben mit
großmäuligen Sprüchen spielen.
Mal will er Weltpolizist sein, dann wieder stellt er die Nato als
Schlüssel zu seinem Revier infrage.
Verteidigung ist für ihn nur eine Geldfrage und Rüstung muss vor allen
Dingen der
amerikanischen Wirtschaft dienlich sein. Die ganze Welt
ist von den ihn beherrschenden organischen Botenstoffen abhängig, die Trumps Gehirn
steuern. Jeden Tag lässt er über Twitter wissen, was er wieder mal nicht
verstanden hat und irre und unhaltbare Ankündigungen werden am Folgetag wieder
zurückgenommen. Diplomatie, auf deren Parkett sich alle kultivierten
Nationen zur Konfliktbewältigung bewegen, lehnt er ab und benimmt sich bei seinen willkürlichen
Heimsuchungen, wie ein Elefant im Porzellanladen. Und das alles nur,
weil ihm Hinderwäldler, Ewiggestrige und gefährliche Interessengruppen
zur Macht verhalfen.
Die USA als Selbstbedierungsladen
Sieht man sich an, wen er in wichtige und
hochdotierte Positionen hebt, erkennt man, dass er den Staat als
Selbstbedienungsladen versteht und für seine Gefolgschaft nutzt. Er erkauft sich
auf Staatskosten Loyalität, bis
die Opfer erkennen, zu welchem Werkzeug sie damit mutierten und
erschrocken und angewidert den Dienst quittieren. Die Liste ist lang.
Parallel knallen bei den Superreichen die Sektkorken und bei den Nutznießern
seines eigenen Firmengeflechts, weil das normale Volk so dumm war, Trump
ihn als einer von ihnen zu sehen, zu wählen und zu feiern. Sie sind Opfer einer
besonders primitiven Art von Populismus, weil ihre Interessen, wie
das Gesundheitssystem, der Umweltschutz, Armut und Sicherheit verlogen
dargestellt und missbraucht werden.
Ein Impeachment-Verfahren zur Absetzung
Trumps rückt näher
Die USA kennen verschiedene Formen des Endes
einer Präsidentschaft und Trump kann froh sein, wenn es bei dieser
friedlichen Form bleibt. Einigen Präsidenten kostete es das Leben. Noch ist er gewalttätigen Gruppierungen nicht in die Quere gekommen und es besteht
Hoffnung, dass sein Wirken demokratisch und friedlich und nicht tödlich endet. In einem Land, in dem alle Bürger das Recht haben, Waffen zu
tragen, ist die Zeit des wilden Westens heute noch präsent und viele
Amerikaner meinen immer noch, dass sie viele Probleme mit der Waffe
lösen könnten. Es wäre grotesk, wenn ausgerechnet der stärkste Vertreter
dieser Denkweise selbst Opfer werden würde.
Ein in der US-Verfassung
klar geregeltes Impeachment-Verfahren wäre die kultivierte Art, diesen
dümmlichen Haudrauf los zu werden und in der US-Politik wieder in
normales Fahrwasser zu kommen.
27.01.2019
|
Wenn Selbstbewusstsein peinlich
wird |
Grundsätzlich ist Selbstbewusstsein eine
gute Sache, wenn sie mit einer realistischen Selbsteinschätzung
einher geht. Selbstbewusste Erfolge kann man allerdings in
saubere und unanständige Erfolge trennen. Beruht
Selbstbewusstsein auf darauf, dass man momentan am längeren
Hebel sitzt und Dinge fordert, die normalerweise nicht zu
erreichen sind, so ist das mehr als unanständig.
Schutzgelderpresser z.B. stellen bestimmten Restaurants den Schutz infrage, wenn man fürs dortige Aquarium keine
Fische beim Erpresser kauft. Man sollte deshalb auf Aquarien in
Lokalen achten. Eine Reihe von Politikern neigen dazu, Spender
zu belohnen, wenn sie ihnen ermöglichen, Macht auszuüben.
"Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing", heißt die
Devise.
Die Anhänger von Schulhofschlägern
tanzen nach deren Pfeife, damit es ihen nicht genauso geht, wie
dessen Opfer. Sie vergessen allerdings - wie bei Trump - dass
sie noch an die Reihe kommen, wenn sie sich nicht so verhalten,
wie es gewünscht ist. Einige der von Trump entlassenen einstigen
Mitstreiter werden sich revanchieren, wenn Trumps Lage noch
schlechter wird. Dann werden sie über ihn herfallen, wie über
ein waidwundes Tier.
Die große internationale diplomatische
Familie wird das mit übersteigertem Selbstbewusstsein
geleitete Wirken - wie ein Elefant im Porzellanladen - ebenfalls im
richtigen Zeitpunkt kontern, ihn als die peinlichste
politische Figur der Nachkriegszeit brandmarken und alle
Nationen davor warnen, noch einmal einen solchen Menschen an
ihre Spitze zu wählen. Die Welt ist schließlich kein Tollhaus!
Wenn überzogenes Selbsbewusstsein aus einer
verhätschelten Kindheit, einer schlechten Bildung und auf
dubiose Weise reich gewordenen Eltern, aus zu früh an deren
Pfründe gekommen und ebenfalls dubios und nicht kontrollierter
Weiterentwicklung resultiert, ist nahezu alles möglich. Mit Geld
und rigoroser Vorgehensweise, mit Lügen und Diffamierungen kann
diese Fehleinschätzung wahrer Größe peinlich werden. Trump macht
es vor.
|
|
Erleuchtet
und berufen
"Es gibt üble Gerüche und penetrante Dinge, die nur schwer zu
entfernen sind", sagte kürzlich ein Tatortreiniger. Das sei
halt so,
wenn gestorben werde, meinte er. Da musste ich unwillkürlich an
Theresa May, den Brexit und seine
Folgen denken. Während unserer Unterhaltung lief nämlich gerade
die Unterhausdebatte, bei der Theresa May den angekündigten Plan B
zuhause vergessen hatte und deshalb einfach über den längst abgelehnten
Plan A und ihre angenommene Verpflichtung gegenüber den britischen Bürgerinnenn und
Bürgern schwadronierte. Die Briten hatte man mit falschen Behauptungen und
Erwartungen zu einer Zustimmung zum Austritt aus der EU überredet. Nur 1,2 Prozent mehr Wähler gaben der
Regierung dann den Auftrag zum Brexit, der Rest entschied sich intelligenter. Es war für die Konservativen angesichts der permanenten Verjüngung der Wähler und deren
zukunftsfähiger Weltoffenheit die letzte Möglichkeit, die Interessen der Ewig-Gestrigen
in politisches Handeln münden zu lassen. Die Pfarrerstochter May fühlte
sich erleuchtet und berufen, eine dubios erzeugte
Meinung als Auftrag des Volkes zwei Jahre lang in Brüssel durchzukauen, ohne die
Briten jemals gefragt zu haben, was sie von all den Möglichkeiten, Verpflichtungen
und Veränderungen haben wollen, die aus einem EU-Austritt resultieren.
Mit ihrer Sturheit, die von ihren Anhängern als "Beharrlichkeit" gefeiert
wird, ignorierte sie sogar einen großen Teil der Abgeordneten des Parlaments, so dass sie in
Brüssel bis heute nicht sagen konnte, was die Briten genau wollen. Sie
vertrat permanent nur, was sie und die hinter ihr stehenden EU-Skeptiker
nicht wollen.
Diese Haltung nannte sie "Plan A", obwohl bis heute
gar kein
Plan besteht, der vom britischen Parlament getragen wird, sondern nur
ein Entwurf eines mit der EU ausgehandelten Deals, der in Großbritannien
keine Zustimmung findet. Demzufolge konnte es auch keinen "Plan B"
geben. Also kam sie erneut mit dem nicht existenten Plan A. Das erinnert
doch sehr an die Behauptung eines Sparers, er arbeite gerade an der
zweiten Million, weil es mit der ersten Million nicht geklappt habe.
Das eigentliche Problem heißt "May"
So langsam gleiten viele britischen Politiker in
die Dekadenz elitärer britischer Oberschichten ab. An ihrer Spitze steht Premierministerin
Theresa May, die sich offensichtlich erleuchtet und
berufen fühlt, Verhaltensweisen der Kolonialzeit und des einstigen
Commonwealth in einer völlig veränderten Welt wieder salonfähig zu machen. Sie arbeitet
natürlich daran, als große
Politikerin in die britische Geschichte einzugehen, praktiziert jedoch
Feigheit vor der Realität. Noch sucht sie nach
einem passenden Vorbild, kommt aber über den schlechten Teil des Rufes von
Margaret Thatcher nicht hinaus. Sie will aber mehr
und sie klebt an ihrem Amt, obwohl sie nur eine kleine Minderheit
wirklich mag und für fähig hält. Theresa May
profitiert in Wirklichkeit von der Schwäche ihrer Partei. Sie profitiert auch von der
Führungssschwäche der Opposition, die keinen adäquaten Kandidaten zu
bieten hat, dessen Ideen mehrheitsfähig wären. May ist momentan zwischen allen
Alternativen nur das kleinere Übel. Nur so ist es zu erklären, dass ihr
Brexit-Deal mit überwältigender Mehrheit durchfiel, das Misstrauensvotum
jedoch scheiterte.
Politiker mit Profil hätten längs
Konsequenzen gezogen
Es kommt vor, dass Politiker, die wie Trump und May
vor aller Augen in ihren Funktionen scheitern und dennoch an ihrem Amt
kleben, weil es an Alternativen fehlt oder diese nicht stark genug sind,
die Wähler zu überzeugen. Sie schaden damit ihrer Nation, weil die
nationale Unfähigkeit und das nicht mehr Funktionieren der Demokratie
in ihrem Land offensichtlich wird. Anstatt dem Volk mit Anstand und Würde die Entscheidung
zu überlassen und nicht bewältigte Probleme an den Souverän zurück zu geben, wird das
Volk permanent mit dem einstigen fragwürdigen Votum konfrontiert, für das man sich
angeblich absolut in
der Verantwortung sieht und damit sogar seinen Verbleib im Amt rechtfertigt.
Theresa May ist schlichtweg überfordert und
Europas Politiker sehen sich einer Zockerin mit schlechten Karten
gegenüber, die zwar das gemeinsame Großprojekt verlassen, aber den
Einsatz als Gewinn mitnehmen will. Ihr größter Fehler ist, dass sie sich das
sogar zutraut, also ein Akt reiner Selbstüberschätzung.
Fehlverhalten haben stets schwere Folgen
Politisches Fehlverhalten und die Folgen treffen
eine ganze Nation und schädigen äußerst nachhaltig ihren Ruf.
Deutschland bekam das überdeutlich durch die Auswirkungen der Politik im
Nationalsozialismus zu spüren. So trägt die BRD als Konsequenz und als
Wiedergutmachung in Europa die Friedensbemühungen und wird dennoch
immer noch mit der Vergangeheit konfrontiert. Der spätere Bankrott der
DDR und dessen
Spätfolgen wirken innenpolitisch ebenfalls noch nach. Deutschland steht
zu seiner politischen Verantwortung und Frankreich zeigt ebenfalls sehr
deutlich, dass die Bewältigung der Vergangenheit Vorrang hat. Weltweite
nationale Egoismen sind jedoch wieder auf dem Vormarsch und bringen das
politische Gleichgewicht in Gefahr.
Seit zwei Jahren demontiert sich die USA mit
"Amerika first" selbst und gleicht inzwischen einer bis an die
Zähne bewaffneten unberechenbaren politischen Geisterbahn. Die Briten
setzen mit ihrem Brexit ebenfalls ein klares Zeichen für "Britannien
first" und den Ausstieg aus dem friedenstiftenden Verbund europäischer
Staaten, weil ihnen der Preis für Frieden, friedlicher Koexistenz und
Solidarität zu hoch ist. Wie zu Zeiten von Margaret Thatcher
spielen die
Wirtschaft und die Oberklasse die Musik. Das britische Volk - besonders
in Irland und in Schottland - wird mehrheitlich ignoriert.
Großbritannien droht auseinander zu fallen.
Wenn aus Patriotismus Nationalismus wird
Jedes Volk hat eine Bindung an das eigene Land
und die Liebe zur Nation drückt sich im Patriotismus aus. Leider schlägt
dieses Gefühl in vielen Ländern in Nationalismus um, dem Gefühl, alles
Fremde zu hassen und abzulehnen. Dabei wird Selbstbestimmung und die
Bevorzugung der eigenen Interessen über gemeinschaftsdienliches
Verhalten, gemeinschaftliche Verantwortung und Solidarität gestellt.
Gerade die Briten, die ohne die Hilfe anderer Nationen im letzten
Weltkrieg unter gegangen wären, hätten allen grund zu weittragender
Solidarität. Theresa May, die Konservativen
und die Ewig-Gestrigen Britanniens fühlen sich wieder stark genug, alle
Konsequenzen eines Brexits tragen zu können. Sie verkennen jedoch die
große wirtschaftliche Verzahnung, die keine Einbahnstraße ist. Ihre
Politik ist reine Rosinenpickerei. Europa sollte geschlossen Härte
zeigen, auch wenn es teuer werden kann. Der Kampf gegen Nationalismus
ist jeden Preis wert, denn Nationalismus wirft uns alle in die
Vergangenheit zurück und erhöht weltweit die Kriegsgefahr. Reife
Menschen lernen aus der Vergangenheit.
23.01.2019
|
Regierungschefin mit
Papageiensyndrom
|
Es gibt Menschen, deren Körpersprache
und Erscheinung absolut ihrem Verhalten gleichen. Sind solche
Personen in führenden Positionen und repräsentieren sie ein Land,
prägen sie Ansehen, Urteile und Vorurteile gegenüber einer
ganzen Nation. Was für "typisch deutsch" oder
"typisch österreichisch" oder als typisch für andere Nationen
gehalten wird, hängt vom Verhalten der Menschen ab, die uns
auffallen und in Erinnerung bleiben. Dummerweise sind es eher
die negativen Eigenschaften, die man dazu heranzieht. Bei
Theresa May kommen sehr viele negative
Aspekte zusammen, die dazu geeignet sind, das
Erscheinungsbild der Briten zu prägen oder zu verstärken.
So richtige Europäer waren die Briten
bisher sowieso nicht. Sie führten den Euro nicht ein und
verschafften sich einige Sonderregelungen, um in der EU besser
abzuschneiden. Sie waren stets dabei, wenn es um deren Vorteil
ging. Dieser war so groß, dass sie als Gegengewicht stärker zur
Kasse gebeten wurden als die Schuldenländer. Gegen viele
Regelungen der EU waren sie stets in der Opposition und
reklamierten spezielle Sonderregelungen für sich. Sie vergaßen ganz, dass
sie damit permanent von der Normallinie abwichen, für die es unter allen
EU-Ländern Konsens gab.
Solidarität und Fairness scheint Briten
weitestgehend unbekannt zu sein. Niemand steht für diese
Einschätzung stärker als diese Theresa May,
die nicht davor zurückschreckte, Europa bei Donald
Trump für britische Vorteile verkaufen zu wollen,
als dieser mit seiner zerstörerischen Handelspolitik begann.
Seitdem steckt man sie in der EU vom Wesen her mit Trump in einen Sack.
In für sie nicht zu bewältigenden
Situationen versucht sie beharrlich, weiterhin Lösungskompetenz
vorzutäuschen, um vom Versagen abzulenken. Als unglaublich feige
wird die Unart empfunden, Probleme so lang auszusitzen, bis ihr
Personen oder Personengruppen das Handeln abnehmen, damit sie
behaupten kann, Andere seien nun schuld an Entwicklungen. Sie
habe das ja nie gewollt.
Wenn sie mit etwas in die Geschichte
eingeht, so wird es die Sturheit und die Unfähigkeit sein,
sensibel vorzugehen. Sie verfügt über eine Art Papageiensyndrom,
das geisitg bewegliche Menschen unentwegt nervt, weil das, was
sie von sich gibt, längst abgehandelt und meist bereits
abgelehnt wurde. Leider haben viele britische Politiker ein Herz
für bunte Papageien und deren Physiognomie im ereiferten
Zustand.
Was man bei May am meisten vermisst,
sind Lernprozesse aus der europäischen Geschichte und
entsprechendes Handeln. Sie ist das traurige Abbild ihrer
Partei, deren Geist aus jedem Abgeordneten sprach, der zum
Brexit zu Wort kam. Englands Konservative erinnern erschreckend
an unsere CSU und ihre politischen Haflinger.
|
|
Satire als
Lebenshilfe
In jedem Menschen wabern immer wieder Empfindungen, die ein Ventil
suchen. Es soll irgendwie raus, was im Kopf rumort, damit man wieder
frei denken kann. Humor und Satire sind Formen der Entlastung, die mit
einem Augenzwinkern verbunden sind und dabei helfen. Für den Spender von Satiren ist es jedoch oft
eine Gratwanderung, weil er damit auch seine eigene Position darlegt, von der
aus die Kritik startet. Diese Position kann manchmal als nicht adäquat
für spezielle Kritik angesehen werden, wodurch Satire und Humor verpuffen können. Der
Kritisierte fühlt sich dann meist nicht angesprochen. Von Satire
wirklich Betroffene täuschen unter Beobachtung stehend allerdings oft Nichtbetroffenheit vor, indem sie heftig über eine Satire lachen.
In Kabarettvorstellungen kann man das z.B. beobachten. Das
wiederum löst bei Mitmenschen, die das Täuschungsmanöver erkennen, eine noch nachhaltigere
Wirkung aus und es folgt ein leichtes Einschwenken des Betroffenen, damit es nicht zu peinlich
wird. Satire muss sich stets innerhalb der Grenzen solidarischer Empfindungen
bewegen, um als wirkliche Lebenshilfe angenommen zu werden.
Eine andere
Form stellt
die beißende Satire dar, die bei Normenverletzungen zur Anwendung kommt.
Sie grenzt ab und stellt bewusst ins Abseits. Der Aufbau einer starken
Satire folgt grundsätzlich dem Gedanken "Was wäre, wenn man das mit Dir machen würde?"
oder "Was wäre, wenn das jeder so machen würde?" So gesehen können
Satiren und Humor praktische Lebenshilfen sein, wenn sie einer
Enttarnung gleich kommen.
Für Senioren, die nach einer anspruchsvollen
beruflichen Arbeit in den Ruhestand wechseln, kann das neben stehende
Foto Erinnerungen wecken und gleichzeitig verdeutlichen, wie man in
seiner Postition einst ausgestattet war. Hier ist es dem Betrachter überlassen, welche
Details satirisch welche Assoziationen wecken.
Betagten Senioren, die sich über jeden Tag
freuen, der ihnen noch vergönnt ist, kann der neben abgebildete Katalog
mitunter ein Lächeln abtrotzen und die Möglichkeiten der Planung des
Ablebens auf satirisch-humoristische Art näher bringen. Wird eine solche
Satire bewusst in einem Trauerfall verabreicht, kann sie jedoch zu einem absoluten No Go werden und
keineswegs eine Lebenshilfe sein. Für Mitarbeiter einer Pietät kann es
eine herrliche Satire über den Berufsstand sein, wenn mal wieder mal vom
"bügelfreien Totenhemd" oder von "exklusivem Liegemöbel" die Rede ist,
während die nicht trauernde Witwe des untreuen Gatten eher an eine
kostengünstige Bestattung denkt. Besonders gut kommen solche Satiren
jedoch bei Menschen an, die sich davon (noch) nicht betroffen fühlen.
Lebenshilfe in Tabuzonen
Für Kenner des Liebeslebens können spezielle
Satiren Lebenshilfen, aber auch Spiegel des eigenen Handelns und
Empfindens sein, wie man an der neben stehenden Abbildung und Erläuterungen des
weiblichen und des männlichen Körpers sehen kann. Als Parabel empfunden,
würde man damit auch viele Eigenschaften der Geschlechter
charakterisieren können, ohne sofort einen direkten aktuellen Bezug
herzustellen. Mit dem Anonymisieren öffnet man die Tür zum diskreten
Selbstbezug und über die Banalität der Abbildung die Chance,
leichter vergleichende Bezüge herzustellen. Interessant ist die Tatsache, dass sexuelle
Besonderheiten und religiöses Fehlverhalten nur selten Gegenstand von
Satiren sind. Das mag daran liegen, dass dies dem absoluten Intimbereich
zugeordnet wird. Kommen beide Dinge sogar zusammen, wie beim Missbrauch
von Knaben durch Priester oder religiösen Funktionsträgern, werden die
Grenzen von Humor und Satire besonders schnell errreicht. Hier wirken
nicht nur Satiriker gehemmt, auch Kirchenfüsten bis hin zum Papst wirken
unfähig zu klaren Worten. Erfolgt es doch, ist die Betroffenheit auf
allen Seiten groß.
Die Angst vor der enttarnenden
Bewussmachung
Eine der größten Ängste ist die, dass man
sehenden Auges verteidigungsunfähig ist. Satiren können diese Angst
erzeugen. Da wir alle stets um unseren guten Ruf fürchten, versuchen
wir, zumindest den schönen Schein zu wahren. Im Bemühen, so zu
erscheinen, wie es das momentane Umfeld erwartet, werden persönliche
Abgründe getarnt. Wie gut die Tarnung gelingt, kann man in Gegenwart
anderer Personen testen, wenn sich eine Satire konkret adressieren
lässt. Betroffenheit erzeugt Erklärungsnot oder die Verstärkung der
Tarnung. Solchen Personen ist manchmal nicht bewusst, wie weitreichend
eine satirische Bloßstellung ist, weil sie immer wieder exemplarisch Verwendung
findet und damit immer wieder die Erinnerung erneuert wird. Oft ist das auch dann noch der
Fall, wenn sich Dinge längst verändert haben. So eine Satire klebt wie
ein feuchtes Bonbon. Aus diesem Grund trägt der Satiriker eine enorme
Verantwortung für seine Ergüsse. In Zeiten totalitärer Systeme können
Satiren schlimme Folgen haben, denn Machthaber kennen keinen Humor. Sie
reagieren mit übertriebener Härte und Stärke, um jeden weiteren Versuch
im Keim zu ersticken. Umso wichtiger ist eine gute und durchdachte Satire.
21.01.2019
|
Erogne Zonen
|
Rasur der Selbstinszenierung
Die erste Rasur auf dieser Seite werde ich an mir selbst
vornehmen. Was gäbe es also zu rasieren - Haare? Gar einen Bart? Einen
solchen hatte ich mal vor über 40 Jahren (rechts). Es war die kurze Zeit, in der ich rauchte und gern
feucht-fröhlich feierte. Dabei stellte ich fest, dass Bärte und andere
Haarprachtvarianten nur den Blick ins offene Gesicht verstellen und dass ein
Bart trotz Pflege auch alles aufnahm, was mit ihm in Berührung kam. Der
Schaum von Bier, Zigarettenrauch, Schlagsahne, Puderzucker, Senf und andere
Dinge waren stets im Nasenbereich präsent, bis ich ihn konsequent entfernte und seitdem
nie mehr einen Bart trug. Natürlich musste ich mich mit meinem
naturreinen Gesicht arrangieren, wie es Millionen Männer tun. Mit
Ausnahme der kurzen Phase, in der ich einen Bart als Verschönerung
empfand oder der Mode folgte, ging ich stets rasiert und
mit offenem Gesicht durchs Leben, wie die kleine Collage (rechts) zeigt.
Was sich eher für eine sanfte Rasur eignet, ist meine
Selbstinszenierung, also mein in vielen Jahren
entstandenes Image und der Ruf, der mir bis heute vorauseilt. Manchmal
eilt mir allerdings mehr voraus, als es der Wirklichkeit entspricht,
weil manches hinzuinterpretiert wird. Einige Personen meines Umfelds
interpretieren einige Facetten - ihrer Abneigung folgend - bewusst falsch.
Der überwiegende Personenkreis befasst sich jedoch etwas offener mit meinem Wesen und
er weiß
bestimmte Eigenschaften zu schätzen und sogar zu nutzen. Mir selbst gefällt es
jedoch,
wenn ich absolut richtig eingeschätzt werde. Ich pflege meinen
Gemeinschaftsgeist und Gerechtigkeitssinn weiterhin ganz intensiv im Rahmen
meines Selbstverständnisses und meiner Selbstinsenierung.
Wie entsteht ein Ruf beziehungsweise ein
Image?
Wenn sich das, was
Menschen sagen, auch in ihren Handlungen wiederfindet, prägen
sich Kompetenz und Achtung zu einem Image aus. Ist das Gegenteil der Fall,
schwindet die gegeseitige Achtung und das Image leidet. Das ist das,
worauf wir selbst Einfluss haben und was keiner bewussten
Selbstinszenierung bedarf.
Menschen, die
verschlossen sind und Leistungsbeweisen aus dem Weg gehen, haben Defizite. Wenn sie
jedoch mit lautstarken Ankündigungen
im Sinn einer Selbstinszenierung etwas an sich reißen und dann
versagen, legen sie sich ein Image zu, das sich nur noch schwer
verändern lässt. Man sollte also den Mund immer nur so voll nehmen, wie man es verantworten
und halten kann. Menschen, die versuchen, kompetentes Wirken Anderer zu
diskreditieren, haben oft Defizite, die ihnen erst bewusst werden,
wenn sie erkennen, was ihnen selbst zu einem positiven Image fehlt.
Reaktionen auf den Versuch der
Rufschädigung
Wenn ich Versuche der Rufschädigung erkenne, lernen mich
Täter von meiner unangenehmen Seite kennen. Je nachdem,
wie flach ihre Vorgehensweisen sind, werden sie von mir mit speziellen Erfahrungen
versorgt, was mitunter schmerzlich ausfallen kann. Dabei geht es mir
neben Genugtuung primär darum, sie auf ihre angestammten Plätze zu verweisen, von
denen aus sie jedoch stets eine neue Chance bekommen. Dadurch entsteht natürlich
schnell der Eindruck der Überheblichkeit und
Selbstgerechtigkeit, was mitunter je nach Situation sogar
richtig sein kann. Das ist jedoch der Preis für von mir vermittelte Erfahrung.
Eine lange Geschichte hat meine Eigenart, gute Leistungen innerhalb meines Umfelds angemessen zu
vermitteln. Viele Jahre lang war ich der irrigen Meinung, dass gute
Leistungen automatisch registriert werden. Irgendwann stellte ich den
Irrtum fest und begann damit, Erfolg angemessen und im richtigen
Moment den richtigen Personen zu verkaufen. Man muss Leistungen
allerdings erkennen wollen. Da Meinungen auch über Dritte gebildet und deren Meinung gern übernommen
werden, verbreiten sich solche Informationen in einem größeren Kreis.
So entsteht ein Image
und man setzt damit Maßstäbe für Nachahmer.
Bewusste Selbstinszenierung
produziert natürlich auch Neid und Ablehnung, obwohl ja jeder Mensch starke und schwache
Seiten hat. Manche nutzen jedoch die eigenen Stärken nicht. Sie können
auch nicht verstehen, dass man Anderen bereitwillig Stärken anbietet. Mein dabei eingesetzter Filter,
wer meine Stärken nutzen darf, setzt
bewusst ein Signal für das Verhältnis zu
Anderen. Ich
kann verstehen, dass das manchmal als unangenehm empfunden wird. Das soll es ja auch!
Epilieren ohne Tiefgang
Eine Rasur mit dauerhafter Enthaarung kann mit einer
vollständigen Glättung der Haut und der Verletzung tieferer Schichten einher gehen. Bei der satirischen
Rasur ist deshalb Vorsicht geboten. Bei sich selbst und bei Anderen
sollten tiefer gelegene Schichten nicht verletzt, sondern nur der
hässliche Schorf an der Oberfläche angegriffen werden. So gesehen bin ich jetzt bereits fertig
mit meiner eigenen Rasur und einen Tiefgang, der voyeuristische Einblicke
zulässt, möchte ich gar nicht zulassen. Das ist nur Mitmenschen vorbehalten,
zu denen sich eine positive Beziehung aufgebaut hat und Menschen, denen man vertraut.
Wer mich dagegen unbedingt rasieren möchte, sollte dabei
erst all meine Facetten studieren
und dann erst resümieren. Ich bin sicher, dabei erfährt man mehr, als ich
hier gebündelt wiedergeben kann. Alles hat nun
mal seinen Preis!
20.01.2019
|
|
|