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Die hier gestellten Fragen sind fiktiv. Genannte Personen sind
frei erfunden. Jede Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein
zufällig, jedoch gewollt. Die meist sehr allgemeingültigen
Antworten haben lokalen Bezug. Vor dem Befolgen wird gewarnt,
als Lebenshilfen jedoch wärmstens empfohlen. |
Satirischer Ratgeber
der
Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
In der Maintaler Seniorenzeitung wurden die Leser von 2011 bis 2018
in Anlehnung
an den Dr. Sommer in der BRAVO mit Fragen rund um Maintal an
Dr. Herbst unterhalten.
Da sich die Serie großer Beliebtheit erfreut, wird sie
jetzt
an dieser Stelle
fortgeführt.
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Frage
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gestellt
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Fragende(r)
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Ratschlag von Dr. Herbst
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#150 |
21.07.2019 |
Günther S. (67) aus Dörnigheim meinte:
"Jetzt dachte ich, die Fähre fährt wieder, weil die
Wiederinbetriebnahme feierlich mit höchsten Weihen erfolgte und muss
feststellen, dass sie am Ufer festgemacht ist und keiner weiß, wann sie
wirklich wieder fährt. Man sagte mir sogar, dass es höchstgefährlich
sei, weil der Fährbetreiber absolut unzuverlässig sei und die Fähre am
ersten Tag nach der Inbetriebnahme nur knapp an einer Katastrophe
vorbeigeschliddert sei. Ist das wahr und kann ich irgendwann wieder
angstfrei nach Mühlheim übersetzen?" |
Werter Herr S.,
eine Fähre dieser Bauart ist eine einfache Konstruktion, die absolut
sicher ist, wenn sie fachmännisch betrieben wird. Dazu kam es nach dem
Pächterwechsel aber erst gar nicht. Streng genommen wurde sie zum Zeitpunkt
der Havarie personell illegal betrieben, weil keinerlei Personal mit
erforderlichem Fährschein an Bord war. Man kann zwar alles vertraglich
absichern und dem neuen Pächter vertrauen - kontrollieren wäre jedoch besser
gewesen. Das erste Mal seit dem Bestehen der Fähre gelang der Crew
allerdings eine Kehrtwende unter dem Fährseil auf offenem Fluss, was
normalerweise gar nicht möglich ist. Leider blieb sie danach
bewegungsunfähig am Fährseil
hängen. Vermutlich wurde sie wie ein Jet-Ski gefahren, was ja auch viel
mehr Spaß macht. Es ist nun mal passiert!
Der Blick muss nach vorn gehen! Irgendwann wird
die Fähre wieder fahren. Bis dahin haben Sie noch Zeit, sich mit
entsprechenden Beruhigungsmitteln einzudecken und ihren Kontakt zu
höheren Mächten aufzufrischen, denn man weiß ja nie...!
Es wäre jetzt allerdings falsch, den Betreiber
und die lockere Crew als Dilettanten zu bezeichnen, denn das würde sie
zu Fachleuten erheben. Dilettanten sind nämlich Fachleute, die sich
laienhaft verhalten. Allerdings wären aber alle Personen, die sich
von Amts wegen an der Wiederaufnahme beteiligten, Dilettanten. Das hat
ihnen nur noch keiner gesagt.
Ich wünsche Ihnen - wenn es wieder geht -
allzeit gute Fahrt und "Gott sei mit Ihnen!"
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#149 |
03.07.2019 |
Annegret P. (60) aus Hochstadt meinte:
"Ich habe mich vor
einiger Zeit bei FACEBOOK angemeldet, weil es hieß, das sei ein soziales
Medium. Leider finde ich dort aber immer öfter Asoziales und Teilnehmer,
die sich so benehmen. Warum machen diese Leute das und was wollen sie
damit erreichen? Oder sollte ich auch die gleichen dusseligen Kommentare
abgeben, um auf meine Art sozial zu sein? Wo kann ich denn Teilnehmer
finden, die ernsthaft informieren und diskutieren? Auch ein soziales
Medium kann doch Niveau haben!
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Liebe Frau P.,
FACEBOOK gehört in der Tat zum Begriff "Social
Media" und fasst alle Internet-Aktivitäten zusammen, die
kollaboratives Schreiben über mediale Monologe
ermöglicht. Ehe einige Teilnehmer verstanden hatten, was das bedeutet,
legten sie bereits los und sie wissen bis heute nicht, wie man sich auf
diesen Plattformen richtig bewegt.
Zumindest in
Maintal wirkt unbestätigten Infos folgend im Hintergrund ein
Personenkreis, der sich WEBWATCH nennt und allzu sehr
störende Teilnehmer auf den richtigen Weg bringen will.
Auch Sie können diese Funktion ausüben. Verstöße gegen
Forumregeln werden allerdings durch Administratoren
geahndet. Das hat jedoch sehr oft keinen Lerneffekt. Wenn Sie
die Welt in FACEBOOK und besonders in der Gruppe "Maintal
United" verbessern wollen, dann sollten Sie mit
geeigneter Wortwahl den gedanklichen Flatulenzern Paroli bieten
und zeigen, was Sie von deren Ergüssen halten. Einige sind gar
nicht so blöd, wie sie sich geben. Sie wollen halt nur stänkern
und Diskussionen in eine bestimmte Richtung lenken. Der müssen
Sie ja nicht folgen. Auch hier gilt: Eine Badewanne zu besitzen
ist Zivilation, eine Badewanne richtig zu benutzen, ist Kultur.
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#148 |
14.06.2019 |
Paul F. (62) aus
Dörnigheim fragte:
"Wenn ich mich verarscht fühle, steigt mein Blutdruck rasant an.
Zuletzt, als ich die Versammlung der Stadtverordneten im Live-Stream
sah, als es um das geplante Hochhaus im Westend ging. Wie kann man denn
ein strittiges Objekt als Vorwand und zum Test für die bevorstehende
Stadtratswahl nutzen, ob man eine Mehrheit von CDU und SPD taktisch
installieren kann? Ich habe gedacht, die Zeiten von Rohrbach seien
vorbei. Nun sehe ich mich sogar wieder in die Zeit von vor Rohrbach
versetzt, als man taktisch geschlossen die Bürgermeisterin absägte, um
Rohrbach wieder zu bekommen.
Welches Medikament
könnte mir helfen, dass mich solch fragwürdige Taktiken nicht mehr so
sehr erregen?
|
Werter Herr F.,
eigentlich sollte ich Ihnen nur zum medizinischen Teil Ihrer Frage
antworten, doch auch ich nehme aus dem gleichen Grund Medikamente gegen
Übelkeit und zur Beruhigung ein, weshalb ich Ihnen in diesem Fall auch
inhaltlich antworten möchte.
Natürlich kann ich Politiker nicht in meine
Praxis beordern, um alarmierende Symptome mit geeigneter Psychopharmaka
behandeln zu können, damit sie wieder glaubwürdig werden. Der Defekt
liegt im Bereich der Unfähigkeit von Politikern, Glaubwürdigkeit
anzuerkennen. Glaubwürdigkeit ist ein Maß der Bereitschaft, die Aussage
einer anderen Person als gültig zu akzeptieren. Wenn man etwas nicht
will oder andere Interessen vertritt, liegt es bei bestimmten Menschen
nah, Glaubwürdigkeit von gefühlten Kontrahenten zu untergraben. Ähnlich
einer Vogel-Strauß-Taktik verlassen Politiker sogar einen
Versammlungraum, um die Wahrheit nicht hören zu müssen, damit sie später
behaupten zu können, sie hätten von nichts gewusst oder bestimmte Fakten
nicht richtig verstanden.
Bei erwähnter Debatte führte die Erregung, die
Sie als "Verarschung" beschreiben, zu jener Übelkeit und Verärgerung,
weil sie merkten, zuletzt völlig falsch gewählt zu haben. Sie fühlen
sich für Dumm verkauft, weil sie Menschen vertrauten, die das nicht
verdienen. Dagegen sollten Sie jedoch keine Medikamente einnehmen,
sondern Täter endgültig aus Ihrem Leben streichen, wie diese auch Sie
bereits aus ihren Überlegungen gestrichen haben.
Allerdings sollten Sie jetzt nicht zu anderen
Gruppierungen überlaufen, die Sie in der Vergangenheit ebenfalls als
unberechenbar einstuften. Solche politischen Handlungen kennen
keine typischen Täter, sondern nur Menschen, die jede Gelegenheit ohne
nachzudenken nutzen, wenn sie damit ihr Ziel erreichen. Charakter kann
sich nicht jeder leisten, am wenigsten Politiker. Die sind mit diesem
Gen-Defekt bereits geboren.
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# 147 |
21.05.2019
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Herbert S. (86) aus Dörnigheim fragte:
"Ich fahre immer noch meinen Kadett von 1998 und habe nur
32.000 Kilometer auf dem Tacho, wechsele alle 1.500 Kilometer von
Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt und mein Tank reicht fast 8
Wochen lang. Damit erledige ich meine Einkäufe, fahre auf die Post, zur
Bank, zum Arzt, zum Friseur sowie zum Friedhof und benutze es als
Mobilitätshilfe, weil ich so schlecht laufen kann. Ist es sinnvoll,
jetzt noch einmal ein Elektroauto zu kaufen?
|
Werter Herr S.,
wahrscheinlich ist Ihr Fahrzeug die Grundlage
für Ihre Mobilität und Sie können sich nicht vorstellen, wie Sie sich
ohne Auto versorgen sollen. Sie sind einfach zu früh geboren!
Die Kommunen werden sich sicher bald darum kümmern, wie man die
Bedingungen für Senioren besser gestalten kann. Momentan sind erst
einmal die Radfahrer dran, dann die E-Roller-Fahrer und die Fußgänger,
die noch gut laufen können. Für das städtische
Senioren-Mobilitäts-Konzept muss erst noch ein der Stadt genehmes
Gutachten erstellt werden. In ca. 20 Jahren werden wir dann ein völlig
neues Verkehrskonzept haben, das auch kleine Busse für die örtliche
Mobilität vorsieht, um die wichtigsten Versorgungspunkte zu bedienen.
Leider werden sie das nicht mehr erleben, aber die jetzigen Politiker
werden dann auch mit ihren heutigen Versäumnissen leben müssen, weil
auch später Senioren keine Lobby haben werden. Fahren Sie solang es geht
Ihr Auto und warten Sie noch, bis die Elektroautos ausgereift sind und
das Tankstellenkonzept steht. Die Menschen werden ja immer älter und mit
90 noch einmal ein neues Auto zu kaufen, ist durchaus denkbar.
Vielleicht kann man während seiner Lebenszeit noch mit dem kostenlosen
Nahverkehr rechnen, verlassen würde ich mich darauf aber nicht.
|
# 146 |
30.03.2019 |
Klaus K. (75) aus Hochstadt meinte:
"Ich habe gerade das 75. Lebensjahr ereicht und am gleichen Tag
starb nach einem sehr schlimmen Leiden ein sehr lieber Mensch aus meiner
Familie, der nur wenig älter war. Nun werde ich wieder an einem Grab
stehen und mir die Frage stellen, wer wohl der Nächste sein wird. Zu
viele Mitmenschen sind viel zu früh gestorben. Mit welchen Gedanken kann
ich mich wieder aufrichten?"
|
Lieber Herr K.,
der Lauf des Lebens ist uns individuell
vorgegeben. Jeden Tag kann alles passieren. Wir alle sollten uns auf das
Unvermeidliche einstellen, jedoch absolut nach vorn schauen. Man sagt,
dass die Erinnerung das Paradies sei, aus dem uns niemend vertreiben
kann. Erinnerungen können uns gute Dienste leisten, um die Gegenwart zu
verabeiten, weil Erinnerungen mit Erfahrungen verbunden sind. Ängste vor
der Zukunft und Befürchtungen, die zu sehr von uns Besitz ergreifen,
bauen Hürden auf, die man im Alter schlechter überwinden kann. Eine
gewisse Lockerheit und Beweglichkeit sollten wir uns deshalb erhalten.
Den Iren sagt man nach, dass sie niemals sagen, dass gerade das
Schlimmste passiert sei. Sie meinen vielmehr, dass es noch schlimmer
hätte kommen können. Sie generieren damit ihre relative Zufriedenheit
und Dankbarkeit, dass alles noch erträglich ist, wenn man sich richtig
darauf einstellt. Todesfälle sind Meilensteine, aber keine
Stolpersteine. Sie geben vielfach dem verbleibenden Leben einen neuen
Sinn. Auch jubiläumssträchtige Zahlen bei der Altersangabe sollten nur
Meilensteine sein, an die man sich bestenfalls erinnert, um sich
erfolgten Richtungswechseln oder gar Kehrtwenden bewusst zu werden.
"Lebbe geht weiter!", sagt der eingebürgerte Hesse und jeder ist zu
beneiden, der nach einem Meilenstein neugierig auf das ist, was noch
kommt. In diesem Sinn....
|
# 145 |
06.03.2019 |
Karl F. (66) aus Dörnigheim schrieb:
"Aschermittwoch - nur noch die Heringe - dann ist wieder ein Jahr
Ruhe. Endlich ist wieder auf allen Kanälen Normalität und Narren sind
wieder ernst zu nehmen. Warum geht mir der Karneval nur so auf den
Sack?
|
Werter Herr F.,
die Fastnachtszeit ist nun mal die Zeit, in der sich Narren ganz normal
geben können, ohne aufzufallen. Außerhalb der Karnevalszeit müssen sich
Narren fast ein Jahr lang wieder verstellen, um ernst genommen zu
werden. Vielen gelingt das jedoch nicht, weil sie bei jedem
Gesprächspartner Erinnerungen an die Karnevalszeit wecken.
Faschingsoriginale und Büttenredner werden außerhalb der Kampagne oft
mit ihrem Alias angesprochen - und wenn es nur der Titel Prinz oder
Prinzessin ist. Das wird man nur ganz schwer wieder los. Narren, die
sich selbst so bezeichnen, sind wahre Härtefälle eingebildeten Adels.
Das Fernsehen ist ein besonderer Fall. Die Fernsehsender verbreiten
hauptsächlich nur aufgewärmten kalten Kaffee, auch wenn manchmal ein Kaffee
olé dabei ist. Dann die Aufregung um AKK, weil sie Minderheiten aufs
Korn nahm. Das macht man normalerweise nicht, wenn aber abnormale
Minderheiten derart laufhals in der Gesellschaft ihre Besonderheit als
Normalität behandelt haben wollen, ist es schon wieder vertretbar. Möglicherweise hörten Sie
aber auch in diesem Jahr wieder
Witze, die anlässlich Ihrer Konfimation bereits einen Bart hatten.
Vielleicht stört Sie ja, dass Sie aus dem Alter sind, mit maskierten
Unbekannten wie beim russischen Roulett Kinder zu zeugen (oder auch
nicht), weil Spaß dazu gehört. Seien Sie beruhigt, Sie sind in guter
Gesellschaft, denn vielen Menschen geht der Karneval aus verschiedensten
Gründen auf den Sack.
Frohsinn laut Kalender - nichts für normale Menschen!
|
# 144 |
05.03.2019 |
Alexandra P. (59) aus Wachenbuchen
meinte:
"Ich habe in diesem Jahr drei
Fastnachtsumzüge der Region besucht und dann die Umzüge des Rheinlands
im Fernsehen gesehen. Dabei fiel mir beim Niveau ein enormes Gefälle
auf. Woran liegt das?
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Liebe Frau P.,
das ist wahrscheinlich eine Frage des
Blickwinkels und der Erwartungshaltung. Viele Mitwirkende gaben sicher
ihr Bestes und was sie sich finanziell erlauben konnten. Die unterste
Einstiegsstufe ist nun mal die Fußgruppe ohne Wurfmaterial und mit nur einem
permanent wiederholten närrischen Ausruf: "Helau". Bis zum
anspruchsvollen politischen Motivwagen, für den man Künstler benötigt, die hier
allerdings bei der Mainkultur im Einsatz sind, gibt es viele
Möglichkeiten des Engagements. Mit Luftballons, Luftschlangen und
Bonbons kann man Anhänger, die von frisch gewaschenen Traktoren gezogen
werden, lustig dekorieren und ausstatten. Wichtig ist, dass sich die
Teilnehmer wichtig fühlen. Dabei zu sein ist alles!
Im Rheinland orientiert man sich
stärker an der Erwartungshaltung der Besucher und man weiß die
Konsumlaune der Menschenmassen zu nutzen. Davon profitiert eine ganze
Stadt. Außerdem sind die Geschäftsleute dort spendabler und wirkliche
Künstler am Werk. Hierzulande will man mithalten, kann und will es aber
nicht wirklich. Hier bringen auch die
Besucher ihre Getränke meistens mit und gehen anschließend auf dem
kürzesten Weg nach Hause. Die gewonnenen Eindrücke sind hier schnell
verarbeitet und politische Aussagen von Motivwagen verwirren nicht. Man konnte sich mit sich selbst befassen,
und das war fürs Niveau gut so, denn für jedes normale Niveau war etwas dabei. Anspruchsvollen Narren reicht allerdings
noch nicht einmal der Umzug von Frankfurt, eine der reichsten Städte Deutschlands.
Dort ist der Umzug immer mehr eine vielseitige Leistungsschau des
Vereinslebens der Region. Das ist für etwas Besonderes zu wenig.
Tipp: Verfolgen Sie die Umzüge
lieber im Fernsehen! Da können Sie umschalten, wenn es Ihnen reicht und Sie
sind bereits zuhause oder saufen Sie sich vorher einen an.
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# 143 |
05.02.2019 |
Hans D. (61) aus Hochstadt schrieb:
"Seitdem ich nicht mehr im Berufsleben
stehe, begegne ich erneut Zeitgenossen, die ihren Mund genauso voll
nehmen, wie einige selbstbewusste Schwachleister in Firmen,
Organsiationen und Vereinen, ohne irgend etwas besser zu können, als
Mitmenschen mit solider Ausbildung und Erfahrung.
Wie verhalte ich mich richtig, um solchen
Menschen ihre Grenzen aufzuzeigen und Schäden zu vermeiden?
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Werter Herr D.,
ich entnehme Ihren Zeilen, dass Sie zwischen
Menschen, die etwas können und Personen,die nach Ihrer Meinung nicht viel können,
unterscheiden. Aber - irgendwas kann doch jeder! Auch wenn Sie es nicht
erwähnen, so folgere ich weiter, dass diese Menschen Sie etwas
bestimmtes könnten, was Sie befriedigen würde und sogar im Bereich deren
Fähigkeiten läge. Im Beruf stünde Ihnen dieses Ansinnen allerdings nicht
zu, weil sich das nicht gehören würde. Im Privatleben ist das übrigens
genauso.
Wenn Zeitgenossen und -genossinnen Ihrer Meinung
nach den Mund zu voll nehmen und anderer Ansicht sind als Sie, ist es
praktisch und strategisch ratsam, sie dennoch begrenzt agieren zu
lassen, damit sie schnell an ihre Grenzen kommen. Sollten schwache
Leistungen auch noch verbal mager sein, so warten Sie bitte auch noch
etwas ab, denn nichts ist wirksamer, als Schwachleister vor einem großen
Personenkreis über ihr vermeintlichen Wissen reden und ihr Können zeigen
zu lassen. Wenn sich dann die Fehler und schwache Leistungen
manifestieren, können Sie wirksam einhaken. Sollten Sie dann von den
Entscheidungsträgern als wesentlich kompetenter erkannt werden, sollten
Sie der Ablösung von Schwachleistern nicht im Weg stehen. Sie können
sicher sein, dass sich dann solch peinliche Situationen so schnell
nicht wiederholen werden.
Merke: Selbstbewusstsein ist
bei Schwachleistern Tarnung, bei Könnern allerdings ein solides
Markenzeichen.
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# 142 |
28.01.2019 |
Günther B. (82) aus Dörnigheim fragte:
"Ich möchte es an Fastnacht noch einmal so richtig krachen lassen.
Nun stieß ich gerade auf eine Karnevalsveranstaltung, die sich 'Stehung'
nennt. Mit dem Stehen klappt es bei mir noch ganz gut, nur auf den
Beinen bin ich etwas wackelig. Wozu würden Sie mir raten?"
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Werter Herr B.,
eine "Stehung" ist das Gegenteil von einer Sitzung und eine
Veranstaltung für junge Leute. Je nach Verkleidung können auch Sie daran
teilnehmen. Verkleiden Sie sich am besten als Stuhl, dann haben Sie alle
Probleme gelöst.
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# 141 |
03.01.2019 |
Brunhilde V., (68) aus Bischofsheim fragte:
"Ich habe schon viel gemacht, aber damit nicht den Erfolg gehabt,
der mir zustünde.
Nun möchte ich eine Start-up-Idee umsetzen, mit der ich so richtig Geld
verdienen kann und bekannt werde.
Ich beherrsche Deutsch und bin geschäftstüchtig. Haben Sie eine Idee,
was ich damit machen könnte?
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Liebe Frau V.,
wie wäre es denn mit Schriftstellerin? Wenn Sie belesen sind und angenehm schreiben können, werden Sie sicher
auch Menschen gut ausfragen können, ohne dass es diesen unangenehm ist.
Mit guten Umgangsformen schlüpfen Sie leicht in die Rolle einer
kompetenten Macherin und Menschen, die sich endlich einmal exponieren
möchten, werden Ihnen gern interessante Seiten ihres Lebens offenbaren.
Schreiben Sie in leicht lesbarer Form, was man Ihnen erzählt und fassen
Sie alle Interviews zu einem Buch zusammen. Mit einem Preis, der für
jedermann erschwinglich ist, werden Sie mit passendem Buchtitel im
Umfeld dieser Personen Umsätze generieren können. Ob das für ein
Start-up reicht, wird sich schnell herausstellen. Alternativ wären auch
Krimis mit lokalem Bezug eine Idee, die Sie ausprobieren könnten.
Sollten Sie damit allerdings mehr Lesungen gestalten, als Sie Bücher
verkaufen, sollten Sie Ihre Profession noch einmal überprüfen,
ehe Sie sich "Schriftstellerin" nennen.
Tipp: Mehr Leser erreichen Sie, wenn Sie Ihre Ergüsse
im Internet platzieren. Wenn Sie nicht aufs Geld angewiesen sind,
bekommen Sie auch so einen gewissen Bekanntheitsgrad.
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# 140 |
20.12.2018 |
Walter B., (58) aus Dörnigheim meinte:
"Feiertage und Silvester stehen vor der Tür und es werden wieder
unzählige Flaschen geköpft, die dann den Weg zu den Glascontainern
antreten. Das ist in jedem Jahr so. Dann werden wieder unzählige
Flaschen rund um die vollen Glascontainer stehen, weil sie nur im
normalen Turnus geleert werden. Was kann man dagegen tun?
|
Sehr geehrter Herr B.,
ich weiß nicht, was die für die Entsorgung des Glasmülls zuständigen
Personen veranlasst haben und werde auch nicht nachfragen, weil es auf
der Hand liegt, was bei periodisch voraussehbaren Ereignissen zu
veranlassen ist. Ich nehme aber an, dass nichts passiert, weil es nicht
geregelt ist und Eigeninitiative erforderlich wäre. Durchaus denkbar
wären Schilder analog des eingeschränkten Winterdienstes auf städtischem
Grund, weil dies ja auch sehr gut und ohne Widerspruch hingenommen wird.
Allerdings bestünde dann die verräterische Annahme, dass man den
Sachverhalt inzwischen auch offiziell zur Kenntnis nahm. Das erscheint
jedoch unwahrscheinlich. Sammeln Sie leere Flaschen einfach zuhause und
lassen Sie diese im Laufe des Januars und Februars wieder Zug um Zug in
den Kreislauf einfließen. Eine Alternative wäre der Verzicht auf Alkohol
oder einfach, das Problem zu ignorieren, wie es offiziell ja erfolgreich
praktiziert wird.
Merke: Ein Problem wird nur zum
Problem, wenn man es sich bewusst bewusst macht. Doch - wer will schon
Probleme, auch wenn sie lösbar sind?
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# 139 |
19.12.2018
|
Klaus K., (74) aus Hochstadt fragte:
"Ist es sinnvoll, das
Alter in Phasen
einzuteilen und seine Aktivitäten diesen Phasen anzupassen?"
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Werter Herr K.,
vorab die klare Antwort: Ja!
Im Grund genommen sind es 3 Phasen, die relevant
sind und denen man Rechnung tragen sollte.
-
Phase 1 beginnt mit dem
Eintritt in den Ruhestand, wenn der Wunsch noch lebendig ist, sich
in der Gesellschaft noch lebendiger einzubringen. Hierbei werden Ämter
übernommen oder lang gehegte Passionen wiederbelebt, Wissen bereitwillig
vermittelt und politisches Interesse aktiviert.
-
Phase 2 ist die Phase der
Ernüchterung, in der man die Fülle des ehrenmatlichen Engagements
überdenkt, über die Wertschätzung resümiert und Korrekturen
einleitet. Man trennt sich von Aktivitäten, bei denen Mühe und Lohn
in einem schlechten Verhältnis zueinander stehen. Übrig bleiben
Dinge, die das Leben wieder auffrischen, motivieren und Kräfte
freisetzen.
-
Phase 3 ist die Phase der
Fremd-Bespaßung, in der man uninteressierten Menschen nicht mehr
reinredet und Dinge für sich behält, mit denen man bisher zu
verschwenderisch umging. Allerdings muss man auch das erst lernen!
Merke: Es gibt im Leben nichts
Gutes, außer - man tut es!
Man muss rechtzeitig bei sich selbst damit anfangen!
|
|
# 138 |
2018 Heft 4 |
Elisabeth K., (69) aus Hochstadt meinte:
„In meinem Lieblingsmarkt ist der Salat immer so schön frisch, da
ist noch die Feuchtigkeit des Morgennebels auf den Blättern. Manchmal
ist es aber ganz schön viel und der Salat wird matschig, wenn ich ihn im
Kühlschrank aufbewahre. Liegt das am Morgennebel oder an meinem
Kühlschrank?“
|
Werte Frau K.,
es wäre schön, wenn der Salat wirklich so
schnell und frisch direkt vom Feld in den Laden käme und der Morgennebel
der Ernte noch spürbar wäre. Leider ist das nicht so, denn die Händler
helfen etwas nach, damit Sie neben der Qualität auch das Gefühl
absoluter Frische spüren. Achten Sie deshalb auf die Nebeleinrichtung
über dem Regal, die diesen Effekt zaubert. Sie erkennen sie, weil auch
die Luft rund um das Regal schön frisch ist. Denn der Nebel nimmt
allerdings auch Staub, alle Schadstoffe und Bakterien aus der Luft.
Natürlich leider auch Ihre Bakterien, wenn Sie eine Grippe haben und
recht gelöst beim Einkauf husten. Damit andere Kunden dadurch nicht
angesteckt werden, sollte der Nebel genau auf den Salat niederschlagen,
den Sie gerade kaufen. Verwirbeln Sie also nicht die Luft und tauschen
Sie den Salat nicht nochmals aus, sonst könnten Ihnen das andere Käufer
übel nehmen.
Tipp: Kaufen Sie besser nur in
Läden ohne diese Einrichtung, dann ist der Salat vielleicht so alt, wie
er aussieht, wird aber im Kühlschrank nicht matschig.
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# 137 |
2018 Heft 4 |
Wolfgang F., (59) aus Dörnigheim fragte:
„Manchmal kommt man gar nicht umhin, sich zu
streiten. Leider nehmen es viele Personen persönlich, obwohl es um die
Sache geht. Das muss man doch trennen können! Wie verhalte ich mich
richtig?“
|
Werter Herr F.,
es wäre schön, wenn man sich immer nur um die
Sache streiten würde. Oft steht eine Sache jedoch stellvertretend für
eine Person, mit der man sich unbedingt auseinander setzen will und der
Ausgang ist bereits vorprogrammiert. Dann spielt der erweiterte
Personenkreis eine große Rolle, vor dem der Kontrahent vorgeführt werden
soll. Gehen Argumente aus, wird ein Streit persönlich. Kritisieren Sie
eine Sache, anstatt eine Person. Wenn Sie jedoch keinen Streit
verhindern wollen, dann kritisieren Sie munter die Person.
|
# 136 |
2018 Heft 4 |
Paul V., (81) aus Wachenbuchen meinte:
„Ich frage mich, warum Politiker, die sich
nicht leiden können, Koalitionen eingehen. Wenn sie dann erleben, wie
der Schwanz mit dem Hund wedelt, müsste doch die Geduld am Ende sein.
Trotzdem machen sie so weiter. Wieso ist das so?“
|
Sehr geehrter Herr V.,
in einer Koalition ist es ganz natürlich, dass
der Schwanz mit dem Hund zu wedeln versucht. Es kommt darauf an, ob der
Hund sich das gefallen lässt. Oft bewirkt ein fauler Kompromiss, dass
eine schwache Koalition hält. Besonders dann, wenn ein Kuchen so geteilt
wird, dass jeder glaubt, er habe das größere Stück bekommen. Das Dilemma
unserer Zeit ist, dass viele denkende Menschen nicht folgerichtig
handeln und die handelnden Menschen nicht folgerichtig denken.
|
# 135 |
2018 Heft 4 |
Peter B., (72) aus Hochstadt fragte:
„Es kommt immer wieder vor, dass sich
Personen wichtig nehmen und eine Rolle spielen, aber plötzlich
Amt und
Funktion niederlegen.
Woran kann das liegen?“
|
Werter Herr B.,
aktive Menschen wollen immer alles erreichen,
was sie sich vornehmen. Das gelingt ihnen nicht immer und sie schmeißen
im Extremfall enttäuscht hin. Oft zieht es aber auch Personen in
wichtige Positionen, die die Materie nicht beherrschen aber eine
wichtige Rolle spielen wollen. Das geht nur eine bestimmte Zeit gut. Man
kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit, aber nicht alle
Leute alle Zeit zum Narren halten. So ist der Rückzug dann die logische
Konsequenz.
|
# 134 |
2018 Heft 4 |
Brigitte M., (64) aus Bischofsheim
schrieb:
„Meine Freundin meinte, ich müsse
sorgfältiger mit der Interpunktion umgehen. Dabei geht es doch nur um
ein Komma, das ich immer mal zu viel oder an den falschen Platz setze.
Ist denn das wirklich so schlimm?“
|
Liebe Frau M.,
ein Komma kann tatsächlich den Sinn eines Satzes
verändern. Ich bringe mal ein Beispiel, das die vielen Variationen der
gleichen Worte mit unterschiedlicher Interpunktion verdeutlicht.
1. „Er will sie nicht!“
2. „Er will, sie nicht!“
3. „Er: Will sie nicht?“
4. „Er will sie, nicht!“
Darüber sollten Sie mal nachdenken. Unser Gehirn
ist ein Organ, mit dem wir denken, dass wir denken. Also, so denke ich,
sollten wir auch noch mal nachdenken, wenn das Denken mal nicht klappte.
Dann klappt es auch mit der Interpunktion.
|
# 133 |
2018 Heft 3 |
Natascha F., (62) aus Bischofsheim
meinte:
„Ich gehe gern in der frischen Luft
spazieren und genieße die Natur oberhalb von Hochstadt mit ihren weiten
Feldern und den tollen Streuobstwiesen. Die Felder werden
abwechslungsreich bestellt und auch für das heimische Wild ist genug
Deckung vorhanden. Wenn da nicht diese Stinker wären, die die
Gülle ihrer Mastbetriebe absolut hemmungslos während heißer Witterungsphasen
ausbringen. Da ich kürzlich beim Spaziergang fast erstickte und
Hilferufe nicht gehört wurden, weil alle Fenster der nahen Häuser
geschlossen waren, wäre es gut, in der Gemarkung Rettungsstellen gegen
Erstickung einzurichten. Wie sehen Sie das?“
|
Liebe Frau F.,
diese Beschwerden sind nicht neu. Bundesweit ist
das Überangebot an Gülle ein großes Problem, weil damit auch das
Grundwasser in Gefahr ist. Aus diesem Grund wird die Gülle gern bei
großer Hitze ausgebracht, damit sie an der Oberfläche verdunstet und die
Reststoffe sanft mit dem Regen in den Boden eindringen können. Leider
ist der üble Geruch unvermeidbar und die Landwirte leiden selbst
darunter. Es ist auch für den Gülleausbringer nicht angenehm, bei
Rückenwind zu arbeiten. Ob die Trecker mit einer Sauerstoffanlage
ausgerüstet sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Sollte das der Fall
sein, sprechen Sie den Stinker an, „dann werden Sie geholfen“, wie man
heute sagt.
|
# 132 |
2018 Heft 3 |
Dieter M., (72) aus Hochstadt fragte:
„Auf der Hochstädter Hauptstraße verursacht
das Reifengeräusch meines Autos bei mir Kopfschmerzen. Was kann ich
dagegen tun?“
|
Werter Herr M.,
genau diesem Problem haben sich Hochstädter
Hausärzte bereits vor Jahren angenommen und die Stadt bei der Abhilfe
beraten. Grund für die Geräuschbelastung ist das rustikale Pflaster.
Aufwändige Messungen ergaben, dass bei Schrittgeschwindigkeit nur ein
leichtes Blubbern der Reifen und bei Geschwindigkeiten über 70 km/h ein
warmtöniges Singen der Reifen im Wagen wahrnehmbar ist. Die
normalerweise in geschlossenen Ortschaften üblichen 50 km/h verursachen
auf historisch gepflasterten Straßen jenes Geräusch, das zu
Kopfschmerzen führen kann. Man entschied sich für die Messung im Schritt
und richtete die Zone als Spielstraße ein. Sie können diese Zone mit ca.
5 - 7 km/h mit leichten Blubbern befahren. Nachweislich führt das nicht
zu Kopfschmerzen, wie uns auf Nachfrage nochmals bestätigt wurde.
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#131 |
2018 Heft 3 |
Margot F., (60) aus Wachenbuchen fragte:
„Warum wird am
Ortseingang von Wachenbuchen
die Geschwindigkeit von Autos gemessen, mal bergauf und mal bergab? Das
braucht doch kein Mensch! Obwohl ich den Fuß immer gleich auf dem Gas
stehen habe, werden hier unterschiedliche Geschwindigkeiten gemessen,
die mir immer wieder mitgeteilt werden. Für diese Messfehler muss ich
Gebühren bezahlen. Was kann ich dagegen tun?“
|
Liebe Frau F.,
diese Messstelle gehört - wie viele andere - zum
Finanzierungskonzept der Stadt Maintal und bietet saubere Messungen
gegen ein geringes Entgelt. Bergauf misst sie genauso, wie bergab.
Überflüssigerweise müssen Autofahrer bergauf leider mehr Sprit
verbrauchen, um in den Genuss des gleichen Mess- protokolls zu kommen.
Bei Bergabfahrt erreichen Sie das viel lockerer. Genau das wird mit dem
Protokoll als Service vermittelt. Wenn Sie jedoch absolut kein
Messprotokoll brauchen, dann machen Sie das mit einer provokanten
Schleichfahrt deutlich. Die Geräte sind so eingestellt, dass Sie bei
einer Schleichfahrt unter 50 km/h zuverlässig keine Benachrichtigung
erhalten. Das ist doch eine blitzsaubere Sache!
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# 130 |
2018 Heft 3 |
Manfred K., (66) aus Dörnigheim meinte:
„Ich ärgere mich immer wieder, wenn die
Papiertonne geleert wird und sie ist noch nicht voll. Es ist doch schon
bezahlt! Was kann ich tun?“
|
Werter Herr K.,
normalerweise sind Papiertonnen eher randvoll,
als leer. Das liegt an der Technik, wie sie gefüllt wird. Sie werden
sicher einer jener Mitmenschen sein, die jeden Karton in Stücke
schneiden und damit das Volumen vermindern und auch andere Dinge machen,
die Sie für sinnvoll halten. Sie können die Papiertonne jedoch viel
schneller füllen, wenn Sie zum Beispiel große Kartons auf den Boden
legen, drauftreten, der Länge nach im Zickzack falten und das Ergebnis
hochkant in die Tonne stellen. Auch leere Schuhkartons in ihrer ganzen
Schönheit und leere, auf dem Kopf stehende Waschpulvertrommeln sowie 3 -
4 komplette Pizza-Schachteln führen schnell zum gewünschten Ergebnis.
Damit erzielen Sie einen zweifachen Effekt: Die Tonne ist voll und das
Gewicht der Tonne ist gut handhabbar. Sie müssen übrigens nicht für mehr
Müll sorgen, wenn die Tonne noch nicht voll ist. Eine solche Vorschrift
gibt es nicht.
Also: Nicht ärgern - machen!
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# 129 |
2018 Heft 2 |
Pinella K. (56) von Außerhalb schrieb:
„Ein Bekannter meinte kürzlich, dass es viele
Möglichkeiten gäbe,
aber nur eine anständige. Ich fragte ihn, welche das sein soll. Darauf
meinte er: ‚Dachte ich mir doch, dass Du die nicht kennst!‘. Was soll
ich davon halten?“
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Sehr geehrte Frau K.,
was anständig ist, liegt allein im Blick des Betrachters. Mit Ihrer
Frage, welche Möglichkeit gemeint sei, zeigt sich, dass Sie möglicherweise
viele anständige Möglichkeiten kennen und Ihr Gesprächspartner nur eine.
Nehmen Sie es nicht persönlich. Vielleicht schmunzelte er ja süffisant
dabei.
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# 128 |
2018 Heft 2 |
Hans
F. (80) aus Wachenbuchen fragte:
„Kürzlich erhielt ich von einer Behörde einen
Ablehnungsbescheid mit
ausführlicher Begründung und der Unterschrift ‚Hochachtungsvoll Dr.
Sch... (nach Diktat verstorben)‘. Habe ich dennoch eine Möglichkeit zum
Widerspruch?“ |
Werter Herr F.,
zunächst zeigt Ihnen das Schreiben, dass die Behörde über einen
Personalstand verfügt, bei der sich die Bediensteten bis zu ihrem
letzten Atemzug für ihre Aufgabe einsetzen. Dass Dr. Sch. noch vor dem
Erreichen des Pensionsalters verstarb, ist sehr ungewöhnlich, jedoch
nach außen vertretbar. Die Versendung des Schreibens und bereits die
Verarbeitung des Diktats sollten Sie vermutlich als Würdigung der
Leistung des Verstorbenen ansehen. Es bleibt Ihnen überlassen, ob Sie
seinen letzten Willen akzeptieren oder ignorieren wollen. Vielleicht war
das die Intention der Verwaltung. Bedenken Sie beim Widerspruch, dass
eine neue Person erst gefunden werden muss und die Einarbeitung sowie
die Renovierung des Büros einige Zeit in Anspruch nimmt. Auch sollten
Sie Ihr hohes Alter dabei bedenken, denn Sie sehen, wie schnell es auch
mit jüngeren Menschen gehen kann. Letztendlich muss ein Mann tun, was er
tun muss. Da Verwaltungen jede Lücke schließen, werden Sie sicher wieder
einen adäquaten Ansprechpartner bekommen. Viel Glück!
|
# 127 |
2018 Heft 2 |
Droschna W. (58) aus Dörnigheim schrieb:
„Habe ich eine Frage bitteschön. Deutsch ist
schwere Sprache, ich
weiß. Bin darum manchmal verwirrt. Immer, wenn ernst wird, sagt
Nachbarin‚ das kann ja heiter werden‘ oder ‚jetzt wird‘s aber lustig‘.
Was meint Frau? |
Liebe Frau W.,
beim Gebrauch aller Sprachen dieser Welt sollte man dem Gegenüber ins
Gesicht schauen, um Worte richtig zu deuten. Hier ein Beispiel: Sagt
jemand zum Beispiel „Du Arsch“ und sieht Sie an, so verwechselt die
Person Ihr Gesicht optisch nicht mit einem anderen Körperteil, sie ist
auch nicht kurzsichtig, sondern bewertet nur eine Situation mit dem
ersten Ausdruck, der ihr einfällt. Das kann allerdings heiter werden,
denn meistens wird es dann lustig. Menschen, die sich unter Kontrolle
haben, machen dagegen ein neutrales Gesicht, wählen ein freundlicheres
Wort und denken nur „Du Arsch“. Man löst die Situation damit auf, dass
man gemeinsam herzhaft lacht und die Situation als Irrtum ansieht und
schnell wieder vergisst. Wenn nicht, wird es gar nicht mehr so lustig.
So meint es jedenfalls Ihre Nachbarin.
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# 126 |
2018 Heft 2 |
Michel K. (68) aus Hochstadt meinte:
„Ich bin ein schweigsamer Mensch, weshalb ich oft unterschätzt
werde. Manche Zeitgenossen meinen sogar, ich sei feige, wenn ich
schweige. Oft schweige ich, weil es mir noch nicht egal genug ist. Was
kann ich dagegen tun?“ |
Werter Herr K.,
im richtigen Moment schweigen zu können, zeugt von Kraft, schweigen
wollen, von Nachsicht und schweigen müssen vom Geist der Zeit. Wenn es
der Zeitgeist zulässt, sollten Sie sich äußern, wenn Sie es für
notwendig halten. Wollen Sie jemand schonen, schweigen Sie nur, wenn Sie
sich nicht selbst schaden und wenn Ihre Emotionen überschäumen, sollten
Sie niemals schweigen. Haben Sie sich jedoch überschäumend oftmals nicht
unter Kontrolle, dann schweigen Sie besser.
Generell gilt allerdings: Worte nützen gar nichts, wenn sie keinen Sinn haben. Ich schweige jetzt
besser...!
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# 125 |
2018 Heft 2 |
Mira
M. (62) aus Bischofsheim fragte:
„In der Diskussion mit Nachbarn um alltägliche Probleme werde ich
immer wieder mit hirnrissigen Argumenten konfrontiert. Wenn ich
versuche, mit Sachlichkeit
zu kontern, merke ich, dass die guten
Argumente ins Leere laufen. Was mache ich falsch?“ |
Liebe Frau M.,
das Überzeugen mit Sachlichkeit bedarf der Bereitschaft und des Geistes,
Argumente zu verarbeiten. Vielleicht kontern Sie zu früh, ehe sich
hirnrissige Argumente, wie Sie sie bezeichnen, voll entwickelt haben.
Solche Argumente bekämpft man am besten, indem man ihre Darlegung nicht
stört. Solche Leute scheitern nur dann nicht, wenn sie in Dingen Recht
behalten, bei denen Sie sich irrten. Es ist oft besser, zu wissen, was
man sagt, als zu sagen, was man weiß. Das merken auch Ihre
Diskussionspartner. Behalten Sie die Ruhe und zeigen Sie, dass Sie von
Argumenten nicht überzeugt sind. Erst wenn der Gegenseite die Argumente
ausgehen, ist der richtige Moment gekommen, Diskussionen erfolgreich zu
beenden. Viel Erfolg!
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# 124 |
2018 Heft 1 |
Chantal W. (58) aus Bischofsheim fragte:
„Ich komme aus einer ländlichen Gegend und
suche in Maintal einen Bauernhof zur Übernahme, der sich zu betreiben
lohnt. Was wären die passenden Grundgedanken, die ich mir stellen
müsste, damit ich mich richtig entscheide?“
|
Sehr geehrte Frau W.,
zunächst müssten Sie klären, ob Sie
Milchwirtschaft oder Landwirtschaft betreiben wollen. In der BRD sind
Sie ja durch Agrarprotektionismus weitestgehend geschützt. Der
Agrarprotektionismus ist eine Schutzmaßnahme der Politik für die
einheimische Landwirtschaft. Den hiesigen Landwirten wird mit dem
Agrarprotektionismus ein Schutz gegenüber ausländischen Wettbewerbern
ermöglicht. Hier ein Beispiel: Angenommen, Sie haben zwei Kühe, eine
davon schlachten Sie nach kurzer Zeit gegen eine Staatsprämie. Die Milch
der anderen Kuh kauft Ihnen der Staat zum Garantiepreis ab und schüttet
sie weg, um den Preis zu halten. So brauchen Sie sich keine Sorgen zu
machen und haben wenig Arbeit. Sie müssen an heißen Tagen keine Jauche
ausfahren und können stets gepflegt aussehen. Landwirtschaft ist da
wesentlich aufwändiger, weil sie ständig und bei jedem Wetter auf ihren
Feldern sein müssen. Dabei versauen Sie natürlich alle Feld- und
Wanderwege der Umgebung. Daran haben sich die Einheimischen aber bereits
gewöhnt und gehen mit Gummi-stiefeln in die Natur. Bauer zu sein, ist
ein Beruf, der rundherum zu einem passen muss! Machen Sie das Beste
daraus!
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# 123 |
2018 Heft 1 |
Barbara V. (78) aus Dörnigheim fragte:
„Manchmal bin ich etwas direkt und verärgere
Mitmenschen. Haben die dann das Recht, aus Trotz bei der
Anrede meines
Vornamens die zweite Silbe stärker zu betonen?“
|
Werte Frau V.,
nicht alle Menschen sind so „direkt“ sondern
versuchen lieber, etwas durch die Blume zu sagen. So ist die spezielle
Betonung von „Barbara“ ein Wink auf „barbarisch“ und „grob“. Nennen Sie
sich doch zukünftig „Babsi“, das vermittelt die Fröhlichkeit, die man
allgemein schätzt und - sollten Sie sich sogar ändern wollen -
ermöglicht es Ihnen, später wieder zu Barbara zurückzukehren. Das wäre
so ganz direkt mein Rat an Sie.
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# 122 |
2018 Heft 1 |
Werner P. (62) aus Wachenbuchen
(früher Wernigerode) meint:
„Das Hochstädter Kabarett hatte einen Sketch
mit Begriffen wie „Blödmann“, „Blödmannsgehilfe“ und sogar der
„Blödmannsgehilfenanwärter“ im Programm. So etwas kannten wir zuhause
nicht. Gibt es so etwas wirklich?“
|
Lieber Herr P. aus Wernigerode,
schön, dass Sie jetzt im schönen Wachenbuchen
leben. Hier gibt es einige Begriffe, mit denen man Personen treffend
beschreibt. Mit „Blödmann“ wird zum Beispiel ein Mann bezeichnet, der
aus der Rolle fällt und hinsichtlich seines Verhaltens uneinsichtig ist.
Da das peinlich sein kann, bedient er sich eines Gehilfen - der für ihn
das negative Ansehen, das eine Folge der Vorgaben des Blödmanns ist, auf
sich zieht. So wird dieser zum „Blödmannsgehilfen“. Als solcher muss er
natürlich passende Charaktereigenschaften besitzen. Selbstverständlich
ist „Blödmann“ keine rein männliche Domäne. Zu Zeiten der Quotenregelung
üben auch Frauen gern diese Funktion aus. Wenn sie dominant sind, ist es
für sie sehr leicht, den passenden Blödfraugehilfen zu finden. Ein
gefügiger Mann nimmt gern alles von seiner Frau ab, was ihr schaden
könnte. So präsentieren sich rührige „Blödfraugehilfen“ gar als Helden
ihrer Angebeteten, ohne selbst ein Held zu sein. Aber auch das muss
erlernt werden, quasi zunächst als „Blödmannsgehilfenanwärter“.
Inzwischen sind alle drei Begriffe nicht mehr als diskriminierend
eingestuft, weil es so viele dieser Spezies gibt und zu befürchten ist,
dass sie bald in der Mehrzahl sind. Gehen sie vorsichtig an dieses Thema
heran, vielleicht sind sie bereits von diesen Individuen umgeben, die
Sie zu ihrem Gehilfen machen wollen. Tun Sie es nicht! Es ist wirklich
keine Ehre!
Übrigens: Im Ruhrgebiet gibt es sogar den
„Blödmannsgehilfen-Anwärter-sein-Sohn“ .
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# 121 |
2018 Heft 1 |
Luise M. (56) aus Hochstadt fragt:
„Ich habe eine
Eigentumswohnung gekauft,
damit ich endlich machen kann, was ich will. Nun stelle ich fest, dass
andere Miteigentümer ebenfalls machen, was sie wollen. Es kann doch
nicht jeder machen, was er will! Meine Art zu Leben ist allerdings für
mich die bessere. Wie erreiche ich, dass alle zukünftig machen, was ich
will?“
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Werte Frau M.,
friedliches Zusammenleben heißt, aufeinander zu
zu gehen. Aber bitte nicht so, dass Sie dabei zusammenstoßen. Sie
sollten ihre Miteigentümer behutsam mit Ihren Ansichten vertraut machen.
Sind die Ansichten ein Zugewinn für die Gemeinschaft, wird man Ihnen
folgen. Sind Ihre Verhaltensweisen befremdlich oder nicht typisch für
Ihr neues Wohnumfeld, so schauen Sie sich Alternativen ab und denken Sie
über deren Sinnhaftigkeit nach. Einfach Ihre bisherigen Gewohnheiten zu
neuen Regeln der neuen Gemeinschaft zu ernennen, ist der falsche Weg.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist die beste Art des Zusammenlebens. Wenn
Sie das begriffen haben, dann werden sich sicher alle freuen, wenn Sie
machen, was alle für richtig halten. Das Leben kann so einfach sein...!
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# 120 |
2017 Heft 4 |
Adelgund Sch., (77) aus Wachenbuchen
meinte:
„Seit vielen Jahren interessiere ich mich
für Bevölkerungspolitik. Dabei fällt mir etwas auf. Mitte bis Ende Mai
und im November/Dezember steigt in Maintal regelmäßig die
Geburtenrate.
Woran kann das liegen?“
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Liebe Frau Sch.,
Maintal ist ein Ort der Geselligkeit und der
Lebensfreude. Das wirkt sich auch auf die Geburtenrate aus. Woran das
liegt, konnte über klare periodische Aufzeichnungen noch nicht ermittelt
werden. Möglicherweise spielen die Wachenbuchener Kerb als eine der
urigsten und besten Kerbveranstaltungen und die vielen Maintaler
Karnevalsvereine eine Rolle. Zumindest in einigen Fällen lassen sich
durchaus Zusammenhänge erkennen. Gönnen Sie den Menschen ihren Spaß!
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# 119 |
2017 Heft 4 |
Monika A., (46) aus Hochstadt fragte:
„Mein Lebensabschnittsgefährte ist schon 63
und er liest regelmäßig Ihre Zeitung. In zwei Jahren geht er in den
Ruhestand und soll dann den Haushalt allein führen, bis ich in den
Ruhestand gehe. Auf welche Probleme muss ich mich einstellen und wie
begegne ich denen?“
|
Werte Frau A.,
zunächst habe ich einige Bedenken, weil Sie von
einem ‚Lebensabschnittsgefährten‘ sprechen und nicht von einem Ehemann.
Er wird im Ruhestand einige neue Gelegenheiten entdecken und Gelegenheit
macht bekanntlich Diebe. Nur Sie können beurteilen, wie attraktiv er ist
und ob er sich für Hausarbeit allein zu schade ist. Männer wollen
gestalten, sich noch einmal neu erfinden, bisher brach liegende
Fähigkeiten nutzen. Ein derart aufblühender Adonis weckt womöglich die
Aufmerksam bei vor sich dahindarbenden Frauen, die ebenfalls nach neuen
Erfahrungen lechzen. Verstecken Sie ihn nicht im Haushalt oder an
anderen Stellen, an denen er sich nicht entfalten kann. Schaffen Sie für
ihn neue kraftraubende Freiräume, nach deren Ausfüllung er sich auf sie
freut, wenn Sie wieder von der Arbeit kommen. Er wird Sie damit
belohnen, dass er von selbst auf die Idee kommt, freiwillig Aufgaben zu
übernehmen, damit Sie sich nach Feierabend ganz auf ihn konzentrieren
können.
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# 118 |
2017 Heft 4 |
Simone V., (62) aus Bischofsheim meinte:
„Mir gefällt das Gebäudeensemble auf dem
ehemaligen Bischofsheimer Rathausgelände nicht. Anderen gefällt es ganz
toll. Liegt das an mir oder an den Anderen?“
|
Liebe Frau V.,
ich habe zwar noch nie bewusste ‚Andere‘
getroffen und kann deshalb deren Ansicht nicht bestätigen. Ich kenne
jedoch den Fall eines blinden Mitbürgers, der sich von einem mir nicht
bekannten Herrn den Platz hat erklären lassen. An der Freude des
Mitbürgers konnte man erkennen, dass ihm das geschilderte Ensemble
gefällt. Da Sie sich nicht äußern, was Ihnen nicht gefällt, muss ich
davon ausgehen, dass ihnen alles nicht gefällt. Dem kann ich als
Nichtfachmann nicht fundamentiert widersprechen. Vielleicht sollten Sie
den Herrn suchen, der dem Blinden erklärte, was er toll finden soll. Es
ist halt zeitgemäße Architektur, mit der man heute jeder Stadt einen
beliebigen Ausdruck verleihen kann. Mit einem jahrelang unbeachtet
eingelagerten Brunnen lässt sich so etwas leicht aufwerten.
Mein Tipp: Seien Sie nicht zu
kritisch, es hätte noch schlimmer kommen können!
|
# 117 |
2017 Heft 4 |
Frank P. (58) aus Dörnigheim fragte:
„Ich stelle fest, dass viele Menschen in der
Natur und im Stadtgebiet ihren Müll abstellen bzw. hinwerfen. Beim
genaueren Hinsehen erkenne ich absolut keine Systematik, was natürlich
die Aktion ‚saubere Stadt‘ und andere gut gemeinte Aktionen erschwert.
Was sollen denn die Kinder denken, die bei diesen Aktionen mitmachen!?
Nach welchem System wird hier in Maintal die Umwelt versaut, damit auch
ich mich richtig verhalte?“
|
Werter Herr P.,
ich hoffe nicht, dass Sie in Erwägung ziehen,
sich an dieser Unart zu beteiligen. Aufgrund unbestätigter Informationen
kann ich Ihnen versichern, dass hierfür keine Richtlinie in Vorbereitung
ist, weil der Überraschungseffekt bei der Aktion ‚saubere Stadt‘ nicht
verloren gehen soll. So ein Coffee-to-goBecher, wie er fast jeden Morgen
in den Innenkreisel der Bischofsheimer Straße in Hochstadt geworfen
wird, kann ein Ausdruck von Lebensart und Lebensfreude sein. Diesen erst
auf Frankfurter Gemarkung aus dem Autofenster zu werfen, erscheint nicht
sinnvoll. An dieser Stelle einen Abfallkorb zu platzieren, wäre zu
aufwändig. Die partielle Vermüllung einer Stadt, und ihrer
Außenbereiche, die Nutzung von Glascontainern und ähnliches sagt doch
etwas über die Kultur der Bewohner aus. Das kann Zuzugswillige durchaus
rechtzeitig bekehren. So gesehen, gehört das zum Leben in dieser Stadt
dazu - leider!
|
# 116 |
2017 Heft 3 |
Chantal B. (62) aus Dörnigheim fragte:
„Um mich herum erlebe ich ständig, dass
Mitmenschen unbekümmert verbotene Dinge tun und sie dafür auch nie
belangt werden. Das steigert meine Lust, ebenfalls Verbotenes zu tun.
Ist das normal und soll ich dem Drang nachgeben?“
|
Liebe Frau B.,
in der Tat sind Verbote eine raffinierte
Methode, Lust an Dingen zu wecken, zu denen kein Mensch Lust hätte, wenn
sie nicht verboten wären. Verbote sollen vor Schaden schützen. Das
Problem ist jedoch, dass nicht jeder Mensch den Sinn eines Verbotes
erkennt oder ein Verbot für unsinnig erachtet. Verbote sind allerdings
von Menschen gemacht, zu deren Aufgabe es gehört, Schaden von anderen
Menschen abzuwenden, weil sie sich sonst selbst einer Unterlassung
schuldig machen würden. Beispiel: Am DRK-Seniorenheim Kleeblatt in
Bischofsheim stand bisher nur ein Blitzer zur Überwachung der
Geschwindigkeit 30 km/h in Fahrtrichtung Hochstadt. Da jedoch
undisziplinierte Senioren der Residenz, die nicht den extra für sie
eingerichteten Fußgängerüberweg benutzen, sich auch der Gefahr aus
Richtung Hochstadt aussetzen, wurde nun ein zweiter Blitzer für die
entgegengesetzte Fahrtrichtung installiert. Damit werden nun
uneinsichtige Senioren perfekt geschützt und die Autofahrer bei
Übertretung der Geschwindigkeit zur Kasse gebeten. Dort sollten
Autofahrer nichts Verbotenes tun, denn Sie werden garantiert bestraft.
Es stimmt also nicht, dass diese nie belangt werden. Diejenigen, die
diese Doppelfalle einrichteten, haben ihre Pflicht erfüllt. Mündige
Bürger sollten auch auf Verbote hören, wenn sie deren Sinn nicht
erkennen. Vertrauen Sie einfach!
|
# 115 |
2017 Heft 3 |
Werner G. (64) aus Hochstadt meint:
„Mit Beginn der Grillsaison habe ich mir
einen exklusiven Grill
gekauft, ein Fundament im Garten erstellt und den
Grill montiert. Zur Sicherheit habe ich noch eine kleine Löschstation
angeschafft. Jetzt ist alles perfekt, habe jedoch kein Geld mehr. Das,
was ich jetzt grille, schmeckt trotz Supergrill nicht besser. Was habe
ich falsch gemacht?“
|
Werter Herr G.,
herzlichen Glückwunsch zum Supergrill! Jetzt
können Sie damit so richtig renommieren. Dass es nicht besser schmeckt
als zuvor, wird daran liegen, dass Sie weiterhin Sonderangebote beim
Grillgut nutzen. Der hochwertige Grill wirkt sich leider nicht
wesentlich aufs Grillgut aus. Sehr gutes Grillgut, das mit ganz normalem
Grill perfekt zubereitet wird, schmeckt genauso gut, wie im Supergrill.
Haben sie schon einmal nachgerechnet, wie viel perfekte Steaks, Braten,
Würste und Fische Sie ohne den Supergrill hätten kaufen können?
Tipp: Bei großen Grills ist das
wie bei den großen Hunden. Man muss auch das Bein heben können.
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# 114 |
2017 Heft 3 |
Antonia W. (82) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich brauche um mich herum meine
Ordnung,
gehe meiner Tochter aber damit auf den Geist. Sie meint, ich würde es
übertreiben und merkt gar nicht, wie wohl ich mich fühle, wenn alles so
ist, wie ich es gewohnt bin. Kann es sein, dass mein Verlangen nach
Ordnung krankhaft ist?“
|
Liebe Frau W.,
ich nehme an, Ihre gewohnte Ordnung wirkt wie
ein Korsett, in dem Sie sich sicher fühlen. Alles befindet sich dort, wo
es auf den ersten Griff gefunden wird und ist stets in einem
gebrauchsfähigen Zustand. Mit zunehmendem Alter und mit wachsenden
Beschwerden ist Ordnung eine große Hilfe. Al les um Sie herum wird aber
dadurch statisch. Das lehnen viele junge Menschen ab. Junge Menschen
meinen, Ordnung sei das Vergnügen der Vernunft und schätzen deshalb die
Unordnung als Wonne der Phantasie. Unordentliche Menschen wirken deshalb
oft so glücklich. Halten Sie an Ihrer Ordnung fest, sie ist das Gerüst
Ihrer Erziehung.
|
# 113 |
2017 Heft 3 |
Werner S. (59) aus Bischofsheim fragte:
„Demnächst gehe ich in den Ruhestand und ich
muss mich dann selbst versorgen. Da ich mir auch einen Hund anschaffen
will, muss ich auch den versorgen. Welche
Nahrungsmittel können Sie mir
empfehlen?“
|
Werter Herr S.,
grundsätzlich sollten Sie zwischen Ihrer und der
Nahrung des Hundes unterscheiden. Sollten Sie nicht kochen können, so
ist dem Hund das Ergebnis nicht zuzumuten. Sie können für sich selbst
natürlich über die Verwertung des Gekochten entscheiden. Verwenden Sie
geeignete Tierkonserven oder frisches Fleisch. Benutzen Sie aber eine
Brille beim Einkauf, denn Etiketten von Tiernahrung ähneln heute sehr
bekannten Gourmet-Produkten. Fallen sie nicht auf die Dekoration mit
Petersilie herein, die höchsten Genuss signalisieren soll. Ansonsten
kommen Sie selbst ganz schnell auf den Hund. Und das hat der Hund nicht
verdient.
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# 112 |
2017 Heft 2 |
Dorte V. (66) aus Dörnigheim meinte:
„Es fällt mir immer so schwer, einem
Menschen zu glauben, wenn ich an seiner Stelle
lügen würde. Bin ich nun
schlecht, weil ich ihm nicht glaube?“
|
Liebe Frau V.,
es kommt immer darauf an, um was es geht. Zu
einem Missgeschick kann man ohne Folgen stehen. Hierbei zu lügen, ist
nicht schlecht, sondern bestenfalls schwach. Kein Fehler ist so
peinlich, als dass er durch Abstreiten nicht noch peinlicher werden
könnte. Glauben Sie ab und zu ruhig mal. Ihr Gegenüber wird das
sympathisch finden.
|
# 111 |
2017 Heft 2 |
Peter B. (65) aus Bischofsheim fragte:
„Heute wurde mir eine
Lösegeldversicherung im Fall von Kidnapping angeboten. Als erfolgreicher Geschäftsmann
erscheint mir das sinnvoll. Soll ich meine Frau mitversichern?“
|
Sehr geehrter Herr B.,
der Gedankengang ehrt Sie, ist jedoch unsinnig.
Erfahrungsgemäß sind verheiratete ältere Frauen die am wenigsten
gefährdeten Entführungsopfer, weil die Entführer nie wissen, ob der
Partner wirklich bezahlt und sie damit auslöst. Auf der anderen Seite
gelangt Ihre Frau bei einer raffiniert geplanten Trennung damit
problemlos an Ihr Geld, wenn sie eine Entführung vortäuscht.
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# 110 |
2017 Heft 2 |
Minna W. (78) aus Dörnigheim fragte:
„Meine Freundin wirft mir vor, ich sei nicht
diplomatisch, eher eine Dame. Das verstehe ich nicht. Können Sie mir den
Unterschied zwischen einer Dame und einem Diplomaten erklären?“
|
Werte Frau W.,
Ihre Freundin hat gar nicht so unrecht, denn,
wenn ein Diplomat „ja“ sagt, meint er „vielleicht“, wenn er „vielleicht“
sagt, meint er „nein“ und wenn er „nein“ sagt, ist er kein Diplomat.
Wenn dagegen eine Dame „nein“ sagt, meint sie „vielleicht“, wenn sie
„vielleicht“ sagt, meint sie „ja“ und wenn sie „ja“ sagt, ist sie keine
Dame. Sie sollten jetzt nachdenken, zu welchem Anlass Ihre Freundin den
Ausspruch tätigte. Ich bin sicher, das Rätsel löst sich.
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# 109 |
2017 Heft 2 |
Elisabeth K. (52) aus Wachenbuchen
meinte:
„Mein Mann erfüllt im Bett meine Erwartungen
nicht mehr, meint aber, es läge an mir. Das fand ich nicht nett und auch
nicht zutreffend. Meiner Meinung nach bin ich attraktiv, sexuell
versiert und reizvoll. Jetzt möchte ich mir
eine zweite Meinung
einholen. Raten Sie mir zu?“
|
Liebe Frau K.,
Männer funktionieren anders als Frauen. Beim
Ruhebedürfnis geht es Männern um wirkliche Ruhe und beim sexuellen
Verlangen um eine organtechnische Reaktion mit Lustbegleitung. Frauen
suchen dagegen das totale Erlebnis oder empfinden krasse Unlust.
Dazwischen gibt es nichts. Das merkt der sensible Mann. Schon die
unbedachte Zwischenfrage, wann denn die Zimmerdecke wieder neu angelegt
wird, kann beim Mann Unlust erzeugen. Wenn Sie nun in sexueller Art bei
einem anderen Mann eine zweite Meinung einholen, wird das Ergebnis nicht
repräsentativ sein, weil Sie sich interessiert verhalten. Sie könnten
falsche Schlüsse ziehen. Ergründen Sie lieber die Unlust Ihres Gatten!
Vielleicht ist sein Verhalten ja bereits durch eine zweite Meinung
geprägt.
|
# 108 |
2017 Heft 2 |
Reginald G. (64) aus Hochstadt meinte:
„Ich habe mein Auto auf harte
Stahlgürtelreifen umgerüstet und bin eigentlich ganz zufrieden. Wenn ich
allerdings die Hochstädter Hauptstraße in der dort vorgeschriebenen
Geschwindigkeit befahre, fällt mir immer wieder mein oberes Gebiss
herunter. Was kann ich tun?“
|
Werter Herr G.,
auch wenn ich Sie nicht näher kenne, so nehme
ich an, dass Sie ein typischer mit-offenem-Mund-Stauner sind, der
altersbedingt den Mund nicht mehr geschlossen halten kann. Die Ursache
ist ein Reflex, der sich bei den Fragen „Wie?“ oder „Was?“ einstellt.
Bei der Frage „Warum?“, die mit einem „M“ endet, schließen sich die
Lippen automatisch. Wenn Sie sich zukünftig stärker fragen: „Warum fahre
ich gerade hier herum?“, haben Sie einen doppelten M-Effekt, halten den
Mund geschlossen und Ihr Gebiss behält seinen Sitz. Eine Alternative
wäre das Präparat mit der berühmten Nasshaftkraft. Ihre Reifen sollten
Sie dagegen erst wechseln, wenn Sie
a) weiterhin die Hauptstraße
befahren wollen und
b) der innere Rückspiegel aus seiner Halterung
fällt.
Auf keinen Fall sollten Sie mit normaler Geschwindigkeit, wie sie
in normalen Ortschaften gelten, fahren.
|
# 107 |
2017 Heft 1 |
Gottfried A. (67) aus Hochstadt meinte:
„Seit kurzer Zeit befasse ich mich mit der
Flexi-Rente und spiele mit dem Gedanken, bis 80 weiterzuarbeiten, weil
ich zuhause meine Ruhestands-Chefin fürchte. Im Betrieb bin ich wer,
zuhause müsste ich mich erst hocharbeiten, um keine niederen Arbeiten
mehr verrichten zu müssen. Ich möchte auch meinen Rest-Elan nicht mit
einem Ehrenamt verplempern oder der städtischen Seniorenbespaßung zum
Opfer fallen. Was raten Sie mir?“
|
Sehr geehrter Herr A.,
verfallen Sie bitte nicht in Panik, es wird
schon nicht so schlimm kommen. Ihre Frau wird sich liebevoll um Sie
kümmern oder zumindest so, wie Sie es verdient haben. Denken Sie doch
mal an die jungen Leute, deren Arbeitsplatz Sie bis 80 blockieren. Auch
wenn Sie vielleicht einen Vorgesetztenposten haben, der nur bedingt
Kondition von Ihnen verlangt, weil man Ihre Erfahrung schätzt, Sie
werden bald in Ihrer Firma ebenso behandelt, wie agile Senioren bei
Bürgerbeteiligungsprojekten. Man respektiert Sie, aber man schätzt Ihre
Erfahrung nicht, wenn sie sich nicht mit Jüngeren deckt. Entdecken Sie
Hobbies neu und pflegen Sie Passionen, die Sie bisher vernachlässigten.
Kommen Sie zur wohlverdienten Ruhe und emanzipieren Sie sich im
Haushalt.
|
# 106 |
2017 Heft 1 |
Wanda W. (82) aus Wachenbuchen fragte:
„Mit leerem Magen kann ich einfach meine
Hausarbeit nicht machen. Besonders vor dem Frühstück fällt mir das
schwer. Was kann ich tun?“
|
Werte Frau W.,
arbeiten Sie grundsätzlich nicht vor dem
Frühstück! Und wenn Sie dennoch vor dem Frühstück arbeiten wollen, so
frühstücken Sie zuvor.
Merke: Man sollte die Dinge so nehmen, wie sie
kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie
nehmen möchte.
|
# 105 |
2017 Heft 1 |
Rosalinde F. (59) aus Dörnigheim meinte:
„Mein Mann und ich baden gern gemeinsam in
einer Wanne, weil man dabei wesentlich weniger Wasser braucht und die
Seife doppelt genutzt werden kann. Bei
Standardwannen ergeben sich dabei
zwei verschiedene gegenüberliegende Sitzpositionen. Mein Mann bevorzugt
die abgeschrägte Seite und ich muss mich mit der steileren Seite am
Fußende der Wanne begnügen. Leider muss ich dabei auf dem Stöpsel des
Abflusses sitzen, was etwas unangenehm ist. Wie lässt sich das ändern?“
|
Liebe Frau F.,
haben Sie schon einmal versucht, sich in
gleicher Richtung vor Ihren Gatten zu setzen? So kann er Ihren Rücken
schrubben und Sie sind sich wesentlich näher. Ein genüssliches
Zurücklehnen während der Einweichphase fernab von störenden Stöpseln ist
komfortabel. Auch nach dem Reinigungsvorgang kann ein gemeinsames
Abbrausen für Laune sorgen. Nach dem Baden kommen Sie in dieser Position
auch gut an den Stöpsel, was einen perfekten Ablauf garantiert.
Merke: Probieren geht über
lamentieren!
|
# 104 |
2017 Heft 1 |
Gundram V. (72) aus Bischofsheim fragte:
„Kürzlich betonte ich in einem Gespräch,
dass ich absolut monogam
sei, worauf mein Gesprächspartner meinte, das
sei ihm zu monoton. Da ich ebenfalls dem veränderten Zeitgeist folgen
möchte, kommen mir nun Zweifel. Was soll ich tun?“
|
Werter Herr V.,
unter Monogamie versteht man eine lebenslange
exklusive Fortpflanzungs-gemeinschaft zwischen zwei Individuen der
gleichen Art. Monogamie ist mit echten Fortpflanzungschancen während der
Paarung anregend und bisweilen sogar aufregend. Kommt während dieser
Zeit gelegentlich ein Gefühl der Monotonie auf, so ist das nicht
abnormal. Allzu oft macht sich beim Fortpflanzungsakt eine öde
Einförmigkeit breit, die den Wunsch nach Abwechslung stärkt. Mit einer
neuen Partnerin würde es jedoch bald ähnlich sein. Da diese Prozedur
keine allzu vielen Möglichkeiten zulässt, wird gelegentlich auch eine
gleichgeschlechtliche Partnerschaft gesucht, die sich im Erfolgsfall
durch erfolglose Fortpflanzungsversuche auszeichnet. Wegen dieser
Erfolglosigkeit stellt sich auch hier bisweilen Monotonie ein. Leben Sie
weiterhin monogam und überwinden Sie eine eventuell aufkommende
Monotonie im Alter mit Zuwendungsformen, die andere Genussvarianten
garantieren. Sehr oft hilft dabei eine gewisse Reife, die unsteten
brünftigen Geistern leider fehlt.
|
# 103 |
2016 Heft 4 |
Peter P. (65) von auswärts meint:
„Ich gehe in diesem Jahr in den Ruhestand
und wir sehen uns nach einem seniorenfreundlichen
Lebensmittelpunkt um.
Was hat Maintal Senioren zu bieten?“
|
Sehr geehrter Herr P.,
eine der Attraktivitäten Maintals haben sie zu
Rat gezogen - die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS. Hier können Sie lesen,
was Maintal für Senioren attraktiv machen würde, wenn man die dort
vorgestellten Ideen umsetzen würde. Maintal steht seit vielen Jahren am
Anfang einer aktiven und attraktiven Senioreneinbindung, die von den
Parteien nach besten aber nicht immer vorhandenen Kräften unterstützt
wird. Tipp: Kommen Sie nach Maintal! Irgendwas fällt
uns bis dahin mit Ihnen schon ein!
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# 102 |
2016 Heft 4 |
Rüdiger F. (82) aus Hochstadt fragt:
„Maintal verfügt über einige
Sportplätze mit
Kunstrasen. Fußball ist aber keine Kunst! Welche Voraussetzungen müssen
erfüllt sein, dass ein Verein einen Kunstrasen bekommt?“
|
Lieber Herr F.,
würde man mit dem Rasen auch die Klasse kaufen,
auf der Fußball zur Kunst würde, so gäbe es gar keine Abstiege mehr.
Stiege der Verein dennoch ab, was auf einem solchen Rasen ebenfalls
einer Kunst gleich käme, würde der Kunstrasen vermutlich wieder
aufgerollt, bis zum Wiederaufstieg eingelagert und vorübergehend gegen
einen selbst zu pflegenden Naturrasen ersetzt. Einen Kunstrasen bekommt
man spendiert. Das einzufädeln ist eine Kunst, wenn die Mittel knapp
sind. Daher auch die Bezeichnung „Kunstrasen“.
|
# 101 |
2016 Heft 4 |
Kurt Sch. (62), Bischofsheim meint:
„Ich habe eine große
Ähnlichkeit mit dem
amerikanischen Präsidentschaftskandidaten und besitze eine amerikanische
Luxuslimousine. Seit einigen Wochen werde ich übel angepöbelt und mein
Auto wird mit Parolen beschmiert. Was kann ich tun?“
|
Hallo Herr Sch.,
am 8. November ist der Spuk vorbei. Sollte sich
die Ähnlichkeit nur auf Ihr Gesicht beziehen, so sollten Sie dumm-freche
und dreiste Gesichtsausdrücke vermeiden, Ihre blonde
Schmetterlingsfönfrisur der 60er Jahre anders kämmen und alle Gesten
vermeiden, die überheblich oder verachtend wirken. Wenn Ihr Denken und
Handeln die Ähnlichkeit ausmacht, ließe sich das nicht mehr verändern.
Mit diesem Makel müssten Sie leben.
Tipp: Wenn Sie wie Ihr
Doppelgänger aussehen, denken und handeln, so wandern Sie doch in die
USA aus. Viele US-Amerikaner mögen das!
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# 100 |
2016 Heft 4 |
Walter S. (72), Dörnigheim fragt:
„Wem gehört die
Mainpromenade und woran
liegt es, dass der Wille eines einzigen Anliegers zur Verhinderung einer
Aufwertung der Promenade genügte?“
|
Werter Herr S.,
Sie sprechen sicher das nachträglich verhinderte
gastronomische Event an der Dörnigheimer Fähre an, dem unsere
Bürgermeisterin das hübsche Foto beim Start der Aktivität verdankt. Die
Mainuferpromenade ist in Händen der Stadt und die Idee wurde von der
Stadtleitbildgruppe aufgegriffen, woraus ein gewisses öffentliches
Interesse resultiert. Möglicherweise wurde nicht bedacht, dass es
wichtigere Interessen gibt. Was wäre erst gewesen, wenn eine
Schiffsbegrüßungs-Gastronomie mit großen Lautsprecheranlagen eröffnet
worden wäre!? Vom Tisch dürfte die Sache noch nicht sein.
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# 099 |
2016 Heft 4 |
Floriane P. (64), Wachenbuchen fragt:
„Ich wurde von meinem Verein nach vielen
Jahren plötzlich geehrt. Kann es sein, dass es damit zusammenhängt, dass
ich verlauten ließ, mich aus der Vereinsarbeit zurückziehen zu wollen?“
|
Liebe Frau P.,
Vereine sind sehr auf ehrenamtlich tätige
Mitglieder angewiesen und reagieren erschrocken auf
Rücktrittsbekundungen. Ein vermeintliches Allheilmittel ist eine Ehrung
oder eine hohe Auszeichnung, damit sich Geehrte doch noch einmal anders
entscheiden. Nehmen Sie die Ehrung deshalb nicht allzu ernst und sich
selbst nicht so wichtig. Wenn Ihre Leistung in der Vergangenheit als
Selbstverständlichkeit empfunden wurde, sollten Sie die Ehrung richtig
einordnen und an Ihrem Vorhaben festhalten.
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# 098 |
2016 Heft 3 |
Bertold F. (88) aus Wachenbuchen fragte:
„Kürzlich unterhielt ich mich mit einem
Bettler über dessen Lebensweg. Es war ein durchaus gebildeter Mensch,
der sein Studium mit Taxifahren kombinierte, um über die Runden zu
kommen.
Was er auch studierte, es ernährte den Mann nicht, weil sein
Können nicht ausreichte. Dann schrieb er einfach ein Buch mit dem Titel
‚Die zwölf Methoden, um reich zu werden‘. Ich fragte ihn, warum er
trotzdem betteln würde, worauf er meinte: ‚Eine meiner 12 Methoden...!‘
- Was halte ich denn von so was?“
|
Sehr geehrter Herr F.,
da sind Sie aber an einen wahren Lebenskünstler
geraten! Es ist gar nicht so einfach, sich bis zum Rentenalter
durchzuschlagen. Einige Menschen müssen betteln oder arbeiten in drei
Jobs, um gerade so viel zu verdienen, als bekämen sie Sozialhilfe.
Andere gehen in die Politik. Jeder so, wie er kann! Gerade die Menschen
mit nicht so optimalen Lebensläufen beobachten genau, wie andere reich
werden oder geworden sind. Zu den 12 Methoden wird auch gehören, dass
man über Parteien an Jobs in der Politik kommt, bei denen es gar nicht
darauf ankommt, was man kann. Man muss nur machen, was einflussreiche
Leute von einem erwarten. Stellt sich Erfolg ein, kann man in die
Wirtschaft wechseln und zusätzlich Alterssicherung aus der politischen
Karriere ziehen. Das Buhlen um Wählerstimmen ist also gar nicht so weit
weg vom Betteln. Es ist halt ein anderes Niveau, das viele Menschen nur
nicht durchschauen. Mit dieser Art von Betteln haben manche später schon
Konzerne geführt. Scheitern sie, leben sie von den Staatsbezügen immer
noch fürstlich. So isses halt!
|
# 097 |
2016 Heft 3 |
Manfred Z. (65) aus Bischofsheim meinte:
„Wir hatten im etwas größeren Kreis nach
Meinung der einen eine tiefschürfende Diskussion, andere meinten jedoch,
wir hätten nur aufgeregt drumherum und aneinander vorbei geredet. Jetzt
macht doch wieder jeder, was er will und nicht, was richtig wäre. Wie
kann ich erfahren, was dabei heraus kam und was die Mehrheit wirklich
wollte?
|
Hallo Herr Z.,
die Beantwortung der Frage hängt davon ab, wer
bei der Besprechung Lösungen parat hatte und wer Teil des Problems war.
Wenn es ein Protokoll dazu gibt, sollten Sie nachlesen, was nun Sache
ist. Steht davon nichts im Protokoll, hat der Protokollant entweder
vieles ebenfalls nicht verstanden oder er ließ es bewusst aus dem
Protokoll, um den Schaden in Grenzen zu halten.
Merke: Nicht alles, was
man weglässt, ist unwichtig, aber auch nicht alles, was man für wichtig
hält, ist notwendig.
|
# 096 |
2016 Heft 3 |
Gudrun M. (72) aus Dörnigheim fragte:
„Ich soll demnächst etwas wichtiges tun,
wovon ich aber keine blasse Ahnung
habe. Dummerweise habe ich mich zu
laut gemeldet. Was soll ich tun?“
|
Liebe Frau M.,
viele Menschen machen mit großer Überzeugung
Dinge, von denen sie nichts verstehen. Sie machen es mit Getöse und mit
großem Aufsehen, wahrscheinlich, um ihre Schwächen zu verdecken. Sie
sind also in guter Gesellschaft, wenn Sie das machen, was Sie machen
sollen. Sie wurden schließlich auserkoren!
Bedenken Sie: Ein Mensch
würde nie dazu kommen, etwas zu tun, wenn er stets warten würde, bis er
es so gut kann, dass niemand mehr einen Fehler entdecken könnte. Tun Sie
so, als könnten sie es! Die Anderen machen das ja auch!
|
# 095 |
2016 Heft 3 |
Waltraut K. (62) aus Hochstadt fragte:
„Ich habe mich für eine Eigentumswohnung
entschieden und bin bereits umgezogen. Muss ich mich in unserer
Eigentumswohnanlage sozial integrieren? An wen soll ich mich anpassen?
An die Bewohner, die gewohnt sind, so zu leben wie ich, oder soll ich
andersgeartete Verhaltensweisen annehmen?“
|
Werte Frau K., leider leben viele Menschen so,
als seien sie allein auf dieser Welt. Sie sollten herausfinden, wie
viele Bewohner des Hauses sich nicht so verhalten, wie man es eigentlich
erwarten kann. Vielleicht sind diese ja bereits in der Mehrzahl. Nun
weiß ich nicht, mit welch abnorme Verhaltensweisen Sie konfrontiert
werden, erhalten Sie sich jedoch unbedingt die Ihrer Erziehung
entsprechenden Verhaltensweisen, wenn sie meinen, dass das Ihrem Niveau
entspricht. Menschen mit Niveau müssen sich sozial nicht abwärts
integrieren.
|
# 094 |
2016 Heft 2 |
Estelle W. (58) aus Wachenbuchen fragte:
„Heißa! Ich habe mich wieder verliebt und
mein Bauch ist voller Schmetterlinge. Mein Neuer mag allerdings keine
Tattoos! Irgendwann wird er meine Jugendsünden bemerken. Wie werde ich
diese Schmetterlinge wieder los?“
|
Liebe Frau W.,
wären Sie wirklich richtig verliebt, würden Sie
das spüren und es wäre jetzt nicht zu dieser Verwechslung gekommen. Um
Ihre eigentliche Frage beantworten zu können, müsste ich wissen, um wie
viel Schmetterlinge es sich handelt und wie groß sie sind. Ein Foto
(Nahaufnahme im Weitwinkel), das wir in der nächsten Ausgabe vorstellen
könnten, würde genügen. Ein Ideenwettbewerb wäre gut, damit Ihnen
geholfen werden kann. Sie können sich aber auch die TV-Sendung „Tattoo
Nightmares“ ansehen. Vielleicht gibt es ja ein passendes fleischfarbenes
Motiv, das die Schmetterlinge überdeckt!?
|
# 093 |
2016 Heft 2 |
Eleonore V. (78) aus Dörnigheim fragte:
„Ein bekannter Hersteller von
Intensivtönungen hat für 2016 nur noch Goldblond und Dunkelblond im
Programm. Alle anderen Farben sind dunkler. Ist
jugendliches Blond
wieder außer Mode und was mache ich mit meinem Restbestand an Tönung?“
|
Sehr geehrte Frau V.,
ein Trendsetter der Tönungsbranche stellte auf
der BERLIN FASHION WEEK für 2017 folgendes vor: „ ‚Ecaille‘, auch
‚Tortoise Shell Hair‘ genannt, ist der Trend, wenn es um die Haarfarbe
2017 geht. Hierbei ist der Look an das Muster eines Schildkröten-Panzers
angelehnt. Es geht von dunkleren Ansätzen über helle Painting-Highlights
und mittlere Karamellbraun-Nuancen bis hin zu blonden Spitzen. Das sieht
sehr natürlich, facettenreich und vielschichtig aus. Es funktioniert in
hellerem als auch in dunklerem Haar.“ Das kommt doch Damen Ihres Alters
sehr entgegen. Endlich müssen Sie sich nicht mehr in einem Meer
blondgefärbter Frauen verstecken, um sich wohl zu fühlen. Als „Tortoise
Shell Hair-Lady“ werden Sie ein ganz neues Gefühl erleben. Die alte
blonde Tönung können Sie 2016 noch aufbrauchen oder an Frauen
verschenken, die weiterhin den alten und nun ‚Retro-Look‘ genannten Look
mögen.
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# 092 |
2016 Heft 2 |
Walpurga F. (72) aus Bischofsheim
meinte:
„Wann findet denn am Bahnhof Maintal-Ost die
nächste Bücherverbrennung
statt und was muss ich dafür mitbringen?“
|
Liebe Frau F.,
ich glaube, Sie haben da etwas missverstanden.
Der dortige öffentliche Bücherschrank wird von Bürgerinnen und Bürgern
bestückt, deren Papiertonne zu klein ist und die der Meinung sind, die
Bücher seien noch zu gebrauchen. Von wertvoller Literatur trennt man
sich nämlich nur selten. Leider wurde der Bücherschrank schon mehrmals
angezündet und zerstört. Bis heute ist nicht klar, warum. Der Nutzen
einer solchen Einrichtung - wenn sie mal in Betrieb sein sollte -
scheint allerdings groß zu sein, weil sie immer wieder erneuert wird.
Wie zu erfahren war, sollen die Bücher zukünftig täglich und vorbeugend
frisch angefeuchtet werden, damit sie nicht brennen. Sollten Sie
wirklich Bücher, denen Sie überdrüssig sind, verbrennen wollen, so bitte
nicht an dieser Stelle! Das sollten Sie auch beim Ordnungsamt anmelden,
damit alle Sicherheitsvorkehrungen nahe Ihres Wohnbereichs getroffen
werden können.
|
# 091 |
2016 Heft 2 |
Randolph Sigurd M. (64) aus Hochstadt
fragte:
„Ich stellte auf dem Hochstädter Friedhof
fest, dass hier alle Gießkannen einheitlich aussehen, aber ganz
unterschiedlich getragen werden. Wie soll ich mich als Neubürger
verhalten und ist meine aubergine-farbene
Designergießkanne für
Hochstadt überhaupt adäquat?“
|
Werter Herr M.,
zunächst einmal ist die Farbe Ihrer Gießkanne
passend, wenn Sie diese als „lila“ umschreiben würden. Das besondere
Design kenne ich nicht. Ob Sie damit den Verstorbenen adäquat
beeindrucken können, ist deshalb nicht klar zu beurteilen. Die hiesige
Gießkannensprache erklärt sich wie folgt: Stark trauernde Witwen tragen
nämlich die Kanne mit dem Ausguss nach hinten und der Zotte nach unten.
Schusselige lustlose Rentner tragen die Kanne ähnlich, nur leicht
tropfend und ohne Zotte. Lockere gelöste Spättrauernde mit dem wachen
Blick für alles Neue tragen die Kanne mit dem Ausguss nach vorn und der
Zotte nach oben.
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# 090 |
2016 Heft 1 |
Alexander F. (59) aus Wachenbuchen meinte:
„Ich bin demnächst Beihilfeempfänger und habe einen
Antrag auf
Beihilfe gestellt. Nun wurde ich mit einem Formblatt gerügt, weil ich
vergaß, den Antrag zu unterschreiben und mit §17 Abs. 10 HBeiHVO
konfrontiert, der vorschreibt, dass Anträge ohne Unterschrift nicht
wirksam sind. Auf dem Merkblatt ist jedoch vermerkt, dass es maschinell
erstellt und ohne Unterschrift gültig ist. Wird hier mit zweierlei Maß
gemessen?“
|
Sehr geehrter Herr F.,
wir sind Ihrer Frage mit Hilfe eines speziellen Formblattes
nachgegangen. Wir erhielten jedoch das Formblatt zurück, weil es nicht
an der richtigen Stelle unterschrieben war. Das ist nun mal so, wenn
exakt nach Vorschrift gearbeitet wird. Eine Unterschrift unter einem
Dokument, mit dem man Geld haben will, ist nicht mit einer Unterschrift
zu einem Sachverhalt vergleichbar, bei dem ein Antragsbearbeiter einen
Antrag nicht bearbeiten kann. Hier müssen Sie sich schon mit einem
anonymen Standardtext begnügen, den alle Personen beim gleichen
Sachverhalt bekommen. Das ist übrigens praktisch, weil der Absender der
Dienststelle nachträglich nicht ermittelbar ist. |
# 089 |
2016 Heft 1 |
Walpurga C. (67) aus Dörnigheim fragte:
„Ich bin Hundehalterin und fühle mich benachteiligt, weil es in
Maintal noch keine Ampelsymbole für Herrchen und Frauchen mit Hund gibt.
Seitdem es auch händchenhaltende Symbole gibt, sind Alleinstehende
ebenfalls benachteiligt. Kann ich im Sinne der Gleichstellung
entsprechende Maßnahmen fordern?“ |
Liebe Frau C.,
das mit den händchenhaltenden Ampelmännchen führte bereits zu massiven
Beschwerden von Frauen, die dazu ein weibliches Gegenstück fordern.
Dieses ernste Thema sollte eigentlich dem Frauenbeirat vorgelegt werden,
was sich jedoch erübrigte, weil die Männervariante kürzlich wieder
zurückgezogen wurde. In Maintal sollen die alten Symbole erst
aufgebraucht werden, ehe neue angeschafft werden. Jetzt wurde jedoch
eine Untersuchung in Auftrag gegeben, weil bisher keine Erfahrungen mit
Ampeldiskriminierungen vorlagen. Nach Abschluss wird sicher über weitere
Varianten beraten werden.
|
# 088 |
2016 Heft 1 |
Julius M. (82) aus Bischofsheim fragte:
„Beim ALDI in Bischofsheim wurde kürzlich ein
Blitzer direkt an der
Bushaltestelle aufgestellt. Wenn ich auf den Bus warte, stehe ich genau
vor dem Blitzer. Muss ich infolge der Geschwindigkeitsmessung mit
Strahlenschäden rechnen und verursacht der Blitz vielleicht sogar
Sehstörungen?“ |
Werter Herr M.,
eine Rückfrage ergab, dass mit Ihrer Frage nun die kleine Serie von
Aufnahmen geklärt ist, die kürzlich Röntgenaufnahmen sehr ähnelten.
Infolge Ihrer körperlichen Fülle und der eingenommenen Position
verhinderten Sie die Sicherung wichtiger Beweismittel.Sie erhalten in
den nächsten Tagen eine Schadensersatzforderung, um den entgangenen und
zur Amortisation der Anlage fest eingeplanten Betrag zu überweisen. Die
Behörde kann doch keine Rücksicht auf Bushaltestellen nehmen! Halten Sie
zukünftig bitte Abstand oder treten Sie zurück, wenn sich ein Fahrzeug
mit mehr als 30 km/h nähert. Das hat man als erfahrener Senior
schließlich im Blick. Gegen den Laserstrahl scheinen Sie resistent zu
sein. Der Blitz dagegen ist ungefährlich, es wird jedoch
sicherheitshalber ein Sonnenschutzmittel Faktor 15 empfohlen.
|
# 087 |
2016 Heft 1 |
Elli F. (68)
aus Hochstadt fragte:
„Mit meinen Krankheitsschilderungen
komme ich auf
Familienfeiern und im Kreis meiner Freundinnen nicht mehr so gut wie
früher an. Keiner hört mir mehr interessiert zu. Was mache ich falsch?“
|
Liebe Frau F.,
sehr wahrscheinlich gehören Sie zu der Spezies, die mit
Krankheitsgeschichten bisher ganze Gesellschaften unterhielt. Das kann
ja auch sehr interessant sein, wenn es einem als Zuhörer sehr gut geht
und immer nur andere davon betroffen sind. Kann es sein, dass der Kreis
der Personen inzwischen selbst sehr stark betroffen ist? Dann sollten
Sie abwägen, ob Ihre Beschwerden überhaupt mithalten können. Versuchen
Sie es mal damit, zu berichten, was Sie trotz ihrer Krankheiten doch
noch so alles unternehmen können. Das macht Mut und hebt die Stimmung
aller Anwesenden.
Wie sagte einmal Norbert Blüm? „Früher sind die Leute
mit 50 ohne zu jammern gestorben. Heute jammert sich jeder Schorsch bis
80 dorch!“
|
# 086 |
2015 Heft 4 |
Peter K. (71) aus Dörnigheim meinte:
„Nach der Kommunalwahl 2016 wird wieder ein
neuer Seniorenbeirat bestimmt. Als Senior habe ich nun genug Erfahrung
gesammelt und möchte dort mitmachen. Wie kann ich als unabhängiger und
nichtorganisierter Bürger berücksichtigt werden?“
|
Lieber Herr K.,
Erfahrung als Senior allein wurde bisher nicht
als Kriterium anerkannt. Mit der Einführung einer Satzung für den
Seniorenbeirat soll ein Weg gefunden werden, wie auch Sie berücksichtigt
werden können, wenn Sie für kompetent befunden werden. Zunächst müssen
jedoch erst einmal alle bisherigen Gruppen bedacht werden. Es wäre
erfolgversprechender, wenn Sie einer Organisation beitreten, die bereits
vertreten ist. Das baut Ängste und Vorurteile ab. Wenn Sie
leistungsbereit und engagiert sind, eine gewisse Anpassungsfähigkeit und
Weitblick besitzen, sind Sie durchaus geeignet und haben Chancen, in die
engere Wahl zu gelangen. Viel Glück!
|
# 085 |
2015 Heft 4 |
Otto A. (95) aus Hochstadt fragte:
„Ich fahre
seit über 75 Jahren unfallfrei,
weil ich sehr deutlich fahre. In den letzten Jahren fahre ich immer
deutlicher und wirke so auf den Abstand und das Fahrverhalten anderer
Verkehrsteilnehmer ein. Nun missfiel das einem jüngeren Autofahrer, der
mir riet, es mit meinen Angewohnheiten doch mal auf der Geisterbahn zu
versuchen. Muss ich mir solche Frechheiten gefallen lassen?“
|
Lieber Herr A.,
zunächst erst einmal herzlichen Glückwunsch,
dass Sie schon so lang unfallfrei fahren. In unserem Telefonat erwähnten
Sie, dass Sie zu Beginn Ihrer Fahrpraxis fünf Jahre lang ein
Kettenfahrzeug der Wehrmacht fuhren. Das wird ihre respektvolle und
umsichtige Fahrweise geprägt haben. Wenn Sie in all den Jahren mit der
gleichen Deutlichkeit und Geschwindigkeit fuhren, so ist das
Fahrverhalten des Sie umgebenden Verkehrs erklärlich. Junge
Verkehrsteilnehmer haben dazu leider keinen Bezug und wollen zum
Ausdruck bringen, dass sie sich nicht auf Sie einstellen wollen. Das mit
der Geisterbahn war natürlich eine Frechheit. Machen Sie sich nichts
draus, Sie werden es bald vergessen!
|
# 084 |
2015 Heft 4 |
Burgunde F. (60) aus Wachenbuchen
meinte: „Demnächst soll in unserem Stadtteil oberhalb der
Straße ‚Am Berghof‘ gebaut werden. Besteht nicht die Gefahr, dass dort
Neubürger wohnen wollen, die den Straßennamen in einem anderen Kontext
sehen? Mir macht das Angst!“
|
Werte Frau F.,
Sie verwechseln die Bedeutung des Wortes mit
dessen landläufigem Synonym. Möglicherweise sollte die Straße mal „Am
Hühnerberg-Hof“ heißen. In Deutschland gibt es diesen Straßennamen in 17
Städten und Gemeinden, die sich nichts dabei denken. Wer die Straße „Am
Berghof“ nannte, konnte von mir bisher nicht ermittelt werden.
|
# 083 |
2015 Heft 4 |
Adolf S. (58) aus Bischofsheim fragte:
„Ich bin
kürzlich zugezogen und wohne in Bischofsheim. Freitags gehe ich auf den
Wochenmarkt und bin immer wieder irritiert. Warum heißt die Straße
eigentlich ‚Alt Bischofsheim‘? Müsste sie nicht, nachdem die Straße
komplett saniert und umgestaltet ist, in ‚Neu Bischofsheim‘ umbenannt
werden?“
|
Sehr geehrter Herr S.,
der Straßenname ist eine Art Reminiszenz an das
alte Bischofsheim, in dem es in diesem Bereich noch ein uraltes Rathaus
und viele Fachwerkhäuser gab. Im Jahr 1968 rüstete sich Bischofsheim für
den Fall eines Zusammenschlusses mit oder zu einer Stadt und schleifte
die historischen Rathausgebäude, um es durch einen modernen
3-geschossigen Waschbetonbau zu ersetzen. Zug um Zug verschwand mit
jeder überputzten Fachwerkfassade das historische Flair der Straße, um
es den neuen Gegebenheiten anzupassen. An das alte Bischofsheim erinnert
heute nicht mehr viel. Spätestens nach dem erneuten Abriss des Rathauses
und der Umgestaltung des gesamten Areals einschließlich Marktplatz und
Straße ist der Straßenname für bisherige Ortsfremde nur noch schwer
nachzuvollziehen. Die Stadt möchte aus diesem Grund einen alten
historischen Brunnen, der schon lang im Bauhof lagert, auf dem
Marktplatz unter einem Baum positionieren. Dann wird sich im Schatten
städtebaulicher Beliebigkeit wieder das alte historische Gefühl
einstellen. Sie dürfen dabei allerdings nicht den Blick vom Brunnen
lassen.
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# 082 |
2015 Heft 3 |
Klaus K. (71) aus Hochstadt fragte:
„Ich erhielt eine Verwarnung, weil ich auf
der Berliner Straße 7 km zu schnell fuhr. Das Foto ist total
verschwommen und nicht brauchbar. Darf ich deshalb 5 Euro vom
Verwarnungsgeld abziehen?“
|
Lieber Herr K.,
immerhin funktionierte der Blitz! Bezahlen Sie
den vollen Preis, die kennen keinen Spaß! Vielleicht langt dann das Geld
für eine Reparatur!?
|
# 081 |
2015 Heft 3 |
Walter W. (74) aus Wachenbuchen meinte:
„Kurz vor der Bürgermeisterwahl wird unser
Problem mit der ärztlichen Versorgung in Wachenbuchen wieder ernst
genommen. Jetzt soll Wachenbuchen angeblich sogar ein Ärztezentrum
bekommen! Was muss ich davon halten?“
|
Hallo Herr W.,
Sie müssen nicht alles glauben, was Sie lesen!
|
# 080 |
2015 Heft 3 |
Hubert F. (64) aus Dörnigheim fragte:
„In den Regalen eines Maintaler Supermarktes
finde ich immer wieder geöffnete Verpackungen
und vorgekostete
Lebensmittel. Mache ich etwas falsch, wenn ich nicht auch Lebensmittel
probiere, ehe ich sie kaufe?“
|
Werter Herr F.,
es gibt eine Menge misstrauischer Menschen, die
nicht das glauben, was auf Verpackungen steht. Sie wollen erst
probieren, ehe sie kaufen. Bei Trauben ist da schnell mal ein ganzer
Bund zerfleddert oder eine Packung nur noch halb so schwer. Das ist
zweifellos ein Ärgernis! Manche Mütter lassen sogar ihre Kinder
vorkosten und verlassen sich auf deren Urteil. Was nicht besonders gut
schmeckt, macht zwar satt, muss deshalb aber noch lang nicht gekauft
werden. Sie machen nichts falsch, nur weil Sie sich normal benehmen. Das
kann halt nicht jeder!
|
# 079 |
2015 Heft 3 |
Roswitha K., (65) aus Hochstadt schrieb:
„Sehr geehrter Herr Dr. Herbst, ich bin
privat versichert und möchte deshalb besonders gute Antworten auf meine
Frage erhalten. Ich wechsle ständig die Ärzte, weil sie
meine eigenen
Diagnosen nicht bestätigen wollen und dafür mit ihrem eigenen Wissen
daher kommen, was mir natürlich nicht passt. Ich möchte doch nur die
Medikamente verschrieben haben, die mir täglich im Fernsehen vorgestellt
werden. Wenn ich die ohne Rezept kaufe, muss ich sie doch selbst
bezahlen. Wie finde ich einen Arzt, der sich auf meine Wünsche
einstellt?
|
Werte Frau K.,
Sie sollten nicht alle Beschwerden bei sich
diagnostizieren, die gerade im aktuellen Angebot sind. Die Werbung
spricht einen möglichst großen Personenkreis an, um den Umsatz zu
steigern. Vertrauen Sie Ihrem Arzt, wenn er kritisch ist. Seien sie eher
misstrauisch, wenn er alles verschreibt, was Sie für notwendig halten.
Manches kann Ihnen auch schaden! Was meinen Sie, warum in jeder Werbung
der Satz fällt: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt
oder Apotheker...?“
|
# 078 |
2015 Heft 3 |
Engelbert P. (92) aus Bischofsheim
fragte:
„Ich erlebe täglich, dass mich andere
Verkehrsteilnehmer für blöd halten, weil ich mich exakt an alle
Vorschriften halte. Das kränkt mich. Muss ich in meinem Alter jetzt noch
einmal meinen Fahrstil ändern und alles, was mir nicht passt, einfach
ignorieren, wie die, die sich für schlauer und mich für blöd halten?“
|
Lieber Herr P.,
ich vermute, dass Sie zu denen gehören, die sich
immer auf der richtigen Fahrspur einordnen, nicht als Lückenspringer
auffallen und weder bei tief Gelb, noch bei Rot über die Ampeln fahren,
Park- und Halteverbote beachten und nie zu schnell fahren. Das ist ein
Problem für diejenigen, die nicht so viel Zeit wie Sie haben, sich für
dynamischer halten und die ihre Ellenbogen im Schutz ihres Fahrzeugs
benutzen. Sie fahren unangepasst! Ihr Fahrstil wird als belehrend
empfunden! Wenn Senioren nach Vorschrift fahren, dann erscheint das, als
wollten sie bei einer Karambolage immer auf der Seite des Rechts sein.
Alle müssen Rücksicht auf ihren Fahrstil nehmen. Das nervt rigoros
fahrende Verkehrsteilnehmer, die das nicht nur Ihrem konservativen
Wesen, sondern Ihrem Alter zuschreiben oder, dass Sie im Auto einen Hut
tragen. Denen fehlt halt die Lebenserfahrung und die Ausgeglichenheit,
die Sie zweifellos haben. Ich wünsche Ihnen noch viele unfallfreie
Jahre.
|
# 077 |
2015 Heft 2 |
Bodo Sch. (65) (Ort nicht bekannt)
fragte:
„Ich werde immer wieder gerügt, dass ich
angeblich das Setzen von Satzzeichen nicht beherrsche. Meiner Meinung
nach ist es doch völlig wurscht, man muss alles nur richtig lesen. Habe
ich da recht?“
|
Lieber Herr Sch.,
leider nein, da haben Ihre Kritiker recht. Ich
will Ihnen das mal an einigen Leseproben verdeutlichen:
• Er will sie nicht.
• Er will sie, nicht?
• Er: „Will sie nicht?“
• Er will, sie nicht.
Merken Sie die kleinen Unterschiede?
Merke: Worte nützen garnichts,
wenn sie keinen Sinn haben.
|
# 076 |
2015 Heft 2 |
Sonja F. (63) aus Bischofsheim fragte:
„Ich rede und rede und rede und
mein Mann
hört mir nicht zu! Ich weiß nicht, warum er das so macht. Haben Sie
vielleicht einen Rat, wie er mir zuhört?“
|
Liebe Frau F.,
leider ist das in vielen Partnerschaften so.
Wenn es sich bei Ihrem Redeschwall im Kern um Fragen handelt, denkt Ihr
Mann vielleicht, dass es besser ist, Fragen erst zu untersuchen ohne sie
zu beantworten, als sie zu beantworten ohne sie zu untersuchen.
Grundsätzlich gilt aber folgendes: Wer etwas zu sagen hat, braucht gar
nicht zu reden. Meist wird jedoch geredet, ohne dass es etwas zu sagen
gibt. Warten Sie einfach, bis er mal redet, dann sind auch Sie gefragt.
Das macht die Sache einfacher.
|
# 075 |
2015 Heft 2 |
Kurt W. (66) aus Hochstadt fragte:
„Ich war letztens in einer Hobbythek und
möchte in Zukunft malen. Ehe ich mich jedoch in Unkosten stürze und mich
mit Material eindecke, habe ich eine Frage: Wie erkenne ich, ob ich dazu
Talent habe?“
|
Werter Herr W.,
wenn Sie sich das Malen zutrauen, sollten Sie es
einfach mal versuchen. Sie müssen nur an sich glauben. Sie sollten
jedoch bedenken, dass an das Nichtmalenkönnen heute immer höhere
Anforderungen gestellt werden, seitdem es zu einer eigenen Kunstgattung
erhoben wurde. Sie müssen schon Ausstellungen besuchen und sich
informieren, ob sie mit dem Ausgestellten mithalten können. Das Schönste
aller Erkenntnisse ist jedoch, ein Genie zu sein und keiner weiß es.
Malen zum Eigenbedarf würde da schon genügen.
|
# 074 |
2015 Heft 2 |
Greta F. (62) aus Wachenbuchen fragte:
„Mein Mann ist ein
fürchterlicher Geizhals
und er sitzt wie ein Geier auf unserem Geld. Ich möchte mir aber auch
gern mal selbst was leisten und nicht immer bis zu meinem Geburtstag
oder bis Weihnachten warten. Was kann ich denn nur tun?“
|
Liebe Fau F.,
Ihr Gatte denkt wahrscheinlich ans Alter und
hält deshalb das Geld zusammen. Später kommt das ja auch Ihnen zugute.
Wenn Sie jedoch auf keinen Fall so lange warten wollen, haben Sie ein
Problem. Sie sollten wissen, dass erfahrene Frauen erkennen, dass es
manchmal nötig ist, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, um an sein
Geld zu kommen. Man kann anschließend ja gemeinsam weiterleben, als wäre
nichts geschehen. Konfrontieren Sie ihn doch mal mit dieser Möglichkeit,
vielleicht hilft es!?
|
# 073 |
2015 Heft 2 |
Siegbert F. (82) aus Dörnigheim fragte:
„Ich getraue es mich gar nicht mitzuteilen,
aber ich bin kommunalpolitisch völlig uninteressiert. Meistens denke in
nur an mich und gehe meinen eigenen Interessen nach. Jetzt soll auf
einmal ein neuer Bürgermeister gewählt werden, es ist mir aber total
egal! Liegt das jetzt an mir oder an den Kandidaten? Wie kann ich das
endlich mal herausfinden?“
|
Werter Herr F.,
vielleicht liegt es daran, dass Sie bisher beim
Gedanken an den Bürgermeister ein Gefühl zwanghafter Ewigkeit verspürten
und nicht daran glaubten, dass Sie in Maintal wirklich nochmal einen
tatsächlich neuen Bürgermeister wählen müssten. Möglicherweise haben Sie
es bisher Anderen überlassen, ihn immer wieder zu wählen. Jetzt hat sich
das geändert. Wir alle müssen uns nun nach der besten Lösung umsehen.
Probieren Sie es doch einfach mal, sich dafür zu interessieren, ohne
dass es Ihnen egal ist. Wählen Sie einfach einen Kandidaten, der Ihnen
keinen Ärger macht, wenn sie ihn nicht wählen würden.
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# 072 |
2015 Heft 1 |
Antonina M. (63) aus Wachenbuchen
meinte:
„Lebe ich schon viele Jahre hier und fiehle mich sähr wohl. Habe ich
Putzstelle in Haushalt mit Pflege von Oma wo keiner mehr nach guckt.
Muss ich immer mit Fahrrad fahren nach Hochstadt, weil hier nix Arzt und
nix Apotheke. Bei uns in Psowtogorizke, wo ich her komm, kommt Arzt in
Haus und bringt Medizin mit. Wieso hat Wachenbuchen
keine Arzt und
Apotheke? Leben doch in EU! Was ist hier anders?
|
Liebe Frau M.,
natürlich liegt auch Wachenbuchen in der EU und
es gehört sogar zu Maintal. Leider können die Wachenbuchener keinen Arzt
und Apotheker mehr ernähren. Sie sind einfach zu gesund und es gibt zu
wenig Kranke. Eine Alternative wäre eine mobile Praxis mit
Medikamentendepot, die einmal in der Woche ihre Zelte in Wachenbuchen
aufschlagen würde. Es gibt da bereits gute Beispiele in anderen
Bundesländern. Privatpatienten würden im geräumigen Wohnmobil
untersucht, Kassenpatienten leider nur im Vorzelt. Wer krank ist, nimmt
jedoch auch das in Kauf. Es wird aber immer schwerer, Wachenbuchen
direkt ärztlich zu versorgen, weil sich die Patienten längst nach
Mittelbuchen und Hochstadt umorientiert haben. Wenn Sie wieder einmal in
Ihre Heimatstadt Psowtogorizke kommen, erzählen Sie ruhig, wie es in
Wachenbuchen - also in einem Stadtteil der zweitgrößten Stadt im
Main-Kinzig-Kreis mitten in der EU zugeht. Damit vermitteln Sie einen
umwerfenden Eindruck.
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# 071 |
2015 Heft 1 |
Ilona P. (32) aus Bischofsheim fragte:
„Sie haben doch Erfahrung im Umgang mit Senioren. Wie kann ich
meinen Opa dazu bringen, dass er nicht mehr
schräg über die Straße läuft
und auch mal nach links und rechts guckt? Was der da immer macht, ist
doch saugefährlich!
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Werte Frau P.,
manche Senioren sind der Meinung, sie hätten in
ihrem Alter Anspruch auf Rücksichtnahme und stellen deswegen alle
Verkehrsteilnehmer, deren Weg sie kreuzen, auf die Probe. Es handelt
sich dabei um einen Defekt, der leider weit verbreitet ist. Es gibt aber
auch Fälle, die einer Art russischem Roulett ähneln. Im schlimmsten Fall
handelt es sich um erzwungene Sterbehilfe mit ungewissem Ausgang. Wenn
Sie Glück haben, leidet Ihr Opa aber nur an einem ausgeprägten
Motzkopf-Syndrom, weil er nicht mehr so mobil ist und er alle anderen
Verkehrsteilnehmer provozieren will. Fordern Sie ihn doch mal bewusst
auf, schräg über die Fahrbahn zu gehen. Sie werden sehen, als Motzkopf
geht er fortan gerade über die Straße. Wenn nicht, ist ihm leider nicht
zu helfen.
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# 070 |
2015 Heft 1 |
Gudrun F. (58) aus Hochstadt meinte:
„Mein Hausarzt hat jetzt eine
Anrufbeantwortungs-maschine wie die Telekom oder die Bahnauskunft, bei
der ich vor dem Weiterreden warten muss, bis das angeboten wird, weshalb
ich anrufe. Können Sie vielleicht mal darauf einwirken, dass ich wieder
direkt mit Frau H. sprechen und wie früher am gleichen Tag mein Rezept
abholen kann? Beim Sprechen mit einer Maschine fühle ich mich nämlich
wie ein Niemand. Hoffentlich verstehen Sie mich!?
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Liebe Frau F.,
mir liegen fünf weitere Anfragen in gleicher
Angelegenheit vor. Ich fürchte, das ist die neue Zeit! Da wird man wohl
nichts machen können. Junge Ärzte wollen eine moderne Praxis betreiben.
Gut, in Maintal sind sie damit Vorreiter, aber andere Ärzte werden
nachziehen. Vielleicht werden Sie sogar bald mit einem Call-Center
verbunden, wer weiß!? Gehen Sie doch direkt vorbei, man wird sie sicher
nicht wegschicken.
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# 069 |
2015 Heft 1 |
Adolf M. (94) aus Dörnigheim fragte:
„Ich habe stattliche Ersparnisse und möchte
mir noch einmal ein neues repräsentatives Auto kaufen. Jetzt bin mir
nicht schlüssig, ob ich es wegen meines Wohnwagens mit einer
Anhängerkupplung ausstatten lassen soll. Welche Alternativen gäbe es?
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Werter Herr M.,
das kommt ganz auf das Modell an, das Sie sich
leisten können. Einen Ferrari oder einen Porsche Carrera werden Sie wohl
kaum mit einer Anhängerkupplung bekommen. Haben Sie schon einmal über
ein geräumigers Wohnmobil nachgedacht? Diese sind bei Senioren und
Holländern zwischen dem Nordcap und Sizilien sehr beliebt. Nehmen Sie
aber eine jüngere charmante Begleiterin mit. Bei ihrem Alter werden Sie
ja leicht eine jüngere Begleiterin finden. Beim Fahren können Sie sich
abwechseln. Mein Kompliment zu so viel Elan in diesem hohen Alter!
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# 068 |
2014 Heft 4 |
Gertrude K. (60) aus Hochstadt fragte:
„Mein Leben wird von einem Zwergdackel
begleitet, den ich bei Bedarf auch auf den Arm nehmen kann. Nun soll ich
wahrscheinlich bald den doppelten Betrag an
Hundesteuer bezahlen, obwohl
ich immer eine Tüte dabei habe und niemandem zur Last falle. Warum wird
denn die Hundesteuer nicht nach Größe und Gewicht der Vierbeiner
erhoben?“
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Liebe Frau K.,
Ihre Anregung ist logisch und wäre auch
sinnvoll. Schließlich sind die Kot- und Urinmengen ja auch recht
unterschiedlich. Ich nehme aber an, dass das jährliche Vorführen und
Wiegen zu aufwendig wäre.
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# 067 |
2014 Heft 4 |
Peter F. (84) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich werde immer häufiger
von erotischen
Träumen heimgesucht, wobei ich mich an Frauen erinnere, die früher eine
Rolle in meinem Leben spielten. Ist es sinnvoll, sie nach so vielen
Jahren darauf anzusprechen?“
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Werter Herr F.,
es kommt immer darauf an, welche Erinnerungen
Sie mit diesen Frauen teilen. Sind sie erotischer Natur, basierten sie
damals auf gegenseitiger Lust und sind die Damen noch oder wieder frei,
so kann es noch einmal zu sehr interessanten Begegnungen kommen. Klären
Sie zuvor unbedingt jedoch die Erinnerungsfähigkeit der Damen ab, ehe
Sie auf sie stoßen. Sollte es sich bei ihnen ebenfalls nur um erotische
Träume ohne einen wirklichen Bezug handeln, so könnten Sie die neuen
Erfahrungen überfordern.
Merke: Liebenswerte
Erinnerungen sind etwas anderes als hemmungsloser draufgängerischer Sex
mit Gleichaltrigen!
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# 066 |
2014 Heft 4 |
Friedrich M. (82) aus Dörnigheim meinte:
„Ich bin sehr kritisch und mich regt fast
alles auf. Da ich das stets an verantwortlichen Stellen thematisiere,
will mir niemand mehr zuhören und ich hörte schon, ‚Was DER schreibt,
lese ich gar nicht mehr...!‘. Was mache ich nur falsch?“
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Sehr geehrter Herr M.,
Ihr hohes Alter ermöglicht Ihnen, auf eine große
Erfahrung zurück zu blicken. Die kann bei jüngeren Personen natürlich
noch nicht so groß sein. Haben Sie dafür Verständnis! Lassen Sie diesen
Perso nen die Möglichkeit, Fehler zu machen. Nichts ist so lehrrreich,
wie eigene Erfahrungen! Auch wenn erkannt wird, dass Sie tatsächlich
Recht haben, kann es dennoch dazu kommen, dass Personen unbeirrt an
ihrer Linie festhalten, weil sie nun mal die Kompetenz dazu besitzen.
Probieren Sie es mal damit, dass Sie den richtigen Weg eher beiläufig
vorskizzieren und diesen Personen ermöglichen, ihre Idee zu übernehmen.
Sie werden sehen, dass sie diese plötzlich als ihre eigene Idee
verkaufen.
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# 065 |
2014 Heft 4 |
Barbara A. (62) aus Hochstadt fragte:
„Kürzlich streifte ich einen Baum,
durchbrach eine Mauer, rutschte eine Böschung hinunter, überschlug mich
zweimal und dann - verlor ich die Gewalt über meinen Wagen.
Glücklicherweise blieb ich nahezu unverletzt. Was muss ich denn in
Zukunft besser machen, wenn plötzlich wieder ein Baum vor mir steht?“
|
Werte Frau A.,
zunächst nehme ich mal an, dass der Baum nicht
plötzlich sondern schon sehr lange an dieser Stelle stand. Sie haben ihn
nur niemals bewusst wahrgenommen. Interessant ist allerdings, dass Sie
erst ganz zum Schluss glaubten, die Gewalt über ihren Wagen verloren zu
haben. Gehen Sie doch den Ablauf noch einmal genau durch, bis Sie
gedanklich an die Stelle kommen an der der Baum stand. Sie werden
feststellen, dass nicht der Baum der Grund war.
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# 064 |
2014 Heft 4 |
Viktor B. (70) aus Bischofsheim fragte:
„In den Gelben Seiten fand ich Einträge für
‚Sitz- und Liegemöbel‘. Keine der Firmen hatte jedoch eine Gartenliege
im Programm. Was stellen diese Firmen denn wirklich her und was mache
ich mit meinem Suchbegriff falsch?“
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Lieber Herr B.,
der Begriff ist in der Tat etwas irreführend,
weil damit vermieden werden soll, mit den tatsächlichen und etwas
belasteten Begriffen zu firmieren. Unter ‚Sitzmöbel‘ sind in der Branche
Klosettbrillen und unter ‚Liegemöbel“ Särge gemeint. Versuchen Sie es
mal unter ‚Relax-Möbel ohne Deckel‘, da werden Sie bestimmt geholfen.
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# 063 |
2014 Heft 3
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Chantal P. (52) aus Bischofsheim fragte:
„Eine tolerante, lebenslustige Vollbusige
mit Namen Jasmin möchte einen vermögenden vitalen Witwer (gern auch
herzkrank) kennenlernen. Sie kann partout niemand finden, der ihre
Anforderungen erfüllt. Hochstädter und Wachenbuchener sind zu
bodenständig, Dörnigheim ist bereits abgegrast und Bischofsheim
vielleicht nicht ganz das richtige Umfeld. Sie hat jedoch so unendlich
viel zu bieten! Wie kann ich meiner Mitbewohnerin helfen?
|
Liebe Frau Chantal P.,
zunächst einmal meinen Respekt vor Ihrer
selbstlosen Art, Anderen zu helfen. Heimische betagte Witwer sind
meistens recht misstrauisch und genügsam. Ihnen genügt mittags ein
Stammessen in ihrer Lieblingsgaststätte und abends ein gutes
Fernsehprogramm, über das sie zudem frei entscheiden können. Es ist sehr
schwer, das erfolgreich aufzubrechen. Auch wird das ersparte Geld sehr
gut zusammengehalten, über das man nun ebenfalls allein verfügt. Es
gelingt statistisch gesehen nur wenigen Männern, ihre Frauen zu
überleben. Sollte ihre Suche erfolgreich sein, so ist die Gefahr groß,
dass Ihre Mitbewohnerin an einen Lüstling gerät, der es nur auf ihre
Reize abgesehen hat. Wollen Sie das wirklich?
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# 062 |
2014 Heft 3
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Ursula X. ( 70) aus Dörnigheim meinte:
„Ich sitze so gern auf einer bestimmten Bank
an der Mainpromenade. Deswegen habe ich jetzt schon mehrmals morgens
ganz früh dort ein schickes Handtuch platziert, wie ich es im Urlaub am
Strand mache. Als ich später dort ankam, war es jedesmal weg. Was mache
ich falsch?
|
Liebe Frau X.,
entschuldigen Sie bitte, aber die Mainpromenade
ist doch kein Urlaubsstrand. Das kann man doch sofort sehen! Nichts
deutet wirklich auf eine Erholungsfläche hin. Den Fluss kann man infolge
des Uferbewuches auch nicht sehen. Und so ein Handtuch ist, wenn es
schick ist, doch ein willkommener Fund für interessierte Mitmenschen.
Wenn es Ihnen jedoch gelänge, morgens mehrere Hundehaufen vor der Bank
zu platzieren, wie es ja oft ungeplant der Fall ist, dann wäre Ihre Bank
noch frei, wenn Sie ankämen. Hundekotbeutel finden Sie an der Promenade.
P.S.: Eine Rückfrage beim Fundbüro ergab, dass dort bereits sieben
Handtücher abgegeben wurden. So schick können sie also gar nicht gewesen
sein!?
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# 061 |
2014 Heft 3
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Franz W. (52) aus Hochstadt fragte:
„Mich stört immer wieder, dass
geflügelte
Worte oft stimmen, jedoch auch beleidigend sein können. Wie kann ich bei
Verwendung eines geflügelten Wortes vermeiden, dass es falsch verstanden
wird?“
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Werter Herr W.,
das kommt auf das geflügelte Wort an. Versuchen
Sie es mal mit anspruchsvollen Formulierungen, wie „Ihre Argumente haben
kurze Beine!“ Wenn Sie aber zu einer anderen Gelegenheit sagen: „Wenn
man Anderen hinterher läuft, hat man nur Ärsche vor sich“, dann stimmt
das zwar faktisch, Betroffene können jedoch nicht erkennen, wo Ihrer
Ansicht nach der bewusste Körperteil endet. Womöglich war gar die
gesamte Person gemeint. Überholen Sie einfach und halten Sie den Mund.
Überlegen Sie jedoch, ob Sie die richtige Person sind, die vorweggeht,
denn Sie kennen ja das geflügelte Wort: „Wenn man....“
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# 060 |
2014 Heft 3
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Otto F. (62) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich habe jetzt bereits zwei Seminare und
eine Selbsterfahrungsgruppe
besucht, um meinen Ruhestand besser
bewältigen zu können. Warum treffe ich dort nur Männer und keine Frauen?
|
Lieber Herr F.,
Frauen leben in einer anderen Welt. Sie besuchen
Schreibwerkstätten für Frauen, Frauen-Lesenächte, Gymnastik für Frauen,
Selbsterfahrungsgruppen für Witwen und andere Veranstaltungen, zu denen
Männer nicht erwünscht sind. Deshalb sind sie selten woanders vertreten.
Mitunter empfinden Frauen sogar anlehnungsbedürftige Männer während der
Städtetouren als störend. Unser Tipp: Suchen Sie die Gesellschaft von
Männern mit Unternehmungsgeist und Humor, gehen Sie in die
Kommunalpolitik! Nirgendwo anders lassen sich Gestaltungswillen und Elan
besser umsetzen, als in der Welt der alten Männer, in der Frauen nur
wegen der Quote vertreten sind. Wer weiß, vielleicht bringen Sie es bis
in den Magistrat!
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# 059 |
2014 Heft 2
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Dorothea S. (60) aus Hochstadt meinte:
„Mein Lebenspartner meinte kürzlich, Frauen
würden sich aus dem gleichen Grund schminken, aus dem man Panzer mit
Tarnfarbe streicht. War das nun eine Unverschämtheit oder ein
Kompliment?“
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Liebe Frau S.,
Tarnfarben trägt man auf, um nicht aufzufallen.
Ihr Lebenspartner wollte sicher damit ausdrücken, dass Sie es nicht
nötig haben, sich zu verstecken. Sollten Sie von Natur aus sehr schön
sein und sich zusätzlich schminken, so kann er mit seiner Äußerung
entweder Ihre Bescheidenheit loben, dass Sie sich in den Normalbereich
zurückschminken oder er meint, Sie begehen ein Tarnmanöver, um von
kleinen Schwächen im Aussehen abzulenken.
Tipp: Schminken Sie sich
wieder ab und gehen Sie vor einen planen, geputzten Spiegel, um der
Wahrheit auf den Grund zu gehen.
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# 058 |
2014 Heft 2
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Rosi K. (59) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich habe seit 20 Jahren ein
Tattoo über dem
Steiß. Als begeisterte Zuschauerin der Serie „Flipper“ ist das Motiv
natürlich ein kleiner Delphin. Nach einer Hüftoperation und infolge
einer unerklärlichen Gewichtszunahme ist mein kleiner Flipper etwas aus
der Form geraten. Was soll ich nur tun?“
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Liebe Frau K.,
mit dem Problem sind Sie nicht allein. Heute
gibt es einige Methoden, kleinere Veränderungen vorzunehmen. Sie können
das Tattoo lasern lassen. Nach vier Behandlungen müssten es weg sein.
Sie können es aber auch übermalen lassen. Je nach bereits eingetretener
Veränderung ließe sich problemlos ein Pottwal, eine Seekuh oder ein
Walross daraus machen. Es kommt darauf an, wie sehr sich das Bindegewebe
beereits veränderte und die Gefahr besteht, dass die Farben in tiefere
Hautschichten abwandern. Die einfachste Art, das Tattoo zu verdecken,
wäre eine Hose mit sehr hohem Bund und dass Sie sich nicht so oft vor
ihren Mitmenschen ausziehen.
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# 057 |
2014 Heft 2
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Otto F. (77) aus Dörnigheim meinte:
„Ich habe mehrere
Müsli-Riegel gegessen und
nun festgestellt, dass dort Methylhexanamin drin war. Kann ich jetzt
noch mein Sportabzeichen machen?“
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Werter Herr F.,
lassen Sie sich nicht durch die Affäre um Evi
Sachenbachter-Stehle irritieren. Beim Sportabzeichen erfol gen keine
Dopingkontrollen! Sagen Sie einfach, Sie hätten ein zuckerhaltiges
Getränk zu sich genommen, das Flügel verleiht. Das beseitigt alle
Zweifel!
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# 056 |
2014 Heft 2
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Paul A. (58) aus Hochstadt fragte:
„Gegen Monatsende werden immer meine Vorräte
knapp. Momentan habe ich noch etwas Hackfleisch, einen Salzhering, eine
halbe Zwiebel, trockenes Weißbrot, zwei Kartoffeln und ein älteres Ei.
Wie kann ich daraus ein Essen zaubern?
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Lieber Herr A.,
das ist ja der perfekte Vorrat für
Königsberger
Klopse. Sie werden aus Hackfleisch mit dem gehackten Salzhering, der
halben Zwiebel, eingeweichtem Weißbrot, Ei und Gewürzen zubereitet. Die
zu Bällchen geformte Masse wird in Salzwasser (eventuell mit Essig oder
Weißwein) mit Zwiebeln, Pfefferkörnern, Piment und Lorbeer gegart. Die
gesiebte Kochbrühe anschließend mit etwas heller Mehlschwitze, Sahne und
Eigelb gebunden und mit Zitronensaft und Kapern ergänzt. Als Beilage
eignen sich Salzkartoffeln oder Reis. Rote Bete wären ebenfalls eine
gute Beilage. Wir gratulieren zu diesem Glücksfall!
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# 055 |
2014 Heft 2
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Mara P. (78) aus Bischofsheim schrieb:
„Im zunehmenden Alter überkommt mich immer
öfter eine unbändige Lust. Wenn ich auf den Mund und in die Augen eines
Menschen sehe, der lustvoll genießt, wird mein Verlangen, die Lust
gemeinsam zu teilen, immer größer. Ich stelle mir dann immer vor, wie
wir gemeinsam mit unseren Empfindungen im siebenten Himmel schweben. Mir
macht das Angst! Was kann ich nur tun?“
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Liebe Frau P.,
das ist doch ganz einfach! Essen Sie ihr Stück
Torte auf und verlassen Sie freundlich lächelnd das Café! Sie laufen
sonst Gefahr, dass er Ihr Stück Torte auch noch aufisst.
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# 054 |
2014 Heft 1
|
Ilse B. ( 70) aus Wachenbuchen schrieb:
„Bei meinem Damenkränzchen diskutieren wir
gern über Gerechtigkeit. Hoch her geht es immer bei dem Thema
‚Gleichberechtigung‘, weil wir Frauen immer noch nicht überall von den
Männern geduldet oder anerkannt werden. Gerade im zweiten
Lebensabschnitt nähern wir uns immer mehr den Männern an. Trotzdem
werden wir immer noch behandelt, als wären wir beschützens-würdige
Wesen, von denen man alles fern hält, was die Männer so machen. Mit
meinem Mann bin ich eigentlich sehr zufrieden, nur einige der Damenrunde
nicht mit ihren Männern. Was muss ich tun, um nicht weiterhin als nicht
emanzipiert zu gelten?
|
Liebe Frau B.,
auch ich kann nicht in die Köpfe von Frauen
sehen. Wenn Sie eine reizvolle reife Dame sind und bisher gut mit Ihrer
Einstellung gefahren sind, bleiben Sie so, wie Sie sind! Insgeheim
wissen alle klugen Frauen, dass echte Gleichberechtigung mit dem Mann
ein Zustand wäre, bei dem sie mehr verlieren als gewinnen würden. So -
nun müssen Sie sich entscheiden!
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# 053 |
2014 Heft 1
|
Eleonore E. (62) aus Hochstadt schrieb:
„Ich hätte wohl
Probleme mit meiner Figur,
meint mein Mann, weil ich so oft vor dem Spiegel stehe. Dabei bin ich
eigentlich damit ganz zufrieden. Mein Mann verglich mich immer mit der
Christine Neubauer. Seitdem die aber so abgenommen hat, macht mir das
keinen Spaß mehr, weil ich einfach nicht abnehme. Ist das jetzt
organisch oder psychisch bedingt?“
|
Liebe Frau E.,
jede Frau hat drei Figuren: eine, die sie zeigt,
eine, die sie hat und eine, von der sie glaubt, dass sie sie hat. Sie
müssen sich wohl oder übel für eine Figur entscheiden. Alles spielt sich
im Kopf ab! Wenn es Ihnen gelingt, zur Figur zu stehen, die Sie nun mal
haben, sind die psychischen Auswirkungen kleiner, als wenn Sie eine
Figur zeigen wollen, die Sie glauben, zu haben. Am Fall Neubauer sehen
Sie, dass eine plötzliche Veränderung den ganzen Reiz einer Person
zerstören kann.
Mein ganz persönlicher Tipp:
Männer, die in sich ruhen, mögen griffige Frauen - keine Hungerhaken.
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# 052 |
2014 Heft 1
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Adolf V. (79) aus Bischofsheim:
„Schreiben ist nicht mehr meine Sache, aber
wenn ich Ihr‘n Rat haben will, muss mer ja schreiben. Also, die Sache
ist die: Mein Enkel und seine Frau, die haben einen Bub bekommen, für
den sie einen Namen suchen. ‚Adolf‘ wollen sie nicht. Auch nicht ‚Karl‘,
‚Kurt‘, ‚Götz‘ - und ‚Hermann‘ auch nicht. Wenn es denen nach geht, dann
heißt der Bub am Ende noch ‚Kai‘, ‚Thorben‘, ‚Ansgar‘, ‚Leon‘ oder ‚Ulf‘
- was Fertz! Der Bub braucht doch einen Namen, bei dem man weiß, wo der
Bub her kommt! Was meinen Sie denn dadezu?“
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Werter Herr V.,
unsere Welt hat sich verändert. So, wie Sie den
Namen „Adolf“ erfhielten, so haben die Kinder heute weltoffene Namen. Es
kommt allein auf den Klang des Zusammenspiels mit dem Nachnamen an. Ihr
Enkel lässt womöglich weitere Empfindungen einfließen, die mit dem
Zeugungsakt in Verbindung stehen. Das wäre nicht ungewöhnlich, denn auch
der Rufname „Waldemar“ ist so entstanden. Lassen Sie den jungen Leuten
ihren Spaß, wie ihn Ihre Eltern damals wahrscheinlich hatten. Sie sind
mit Ihrem Namen doch genauso glücklich geworden, auch wenn er heute
nicht mehr so aktuell ist.
Merke: Ist ein Name mal Schall
und Rauch, tut‘s ein anderer Name auch!
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# 051 |
2014 Heft 1
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Friedel M. (68) aus Dörnigheim:
„Ich habe eine
Katzenhaarallergie und man hat mir einen Kamelhaarschal geschenkt. Auf
Kamelhaar bin aber noch nicht getestet. Muss ich mich testen lassen,
bevor ich ihn trage?
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Werter Herr M., Das weiche Flaumhaar von Kamelen
wird tatsächlich in geringen Mengen mit Schurwolle versponnen. Viele
Produkte, die angeblich Kamelhaar beinhalten, sollen lediglich
vermiteln, dass sie besonders weich sind. Sollten Sie jedoch Gegenden
mit Kamelen bereisen und die besonders weichen Haare an der Unterseite
von Kamelbäuchen nahe der Hoden streicheln wollen, sollten Sie sich auf
Kamelhaar testen lassen.
Übrigens: Hätte ein Kamelhaarschal ein
Fischgrätenmuster, so ergäben sich keine weiteren Fragen.
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# 050 |
2013 Heft 4
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Peter L. (52) aus Hochstadt:
„Alle meine
Wünsche gehen fast nie in
Erfüllung und ich bin deswegen sehr unzfrieden. Was kann ich tun?“
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Lieber Herr L.,
ignorieren Sie einfach dieses Gefühl!
Merke: Zu den herbsten
Enttäuschungen des Lebens zählen oft die erfüllten Wünsche!
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# 049 |
2013 Heft 4
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Waltraut Z. (72) aus Wachenbuchen:
„Auch wenn ich Seniorin bin, möchte ich noch
nicht zum alten Eisen gehören. Ich kleide mich jugendlich wie Tina
Turner und bin auf allen Festen zuhause. Nur zum allerletzten Mittel
habe ich noch nicht gegriffen, um im Kreis Jugendlicher akzeptiert zu
werden. Auf was muss ich beim Koma-Saufen
achten?“
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Werte Frau Z.,
ich sehe, Sie sind vital und lebenslustig und
wehren sich erfolgreich gegen das Altern. Den Wettlauf mit dem Alter
können Sie allerdings nicht gewinnen. Beim Koma-Saufen handelt es sich
um beginnende oder fortgeschrittene Dekadenz, die zur Sucht oder gar zum
Tod führen kann. Dabei werden Unmengen von Alkohol bis zur
Bewusstlosigkeit konsumiert. Danach legen Sie Ihr Leben in die Hände von
Rettern. Gefährlich wird es, wenn diese ebenfalls bereits nicht mehr
ansprechbar sind. Sie wären sich in diesem Fall zwar sehr ähnlich, aber
nicht gleichsam jugendlich.
Mein Rat: Lassen Sie Finger
davon!
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# 048 |
2013 Heft 4
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Wilhelmine B. (82) aus Bischofsheim:
„In meinem Alter will man beweglich bleiben
und die Muskulatur trainieren. Ich fahre jeden Tag 10 Kilometer auf
meinem Trimmdich-Fahrrad
und habe dabei große Angst, weil ich stets den
Eindruck habe, ich fahre steil bergab. Was muss ich ändern?“
|
Liebe Frau B.,
es ist lobenswert, dass Sie noch so vital sind
und einen Ergometer benutzen. Sie sollten jedoch irgendwann einmal die
Betriebsanleitung studieren. Das Gerät muss auf einer ebenen Fläche
aufgestellt sein. Wenn die hinteren Ergometerfüße auf einem dicken
Teppich stehen, kann das bereits eine Bergabfahrt vermitteln. In Ihrem
Fall vermute ich jedoch, dass Sie noch in der Grundeinstellung fahren.
Mit zunehmendem Trainigsstand führt das zur Unterforderung, wenn man
immer nur im Leerlauf trainiert. Probieren Sie es mal mit Stufe 1 bis 3.
Später können Sie weiter erhöhen. Das Gefühl, bei Stellung „0“ bergab zu
rasen, müsste dann weg sein.
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# 047 |
2013 Heft 4
|
Reginald P. (ohne Altersangabe) aus Hochstadt:
„Als Neubürger arbeite ich hart daran, mich an
das hiesige
Nationalgetränk zu gewöhnen. Um in diesem Bestreben den Durchbruch zu
erzielen, benötige ich ein Medikament oder eine passende
Getränkebeilage, um nicht dauernd müssen zu müssen. Was können Sie mir
empfehlen?
|
Werter Herr P.,
Sie sprechen offensichtlich die durchschlagende
Wirkung des Apfelweins auf ungeübte Verkoster an. Ein Medikament möchten
wir Ihnen nicht empfehlen. Kombinieren Sie doch mal Apfelwein mit
„Handkäs‘ mit Mussick“, wie die Einheimischen sagen. Der stopft etwas
und die Zwiebeln verhelfen zu trennenden (völlig ungefährlichen)
Gasblasen im Darmtrakt, die zumindest ein kontrolliertes Takten der
Entlastungshandlungen erlauben. Lassen Sie sich aber trotz all dieser
Randerscheinungen nicht vom Genuss des Apfelweins abbringen. Das gehört
einfach zur erfolgreichen Integration.
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# 046 |
2013 Heft 4
|
Peter S. (60) aus Dörnigheim:
„Seit diesem Jahr
bin ich im Ruhestand. Meine Frau lässt mich deutlich spüren, dass ich
ihr im Weg herumlaufe und angeblich zu nichts zu gebrauchen sei. Meine
Untergebenen haben mich während meines Berufslebens immer mit
Respekt behandelt. Warum ist das jetzt so ganz anders?“
|
Lieber Herr S.,
diese Phase durchlaufen viele junge
Ruheständler, die zuvor in Führungspositionen oder selbständig waren.
Das ist völlig normal. Nicht normal ist jedoch, dass Sie Ihre Frau mit
Untergebenen vergleichen. Sie sollten sich auf Augenhöhe begegnen, auch
wenn einer von Ihnen auf die Knie gehen müsste. Hätten Sie das bereits
im Berufsleben praktiziert, fiele Ihnen die Umstellung jetzt leichter!
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# 045
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2013 Heft 3
|
Leserin Christa Sch. (60) aus
Dörnigheim:
„Ich habe im Schwimmbad mein
Gebiss
verloren. Was geschieht mit Gebissen, die gefunden und im Fundbüro
abgegeben werden?“
|
Liebe Frau Sch.,
im Schwimmbad werden die seltsamsten Dinge
gefunden. Die Fundgegenstände werden 6 Monate aufbewahrt und dann
versteigert. Solange haben Sie die Möglichkeit, ihr Gebiss abzuholen,
wenn Sie nachweisen können, dass es Ihr Eigentum ist. Gewissheit bringt
generell eine Anprobe. Aber auch am Tag der Versteigerung können Sie
noch unter den vielen Fundstücken eine Anprobe vornehmen, vielleicht ist
ja ein passendes Gebiss dabei.
Merke: Passt ein Gebiss
nicht gleich sofort, suche auch an and‘rem Ort!
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# 044 |
2013 Heft 3
|
Leserin Martha K. (62) aus Bischofsheim:
„Gibt es eine Kochtopfsorte, in der Gemüse
lecker anbrennt, wenn man vergaß, den Herd auszuschalten?“
|
Liebe Frau K.,
wenn Sie beim Würzen einen etwas rauchigen
Geschmack lieben, dann können extra dicke Edelstahltöpfe auch
Angebranntes noch zu einem interessanten Geschmackserlebnis werden
lassen. Lösen Sie die kompakte Gemüserohmasse vom Topf, entfernen Sie
die Kohleschicht und lassen Sie sich einen interessanten Namen für das
Gericht einfallen.
Alternative: Kochen Sie den Inhalt des Topfes mit
einem Liter Wasser auf und schütten ihn unter leichtem Rühren in die
Toilette. Voila!
|
# 043 |
2013 Heft 3
|
Leser Viktor B. (72) aus Hochstadt:
„Meine Frau betrügt mich! Kann ich jemand,
der das über zwei andere Personen hinweg erfuhr, zwingen, mir zu sagen,
mit wem und mit was?“
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Werter Herr B.,
zunächst einmal spreche ich Ihnen mein Mitgefühl
aus. Betrogen zu werden, ist eine schlimme Sache. Begann Ihr Informant
mit „ich habe gehört, dass...“ und endete er mit „...von mir hast du das
aber nicht“ und geschah das an bekannten Orten der Hochstädter
Klatschmeile, so ist die Chance groß, dass sich die Information
inhaltlich bereits mehrmals dramatisch veränderte. Wer erzählt schon
etwas stinknormales weiter!? Streuen Sie einfach ihrerseits das Gerücht,
Sie würden sich - wenn es stimmt - scheiden lassen, so wird Ihre Frau
recht schnell darauf reagieren. Ist alles frei erfunden, so haben Sie
gemeinsam einen schönen Abend, stimmt es jedoch, steht Ihnen die ganze
Welt wieder offen.
Merke: Nur positives Denken
macht frei!
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# 042 |
2013 Heft 2
|
Sofie Jolante G. (56) aus Hochstadt
fragte:
„Warum sagt mein Mann, wenn er von mir
spricht, immer‚ meine erste Frau‘?“
|
Liebe Frau G.,
das kann viele Gründe haben. Vielleicht will er
mit seinen Chancen wuchern, die er immer noch bei Frauen zu haben
glaubt. Aus rein psychologischer Sicht ist es jedoch naheliegend, dass
er das nur macht, damit Sie weiterhin bescheiden und nett zu ihm sind.
Reine Vorsichtssache!
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# 041 |
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Barbara P. (63) aus Bischofsheim
schrieb:
„Ist es richtig, dass es Männer gibt, die
immer nur an Frauen denken?“
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Werte Frau P.,
natürlich gibt es auch Männer, die andere Dinge
im Kopf haben. Sie regeln viele Dinge intuitiv und aus dem Bauch heraus.
Nur wenn sie denken, denken sie an Frauen.
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# 040 |
2013 Heft 2
|
Horst St. (83) aus Dörnigheim meinte:
„Seit Wochen frage ich mich, warum ich im
hohen Alter so zufrieden bin. Woran liegt das?“
|
Lieber Herr St.,
Zufriedenheit kann mehrere Ursachen haben. Der
Vorteil des Alters liegt zum Beispiel daran, dass man Dinge nicht mehr
begehrt, die man sich früher aus Geldmangel nicht leisten konnte.
Mancher wähnt sich auch bereits im siebenten Himmel, weil er inzwischen
nicht mehr bis Drei zählen kann. Wo das Nichtwissen die Seligkeit ist,
wäre es eine Torheit, klug zu sein. Man sollte die Dinge so nehmen, wie
sie kommen. Man sollte jedoch dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man
sie nehmen möchte.
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# 039 |
2013 Heft 2
|
Jolianta B. (70) aus Wachenbuchen
fragte:
„Ein Nachbar hält sich einen
Ziegenbock im
Garten. Bei schlechtem Wetter nimmt er ihn nachts mit in sein
Schlafzimmer. Was ist mit dem Gestank?“
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Liebe Frau B.,
nehmen Sie das bitte nicht so tragisch. Wenn
sich der Ziegenbock an den Gestank gewöhnt hat, ist sein Aufenthalt im
Schlafzimmer keine Tierquälerei mehr und das Tier kann bleiben.
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# 038 |
2013 Heft 2
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Egbert V. (76) aus Bischofsheim meint:
„Wieso sind eigentlich Fußgängerüberwege
immer im rechten Winkel zu den Fahrbahnachsen angelegt, wo doch gerade
viele ältere Menschen meistens schräg über die Straße gehen?“
|
Werter Herr V.,
Ihre Frage ist durchaus berechtigt. Aus diesem
Grund wurden in einer fränkischen Ortschaft vor einiger Zeit die
Fußgängerüberwege probeweise sogar diagonal über eine Kreuzung verlegt.
Die Bürger, die zuvor stets schräg über die Kreuzung gelaufen waren,
überquerten die Straße nun ca. 50 Meter vor der Kreuzung in schrägem
Winkel, um später an der Kreuzung gerade und damit erneut falsch
überqueren zu können. Wichtig ist und war ihnen einfach der
Nervenkitzel. Man gönnt sich ja sonst nichts!
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# 037 |
2013 Heft 2
|
Leserin Brunhilde W. (61) aus Hochstadt
fragte:
„Am Wurststand des Hochstädter Wochenmarktes
schauen mich wartende Kunden stets recht böse an, weil ich so viel Zeit
für meine Bestellung brauche, denn ich möchte von vielen Wurstsorten nur
je eine Scheibe haben. Was kann ich machen, damit das schneller geht?“
|
Liebe Frau W.,
probieren Sie es mal mit „ein halbes Pfund
Aufschnitt!“ Sie haben die Scheiben dann zwar nicht in der von Ihnen
gewünschten Reihenfolge, das lässt sich aber zu Hause in Ruhe
korrigieren.
Merke: Sortierst Du Aufschnitt
wie genehm, ist es wurst, nach welchem System.
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# 036 |
2013 Heft 1
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Gudrun P. (65) aus Dörnigheim meinte:
„Im letzten Jahr habe ich den Schneemann,
den mein Enkel baute, als Andenken in der Gefriertruhe verstaut. Leider
hat er beim Abtauen sehr gelitten. Was mache ich, wenn es einen
schneelosen Winter gibt und er den Schneemann wiederhaben will?“
|
Liebe Frau P.,
lassen Sie sich per Kühlwagen einen Schneemann
aus dem Erzgebirge liefern. Auf Wunsch erhalten Sie diesen sogar mit
Beleuchtung. Sie können sich aber auch eine Ladung Schnee im Kofferrraum
aus der Rhön mitbringen und zuhause selbst verarbeiten. Das macht Laune!
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# 035 |
2013 Heft 1
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Werner Ch. (78) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich hole meine Kartoffeln immer von einem
ortsansässigen Bauern. Mir fällt auf, dass dieser nur
dicke Kartoffeln besitzt. Kann ich wirklich daraus schließen, was ich vermute?“
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Lieber Herr Ch.,
ich weiß natürlich nicht, was Sie vermuten, habe
da aber so einen Verdacht, wie Sie auf die angedeutete Folgerung kommen.
Fragen Sie einfach mal nach Salatkartoffeln. Hat er die auch, dann ist
noch lange nicht gesagt, dass das stimmt, was Sie vermuten. Er könnte
lediglich so schlau gewesen sein, Salatkartoffeln dazu zu kaufen. Wenn
Sie jedoch bei dicken Kartoffeln bleiben und im Landhausstil gekleidet
sind, so verstauen Sie die dicken Katoffeln auf dem Nachhauseweg gut,
damit niemand über Sie falsche Schlüsse zieht - man weiß ja nie!
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# 034 |
2013 Heft 1
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Eliselinde M. (67) aus Bischofsheim
schrieb:
„Ich würde so gern aktiv beim
Bürgerhaushalt mitmachen, habe davon aber keine Ahnung. Ist das ein Nachteil?“
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Werte Frau M.,
grundsätzlich zählt bereits die Bereitschaft zur
Bürgerbeteiligung. Sie benötigen dazu ganz normale Empfindungen und
logisches Denken, sollten keiner Partei angehören, die Sie bevormundet
und einen offen Blick für Probleme und das Wesentliche haben. Damit
unterscheiden Sie sich deutlich von den meisten Stadtverordneten, die
zwar Hilfe benötigen, jedoch später über Ihre Idee frei entscheiden.
Gehen Sie die Sache ruhig an, Sie werden staunen, was man mit Ihren
Ideen alles anfangen kann.
Merke: Mitmachen heißt
natürlich auch, dabei zu sein!
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# 033 |
2013 Heft 1
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Leser Bernhard V. (62) aus Hochstadt
fragte:
„Endlich im Ruhestand angekommen, hätte ich
jetzt jede Menge Zeit, Prinz Karneval
zu sein und mit einer feschen
Prinzessin durch die Fastnacht zu tingeln. Wie kann ich die Narren in
Maintal auf mich aufmerksam machen?“
|
Lieber Herr V.,
Nichts ist leichter als das! Nutzen Sie den
Fastnachtumzug in Dörnigheim und laufen Sie mit einem tollen Samtumhang,
einer Narrenkappe mit weißem Frettchenbesatz und einem Zepter mit
Kasperkopf sowie einem Schild mit der Aufschrift „arbeitsloser
Fastnachtsprinz“ mit. Werfen Sie mindestens einen Zentner Kamelle‘ und
küssen Sie alle Frauen am Straßenrand. Sie werden sich damit deutlich
von den echten Prinzen auf den Komitee-Wagen abheben, die mit
Helau-Grafamen und heiserer Stimme Texte von Speisekarten ablesen und
ihre Zeit in Sektbars und auf Sitzungen verbringen. Sie sind an der
frischen Luft und schonen Ihre Leber. Auf eine fesche Prinzessin, die
ihr abgelegtes Brautkleid reaktiviert und mit einem Samtjäckchen
kaschiert, können Sie doch bei diesem Überangebot an Frauen getrost
verzichten.
Merke: Solo an den närrischen
Tagen lässt sich die Fastnacht viel besser ertragen.
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# 032 |
2012 Heft 4
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Waldemar V. (82) aus Hochstadt fragte:
„Ich habe eine attraktive Mittsiebzigerin
beim Tanztee kennengelernt und wir wollen heiraten. Meine Eltern wissen
es schon! Wann soll ich sie Opa vorstellen?“
|
Lieber Herr V.,
wir freuen uns ganz besonders, dass Sie auf
einer Veranstaltung des ehemaligen SeniorenOffice ihre neue
Lebenspartnerin fanden und noch einmal durchstarten wollen.
Offensichtlich ist ein hohes Lebensalter in Ihrer Familie keine
Seltenheit. Ich rate Ihnen, Ihre Eltern zu befragen, was sie für den
richtigen Zeitpunkt halten.
Merke: Hat Mama nichts dagegen,
gibt auch Opa seinen Segen!
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# 031 |
2012 Heft 4
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Eleonore B. (64) aus Dörnigheim schrieb:
„Ich kaufte bei IKEA den hölzernen
Wandkalender TORBEN. Nun steht in der Beschreibung ‚ohne Montage‘. Was
soll ich mit einem Wochenkalender ohne Montage? Da fehlt doch was! Wie
kann ich das reklamieren?“
|
Liebe Frau B.,
mit „Montage“ ist in diesem Fall nicht der
Wochentag gemeint, sondern, dass Sie den Kalender selbst montieren
müssen. Zur Befestigung nehmen Sie den beigefügten Dübel SVEN. Bei
richtiger Anwendung werden Sie auch den Montag finden und die Welt ist
wieder in Ordnung.
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# 030 |
2012 Heft 4
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Katharina S. (70) aus Wachenbuchen
schrieb:
„Ich bin schon 42 Jahre verheiratet und nun
nörgelt mein Mann erstmals an meinen Rindsrouladen herum. Die
Zwirnsfäden seien immer zu lang und Holzspieße zu gefährlich. Ist meine
Ehe in Gefahr?“
|
Liebe Frau S.,
selbst wenn Sie einfache Klammern verwenden
würden, wäre Ihr Gatte vermutlich unzufrieden. Ich denke, er möchte,
dass Sie beides vorher für ihn entfernen. Er möchte von Ihnen aufmerksam
bedient werden. Sollte sich dies mit Ihrem emanzipatorischen
Selbstverständnis nicht vereinbaren, so ändern Sie den Speiseplan.
Merke: Verheddert sich der
Gatte im Faden, mag er sie nicht - die Rindsrouladen!
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# 029 |
2012 Heft 4
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Ernst-Tobias V. (62) aus Hochstadt
fragte:
„Ich habe bei einem Preisausschreiben einen
vielseitig funktionalen Dildo Marke HEINZELMANN gewonnen. Was kann ich
als Alleinstehender Herr damit machen?“
|
Werter Herr V.,
Sie haben ein durchaus leistungsstarkes und
hochwertiges Gerät gewonnen, können es aber ohne entsprechende Neigungen
nicht nutzen. Nach Rücksprache mit dem Hersteller ist das Gerät
wasserdicht und lebensmittelecht, sodass Sie mit dem eingeschalteten und
in einer Schüssel stehenden Gerät relativ leicht Schlagsahne steif
bekommen. Vom Verschenken an Damen, die Sie für geeignet halten, rate
ich ab. Das könnte missverstanden werden.
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# 028 |
2012 Heft 4
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Rüdiger P. (72) aus Bischofsheim
schrieb:
„Neulich bekam ich den Tipp, in der
Thermoskanne hätten Gebissreinigungstabletten
die größte Wirkung.
Nun bekomme ich das Gebiss nicht mehr aus der Thermoskanne. Was mache
ich falsch?“
|
Lieber Herr P.,
Thermoskaffeekannen werden mit Gebisstabs
besonders sauber, das ist bekannt. Gleichzeitig damit das Gebiss zu
reinigen, ist eine falsch verstandene Sparsamkeit. Nachdem Sie jedoch
beides auf diese Art gereinigt haben, dürfte sich das in der Kanne
befindliche Gebiss nicht auf den Geschmack des Kaffees auswirken.
Lutschen Sie zum Kaffee ein Stück Schokolade, das müsste ohne Gebiss
ganz gut gehen.
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# 027 |
2012 Heft 3
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Berta A. (64) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich möchte im sportlich bunten Dress und
meinem im Kinderwagen liegenden Enkel
rund um Wachenbuchen skaten. Bin
ich als Oma dafür zu alt und was werden die Leute denken?“
|
Liebe Frau A.,
Sie sollten sich keine Gedanken um die Leute
machen, wenn Sie noch derart sportlich sind. Vergessen Sie jedoch nicht
Helm und Protektoren und sorgen Sie für eine gute Bremse am Kinderwagen,
wenn Sie die Kontrolle verlieren sollten. Meiden Sie abschüssige
Strecken!
Merke: Fitness im Alter wird
bewundert und regt zur Nachahmung an.
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# 026 |
2012 Heft 3
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Heribert Sch. (60) aus Dörnigheim
schrieb:
„Ich leide seit einigen Jahren an einer
chronischen Radfahrer-Aversion und neige verstärkt zu aggressivem
Verhalten. Würde es mein Leiden lindern, wenn ich mal einen dieser
besonders rücksichtslosen Radfahrer vom Rad hole und kräftig
verwamsche?“
|
Werter Herr Sch.,
mit steigender Zahl der Radfahrer wird auch das
Fehlverhalten dieser Spezies zunehmen und Ihr Leiden noch verstärken.
Sie sollten sich in die besonders auffälligen Radfahrer hineinversetzen,
damit Sie deren Verhaltens-muster verstehen. Während Sie Ordnung und
gegenseitige Rücksichtnahme für wichtig halten, lieben diese Menschen
die Herausforderung kritischer Situationen und die selbstgewählte
Freiheit, sich jedweden Vorteil herauszunehmen. Sie lieben unsere
landschaftlich schönen Umgehungsstraßen als privaten Hobbyraum und
wollen sich innerhalb von Ortschaften nicht von Ampeln und
Verkehrsregeln den Spaß verderben lassen. Sie lieben den Rausch,
schlauer und pfiffiger als Sie zu sein und sehen in Ihrem Ordnungssinn
eigentlich nur eine Schwäche. Nehmen Sie rücksichtlose Radfahrer und
besonders die mit Rennrädern bewaffneten Ignoranten einfach nur als
bedauernswerte Abartige. Sie zu „verwamschen“ bringt gar nichts!
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# 025 |
2012 Heft 3
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Walpurga M. (72) aus Hochstadt schrieb:
„Meine Enkelin hat plötzlich einen
Nasenring
und in der Zunge einen Nagel. Ich mache mir Sorgen, wie das weitergehen
wird. Wie kann ich meiner Enkelin helfen?“
|
Liebe Frau M.,
was Sie einen Nasenring nennen, wie man ihn in
stärkerer Form nur von Nutztieren kennt, nennt man „Piercing“ und es
soll die Individualität Ihrer Enkelin unterstreichen. In einigen Fällen
soll damit aber auch die als unangemessen empfundene natürliche
Schönheit oder eine angeborene latente Hässlichkeit korrigiert werden.
Ein Zungen-Piercing dagegen dient dem dauerhaften Reiz im Mundraum und
fördert zudem das Lachen mit offenem Mund. Beide Varianten sind
eigentlich so überflüssig wie ein Kropf, stellen jedoch oft einen
wichtigen Schritt bei der Persönlichkeitsentwicklung dar. Ist Ihre
Enkelin einmal ausentwickelt, hat sich die Sache erledigt. Übergehen Sie
es einfach!
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# 024 |
2012 Heft 3
|
Günther F. (66) aus Bischofsheim fragte:
„Ich kaufe ständig
Sonderangebote, auch wenn
ich sie gar nicht brauche. Nun habe ich keinen Platz mehr und kann
trotzdem nicht damit aufhören. Was kann ich tun?“
|
Sehr geehrter Herr F., Sie leiden an einer
Suchtkrankheit, die ihren Ursprung in angeborenem Geiz und einem
chronischen Mangelempfinden hat. Machen Sie sich bewusst, dass
Sonderangebote keine Schnäppchen sind, sondern nur die Unart, Ihnen den
tatsächlich angemessenen Preis für ständig überteuerte Produkte vor
Augen zu halten. Stellen Sie sich einfach vor, Sie würden während Ihres
Kaufes vom Ladenbesitzer ausgelacht werden, weil er Sie über Ihren Geiz
hinweg zum Kauf verleiten will. Das hilft enorm!
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# 023 |
2012 Heft 2
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Kurt V. (62) aus Dörnigheim fragte:
„Ich habe auf dem Fastnachtsumzug eine
bezaubernde Blondine kennengelernt und mich sofort in sie verliebt. Nun
habe hat mich diese Person im Aldi angesprochen und es stellte sich
heraus, dass es sich um einen Mann handelt. Wieso habe ich das nicht
gemerkt?“
|
Werter Herr V.,
manchmal spielen uns die Hormone einen Streich.
Das kann viele Gründe haben. Vielleicht ist es bei Ihnen auch ganz
einfach zu erklären. Sehr oft hilft schon eine Brille! Wären Sie ein
Draufgänger, wären Sie noch am gleichen Tag dahinter gekommen. Es kann
aber auch sein, dass die Verkleidung perfekt war oder dass Sie jetzt nur
ein Neider ansprach, der Ihren Flirt mitbekommen hat. Dumm gelaufen!
Merke: Flirten und Küssen -
nur, wenn Sie müssen!
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# 022 |
2012 Heft 2
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Barbara P. (72) aus Wachenbuchen fragte:
„Seit einigen Wochen bekomme ich verstärkt
Seniorenpost von Firmen für Seniorenbedarfe und ich werde jetzt auch zu
Kaffeefahrten eingeladen. Was mache ich falsch?“
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Liebe Frau P.,
Sie haben wahrscheinlich an Preisausschreiben
teilgenommen oder Ihre Adresse an anderer Stelle arglos hinterlassen.
Diese Adresse wird nun gehandelt. Unser Tipp: Tauschen Sie Ihren
Briefkasten gegen ein größeres Exemplar aus oder überlegen Sie besser,
wem Sie zukünftig Ihre Adresse überlassen.
Merke: Datenschutz beginnt bei
Ihnen selbst!
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# 021 |
2012 Heft 2
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Peter Q. (59) aus Hochstadt fragte:
„Ich war bisher
überzeugter Junggeselle, ich
liebe meine Freiheit, scheide aber in diesem Jahr aus dem Berufsleben
aus, muss mit einer knappen Rente leben und mich dann auch noch selbst
versorgen. Soll ich meine Rente weiterhin für eine Haushaltshilfe opfern
oder mir jetzt besser eine fleißige Partnerin suchen?“
|
Lieber Herr Q.,
mit der vorgezogenen Rente haben Sie sich 18%
Abzüge eingehandelt, so dass Sie nun viel stärker rechnen müssen. Miete
und Haushaltshilfe fressen vermutlich den größten Teil Ihrer Rente auf.
In dieser Situation greifen einige Neusenioren zu einem probaten Mittel
und suchen sich eine nette fleißige Frau mit latentem
Bemutterungsinstinkt, bei der sie sich einnisten können. Wenn Sie diesen
Weg wählen, kann das zu einer echten Win-Win-Situation führen und Sie
können in aller Ruhe die hausfraulichen Qualitäten der Auserwählten
testen. Sie müssen jetzt Ihren ganzen Charme aufbieten und sich ganz auf
die neue Situation konzentrieren.
Merke: Partnersuchende Frauen
verhalten sich ähnlich wie ihre männlichen Pendants. Man merkt erst
später, was man sich dabei eingehandelt hat!
|
# 020 |
2012 Heft 2
|
Frauke F. (48) aus Bischofsheim schrieb:
„Mein Mann wird 65 Jahre alt und er wird
tagsüber allein zuhause auskommen müssen, bis auch ich in Rente gehen
kann. Haben Sie nicht eine sinnvolle Beschäftigung für ihn?“
|
Liebe Frau F.,
Sie brauchen sich keine Gedanken um Ihren Gatten
zu machen. Für Senioren hält Maintal eine Fülle von Aktivitäten bereit,
bei denen er nur zugreifen muss. Vielleicht blüht er noch einmal so
richtig mit einer neuen Herausforderung auf!? In Maintal gibt es
zahlreiche Angebote für Senioren, die man nutzen kann. Hat sich ihr
Gatte erst einmal so richtig in seine neue Aufgabe eingelebt, werden Sie
ihn nur noch wenig sehen. Für die Hausarbeit müssen Sie dann allerdings
eine andere Lösung finden.
|
# 019 |
2012 Heft 2
|
Paul W. (82) aus Hochstadt fragte:
„Kürzlich war ich auf einer Beerdigung
und dem anschließenden Kaffeekränzchen. Hier merkte ich, dass ich den
Verstorbenen gar nicht kannte, ich aber dabei viele nette Leute kennen
lernte. Ist es falsch, wenn ich jetzt auf alle derartigen Kaffekränzchen
gehe?“
|
Werter Herr W.,
umso öfter Sie daran teilnehmen, umso größer ist
die Möglichkeit, dass Sie irgendwann dabei jemand kennenlernen, um den
Sie später einmal aufrichtig trauern können.
Merke: Echte Trauer setzt
Kennenlernen voraus!
|
# 018 |
2012 Heft 1
|
Eliese F. (o. Altersangabe)
aus Hochstadt schrieb: „Man schätzt mich seit
zwanzig Jahren auf Fünfzig, obwohl ich mit Fünfzig aussah wie Vierzig.
Wie kann ich meine Jugendlichkeit
erhalten?“
|
Liebe Frau F.,
ich beglückwünsche Sie zu Ihren netten Freunden
und Bekannten, die Ihnen Komplimente machen. Auch wenn Sie Ihr
tatsächliches Alter nicht verraten, so nehme ich an, dass Sie einige
Schönheits-OP’s hinter sich haben, denn Menschen können sich nicht so
sehr irren. Sollten Sie jedoch ein Naturwunder sein, dann bleiben Sie
so, wie Sie sind.
|
# 017 |
2012 Heft 1
|
Rudolf M. (71) aus Dörnigheim fragte:
„Ich habe eine
Tätowierung auf dem Bauch und
habe jetzt sehr sehr strak abgenommen. Nun sieht der Eintracht-Adler aus
wie ein verendetes Masthähnchen, das (wegen der Bauchfalten) aussieht,
als wäre es eine Wäschepresse geraten. Was kann ich tun?“
|
Lieber Herr M.,
Wenn ich es richtig verstehe, dann macht Ihnen
Ihr Tattoo keinen Spaß mehr. Entweder entsorgen Sie es bei einer
Operation zusammen mit dem unnützen Hautlappen oder Sie nehmen wieder
zu. Was wäre denn, wenn Sie sich einfach nicht mehr nackt zeigen würden?
Packen sie alles zusammen in eine Hose und Schwamm drüber!
Merke:
Tattoos sind nur etwas für glatte Haut! Das sollte man vorher bedenken!
|
# 016 |
2012 Heft 1
|
Watzlaw B. (66) aus Wachenbuchen
schrieb:
„Meine Harley ist meiner Freundin zu
schnell und ihre Arme sind für meinen Bauchumfang zu kurz.
Wie komme ich
dennoch mit ihr zur Tour auf der Route 66?“
|
Werter Herr W.,
Ihr zu Ihrem Alter passender Traum von der Route
66 ist gut nachvollziehbar. Leider stehen nicht alle Frauen auf solchen
Motorradtouren und fühlen sich auf dem Sozius gar nicht wohl. Vielleicht
können Sie ja auf eine Maschine mit Beiwagen umsteigen. Das gefällt
Frauen besser, weil sie während dem Fahren auch schon mal essen und
trinken wollen und sich schminken.
Es käme auf einen Versuch an!
|
# 015 |
2012 Heft 1
|
Babette Sch. (77) aus Dörnigheim
schrieb:
„Ich habe einen schönen, aber 23 Jahre
jüngeren Mann kennengelernt und möchte noch viel mit ihm erleben, weil
ich schon zu lange solo bin. Muss er denn tagsüber unbedingt arbeiten
bis er 67 Jahre alt ist oder kann man was dagegen tun?“
|
Sehr geehrte Frau Sch.,
das ist ein Frage, wie wohlhabend Sie sind. Wenn
Sie es finanzieren können, dann heiraten Sie ihn und lassen Sie ihn
einfach zuhause! Will er das nicht, so fordern Sie ihn so stark, dass er
wegen der Doppelbelastung freiwillig in den vorgezogenen Ruhestand geht.
Hoffentlich erzählten Sie nichts von langjährigen Ersparnissen! Das
könnte ihn beeinflusst haben.
|
#014 |
2012 Heft 1
|
Aisha Y. (53) aus Bischofsheim schrieb:
„Wohn ich jetzt schon vier Jahr in
Wohnblock, bin ordentlich, sauber, auch freundlich un mach auch
Treppewoch, wenn dran bin, hab aber noch
kein Kontakt bekommt mit
deutsch Frauen im Haus. Was ich mach falsch?“
|
Werte Frau Y.,
Wenn Sie die deutschen Mitbewohnerinnen kennen
lernen wollen, dann geht das recht einfach: Putzen Sie die Treppe mal
nicht, wenn Sie mit der Treppenwoche dran sind. Sie werden sehen, fast
alle klingeln bei Ihnen und machen Sie freundlich auf die Treppenwoche
aufmerksam.
Merke: Integration kann so
einfach sein!
|
# 013 |
2012 Heft 1
|
Kurt S. (79) aus Hochstadt fragte:
„Ich möchte im Frühling noch einmal heiraten und
bereite gerade die Hochzeit vor. Kennen Sie eine Apotheke in Maintal,
die mir einen Hochzeitstisch
mit allem, was Senioren so brauchen,
einrichtet?“
|
Lieber Herr S.,
Apotheken haben ein großes Sortiment, das sich
für die Gesundheit und die Körperpflege eignet. Sie sollten sich eine
Apotheke Ihres Vertrauens aussuchen und Ihre speziellen Wünsche (mit und
ohne Rezept) besprechen. Dennoch werden sich Ihre Hochzeitsgäste sehr
darüber wundern!?
|
# 012 |
2011 Heft 4
|
Peter O., (52) aus Hochstadt fragte:
„Ich bin erst 52, fühle mich aber wie 75!
Kann das am Verein liegen, bei dem ich singe?“
|
Lieber Herr O.,
es ist hinlänglich bekannt, dass
Briefmarkenvereine und Männergesangvereine einen sehr hohen
Altersdurchschnitt haben. Als praktisch noch jugendlicher Senior sind
Sie das Nesthäkchen Ihres Vereins, man will Ihnen das aber nicht zeigen.
Darum behandelt man Sie entsprechend des Altersdurchschnitts. Sie
wiederum wollen voll integriert sein und singen die ollen Kamellen
bereitwillig mit. Schlagen Sie mal ein Lied von den Rolling Stones oder
von BAP vor. Sie werden sehen, dass sich Ihre Rolle im Verein sofort
verändert. Es wird schon nicht schief gehen! Notfalls können Sie immer
noch Briefmarken sammeln.
Merke: Die Jugend wäre ein viel
schönere Zeit, wenn sie erst im Alter käme.
|
# 011 |
2011 Heft 4
|
Gundula A. (69) aus Bischofsheim fragte:
„Frauenbeiräte in unserem Land kümmern sich
doch um Probleme, die von Männern verursacht werden. Warum sind im
Frauenbeirat keine Männer, die sie lösen könnten?“
|
Sehr geehrte Frau A.,
Sie stellen hier eine hochpolitische Frage, die
von der Logik her nur eine Frau beantworten kann. Ich muss Sie deshalb
an Ihren lokalen Frauenbeirat verweisen. Vom Grundsatz her ist Ihre
Anregung schon richtig, wenn Männer die Probleme der Frauen und die
Frauen die Probleme der Männer lösen würden. Es klingt logisch, ist aber
wahrscheinlich ein nicht gern gesehener Ansatz.
Merke: Man muss nicht alle
Probleme lösen. Hauptsache, man hat darüber gesprochen!
|
# 010 |
2011 Heft 4
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Walter W. (87) aus Wachenbuchen fragte:
„Ich habe eine rüstige Witwe (82)
kennengelernt und habe sie bereits meinen Eltern
vorgestellt. Muss ich
sie auch meinem Opa vorstellen?“
|
Lieber Herr W.,
die hohe medizinische Versorgung und ein
schonender Beruf erlauben es manchen Menschen, das späte Glück ihrer
Enkel zu erleben. Wenn Ihr Opa die Nachricht verkraftet und nicht die
Gefahr besteht, dass er Ihnen die Dame ausspannt, weihen Sie ihn ruhig
in Ihr junges Glück ein.
Merke: Man ist so alt wie man
sich fühlt!
|
# 009 |
2011 Heft 4
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Oleanda Ü. (66) aus Hochstadt fragte:
„Mein Mann hat Schweißfüße, er raucht und er
trinkt. Reicht das als Grund aus, um die
Ehebetten auseinander stellen
zu dürfen?“
|
Liebe Frau Ü.,
Sie leiden sicher unter Schlafstörungen. weil
Sie Ihren Gatten nicht mehr riechen können und wollen. Haben Sie sich
schon einmal gefragt, mit was Sie sich bei ihm revangieren können?
Millionen Ehepaare haben das Problem bereits gemeistert, ohne die Betten
auseinander zu stellen. Kleiner praktischer Tipp: Hängen Sie mehrere
Duftbäumchen mit Tannenduft im Schlafzimmer auf. Dann können Sie
zumindest sagen „Ich glaube, ich bin im Wald!“
|
# 008 |
2011 Heft 4
|
Bürgermeister R. (Name, Wohnort
und Alter der Redaktion bekannt) fragte:
„Was muss ich tun, um mich optimal auf
meinen Ruhestand vorzubereiten?“
|
Sehr geehrter Herr R.,
die Frage ist schnell beantwortet: Nichts -
absolut nichts! Sie sind wahrscheinlich auf dem besten Weg! Merke:
Sorgen kommen, wenn man nicht richtig für sich vorsorgt. Hat man für
sich vorgesorgt, hat man praktisch ausgesorgt.
|
# 007 |
2011 Heft 4
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Kurt F. (71) aus Dörnigheim fragte:
„Sind drei Pornofilme
am Tag schädlich?“
|
Sehr geehrter Herr F.,
Es kommt immer darauf an, wie die Frage gemeint ist. Für große
Videotheken sind nur drei Pornofilme am Tag katastrophal. Für alle
anderen Fragevarianten kann theoretisch keine Schädlichkeit eintreten
höchstens praktisch.
Merke: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie den
beipackzettel oder fragen Sie Ihren
Arzt oder Apotheker.
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# 006 |
2011 Heft 3
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Heribert K. (68) aus Bischofsheim
fragte:
"Wie ist in einem Haushalt generell die
Hoheit
über die TV-Fernbedienungen
geregelt?"
|
Sehr geehrter Herr K.,
über die Hoheit von Fernbedienungen verfügt
stets der dominantere Teil einer Partnerschaft. Stellen Sie zunächst
fest, wer dominanter ist und wägen Sie die Folgen allzu mutigen
Insistierens ab. Machen Sie es doch wie viele Ihrer Artgenossen und
belegen Sie laut schnarchend das Sofa. Bereits nach kurzer Zeit räumt
Ihre Gattin das Feld und Sie können Ihr Lieblingsprogramm einschalten.
Viele Fußballspiele beginnen deswegen erst gegen 20:45 Uhr.
Merke: Ein Zweitfernseher im
Schlafzimmer ist praktisch und sorgt für angenehme Zweckharmonie.
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# 005
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2011 Heft 3
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Walpurga F. (59) aus Hochstadt fragte:
"Meine Freundin telefoniert oft stundenlang und sie erzählt mir
dabei immer wieder die gleichen Begebenheiten. Was kann ich machen um
nicht unhöflich zu sein?"
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Werte Frau F.,
Ihre Freundin wird sehr oft und sehr viel telefonieren. Dabei verliert
sie offensichtlich den Überblick. Stellen Sie einfach eine
Zwischenfrage, die das Ende der erzählten Begebenheit vorweg nimmt.
Merke: Höflichkeit kennt auch kleine Hilfen.
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# 004
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2011 Heft 3
|
Hans-Günther W. (72) aus Dörnigheim
fragte:
"Seit über zwanzig Jahren lachen meine Freunde und Bekannten über
meine Witze. Plötzlich kommen meine Witze nicht mehr an. Was mache ich
falsch ?"
|
Lieber Hans-Günther,
Ich würde es mal mit
neuen Witzen probieren! Merke: Nur neue Witze haben die Frische, die zum
Lachen anregen. Alte Witze, falsch erzählt, haben allerdings oft die
gleiche Wirkung.
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# 003
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2011 Heft 3
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Trudchen B. (75) aus Maintal 5 fragte:
"Kann ich mit 75 Jahren noch rote Leggins anziehen?"
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Liebe Frau B.,
Im Prinzip ja, wenn Sie das Haus nicht verlassen. Rote Leggins entfalten
mitunter eine ungeheuer erotische Wirkung, weil sie die Form der Beine
besonders hervorheben. Auch lenken sie den Blick auf Regionen, die
jugendliche Anmut signalisieren können. Sollten Sie jedoch eher
untersetzt oder korrelativ schlank sein, so empfehle ich außer Haus
zusätzlich einen langen Rock und hohe Stiefel. Merke: Auch mit 75 Jahren
kann man noch alles tragen, was man den Mitmenschen zumuten kann.
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# 002
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2011 Heft 3
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Burkhardt Sch. (75) aus Wachenbuchen
fragte:
"Wie muss ich mich vorbereiten, wenn in unserem Stadtteil eine
PISA-Studie durchgeführt wird?"
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Sehr geehrter Herr
Sch.,
eine PISA-Studie wird
nur an Schülern durchgeführt.Allerdings gibt es auch für Eltern jener
Schüler eine PISA-Elternstudie. Sie sind davon nur betroffen, wenn Sie
erst mit mindestens 55 Jahren Vater wurden. In diesem Fall würde ich
jedoch den Test der jungen Mutter überlassen. Merke: Intelligenz und
Bildung haben oft nichts mit Wissen und Können zu tun. Das zu wissen,
kann über Unsicherheiten hinweghelfen.
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# 001
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2011 Heft 3
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Heidelinde F. (61) vom Klingsee fragte:
"Ich liebe meinen Mann nicht mehr! Kann das an der neuen Umgebung
und meinem netten Nachbarn
liegen?"
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Liebe Frau F. ,
ich kenne zwar Ihren
Nachbarn nicht, wer aber ein echter Siedler vom Klingsee ist, hat sicher
Charme. Liebe ist von vielen Faktoren abhängig, und es gab in Ihrer Ehe
sicher auch solche Faktoren. Sie müssen sich nur auf diese Faktoren
besinnen. Manchmal hilft das Engagement in einem Verein oder ein
Ehrenamt. Das bringt Sie auf neue Gedanken. Nehmen Sie ihren Nachbarn
einfach mit in einen Verein. Sie werden sehen, dass er sich gar nicht so
sehr von ihrem Gatten unterscheidet.
Merke:
Schöne Männer sind nur eine
Woche gut. Gute Männer sind ein Leben lang schön.
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