Es gibt immer nur eine Wahrheit

Wahrheit und das Gegenteil stoßen immer wieder aufeinander. Wird in wichtigen Situationen die Unwahrheit aufgedeckt, wird es für diejenigen peinlich, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. So auch auf der außerordentlichen Eigentümerversammlung unserer Immobilie. Obwohl alle Fakten bereits auf dem Tisch lagen, wurde vom Verwalter munter taktiert, um ein bestimmtes Ergebnis per Handstreich umzusetzen. Eine aufeinander aufbauende Entscheidungskette wurde bewusst verhindert, ein Schlüsselabstimmungsergebnis falsch ausgezählt und bewertet und die restlichen Entscheidungen damit massiv beeinflusst. Ein absolutes NoGo!

 

Erst am Tag nach der Versammlung stellte sich der rein rechnerische Fehler heraus, der von seiner Auswirkung her alle anderen Abstimmungen massiv beeinflusste. Das ist natürlich für den Verwalter und dessen wunschgemäß mitagierende 5. Kolonne incl. Vorsitzendem des Verwaltungsbeirats peinlich. Die Versammlung wird wohl wiederholt werden und der Verursacher die Kosten tragen müssen, wenn es nach dem Verursacherprinzip geht.

 

Wie ich bereits berichtete, blieb ich der Versammlung aus gutem Grund und aus Protest wegen der nicht entgegen genommen Formfehler fern. Die Miteigentümer, die ebenfalls Interesse an einer nachhaltigen Sanierung haben und richtig informiert sind bzw. zusätzlich richtig informiert werden wollen, waren in der Mehrheit, so dass ich meine Nerven schonen konnte. Menschen anderer Prägung kann man ohnehin nicht überzeugen, denn sie sind bekanntlich beratungsresistent. Umso überraschter war ich, als ich das angebliche Ergebnis erfuhr. Nach einer kurzen Kontrolle war klar, dass der Verwalter ein völlig falsches Ergebnis mit der Signalwirkung bekannt gegeben hatte, dass alle anderen Abstimmung mit dem gleichen Ergebnis ablaufen würden.

 

Interessant wurde es von einigen Teilnehmern empfunden, wie sich Versager des ersten Bauausschusses in der Versammlung einbrachten. Beflügelt durch mein Fernbleiben liefen sie zu großer Form auf, wie man mir berichtete. Menschen, die Eigentümern, die unsere Immobilie langfristig bewohnen wollen, aus privaten Gründen eine Billigsanierung zumuten wollten und mit ihrer Absicht aufflogen, sollten sicher keine so große Lippe mehr riskieren. Hier wäre Demut angebracht. So aber wissen nun die meisten Eigentümer deutlich, woran sie bei diesen Personen sind.

 

Das waren aber nicht die einzigen Fehler, die gemacht wurden. Fristgerecht vor der Sitzung wurde eine Änderung der Tagesordnung beantragt, über die zu Beginn der Versammlung jedoch nicht abgestimmt wurde. Genau dieser Punkt entschied über das weitere Verfahren. In der Folge wurden vom Verwalter nicht haltbare Behauptungen zum Festpreis, eventuellen Nachträgen, der Arbeit eines Gutachters, der Berechtigung von Regiekosten und andere Halbwahrheiten verbreitet, die bei den Unbedarften ganz wesentlich zu den folgenden Entscheidung beitrugen. Das ist so nicht hinnehmbar und wird sich jetzt sicher auf das Verhältnis zum Verwalter und die Vertragsverlängerung im Frühjahr auswirken. Es war wohl der letzte Tropfen, der jetzt das Fass zum Überlaufen brachte.

 

In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, wie es weiter geht.

 

16.09.2017




MOMENTE
DER
WAHRHEIT
SIND
IMMER
PEINLICH