Tussi + Tussi-Terror
Der Ausdruck "Tussi"
(Mz.: Tussen)
stammt vom Namen "Thusnelda" und wird heute u.A. als nicht
schmeichelhafte Bezeichnung für Frauen angesehen, die erfolgreich viele
ihrer Wesenszüge aus ihrer spätpubertären Zickenzeit ins Erwachsenenalter
hinüber retten konnten. Bekannt wurde die "Thusnelda" durch das
Drama "Die
Herrmannsschlacht" des Dichters Heinrich von Kleist, das Jahrzehnte
lang als Pflichtlektüre in Gymnasien galt. Dort wurde die Figur der Thusnelda
auch "Thussi" genannt, woraus umgangssprachlich "Tussi" wurde, eine
Frau, die einem - wie das Drama - schrecklich auf die Nerven ging.
Der Begriff "Tussi" hat sich inzwischen weiterentwickelt und
ist in der Rechtschreibung angekommen.
Wenn Männer von tollen Frauen schwärmen, bündeln
sie mit Worten all ihre Empfindungen, die Männeraugen leuchten lassen. Da die Welt jedoch nicht nur positiv ist, muss es auch
eine Zusammenfassung für alle negativen Eigenschaften für das Gegenteil geben. Ganau das wird mit den Worten "Tussi" und
"Tussi-Terror" vermittelt. Handlungen und Wesen von Personen
schmelzen plötzlich zu einer Einheit zusammen. Dass das nicht toll
klingt, liegt daran, weil man ihr Verhalten in die Nähe
lebenspraktischer Dummheit rückt. Da jede Form der Dummheit selbst nicht bemerkt wird, sondern nur die Anderen darunter
leiden, wird sie oft als persönliches Schicksal angesehen und von
Außenstehenden eher mit Mitleid als mit Entrüstung bedacht.
Anders sieht es allerdings aus, wenn man selbst von Tussi-Terrror
betroffen ist, der landläufig auch als schäbige Spielart des Mobbings
gilt. Terror-Tussen schlagen gern gemeinsam und mit verteilten
Rollen zu. Niedertracht sucht Bewunderung! Dazu brauchen sie zunächst Opfer, einen Anlass und markante
Gegensätze, die sich instrumentalisieren lassen. Meist rücken individuelle
Empfindungen in den Fokus, die nur mäßig durchdacht sind. So lässt sich z.B. Ordnung mit Unordnung,
Selbstlosigkeit mit Selbstsucht, Aufrichtigkeit mit Unaufrichtigkeit und
die Achtung einer Person mit deren Diffamierung kombinieren. Das
Vorgehen ist meist so primitiv, wie der gedankliche Unterbau. Das Opfer
sieht sich zunächst vermeintlichen Irren gegenüber, muss aber schnell
erkennen, dass er das Opfer primitiven Tussi-Terrors ist.
Wie geht man damit um?
Der Schwachpunkt jeden Tussi-Terrors sind die Tussen selbst. Aufmerksamkeit
zu erhalten, spielt bei ihnen eine große Rolle. Sie wollen Zeichen
setzen, die das Umfeld registriert, dabei jedoch nicht als Terror-Tussen
enttarnt werden. Sie pflegen deshalb im Umfeld den schönen Schein. Das gelingt
ihnen allerdings nur bei arglosen Mitmenschen, die sich leicht täuschen
lassen. Ein Problem ist, dass Tussen nicht wirklich erkennen, wie sie wahrgenommen werden, sondern dass Tussen glauben, sie würden so
wahrgenommen, wie sie es sich selbst wünschen. Da sie in einer
verschrobenen Scheinwelt leben, hilft zur Bekämpfung nur der Einsatz von Fakten.
Geradliniges Vorgehen und die erhöhte Aufmerksamkleit einer breiteren
Öffentlichkeit besorgen den Rest. Auch wenn der Begriff nicht passend
ist, so kann man das Vorgehen schlicht als "Gegenmobbing" bezeichnen.
Nach kurzer Zeit stellen sich meist schon Erfolge ein, weil deren Angstreflex einsetzt.
Man erkennt Letzteres an einer Art Ruhe vor dem Sturm, einem plötzlichen
Innehalten, welches auf Ratlosigkeit zurückzuführen ist. Eigene
Argumente können sie nur einmal verwenden, dann haben sie ihr Pulver
verschossen. Das Erwidern stichhaltiger
Argumente geht über deren Intelligenz hinaus. Sie stehen vor einem
Scherbenhaufen.
Welche Rolle können Männer dabei spielen?
Bei Tussi-Terror spricht man höchst selten von Verhaltensweisen
gestandener Männer. Gestandene Männer ticken
mehrheitlich anders. Sind sie jedoch mit Terror-Tussen
liiert, so ist es für sie nicht einfach, wenn der Tussi-Terror vollends aus dem Ruder
läuft und zur Gefahr für das gemeinsame Ansehen wird. Männer, die
cholerische Frauen zu lang gewähren lassen, leben auf einer Zeitbombe.
Solche Frauen fordern in ihrer Ratlosigkeit ritterlichen Schutz ein, wenn sie in Schwierigkeiten
geraten. Der Mann hat es dann in der Hand, ob er im Blickfeld der
Öffentlichkeit den guten oder den bösen Ritter gibt. Als Alternative
kann natürlich auch die Rolle des armen Ritters oder des Ritters von der
traurigen Gestalt gewählt werden. Verloren hat man ohnehin gemeinsam.
Wie sagte ein Frauenkenner so treffend?
Jedem Mann ist eine Frau vorbestimmt.
Findet er die nicht, kann
alles gut werden!
30.09.2017 |
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