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Wir
sehen und hören oft zu schnell,
um
Dinge wirklich zu verstehen.
Wir
hören dabei, was wir hören wollen
und
verstehen, was wir verstehen wollen.
Wir
glauben danach,
was
wir glauben wollen.
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Wir nehmen viele Dinge um uns
herum wahr, machen uns jedoch um sie wenig Gedanken. Im schlimmsten Fall blicken
wir gar nicht durch, um was es überhaupt geht oder was damit in Wirklichkeit
beabsichtigt wird. So bleiben AHA-Effekte aus und der Alltag hat uns wieder. Im
Laufe der Zeit entsteht eine Art Gleichgültigkeit, die uns selbst Nachteile
bringt, weil wir erlauben, dass die falschen Leute am falschen Platz sind.
Hätten wir vorher durchgeblickt, so wäre es vielleicht nicht dazu gekommen.
Mit dieser Seite möchte ich zu AHA-Effekten beitragen.
Achtung:
Maintals Kommunalpolitik ist bis zum 31.12.2015 unter "Spezielle
Sichten" zu finden.
Auf dieser Seite wird Maintaler Kommunalpolitik zukünftig ausgespart.
Übersicht:
Wirtstier Immobilie Immobilien sind momentan einigermaßen
solide Geldanlagen und für Selbstnutzer eine interessante Alternative zum
Leben in Miete. Die Nachfrage für Wohneigentum ist in den Ballungsräumen
sehr hoch. Rund um die Immobilien tummeln sich unzählige
Dienstleistungsunternehmen, wie Immobilienmakler, Hausverwalter,
Hausmeister- und Reinigungsbetriebe, Gartenbaubetriebe und die Betriebe,
die für die Erhaltung der Infrastruktur wie Heizung, Strom-, Gas- und
Wasserversorgung, Antennen etc. sorgen. Einige der Unternehmen verdienen
ihr Geld mit der direkten Leistung, die sie erbringen, andere sichern sich
über ihr florierendes Netzwerk weitere Einkünfte durch Vermittlung und
Beauftragung auf Rechnung Dritter. Aus dem Kreis dieses Regelkreises ist
immer wieder zu hören, ihre Dienste seien so wichtig, weil "Eigentümer
damit völlig überfordert" seien. Das mag in vielen Fällen tatsächlich
so sein, Eigentümer von Immobilien mit vielfältigen Qualifikationen und
Engagement sehen das jedoch ganz anders. Sie nehmen sich den
Herausforderungen an und finden darauf gute Antworten, indem sie
ihre Qualifikationen auch für ihre Immoblie verwenden. Fehlen jedoch Qualifikationen oder leben sie als
Eigentümer in recht gemischten Gemeinschaften, müssen im Hinblick auf die etwas anders
strukturierten Miteigentümer immer wieder Dienstleister beauftragt werden. Leider gerät
man dabei auch an Personen, die eine Immobilie als Wirtstier ansehen
und sich dabei weit über die eigentlich vereinbarte Leistung hinaus
Zusatzvorteile verschaffen. Handelt es dabei um Win-/Win-Situationen mit
ausgewogenen Effekten, ist dagegen nichts einzuwenden. Leider ist das
nicht sehr oft gegeben. >>>mehr |
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Frosch und Adler Im Leben steht man immer wieder vor Entscheidungen, wie "Kopf
oder Zahl", "Links oder Rechts", "Schwarz oder Weiß"
und merkt gar nicht,
dass die Sicht, die man bei Entscheidungen einnimmt, auch "Frosch oder
Adler" lauten könnte. Entscheidend ist, wie man an eine Sache herangeht,
also die Perspektive, aus der man erfolgreich plant.
Am Beispiel der Sanierung einer Immobilie lässt sich das gut erklären. Der
Frosch ist gespannt, was die Sanierung kosten wird und geht mit
dumpfen Befürchtungen schwanger. Der Adler urteilt aus der Top-Down-Sicht
und ist gespannt. Liegt ein Ergebnis zur Ermittlung des maximalen
Geldbedarfs auf dem Tisch, ist der Adler gut informiert. Frösche
dagegen blasen die Backen auf und schauen sich nach billigeren
Lösungen um, ohne die Wirtschaftlichkeit zu bedenken, denn in diesem Zustand sind Frösche nahezu blind und man kann sie
leicht beeinflussen. Gut, wenn Adler aufpassen, die Dank ihres
besseren Überblicks eingreifen können. Sie gehen das Thema völlig anders an.
Intelligente Frösche lernen mitunter dazu und wenn sie - wie im Märchen - dabei
geküsst werden, verwandeln sie sich vielleicht. Was lernen wir daraus? Auf die
richtige Sicht kommt es
an! >>>mehr |
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Probleme
begreifen
Wir Menschen kommunizieren auf recht
unterschiedliche Weise. Man spricht miteinander oder man benutzt die
direkte oder indirekte Schriftform, wenn man nicht direkt
miteinander sprechen will. Die erfolgreichste Kommunikation ist
jedoch, unvoreingenommen miteinander zu reden, dabei stets bei der
Wahrheit zu bleiben, eigene Wünsche offen auszusprechen und mit
Wünschen Anderer fair abzugleichen. Sehr sinnvoll ist es auch,
eigene Stärken, aber auch Defizite klar
zu erkennen und bei Bedarf Kompetenz hinzuzuziehen, wenn gewichtige
Probleme zu lösen sind. Eine erfolgreiche Kommunikation führt zum Erkennen
von Chancen und Möglichkeiten, wenn die miteinander kommunizierende Runde
auf dem gleichen Level ist. Leider verhindern immer wieder
hinderliche Eigenschaften von Gesprächsteilnehmern den Erfolg. Durch ein
starkes Gefälle auf verschiedenen Gebieten ist nicht nur die Lösungsfähigkeit einer Gruppe enorm
geschwächt, sondern auch das Kräfteverhältnis gestört. Welche
Eigenschaften sind denn nun so hinderlich? >>>mehr
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Der
Teufelskreis
Wo und wie auch immer Menschen zusammenleben,
es gibt immer wieder problematische Situationen, wenn das
Verstehenwollen und das Verstehenkönnen nicht zusammenpassen. Können
und Wollen bedingen einander und entscheiden über eine erfolgreiche
Lösung von Problemen. Dem Können sind sehr oft Grenzen gesetzt, die
in den Personen begründet sind. Das Wollen ist dagegen einzig vom
Willen abhängig, friedlich und harmonisch leben zu wollen. Auf der
einen Seite ist also das persönliche Handicap als Fessel, auf der
anderen Seite die Freiheit des Willens. Beim Willen wirken sich
positive oder negative Charaktereigenschaften aus. Nur der Verstand
kann beide Faktoren - das Können und das Wollen - kontrollieren.
Dummerweise stößt so mancher Zeitgenosse hier an Grenzen, die sehr
zu seinem Nachteil ausgehen können. Wer in einem Teufelskreis
gefangen ist, steckt in einer gefährlichen Abwärtsspirale. Manchmal
beginnt ein Teufelskreis ganz harmlos. Fühlt sich eine Person
bereits zurückgesetzt, weil sie nicht vorgezogen wird, könnte sie
bewusst offensiv werden, um vorgezogen zu werden. Tritt man mit positiven Aktionen oder Eigenschaften ins
Rampenlicht, kann es erfolgreich sein. Wer will als Mitmensch nicht von
positiven Effekten profitieren!? Etwas anders sieht es allerdings aus,
wenn man sich durch Negatives profiliert. Da braucht es schon ganz
spezielle Gefolgsleute. Initiiert man jedoch damit einen Teufelskreis, den man
gar nicht beherrscht, ist man eine tickende Zeitbombe.
>>>mehr
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Qualifiziert renovieren
Die größten Einzelprojekte von in
die Jahre gekommenen Eigentumswohnanlagen stellen die
Erneuerung der Heizungsanlage, des Eingangsbereiches und die Renovierung
der Außenfassade sowie des Treppenhauses dar. Zu diesem Zweck werden
Reparaturrücklagen gebildet, die auch für ungeplante Reparaturen in
Anspruch genommen werden. Es ist ratsam, diese Rücklagen nicht restlos
aufzubrauchen, denn auch die Aufzugsanlage und andere technische
Einrichtungen sind immer wieder reparaturanfällig. Ist eine der oben
erwähnten Maßnahmen geplant, so empfielt es sich, Vorgehensweisen
anzuwenden, wie sie in erfolgreichen Unternehmen praktiziert werden.
Die Interessen der Anforderer sind mit denen von Eigentümern einer
Eigentümergemeinschaft vergleichbar. Die Einkaufsabteilung entspricht in
seiner Funktion der Hausverwaltung. Sie
erteilt erst nach klarer Entscheidung der Gesamtheit den
Auftrag und ist für dessen Erfüllung verantwortlich. Diese
Entscheidungsstruktur und Vorgehensweise ist sehr erfolgreich, wenn sie in
allen Teilen gut funktioniert. In Eigentümergemeinschaften sollten deshalb
Personen die Federführung haben, die solche Vorgehensweisen professionell
beherrschen. Leider stehen solche Personen nicht überall zur Verfügung.
Sind sie vorhanden, stellen sie an Arbeitsgruppen und an
deren Zusammensetzung hohe Ansprüche. Auch wenn sie nicht Teil einer
Arbeitsgruppe sind, so prüfen sie natürlich kritisch das,
was man ihnen später zur Entscheidung vorlegt und werden dann bei Bedarf
aktiv.
>>>mehr |
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Gruppenverhalten ist entscheidend
Wer in Gemeinschaften lebt, muss sich mit
Gruppenstrukturen auseinandersetzen. Dazu sollte man grundsätzlich
etwas über mögliche Zusammensetzungen wissen. Die am häufigsten
anzutreffenden Mitgliedertypen sind die leistungsstarken
Gruppenmitglieder und leistungsschwache Personen, der informelle
Gruppenführer, Ehrgeizlinge, Intriganten, Drückeberger, Frohnaturen,
der Gruppenclown, der freche Typ, der Neuling, der schüchterne Typ,
der problembeladene Typ, der Außenseiter, Mitläufer und das schwarze
Schaf. Nicht alle Typen sind in allen Gruppen anzutreffen, aber
jeder Typ findet seinen Platz und muss mit der passenden
Gruppenbehandlung rechnen. Es gibt Gruppenmitglieder, die unbedingt
eine tragende Rolle spielen wollen. Bei leistungsstarken
integeren Gruppenmitgliedern ist das kein Problem. Es gibt aber Personen, die
Gruppenregeln ignorieren und schon deshalb ungeeignet sind.
Leistungsschwache Personen zum Beispiel überspielen oft ihre
Schwächen mit impertinentem und borniertem Auftreten, trauen sich
Dinge zu, die sie nicht wirklich beherrschen, nur um einen
herausragenden Platz in einer Gemeinschaft einzunehmen. Solche
Personen werden allein wegen ihres Auftretens als unangenehm
empfunden. >>>mehr
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Wenn Eigentümer wegsehen
Eigentumswohnanlagen sind bezüglich des Zusammenlebens feinnervige
soziale Gebilde. Hier treffen viele unterschiedliche Interessen und
Lebensgewohnheiten aufeinander. So vielschichtig, wie die Herkunft,
Bildung, Erziehung, das Alter und die wirtschaftliche Situation der Bewohner, so
sind auch ihre Verhaltensweisen. Da hier Eigentümer und Mieter unter
einem Dach leben, spielen diese gelebten Verhaltensweisen für den
Frieden in einer Wohnanlage eine große Rolle. Eine höhere
zivilisierte Lebensart mit gegenseitiger Rücksichtnahme und dem
zügigen Anpassungsprozess derer, die mit diesem nicht ausgestattet
sind, kann eine Hausordnung nahezu überflüssig machen. Leider ist
das aber nicht immer der Fall. Sich sozial in eine Gemeinschaft zu
integrieren, erfordert Einsichten und positive Lerneffekte. Man muss
eigene Interessen, mit denen man sich individuelle Vorteile
verschaffen will, den Interessen der Gemeinschaft unterordnen.
>>>mehr |
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Verwalten statt
gestalten Wie schön, dass die Maintaler Verwaltung mit zwei
parteilosen Magistratsmitgliedern an der Spitze völlig unpolitisch ist.
Wenn ich deren Verhaltensweisen aufgreife, so ist das keine Kommentierung
der Kommunalpolitik, allenfalls eine des Eigenlebens der Maintaler
Verwaltung. Dieser kann man einmal mehr die Maxime
"verwalten anstatt gestalten" nachsagen. Sie zeichnet
sich dadurch aus, dass sie nur das macht, was unbedingt notwendig
ist. So trägt auch die Gestaltung von "Maintal macht mit" diese
Handschrift. Die Verwaltung setzt nur
das um, was ihr die Politik als Vorgabe liefert und was zu ihren
Kernaufgaben gehört, begnügt sich also mit der
minimalsten Form und hält möglichst viel Arbeit von den Mitarbeitern fern.
Gestalten und Mitmachen sollen die Bürger und die in
politischen Vereinen organisierten Maintalerinnen und Maintaler. Es
stellt die Verwaltung auf das Niveau reiner Administration. Das
merken auch die Bürger immer stärker. In "Maintal macht mit" ist
deshalb folgende Anregung und die entsprechende Stellungnahme der
Verwaltung zu finden. Sie ist eher ein Verwaltungs-Psychogramm als
ein Beitrag zur ernstgemeinten Bürgerbeteiligung.
>>>mehr |
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Aufrichtige
Anteilnahme
Mitte Januar 2017 griff auch der Maintal
TAGESANZEIGER das Thema
"Maintal macht (nicht)
mit" auf und fragt sich
oder die Leser recht unbedarft, woran es liegen mag, warum die neu konzipierte
Bürgerplattform nicht angenommen wird. Auch auf der Plattform selbst wurde
das jetzt thematisiert, wodurch sich die Anzahl der aktiven Teilnahmen
immerhin auf
4 erhöhte. Mitdiskutieren will jedoch kein weiterer Bürger, weil man sich zuvor
anmelden müsste, was für Personen, die das neue Tool ablehnen, als
unzumutbare Hürde erscheint. Den Maintal TAGESANZEIGER lesen ebenfalls
immer weniger Bürger, wodurch auch dessen Ruf in der Dunkelheit verhallt.
So bleibt es bei der aufrichtigen Anteilnahme gegenüber der unaufrichtigen
Aktion der Initiatoren
dieses teueren Flops, die sich wieder einmal schweigend ratlos geben. In
Klein-Bonum würde man sagen: "Die spinnen, die Maintaler...!"
>>>mehr
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Nichtbeteiligungplattform
Gut vier Wochen
ist die neue Maintaler "Beteiligungsplattform" bereits online, aber
es findet nahezu keine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger statt.
Mehr als 2 Jahre ist jetzt das Maintal-Forum geschlossen und man war
gespannt, was an seine Stelle treten würde. Der Vogel Strauß
Stadtverwaltung kreiste ewig und legte nun ein scheinbar unfruchtbares Ei. Es tut sich absolut nichts,
auch kann man nicht sehen, welche oder wie viel Teilnehmer sich bereits
anmeldeten und wie sich auf welchen Teilen der Plattform die Zugriffe
entwickeln. Das bleibt das Geheimnis der Administratoren. Die
Kommunalpolitiker wollten sich zu Fragen äußern, es werden aber keine
Fragen gestellt. Es können Vorschläge unterbreitet werden, wie beim
Bürgerhaushalt, aber das Tool wurde mit so hohen Hürden versehen, dass kein Zugzwang
für Magistrat und Politik entsteht. Das Ereignismanagement ist auch außerhalb der Plattform
direkt erreichbar, auch der Haushaltsplan 2016. Bleibt die Rubrik Information übrig, die
aber noch nicht einmal die Lokale Agenda, die Mutter der
Bürgerbeteiligungen, erwähnt. Was soll man von all dem halten? >>>mehr
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Es werde
Licht... An anderer Stelle meiner Homepage
hinterließ ich aktuell das Statement:
"Einige Zeit lang stellte ich meine getroffene Entscheidung, die
Kommunalpolitik fortan zu ignorieren, infrage, heute weiß ich
jedoch, dass sie richtig war." Dazu stehe ich auch
weiterhin, was die Berichterstattung und die Kommentierung der
Kommunalpolitik betrifft. Dass ich mich weiterhin sehr intensiv mit
der Kommunalpolitik auseinander setze, beweisen allerdings andere
Aktivitäten, die ich betreibe. Die Stadtverordnetenversammlung vom
12.12.2016, die ich intensiv im Stadtparlaments-TV verfolgte,
veranlasst mich jedoch zu diesem kleinen Artikel. Bei aller Kritik
und dem sich permanent wiederholenden kommunalpolitischen
Trauerspiel der letzten Jahre stelle ich plötzlich eine Kehrtwende
fest, die mir erneut genau die Hoffnung macht, die ich Ende des
letzten Jahres begrub. Offensichtlich ging mit der Wahl einer
parteilosen Bürgermeisterin ein Ruck durch die Kommunalpolitik. Auf
einmal befindet sich die Kommunalpolitik auf einem neuen Weg, an dem
Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser
offensichtlich erfolgreich die Regie führt. Auch wenn einige
Personen meinen, die Bürgermeisterin habe die Fraktionen mit
besonderem Geschick auf Sachpolitik umgepolt und erreicht, dass sich
beim Haushalt die Fraktionen zusammen an einen Tisch setzen. Es ist
doch eher so, dass jetzt Parteipolitik gegen Laienkompetenz antritt
und dem Bürger vermitteln will, wer das Metier besser beherrscht. Es
geht um die zukünftige Federführung der Politik und die Überzeugung
der Wähler, dass das der bessere Weg ist. Wie epochal das Ereignis
der gemeinsamen Beratungen und des gemeinsamen Haushaltsantrags ist,
wurde von allen Rednern beschworen und als "neue Erfahrung"
gefeiert. Wie lang diese Stimmung anhält, bleibt abzuwarten.
>>>mehr
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Kreativität
- Fluch oder Segen?
In
die Welt, in der wir leben, wird man hineingeboren, man nimmt einen
Platz ein und man entwickelt sich unter vielerlei Einflüssen. Eine
Reihe von Menschen, die schon länger vor uns auf dieser Welt waren,
versuchen, uns nach ihren Wertevorstellungen zu formen. Dabei
fließen deren eigenen Lebenserfahrungen und allgemeingültige
Normen ein. Den Prozess nennt man "Erziehung" und er ist
umso intensiver, desto schwieriger es erscheint, erkannte
Grundeigenschaften eines Menschen zu korrigieren. Über viele
Menschen wurde während ihres Lebens eine Erziehung gestülpt, die
angeblich das harmonische Zusammenleben ermöglichen und die
Gesellschaft vor schädlichen Grundeigenschaften schützen soll.
Leider wird dabei vielfach eine der wichtigsten Eigenschaften - die
Kreativität - unterdrückt und in manchen Fällen sogar gänzlich
gelöscht. Menschen ohne Kreativität sind jedoch eine Belastung,
denn sie sind auf die Kreativität anderer Zeitgenossen angewiesen,
weil das gesamte Leben ein permanenter Anpassungsprozess ist, den
sie kaum mehr mitgestalten können. Während der Kreative ständig
auf der Suche nach neuen Wegen, nach noch besseren Lösungen ist,
arrangiert sich der Unkreative mit bestehenden Situationen. Der eine
ist voller Ideen und Tatendrang, der andere ordnet bestenfalls die
Unzulänglichkeiten. Damit sind beim Kreativen ständig neue
Arbeitspakete und Herausforderungen vorhanden, die er bewältigen
will und muss. Da stellt sich die Frage, ob Kreativität - das
selbstbestimmte Leben in der Zukunft - ein Fluch oder ein Segen ist.
Die Antwort fällt je nach Veranlagung aus und ist von
Überzeugungen oder Resignationen geprägt. >>>mehr
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Das
MAINTALBUCH kommt
Nun
ist es soweit: In wenigen Tagen erscheint das MAINTALBUCH,
mit dem Maintaler Bürger in einer ehrenamtlichen Arbeit über das
Angebot in den einzelnen Stadtteilen aufklären. Die Arbeitsgruppe
"Wohnen im Alter" des Seniorenbeirats und unabhängige
Bürger trugen nicht nur die Daten zusammen, sie klassifizierten
nach entsprechenden Befragungen auch Geschäfte, Dienstleister,
Ärzte und andere Anbieter hinsichtlich ihrer Infrastruktur ein. Das
Buch wurde mit weiteren interessanten Informationen angereichert, so
dass die zukünftigen Besitzer des Maintalbuchs gut gerüstet sind,
wenn sie es bei sich tragen. Im handlichen DIN A5-Format ist es an
vielen Stellen Maintals kostenlos erhältlich, an denen auch die Seniorenzeitungen
60 AUFWÄRTS ausliegen. Momentan befindet sich das Buch im Druck.
Es kommt mit 2800 Exemplaren unter die Leute. Ein kurzer Blick ins
Innere des Buchs zeigt, wie es aufgebaut ist.
Das
Angebot Maintals ist in 8 Kategorien unterteilt, die über eine
farbliche Kennzeichnung am Rand des Buches schnell erreichbar sind.
Bei der Beurteilung der für die Kunden so wichtige
Servicefreundlichkeit kommen kleine Piktogramme zum Einsatz, die
besonders für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen
interessant sind. Hier erfährt man zum Beispiel sogar, wo man
kostenlos ein Glas Wasser erhält, um Medikamente einzunehmen oder
wo man sich einmal setzen kann. >>>mehr
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Die
Sache mit dem Niveau
Gelegentlich
hört man die Bemerkung "das ist so eine Sache mit dem
Niveau". Oft im Zusammenhang mit Veränderungen, die ein
bestimmtes Niveau, das man anderen Menschen unterstellte,
erschüttert wird. Niveau und Intelligenz liegen ja ganz dicht
beieinander. Wer es versteht, über einen längeren Zeitraum ein
eigentlich gar nicht vorhandenes Maß an Intelligenz vorzutäuschen,
läuft Gefahr, dass seine Handlungen irgendwann bestehende
Erwartungshaltungen nicht mehr erfüllen. Dann liegt man vor
andersdenkenden Menschen offen wie ein Buch. Alle Symptome früherer
Handlungen werden plötzlich in die neue Beurteilung eingebunden. In
Gemeinschaften bedeutet das ein sozialer Abstieg, egal wie solvent
man ist oder welchen Lebensstil man nach außen zelebriert. Verpasst
man den richtigen Zeitpunkt der Umkehr, ist es im wahrsten Sinne zu
spät und es dauert nicht lang, bis man am unteren Ende der
Achtungsleiter angekommen ist, an der völlig andere Maßstäbe
gelten. Ein anders geartetes Niveau ist erreicht.
Oftmals
sind es tragische oder fahrlässige Ereignisketten, bei denen
Fehleinschätzungen zu Fehlverhalten führen, die einem bei
entsprechender Intelligenz gar nicht unterlaufen dürften.
Vielleicht passten die Gelegenheiten zu eigenen geheimen Wünschen.
Verhält sich ein Mitglied einer Gemeinschaft nicht regelgerecht, so
kann man es zum Beispiel stoppen und wieder auf den richtigen Weg
zurück führen. Man kann aber auch den Präzedenzfall zur eigenen
Nachahmung nutzen, um auszuloten, wie lang das eine Gemeinschaft
duldet. Auf diesem Weg stellt man sich gern auf die gleiche Stufe
mit dem, der gegen Regeln verstößt. Man hat davon schließlich
einen Nutzen. >>>mehr
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Das
Leben mit Psychopathen
Der
Umgang mit fremden Menschen gestaltet sich sehr oft schwierig, wenn
absonderliche Verhaltensweisen Konflikte heraufbeschwören. Man kann
solches ignorieren, wenn man davon nicht direkt betroffen ist. Tangiert
dieses Verhalten jedoch z.B. alle Bewohner eines Hauses und befindet
man sich in einer von der Hausgemeinschaft gewählten Funktion,
besteht direkter Zugzwang. Sehr kompliziert wird es, wenn sich auf
Interventionen keine Einsicht und Änderung der beanstandeten
Verhaltensweisen einstellt. Richtet sich das Aggressionspotenzial
dann auch noch bewusst und ausschließlich gegen den, von dem die
Gemeinschaft die Lösung des Problems erwartet, ist es ratsam, nach
den Ursachen solcher Verhaltensweisen zu forschen.
Jeder
normal denkende Mensch sucht mögliche Gründe zuerst bei sich
selbst, die der Auslöser für aggressives Verhalten sein könnten.
Sind solche Gründe nicht vorhanden, sollte man auf die Suche nach
weiteren Möglichkeiten gehen, die als Ursachen infrage kommen und
den Konflikt lösen könnten. Die Suche nach den Ursachen verlagern
sich also auf den oder die aktiven Aggressoren. Absolut ernüchternd
ist nach Ausschluss aller erklärlichen Faktoren die Feststellung,
dass es sich möglicherweise um dissoziale bzw. antisoziale
Persönlichkeitsstörungen (auch APS genannt) handeln könnte. Diese
sind nämlich auch für Psychologen und Psychiater nahezu nicht zu
beheben. Wenn absolut alle Bemühungen ins Leere laufen, ist das ein
starkes Indiz. >>>mehr
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Wenn
soziale Integration scheitert
Wenn
von "sozialer Integration" die Rede ist, wird der Begriff
meist im Zusammenhang mit Menschen anderer Kulturkreise oder
Menschen mit Behinderungen benutzt. Soziale Integration ist jedoch
auch zwischen nicht behinderten Menschen des gleichen Kulturkreises
ein Thema, wenn unterschiedlichste Menschen unter einem Dach leben.
Soziale Integration ist das Bemühen, Werte einer Gesellschaft zu
verstehen und diese in gemeinschaftlich genutzten Zonen zu
respektieren.
Das
stellt Menschen mit bestimmten Lebenshintergründen und
Entwicklungsprozessen offensichtlich vor große Probleme. Menschen
in Wohnanlagen werden das aus Erfahrung bestätigen. Sie machen den
Grad der sozialen Integration ihrer Mitbewohner an ihrer Lebensweise
und an unüblichen Verhaltensweisen, wie Lärm, provozierenden
Handlungen, Unordnung und anderen Zumutungen fest. Stets schwingt
die Hoffnung mit, dass irgendwann Einsicht einkehrt und sich die
Dinge normalisieren, wenn die soziale Integration erreicht ist. Wird
allerdings das Rad immer weiter gedreht, um dreist Grenzen
auszuloten, ist die gesamte Gemeinschaft gefragt, um solche Prozesse
zu stoppen. >>>mehr
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Das
Problem, Gutes zu tun
Ein
geflügeltes Wort sagt: "Es gibt im Leben nichts Gutes, außer -
man tut es!"
Gutes
zu tun soll also die Alternative zu Frust beim Nichtstun sein!? Kann
man eigentlich einfach so nichts tun? Ist
das Nichtstun nicht auch eine Tätigkeit? Wie
auch immer - Gutes zu tun ist viel mehr als Nichtstun. Es ist die
Krönung dessen, was ein Gutmensch tun kann.
-
Worin
besteht aber die Zufriedenheit, die sich dabei einstellt und die der
Antrieb ist, dieses und nichts anderes zu tun?
-
Es
ist wahrscheinlich das wohlige Gefühl, dass es einem relativ gut geht
und dass man selbst nicht in einer Lage ist, Gutes angetan bekommen zu
müssen.
-
Irgendwie
steht der, der Gutes tut, über dem, dem Gutes angetan wird.
-
Wer
würde schon jemandem, von dem man weiß, dass es ihm viel besser
geht, zusätzlich Gutes tun? Noch
schlimmer: Wer würde jemandem etwas Gutes tun, von dem man weiß,
dass dieser jenes Anderen gegenüber niemals tun würde?
-
Nein!
Gutes zu tun lebt vom empfundenen Gefälle der Befindlichkeiten.
-
Praktizierter
Edelmut in partieller Blindheit gegenüber der weniger guten Realität
käme Blödheit gleich.
-
Und
wer will schon für blöd oder nur demonstrativ großherzig gehalten
werden!?
>>>mehr
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Ehrenamt
Verwaltungsbeirat
In
Eigentumswohnanlagen wählen die Eigentümer in der Regel einen
Verwaltungsbeirat. Er übernimmt für die Eigentümer wichtige
Pflichten und ist deshalb mit einigen Rechten ausgestattet. Wählt
eine Eigentümergemeinschaft keinen Verwaltungsbeirat, so liegen
alle Rechte und Pflichten allein beim Verwalter. Jeder Eigentümer
hat jedoch das Recht, Verwaltungsunterlagen selbst im Original
einzusehen und ggf. Korrekturmaßnahmen über die
Eigentümerversammlung einzuleiten. Mit einem fähigen
Verwaltungsbeirat ist eine Eigentümergemeinschaft natürlich
wesentlich besser vertreten, wenn er sein Amt richtig ausführt. Die
Eigentümerversammlung beschließt grundsätzlich, in welchem Turnus
der Verwaltungsbeirat gewählt wird. Üblich ist, dass
Verwaltungsbeiräte so lang im Amt sind, bis sie von sich aus ihr
Amt wieder abgeben möchten. Unüblich ist, dass sie vor einer
Jahreshauptversammlung ihr Amt niederlegen, weil damit bei drei
berufenen Beiräten das erwartete Sechsaugenprinzip aufgehoben wird.
In diesem Fall ist die Arbeit des Verwaltungsbeirats deutlich
eingeschränkt. Die Versammlung kann einen frei gewordenen Posten
über eine Nachwahl besetzen oder den gesamten Beirat neu wählen.
Beendet der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats seine reguläre
Amtszeit, ist es auf jeden Fall ratsam, das gesamte Gremium neu zu
wählen. Sehr oft gestaltet sich die Suche nach Kandidaten recht
schwierig, weil die Bereitschaft zur Übernahme des Amts nicht sehr
groß ist, manche Kandidaten womöglich nicht das uneingeschränkte
Vertrauen der Eigentümer genießen oder einfach deren Basis der
Amtsausübung ungeeignet erscheint. Die Eigentümer sollten sich
deshalb vor einer Wahl im Internet unter dem entsprechenden
Link über die Rechte
und Pflichten des Verwaltungsbeirats informieren. >>>mehr
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Juristerei
mit Textbausteinen
Hatten
Sie schon einmal einen Rechtsstreit wegen eines Schadensfalles mit
dem Auto? Wenn nicht, dann machen Sie sich auf etwas gefasst. Exakt
vor einem Jahr hatte ich einen Unfall
im Fechenheimer Mainkurkreisel, bei dem mich ein anderes
Fahrzeug streifte, als es unerlaubt die Fahrspur wechselte. Der
Sachschaden war immens. Noch am gleichen Tag wurde mein Fahrzeug von
einem Gutachter untersucht und der Schaden auf 23 Seiten sehr
dezidiert dokumentiert. Wie aus dem Gutachten hervor geht, steht
auch der Unfallverlauf eindeutig fest. Der Beweis ist erbracht, dass
ich mit meinem Fahrzeug stand, als ich touchiert wurde. Eigentlich
ein klarer Fall - könnte man annehmen. Doch die gegnerische
GVV-Versicherung zahlte nicht und ich musste Klage einreichen. Was
nun anlief, ist absolut lächerlich, wohl aber in Deutschland
gängige Praxis. Es ging eigentlich gar nicht mehr um den
eigentlichen Schaden, um den die GVV über ihren Anwalt stritt. Nun
tauchten meine Anwältin und ich in die Welt der juristischen
Textbausteine und automatisierten anwaltlichen Serienbriefe ein,
eine Trickkiste für spätpubertäre oder arglistige Juristen. Die
gegnerischen Winkeladvokaten verbogen nun die Tatsachen und stellten
haltlose Behauptungen auf. Jetzt ist mir klar, warum Gerichte so
überlastet sind. >>>mehr
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Wir
wollen sparen
Den
Satz "Wir wollen sparen" hört man allenthalben in
Eigentumswohnanlagen und er ist gar nicht so falsch. Kosten und
Verbräuche zu reduzieren macht Sinn und sollte stets im Fokus
stehen. Hier sollte aber in den richtigen Dimensionen gedacht
werden. Dazu gehört auch der Werterhalt der Immobilie. Was nützt
es, wenn einige energiesparende Lampen ausgetauscht werden, die
Bausubstanz jedoch vernachlässigt wird, weil dabei Geld in Form
einer Sonderumlage in die Hand genommen werden muss!?
Der
Spruch "Eigentum verpflichtet", der
vornehmlich von solventen Eigentümern zu hören ist, hat sicher
eine andere Qualität, als der Spruch "Wir wollen
sparen", weil die Umlagen erdrücken und Sonderumlagen
Probleme bereiten. Für den Einen ist das Sparen nur ein netter
Effekt, für Andere eine bittere Notwendigkeit. Beides wohnt oft
Tür an Tür. So sind manche Miteigentümer im Extremfall motiviert,
die Entwicklungen in einer etwas privilegierteren Position
beeinflussen zu können. Hinzu kommt in manchen Objekten noch die
eigene gefühlte Wichtigkeit, die immer wieder spürbar ist. Es ist
darum keine Nebensache, wer zum Beispiel in den Verwaltungsbeirat
gewählt wird und die Interessen der Eigentümer vertritt. >>>mehr
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Moderne
Tradition
Alljährlich
am Fastnachtssamstag erscheint seit dem Jahr 1902 die "Hochstädter
Kreppelzeitung". Wer sie in Händen hält, der ahnt
möglicherweise nicht die wechselvolle Geschichte dieser Zeitung und
die Veränderungen, die gerade in den letzten zwei Jahrzehnten
stattfanden. Allein schon die technische Herstellung war ein
Quantensprung. Deren Überleitung in die digitale Welt führte weg
von den Lichttischen des Maintal TAGESANZEIGERs, auf denen
die zuvor gesetzten und ausgedruckten Texte und die in der
Dunkelkammer belichteten und gerasterten Fotos seitenweise
zusammengeklebt wurden. Der Kampf mit Scheren für Links- und
Rechtshänder sowie mit der Akkuratesse des Leiters der Technik,
waren eine höchst anstrengende Sache. Das darauffolgende gemeinsame
Essen beim benachbarten Chinesen war Kult und belohnte die
Bemühungen. Für den Inhalt der Zeitung sorgten die "Kreppelrichter",
die bis heute auf vielfältige Art ihre Themen aufbereiten. Die
ehemals rein männliche Redaktionstruppe besteht heute zu 90% aus
"Kreppelrichterinnen" und die digitale Umsetzung erfolgt
ebenfalls durch eine junge Dame, die sogar vom Fach ist. An den
humoristisch-satirischen Sichten hat sich kaum etwas geändert,
etwas gelitten hat nur der Umgang mit der Mundart, die einigen
Kreppelrichterinnen wohl nicht mehr so attraktiv erscheint. Leider
geht dabei zunehmend ein traditionelles Gestaltungs- und
Ausdrucksmittel verloren. Alles erneuert sich irgendwann. Aber auch
das ist ein Markenzeichen der Hochstäter Kreppelzeitung, die stets
auch den aktuellen Zeitgeist begleitete und zum Ausdruck brachte. >>>mehr
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Wendepunkte
Der
bevorstehende Jahreswechsel regt wieder unzählige Menschen an,
darüber nachzudenken, was sich in ihrem Leben verändern sollte
oder sogar muss. Hauptsache, es passiert etwas oder ein momentaner
Zustand wird beendet. Da wird etwas geplant, ohne zu wissen, was
noch so alles im neuen Jahr passiert. Möglicherweise wirft uns das
Unbekannte sogar aus der Bahn und wir wären froh, nicht zusätzlich
in einem Neuaufbruch zu sein. Das Leben geht sowieso weiter, egal
was wir geplant haben. Was ist also richtig?
In
meinem Leben gab es mehrere Phasen, in denen sich Dinge ohne mein
Zutun ins genaue Gegenteil verkehrten. Es war ein Auf und Ab des
Erfolgs, der Zufriedenheit und der sich ergebenden Chancen. Nutzte
man letztere nicht, war es ein Fehler oder manchmal auch ein Segen.
Die gravierenden und nicht planbaren Ereignisse, wie Krankheit,
Trennung und Tod stellten in jedem Fall eine Wende ins Ungewisse
dar, weil man nicht darauf vorbereitet war. Bei aller Planung sollte
man deshalb immer noch genug Spielraum für die Unwägbarkeiten des
Lebens einräumen, sonst schlagen die Wellen sehr schnell über
einem zusammen und die Gefahr wächst, dass man den Problemen nicht
mehr gewachsen ist. Wenn es hart kommt, geht mit einer derartigen
Lebensphase sogar ein sozialer Abstieg einher. >>>mehr
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Zickenalarm
im Wohnobjekt
Für
jeden Artikel gibt es einen Anlass. Ein solcher ist aber noch kein Grund, einen
Sachverhalt zu verallgemeinern. Zeigen sich
jedoch an mehreren Stellen gleichgeartete Feststellungen, so sollte man doch einen Versuch wagen,
die Ursachen zu ergründen. Hier geht es heute um das gestörte
Zusammenleben in Eigentumswohnanlagen einer
Größenordnung von 12-16 Wohnungen und die gelebten sozialen Verhaltensweisen.
Da Wohneigentum sowohl selbst genutzt als auch als Renditeobjekt vermietet
wird, hat man es sowohl mit Eigentümern als auch mit Mietern und deren
Verhaltensweisen zu tun. Kommt es beim Zusammenleben in Wohnanlagen zu
unterschiedlichen Ansichten, so ist der Verwaltungsbeirat der erste
Ansprechpartner, der im Sinne der Allgemeinheit die Klärung einleitet und
je nach Sachlage vorgeht. Das geschieht ausschließlich auf der Ebene der Eigentümer, die
wiederum die Beschlüsse bei ihren Mietern durchsetzen. Das kann zwischen
Kontrahenten sehr ruhig und besonnen, aber auch streitbar und mitunter
extrem zickig
ablaufen. Fehlt die Einsicht, erfolgt - als kleinstem gemeinsamen Nenner -
eine Klärung über bestehende
Regelwerke. Eigennützig gefüllte Grauzonen werden neu geregelt oder ganz
aufgehoben. Damit werden jedoch auch zwischenmenschliche Freiräume und Toleranzzonen
beseitigt, die auch mit gegenseitiger Rücksichtnahme hätten gefüllt werden
können. Häufen sich derartige Aktionen, leidet darunter der häusliche
Friede. Da solches meist von Frauen ausgeht, spricht man von
"Zickenalarmen". >>>mehr
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Gefahr
des brachliegenden Verstandes
Der
Mensch ist mit der Fähigkeit ausgestattet, denken und damit das
richtige Handeln steuern zu können. Es ist ein Frevel, wie sparsam
viele Menschen damit umgehen. Sie folgen anstelle des sorgfältigen
Denkens viel zu oft dem Herdentrieb, denn was viele Andere
erstreben, muss ja richtig sein. Momentan erleben wir jeden Montag
in Dresden und in anderen Städten, wie Tausende den Aufrufen
selbsternannter Heilsbringer folgen und für deren Hetztiraden den
Rahmen bilden. Parallel dazu demonstrieren zwar kluge Menschen gegen
diese Veranstaltungen, doch sie schaffen es nicht, bei der dumpf
denkenden und fühlenden Pegida-Masse auch nur einen positiven
Denkprozess erfolgreich auszulösen.
70
Jahre nach dem Untergang des Nationalsozialismus zeigen immer mehr
Deutsche, dass sie aus der Geschichte nichts gelernt haben. Sie
zeigen erneut das gleiche Verhalten, mit dem die Nazis ihre Macht
über Deutschland und dessen Menschen erlangten, um sie danach
gnadenlos ins Verderben zu führen. Auch die Nazis kreierten damals
ein wirkungsvolles Feindbild - die Juden und sogenannte
Untermenschenrassen - und kombinierten es mit gravierenden sozialen
Problemen, der Überhöhung der arischen Rasse und überzogenem
Nationalstolz. In anderen Ländern griff man allerdings ebenfalls
auf solche Taktiken zurück und macht das heute noch. Aus erzeugter
Abneigung wird Hass und aus Toleranz wird genau die Gewalt, mit der
man heute noch weltweit die Spielfiguren der Kriegführenden
erfolgreich motiviert. Unsere heutigen Zielgruppen sind Fremde (die
sich als solche verhalten) und der Islam, der im Zusammenhang mit
weltweitem Terror Ängste auslöst. Damit wird europaweit von
radikalen Nationalisten kräftig gezündelt. Sie treffen dabei auf
den brachliegenden Verstand vieler Landsleute, um ihn in ihrem Sinn
zu beschäftigen.
>>>mehr
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Transparenter
Zeitgeist
Unsere
Welt ist über die modernen Medien recht klein geworden. Von praktisch
jedem Punkt der Erde erreichen uns zeitnah die neuesten Nachrichten und
wir sind so gut informiert, wie es Menschen noch nie waren. Es erreichen
uns aber nicht nur Nachrichten, Dokumentationen, Live-Berichte über
Sportveranstaltungen, Events und Sensationen, sondern auch über Hunger, Krieg
und Tod. So, wie wir hautnah miterleben können, wie es auf
Flüchtlingsbooten auf hoher See, in Flüchtlingslagern und auf den
Fluchtrouten zugeht, so können Menschen anderer Lebensbereiche sehen, wie
es bei uns zugeht und was sie erwartet, wenn sie sich auf den langen Weg
zu uns begeben würden. Also machen sie sich auf den Weg. Gegenüber Lebensgefahr und größter Not ist unser
sorgloses Leben mit all seinen teilweise dekadenten Facetten ein krasser
Gegensatz. Wir leben - für alle sichtbar - scheinbar im materiellen
Überfluss, weil die Kehrseite der Medaille nicht ausreichend in Medien dargestellt wird. Die Politik und die Wirtschaft haben kein Interesse
daran, Deutschland so zu zeigen, wie es wirklich ist. Mit
der Pegida-Bewegung, die mit den Ängsten und Missstimmungen in der
Bürgerschaft geradezu spielt, geht zwar ein differenzierteres Bild von
Deutschland um die Welt, doch das wird nicht wahrgenommen. Wahrgenommen
werden lediglich die rechtsnationalen Parolen, das Nazi-Vokabular,
brennende Flüchtlingsunterkünfte und das
dümmlich-brutale Vorgehen Rechtsradikaler. Mitlaufende Personen
verkörpern international eine Masse, die schon einmal unser Land ins Verderben
begleitete. Doch das hält die Flüchtlinge nicht davon ab, zu uns zu
kommen. Das, was sie erlebten, ist so schrecklich, dass sie sich etwas
noch schlimmeres nicht vorstellen können. Die momentane Situation lässt
nun in allen Ländern
radikalnationale Gruppen erstarken, die bereits den europäischen
Schulterschluss proben. Ihre Schlagworte heißen "Überfremdung"
und "Islamisierung".>>>mehr
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Vereinsleben
im Geist der Zeit
Menschen,
die sich den größten Teil ihres Lebens in Vereinen engagieren und die
nach den aktuellen Werten ihrer Vereinsgemeinschaft suchen, finden in
weiten Teilen ein völlig verändertes Gemeinschaftsgefühl und ein
deutlich gesunkenes Pflichtgefühl vor. So beteiligen sich Mitglieder oft
nur, um ihren Selbstdarstellungstrieb auszuleben oder Teil eines
Erfolgsteams zu sein. Nur alte und junge Mitglieder des alten Schlages
halten das Vereinsleben wirklich aufrecht und bauen es sogar noch aus. Sie
werden dadurch immer stärker zu tragenden Säulen und es besteht die
Gefahr, dass Teile des Vereinslebens schweren Schaden nehmen, wenn sie als
Säulen wegbrechen sollten.
Der
heutige Zeitgeist führt verstärkt zum einseitigen Konsum
gemeinschaftlicher Leistungen. Die einseitige Ausprägung "trendiger"
Geselligkeitsveranstaltungen lockt eher junge Mitglieder an. Ausgerechnet für Senioren, die viel Zeit
und Kraft in den Verein steckten und immer noch stecken, gibt es außer Weihnachtsfeiern kaum Gelegenheiten des seniorengerechten Feierns mit
traditionellen Unterhaltungsangeboten. Ein Verein kann zwar heute nur
überleben, wenn er von seinem Angebot her im Geist der Zeit geführt wird, es bedarf aber nach wie vor traditioneller
Werte, die im angemessenen Rahmen gepflegt werden sollten. Ideal
wäre eine gelungene Symbiose. >>>mehr
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Anspruch und
Wirklichkeit
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Wohn(t)raum
für Generationen
Als
Senior und Bewohner einer Wohnanlage, die von Menschen mehrerer
Generationen - überwiegend jedoch Senioren - bewohnt wird, interessiert
mich natürlich das Thema "Mehrgenerationen-Wohnen" oder
"Patchwork-Wohnen", wie es so schön neudeutsch heißt.
Seitdem das Thema in den Maintaler Stadtleitbildprozess aufgenommen
wurde, habe ich so meine Zweifel, auf was die Initiative wirklich
hinauslaufen könnte. Zunächst nahm ich an, die Initiatoren würden
selbst in die geplante Anlage einziehen. Heute habe ich eher den Eindruck,
dass sie sich nur als Investoren und Vermieter seniorengerechter Wohnungen
im entsprechenden Preissegment betätigen und mit kommunaler
Unterstützung eine sozialstrategische Wohltäterrolle ausleben wollen.
Natürlich ist die idealisierte Vorstellung von einem harmonischen
Zusammenleben von Jung und Alt in einer auf gegenseitiger Rücksichtnahme
oder gar gegenseitiger Hilfe aufbauenden Hausgemeinschaft eine verlockende
Sache. Ich halte ein solches Projekt jedoch nur dann für sinnvoll, wenn
eine genossenschaftliche oder dem vergleichbare Struktur existiert und die
Belegung und das Zusammenleben klar geregelt ist.
In
Maintal wurde jetzt im
Wohngebiet "Am Weides" das in Aussicht gestellte Grundstück des Projektes
zum Mehrgenerationen-Wohnen für ein kommunales Projekt zur
Unterbringung von Flüchtlingen vergeben. Das ist im Sinn der erfolgten
Bürgerbeteiligung her schade, doch die Frage ist berechtigt, ob es
wirklich ein Bürgerbeteiligungsprojekt ist oder nur eine Privatinitiative
mit sozialem Anstrich. Die Projektgruppe "Patchwork-Wohnen" und
die Bewohner am Weides hatten sich nach dem Bekanntwerden der geänderten
Planungen mit einer Unterschriftenaktion an die
Stadtverordneten gewandt und 2 Wohnungen (für insgesamt 12-14 Personen)
inklusive begrenzter Flüchtlingsbetreuung angeboten, wenn doch noch das
Mehrgenerationenhaus an gleicher Stelle auf städtischem Grund genehmigt werden würde.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Flüchtlinge, die ja bis zur
Anerkennung noch keiner Arbeit nachgehen können, sogar für zu übernehmende
Aufgaben eingeplant (integriert) werden sollten.
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Einheit
ohne Einigkeit
Deutschland
feierte, denn es galt, die Deutsche Einheit in den höchsten
Tönen zu preisen. Doch, was feierten wir denn da? Die Einheit im
Sinne von "Einigkeit und Recht und Freiheit" oder nur den
Verwaltungsakt der Zusammenlegung zweier Teile des Restes des
ehemaligen Deutschen Reiches? Mit dem verlorenen Rest haben wir uns
ja schon vor Jahren abfinden müssen, weil es die Sieger des II.
Weltkrieges so wollten. Einen Friedensvertrag haben wir auch 70
Jahre nach Kriegsende noch nicht. Beide Landesteile waren 40 Jahre
lang eigene Wege gegangen. Und wieder wurde besonders gelobt, dass
bei der Vereinigung kein Schuss gefallen sei. Eine friedliche
Revolution sei es gewesen. Wäre es anders verlaufen, als es uns
besonnene Politiker der ehemaligen Siegerländer in einer Phase der
Entspannung gestatteten und die BRD hätte unseren Landsleuten
beigestanden, es hätte wieder Krieg geherrscht und die Panzer des
Warschauer Pakts wären bis zum Rhein durchgebrochen, wie es das
Szenario der Landesverteidigung in beiden Teilen Deutschlands
Jahrzehnte lang simulierte. Mit der Vereinigung, dem Fall des
Eisernen Vorhangs und dem gleichzeitigen Zerfall der Sowjetunion
wurde jedoch eine Völkerwanderung ausgelöst, die unser Land fortan
verkraften musste. Und weil wir das unter großen Opfern gemeistert
haben, ist die BRD nun Hauptzielland der heutigen gigantischen
Völkerwanderung aus Afrika und Asien, wobei die Flüchtlinge der
östlichen Armutsländer von den Flüchtlingsströmen gleich
mitgerissen werden. Dabei sind nach 25 Jahren Einheit noch nicht mal
alle Deutschen aus den neuen Bundesländern hier restlos integriert
und umgekehrt, weil viele soziale Probleme noch nicht gelöst sind.
Wir hätten mal besser unsere von der Politik erzwungene
Opferbereitschaft gefeiert. >>>mehr
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The
Day After
Die
Stadtverordnetenversammlung einen Tag nach der Bürgermeisterwahl
war eine gute Gelegenheit, interessante Gespräche zu führen und
das Verhalten der anwesenden Kandidaten zu beobachten. Monika
Böttcher, die zukünftige Bürgermeisterin, war wieder ganz
Kinderbeauftragte und saß auf ihrem dafür vorgesehenen Stammplatz
und Sebastian Maier (SPD) sowie Friedhelm Duch
(Grüne) bei ihren Fraktionen. Klaus Gerhard (FDP)
nahm im Zuschauerbereich Platz, nur Markus Heber (CDU)
wurde nicht gesehen. Nicht mehr ganz so gewinnend erschien das Lachen
der neuen Bürgermeisterin, wie noch zu Wahlkampfzeiten, denn so
langsam kommt das auf sie zu, was sie voll und ganz fordern wird.
Der Verlauf der Parlamentssitzung gab einen Vorgeschmack auf das
Miteinander der Parlamentarier, das bis zur Wahl im März schärfer
in der Abgrenzung werden wird. Auffallend war, dass just als das
Vorgehen in der Flüchtlingsfrage auf der Tagesordnung stand,
erstmals in dieser Legislaturperiode der Platz der REPs besetzt war
und die Maintaler CDU im Vorfeld bereits ankündigte, das Asylthema
zum Wahlkampfthema zu machen. Dazu passte auch deren erfolglose
Befürwortung des Mehrgenerationenhauses, bei dem die Initiatoren
unter Führung von Ludwig Weiler der Stadt großzügig
zwei Wohnungen für Asylbewerber anboten. Dass damit unter
Hinzuziehung der "Anwohner am Weides" und einer
Unterschriftenaktion das restliche Neubaugebiet asylantenfrei
gehalten werden sollte, war allzu offensichtlich. Das Parlament
bestand jedoch auf dem Bau der Flüchtlingsunterkunft, in der mehr
als 70 anstelle der von Herrn Weiler angedachten 12-14 Flüchtlinge
eine Bleibe finden werden.
>>>mehr
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Wann
ist der Spuk beendet?
In
wenigen Tagen bricht das letzte Quartal des amtierenden
Bürgermeisters Erhard Rohrbach an und sein Nachfolger
oder seine Nachfolgerin wird feststehen. Das wirft die Frage auf,
wann endlich die massive Behinderung der Information Maintaler
Bürgerinnen und Bürger aufgehoben wird, die mit der Schließung
des Maintal-Forums aufgrund eines
Stadtverordnetenbeschlusses vom 9.2.2015 umgesetzt wurde.
Fadenscheinig begründet wurde das mit der Erstellung eines neuen
Forumskonzepts, das eigentlich im 2. Quartal dem Parlament zur
Beschlussfassung vorgelegt werden sollte. Das war einigen
Rathaus-Strategen womöglich zu früh, weil sich das neue Forum auf
die Bürgermeisterwahl hätte auswirken können. Auch auf der Agenda
der Stadtverordnetenversammlung vom 29. September ist dieser TOP
nicht zu finden. Vermutlich soll diese Informationsplattform
unbedingt bis nach der Kommunalwahl fehlen. Seitdem das Forum, das
inzwischen ebenso wie die Lokale Agenda aus dem Internet
verschwunden oder nicht mehr aufrufbar ist, sind die Zugriffe auf
meine Homepage sprunghaft gestiegen und auf einem sehr hohen Niveau.
Humorvoll - wie man mich kennt - bezeichne ich den damaligen
Stadtverordnetenbeschluss als "Lex Klee", weil ich damals
die meisten Posts setzte und eine Reihe von sehr sachkundigen
Diskutanten dazu recht brauchbare Hintergrundinformationen
lieferten. Wichtig ist meiner Meinung nach jedoch nicht die Anzahl
der aktiven Teilnehmer, sondern die Anzahl der Leser mit
Informationsbedürfnis. Forumsregeln wurden zudem niemals verletzt.
Natürlich gab es auch Trolle, die das Forum störten. Zur
sofortigen Schließung des Forums gab es jedoch keinen einzigen
wichtigen Grund und es hätte bis zum Start eines neuen Forums offen
bleiben können. Genau das wird aber nicht gewollt gewesen sein,
denn ein Sprichwort sagt: "Der Lauscher an der Wand hört
seine eigene Schand'!" Wie sehr es dem Wunsch der Treiber
der Aktion entsprach, sieht man daran, wie unterschiedlich schnell
der Beschluss bezüglich der Schließung und der Neuerstellung des
Nachfolgeforums umgesetzt wurde. >>>mehr
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"Erwacht"
Deutschland erneut?
Irgendwie
ist es wie ein böser Traum. Warum nur sind die Aktionen und Reaktionen
von uns Deutschen politisch immer so extrem und an den jeweiligen Grenzen des politisch
Machbaren angesiedelt? Wenn wir kaisertreu sind, dann total. Wenn wir
Nazis sind, dann total, wenn wir für Krieg sind, dann total, wenn wir
Demokraten sind, dann total, wenn wir Frieden wollen, dann total, wir sind
für Atomkraft und dann wieder total dagegen u.s.w., man könnte die Liste
beliebig so weiterspinnen. Für kurze Zeit öffneten wir die Grenzen
total, jetzt riegeln wir sie wieder ab und kontrollieren jeden und alles.
Was heute gilt, ist morgen längst überholt. Die Politik scheint
total von der Rolle zu sein. Inzwischen spitzen sich extreme nationalistische Strömungen zu, bei der
die längst überwunden geglaubte
Fremdenfeindlichkeit gezielt instrumentalisiert wird. Und die Politik
schläft und hofft auf irgendwas.
Seit über einem Jahr werden die von Pegida
ausgehenden Demonstrationsvarianten von der Bundesregierung unterschätzt
und verharmlost. Die Folge war jetzt eine kraftvolle Gegenbewegung mit einer
übertriebenen Willkommenskultur, weil die Bürger ein Zeichen setzen
wollten. Begrüßungsrituale, wie in München, versetzten die ganze
Nation in Verzückung. Vor Ort Begeisterungsstürme - bei den Demonstranten zuhause
sieht diese Willkommenskultur schon ganz
anders aus. Wenige Tage nach den Jubelstürmen am Münchner Hauptbahnhof,
als der Ernst der Lage bewusst wurde, kommen jetzt von der
Willkommenskultur angezogen fast täglich
Zehntausende Flüchtlinge an und der Applaus ebbt langsam ab. Die Bayerische Politik
stellt Weichen. Die nächsten Züge sollen jetzt direkt bis nach
Niedersachsen und nach Leipzig in Auffanglager durchfahren. Die Kommunen
im ganzen Land sind infolge des Ansturms gezwungen, Flüchtlingseinheiten
zusammenzufassen, weil noch nicht einmal genügend freier privater
Wohnraum für die eigene Bevölkerung zur Verfügung steht. >>>mehr
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Im
Stundenglas der Zeit
Hatten
Sie schon mal das Gefühl, dass das Leben zerrinnt, immer weniger
wird, und dass Sie unbedingt etwas dagegen tun müssten? Ihr Leben
ist voller Verpflichtungen und Sie können sich nicht dagegen
wehren? Dann ist es höchste Zeit, einiges zu ändern!
Nachdem
ich die Frage für mich selbst beantwortet hatte, stand ich vor dem
Problem "Wie?". "Du musst Prioritäten
setzen!", sagte ich mir und begann, alles, was ich mir als
entbehrlich vorstellen konnte, aufzuschreiben. Doch - wie wendet man
"entbehrlich" an? Als nicht entbehrlich
(geht einfacher) stufte ich alles ein, was mir Spaß macht. Beim
Einzel-Check, wo denn Mühe und Lohn nicht mindestens ausgeglichen
sind, rückten einige zeitaufwändige und für mich selbst wenig
lohnende Themen in den Fokus. So langsam näherte ich mich den
Dingen, die Motivationen pulverisieren und mich sogar zermürben, so
sehr, dass ich das Gefühl habe, mein Körper selbst rinne
unaufhörlich durch ein Stundenglas. Mit zunehmendem Alter
verstärkt sich dieses Gefühl und jede nicht zufriedenstellende
Sache erzeugt den Eindruck, Kraft sinnlos vergeudet zu haben.
Automatisch richtet sich mein Zorn gegen in solche Prozesse
involvierte Personen. Es sind die Verhinderer und Treibanker, die
mehr zerstören als sie selbst zu leisten imstande sind und die
wegen ihres bornierten Vorgehens jede Lust an der Mitarbeit oder
einer Initiative nehmen. Es ist sinnlos, gegen derart doofe
menschliche Windmühlen zu kämpfen. Sie sind leider eindeutig in
der Mehrzahl. >>>mehr
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Den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben
"Den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben", so lautet eine
Redensart, die aus dem Juden- und dem Christentum kommt. Auf nichts
passt das momentan besser, als auf die Aktivitäten Rechtsradikaler
im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden. Flüchtlinge,
Asylsuchende und Fremde werden zu Teufeln hochstilisiert, die
über unser Land herfallen und es angeblich aussaugen und
verändern. Diejenigen, die argumentativ das größte
Schreckgespenst der Nachkriegsdemokratie, den Nationalsozialismus, als Drohkulisse
"Beelzebub" benutzen, wollen damit
Flüchtlinge und Ausländer erschrecken und vertreiben. Man spricht
das zwar nicht so aus, benutzt jedoch alle Synonyme dieses Systems,
um sie gegen die Fremden einzusetzen. Für viele Menschen in ehemals
von uns annektierten Ländern ist heute noch der Nationalsozialismus
abschreckend. Was sich allerdings momentan in den Ländern der
Flüchtlinge abspielt, kommt dem ebenfalls sehr nahe, sonst würden
die Menschen nicht flüchten. Während des Nationalsozialismus
wurden ebenfalls Sündenböcke für soziale Missstände im eigenen
Land gesucht und gefunden und unter ihnen ein Exodus ausgelöst, ehe
es noch härter kam. Das mit böser Absicht in Erinnerung zu rufen,
ist bereits ein Verbrechen. Doch unser Staat fühlt sich gegenüber
den radikalen Horden und den ihnen wie Schafe folgenden
Ewig-Gestrigen recht sicher. >>>mehr
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Sind
alle Hasen dumm?
In
den letzten Tagen fragte man mich, wo denn eigentlich meine Satiren
bleiben würden. Das sei alles zu realistisch und nicht süffisant
genug, was zu lesen ist. Stimmt! Stellenweise ist es mir
derzeit nicht genug zum Spaßen, obwohl es dazu genug Anlässe
gäbe. In den letzten Tagen fiel mir wieder ein Kinderbuch in die
Hände mit dem Titel "Die Schule im
Walde". In diesem Buch werden Kinder auf das Leben
vorbereitet. Interessanterweise sind alle Personen aus der Tierwelt
entnommen, denen Charaktereigenschaften zugeordnet wurden. So ist
der Wolf böse, der Igel langsam, der Raabe schlau, die Eule
konservativ, Spatzen und Meisen Kindern ähnlich und der Hase immer
schnell, aber nicht schlau. Kurz darauf nahm ich den Maintal
TAGESANZEIGER vom 25. August 2015 in die Hand und las die
Leserbriefe von Joachim Sukatsch (51 Jahre
CDU-Mitglied) und Monika Vogel (Fraktionsvorsitzende
von Bündnis 90/Die Grünen in Maintal). Und siehe da, Satire
ergriff sofort von mir Besitz.
Erstgenannter
trat aus der CDU aus, weil ihm die Griechenlandpolitik und das
Auftreten von Volker Kauder nicht passt, aber Maintals
CDU-Parteichef Wilfried Siegmund weiß gar nichts von
einem Rücktritt. Wird nicht so wichtig sein, dachte ich sofort. Monika
Vogel regte sich über einen Leserbrief auf, welcher der
Kandidatur ihres Parteifreundes und Bürgermeisterkandidaten Friedhelm
Duch indirekt schaden könnte. Was mir besonders auffiel,
war zunächst die Aufzählung eigener Meriten, um schlecht
informierten Bürgern (den Hasen) erst einmal klar zu machen, wie
wichtig das jetzt ist, was die Leser zu lesen bekommen. >>>mehr
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Wohin
mit Erfahrungen?
"Die
Jugend wäre eine viel schönere Zeit, wenn sie erst im Alter
käme...", stand neulich auf einem Kalenderblatt und das
machte mich doch etwas nachdenklich. Es erinnerte mich an Zeiten, in
denen ich locker über Dinge hinweglebte, die mir heute absolut
wichtig erscheinen und die ich damals ganz anders hätte anpacken
müssen. Neugierig schaute ich nach, was der nächste Tag als
Kalenderweisheit bringen würde. Aha! - "Zwei Dinge kommen
im Leben nie zurück: Das gesprochene Wort und die verpasste
Gelegenheit...!" Und wieder fielen mir gleich ein
Dutzend Situationen ein, auf die dieser Spruch passte. Mit dem
dritten Spruch ließ ich es dann bewenden, denn dort stand: "Man
hat immer zwei Gründe etwas zu tun: Einen anständigen und einen
wahren...". Wer auch immer solche Sprüche festhält, es
müssen prägende Erlebnisse oder späte Erkenntnisse dahinter
stehen. Es sind Männer und Frauen (Frauen eher nicht), deren beste
Jahre vorüber sind und die dabei sind, über ihr Leben
nachzudenken. So ein Leben gleicht einer Ansammlung von
Gegenständen, die man lieb gewonnen oder an die man sich gewöhnt
hat. Kommt plötzlich etwas davon abhanden, merkt man erst,
was es einem bedeutete. Mancher Zeitgenosse entdeckt bei solchen
Gedankengängen das Schreiben, um seine Gedanken zu sortieren.
Dahinter steht das Bedürfnis, Gedankenmüll mal aufzuräumen und
die besten Stücke hervorzukramen, weil man ihnen viel zu lang viel
zu wenig Aufmerksamkeit schenkte. Vieles ist inzwischen jedoch nicht
mehr in dem Zustand, in dem es uns bisher in Erinnerung war.
Vielleicht hätte man es nicht wieder hervorkramen sollen, denn in
der Erinnerung hatte es noch den alten frischen Glanz. Dennoch ist
das Hervorkramen wichtig, weil man sonst nicht merkt, wie man sich
selbst in all den Jahren veränderte. Die Frage ist nur: Was macht
man damit? >>>mehr
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Rock
Around The Klock
In
der hiesigen Region beschäftigen sich Printmedien immer noch mit
dem Tod des Ehepaars Klock, das auf tragische Weise während eines
Streits ums Leben kam. Der Prozess endete mit einem Freispruch für
die Angeklagten, weil deren Schilderung des Tathergangs durch Zeugen
und die gesicherten Spuren nicht widerlegt werden konnte. "Im
Zweifel für die Angeklagten..." hieß die Begründung.
Staatsanwaltschaft und Nebenkläger beantragten sofort Revision, so
dass es nun erneut Sache der Gerichte ist, über das Urteil und den
Prozessverlauf zu urteilen. Die Beweisaufnahme wird dabei nicht noch
einmal eröffnet, es geht nur darum, ob das Verfahren nach den
Gesetzen ablief. Einige Medien wittern nach den Tumulten im Gericht
und angeblich ausgesprochenen Morddrohungen eine Story, mit der sich
Auflagen oder Einschaltquoten steigern lassen. Wie der Hanauer
Anzeiger am 15.8.2015 mitteilt, soll die Tochter der Klocks
einen Medienberater engagiert und einen Exklusivvertrag mit dem
Sender RTL geschlossen haben. Was so exklusiv sein soll, dass es im
Prozess noch nicht einmal für den Oberstaatsanwalt und den
Nebenkläger gerichtsverwertbar war, erschließt sich eigentlich
nicht. Es geht vermutlich um eine gesteuerte Kampagne. Die
regelrechte Vermarktung des zweifachen Todesfalls in einem
desperaten Milieu passt zu den Veröffentlichungsorganen, die mit
einer beispiellosen Stimmungsmache Einfluss auf die
Revisionsverhandlung nehmen. Sie stellen indirekt mit einem einzigen
Urteil die gesamte Rechtsprechung infrage und heizen die Stimmung in
der Bevölkerung an. Das kann doch nicht der Normalfall und seriöse
Pressearbeit sein!? >>>mehr
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Kriminalpräventionsbeirat
Im
Rahmen des Maintaler Bürgermeisterwahlkampfs werden den Kandidaten
verstärkt Fragen gestellt, die sie zufriedenstellend beantworten
sollen. So beantworteten die Kandidaten spezielle Fragen, die ihnen
die Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS stellte. Am
letzten Wochenende beantworteten sie Fragen des Maintal
TAGESANZEIGERs, die für die Leser gestellt wurden. Damit
verbunden sind natürlich Erwartungshaltungen der Fragesteller.
Darüber hinaus erreichen uns in persönlichen Pressemitteilungen
der Kandidaten Antworten auf nicht gestellte Fragen, zu denen sie
unbedingt etwas sagen wollen. Die meisten Antworten bilden ab, was
die Fragesteller hören oder lesen wollen - man will ja so viele
Stimmen wie möglich einfahren. Markus
Heber stellte nun das Sicherheitsgefühl
der Bürger in den Fokus und spricht von einem "Kriminalitätspräventionsbeirat",
der in Maintal für Sicherheit sorgen soll. Im Fokus stehen
"Vandalismus, Pöbeleien, Brandstiftung, Einbrüche und
Diebstähle", die mit einem "Sicherheitskonzept für
Maintal" und dessen Umsetzung bekämpft werden sollen. Das
erinnert doch sehr an die Diskussion um den "Freiwilligen
Polizeidienst", der einst ein Kernanliegen der Maintaler CDU
war. Er ist in Sorge um die "Aufenthaltsqualität" in
einigen Bereichen von Maintals Straßen und Plätzen. Was hier als
Prävention greifen soll, ist jedoch nur eine gefühlte Sicherheit
durch Präsenz von Ordnungskräften. Die Ursachen werden dabei nicht
angegangen. Dazu bedarf es viel größerer Anstrengungen. >>>mehr
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Erleuchtung
Alle
Maintaler Bürgermeisterkandidaten legten inzwischen ihre
Erkenntnisse und Absichten dar, um gewählt zu werden. Man kann das
auf ihren Homepages lesen und nun auch scheibchenweise durch die
Presse und in den sozialen Medien erfahren. Am 9. September 2015
lassen sich die Kandidaten ab 19 Uhr während einer Podiumsdiskussion
im Bürgerhaus Bischofsheim nochmals eingehend befragen. Die
Fragen müssen jedoch zuvor beim Maintal TAGESANZEIGER
eingereicht werden. Ob man sie den Kandidaten vorher zustellt, damit
sie besonders schlau darauf antworten können, ist nicht bekannt.
Die Wahlalternative Maintal (WAM) reichte nun 8 Fragen an die
Kandidaten ein und machte sie parallel einem größeren
Personenkreis zugänglich. Der Rest der Bevölkerung wird sie am 9.
September erfahren, vorausgesetzt, sie finden Berücksichtigung. Die
Antworten zu den Fragen ergeben sich teilweise bereits aus den
"Programmen" der Kandidaten. Man müsste sich nur die
Mühe machen, sie zu lesen. Interpretationsbedürftig sind
allerdings die Fragen "Wird
sich Ihre Amtsführung von der des jetzigen Stelleninhabers, Erhard
Rohrbach, bei der Maintal eher verwaltet als entwickelt wurde,
unterscheiden? Und wenn ja, welche Vorstellungen, auch finanzieller
Art, haben Sie in dieser Frage?". Uups! Um
welche "finanzielle Art" geht es eigentlich, die beim
Verwalten oder beim Entwickeln der Stadt hinterfragt wird? Sind
damit zu erwirtschaftende Einnahmen oder etwa persönliche Vorteile
gemeint? Wird hier die Frage nach der Integrität gestellt? Seltsam!
Warum machen die Kandidaten thematisch eigentlich einen so großen
Bogen um ihren Vorgänger, der offensichtlich - wie man den übrigen
Fragen im Umkehrschluss entnehmen kann - so viel falsch machte? Hier
ließe sich doch argumentativ gut ansetzen! Die Podiumsdiskussion
wird hierzu sicher auch keine Erkenntnisse liefern, wenn nicht alle
Ecken ausgeleuchtet werden. >>>mehr
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Legales
Fehlverhalten
Wenn
kommunale Dienststellen und Fachbereiche Verträge abschließen,
etwas kaufen oder verkaufen, treffen eingefleischte
Verwaltungsmenschen sehr oft auf versierte und mit allen Wassern
gewaschene Personen von Wirtschaft, Handel und Gewerbe, die nur
Eines im Sinn haben: Einen besonders guten Schnitt zu machen. Eine
weitere Kategorie sind Investoren, die interessante Projekte fair
und mit einer beide Seiten zufrieden stellenden Strategie umsetzen
wollen. Leider ist bei Verwaltungspersonen nur selten das
wirtschaftliche Nutzendenken ausgeprägt oder vorhanden, weil man
nie von der Pike auf richtig lernte, in wirtschaftlichen Dimensionen
zu denken. Die Folgen sind entweder, dass sie über den Tisch
gezogen werden oder Zukunftschancen regelrecht verpassen. Die Flucht
in primitive Verwaltungsvorschriften, wie pro forma "drei
Angebote einholen" und "den günstigsten Anbieter
nehmen", sind ohne fachlich richtige Anwendung völlig
ungeeignet. Eigene Stadtentwicklungsstrategien aus Prinzip über
interessante, zukunftsweisende und faire Projekte Dritter zu stellen
und viele andere Verhaltensweisen weisen auf ein gewisses Maß an
Unvermögen hin. Man versucht das mit eingeholten Gutachten
auszugleichen. Führungskräfte benötigen ein eigenes
"dreidimensionales Denken", um die richtigen
Entscheidungen zu treffen und die richtigen Personen mit
Führungsaufgaben zu betrauen. Viele Geschäftspartner spüren, wenn
sie auf Personen mit kaufmännischen Defiziten stoßen und nutzen
das aus. Der Schaden mangelnden unternehmerischen Denkens ist für
Kommunen immens. Ein Umdenken und professionelles Einstellen auf
Verhandlungspartner ist das Gebot der Stunde. Leider wird das immer
noch nicht in gebührendem Maß erkannt. Auch die kommende
Bürgermeisterwahl bietet bisher kaum Hoffnung auf eine grundlegende
Änderung. Keiner der Kandidaten thematisiert diese Defizite. Sind
sie vielleicht noch gar nicht erkannt? >>>mehr
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Ende
mit Schrecken?
Das
Unbehagen wegen Griechenland wächst. Unsere Politiker sind sich nicht
einig, ob es richtig war, die Griechen auf Kosten der europäischen und
ganz besonders der deutschen
Steuerzahler regelrecht zu disziplinieren und das Seifenblasen immer mehr
ähnelnden Gebilde eines vereinten
Europas über alles zu stellen. Man ist an den kernigen Spruch "Deutschland
einig Vaterland" erinnert. Er bescherte uns in den Folgejahren eine
ehemals sozialistisch geprägte Ostdeutsche als Kanzlerin. Sie setzt
nun heftig gewendet
wirtschaftsimperiales Denken in machtfördernde
Handlungen um, die nur einen bestimmten Teil der Europäer jubeln
lässt. Ein nicht unbedeutender Teil der Mitglieder der Währungsunion
wurden von der EU über Merkel bereits diszipliniert und mit Restriktionen
an das von den Mitgliedsländern gewünschte Niveau herangeführt. Nur mit
Griechenland funktionierte das nicht. Da Deutschland und Frankreich die
Hauptzahler sind, dominieren in den Verhandlungen Politiker dieser
Länder. Es liegt wohl in der Natur der Sache und an Führungstalenten,
dass dabei Angela Merkel und kein Franzose die Hauptrolle spielt. Deutschlands
Finanzminister als Gralshüter und Verfechter der schwarzen Null
übernimmt in den Verhandlungen die Rolle des "Bad Boy",
während die Kanzlerin die Problemkinder mütterlich aber hart an die Hand
nimmt und ihnen immer wieder erklärt, wie wichtig die Familie EUROPA ist.
Europas Konsens-Daddy Jean-Claude Juncker und dessen
Vorstopper Martin Schulz bilden ein ähnlich wirkendes Duo.
Während Problemfälle wie Spanien, Portugal, Irland und die baltischen
Staaten ihre Lektionen lernten und jetzt teilweise sogar hohe
Wachstumsraten vorweisen, bildet Griechenland das Schlusslicht. Umso
ärgerlicher ist, dass sich Griechenland trotz aller bisherigen Unfähigkeit betont
uneinsichtig und widerspenstig zeigt, wenn es darum geht, die Probleme
nachhaltig in
den Griff zu bekommen. >>>mehr
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Gefährlich
ist's, den Leu zu wecken
Die
EUROPA-Phantasten erleben gerade, mit wem sie sich im Jahr 1978
eingelassen haben und wohin großzügige Nachsicht führt.
Gleichzeitig müssen die wirtschaftsimperial denkenden EUROPÄER
aber auch erkennen, dass Geld allein nicht das Maß aller Dinge ist
und auch die EU dringend Reformen braucht. Unter dem Strich müssen
jedoch alle Staaten der Euro-Zone Verträge einhalten, die sie
unterschrieben haben, sonst wird die EU destabilisiert. Wer nimmt
schon einen Wirtschafts- und Währungsraum ernst, in dem Verträge
nur Papier sind!? Seit 5 Jahren hängt Griechenland bereits am
finanziellen Tropf der Euro-Länder, ohne dass Fortschritte zu
erkennen sind, um jemals wieder Schulden zurückzahlen zu können.
Wer investiert denn in ein Land, das unzuverlässig ist? In diesem
Punkt haben die Griechen ihre Lektion noch nicht gelernt. Jetzt
werden von ihnen nicht nur ein Schuldenerlass und weitere Kredite
erbettelt, sondern sogar der Versuch unternommen, linkes
sozialistisches Gedankengut unter den Euro-Staaten hoffähig zu
machen. Der eigenen Unfähigkeit, wichtige Strukturen des Landes
einzurichten folgt die Aufforderung, ebenfalls "nicht so blöd
zu sein, Verträge einzuhalten". "Wenn das bei uns
geht, dann geht das auch bei euch! Also sind wir für euch die
Vorkämpfer", heißt ihre Botschaft an all die Länder, die
trotz eigener schmerzhaft umgesetzter Reformbemühungen ihrer
Bevölkerung erklären sollen, dass sie weiterhin für die
Misswirtschaft der Griechen aufkommen sollen. Das geht nun doch
eindeutig zu weit. >>>mehr
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Satzung
für den Seniorenbeirat
Teile
von Maintals Seniorenbeirat sind seit der letzten Sitzung
aufgeschreckt! Die Gründe sind vielschichtig. Ursache ist der
Satzungsentwurf für den Maintaler Seniorenbeirat, der auf einer
Empfehlung der Hessischen Landesseniorenvertretung aufbaut und den
Senioren eine stärkere Position und einen besseren Zugang zu den
Gremien der Stadtverordnetenversammlung ermöglichen soll.
Der
erste "Knackpunkt" war bereits die Zusammensetzung des
Seniorenbeirats und die Frage, ob dieser wie bisher berufen oder
gewählt werden soll. Viele der von ihren Organisationen in das
Gremium "berufenen" Personen verstehen sich als präsente
Interessenvertreter ohne Ressourcen für Aktivitäten, die vom
Seniorenbeirat erarbeitet werden könnten. Präsenz genügt ihnen
offensichtlich. Damit wird den Maintaler Senioren aber nicht
wirklich geholfen.
Die
Landesseniorenvertretung lässt den Kommunen die freie Wahl, wie
sich das Gremium konstituiert, denn es kommt nur darauf an, was man
aus seiner Mitgliedschaft macht. Am Ende der kontroversen Diskussion
setzte sich die bisher praktizierte Art der "Berufung"
durch, jedoch ergänzt um ein Verfahren, das auch Senioren, die
nicht sozialen oder kirchlichen Organisationen angehören, den
Zugang zum Seniorenbeirat ermöglicht. Eine Wahl wurde mehrheitlich
strikt abgelehnt. Die vorgebrachten Gründe, wie hohe Kosten für
eine Wahl, eine zu erwartende niedrige Wahlbeteiligung und sogar die
mangelnde Bereitschaft, sich einer Wahl zu stellen, bis hin zum
Unverständnis für eine gewünschte Änderung des gegenwärtigen
Zustands zeigen, auf welch unbefriedigender Basis sich derzeit der
Maintaler Seniorenbeirat befindet. >>>mehr
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Mit
dem Latein am Ende
Maintal
sorgte einst für Schlagzeilen, weil es Existenzgründern eine
Chance bot, direkt subventioniert die ersten unternehmerischen
Schritte zu gehen. Diejenigen, die das damals befürworteten, gingen
davon aus, dass die eine oder andere Idee später Gewerbesteuer
generieren würde. So ging man auch davon aus, dass die
Existenzgründer die Räume wieder verlassen, wenn ihre
Geschäftsideen Früchte tragen, um sie für neue Existenzgründer
frei zu machen. Es sollte nur eine Starthilfe sein. Das hat sich
allerdings anders entwickelt und nun stehen mehrheitlich die
günstigen Mieten im Vordergrund, die es dauerhaft auszunutzen gilt.
Mal ehrlich: Hat die Öffentlichkeit jemals von einem überaus
gelungenen Start und einer wirklichen Erfolgsstory gehört? Indirekt
gibt nun auch der Magistrat zu, dass er auf die Maintaler
Existenzgründer in der Neckarstraße keine Hoffnungen mehr setzt
und diese deshalb Manövriermasse bei der Lösung des
Unterbringungsproblems für Asylbewerber sind. Dieses Problem wird
derzeitig mit der Wertigkeit anderer Aktivitäten abgewogen, für
die in der Neckarstraße mit hohem finanziellen Aufwand gute
Voraussetzungen geschaffen wurden. Durch den Rost fiel das
SeniorenOffice, verschiedene soziale Aktivitäten, das Jugendcafe
und nun auch die Existenzgründer. Damit soll das Problem der
Unterbringungssuche für Asylsuchende nicht verharmlost werden, doch
es gibt bei den so sehr verhätschelten gewerblichen Vermietern in
Maintal ungenutzte Leerstände. Der Magistrat macht eine äußerst
unglückliche Figur bei all seinen Bemühungen und zeigt beim Geben
und Nehmen große Schwächen. Leider wurden diese erst sichtbar, als
er wirklich gefordert wurde. Es reicht möglicherweise nur für
Banales und Alltägliches. >>>mehr
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MIKROKOSMOS
2015 naht
Nach
der Bürgermeisterwahl erfährt Maintal wieder, was Sache ist! Ende
Oktober 2015 präsentiert das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS in
Hochstadt sein 11. Programm und die Vorbereitungen haben bereits
begonnen. Zunächst sind jetzt die Autoren der Sketche und Monologe
gefordert, denn bis Mitte Juli sollen 75% des Programms in der
Rohfassung vorliegen, damit die Rollen verteilt werden können. Bei
der ersten Zusammenkunft entstand bereits eine breite Palette von
Themen, die sich die Autoren so vornehmen, dass heiße Eisen richtig
geschmiedet werden. Dem Publikum bleibt weitestgehend verborgen, aus
welcher Feder die Texte stammen, doch ein Teil des Stammpublikums
erkennt durchaus die eine oder andere "Handschrift". Es
ist auch gar nicht so wichtig, wer die Rohfassungen schreibt, denn
die Akteure feilen die Stücke während der Proben noch aus und
passen die Inhalte ihrer Sprech- und Ausdrucksweise an, um sie so
authentisch wie möglich zu präsentieren. Dabei bleiben wichtige
Aussagen und ausgefeilte Formulierungen erhalten, nur das
"Wie" wird personenabhängig ausgefeilt. So identifiziert
sich das gesamte Ensemble in hohem Grad mit dem Programm, weil sich
jeder darin mit seinen Ideen wiederfindet. Vielleicht ist das sogar
das Geheimnis des großen Erfolges. Zumindest steht bereits das
diesjährige Motto "Von mir haste's net"
fest. Das lässt darauf schließen, dass auch pikante Indiskretionen
oder gar der Realität sehr nahe kommende Gerüchte eine Rolle
spielen könnten. >>>mehr
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Mono-Dialoge
mit klarer Absicht
Mal
ehrlich: Wollen Sie wirklich von Personen, die etwas von Ihnen
wollen, unaufgefordert angesprochen werden? Sie unterstellen doch
sofort, dass das zu deren Nutzen erfolgt. Damit Sie nicht gleich
eine Abwehrhaltung einnehmen, werden argumentativ Köder benutzt,
die Ihnen einen persönlichen Nutzen vorgaukeln sollen. Das ganze
wird je nach Ansinnen so verpackt, dass sogar ethische, moralische
und weltanschauliche Komponenten eine Rolle spielen. Die
Bereitschaft zum Dialog hängt letztendlich davon ab, wie seriös
Ihnen die Personen begegnen. Ist deren Vorgehen mit raffinierten
Argumenten, wie sie nur besonders geschulte Personen benutzen,
überfrachtet, greift schnell ein Schutzmechanismus und wir blocken
total ab. Am Telefon genügt es, einfach aufzulegen, im
persönlichen Kontakt lässt man den Gesprächspartner stehen oder
geht ihm aus dem Weg. Die Rede ist bis hier von Geschäftemachern,
die uns übertölpeln wollen. Dieser Reaktion der Bürger begegnen
jetzt auch die Maintaler Bürgermeisterkandidaten. Vielleicht sehen
wir uns mal an, woran das liegt. In den letzten Jahren suchen
Magistratsmitglieder, Parteien und Kommunalpolitiker verstärkt den
Dialog mit den Bürgern, um angeblich deren Bedürfnisse und
Wünsche zu ergründen und sie in Prozesse einzubinden. Sie "ziehen
um die Häuser", halten "Bürgersprechstunden vor
Ort", "Friedhofsbegehungen" etc. ab und
sie bieten immer neue Bürgerbeteiligungsprozesse und
Informationsveranstaltungen an. Die Bereitschaft zur Teilnahme ist
jedoch relativ dürftig, denn Achtung und Ansehen der Einladenden
gingen über viele negative Erfahrungen hinweg verloren oder haben
sich zu einem ablehnenden Bild geformt. >>>mehr
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Maintal
unter Beobachtung
Seit
nunmehr 12 Jahren beobachte ich intensiv die Maintaler
Kommunalpolitik und ich kommentiere auf dieser Homepage und im
Lokalen Kabarett die von mir erkannten Besonderheiten. Beides zeigte
Wirkung, auch wenn es die meisten der Kritisierten nicht wahr haben
wollen. Die unter Beobachtung stehenden ließen sich dadurch zwar
nicht direkt von ihren Absichten abbringen, doch langfristig zeigten
einige Kommunalpolitikerinnen und -politiker Nerven. Nun gab
Maintals Bürgermeister nach 18 Dienstjahren auf, nachdem ihn zuvor
bereits fünf Fraktionsvorsitzende mehr oder weniger frustriert im
Regen stehen gelassen hatten. Die wachsende öffentliche Ablehnung
und Angst vor einer Beschädigung des persönlichen Ansehens
verfehlten ihre Wirkung nicht. Fünf Kandidaten bemühen sich
jetzt ums Amt. Doch auch sie sollten bedenken, dass sie gewaltig in
den Fokus geraten werden. Heute ist es längst nicht mehr so
einfach, Dinge im Verborgenen auszukungeln (pardon, das nennt man ja
Politik) und den Bürgern als Sachpolitik zu verkaufen. Das letzte
starke Stück war der Missbrauch des Bürgerhaushalts, um die
Grundsteuererhöhung durchzubringen. Dem Amtsinhaber verhalf das zu
einer erfolgreichen Bilanz seiner Amtszeit und den Fraktionen
brachte es wieder finanzielle Luft zur Umsetzung ihrer Interessen.
Wen wundert es, dass gleich fünf Kandidaten von den neuen
günstigen Rahmenbedingungen profitieren wollen. >>>mehr
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Anonyme
Hinweise
Als
kritischer Beobachter der Kommunalpolitik habe ich ja schon so
manchen Tipp bekommen. Was mir in dieser Woche als anonyme Zuschrift
zugestellt wurde, überbot jedoch alles, was ich bisher erhalten
habe. Die Aufmachung glich einem Bekennerschreiben, um keine
Rückschlüsse auf die Herkunft zuzulassen. Auch kam der Umschlag
per Post, vermutlich, um als Einwerfer beim Einwerfen nicht gesehen
zu werden. Der Text scheint hastig verfasst worden zu sein, was eine
gewisse Aufgeregtheit signalisiert. Diese Anzeichen sprechen
eigentlich nicht für einen arglistigen Denunzianten oder eine
Denunziantin aus dem Parteienspektrum, die Personen bewusst schaden
will, eher für echte Entrüstung. Die Wortwahl erscheint verstellt,
um den wahren Intellekt zu kaschieren. Da springen alle
Alarmleuchten auf Rot. Was soll damit erreicht werden? Macht sich
jemand so viel Mühe, um mich womöglich auf eine falsche Fährte zu
locken? Soll vor der CDU-Mitgliederversammlung, auf der Markus
Heber zum Bürgermeisterkandidaten gewählt werden soll, ein
falsches Gerücht die Runde machen, um das zu verhindern? Eigentlich
gibt es viele denkbare Szenarien. Soll so etwas über meine Homepage
in die Fläche gebracht werden? Was würde das für Maintal
bedeuten, wenn etwas dran wäre? Begänne ich ernsthaft zu
recherchieren, müsste ich zuerst bei den genannten Personen
nachfragen. Aber, bekäme ich darauf eine Antwort, der ich wegen der
Tragweite absolut vertrauen könnte? Solche Zuschriften sind eher
peinlich und eigentlich auch unanständig. >>>mehr
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Info-Plattform
geschlossen
Das
Maintal-Forum ist seit 2009 mit 5.388 Beiträgen, 746
angemeldeten, aber nur 48 aktiven Nutzern eine Informations- und
Diskussionsplattform, die das alte Maintal-Forum ablöste und
inzwischen eine feste Institution darstellt. Hier erfahren Maintals
Bürger nicht nur, was aktuell in Maintal passiert, sondern tauschen
sich auch über Themen aus, die gerade aufkommen. Oft werden dabei
Dinge geklärt, ehe sie hoch kochen. Gelegentlich beantworteten auch
der Bürgermeister, der Stadtrat und Fraktionsmitglieder Fragen der
aktiven Forumsteilnehmer. Überwiegend verfolgen die Forumsbesucher
jedoch nur die Einträge. Seit dem 12.2.2015 ist das Forum
gemäß des abgebildeten Eintrages geschlossen. Die Formulierung
ist knapp und trocken. Studiert man jedoch die Sitzungsunterlagen
und die hinter dem Beschluss stehenden Formulierungen, so ist erst
in der zweiten Jahreshälfte mit einem neu gestalteten Forum zu
rechnen. Bis dahin wurde den Bürgern eine Diskussionsplattform
entzogen, die gerade wegen der aktuellen Gegebenheiten im
Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl wichtig wäre. >>>mehr
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Stimmung
kommt von "stimmen"
Von
der Unruhe in Fastnachtssälen
"Was
ist nur in den Sälen während den Fastnachtssitzungen los?",
fragte ein irritierter Zeitgenosse, der sich über störenden Lärm
im Zuschauerbereich erregte. Was führt dazu, dass in Teilen der
Programme die Aufmerksamkeit abnimmt und gelangweiltes Publikum in
Tischnähe dann selbst für Stimmung sorgt? Liegt es an der
Qualität mancher Darbietungen oder an der Enttäuschung, dass man
das nicht bekam, was man erwartete? Trifft der Veranstalter nicht
den Zeitgeist? Stimmen Klimatisierung und Getränkeversorgung nicht
reibungslos? Führen Alkohol und Nikotinmangel zu
Ausfallerscheinungen? Weshalb haben sich denn Besucher während des
Programms einfach so ausgeklinkt?
Diesen
Fragen sollte man als Veranstalter unbedingt nachgehen!
>>>mehr
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Peinliche
Vermarktung
"Lügenpresse
ist das Unwort des Jahres", diese Schlagzeile soll als eine Art
Aufschrei vermitteln, dass die Presse und die Pressefreiheit eines
unserer höchsten Güter und absolut zu schützen sei. Leider
gehören all die Journalisten, die das lautstark thematisieren,
Medienunternehmen an, die jeder für sich bestimmte Richtungen
vertreten. Journalisten sind an die politischen und wirtschaftlichen
Ausrichtungen ihrer Verlage gebunden, denn damit stehen und fallen
die Auflagen und die finanziellen Unterstützungen. Im Zusammenhang
mit der PEGIDA-Bewegung holten rechte Populisten deshalb das Wort
"Lügenpresse" der Nationalsozialisten wieder aus der
Versenkung, um es ganz im Sinne seines damaligen Erfinders Joseph
Göbbels für spezielle Berichterstattungen zu verwenden. Viele
Teilnehmer an den PEGIDA-Märschen merkten gar nicht, welche Absicht
damit verbunden war.
Franzosen
bevorzugen eine andere Art von Hetze gegen alles, was ihnen
missfällt. Sie haben die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo, die
vermeintlich besonders treffend die Stimmungen in der Bevölkerung
trifft. Sie macht alles gnadenlos nieder, was in irgendeiner Weise
Macht über Menschen ausübt. Politik und Religion sind ihre
beliebtesten Zielscheiben. Dabei überschreiten die Karikaturisten
immer wieder Grenzen und verletzen bewusst, um ihre Stammklientel
mit Urteilen und Vorurteilen zu bedienen. Nun wurde die Redaktion
das Opfer von islamischen Terroristen und 12 Redaktionsmitglieder
verloren ihr Leben. Das ist absolut zu verurteilen! Plötzlich
wurden jedoch aus den gnadenlosen Karikaturen-Zeichnern nationale
Helden und für Politik und Medien heiß umworbene
Propagandaobjekte. Bei Charlie Hebdo lief deshalb sofort die
Vermarktung der Tragödie an und bereits die nächste Ausgabe stieg
von 30.000 auf 3 Millionen Exemplare. Die Provokation erreichte
damit eine weltweite Dimension - dank der Presse, dank der Medien.
Und obwohl bei den PEGIDA-Aktivisten die "Lügenpresse"
die Runde macht, wollen sie das Attentat für ihre Zwecke nutzen.
Das zeigt den hohen Grad der Widersprüchlichkeit aller Aktivitäten
und Absichten jedweder Personen, die das Attentat ausschlachten
wollen. >>>mehr
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Wichtige
Weggabelung
Zum
bevorstehenden Jahreswechsel möchte ich auf ein Thema eingehen, das
recht selten angesprochen wird - der Übergang vom prallen Leben zum
weniger lustigen Lebensabend. Gerade die Anhäufung der Todesfälle
der letzten Wochen, der schweren Erkrankungen und eines Unfalles in
meinem direkten Umfeld lassen mich inne halten und über meinen
momentanen Lebensstandort nachdenken. Zweifellos hat sich der
Abstand zur Jugend unerträglich erweitert und die erfüllten Jahre
rücken ebenfalls bereits in den Hintergrund. Sich abzeichnende
Veränderungen bei den Freizeitaktivitäten infolge der Aufgabe
meines Gartens kommen noch hinzu. Alles zusammen ist wenig
erfreulich und erfordert eine Anpassung "der Denke", wie
man heute so schön sagt. Die wievielte Anpassung ist das eigentlich
schon? Mit zunehmendem Alter kommen die harten Anpassungen in immer
kürzeren Abständen. Würde man mit aller Macht dagegen ankämpfen,
würde man nur verlieren. Ratschläge an Jüngere, bewusster zu
leben, verpuffen genauso, wie man sie selbst niemals befolgte.
Erkennt man den Sinn des Rates, ist es für vieles bereits zu spät.
>>>mehr
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Dinos
neben der Spur
Die
CDU, einer der Parteien-Dinos der BRD, feierte auf ihrem Parteitag
ihre einzige ernstzunehmende Wunderwaffe Angela Merkel,
sowie die momentane wirtschaftliche Stärke Deutschlands und Merkels
Rolle bei der wirtschaftlichen Eroberung Europas. Die Kanzlerin
scheute nicht davor zurück, die Erfolge zum großen Teil der FDP
zuzuschreiben und die alte Partnerschaft lauthals wieder herbei zu
sehnen. Auch wenn die sozialen Auswirkungen schwer wogen, so steht
doch fest, dass die Weichen für den heutigen Höhenflug von
Wirtschaft und Finanzen überwiegend von der rot/grünen Politik vor
ihrer Amtszeit gestellt wurden. Von Schwarz/Gelb wurden nur
zusätzliche neoliberale Effekte aufgepfropft. Die restlichen
Effekte sind der lobbyträchtigen Europa-Politik und den
Machenschaften der EZB zuzuschreiben. Bewusst wird verschwiegen,
dass der kleine Mann für das Wohl Europas und all diese
"Errungenschaften" die Zeche zahlt. Jetzt sollen sich die
nachhaltig Geschädigten für die CDU interessieren, wie es
CDU-Generalsekretär Tauber hofft!? Doch, was hat die CDU zukünftig
einer breiten Wählerschicht zu bieten? Genau so wenig wie derzeit
die SPD. Jeder macht sich nahezu jede erfolgversprechende Strategie
zu eigen - Hauptsache, man wird gewählt. >>>mehr
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Subkultur
Verwaltung
Auf
der Suche nach einem besonders treffenden Synonym für
"Verwaltung" ist für mich das Wort "Subkultur"
erste Wahl. Eine Subkultur ist per Definition "eine relativ
kleine und geschlossene Teil- oder Eigenkultur innerhalb einer
Gesamtkultur, die sich durch eine erhöhte Gruppensolidarität
auszeichnet". Das trifft es doch genau. Die autoritär
ausgelebte Gruppensolidarität ist oft auch der Grund für eine
gewisse Beratungsresistenz, die verhindert, dass sich eine Subkultur
angemessen erneuert. Derart geschädigte Subkulturen suchen bei
auftretenden Schwierigkeiten zu ihrer eigenen Absicherung Hilfe.
Meistens sind es bezahlte Berater, die man nach der Entlohnung
wieder wegschicken kann, wenn sie das vorher mit ihnen vereinbarte
Ergebnis ablieferten. Eine besondere Variante ist allerdings die
"Bürgerbeteiligung" und die "Bürgernähe", bei
der man zusätzlich alibihaft demonstrieren kann, dass man noch
weiß, in wessen Diensten man steht. Hilfesuchend werden kompetente
Bürger zum Gedankenaustausch angelockt, obwohl man eigentlich keine
Spielräume für Veränderungen zulassen will. Man
instrumentalisiert sie kurzzeitig und geht mit ihren
Arbeitsergebnissen nach Belieben um. Anders als bei bezahlten
Beratern wird man die engagierten Bürger jedoch nach getaner Arbeit
nicht so problemlos los, selbst wenn man auch sie - wie beim
Bürgergutachten in Maintal - für ihre Dienste bezahlt. Die
Konflikte brechen infolge des fragwürdigen Umgangs mit ihnen auf. Das
führt zu Reaktionen, die nicht mehr so einfach zu ignorieren sind. >>>mehr
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Maintaler
Verhältnisse
In
den 60er Jahren gab es den Spruch: "Stellt euch vor, es ist
Krieg und es geht keiner hin...!" Abgewandelt könnte man
im Vorfeld wichtiger Wahlen sagen: "Stellt euch vor, ihr
dürft wählen und es geht keiner hin!" Nun kann man
durchaus darüber entrüstet sein, dass ich Krieg mit Wahlen in
Verbindung zu bringe. Kriege und Wahlen stehen jedoch in einem engen
Zusammenhang, weil in einer Demokratie die reale Möglichkeit
besteht, über Wahlen verhängnisvolle Entwicklungen auszulösen.
Was sich derzeit bei der Umverteilung abspielt, kann wegen seinen
vielen Opfern ebenfalls als Krieg bezeichnet werden. Regierende
erhalten für einen festgelegten Zeitraum die Macht, ihr Mandat
auszuüben - wenn möglich, sogar rigoros. Umso größer die
Gleichgültigkeit gegenüber Politik ist, umso größer ist der
Spielraum für Politiker, ihre Ziele nicht nur ungehindert, sondern
sogar im Wahrnehmungsschatten der Bürger umzusetzen. Wohin das zum
Beispiel in Maintal führte, sah man in den letzten Jahren. Die
Stadt ist hoch verschuldet, viele Chancen in der Region verspielt,
die Stadtverwaltung nur noch auf ihre Pflichtaufgaben reduziert und
für die sogenannten "freiwilligen Leistungen" und die
gestaltete Misswirtschaft werden die Bürger zur Kasse gebeten.
Dennoch: Politik interessiert kein Schwein in Maintal! >>>mehr
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Satire-Intoleranz
Das
diesjährige Programm des Maintaler lokalen Kabaretts MIKROKOSMOS
wurde von den Zuschauern enthusiastisch gefeiert und von der
örtlichen Presse hoch gelobt. Geschliffene Texte und kurze
nonverbale Momente, gepaart mit gekonnter Mimik und Gestik, riefen
immer wieder Reaktionen beim Publikum hervor, wie sie sich die
Autoren der Sketche und Monologe zuvor erhofft hatten. Welche
Aussage auch getroffen wurde, die Publikumsreaktion hakt positiv ab
oder zeigt, dass womöglich nicht der richtige Ton getroffen wurde.
Letzteres kann jedoch auch der Opferrolle mancher Besucher
geschuldet sein. Politiker, Amts- und Würdenträger, die ihrerseits
dafür sorgten, dass ihre Handlungen oder Aussagen kritikwürdig
waren, kämpfen natürlich eher mit einer Satire-Intoleranz, als
Betroffene allgemein gehaltener Kritik. Hier kann man sich über die
eigene Reaktion hinweg davor schützen, dass andere Personen einen
direkten Bezug herstellen können. Wer im Fokus der Öffentlichkeit
steht, hat jedoch oft nichts zu lachen. Was diese und jene
Reaktionen hervorruft, ist echtes Kabarett bzw. Satire. Wer also
eine ausgeprägte Satire-Intoleranz hat, sollte sich überlegen, ob
er sich das antut. Auf der anderen Seite wollen aber exponierte
Persönlichkeiten wissen, ob sie wichtig sind oder ob sie im
Wahrnehmungsschatten verschwunden sind. In einem lokalen Kabarett
nicht erwähnt zu werden, kann als Höchststrafe empfunden werden.
Das wirft die Frage auf, welche Ingredienzien all diese Reaktionen
herbei führen. >>>mehr
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Bürgerbeteiligung
absurd
Seit
der Bürgerversammlung vom 15.10.2014 ist klar, dass das
bürgerschaftliche Engagement in Maintal auf einem Tiefpunkt
angekommen ist. Die Besucherzahl war eine deutliche Demonstration
der Ablehnung dessen, was in diesem Jahr auf dem Gebiet der
Bürgerbeteiligung passierte. Außer dem Magistrat, Mitarbeitern der
Verwaltung, Kommunalpolitikern sowie einigen Teilnehmern von
Projekten waren nahezu keine Bürger erschienen, die zumindest
Interesse gezeigt hätten. Während zwei Tage vorher die Gegner der
Hundesteuer noch einen großen Saal füllten, herrschte im
Bürgerhaus Hochstadt gähnende Leere. Man war unter sich. Kritik an
den Bürgerbeteiligungsprozessen hagelte es zuhauf, fand aber keine
Unterstützung. Besonders der Bürgerhaushalt 2014 geriet ins Visier
und die Betreiber des Prozesses mussten erkennen, wie groß der
Schaden ist, der anrichtetet wurde. Der Bürgerhaushalt 2014 mit
seinen von der Verwaltung dort eingestellten No-Go's (Schließung
des Schwimmbads, Einstellung des Personennahverkehrs, Einstellung
der Wirtschaftsförderung etc.) und der parallel geführten
Öffentlichkeitskampagne des Magistrats zu deren Verhinderung, kann
nur mit "Bürgerbeteiligung absurd" bezeichnet werden.
Geradezu lächerlich war das Hervorheben der gewachsenen
Bürgerbeteiligung am Prozess, weil man die Beschäftigten in den
betroffenen Einrichtungen und die Nutzer geradezu zur Teilnahme
provoziert hatte, obwohl feststand, dass keiner der Vorschläge
wirklich gewollt war. >>>mehr
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Mobilfunk-Kataster
fehlt
Für
kundige Besucher der Stadtverordnetenversammlung vom 22.9.2014
wirkte die Abhandlung des TOP 5 "Mobilfunkmast in
Wachenbuchen" wie eine emotionale Schmonzette mit geringem
Tiefgang. Zwischen den Begriffen Totenruhe,
Ethik, Verlässlichkeit von Beschlüssen und pekuniären
Betrachtungen wurde lediglich von Olaf Lochmann
(Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied der Lokalen Agenda-Gruppe
Mobilfunk) dargelegt, dass das jetzige Problem mit dem Mobilfunkanbieter
gar nicht erst aufgetreten wäre, wenn die Stadt Maintal ein im Jahr
2003 gefordertes Mobilfunk-Kataster
eingeführt hätte. Städte und Gemeinden haben damit eine Handhabe
bei der Standortwahl, dem sich die Mobilfunkbetreiber nicht
entziehen können. Weil dieses fehlte, kann der Mobilfunkbetreiber
in Wachenbuchen den gleichen Mast nun 15 Meter auf einem
Privatgelände neben dem alten Standort errichten. Der Mast hätte
aber auch genauso gut auf einem Privat- gelände neben dem
Kindergarten aufgestellt werden können. Der Magistrat verhinderte
damals bewusst diese wichtige Maßnahme, die ihm eine bessere
Position gegenüber den Mobilfunkbetreibern ermöglicht hätte.
Über die Gründe lässt sich spekulieren, wenn man den weiteren
Umgang mit den Mobilfunkbetreibern verfolgt.
Zu
Ehren des Andenkens an den kürzlich verstorbenen Prof. Dr.
Guido Zimmer, der sich engagiert für die Aufklärung über
die Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung auf den Menschen einsetzte,
setzte die Maintaler Mobilfunkgruppe der inzwischen
abgesetzten Lokalen Agenda einen Nachruf sowie den Maintaler
Ärzte-Appell von 2003, der nichts an seiner Bedeutung verloren hat,
in den TAGESANZEIGER. >>>mehr
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Mehr
als nur eine Zeitung
Ein
echter Lichtblick für Maintal ist im Druck - die Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS des vierten Quartals 2014. Sie wird pünktlich zum
1. Oktober erhältlich sein. Ein sehr freundliches Grafitti der
Freiraumgalerie an der Maintal- Halle wirbt um Leser jeden Alters.
Bei noch nicht zu der über den Titel angesprochenen Zielgruppe
gehörenden Menschen ist immer wieder ein Zögern zu spüren, wenn
sie die
kostenlos erhältliche Zeitung in die Hand nehmen. Sie können
nicht wissen, dass dort vielfältige Themen des Alltags verarbeitet
werden, die für alle Generationen interessant sind. Natürlich
stellen Seniorenthemen einen gewissen Anteil. Doch, uns alle holt auch
diese Thematik irgendwann ein. Viele Leser bestätigen der
Redaktion, dass die ehrenamtlich erstellte Zeitung ansprechend
ist und die Aufmachung stets wahre Lesefreude aufkommen lässt. Wer
annimmt, es handele sich um Vorlesestoff für Soft-Demente, der ist
gewaltig auf dem Holzweg.
Die
Redaktion legt Wert auf
ein anspruchsvolles Mix an Themen und Darbietungsformen. Auch Vereine und
Gruppen nutzen die Seniorenzeitung zur Darstellung ihrer
Aktivitäten. In
dieser Ausgabe beginnt zum Beispiel eine Serie, in der Maintals
Theater- und Kabarettgruppen vorgestellt werden. Bereits bestehende
Serien befassen sich mit den Städtepartnerschaften, sogar thematisch mit Führungen zum Thema "Goethe in
Frankfurt", Neuigkeiten aus den DRK-Kleeblättern, aber auch
mit dem Bürgerhaushalt und dem Stadtleitbildprozess. Bestimmte
Rubriken sind besonders beliebt. Dazu gehören auch die satirisch-
humoristischen Ratschläge eines Dr. Herbst (in Anlehnung
an Dr. Sommer von der Bravo), die kompetenten ärztlichen
Ratschläge eines Hochstädter Ärzteteams und die Bücherecke.
Dazwischen finden die Leser interessante Artikel zu Themen der Zeit,
zu Möglichkeiten, Maintal interessanter zu gestalten und
liebenswerte oder auch etwas bissigere Satiren, mit denen man sich
den Blutdruck einstellen kann. Einen großen Raum nehmen
Informationen und Hinweise für agile Senioren und aktive Gruppen ein, so
dass die Zeitungen bei vielen Lesern in Griffweite zu finden sind. >>>mehr
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Dynamisches
Versagen
Mancher
ehrenamtlich engagierte Bürger hat es sicher noch gar nicht bemerkt, dass
von der Homepage der Stadt Maintal alle Spuren der Lokalen Agenda 21
restlos getilgt wurden und alle ursprünglichen Ideen, die in den Stadtleitbildprozess
übernommen wurden, vom Ursprung her nicht mehr nachvollziehbar sind.
Damit ist die Übernahme des Projekts Stadtleitbildprozess endgültig als
"feindlich" einzustufen. Jahrelang nutzten Politik und
Verwaltung die Konzeptionsfehler der Lokalen Agenda 21, um die Umsetzung
der Ideen der Bürger unter ihrer Kontrolle zu halten. Das stellte sich
als schwerer Fehler heraus. Es hätte völlig genügt, diesen Fehler zu
beseitigen, dem Prozess eine dynamische Führung zu geben und das
Verfahren festzulegen, mit dem die Machbarkeit von Ideen geprüft und
Vorschläge verbindlich in die Gremien gelangen. Offiziell wurde die Lokale
Agenda 21 nie aufgelöst und der Stadtleitbildprozess krankt
inzwischen an den gleichen Symptomen. Maintals Bürgerbeteiligungskultur
verschlechtert sich auch wegen der Entwicklung beim Bürgerhaushalt
zunehmend. Lediglich das Nachrücken von neuen optimistischen Aktivisten
ohne einschlägige Erfahrungen und Lobbyisten halten die laufenden
Prozesse noch im Gespräch. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis
auch sie auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind.
Das
eigentliche Problem sind nicht die Fehler, die gemacht werden, sondern der
schlechte Nährboden, auf dem man sie geschehen lässt. Wie bei der
allgemein vorherrschenden Politikverdrossenheit überwiegt das Gefühl,
gegen die Macher machtlos zu sein. Dieses Gefühl verstärkt sich noch,
wenn nach jeder Aktion die Ergebnisse sichtbar werden. Dann steht die
Frage im Raum, wer um Himmelswillen genau diese Personen in ihre
Positionen brachte. Unser aller Wohl - das Gemeinwohl - liegt
offensichtlich in falschen Händen! >>>mehr
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Gesteuerte
Bürgerbeteiligung
Demokratisches
Verhalten bedarf konsequent gelebter demokratischer Überzeugungen. Einer
Partei anzu- gehören, die sich zur Demokratie bekennt, heißt noch nicht,
ein Politiker mit demokratischem Denken und Handeln zu sein. Dazu bedarf
es auch günstiger ethischer und moralischer Komponenten. Interessant wird
es, wenn demokratisches Handeln dazu benutzt wird, den Bürgern in
listiger Weise extremes politisches Denken zur Bewertung aufs silberne
Tablett zu legen, anstelle es selbst in politischen Kreisen zu bekämpfen.
Die Rede ist von den neoliberalen Haushaltskonsolidierungsideen, die die
Maintaler FDP bereits erfolglos im Parlament einbrachte und den Ideen aus
der gleichen Ecke, die dem Bürgerhaushalt 2013 entnommen wurden. Obwohl
die Redaktionsgruppe des Bürgerhaushalts 2014 als eines ihrer No-Go's "Ist
politisch nicht gewollt" definierte, schleuste sie genau
diese teilweise abstrusen Vorschläge in die Bewertungsliste ein und
brachte dazu Plakate in Umlauf, die diese Vorschläge konterkarierten, um
von den Bürgern klare Ablehnungen zu erhalten. Diese sollen
wahrscheinlich später als breite demokratische Willenserklärungen
verkauft werden, um den politischen Gegner (den man aber als Verbündeten
braucht) auf die Plätze zu verweisen. So etwas kann man nur als speziell
gesteuerte Bürgerbeteiligung bezeichnen. >>>mehr
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Wirtstier
Immobilie
Immobilien sind momentan einigermaßen
solide Geldanlagen und für Selbstnutzer eine interessante Alternative zum
Leben in Miete. Die Nachfrage für Wohneigentum ist in den Ballungsräumen
sehr hoch. Rund um die Immobilien tummeln sich unzählige
Dienstleistungsunternehmen, wie Immobilienmakler, Hausverwalter,
Hausmeister- und Reinigungsbetriebe, Gartenbaubetriebe und die Betriebe,
die für die Erhaltung der Infrastruktur wie Heizung, Strom-, Gas- und
Wasserversorgung, Antennen etc. sorgen. Einige der Unternehmen verdienen
ihr Geld mit der direkten Leistung, die sie erbringen, andere sichern sich
über ihr florierendes Netzwerk weitere Einkünfte durch Vermittlung und
Beauftragung auf Rechnung Dritter. Aus dem Kreis dieses Regelkreises ist
immer wieder zu hören, ihre Dienste seien so wichtig, weil "Eigentümer
damit völlig überfordert" seien. Das mag in vielen Fällen tatsächlich
so sein, Eigentümer von Immobilien mit vielfältigen Qualifikationen und
Engagement sehen das jedoch ganz anders. Sie nehmen sich den
Herausforderungen an und finden darauf gute Antworten, indem sie
ihre Qualifikationen auch für ihre Immoblie verwenden. Fehlen jedoch Qualifikationen oder leben sie als
Eigentümer in recht gemischten Gemeinschaften, müssen im Hinblick auf die etwas anders
strukturierten Miteigentümer immer wieder Dienstleister beauftragt werden. Leider gerät
man dabei auch an Personen, die eine Immobilie als Wirtstier ansehen
und sich dabei weit über die eigentlich vereinbarte Leistung hinaus
Zusatzvorteile verschaffen. Handelt es dabei um Win-/Win-Situationen mit
ausgewogenen Effekten, ist dagegen nichts einzuwenden. Leider ist das
nicht sehr oft gegeben.
Wohneigentümer
Beim Wort "Eigentümer" ist bei
verantwortungsvollen Menschen sofort die Redewendung "Eigentum verpflichtet" präsent. Leider verliert diese
Weisheit heute immer mehr an Bedeutung, weil viele Menschen nur an sich
denken. Der Erhalt des Wertes einer Immobilie könnte locker über den
umgesetzten Wertzuwachs finanziert werden, wenn Wohnraum nur als
Ware oder zur Vermietung genutzt würde. Bei selbstgenutzten Immobilien
zählt aber sehr oft die damit verbundene finanzielle Belastung, die einige Spielräume
für den Erhalt der Immobilie einschränken. Hinzu kommt, dass vielen
Neu-Wohneigentümern einschlägige Erfahrungen mit Immobilien fehlen. In
Wohneigentumsgemeinschaften zwingt die Mischung der Eigentümer sehr oft zu
Dienstleistungen, die eigentlich selbst erbracht werden könnten, wenn das
soziale Miteinander auf einem hohen Niveau wäre und jeder entsprechend seinen Möglichkeiten anpacken
würde. In manchen Fällen steht der Ausspruch "ich bin doch nicht blöd"
im Raum, worüber ernsthaft nachgedacht werden sollte.
Immobilienmakler
Der Kauf oder Verkauf einer Immobilie birgt
unterschiedlichste Risiken und erfordert Erfahrungen, auf die sich Immobilienmakler spezialisiert
haben. Das kann allerdings zwischen 5 - 10% der Verhandlungssumme kosten.
Immobilienmakler sollten sowohl den Interessen der Käufer, als auch denen der
Verkäufer gerecht werden, denn sie leben von der Weiterempfehlung. Zu den Interessen der Käufer und der in Gemeinschaftsobjekten
lebenden Hausgemeinschaften gehört auch die Überprüfung, wie mögliche neue Miteigentümer ins
Objekt passen. Das ist der Schlüssel zur Zufriedenheit. Bei reinen Investoren, die ihre
Immobilie als Geldanlage vermieten wollen, ist auch der Investor selbst
unter die Lupe zu nehmen. In Hausgemeinschaften kann
bereits eine einzige schwierige Person oder Personengruppe, die später
einzieht, zu großen Dissonanzen führen. Gängigste Störfaktoren sind
mangelnde soziale Integration, fehlende Ordung und mangelnde gegenseitige
Rücksichtnahme. Verantwortungsvolle Immobilienmakler recherchieren im Sinn
der Zufriedenheit ihrer Kunden und den zukünftigen Gemeinschaften sehr
genau.
Hausverwalter
Die Auswahl eines Hausverwalters ist für eine
Wohneigentumsgemeinschaft eine anspruchsvolle, aber auch schwierige
Aufgabe. Erst wenn der Hausverwalter im Amt ist, merkt man, auf was man
sich eingelassen hat. Einige Hausverwalter konzentrieren sich nur auf das, was
die Eigentümer wünschen und auf ihre ureigene Aufgabe, nämlich die Verwaltung des
Hauses. Andere Hausverwalter überdehnen ihre Befugnisse und beeinflussen massiv
Entscheidungen, die nur den Eigentümern zustehen, um Zusatzeinkünfte zu
generieren. Vor zu fällenden
Entscheidungen umgehen sie es, die Eigentümer umfassend über alle
wichtigen Details einer Entscheidung zu informieren. Dadurch werden Entscheidungen
nicht
im vollen Bewusstsein getroffen.
Hier spielt allerdings der
Verwaltungsbeirat eine große Rolle, der sich so organieren sollte, dass
neben der gesetzlich festgelegten Regelung "Der Verwaltungsbeirat
unterstützt die Verwaltung bei ihren Aufgaben" ein Gegengewicht geschaffen
wird, wenn dieser Passus von der Verwaltung allzu grenzwertig praktiziert
wird. Der Verwaltungsbeirat und Ausschüsse müssen absolut unabhängig und
integer sein und sind nur der Eigentümergemeinschaft verpflichtet. Das
erfordert eine kritische Distanz zur Sache.
Die Arbeit von Hausverwaltern bringt es mit sich,
dass sie im Bedarfsfall mit einem Netzwerk bevorzugter Dienstleister und
Handwerker aufwarten. Inwieweit das selbstlos geschieht, ist von Fall zu
Fall unterschiedlich und man muss sich fragen, warum plötzlich
Versicherungen gewechselt, Hausmeister infrage gestellt werden und völlig
neue Wartungsfirmen zum Zug kommen. Hier ist in jedem Fall eine faire Win-/Win-Situation
zu überprüfen.
In Eigentümergemeinschaften ist der
Einzelne machtlos
Ob der gemakelte Kauf oder Verkauf einer zum Objekt
gehörenden Immobilie oder Praktiken der Hausverwalter, der Einzelne ist
hier völlig machtlos. Er kann nur auf konstruktives und integeres Arbeiten
des Verwaltungsbeirats hoffen. Aber auch gegenüber Ausschüssen ist der
Einzelne machtlos, wenn diese eigene Interessen verfolgen. Es bedarf schon
eines oder mehrerer Mitglieder eines Gremiums, damit alle berechtigten Interessen
angemessen vertreten werden. Herrschen Dissonanzen innerhalb der Gremien,
die mit Interessen der Hausverwaltung und dessen bevorzugten
Dienstleistern und Lieferanten verwoben werden, werden wichtige
Entscheidungen kaum mehr einstimmig gefällt. Der Einzelne oder mehrere
Miteigentümer haben das Nachsehen.
Besonders infam ist die vertretene Ansicht, zu viel
Informationen zu Entscheidungen würden Miteigentümer "überfordern" und man
müsse mit
klaren Empfehlungen agieren, um zu schnellen
Entscheidungen zu gelangen. Damit soll praktisch schneller entschieden werden, als
der Einzelne begreifen kann, was ihm da vorgelegt wird. Rechtzeitiges und
umfängliches Informieren schafft die Möglichkeit, mit Hilfe erfahrener
Berater Klarheit für die richtige Entscheidung zu schaffen, wenn dies als
erforderlich angesehen wird. Wer das bewusst verhindert, hat in den
meisten Fällen etwas zu verbergen.
So werden auf vielfältige Weise Immobilien immer
wieder zu Wirtstieren Dritter und Eigentümer zum Spielball arglistiger
Akteure, denen jedes Mittel recht ist, um zu ihrem persönlichen Ziel zu
kommen.
05.08.2017
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Frosch und Adler
Im Leben steht man immer wieder vor Entscheidungen, wie "Kopf
oder Zahl", "Links oder Rechts", "Schwarz oder Weiß"
und merkt gar nicht,
dass die Sicht, die man bei Entscheidungen einnimmt, auch "Frosch oder
Adler" lauten könnte. Entscheidend ist, wie man an eine Sache herangeht,
also die Perspektive, aus der man erfolgreich plant.
Am Beispiel der Sanierung einer Immobilie lässt sich das gut erklären. Der
Frosch ist gespannt, was die Sanierung kosten wird und geht mit
dumpfen Befürchtungen schwanger. Der Adler urteilt aus der Top-Down-Sicht
und ist gespannt. Liegt ein Ergebnis zur Ermittlung des maximalen
Geldbedarfs auf dem Tisch, ist der Adler gut informiert. Frösche dagegen blasen die Backen auf und schauen sich nach billigeren
Lösungen um, ohne die Wirtschaftlichkeit zu bedenken, denn in diesem Zustand sind Frösche nahezu blind und man kann sie
leicht beeinflussen. Gut, wenn Adler aufpassen, die Dank ihres
besseren Überblicks eingreifen können. Sie gehen das Thema völlig anders an.
Intelligente Frösche lernen mitunter dazu und wenn sie - wie im Märchen - dabei
geküsst werden, verwandeln sie sich vielleicht. Was lernen wir daraus? Auf die
richtige Sicht kommt es
an!
Immobilienwerte hängen von bestimmten
Faktoren ab
In Maintal, also innerhalb des Speckgürtels des
Rhein-Main-Gebietes, stiegen in den letzten 10-15 Jahren die
Immobilienpreise um über 40%, auch wenn die Objekte nicht mehr ganz neu sind.
Entscheidend ist die bauliche Substanz eines Gebäudes und der
Zustand der Außenfassade, denn das signalisiert zu erwartenden Sanierungsbedarf.
Eine rechtzeitige nachhaltige Sanierung ist deshalb oberstes Gebot, um
Werte zu erhalten.
Je nach Bausubstanz kann bei der Sanierung von
fragwürdigen Wärmedämmungen, die das Brandrisiko erhöhen, abgesehen
werden. Die Fenster sollten jedoch im Fokus stehen und die nachhaltige
Sanierung von Alterungsschäden. Gekrönt wird eine Sanierung durch einen
gelungenen Außenanstrich mit einer attraktiven Farbgebung.
Nehmen wir unten
stehendes Beispiel eines 12-Parteien-Hauses mit ca. 1.080 m² Wohnfläche
und einem riesigen unbebauten Außenbereich, einer Garagenzeile und
Abstellplätzen sowie Aufzug und großzügigen Gemeinschaftsbereichen.
Bei einem Marktwert von 2.600 - 2.700 € pro
Quadratmeter Wohnfläche erreicht das Objekt - je nach Zustand - derzeit einen Wert
von ca. 3 Millionen €. Die nachhaltige Sanierung durch ein
Spitzenunternehmen der Region liegt nach einer Worst-Case-Betrachtung bei
maximal 60.000 € und sichert eine erneute Standzeit von 25 - 30 Jahren. 60.000 €,
das sind
2% des Objektwertes. Allein der Quadratmeterpreis beim Verkauf von
Eigentumswohnungen steigt über den Wertzuwachs durch die nachhaltige
Sanierung um knapp 70-100 €, also erhöht den Wert des Objektes in Summe um über 100.000 €.
Kaufleute erkennen das und handeln entsprechend.
Gern wird darüber gestritten, ob sich die
Baubegleitung der Sanierung durch einen Architekten oder Gutachter lohnt. Die Betreuung
der Sanierung eines solchen Objekts durch einen vereidigten Bausachverständigen kostet 4.500 €,
also ca. 0,15% des Objektwertes, sichert jedoch nicht nur die Qualität
zusätzlich ab, sondern führt auch zu guten Effekten während der
Beauftragungs- und der Sanierungsphase.
Frösche und deren Berater neigen neben
minimalistischem Herangehen auch noch zu einer Vergabe zum
Gesamtfestpreis und einer laienhaften Baubetreuung. Sie glauben, damit das
Beste zu erreichen. Adler, die den Überblick haben, wissen, wie viele
dieser Vorgehensweisen bei Sanierungen ausgehen, weshalb nicht nur sie ein derartiges Herangehen
schlichtweg für
unseriös halten. Festpreise sollten ausschließlich zur Verrechnung von
Einzelpreisen für m², lfdm, Stück, Stundensätze etc. dienen, mit denen nach späteren
bauseitigem Aufmaß abgerechnet wird. Eine gute Leistung sollte gerecht und
transparent entlohnt werden. Dem Auftragnehmer allein das Risiko für
Unwägbarkeiten zuzuschieben, rächt
sich mitunter.
Adler und Frösche an einen Tisch zu bringen, um
ihnen Weitsicht zu vermitteln und vernünftige Entscheidungen abzuringen, ist mitunter schwer, weil sie so
unterschiedlich sind. Dabei soll ein Frosch
später nicht fliegen und ein Adler nicht schwimmen können. Es geht nur
darum, die unterschiedlichen Sichten zu begreifen und von einer
gemeinsamen richtigen Entscheidung zu profitieren. Schließlich teilen sie
- mit Ausnahmen - im gleichen Objekt
ihr weiteres Leben.
23.07.2017
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Informations- und
Verständigungsprobleme |
Zu Versammlungen, an denen etwas ernstes
entschieden wird, erscheinen alle Personen eines Problemkreises oder
übertragen ihre Stimmrechte an andere Personen, die ihre Interessen
vertreten sollen. Kurioserweise sind aber die meisten Personen vorab
nicht an einer ausführlichen Information zu den anstehenden
Entscheidungen interessiert. Sie wollen Empfehlungen folgen. Je
nachdem, wie seriös Entscheidungen getroffen werden sollen, wird
aber deren Desinteresse, Gleichgültigkeit oder Phlegma benutzt, um
Mehrheiten zu bilden, ehe der Durchblick vorhanden ist. Gelegenheit
macht Diebe. So sind ein Mangel an Information und eine irreführende
Argumentation das Handwerkszeug listenreicher Protagonisten.
Wenn richtige Entscheidungen im Vollbesitz
der wichtigen Informationen getroffen werden sollen, muss jede
Person wissen und begriffen haben, was Befürworter gegensätzlicher
Vorschläge bewirken wollen. Information ist bekanntlich eine
Holpflicht. Weil das aber meist nicht praktiziert wird, muss die
Information zu den Entscheidern gelangen, es muss aktiv informiert
werden.
Hier stellt sich die Frage, wie das erfolgen
soll. Es ist nicht sehr sinnvoll, dabei mit vielen Details vom
Hölzchen aufs Stöckchen zu kommen, weil die Entscheider dann vor
lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Die wichtigsten Details
müssen prägnant benannt werden und es muss den zu informierenden
Personen auf Wunsch weiteres Informationsmaterial zur Verfügung
gestellt werden. Das ist allerdings sehr arbeitsaufwändig.
Natürlich wären ausführliche Einzelgespräche
im Sinne richtiger Entscheidungen sehr effektiv, weil man dabei auf
die jeweiligen Personen eingehen kann. In diesem Fall wähle ich den
Weg über das Internet, weil ich damit zumindest diejenigen erreiche,
die sich für die späteren Entscheidungen interessieren, das direkte
Gespräch aber nicht suchen.
Akribisch vorbereitet lässt sich so jede
Facette beleuchten und Unklarheiten lassen sich aus dem Weg räumen.
Ehrliche Information und das schnörkellose Benennen von
Ungereimtheiten ist jedoch oft nicht gewollt. So bleibt dieser Weg
nur ein privater Versuch, Probleme zu lösen.
Klaus Klee
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Probleme begreifen
Wir Menschen kommunizieren auf recht
unterschiedliche Weise. Man spricht miteinander oder man benutzt die
direkte oder indirekte Schriftform, wenn man nicht direkt miteinander
sprechen will. Die erfolgreichste Kommunikation ist jedoch,
unvoreingenommen miteinander zu reden, dabei stets bei der Wahrheit zu
bleiben, eigene Wünsche offen auszusprechen und mit Wünschen Anderer fair
abzugleichen. Sehr sinnvoll ist es auch, eigene Stärken, aber auch Defizite klar
zu erkennen und bei Bedarf Kompetenz hinzuzuziehen, wenn gewichtige
Probleme zu lösen sind. Eine erfolgreiche Kommunikation führt zum Erkennen
von Chancen und Möglichkeiten, wenn die miteinander kommunizierende Runde
auf dem gleichen Level ist. Leider verhindern immer wieder
hinderliche Eigenschaften von Gesprächsteilnehmern den Erfolg. Durch ein
starkes Gefälle auf verschiedenen Gebieten ist nicht nur die Lösungsfähigkeit einer Gruppe enorm
geschwächt, sondern auch das Kräfteverhältnis gestört. Welche Eigenschaften sind denn nun so hinderlich?
Inkompetenz
In einer Diskussion oder hinsichtlich einer
Problemlösung kompetent zu sein, setzt Wissen und Erfahrung voraus.
Kompetente Personen bringen ihr Wissen und Können ein, weniger kompetente
Gesprächspartner haben die Gelegenheit, aufzusatteln. Wenn man eine Sache
gründlich durcharbeitet, kommt Wissen von allein. Partielle
oder zeitlich befristete Inkompetenz ist kein Makel, wenn dafür ausgleichende andere Stärken
vorhanden sind, die das Gesamtergebnis positiv beeinflussen. Absolute
Inkompetenz sollte bei selbstkritischen Personen dazu führen, sich nicht
einzubringen. Leider ist das nicht immer der Fall.
Vernagelt im Kopf
Die gängige Redewendung "vernagelt im Kopf
sein" meint, "begriffsstutzig zu sein, keine Einsicht zu zeigen
und unbelehrbar zu sein". Menschen, die im Kopf wie vernagelt
sind, sind besonders harte Nüsse, wenn man sie knacken will. Doch -
ehrlich gesagt - was soll das bringen?! Im Kopf vernagelt zu sein, ist
eine Eigenschaft, die nicht mehr veränderbar ist. Es ist ein absolut
abgeschlossener Prozess, der bei allzu weitem Fortschritt nicht mehr
therapierbar ist. So sehen es jedenfalls Psychologen. Erreichbar ist
lediglich eine zeitlich befristete widerwillige Vortäuschung von Einsicht,
wenn Konsequenzen drohen. Ehrliche Einsicht wird sich jedoch nie
einstellen. Solche Menschen sollte man in ihrer eigenen Welt lassen. Auf
sie verlassen kann man sich nicht, weshalb auch ihr Nutzen für die
Gesellschaft nur sehr begrenzt ist. Eine Gruppe zu verlassen, ist deshalb
auch kein Verlust.
Ein Brett vor dem Kopf haben
Artverwandt mit "Vernagelt" ist die
Redewendung "Brett vor dem Kopf". Sie leitet sich vom
Kummet ab, dem Stirnjoch der Ochsen, welche sehr leicht scheuen und
deshalb den Blick nach vorn mit einem Joch verstellt bekommen. Ochsen
lieben förmlich ihr Brett vor dem Kopf und wollen auch nicht, dass man es
ihnen abnimmt. Es ist Teil ihrer persönlichen Statik.
Vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen
Diese weitaus gefälligere Redewendung bedeutet,
dass man vor lauter persönlích wichtiger Einzelheiten das Große und Ganze aus den Augen
verliert oder, dass man etwas, was man sucht, nicht sieht, obwohl es in
unmittelbarer Nähe liegt. Im alltäglichen Leben beeinflusst diese
Eigenschaft natürlich die Kompetenz eines Menschen, Probleme lösen zu
können. Die Eigenschaft wäre allerdings leicht zu überwinden, wenn trainiert würde, sich
auf Wesentliches zu konzentrieren, um es gewichten und
zielführend einsetzen zu können. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass man
erst einmal begriffen hat, worauf es ankommt.
Arroganz
Besonders störend in der Kommunikation sind
Personen, auf die Merkmale wie Überheblichkeit, Impertinenz,
Geltungsbedürfnis und gefühlte Wichtigkeit - kurz
Arroganz - zutreffen. Leider wird entschiedenes Vertreten eines
Standpunktes irrtümlich sehr oft mit Arroganz verwechselt.
Je nachdem, wie tief man in die Bedeutung solcher
Begriffe einsteigt, können aktuelle Situationen beurteilt werden. Selbst
wenn sich Aha-Effekte einstellen, wenn sinnvoll kommuniziert wird und
akzeptable Problemlösungen erreicht werden, wirken offen zur Schau
gestellten Verhaltensweisen dauerhaft nach. Gegenseitige Achtung lässt
sich nur schwer wiederherstellen, wenn sie schwer beschädigt ist.
So etwas müsste unvoreingenommen und fair
miteinander kommuniziert werden, wenn eine Gruppe einigermaßen normal
funktionieren soll.
18.07.2017
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Berufliche Prägung
Im menschlichen Miteinander spielen
berufliche Prägungen eine große Rolle. Wer über viele Jahre für sein Unternehmen existenzielle Verhandlungen führt und Verträge
abschloss, ist mit strategischen und taktischen Analysen vertraut,
die nicht nur eine Sache, sondern auch das Wesen der Verhandlungspartner zerlegt, um daraus das taktische Vorgehen für
richtigen Entscheidungen zu ermöglichen. Übernimmt man als solche
Person für eine Gruppe im privaten Bereich eine entsprechende
Aufgabe, greifen auch hier die erlernten Fähigkeiten. Das kann für
involvierte Verhandlungspartner mitunter hart sein, wenn sie diese Kenntnisse
nicht haben und den harten unmissverständlichen Geschäftston
stringenter Verhandlungen nicht kennen. Aber auch schärfste Kritiker
müssen erkennen, dass eine systematische Vorgehensweise zielführend
ist.
Personen mit solcher Prägung sind
kaufmännisch gesehen natürlich ein ganz anderes Kaliber, als
Verkäufer, die nur begrenzte Spielräume besitzen. Wer nach Vorgaben
limitiert verhandelt und argumentiert und die verwendeten Argumente nicht selbst gedanklich durchdrungen
hat,
kommt schnell in Bedrängnis. Bedrängte Personen wiederum schlagen dann gern
mit Worten und Begriffen um sich, die von ihrer Inkompetenz
ablenken sollen. Hier drohen Konflikte, die mit ungleichen Waffen
ausgetragen werden, bei
der meist die elgeganten Stichwaffen vor den plumpen Hiebwaffen siegreich sind.
Ist eine Verhandlungstaktik extrem flach
angelegt, wird sie nicht nur sofort durchschaut, deren Anwendung
kann auch als beleidigend empfunden werden, weil nur unbedarte
Menschen darauf hereinfallen. Beispiel: "Wenn Sie heute noch
bestellen, dann haben den Vorteil XY." Dümmer geht's nimmer!
Berufliche Prägungen sind das Ergebnis von
Erfahrungen, die aus Fehleinschätzungen und Fehlern resultieren. Dem
Motto: "Das passiert mir nie wieder..." folgen alle
Verhaltensweisen der Zukunft, was man als intelligentes Verhalten
einstuft. Menschen ohne diese berufliche Prägung stehen noch am
Anfang von speziellen Erfahrungsketten. Das kann man ihnen nicht
verübeln, doch ist es affig, sich dennoch bereits als erfahren zu
präsentieren.
Professionelles Vorgehen beeinhaltet den
permanenten Check des eigenen Könnens. Schon deshalb sollte man bei
seinen Leisten bleiben, auch wenn es Mitmenschen stört. Sie
bekommen dafür ja auch eine gute Leistung geboten.
Klaus Klee
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Der
Teufelskreis
Wo und wie
auch immer Menschen zusammenleben, es gibt immer wieder problematische
Situationen, wenn das Verstehenwollen und das Verstehenkönnen nicht
zusammenpassen. Können und Wollen bedingen einander und entscheiden über
eine erfolgreiche Lösung von Problemen. Dem Können sind sehr oft Grenzen
gesetzt, die in den Personen begründet sind. Das Wollen ist dagegen einzig
vom Willen abhängig, friedlich und harmonisch leben zu wollen. Auf der
einen Seite ist also das persönliche Handicap als Fessel, auf der anderen
Seite die Freiheit des Willens. Beim Willen wirken sich positive oder
negative Charaktereigenschaften aus. Nur der Verstand kann beide Faktoren
- das Können und das Wollen - kontrollieren. Dummerweise stößt so mancher
Zeitgenosse hier an Grenzen, die sehr zu seinem Nachteil ausgehen können.
Wer in einem Teufelskreis gefangen ist, steckt in einer gefährlichen
Abwärtsspirale. Manchmal beginnt ein Teufelskreis ganz harmlos. Fühlt sich
eine Person bereits zurückgesetzt, weil sie nicht vorgezogen wird, könnte
sie bewusst offensiv werden, um vorgezogen zu werden. Tritt man mit positiven Aktionen oder Eigenschaften ins
Rampenlicht, kann es erfolgreich sein. Wer will als Mitmensch nicht von
positiven Effekten profitieren!? Etwas anders sieht es allerdings aus,
wenn man sich durch Negatives profiliert. Da braucht es schon ganz
spezielle Gefolgsleute. Initiiert man jedoch damit einen Teufelskreis, den man
gar nicht beherrscht, ist man eine tickende Zeitbombe.
Paul Watzlawick, der sich
mit menschlicher Kommunikation, Formen, Störungen und Paradoxien befasste,
beschrieb den Prozess des Teufelkreises anhand folgenden Beispiels:
Der Ehemann geht eigenen Interessen nach
(Wirtschaft, Fußball, Verein etc.)
Ehefrau
"Er entfernt sich von mir."
→ Sie reagiert darauf und beklagt sich.
Ehemann
"Sie nörgelt an mir herum." → Er reagiert
darauf und zieht sich in seine Interessen zurück.
Die Probleme werden also jeweils unter umgekehrten
Vorzeichen gesehen.
Kommt dieser Teufelskreis nicht zum Stillstand,
kommt es irgendwann zur Trennung oder - was viel schlimmer ist - zum
lustlosen und quälenden Nebeneinanderher-Leben.
Teufelskreis und Abwärtsspirale
Nicht jeder Teufelskreis führt zu einer
Abwärtsspirale. Oft schließt er sich nur zu einem Kreis gegenseitigen
Ignorierens. Das ist dann der Fall, wenn kein Wille zur Veränderung der
Verhaltensweisen erkennbar ist. Fatal ist es, wenn keiner den berühmten
ersten Schritt machen will, weil das eigene Ego im Weg steht. Wurde ein
solcher Schritt jedoch unternommen und der Andere ignoriert ihn
bewusst, wird es nur noch schwer einen weiteren Schritt geben. Die dann
einsetzende Beurteilung der Gründe für den fehlenden Willen setzen eine
Abwärtsspirale ingang, die sich mit Niveauunterschieden begründen lässt.
Man will und kann sich schon aus Gründen der Selbstachtung nicht
mehr auf die gleiche Stufe stellen. Achtung wird so zu Verachtung.
Der Wille zur Lösung von Problemen
Jede Art der Problemlösung bedarf also des Willens,
etwas ändern zu wollen. Das wiederum nützt nichts, wenn dieser Wille zur
Veränderung nicht durch Worte und Handlungen unterlegt, also vermittelt
wird. Umso tiefer man sich bereits in die Abwärtsspirale verstrickt hat,
desto deutlicher müssen die Signale ausfallen. Das ist der Preis dafür,
wenn man die Eskalation zu weit trieb.
Ist man an einem Punkt angekommen,
an dem selbst positive Signale eher als taktische Finte angesehen werden,
kommen alle Bemühungen zu spät. Jetzt hilft auch kein Wille mehr, ohne
erheblichen Gesichts- und Achtungsverlust zu erleiden. Das Ende des Teufelskreises - das schwarze Loch
- ist erreicht, in das man hinein fällt. Fatalerweise lässt bei
solchen Personen der nächste Teufelskreis nicht allzu lang auf sich warten.
26.03.2017
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Ein häufig gemachter Fehler ist die Meinung,
etwas sei "Ansichtssache", also der Grund unterschiedlicher Sichten.
Das mag ein sanftes Ruhekissen und der Grund für bestimmte
Handlungsweisen sein, diese Einstellung ist aber nicht zielführend.
Anhand eines Beispiels lässt sich das gut
erklären. Nehmen wir mal an, die Zahl "6" ist Fakt
und die Ansichten liegen, wie im Bild. Dann kann die Sicht
zielführend oder irreführend sein.
Man muss sich schon aufrichten und aufrichtig
hinschauen, damit man erkennt, was richtig ist. Etwas anderes ist
es, wenn man die "6" nicht mag. Dann muss man mit der "9" leben -
verrückt!
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Qualifiziert renovieren
Die größten Einzelprojekte von in
die Jahre gekommenen Eigentumswohnanlagen stellen die
Erneuerung der Heizungsanlage, des Eingangsbereiches und die Renovierung
der Außenfassade sowie des Treppenhauses dar. Zu diesem Zweck werden
Reparaturrücklagen gebildet, die auch für ungeplante Reparaturen in
Anspruch genommen werden. Es ist ratsam, diese Rücklagen nicht restlos
aufzubrauchen, denn auch die Aufzugsanlage und andere technische
Einrichtungen sind immer wieder reparaturanfällig. Ist eine der oben
erwähnten Maßnahmen geplant, so empfielt es sich, Vorgehensweisen
anzuwenden, wie sie in erfolgreichen Unternehmen praktiziert werden.
Die Interessen der Anforderer sind mit denen von Eigentümern einer
Eigentümergemeinschaft vergleichbar. Die Einkaufsabteilung entspricht in
seiner Funktion der Hausverwaltung. Sie
erteilt erst nach klarer Entscheidung der Gesamtheit den
Auftrag und ist für dessen Erfüllung verantwortlich. Diese
Entscheidungsstruktur und Vorgehensweise ist sehr erfolgreich, wenn sie in
allen Teilen gut funktioniert. In Eigentümergemeinschaften sollten deshalb
Personen die Federführung haben, die solche Vorgehensweisen professionell
beherrschen. Leider stehen solche Personen nicht überall zur Verfügung.
Sind sie vorhanden, stellen sie an Arbeitsgruppen und an
deren Zusammensetzung hohe Ansprüche. Auch wenn sie nicht Teil einer
Arbeitsgruppe sind, so prüfen sie natürlich kritisch das,
was man ihnen später zur Entscheidung vorlegt und werden dann bei Bedarf
aktiv.
Anforderungen und Wünsche der
Miteigentümer (Anforderungsprofil)
Nimmt man die kostenintensive Renovierung einer
Außenfassade als Beispiel, so können folgende Anforderungen und Wünsche
bestehen:
-
Einsetzen einer Arbeitsgruppe (Ausschuss), die
federführend informiert und die Entscheidung vorbereitet.
-
Das Haus soll wieder schön aussehen.
-
Die Renovierung soll nicht viel kosten.
-
Das beste Preis-/Leistungsverhältnis soll
entscheiden.
-
Die Kosten müssen sich über die Standzeit
amortisieren.
-
Mir gefällt die Farbkombination "xy".
-
Die Arbeiten sollen qualitativ hochwertig
sein.
-
Die richtige Baustellenorganisation soll ein
Chaos auf den Verkehrsflächen verhindern.
-
Größtmöglicher Schutz für Mensch und
Material bei den durchzuführenden Arbeiten.
-
Zusätzliche Wünsche, die dem Erhalt der
Immobilie dienen.
-
Gute Abstimmung zwischen begleitenden
Maßnahmen, die nicht zum Auftragsumfang gehören.
-
Beratung durch einen unabhängigen
Bausachverständigen vor Vergabe.
-
Baustellenüberwachung durch einen Fachmann
(vereidigter Bausachverständiger).
-
Mir ist das alles egal, es soll nur schön
sein.
-
Ich habe leider keine Ahnung...
Der Strauß ist so bunt, wie die Zusammensetzung
der Eigentümer.
Zusammensetzung des Ausschusses und
Formulierung seines Auftrages
Eine Eigentümergemeinschaft ist gut beraten, nur
geeigneten Miteigentümern ihr Vertrauen auszusprechen. Diese sollten sich
durch bisheriges uneigennütziges Gemeinschaftsdenken und absolute
Integrität auszeichnen. Wenigstens einige Personen sollten ausreichende
Kenntnisse organisatorischer und fachlicher Art mitbringen, damit obige
Wünsche zusammengetragen und fair gewichtet werden können. Die Kompetenzen
eines Ausschusses orientieren sich an den Rechten und Pflichten der
Eigentümergemeinschaft. Wird ein Ausschuss explizit mit der Entscheidung
und der Vergabe beauftragt, ist auch das möglich, birgt jedoch gewaltige
Risiken.
Einholen von Angeboten
Eine Eigentümergemeinschaft sollte vorhandene
Kenntnisse und Ressourcen nutzen. Besteht die Chance, Fachkompetenz aus
dem Unfeld der Eigentümer nutzen zu können, so ist das von unschätzbarem
Vorteil. Ideal wäre die fachliche Begutachtung des Objektes und dessen
Mängel und ein daraus resultierendes Pflichtenheft mit
Mengenangaben, dezidierten Handlungs- und Materialempfehlungen sowie ein
Kostenüberblick, der auch den ungünstigsten Fall abdeckt, wenn bisher
nicht alle Mängel offen sichtbar sind. Die mögliche finanzielle
Höchstbelastung nach abschließender Aufmaßabrechnung ist im Sinne der
Belastung des Rücklagenkontos enorm wichtig.
Dieses Pflichtenheft stellt die Anfrage- und
Angebotsbasis dar, wobei alternative Renovierungen separat angeboten
werden können. Die Verwaltung bringt ihrerseits Anbieter mit ein.
Vorrangig ist ein optimaler qualitativer Angebotsvergleich anzustreben,
um alle Wünsche der Eigentümer mit den entsprechenden Kosten zu belegen,
damit der Umfang der endgültig zu beauftragenden Positionen festgelegt
werden kann.
Die oftmals übliche Methode, faktisch drei
Angebote einzuholen und den billigsten Anbieter zu beauftragen, ist
unprofessionell und wird eigentlich nur von Eigentümergemeinschaften
geduldet, die unbedarft sind. Oftmals sind bei diesem Verfahren die
Angebote gar nicht wirklich vergleichbar und der Einholer der Angebote ist
sich mitunter sogar dessen bewusst, umso sicherer er ist, bereits den
richtigen Partner gefunden zu haben.
Der qualifizierte Angebotsvergleich
Mit dem qualifizierten Angebotsvergleich sollen
die Stärken und Schwächen von Anbietern oder deren Leistungen transparent
gemacht werden. Falsche eigene Vorgaben führen natürlich zu entsprechenden
Ergebnissen. Bei Angeboten auf der Basis eines Pflichtenheftes werden
fragwürdige oder missverständliche qualitiative Vorgaben
ausgeschlossen. Eventuell eingebrachte Alternativen können jedoch die
Entscheidungspalette erweitern.
Der qualifizierte Angebotsvergleich führt nach
angemessener Diskussion zur Fixierung des endgültigen Leistungsumfangs,
damit mit den Anbietern final verhandelt werden kann. Hier sollten
Personen aus dem Kreis der Eigentümer die Federführung besitzen. Besondere
Kenntnisse und Verhandlungsfähigkeiten der Verwaltung sind dabei von
Nutzen.
Nachdem die Nachverhandlungen geführt sind, können
die Eigentümer in einem verkürzten Verfahren (Benachrichtigung - Votum -
Rückantwort) über die Vergabe entscheiden, wobei die Summe der
Miteigentumsanteile entscheidet.
Es empfielt sich ferner, die Bauüberwachung einem
vereidigten Bausachverständigen zu übertragen und ein Gremium zu
bestimmen, das alle überraschend zutage tretenden Mehrarbeiten, die den
Rahmen des Pflichtenhefts übersteigen, absegnet.
Vertragserfüllung
Welche Mengen auch immer die Anbieter in ihren
Alternativvorschlägen nennen oder im Pflichtenheft stehen, die Preise
verstehen sich als Einheitspreise im Sinne von VOB/A §5 Nr. 1a und die
Vergütung erfolgt stets nach den vertraglichen Einheitspreisen und den
tatsächlich ausgeführten Leistungen gemäß VOB / B § 2 Nr. 2. Das finale
bauseitige Aufmaß sollte zusammen mit dem Bausachverständigen erstellt
werden. Nach Rechnungsprüfung kann die Bezahlung erfolgen. Die
risikoreichste Methode ist jedoch die Vergabe zum Festpreis, weil sich
alle Unwägbarkeiten auf die Qualität und andere Faktoren auswirken.
Von großem Wert ist bei solchen Vertragspartnern
eine Gewährleistungsbürgschaft.
Kostendeckung und Rücklagenkonto
Die Eigentümergemeinschaft und die Hausverwaltung
müssen sicherstellen, dass Rechnungen bezahlt werden können. Reichen die
hierzu freigegeben Rücklagen nicht aus, muss eine Sonderumlage erhoben
werden. Vergaben unter rein preislichen Gesichtspunkten, nur um einer
Sonderzahlung zu entgehen, wären unverantwortlich, wenn sie die
Amortisation der Ausgaben verschlechtern. Hier sollte unbedingt das
Prinzip "Eigentum verpflichtet" greifen.
Wie eine Eigentümergemeinschaft entscheidet, hängt
ganz wesenlich von der Kompetenz, der wirtschaftlichen Lage der Eigentümer und den zur Klärung der
Maßnahme beauftragten Personen ab.
In diesem Sinn: Gutes Gelingen!
26.2.2017
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Die Methode ist entscheidend
Aufgaben mit besonderer Tragweite sind nicht immer
einfach zu lösen. Geht es um eine Investition oder eine Werterhöhung, so
spielt die Amortisation der Kosten eine große Rolle. Gerade bei älteren
Gebäuden, zu denen keine Unterlagen zu den vearbeiteten Materialien mehr
vorliegen, besteht eine große Grauzone, die besondere Sorgfalt erfordert,
damit die Sanierung nachhaltig ist. Es sollte eine möglichst hohe Standzeit
erzielt werden, damit sich die Kosten in einem günstigen Verhältnis
amortisieren. Eine Vorgabe, die Ritzen zuzuschmieren, Schadstellen
auszubessern und in einem schönen Farbton drüberzustreichen, ist zu
kurz gegriffen. Auch "Hauptsache billig" führt selten zu Nachhaltigkeit.
Treten im Laufe der Arbeiten Schäden auf, so muss
kurzfristig über die zusätzlichen Maßnahmen entschieden werden. Wurde dies
in einem gewissen und pessimistisch geschätzten Umfang zuvor nicht
berücksichtigt, so sind Nachträge die Folge, welche die ursprünglich
vereinbarte Summe übersteigen. Wurde dies jedoch bereits in der
Angebotsphase berücksichtigt und besteht darüber Kostentransparenz, so läuft
auch die Finanzierung nicht aus dem Ruder.
Besondere Aufmerksamkeit sollte man der
Baustellenorganisation schenken. Neben der Sicherheit spielt natürlich auch
die Belegung der Verkehrsflächen eine große Rolle. Das Personal der
beauftragten Firma muss bei Unterbrechungen irgendwo unterkommen,
Materialien und Werkzeuge müssen vorgehalten werden. Die richtige
Organisation schließt einen festen Bauwagen ein. Kraftfahrzeuge belegen
somit keine Verkehrsflächen und Privatparkplätze.
Ein wichtiger Punkt ist die Gewährleistung. Auch wenn
es dafür gesetzliche Regelungen gibt, so ist eine darüber hinaus gehende
Gewährleistung ein Ausdruck für Qualität. Vom billigsten Anbieter sollte man
eine Gewährleistungsbürgschaft einer namhaften Bank einfordern.
Ein krasser Fehler wäre zum Beispiel, die
Beurteilung, ob eine Grundierung vor dem Hauptanstrich aus Kostengründen
entfallen kann, dem Anbieter überlässt, wenn vom Hersteller der Farbe
die Grundierung als Voraussetzung für seine Gewährleistung gilt. Auch hier
kann nur eine geforderte Gewährleistungsbürgschaft für Klarheit sorgen.
Es ist natürlich schwierig, einer
Eigentümergemeinschaft all das näher zu bringen, was für sachkundige
Eigentümer selbstverständlich ist. Sicherheit und Baustellenkomfort kosten
Geld. Das gilt auch für einen kompetenten Sachverständigen, der die Arbeiten
unabhängig überwacht. Am Ende zahlt es sich aber aus, wenn man eine
nachhaltige Sanierung durchführt.
Darum: Aufgepasst bei der Partnerwahl!
Klaus Klee
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Gruppenverhalten ist entscheidend
Wer in Gemeinschaften lebt, muss sich mit
Gruppenstrukturen auseinandersetzen. Dazu sollte man grundsätzlich etwas
über mögliche Zusammensetzungen wissen. Die am häufigsten anzutreffenden
Mitgliedertypen sind
-
die leistungsstarken Gruppenmitglieder und
-
leistungsschwache Personen,
-
der informelle Gruppenführer,
-
Ehrgeizlinge,
-
Intriganten,
-
Drückeberger,
-
Frohnaturen,
-
der Gruppenclown,
-
der freche Typ,
-
der Neuling,
-
der schüchterne Typ,
-
der problembeladene Typ,
-
der Außenseiter,
-
Mitläufer und
-
das schwarze Schaf.
Nicht alle Typen sind in allen Gruppen
anzutreffen, aber jeder Typ findet seinen Platz und muss mit der
passenden Gruppenbehandlung rechnen. Es gibt Gruppenmitglieder, die
unbedingt eine tragende Rolle spielen wollen. Bei leistungsstarken
integeren Gruppenmitgliedern ist das kein Problem. Es gibt aber Personen, die
Gruppenregeln ignorieren und schon deshalb ungeeignet sind.
Leistungsschwache Personen zum Beispiel überspielen oft ihre
Schwächen mit impertinentem und borniertem Auftreten, trauen sich Dinge
zu, die sie nicht wirklich beherrschen, nur um einen herausragenden Platz
in einer Gemeinschaft einzunehmen. Solche Personen werden allein wegen
ihres Auftretens als unangenehm empfunden.
Nun kann man aus obiger Aufzählung all die
Typen leicht herausfiltern, die der späteren Agitation solch offensiver Schwachleister
erliegen. Der Rest lässt sich jedoch nicht von bösen Mundwerken und Schikanen
oder den Handlungen der in deren Schatten rumorenden Mitläufer blenden.
Interessant ist, was in Gruppen passiert, in denen
tatsächlich derartig agierenden Personen wichtige Aufgaben mit begrenztem Umfang übertragen werden und diese in allen Belangen maßlos
enttäuschen. Ein Ausschuss, der zum Beispiel vereinbarte Termine nicht
einhält, wichtige Gruppeninteressen im Eigeninteresse ignoriert, mit dem Ergebnis
seiner Tätigkeit enttäuscht, und versucht, seine übertragenen Kompetenzen zu überschreiten,
ist sicherlich falsch besetzt.
Wenn darauf nicht wenigstens eine Handvoll
betroffener Gruppenmitglieder energisch reagiert, siegen nicht nur die
besagte Impertinenz und Borniertheit, die gesamte Gruppe verliert auch
gewaltig an Niveau. Es ist mehr als logisch, dass Ergebnisse solcher
Fehlleistungen ausgesetzt werden und kompetentere Gruppenmitglieder
verbesserte Ergebnisse erarbeiten. Absolut problemlos sollte das gelingen,
wenn die vorher beauftragten Personen im vermeintlichen Glauben an die
Akzeptanz des fragwürdigen Ergebnisses bereits vollmundig die Beendigung
ihrer Funktion und die Auflösung der Gruppe meldeten. Man muss
zunächst allerdings die Aktion stoppen.
Wann ist eine Gruppe ein Team?
Wenn Gemeinschaften funktional eine Einheit
bilden, werden sie als "Team" bezeichnet. Auch hier wird in
-
leistungsstarke und leistungsschwache Teams,
-
Teams mit Leistungsreserven,
-
unruhige Teams,
-
Chaotengruppen,
-
problembeladene Teams und
-
stille Teams
unterschieden.
Ganz wesentlich ist der Kopf eines Teams, denn
hier werden die entscheidenden Impulse verwaltet und generiert. Auch hier
sind aus obiger Aufzählung leicht die Teammitglieder auszufiltern, die
dafür absolut nicht infrage kommen dürften. Wer sich selbst
innerhalb der Gruppenstruktur nicht richtig einordnen kann, wird von einer
verantwortungsvollen Gruppe auf den richtigen Platz verwiesen. Natürlich
gibt ein Team solchen Personen irgendwann die Chance, sich erneut zu
bewähren. Davor liegt aber ein langwieriger Prozess, bei dem positive
Veränderungen zu erkennen sind.
Da diese Ausführungen auf unzählige
Gruppen-Konstellationen zutreffen, können sie vielerorts helfen,
Gruppenverhalten zu verändern. Grundvoraussetzung ist, dass man den Bezug
zur eigenen Gruppe herstellen kann und Gruppenmitglieder ihr Fehlverhalten
erkennen. Positive Charaktereigenschaften können dabei durchaus helfen.
20.02.2017
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Arbeitsgruppen und Ausschüsse
Eine Gemeinschaft oder Gruppe wird stets bemüht
sein, die Vertretung ihrer Interessen an einen Ausschuss oder eine
Arbeitsgrupe(AG) zu delegieren. In Bagatellfällen kann sogar das Fällen von
Entscheidungen übertragen werden. Die Frage ist nur, wo die Bagatelle endet
und wo die Entscheidung mit Tragweite beginnt.
Wird ein Ausschuss oder eine AG eingesetzt, so
werden das Wirkungsfeld, die Befugnisse und der zeitliche Rahmen klar
umrissen. Damit ist natürlich ein Vertrauensvorschuss der Gemeinschaft
gegeben. Stößt ein Ausschuss oder eine AG an ihre Grenzen, sollte die
Gemeinschaft umgehend informiert werden, damit Abhilfe geschafffen werden
kann.
Interpretiert ein Ausschuss oder eine AG ihre
Aufgabe falsch oder kommt sie den Erwartungen der Gemeinschaft nicht nach,
bzw. erfüllt sie nicht, sollte ihnen die Aktivität entzogen werden, ehe
Tatsachen geschaffen werden, die nur noch schwer rückgängig gemacht werden
können.
Ist ein Ausschuss oder eine AG im Sinne der
Gemeinschaft erfolgreich, so ist eine sachliche Entscheidung durch die
Gemeinschaft mit hoher Übereinstimmung die Folge. Dazu gehört allerdings, dass erarbeitete
Alternativen qualitativ und finanziell so transparent gegenübergestellt
werden, dass jedes Mitglied der Gemeinschaft die Entscheidung in Ruhe
überdenken kann.
An einem Beispiel lässt sich das gut
erläutern
Eine Eigentümergemeinschaft möchte die in die Jahre
gekommene Fassade des Wohnobjekts, zu dem auch eine Garagenfront gehört,
sanieren lassen und setzt im April einen Ausschuss ein, der die
Anforderungen und Wünsche der Eigentümer zusammentragen und die
Angebotseinholung bis zur Vorbereitung der Entscheidung herbeiführen soll. Als letzten Termin bis zu geplanten
Auftragsvergabe ist der 31.12. vorgegeben, dem sich alle zur Entscheidung
erforderlichen Termine, wie die der zur Entscheidung erforderlichen Eigentümerversammlung unterzuordnen
haben.
Ende Februar des Folgejahres, also 10 Monaten seit
Einsetzung des Ausschusses, erklärt der Ausschuss seine Arbeit als beendet
und legt nur zwei selbst initiierte Angebote ohne jeden qualitativen Vergleich
vor, in dem wichtige zuvor bekannte Wünsche von Eigentümern eigenmächtig
ausgenommen, die Garagenfronten ausgespart und missverständliche
Äußerungen hinsichtlich des weiteren Vorgehens abgegeben wurden. Als Vorgabe
der Arbeitsgruppe an die Baufirmen ging folgender Umfang:
Ritzen im Putz zuschmieren, Balkone ausbessern und
Haus komplett anstreichen.
Genau das wurde dann auch angeboten und damit das
Ziel einer nachhaltigen Sanierung und kompletten Vergabe aller
erforderlichen
Maßnahmen verfehlt.
Das weitere Vorgehen musste danach gründlich
überdacht und neu erarbeitet werden. Das zeigt, wie wichtig es ist,
Ausschüsse richtig zu besetzen und die Kompetenzen bei Bedarf neu zu ordnen.
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Wenn Eigentümer
wegsehen
Eigentumswohnanlagen sind bezüglich des
Zusammenlebens feinnervige soziale Gebilde. Hier treffen viele
unterschiedliche Interessen und Lebensgewohnheiten aufeinander. So
vielschichtig, wie die Herkunft, Bildung, Erziehung, das Alter und die wirtschaftliche
Situation der Bewohner, so sind auch ihre Verhaltensweisen. Da hier
Eigentümer und Mieter unter einem Dach leben, spielen diese gelebten
Verhaltensweisen für den Frieden in einer Wohnanlage eine große Rolle.
Eine höhere zivilisierte Lebensart mit gegenseitiger Rücksichtnahme und
dem zügigen Anpassungsprozess derer, die mit diesem nicht ausgestattet
sind, kann eine Hausordnung nahezu überflüssig machen. Leider ist das aber
nicht immer der Fall. Sich sozial in eine Gemeinschaft zu integrieren,
erfordert Einsichten und positive Lerneffekte. Man muss eigene Interessen,
mit denen man sich individuelle Vorteile verschaffen will, den Interessen
der Gemeinschaft unterordnen.
Borniertes Verhalten hat Grenzen
Null Spielraum gibt es bei der Sicherheit und
Situationen, in denen anderen Bewohnern durch das sozialfeindliche
Verhalten ein Nachteil entsteht. Hier ist der Verwaltungsbeirat und
natürlich die Hausverwaltung (auf Weisung des Verwaltungsbeirats) gefragt.
Schließlich vertritt der Verwaltungsbeirat die Interessen aller
Eigentümer. Bei uneinsichtigen Betroffenen führt das zu Verärgerungen und
gelegentlich zum offenen Widerstand. In der Folge sind bei den
Uneinsichtigen opportunistische Verhaltensweisen bis hin zu schikanösen
Handlungen an der Tagesordnung. Der häusliche Frieden ist massiv gestört.
Integerer Verwaltungsbeirat erforderlich
Für die Harmonisierung bedarf es einer gut
funktionierenden Eigenverwaltung, die mit integeren Personen besetzt sein
muss und deren Verhaltensweisen fernab von Eigennutz sind. Eine
gemeinschaftsorientierte Eigenverwaltung lässt sich jedoch sehr leicht
aushebeln, wenn es die Eigentümer zulassen. Da genügt es, wenn ein
einzelner unangepasster Querulant aus purem Eigennutz in das Gefüge des
Verwaltungsbeirats eindringt und ihn sprengt. Einen Angriffspunkt kann
dabei ein Mitglied des Verwaltungsbeirats bieten, das ähnlich strukturiert
ist und seine neutrale Position aus eigenen Interessen aufgibt.
Die Auflösung eines Verwaltungsbeirats ist
allerdings mit einem enormen Vertrauensverlust verbunden, der die
Eigentümerversammlung bei der Neuwahl dieses Gremiums behindert. Wird
diese Funktion aus mangelnder Eigeninitiative sogar an die Hausverwaltung
delegiert, entsteht rechtlich ein Vakuum. Alle wichtigen Entscheidungen
werden dann nicht mehr von Eigentümern mitgestaltet, die dazu einen klaren
Auftrag innerhalb eines rechtlich abgesicherten Rahmens haben, wie sie ein
Verwaltungsbeirat nun mal hat. Spielen sich anschließend diejenigen, die
diesen unhaltbaren Zustand heraufbeschworen, in den Vordergrund und halten
an ihren Verhaltensweisen fest, ist das Ende der Eskalationsstufen
erreicht.
Große Entscheidungen werden erschwert
Kommen Selbstüberschätzung, Inkompetenz und
Eigennutz zusammen und beeinflussen in einer tief gespaltenen
Gemeinschaft wichtige Entscheidungen, kommt es unweigerlich zum offenen
Ausbruch des Konflikts. Die Lösung des Konflikts steht dann eindeutig über
den wichtigen Entscheidungen, wenn diese auf einer größtmöglichen
Zustimmung aufbauen sollen. Zunächst müssen die Regeln des Zusammenlebens
neu definiert und die Fehlverhalten aus dem Weg geräumt werden. Erst, wenn
das einsichtig und mit der nötigen sozialen Integration erfolgt, können
wieder tragende gemeinsame Entscheidungen mit hoher Zustimmung getroffen
werden.
Die Hausverwaltung als Mediator
Von einer Hausverwaltung kann erwartet werden,
dass sie die Eigentümergemeinschaft ausführlich über die Konsequenzen
eines fehlenden Verwaltungsbeirats aufklärt. Besonders verantwortungsvoll
erweist sie sich, wenn sie die Konflikte der Eigentümergemeinschaft
aufgreift und darauf einwirkt, dass zukünftige Entscheidungen völlig
unbelastet erörtert und gefällt werden können. Steckt eine Hausverwaltung
den Kopf in den Sand und nutzt sie sogar sich ergebende Entscheidungs- und
Kontrolllücken, ist sie fehl am Platz. Bei einem fehlenden
Verwaltungsbeirat ist es bedeutend schwerer, die Interessen der
Gemeinschaft durchzusetzen, weil womöglich die Niederlegung der Verwaltung
befürchtet werden muss. Wegen des fehlenden Verwaltungsbeirats würde das
automatisch die Gerichte beschäftigen. Ist der Verwalter zeitlich
befristet bestellt, tritt dieses Problem bei der Frage nach der
Verlängerung des Verwaltervertrages offen zutage.
Vernunft und Lebenserfahrung gefragt
Friedrich Schiller meinte einst in Wilhelm Tell:
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen
Nachbarn nicht gefällt...". Das zeigt, dass störende menschliche
Wesenszüge ganze Gemeinschaften treffen können, wenn sich eine
Gemeinschaft nicht dagegen wehrt. Fehlende Zivilcourage und altersbedingte
fehlende Abwehrkräfte konzentrieren den Widerstand gegen Störenfriede auf
wenige Personen. Erreichen diese Personen mit Hilfe sich wehrlos und
ohnmächtig fühlender Miteigentümer keine qualifizierte Mehrheit, geben
alle zusammen ihren Einfluss auf die Gemeinschaftsimmobilie aus der Hand.
Das zwingt sicher zum Nachdenken!
14.02.2017
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Verwalten statt gestalten
Wie schön, dass die Maintaler Verwaltung mit zwei
parteilosen Magistratsmitgliedern an der Spitze völlig unpolitisch ist.
Wenn ich deren Verhaltensweisen aufgreife, so ist das keine Kommentierung
der Kommunalpolitik, allenfalls eine des Eigenlebens der Maintaler
Verwaltung. Dieser kann man einmal mehr die Maxime
"verwalten anstatt gestalten" nachsagen. Sie zeichnet
sich dadurch aus, dass sie nur das macht, was unbedingt notwendig ist. So
trägt auch die Gestaltung von "Maintal macht mit" diese Handschrift. Die
Verwaltung setzt nur
das um, was ihr die Politik als Vorgabe liefert und was zu ihren
Kernaufgaben gehört, begnügt sich also mit der
minimalsten Form und hält möglichst viel Arbeit von den Mitarbeitern fern.
Gestalten und Mitmachen sollen die Bürger und die in politischen
Vereinen organisierten Maintalerinnen und Maintaler. Es stellt die
Verwaltung auf das Niveau reiner Administration. Das merken auch die
Bürger immer stärker. In "Maintal macht mit" ist deshalb folgende Anregung und die
entsprechende Stellungnahme der
Verwaltung zu finden. Sie ist eher ein Verwaltungs-Psychogramm als
ein Beitrag zur ernstgemeinten Bürgerbeteiligung.
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Hali Hallo,
ich finde "Maintal macht mit" ist eine
super Seite und finde es sehr schön das man sich hier einbringen
kann.
Ich würde mir für die Seite noch ein
zusätzliches Forum wünschen, vllt. bringt das auch noch mehr
zusätzliche Aktivität hier rein. Vorstellen könnte ich mir das wie
ein Kästchen auf dem Start Bildschirm, genau wie die anderen in
dem Forum könnte man dann schon vorgefertigte Untergruppen von
Themen finden. Zudem würde ich es stark befürworten (sofern es
nicht die Kosten Rahmen komplett sprengt) vllt. an einer App zu
arbeiten. So kann man direkt ins Forum zugreifen und auch Ideen
einbringen, zudem kann man Benachrichtigungen wie bei anderen
Sozialen Netzwerken einführen, wenn jemand anderes etwas
kommentiert.
Ein gutes Beispiel hierfür was ich selbst
getestet habe ist diese App:
http://beste-apps.chip.de/android/app/hoomn-android-app,de.hoomn.app/
Sie heißt hoomn die Gestaltung ist sehr
schön & sehr einfach, genau wie die Bedienung. Evtl. könnte man da
etwas abkupfern und was gutes draus machen.
Mit freundlichen Grüßen Hakim Schäfer
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Der Vorschlag
zur Wiedereröffnung des Maintal Forums liegt im
Zuständigkeitsbereich der Stadt Maintal.
Zu den finanziellen Auswirkungen ist
anzumerken, dass bei einer Umsetzung der Idee Kosten für die
Einrichtung und das Hosting der Plattform sowie Personalkosten für
deren Betreuung entstehen würden. Die Idee ist jedoch rechtlich
bedenklich. Mit dem Betrieb eines Forums sind für den Magistrat
große rechtliche Risiken verbunden. Denn Forenbetreiber haften für
die Beiträge der Nutzerinnen und Nutzer. Auch könnte durch den
Betrieb eines Forums insbesondere in
Zeiten des Wahlkampfes die politische Neutralität der Verwaltung
gefährdet sein. Aus diesen Gründen haben uns auch die
kommunalen Spitzenverbände dringend vom Betrieb eines Forums bzw.
der Fortsetzung des Maintal Forums durch den Magistrat abgeraten.
Zudem hat die Stadtverordnetenversammlung
am 9. Februar 2015 mit dem Haushaltsbeschluss Nr. 5 entschieden,
dass das Internetportal Maintal Forum eingestellt werden soll.
Eine Wiedereröffnung des Maintal Forums würde somit einem gültigem
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung widersprechen und ist
allein deshalb aus Sicht des Magistrates abzulehnen.
Und weitere Gründe sprechen aus unserer
Sicht gegen eine Umsetzung: Mit dem oben genannten Beschluss hat
die Stadtverordnetenversammlung auch die Einrichtung einer
städtischen Facebook-Seite (https://www.facebook.com/Maintal.de)
sowie der Kommunikations- und Aktionsplattform „Maintal macht mit“
beschlossen. In letztere wurden auch die Möglichkeit Ideen online
einzubringen, ähnlich der ehemaligen Bürgerhaushaltsplattform,
integriert. Diese neuen Kanäle erfüllen im Gegensatz zu einem
reinen Diskussionsforum - wie es das Maintal Forum war - die
Möglichkeiten der Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung.
Insbesondere mit „Maintal macht mit“
wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben,
sich aktiv für ihre Stadt einzubringen, sie gemeinsam zu
verbessern und weiterzuentwickeln. Alle Module, die auf der
Plattform angeboten werden, zielen darauf ab. So dient die
Möglichkeit, Fragen zu stellen, der Information der Bürgerinnen
und Bürger. Nur wer gut informiert ist,
kann auch mitgestalten. Zudem suchen wir mit der
Ideenplattform Maintalerinnen und Maintaler, die Ideen für ihre
Stadt einbringen. Es handelt sich dabei um ein geregeltes
transparentes Verfahren; jede Idee erhält die gleiche Chance.
Findet eine Idee genügend Unterstützer,
wird sie mindestens im Magistrat beraten.
Das Maintal
Forum hatte vor seiner Schließung ohnehin immer weniger aktive
Nutzerinnen und Nutzer. Deshalb sehen wir keinen Bedarf für
eine Wiedereröffnung - insbesondere vor dem Hintergrund, dass es
nun zahlreiche andere Möglichkeiten des Kontaktes und des
Meinungsaustausches gibt.
Selbstverständlich steht es jedoch
Bürgerinnen und Bürgern frei, ein Diskussionsforum für Maintal zu
eröffnen und selbstständig und in eigener Haftung zu betreiben.
Für die Umsetzung der Idee ist nicht der Magistrat gefordert.
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Der letzte Satz unterstreicht, dass nicht mehr
geleistet werden soll, als unbedingt erforderlich, was sich herrlich damit
begründen lässt, dass diese Zusatzleistung nirgendwo vorgeschrieben ist.
Deshalb gibt es ja die "Freiwilligen Leistungen", die das Parlament
initiieren und anordnen muss. Diese werden jedoch so ausgeführt und mit
Aufwand beziffert, wie es der Verwaltung passt und bei Haushaltsberatungen
oder - wie im Bürgerhaushalt 2014 geschehen - zur Disposition gestellt.
Verwaltung ist aber beherrschbar - wenn das wirklich gewollt ist.
Veröffentlicht am 5.2.2017
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Minimalistische Funktion
Die anspruchsvolle Intention, das Gemeinwesen
von den Maintaler Bürgern wirklich mitgestalten zu lassen, ist
längst verkümmert. Übrig blieben Placebos
ohne zwingendes Leben, während immer noch behauptet wird, die Intention
existiere noch. Die Politik hat ebenfalls das Handeln gedrosselt,
wähnt sich aber immer noch an den Steuerhebeln. In den Gelenken
sitzt fester Verwaltungsrost, der sich unaufhörlich weiterfrisst,
aber über soziale Medien, Wochenzeitungen und Anzeigenpostillen in
den herrlichsten Farben blüht. Erfolgen mal angedeutete
hoffnungsvolle Richtungswechsel, so stoppen sie bereits an
Hindernissen, die der Verwaltung schon vorher genüsslich bekannt
waren.
Was ist das nur für eine Truppe, die sich
auf die nackte personelle Anwesenheit zurückzieht, sich selbst zur
bloßen Umsetzung von 08/15-Aufgaben der Verwaltung downsized und
ihrem Personal im Bürgerkontakt einen Maulkorb umhängt, damit diese
sich nicht als Bürger, die sie ebenfalls sind, aktiv an der
Gestaltung Maintals beteiligen?
Die Verwaltungsspitze scheint - unter den
warmen Röcken kommunaler Spitzenverbände und Vorschriften sitzend -
immer dann "Empfehlungen" zu folgen, wenn damit fehlende
Eigeninitiative überdeckt werden kann. Maintal braucht eindeutig
mehr, um seine Probleme zu lösen.
Die neben stehende Stellungnahme werte ich
als schwache Argumentation mit "alternativen Fakten" und
Ausflüchten. Für den Facebook-Auftritt und die Nutzung des Accounts
trägt die Stadt Maintal z. B. ebenfalls Verantwortung und das ist
mit ähnlichem Personalaufwand verbunden. Nur deshalb musste man sich
grünes Licht vom Parlament holen. Hier war wahrscheinlich die
Propagandafunktion zur Selbstdarstellung wichtig, die jetzt rege
genutzt wird.
In Zeiten, in denen selbst der amerikanische
Präsident nur über soziale Medien mit den Menschen korrespondiert,
um reguläre Wege seines Amtes mit all ihren Restriktionen nicht
benutzen zu müssen, verwundert es natürlich nicht, dass die
Administration Maintals ebenfalls zum wirklichen Gedankenaustausch
mit den Bürgern auf andere Medien verweist. Dort kann man sich als
Verwaltung und Politiker ebenfalls informieren, muss aber nicht
reagieren. Alles also so, wie es beim alten Forum der Fall war.
Übrigens: Entgegen der neben stehenden
Behauptung hatte das Maintal-Forum auf Bürgerseite genügend aktive
Nutzer. Jeder schnitzt sich jedoch seine Wahrheit selbst.
Klaus Klee
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Aufrichtige
Anteilnahme
Mitte Januar 2017 griff auch der Maintal
TAGESANZEIGER das Thema
"Maintal macht (nicht)
mit" auf und fragt sich
oder die Leser recht unbedarft, woran es liegen mag, warum die neu konzipierte
Bürgerplattform nicht angenommen wird. Auch auf der Plattform selbst wurde
das jetzt thematisiert, wodurch sich die Anzahl der aktiven Teilnahmen
immerhin auf
4 erhöhte. Mitdiskutieren will jedoch kein weiterer Bürger, weil man sich zuvor
anmelden müsste, was für Personen, die das neue Tool ablehnen, als
unzumutbare Hürde erscheint. Den Maintal TAGESANZEIGER lesen ebenfalls
immer weniger Bürger, wodurch auch dessen Ruf in der Dunkelheit verhallt.
So bleibt es bei der aufrichtigen Anteilnahme gegenüber der unaufrichtigen
Aktion der Initiatoren
dieses teueren Flops, die sich wieder einmal schweigend ratlos geben. In
Klein-Bonum würde man sagen: "Die spinnen, die Maintaler...!"
Ein Hauch "Bürgerhaushalt" darin versteckt
Nachdem der letzte Maintaler Bürgerhaushalt von
der Kommunalpolitik vergewaltigt und ausschließlich für die Sanierung der
Finanzen instrumentalisiert wurde, war abzusehen, dass dieses Instrument
der Bürgerbeteiligung nach letztem geerntetem Nutzen beerdigt werden sollte. Aus dem Kreis der Politik
war damals zu hören, man wolle dafür ein permanentes Vorschlagswesen kreieren,
bei dem Vorschläge ganzjährig bewertet und bei entsprechendem Zuspruch
sogar wirklich in
die Gremien gelangen könnten. Die neue Bürgerbeteiligungsplattform scheint
das entsprechende Tool zu beinhalten, doch weder der Magistrat noch die Presse
klärten darüber auf. Wichtig war den Protagonisten dagegen, die Hürde für
Vorschläge auf 100 Zustimmungen zu legen, ehe sie erntsthaft wahrgenommen
werden würden. Eine Beteiligungsplattform also für den St. Nimmerleins-Tag
und ein echtes Placebo! Westentaschen-Opportunisten der Kommunalpolitik
passt das natürlich.
Statistik der ignoranten Leser
Meine Homepage verzeichnet seit dem Artikel
"Nichtbeteiligungfsplattform" einen starken Anstieg der Zugriffe speziell
dieser Seite, und meine Website-Statistik zeigt, welche Server und User
auf die Seite zugriffen. Es ist allerdings ähnlich, wie bei den kritischen und
konstruktiven Artikeln, die in der Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS erscheinen.
Die Artikel werden von Verwaltung und Politik ignoriert, als hätten sie
Deppen geschrieben. Auch hier ist klar zu erkennen, was Verwaltung und
Politik wirklich von Bürgerbeteiligung halten. Beide bedienen jedoch die sozialen
Medien mit einseitigen Infos und mit
demonstrativer Geschäftigkeit als Informationsplattform, als müssten sie ihre Daseinsberechtigung
unterstreichen. Was um sie herum geschieht, wird dagegen ausgeblendet,
obwohl
sie meine Artikel lesen und wissen, was im Argen liegt.
Adäquate Partner
Maintal verfügt über interessierte und kompetente
Bürger, die Ideen haben. Das bewiesen einige Bürgerbeteiligunsprojekte,
wie zum Beispiel das Bürgerhaushaltsprojekt 2013. Dies bedeutet allerdings
Mehrarbeit für die Verwaltung, die dabei informieren und die Machbarkeit der Ideen prüfen und
bewerten muss. Hier sind adäquate und faire Partner in der Verwaltung
gefragt. Genau das war jedoch selten der Fall. Während des Bürgerhaushalts
2014 entfaltete sich sogar eine destruktive Eigendynamik der Verwaltung,
wobei das Verfahren zeitweise undurchsichtig war, massiv gestört und
parallel dazu die
Ergebnisse von 2013 ein Jahr lang ausgesessen wurden. Bereits an diesem Punkt
war das Vertrauen der Bürger restlos zerstört.
Als dann sogar noch eine groteske
Bürgergutachten-Posse alle bisherigen Ergebnisse von
Bürgerbeteiligungsprojekten konterkarierte, wandten
sich die meisten aktiven Bürger von der Bürgerbeteiligung ab. Der
Verwaltung blíeben nur die unbedarften sowie die unkritischen von der
Verwaltung gesetzten Mitmacher, die
sich den gewünschten Ergebnissen unterordneten. Die Verwaltung hat
offensichtlich klare Vorstellung von "adäquaten Partnern" aus den
Reihen der Bürgerschaft. Aber auch die machen interessanterweise im neuen Tool nicht mit.
Darüber sollte die Stadtverwaltung einmal nachdenken. Vielleicht wird man
ja den Erwartungen der Bürger generell nicht mehr gerecht, weil Verwalten
immer stärker
über echtes Gestalten geht !
Es ist vom Magistrat und der Kommunalpolitik viel
Vertrauen wieder zurück zu holen! Dann klappt's vielleicht auch wieder mit
der Bürgerbeteiligung.
Veröffentlicht
am 22.01.2017
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Nichtbeteiligungsplattform
Gut vier Wochen ist
die neue Maintaler "Beteiligungsplattform" bereits online, aber es findet
nahezu keine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger statt. Mehr als 2
Jahre ist jetzt das Maintal-Forum geschlossen und man war gespannt, was an
seine Stelle treten würde. Der Vogel Strauß Stadtverwaltung kreiste ewig
und legte nun ein scheinbar unfruchtbares Ei. Es tut sich absolut nichts,
auch kann man nicht sehen, welche oder wie viel Teilnehmer sich bereits
anmeldeten und wie sich auf welchen Teilen der Plattform die Zugriffe
entwickeln. Das bleibt das Geheimnis der Administratoren. Die
Kommunalpolitiker wollten sich zu Fragen äußern, es werden aber keine
Fragen gestellt. Es können Vorschläge unterbreitet werden, wie beim
Bürgerhaushalt, aber das Tool wurde mit so hohen Hürden versehen, dass kein Zugzwang
für Magistrat und Politik entsteht. Das Ereignismanagement ist auch außerhalb der Plattform
direkt erreichbar, auch der Haushaltsplan 2016. Bleibt die Rubrik Information übrig, die
aber noch nicht einmal die Lokale Agenda, die Mutter der
Bürgerbeteiligungen, erwähnt. Was soll man von all dem halten?
Seit Jahren benötigt der Magistrat eine belegbare
Bürgerbeteiligung zur Legitimation von Projekten, denn die
Bürgerbeteiligung ist vielfach vorgeschrieben. In immer neuen Verpackungen
werden Personengruppen gesucht und gefunden, die sich dafür hergeben. Die Kommunalpolitik nutzt passende Teilergebnisse solcher
Arbeitssitzungen, ohne jedoch eine Verpflichtung einzugehen. Bezahlte Moderatoren
und Berater der Stadt arbeiten auf die zuvor gewünschten Ergebnisse hin. Stellen
sich diese nicht ein, werden die Pferde so lang gewechselt, bis das Ergebnis
genehm ist.
Das Maintal-Forum war eine Diskussionsplattform, auf der die
wirklichen Befindlichkeiten der Bürger ausgetauscht wurden. Dort waren
natürlich Dinge zu lesen, die einigen Personen gar nicht passten.
Stellungnahmen der angesprochenen Magistratsmitglieder und
Vertreter der Politik blieben weitestgehend aus, weil sie sich dazu nicht
verpflichtet fühlten. Ein echter Dialog war auch früher Mangelware, doch zumindest die Meinung der Bürger konnte
geäußert und registriert werden. Heute ist das überhaupt nicht mehr möglich.
Was haben sich die Initiatoren der neuen
Plattform dabei gedacht?
Es wäre denkbar, dies zu erfragen. Warum sollte
man das aber tun, wenn vorher zu diesem Thema keine echte Bürgerbeteiligung erfolgte? Die
jetzige Nichtbeteiligung spricht eine klare Sprache. Die neue Plattform wird nicht
akzeptiert und deshalb auch nicht angenommen. Das wird einigen Mitarbeitern der
Stadtverwaltung sehr recht sein und den Kommunalpolitikern sowieso. Bürger
sollen verwaltet und nicht wirklich beteiligt werden. So wird die
Bürgerbeteiligungsplattform ein Placebo bleiben, wie der Frauenbeirat, der
Seniorenbeirat und andere berufene Gremien und Projektgruppen. Sie alle
dienen dem schönen Schein und erfüllen einen statistischen Zweck. Die Verwaltung verwaltet sich
in Maintal selbst und die Bürger nach eigenem Gusto. Ein
echter Dialog scheint nicht gewünscht zu sein, sonst sähe die Plattform
anders aus. Wieder mal eine verpasste Gelegenheit...!
Veröffentlicht
am 30.12.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Seifenblasen
oder einfach nur Schaum |
Schöne Worte und schöner Schein - damit
garniert man in Maintal Aktivitäten, die Lebensqualität und Nähe zu
den Bürgern demonstrieren sollen. Was vor Jahren mit großer Resonanz
der Bevölkerung begann, ist heute nur noch ein Schwall bunter
Seifenblasen, der von den mit abgelegten Ideen vollen Schubladen
ablenken soll. Allenfalls alter Wein in neuen umetikettierten
Flaschen erinnert noch an die vielen Stunden kreativen Schaffens und
die erzeugte Zuversicht, dass dies zum Wohl Maintals erschaffen
wurde. Er kommt auf den Tisch, wenn er irgendwie zu akuten Vorhaben
passt, die allerdings mit den ursprünglichen Überlegungen kaum mehr
etwas zu tun haben. Sie werden jedoch wie eigene Ideen der
Verantwortlichen zelebriert, denn die Historie der Ideen ist längst
gelöscht.
Bürgerbeteiligung erfordert
aufrichtige Akzeptanz
Wer sich spontan für Bürgerbeteiligung
begeistert und sich auf gesteuerte Verfahren einlässt, sollte sich
gleich zu Beginn nach dem angestrebten Ergebnis erkundigen. So
lassen sich Manipulationen besser erkennen und der eigentliche Sinn
des jeweiligen Projekts abschätzen. Ein Blick in die Runde und das
Erkennen zielführend gesetzter Personen schaftt Klarheit über die
Chancen der Bürgerbeteiligung. Seifenlauge und Strohhalme weisen
bereits auf blubbernde Seifenblasen hin, die erzeugt
werden sollen. Ich habe einige Jahre gebraucht, bis ich das
erkannte. Heute bin ich geheilt.
Klaus Klee
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Es werde Licht...
An anderer Stelle
meiner Homepage hinterließ ich aktuell das Statement:
"Einige Zeit lang stellte ich meine getroffene
Entscheidung, die Kommunalpolitik fortan zu ignorieren, infrage, heute
weiß ich jedoch, dass sie richtig war." Dazu stehe ich auch
weiterhin, was die Berichterstattung und die Kommentierung der
Kommunalpolitik betrifft. Dass ich mich weiterhin sehr intensiv mit der
Kommunalpolitik auseinander setze, beweisen allerdings andere Aktivitäten,
die ich betreibe. Die Stadtverordnetenversammlung vom 12.12.2016, die ich
intensiv im Stadtparlaments-TV verfolgte, veranlasst mich jedoch zu diesem
kleinen Artikel. Bei aller Kritik und dem sich permanent wiederholenden
kommunalpolitischen Trauerspiel der letzten Jahre stelle ich plötzlich
eine Kehrtwende fest, die mir erneut genau die Hoffnung macht, die ich
Ende des letzten Jahres begrub. Offensichtlich ging mit der Wahl einer
parteilosen Bürgermeisterin ein Ruck durch die Kommunalpolitik. Auf einmal
befindet sich die Kommunalpolitik auf einem neuen Weg, an dem
Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser
offensichtlich erfolgreich die Regie führt. Auch wenn einige Personen
meinen, die Bürgermeisterin habe die Fraktionen mit besonderem Geschick
auf Sachpolitik umgepolt und erreicht, dass sich beim Haushalt die
Fraktionen zusammen an einen Tisch setzen. Es ist doch eher so, dass jetzt
Parteipolitik gegen Laienkompetenz antritt und dem Bürger vermitteln will,
wer das Metier besser beherrscht. Es geht um die zukünftige Federführung
der Politik und die Überzeugung der Wähler, dass das der bessere Weg ist.
Wie epochal das Ereignis der gemeinsamen Beratungen und des gemeinsamen
Haushaltsantrags ist, wurde von allen Rednern beschworen und als "neue
Erfahrung" gefeiert. Wie lang diese Stimmung anhält, bleibt abzuwarten.
Bis heute steht jedoch das Bekenntnis der
etablierten Parteien zu den verdrussschaffenden Handlungsweisen der
Vergangenheit aus, das angesichts des neuen politischen Weges für letzte
Klarheit und Zuversicht sorgen würde. Das, was sich am 12.12.2016 im
Parlament ereignete, weckt allerdings auch Erinnerungen an die Ära Diehl,
als sich die Fraktionen zu einer Abwahlinitiative zusammenfanden. Die
Voraussetzungen sind nicht annähernd vergleichbar, doch ein Klima für die
Grundmotivation zu einem ähnlichen Schritt ist spürbar. Noch werden von
der Politik Brücken gebaut, die aber sicher nicht lang offen bleiben
werden. Dagegen wurde allerdings versucht, die Brücke zur Verwaltung
auszubauen. Es geht nun um die Erkenntnis, ob parteilose hauptamtliche
Magistratsmitglieder bürgerorientierter als Politker arbeiten. Dieser
Konflikt ist in den Äußerungen der Bürgermeisterin über ehrenamtliche
politsche Arbeit spürbar. Sie geißelte das lediglich 1%-ige Volumen der
Haushaltsberatungen, auf das die Fraktionen Einfluss nahmen.
Einige sachbezognene Argumente der Bürgermeisterin
konnten allerdings nur aus der Verwaltung stammen, die bei den Beratungen
des Magistrats vertreten worden sein müssen. Das stellte den
demonstrativen Schulterschluss der Poltik mit der Verwaltung infrage. Die
Fraktionsvorsitzenden konterten darauf mit einer vollen Breitseite. Wenn
der Gefechtsqualm verzogen ist, wird wohl die Größe des Schadens besser
sichtbar sein. Es wird sichtbar werden, welche Rolle die Verwaltung
spielen wird. Die Bürger verfolgen die Entwicklung mit Interesse.
Veröffentlicht
am 13.12.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Aus
der Vergangenheit lernen!
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Es gibt doch tatsächlich Zeitgenossen, die
meinen, eine Stadt ohne die politischen Parteien regieren zu können.
Ohne die Unterstützung von Mehrheiten ist das als Magistrat schier
unmöglich. Der Hund wedelt mit dem Schwanz und nicht umgekehrt. Die
Frage ist: Wer ist Hund und wer ist Schwanz?
Ist womöglich die vom Parlament so
hochgelobte Verwaltung der Schwanz, der mit dem Hund wedelt? Eines
ist klar: Ohne die Verwaltung kommt die Politik nur schwer an Zahlen
und Fakten. Der Magistrat aber auch nicht. So stammen einige Fakten
und Argumente der Bürgermeisterin, mit der sie eine Gegenposition
bezog, unmittelbar aus der Verwaltung. Andere Fakten können aus
sachkundigen externen Quellen stammen.
Wird die Bürgermeisterin zu ihrem Nachteil
beeinflusst?
Der Konflikt spitzt sich jedenfalls zu. Die
Politik versucht einen Keil zwischen Bürgermeisterin, Stadtrat und
Verwaltung zu treiben, das zeigen die freundlichen Bekundungen an
letztgenannte Adressen. Es bedarf nur noch weniger Aktion, um die
Bürgermeisterin zu isolieren. Das sollte sie erkennen und ihre
Strategie rechtzeitig ändern.
Wie man jetzt sieht, muss man in der
Kommunalpolitik mit allem rechnen, wenn es ein gemeinsames Feindbild
gibt. Da treten alle bisherigen Konflikte in den Hintergrund. Die
Verwaltung wird ihre eigene Strategie verfolgen, denn - wie hieß es
mal so schön: "Die Hauptamtlichen und die Mehrheiten im
Parlament ändern sich regelmäßig - wir aber bleiben!"
Klaus Klee
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Kreativität
- Fluch oder Segen?
In
die Welt, in der wir leben, wird man hineingeboren, man nimmt einen Platz
ein und man entwickelt sich unter vielerlei Einflüssen. Eine Reihe von
Menschen, die schon länger vor uns auf dieser Welt waren, versuchen, uns
nach ihren Wertevorstellungen zu formen. Dabei fließen deren eigenen
Lebenserfahrungen und allgemeingültige Normen ein. Den Prozess nennt man
"Erziehung" und er ist umso intensiver, desto schwieriger es
erscheint, erkannte Grundeigenschaften eines Menschen zu korrigieren.
Über viele Menschen wurde während ihres Lebens eine Erziehung gestülpt,
die angeblich das harmonische Zusammenleben ermöglichen und die
Gesellschaft vor schädlichen Grundeigenschaften schützen soll. Leider
wird dabei vielfach eine der wichtigsten Eigenschaften - die Kreativität
- unterdrückt und in manchen Fällen sogar gänzlich gelöscht. Menschen
ohne Kreativität sind jedoch eine Belastung, denn sie sind auf die
Kreativität anderer Zeitgenossen angewiesen, weil das gesamte Leben ein
permanenter Anpassungsprozess ist, den sie kaum mehr mitgestalten können.
Während der Kreative ständig auf der Suche nach neuen Wegen, nach noch
besseren Lösungen ist, arrangiert sich der Unkreative mit bestehenden
Situationen. Der eine ist voller Ideen und Tatendrang, der andere ordnet
bestenfalls die Unzulänglichkeiten. Damit sind beim Kreativen ständig
neue Arbeitspakete und Herausforderungen vorhanden, die er bewältigen
will und muss. Da stellt sich die Frage, ob Kreativität - das
selbstbestimmte Leben in der Zukunft - ein Fluch oder ein Segen ist. Die
Antwort fällt je nach Veranlagung aus und ist von Überzeugungen oder
Resignationen geprägt.
Menschen
nicht nur an Kreativität messen
Es
wäre völlig falsch, an der Kreativität den Wert eines Menschen
festzumachen. Bildung und Wissen, Talent und Können sind Faktoren, die
dazu besser geeignet sind. Michael A. West beschreibt
kreative Menschen in seinem Buch "Innovation und
Kreativität" u. A. als Menschen, die
-
kulturelle
Werte schätzen und deshalb komplizierte Sachverhalte verstehen,
-
Interesse
an komplizierten Fragestellungen haben,
-
engagiert
sind und Leistungswillen haben,
-
was sie zu mehrdimensionalem Denken
befähigt,
-
die
infolge eines guten Gedächtnisses unabhängig sind,
-
infolge
Wissen und Knowhows selbständig handeln können.
Er
schreibt ihnen ferner zu:
-
Ausdauer
beim Ausbrechen aus Denkmustern zu,
-
Offenheit
für neue Erfahrungen,
-
Spontaneität
und Flexibilität,
-
Risikobereitschaft,
-
Selbstbewusstsein
und aktives Problembewusstsein.
Er
nennt aber auch Neugier und Streben nach Anerkennung.
Letztendlich
sind Selbstvertrauen und Widerstandsfähigkeit erforderlich, wenn man als
Kreativer originell und authentisch sein will. Kurz gesagt, ist mit
Kreativität die intelligente Leistungsfähigkeit eines Menschen gemeint.
In
einer Welt ständig wachsender Schlichtheit, einer "ich bin doch
nicht blöd-Mentalität" und latent vorhandener Bequemlichkeit
sind kreative Menschen wahre Leuchttürme, an denen sich jedoch immer
weniger Menschen wirklich orientieren. Kreativität wird vielfach sogar
als belastend empfunden, wenn eigene Eigenschaften wertschätzend damit
verglichen werden.
Was
empfinden Menschen, die mit kreativen Partnern zusammenleben?
Das
hängt ganz wesentlich davon ab, wie weit sie mit ihren Veranlagungen
auseinander liegen. Zwei Kreative können sich wundervoll ergänzen und
gegenseitig gewaltig pushen. Gegensätzlich veranlagte Personen bekommen
Schwierigkeiten. Während sich der Kreative vom Partner fortwährend
heruntergebremst fühlt, leidet der andere unter den für ihn ungünstigen
Prioritäten des Kreativen. Die Freude über Ergebnisse des einen kann der
andere nur selten vollständig nachvollziehen und teilen. Er fühlt sich
mitunter sogar vernachlässigt und zeigt das auch offen. In der Sonne des
gesellschaftlich anerkannten Erfolgs lässt sich das aber besser aushalten
als in zähen und langwierigen Prozessen. Komplexe kreative Vorgänge sind
nun mal keine Schnellschüsse und kreative Leistungen müssen in der Welt
der Reproduktiven erst einmal erkannt werden.
Aufbau
erfordert irgendwann Rückbau
Ein
wahrer Horror für Kreative ist der "Rückbau" einer Sache, die
ideenreich umgesetzt eine Erfolgsstory war. Es ist vergleichbar mit dem
Empfinden eines Architekten, der dem Abriss eines gelungenen Gebäudes
beiwohnt, weil auf dem gleichen Platz etwas anderes entstehen soll. Das
liegt sicherlich daran, weil beim Rückbau völlig andere Maßstäbe zur
Anwendung kommen als die, mit denen der Kreative sein Werk selbst
beurteilt. Zerstören ist nun mal nicht kreativ. Eine erträgliche
Alternative ist das Versetzen des Objekts, um seinen ursprünglichen Wert
zu erhalten. Dazu muss man es jedoch erst schätzen lernen und sich mit
dem Aufbau intensiv befassen, um die tragenden Säulen einer Sache zu
erkennen. Am besten gelingt das ebenfalls kreativen Menschen, die Wissen
und Können intelligent umsetzen können.
Kreative
sind Getriebene
"Das
Bessere ist der Feind des Guten", so sagt man. Keiner weiß das
so gut, wie der Kreative, der sich mit gegebenen Zuständen partout nicht
arrangieren will, solange er Optimierungspotenziale erkennt. Er wird
sofort mit der Umsetzung beginnen, wenn eine Idee gereift ist. Der
Kreative hat dabei einen gewaltigen Vorsprung, weil er das fertige
Ergebnis bereits kennt, während ihn begleitende Zeitgenossen oft noch
nicht einmal die Notwendigkeit einer Veränderung bemerkten. Ihnen das
wortreich zu erklären, hält er für überflüssig und für verlorene
Zeit. Kommt sogar Widerspruch, kann der Kreative nur selten Zurückhaltung
zeigen. Er ignoriert die kritischen Unkreativen und straft sie oftmals mit
Verachtung..
Diese
wiederum behandeln Kreative meist wie Getriebene und suchen krampfhaft
nach deren Motivation zu einem Energieaufwand, zu dem sie selbst nie
fähig wären. Bis zum sich einstellenden Erfolg verhalten sie sich oft
ignorant, um dann dem Empfinden der Mehrheit zu folgen. Da Mühe und Lohn
in einem direkten Verhältnis stehen, wird der Lohn des Aufwands genau
verfolgt und bewertet. Leider gehen auch hier die Meinungen auseinander,
denn der Kreative entdeckte bereits weitere neue Potenziale.
Kreative
verändern die Welt
Bei
genauer Betrachtung verändern nur die Kreativen im positiven Sinn die
Welt. Sie kennen das Ziel und wählen auf dem Weg dahin auch besonders
steinige Wege. Die Summe der großen und kleinen Problemlösungen hält
sie in Bann. Das liegt wohl daran, weil sie sich vornehmlich mit der
Zukunft befassen und bereits gangbare Lösungen fanden. Diese müssen noch
gar nicht perfekt sein, weil in neu erkannten Potenzialen neue
Motivationen stecken.
Menschen,
die Kreative tatkräftig unterstützen, nehmen aktiv an deren
Veränderungen teil und können sich mit ihnen den Lohn und die
Anerkennung teilen. Sie betten den Kreativen ein und steigern seine
Fähigkeiten. Sehr oft resultiert dadurch eine eigene Kreativität, denn
auch das kann man erlernen. Dazu muss man zunächst jedoch mit vielen
störenden Eigenschaften brechen.
Veröffentlicht
am 06.06.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Des
lieben Friedens willen... |
Kennen
Sie das Gefühl, das sich einstellt, wenn man mal wieder mit sich sehr
zufrieden war? Wenn man ein Ziel erreichte, das bisher nur als Vision
existierte? Nein! Dann sollten Sie es mal mit dem Entschluss
versuchen, mehr zu erreichen als Sie sich bisher zutrauten. Immer nur
innerhalb von Grenzen zu leben, die überschaubar sind, ist auf Dauer
langweilig. Man muss persönliche Grenzen überschreiten, um
festzustellen, wie viel mehr persönlich möglich ist.
Menschen,
die man zu den Kreativen zählt, mussten diese Erfahrung auch machen.
Sie fanden Gefallen daran, ihre Leistungen immer wieder zu toppen. Oft
waren die Ergebnisse zwar nicht besser, dafür aber völlig anders.
Das brachte sie weiter, weil sich ihre Palette erweiterte. Neues
entsteht immer dann, wenn Bestehendes mutig weiterentwickelt
wird.
Mit
etwas absolut zufrieden zu sein, riecht dem Kreativen bereits nach
Stillstand. So findet er bereits ungenutzte Potenziale, wenn andere
noch den Erfolg feiern. Das macht ihn zum anstrengenden Zeitgenossen,
auch wenn andere die Gedankengänge durchaus nachvollziehen können.
Es sind ihre Maßstäbe, die sie daran hindern, dem Gedanken "nach
dem Spiel ist vor dem Spiel" sofort zu folgen.
Gern
richtet man sich in einer homogenen Gruppe nach dem langsamsten, dem
etwas schwerfälligeren Gruppenmitglied aus, das man gern weiterhin in
der Gruppe halten möchte. Es kann nicht jeder Spitze sein! Gern
werden solchen Personen Rollen zuteil, die ihren Fähigkeiten
entsprechen. Für Kreative ist es schwierig, solche Personen in
Lösungen einzubinden, weil selbst Nebenrollen brillanter besetzt
werden könnten.
In
Geselligkeitsvereinen mit Veranstaltungen, die gern als anspruchsvoll
gelten sollen, bereiten immer wieder Personen Probleme, die sich mehr
zutrauen als sie wirklich können. Sie nehmen sogar
Schlüsselpositionen ein und begrenzen damit nach oben, was wirklich
möglich ist. Bei wahren Könnern stellt sich dabei das Gefühl ein,
das ein betrogener Partner empfindet, wenn sich die Partnerin mit
einem Typen abgibt, der von ihm weit unter dem eigenen Niveau
empfunden wird. "Wenn so etwas genügt....!?!" Der
eigene Anspruch deckt sich auf die Gruppe übertragen nicht mehr mit
dem Anspruch der Gruppe, der Kreative zieht sich zurück.
Kreative
stoßen immer wieder auf massive Gegner, die das Bestehende bewahren
wollen, weil sie sich damit sicher fühlen. Sie unterschätzen die
Kraft des ersten Schwungs, der dabei verloren geht. Ein zweiter Anlauf
ist nicht mehr so kraftvoll, weil er mit Kompromissen behaftet ist.
Das ist so, als würde man das Menü 1 bestellen, jedoch anstelle der
Kroketten Salzkartoffeln und anstelle des Schnitzels Hackbraten mit
Sauce - ansonsten wie Menü 1....!?
Der
Vergleich war jetzt vielleicht etwas zu flach, doch genau so empfindet
der Kreative, der das Szenario bereits von allen Seiten beleuchtete
und einen gewaltigen Vorsprung - eine Vision - besitzt und nun
Kompromisse machen muss. Obendrein soll er damit auch noch
überzeugen, während die Zweifler sich passiv verhalten. Die zur
Umsetzung erforderliche Freude, mit der erst eine große Leistung
generiert wird, leidet und ein Projekt wird zur Pflichtübung mit
Ambitionen für neue Potenziale.
Kreative
leben in einer anderen Welt, die sie am liebsten nur mit anderen
Kreativen teilen wollen. Nicht dazu zu gehören, ist für manche ein
empfundener Makel, also redet man mit und hinein, um wahrgenommen zu
werden. Dennoch bringen es Gruppen zu beachtlichen Leistungen, hinter
deren wahre Geheimnisse man besser nicht kommt - des lieben Friedens
willen.
Klaus
Klee
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Das
MAINTALBUCH kommt
Nun
ist es soweit: In wenigen Tagen erscheint das MAINTALBUCH, mit dem
Maintaler Bürger in einer ehrenamtlichen Arbeit über das Angebot in den
einzelnen Stadtteilen aufklären. Die Arbeitsgruppe "Wohnen im
Alter" des Seniorenbeirats und unabhängige Bürger trugen nicht nur
die Daten zusammen, sie klassifizierten nach entsprechenden Befragungen
auch Geschäfte, Dienstleister, Ärzte und andere Anbieter hinsichtlich
ihrer Infrastruktur ein. Das Buch wurde mit weiteren interessanten
Informationen angereichert, so dass die zukünftigen Besitzer des
Maintalbuchs gut gerüstet sind, wenn sie es bei sich tragen. Im
handlichen DIN A5-Format ist es an vielen Stellen Maintals kostenlos
erhältlich, an denen auch die Seniorenzeitungen 60 AUFWÄRTS
ausliegen. Momentan befindet sich das Buch im Druck. Es kommt mit 2800
Exemplaren unter die Leute. Ein kurzer Blick ins Innere des Buchs zeigt,
wie es aufgebaut ist.
Das
Angebot Maintals ist in 8 Kategorien unterteilt, die über eine farbliche
Kennzeichnung am Rand des Buches schnell erreichbar sind. Bei der
Beurteilung der für die Kunden so wichtige Servicefreundlichkeit kommen
kleine Piktogramme zum Einsatz, die besonders für ältere Menschen und
Menschen mit Behinderungen interessant sind. Hier erfährt man zum
Beispiel sogar, wo man kostenlos ein Glas Wasser erhält, um Medikamente
einzunehmen oder wo man sich einmal setzen kann.
Wer
ganz anders suchen möchte, kann die Angebote über einen Gesamtüberblick
auf Seite 8 und 9 finden, woraus übrigens auch hervorgeht, welche
Stadtteile wie gut versorgt sind. Leider ist das Verzeichnis noch nicht
ganz vollständig, weil einige Anbieter nicht aufgenommen werden wollten.
Innerhalb
der Kategorien sind die Angebote - nach Stadtteilen sortiert - zu finden.
Unterverzeichnisse vereinfachen das Suchen. Alle Anbieter sind mit ihren
Kontaktdaten, den Öffnungszeiten und ihren Spezialitäten gelistet, wie
die Abbildungen zeigen.
Am
Ende des Buches sind die Sponsoren des Buches verzeichnet, die natürliche
eine offizielle Spendenquittung der Stadt Maintal erhalten. Die Einträge
sind kostenlos, da vorrangig ein möglichst vollständiges Verzeichnis
angestrebt wurde. Anbieter, die nun auf den "Geschmack" kommen,
aus Versehen nicht angesprochen wurden, beziehungsweise trotz mehrmaligen
direkten Kontaktierens nie erreichbar waren, sollten sich bei Interesse
melden, um in der nächsten Auflage berücksichtigt zu werden.
Das
erscheinende Maintalbuch in seiner ersten Version ist sicher noch
ausbaufähig und verbesserungswürdig. Auch wird sich der Gebrauchswert
erst ergeben müssen. Die Personen, die diese Idee umsetzten sind
natürlich für Anregungen dankbar, die an Herrn Seipp (06181 400 471)
gerichtet werden können.
Veröffentlicht
am 28.05.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Werbepostillen
und Anzeigenpiraten |
Wie
dem erscheinenden Buch zu entnehmen ist, fehlen noch einige Maintaler
Anbieter, was die Nutzer des Buches dazu verleiten könnte, es wegen
der zur Zeit noch vorliegenden Unvollständigkeit wieder aus der Hand
zu nehmen. Das hat das MAINTALBUCH jedoch nicht verdient. Wie
so viele ehrenamtliche Projekte, aus denen Druckwerke resultieren,
leiden die Initiatoren unter der starken Anzeigenpiraterie
geschäftstüchtiger Publizisten und natürlich auch der bundesweit
agierenden Halunken, die in betrügerischer Absicht um
"Einträge" in windigen Branchenverzeichnissen werben und
dabei dauerhaft diejenigen kräftig abzocken, die darauf hereinfallen.
Man ist übervorsichtig. Der Hinweis unsrer ehrenamtlichen Erfasser,
dass der Eintrag absolut kostenlos sei, konnte Zweifel nicht
beseitigen. Aus einem Wachenbuchener Lokal wurde ein Mitglied des
Seniorenbeirats nach eigener Angabe sogar barsch verwiesen.
Die
Maintaler Gewerbetreibenden, die eher Abzockern oder Werbepostillen
folgen und die ihre Seiten mit unredigierten Artikeln und
Informationen füllen, sollten ihr Vorgehen überdenken. Ihre Kunden
sind Bürger unserer Stadt, die in Vereinen und Organisationen tätig
sind und soziales Engagement schätzen.
Das
MAINTALBUCH wurde von vielen aufgenommenen Gewerbetreibenden
freiwillig finanziell unterstützt. Einige davon mit stattlichen
Beträgen, damit die Druckkosten gedeckt sind. Die Differenz wird aus
einem kürzlich vererbten Nachlass aus dem Kreis der Bürgerschaft
zugunsten der Seniorenarbeit beglichen.
Das
Motto "Von Bürgern für Bürger" gilt auch hier! Auch
Gewerbetreibende sind privat Bürger. Erfreulicherweise ist dieses
Bewusstsein bei ihnen groß - nur nicht bei allen.
Leider!
Klaus
Klee
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Die
Sache mit dem Niveau
Gelegentlich
hört man die Bemerkung "das ist so eine Sache mit dem
Niveau". Oft im Zusammenhang mit Veränderungen, die ein
bestimmtes Niveau, das man anderen Menschen unterstellte, erschüttert
wird. Niveau und Intelligenz liegen ja ganz dicht beieinander. Wer es
versteht, über einen längeren Zeitraum ein eigentlich gar nicht
vorhandenes Maß an Intelligenz vorzutäuschen, läuft Gefahr, dass seine
Handlungen irgendwann bestehende Erwartungshaltungen nicht mehr erfüllen.
Dann liegt man vor andersdenkenden Menschen offen wie ein Buch. Alle
Symptome früherer Handlungen werden plötzlich in die neue Beurteilung
eingebunden. In Gemeinschaften bedeutet das ein sozialer Abstieg, egal wie
solvent man ist oder welchen Lebensstil man nach außen zelebriert.
Verpasst man den richtigen Zeitpunkt der Umkehr, ist es im wahrsten Sinne
zu spät und es dauert nicht lang, bis man am unteren Ende der
Achtungsleiter angekommen ist, an der völlig andere Maßstäbe gelten. Ein
anders geartetes Niveau ist erreicht.
Oftmals
sind es tragische oder fahrlässige Ereignisketten, bei denen
Fehleinschätzungen zu Fehlverhalten führen, die einem bei entsprechender
Intelligenz gar nicht unterlaufen dürften. Vielleicht passten die
Gelegenheiten zu eigenen geheimen Wünschen. Verhält sich ein Mitglied
einer Gemeinschaft nicht regelgerecht, so kann man es zum Beispiel stoppen
und wieder auf den richtigen Weg zurück führen. Man kann aber auch den
Präzedenzfall zur eigenen Nachahmung nutzen, um auszuloten, wie lang das
eine Gemeinschaft duldet. Auf diesem Weg stellt man sich gern auf die
gleiche Stufe mit dem, der gegen Regeln verstößt. Man hat davon
schließlich einen Nutzen.
Jeder
Regelverstoß hat Ursachen. Es macht Sinn, diese zu ergründen, ehe man
sich auf die gleiche Stufe stellt. Hier hilft besagte Intelligenz, um die
Ursachen und Wirkungen zu beurteilen. Fatal ist, dass innerhalb einer
Gemeinschaft sehr genau beobachtet wird, wie sich jemand verhält, der
Regeln bricht. Darauf angesprochen sollten nun partout keine
fadenscheinigen Erklärungen ausgeschüttet werden, bei denen auch noch
Äpfel mit Birnen verglichen werden. Vielmehr sollte das Nachdenken
beginnen. Ideal ist es, wenn daraus richtige Argumente und Handlungen
resultieren, die eine Abkehr vom Irrweg vermitteln. Auch dazu benötigt
man Intelligenz und ein bestimmtes Maß an Niveau.
Völlig
abartig müssen opportunistische Handlungen eingestuft werden, die klare
Regelverstöße darstellen, nur um andere Menschen zu mobben oder zu
schikanieren. Hier wird der gesellschaftliche Werteverfall und das
veränderte Niveau besonders deutlich. Bemerkt eine Gemeinschaft, was
gespielt wird, dann ist das Spiel aus. Wird es dennoch weitergespielt,
verhärten sich die Fronten. Jeder, der das falsche Spiel mitspielt, wird
dem opportunistischen Lager zugeordnet. Sind Intelligenz und Niveau nicht
noch weiter zu unterbieten, hat die so gebildete Schicksalsgemeinschaft
ein gemeinsames Markenzeichen, ein bestimmtes Niveau erreicht.
Intelligenz
und Niveau kann man nicht so leicht nachrüsten und anheben. Dazu bedarf
es natürlich bestimmter Charaktereigenschaften, wie Ehrlichkeit,
Aufrichtigkeit und soziale Kompetenz. Das ist das Problem!
Mein
Vater sagte mir immer wieder: "Sage mir, mit wem du dich abgibst
und ich sage dir, wer du bist!" Da ist was dran!
Veröffentlicht
am 17.05.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Das
Leben mit Psychopathen
Der
Umgang mit fremden Menschen gestaltet sich sehr oft schwierig, wenn
absonderliche Verhaltensweisen Konflikte heraufbeschwören. Man kann
solches ignorieren, wenn man davon nicht direkt betroffen ist. Tangiert dieses
Verhalten jedoch z.B. alle Bewohner eines Hauses und befindet man sich in
einer von der Hausgemeinschaft gewählten Funktion, besteht direkter
Zugzwang. Sehr kompliziert wird es, wenn sich auf Interventionen keine
Einsicht und Änderung der beanstandeten Verhaltensweisen einstellt.
Richtet sich das Aggressionspotenzial dann auch noch bewusst und
ausschließlich gegen den, von dem die Gemeinschaft die Lösung des
Problems erwartet, ist es ratsam, nach den Ursachen solcher
Verhaltensweisen zu forschen.
Jeder
normal denkende Mensch sucht mögliche Gründe zuerst bei sich selbst, die
der Auslöser für aggressives Verhalten sein könnten. Sind solche
Gründe nicht vorhanden, sollte man auf die Suche nach weiteren
Möglichkeiten gehen, die als Ursachen infrage kommen und den Konflikt
lösen könnten. Die Suche nach den Ursachen verlagern sich also auf den
oder die aktiven Aggressoren. Absolut ernüchternd ist nach Ausschluss
aller erklärlichen Faktoren die Feststellung, dass es sich
möglicherweise um dissoziale bzw. antisoziale Persönlichkeitsstörungen
(auch APS genannt) handeln könnte. Diese sind nämlich auch für
Psychologen und Psychiater nahezu nicht zu beheben. Wenn absolut alle
Bemühungen ins Leere laufen, ist das ein starkes Indiz.
Der
Blick in die Fachliteratur über dissoziale Persönlichkeitsstörungen
verrät folgendes:
"Sie
ist eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer
Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere
gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen
Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch
nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht
änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine
niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine
Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen
für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen
Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist."
(-
ICD (2011): Deutsches Institut für medizinische Dokumentation und
Forschung)
Aber
auch Publikationen von Presseorganen befassen sich damit, woran man diesen
Typ des Psychopathen erkennen kann. Hier zwei interessante Links:
Link
zum Artikel in FOCUS
Link
zum Artikel DER BERATER
Vergleicht
man die dort getroffenen Feststellungen mit dem aktuellen Verhalten von
Menschen, um hinter die Gründe absonderlichen Verhaltens zu kommen und
ist die Trefferquote recht hoch, kann berechtigterweise davon ausgegangen
werden, die Erklärung gefunden zu haben. Gewissheit kann jedoch nur ein
Fachmann herbeiführen. Von solchermaßen auffälligen Personen wird man
wohl kaum den Gang zum Spezialisten erwarten können. Da muss schon ein
einflussreiches Umfeld nachhelfen, um die Person wieder zu einem normalen
Verhaltensmuster zu bewegen.
Veröffentlicht
am 03.05.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wie
gefährlich ist es, mit Psychopathen unter einem Dach zu leben? |
Wie
aus dem Focus-Artikel hervor geht, sind
-
pathologisches
Lügen,
-
Manipulatives
Verhalten,
-
Fehlen
von Reue und Scham,
-
schlechte
Verhaltenskontrolle,
-
Impulsivität,
-
die
Ablehnung von Absprachen und
-
Verantwortungslosigkeit
eine
brisante Mischung, die vielfältige Gefahren beinhalten. Haben sich
Menschen nicht im Griff, ist fast jede Tat möglich, die den
exzessiven Lebenshunger stillt. Der eigentliche Konflikt ist die Nahrung, die
Psychopathen zu ihrer Zufriedenheit brauchen.
Interessant
sind die vielfältigen Erscheinungsformen der Wutausbrüche, die vom
unkontrollierten Toben über intrigantem Fährtenlegen bis zu
Heulorgien reichen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Oft ist die Ursache
eine ADS in der Pubertät, die sich unkontrolliert weiterentwickelte.
Sollte
Sie, werter Leser, dieser Artikel nun nachdenklich gemacht haben, so
könnten Sie bereits Teil eines akuten Problems sein, das Sie selbst
nicht lösen können. Aber auch die direkten Angehörigen bewegen sich
in einem Teufelskreis, an dem sie allein nichts ändern
können. Immerhin leben statistisch bis zu 5% Psychopathen unter uns.
Die Wahrscheinlichkeit, mit solchen Personen auf engstem Raum zu leben
oder gar leben zu müssen, ist also recht groß.
Den
von Psychopathen Betroffenen hilft eigentlich nur kompromisslose Solidarität, um
keine Angriffsfläche zu bilden. Diese nutzt der Psychopath nämlich
gnadenlos zu seinem Vorteil aus, denn er braucht eine Anbindung, ohne
die er absolut hilflos ist. Leider erkennen viele Menschen nicht die
Symptome und verhalten sich falsch.
Klaus
Klee
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Wenn
soziale Integration scheitert
Wenn
von "sozialer Integration" die Rede ist, wird der Begriff meist
im Zusammenhang mit Menschen anderer Kulturkreise oder Menschen mit
Behinderungen benutzt. Soziale Integration ist jedoch auch zwischen nicht
behinderten Menschen des gleichen Kulturkreises ein Thema, wenn
unterschiedlichste Menschen unter einem Dach leben.
Soziale
Integration ist das Bemühen, Werte einer Gesellschaft zu verstehen und
diese in gemeinschaftlich genutzten Zonen zu respektieren. Das stellt
Menschen mit bestimmten Lebenshintergründen und Entwicklungsprozessen
offensichtlich vor große Probleme. Menschen in Wohnanlagen werden das aus
Erfahrung bestätigen. Sie machen den Grad der sozialen Integration ihrer
Mitbewohner an ihrer Lebensweise und an unüblichen Verhaltensweisen, wie
Lärm, provozierenden Handlungen, Unordnung und anderen Zumutungen fest.
Stets schwingt die Hoffnung mit, dass irgendwann Einsicht einkehrt und
sich die Dinge normalisieren, wenn die soziale Integration erreicht ist.
Wird allerdings das Rad immer weiter gedreht, um dreist Grenzen
auszuloten, ist die gesamte Gemeinschaft gefragt, um solche Prozesse zu
stoppen.
Gemeinschaften
leben nach Ordnungsprinzipien, die ein gewisses Maß an Disziplin
erfordern, die wir "gegenseitige Rücksichtnahme" nennen. Werden
diese nicht erkannt oder anerkannt, scheitert die notwendige soziale
Integration. Wollen die empfundenen Außenseiter ihre
gemeinschaftsfeindlichen Verhaltensweisen gar zur Doktrin für die gesamte
Gemeinschaft erheben, ist es höchste Zeit, für Klarheit zu sorgen. Dabei
ist es durchaus möglich, dass sich bestehende Wertevorstellungen ändern,
wenn die neuen Einflüsse attraktiv sind. Meistens sind sie es jedoch
nicht.
Der
Ort an dem und das Haus in dem man wohnt bestimmen sehr
wesentlich das soziale Ansehen, das man genießt. Nun passt aber nicht
jeder, der Eigentum erwirbt, in jede Hausgemeinschaft. Damit müssen aber
viele Menschen tagtäglich leben. Die Verhältnisse, die in einer
Immobilie herrschen, können den Wert der Immobilie stark beeinflussen.
Interessenten von zum Verkauf oder zur Vermietung stehenden Wohnungen
schauen sich sehr genau den Außenbereich und das Treppenhaus sowie die
Gemeinschaftsräume an und begutachten auch die Fenster genau, um zu
beurteilen, welche Menschen wohl hinter diesen Fenstern wohnen. Trifft man
bereits im Treppenhaus auf Berge von Schuhen, die kreuz und quer vor
Wohnungstüren liegen, liegt vor den Türen Müll zum Abtransport bereit,
ist der Aufzug verschmutzt, durchläuft man im Haus Zonen starker
Gerüche, sind Bepflanzungen im Außenbereich ungepflegt oder mutwillig
niedergetreten und gelangt man ungehindert in Bereiche des Hauses, in
denen kein Fremder etwas zu suchen hat, so stoßen diese Zustände ab.
Soziale
Integration ist ein absolutes Erfordernis, wenn man in einer Gemeinschaft
leben will. Wer das nicht kapiert, braucht sich nicht zu wundern, dass er
als Fremdkörper behandelt und auf breiter Front abgelehnt wird. Für
solche Menschen ist es besser, außerhalb von funktionierenden
Wohngemeinschaften allein zu leben. Dazu zwingen kann man sie leider
nicht.
Veröffentlicht
am 18.4.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Ordnung
und Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind keine
Einflüsse, die der Veränderung bedürfen, da sie von der Mehrheit
getragen werden.
Kommt
in eine Gemeinschaft jedoch eine Partei, die große Probleme damit hat
und die mit der Sicherheit des Objekts allzu sorglos umgeht, tangiert
das die Gemeinschaft erheblich.
Können
Fremde zum Beispiel über nicht verschlossene Türen ins Haus und in
Gemeinschaftsräume vordringen, hört der Spaß auf. Auch wenn immer
mehr Kleinmöbel im Treppenhaus abgestellt werden, oder eine wilde
Kultur der Unordnung in Wasch- und Trockenbereichen herrscht, trockene
Wäsche tagelang nicht abgehängt wird, Wäsche tagelang in noch unter
Strom stehenden Geräten verbleibt und zu allem Überfluss noch alle
Türen zu den übrigen Kellerräumen absichtlich offen stehen, um die
Trockenfläche bewusst auf die Keller anderer Bewohner auszuweiten,
ist eine Grenze erreicht. Schlampigkeit, Dreistigkeit und Mobbing
stören erheblich und erfordern ein hartes Durchgreifen.
Wo
ein Wille ist, ist auch ein Weg. Dazu gehört aber Einsicht. Oftmals
finden ja Personen Zugang zu Menschen, die völlig daneben liegen und
helfen ihnen bei der sozialen Integration. Richtiges Benehmen sollte
in jeder Situation möglich sein. Dazu muss man aber wissen wollen,
was man falsch macht, wenn man nicht von selbst darauf kommt. Das geht
nur gemeinsam.
Klaus
Klee
|
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Das
Problem, Gutes zu tun
Ein
geflügeltes Wort sagt: "Es gibt im Leben nichts Gutes, außer -
man tut es!"
Gutes
zu tun soll also die Alternative zu Frust beim Nichtstun sein!? Kann
man eigentlich einfach so nichts tun? Ist
das Nichtstun nicht auch eine Tätigkeit? Wie
auch immer - Gutes zu tun ist viel mehr als Nichtstun. Es ist die
Krönung dessen, was ein Gutmensch tun kann.
-
Worin
besteht aber die Zufriedenheit, die sich dabei einstellt und die der
Antrieb ist, dieses und nichts anderes zu tun?
-
Es
ist wahrscheinlich das wohlige Gefühl, dass es einem relativ gut geht
und dass man selbst nicht in einer Lage ist, Gutes angetan bekommen zu
müssen.
-
Irgendwie
steht der, der Gutes tut, über dem, dem Gutes angetan wird.
-
Wer
würde schon jemandem, von dem man weiß, dass es ihm viel besser
geht, zusätzlich Gutes tun? Noch
schlimmer: Wer würde jemandem etwas Gutes tun, von dem man weiß,
dass dieser jenes Anderen gegenüber niemals tun würde?
-
Nein!
Gutes zu tun lebt vom empfundenen Gefälle der Befindlichkeiten.
-
Praktizierter
Edelmut in partieller Blindheit gegenüber der weniger guten Realität
käme Blödheit gleich.
-
Und
wer will schon für blöd oder nur demonstrativ großherzig gehalten
werden!?
Da
ist es doch besser, man zieht sich auf seinen eigenen Bereich zurück
und geht mit seiner Fähigkeit, Gutes zu tun, sparsam um. Gutes
kann man in der eigenen Familie tun, besonders im jüngeren Generationenbereich.
Hier ist das empfundene Gefälle lediglich altersbedingt und völlig natürlich.
Hier kann man zum Beispiel einem Jüngeren einen besseren Start ins Leben erleichtern,
auf vielfältige Art Freude bereiten und etwas vom erwirtschafteten oder geerbten
Überfluss abgeben. Dazu muss man allerdings Zielpersonen ganz besonders
mögen oder sich deren echter Dankbarkeit sicher sein. Damit ist nicht die
Art von vorauseilender Dankbarkeit für später zu Erwartendes
gemeint, sondern einfach nur das Würdigen, Gutes getan zu bekommen.
Gemocht zu werden lässt sich nicht erzeugen, das muss sich ganz
natürlich einstellen.
Beim
Wohltäter spielt der richtige Umgang der Zielperson mit der Wohltat eine
große Rolle. Die Fähigkeit zur natürlichen Freude - unabhängig von der
Höhe der Wohltat - wird sensitiv empfunden und dabei unweigerlich auf Echtheit
geprüft. Überschwänglich gespielte Freude bewirkt das Gegenteil, weil
es im Grund genommen der Spekulation auf noch Mehr dient. Aus der
überschwänglichen Reaktion macht die gut gemeinte
Tat einen Flop.
Gutes
zu tun hat einen festen Platz in unserer Gesellschaft und hat manchmal
auch etwas mit Dankbarkeit zu tun. Wie bei dem Zeitgenossen, der eine
Katastrophe als Einziger überlebte und einen Teil seines Vermögens für
einen guten Zweck spendete. Er trennte sich von Besitz, weil ihm das Leben
eine zweite Chance gab. Zum Gutmenschen bedurfte es erst einer
aufrüttelnden Erfahrung.
Und
dann gibt es die Zeitgenossen, die Gutes nur deshalb tun, um eine sozial
beachtete Wohltäterposition einzunehmen, die sie aus der Masse
heraushebt. Sie zeichnen sich eher durch Quantität als durch Qualität
aus. Sie sind vielfach multiple Edel-Kümmerer in traditionellen Gutmenschen-Segmenten.
Sie entbehren persönlich nichts, sie gewinnen vermeintlich dazu. Ihr Lohn ist die
gefühlte Beachtung innerhalb der Gesellschaft. Man tut für sich selbst
etwas Gutes!
Sich
selbst etwas Gutes zu tun, ist im Grunde genommen die reinste Form der Wohltat. Man muss
nichts entbehren und man ist über jeden Zweifel erhaben, es nicht auch
wirklich verdient zu haben. Hier spielt auch die Größe der Wohltat keine
Rolle. Man gönnt sich etwas. Und wenn es nur Zeit, ein Bier, ein Flirt
oder eine Dummheit ist. Wichtig ist, dass das selbst gegönnte Gute Freude
auslöst. Diese Freude kann wiederum auslösen, dass man spontan etwas Gutes
für Andere tut, womit wir wieder beim Anfang wären.
Wie
heißt es so schön: "Tue Gutes und sprich drüber!"
Macht man das nicht, merkt es womöglich niemand und das wäre wiederum
auch nicht
gut...!
Veröffentlicht
am 13.4.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die
Unvernunft der Wohltat |
In
unserer Welt der organisierten Wohltäterschaft werden Menschen, die
etwas Gutes tun wollen, ausreichende Möglichkeiten zur Betätigung
geboten. Kirchliches Engagement, Bürgerbeteiligungsprojekte,
Betreuung von Kunst und Literatur, Betreuung und Pflege von Menschen,
die Betreuung von Asylsuchenden, die Versorgung Bedürftiger und
vieles mehr ist auf genau diesen Helfertyp ausgelegt und bieten als Äquivalent ein
Podium, sich selbst gut zu fühlen. Nicht selten wird genau das und
die Wohltat selbst ausgenutzt.
Handelt
es sich beim Guten, das man tut, zum Beispiel um eine Beratung, so ist
es nicht ausgeschlossen, dass der Rat missbraucht wird, wie es bei
Projekten der Bürgerbeteiligung sehr oft der Fall ist. Einige
Menschen, die per Zuteilung an Lebensmittel kommen, verkaufen sie
womöglich an der nächsten Ecke. Organisationen, die Personen ehren,
diskriminieren damit vielleicht andere Menschen oder setzen sie
zurück. Spenden finanzieren oftmals nur große Organisationen und
beim Zweck, für den man gespendet hat, kommt fast nichts an. Es gibt viele
Beispiele, bei denen Gutes zu tun nicht den Effekt hat, den sich
Wohltäter wünschen.
Und
dennoch lebt unsere Gesellschaft von Wohltätern, die gern als
"Gutmenschen" bezeichnet werden wollen. Der Staat, Kommunen,
die Kirche und Vereine zählen auf sie. Deren Leistung ist in
vielfacher Weise fest eingeplant und entbindet Organisationen von
ihren Pflichtaufgaben oder verringert sie erheblich. Eigentlich ist es vielfach
absolut kontraproduktiv, Gutes zu tun.
Gelegentlich
wird aus diesem Grund von Kritikern ein Feldzug gegen das Ehrenamt
geführt, jedoch mit mäßigem Erfolg. Kurios ist, dass gerade
diejenigen, die Gutes tun, ihr Handeln massiv gegen Kritik
verteidigen, obwohl es ihr Betätigungsfeld gar nicht gäbe, wenn alle
zuständigen Organisationen, die Kommunen und der Staat ihre Pflichten ordnungsgemäß erfüllen
würden.
Die Wohltätergemeinde braucht die Wohltat, um sich selbst
wohl zu fühlen. Irgendwie
beißt sich hier die Katze in den Schwanz!
Klaus
Klee
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Ehrenamt
Verwaltungsbeirat
In
Eigentumswohnanlagen wählen die Eigentümer in der Regel einen
Verwaltungsbeirat. Er übernimmt für die Eigentümer wichtige Pflichten
und ist deshalb mit einigen Rechten ausgestattet. Wählt eine
Eigentümergemeinschaft keinen Verwaltungsbeirat, so liegen alle Rechte
und Pflichten allein beim Verwalter. Jeder Eigentümer hat jedoch das
Recht, Verwaltungsunterlagen selbst im Original einzusehen und ggf.
Korrekturmaßnahmen über die Eigentümerversammlung einzuleiten. Mit
einem fähigen Verwaltungsbeirat ist eine Eigentümergemeinschaft
natürlich wesentlich besser vertreten, wenn er sein Amt richtig ausführt.
Die Eigentümerversammlung beschließt grundsätzlich, in welchem Turnus
der Verwaltungsbeirat gewählt wird. Üblich ist, dass Verwaltungsbeiräte
so lang im Amt sind, bis sie von sich aus ihr Amt wieder abgeben möchten.
Unüblich ist, dass sie vor einer Jahreshauptversammlung ihr Amt
niederlegen, weil damit bei drei berufenen Beiräten das erwartete
Sechsaugenprinzip aufgehoben wird. In diesem Fall ist die Arbeit des
Verwaltungsbeirats deutlich eingeschränkt. Die Versammlung kann einen
frei gewordenen Posten über eine Nachwahl besetzen oder den gesamten
Beirat neu wählen. Beendet der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats seine
reguläre Amtszeit, ist es auf jeden Fall ratsam, das gesamte Gremium neu
zu wählen.
Sehr
oft gestaltet sich die Suche nach Kandidaten recht schwierig, weil die
Bereitschaft zur Übernahme des Amts nicht sehr groß ist, manche
Kandidaten womöglich nicht das uneingeschränkte Vertrauen der
Eigentümer genießen oder einfach deren Basis der Amtsausübung
ungeeignet erscheint. Die Eigentümer sollten sich deshalb vor einer
Wahl im Internet unter dem entsprechenden Link über die Rechte
und Pflichten des Verwaltungsbeirats informieren.
Verwaltungsbeiräte
kann man sich nicht backen
Was
allerdings nicht unter dem oben genannten Link zu lesen ist, ist die
menschliche Seite der Problematik. Ist die Funktion eines
Verwaltungsbeirats nur auf die jährliche Belegprüfung beschränkt,
reichen als Qualifikation die persönliche Integrität und ausreichendes
Wissen in Abrechnungs- und Prüfungsmethoden aus.
Das
Wohneigentumsgesetz (WEG) gestattet es allerdings, dem Beirat und speziell
dem Vorsitzenden des Beirats über die gesetzlich festgelegten Rechten und
Pflichten zusätzliche Befugnisse und Aufgaben zuzuweisen, die die
Hausverwaltung über entsprechende Regelungen im Verwaltervertrag zu
respektieren hat. Dahinter steht eine auf das Objekt maßgeschneiderte
Philosophie, die von allen Eigentümern mitgetragen werden muss. Der
Umfang der Befugnisse wächst mit den Erfahrungen. Da das Gremium den die
Philosophie umsetzenden Vorsitzenden selbst wählt bzw. bestimmt, ist das
gesamte Gremium hinsichtlich deren Qualifikation sorgfältig zu
besetzen.
Zumindest
einer der Verwaltungsbeiräte sollte tagsüber größtmöglich präsent
sein, wenn hinsichtlich der Verwaltung und des Hausmeisters sowie bei
Handwerkern Kosten gespart werden sollen. Hier spielen Schließfunktionen
und Kenntnisse über die Infrastruktur des Objekts eine Rolle. Technisches
Verständnis und organisatorische Fähigkeiten sind dabei sehr
hilfreich.
Da
die Umsetzung der Hausordnung eine große Rolle spielt, sind bei
mangelnder gegenseitiger Rücksichtnahme Missstände zu thematisieren und
im Vorfeld abzustellen, ehe die Hausverwaltung beauftragt wird, im
Einzelfall die Hausordnung umzusetzen. Dabei entsteht eine Toleranzzone,
die im Ermessen des Verwaltungsbeirats liegt. Kommt es innerhalb des
Verwaltungsbeirats zu divergierenden Ansichten, sind diese zunächst
innerhalb des Gremiums zu klären. Wo dazu die Fähigkeit fehlt, entsteht
ein gravierendes Problem, von dem Personen profitieren, die gegen die
Hausordnung bzw., das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme verstoßen.
In manchen Fällen kann das einen kompletten Verwaltungsbeirat sprengen,
wodurch Neuwahlen notwendig werden.
Das
Amt des Verwaltungsbeirats ist also ein Ehrenamt, das von einer
Philosophie getragen wird, das Engagement und vorbildhaftes Verhalten
erfordert. Umso qualifizierter ein Beirat ist, umso besser wird er seiner
Funktion gerecht. Er muss frei von Seilschaften sein, die ihn beeinflussen
und für ihre ureigensten Anliegen instrumentalisieren. Dennoch muss ihm
das Recht zugestanden werden, dass er über seine ausgeübte Funktion
hinaus auch eine Privatmeinung von dem hat, was ihm und der Gemeinschaft
von Einzelnen zugemutet wird. Das ist eine Gratwanderung, weil er
eigentlich hart durchgreifen müsste, innerhalb einer gewissen Grauzone
jedoch auf Einsicht setzt, die er durch sozialen Druck innerhalb der
Gemeinschaft für möglich hält. Das macht jedoch angreifbar, wenn sich
der Erfolg nicht einstellt.
Da
es sich um ein freiwilliges Ehrenamt handelt, besteht bei jedem Beirat
eine individuelle Schmerzgrenze, die zur Niederlegung des Amts führt,
wenn das Maß voll ist. Dabei generiert sich unweigerlich eine klare
Haltung zum weiteren Verhalten gegenüber Teilen der Hausgemeinschaft bzw.
der gesamten Gemeinschaft, die Auswirkungen hat und die Arbeit
zukünftiger Beiräte erschweren kann. So ist es ratsam, Störenfriede zu
missionieren und auf die gemeinsame Philosophie auszurichten. Wo dies
nicht gelingt, ist der Hausfrieden nachhaltig gestört, wie das leider in
vielen Eigentumswohnanlagen der Fall ist. Miteigentümer und
Verwaltungsbeiräte kann man sich leider nicht backen. Man kann aber
wenigstens darauf achten, dass man Böcke nicht zu Gärtnern macht.
Veröffentlicht
am 8.4.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Hinschauen
statt Wegschauen
Es
gibt Situationen, in denen es ratsam ist, ganz genau hinzuschauen. Leider
ignorieren viele Menschen Signale, die auf gravierende Veränderungen
hindeuten, weil sie ihre Ruhe haben wollen. Diese hatten sie womöglich
bisher nur, weil andere Menschen für ihre heile Welt tätig waren oder
sind. Als Eigentümer hat man Rechte und Pflichten. Einige davon kann man
qualifiziert delegieren - zum Beispiel an den Verwaltungsbeirat. Das setzt
allerdings Vertrauen voraus, weil es um die Wahrnehmung von Interessen geht.
Genau dieses Vertrauen muss man kritisch beleuchten. Das ist das Mindeste,
wenn man seiner Verantwortung gerecht werden will.
Eine
besondere Sicht ist die Beurteilung des Eigennutzes von Funktionsträgern.
Mancher will in einer Funktion nur eigene Interessen verfolgen und sich
Vorteile zu Lasten der Allgemeinheit sichern. Andere wiederum sind von einer
Gemeinschaftsidee beseelt und gehen weitestgehend selbstlos vor, um eine
Philosophie zu pflegen. Dass dieses Handeln ihnen selbst nützt, ist dabei
nur eine willkommene Begleiterscheinung. Uneigennützige Menschen erkennt
man an arbeitsintensiven Leistungen, die sie unentgeltlich für Andere
erbringen. Da sollte man schon mal genauer hinschauen.
Diese
selbstlose Spezies, die es in jeder Wohnanlage gibt, spart der Gemeinschaft
Kosten. In manchen Wohnanlagen werden solche Dienste oder Arbeiten vergütet
und die anfallenden Kosten auf die Gemeinschaft umgelegt. Da kommt es schon
mal vor, dass mehrere Personen in kurzen Abständen bezahlt Schnee räumen
oder Blätter zusammenfegen. Dort steht eher der Eigennutz im
Vordergrund.
Grundsätzlich
können alle Eigentümer wegschauen, alle anfallenden Arbeiten vergeben und
Funktionen gegen Bezahlung delegieren. Soziale Befindlichkeiten werden
dadurch vermieden und keiner hat Arbeit. Das hat allerdings seinen Preis.
Können nicht alle Eigentümer diesen Preis verkraften, oder sind ganz
einfach sparsame Menschen, ist Wegschauen nicht mehr opportun.
Kommt
es tatsächlich zur einheitlichen Umsetzung der Strategie "Ich mache
nichts, ich kann mir das leisten",
so
sind alle Probleme vom Tisch. Eine beneidenswerte Vision, denn dann wären
alle Eigentümer finanziell gleich gut gestellt. Bekanntlich ist das Utopie,
denn viele Immobilien sind fremdfinanziert und die Umlagen steigen
permanent.
Ideal
ist eine Hausgemeinschaft, in der viele Hände anpacken, Kosten nachhaltig
gesenkt oder unter Kontrolle gehalten werden und die gegenseitige
Rücksichtnahme groß ist. Der erste Schritt auf diesem Weg ist allerdings
das Hinschauen und Erkennen von Potenzialen, aber aujch von Missständen.
Klaus
Klee
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Juristerei
mit Textbausteinen
Hatten
Sie schon einmal einen Rechtsstreit wegen eines Schadensfalles mit dem
Auto? Wenn nicht, dann machen Sie sich auf etwas gefasst. Exakt vor einem
Jahr hatte ich einen Unfall im
Fechenheimer Mainkurkreisel, bei dem mich ein anderes Fahrzeug
streifte, als es unerlaubt die Fahrspur wechselte. Der Sachschaden war
immens. Noch am gleichen Tag wurde mein Fahrzeug von einem Gutachter
untersucht und der Schaden auf 23 Seiten sehr dezidiert dokumentiert. Wie
aus dem Gutachten hervor geht, steht auch der Unfallverlauf eindeutig
fest. Der Beweis ist erbracht, dass ich mit meinem Fahrzeug stand, als ich
touchiert wurde. Eigentlich ein klarer Fall - könnte man annehmen. Doch
die gegnerische GVV-Versicherung zahlte nicht und ich musste Klage
einreichen. Was nun anlief, ist absolut lächerlich, wohl aber in
Deutschland gängige Praxis. Es ging eigentlich gar nicht mehr um den
eigentlichen Schaden, um den die GVV über ihren Anwalt stritt. Nun
tauchten meine Anwältin und ich in die Welt der juristischen
Textbausteine und automatisierten anwaltlichen Serienbriefe ein, eine
Trickkiste für spätpubertäre oder arglistige Juristen. Die gegnerischen
Winkeladvokaten verbogen nun die Tatsachen und stellten haltlose
Behauptungen auf. Jetzt ist mir klar, warum Gerichte so überlastet sind.
Ich
musste zuerst einmal beweisen, dass ich zur Klage "aktiv
legitimiert" sei. Ich musste beweisen, dass mein Auto wirklich mir
gehört und dass ich es komplett bezahlt habe. Da in der
Schadensaufstellung auch die Kosten für den Gutachter enthalten waren,
ging es darum, ob sie bezahlt sind oder ob ich die Forderung abgetreten
habe. Als das geklärt war, stellte ein windiger Gutachter der
gegnerischen Versicherung, der nach eigenem Bekunden keines der beiden
Fahrzeuge jemals in Augenschein genommen hatte, fest, dass an meinem
(neuen) Fahrzeug angeblich ein Vorschaden existiert habe, den ich mit dem
Unfall überdecken wolle. Inzwischen ist das alles komplett widerlegt und
den gegnerischen Anwälten gingen wohl die Argumente aus.
Nun
beauftragte das Gericht seinerseits einen unabhängigen Gutachter, der
alle Schilderungen der Beteiligten und die bisherigen Gutachten prüft,
sowie genaue Unterlagen vom Frankfurter Straßenverkehrsamt hinzuzieht, um
die Schuldfrage endgültig zu klären. Das braucht seine Zeit! Die
gegnerischen Anwälte erwirkten jetzt sogar noch einmal für sich selbst
eine Fristverlängerung, weil sie die ihnen gestellten Fragen wegen
eigener Arbeitsüberlastung und wichtigen Terminen angeblich nicht
fristgerecht beantworten können. Kein Wunder, wenn man so arbeitet!
Wie
mir Anwälte bestätigten, werden wir mit simplen Formbriefen und
Textbausteinen hingehalten, die es zuhauf gibt und die nur den Zweck
verfolgen, Zeit zu schinden, Kosten zu verursachen und dass Kläger aus
Kostengründen genervt aufgeben oder dass durch irgendein kleines
Versäumnis, das mit dem eigentlichen Klagegegenstand gar nichts zu tun
hat, ein Vergleich oder eine Schadensreduzierung erzielbar ist. Eigentlich
kann im Internetzeitalter jeder Depp solche Spielchen treiben. Dazu muss
man nicht studiert und eine Zulassung haben. Da auf den Gerichten aber nur
Anwälte zugelassen sind, ist man gezwungen, diese Spielchen mitzumachen.
Der
gesamte Berufsstand hat bei mir inzwischen ein Geschmäckle bekommen.
Dahinter steht ein Geflecht von Nutznießern, die sich gegenseitig die
Umsätze zuspielen. Meine Anwältin hat mich bereits darauf vorbereitet,
dass mit einem Urteil erst in einem halben Jahr zu rechnen sei. Eine
Flaschenpost im Golfstrom ist von USA nach Europa schneller! Das Recht ist
zum bloßen Ernährer juristischer Jongleure verkommen und wird so seinem
eigentlichen Sinn nicht mehr gerecht.
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"Wir
wollen sparen"
Den
Satz "Wir wollen sparen" hört man allenthalben in
Eigentumswohnanlagen und er ist gar nicht so falsch. Kosten und
Verbräuche zu reduzieren macht Sinn und sollte stets im Fokus stehen.
Hier sollte aber in den richtigen Dimensionen gedacht werden. Dazu gehört
auch der Werterhalt der Immobilie. Was nützt es, wenn einige
energiesparende Lampen ausgetauscht werden, die Bausubstanz jedoch
vernachlässigt wird, weil dabei Geld in Form einer Sonderumlage in die
Hand genommen werden muss!?
Der
Spruch "Eigentum verpflichtet", der vornehmlich
von solventen Eigentümern zu hören ist, hat sicher eine andere
Qualität, als der Spruch "Wir wollen sparen",
weil die Umlagen erdrücken und Sonderumlagen Probleme bereiten. Für den
Einen ist das Sparen nur ein netter Effekt, für Andere eine bittere
Notwendigkeit. Beides wohnt oft Tür an Tür. So sind manche
Miteigentümer im Extremfall motiviert, die Entwicklungen in einer etwas
privilegierteren Position beeinflussen zu können. Hinzu kommt in manchen
Objekten noch die eigene gefühlte Wichtigkeit, die immer wieder spürbar
ist. Es ist darum keine Nebensache, wer zum Beispiel in den
Verwaltungsbeirat gewählt wird und die Interessen der Eigentümer
vertritt.
Bedeutung
des guten Beispiels
Die
heterogene Zusammensetzung der Bewohner einer Eigentumswohnanlage
erfordert einen Verwaltungsbeirat, der auf alle Facetten des
Zusammenlebens ausgleichend einwirkt. Ein wirksames Instrument der
Überzeugung ist dabei "das gute Beispiel", das man als
Verwaltungsbeirat vorlebt. Für manche Mitbewohner ist das unbedeutend,
weil sie vornehmlich nur hinter ihrer eigenen Tür leben. Sie haben
vielfach keinen Bezug zur Gemeinschaft, außer, wenn sie die Gemeinschaft
zu ihrem eigenen Vorteil brauchen. Einigen Eigentümern ist es wichtig,
ohne nennenswerten eigenen Aufwand den Fuß in der Tür zu haben, um
Vorteile zu nutzen.
Kritisch
wird es, wenn Lebensgemeinschaften mehr
Einfluss anstreben, unterschiedliche Motivationen vorliegen und/oder
unterschiedliche Beispiele vorleben. Hier muss man ein Gefühl
dafür bekommen, welches Beispiel sich nach Erlangen einer Funktion
durchsetzen wird. Im Zweifel sollten klärende Gespräche geführt werden,
ehe eine Wahl zum Verwaltungsbeirat erfolgt. Gehen die so Angesprochenen
einem Gespräch aus dem Weg, so ist das bereits bedenklich.
Ein
sehr guter Prüfstein für die Eignung zu einer aktiven Interessenvertretung ist der
Grad der von den Miteigentümern empfundenen gegenseitigen Rücksichtnahme und der sichtbar
gelebte Ordnungssinn. Das entscheidet sehr oft ganz wesentlich über den
Frieden innerhalb eines Objektes, zumal, wenn vorgelebte negative
Beispiele von Anderen nachgeahmt werden. Solche Beispiele gibt es leider in vielen
Wohnanlagen.
Klares
Wertedenken,
weil Eigentum verpflichtet
Ein
erfolgreiches Konzept ist echtes Wertedenken, bei dem Sparprogramme und
der Erhalt von Werten sinnvoll kombiniert werden. Bis zu einem gewissen
Grad können Konzepte, wie sie über die KfW-Bank gefördert werden, bei
der Realisierung helfen, wenn Finanzierungsprobleme bestehen. Hier muss
jedoch eine faire Abwägung erfolgen, ob allen Eigentümern verteuernde
Maßnahmen zur Erlangung von Krediten zumutbar sind. Sehr oft ist der
Nutzen je nach Wohnlage und innerhalb des Objekts sehr unterschiedlich.
Besteht ein gesundes und faires Gemeinschaftsdenken sowie eine größtmögliche
gegenseitige Rücksichtnahme (weil Eigentum verpflichtet), gibt es dabei
keine Probleme. Ist das nicht der Fall, wird es schwierig.
Nicht
jeder muss sparen
Für
Menschen, die nicht unbedingt sparen müssen, ist das Sparen eher eine
Tugend, die man sogar arbeitsintensiv für Andere ausüben kann, obwohl
Andere es nicht zu würdigen wissen. Sparen zu müssen hat da schon eine
andere Qualität. Diese Rolle erfordert intelligente Vorgehensweisen, um
die restlichen Miteigentümer zu überzeugen. Man könnte ja auch
alternativ Handwerker oder Dienstleister beauftragen, die exakt das
ausführen, was die Gemeinschaft zuvor absegnete. So müssen wegen
Eigenleistungen auch keine andersgearteten Zumutungen toleriert werden.
Es
ist jedoch absolut sinnvoll, wenn beide Fraktionen harmonisch agieren und sich
angemessen verhalten. Absolut unsinnig ist es allerdings,
untereinander Zweitracht zu pflegen und groteske Machtkämpfe zu führen.
Grobe Klötze finden dann die passenden Keile und ein sachliches
Zusammenarbeiten wird nahezu unmöglich.
Jeder
muss wissen, wie er das wünscht. Oft hilft da bestehende
Lebenserfahrung, damit man keine unangenehmen neuen Erfahrungen machen
muss.
Diese
Erfahrungen kann man sich mit angemessenem Verhalten wirklich sparen!
Veröffentlicht
am 23.02.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
...manchmal
ist das zu wenig!
Viele
Eigentümer von Eigentumswohnanlagen fragen sich, ob und mit wem sie
in einem Boot sitzen. Wer passt zueinander und wer ist ein adäquater
Umgang? Das hängt natürlich vom Gleichklang ab und ob man sich mag.
Im Laufe der Zeit lernt man "seine Pappenheimer" kennen und
weiß, woran man ist. Das kann gemeinsame Projekte stark beeinflussen.
Besonders, wenn sich Lager bilden. Unsinnig ist es, eine einseitige
Minderheit zu bilden. So etwas erkennt man daran, wenn 10% etwas
Anderes wollen als die restlichen 90% und die Argumente der 10%
schwach oder in einer bestimmten Richtung motiviert sind. Was soll das
werden, wenn große Projekte anstehen, wie eine Gebäudesanierung?!
Gebäudesanierungen
können durchaus eine Zeit lang hinausgezögert werden, wenn sich die
Schäden im Rahmen halten. Irgendwann ist jedoch der Zeitpunkt
gekommen, an dem man den Tatsachen ins Auge sehen muss. Alleinige
Eigentümer von Immobilien können sofort aktiv werden. Eine
Eigentümergemeinschaft zum richtigen Verhalten zu bringen, ist
wesentlich schwerer.
Bei
Gebäudesanierung wird sehr oft ein "energetisches Konzept"
entworfen, bei dem eine langfristige und wünschenswerte Kostensenkung
im Fokus steht. Das ist meist sehr teuer und muss gewissenhaft
gegengerechnet werden. Beträgt die Amortisationszeit mehr als 20
Jahre, so ist es für einen Teil der Eigentümer uninteressant.
Besonders für betagte Eigentümer besteht kaum die Chance, je in den
Genuss der Einsparung zu kommen. Junge Eigentümer, die ihre Immobilie
mit spitzer Feder finanzieren und ohnehin bereits auf einen gehobenen
Lebensstandard verzichten, sind oft nicht in der Lage, ausgeprägte
energetische Konzepte mitzutragen.
Hier
hilft die KfW-Bank mit entsprechend geförderten Programmen, um
günstige Teilfinanzierungen zu ermöglichen. Nun stellt sich die
Frage, ob die erheblich verteuernden Auflagen der Bank von den
solventen Eigentümern mitgetragen werden. Warum sollten sie ihr
Barvermögen für klamme Miteigentümer opfern, wenn der Nutzen nur in
der Kreditgewährung für andere Miteigentümer liegt!?
Die
Lösung des Problems erfordert ein hohes Maß an gegenseitiger
Rücksichtnahme und ein kluges Verhalten derjenigen, die auf Hilfe
angewiesen sind. Man kann ihnen helfen, muss es aber nicht.
So
ist ein friedliches Miteinander und gegenseitige Achtung der
Schlüssel zum weiteren Vorgehen. Wer zugibt, der erwartet, dass auch
abgegeben wird, wenn es erforderlich ist. Sturheit ist da ein
schlechter Berater, insbesondere, wenn man am kürzeren Hebel sitzt.
Grundsätzlich
sind alle Eigentümer einer Immobilie gleich, wenn sie dazu bereit
sind, gleich zu sein. Leider ist das noch nicht überall angekommen.
Manchmal kann man sich die Leute nicht aussuchen, mit denen man
zusammenleben muss. Man soll aber die Hoffnung nie aufgeben!
Klaus
Klee
|
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Moderne
Tradition
Alljährlich
am Fastnachtssamstag erscheint seit dem Jahr 1902 die "Hochstädter
Kreppelzeitung". Wer sie in Händen hält, der ahnt
möglicherweise nicht die wechselvolle Geschichte dieser Zeitung und die
Veränderungen, die gerade in den letzten zwei Jahrzehnten stattfanden.
Allein schon die technische Herstellung war ein Quantensprung. Deren
Überleitung in die digitale Welt führte weg von den Lichttischen des Maintal
TAGESANZEIGERs, auf denen die zuvor gesetzten und ausgedruckten Texte
und die in der Dunkelkammer belichteten und gerasterten Fotos seitenweise
zusammengeklebt wurden. Der Kampf mit Scheren für Links- und
Rechtshänder sowie mit der Akkuratesse des Leiters der Technik, waren
eine höchst anstrengende Sache. Das darauffolgende gemeinsame Essen beim
benachbarten Chinesen war Kult und belohnte die Bemühungen. Für den
Inhalt der Zeitung sorgten die "Kreppelrichter", die bis
heute auf vielfältige Art ihre Themen aufbereiten. Die ehemals rein
männliche Redaktionstruppe besteht heute zu 90% aus "Kreppelrichterinnen"
und die digitale Umsetzung erfolgt ebenfalls durch eine junge Dame, die
sogar vom Fach ist. An den humoristisch-satirischen Sichten hat sich kaum
etwas geändert, etwas gelitten hat nur der Umgang mit der Mundart, die
einigen Kreppelrichterinnen wohl nicht mehr so attraktiv erscheint. Leider
geht dabei zunehmend ein traditionelles Gestaltungs- und Ausdrucksmittel
verloren. Alles erneuert sich irgendwann. Aber auch das ist ein
Markenzeichen der Hochstäter Kreppelzeitung, die stets auch den aktuellen
Zeitgeist begleitete und zum Ausdruck brachte.
In
der politischen Satire wird in allen drei Elementen stets nur das schlanke
treffsichere Florett ausgepackt und nicht die plumpe Keule. Wie man am
aktuellen Titelblatt sieht, steckt in der Auswahl der Illustration
ebenfalls eine starke Aussage. Hier ist zum Beispiel nur ein kleiner Teil
des Gesichts der neuen Bürgermeisterin unterhalb einer großen Leere zu
sehen. Beim genaueren Hinsehen wird klar, wie sehr das und die
diesbezüglichen Texte dem ersten Monat ihrer Amtszeit entspricht. Die
Verabschiedung vom alten Bürgermeister ist dagegen so gehalten, wie man
mit ihm zwei Jahrzehnte lang umging - kritisch fair und stets mit einem
Augenzwinkern. Es ist der Stil, mit dem Satire geübt wird, der die
Hochstädter Kreppelzeitung prägt.
Satirisch
kritisch bis lustig
Mit
den "Hochstädter Humoristen", wie der Humor-Musik-Verein
"Edelweiß" seit 1896 genannt wird, ist eine starke
humoristische Tradition verbunden. Unter dem Deckmantel des Humors ließ
sich in den Anfangsjahren politische Kritik ermöglichen, die viele Jahre
eine gefährliche Sache war. In der Arbeiter- und Turnerbewegung
organisierte Vereine verkörperten den Protest gegen die damals
Herrschenden und die sozialen Auswirkungen des Industriezeitalters.
Hochstadt war ein beliebter Ort, an dem man sich aus dem Umland traf, um
sich unter dem Deckmäntelchen "Sänger- oder
Musikerwettstreit" und anderen Anlässen zu treffen. So bildete
sich eine kleine Gruppe Hochstädter Bürger, die den Humor-Musik-Verein
gründeten, um an der freiheitsorientierten Entwicklung teilhaben zu
können. Die Kreppelzeitung war das Satireblatt, in dem zwischen allerlei
Lokalgeschehen auch Politik und Zeitgeist thematisiert wurde.
In
den späten 50er bis in die 70er Jahre wandelte sich der HMV sehr stark in
einen Karneval treibenden Verein, indem die Zeit unmittelbar vor dem Verbot
während der NS-Zeit wiederbelebt und in die neue Richtung gehend
ausgebaut wurden. Die 80er Jahre brachten dann die Rückbesinnung auf
alte humoristische Werte und die stärkere Einbeziehung der Politik.
Seitdem ist die Hochstädter Kreppelzeitung traditionell wieder absolut
authentisch. Die heutigen, vorwiegend jungen Redakteure tragen diese
Entwicklung erfolgreich weiter. Der Humor-Musik-Verein betreibt außerhalb
der Fastnachtsaktivitäten zudem seit 2005 eine politisch-satirisches
Kabarett, um die Anforderungen an die Fortführung humoristischer
Werte langfristig sicher zu stellen. Alle drei Elemente prägen heute weit
über die Grenzen Maintals hinaus den Ruf der Hochstädter Humoristen.
Für
mich ist es eine große Ehre und eine innere Verpflichtung, diese Werte
mittragen zu dürfen. Der HMV begleitet mich bereits ein halbes Leben und
ich habe es nie bereut!
Veröffentlicht
am 07.02.2016
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die erste
Hochstädter Kreppelzeitung
erschien
im Jahr 1902 mit einer Auflage
von nur
knapp 30 handgeschriebenen
und
illustrierten Exemplaren.
Das
Redaktionsgebäude
des
Maintal Tagesanzeigers
war
Jahrzehnte lang die Geburtsstätte
der
Hochstädter Kreppelzeitung
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Wendepunkte
Der
bevorstehende Jahreswechsel regt wieder unzählige Menschen an, darüber
nachzudenken, was sich in ihrem Leben verändern sollte oder sogar muss.
Hauptsache, es passiert etwas oder ein momentaner Zustand wird beendet. Da
wird etwas geplant, ohne zu wissen, was noch so alles im neuen Jahr
passiert. Möglicherweise wirft uns das Unbekannte sogar aus der Bahn und
wir wären froh, nicht zusätzlich in einem Neuaufbruch zu sein. Das Leben
geht sowieso weiter, egal was wir geplant haben. Was ist also richtig?
In
meinem Leben gab es mehrere Phasen, in denen sich Dinge ohne mein Zutun
ins genaue Gegenteil verkehrten. Es war ein Auf und Ab des Erfolgs, der
Zufriedenheit und der sich ergebenden Chancen. Nutzte man letztere nicht,
war es ein Fehler oder manchmal auch ein Segen. Die gravierenden und nicht
planbaren Ereignisse, wie Krankheit, Trennung und Tod stellten in jedem
Fall eine Wende ins Ungewisse dar, weil man nicht darauf vorbereitet war.
Bei aller Planung sollte man deshalb immer noch genug Spielraum für die
Unwägbarkeiten des Lebens einräumen, sonst schlagen die Wellen sehr
schnell über einem zusammen und die Gefahr wächst, dass man den
Problemen nicht mehr gewachsen ist. Wenn es hart kommt, geht mit einer
derartigen Lebensphase sogar ein sozialer Abstieg einher.
Single
oder Partnerschaft?
Je
nachdem, welche Kindheit wir Menschen erlebten, entsteht der Wunsch,
später auf sich allein gestellt zu sein oder in einer Partnerschaft zu
leben. Die Art des Zusammenlebens der eigenen Eltern oder gar deren
Trennung, die eigene Erziehung mit oder ohne ausgeprägtem
Gemeinschaftsdenken, der eigene Egoismus oder eine angeborene
Selbstlosigkeit sowie prägende Erfahrungen mit ersten
Partnerschaftsversuchen beeinflussen den endgültigen Entschluss zur
Partnerschaft.
Leider
denken überzeugte Singles in dieser Phase nicht daran, dass sich Zeiten
ändern, sich Wendepunkte im Leben ergeben, in denen sie völlig auf sich
allein gestellt sind. Das kann Menschen, die in einer Partnerschaft leben,
allerdings auch passieren. Nach einer Trennung ist die gemeinsame Wohnung
womöglich finanziell nicht mehr zu halten. Allein gelassen mit Kind oder
Kindern, einem fehlenden Job und vielleicht noch einem Berg Schulden sinkt
der Lebensstandard dramatisch. Vielleicht ist man sogar von den Kindern
getrennt und man vereinsamt deswegen. Diese Vision einer geplatzten
Partnerschaft vor Augen lässt ein Single-Dasein irgendwie attraktiver
erscheinen. Doch - ist es das wirklich? Grenzenlose Freiheit und große
Einsamkeit können nahe beieinander liegen. Das merken die Betroffenen
aber erst, wenn einige nicht planbare Ereignisse eintreffen.
Ortsfest
und bodenständig oder frei und ungebunden?
Wer
seine beruflichen Möglichkeiten total ausreizen will, setzt auf ein
ungebundenes Leben. Jeder Ort und jedes Umfeld ist willkommen, wenn damit
ein Vorwärtskommen verbunden ist. Wohin das letztendlich führt und wann
die Sucht nach Selbstverwirklichung und Karriere einmal erfüllt sein
wird, ist nicht absehbar. Macht und Konsum können wie Drogen sein. Da ist
nur Platz für eine bestimmte Art von Partnern. Sie müssen zur Karriere
passen. Ist das nicht der Fall, führt der unpassende Teil der
Partnerschaft ein tristes Schattendasein. Sich verändernde Lebenslagen führen in
solchen Partnerschaften zu einem weitaus größeren Sturz als bei
ortsfesten und bodenständigen Menschen. Bodenständige Verlierer werden
nämlich wie in einem
Netz in der Familie oder im Freundes- und Bekanntenkreis aufgefangen.
Geplante
Wendepunkte
Der
geplante Wendepunkt kennt Regeln und Abhängigkeiten. Diese können
durchaus nur demjenigen bekannt oder bewusst sein, der rechtzeitig die
Kriterien für den Zeitpunkt einer Wende für sich selbst festlegt. Ist
eine Aktivität für involvierte Menschen nutzbringend, kann ihre
einseitige Beendigung starke Turbulenzen auslösen. Es ist also ratsam,
für diesen Fall einen Plan B zu haben, sonst kann ein Macher eine starke
Dominanz ausüben und ist immer schwerer zu ersetzen. Verantwortungsvolle
Macher senden allerdings rechtzeitig vor Beendigung einer Aktivität
eindeutige Signale. Ab diesem Zeitpunkt geht es nur noch um den passenden
Zeitpunkt für den Absprung. Steht dieser fest, ist der Ausstieg
unumkehrbar.
Plötzliche
Wendepunkte
Bei
lang anhaltenden Schaffensperioden können urplötzlich Situationen
auftreten, die auf eine Machtprobe hinauslaufen. Im Laufe der Zeit haben
sich Zuständigkeiten und Abhängigkeiten ergeben, die unverhofft partiell
infrage gestellt werden. Das kann bedeuten, dass eine andere Person oder
eine Personengruppe sich für besser geeignet hält oder eigene Interessen
umsetzen will. Zersetzende Gruppenprozesse werden dazu eingeleitet, um die
Basis des Widerstands zu vergrößern. Fragt sich nun der Macher, ob er es
wirklich nötig hat, sich für eine nutzenbringende ehrenamtliche
Tätigkeit angreifen zu lassen, zeichnet sich eine plötzliche Wende ab.
Diese ist meist von einem abrupten Übergang gekennzeichnet, nach dem Angreifer in der Sache praktisch wieder bei Null anfangen müssen.
Solche
Aktionen verlaufen bekanntlich selten erfolgreich.
Der Dunstkreis
einer solchen Widerstandsbasis macht prägende Erfahrungen, die in den
meisten Fällen eine Wiederholung ausschließt. Der Betroffene wechselt jedoch zügig zu
neuen Herausforderungen und steht selten weiterhin zur Verfügung.
Veröffentlicht
am 22.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Zickenalarm
im Wohnobjekt
Für
jeden Artikel gibt es einen Anlass. Ein solcher ist aber noch kein Grund, einen
Sachverhalt zu verallgemeinern. Zeigen sich
jedoch an mehreren Stellen gleichgeartete Feststellungen, so sollte man doch einen Versuch wagen,
die Ursachen zu ergründen. Hier geht es heute um das gestörte Zusammenleben in Eigentumswohnanlagen einer
Größenordnung von 12-16 Wohnungen und die gelebten sozialen Verhaltensweisen.
Da Wohneigentum sowohl selbst genutzt als auch als Renditeobjekt vermietet
wird, hat man es sowohl mit Eigentümern als auch mit Mietern und deren
Verhaltensweisen zu tun. Kommt es beim Zusammenleben in Wohnanlagen zu
unterschiedlichen Ansichten, so ist der Verwaltungsbeirat der erste
Ansprechpartner, der im Sinne der Allgemeinheit die Klärung einleitet und
je nach Sachlage vorgeht. Das geschieht ausschließlich auf der Ebene der Eigentümer, die
wiederum die Beschlüsse bei ihren Mietern durchsetzen. Das kann zwischen
Kontrahenten sehr ruhig und besonnen, aber auch streitbar und mitunter
extrem zickig
ablaufen. Fehlt die Einsicht, erfolgt - als kleinstem gemeinsamen Nenner -
eine Klärung über bestehende
Regelwerke. Eigennützig gefüllte Grauzonen werden neu geregelt oder ganz
aufgehoben. Damit werden jedoch auch zwischenmenschliche Freiräume und Toleranzzonen
beseitigt, die auch mit gegenseitiger Rücksichtnahme hätten gefüllt werden
können. Häufen sich derartige Aktionen, leidet darunter der häusliche
Friede. Da solches meist von Frauen ausgeht, spricht man von
"Zickenalarmen".
Passende
Geschenk-Idee: Fußabtreter "Zicke"
Es geht
in diesem Artikel nicht um ganz spezielle Erörterungen, sondern um das typische Sozialverhalten von Menschen unterschiedlicher Prägung, die das
Zusammenleben großer Gemeinschaften bestimmen. Die Betrachtungen bleiben
auf dieser Seite anonym, sie
beschreiben jedoch typische Charaktere, die je nach persönlicher
Erfahrung durchaus auch zugeordnet werden könnten. Direkt beabsichtig ist das
jedoch nicht.
Die
Gemengelage
Komfortable
Eigentumswohnanlagen bieten eine Menge Vorzüge, die Einfamilienhäuser
oder Reihenhäuser nicht bieten können. Gemeinsam genutzte Einrichtungen,
wie kostengünstige Heizungen, Saunen, Schwimmbäder, großzügige Garten-
und Außenanlagen, Personenaufzüge, separate Wasch- und Trockenräume,
Fahrradkeller, Hausreinigung, Winterdienst, ein Hausmeister und vieles mehr, sind
solche Vorteile. Man kann beruhigt seine Tür abschließen und verreisen und
braucht sich um nichts zu kümmern, es sei denn, es sind Haustiere und
Pflanzen zu pflegen. Der Rest ist geregelt.
Es
gibt in Wohnobjekten zwei Zonen, die einer unterschiedlichen Nutzung
unterliegen. Dies ist in der Teilungserklärung und in der Hausordnung
jedes Objektes exakt geregelt.
-
In der eigenen Wohnung kann man
leben, wie
man möchte, solang man die übrigen Hausbewohner nicht unverhältnismäßig
stört.
-
In den Gemeinschaftsbereichen regeln die Hausordnung und gesetzliche
Vorschriften, was dort stattfinden darf.
Soweit wäre eigentlich alles
klar, wenn es keine eigenwilligen Menschen gäbe, die sich in
Gemeinschaftsbereichen rücksichtslos verhalten
und schlimmstenfalls sogar ihren Wohnbereich in Gemeinschaftsbereiche
verlagern. Das ist oft ein schleichender Prozess in kleinen
Schritten, die jedoch irgendwann eine Grenze erreichen, die nicht mehr zu
tolerieren ist. Solche Menschen gibt es leider
in fast jeder Wohnanlage. Sieht man eine gewisse Zeit über schleichende
Entwicklungen in der Hoffnung hinweg, die Mitbewohner erkennen selbst, was
zumutbar ist, stößt die plötzliche Intervention auf heftige Reaktionen,
die bisweilen zickige Formen annehmen können. Trotz und Arroganz, gepaart
mit borniertem Verhalten versperren oft die Sicht auf das Wesentliche und
lösen regelrechte Machtproben aus. An deren Ende muss zwangsläufig die
Vernunft siegen. Dabei hilft der Blick in gemeinsame Regelwerke oder die
Kenntnisnahme gültiger Vorschriften.
Wer
sieht nach dem Rechten?
In
sehr großen Wohnanlagen (50 bis über 100 Wohnungen) übernimmt generell die Hausverwaltung die
Überwachung der Einhaltung gültiger Regeln und sie ist auch für die Einhaltung
gesetzlicher Vorschriften zuständig. Ihr arbeitet der Hausmeister zu, der
neben seiner eigentlichen Aufgabe Verstöße gegen Regelungen
meldet. Zusätzlich existiert ein von den Eigentümern gewählter Verwaltungsbeirat, der
bei Korrekturmaßnahmen mitwirkt. In kleineren Wohnanlagen spielt der
Verwaltungsbeirat eine größere Rolle als in großen Wohneinheiten, weil
sich hier einiges regeln lässt, ohne das große Rad zu drehen.
Dieser Verwaltungsbeirat hat
auch gesetzliche
Pflichten zu erfüllen. Diese können sehr weitgehend sein. Sollte dem Objekt
zum Beispiel völlig unvorhergesehen die Hausverwaltung abhanden
kommen (Insolvenz, Tod, etc.), muss der Veraltungsbeirat notfalls die
Geschäfte der Eigentümergemeinschaft so lang weiterführen, bis eine
neue Hausverwaltung gefunden ist und auch deren Interessen rechtlich
vertreten.
Von einem Verwaltungsbeirat wird deshalb eine spezielle
Eignung, hohe Integrität, Neutralität, Ehrlichkeit und Offenheit, aber auch Beurteilungsfähigkeit
hinsichtlich der gegenseitigen Rücksichtnahme erwartet. Der selbstlose
Einsatz der eigenen Arbeitskraft und eine größtmögliche Erreichbarkeit
sind ein wichtiges Kriterium. Wer dies nicht
erfüllt, sollte diese Funktion nicht ausführen. Die Funktion des Beirats nur aus
Prestigegründen oder aus Eigennutz auszuüben, führt irgendwann zu Problemen
und zu schweren Interessenkonflikten.
Normale
und spezielle Interessenkonflikte
Wer
Miteigentümer einer Wohnanlage ist, weiß, dass Verwaltungsbeiräte, die
eine hohe Akzeptanz besitzen, nicht leicht zu finden sind. Es ist nun mal
ein Ehrenamt, an das Erwartungen gestellt werden. Läuft in einer
Wohnanlage alles so, dass man gar nicht spürt, dass es beinahe täglich
Dinge zu regeln gibt, die auch ein Anpacken erfordern, so spricht das für
ein großes Engagement eines Beirats, der das Allgemeinwohl im Auge alles
"geräuschlos" regelt. Dazu
gehören natürlich auch kostensenkende Maßnahmen, die allen zugute kommen.
Besonders
aktive Beiräte werden von oberflächlich Denkenden jedoch oft als
störende Kümmerer angesehen, die sich wichtig machen wollen. Da aber
für eigenes Handeln Maßstäbe benötigt werden, ist es völlig normal,
dass diese auch gegen Passive zur Anwendung kommen, die kausale
Zusammenhänge überhaupt nicht verstehen. So wird versucht, den "Kümmerer"
im bösartigen Sprachgebrauch schnell als "Spießer" in
seine kleine Ecke zurück zu schicken, in die er nach Zickenmeinung
hingehört. Die Realität sieht jedoch anders aus.
Da
Eigentum verpflichtet, sollte bei kostensparenden Gemeinschaftsaktionen
auch ein gewisses Engagement der Eigentümer spürbar sein. Hier trennt
sich die Spreu vom Weizen. Abgesehen davon, dass ab einem gewissen
Alter oder einer schlechten gesundheitlichen Konstitution, aus beruflichen
oder sonstigen Gründen Einschränkungen hingenommen werden müssen,
spielt auch fehlender Gemeinschaftssinn eine große Rolle. Oft liegt es
aber auch nur an der Kommunikation, wenn Unterstützung fehlt. Das
passiert dann, wenn schlecht abgestimmte Aktionen ablaufen.
Konflikte
entstehen auch dann, wenn bei eignem besonderem Engagement die spürbare Passivität
anderer Miteigentümer zu Missstimmungen führt. Der Ordnungssinn ist
ebenfalls ein ganz wesentlicher Faktor, der Konflikte auslöst. Ordnung hängt
allerdings vom Wesen und der Erziehung
von Menschen ab und wird persönlich recht unterschiedlich definiert. Hier
muss immer wieder für Klarheit gesorgt werden.
Erweitern Hausbewohner ihren privaten Lebensraum in
Gemeinschaftsbereiche, so
führt das in Extremfällen zu ärgerlichen Diskussionen. Angesprochene
und selbst direkt betroffene Beiräte müssen
hier enge private Beziehungen zu Mitbewohnern klar von ihrer Funktion trennen.
Besonders schwierig wird es, wenn sich ein Beirat absolut parteiisch zu Bewohnern
verhält, die zu Beanstandungen Anlass geben. Dann ist oft das Ende einer
sinnvollen Beiratstätigkeit gekommen.
Manches
ist nicht diskutierbar
Es
sollte das Interesse des Verwaltungsbeirats sein, innerhalb einer
Wohnanlage für ein gutes Klima zu sorgen. Das kann man aber
nicht verordnen, zumal Mieter und Eigentümer einen unterschiedlichen
Status haben. Man kann aber fair regeln, was gelegentlich falsch interpretiert oder bewusst
missachtet wird. Hier ist jedoch größte Objektivität gefragt. Über
Mehrheiten bei Abstimmungen kommen dabei Regelungen zustande, die
anschließend konsequent umgesetzt werden müssen.
Nun könnte die Frage aufkommen,
warum man das mit Personen unterschiedlicher Auffassungen nicht
ausdiskutieren kann. Mit
manchen Menschen ist das leider nicht möglich. Die Argumente gehen sofort
ins Persönliche und münden in vergleichende Auflistungen, die jedoch mit
dem eigentlichen Sachverhalt nichts zu tun haben. Die Gespräche drehen
sich im Kreis, wodurch sie sinnlos werden. Hier helfen nur klare
mehrheitsfähige Regelungen.
Verwaltungsbeiräte sind
keine Therapeuten!
Erwachsene
Menschen lassen sich nicht erziehen! Liegt eine Fehlorientierung vor, die
zu Problemen führt, so helfen nur die Versachlichung und konsequentes
Handeln. Probleme in einer Gemeinschaft
kann man nur einvernehmlich lösen, wenn sich Einzelinteressen unterordnen lassen. Das Klima in einer
Wohnanlage wird dadurch allerdings nicht besser.
Veröffentlicht
am 07.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Arroganz
schafft Konflikte
Wie man
damit richtig umgeht...
...mehr
dazu
Eine
Frage des Durchsetzungsvermögens |
In
den letzten Jahren beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem
Thema "generationenübergreifendes Wohnen". Schaut man sich
den Personenkreis an, der sich besonders stark für dieses Thema
interessiert, so sind das vorwiegend Menschen, die Häuser besitzen,
in denen sie inzwischen allein leben. Sie suchen aus den
verschiedensten Gründen größere Gemeinschaften, jedoch vorwiegend,
um im Alter nicht allein zu sein. Sie beachten dabei leider nicht
ausreichend, dass das Zusammenleben in heterogenen Strukturen eine
Menge Probleme mit sich bringt.
Wohnen
nur Senioren in einer Wohnanlage, die ähnlich ausgesorgt haben, so
begegnen sie sich auf Augenhöhe und abträgliche soziale Empfindungen
spielen keine Rolle. Genauso verhält es sich, wenn alle auf ein
ähnlich erfülltes Leben zurück blicken können. Sie können sich
bei Bedarf Pflege und Betreuung sichern und sind nicht direkt auf
Mitbewohner angewiesen. Auf Augenhöhe unterstützen sie sich dennoch
gegenseitig, ohne negative gegenseitige Empfindungen.
Besteht
die Gemeinschaft einer Wohnanlage jedoch aus Bewohnern
unterschiedlichen Alters, sehr verschiedenen Familienstrukturen,
unterschiedlicher Einkommens- und Versorgungslagen, Nationalitäten
und Kulturen, bleiben Türen wesentlich länger verschlossen, ehe ein
vielleicht offenes und herzliches Verhältnis zueinander besteht.
Senioren haben infolge ihrer Lebenserfahrungen ein gutes Gespür bei
der Beurteilung ihrer Mitmenschen, leider führt das dazu, dass
manchmal Türen nicht nur verschlossen bleiben, sondern zusätzlich
ihre Schlüssel zweimal herumgedreht werden. Die Abgrenzung ist meist
endgültig, damit das eigene Leben keinen Schaden nimmt.
Senioren
beobachten sehr genau, mit wem sie es zu tun haben und ziehen
Schlüsse, die jedoch nicht immer stimmen müssen. Manche Menschen
senden Signale aus, um den wahren Kern ihres Handicaps zu verbergen.
So kann Freundlichkeit oder das Zelebrieren eines Lebensstils genau
das Gegenteil verdecken. Es geht ihnen sehr oft um den Platz, den sie
gern in der Gemeinschaft einnehmen möchten. Leider schließen
bestimmte Verhaltensweisen die Erfüllung des Wunsches immer wieder
aus.
Jede
unter einem Dach lebende Lebensgemeinschaft hat ihre eigene Struktur,
deren Auswirkungen sichtbar sind. So werden Dominanzen, Stärken und
Schwächen auffälliger Mitbewohner nicht nur registriert, sondern die
Mitbewohner suchen in Gesprächen auch die Bestätigung, ob ihre
Erkenntnisse tatsächlich richtig sind. Dabei entwickelt sich mitunter
sogar das Bedürfnis der individuellen Unterstützung. Oft wird sie
sogar angenommen, sie beeinflusst jedoch nicht das weitere
Sozialverhalten.
Mit
Interesse wird auch beobachtet, mit wem sich die Hausbewohner abgeben,
wer sie besucht und zu welchem Anlass. Zieht man alle Personen aus dem
familiären Umfeld ab, kann man erkennen, wie groß oder klein die
Welt mancher Mitbewohner und deren soziales Umfeld tatsächlich
ist. Bei Senioren wird das anders bewertet, als bei Menschen, die noch
mitten im Erwerbsleben stehen. Hier werden Persönlichkeitsstrukturen
deutlich, die zur Abschottung führten. Die heile Welt beginnt oft
erst vor deren Eingangstür. So kann davon ausgegangen werden, dass
alle Signale dieser relativ heilen Welt nicht gerade mit Freude
aufgenommen werden. Aversionen entstehen.
In
Hausgemeinschaften suchen und finden sich immer wieder Personen, die
sich von ihrem Persönlichkeitsaufbau sehr stark ähneln und sich
gemeinsam in ihre kleine Welt ihrer Wahrheiten zurück ziehen. Sie
haben natürlich auch andere Gemeinsamkeiten, mit deren Hilfe sie
gemeinsame Aversionen pflegen. Übersteigt dabei die eigene gefühlte
Wichtigkeit die Realität, kommt es zu Gefühls-Eruptionen gewaltigen
Ausmaßes, die in ihrer Spitze leicht auch ins Lächerliche kippen.
Natürlich
tauschen sich Mitbewohner darüber aus, wenn sie Überreaktionen
begegnen und klären sehr schnell, ob jenen irgendwie "noch zu
helfen ist". Leider sind die Signale aber oft so klar, dass sich
immer mehr Bewohner deutlich abgrenzen. Das Klima im Haus ist
gestört.
Persönlichkeitsstrukturen
sind oft so verfestigt, dass sie keine adäquaten Rückzugsstrategien
kennen. Das betrifft Angegriffene in gleichem Maß wie Angreifer. So
bleiben nur noch gültige Regelwerke, die von Mehrheiten getragen
werden. Egomanem und arrogantem Verhalten kann man nur so begegnen.
Das allerdings engt deutlich die Palette ethischen und moralisch
einwandfreien Verhaltens ein. Wo der gesunde Menschenverstand hätte
entscheiden können, müssen nun verschärfte Regeln zum Einsatz
kommen. Für die Auslöser solcher Aktionen bedeutet das eine durchaus
vermeidbare Niederlage und ein Ansehensverlust. Auf sie setzen fortan
nur noch wenige, wenn es um die Gemeinschaft geht.
Besonders
pikant ist die Konstellation, wenn Personen einer bestimmten
Persönlichkeitsstruktur und Personen mit einem ausgeprägten
Gemeinsinn als Beiräte einer Eigentümergemeinschaft fungieren und
immer offensichtlicher wird, dass ein Teil nur den Eigennutz verfolgt.
Gelingt es auch noch, den Eigennutz innerhalb der Gemeinschaft
durchzusetzen ohne auch nur ansatzweise selbst Gemeinsinn zu
praktizieren, kommt es zum Show Down. Ist dieser eingeleitet, muss
noch einmal mit einem heftigen egomanen und arroganten Ausbruch
gerechnet werden, der jedoch schnell verpufft, wenn er sich in einer
verständnisvollen Gummiwand verfängt. Am Ende steht der kopflose
Rückzug, das Niederlegen des Amtes. Es ist davon auszugehen, dass das
Niederlegen des Amtes sogar noch als Verlust für die Gemeinschaft
angesehen wird - das traurige Ende einer Fehleinschätzung.
Umso
wichtiger ist es, dass eine Hausgemeinschaft zu ihren Werten steht,
die ihnen Sicherheit vor Willkür bieten. Gerade Senioren müssen ihre
Standpunkte wehrhaft vertreten, damit sie nicht untergebuttert werden.
Und das ist nicht einfach, wenn sie mit perfiden Methoden aus der
Arbeitswelt konfrontiert werden. Zu denen gehört auch die Strategie,
andere Mensch als "nicht teamfähig" zu bezeichnen und ihnen
klar zu machen, man hätte sie nun lang genug erfolglos zu therapieren
versucht, um ihnen ihren Ordnungssinn abzugewöhnen und sie zu einem
für sie nutzbringenden Verhalten zu bekehren. Senioren mit großer
Berufserfahrung ist es zuwider, solche Personen in gleicher Weise auf
den Boden der Tatsachen zurück zu bringen, wie sie es in ihrer
aktiven Zeit nur allzu oft mussten. Damals waren solche Aktionen sogar
mit einer anderen Verwendung solcher Personen verbunden, was in einer
Hausgemeinschaft natürlich nicht funktioniert. Hier bleibt nur das
Bedauern über das Versagen.
Senioren,
die sich nach einer heterogenen größeren Hausgemeinschaft sehnen,
sollten bedenken, dass sich bei jeder Veränderung der Bewohnerschaft
neue Situationen ergeben, die bewältigt werden müssen. Hier ist es
wichtig, die richtigen Personen als Verwaltungsbeiräte zu wählen.
Hilfreich dabei ist, wenn es bereits Erfahrungen mit den Eigenschaften
von Personen sammeln konnte. Trotzdem ist auch das keine Gewähr für
den Erfolg. Man muss mit den Konstellationen leben, die sich ergeben,
was man allerdings nicht müsste, wenn man in einem abgeschlossenen
Einfamilienhaus leben würde.
Dennoch
würde ich mich immer wieder für das Großobjekt mit all seinen
Vorzügen entscheiden und weiterhin einen guten Kontakt zu meinen
Mitbewohnern pflegen, wenn sie das zulassen.
Klaus
Klee
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|
Gefahr
des brachliegenden Verstands
Der
Mensch ist mit der Fähigkeit ausgestattet, denken und damit das richtige
Handeln steuern zu können. Es ist ein Frevel, wie sparsam viele Menschen
damit umgehen. Sie folgen anstelle des sorgfältigen Denkens viel zu oft dem
Herdentrieb, denn was viele Andere erstreben, muss ja richtig sein.
Momentan erleben wir jeden Montag in Dresden und in anderen Städten, wie
Tausende den Aufrufen selbsternannter Heilsbringer folgen und für deren
Hetztiraden den Rahmen bilden. Parallel dazu demonstrieren zwar kluge
Menschen gegen diese Veranstaltungen, doch sie schaffen es nicht, bei der
dumpf denkenden und fühlenden Pegida-Masse auch nur einen positiven
Denkprozess erfolgreich auszulösen.
70
Jahre nach dem Untergang des Nationalsozialismus zeigen immer mehr
Deutsche, dass sie aus der Geschichte nichts gelernt haben. Sie zeigen
erneut das gleiche Verhalten, mit dem die Nazis ihre Macht über
Deutschland und dessen Menschen erlangten, um sie danach gnadenlos ins
Verderben zu führen. Auch die Nazis kreierten damals ein wirkungsvolles
Feindbild - die Juden und sogenannte Untermenschenrassen - und
kombinierten es mit gravierenden sozialen Problemen, der Überhöhung der
arischen Rasse und überzogenem Nationalstolz. In anderen Ländern griff
man allerdings ebenfalls auf solche Taktiken zurück und macht das heute
noch. Aus erzeugter Abneigung wird Hass und aus Toleranz wird genau die
Gewalt, mit der man heute noch weltweit die Spielfiguren der
Kriegführenden erfolgreich motiviert. Unsere heutigen Zielgruppen sind
Fremde (die sich als solche verhalten) und der Islam, der im Zusammenhang
mit weltweitem Terror Ängste auslöst. Damit wird europaweit von
radikalen Nationalisten kräftig gezündelt. Sie treffen dabei auf den
brachliegenden Verstand vieler Landsleute, um ihn in ihrem Sinn zu
beschäftigen.
Stroh
brennt bekanntlich wie Zunder. Umso mehr Stroh in immer mehr Köpfen ist,
desto leichter lassen sich Feuer entzünden. Ebenso gut brennt soziale
Unzufriedenheit und das Gefühl, dass Fremde auf unsere Kosten mehr Hilfe
erhalten als viele sozial schwache Landleute. Wer im trockenen politischen
Unterholz sucht, wie die radikalen Nationalisten, wird zusätzlich genug
brennbares Material für ein gigantisches Feuer finden. Zu schief ist
inzwischen die Lage zwischen Arm und Reich, zwischen Wohlstand und
Existenzkampf. Menschen, die intensiv denken, wissen schon lang, dass es
nur noch eines Anlasses bedarf, um das Land in eine tiefe Krise zu
stürzen. Mit dem Flüchtlingsproblem scheint der Zeitpunkt gekommen und
der innere Frieden in unserer Föderation könnte schweren Schaden nehmen.
Schaut
man quer durch Europa, besonders in die Länder von Nordosten bis
Südosten, die wohl nur aus wirtschaftlichen Gründen in die EU geholt
wurden, so ist festzustellen, dass der europäische Gedanke des
Zusammenlebens in Frieden und Freiheit auf der Grundlage der
Menschenrechte noch nicht angekommen ist. Das Verhalten in der von Europa
gemeinsam zu bewältigenden Flüchtlingsfrage ist skandalös. Selbst
zivilisierte Länder wie Österreich, die sich so gern präsidial und
weltoffen präsentieren, mutieren zum staatlich organisierten
Schleuserverein, nur um selbst den vielen Flüchtlingen zu entgehen. Aber
auch unsere westlichen Nachbarn tendieren eher zu nationalem
Kästchendenken und zur Fremdenfeindlichkeit, als dass sie eine
nennenswerte Last mitzutragen gedenken. Die bornierten Briten fliegen
sogar direkt in die Flüchtlingscamps um die wenigen Flüchtlinge, die der
britische Arbeitsmarkt braucht, handverlesen zu importieren. Wer zu
"Mama Merkel" möchte, hat da keine Chance. Europa wird so zum
Flüchtlings-Supermarkt für ökonomisch Taktierende. Der europäische
Grundgedanke wird völlig ausgeblendet.
Bei
den Hauptschuldigen der Destabilisierung der Länder, aus denen die
Flüchtlinge kommen, bestand zu Beginn ihrer Kriegshandlungen kein
wirklicher Plan, was nach dem "Sieg" folgen sollte. Es ging
ausschließlich um Eroberung, totale Zerstörung und Kontrolle, wie es
auch Deutschland im Zweiten Weltkrieg widerfuhr. Als die Sieger nach 1945
merkten, dass die Deutschen nicht nur sofort wieder aufbauten und ihr
riesiges Flüchtlingsproblem selbst lösten und praktisch alle
Überlebenden in den gigantischen Wiederaufbauprozess einspannten,
entschlossen sie sich, den Wiederaufbau politisch und finanziell zu
unterstützen, damit sich die Fehler, die nach dem Ersten Weltkrieg
gemacht wurden, nicht wiederholen.
Als
eine Erfordernis einer besiegten Nation die freie Selbstbestimmung wieder
zu erhalten, wurde erneut eine Demokratie aufgebaut, die heute nahezu
vorbildlich ist. Wir sind heute demokratischer als die Länder, die uns
besiegten und angeblich besiegten Ländern die Demokratie bringen wollen.
Wenn in der Flüchtlingskrise immer mehr Menschen ihr Gehirn abschalten
und erneut Rattenfängern folgen, scheint sich unsere Praxis vorbildlicher
Demokratie jetzt gegen uns zu wenden.
Deutschland
ist heute eine der stärksten Wirtschaftsnationen der Welt und es ist
absolut gerechtfertigt, dass Deutschland in der Europäischen Union als
größter Nettozahler eine Führungsrolle spielt. Das ermöglich
Ausländern, die gegen Deutschland Stimmung machen wollen, von
"Wirtschaftsimperialismus" zu sprechen, also von einer anderen
Art, Europa zu beherrschen. Merkel und Schäuble werden immer wieder mit
Nazi-Symbolen karikiert und verunglimpft, um Ressentiments zu schüren. Es
ist jedoch der hilflose Versuch, das eigene Unvermögen zu kaschieren.
Auch hier liegt bei vielen der Verstand brach.
Die
weitaus größte Gefahr geht bei uns heute von unzufriedenen und sich
hilflos fühlenden Menschen aus, die kraftmeiernden Leitfiguren oder
Bewegungen nachlaufen, die die Uhr zurückdrehen wollen. Doch, wohin
wollen sie die Uhren zurückdrehen? Lösungen können nur der Zukunft
gelten, in der Menschenrechte, Frieden und Freiheit im Vordergrund stehen.
Armut, Hunger und soziale Ungerechtigkeit müssen überwunden werden. Dazu
werden alle Menschen gebraucht, mit denen wir jetzt und zukünftig
zusammenleben. Wenn in den Herkunftsländern der Flüchtlinge zumindest
wieder Frieden einkehrt und Chancen bestehen, dort wieder leben zu
können, werden uns viele Menschen wieder verlassen, denn der Begriff
Heimat hat heute noch weltweit eine große Bedeutung.
Dazu
gehört jedoch, dass diejenigen Nationen, die diese Regionen auf
dilettantische Art direkt oder indirekt destabilisierten, die Länder
dauerhaft befrieden und von Terroristen säubern. Gerade die USA sollten
jetzt wirkungsvoll Verantwortung zeigen, auch wenn es dabei nicht möglich
ist, wirtschaftlichen Nutzen daraus zu ziehen. Dieses Ziel ist nicht nur
militärisch, sondern auch unter Einbeziehung der nationalen
Besonderheiten und der Glaubensströmungen zu erreichen. Wenn hierbei
weiterhin mit so wenig Sachverstand und nur mit politischem Kalkül agiert
wird, wird es jedoch nicht gelingen.
Das
gute Ende der Flüchtlingskrise ist greifbar. Dazu müssen außer den
vielen Privatinitiativen, kirchlichen und sozialen Organisationen auch
Organisationen und Glaubensgruppen aller Nationalitäten anpacken, denen
die Flüchtlinge angehören. Sache der Politik ist es, zeitweise für
diese Situation Vorschriften und Gesetze flexibler auszulegen, als es
kleinkariert Denkende formulierten. Brach liegender Verstand wäre hier
außerordentlich schädlich.
Die
ganze Welt schaut auf uns, die starke Wirtschaftsnation und ist gespannt,
wie wir die Herausforderung meistern. Dazu gehören auch viele Staaten der
EU. Gelingt es, ist Deutschland weltweit einmalig. Wir schaffen das, wenn
alle Menschen wieder gemeinsam ihren Verstand gebrauchen!
Veröffentlicht
am 01.11.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Transparenter
Zeitgeist
Unsere
Welt ist über die modernen Medien recht klein geworden. Von praktisch
jedem Punkt der Erde erreichen uns zeitnah die neuesten Nachrichten und
wir sind so gut informiert, wie es Menschen noch nie waren. Es erreichen
uns aber nicht nur Nachrichten, Dokumentationen, Live-Berichte über
Sportveranstaltungen, Events und Sensationen, sondern auch über Hunger, Krieg
und Tod. So, wie wir hautnah miterleben können, wie es auf
Flüchtlingsbooten auf hoher See, in Flüchtlingslagern und auf den
Fluchtrouten zugeht, so können Menschen anderer Lebensbereiche sehen, wie
es bei uns zugeht und was sie erwartet, wenn sie sich auf den langen Weg
zu uns begeben würden. Also machen sie sich auf den Weg. Gegenüber Lebensgefahr und größter Not ist unser
sorgloses Leben mit all seinen teilweise dekadenten Facetten ein krasser
Gegensatz. Wir leben - für alle sichtbar - scheinbar im materiellen
Überfluss, weil die Kehrseite der Medaille nicht ausreichend in Medien dargestellt wird. Die Politik und die Wirtschaft haben kein Interesse
daran, Deutschland so zu zeigen, wie es wirklich ist.
Mit
der Pegida-Bewegung, die mit den Ängsten und Missstimmungen in der
Bürgerschaft geradezu spielt, geht zwar ein differenzierteres Bild von
Deutschland um die Welt, doch das wird nicht wahrgenommen. Wahrgenommen
werden lediglich die rechtsnationalen Parolen, das Nazi-Vokabular,
brennende Flüchtlingsunterkünfte und das
dümmlich-brutale Vorgehen Rechtsradikaler. Mitlaufende Personen
verkörpern international eine Masse, die schon einmal unser Land ins Verderben
begleitete. Doch das hält die Flüchtlinge nicht davon ab, zu uns zu
kommen. Das, was sie erlebten, ist so schrecklich, dass sie sich etwas
noch schlimmeres nicht vorstellen können. Die momentane Situation lässt
nun in allen Ländern
radikalnationale Gruppen erstarken, die bereits den europäischen
Schulterschluss proben. Ihre Schlagworte heißen "Überfremdung"
und "Islamisierung".
Unsere
Politiker ergehen sich derzeit noch in Zahlenspielen, und reden die Entwicklungen
in den Promille- oder niedrigen Prozentbereich herunter. Wie allerdings die Mehrheit
der Bundesbürger, zu denen auch viele Bürger mit Migrationshintergrund
gehören, über die derzeitige Flüchtlingswelle denken, sieht man an der
Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität. Wie allerdings die Mehrheit der Bürger der Staaten
denken, die ihre Grenzen abschotten oder es kategorisch ablehnen, sich an
der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen zu beteiligen, erfahren wir nicht. Deren Zäune sind also viel höher als die, die sichtbar sind.
Frohsinn
macht blind
Eine
recht fragwürdige Facette der Krise ist die Reaktion von Bundesbürgern,
wenn es um ihre geliebte heile Welt geht. Wir
gehen gerade mit strammen Schritten auf den Beginn der 5. Jahreszeit zu. Die Situation ist
beinahe schon pervers. Da kostümieren sich Menschen für
Fastnachtsvergnügen, sehen noch
im Fernsehen die Massaker der IS, die brutalen Gegenschläge und das
daraus resultierende Flüchtlingselend und die Not, schalten die
Kiste ab und gehen fröhlich auf Jux-Veranstaltungen. Scheinbar kann Nichts deren Stimmung
trüben. Doch
die Flüchtlingsströme ziehen bereits durch unser Land und bereiten immer
größere Probleme. Irgendwann werden auch Versammlungsörtlichkeiten, Sporthallen und andere Einrichtungen betroffen
sein. Spätestens dann könnten auch Veranstaltungen der Karnevalisten gefährdet
sein. Wie werden die Jecken, die manisch Lustigen und die
Frohsinnsindustrie darauf reagieren?
Während Kriegszeiten wurden
Karnevalsaktivitäten generell abgesagt. Das war selbst im Golf-Krieg der
Fall. Heute hat der Brandherd IS von seinen Auswirkungen her bereits ganz Europa
erfasst und wir tun so, als sei fröhliche Abwechslung die passende
Antwort auf das millionenfache Leid von Menschen. Mir persönlich ist das
zuwider und ich werde solche Veranstaltungen meiden.
Die
wahren Schuldigen
Aus
Afrika fliehen die Menschen, um dem Hungertod und Misshandlungen zu
entgehen. Die Gründe gehen eindeutig auf Auswirkungen des hemmungslosen
Rüstungsexports zurück. Die Wohlstandsstaaten haben mit ihrer Politik im Laufe der
Zeit viele Regionen destabilisiert. Wir feiern ungeniert einen Rekord bei
einem als
Entwicklungshilfe getarnten Rüstungsexport nach dem anderen.
Anstelle geschlossen und weltweit die Rüstungskonzerne und die
Nutznießer des Waffen- und Munitionsverbrauchs in die Pflicht zu nehmen,
werden im eigenen Land soziale Strukturen und letztendlich viele Demokratien
auf eine harte Probe gestellt. Hauptsache, der Rubel rollt! Vor einigen
Jahren war der Slogan "Frieden schaffen durch Waffen..." sehr
populär. Heute sehen wir das ganz anders.
Waffenlieferungen und
Munitionsverbrauch sind Zwänge, die für einige Staaten
zwingend zu sein scheinen. Und ein Grund für eine militärische Aktion findet sich
immer. Leider führen sie selten zu Lösungen, sie schaffen immer
größere Probleme. Die kausal Schuldigen sollten deshalb zur Kasse gebeten
werden und nicht die Menschen, die darauf keinen Einfluss haben und allein
die Konsequenzen tragen.
Am
Abgrund stehend werden zur Überwindung des Abgrunds jedoch eher subventionierte Leitern verkauft als
den Abgrund abzusichern. Über Krieg und Frieden entscheidet nicht die
Politik, sondern das Kapital und die Wirtschaft. Also entscheiden diese
auch über Hunger, Elend, Not und Tod! Noch weiter gedacht, entscheiden
sie auch über die Chance einer Demokratie oder eines totalitären
Systems. Wem sie den Vorzug geben, hängt einzig an den
Gewinnmöglichkeiten. Es wird Zeit, dass sich das
grundlegend ändert! Zwei Weltkriege sind wirklich genug!
Momentan
wird dieser Weltenbrand jedoch nur mit Wassereimern bekämpft.
Veröffentlicht
am 25.10.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Gründe
gibt es immer...
Bombenstimmung
gefährdet?
|
Vereinsleben
im Geist der Zeit
Menschen,
die sich den größten Teil ihres Lebens in Vereinen engagieren und die
nach den aktuellen Werten ihrer Vereinsgemeinschaft suchen, finden in
weiten Teilen ein völlig verändertes Gemeinschaftsgefühl und ein
deutlich gesunkenes Pflichtgefühl vor. So beteiligen sich Mitglieder oft
nur, um ihren Selbstdarstellungstrieb auszuleben oder Teil eines
Erfolgsteams zu sein. Nur alte und junge Mitglieder des alten Schlages
halten das Vereinsleben wirklich aufrecht und bauen es sogar noch aus. Sie
werden dadurch immer stärker zu tragenden Säulen und es besteht die
Gefahr, dass Teile des Vereinslebens schweren Schaden nehmen, wenn sie als
Säulen wegbrechen sollten.
Der
heutige Zeitgeist führt verstärkt zum einseitigen Konsum
gemeinschaftlicher Leistungen. Die einseitige Ausprägung "trendiger"
Geselligkeitsveranstaltungen lockt eher junge Mitglieder an. Ausgerechnet für Senioren, die viel Zeit
und Kraft in den Verein steckten und immer noch stecken, gibt es außer Weihnachtsfeiern kaum Gelegenheiten des seniorengerechten Feierns mit
traditionellen Unterhaltungsangeboten. Ein Verein kann zwar heute nur
überleben, wenn er von seinem Angebot her im Geist der Zeit geführt wird, es
bedarf aber nach wie vor traditioneller Werte, die im angemessenen Rahmen
gepflegt werden sollten. Ideal wäre eine gelungene Symbiose.
Ein
anderes Thema ist das persönliche Engagement. Das
Engagement von Könnern scheitert oft an der mangelnden Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.
Oft ist unklar, ob das am Selbstbewusstsein oder schlichtweg an Bequemlichkeit oder
gar an Faulheit liegt. Es werden heute zudem hinsichtlich des
Vereinslebens völlig andere
Prioritäten als früher gesetzt. Die Erfahrung zeigt, dass am Vorstand die
meiste Arbeit hängen bleibt. Besonders düster sieht es deshalb in den
Vorständen aus, weil es immer schwerer wird, alle Posten adäquat zu
besetzen. Starke Herausforderungen sind heute kaum
mehr ein Anreiz für besonderes Engagement. Dennoch gibt es Mitglieder,
die sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Der Rest schaut
teilnahmslos zu.
Eigenleben
der Gruppen
Vereine
mit einem breit gefächerten Angebot teilen sich oft in Gruppen und
Grüppchen auf, die praktisch ein Eigenleben führen und teilweise sogar
während gemeinsamer Veranstaltungen miteinander konkurrieren. Zumindest
innerhalb der Gruppe wird dann alles getan, was die Gruppe voran bringt
oder was verhindert, dass sie im großen Rahmen nicht berücksichtigt
wird. Gemeinsam jedoch mit anderen Gruppen aktiv Verantwortung zu
übernehmen, ist dagegen meist sehr schwierig. Erfolgreiche Gruppen, die
eigene Veranstaltungen organisieren und sogar finanziell tragende Säulen
des Vereins darstellen, führen ein besonders intensives Eigenleben, was
Anderen missfällt.
Gemeinsames
Erleben
Vor
Jahren zählte noch das gemeinsame Erleben während interessanter
Ausflüge und Kurzreisen. Noch heute schwärmen Teilnehmer von solchen
generationen-übergreifenden Erlebnissen. Der Kreis der Interessenten
verkleinert sich jedoch von Jahr zu Jahr. Ältere Mitglieder können
teilweise nicht mehr auf die Angebote zurückgreifen, weil sie nicht
seniorengerecht sind. Der Sinn des Vereinslebens wird auch nicht mehr in
dem Maß gelebt, wie es früher der Fall war, als die Zeiten härter und
das Unterhaltungsangebot noch nicht so groß war. Stammtische sucht man
inzwischen ebenfalls vergebens und selbst kleine Runden im geselligen
Kreis werden nicht mehr zum interessanten Erlebnis. Damit wird auch die
Bindung der Mitglieder untereinander brüchig.
Lichtblicke
sind kleine kreative Zirkel, in denen sich Junge und Alte treffen, um neue
Trends zu kreieren. Hier treffen sich Erfahrung, Können und Wagemut. Auch in
kleinen intensiven Übungsrunden sind wahre Sternstunden keine Seltenheit.
Wenn es allerdings darum geht, große und spektakuläre Dinge umzusetzen,
ist der Kreis recht klein und zu viele Mitglieder stehen bewusst abseits.
Spätestens jedoch, wenn es bei der Umsetzung auf die Zielgerade geht,
steigt die Zahl derer wieder, die am Erfolg teilhaben wollen.
Die
Trendsetter sind das Kapital eines Vereins
Geselligkeitsvereine
und Vereine mit kulturellem Anspruch leben von der besonderen
Innovationsfähigkeit und den Ideen ihrer kreativen Mitglieder. Wenn es
gelingt, kreative Köpfe, Personen mit Umsetzungstalent sowie die
Finanzierbarkeit unter einen Hut zu bringen, entstehen Dinge, die das Zeug
dazu haben, einen neuen Trend auszulösen. Solche Ergebnisse bringen
Vereine nach vorn und sichern ihnen im Konkurrenzkampf Marktanteile. Für
Vereine ist es deshalb wichtig, nach jeder Veranstaltung oder
Veranstaltungsreihe zu resümieren, welche Potenziale noch nicht
ausgeschöpft sind. Das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten.
Veranstaltungen,
die mit Hör- und Sehgewohnheiten, wie sie von Funk und Fernsehen gewohnt
und deren Darbietungsformen nicht an feste Traditionen geknüpft sind,
sollten im Rahmen der Möglichkeiten angepasst werden. Hier muss eine
gewisse Betriebsblindheit überwunden werden. Trendsettern bläst gewöhnlich der Gegenwind der Konservativen des Vereins ins Gesicht. "Das
haben wir schon immer so gemacht!", "das haben wir noch
nie so gemacht!" oder "da könnte ja jeder kommen!" sind
gängige Argumente. Erst der Erfolg eines geänderten Konzepts setzt neue
Standards und Maßstäbe, an denen zukünftig auch die Konkurrenz gemessen
wird.
Veröffentlicht
am 17.10.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Anspruch
und Wirklichkeit |
Erfüllen
Vereinsaktivitäten einen unterhaltenden oder gar kulturellen Zweck,
werden die
Darbietungen permanent besser und anspruchsvoller, reißt sich das Publikum um
Eintrittskarten. Damit wächst aber auch der Druck auf die Akteure und damit
das Risiko vor Misserfolgen. So
ist es das Ziel, nicht nur erneut qualitativ besser, sondern auch anders und origineller, mitunter auch von der
Inszenierung her interessanter zu sein. Nur das, was das Publikum in
Erinnerung behält, zählt wirklich. Der Rest ist notwendiges Beiwerk, ohne das es
allerdings keine Spitzenleistungen geben könnte. Man muss alles im
Zusammenhang sehen.
Bekanntlich
sind Talente sehr unterschiedlich verteilt. So werden sehr oft auch
die Rollen ganz speziell verteilt. Die Einen räumen vom Erfolg und der Stimmung her auf Veranstaltungen
ab, Andere dagegen haben mitunter Schwierigkeiten, einen Stimmungsabfall
während des Programms zu vermeiden. Das müsste nicht so sein. Es fehlt in manchen Situationen
an echtem Team-Spirit, bei dem sich alle Kräfte gegenseitig zugunsten
der Qualität des
Programms unterstützen. Man ist zu sehr auf sich selbst fixiert. Nach vollbrachter
Leistung ist das alles vergessen, es wird gefeiert und das Spiel beginnt
im nächsten Jahr wieder neu. Jeder muss
weiterhin sehen, wo er bleibt. Hier wäre ein Paradigmenwechsel
erforderlich.
Um
Veränderungen einzuleiten, bedarf es in einem Verein neutraler
Spielfelder, um Varianten zu erproben. Im
HMV
Hochstadt hat zum Beispiel der Umgang mit der Sprache einen ganz
besonderen Stellenwert. Um stets frische Sketche und Stücke aus
eigener Feder präsentieren zu können, ist möglichst früh
Aufbauarbeit zu leisten. Aus diesem Grund gibt es eine
"Dichterwerkstatt" für den Nachwuchs, in der nicht nur spielerisch
der Umgang mit der Sprache vermittelt wird, sondern auch
die Kunst, diese mit Gestik und Mimik rhetorisch so einzusetzen,
dass die Wirkung perfekt ist. Die Schulungsinhalte ähneln bunten Seifenblasen, die zunächst nichts mit dem späteren
Einsatz des Erlernten zu tun haben. Dies muss anhand von Themen
erarbeitet werden. Diese erleben ihre ersten Erfolge auf der Kindersitzung, die komplett von Kindern
gestaltet wird. Später rücken sie in die großen
Fastnachtssitzungen vor, wo sie oft aus dem Stand heraus überzeugen
können. Der Erfolg und die Begeisterung der Jugendlichen
sprechen sich herum und führen
zu neuem Zulauf junger Mitglieder.
Aus
dem Kreis der auf diese Art Geschulten ist nach einigen
Bewährungsproben der Weg bis ins vereinseigene Lokale Kabarett
MIKROKOSMOS offen - ein besonderer Ansporn für junge Talente. Diese
vom Karneval völlig getrennte Aktivität, bei der nun bereits im elften
Jahr stets ausverkaufte Veranstaltungen präsentiert werden, ist der Ort,
an dem sich alles Erlernte doppelt auszahlt. Aus
einstigen Seifenblasen werden greifbare Serienerfolge!
Mit
Seifenblasen befassen sich auch einige kreative Vereinsmitglieder, die stets an
Innovationen und deren Umsetzung arbeiten. Ohne sie würde der
Verein auf der Stelle treten oder sich sogar zurückentwickeln. Ihre
Konzepte wären allerdings ohne die finanzielle Basis nicht
umzusetzen. Erfolgreiche Vereine zeichnen sich deshalb durch eine
qualifizierte Geldbeschaffungspolitik aus. Dazu gehören
interessante und gewinnträchtige Veranstaltungen und eine gut
durchdachte Ausgabenpolitik. Dem Kassierer kommt die Aufgabe zu,
kreative Ideen und Träume zu erfüllen. Das ist in manchen Vereinen
ganz anders, weil sehr oft wahre Erbsenzähler die Kasse
verwalten.
Was
wären allerdings die Vereine, die einen wesentlichen kulturellen
Beitrag leisten, ohne das Publikum!? Ihm muss die größte
Aufmerksamkeit zuteil werden. Hier scheiden sich jedoch sehr oft die
Geister eines Vereins. Während der eine Teil meint,
Vereinsaktivitäten seien eher eine unterhaltsame Leistungsschau für die
eigenen Mitglieder und den Nachwuchs, sehen Andere die Öffentlichkeit absolut im
Fokus. In diesem Punkt wünsche ich allen Vereinen die richtige Strategie.
Von ihr hängt der Erfolg eines Vereins ab.
Klaus
Klee
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Wohn(t)raum
für Generationen
Als
Senior und Bewohner einer Wohnanlage, die von Menschen mehrerer
Generationen - überwiegend jedoch Senioren - bewohnt wird, interessiert
mich natürlich das Thema "Mehrgenerationen-Wohnen" oder
"Patchwork-Wohnen", wie es so schön neudeutsch heißt.
Seitdem das Thema in den Maintaler Stadtleitbildprozess aufgenommen
wurde, habe ich so meine Zweifel, auf was die Initiative wirklich
hinauslaufen könnte. Zunächst nahm ich an, die Initiatoren würden
selbst in die geplante Anlage einziehen. Heute habe ich eher den Eindruck,
dass sie sich nur als Investoren und Vermieter seniorengerechter Wohnungen
im entsprechenden Preissegment betätigen und mit kommunaler
Unterstützung eine sozialstrategische Wohltäterrolle ausleben wollen.
Natürlich ist die idealisierte Vorstellung von einem harmonischen
Zusammenleben von Jung und Alt in einer auf gegenseitiger Rücksichtnahme
oder gar gegenseitiger Hilfe aufbauenden Hausgemeinschaft eine verlockende
Sache. Ich halte ein solches Projekt jedoch nur dann für sinnvoll, wenn
eine genossenschaftliche oder dem vergleichbare Struktur existiert und die
Belegung und das Zusammenleben klar geregelt ist.
In
Maintal wurde jetzt im
Wohngebiet "Am Weides" das in Aussicht gestellte Grundstück des
Projektes zum Mehrgenerationen-Wohnen für ein kommunales Projekt zur
Unterbringung von Flüchtlingen vergeben. Das ist im Sinn der erfolgten Bürgerbeteiligung her schade, doch die Frage ist berechtigt, ob es
wirklich ein Bürgerbeteiligungsprojekt ist oder nur eine Privatinitiative
mit sozialem Anstrich.
Die Projektgruppe "Patchwork-Wohnen" und
die Bewohner am Weides hatten sich nach dem Bekanntwerden der geänderten
Planungen mit einer Unterschriftenaktion an die
Stadtverordneten gewandt und 2 Wohnungen (für insgesamt 12-14 Personen)
inklusive begrenzter Flüchtlingsbetreuung angeboten, wenn doch noch das
Mehrgenerationenhaus an gleicher Stelle auf städtischem Grund genehmigt werden würde.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Flüchtlinge, die ja bis zur
Anerkennung noch keiner Arbeit nachgehen können, sogar für zu übernehmende
Aufgaben eingeplant (integriert) werden sollten.
Die
Anwohner verstiegen sich in ihrem Schreiben ans Parlament sogar in die
Behauptung, ihre Kaufentscheidung im neuen Wohngebiet gerade wegen dieses
Projekts getroffen zu haben. Das hört sich nach "Wohngebiet
mit fester Migrantenquote, Sozialresidenz und
Seniorenpflegeeinrichtung des DRK" an - ein tolles
Vermarktungsargument! Dieser Gedanke
hätte zwar eine soziale städteplanerische Komponente, die Wirklichkeit
sieht jedoch ganz anders aus. Das DRK vermarktet die Unterbringung und
Pflege von Menschen trotz erheblicher kommunaler Unterstützung nach
eigenen kommerziellen Gesichtspunkten und ein mögliches
Patchwork-Wohnobjekt würde ebenfalls gewinnorientiert und nicht nach
sozialen Gesichtspunkten genutzt. Soweit bekannt ist, existieren erst für
die Hälfte der Wohnungen Investoren. Die Stadt als Mieter zur
Leerstandbelegung und Finanzierung zu nutzen, das hat doch was! Ein
Bisschen Budokan steckt scheinbar auch in diesem Projekt.
Vermietung
mit Internetplattform
Verloren
hat indes das fragwürdige Angebot einer von den Bewohnern "Am Weides"
angebotenen Internetplattform für Flüchtlinge, auf der - nur bei
Realisierung des Projekts - freier Wohnraum für Asylbewerber inseriert
und mit der "über diese Plattform für Integration,
Beschäftigung, Betreuung, Freizeitgestaltung, Bereitstellung von Gütern
des täglichen Bedarfs sowie die Übernahme von Partnerschaften gesorgt
werden soll". Damit glauben sie, "in vollem Umfang der
notwendigen Integration gerecht zu werden". Das bewerteten die
Stadtverordneten allerdings so, wie es zu verstehen war und lehnten es ab.
Der
Projektgruppe bleibt die Alternative, ihre Idee komplett eigenfinanziert
auf einem anderen Baugrund umzusetzen. Die bisherigen baulichen Planungen
lassen sich sicher auch auf jedem anderen Grundstück umsetzen. Ob ein
solches Projekt kommunal unterstützt wird und welche Form der Verwaltung
dabei zugrund gelegt wird, muss das Parlament - vermutlich unter
Ausschluss der Öffentlichkeit - begutachten und ggf. beschließen. Es ist
also gar nichts verloren. Die Initiative hat jetzt jedoch durchaus ein
"Geschmäckle" bekommen.
Virulente
Mischung
Aber
zurück zum sozialen Grundgedanken des Mehrgenerationenwohnens. Es
hat durchaus Charme, dass sich Jung und Alt in entspannter und motivierter
Atmosphäre gegenseitig helfen, Lebenssituationen zu meistern. Das mag
sogar kurzzeitig gelingen. Man darf jedoch den Faktor Mensch mit all
seinen Macken nicht außeracht lassen. Menschen und ihre Lebensumstände
verändern sich permanent, ebenso ihre Empfindungen und ihre Bedürfnisse.
Ältere Menschen verändern sich auch in ihrem Wesen. Was anfänglich noch
klappt, kann auf einmal gestört sein. Die veränderten Lebensweisen und
Verhaltensformen Einzelner haben mitunter eine virulente Wirkung auf die
übrigen Bewohner. Wer dabei ausgegrenzt wird, lebt anschließend im
falschen Haus. Mit jedem Wechsel der Bewohner verändert sich die
Situation, weil Rücksichtnahme nicht jedermanns Sache ist. Ohne
fachmännische Betreuung ist eine solche Wohngemeinschaft kaum zu
harmonisieren.
Was
ist zum Beispiel,
-
wenn
es infolge von Meinungsverschiedenheiten zu Streitigkeiten kommt, in
die andere Hausbewohner hineingezogen werden?
-
Wenn
Bewohner ihren eigentlichen Lebensraum eigenmächtig erweitern und
ihren Hausstand auf die Gemeinschaftsräume ausdehnen?
-
Wenn
sie einen grundsätzlich anderen Ordnungssinn haben und das auch in
den Gemeinschaftsbereichen sichtbar ist?
-
Wenn
Einzelegoismen zu Eigenmächtigkeiten führen?
-
Wenn
Wohnbesitz den Besitzer wechselt, der sich der Grundidee nicht
verpflichtet fühlt?
-
Wenn
einzelne Bewohner sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich sind?
Dann
greifen natürlich Regeln, die für Ordnung sorgen, jedoch den Hausfrieden
gewaltig beeinträchtigen können. Wenn man sich erst mal nicht mehr
"grün" ist, wird das Zusammenleben schnell zur Qual. Das trifft
natürlich auch auf andere Wohnanlagen mit einem nicht so hohen sozialen
Anspruch zu. Ein Mehrgenerationenhaus ist wegen der hehren Idee seiner
Initiatoren noch lang kein Gral der Glückseligkeit.
Das
Mehrgenerationenwohnen erst an sich selbst erproben
Die
beste Variante des generationenübergreifenden Wohnens ist meiner Meinung
nach das Bemühen der Menschen selbst, mit anderen Menschen - ob Jung oder
Alt, ob verwandt oder fremd, arm oder reich - harmonisch auszukommen und andere
Bewohner entgegenkommend dazu zu bewegen, gemeinschaftliches Denken zu
praktizieren. Natürlich muss man das auch selbst praktizieren, was man
von Anderen erwartet. Das funktioniert oftmals noch nicht einmal unter
direkten Verwandten. Wenn sich das trotzdem einstellt, entwickelt sich
eine harmonische Hausgemeinschaft. Es ist der einzelne Mensch selbst, der
nur dann alternative Lösungen anstrebt, wenn er selbst nicht dazu in der
Lage ist, gemocht und unterstützt zu werden. Ob das allerdings mit
wildfremden Menschen funktioniert, wenn man selbst Defizite hat, wage ich
zu bezweifeln.
Wer
rechtzeitig seinen letzten Lebensabschnitt plant, muss bei sich selbst
anfangen und lernen umzudenken. In harmonischen Gemeinschaften leben
zu können, setzt ein Größtmaß an Anpassung voraus. Was aber gar nicht
geht, das ist ein Stadtleitbildprojekt mit entsprechendem Titel, das
ausschließlich Investoreninteressen dient und von kommunaler Seite
Unterstützung einfordern.
Veröffentlicht
am 08.10.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Nicht
immer helfen Einfälle |
Manchmal
ergeben sich seltsame Kombinationen, wenn Ziele erreicht werden
sollen. Auf der einen Seite sind viele Bürger bemüht, in der
laufenden Flüchtlingsdebatte ihr Wohngebiet von Asylbewerbern
"sauber" zu halten und vertreten eher die unten
abgebildete Ansicht.
Dass
es auch anders geht, bewies die Interessengruppe "Patchwork-Wohnen",
der ein Großes Grundstück Am Weides in Hochstadt in Aussicht
gestellt wurde. Weil so etwas generell im Parlament und in den
Ausschüssen behandelt wird,
ist bisher - bis auf die Besucher der öffentlichen Sitzungen - der Öffentlichkeit nicht bekannt, zu welchen Konditionen
das Grundstück zur Verfügung gestellt werden sollte. Die
Sitzungsprotokolle im Infoportal sind nämlich mit gängiger
Software nicht zu öffnen.
(Die
letzte Behauptung ist falsch, sie beruhte auf einem privaten
Softwareproblem. Die Sitzungsunterlagen sind im Pdf-Format für
jedermann abrufbar.) Sorry!
Als
die Entscheidung wankte, weil die Stadt das Grundstück in den
Masterplan zur Bewältigung des Asylbewerberproblems aufnahm, reifte
als Mittel zum Zweck das Angebot, zwei Wohnungen für Asylbewerber
zu nutzen. Die Bürger erfuhren nicht, zu welchen exakten Konditionen
die Unterbringung mit ihren Steuergeldern erfolgen soll. So kann
davon ausgegangen werden, dass es sich eher um ein
Finanzierungsmodell für die noch freien Wohnungen und die
Festschreibung von Asylantenobergrenzen Am Weides handelt, als um
eine humanitäre Leistung.
Wäre
diese Möglichkeit viel früher diskutiert worden, als das Projekt
noch nicht in Gefahr war, hätte man der Idee etwas abgewinnen
können. Im Sinn der Integration wäre das Projekt sogar sinnvoll
und zu begrüßen gewesen. Unter den jetzigen Umständen ist das
Angebot allerdings eher seltsam und wenig glaubwürdig.
Die
Stadtverordnetenversammlung ist nun bemüht, mit den Bürgern
zusammen alle aufgelisteten Standorte für Asylbewerberunterkünfte
zu prüfen und das vorrangige Problem zu lösen.
Das
Projekt "Mehrgenerationenwohnen" sollte jedoch in einem
sozialeren Rahmen und an einem anderen Standort weiterverfolgt werden. Es kann nicht sein, dass
über den Träger und die Finanzierung des Projekts die sozialen Belange nicht so
geregelt sind, dass das Projekt in allen Teilen Ansprüchen des
Gemeinwohls entspricht.
Interessenten
steht es völlig offen, eine eigenfinanzierte Lösung für das
Mehrgenerationenwohnen zu erarbeiten und diese gewinnbringend zu
vermarkten. Ob allerdings die Geschäftsidee auf diesem Konzept
wirklich funktioniert, ist noch nicht erwiesen. Das soll aber die
Aktivität von seiner Bedeutung her nicht schmälern.
Klaus
Klee
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Einheit
ohne Einigkeit
Deutschland
feierte, denn es galt, die Deutsche Einheit in den höchsten Tönen
zu preisen. Doch, was feierten wir denn da? Die Einheit im Sinne von
"Einigkeit und Recht und Freiheit" oder nur den Verwaltungsakt
der Zusammenlegung zweier Teile des Restes des ehemaligen Deutschen
Reiches? Mit dem verlorenen Rest haben wir uns ja schon vor Jahren
abfinden müssen, weil es die Sieger des II. Weltkrieges so wollten. Einen
Friedensvertrag haben wir auch 70 Jahre nach Kriegsende noch nicht. Beide
Landesteile waren 40 Jahre lang eigene Wege gegangen. Und wieder wurde
besonders gelobt, dass bei der Vereinigung kein Schuss gefallen sei. Eine
friedliche Revolution sei es gewesen. Wäre es anders verlaufen, als es
uns besonnene Politiker der ehemaligen Siegerländer in einer Phase der
Entspannung gestatteten und die BRD hätte unseren Landsleuten
beigestanden, es hätte wieder Krieg geherrscht und die Panzer des
Warschauer Pakts wären bis zum Rhein durchgebrochen, wie es das Szenario
der Landesverteidigung in beiden Teilen Deutschlands Jahrzehnte lang
simulierte. Mit der Vereinigung, dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem
gleichzeitigen Zerfall der Sowjetunion wurde jedoch eine Völkerwanderung
ausgelöst, die unser Land fortan verkraften musste. Und weil wir das
unter großen Opfern gemeistert haben, ist die BRD nun Hauptzielland der
heutigen gigantischen Völkerwanderung aus Afrika und Asien, wobei die
Flüchtlinge der östlichen Armutsländer von den Flüchtlingsströmen
gleich mitgerissen werden. Dabei sind nach 25 Jahren Einheit noch nicht
mal alle Deutschen aus den neuen Bundesländern hier restlos integriert
und umgekehrt, weil viele soziale Probleme noch nicht gelöst sind. Wir
hätten mal besser unsere von der Politik erzwungene Opferbereitschaft
gefeiert.
Natürlich
ist es gut und richtig, dass zwei Teile von Deutschland wieder
zusammengeführt wurden, schon wegen der Beseitigung der unnatürlichen
Trennung. Die Vereinigung war jedoch stümperhaft umgesetzt und die
Gesamtauswirkungen nicht ausreichend bedacht worden. Es ging dem damaligen
"Bimbes"-Kanzler, Banken und Wirtschaft nur um das schnelle
Geld, als hätte eine Eroberung stattgefunden und man müsse schnell und
gründlich die Beute verteilen. Die Selbstachtung der Menschen ignorierte
man dabei und es gingen Millionen Arbeitsplätze verloren, sodass eine
Wanderung von Ost nach West stattfand.
Hinzu
kamen die vielen osteuropäischen Ausländer, die hier ihr Glück suchten.
In den Ballungszentren stellen Deutsche inzwischen nur noch 50% der
Bevölkerung, oftmals sogar noch weniger. Im BRD-Durchschnitt seien es
aber nur max. 8%, heißt es. Das wird sich ändern, wenn die jetzt hier zu
integrierenden Flüchtlinge ihre Familien nachkommen lassen.
Bei
den Feiern zur Deutschen Einheit hat natürlich auch die heutige
Willkommenskultur eine Rolle gespielt, die erstmals nach dem Fall der
Mauer mit Begrüßungsgeld und Bananen erprobt wurde. Willkommenskultur -
die wurde noch nicht einmal den Flüchtlingen am Ende des Weltkrieges im
eigenen Land zuteil. Heute ist die BRD ein Einwanderungsland.
Wir
Deutschen sind steigerungsfähig, sogar bei der Verarmung unserer eigenen
Landleute. Dieser Konflikt wird beim Vergleich mit Hilfen für Fremde
Auswirkungen haben, wenn die Regierung keine geeigneten Maßnahmen
einleitet, um Ungleichgewichte aufzuheben. Momentan erstarkt der
Rechtsextremismus, der nur darauf wartet, zum Sammelbecken aller
Unzufriedenen zu werden.
Wo
ist in unserem Land die vielbeschworene Einheit?
Zwischen
Volk und Regierung klaff sie auseinander. Bayern beginnt damit, die
brennenden Themen auf die Agenda zu nehmen und Markus Söder denkt über
Grenzbefestigungen und die Aufhebung des Asylrechts nach. Horst Seehofer
stellt sich gegen die Regierung. Noch wird das mit Empörung aufgenommen,
aber wie lang noch? Bayern war schon einmal die Hauptstadt einer
politischen Bewegung. Vielleicht sollte man schon mal vorsorglich den
Bürgerbräukeller schließen!?
Es
ist der Zeitgeist, der aus dem Jahrestag der Einheit einen Event machte,
der in Frankfurt über eine Million Menschen bestens unterhielt. Und
wieder war es ein reines Geschäft, bei dem viel Geld floss - nur nicht
für die, die es wirklich bräuchten.
Veröffentlicht
am 04.10.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Abgeschrieben...
...einkassiert...
...Rechtsextremismus
importiert...
...Deutschland
feiert!
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The
Day After
Die
Stadtverordnetenversammlung einen Tag nach der Bürgermeisterwahl war eine
gute Gelegenheit, interessante Gespräche zu führen und das Verhalten der
anwesenden Kandidaten zu beobachten. Monika Böttcher , die
zukünftige Bürgermeisterin, war wieder ganz Kinderbeauftragte und saß
auf ihrem dafür vorgesehenen Stammplatz und Sebastian Maier
(SPD) sowie Friedhelm Duch (Grüne) bei ihren Fraktionen. Klaus
Gerhard (FDP) nahm im Zuschauerbereich Platz, nur Markus
Heber (CDU) wurde nicht gesehen. Nicht mehr ganz so gewinnend
erschien das Lachen der neuen Bürgermeisterin, wie noch zu
Wahlkampfzeiten, denn so langsam kommt das auf sie zu, was sie voll und
ganz fordern wird. Der Verlauf der Parlamentssitzung gab einen
Vorgeschmack auf das Miteinander der Parlamentarier, das bis zur Wahl im
März schärfer in der Abgrenzung werden wird. Auffallend war, dass just
als das Vorgehen in der Flüchtlingsfrage auf der Tagesordnung stand,
erstmals in dieser Legislaturperiode der Platz der REPs besetzt war und
die Maintaler CDU im Vorfeld bereits ankündigte, das Asylthema zum
Wahlkampfthema zu machen. Dazu passte auch deren erfolglose Befürwortung
des Mehrgenerationenhauses, bei dem die Initiatoren unter Führung von Ludwig
Weiler der Stadt großzügig zwei Wohnungen für Asylbewerber
anboten. Dass damit unter Hinzuziehung der "Anwohner am Weides"
und einer Unterschriftenaktion das restliche Neubaugebiet asylantenfrei
gehalten werden sollte, war allzu offensichtlich. Das Parlament bestand
jedoch auf dem Bau der Flüchtlingsunterkunft, in der mehr als 70 anstelle
der von Herrn Weiler angedachten 12-14 Flüchtlinge eine Bleibe finden
werden.
Gute
Aussichten für die Integration hängen vom positiven Verhalten der durch
die Unterschriftenaktion negativ positionierten Anwohner am Weides ab.
Dass dies gelingt, dürfte ein gutes Stück Überzeugungsarbeit für die
neue Bürgermeisterin bedeuten, die wohl beruhigend auf die Anwohner und
ihren Unterstützer Weiler einwirken muss, denn das
Mehrgenerationenprojekt ist an diesem Standort endgültig gescheitert.
Mit
dem Verlust der wichtigen Bürgermeisterstimme im Magistrat, die von der
SPD eigentlich fest eingeplant war, wird die SPD wohl versuchen, auf jeden
Fall wieder die Mehrheit bei der Kommunalwahl zu erreichen, um erneut den
Stadtverordnetenvorsteher zu stellen. Im Magistrat muss sie mindestens
einen politischen Hochkaräter positionieren, der eine Katalysatorwirkung
zu den beiden hauptamtlichen parteilosen Magistratsmitgliedern und den
übrigen Parteien erfüllen kann. Das ist für die Arbeit im Parlament
unglaublich wichtig. Hier dürfte für die SPD eigentlich nur Karl-Heinz
Kaiser infrage kommen, wenn er es beruflich einrichten kann. Es
dürfte auch für die übrigen Fraktionen wichtig sein, mit den richtigen
Stadträten bereits so im Magistrat zu agieren, dass ungeeignete Vorlagen
nicht bis ins Parlament gelangen, wie das in der Vergangenheit leider viel
zu oft der Fall war.
In
der SPD wird sich sicher einiges verändern. Alexander Kühn
wird dem nächsten Parlament nicht mehr angehören und einige
Stadtverordnete dürften über die Liste hinweg bereits so positioniert
sein, dass die junge Garde stärker nachrückt. Nur so kann sich Sebastian
Maier - wenn er denn weiter eine führende Rolle in der Maintaler
SPD spielen möchte - für die nächste Bürgermeisterwahl rüsten und
profilieren.
Derweil
spekulieren einige politische Insider verschiedener Parteien bereits
süffisant über die Länge der Amtszeit der Bürgermeisterin, was
eigentlich nichts anderes heißen kann, als dass sich vielleicht erneut
etwas zusammenbrauen könnte. Dies sollten all die, die solches
beeinflussen können, schnellstmöglich begraben, denn das würde die
Politikverdrossenheit bis ins Unendliche steigern.
Die
Maintaler CDU präsentiert sich über das Wahlergebnis, die
Wählerwanderungen und eine erkennbare Rechtslastigkeit in einem Zustand,
den viele Wähler nicht attraktiv finden. Nachdem bei beiden großen
Parteien deren Verjüngungstrümpfe nicht stachen und beim besten Willen
bei der CDU kein vernünftiger Nachwuchs erkennbar ist, lässt sich der
Ausgang der Kommunalwahl bereits leicht erahnen. Eine positive Zukunft ist
mit der CDU nicht in Sicht. Sie wird noch lange Zeit brauchen, um sich
wieder attraktiv zu präsentieren.
Bei
den Grünen war kaum zu erkennen, dass Friedhelm Duch von
seinen Parteifreunden im Wahlkampf kraftvoll unterstützt worden wäre.
Dafür sind es auch zu wenige Mitglieder. Dennoch könnte es mit Friedhelm
Duch gelingen, ein achtbares und leicht über der Realität
liegendes Wahlergebnis zu erzielen, wenn der letzte Rest spürbaren
Einflusses von Peter Arendt nicht mehr wahrgenommen werden
kann. Der Wahlkampf war ein positives Signal und mit den anderen Parteien
eine gute Zusammenarbeit in der Sache spürbar.
Ein
Phänomen ist für mich nach wie vor Klaus Gerhard, der
eigentlich als Spitzenkandidat in den Wahlkampf ziehen müsste, wenn da
nicht Thomas Schäfer wäre, das Arbeitspferd der aktuellen
Stadtverordnetenversammlung. Klaus Gerhard wird dafür das
Zugpferd der FDP im Wahlkampf werden. Auch wenn er viele Stimmen von
CDU-Wählern erhielt, die mit Markus Heber nicht zufrieden
waren und niemals einem SPD-Kandidaten ihre Stimme geben würden, er
erhielt auch viele Stimmen von Wählern, die ihm einiges zutrauen. Auf
vielen Gebieten ist sein Durchblick beeindruckend und die Stadt wird von
seinem Wissen profitieren, wenn er im Parlament sitzt.
Interessant
bei der Bürgermeisterstichwahl war, dass Monika Böttcher
in Wachenbuchen, dem Heimatort ihres Unterstützers Ludwig Stein,
das schlechteste Wahlergebnis aller Ortsteile einfuhr. Das bestätigt
eindrucksvoll meine schon recht früh geäußerte Ansicht, dass dieser
Unterstützer für sie keine gute Wahl war. Hieraus sollte man für die
Zukunft ableiten, dass man allzu bereitwillige Unterstützer im
Zweifelsfall angemessen abweisen sollte. Wachenbuchener Meinungen möchte
ich hier jetzt gar nicht wiedergeben.
In
der Stadtverordnetenversammlung war insgesamt eine gesunde Unruhe
festzustellen, denn die Zukunft Maintals scheint viele Herausforderungen
zu bieten. Ich bin gespannt, welchen Kandidaten bis zur Erstellung der
Wahllisten das Herz in die Hose rutscht. Das trifft auf all die zu, die
bei der letzten Listenaufstellung noch baten, recht weit hinten zu
kandidieren, damit sie als Nachrücker nicht infrage kämen. Aber auch
viele in die Jahre gekommene Kandidaten werden sich das wohl nicht mehr
antun wollen. Auch bei der WAM könnte es Veränderungen geben, wenn das
auch noch nicht thematisiert wird. Ich bin gespannt, ob es ihnen gelingt,
auch Wähler in der Mitte anzusprechen. Ihr größtes Wählerpotenzial
steckt in den Nichtwählern, die sie bisher nicht mobilisieren konnten.
Vielleicht geht es vielen Menschen doch noch zu gut, um auch die zu
wählen, die ihnen am stärksten helfen.
Veröffentlicht
am 29.09.2015
©
Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Aus
Fehlern der Vergangenheit lernen |
Maintals
Stadtoberhaupt ist nach zwölf Jahren wieder eine Frau. Nun kann man
Monika Böttcher absolut nicht mit Dorothee
Diehl vergleichen, die zwei Jahre lang das Amt inne hatte,
dennoch war im Wahlkampf bei vielen Wählern der Vergleich irgendwie
präsent. Was führte damals eigentlich wirklich zum Scheitern der
CDU-Bürgermeisterin? Mit dem, was man ihr damals offiziell vorwarf,
hätte ein Amtsenthebungsverfahren keinen Erfolg gehabt. Deshalb
ging man den Weg der Abwahl durch die Bevölkerung. Dieser
präsentierte man Fakten, die schließlich tatsächlich zur Abwahl
führten.
Es
waren nicht nur die ihr vorgeworfenen Verfehlungen, die ihr
politisch das Genick brachen, es war auch ihr Lebensstil, der als
nicht adäquat empfunden wurde. Die wahren Gründe für die seltsam
anmutende Einigkeit aller Fraktionen in diesem Punkt (auch der CDU)
weisen in eine andere Richtung. Einer der Gründe war wohl, dass sie
Günter Wassermann (SPD) nach Maintal holte, um ihn
zum Stadtrat küren zu lassen. Damit erkaufte sie sich Mehrheiten,
die sie von ihrer eigenen Partei unabhängig machten.
Bis
heute ist unklar, welche Rolle Investoren spielten, die
möglicherweise unbedingt Erhard Rohrbach wieder im
Amt sehen wollten. Damals galt das Bischofheimer Rathausgelände so
gut wie an Wohnbau Hess verkauft. Dorothee Diehl
verhinderte das. In der Berliner Straße hatte GEISHEIMER über 400
Wohnungen gekauft und seine trickreichen Pläne der
Wohnraumverdichtung waren noch nicht umgesetzt. Die Bebauung des
HÖHL-Geländes stand bevor. Er trat dann auch tatsächlich wieder
das Amt an, obwohl er während des Abwahlverfahrens immer wieder
beteuerte, dass er nicht wieder zur Verfügung stehen würde. Wie
sich die Investorentätigkeit danach mit welchen Methoden
entwickelte, ist bekannt. Seine erneute Kandidatur hatte auch in der
CDU gewaltige Auswirkungen, die ich nun nicht wieder in Erinnerung
bringen möchte.
Monika
Böttcher trifft auf andere Voraussetzungen und bringt
selbst auch andere Voraussetzungen mit. Sie hat Stil und bringt
Wissen sowie eine spezielle Sicht der Dinge mit. Keines der
anrüchigen Themen hat sie bislang erreicht und sie ist von der
Absicht erfüllt, das Beste für das Gemeinwohl und die positive
Entwicklung Maintals zu geben. Das haben ihr die Bürger abgenommen
und sie zur Bürgermeisterin gewählt. Für die Fraktionen ist es
eine völlig neue Situation, dass gleich zwei Magistratsmitglieder
keiner Partei angehören. Es wird Bestrebungen geben, das nach der
Kommunalwahl zu ändern, da bin ich ganz sicher. Ob das abgewendet
werden kann, bleibt abzuwarten.
Eine
wesentliche Rolle wird der Ausgang der Wahl im März spielen. Dann
entscheidet sich, wie der Magistrat, in dem viele Vorentscheidungen
reifen, besetzt sein wird. Nach wie vor entscheiden die
Stadtverordneten, was in dieser Stadt geschieht. Wenn es dem
Magistrat nicht gelingt, ein sehr identisches Spiegelbild der
Mehrheitsverhältnisse und der politischen Absichten zu erzeugen,
werden die nicht mehrheitsfähigen Vorlagen scheitern. Es kommt
jetzt nicht nur auf das besondere Geschick und die Stimmen der
beiden Hauptamtlichen an, mehrheitsfähige Vorlagen zu liefern,
sondern auch auf die größtmögliche Transparenz zwischen dem, was
im Magistrat und in den Fraktionen beraten wird. Das führt zu einer
neuen Informationskultur rund ums Rathaus, wenn es richtig angepackt
wird.
Die
neue Bürgermeisterin wird alle Hände voll zu tun haben, vieles neu
zu regeln und Menschen zusammen zu führen, die bisher vom Macht-
und Blockgedanken beherrscht sind. Hinzu kommt das erforderliche
Gespür, mit geeigneten Maßnahmen Ängste in der Bevölkerung im
Zusammenhang mit Flüchtlingen abzubauen, damit erst gar nicht in
der bloßen Absicht, Stimmen am rechten Rand abzufischen,
nationalistische Egoismen zum Tragen kommen. Die finanziellen und
die ökonomischen Themen sind ebenfalls anspruchsvoll, denn sie
entscheiden über die Gestaltungsspielräume.
Die
Kommunalpolitik ist gut beraten, kooperativ zu sein und auch
untereinander stärker aufeinander zu zu gehen. Dafür gab es im
Wahlkampf gute Anzeichen. Der Januar kann kommen!
Klaus
Klee
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Wann
ist der Spuk beendet?
In
wenigen Tagen bricht das letzte Quartal des amtierenden Bürgermeisters Erhard
Rohrbach an und sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin wird
feststehen. Das wirft die Frage auf, wann endlich die massive Behinderung
der Information Maintaler Bürgerinnen und Bürger aufgehoben wird, die
mit der Schließung
des Maintal-Forums aufgrund eines Stadtverordnetenbeschlusses vom
9.2.2015 umgesetzt wurde. Fadenscheinig begründet wurde das mit der
Erstellung eines neuen Forumskonzepts, das eigentlich im 2. Quartal dem
Parlament zur Beschlussfassung vorgelegt werden sollte. Das war einigen
Rathaus-Strategen womöglich zu früh, weil sich das neue Forum auf die
Bürgermeisterwahl hätte auswirken können. Auch auf der Agenda der
Stadtverordnetenversammlung vom 29. September ist dieser TOP nicht zu
finden. Vermutlich soll diese Informationsplattform unbedingt bis nach der
Kommunalwahl fehlen. Seitdem das Forum, das inzwischen ebenso wie die
Lokale Agenda aus dem Internet verschwunden oder nicht mehr aufrufbar ist,
sind die Zugriffe auf meine Homepage sprunghaft gestiegen und auf einem
sehr hohen Niveau.
Humorvoll
- wie man mich kennt - bezeichne ich den damaligen
Stadtverordnetenbeschluss als "Lex Klee", weil ich damals die
meisten Posts setzte und eine Reihe von sehr sachkundigen Diskutanten dazu
recht brauchbare Hintergrundinformationen lieferten. Wichtig ist meiner
Meinung nach jedoch nicht die Anzahl der aktiven Teilnehmer, sondern die
Anzahl der Leser mit Informationsbedürfnis. Forumsregeln wurden zudem
niemals verletzt. Natürlich gab es auch Trolle, die das Forum störten.
Zur sofortigen Schließung des Forums gab es jedoch keinen einzigen
wichtigen Grund und es hätte bis zum Start eines neuen Forums offen
bleiben können. Genau das wird aber nicht gewollt gewesen sein, denn ein
Sprichwort sagt: "Der Lauscher an der Wand hört seine eigene
Schand'!" Wie sehr es dem Wunsch der Treiber der Aktion
entsprach, sieht man daran, wie unterschiedlich schnell der Beschluss
bezüglich der Schließung und der Neuerstellung des Nachfolgeforums
umgesetzt wurde.
Interessant
ist, dass dieser Beschluss der Stadtverordneten für Bürger im Infoportal
der Stadt Maintal nicht mehr einsehbar ist, wie übrigens alle unter
Ausschluss der Öffentlichkeit behandelten Tagesordnungspunkte noch nicht
einmal mehr vom Gegenstand her zu finden sind. Wie soll sich denn ein
normaler Bürger informieren, wenn überall gelöscht, gesperrt und
vernebelt wird?! Da wird immer die "Offenheit" und die
"Transparenz" beschworen, aber absolut das Gegenteil
praktiziert.
Es
ist absolut lobenswert und richtig, dass der Stadtverordnetenvorsteher
jetzt bereits auf verschiedenen Gebieten tätig ist, um den Missstand der
Informationsverhinderung zu beseitigen. Es wird jedoch vornehmlich die
Aufgabe des neuen Stadtoberhaupts sein, hier zusammen mit dem Ersten
Stadtrat wieder Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen.
Egal,
wessen Besonderheiten sich der alte Bürgermeister bis zu seinem Abgang
noch selbst rühmen wird, er hatte es nicht verdient, im
Bürgermeisterwahlkampf derart geschont zu werden. Er ließ einfach in
seiner Verwaltung zu viel geschehen, was nicht im Sinn der Bürger war. Das
wurde im Forum heftig thematisiert. Es sind nämlich die negativen
Beispiele, an denen die Kandidaten und die Kandidatin den hohen Wert ihrer
eigenen Vorhaben hätten verdeutlichen können. Diese Chance wurde vertan,
weil man ja angeblich nach vorn blicken soll. Das ist aber noch lange kein
Grund, die Vergangenheit zu löschen.
Was
auch immer auf uns zukommt, es kann nur besser werden!
Veröffentlicht
am 23.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Der
Lauscher an der Wand... |
Macht
macht oft übermütig, zeitweise machthungrig, manchmal
ungerecht, gelegentlich aber auch schlicht selbstherrlich. Es
ist der Umgang mit Macht, der man nicht gewachsen ist, die zum
Missbrauch führt. Maintals Vergangenheit ist unter Anderem von den
Führungsstilen der Stadtoberhäupter und der Faktionen geprägt
worden. Parteiinteressen und Interessen von Interessengruppen
rangierten sehr oft vor denen der Bürger. Es ist natürlich die
Frage der Abwägung von Interessen, die zu vielen Entscheidungen
führen. So war es auch bei der Schließung des Forums auf der
Homepage der Stadt Maintal, die einst zur Information und Diskussion
der Bürger eingerichtet und sogar erneuert wurde. Was dort zu lesen
war, sollte eigentlich nie gelöscht werden. Genau das war aber
einigen Strategen ein Dorn im Auge. Allzu leicht konnte man ihre
Standpunkte nachvollziehen. Es war bezeichnend, dass sich so wenige
Stadtverordnete am Dialog mit den Bürgern beteiligten. Entweder
versteckten sie sich hinter einem Pseudonym oder verfolgten die
Beiträge im Hintergrund. Eine faire Informationskultur sieht anders
aus.
Eine
Gesellschaft, die ihre eigenen Fehler nicht mehr öffentlich
diskutieren lässt, unterwirft sich selbst einer Art Zensur. Sie
regiert durch, am Bürger vorbei!
Es
wird zeit, dass sich der Spuk bald auflöst. Die Kommunalwahl ist
nach der Bürgermeisterwahl der richtige Zeitpunkt, die Weichen neu
zu stellen.
Klaus
Klee
|
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"Erwacht"
Deutschland erneut?
Irgendwie
ist es wie ein böser Traum. Warum nur sind die Aktionen und Reaktionen
von uns Deutschen politisch immer so extrem und an den jeweiligen Grenzen des politisch
Machbaren angesiedelt? Wenn wir kaisertreu sind, dann total. Wenn wir
Nazis sind, dann total, wenn wir für Krieg sind, dann total, wenn wir
Demokraten sind, dann total, wenn wir Frieden wollen, dann total, wir sind
für Atomkraft und dann wieder total dagegen u.s.w., man könnte die Liste
beliebig so weiterspinnen. Für kurze Zeit öffneten wir die Grenzen
total, jetzt riegeln wir sie wieder ab und kontrollieren jeden und alles.
Was heute gilt, ist morgen längst überholt. Die Politik scheint
total von der Rolle zu sein. Inzwischen spitzen sich extreme nationalistische Strömungen zu, bei der
die längst überwunden geglaubte
Fremdenfeindlichkeit gezielt instrumentalisiert wird. Und die Politik
schläft und hofft auf irgendwas.
Seit über einem Jahr werden die von Pegida
ausgehenden Demonstrationsvarianten von der Bundesregierung unterschätzt
und verharmlost. Die Folge war jetzt eine kraftvolle Gegenbewegung mit einer
übertriebenen Willkommenskultur, weil die Bürger ein Zeichen setzen
wollten. Begrüßungsrituale, wie in München, versetzten die ganze
Nation in Verzückung. Vor Ort Begeisterungsstürme - bei den Demonstranten zuhause
sieht diese Willkommenskultur schon ganz
anders aus. Wenige Tage nach den Jubelstürmen am Münchner Hauptbahnhof,
als der Ernst der Lage bewusst wurde, kommen jetzt von der
Willkommenskultur angezogen fast täglich
Zehntausende Flüchtlinge an und der Applaus ebbt langsam ab. Die Bayerische Politik
stellt Weichen. Die nächsten Züge sollen jetzt direkt bis nach
Niedersachsen und nach Leipzig in Auffanglager durchfahren. Die Kommunen
im ganzen Land sind infolge des Ansturms gezwungen, Flüchtlingseinheiten
zusammenzufassen, weil noch nicht einmal genügend freier privater
Wohnraum für die eigene Bevölkerung zur Verfügung steht.
Sobald
Auswirkungen die Öffentlichkeit heftig tangieren, wächst Widerstand und
Integration kann partiell abgehakt werden. Irgendwann wird sich wieder
eine politische Gruppierung formieren, die "Deutschland
erwache!" als Parole ausgibt. Das hatten wir schon einmal! Wir
haben offensichtlich daraus nichts gelernt. Man wird sehr bald
feststellen, dass eine fremdenfeindliche Stimmung überhand nehmen wird,
die viele Menschen in die Hände von Rechtsextremen und Nationalisten
treibt. Die Leisetreter- und Beschwichtigungspolitik der Regierung muss
deshalb rechtzeitig einer ausgewogenen Realpolitik weichen. Noch ist Zeit!
So langsam dämmert es einigen Europa-Gläubigen, dass aus dem Europa der
Nationalisten nie eine wirkliche Union wird. Ein weiterer Punkt: Solang es
ein derartiges
Wohlstandgefälle gibt, begegnen sich Europäer niemals auf Augenhöhe. Hoffnung
ist in diesem Zusammenhang absolut kein Führungsinstrument.
Wir
befinden uns bereits mitten in einer globalen Völkerwanderung
größten Ausmaßes und Europa hat darauf keine Antwort, geschweige denn,
es besteht Einigkeit im Vorgehen. Gewissenlose Politiker jenseits des
Atlantiks betreiben seit dem Einsturz der Twin-Towers eine Politik, die
uns im nahen Osten ein Machtvakuum und in letzter Konsequenz den Islamischen Staat bescherte, welcher
Millionen Menschen vertreibt und viele der Menschen, die in ihrer Heimat
bleiben wollen, tötet, vergewaltigt und versklavt. Solang der Atlantik
zwischen den Problemzonen liegt, ist es den Falken jenseits des Teichs
relativ egal, wie Europa diese Probleme löst.
Viele
Länder Afrikas, aus denen die andere Flüchtlingswelle kommt, wurden in
und seit der Kolonialzeit ausgebeutet und mit einer gewissenlosen Politik
in die Selbständigkeit entlassen,
im Gegenzug mit Entwicklungshilfe beschenkt, die eigentlich nur eine
Subvention der heimischen Exportindustrie darstellt, welche skrupellose Despoten und marodierende Banden als
Waffenkunden schätzt. Dass sie auch dort indirekt über Gewalt und Terror
einen Exodus auslösten,
wird von der Politik verschwiegen. Den Flüchtenden geht es jetzt um Leib und Leben,
aber auch um einen Ort, an dem sie menschenwürdig leben können. Also
klopfen klopfen sie an die Türen der Nationen, die sie moralisch in der Pflicht
sehen.
Im Grund genommen ist der extreme
Kapitalismus am Ende und die Politik müsste weltweit als angeblicher Vertreter des
Volkes auf Wirtschaft und Kapital einwirken, um
die negativen Auswirkungen auf die Menschen abmildern zu können. Global
befinden sich Wirtschaft und Finanzen und die damit kooperierende Politik
jedoch im gleichen Boot, das leider völlig außer Kontrolle ist. Man kann es
manchen Nationen nicht verdenken, dass sie
auf diese globale Entwicklung zunehmend nationalistisch reagieren und auf Mittel zurückgreifen, die sie zu
beherrschen glauben. Das sind Zäune, Sammellager, Abschiebungen,
Verhaftungen, Verschärfung der Grenzübertrittsgesetze etc., wie in
Ungarn praktiziert.
Menschen,
die ihr Hab und Gut auflösten und ihrem Land den Rücken kehrten, wird
man nicht wieder erfolgreich zurückschicken können, weil sie nun keine
Existenz mehr haben. Sie werden für den Aufbau ihrer teilweise
zerstörten Heimatländer
verloren sein. Dieser Schaden ist irreparabel. Damit schwinden auch alle
Hoffnungen auf eine zufriedenstellende Zukunft dieser Länder.
Nun müssen
sich auch Glaubensgemeinschaften aller involvierten Glaubensrichtungen verstärkt um
ihre Schäfchen kümmern, damit in den Auffangländern eine friedliches Zusammenleben möglich
ist. Wenn die Arbeitslosigkeit wieder steigt, die Gesundheits-
und Vorsorgesysteme bis an ihre Grenzen belastet werden und auf die
Bewohner der betroffenen Aufnahmeländer drastische Veränderungen zu
kommen, wird die Willkommenskultur vor eine harte Probe gestellt.
Auf der anderen Seite dieser noch nicht funktionierenden Allianz
stehen atheistische Horden und Wutbürger, die mit rechtsnationalem
Gedankengut die Bevölkerung aufwiegeln und alte Zeiten wieder aufleben
lassen wollen. Es ist drei Minuten vor Zwölf! Wann erkennt die verschlafene
Regierung endlich, was zu tun ist?! Jetzt ist ein radikales soziales
Umdenken erforderlich und auch die bisherigen Gewinner der sozialfeindlichen
Politik müssen ihren Teil der Verantwortung übernehmen. Wir wollen doch
alle nicht, dass Deutschland wieder "erwacht", wie damals!
Veröffentlicht
am 15.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Weckruf aus
Bayern
Fehler
der Politik sind klar sichtbar |
Ein
ganz wesentlicher Aspekt, der mit den zu uns kommenden oder kommen
wollenden Flüchtlingen ist unsere Angst. Diese haben viele
Flüchtlingen ebenfalls, die alle Zelte abbrachen und aus ihren
Ländern fliehen. Nur ist deren Angst mit der Hoffnung verbunden,
endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Die Angst in
den Zielländern besteht mehr darin, es könne sich im eigenen
Lebensumfeld zu viel verändern. Dass dies begründet ist, sieht man
daran, dass sich Bund und Länder erst jetzt aufraffen, für
angemessene Strukturen zu sorgen, mit denen der Flüchtlingsstrom
bewältigt werden kann. Bisher traten die Kommunen bereits in
Vorleistung, die es inzwischen gewohnt sind, mit ihren Problemen
allein gelassen zu werden.
Die
Stimmung in der Bevölkerung ist wesentlich geprägt von der
medialen Berichterstattung. TV und Presse berichten in einer Art,
die Ängste im eigenen Land und Anreize bei den Flüchtlingen
verstärken. Die Flüchtlinge, die am Ende des Zweiten Weltkriegs
auf dem Weg waren, unterscheiden sich kaum von denen, die jetzt zu
uns kommen. Sie haben nur eine andere Nationalität und teilweise
einen anderen Glauben. Die Mittel zur Integration sind jedoch die
gleichen, die bereits früher erfolgreich waren. Es sind Siedlungen
erforderlich und Firmen, die Arbeitsplätze schaffen.
Es
ist außer dem humanitären Problem hauptsächlich ein logistisches
Problem, die Flüchtlingsströme zu bewältigen. Der kommende Winter
verschärft den Zeitdruck, denn viele Menschen sind noch auf dem
Weg. Es ist ein richtiger Schritt der Maintaler AG Asyl, den Auftrag
der Erstellung einer Prioritätenliste an die Stadt zurückzugeben
und ausschließlich die kurzfristige Umsetzung zu priorisieren.
Damit werden kommende jahreszeitlich bedingte Schwierigkeiten
reduziert. Bei allen Lösungen, die gefunden werden, muss
realistisch abgeschätzt werden, welche langfristigen Auswirkungen
die Integration von Flüchtlingen haben wird. Aus vielen Interviews
geht hervor, dass noch viele Angehörige in den Lagern im Libanon,
Jordanien oder der Türkei darauf warten, dass ihre
vorausgeschickten jungen Männer Fuß fassen und die Grundlage für
den Nachzug schaffen. Die lückenlose Erfassung der Flüchtlinge und
ihrer Lebensumstände ist wichtig, um den wirklichen Umfang der
Aufnahme zu ermitteln. Ein absolutes Muss ist auch die
Zurückweisung all derer, die sich mit falschen Angaben Vorteile
verschaffen wollen.
Politiker
sprechen von "Herausforderung" und "Chance" und
denken dabei an Arbeitskräfte und zukünftige Steuerzahler und die
Beträge zu den Sozialsystemen. Dass in eine langsam überalternde
Gesellschaft junge Menschen kommen, ist ebenfalls ein Faktor, der
bedacht wird. Zunächst müssen Arbeitsplätze und Wohnraum
geschaffen werden.
Die
eigentliche Gefahr einer gelungenen Bewältigung der
Flüchtlingsprobleme liegt im Vergleich zur Behandlung unserer
eigenen Landsleute, die sich in schwierigen Situationen befinden.
Hier wird das Heer der sich von der Gesellschaft im Stick gelassen
fühlenden Menschen mit der Flüchtlingshilfe vergleichen und
berechtigte Fragen stellen. Auch wenn das finanziell nur schwer zu
stemmen ist, so müssen auch dort längst versäumte Maßnahmen
greifen, damit sich unsere Betroffenen nicht ungleich behandelt
fühlen und sich rechtradikalen Strömungen anschließen. Die Fehler
der Politik waren noch nie so klar zu erkennen, wie heute. Jetzt
muss etwas passieren!
Klaus
Klee |
|
Im
Stundenglas der Zeit
Hatten
Sie schon mal das Gefühl, dass das Leben zerrinnt, immer weniger wird,
und dass Sie unbedingt etwas dagegen tun müssten? Ihr Leben ist voller
Verpflichtungen und Sie können sich nicht dagegen wehren? Dann ist es
höchste Zeit, einiges zu ändern!
Nachdem
ich die Frage für mich selbst beantwortet hatte, stand ich vor dem
Problem "Wie?". "Du musst Prioritäten
setzen!", sagte ich mir und begann, alles, was ich mir als
entbehrlich vorstellen konnte, aufzuschreiben. Doch - wie wendet man
"entbehrlich" an? Als nicht entbehrlich (geht
einfacher) stufte ich alles ein, was mir Spaß macht. Beim Einzel-Check,
wo denn Mühe und Lohn nicht mindestens ausgeglichen sind, rückten einige
zeitaufwändige und für mich selbst wenig lohnende Themen in den Fokus.
So langsam näherte ich mich den Dingen, die Motivationen pulverisieren
und mich sogar zermürben, so sehr, dass ich das Gefühl habe, mein
Körper selbst rinne unaufhörlich durch ein Stundenglas. Mit zunehmendem
Alter verstärkt sich dieses Gefühl und jede nicht zufriedenstellende
Sache erzeugt den Eindruck, Kraft sinnlos vergeudet zu haben. Automatisch
richtet sich mein Zorn gegen in solche Prozesse involvierte Personen. Es
sind die Verhinderer und Treibanker, die mehr zerstören als sie selbst zu
leisten imstande sind und die wegen ihres bornierten Vorgehens jede Lust
an der Mitarbeit oder einer Initiative nehmen. Es ist sinnlos, gegen
derart doofe menschliche Windmühlen zu kämpfen. Sie sind leider
eindeutig in der Mehrzahl.
Welche
Rolle spielt dabei meine Homepage?
Nachdem
ich bereits einige Zäsuren vornahm, rückt auch diese Homepage,
Internet-Zeitung oder Blog (wie Sie wollen) in meinen persönlichen Fokus.
Mancher Leser wird sich fragen, warum ich das überhaupt mache und
vermuten gar ein krankhaftes Verhalten, sich mitteilen zu müssen. Wenn
das so wäre, müsste man aber jedem Autor oder Journalisten das gleiche
Motiv unterstellen und dringend manch rührige Teilnehmer sozialer
Netzwerke therapieren.
In
meinem Fall ist es die immer wiederkehrende Frage, "warum"
etwas passiert und welche Wirkung es hat, die mich antreibt. Das erzeugt
Fragen, nach dem "Wie" - wie man etwas besser,
effektiver, sinnvoller, richtiger machen oder auch lassen kann. Bei den
meisten Menschen ist "mit den Achseln zucken" die
gängigste Antwort auf Fragen, weil man sich solche Fragen immer weniger
stellt. Es sind die bekannten immer gleichen Antworten, die jedes darüber
Nachdenken sinnlos erscheinen lassen. Genau das macht mich rasend, denn
einige Strategen, wie Politiker, Wahlbeamte und Verwaltungsmenschen
agieren in einer Art Wahrnehmungsschatten und nutzen dies gnadenlos aus.
Klärt
man in geeigneter Weise über solche Vorgehensweisen auf, besteht
zumindest die Möglichkeit, dass sich etwas ändert. Die Mühe lohnt sich
jedoch immer weniger, etwa so, wie sich die Wahlbeteiligung entwickelt.
70% der Wähler ist es momentan zum Beispiel egal, wer Bürgermeister
wird, was der alte Bürgermeister wie machte und was man davon wie
richtiger machen könnte. So scheint es für Nichtwähler auch "wurscht"
zu sein, was die Kandidaten zu verschiedenen Themen von sich geben.
Inzwischen
stellen private Initiativen Fragenkataloge an die Kandidaten zusammen und
lassen sie beantworten, um sie später zu veröffentlichen. Dabei
erreichen sie immer nur einen Teil der Wähler. In Maintal mangelt es
einfach an journalistischer Vielfalt, um die Bürger ausreichend zu
informieren. Die einzige noch verbliebene Lokalzeitung nimmt sich mit
ihrer schwachen lokalen Berichterstattung und einem Überangebot an
Banalitäten selbst die für echte Breiteninformation erforderliche
Substanz und kann ihre frühere Rolle immer weniger erfüllen.
Es
gibt jedoch Alternativen. Mit meiner Homepage greife ich seit über einem
Jahrzehnt vernachlässigte oder einseitig behandelte Themen auf und
berichte darüber kritisch, vielleicht, weil ich nicht von Werbung und
Abos abhängig bin. Das Weiterbetreiben des politischen und zeitkritischen
Teils meiner Homepage hängt zukünftig sehr davon ab, wann das Maß der
Ignoranz und der Selbstherrlichkeit in den Bereichen Politik und
Verwaltung voll ist und keine Chancen mehr für Veränderungen zum Guten
zu erkennen sind. Obwohl ich eine stattliche Zugriffsstatistik verzeichnen
kann, werde ich vielfach aus Ignoranz und Verärgerung von den
Zielpersonen meiner Kritik wie Luft behandelt. Einige Stammleser suchen
allerdings immer wieder den Dialog, was mir zeigt, dass diese Art der
Berichterstattung und Kommentierung einfach zum Spektrum Maintaler
Informationskultur gehört. Das wiederum macht meine zu treffende
Entscheidung nicht einfacher.
Aktivitäten
der Konstitution anpassen
Mit
zunehmendem Alter spielt die körperliche Konstitution eine immer
größere Rolle. Was bisher mühelos erschien, spürt man jetzt immer
stärker in den Knochen. Die mit der Zeit gewachsene Erfahrung verlangsamt
zudem das Agieren, weil man immer mehr zu bedenken hat. Für die ganz
Jungen mit ihrer schnelllebigen Art ist das ungewohnt bis störend.
Zunehmend wird man als Senior zum Fremdkörper und man zieht sich stärker
auf altersgerechte Themen zurück. In meinem Fall ist das die Maintaler Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS, der ich seit mehreren Jahren das Gesicht verleihe und in
der ich einige Rubriken fülle. Obwohl die Zeitung nur viermal im Jahr
erscheint, sind die letzten drei Wochen vor Drucklegung eine
Knochenarbeit. Belohnt werde ich immer wieder durch das Ergebnis und die
immer größere Werbenachfrage. Letztere kann jedoch sauber von der
Freiheit des Lesestoffs getrennt werden, was kommerziellen Druckwerken nur
sehr schwer gelingt.
Mit
meinem Garten in Fechenheim - eigentlich ein kleiner Park - ist
zwar ein sehr hoher Kraftaufwand verbunden, dort tanke ich jedoch die
mentale Kraft, die ich zur Umsetzung meiner Passionen brauche. Leider
werde ich ihn Ende 2016 renaturiert haben müssen, weil die Stadt
Frankfurt das Gelände für ihre Grüngürtelplanung benötigt. Das Jahr
2016 wird aus diesem Grund noch einmal sehr viel Zeit und Kraft kosten, an
dessen Ende mit Sicherheit keine Freude herrschen wird. Hier wird das
Stundenglas besonders deutlich zu spüren sein, weil dann über 30 Jahre
Gartenfreude endgültig wie Sand abläuft. Die dadurch frei werdende Zeit
wird natürlich für eine Entlastung sorgen.
Eine
meiner erfolgreichsten Passionen ist das permanent ausverkaufte Lokale
Kabarett MIKROKOSMOS, das einmal jährlich mit vier bis fünf
Vorstellungen Liebhaber humoristisch- satirischen Gedankengutes
begeistert. Vor einigen Jahren verabschiedete ich mich zwar von der
Bühne, liefere aber in Kreis der Autoren weiterhin den Stoff, der die
kabarettistische Qualität ausmacht. Der Begriff Kabarett verschmilzt
heute immer stärker mit Comedy. Hier ein ausgewogenes Programm zu
schaffen, ist mir ein echtes Anliegen. Leider ist das kommunalpolitische
Element unter den Autoren nicht breiter vertreten. Ein Rückzug aus dem
Kabarett wäre deutlich spürbar, wenn ich mich ganz zurückziehen würde.
Diskussionen um Inhalte oder die Art der Darbietung nehmen sehr oft
Umsetzungsfreude und rücken den kabarettistischen Sand näher an die
Öffnung der virtuellen Sanduhr. Es gelingt mir immer schwerer, diesen
Strom zu stoppen. Noch mache ich den Konflikt nicht an Jung und Alt fest,
denn dann fiele mir die Entscheidung deutlich leichter.
Neue
Sandlieferung
Meine
Aktivitäten im Humor-Musik-Verein "Edelweiß" nehmen
seit 1980 einen breiten Raum in meinem Leben ein. Seit dem Beginn meiner
vornehmlich kreativen Betätigung zum Wohl des Vereins sind bereits
mehrere Generation Humoristen herangewachsen, zu denen ich leider immer
weniger direkten Kontakt habe. Nachdem sich der Verein unglaublich gut
entwickelte und in der Maintaler Werteskala recht hoch angesiedelt ist,
ist wieder einmal ein Zeitpunkt gekommen, Aktivitäten mit zeitgemäßen
Veränderungen anzureichern. Meine persönliche Sanduhr ließe sich erneut
mühelos mit Ideen-Sand auffüllen, wenn dies kein geschlossenes System
wäre. Man hat jedoch nur eine einzige Kraft, die man vergeuden kann. So
wird es beim ideellen Input bleiben, der von den Jüngeren des Vereins
umgesetzt werden muss. Unzweifelhaft juckt es gewaltig, mit anzupacken,
doch die Ressourcen sind inzwischen leider begrenzt. Das Gleiche gilt auch
für andere Vereinsaktivitäten, bei denen man immer noch auf mich zählt.
Alles
hat seine Zeit
Es
ist offensichtlich normal, dass man sich im letzten Viertel des Lebens von
vielen Dingen verabschieden muss, um das erhoffte Alter überhaupt zu
erreichen. Man stellt sich unweigerlich die Frage, ob man das, was man
verändern möchte, in seiner endgültigen Art überhaupt noch erlebt. Das
hat ganz besonders Einfluss auf Bürgerbeteiligungsprojekte, die
sich bekanntlich endlos hinziehen, ehe sie umgesetzt werden. Aber gerade
da wäre die Erfahrung von Senioren sehr wichtig. Ich habe mich wegen
meiner negativen Erfahrungen auf diesem Gebiet inzwischen davon
verabschiedet, weil doch immer nur die Ergebnisse dabei herauskommen, auf
die verwaltungsseitig hingewirkt wurde.
Man
muss aber auch das mitgemacht haben, um sich darüber ein Urteil bilden zu
können. So kam ich zu dem gleichen Schluss, der auch in Psalmen des neuen
Testaments nachzulesen ist, dass "Alles seine Zeit hat".
So hat das Beginnen seine Zeit und das Beenden seine Zeit.
Wie weit beide Punkte voneinander entfernt sind, hängt leider sehr oft
von Menschen ab, in deren Mitte man sich befindet. Aus dem Stundenglas
meiner kleinen Welt heraus beobachte ich das alles, kann es jedoch nicht
verändern, weil es natürlichen Gesetzmäßigkeiten folgt, auf die ich
keine Einfluss habe. Schade!
Veröffentlicht
am 06.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Erfolgreiche
Sportler sprechen immer von "Körnern", die sie
verbrauchten oder die ihnen im schlimmsten Fall fehlten. Es sind
jene Körner, die wie Sand durch ein Stundenglas rinnen. Ein Mensch
im dritten Jahrzehnt baut physisch bereits keine neuen
"Körner" mehr auf, er sammelt hauptsächlich Erfahrung.
Dieser wachsende Erfahrungsschatz befähigt dazu, mit wesentlich
weniger körperlichem Verschleiß Ziele zu erreichen. Die dabei
rieselnden Körner werden fast gar nicht registriert. Kommt es nach
permanenten Spitzenverbräuchen doch dazu, schlucken heute immer
mehr Menschen Pillen, die ihnen über die Engpässe hinweghelfen.
Damit ist dem körperlichen Raubbau Tür und Tor geöffnet.
Die
Folge ist sehr oft ein Burnout, der sowohl physisch als auch
psychisch zuschlägt. Immer mehr junge Leute pausieren heute infolge
eines Burnouts, um sich zu regenerieren. Was sie nicht wissen, ist
die Tatsache, dass die verlorenen "Körner" nicht mehr
zurück kommen, weil eine Lebenseinheit ein geschlossenes System
darstellt und die Zellteilung klare Grenzen hat.
Es
gilt, rechtzeitig aufzuwachen! Leistungsfähigkeit ist nicht
unendlich gegeben. Um uns herum sind viele Menschen, die nun gar
nicht wissen, wovon dei Rede ist, weil sie nie an Leistungsgrenzen
kamen. Sie haben so viele Reserven, dass man neidisch werden
könnte. Diese Reserven machen jedoch vielfach träge - so, als sei
man satt. Wir bezeichnen solche Menschen gern abfällig als
"Schlauberger", weil sie anderen die Arbeit überlassen.
Sie waren jedoch so schlau, mit Aktionen, an die sie nicht glaubten,
auch keine "Körner" zu verbrauchen. Sie strahlen oft
sogar recht provozierend Zufriedenheit aus
Das
Rezept: Haushalten!
Menschen,
die ihre innere Zufriedenheit stets aus dem Bewusstsein vollbrachter
Leistungen beziehen, scheuen keine Leistung. Leider gibt es die
Weisheit: "Wer die Idee hat, muss es machen!" Das
träge Umfeld gibt sich oft lust- und antriebslos, stellt banale
Fragen und versucht so, Dinge zu verhindern. Dem Macher bleibt oft
nichts anderes übrig, als die Sache selbst umzusetzen, damit die
Veränderung auch wirksam wird. Stellt sich dann der Erfolg ein,
sind alle wieder dabei.
Gut
beraten sind "Macher", wenn sie mit ihren Kräften
haushalten. Allzu schnell verbraucht man seine Energie und verliert
letztendlich die Lust. Darauf warten förmlich die, die von Anfang
an dagegen waren oder denen eine erfolgreiche Umsetzung eigene
Erfolge überdecken würde. Bei der Mitwirkung von agilen Senioren
ist diese Reaktion immer wieder im Kreis Berufstätiger zu erleben,
die eigentlich dafür zuständig sind, dass solche
Verbesserungspotenziale nicht auftreten. Erfahrung schadet nur dem,
der sie nicht hat. Dagegen haben Senioren Erfahrung im Überfluss.
Das kann schon ein Ärgernis sein!
Seit
ewigen Zeiten fällt es den Menschen schwer, mit der Zeit und dem
Älterwerden fertig zu werden. Das höchste Gut neben der Gesundheit
ist die Zufriedenheit. Aus diesem Grund sollte man sein eigenes
Stundenglas stets gut im Auge behalten.
Klaus
Klee
|
|
Den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben
"Den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben", so lautet eine
Redensart, die aus dem Juden- und dem Christentum kommt. Auf nichts passt
das momentan besser, als auf die Aktivitäten Rechtsradikaler im
Zusammenhang mit Flüchtlingen und Asylsuchenden. Flüchtlinge,
Asylsuchende und Fremde werden zu Teufeln hochstilisiert, die über
unser Land herfallen und es angeblich aussaugen und verändern.
Diejenigen, die argumentativ das größte Schreckgespenst der
Nachkriegsdemokratie, den Nationalsozialismus, als Drohkulisse
"Beelzebub" benutzen, wollen damit Flüchtlinge und Ausländer erschrecken und
vertreiben. Man spricht das zwar nicht so aus, benutzt jedoch alle
Synonyme dieses Systems, um sie gegen die Fremden einzusetzen. Für viele
Menschen in ehemals von uns annektierten Ländern ist heute noch der
Nationalsozialismus abschreckend. Was sich allerdings momentan in den
Ländern der Flüchtlinge abspielt, kommt dem ebenfalls sehr nahe, sonst
würden die Menschen nicht flüchten. Während des Nationalsozialismus
wurden ebenfalls Sündenböcke für soziale Missstände im eigenen Land
gesucht und gefunden und unter ihnen ein Exodus ausgelöst, ehe es noch
härter kam. Das mit böser Absicht in Erinnerung zu rufen, ist bereits
ein Verbrechen. Doch unser Staat fühlt sich gegenüber den radikalen
Horden und den ihnen wie Schafe folgenden Ewig-Gestrigen recht sicher.
Geht
es den radikalen Protestlern wirklich um Überfremdung und
Fremdenhass
oder
richten sich deren Aktivitäten gegen den Staat,
weil
von dessen Angriffsflächen momentan alles abprallt?
Die
immer weiter auseinander gehende Schere zwischen Arm und Reich und eine in
weiten Teilen verfehlte Sozialpolitik dürften die wahren Gründe der
massiven Proteste sein. Große Teile der Bevölkerung fühlen sich von
vielen Entwicklungen abgehängt und können nicht verstehen, dass sich der
Staat nicht um sie kümmert. Nun dreht sich alles um die Flüchtlinge und
sie fühlen sich erneut zurückgesetzt. Damit ist die Lunte gelegt, die
jetzt lichterloh brennt.
Wie
wenig ausgeprägt die demokratische Gesinnung vieler
Protestierenden ist, sieht man in den
neuen Bundesländern. 40 Jahre plus der Zeit des Nationalsozialismus
fehlen bei der Erfahrung mit Demokratie und Freiheit. Seitdem die Pegida-Bewegung
mit der rechtsradikalen Szene verschmolz, wirkt der Bazillus der
Fremdenfeindlichkeit jetzt sogar im ganzen Land. Das unbedarfte Mitmachen
unpolitischer Menschen erinnert an die Jahre nach 1933 bis 1945. Lerneffekt
gleich Null! Auf die Jungen, die heute aus Dummheit die Nazi-Zeit
aufgreifen, hat die Politik keine Antworten parat. Kurioserweise sprechen
absolut friedfertige Menschen, die gegen den rechtsradikalen Mob vorgehen,
bereits schon von der Notwendigkeit spezieller Arbeits- und
Umerziehungslager für Rechtsradikale als Lösung. So gesehen würden die
Rechtsradikalen damit von den unfreien Merkmalen genau der Zeiten eingeholt, die
sie glorifizieren. Verrückte Welt!
Motivationen
Diejenigen,
die den bei uns Zuflucht suchenden Menschen helfen und sie bereitwillig
integrieren wollen, konzentrieren sich auf diejenigen Menschen, deren
Schicksale gravierend sind. Sie trennen dabei gepeinigte Flüchtlinge
von den vielen Glücksrittern, die hier nur eine bessere Zukunft und
Wohlstand suchen und aus sicheren Herkunftsländern kommen. Andere Länder
gehen ganz andere Wege. Am Beispiel von Ungarn, England und Frankreich sieht
man, dass auch das Mittel der radikalen Grenzabschottung, wie hohe Zäune,
zur Abschreckung genutzt werden. Sie erinnern an die ehemalige
innerdeutsche Grenze und die unerbittliche Haltung gegenüber
Grenzverletzern. Selbst Israel nutzt dieses Mittel und die USA findet
solche Verhaltensweisen ebenfalls demokratiekonform. Ist es das, was die
Fremdenfeindlichen wollen?
Bevorzugte
Ziele
Viele
Menschen, die zu uns kommen, wurden über die heutigen Medien und die
weltweit zu empfangenden Signale von Wohlstand und Freiheit angelockt und
begeben sich in die Hände von kriminellen Schleusern, die sie inzwischen
zu Tausenden auf dem Transfer sterben lassen. Menschen zu schleusen ist
heute lukrativer als der Drogenhandel. Nach den Schleusern werden kundige
Berater in den Zielländern aktiv, um Abgewiesene über alle
Möglichkeiten der Aufenthaltsverlängerung zu informieren und alle
Rechtsmittel zu nutzen. Kostenlos werden diese "Beratungen"
nicht sein. Durch Flucht und Vertreibung haben sich neue Wirtschaftsfelder
erschlossen. Obwohl auch diese
Informationen um die Welt gehen, hält es viele junge Menschen nicht davon
ab, es dennoch zu versuchen, weil sie persönlich in ihren Heimatländern keine
Perspektive sehen.
Heute
holen uns die gnadenlose Ausbeutung der Dritten Welt während der
Kolonialzeit und die jüngsten politischen Entwicklungen ein. Die Auswirkungen
werden nun unsererseits als Bedrohung empfunden. Die Angst vor
Überfremdung wächst.
Zwischen
Recht und Religion
Erheblich
integrationshemmend sind Ängste, die über Glaubensunterschiede, fremde
Sitten und Gebräuche entstehen. Die Slowakei lässt zum Beispiel nur
christliche Flüchtlinge einreisen, um dem Islam mit all seinen
Begleiterscheinungen keine Chance zu geben.
Natürlich haben wir uns im Grundgesetz für die freie Religionsausübung
entschieden, weil alle Religionen mit ihren Regelwerken den Sinn haben,
das Zusammenleben der Menschen zusätzlich zu den übrigen Gesetzen zu
regeln. Der Staat bedient sich dabei gern den in den Religionen
verankerten Glaubensauffassungen von Schuld- und Sühne, wenn es um Verstöße
gegen Regeln des Zusammenlebens geht.
Kaum eine Religion wird derzeit
jedoch mehr instrumentalisiert und vergewaltigt als der Islam, auf den
sich extreme Terroristen berufen. So lässt sich ungehindert Angst und
Schrecken verbreiten. Das entstehende Zerrbild macht es so schwer,
friedliche und teilintegrierte Moslems aus der Schusslinie herauszuhalten.
Da hilft es auch nicht, dass unsere Politiker behaupten, der Islam gehöre
zu Deutschland. Da schwingt womöglich das Bewusstsein mit, dass das
Christentum ebenfalls seine rabenschwarzen Zeiten im Kampf um religiöse
Marktanteile auslebte. Die Kirche koppelte das Jahrhunderte lang an die
Expansionspolitik der Herrschenden. Eine große Rolle spielt die
Gebärfreudigkeit der zu uns kommenden Menschen, die im absoluten
Gegensatz zu unserem Verhalten steht. In den Schulen nimmt der Anteil mit
Migrationshintergrund rasant zu. Auch das schürt Ängste.
Reformen
sind dringend notwendig, um zu uns kommende Menschen bezüglich ihrer
Sitten und Gebräuche aus dem
Mittelalter in die Neuzeit zu überführen. Bei vielen Integrierten ist
das geschehen, was ihnen die Anpassung erleichterte. Solange sich Gläubige
jedoch rein äußerlich gravierend und demonstrativ von ihrer neuen Umgebung
unterschieden, wecken sie Ressentiments, was wiederum ihre Integration
erschwert. Dass einige Formen religiöser oder ritueller Verhaltensweisen
ungehindert sogar im Widerspruch zu unseren Gesetzten stehen, ist ebenfalls
störend. Das schafft weitere Angriffsflächen.
Flüchtlinge
sollten aktiv mitwirken
Unter
den Menschen, die zu uns kommen und hier integriert werden wollen, sind
durchaus Menschen, die aktiv in die Bewältigung der Probleme eingebunden
werden können. Den hiesigen Behörden fehlen einfach wichtige
sprachkundige Bezugspersonen aus den Herkunftsländern, die bei der
Harmonisierung aktiv mitwirken. Wenn Ängste abgebaut werden sollen,
müssen unsere Landleute auch Sitten und Gebräuche verstehen lernen. Das
wird allerdings bei Asylsuchenden aus den Balkanländern wenig Erfolg
versprechen, weil sie sich recht schnell in ihren landestypischen
Subkulturen integrieren, nur nicht bei uns. Die Kommunen, die mit ihren
Problemen nahezu allein gelassen werden, bauen gerade die erforderlichen
Strukturen auf, haben jedoch mit den Einheimischen mehr Probleme als mit
den Flüchtlingen. Auch diesbezüglich muss sich einiges ändern.
Veröffentlicht
am 30.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Fremdenfeindlichkeit
macht blind |
Bedenklich
sind die Verhaltensweisen älterer Menschen, die ihre
Lebenserfahrung nicht richtig verarbeiten. Mit einer arrogant
wirkenden Fremdenfeindlichkeit glänzen Ewig-Gestrige, seitdem die
ersten Gastarbeiter zu uns kamen. Nun kommen Flüchtlinge und
Asylsuchende in großen Massen zu uns und sie sind darauf nicht
vorbereitet. Also greifen erneut die alten Denkmuster. Die
Generation, die noch Zwangsarbeiter aus einigen der Herkunftsländern erlebte,
ist zahlenmäßig inzwischen recht dünn. Deren Einstellung lebt allerdings in
kleinen Bereichen wie ein Bazillus weiter. Dazu gehört auch die
empfundene Selbstverständlichkeit, dass niedere Arbeiten nicht
unbedingt von Deutschen ausgeführt werden sollten.
Mit
der von Rechtsextremen endgültig vereinnahmten PEGIDA-Bewegung
lebte das nationalsozialistische Wertedenken über Fremde
wieder auf. Obwohl das Wissen über den Nationalsozialismus bei der
jüngeren Generation mehr als dürftig ist und sie mehrheitlich
Opfer von braunen Rattenfängern sind, geben sie sich wissend und
überzeugt, dass es einem graust.
Karikaturen Kurt Halbritter
Der
Teil der Geschichte des Nationalsozialismus, der mit Flucht und
Vertreibung zu tun hat, ist den Neonazis nicht bewusst, sonst
würden sie darüber nachdenken. Ein starker Nationalismus, gepaart
mit staatlicher Rundumversorgung, das wäre ihr Ding! Zumindest die
Rundumversorgung, die sie bei den Flüchtlingen wittern, wecken Neid
und Begehrlichkeiten. Dabei vergessen sie, dass die Flüchtlinge oft
nur noch das besitzen, was sie tragen konnten.
Die
Flüchtlinge würden
natürlich gern im eigenen Land leben, doch das ist ihnen unter
Lebensgefahr verwehrt. Was nun benötigt wird, ist nicht
Fremdenhass, sondern Menschlichkeit.
Klaus
Klee
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Sind
alle Hasen dumm?
In
den letzten Tagen fragte man mich, wo denn eigentlich meine Satiren
bleiben würden. Das sei alles zu realistisch und nicht süffisant genug,
was zu lesen ist. Stimmt! Stellenweise ist es mir derzeit nicht
genug zum Spaßen, obwohl es dazu genug Anlässe gäbe. In den letzten
Tagen fiel mir wieder ein Kinderbuch in die Hände mit dem Titel "Die
Schule im Walde". In diesem Buch werden Kinder auf das
Leben vorbereitet. Interessanterweise sind alle Personen aus der Tierwelt
entnommen, denen Charaktereigenschaften zugeordnet wurden. So ist der Wolf
böse, der Igel langsam, der Raabe schlau, die Eule konservativ, Spatzen
und Meisen Kindern ähnlich und der Hase immer schnell, aber nicht schlau.
Kurz darauf nahm ich den Maintal TAGESANZEIGER vom 25. August 2015
in die Hand und las die Leserbriefe von Joachim Sukatsch (51
Jahre CDU-Mitglied) und Monika Vogel (Fraktionsvorsitzende
von Bündnis 90/Die Grünen in Maintal). Und siehe da, Satire ergriff
sofort von mir Besitz. Erstgenannter trat aus der CDU aus, weil ihm die
Griechenlandpolitik und das Auftreten von Volker Kauder
nicht passt, und Maintals CDU-Parteichef Wilfried Siegmund
weiß gar nichts von einem Rücktritt. Wird nicht so wichtig sein, dachte
ich sofort.. Monika Vogel regte sich derweil über einen
Leserbrief auf, welcher der Kandidatur ihres Parteifreundes und
Bürgermeisterkandidaten Friedhelm Duch indirekt schaden
könnte. Was mir besonders auffiel, war zunächst die Aufzählung eigener
Meriten, um schlecht informierten Bürgern (den Hasen) erst einmal klar zu
machen, wie wichtig das jetzt ist, was die Leser zu lesen bekommen. Wenn
sie wüssten, dass es den meisten Lesern nur auf die Qualität der
Information und deren Gebrauchswert ankommt, hätten sie es
gelassen.
Die
"Schule im Walde" (man muss
deshalb nicht auch im Wald stehen) würde den Kindern die Angelegenheit Joachim
Sukatsch folgendermaßen vermitteln:
Der
Kauz steht ganz stolz im Wald und seine Füller und Kugelschreiber
blitzen in der Sonne. Er wirkt aufgekratzt.
Nach
50 Jahren stellte er nun fest, dass er als Mitglied des schwarzen Waldes nicht mehr vertreten kann, was
in seinem Wald geschieht und er trat aus seinem schwarzen Wald aus.
Vor lauter Bäumen seh er den Wald nicht mehr. Er verkündete es allen Hasen,
dass er geht, damit sie traurig sein sollten. Doch es interessierte niemand! |
|
In
China fiel derweil ein Sack Reis um, was ebenfalls niemand interessierte.
Die Welt ist ja so ignorant! vielleicht denkt der Kauz womöglich darüber nach,
ob er sein Bundesverdienstkreuz zurück gibt, das er für so viele
Verdienste bekam, an die sich heute kaum noch jemand erinnert. Doch
das liegt ihm sicher nicht. Manche Kauze nennt man deshalb auch
"komische Kauze".
Zum
Leserbrief von Monika Vogel würde sich das vielleicht so
lesen:
|
Lehrerin
Raabe zeigt den dummen Hasen auf der Tafel, wer Chef im Wald werden
will. Es gibt aber noch andere, die Chef werden wollen. Die dummen
Hasen macht sie nun darauf aufmerksam, dass auch eine gefährliche Frau Chef werden will,
die von Personen unterstützt wird, die sie mit ihrem Engagement
beeindruckte. Lehrerin Raabe klärte nun alle auf, wie falsch das
sei. Ihre Meinung sollten die Hasen übernehmen obwohl sie selbst nicht Chef im Wald werden wolle oder könne. Sie sei halt als
Lehrerin wichtiger. Die böse Kandidatin ist aber die Freundin vieler Hasen, die
gar nicht so dumm sind, wie von ihnen angenommen wird.
Das ist
übrigens gut so! |
Veröffentlicht
am 25.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Das
geht auch Dich an!"
Was
mir nicht genug egal ist |
Hintergrund
der nebenstehenden Satire ist die komische Art, in Leserbriefen
zunächst die eigenen Verdienste aufzuzählen, um den Lesern klar zu
machen, mit wem sie es zu tun haben. Sicherlich wäre das
überflüssig, wenn alle Leser wüssten, wer da schreibt oder noch
besser, wenn die Leser den Inhalt und die Aussage des Leserbriefs
höher einschätzen würden als die Person. Natürlich sagt man
landläufig gern, dass man Gesagtes oder Gesprochenes nur über die
Person richtig einschätzen kann. Das ist wohl wahr. Richtiges und
Gehaltvolles benötigt allerdings solche Vorraussetzungen nicht.
Wenn ein Zitat inhaltlich stimmt, ist es ja auch uninteressant, von
wem es stammt, selbst wenn es Konfuzius wäre.
Viel
interessanter ist, was hinter dem unaufgeforderten Aufzählen
von erworbenen Meriten steht. Genauso interessant ist es aber auch,
wenn Äußerungen, die als Bürgerinnen und Bürger erfolgen,
unaufgefordert und in böser Absicht mit Ämtern und Funktionen der
Personen in Verbindung gebracht und dementsprechend bewertet werden.
Was steckt dahinter?
Wenn
die Maintaler Kinderbeauftragte, der partei- und
Fraktionsvorsitzende und Parteichef der SPD sowie der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen für das
Bürgermeisteramt kandidieren, dann machen sie das losgelöst von
ihren Ämtern. Sebastian Maier legte seine Ämter bis
zur Wahl nieder, bleibt aber Stadtverordneter, Friedhelm Duch
legte keine Funktion nieder und bleibt ebenfalls Stadtverordneter.
Warum soll, wie von Monika Vogel gefordert,
ausgerechnet Monika Böttcher ihr Amt als Kinder- und
Jugendbeauftragte ruhen lassen? Als Erklärung liefert sie, dass die
Notbetreuung während des Kita-Streiks, die maßgeblich von Monika
Böttcher organisiert wurde, nicht als Privatperson, sondern
in Ausübung ihres Amtes erfolgt sei, weshalb man es ihr nun nicht
bei der Bürgermeisterwahl als besondere Art, Probleme anzugehen,
anrechnen dürfe. Eine seltsame Meinung! Die wird auch über die
Reputation nicht besser.
Beim
Ehrenstadtrat Joachim Sukatsch mag durchaus die
Verärgerung über die Griechenland-Politik seiner Partei und das
forsche Vorgehen von Volker Kauder groß sein. Es
reiht sich jedoch in die Politik der letzten 50 Jahre ein, in denen Joachim
Sukatsch CDU-Mitglied ist. Mit Fraktionsdisziplin kennt er
sich bestens aus. Ich möchte auch behaupten, Helmut Kohl
trieb vieles noch schlimmer als Angela Merkel und die
Lügen um die Parteispenden haben Herrn Sukatsch ja auch nicht
beeindruckt. Warum also jetzt nach 50 Jahren? Spielt vielleicht auch
die Asylpolitik eine Rolle, die viele Bischofsheimer gerade jetzt
beschäftigt?
Eigentlich
ist es uns ja egal...! Aber immerhin...!
Klaus
Klee
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Wohin
mit Erfahrungen?
"Die
Jugend wäre eine viel schönere Zeit, wenn sie erst im Alter
käme...", stand neulich auf einem Kalenderblatt und das machte
mich doch etwas nachdenklich. Es erinnerte mich an Zeiten, in denen ich
locker über Dinge hinweglebte, die mir heute absolut wichtig erscheinen
und die ich damals ganz anders hätte anpacken müssen. Neugierig schaute
ich nach, was der nächste Tag als Kalenderweisheit bringen würde. Aha! -
"Zwei Dinge kommen im Leben nie zurück: Das gesprochene Wort und
die verpasste Gelegenheit...!" Und wieder fielen mir gleich
ein Dutzend Situationen ein, auf die dieser Spruch passte. Mit dem dritten
Spruch ließ ich es dann bewenden, denn dort stand: "Man hat immer
zwei Gründe etwas zu tun: Einen anständigen und einen wahren...". Wer
auch immer solche Sprüche festhält, es müssen prägende Erlebnisse oder
späte Erkenntnisse dahinter stehen. Es sind Männer und Frauen (Frauen
eher nicht), deren beste Jahre vorüber sind und die dabei sind, über ihr
Leben nachzudenken.
So
ein Leben gleicht einer Ansammlung von Gegenständen, die man lieb
gewonnen oder an die man sich gewöhnt hat. Kommt plötzlich etwas
davon abhanden, merkt man erst, was es einem bedeutete. Mancher
Zeitgenosse entdeckt bei solchen Gedankengängen das Schreiben, um seine
Gedanken zu sortieren. Dahinter steht das Bedürfnis, Gedankenmüll mal
aufzuräumen und die besten Stücke hervorzukramen, weil man ihnen viel zu
lang viel zu wenig Aufmerksamkeit schenkte. Vieles ist inzwischen jedoch
nicht mehr in dem Zustand, in dem es uns bisher in Erinnerung war.
Vielleicht hätte man es nicht wieder hervorkramen sollen, denn in der
Erinnerung hatte es noch den alten frischen Glanz. Dennoch ist das
Hervorkramen wichtig, weil man sonst nicht merkt, wie man sich selbst in
all den Jahren veränderte. Die Frage ist nur: Was macht man damit?
Kommt
man in Kontakt mit Menschen, die stets aufräumen und alles endgültig
entsorgen, was sie direkt nicht mehr brauchen, wird man sich seiner
eigenen Sammlung bewusst, auf der man wie auf einem heiligen Gral sitzt.
"Buch gelesen - Lese ich es noch einmal? - Nein - Weg damit!",
ist ein Gedankengang solcher Menschen, der mich nachdenklich macht. Hätte
man alles endgültig entsorgt, nachdem es seinen damaligen Zweck erfüllt
hatte, würde man nur noch im Hier und Heute leben. Bis zu einem gewissen
Grad machen wir das ja auch, aber was wäre, wenn der Vergleich zu
früheren Erfahrungen fehlen würde? Wir würden vielleicht alle Fehler
noch einmal wiederholen. Das Beste noch einmal zu wiederholen, geht leider
oft nicht mehr, weil unser in die Jahre gekommener Körper nicht mehr
mitspielt. So bleibt uns nur vermeintliche Schadensbegrenzung.
Ratschläge
geben - eine Art, Gedankenmüll wiederzuverwerten?
Wer
im Überfluss Vergangenes hortet, will es irgendwann weiter geben, damit
auch andere Menschen daran noch Freude haben. Bei Gegenständen zählt der
materielle Wert und der Gebrauchswert. Bei Ratschlägen, die wir gern und
oft weitergeben, zählt nur der erkannte Gebrauchswert. Das scheitert oft
daran, dass die Situationen, in denen die Erkenntnisse reiften, nicht
deckungsgleich sind. Unternehmensberater haben dafür eine praktische
Lösung. Wenn sie mal eine Erkenntnis hatten und eine Lösungsvariante
erarbeiteten, drehen sie die Situation eines zu beratenden Unternehmens so
hin, dass das Problem zu ihrer Lösung passt. Man bezahlt die Beratung und
legt sie nach kurzer Zeit zu den Akten, weil sie doch nicht verwertbar
ist. Der Preis für solche Beratungen - oft im sechsstelligen Bereich -
drückt aus, wie wertvoll der Berater seine Erkenntnis einschätzt. Es
kommt nur darauf an, wie er diesen Gedankenmüll vermarktet. Firmen, die
so etwas bedenkenlos umsetzen, sollten vielleicht ihren Vorstand
austauschen.
Doch,
was machen unsere Mitmenschen mit unserem Gedanken-Nachlass?
Zunächst
wird er scheinbar wohlwollend aufgegriffen, weil man sich selbst bisher
noch keine Gedanken darüber machte und man dem eifrigen Berater nicht vor
den Kopf stoßen will. Man weiß ja nie, wofür man ihn noch braucht.
Solang sich die Ratschläge noch deutlich von dem unterscheiden, was einem
selbst bereits einfiel, erinnert man sich leichter an sie. Hat man
Lösungen bereits selbst angedacht, überdecken die eigenen Ideen schnell
Ratschläge, die an uns herangetragen werden. So wichtig, wie sich der
Einzelne nimmt, so wichtig nimmt er auch seine eigenen Ideen. Aus dem
Gedanken-Nachlass Anderer wird damit Gedanken-Müll, auch wenn der einmal
hart erarbeitet war.
Was
können Senioren noch vermitteln?
Bevor
Senioren endgültig in eine Art Senioren-Jurassik-Park abwandern, in dem
sie nur Artgenossen ihrer eigenen Epoche treffen, erfasst sie noch einmal
das Bestreben, ihre Lebenserkenntnisse und -weisheiten vor eben jenem Tor
des Parks zu lassen, wo sie vielleicht einigen Menschen noch hilfreich
sein können. Es ist die Gruppe der 65-bis 75-Jährigen, die sich mit
ihrer zukünftigen Rolle in der Gesellschaft noch nicht abfinden wollen.
Etablierte Funktionsträger, Politiker, Leistungsträger von Vereinen und
sprunghafte Machtmenschen wissen, dass sie diese Art von Senioren wegen
ihrer Restlaufzeit nur noch kurze Zeit ausbremsen müssen. Ihre
Ratschläge hört man sich an, befolgt sie jedoch nicht oder nur mit
größtem Widerwillen, weil sie dem eigenen empfundenen Reifegrad entgegen
stehen. Dennoch sind Ratschläge nicht unnütz, man kann sie als
Empfänger immer noch weitergeben. Erfahrene Senioren treffen selten auf
jüngere Menschen, die bereits so erfahren sind, wie Senioren in deren
Alter ebenfalls noch gar nicht waren. Daraus folgere ich, dass jeder seine
Erfahrung selbst sammeln muss und jeder gutgemeinte Rat vergebens ist.
Exakt übertragbar sind Problemstellungen nie - auch nicht die, mit
Senioren.
Veröffentlicht
am 23.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Karikatur: Kurt Halbritter
So,
wie man sät, fällt die Ernte aus |
Nicht
ganz ohne Bezug wählte ich das obige Bild, denn es sagt viel über
die innere Ruhe und Kraft von Senioren aus, die sich auf das
Ursprüngliche konzentrieren. Diese Ansicht deckt sich vielfach mit
den Vorstellungen von Mitmenschen, die sie von Senioren haben. Ihren
großen Irrtum bemerken sie jedoch nicht.
Der
vielbesungene "demografische Wandel" kommt halt nicht ohne
uns Senioren aus, denn deren Zahl steigt unaufhörlich. Verbesserte
Medizin und ehemals geburtenstarke Jahrgänge wirken sich dramatisch
aus, ebenso die Lebenseinstellung der Generation des legendären
Wirtschaftswunders und der Protestphase Ende der 60-er Jahre. Was da
im Ruhestand auftaucht, sind nicht mehr die Kuschel-Senioren, die
resigniert den Krieg überlebt haben, sondern Senioren, denen noch
nicht alles egal ist. Darauf sollten sich Politiker und
Verwaltungsleute einstellen, wenn sie sie bespaßen..
Was
all die, die noch nicht zu den Senioren zählen, erst in späteren
Jahren am eigenen Leib erfahren werden, ist der Zahn der Zeit, der
an den Knochen nagt. Man lebt dann nicht nur im langsamen
Älterwerden, das Ende kommt zusätzlich entgegen. Dadurch gewinnt
die Zeit und der Zeitfaktor eine völlig andere Bedeutung. Was man
anpackt, soll zügig fertig werden, denn man will es ja noch
erleben. Im Garten ist das ganz einfach. Man kultiviert, sät,
pflegt und erntet. Und so, wie man sich um seinen Garten kümmert,
fällt auch die Ernte aus. Senioren, die diese Systematik ins
normale Leben übertragen wollen, wirken ungeduldig und kritisch,
wenn die Saat nicht aufgeht.
In
Maintal vollziehen sich ebenfalls gerade interessante Entwicklungen,
die allerdings recht schleppend voran gehen, weil das gegenseitige
Verständnis gestört ist. Rührige Senioren treffen auf
Verwaltungsmenschen, die alle Fäden allein in der Hand halten
wollen. Sie schmücken ihre Bereiche zwar mit bürgerlich besetzten
XY-Beiräten, versetzen sie jedoch nicht in die Lage, wirklich
Einfluss zu nehmen. "Eine Badewanne zu besitzen ist
Zivilisation - diese Badewanne auch zu benutzen, das wäre
Kultur!", lautet ebenfalls ein schlauer Kalenderspruch.
Hier kommt er direkt zur Anwendung.
Maintal
unternimmt gerade den Versuch, den Senioren mit einer Satzung ein
größeres Mitgestaltungs- und Mitspracherecht einzuräumen.
Zumindest wurde der Antrag im Parlament eingebracht und er fand auch
eine Mehrheit. So direkt demokratisch soll es jedoch nicht zugehen,
denn dann müsste man den Seniorenbeirat wählen lassen
dürfen.
In
meinem Artikel Senioren
aufgepasst! gehe ich sehr ausführlich darauf ein. So, wie zum
Teller ein Besteck gehört, sollten Maintals Senioren auch als
passendes Besteck einen starken Seniorenbeirat bekommen. Dafür
müssen sich die Senioren aber einsetzen. Sonst nützen deren
Erfahrungen keinem mehr - noch nicht einmal dem Seniorenbeirat.
Klaus
Klee
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Rock
Around The KLOCK
In
der hiesigen Region beschäftigen sich Printmedien immer noch mit dem Tod
des Ehepaars Klock, das auf tragische Weise während eines Streits ums
Leben kam. Der Prozess endete mit einem Freispruch für die Angeklagten,
weil deren Schilderung des Tathergangs durch Zeugen und die gesicherten
Spuren nicht widerlegt werden konnte. "Im Zweifel für die
Angeklagten..." hieß die Begründung. Staatsanwaltschaft und
Nebenkläger beantragten sofort Revision, so dass es nun erneut Sache der
Gerichte ist, über das Urteil und den Prozessverlauf zu urteilen. Die
Beweisaufnahme wird dabei nicht noch einmal eröffnet, es geht nur darum,
ob das Verfahren nach den Gesetzen ablief. Einige Medien wittern nach den
Tumulten im Gericht und angeblich ausgesprochenen Morddrohungen eine
Story, mit der sich Auflagen oder Einschaltquoten steigern lassen. Wie der
Hanauer Anzeiger am 15.8.2015 mitteilt, soll die Tochter der Klocks
einen Medienberater engagiert und einen Exklusivvertrag mit dem Sender RTL
geschlossen haben. Was so exklusiv sein soll, dass es im Prozess noch
nicht einmal für den Oberstaatsanwalt und den Nebenkläger
gerichtsverwertbar war, erschließt sich eigentlich nicht. Es geht
vermutlich um eine gesteuerte Kampagne. Die regelrechte Vermarktung des
zweifachen Todesfalls in einem desperaten Milieu passt zu den
Veröffentlichungsorganen, die mit einer beispiellosen Stimmungsmache
Einfluss auf die Revisionsverhandlung nehmen. Sie stellen indirekt mit
einem einzigen Urteil die gesamte Rechtsprechung infrage und heizen die
Stimmung in der Bevölkerung an. Das kann doch nicht der Normalfall und
seriöse Pressearbeit sein!?
In
mehreren Medien weint sich momentan der in diesem Fall erfolglose Anwalt
der Nebenkläger, der Strafrechtler Markus Roscher-Meinel,
aus und benutzt sogar das Argument, dass Schüsse in den Rücken niemals
aus Notwehr abgegeben sein könnten, obwohl auch das zum Schutz von Leib
und Leben einer anderen Person als Notwehr anerkannt wird. Wen wundert es,
dass dieses Argument nun auch in sozialen Medien auftaucht, in denen sich
die Stimmungsmache fortsetzt.
Was
wirklich passierte, wissen offenbar nur die direkt Beteiligten. Ihre
Schilderungen zu widerlegen, war die Aufgabe der Staatsanwaltschaft und in
begrenztem Maß die des Nebenklägers. Offensichtlich gelang ihnen das
nicht. Ihre einzige Chance besteht jetzt noch darin, Verfahrensfehler
geltend zu machen.
Bereits
während des Prozesses spielte die Öffentlichkeitskampagne der
Angehörigen der Klocks eine nicht unwesentliche Rolle. Hätte der Prozess
sachlicher und ohne äußere Störmanöver ablaufen können, wäre
möglicherweise ein anderes Urteil gesprochen worden. Die vielen
Schwätzer, die als Zeugen absolut nichts zur Tat sagen konnten, sollten
nur einen Zweck erfüllen - das Ehepaar Klock in einem anderen Licht, als
die Beweisaufnahmen zur Person ergaben, darzustellen. Eine provinzielle
Western-Ranch ist nun mal nicht das Laramie des 19. Jahrhunderts, Harry
Klock nicht Wyatt Earp und das Recht des Stärkeren keine Tugend.
Alle
Beteiligten sollten sich darauf besinnen, dass zwei Menschen wie auch
immer den Tod fanden und dass eine billige aber medienwirksame Kampagne
nach dem Motto "Rock Around The Klock" abstoßend wirkt und nur
das Umfeld der Klocks anspricht. Die großen Tageszeitungen und seriöse
Medien begnügen sich mit der reinen Nachricht und der Schilderung der
Fakten. Aus der Tat auch noch Kapital zu schlagen, das man im Fall der
Verwerfung der Revision benötigt, um die Kosten des Verfahrens zu tragen,
spricht eine eigene Sprache.
Veröffentlicht
am 16.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kriminalitätspräventionsbeirat
Im
Rahmen des Maintaler Bürgermeisterwahlkampfs werden den Kandidaten
verstärkt Fragen gestellt, die sie zufriedenstellend beantworten sollen.
So beantworteten die Kandidaten spezielle Fragen, die ihnen die Maintaler Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS stellte. Am letzten Wochenende beantworteten sie Fragen
des Maintal TAGESANZEIGERs, die für die Leser gestellt wurden.
Damit verbunden sind natürlich Erwartungshaltungen der Fragesteller.
Darüber hinaus erreichen uns in persönlichen Pressemitteilungen der
Kandidaten Antworten auf nicht gestellte Fragen, zu denen sie unbedingt
etwas sagen wollen. Die meisten Antworten bilden ab, was die Fragesteller
hören oder lesen wollen - man will ja so viele Stimmen wie möglich
einfahren.
Markus
Heber stellte nun das Sicherheitsgefühl der Bürger in den
Fokus und spricht von einem "Kriminalitätspräventionsbeirat",
der in Maintal für Sicherheit sorgen soll. Im Fokus stehen
"Vandalismus, Pöbeleien, Brandstiftung, Einbrüche und
Diebstähle", die mit einem "Sicherheitskonzept für Maintal"
und dessen Umsetzung bekämpft werden sollen. Das erinnert doch sehr an
die Diskussion um den "Freiwilligen Polizeidienst", der einst
ein Kernanliegen der Maintaler CDU war. Er ist in Sorge um die
"Aufenthaltsqualität" in einigen Bereichen von Maintals
Straßen und Plätzen. Was hier als Prävention greifen soll, ist jedoch
nur eine gefühlte Sicherheit durch Präsenz von Ordnungskräften. Die
Ursachen werden dabei nicht angegangen. Dazu bedarf es viel größerer
Anstrengungen.
Karikatur: Kurt Halbritter
Greift
man zum Beispiel Vandalismus
und die mit ihm einher gehenden Brandstiftungen und Schmierereien heraus,
so sind deren Gründe nicht im Bereich der Kriminalität, sondern im
Bereich der Langeweile, Wut und Frustration zu suchen. Im einen oder
anderen Fall spielen jugendliche "Mutproben" eine Rolle. Hier
muss nicht nur Überwachung, sondern effektive Sozialarbeit ansetzen. Wenn
geschulte Streetwatcher und Sozialkräfte zum Einsatz kommen, die
permanent Kontakt zu Gruppen halten, die als besonders aktionsbereit
gelten, so zeigt das Wirkung. Nur eine Veränderung der Sichten der
Jugendlichen, wozu natürlich auch Perspektiven gehören, können bis zum
Kern des Problems vordringen. Dafür scheinen seit Jahren die Mittel zu
fehlen oder das wachsende Problem wurde unterschätzt.
Ein
"Kriminalitätspräventionsbeirat" würde den sozialen Ansatz
vermutlich nicht bieten. Er bestünde teilweise aus ehemaligen
Polizeikräften, die auf Präsenz und Abschreckung setzen, was wohl die
Anreize zum Vandalismus noch erhöht, nur um die Streife laufenden Herren
zu provozieren. Eine verstärkte Sozialarbeit und mehr Anlaufstellen für
Jugendliche sowie eine bessere Erziehung durch das Elternhaus erscheinen
wesentlich nachhaltiger zu sein. Doch davon ist kein Wort zu lesen.
Einbrüche
und Diebstähle - wenn sie nicht gerade mit örtlicher
Beschaffungskriminalität einher gehen - sind ein bundesweites Phänomen,
das günstigen Verkehrsanbindungen geschuldet ist. Maintals bevorzugte
Einbruchszonen liegen verkehrsgünstig, was den Schluss zulässt, dass es
sich um organisierte Kriminalität handelt, die zwar von aufpassenden
bürgerlichen Eckenstehern ohne Eingreifkompetenz gemeldet werden, jedoch
nicht wirklich verhindert werden kann.
Dennoch
ist das Anliegen der CDU plausibel. Man muss etwas gegen all diese
Erscheinungen unternehmen. Dann soll das aber dort geschehen, wo auch die
Sicherheitskompetenz angesiedelt ist - bei der Polizei, bei der
Ordnungspolizei und aktiven sozialen Einrichtungen. Mit dem Erzeugen eines
trügerischen Sicherheitsgefühls durch halbherzige Aktionen wird nur die
verschreckte Bürgerschaft beruhigt.
Veröffentlicht
am 14.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Sache mit der Aufenthaltsqualität |
Wie
steht es mit Ihrer empfundenen Aufenthaltsqualität im öffentlichen
Raum, in Bussen, Bahnen und wo Sie sich noch so aufhalten? Ist Ihnen
eigentlich bewusst, dass es um Sie herum nur so vor Kriminalität
und vor Vandalismus wimmelt? Wenn nicht, sollten Sie sich auch nicht
von übertriebener Panikmache anstecken lassen. Man spielt
gelegentlich mit Ihren Ängsten, damit Sie sich für Kontrolle,
Überwachung und Abschreckung entscheiden. Ist das erst einmal der
Fall, richten sich die Maßnahmen gegen alle Bürger - auch gegen
die Guten! In öffentlichen Räumen kann sich die
Aufenthaltsqualität infolge der Überwachung dramatisch
verschlechtern - auch für die Guten! Wir werden ohnehin bereits
stärker überwacht als es uns bewusst ist. In öffentlichen Räumen
angebrachte Überwachungskameras lassen uns über
Gesichtsmerkmalauswertungen identifizieren und man kann unser
"Bewegungsmuster" über die Auswertung unserer
Mobiltelefone verfolgen, egal, ob wir zu den Guten oder den Bösen
gehören.
Nun
soll unter gewissen Voraussetzungen eine echte Laientruppe, die als Kriminalpräventionsbeirat
fungiert, ein weiteres Sicherheitskonzept erarbeiten, das speziell
auf Maintal zugeschnitten ist. Dies ist nur damit zu begründen,
dass Polizei und Ordnungskräfte ihre Arbeit nicht so verrichten,
wie es erforderlich wäre. Im Sozialbereich fehlen geeignete
Instrumente, um auf Jugendliche, denen Vandalismus zugeschrieben
wird, positiv einzuwirken. Mehrmals in der Woche ziehen sich Spuren
der Verwüstung, von Bränden und Schmierereien quer durch Maintal,
ohne dass die Ordnungskräfte auch nur einen Ansatz finden. Es wird
registriert, bedauert und mit den Achseln gezuckt. Dabei gäbe es
durchaus Methoden, den Dingen auf den Grund zu gehen. Dazu muss aber
erst einmal der Kontakt zu den Vandalen hergestellt und für
Vertrauen gesorgt werden.
Sollte
die "gefühlte Sicherheit" über Eckensteher und rüstige
Streifengänger erreicht werden, so werden diese Personen schnell
zur zusätzlichen Herausforderung der Vandalen. Trotz ihrer
Anwesenheit zuzuschlagen, das könnte ein neuer Sport werden.
Schließlich stünden diese "wachsamen Bürger"
stellvertretend für den verhassten Apparat, gegen den sich all
diese Proteste und Aktionen richten. Hier hieße die bessere Lösung
"Zivilcourage" zeigen. Schließlich passieren diese Dinge
mitten unter uns. Die meisten Bürger rufen jedoch nach der Polizei
und Ordnungskräften. Nur so konnte es zum Beispiel in Bischofsheim
passieren, dass die von Anwohnern wegen einer Ruhestörung
herbeigerufene Polizei so gründlich vorging, dass der Ruhestörer
tot aus dem Haus getragen werden musste. So manche Situation, die
man kennt und eigentlich hinnehmen muss, verlaufen anders als es die
Anrufer wollten. Schon morgen kann einer der "Guten" auch
mal ausflippen. Gut, wenn er dann andere Nachbarn hat, als er selbst
einer ist.
Wer
kann denn ausschließen, dass ein "Maintaler
Sicherheitskonzept" nicht auch spezielle Lösungen für den
Umgang mit Fremden und alles Fremde erarbeitet, um die
"gefühlte Sicherheit" der Bürger zu erhöhen? Alles
Fremde verunsichert und Vorbehalte greifen schnell. Der gesamte
Themenkomplex ist nichts für Laien, gerade, wenn sie sehr wehrhaft
sind. Hier hilft nur Besonnenheit und ein Vorgehen, das bei den
Ursachen ansetzt.
Klaus
Klee
|
|
Erleuchtung
Alle
Maintaler Bürgermeisterkandidaten legten inzwischen ihre Erkenntnisse und
Absichten dar, um gewählt zu werden. Man kann das auf ihren Homepages
lesen und nun auch scheibchenweise durch die Presse und in den sozialen
Medien erfahren. Am 9. September 2015 lassen sich die Kandidaten ab 19 Uhr
während einer Podiumsdiskussion im Bürgerhaus Bischofsheim
nochmals eingehend befragen. Die Fragen müssen jedoch zuvor beim Maintal
TAGESANZEIGER eingereicht werden. Ob man sie den Kandidaten vorher
zustellt, damit sie besonders schlau darauf antworten können, ist nicht
bekannt. Die Wahlalternative Maintal (WAM) reichte nun 8 Fragen an
die Kandidaten ein und machte sie parallel einem größeren Personenkreis
zugänglich. Der Rest der Bevölkerung wird sie am 9. September erfahren,
vorausgesetzt, sie finden Berücksichtigung. Die Antworten zu den Fragen
ergeben sich teilweise bereits aus den "Programmen" der
Kandidaten. Man müsste sich nur die Mühe machen, sie zu lesen.
Interpretationsbedürftig sind allerdings die Fragen "Wird
sich Ihre Amtsführung von der des jetzigen Stelleninhabers, Erhard
Rohrbach, bei der Maintal eher verwaltet als entwickelt wurde,
unterscheiden? Und wenn ja, welche Vorstellungen, auch finanzieller Art,
haben Sie in dieser Frage?". Uups! Um welche
"finanzielle Art" geht es eigentlich, die beim Verwalten oder
beim Entwickeln der Stadt hinterfragt wird? Sind damit zu erwirtschaftende
Einnahmen oder etwa persönliche Vorteile gemeint? Wird hier die Frage
nach der Integrität gestellt? Seltsam! Warum machen die Kandidaten
thematisch eigentlich einen so großen Bogen um ihren Vorgänger, der
offensichtlich - wie man den übrigen Fragen im Umkehrschluss entnehmen
kann - so viel falsch machte? Hier ließe sich doch argumentativ gut
ansetzen! Die Podiumsdiskussion wird hierzu sicher auch keine Erkenntnisse
liefern, wenn nicht alle Ecken ausgeleuchtet werden.
Was
falsch war, wissen alle Kandidaten
Interessant
sind derzeit die Erleuchtungen, welche die von Parteien nominierten
Kandidaten heimsuchen. Obwohl die meisten seit Jahren aktiv an der
Kommunalpolitik mitarbeiten, ist ihnen plötzlich absolut bewusst, was man
besser machen sollte, wenn man denn könnte. Irgendwie hat man scheinbar
immer gewusst, was falsch war. Man ist manchen Weg im Austausch gegen
andere Entscheidungen dennoch mitgegangen. Natürlich erklärte man
jeweils, warum man dagegen sei, das politische Talent reichte jedoch fast
nie aus, um die Gegner zu überzeugen. Der Bürgermeister verstand es
bisher als Libero gut, in seinem Sinn zu pushen, zu bremsen und zu
verhindern. Das Ergebnis war ein quirliger Stillstand.
Nun
werden den Kandidaten schlaue Fragen gestellt, um zu ergründen, wie
eigenständig sie agieren können, wenn sie gewählt würden. Das werden
die Parteien genau beobachten, denn es geht ihnen ja darum, bei der
nächsten Kommunalwahl gut abzuschneiden. Darauf ist der
Bürgermeisterwahlkampf sehr stark ausgerichtet. Auch wenn der eigene
Kandidat nur mäßige Chancen hat, so werden über ihn eifrig
parteispezifische Botschaften gesendet - quasi als vorgezogener Kommunalwahlkampf.
Machen
wir uns nichts vor. Der nächste Amtsinhaber - sollte er einer Partei
angehören - ist nur eine Schachfigur seiner Partei und soll genehme
Mehrheiten im Magistrat, der sich erst nach der Kommunalwahl ergibt,
herbeiführen. Im Dienst hat er dann die Möglichkeit, all das im
Parlament einzubringen, was seine Partei und deren Unterstützer für
richtig halten. Wie es ausgeht, wenn ein Bürgermeister einen eigenen Kurs
fährt, sah man an Dorothee Diehl. Sie hatte mit ihrem
eigenen Kurs abseits ihrer Partei den gesamten inneren Zirkel der
Maintaler Kommunalpolitik gegen sich. Sie war zum Scheitern verurteilt.
Ich bin gespannt, welcher Kandidat, mit dem jetzt geworben wird, das Zeug
dazu hat, einen eigenen Kurs zu fahren.
Maintals
Bürger sollten die Unberechenbarkeit der kommunalen Führungsclique nicht
unterschätzen, die alle sich ergebenden Chancen nutzt, um ihren Willen
durchzusetzen. Auf dem Bürgermeisterstuhl soll nach deren Ansicht eine
formbare Person sitzen, die mit der erforderlichen Sturheit umsetzt, was
genehm ist. Notfalls müssen Entscheidungen des Parlaments in ihrem Sinn
interpretiert und deren Umsetzung dementsprechend in Angriff genommen
werden. Nicht anderes erleben wir seit 18 Jahren. Und daran soll sich
etwas ändern? Mir geht es da wie Faust: Die Botschaft höre ich wohl,
allein mir fehlt der Glaube..."
Veröffentlicht
am 02.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wir
bekommen, was wir verdienen |
Im
Frühjahr ist es mal wieder soweit! Maintal wählt ein neues
Parlament, deren zukünftige Fraktionen wiederum bestimmen, wer als
ehrenamtliches Magistratsmitglied und wer als
Stadtverordnetenvorsteher fungieren darf. Danach werden nach festen
Regeln die Ausschüsse besetzt und dann kann es mit der
Kommunalpolitik 2016 - 2020 losgehen. Alles wird neu durchgemischt
und etliche neue Stadtverordnete werden sich einarbeiten müssen.
Das jetzige Parlament packt Themen, welche die Wahl 2016
beeinflussen könnten, schon gar nicht mehr an. Dazu gehören zum
Beispiel auch das Thema Müllabfuhr oder die Sache mit dem
Rathausan- oder Neubau.
Der
zukünftige Bürgermeister oder die Bürgermeisterin spielt dabei
eine zentrale Rolle. Vom Magistrat kommen die Anträge für
derartige Lösungen und die Argumente, die die jeweiligen Anträge
stützen. In den Ausschüssen wird vorgeklärt und von den
Fraktionen werden entsprechende Änderungen zu Anträgen
eingereicht. Das Parlament entscheidet dann nach Faktenlage oder
auch politisch motiviert, wenn sich dafür Mehrheiten finden.
Magistrat und Fachabteilungen setzen die Beschlüsse um. Auf den
ersten Blick sind das überschaubare Prozesse, die klar geregelt
sind. Schaut man genauer hin, finden viele Entscheidungen bereits im
Vorfeld statt, wenn die Mehrheiten "stehen". Also
versuchen die Parteien, eine möglichst effektive Fraktionsstärke
zu erreichen und den Bürgermeister zu stellen, damit sich ihre
Politik locker umsetzen lässt. Zur Blockbildung werden auch Ämter
oder Posten verteilt, mit denen es sich gut leben lässt. So manche
persönliche Zufriedenheit vermochte sogar Parteigrenzen zu
überwinden.
Wie
bekommt Maintal das Parlament,
das
es verdient?
Zunächst
erstellen die Parteien Listen ihrer Kandidaten und legen die
Reihenfolge fest, nach der pauschal erhaltene Stimmen (Kreuzchen im
Kreis) verteilt werden. Wer vorne steht, gilt als gesichert, wenn es
sich nicht um Luftkandidaten handelt, die ihr Amt niemals gegen das
eines Stadtverordneten eintauschen würden. Leider fallen
Kreuzchen-Wähler immer wieder darauf herein.
Je
nachdem, wie hoch die Wahlbeteiligung und der Grad der Information
der Wähler ist, bilden sich Fraktionen. Maintal hat nun mal die
Stadtverordnetenversammlung verdient, die es wählt. Genaues
Hinsehen und Hinhören ist deshalb oberstes Gebot - auch bei den
Kandidaten zur Bürgermeisterwahl!
Klaus
Klee
|
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Legales
Fehlverhalten
Wenn
kommunale Dienststellen und Fachbereiche Verträge abschließen, etwas
kaufen oder verkaufen, treffen eingefleischte Verwaltungsmenschen sehr oft
auf versierte und mit allen Wassern gewaschene Personen von Wirtschaft,
Handel und Gewerbe, die nur Eines im Sinn haben: Einen besonders guten
Schnitt zu machen. Eine weitere Kategorie sind Investoren, die
interessante Projekte fair und mit einer beide Seiten zufrieden stellenden
Strategie umsetzen wollen. Leider ist bei Verwaltungspersonen nur selten
das wirtschaftliche Nutzendenken ausgeprägt oder vorhanden, weil man nie
von der Pike auf richtig lernte, in wirtschaftlichen Dimensionen zu
denken. Die Folgen sind entweder, dass sie über den Tisch gezogen werden
oder Zukunftschancen regelrecht verpassen. Die Flucht in primitive
Verwaltungsvorschriften, wie pro forma "drei Angebote einholen"
und "den günstigsten Anbieter nehmen", sind ohne fachlich
richtige Anwendung völlig ungeeignet. Eigene Stadtentwicklungsstrategien
aus Prinzip über interessante, zukunftsweisende und faire Projekte
Dritter zu stellen und viele andere Verhaltensweisen weisen auf ein
gewisses Maß an Unvermögen hin. Man versucht das mit eingeholten
Gutachten auszugleichen. Führungskräfte benötigen ein eigenes
"dreidimensionales Denken", um die richtigen Entscheidungen zu
treffen und die richtigen Personen mit Führungsaufgaben zu betrauen.
Viele Geschäftspartner spüren, wenn sie auf Personen mit kaufmännischen
Defiziten stoßen und nutzen das aus. Der Schaden mangelnden
unternehmerischen Denkens ist für Kommunen immens. Ein Umdenken und
professionelles Einstellen auf Verhandlungspartner ist das Gebot der
Stunde. Leider wird das immer noch nicht in gebührendem Maß erkannt.
Auch die kommende Bürgermeisterwahl bietet bisher kaum Hoffnung auf eine
grundlegende Änderung. Keiner der Kandidaten thematisiert diese Defizite.
Sind sie vielleicht noch gar nicht erkannt?
Wer
verantwortungsvoll mit kommunalen Haushalten umgehen will, muss alle
Funktionen, in denen extern Kosten verursacht oder Erlöse bzw.
Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden, adäquat besetzen. Adäquat
heißt in diesem Fall, dass es Personen sind, die laufenden oder
zukünftigen externen Verhandlungspartnern fachlich gewachsen sind. Es
müssen also Berufe vertreten und im Einsatz sein, die das professionelle
Handeln außerhalb von Verwaltungen beherrschen. Dieser Notwendigkeit ist
man sich zwar in einigen Bereichen durchaus bewusst, es liegt aber an den
"Hauptamtlichen", dies auch umzusetzen. Aus diesem Grund steigen
theoretisch nur bei Wahlen die Chancen auf Veränderung.
Verwaltungen
werden natürlich vom Rechnungshof und der Kommunalaufsicht überwacht.
Dies erfolgt jedoch verwaltungstypisch und nicht nach operativen
betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkte. Im Klartext heißt das, dass der
Fokus auf der Einhaltung von Vorschriften liegt. Es wird damit eigentlich
indirekt attestiert, dass auch spezifisches Fehlverhalten legal ist. Es
wäre viel sinnvoller, Ursachen und Wirkungen von Käufen und Verkäufen
zu überprüfen, um beurteilen zu können, wie sinnvoll Geld ausgegeben
und wie professionell Geld eingenommen wird. Die Prüfenden halten sich
naturgemäß an ihre Vorschriften, die leider diese Problematik nicht
ausleuchten.
Die
Richtlinien der Arbeitsweise in Maintals Verwaltung wurde nun lang genug
von Juristen von SPD und CDU dominiert, die ihre Ausbildung und
ihren Bildungsstand für ausreichend hielten. Maintal ist jedoch ein
Unternehmen, das jährlich 130 Millionen Euro bewegt und an der Spitze
Personen braucht, die mit solchen Beträgen professionell umgehen können.
Jetzt sollten endlich die Weichen richtig gestellt werden, damit Maintals
Verwaltung in Teilbereichen besser den Notwendigkeiten des Marktes
angepasst werden kann und in der Führungsetage ein neuer Wind einkehrt.
Wo das nicht thematisiert wird, ist auch keine Veränderung zu erwarten.
Veröffentlicht
am 27.07.2015
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Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Gesucht
wird....
...Talent
und Können
|
Ende
mit Schrecken?
Das
Unbehagen wegen Griechenland wächst. Unsere Politiker sind sich nicht
einig, ob es richtig war, die Griechen auf Kosten der europäischen und
ganz besonders der deutschen
Steuerzahler regelrecht zu disziplinieren und das Seifenblasen immer mehr
ähnelnden Gebilde eines vereinten
Europas über alles zu stellen. Man ist an den kernigen Spruch "Deutschland
einig Vaterland" erinnert. Er bescherte uns in den Folgejahren eine
ehemals sozialistisch geprägte Ostdeutsche als Kanzlerin. Sie setzt
nun heftig gewendet wirtschaftsimperiales Denken in machtfördernde
Handlungen um, die nur einen bestimmten Teil der Europäer jubeln
lässt. Ein nicht unbedeutender Teil der Mitglieder der Währungsunion
wurden von der EU über Merkel bereits diszipliniert und mit Restriktionen
an das von den Mitgliedsländern gewünschte Niveau herangeführt. Nur mit
Griechenland funktionierte das nicht. Da Deutschland und Frankreich die
Hauptzahler sind, dominieren in den Verhandlungen Politiker dieser
Länder. Es liegt wohl in der Natur der Sache und an Führungstalenten,
dass dabei Angela Merkel und kein Franzose die Hauptrolle spielt. Deutschlands
Finanzminister als Gralshüter und Verfechter der schwarzen Null
übernimmt in den Verhandlungen die Rolle des "Bad Boy",
während die Kanzlerin die Problemkinder mütterlich aber hart an die Hand
nimmt und ihnen immer wieder erklärt, wie wichtig die Familie EUROPA ist.
Europas Konsens-Daddy Jean-Claude Juncker und dessen
Vorstopper Martin Schulz bilden ein ähnlich wirkendes Duo.
Während Problemfälle wie Spanien, Portugal, Irland und die baltischen
Staaten ihre Lektionen lernten und jetzt teilweise sogar hohe
Wachstumsraten vorweisen, bildet Griechenland das Schlusslicht. Umso
ärgerlicher ist, dass sich Griechenland trotz aller bisherigen Unfähigkeit betont
uneinsichtig und widerspenstig zeigt, wenn es darum geht, die Probleme
nachhaltig in
den Griff zu bekommen.
Zunehmend
fatal wirkt sich seit 2010 die nicht stimmige Strategie der Geldgeber und
die der Wirtschaftssachverständigen aus. Während die Geldgeber auf die
Einhaltung von Verträgen pochen, die nach Ansicht der meisten ökonomisch
Denkenden so nie hätten abgeschlossen werden dürfen, raten diese Kräfte
zum teilweisen Schuldenerlass und einer intensiveren
Wirtschaftsförderung, damit Griechenland wieder auf die Beine kommt. Dass
dabei auch ein zeitlich begrenzter Grexit und die Einführung einer
Übergangswährung wirtschaftlich äußerst wirksam wäre, ist
unbestritten. Die heimischen Produkte wären wieder konkurrenzfähig und
Exporterzeugnisse preislich attraktiv. Die Kehrseite der Medaille ist
natürlich, dass die Griechen kräftig in die Hände spucken und anpacken,
für einen effizienteren Verwaltungsapparat und damit für
Steuergerechtigkeit sorgen müssten und das derzeitige Versorgungsdenken
auf Pump einem gesunden Volksempfinden weichen muss.
Beschlüsse,
die nicht ernst gemeint sind?
Was
jetzt vom griechischen Parlament zwar beschlossen, aber vom Regierungschef
von der Umsetzung her gleichzeitig bezweifelt wird, ist nach eigener
Aussage nur ein Mittel, um an weiteres Geld heranzukommen, von dem man
bereits heute weiß, dass es niemals zurückgezahlt wird. Europa bestimmt
aus einseitigen Interessen die Spielregeln für das Versiegen der
Milliarden. Es kann nicht funktionieren, was man den Griechen überstülpt. Die Griechen ticken
völlig anders als das restliche Europa.
Neuer
Soli für Griechenland?
Aus
Krediten werden nun Geldtransfers, wie der Ökonom Clemens Fuest
aufklärt. Somit werden die 22 Milliarden Euro des neuen Paketes, die auf
Deutschland entfallen, unsere kommenden Haushalte belasten. Mit der Forderung des
Ökonomen, die Bundesbürger nicht länger an der Nase herumzuführen und
entweder den bestehenden Soli zu erhöhen oder einen Solidaritätszuschlag
für Griechenland (und wer noch alles dazu kommt) einzuführen,
verdeutlicht er den Ernst der Sache und die Haltung von Wolfgang
Schäuble, der einen zeitlich begrenzten Grexit favorisiert.
England
klinkt sich aus
England
als betont euroskeptisches Mitglied gab durch David Cameron bereits
zu verstehen, dass es keinen Cent an Griechenland zahlen wird und verweist
bereits auf die bevorstehende Volksabstimmung über den Verbleib in der
EU. Andere Länder sehen das ähnlich, weil sie ihren Bürgern die
griechische Mentalität und das Leben auf ihre Kosten nicht vermitteln
können. In der BRD wirken zusätzlich die deutschfeindlichen Attacken linker
griechischer Parteien und Presseorgane nach, die nach 70 Jahren unser Land
und unsere Politiker ins Licht von geächteten Nationalsozialisten
stellen.
Warum soll man den Griechen helfen,
wenn das Ausscheiden
Griechenlands als verkraftbar angesehen wird?
Ein Grund könnte die
Instabilität auf dem Balkan sein, die Griechenland und andere
Balkanstaaten in die Hände Russlands spielen könnte. Südöstlich wäre
Österreich dann die Außengrenze der EU. Diese Konstellation weckt böse
Erinnerungen. Doch auch diese Karte wird Griechenland eiskalt ausspielen, wenn
man sich vom gegenwärtigen Schock erholt hat und weiterhin die
Kommunisten in Griechenland das Sagen haben. Die Moskaubesuche waren klare
Zeichen. Vielleicht geht es Merkel
sogar um einen mit den atlantischen Partnern abgestimmten politischen Wechsel, der
in Griechenland herbeigeführt werden soll!?
Die
Griechen sollten sich mal fragen, welches Bild man von ihnen in Europa hat
Die
Griechen bedenken gar nicht, dass viele ihrer Landsleute in ganz Europa
leben und Griechenland ein bevorzugtes Urlaubsreiseland ist, dessen Land
und Leute man kennen lernte und so einen Eindruck von der griechischen
Mentalität mit nach Hause nahm. Man hat eine Einstellung zur
Griechen-Mentalität. Bürger, die diese Erfahrungen nutzen und
mit dem vergleichen, was gerade in Griechenland passiert, haben schnell
ein Urteil gefällt. Sie vom Gegenteil überzeugen, das können nur die
Griechen selbst. Vielleicht ist es dazu schon zu spät. Die meisten
Europäer wollen, dass endlich eine Lösung gefunden wird, in der Griechen
Griechen bleiben können und uns nicht länger auf der Tasche liegen.
Ändern kann die Griechen sowieso niemand mehr! Eher geht ein Kamel durch
ein Nadelöhr!
Veröffentlicht
am 17.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Einer
der Punkte, die mit Griechenland vereinbart wurden, war die Überführung
staatseigener Unternehmen in eine "Treuhandgesellschaft",
um sie zur Schuldentilgung zu veräußern. Das hat einige ehemals
alliierte Staaten des 2. Weltkriegs ebenso elektrisiert, wie viele
Menschen in den neuen Bundesländern. Ansatzweise thematisierte es Gregor
Gysi von den LINKEN im Deutschen Bundestag. Der
Gedanke hätte von der psychologischen Bedeutung her noch stärker
vertieft werden müssen.
Zu
Beginn des 2. Weltkriegs stellte sich schnell die Frage, was mit den
erbeuteten Betrieben in Polen, Russland und der Ukraine sowie in anderen
Ländern geschehen soll. Namhafte Unternehmen und Unternehmer wollten ein
Stück vom Kuchen abhaben. Speziell zu diesem Zweck wurde in Berlin eine
Treuhandgesellschaft gegründet, die fortan interessierten Unternehmen die
erbeuteten Firmen überließ.
44
Jahre nach Kriegsende nannte man nach der Wieder- vereinigung die
Gesellschaft, die das Staatseigentum der DDR "privatisierte"
erneut "Treuhandgesellschaft", als habe man die neuen
Bundesländer erobert. Weitere
26 Jahre später hatte Deutschland seinen Platz in Europa so gefestigt,
dass man erneut - nun allerdings für Griechenland - eine
Treuhandgesellschaft ins Spiel brachte, obwohl das Synonym bereits vom Ruf
her zwei Mal verbrannt ist, weil es für kompromisslose Übernahme
steht. Mit
dem Widerstand einiger Europäer gegen genau diese Form der Machtausübung
auf ein anderes Land wurde das verhindert. Es ist Sache der Griechen,
unter dem Eindruck der eigenen Lage geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um
aus der Schuldenfalle heraus zu kommen. Den fraglichen Betrieben sollte
bei eigener Privatisierung die gleiche Unterstützung zukommen, die sie
auch nach fremder Übernahme erhalten würden. Welche Geldgeber dann die
Kontrolle über solche Unternehmen ausüben, sollte im Wettbewerb
entschieden werden und nicht über einen aufgezwungenen Schnäppchenmarkt.
Deutschland
bewies nur allein mit der Wortschöpfung "Treuhandgesellschaft"
enorme Unsensibilität und weckte gleich mehrfach böse Erinnerungen. Da
muss man kein Sozialist, Kommunist oder wer weiß was sein. Da reicht der
gesunde Menschenverstand. Was
das 3. Rettungspaket für Griechenland bringt und welche Bedeutung ihm
wirklich zukommt, wird man erst in einigen Jahren erfahren. Mit Sicherheit
diente es aber auch der deutschen Innenpolitik, damit wir nicht für die
Kredite der Vergangenheit zur Kasse gebeten werden. Mit einem
Schuldenschnitt, der unausweichlich scheint, platzt diese Seifenblase.
Zusammen mit den nun vereinbarten Transferleistungen rückt der Zahltag
immer näher.
Klaus
Klee
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Gefährlich
ist's, den Leu zu wecken
Die
EUROPA-Phantasten erleben gerade, mit wem sie sich im Jahr 1978
eingelassen haben und wohin großzügige Nachsicht führt. Gleichzeitig
müssen die wirtschaftsimperial denkenden EUROPÄER aber auch erkennen,
dass Geld allein nicht das Maß aller Dinge ist und auch die EU dringend
Reformen braucht. Unter dem Strich müssen jedoch alle Staaten der
Euro-Zone Verträge einhalten, die sie unterschrieben haben, sonst wird
die EU destabilisiert. Wer nimmt schon einen Wirtschafts- und
Währungsraum ernst, in dem Verträge nur Papier sind!? Seit 5 Jahren
hängt Griechenland bereits am finanziellen Tropf der Euro-Länder, ohne
dass Fortschritte zu erkennen sind, um jemals wieder Schulden
zurückzahlen zu können. Wer investiert denn in ein Land, das
unzuverlässig ist? In diesem Punkt haben die Griechen ihre Lektion noch
nicht gelernt. Jetzt werden von ihnen nicht nur ein Schuldenerlass und
weitere Kredite erbettelt, sondern sogar der Versuch unternommen, linkes
sozialistisches Gedankengut unter den Euro-Staaten hoffähig zu machen.
Der eigenen Unfähigkeit, wichtige Strukturen des Landes einzurichten
folgt die Aufforderung, ebenfalls "nicht so blöd zu sein, Verträge
einzuhalten". "Wenn das bei uns geht, dann geht das auch bei
euch! Also sind wir für euch die Vorkämpfer", heißt ihre
Botschaft an all die Länder, die trotz eigener schmerzhaft umgesetzter
Reformbemühungen ihrer Bevölkerung erklären sollen, dass sie weiterhin
für die Misswirtschaft der Griechen aufkommen sollen. Das geht nun doch
eindeutig zu weit.
Die
Antwort darauf muss nun hart und konsequent sein. Die Griechen müssen aus
eigener Kraft herausarbeiten, zu was sie als EU-Staat in der Lage sind und
welchen Platz sie irgendwann wieder einnehmen können. In keinem
Europäischen Land prallen die Gegensätze zwischen Arm und Reich so
gravierend aufeinander und vermengen sich mit der grundsätzlichen
Mentalität eines Volkes, wie in Griechenland. Nun hat Griechenland auch
noch eine nationalistisch denkende kommunistische Regierung, die sowohl
auf linkem Gedankengut als auch auf nationalistischem Gehabe aufbaut und
damit kurioserweise weite Bevölkerungsteile mitreißt. In Wirklichkeit
ist diese Regierung nur so lang lebensfähig, wie sie den Reichen des
Landes nicht in die Quere kommt und es sich mit den gut versorgten
Staatsbediensteten nicht verscherzt. Also werden alle von den Geldgebern
geforderten Maßnahmen, die diese Klientel betreffen, ausgespart und nur
die Maßnahmen thematisiert, die den sozial schwächeren Schichten harte
Entbehrungen abfordern. Es wird völlig verschwiegen, dass nur alle
Maßnahmen zusammen den Erfolg ausmachen.
Die
bisherigen Frontleute der Regierung Griechenlands treten selbstbewusst wie
einst Ikarus auf, der nicht nur fliegen, sondern auch der Sonne näher
sein wollte. Während EU-Phantasten, wie Claude Juncker und
die in die Fußstapfen Kohls getretene Angela Merkel aus
historischen Gründen den Griechen immer weiter Geld nachschießen wollen,
um sie im Euro-Verbund zu halten, kommt selbst aus den eigenen bayerischen
Reihen und vielen Ländern Europas der Ruf, die Sache endlich zu beenden
und den Griechen eine Gesundung in Würde zu ermöglichen. Dass dies
zunächst mit noch größeren Einschnitten verbunden ist, ist der Preis
der Würde und der politischen Selbstbestimmung, wie sie die Griechen
fordern. Dass eine manipulierte Abstimmung Griechenlands die ganze Welt
verändern würde, war reine Selbstüberschätzung. Nun sitzt Griechenland
endgültig am Katzentisch Europas und wird mehrheitlich für entbehrlich
gehalten.
Nachdem
der von einem großen Irrtum begleitete Auftritt mit leeren Händen
von Tsipras in Brüssel abgehakt ist und alle noch vorhandenen Sympathien
verspielt sind, rückt der Tag näher, an dem die Euro-Länder die
Notbremse ziehen müssen. Es geht eigentlich nur noch darum, humanitär
die Not zu lindern. Das jetzige Griechische System muss erst noch das
lernen, wozu einst die DDR 40 Jahre brauchte, ohne es zu begreifen.
Allerdings wäre es den neuen Bundesländern ebenfalls besser bekommen,
wenn sie die D-Mark erst bekommen hätten, nachdem sie ihre Lektionen in
Selbstbestimmung und Würde gelernt hätten. Es ging aber damals darum,
Kasse zu machen. So gesehen drängte die EU Griechenland ähnlich
unvorbereitet in den Euro und das, obwohl Griechenland nahezu gar nichts
zu bieten hatte. Das muss man in Brüssel begreifen und für die Zukunft
andere Vorgehensweisen anstreben. Klasse ist eben besser als Masse!
Die
EUROPA-Phantasten werden noch ein letztes Mal versuchen, zu retten, was zu
retten ist. Dann müssen sie den Menschen in ihren Ländern erklären, was
sie falsch gemacht haben und was die Chose kostet. Tsipras kommt die
unangenehme Aufgabe zu, die Griechen auf das einzustimmen, was auf sie
zukommt. Einen kleinen Vorgeschmack haben sie ja bereits bekommen. Auf
jeden Fall ist es sehr gefährlich, den Leu zu wecken. Das gelang den
Griechen mit den unglaublichen Unverschämtheiten, für niemand wirklich
Verständnis hat. Nun zahlen sie dafür einen hohen Preis.
Veröffentlicht
am 08.07.2015
©
Klaus Klee
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Satzung
für den Seniorenbeirat
Teile
von Maintals Seniorenbeirat sind seit der letzten Sitzung aufgeschreckt!
Die Gründe sind vielschichtig. Ursache ist der Satzungsentwurf für den
Maintaler Seniorenbeirat, der auf einer Empfehlung der Hessischen
Landesseniorenvertretung aufbaut und den Senioren eine stärkere Position
und einen besseren Zugang zu den Gremien der Stadtverordneten- versammlung
ermöglichen soll.
Der
erste "Knackpunkt" war bereits die Zusammensetzung des
Seniorenbeirats und die Frage, ob dieser wie bisher berufen oder gewählt
werden soll. Viele der von ihren Organisationen in das Gremium
"berufenen" Personen verstehen sich als präsente
Interessenvertreter ohne Ressourcen für Aktivitäten, die vom
Seniorenbeirat erarbeitet werden könnten. Präsenz genügt ihnen
offensichtlich. Damit wird den Maintaler Senioren aber nicht wirklich
geholfen.
Die
Landesseniorenvertretung lässt den Kommunen die freie Wahl, wie sich das
Gremium konstituiert, denn es kommt nur darauf an, was man aus seiner
Mitgliedschaft macht. Am Ende der kontroversen Diskussion setzte sich die
bisher praktizierte Art der "Berufung" durch, jedoch ergänzt um
ein Verfahren, das auch Senioren, die nicht sozialen oder kirchlichen
Organisationen angehören, den Zugang zum Seniorenbeirat ermöglicht. Eine
Wahl wurde mehrheitlich strikt abgelehnt. Die vorgebrachten Gründe, wie
hohe Kosten für eine Wahl, eine zu erwartende niedrige Wahlbeteiligung
und sogar die mangelnde Bereitschaft, sich einer Wahl zu stellen, bis hin
zum Unverständnis für eine gewünschte Änderung des gegenwärtigen
Zustands zeigen, auf welch unbefriedigender Basis sich derzeit der
Maintaler Seniorenbeirat befindet.
Den
Initiatoren der Reform des Seniorenbeirats steht eine Personengruppe
gegenüber, die lediglich den Maintaler Sozialproporz abbildet und den
Zielen der Verwaltung folgt. Geleitet und moderiert wird er vom
Fachbereich Soziales. Letzteres ist - mit Verlaub - einfach zu wenig
Eigeninitiative und läuft auf reines "verwaltet werden" hinaus.
Die Veränderungen in der Gesellschaftsentwicklung sollten jedoch von
einem besonders engagierten und selbst- verwalteten Seniorenbeirat
begleitet werden, der rechtzeitig in richtige Weichenstellungen
eingebunden ist. Dazu gehören auch leistungsstarke sowie erfahrene
Senioren in der zweiten Reihe, die den Seniorenbeirat beraten und
unterstützen.
Teile
der Maintaler Kommunalpolitik haben das bereits erkannt, fordern deshalb
eine Satzung, damit auch eine stärkere Einbindung der Senioren in die
Stadtentwicklung und soziale Entscheidungen. Es ist grotesk, dass Teile
des Seniorenbeirats dies nicht so sehen, weil sie womöglich die Politik
scheuen. Vor dem Hintergrund, dass etliche Mitglieder in einer nächsten
Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehen, wäre es sinnvoll, für die
nächsten 5 Jahre eine Auffrischung zu realisieren. Sollen denn die Reihen
wieder vornehmlich mit Beobachtern der Maintaler Organisationen anstatt
hauptsächlich mit aktiven Bürgern geschlossen werden, damit alles so
bleibt, wie es ist?
Wer
auch immer demnächst auf dem Bürgermeisterstuhl sitzen wird und welche
Zusammensetzungen des Parlaments sich aus der Kommunalwahl im Frühjahr
2016 ergeben - es wird interessant sein, ob der Magistrat, die Verwaltung
und die Fraktionen den Senioren eine kraftvolle Vertretung ermöglichen
werden oder wie bisher ein nettes und pflegeleichtes Beirats-Placebo
bevorzugen. Die Frage ist, ob die politischen Gestalter freiwillig einen
Teil ihrer Macht mit Bürgern teilen oder weiterhin nach Gutdünken
handeln wollen.
Eine
Satzung, die auch in die Hauptsatzung einfließt, ermöglicht dagegen ein
Stück direkte Demokratie. Das aber nur, wenn der daraus resultierende
Beirat ein ernstzunehmender Partner von Politik und Verwaltung ist. Genau
an diesem Punkt zeigt sich, wie wichtig das Verfahren der Berufung ist.
Nun wird erst einmal ein Berufungsprocedere erarbeitet, das auch
nichtorganisierten Bürgern den Zugang ermöglicht, die selbst die
Mitarbeit im Seniorenbeirat anstreben. Es ist jedoch fraglich, ob die
Satzung bis zur Kommunalwahl verabschiedet ist, oder nochmals nach dem
alten Verfahren berufen wird. Für wirklich aktive Senioren läuft derweil
die Zeit davon.
Der
restliche Inhalt der diskutierten Satzung war schnell abgehandelt, wenn
auch die sich daraus ergebenden Chancen mangels öffentlicher Beteiligung
nie die Zielgruppe erreichen wird. Vielleicht besteht daran im Rathaus ja
auch gar kein Interesse, wo doch der jetzige Seniorenbeirat so
pflegeleicht ist.
Veröffentlicht
am 06.07.2015
©
Klaus Klee
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Maintals
Senioren werden immer mehr und haben viele Bedürfnisse. Das sollten
sie aber auch gegenüber der Gesellschaft offensiv vertreten. Leider
bilden sie derzeit nur eine diffuse träge Masse, die verwaltet und
partiell bespaßt wird. Nur wenige Senioren bringen sich wirklich
ein, um diese Stadt mitzugestalten. Ein wichtiges Instrument wäre
ein kraftvoller und aktiver Seniorenbeirat und eine starke Gruppe
von leistungsfähigen und erfahrenen Senioren, die gewillt sind,
sich der Probleme der Senioren anzunehmen. Genau diese Personen sind
bemüht, den Seniorenbeirat so auszustatten, dass er wirklich
mitgestalten kann. Grundbedingung ist eine Satzung, in der dem
Seniorenbeirat beratende Funktionen zugebilligt werden, weil
diese in der Hessischen Gemeindeordnung nicht definiert und
vorgesehen sind. Jede Gemeinde hat jedoch das Recht, dies zu regeln.
Zur
letzten Seniorenbeiratssitzung wurde nun dieser Satzungsentwurf
beraten. Da die Sitzungen öffentlich sind, hätten interessierte
Maintaler Senioren daran teilnehmen können. Wie soll aber das
Interesse geweckt werden, wenn die Inhalte der Sitzungen nicht
öffentlich bekannt gegeben werden!? Es waren nur geladene Personen
anwesend. Der Seniorenbeirat beriet über sein Selbstverständnis
und nicht über die Möglichkeiten, die sich aus der Satzung
ergeben. Dementsprechend fielen auch die Entscheidungen aus.
Wenn
Maintals Senioren wirklich daran interessiert sind, dass ihre
Bedürfnisse besser thematisiert werden und daraus richtige
Entscheidungen resultieren, müssen sie schon präsent sein! Da ist
Information ungeheuer wichtig!
Es
gibt ein Sprichwort, das besagt:
"Wer
nicht macht, mit dem wird gemacht!"
Darüber
sollten sich die überwiegend schläfrige Schar der Senioren mal
Gedanken machen. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, denn die Zeit läuft
erbarmungslos gegen sie.
Klaus
Klee
|
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Mit
dem Latein am Ende
Maintal
sorgte einst für Schlagzeilen, weil es Existenzgründern eine Chance bot,
direkt subventioniert die ersten unternehmerischen Schritte zu gehen.
Diejenigen, die das damals befürworteten, gingen davon aus, dass die eine
oder andere Idee später Gewerbesteuer generieren würde. So ging man auch
davon aus, dass die Existenzgründer die Räume wieder verlassen, wenn
ihre Geschäftsideen Früchte tragen, um sie für neue Existenzgründer
frei zu machen. Es sollte nur eine Starthilfe sein. Das hat sich
allerdings anders entwickelt und nun stehen mehrheitlich die günstigen
Mieten im Vordergrund, die es dauerhaft auszunutzen gilt. Mal ehrlich: Hat
die Öffentlichkeit jemals von einem überaus gelungenen Start und einer
wirklichen Erfolgsstory gehört? Indirekt gibt nun auch der Magistrat zu,
dass er auf die Maintaler Existenzgründer in der Neckarstraße keine
Hoffnungen mehr setzt und diese deshalb Manövriermasse bei der Lösung
des Unterbringungsproblems für Asylbewerber sind. Dieses Problem wird
derzeitig mit der Wertigkeit anderer Aktivitäten abgewogen, für die in
der Neckarstraße mit hohem finanziellen Aufwand gute Voraussetzungen
geschaffen wurden. Durch den Rost fiel das SeniorenOffice, verschiedene
soziale Aktivitäten, das Jugendcafe und nun auch die Existenzgründer.
Damit soll das Problem der Unterbringungssuche für Asylsuchende nicht
verharmlost werden, doch es gibt bei den so sehr verhätschelten
gewerblichen Vermietern in Maintal ungenutzte Leerstände. Der Magistrat
macht eine äußerst unglückliche Figur bei all seinen Bemühungen und
zeigt beim Geben und Nehmen große Schwächen. Leider wurden diese erst
sichtbar, als er wirklich gefordert wurde. Es reicht möglicherweise nur
für Banales und Alltägliches.
Mit
den Maintaler Existenzgründern bestehen Verträge, weshalb die
Beschaffung von Ersatzräumlichkeiten notwendig war. Das Problem wurde
inzwischen zwar zum Nachteil der Existenzgründer gelöst, es ist jedoch
davon auszugehen, dass sich die Stadt unter bestimmten politischen
Konstellationen von der Idee der Existenzgründungen wieder verabschiedet.
Das hat bisher zwar noch niemand so gesagt, weil man wahrscheinlich nicht
zugeben will, dass das, was gut gemeint war, eine Schnapsidee war, es
liegt aber auf der Hand. Probleme braucht man nämlich nicht zu lösen,
wenn man keine Probleme hat.
Wie
groß der momentane Druck auf den Magistrat ist, kann jeder Bürger
verstehen, der den Eiertanz des Asylbewerberheim-Investors Budokan
mitverfolgt. Zwar wird mal wieder alles unter Ausschluss der
Öffentlichkeit behandelt, es drang jedoch über die Presse durch, dass
sich das Bauprojekt verzögert oder gar infrage gestellt ist, weil dem
Investor die Sicherheiten für weitere Kredite fehlen. Nach dem Motto
"keine Ärmchen, keine Kekse" wird von der Stadt Maintal
angeblich eine Ausfallbürgschaft verlangt. Der Druck auf die Stadt ist
groß, denn die Asylbewerber sind bereits im Anmarsch und weitere Zugänge
sind avisiert.
Den
gordischen Knoten versucht man jetzt mit der Räumung des
Existenzgründerzentrums zu zerschlagen, weil Existenzgründer
offensichtlich leichter unterzubringen sind, als Flüchtlinge und
Asylsuchende. Hier stoßen die gewählten Vertreter auf ihr Wahlvolk und
diejenigen, die sie bei der lukrativen Wohnraumverdichtung so sehr
bevorteilten. Beide Gruppen wollen die neue "Durchmischung"
ihrer Wohnbereiche nicht hinnehmen.
Auch
hier zeigt sich wieder, dass es kein gewachsenes Vertrauen zwischen den
gewählten Volksvertretern, den Amtsinhabern und den Bürgern gibt.
Niemand geht davon aus, dass Nächstenhilfe nur zeitlich begrenzt ist und
es in der Hand der Kommune liegt, darauf Einfluss ausüben zu können. Es
fehlen einfach die vertrauenswürdigen Macher, auf die Verlass ist. Das
Schlimme ist, sie verplempern damit auch noch unser Geld, das wesentlich
besser angelegt werden könnte.
Veröffentlicht
am 14.06.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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MIKROKOSMOS
2015 naht
Nach
der Bürgermeisterwahl erfährt Maintal wieder, was Sache ist! Ende
Oktober 2015 präsentiert das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS in
Hochstadt sein 11. Programm und die Vorbereitungen haben bereits begonnen.
Zunächst sind jetzt die Autoren der Sketche und Monologe gefordert, denn
bis Mitte Juli sollen 75% des Programms in der Rohfassung vorliegen, damit
die Rollen verteilt werden können. Bei der ersten Zusammenkunft entstand
bereits eine breite Palette von Themen, die sich die Autoren so vornehmen,
dass heiße Eisen richtig geschmiedet werden. Dem Publikum bleibt
weitestgehend verborgen, aus welcher Feder die Texte stammen, doch ein
Teil des Stammpublikums erkennt durchaus die eine oder andere
"Handschrift". Es ist auch gar nicht so wichtig, wer die
Rohfassungen schreibt, denn die Akteure feilen die Stücke während der
Proben noch aus und passen die Inhalte ihrer Sprech- und Ausdrucksweise
an, um sie so authentisch wie möglich zu präsentieren. Dabei bleiben
wichtige Aussagen und ausgefeilte Formulierungen erhalten, nur das
"Wie" wird personenabhängig ausgefeilt. So identifiziert sich
das gesamte Ensemble in hohem Grad mit dem Programm, weil sich jeder darin
mit seinen Ideen wiederfindet. Vielleicht ist das sogar das Geheimnis des
großen Erfolges. Zumindest steht bereits das diesjährige Motto "Von
mir haste's net" fest. Das lässt darauf schließen, dass
auch pikante Indiskretionen oder gar der Realität sehr nahe kommende
Gerüchte eine Rolle spielen könnten.
Foto: Kalle
Eine
Rolle wird natürlich der zu diesem Zeitpunkt bereits beendete Wahlkampf
und der Ausgang der Bürgermeisterwahl sowie das bevorstehende Ende
der Ära Rohrbach spielen. Ein Teil der letzten 25% des Programms wird
deshalb erst Ende September entstehen. Das MIKROKOSMOS-Stammpublikum ist
inzwischen kommunalpolitisch so stark informiert und interessiert, dass es
sich auf die kabarettistisch aufbereiteten Facetten des Wahlkampfs freuen
und den Blick auf ihr eigenes Wahlverhalten sowie die satirische Bewertung
des Wahlausgangs genießen kann. Das ist umso erwähnenswerter, weil es
den Parteien kaum gelingt, die Wähler thematisch in großer Zahl zu
erreichen und Interesse an lokaler Politik zu wecken. MIKROKOSMOS bringt
alljährlich jedoch fast 500 Besuchern Maintals Politik näher. So mancher
Wahlausgang der Vergangenheit war auf die Uninformiertheit vieler Wähler
zurückzuführen. Darauf dürfen manche Kommunalpolitiker nun nicht mehr
so stark hoffen. Gerade die notorischen Rohrbach-Wähler müssen nun ihren
pathologischen Wahlreflex beenden. Es wird interessant sein, was ihre
Wahlentscheidung 2015 wie beeinflusste. Das Kabarett wird es auf den Punkt
bringen.
Für
manche Kommunalpolitiker ist das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS ein
Gradmesser ihrer Popularität, die sie alljährlich persönlich in
Augenschein nehmen. Wem das, was man über seine/ihre Person kritisch
anmerken könnte, zu peinlich ist, meidet die Aufführungen. Wer dagegen
überhaupt nicht erwähnt wird, ist politisch auch nicht interessant. Auch
diese Erfahrung müssen Politiker oder Amtspersonen immer wieder machen.
Es ist allerdings ein Gerücht, dass einige Personen bewusst Handlungen
vornehmen, nur um ins Programm zu kommen.
So
unterhaltsam Politik auch aufbereitet wird, das Lokalkolorit und die
Alltäglichkeiten Maintals kommen natürlich nicht zu kurz. Sehr oft
lassen sich sozialkritische Themen gut in die heimische Umgebung verlagern,
was zumindest den Hoffnungsschimmer vermittelt, dass dieses und jenes
anderswo irgendwie genauso ist. Die Aufführungen der Gruppe MIKROKOSMOS
spannen deshalb thematisch bewusst einen weiten Bogen, was vom Publikum
überaus geschätzt wird.
2015
wird die Marke der 500 Sketche bzw. Monologe geknackt, die das Lokale
Kabarett seit 2005 auf die Bühne brachte, ohne dass sich etwas wiederholt
hätte. Man fragt sich, wie diese Vielfalt und Fülle an Themen entstehen
kann. Ganz einfach: Die Mikrokosmonauten gehen ganzjährig mit wachen
Augen durchs Leben und sie ergründen das Besondere von auffälligen
Situationen. Die Umsetzung dieser Eindrücke obliegt den
"Stückeschreibern", wie sich die Autoren nennen. Der Rest wurde
eingangs bereits beschrieben. Mit den 14 Akteuren jeden Alters auf der
Bühne können alle Rollen bestens besetzt werden. Dass einige von ihnen
auch außerhalb des Kabaretts stadtbekannt sind, hat einen besonderen
Reiz.
Die
Freunde des Lokalen Kabaretts MIKROKOSMOS können sich nun mit aller Ruhe
auf den Kartenverkauf konzentrieren, der in wenigen Wochen
stattfindet, denn die Karten für alle vier Veranstaltungen sind
bekanntlich innerhalb weniger als 30 Minuten weg. Trotz der großen
Nachfrage wird es bei vier Veranstaltungen bleiben. Es soll schließlich
etwas Besonderes sein, zum Stammpublikum des Kabaretts MIKROKOSMOS zu
gehören.
Veröffentlicht
am 07.06.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mono-Dialoge
mit klaren Absichten
Mal
ehrlich: Wollen Sie wirklich von Personen, die etwas von Ihnen wollen,
unaufgefordert angesprochen werden? Sie unterstellen doch sofort, dass das
zu deren Nutzen erfolgt. Damit Sie nicht gleich eine Abwehrhaltung
einnehmen, werden argumentativ Köder benutzt, die Ihnen einen
persönlichen Nutzen vorgaukeln sollen. Das ganze wird je nach Ansinnen so
verpackt, dass sogar ethische, moralische und weltanschauliche Komponenten
eine Rolle spielen. Die Bereitschaft zum Dialog hängt letztendlich davon
ab, wie seriös Ihnen die Personen begegnen. Ist deren Vorgehen mit
raffinierten Argumenten, wie sie nur besonders geschulte Personen
benutzen, überfrachtet, greift schnell ein Schutzmechanismus und wir
blocken total ab. Am Telefon genügt es, einfach aufzulegen, im
persönlichen Kontakt lässt man den Gesprächspartner stehen oder geht
ihm aus dem Weg. Die Rede ist bis hier von Geschäftemachern, die uns
übertölpeln wollen. Dieser Reaktion der Bürger begegnen jetzt auch oft
die Maintaler Bürgermeisterkandidaten. Vielleicht sehen wir uns mal an,
woran das liegt.
Negative
Wechselwirkungen blockieren
In
den letzten Jahren suchen Magistratsmitglieder, Parteien und
Kommunalpolitiker verstärkt den Dialog mit den Bürgern, um angeblich
deren Bedürfnisse und Wünsche zu ergründen und sie in Prozesse
einzubinden. Sie "ziehen um die Häuser", halten "Bürgersprechstunden
vor Ort", "Friedhofsbegehungen" etc. ab und sie
bieten immer neue Bürgerbeteiligungsprozesse und
Informationsveranstaltungen an. Die Bereitschaft zur Teilnahme ist jedoch
relativ dürftig, denn Achtung und Ansehen der Einladenden gingen über
viele negative Erfahrungen hinweg verloren oder haben sich zu einem
ablehnenden Bild geformt.
Nun
stehen plötzlich Bürgermeisterkandidaten vor der Tür oder an belebten
Ecken, um mit uns ins Gespräch zu kommen. Hier ist man jetzt sogar
Personen gegenüber reserviert, die kommunalpolitisch noch gar nicht
vorbelastet sind. Für manchen Kandidaten ist die Politikerverdrossenheit
allerdings nützlich, weil sie viele Wähler, die mit ihrer Stimme etwas
verändern könnten, von den Wahlurnen fern hält. Noch krasser: Umso
weniger Bürger diese Kandidaten persönlich erreichen, desto größer ist
deren Chance, zu gewinnen.
Vollmundige
Beteuerungen haben kurze Beine
Der
Sinn eines fruchtbaren Bürgerdialogs steht und fällt mit der
Aufrichtigkeit des Angebots und dem fairen Teilen von Ansichten. Die
Bürger wollen Einblick haben, um sich einbringen zu können. Sie müssen
eine echte Chance zur Einflussnahme spüren und darauf vertrauen können,
dass sie keine Alibifunktion ausfüllen, denen Handlungsweisen folgen, die
alle gemeinsam erarbeiteten Erkenntnisse auf den Kopf stellen. Genau hier
liegt aber der Hund begraben. Mühe und Lohn des bürgerlichen Engagements
sind nicht im Lot, Motivation wird immer wieder zerstört, die Bürger
frustriert. Die dabei zelebrierte Scheinheiligkeit besorgt den Rest. Ein
fruchtbarer Dialog mit den Bürgern ist nur noch dann kurzzeitig möglich,
wenn ganz frisch Engagierte in neuen, eilig zusammengestellten Prozessen (wie
zuletzt dem "Bürgergutachten") instrumentalisiert werden und
dabei ihre bürgerliche Unschuld verlieren.
Maintals
Kommunalpolitik hat es bisher nicht verstanden, die aufrichtig
ausgestreckte Hand einer großen Zahl engagierter Bürger mit Anstand zu
ergreifen. Tarnen, Täuschen und Austricksen überwiegen.
Magistratsunterstützungsfraktionen unterstützten sogar diese
Vorgehensweise.
Die
Grundübel auf einen Blick
-
Beiräte
sind so organisiert und zusammengesetzt, dass sie völlig unter
Kontrolle gehalten nur das tun, was man ihnen von Seiten des
Magistrats und den Fraktionen ermöglicht.
-
Die
Lokale Agenda 2010 wurde z.B. mit einem speziellen organisatorischen
Ablauf im Bereich der Umsetzung regelrecht kastriert. Politik
und Verwaltung sicherten sich die freie Beurteilung, was umzusetzen
sei und was nicht. Als die Schubladen mit guten Arbeitsergebnissen
voll waren, trat der Prozess auf der Stelle und wurde schließlich
eingestellt.
-
Mit
dem Stadtleitbildprozess als Nachfolgeprozess wurden neue noch nicht
erleuchtete Bürger gesucht, die alle Ideen noch einmal umrühren und
neu würzen durften. Die fertigen Ergebnisse werden erneut gelobt,
davon wird jedoch nur das berücksichtigt, was zu bestehenden
Planungen passt.
-
Mit
dem Bürgerhaushalt 2013 sollte angeblich alles ganz anders laufen.
Man versuchte es mit Transparenz und Offenheit, mit dem Bekenntnis zum
Aufbau neuen Vertrauens. Nach anfänglichen guten Fortschritten wurde
klar, dass mit der Stadtverwaltung im jetzigen Zustand in
überschaubarer Zeit keine Erfolge zu erzielen waren. Nahezu alle
Bürgervorschläge kamen deshalb über Prüfaufträge in eine längere
Warteschleife.
-
Politik,
Magistrat und Verwaltung waren sich einig, dass man diese Art des
bürgerlichen Dialogs nicht fortsetzen durfte, wenn man noch selbst
"gestalten" wollte. "Gestalten" konnte man ihrer
Ansicht nach nur, wenn die Einnahmen wieder stiegen. So wurde der
Bürgerhaushalt 2014 in eine Grundsteuererhöhungs-Komödie
umgewandelt, bei der sich die Bürger aussuchen durften, auf welche
sozialen Leistungen sie verzichten wollen. Zur Verdeutlichung und
Motivation wurde grafisch aufgezeigt, um wie viel das die
Grundsteuererhöhung beeinflussen würde. Am Ende stand tatsächlich
die Erhöhung der Grundsteuer B in der Höhe, die alle politischen
Fehler der letzten zwei Legislaturperioden ausglich. Maintals
Kommunalpolitik und die Bilanz des Bürgermeisters hatten sich auf
Kosten der Bürger konsolidiert. Nun kann wieder fröhlich gestaltet
werden. Der Preis für dieses dreiste Vorgehen ist eine nie gekannte
Politikverdrossenheit und zerstörtes Vertrauen.
Dieser
Aufzählung könnte man noch einige Planungswerkstätten und
Arbeitskreise hinzu fügen, die ähnlich demotivierend verliefen.
Maintals
Bürgermeisterkandidaten, die für Parteien antreten, müssen nun mit der
Hypothek vieler fragwürdiger Entscheidungen der Vergangenheit leben, die
ihre Fraktionen betrieben, mittrugen oder nicht verhinderten. Nur wenige
Politiker haben als Bürgermeister das Rückgrat, gültige Beschlüsse,
die ihren politischen Ansichten zuwider laufen, später konsequent
umzusetzen. Sachpolitik wird erfahrungsgemäß stets von Parteipolitik
überlagert oder bestimmt sein.
Als
Bürgermeister fühlen sie sich später weiterhin als aktiver Teil ihrer
Parteipolitik, werden sogar auf der Liste ihrer Partei zur Kommunalwahl
geführt werden, obwohl sie als Magistratsmitglied ihr Mandat niemals
annehmen würden. Ethik und Moral stehen bei vielen Personen hinten an,
wenn es um das Erreichen politischer Ziele geht. Ihnen gegenüber sollte
man besonders kritisch sein.
Die
Qual der Wahl
Obwohl
aus der geschilderten Gemengelage bereits eine Art Empfehlung resultiert,
möchte ich hiermit keinesfalls in irgend einer Richtung unterstützend
werben. Jeder Wähler muss sich selbst ein Bild von den Kandidaten machen.
Wenn es Sinn macht, nutzen Sie das Angebot zum Dialog. Stellen sie dann
aber die richtigen Fragen. Nur so können Sie erkennen, ob Sie eine
selbständig agierende Person oder einen politikgeprägten
Funktionsträger ins Amt hieven. Achten Sie auf Monologe mit klaren
Absichten, wenn Sie ihrerseits meinungsbildende Dialoge eingehen. Nichts
trügt mehr als der schöne Schein!
Veröffentlicht
am 15.4.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
"Na,
dann kommen Sie mal rein!"
Was
man die Kandidaten fragen könnte |
Maintals
Bürgermeisterkandidaten suchen derzeit das Gespräch mit den
Bürgern. Sebastian Maier (SPD) hat sich vorgenommen,
insgesamt 8000 Haushalte und Klaus Gerhard (FDP)
möchte 4000 Haushalte besuchen und über Ziele informieren. Markus
Heber (CDU) und Friedhelm Duch (Grüne) werden
ähnliche Wege gehen. Irgendwie müssen die Botschaften unters Volk,
das weiß auch Monika Böttcher (parteiunabhängig),
die Kommunikationsexpertin. Alle machen sich Gedanken um einen
passenden Türöffner. Erhard Rohrbachs Maintaler Stadtplan der
Druckerei Rauch ist seit Jahren in vielen Haushalten in Gebrauch.
Mal sehen, was sich die diesjährigen Kandidaten als bleibende
Erinnerung einfallen lassen. Vielleicht werden an den Bahnhöfen
wieder Äpfel oder Snacks angeboten oder Blumen verschenkt. Es kommt
halt darauf an, wen man damit erreichen will.
Bleiben
wir aber mal beim Hausbesuch. Meist bleiben dafür nur die
Wochenenden. In den Morgenstunden will niemand gestört werden.
Vormittags werden gern die Einkäufe erledigt und der Nachmittag
erscheint vielen Bürgern nicht passend. Wenn es dennoch klappt,
dann sollte der mit etwas bestimmterem Ton fallende Satz: "Na,
dann kommen Sie mal rein!" aufhorchen lassen. Wer
seinen Gast so begrüßt, gehört zu den kritischen Zeitgenossen.
Der Besucher muss sich auf Fragen gefasst machen, die etwas gerade
rücken sollen. Hier mit Sprechblasen zu antworten, wäre
fatal.
Was
sind das für Fragen, mit denen man
die
Kandidaten konfrontieren kann?
Natürlich
spielen gravierende Fehler der Vergangenheit dabei eine Rolle, wie
zum Beispiel die vom Magistrat selbst herbeigeführte fast
ganzjährige Mangelverwaltung infolge permanent defizitär
ausgewiesener Haushalte, die am Jahresende (oh Wunder) meistens
ausgeglichen oder mit einem Plus enden.
Hier
wären die Fragen angebracht:
-
Wie
werden Sie mit im Haushalt eingebauten Sicherheiten umgehen, um
ganzjährig handlungsfähig zu sein?
-
Für
wie problematisch halten Sie es, zugunsten der ganzjährigen
Handlungsfähigkeit Nachtragshaushalte zu nutzen?
Maintals
Senioren werden in den nächsten Jahren einen Großteil der
Bevölkerung bilden. Hier könnten folgende Fragen für Klarheit
sorgen:
-
Welche
kommunalpolitische Bedeutung hat für Sie das Wohnen im Alter
und auf was können sich Maintals Senioren im Fall Ihrer Wahl
einstellen?
-
Wie
werden Sie auf das urbane Leben in Maintal einwirken, um
insbesondere das Mobilitäts- angebot und die
Dienstleistungsangebote zu stärken und die medizinische
Versorgung für Senioren zu verbessern?
-
Werden
Sie bei der Seniorenbetreuung und bei der Seniorenunterbringung
zukünftig außer dem Roten Kreuz auch freien Wettbewerb
fördern?
-
Welchen
Stellenwert haben für Sie das städtische und ehrenamtliche
Seniorenangebot und die ehrenamtliche Seniorentätigkeit?
Maintals
Stadtentwicklung wird derzeit von Investoren getragen, die neue
Wohngebiete erschließen und vermarkten. Hier wären folgende Fragen
sinnvoll:
-
Werden
Sie sich für eine Liegenschaftsverwertung in städtischer Hand
einsetzen, um Wohngebiete selbst zu erschließen und zu
vermarkten, damit die Gewinne dem Haushalt zufließen, um damit
wichtige Infrastrukturmaßnahmen durchzuführen?
Im
Laufe der Jahre hat sich die Stadtverwaltung an der Sparpolitik
ausrichten müssen. Nun reicht es nur noch zum Verwalten. Fragwürdige Prioritäten
führten zu
einem Eigenleben einzelner Fachbereiche. Bestimmte Methoden der
Mitarbeiterführung, die sich motivations- und
leistungsmindernd auswirkten, sind nicht mehr zeitgemäß. Hier könnte man fragen:
-
Wie
werden Sie darauf einwirken, dass Maintal nicht nur verwaltet
wird, sondern die Mitarbeiter über zeitgemäße
Führungsmethoden motiviert und zu einer freudig erbrachten
Leistung geführt werden, die ihre volle Erfahrung und
Leistungsfähigkeit erschließt?
-
In
welchen Bereichen würden Sie ansetzen?
-
Muss
nach der bereits erfolgten Umstellung auf eine zeitgemäße Buchführung nicht
auch eine ergebnisorientierte Arbeitsweise Einzug halten?
Der
Magistrat hat die Beschlüsse des Parlaments im Rahmen der Gesetze
und Bestimmungen umzusetzen. Beschlussvorlagen waren in der
Vergangenheit oftmals so abgefasst, dass der Bürgermeister die
Umsetzung teilweise erheblich verzögern konnte. Da wären die Fragen
angebracht:
-
Wie
stehen Sie zu aufrichtiger Sachpolitik?
-
Werden
Sie dafür sorgen, dass alle Anträge und Vorlagen des
Magistrats belastbar und mehrheitsfähig sind?
-
Werden
Sie auch Ihnen nicht genehme Beschlüsse konsequent umsetzen?
Auf
die Antworten können Sie gespannt sein.
Klaus
Klee
|
|
Maintal
unter Beobachtung
Seit
nunmehr 12 Jahren beobachte ich intensiv die Maintaler Kommunalpolitik und
ich kommentiere auf dieser Homepage und im Lokalen Kabarett die von mir
erkannten Besonderheiten. Beides zeigte Wirkung, auch wenn es die meisten
der Kritisierten nicht wahr haben wollen. Die unter Beobachtung stehenden
ließen sich dadurch zwar nicht direkt von ihren Absichten abbringen, doch
langfristig zeigten einige Kommunalpolitikerinnen und -politiker Nerven.
Nun gab Maintals Bürgermeister nach 18 Dienstjahren auf, nachdem ihn
zuvor bereits fünf Fraktionsvorsitzende mehr oder weniger frustriert im
Regen stehen gelassen hatten. Die wachsende öffentliche Ablehnung und
Angst vor einer Beschädigung des persönlichen Ansehens verfehlten ihre
Wirkung nicht. Fünf Kandidaten bemühen sich jetzt ums Amt. Doch
auch sie sollten bedenken, dass sie gewaltig in den Fokus geraten werden.
Heute ist es längst nicht mehr so einfach, Dinge im Verborgenen
auszukungeln (pardon, das nennt man ja Politik) und den Bürgern als
Sachpolitik zu verkaufen. Das letzte starke Stück war der Missbrauch des
Bürgerhaushalts, um die Grundsteuererhöhung durchzubringen. Dem
Amtsinhaber verhalf das zu einer erfolgreichen Bilanz seiner Amtszeit und
den Fraktionen brachte es wieder finanzielle Luft zur Umsetzung ihrer
Interessen. Wen wundert es, dass gleich fünf Kandidaten von den neuen
günstigen Rahmenbedingungen profitieren wollen.
Maintals
Gesellschaft besteht überwiegend aus freien ungebundenen Bürgern,
Vögeln gleich, die das Geschehen beobachten oder auch gänzlich
ignorieren. Es sind nur mehrere Hundert Parteimitglieder, die man direkt
politischen Lagern zuordnen kann. Deren Kräfte gelangen ins Parlament und
in den ehrenamtlichen Magistrat. Im Grund genommen dominieren politische
Vereine das Geschehen, die alle zusammen gerade mal 2,5% der Bevölkerung
ausmachen. Der Rest der Bürgerschaft darf wählen und beobachten, was
diese mit ihrem Mandat anstellen. Dabei spielen ihnen jedoch oft die Sinne
Streiche, weil sie nur sehen, was sie sehen wollen. Hier hilft nur eine
bildhafte Sprache, Empörung, eine kurzer Moment der Irritation, um eine
genaueres Hinschauen auszulösen. Mit meiner Homepage will ich niemand von
einer Meinung überzeugen, sondern lediglich öffentlich Sichten öffnen,
denen ich ohnehin in der Bürgerschaft begegne.
Wirken
in der dunklen Nische
Vieles
kann politisch nur geschehen, weil es die meisten Bürger entweder nicht
merken oder sich nicht dafür interessieren. Wir registrieren viele
Entwicklungen erst, wenn sie bereits einen nicht mehr umkehrbaren Weg
eingeschlagen haben. Gelingt es also, über diesen Punkt unbemerkt hinweg
zu kommen, haben die Protagonisten wieder mal in ihrem Sinne gewonnen. Mit
meiner Homepage versuche ich, Hintergrundinformationen zu liefern, um
rechtzeitig reagieren zu können. Den Protagonisten wird dann klar, dass
sie mal wieder aufgeflogen sind, müssen aus ihrer Nische herauskommen und
schalten zähneknirschend auf "Bürgerbeteiligung" um. So, wie
sie mit den Zähnen knirschen, gestalten sie dann auch die
Bürgerbeteiligungsprozesse. Manches wird dadurch nur noch schlimmer.
Dinge
öffentlich machen
Bei
der Art der Thematisierung folge ich Regeln des Infotainments und der
Satire. Das entspricht kritischen Kommentaren, wie man sie normalerweise
von engagierten Lokalzeitungen erwartet. Meine Homepage ist in Maintal
unter politisch Interessierten die meistgelesene Informationsquelle, die
angeblich jedoch niemand besucht. Dennoch weiß fast jeder Betroffene, was
dort zu lesen ist. Deshalb fließt in den letzten Jahren immer mehr
Kommunalpolitik ins Lokale Kabarett MIKROKOSMOS ein, das von einer
engagierten und informierten Truppe, die in der Lage ist, die Wirkung noch
zu verstärken, betrieben wird. Während politische Versammlungen von
normalen Bürgern weitestgehend gemieden werden, wenn es nicht gerade
kostenlos Heringe gibt, erreicht das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS weitaus
mehr Bürger, die sich noch lang mit den Themen auseinander setzen. Gerade
das Programm 2014 erhielt sehr viel Zuspruch, weil viele Themen exakt auf
den Punkt gebracht wurden und die Meinung des Publikums trafen. Der
Vorteil besteht darin, dass die Betroffenen die Kritik inmitten der
Bürger entgegen nehmen und somit nicht ausweichen können.
Aber
auch die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS trägt dem Rechnung, dass es
sich bei Senioren nicht um eine politisch uninteressierte Leserschaft
handelt, sondern um wachsame Bürger. Hier wird thematisiert, was Senioren
bewegt und was sie von ihrer Kommune erwarten. In der Ausgabe unmittelbar
vor der Bürgermeisterwahl werden die Kandidaten zum Beispiel zu folgenden
Fragen Stellung nehmen:
-
Welche
kommunalpolitische Bedeutung hat für Sie das Wohnen im Alter und auf
was können sich Maintals Senioren im Fall Ihrer Wahl
einstellen?
-
Wie
werden Sie auf das urbane Leben Maintals einwirken, um insbesondere
das Mobilitätsangebot und die Dienstleistungsangebote zu stärken und
die medizinische Versorgung für Senioren zu verbessern?
-
Welchen
Stellenwert hat für Sie das städtische und ehrenamtliche
Seniorenangebot und die ehrenamtliche Seniorentätigkeit?
An
der Umsetzung ihrer Statements müssen sich die Kandidaten später messen
lassen.
Es
wäre gut, wenn sich viel mehr Bürger stärker für das
kommunalpolitische Geschehen interessieren würden, denn wer die Dinge so
erkennt, wie sie wirklich sind, wird seine Kreuzchen auch an der richtigen
Stelle machen. Dies gilt neben der Bürgermeisterwahl noch stärker bei
der Kommunalwahl im Frühjahr 2016, bei der man kumulieren und
panaschieren - also parteienübergreifend sein eigenes Wunschparlament
zusammenstellen kann. Da sollte man informiert sein. Und wenn Sie mal
partout nichts "sehen", es gibt Mitbürger, bei denen man sich
informieren kann, auch wenn das vielen Kommunalpolitikern nicht gefällt,
die lieber im Verborgenen wirken.
Veröffentlicht
am 5.4.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Streiche
der Sinne haben derzeit wieder Hochkonjunktur. Wir hören und sehen,
wir glauben und hoffen, was wir weder wissen noch verstehen. Der
Grund ist einfach: Es soll passieren, was wir erhoffen oder
zulassen, was wir befürchten. Das Fatale ist, dass die politischen
Vereine Maintals - die Parteien und Initiativen - ebenfalls diesen
Streichen der Sinne unterliegen. Jeder malt sich sein Bild so
schön, wie es die Farben hergeben. Mit der Realität hat das nicht
mehr viel zu tun.
Ich
möchte hier keinem Bürgermeisterkandidaten zu nahe treten, denn
jeder hat das Recht zu kandidieren. Allerdings sollte einer
Kandidatur eine Chance auf Erfolg zugrunde liegen. Kandidaten, die
mit ihrem Auftritt nur einen Vorwahlkampf zur Kommunalwahl im Sinn
haben, um später mehr Beachtung zu finden, sollte man zeigen, dass
man ihr Ansinnen erkannte und sich ihnen gegenüber entsprechend
verhalten. Das trifft im besonderen Maß auf die Maintaler Grünen
zu, die von ihrer Mitgliederzahl gerade so über der
Wahrnehmungsgrenze liegen und taktisch von einem zweiten Fokushima
träumen dürften. Im Parlament droht im Frühjahr 2016 der Absturz
und es geht bei ihnen ums nackte politische Überleben. Personell
ausgeblutet jetzt auch noch zusätzlich den Bürgermeister stellen
zu wollen, ist so absurd, dass man es schon gar nicht mehr ernst
nehmen kann. Man kann gespannt sein, wer sich aus deren Reihen
zutraut, seinen Namen für diese Sache herzugeben.
Bei
der FDP will sich keiner der vorderen politischen Kräfte auf das
Spiel einlassen, um als Partei bis zur Kommunalwahl für mehr
Aufmerksamkeit zu sorgen. Zwei persönliche Abfuhren hintereinander
wären wohl tödlich. So muss Klaus Gerhard als Kandidat herhalten.
Aber
auch die übrigen Kandidaten der Parteien haben zu kämpfen, wenn
sie sich nicht genügend von ihrer Parteilinie absetzen und damit
ein eigenes Profil zulegen. Sie waren bisher immerhin Teil der
verkorksten Kommunalpolitik und trugen viele Fehlentscheidungen mit.
Sie jetzt ohne eigene glaubhaft dargestellte Linie als politische
Vollstrecker ihrer Parteipolitik ins Amt zu wählen, führt zu
gleichen Situation, aus der Maintal gerade kommt. Eine
Bürgermeisterwahl ist eine Personenwahl und keine politische
Richtungswahl. Das gilt es zu bedenken.
So
gesehen hat Monika Böttcher als parteilose Kandidatin bisher die
beste Ausgangsposition um die Gunst der Wähler. An ihrem Programm,
das zwar noch niemand kennt, müssen sich die übrigen Kandidaten
thematisch abarbeiten. Infolge einiger thematischer Schnittmengen
dürfte das schwer werden. will man nicht sein Gesicht verlieren.
Ihrerseits besteht natürlich die Möglichkeit, die dabei zu
sammelnde Munition ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten einzusetzen.
Sie hat auch mit der Kommunalwahl nicht viel zu tun und könnte
gelassen verfolgen, wie sich der Bürgermeisterwahlkampf auf des
Wahlergebnis der Kommunalwahl auswirkt.
Klaus
Klee
|
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Anonyme
Hinweise
Als
kritischer Beobachter der Kommunalpolitik habe ich ja schon so manchen
Tipp bekommen. Was mir in dieser Woche als anonyme Zuschrift zugestellt
wurde, überbot jedoch alles, was ich bisher erhalten habe. Die Aufmachung
glich einem Bekennerschreiben, um keine Rückschlüsse auf die Herkunft
zuzulassen. Auch kam der Umschlag per Post, vermutlich, um als Einwerfer
beim Einwerfen nicht gesehen zu werden. Der Text scheint hastig verfasst
worden zu sein, was eine gewisse Aufgeregtheit signalisiert. Diese
Anzeichen sprechen eigentlich nicht für einen arglistigen Denunzianten
oder eine Denunziantin aus dem Parteienspektrum, die Personen bewusst
schaden will, eher für echte Entrüstung. Die Wortwahl erscheint
verstellt, um den wahren Intellekt zu kaschieren. Da springen alle
Alarmleuchten auf Rot. Was soll damit erreicht werden? Macht sich jemand
so viel Mühe, um mich womöglich auf eine falsche Fährte zu locken? Soll
vor der CDU-Mitgliederversammlung, auf der Markus Heber zum
Bürgermeisterkandidaten gewählt werden soll, ein falsches Gerücht die
Runde machen, um das zu verhindern? Eigentlich gibt es viele denkbare
Szenarien. Soll so etwas über meine Homepage in die Fläche gebracht
werden? Was würde das für Maintal bedeuten, wenn etwas dran wäre?
Begänne ich ernsthaft zu recherchieren, müsste ich zuerst bei den
genannten Personen nachfragen. Aber, bekäme ich darauf eine Antwort, der
ich wegen der Tragweite absolut vertrauen könnte? Solche Zuschriften sind
eher peinlich und eigentlich auch unanständig.
Also
mache ich das, was man mit anonymen Hinweisen machen sollte: Ich lasse den
Hinweis auf sich beruhen, zeige meinen Lesern jedoch, in welche Situation
mich solche Informationen bringen.
Wenn
ich Informationen mit offenem Visier bekomme, so gehe ich denen nach und
sichere Informanten absolute Diskretion zu. In diesem Fall behandele ich
sie jedoch wie eine Schmiererei an der Wand, die jeder Vorbeikommende
lesen kann. Wer so etwas liest, macht sich seine eigenen Gedanken, dabei
will auch ich es belassen.
Der
angesprochene Sachverhalt wäre allerdings rund um die Bürgermeisterwahl
äußerst brisant. Das weiß auch der anonyme Informant. Welchem Lager
könnte er oder sie angehören? Das lässt sogar auf einen schmutzigen
Wahlkampf schließen, bei dem möglicherweise Parteimitglieder offene
Rechnungen begleichen oder unsaubere Schützenhilfe leisten wollen. Somit
kommen durch solche Aktionen alle Parteien und Gruppierungen in Verdacht.
Mit solchen Praktiken will ich absolut nichts zu tun haben.
Veröffentlicht
am 28.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Info-Plattform
geschlossen
Das
Maintal-Forum ist seit 2009 mit 5.388 Beiträgen, 746 angemeldeten,
aber nur 48 aktiven Nutzern eine Informations- und Diskussionsplattform,
die das alte Maintal-Forum ablöste und inzwischen eine feste Institution
darstellt. Hier erfahren Maintals Bürger nicht nur, was aktuell in
Maintal passiert, sondern tauschen sich auch über Themen aus, die gerade
aufkommen. Oft werden dabei Dinge geklärt, ehe sie hoch kochen.
Gelegentlich beantworteten auch der Bürgermeister, der Stadtrat und
Fraktionsmitglieder Fragen der aktiven Forumsteilnehmer. Überwiegend
verfolgen die Forumsbesucher jedoch nur die Einträge.
Seit
dem 12.2.2015 ist das Forum gemäß des abgebildeten Eintrages geschlossen.
Die
Formulierung ist knapp und trocken. Studiert man jedoch die
Sitzungsunterlagen und die hinter dem Beschluss stehenden Formulierungen,
so ist erst in der zweiten Jahreshälfte mit einem neu gestalteten Forum
zu rechnen. Bis dahin wurde den Bürgern eine Diskussionsplattform
entzogen, die gerade wegen der aktuellen Gegebenheiten im Zusammenhang mit
der Bürgermeisterwahl wichtig wäre. Selten wurde ein Beschluss so
schnell umgesetzt, denn das Forum hätte bis zu seinem Ersatz
weiterbetrieben werden können. Die Frage ist, was wirklich dahinter
steht.
Was
soll damit verhindert werden?
Wie
die Einträge vermitteln, wird im Forum in der Sache diskutiert.
Gelegentlich stören bestimmte Nutzer mit provokanten Bemerkungen oder
betätigen sich gar als Trolle. Das Eingreifen des Moderators ist in nur
wenigen Fällen erforderlich. Es ist aber auch zu erkennen, dass manche
Einträge Situationen in einer Art thematisieren, dass sie als handfeste
Kritik am Magistrat, der Politik oder der Verwaltung verstanden werden
können. Nach meiner Beurteilung war dies stets der Heftigkeit des
Sachverhalts angemessen und auch völlig normal. Vielleicht sollen ja auch
die Bürger nicht alles wissen!?
Nun
kommt die Schließung genau zu dem Zeitpunkt, als der Bürgermeister auf
seine Kandidatur zur Wiederwahl verzichtet. Das wäre im Forum sicher
ebenfalls thematisiert worden. Hinsichtlich des Wahlkampfes ist ohnehin zu
erwarten, dass die Kandidaten immer wieder das, was sie zu ändern
gedenken, am Beispiel des Amtsinhabers erläutern werden. In Anbetracht
dessen, was in Maintal im Argen liegt, könnte das zum Ende der Amtszeit
arg am selbstgestrickten Image des Bürgermeisters kratzen. Ist es das,
was ohne triftigen technischen Grund zur Schließung des Forums führte?
Leider
sind meine langjährig gesammelten Erfahrungen mit Politik und Verwaltung
derart, dass ich das nicht ausschließen kann. Es erinnert an das
plötzliche Sperren der Abstimmungsergebnisse beim Bürgerhaushalt 2014.
Noch laufen viele Mitarbeiter in der Verwaltung ganz eng geführt bei
Fuß. Dazu gehört mitunter auch das gehorsame Vorauseilen in erhoffter
Dankesabsicht. Mich würde es allerdings nicht wundern, wenn nach
entsprechendem öffentlichem Druck das Forum mit der Verlautbarung wieder
geöffnet würde, dass Mitarbeiter da etwas falsch verstanden hätten.
Dies alles wird sich hoffentlich ändern, wenn im Rathaus ein anderer Wind
weht.
Seit
der Schließung des Forums steigen die Zugriffszahlen auf meiner Homepage-Statistik.
Ich gehe davon aus, dass einige Forumsteilnehmer nun auf meiner Homepage
Informationen suchen, die sie jetzt im Forum nicht mehr und über die
Tagespresse sowieso nicht erhalten. Damit sind natürlich nicht die
permanent positiven und wenig selbstkritischen Ergüsse aus dem Rathaus
gemeint. Eher die Informationen, die ich speziell recherchiere oder die
mir zugestellt werden, weil meine Internetzeitung inzwischen als eine
kritische Maintaler Institution angesehen wird.
Mir
soll's recht sein...!
Veröffentlicht
am 15.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Stimmung
kommt von "stimmen"
Von
der Unruhe in Fastnachtssälen
"Was
ist nur in den Sälen während den Fastnachtssitzungen los?",
fragte ein irritierter Zeitgenosse, der sich über störenden Lärm im
Zuschauerbereich erregte. Was führt dazu, dass in Teilen der Programme
die Aufmerksamkeit abnimmt und gelangweiltes Publikum in Tischnähe dann
selbst für Stimmung sorgt? Liegt es an der Qualität mancher Darbietungen
oder an der Enttäuschung, dass man das nicht bekam, was man erwartete?
Trifft der Veranstalter nicht den Zeitgeist? Stimmen Klimatisierung und
Getränkeversorgung nicht reibungslos? Führen Alkohol und Nikotinmangel
zu Ausfallerscheinungen? Weshalb haben sich denn Besucher während des
Programms einfach so ausgeklinkt?
Diesen
Fragen sollte man als Veranstalter unbedingt nachgehen!
Erste
Einschätzung
"Die
Stimmung muss einfach stimmen, dann klappt's auch mit dem Publikum",
sagte kürzlich ein erfahrener Maintaler Karnevalist. Aus diesem Grund
werden die Besucher mehrfach motiviert, sich von den Plätzen zu erheben,
sich nach Anweisung zu bewegen und Tuchfühlung mit den Nachbarn
aufzunehmen. Setzen darf man sich erst, wenn es dem närrischen Animateur
genehm ist. Manche Besucher empfinden das eher als Nötigung und verlassen
kurz vor solchen Programmpunkten den Saal. Eine so erzeugte Stimmung
verpufft übrigens im Nu, wenn nichts adäquates folgt. Nachdenken ist
also angesagt.
Vieles
muss "stimmig" sein, damit aus einer Inszenierung eine gute
Veranstaltung wird. So haben die Macher der Vereine bereits im Vorfeld
eine Menge zu tun, um ideale Voraussetzungen für die Akteure und das
Publikum zu schaffen. Ehe beide aufeinandertreffen, muss erst einmal
ergründet werden, was das Publikum überhaupt möchte und welches Niveau
von der Veranstaltung erwartet wird. Hier würden bereits die Erfahrungen
des Vorjahres helfen, wenn man sie analysiert hätte.
Das
Niveau der Veranstaltungen allein
über den Eintrittspreis bestimmen zu
wollen, kann gewaltig nach hinten los gehen. Beim Programm gehen nämlich
die Meinungen auseinander, weil die Vereine recht unterschiedliche
Stärken und Schwächen besitzen. Dementsprechend gelingt es auch nicht
immer, komplett mit Geist und Witz, tänzerischen Glanzpunkten,
Musikelementen, szenischer Unterhaltung sowie der Ausstattung zu punkten.
Was nützen zum Beispiel eine perfekte Ausstattung und eine aufgerüstete
Technik, wenn der Inhalt und die Umsetzung von Programmpunkten schwach
ist!? Perfekte Könner können dagegen mit einer Minimalausstattung
brillieren. Doch echte Könner sind bekanntlich so dünn gesät, wie Genies.
Das
Preis-/Leistungsverhältnis
Wohin
man auch geht, es ist stets ein Mix von allem, nie die absolut perfekte
Sache. Alle Unterhaltungserlebnisse zusammengenommen ergeben natürlich
einen Gesamteindruck, der darüber entscheidet, wie persönlich das Niveau
eingestuft wird und ob es das ist, was man erwartete. Oft entscheidet auch
die Abwägung des Erlebten und des entrichteten Preises darüber, ob etwas
stimmig war. Überzogene Selbsteinschätzung
in Vereinen führt mitunter zu einer falschen Preisgestaltung. Die
Geldausgabe muss sich natürlich aus Sicht des Publikums und nicht des
Veranstalters lohnen, wenn man Stammpublikum halten und gewinnen will.
Muss man allerdings hohe Preise nehmen, weil man das Geld dringend
braucht, so bekommt eine solche Maßnahme einen besonderen Anstrich.
In diesem Zusammenhang bereits über Dekadenz zu sprechen, wäre jedoch zu
weit hergeholt. Wer als Zuschauer mit dem zufrieden ist, was er erlebte,
bleibt einem Verein weiterhin treu.
Der
Blickwinkel der Publikumsgruppen
Es
lohnt sich, das Publikum gedanklich aufzuteilen, um deren spezifisches
Verhalten und deren Erwartungen zu analysieren. Dies versuche ich jetzt
einmal.
-
Im
Fokus der Macher stehen zunächst die Ehrengäste.
Das sind Personen mit großem Einfluss und/oder großem Ansehen. Mit
ihnen möchte man renommieren, sie zum Wohlwollen motivieren. Sie
wiederum wollen gesehen werden. Ganz wichtig ist das zum Beispiel bei
Politikern, speziell vor Wahlen. Für Vortragende politischer und
sozialkritischer Inhalte sind sie willkommene Zielpersonen. Bei aller
berechtigten Kritik in den Vorträgen muss der Umgang mit ihnen
"stimmig" sein, denn man sollte ihnen eine maßvolle
Läuterung anbieten. Völlig unangebracht wäre es im Karneval jedoch,
aus Rücksicht solche Programmpunkte gänzlich aus dem Programm zu
verbannen. Im Bereich der Ehrengäste wird dagegen die heftigste
Kritik am Programm geübt, wenn Teile des Programms nicht stimmig
sind. Dem kann man etwas entgegenwirken, wenn man in ihren Reihen
bekannte Aktive des Vereins platziert.
-
Als
nächstes muss man die Abordnungen der
Karnevalsvereine im Blick behalten. Innerhalb dieser Gruppe
gibt es durchaus Teilnehmer, die sich vom Geschehen mitreißen lassen,
aber auch Analysten, die jede Stärke und jede Schwäche registrieren
und zum eigenen Benchmarking nutzen. Das ist völlig normal, denn
jeder will wissen, wo er mit seiner Leistung steht und wie er sich im
Wettbewerbsraum einordnen muss.
Umso größer die Leistungsunterschiede innerhalb der Programme sind,
desto größer die Häme. Spitzenleistungen werden oft mit Kennerblick
gewürdigt und mit dem erwarteten Maß Applaus honoriert. Der lockere
Umgang aller Karnevalisten untereinander wirkt allerdings meist
aufgesetzt. Schließlich sind sie in diesem Geschäft
Konkurrenten.
-
Vereinsmitglieder,
für die Fastnachtsveranstaltungen Gruppenerlebnisse darstellen, sind
die dankbarste Besuchergruppe. Sie kennen die meisten Aktiven und
deren Leistungsfähigkeit und schätzen es, wenn für alle Willigen
ein Platz im Programm gefunden wurde. Sie unterstützen jede Leistung
mit dankbarem Applaus, der mitunter etwas stärker ausfällt, um das
eigene Siegergefühl zu stärken. Darunter sind natürlich auch
kritische Mitglieder, die objektiver sind, ebenfalls stolz auf ihren
Verein sein wollen und deshalb später bei Bedarf
Verbesserungspotenziale ansprechen.
-
Die
ganz normalen Besucher sind die, die von
Fastnachtsveranstaltungen vorbehaltlos gut unterhalten werden wollen.
Sie sind alljährlich die große Unbekannte des Kartenverkaufs. Bei
ihnen muss erst die eigene Stimmung passen, ehe sie sich für eine
oder mehrere Veranstaltungen entscheiden. Dann saugen sie die
Erlebnisse und die Stimmung der Veranstaltungen auf und entscheiden
sich meist recht vorbehaltlos, ob sie wiederkommen wollen. Ihre
Maßstäbe legen sie bei zeitgemäßen Hör- und Sehgewohnheiten,
Originalität, Perfektion, Ausstattung und Stimmung an. Dazu gehört
natürlich auch die Wahrnehmung des Besucherumfelds, also, ob man sich
mehr oder weniger wohl fühlt. Dieser Besuchergruppe sollte sehr
große Beachtung geschenkt werden, denn über sie verbreitet sich das
Feedback am intensivsten.
-
Als
unangenehme Besuchergruppen werden
diejenigen empfunden, die Veranstaltungen massiv stören, weil sie
ihre eigenen Interessen lautstark zelebrieren. Sie zeigen kaum
Interesse für das Programm, wohl aber für den eigentlichen Event,
den sie für ihr eigenes undiszipliniertes Verhalten brauchen,
um sich angemessen beachtet zu fühlen. Vortragende leiden am
stärksten durch deren Lärm und die erzeugte Unruhe im Saal. Selbst
Spitzenleistungen scheinen diese Gruppen nicht zu interessieren. Hier
müssen die Vereine verstärkt einschreiten und sie gegebenenfalls des
Raumes verweisen, weil sonst das Stammpublikum vergrault wird.
Mit
Ausnahme der letztgenannten lärmenden Besuchergruppe verhalten sich die
meisten Besucher entsprechend den gebotenen Leistungen. Die Faszination
eines gelungenen Programmpunktes überträgt sich auf den Saal und die
Zuschauer verfolgen ihn aufmerksam, damit ihnen keine Facette und keine
Nuance entgeht. Ist eine Leistung zwischendurch zu honorieren, so nehmen
Aktive gern den Applaus oder andere Reaktionen entgegen. Unruhe stellt
sich jedoch bei mäßigeren Programmpunkten ein, welche die Stimmungskurve
nach unten schraubt. Treten Aktive wie selbstbewusste Könner auf, liefern
aber weit unter ihren Möglichkeiten ab, regiert das Publikum sogar mit
Eiseskälte. Da ist das Publikum gnadenlos. Mehrere verkettete Flops oder
Minderleistungen kann sich natürlich kein Programm leisten.
Auf
verschiedenen Veranstaltungen kann immer wieder beobachtet werden, dass
Akteure Minderleistungen Anderer zur Überhöhung ihrer eigenen Leistung
nutzen. Sie leben vom Vergleich. Oft geben sie sich intern recht
zugeknöpft, anstelle sich einzubringen. Dabei wäre es wichtig, dass sie
ihre Erfahrung einbringen, um das Gesamtniveau ausgeglichener zu
gestalten.
Kreativität
und Autorität
Zum
Schluss möchte ich noch die vermeintlich ausgeübte und die vom Publikum
tatsächlich empfundene Kreativität
ansprechen. Alljährlich findet man auf den Veranstaltungen gleiche oder
ähnliche Ideen wieder, weil die Ideensuchenden die gleichen
Fernsehsendungen sahen oder veröffentlichte Vortragsheftchen lasen. Wer
schon einmal auf drei verschiedenen Veranstaltungen im gleichen Jahr den
selben Vortrag hörte oder gleiche Choreografien von Tänzen sah, weiß,
was ich meine. Auch das Zusammenschustern alter
Karnevalskonserven zu vermeintlich neuen Nummern hat nichts mit
Kreativität zu tun.
All
diese Gedankengänge sollten erfolgreichen Sitzungspräsidenten nicht nur
geläufig sein, sie sollten auch entsprechend handeln. Sie sind es
schließlich, die für den Verein an jenen Veranstaltungen die
Verantwortung tragen und vor dem Publikum stehen. Das setzt natürlich
eine vielschichtige Qualifikation und Erfahrung voraus. Dreh- und
Angelpunkt ist außerdem die entgegengebrachte
Autorität und Souveränität der Aktiven, dann klappt's auch
mit der Stimmung und mit dem Publikum.
Veröffentlicht
am 04.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Peinliche
Vermarktung
"Lügenpresse
ist das Unwort des Jahres", diese Schlagzeile soll als eine Art
Aufschrei vermitteln, dass die Presse und die Pressefreiheit eines unserer
höchsten Güter und absolut zu schützen sei. Leider gehören all die
Journalisten, die das lautstark thematisieren, Medienunternehmen an, die
jeder für sich bestimmte Richtungen vertreten. Journalisten sind an die
politischen und wirtschaftlichen Ausrichtungen ihrer Verlage gebunden,
denn damit stehen und fallen die Auflagen und die finanziellen
Unterstützungen. Im Zusammenhang mit der PEGIDA-Bewegung holten rechte
Populisten deshalb das Wort "Lügenpresse" der
Nationalsozialisten wieder aus der Versenkung, um es ganz im Sinne seines
damaligen Erfinders Joseph Göbbels für spezielle Berichterstattungen zu
verwenden. Viele Teilnehmer an den PEGIDA-Märschen merkten gar nicht,
welche Absicht damit verbunden war.
Franzosen
bevorzugen eine andere Art von Hetze gegen alles, was ihnen missfällt.
Sie haben die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo, die vermeintlich besonders
treffend die Stimmungen in der Bevölkerung trifft. Sie macht alles
gnadenlos nieder, was in irgendeiner Weise Macht über Menschen ausübt.
Politik und Religion sind ihre beliebtesten Zielscheiben. Dabei
überschreiten die Karikaturisten immer wieder Grenzen und verletzen
bewusst, um ihre Stammklientel mit Urteilen und Vorurteilen zu bedienen.
Nun wurde die Redaktion das Opfer von islamischen Terroristen und 12
Redaktionsmitglieder verloren ihr Leben. Das ist absolut zu verurteilen!
Plötzlich wurden jedoch aus den gnadenlosen Karikaturen-Zeichnern
nationale Helden und für Politik und Medien heiß umworbene
Propagandaobjekte. Bei Charlie Hebdo lief deshalb sofort die Vermarktung
der Tragödie an und bereits die nächste Ausgabe stieg von 30.000 auf 3
Millionen Exemplare. Die Provokation erreichte damit eine weltweite
Dimension - dank der Presse, dank der Medien. Und obwohl bei den
PEGIDA-Aktivisten die "Lügenpresse" die Runde macht, wollen sie
das Attentat für ihre Zwecke nutzen. Das zeigt den hohen Grad der
Widersprüchlichkeit aller Aktivitäten und Absichten jedweder Personen,
die das Attentat ausschlachten wollen.
Eine
sehr seltsame Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Politik. Im Kern
genommen war der mörderische Anschlag auf die Redaktion der
Satire-Zeitung ein terroristischer Akt, der von Seiten der Behörden nicht
verhindert werden konnte. Er macht genau das deutlich, was die Terroristen
erreichen wollten - eine totale weltweite Verunsicherung, die auf
Verhaltensänderungen abzielt. Dagegen stemmt sich die Politik mit all
ihrer Macht - eine übliche Reaktion auf Ratlosigkeit.
Die
Karikaturisten, die offensichtlich religiöse Grenzen überschritten und
sich dabei hinter der Pressefreiheit verstecken, provozierten den Anschlag
und die nach dem Attentat mit 100-facher Auflage in die ganze Welt
gehenden Karikaturen heizen die Stimmung weiter an. Politiker halten dabei
die Pressefreiheit hoch und fordern gleichzeitig mehr Datenspeicherung und
Überwachung, die wiederum die Freiheitsrechte der Bürger einschränken.
Der Türkische Präsident, der an der inszenierten Protestaktion in Berlin
teilnahm, war kaum zuhause, als er den Zeitungen und den Medien die Verbreitung der neuen
Ausgabe verbot. Nur er wusste, warum er an der Protestaktion teilnahm. Ihm
ging es nur um die bevorstehenden Wahlen.
Die
Medien ließen sich unterdessen in Paris auf ein Täuschungsmanöver ein
und schnitten die Inszenierung der Teilnahme namhafter Politiker, die in
einer Seitenstraße von Sicherheitskräften flankiert gedreht worden
waren, so in ihre Berichterstattung über den Protestmarsch, dass der
Eindruck entstand, sie würden den Trauermarsch anführen. Ein fataler
Lapsus! Da kommt sofort
wieder der Begriff "Lügenpresse" hoch, der in diesem
Zusammenhang gar nicht als so falsch erscheint.
Die
Protestveranstaltung in Berlin war sicherlich aller Ehren wert, doch man
merkte deutlich, dass hier die Angst der Betroffenen vor steigender
Fremdenfeindlichkeit und nicht eine felsenfeste Grundeinstellung zum Leben
in unserem Land die Feder führte. Obwohl die islamische Bevölkerung und
andere religiöse Gruppen immer wieder und sicher auch weiterhin von
auflagegetriebenen Karikaturisten attackiert werden, brachen sie eine
Lanze für diese Art der Pressefreiheit. Sie ignorieren die Menschen, die
sie vertreten und das teilweise ganz anders sehen.
Hier
sind alle möglichen Interessengruppen am Werk, die wir im Auge behalten
sollten. Als praktizierender Satiriker
bin ich froh, dass ich die Grenzen von Satire und Ethik kenne und bei
allem Bestreben, das Wesentliche und den Kern einer Sache
herauszuarbeiten, stets das Maß finde, das erträglich und teilenswert
ist. Vielleicht wäre das anders, wenn ich damit Geld verdienen müsste.
Obwohl.....
ich glaube... eigentlich nicht!
Veröffentlicht
am 15.01.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Aus
Fehlern nichts gelernt |
Karikaturen
verfolgen stets konkrete Zwecke. Ein perfider Zweck ist die Hetze
gegen Andersdenkende. Diffamierende
und verletzende Karikaturen wurden während der Weimarer Republik
und des Nationalsozialismus auch gegen die Franzosen eingesetzt.
Damit sollte die außergewöhnliche Gier nach Reparationsleistungen
aus dem Ersten Weltkrieg gegeißelt werden. Während hierzulande
infolge von Hunger und Arbeitslosigkeit eher schmale Menschen das Straßenbild
bestimmten, wurden Franzosen als nimmersatte fette Zeitgenossen
dargestellt, um damit pauschal ein ablehnendes Bild zu erzeugen. Diese
Karikaturen waren auch bei der Jugend-
erziehung der Nazis im
Einsatz, wie Unterrichtsmaterial der damaligen Zeit zeigt.
Die Hauptstoßrichtung
waren jedoch die Juden. Religionskritische und fremden-
feindliche Karikaturen von
Charlie Hebdo gehen heute in die gleiche Richtung und finden bei
Bürgern großen Gefallen, die mit Fremden und fremden
Kulturen Probleme haben. Die Karikaturen werden durch
Begleittexte zwar etwas relativiert, teilweise jedoch auch
verstärkt. Seit dem Anschlag auf die Redaktion des
Satireblattes gelten deren Karikaturen als Teil der Pressefreiheit.
|
Der
Franzose von 1938 |
Karikaturen
sollen einen realen Sachverhalt auf den Punkt bringen, damit er sich
bildhaft einprägt. Bei Hetzkarikaturen laufen dann im Kopf Bilder ab, wie sie
von der Propaganda her gewollt sind, um Menschen zu instrumentalisieren.
Somit gehören sie unweigerlich
zur Bewusstseinsbildung einfacher Menschen und emotionaliserter
Massen. Diese Betrachtung kommt heute in Verbindung mit der Pressefreiheit
zu kurz.
Eine
so fürchterliche Tragödie und alle noch folgenden Anschläge haben klare Ursachen, über die man
nachdenken muss. Solche Karikaturen sind kein einziges Menschenleben
wert. Die Zeitung Charlie Hebdo hätte meiner Meinung
nach einmal innehalten und reflektieren sollen, anstelle sofort die
Gunst der Stunde zum Gegenschlag und zur Steigerung des Umsatzes
bzw. der Auflage zu sorgen. Dass sie hierbei erneut weit über das
Ziel hinausschoss, ist beängstigend und zeigt, welcher Geist hinter
der Sache steht.
Klaus
Klee
|
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Wichtige
Weggabelung
Zum
bevorstehenden Jahreswechsel möchte ich auf ein Thema eingehen, das recht
selten angesprochen wird - der Übergang vom prallen Leben zum weniger
lustigen Lebensabend. Gerade die Anhäufung der Todesfälle der letzten
Wochen, der schweren Erkrankungen und eines Unfalles in meinem direkten
Umfeld lassen mich inne halten und über meinen momentanen Lebensstandort
nachdenken. Zweifellos hat sich der Abstand zur Jugend unerträglich
erweitert und die erfüllten Jahre rücken ebenfalls bereits in den
Hintergrund. Sich abzeichnende Veränderungen bei den Freizeitaktivitäten
infolge der Aufgabe meines Gartens kommen noch hinzu. Alles zusammen ist
wenig erfreulich und erfordert eine Anpassung "der Denke", wie
man heute so schön sagt. Die wievielte Anpassung ist das eigentlich
schon? Mit zunehmendem Alter kommen die harten Anpassungen in immer
kürzeren Abständen. Würde man mit aller Macht dagegen ankämpfen,
würde man nur verlieren. Ratschläge an Jüngere, bewusster zu leben,
verpuffen genauso, wie man sie selbst niemals befolgte. Erkennt man den
Sinn des Rates, ist es für vieles bereits zu spät.
Fehler
"Verschieben auf später"
In
der Jugend lässt man naturgemäß nichts anbrennen, agiert
situationsgerecht und macht dabei so seine Erfahrungen. Kommt man in die
Mitte des Lebens, behauptet man sich in seinem beruflichen und privaten
Umfeld, spielt seine noch taufrische Erfahrung aus und sammelt Erfolge.
Erfolg im Beruf ist wichtiger als das Private. Während dieser Phase
kommen die Dinge zu kurz, die man im Alter nicht mehr nachholen kann. Das
Fatale ist, man erkennt es nicht.
Man
erkennt auch nicht, dass sich die vermeintliche Lücke, die man im Beruf
zu hinterlassen glaubt, problemlos schließt und das, was man als
Qualität auf seine Leistung aufsattelte, nicht gewürdigt wird. Es war
eigentlich eine brotlose Kunst.
Ich
persönlich verschob zum Ende meines Berufslebens vieles auf die Zeit
meines Ruhestandes, weil ich dann ja genügend Zeit und Muße hätte. Die
Folge: Eine Reihe von unvorhersehbaren Ereignissen nahmen mir die ersten
10 Jahre meines Ruhesstandes und die Folgejahre lassen keine wesentliche
Veränderung mehr erkennen. Meine Rechnung ging nicht auf!
Wer
etwas über den Verlauf meines Ruhestands erfahren möchte, kann die Websites
meines (Un-)Ruhestandes aufrufen.
Fehler
"In den besten Jahren den Partner wechseln"
Viele
Menschen - vornehmlich Männer - trennen sich in der Mitte ihres Lebens
von Ihren Lebenspartnern, weil sie ihr bisheriges Leben infrage stellen
und noch einmal neu anfangen wollen. Im Grund genommen handelt es sich
dabei um eine Störung der Wahrnehmung, um eine Kapitulation vor dem
bisherigen Leben. Vielfach lockt eine neue Partnerin, die eigentlich nur
anders als die bisherige Partnerin zu sein braucht. Das ist mitunter
einfach, weil sich vieles im Laufe der Jahre abschleift und unattraktiv
wird, wenn es Partner nicht verstehen, sich täglich um den Anderen zu
bemühen. Jede davon abweichende Verhaltensweise wird als interessant und
wohltuend empfunden. Führt das zu gravierenden Konsequenzen, so steht
eine Trennung ins Haus. Gehört zur dieser Trennung eine neue Bindung, so
stellt sich auch dort bald Normalität ein, wenn man sein bisheriges
Verhalten nicht ändert. Zurück
bleiben oft Kinder und ein Scherbenhaufen, der zudem noch viel Geld kostet
und dem Hauptverdienenden die finanzielle Leistungsfähigkeit enorm
beschneidet.
Tritt
eine Verschlechterung der Gesundheit und gar eine Pflegesituation ein, so
ist die neue Beziehung selten stabiler als die aufgegebene Beziehung.
Alles was als attraktiv empfunden wurde, ist oftmals dahin, ehe damit
begonnen wurde, neue Lebensträume zu verwirklichen. Derartige Fehler
unterliefen mir Gott sei Dank nicht.
Beziehungen
werden immer wieder vor Prüfungen gestellt. Bewältigt man die sich
zeigenden Probleme, werden Beziehungen immer stabiler und wertvoller,
sogar nutzbringender. "Drum prüfe, wer sich ewig bindet...", um
"in guten und in schlechten Zeiten" zusammen zu stehen. Die Welt
ist voller gerupfter Salongockel und einsamer Frauen, die in ihrem Leben
falsche Prioritäten setzten. Erst im Alter wird diesen Menschen der
große Fehler bewusst, den sie zwar stets erahnten, aber locker
unterschätzten.
Fehleinschätzung
"Die Kraft zum Pflegen zu besitzen"
Was
für den Lebenspartner als selbstverständlich gilt, muss bei der
Pflege der Eltern gut überdacht werden. In meinen beiden Büchern "Zuerst
komme Ich" und "Lebensherbst" hielt ich
meine persönlichen Erfahrungen fest. Die Pflege meiner Mutter brachte
mich an den Rand meiner psychischen Kraft und ruinierte meine Gesundheit
ebenso, wie die meiner Frau. Wir hatten uns die Pflege zu leicht
vorgestellt und folgten der anerzogenen Pflichterfüllung. Das mag in
vielen Fällen durchaus gut gehen, in manchen Fällen allerdings nicht.
Wer hier nicht die Wesens- struktur des zu pflegenden Elternteils in seine
Überlegungen mit einbezieht, kommt in Situationen, die unerträglich
werden. Geschultes Personal bewältigt Probleme besser als Angehörige.
Leider
führen finanzielle Gegebenheiten Angehörige oft in prekäre Situationen.
Sie zerbrechen an der Bürde, der sie nicht ausweichen konnten.
Unbeschadet entgeht man diesen Situationen nur, wenn frühzeitig Vorsorge
getroffen wurde. So haben Eltern über eine gute Vorsorge hinweg die
Gewissheit, nicht auf ihre Kinder angewiesen zu sein, wenn sie in ein
Pflegeheim wechseln. Erfolgreiche Kinder suchen immer öfter
Lebensmittelpunkte aus, die weit weg von den Eltern und jedweder
Verpflichtung sind. Die Lebensweisheit, dass eine Mutter fünf Kinder,
aber 5 Kinder keine Mutter durchs Leben bringen können, ist öfter
Wirklichkeit, als man denkt.
Leben,
als sei jeder Tag der Letzte
Menschen,
die an dem Punkt ankommen, an dem sie merken, dass die Restlaufzeit
beginnt, sind gut beraten, jeden Tag so zu leben, als sei es der letzte.
Man weiß nie, ob der Partner wiederkommt, wenn er das Haus verlässt.
Selbst ist man in Gottes Hand und man muss sich dessen bewusst sein, dass
die Organe nun schon sehr lang funktionieren und jederzeit an ihre Grenze
stoßen können. Bei mir zeigte das Herz in diesem Jahr, dass es Hilfe
benötigt. Ein Herzschrittmacher übernahm die Kontrolle. Welches Organ
als nächstes streikt, wird sich zeigen. Glücklicherweise habe ich das
Rauchen vor 35 Jahren eingestellt und genieße Alkohol in nur kleinen
Mengen. So sind es zwei Risikofaktoren weniger.
Ein
gutes Genesungsmittel ist Freude, die man empfinden kann. Leider ist
Freude oft nicht ohne eine besondere Leistung - quasi als Lohn - zu
erhalten. Bleibt der Erfolg nach einer Leistung aus, ist es gut,
Konsequenzen aus nutzloser Anstrengung zu ziehen. Bei mir war es in diesem
Jahr der Rückzug von einseitig gesteuerten Bürgerbeteiligungsprozessen,
für die ich zeitweise wertvolle Zeit und Engagement vergeudete. Die nun
gewonnene Zeit kann ich nutzbringender verwenden.
Täglich
kommen jetzt Aktivitäten auf den Prüfstand. Fällt der Vergleich Mühe
zu Lohn oder Freude negativ aus, stirbt die Aktivität. Ich habe keine
Zeit mehr, um sie zu vergeuden. Denken Sie, liebe Leser, mal darüber
nach, an welchem Punkt Sie sich befinden und was Sie besser machen
können, ehe es zu spät ist.
Veröffentlicht
am 26.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Dinos
neben der Spur
Die
CDU, einer der Parteien-Dinos der BRD, feierte auf ihrem Parteitag ihre
einzige ernstzunehmende Wunderwaffe Angela Merkel, sowie die
momentane wirtschaftliche Stärke Deutschlands und Merkels Rolle bei der
wirtschaftlichen Eroberung Europas. Die Kanzlerin scheute nicht davor
zurück, die Erfolge zum großen Teil der FDP zuzuschreiben und die alte
Partnerschaft lauthals wieder herbei zu sehnen. Auch wenn die sozialen
Auswirkungen schwer wogen, so steht doch fest, dass die Weichen für den
heutigen Höhenflug von Wirtschaft und Finanzen überwiegend von der
rot/grünen Politik vor ihrer Amtszeit gestellt wurden. Von Schwarz/Gelb
wurden nur zusätzliche neoliberale Effekte aufgepfropft. Die restlichen
Effekte sind der lobbyträchtigen Europa-Politik und den Machenschaften
der EZB zuzuschreiben. Bewusst wird verschwiegen, dass der kleine Mann
für das Wohl Europas und all diese "Errungenschaften" die Zeche
zahlt. Jetzt sollen sich die nachhaltig Geschädigten für die CDU
interessieren, wie es CDU-Generalsekretär Tauber hofft!? Doch, was hat
die CDU zukünftig einer breiten Wählerschicht zu bieten? Genau so wenig
wie derzeit die SPD! Jeder macht sich nahezu jede erfolgversprechende
Strategie zu eigen - Hauptsache, man wird gewählt.
Eigentlich
nur politische Vereine
Die
Politik wird von Vertretern politischer Vereine bestimmt, die hinsichtlich
ihrer Mitglieder eine Größenordnung von nur 1,3% der Gesamtbevölkerung
der BRD ausmachen. Unsere Gesellschaftsform ermöglicht, dass diese
politischen Vereine (die Parteien) auf allen Ebenen in Europa, Bund, Land
und Kommunen Kandidaten zur Wahl anbieten. Diese bestimmen anschließend,
was für unser Land wichtig ist. Man nennt das System feierlich
"Demokratie".
Was
da so sehr als grundanständiges System gefeiert wird, zieht allerdings
auch eine spezielle Spezies an - die Berufspolitiker. Die Attraktivität
der Einkommen in der bezahlten Politik und die der späteren
Altersversorgung sind recht groß. Leider lässt sich nur schwer
ermitteln, welche Abgeordneten ihr Amt im rein politischen Sinn ernsthaft
ausüben. Haben sie die richtigen Kontakte geknüpft, scheren viele von
ihnen mit einem scharfen Schwenk von ihren Fraktions- oder
Regierungsämtern auf die noch lukrativere Wirtschaftsschiene aus. Oftmals
erscheinen diese Schwenks dem Betrachter als lang zuvor dankbar
vereinbarte Übernahmen. Man könnte diese durchaus legale Vorgehensweise
auch als "rechts überholen" bezeichnen. Hier gibt es sehr
prominente Beispiele, die es mit ehrlicher Arbeit niemals so weit gebracht
hätten. Zumindest ein ehemaliger Ministerpräsident musste seinen Ausflug
in die Bauindustrie wegen Erfolglosigkeit wieder beenden. Wen wundert es
also, dass das Ansehen von Politikern überwiegend mies ist. Integere
charismatische Politiker sind selten geworden.
Kein
Verein ist wirklich mehrheitsfähig
CDU
und SPD als größte Parteien der BRD bestimmen die Politik und kleine
Partner sitzen ihnen dabei wie Zecken im Fleisch, um ihrerseits
Nischeninteressen umzusetzen. Die CDU kann hinsichtlich der CSU und der
FDP ein Lied davon singen. Die Wähler haben diese Gemengelage erkannt und
quittierten das mit entsprechendem Wahlverhalten. Dennoch wünscht sich
die CDU sehnlichst eine etwas über der Wahrnehmungsgrenze liegende FDP
wieder zurück, um ihre Klientel besser als derzeit mit der SPD bedienen
zu können. Zwar war der CDU im Wahlkampf jedes soziale Etikett recht,
zusammen mit dem Original will sich jedoch kein aufrichtiges Sozialgefühl
einstellen.
Kreativ
bezahlte Dienste anbieten
Seit
Jahren schrumpfen die Mitgliederzahlen großer Parteien. Neue politische
Vereine werden von denjenigen gegründet, denen der Aufstieg im alten
Umfeld zu mühsam war und zu lang dauerte. Als Vehikel wird ein
erfolgversprechender Trend benutzt, egal ob er den rechten oder linken
Rand der Gesellschaft bedient. Hauptsache, von den Flügeln großer
Parteien lassen sich Mitglieder und Wähler abwerben. Das Zerbröseln von
Dinos ist die Haupt-Stoßrichtung.
Das
Finanzierungsmodell der Parteien ist denkbar einfach. Da politische
Vereine kaum von Mitgliedsbeiträgen leben können, lassen sie sich über
Parteispenden finanzieren, die natürlich mit entsprechenden Erwartungen
der Spender verknüpft sind. Einige Parteien können deswegen treffend als
begünstigte Werkzeuge von Interessengruppen angesehen werden. Die wenigen
Ausnahmen, auf die das nicht zutrifft, können vernachlässigt werden,
denn sie fallen vom Einfluss her fast nicht ins Gewicht.
Keiner
will dazu gehören
Versammeln
sich Parteien auf lokaler Ebene, so erreichen sie meist nur ihre
Mitglieder und Stammwähler. Die restlichen Bürger wollen nicht mit ihnen
in Verbindung gebracht werden. Politiker sind inzwischen vom Ansehen her
auf der Gesellschaftsleiter sehr weit unten angekommen. Vergeblich sucht
man in ihren Reihen kompetente Macher und selbstlose Visionäre, mit denen
sich Wähler identifizieren könnten. Kommunalpolitik ist zum
Abenteuerspielplatz für politische Anfänger und Vertreter persönlicher
Anliegen verkommen. Kommunalpolitiker mit einer lupenreinen politischen
Gesinnung, die ausschließlich dem Gemeinwohl dienen, sind inzwischen eine
Seltenheit. Wie soll sich eine Art Bindung zwischen Kandidaten und
Wählern einstellen?
Die
sich neu erfinden
Der
CDU ist es momentan ganz besonders wichtig, neue Mitglieder zu werben und
auf die Jugend zu setzen, um auf dem Weg einer vorgegaukelten Erneuerung
eine substanzielle Verbesserungen ihrer Mannschaft zu erreichen. Dem
konservativen Dino gehen in der Spitze nämlich talentierte politische
Karrierehengste und -stuten aus. In Regierungsnähe ist weit und breit
niemand mehr, den die Oberstute Merkel noch nicht weggebissen oder auf die
Plätze verwiesen hat. Der gleiche Fehler, den Helmut Kohl machte,
wiederholt sich auf fatale Weise. Nach Merkel wird ein großes Loch
entstehen, das innerhalb der CDU momentan nicht zu schließen ist.
Der
CDU-Generalsekretär versucht gerade, die Tore der Partei weit zu öffnen
und auf durchsichtige Weise die CDU für praktisch alle
Bevölkerungsgruppen attraktiv zu machen, auch die, die bisher nicht ins
stockkonservative Bild der Partei passten. Die CDU hofft langfristig auf
politische Aufsteiger, die sich wirkliches Ansehen beim Wähler erarbeiten
könnten. Solche Personen würden momentan aus der CDU regelrecht
herausstechen, wenn es sie gäbe.
Nun
sollten sich SPD-Mitglieder und SPD-Wähler nicht über diese Aussage
freuen, denn auf sie trifft das ebenfalls zu. Unsere Partei-Dinos sind
allesamt personell und programmatisch weidwund. Die FDP hat es als
Klein-Dino zuerst erwischt, weil sie ihre Klientel-Politik auf die Spitze
trieb. Linke und rechte Vereine neueren Datums wirken jetzt wie Schwämme,
die Frustrierte aufsaugen, ohne ihnen eine wirkliche Perspektive bieten zu
können. Bei den Grünen als kraftvolle Bewegung haben sich die Äste
bereits zu weit von den Wurzeln entfernt, um dem noch immer grünen Baum
Stärke und Standfestigkeit zu verleihen. Die Aussichten sind derzeit
traurig, die Wähler ratlos.
Wie
wird das enden?
In
der Weimarer Republik führte der Niedergang der Parteien, die
Parteienvielfalt und hinterhältiges Taktieren letztendlich zu einer
Diktatur, die unser Land ins Verderben stürzte. Die Kernaussage auf dem
Weg zur Diktatur war damals, dass es einer starken Kraft bedürfe, um
Deutschland zum richtigen Platz auf der Welt zu verhelfen. Nationalismus
war der Virus, der sich rasend schnell verbreitete. Davon sind wir immer
noch nicht geheilt, wie jüngste Ereignisse zeigen.
Wirtschaftspolitisch
hat sich zudem trotz des vorübergehenden Zusammenbruchs bei Kriegsende
bis heute nichts geändert. Wirtschaft und Finanzen bestimmen ohne
Unterbrechung als regimeresistente Faktoren die Politik
unseres Landes, die von Europa und die der ganzen Welt. Kriege und
Konflikte sind Wirtschaftsfaktoren, der Mensch zählt nichts! Wir alle
zahlen dafür einen hohen Preis, viele von uns mit ihrer Arbeitskraft, mit
Armut und notfalls mit ihrem Leben.
Als
Demokraten haben wir bei Wahlen kurzzeitig die Macht, nur leider nicht die
richtigen Politiker, die unser volles Vertrauen genießen. Auf der einen
Seite kann man froh sein, dass sich politische Verführer noch nicht den
desillusionierten Massen annehmen, damit diese ihnen zu Mehrheiten
verhelfen. Auf der anderen Seite muss man als Wähler mit ansehen, dass
alle politischen Reformbemühungen scheitern.
Die
meisten Bundesbürger wenden sich weiterhin von der Politik ab, obwohl
diese ihr ganzes Leben gravierend bestimmt. Sie laufen wie die Lemminge
ignorant auf den Klippenrand zu, während die, die sie regieren, sich selbst und
ihre fragwürdige Politik feiern. Es wird zwangsläufig darauf hinaus
laufen, dass unser kapitalistisches Gesellschaftssystem früher oder
später infrage gestellt
wird, wenn nicht bald ein nachhaltiger politischer Selbstheilungsprozess
einsetzt.
Veröffentlicht
am 13.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Subkultur
"Verwaltung"
Auf
der Suche nach einem besonders treffenden Synonym für
"Verwaltung" ist für mich das Wort "Subkultur"
erste Wahl. Eine Subkultur ist per Definition "eine relativ kleine
und geschlossene Teil- oder Eigenkultur innerhalb einer Gesamtkultur, die
sich durch eine erhöhte Gruppensolidarität auszeichnet". Das
trifft es doch genau. Die autoritär ausgelebte Gruppensolidarität ist
oft auch der Grund für eine gewisse Beratungsresistenz, die verhindert,
dass sich eine Subkultur angemessen erneuert.
Derart
geschädigte Subkulturen suchen bei auftretenden Schwierigkeiten zu ihrer
eigenen Absicherung Hilfe. Meistens sind es bezahlte Berater, die man nach
der Entlohnung wieder wegschicken kann, wenn sie das vorher mit ihnen
vereinbarte Ergebnis ablieferten. Eine besondere Variante ist allerdings
die "Bürgerbeteiligung" und die "Bürgernähe", bei
der man zusätzlich alibihaft demonstrieren kann, dass man noch weiß, in
wessen Diensten man steht. Hilfesuchend werden kompetente Bürger zum
Gedankenaustausch angelockt, obwohl man eigentlich keine Spielräume für
Veränderungen zulassen will. Man instrumentalisiert sie kurzzeitig und
geht mit ihren Arbeitsergebnissen nach Belieben um.
Anders
als bei bezahlten Beratern wird man die engagierten Bürger jedoch nach
getaner Arbeit nicht so problemlos los, selbst wenn man auch sie - wie
beim Bürgergutachten in Maintal - für ihre Dienste bezahlt. Die
Konflikte brechen infolge des fragwürdigen Umgangs mit ihnen auf. Das
führt zu Reaktionen, die nicht mehr so einfach zu ignorieren sind.
Das
Bessere ist der Feind des Guten
Beratungen
können zu neuen Sichten führen. In Unternehmen ist es ähnlich wie in
Verwaltungen: Nur wer Verbesserungen umsetzt, ist dauerhaft
konkurrenzfähig und effizient. Verbesserungsideen, die von innen kommen
(wenn sie überhaupt kommen), scheitern oft an Hierarchien und deren
Schwächen, es sei denn, die Ideen für Verbesserungen werden von den
Hauptverantwortlichen selbst oder auf Umwegen über bezahlte Berater
vorgebracht. Alles Andere würde ja auch als Angriff auf das fachliche und
organisatorische Können leitender Personen empfunden werden. Das kann
eine Subkultur zu ihrem eigenen Schutz nicht zulassen. Angepasste
Mitarbeiter wissen das und meiden deshalb diesen Weg.
Warum
sollte das in der Maintaler Stadtverwaltung anders sein?
Über
Bürgerbeteiligungsprozesse werden ebenfalls Anregungen generiert, die
(als unangenehme Randerscheinung) zum Feind des bisher vermeintlich Guten
werden können. Anstatt solche Ideen vorbehaltlos zu überprüfen und umzusetzen, geht
man unter Erklärungszwängen zu einer ausgeprägten Verteidigungshaltung
über, die in den meisten Fällen dann auch zur Verhinderung angedachter
Veränderungen führt.
Bei
einigen Leitungspersonen sind gute Denkansätze und Umsetzungsbereitschaft
durchaus spürbar, leider ist jedoch in Gesprächen mit Politikern
und/oder bei Bürger- beteiligung auffällig, dass Vorgesetzte über
Untergebene hinweg das Wort ergreifen und unerwünschte fachliche
Diskussionen abwürgen. Engagierte Bürger setzen sich deshalb meist
erfolglos mit vordenkenden Verwaltungskondomen anstatt mit den Fachleuten
auseinander.
Besonders
gravierend ist das Empfinden, dass bestimmten Verwaltungsmitarbeitern
richtiggehend Maulkörbe verpasst wurden. Stets verweisen sie bei den
ihnen gestellten Fragen an ihre Vorgesetzten. Es entsteht der Eindruck,
als hätten sie ihre fachliche Beurteilungsfähigkeit an der Garderobe
abgegeben. Deshalb wäre jetzt ein Emanzipationsprozess bei den
offensichtlich bevormundeten Fachleuten vonnöten. Was soll das ganze
"Rechte-der-Frauen-Gedöns", wenn Frau nicht selbst reden
darf?! Irgendwie wirkt das albern und widersinnig - ist aber
vielfach die Realität.
Offenheit
und Transparenz notwendig
Trotz
mehrfacher Versuche, zwischen Maintals Verwaltung, Kommunalpolitikern und
Bürgern bezüglich der Verwaltungshandlungen und -vorgehensweisen
Transparenz herzustellen, ist es im Zusammenhang mit
Bürgerbeteiligungsprozessen bisher nicht gelungen, dies wirklich
umzusetzen. So langsam wächst unter besonders engagierten Teilnehmern der
Bürgerbeteiligungsprozesse die Befürchtung, dass sie mit ihren Fragen an
eine Art Büchse der Pandora gerieten, aus der Dinge entweichen könnten,
die unter Verschluss bleiben sollen. Viele Entscheidungen werden immer
wieder in Geheimnisse gehüllt, obwohl sie das Gemeinwohl und Maintals
Bürger betreffen. Viele Probleme werden zudem so verpackt, damit sie
nicht lösbar erscheinen. Ich frage mich, ob die "Maintaler
Stadtverwaltung" wirklich nur auf dieser fragwürdigen Basis
funktionieren kann.
Mangelndes
Gespür für Zumutbarkeiten
Subkulturen
nehmen sich bekanntlich selbst am wichtigsten. Dem Magistrat gelang es, im
Doppelhaushalt 15/16 einen Teilabriss des Rathauses und einen Neubau unter
zu bringen, der 3.5 Millionen Euro verschlingen soll. Erfahrungsgemäß
laufen übrigens solche Kosten meist aus dem Ruder, so dass diese Zahl
angezweifelt werden darf. In den Fokus geriet das ehemalige alte und
aufwändig sanierte Schulgebäude womöglich, weil es der Verwaltung nicht
mehr adäquat genug erscheint. Effizientes und erfolgreiches Arbeiten
hängt jedoch weniger von der Ausstattung einer Verwaltungs-Residenz als
von den Arbeitsweisen ab.
Auch
ein zentraler Stadtladen soll im Neubau untergebracht werden, allerdings,
ehe über dessen endgültigen Standort endgültig entschieden wurde. Auch
wenn über eine raffinierte Gegenrechnung von Mieten und Erhaltungskosten eine "rentierliche" Investition
errechnet werden kann, so kommt es dennoch zu einer Erhöhung des
Maintaler Schuldenstandes. Interessant wäre es, zu wissen, ob der für
den Umbau der Raiffeisenbank und den Abriss des alten Bischofsheimer
Rathauses aufgenommene Kredit schon getilgt ist, ehe neue Schulden für
den gleichen Zweck gemacht werden.
Angesichts
der gerade verordneten eklatanten Steuererhöhung ist eine solche
Neuverschuldung ein Schlag ins Gesicht der Bürger. Das Ansinnen zeugt von
mangelndem Gespür, was man Steuerzahlern zumuten kann. Das fröhliche
Schulden-machen soll also weiter gehen!?
Im
Bürgerbeteiligungsprozess "Bürgerhaushalt 2013" wurde das Um-
oder Neubau- ansinnen von den Bürgern thematisiert. Beim
Bürgergutachten erfuhr dann eine alternative Idee Zuspruch. Nun muss sich
die Politik "ernsthaft" so damit befassen, dass der vom
Magistrat favorisierte Anbau letztendlich das kleinere Übel darstellt.
Diese plumpe Vorgehensweise wurde zuletzt erst bei der Zentralen
Sportstätte angewandt, als man nochmals den illusorischen Standort Grüne
Mitte favorisierte, um die Rodungen beim Ausbau der Dicken Buche als
kleineres Übel in Kauf nehmen zu lassen.
Die
Führung der Maintaler Subkultur "Verwaltung" wird zunehmend zum
Problem, das gelöst werden muss. Normalerweise löst man so etwas
Top-Down. Die kommende Bürgermeisterwahl wäre dazu geeignet. Es ist
jedoch davon auszugehen, dass politische Elemente dieses Prinzip erneut
erfolgreich auf den Kopf stellen - leider!
Veröffentlicht
am 21.11.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Jour
fixe im Rathaus
Zwischen
den Zeilen lesen |
Noch
ist es ruhig in Maintal und der Bürgermeisterwahlkampf scheint noch
nicht in Gang gekommen zu sein. Doch der Schein trügt. Einige
Fachbereiche der Stadtverwaltung nutzen verstärkt die
Öffentlichkeitsarbeit, um Ihre Arbeit ins rechte Licht zu rücken.
Indirekt helfen sie damit aber auch damit, die Leitungsfunktion des
Bürgermeisters positiv herauszustellen. Eigentlich geschieht ja
auch nur
das, was der hauptamtliche Magistrat zulässt.
Nun
will ich nicht wieder thematisieren, dass der Amtsinhaber damit im
Dienst ein
Mittel zur Beeinflussung der Öffentlichkeit nutzt, das seinem
Herausforderer nicht zur Verfügung steht. Das muss der Betroffene
jedoch selbst thematisieren. Bedenklich finde ich nur, welche Motivation bei den
Fachbereichsleitungen
hinter der inflationären Öffentlichkeitsarbeit steht. Ist es die Angst vor Veränderungen,
die mit einem neuen Bürgermeister Einzug halten könnten?
Spätestens
wenn der Herausforderer im Hinblick eines möglichen Wahlerfolgs
erste Gespräche mit wichtigen Fachbereichsleitern führen wird und
eine Verweigerung zum fachlichen Dialog spürbar sein
sollte, müsste das aktuelle Führungssystem im Rathaus thematisiert
werden. Dieses scheint sehr stark auf die Interessen des amtierenden
Bürgermeisters abgestimmt zu sein. Wenn das wirklich so sein
sollte, könnte ein Wechsel an der Rathausspitze eine Reihe von
personellen Veränderungen auslösen und manche Fachbereiche neu
durchmischen.
Ist
diese Gefahr der Grund für die auffälligen Aktionen
der
Öffentlichkeitsarbeit?
Loyalität
wird in vielen Subkulturen belohnt. Man bildet gegenüber den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Allianz und fungiert als
Schutzschild. Das kennen und wissen viele Bürger aus eigener
beruflicher Erfahrung. Talent und Können wird häufig zugunsten von
Wissen und Macht unterdrückt. Wer wird schon für sein Talent und
Können richtig bezahlt!? Das einfachste Mittel zum Sparen von
Personalkosten und
stringenten Führen ist, Talent und Können erst gar nicht zur
Entfaltung kommen zu lassen. Das Ergebnis ist eine Minderausbeute an
bezahlter Leistung.
Unzählige
Unternehmensberater thematisieren das bereits, weil die Schäden
immens sind. Geschlossene Subkulturen verhindern in der Regel jedoch, dass dieses
Wissen die Basis erreicht. Das gesamte System geriete dadurch in
Gefahr.
Freuen
wir uns weiterhin mit den Mitarbeitern über die positive
Darstellung ihrer Wirkungsbereiche, die ihnen jedoch persönlich
keinen Nutzen bringt. Wer weiß, wie lang man das noch so lesen
kann. Lesen Sie jedoch zwischen den Zeilen, um was es dabei wirklich
geht und vergessen Sie nicht, den Missstand lachen zu verzeihen. Das
gebietet der Humor.
Klaus
Klee
|
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Maintaler
Verhältnisse
In
den 60er Jahren gab es den Spruch: "Stellt euch vor, es ist Krieg
und es geht keiner hin...!" Abgewandelt könnte man im Vorfeld
wichtiger Wahlen sagen: "Stellt euch vor, ihr dürft wählen und
es geht keiner hin!" Nun kann man durchaus darüber entrüstet
sein, dass ich Krieg mit Wahlen in Verbindung zu bringe. Kriege und Wahlen
stehen jedoch in einem engen Zusammenhang, weil in einer Demokratie die
reale Möglichkeit besteht, über Wahlen verhängnisvolle Entwicklungen
auszulösen. Was sich derzeit bei der Umverteilung abspielt, kann wegen
seinen vielen Opfern ebenfalls als Krieg bezeichnet werden. Regierende
erhalten für einen festgelegten Zeitraum die Macht, ihr Mandat auszuüben
- wenn möglich, sogar rigoros. Umso größer die Gleichgültigkeit
gegenüber Politik ist, umso größer ist der Spielraum für Politiker,
ihre Ziele nicht nur ungehindert, sondern sogar im Wahrnehmungsschatten
der Bürger umzusetzen. Wohin das zum Beispiel in Maintal führte, sah man
in den letzten Jahren. Die Stadt ist hoch verschuldet, viele Chancen in
der Region verspielt, die Stadtverwaltung nur noch auf ihre
Pflichtaufgaben reduziert und für die sogenannten "freiwilligen
Leistungen" und die gestaltete Misswirtschaft werden die Bürger zur
Kasse gebeten. Dennoch: Politik interessiert kein Schwein in Maintal!
Unterhält
man sich mit Bürgern über dieses Thema, so fällt häufig der Satz "Warum
soll ich mich für Kommunalpolitik interessieren? Mir geht's doch gut, den
Bürger- meister und die Parteien brauche ich nicht" oder "Die
machen ja doch, was sie wollen..." oder gar "Kann ich als
Einzelner daran etwas ändern?" - Genau dies wünschen sich
Kommunalpolitiker, die ihr eigenes Süppchen kochen wollen. Mal ehrlich:
Warum sollten sie daran etwas ändern? Warum sollten sie Nichtwähler
mobilisieren? Eine wache und informierte Bürgerschaft schafft den
Parteien in ihrer Eigenschaft als Interessengruppen doch nur Probleme!
Nebelkerze
"Bürgerbeteiligung"
Viele
Bürger waren etwas irritiert, als Anfang der 90er Jahre von der Kommunalpolitik
plötzlich "Bürgerbeteiligung" gewünscht wurde. Auch Maintal
legte eine Lokale Agenda 21 auf, in der sich sehr viele Bürgerinnen und
Bürger engagierten. Parallel dazu gab es "Zukunftswerkstätten"
und Workshops, an denen Bürger und Interessen- gruppen teilnahmen. Weil in
der Folgezeit jedoch der Regen (sprich Geldsegen) ausblieb, verdorrte
zunehmend das Feld der Bürgerbeteiligung. Mit dem Stadtleitbild- prozess
wurde das Feld neu bestellt und es folgte der Bürgerhaushalt und zuletzt
das Bürgergutachten. Was dort geschah und immer noch geschieht,
interessiert in der Bürgerschaft allerdings nahezu kein Schwein, um das
geflügelte Wort zu benutzen. Die Politik und die Stadtverwaltung picken
sich nur die Rosinen heraus, die in ihr Puzzle passen. Der Bürgerhaushalt
2014 war dann der absolute Abturner für Politikinteressierte. Krass ist,
dass sich Teile der Politik und selbst der Magistrat dessen gar nicht
bewusst zu sein scheinen.
Vertrauen
aufbauen - aber wie?
In
einem der letzten Bürgerbeteiligungsprozesse keimte kurz die Hoffnung auf
die Wiederherstellung von Vertrauen gegenüber Mandatsträgern und
Wahlbeamten auf, als sich der Erste Stadtrat genau dieses Thema auf die
Fahnen schrieb. Davon ist heute nicht mehr viel zu spüren. Womöglich war
nicht nur ihm die starke Reaktion engagierter querdenkender Bürger zu
unheimlich, die sich auf einem konstruktiven Weg sahen. Spätestens als
bei den Bürgern erkannt war, wo die Grenzen der Verwaltung lagen, griff
der Selbsterhaltungsmechanismus der Verwaltung und es war vorbei mit der neuen
Vertrauensseligkeit. Völlig unterschätzt wurde dabei, dass
Multiplikatoren nicht nur positive Signale in die Fläche bringen, sondern
auch
das, was sie während ihres Engagements erkannten, negieren und
nach außen tragen.
Bürgermeister
zieht um die Häuser
Rechtzeitig
vor der Bürgermeisterwahl zieht - vorher angekündigt - der Amtsinhaber
in allen Stadtteilen um die Häuser, um "Bürgernähe" zu
suchen. Eigentlich möchte er gar nicht wirklich wissen, was Hundebesitzer
über die Erhöhung der Hundesteuer oder Eigenheimbesitzer über die
Erhöhung der Grundsteuer B sagen. Nein, er "stellt sich" den
Fragen, um prompt auf das Parlament als den Schuldigen zu verweisen. Er
setzt nur um und wirkt im Rahmen seiner Befugnisse. Wen wundert es, dass
auch das kein Schwein interessiert!?
Sein
Herausforderer sucht ebenfalls "Bürgernähe" in allen vier
Stadtteilen und lädt zu Gesprächen ein, um zu erfahren, wo den Bürgern
der Schuh drückt. Er will sogar die gewonnenen Erkenntnisse in sein
Programm aufnehmen. Auch hier - es interessiert kein Schwein! Er will
deshalb demnächst - nicht wie der Amtsinhaber - "um die Häuser
ziehen", sondern "in die Häuser hineingehen". Dieser
Feldversuch ist für Maintal zwar nicht neu, aber in Frankfurt zeigte das
durchaus Wirkung. Der Heraus- forderer nimmt dadurch bei denen Gestalt an,
die ihn bisher noch nicht kannten. Woher auch? Wer besucht schon die
Stadtverordnetenversammlungen oder Veranstaltungen der Parteien!?
Zeigte
er sich bisher erstmals auf Vereinsfesten, um werbeträchtige Fotos für
eine andere Wahl schießen zu lassen, hinterließ er keinen bleibenden
Eindruck. Viele Maintaler Bürger wissen allerdings ebenfalls nicht, wie
der Bürgermeister aussieht und welchen Eindruck er auf sie machen würde,
wenn sie ihn kennen gelernt hätten. Politik interessiert in Maintal kein
Schwein!
Erziehungsmodelle
wirken nach
Wo
kommt die Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen und der Politik
her? Meiner Meinung nach liegen die Wurzeln im Wohlstand, einer Erziehung
zur Selbst- bezogenheit und zum ausgeprägten Egoismus und in einer Kette
von empfundenen Negativerlebnissen. Es fällt auf, dass sich vornehmlich
diejenigen ausklinken, die im Überfluss leben und die, welche auf der
Armutsleiter nach unten klettern.
Im
schmalen mittleren Bereich ist das Interesse vorhanden bis ausgeprägt.
Von den Altersgruppen her scheiden die unter 18-Jährigen und die
hochbetagten aus. Bis zur Familiengründung ist das
Interesse ebenfalls gering. Ab 50 beginnt für viele leider bereits der
berufliche Abstieg oder Auslauf mit all seinen Problemen. Ab 60 werden sie
nochmals aktiv, jedoch von der Politik vielfach nur noch als "zu
bespaßende Masse" angesehen, die Kosten verursacht, was sie
natürlich registrieren und wodurch Ablehnung generiert wird.
Allerdings
weiß die ältere Generation nur allzu genau, wohin politisches
Desinteresse führt. Dieses Desinteresse verhilft genau denen zu Macht und
zu Einfluss, die man eigentlich nicht an der Macht sehen wollte.
Von
den Jüngeren interessiert das jedoch kein Schwein!
Durchbrechen
Sie den Teufelskreis und zeigen Sie Interesse, ehe es zu spät ist!
Veröffentlicht
am 29.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Stimmt
dieser Eindruck?
Interessant
sind in diesem Zusammenhang Beobachtungen im diesjährigen Lokalen
Kabarett MIKROKOSMOS, das sehr mit Kommunalpolitik angereichert
war. Hier zeigte es sich, dass die Bürger gar nicht so uninformiert
und desinteressiert am Thema sind. Liegt es vielmehr an der starken
inneren Ablehnung dessen, was die Kommunalpolitik zustande bringt,
dass man ihr die kalte Schulter zeigt? Diese Frage müssen sich
nicht nur die Fraktionen sondern auch der Magistrat stellen, wenn
sie daran langfristig etwas ändern wollen.
Ich
würde sogar soweit gehen, dass eine gewisse Verachtung gegenüber
Vorgehensweisen derjenigen vorherrscht, deren Handlungen als
schlitzohrig und listig eingestuft werden. Diese Empfindung strahlt
auch auf Personen der Politik aus, die damit gar nichts zu tun
haben. Das gesamte kommunalpolitische System wird mehrheitlich
pauschal abgelehnt, weil es einige Personen erheblich
diskreditieren. Im nebenstehenden Artikel ist die Rede davon, dass
durchaus der Versuch unternommen wurde, verlorenes Vertrauen wieder
herzustellen. Es wurde also thematisiert und man räumte sogar ein,
dass einige Vorwürfe gerechtfertigt seien. Es bekannte sich jedoch
keine einzige Person des betreffenden Kreises zu solchen
Sachverhalten. Irgendwie waren es immer die Anderen oder die
Umstände.
Seit
geraumer Zeit empfehle ich dringend, dass sich Maintals politische
Protagonisten offen zu Fehlern und Fehleinschätzungen der
Vergangenheit bekennen, die Fehlentwicklungen auslösten. In einem
weiteren Schritt würde die Zusicherung, dass sich diese Fehler
nicht mehr wiederholen werden, verlorenes Vertrauen wieder
herstellen. Das wäre ein Akt der politischen Hygiene und böte
Listenkandidaten kommender Kommunalwahlen eine gute und unbelastete
Basis. Wer will sich schon für etwas aufstellen lassen, was von den
Bürgern nur mit Widerwillen wahrgenommen wird!?
Ein
solcher Akt politischer Hygiene stellt scharfzüngiges Kabarett dar,
dem sich die Protagonisten der politischen Szene mit ihrer
Anwesenheit stellen. Jede noch so kleine abweisende Regung wird
jedoch genau beobachtet und bestärkt bestehende Urteile und
Vorurteile. Wer das als Betroffener durchstand, sollte sich danach
zumindest ertappt fühlen und könnte den nächsten Schritt gehen.
Höchstwahrscheinlich wird diese Chance aber ebenso ausgesessen, wie
viele andere Situationen zuvor, bei denen man in die Kritik geriet.
Man will die Kabarettisten damit zu Narren abstempeln, die lediglich
die Freiheit des Wortes und den Schutzschild der Satire nutzten. Die
übrigen Anwesenden solcher Programme sehen das allerdings ganz
anders. Ihr Applaus setzt einen Haken unter das Gesagte, oder
korrigiert es durch Ablehnung. Letzteres war in keinem einzigen Fall
zu spüren.
Nun
frage ich mich, warum man solche Dinge in einem kleinen
geschlossenen Kreis miteinander diskutieren kann, wie im Bürger-
haushalt 2013 geschehen, aber die aufkeimende Vertrauenskultur
wieder zerstört, damit alles beim alten bleiben soll. Hinzu kommt,
dass sich die Verwaltung stets hinter ihren Vorschriften versteckt
und jeder Einmischung in innere Angelegenheiten aktiv widersteht.
Der Eindruck, dass hier nur das geschieht, was der Bürgermeister
zulässt oder als Vorgabe ausgibt, wird nicht falsch sein.
Unterstützt wird er dabei von Personen der mittleren Ebene, die
offensichtlich seinen Schutz benötigen. Der Umfang schützender
Eingriffe zu Vorschlägen im Kita-Bereich und anderen
Bereichen lassen das beim Bürgerhaushalt 2014 klar erkennen.
Anstatt alle Kostenfresser vorbehaltlos auf den Prüfstand zu
stellen und der fairen Bewertung auszusetzen, wurden entsprechende
Vorschläge schnell aus der Schusslinie genommen. Den wenigen am
Bürgerhaushalt teilnehmenden Bürgern, die nicht direkt betroffen
waren aber jetzt zur Kasse gebeten werden, hätte man genügend
eigenes soziales Empfinden unterstellen können, damit es zu keinem
sozialen Kahlschlag kommt.
Vertrauen
muss man sich verdienen. Die Anstrengungen dazu können schmerzhaft
sein, wenn man allzu viel davon bereits verspielte. Ich persönlich
finde es unerträglich, sich im Amt eine weitere Verlängerung zu
erschleichen, indem man auf eine niedrige Wahlbeteiligung,
Politikerverdrossenheit und notorisches Wählerverhalten setzt, ohne
zu seinen Fehlern offen zu stehen. Ich befürchte jedoch, dass sich
der Bürgermeister und die ihn bisher aktiv unterstützenden
Kommunalpolitiker keiner Fehler bewusst sind. Wie man das zu
bewerten hätte, überlasse ich meinen Lesern, die genügend
Interesse an Kommunalpolitik aufbringen.
Klaus
Klee
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Satire-Intoleranz
Das
diesjährige Programm des Maintaler lokalen Kabaretts MIKROKOSMOS
wurde von den Zuschauern enthusiastisch gefeiert und von der örtlichen
Presse hoch gelobt. Geschliffene Texte und kurze nonverbale Momente,
gepaart mit gekonnter Mimik und Gestik, riefen immer wieder Reaktionen
beim Publikum hervor, wie sie sich die Autoren der Sketche und Monologe
zuvor erhofft hatten. Welche Aussage auch getroffen wurde, die
Publikumsreaktion hakt positiv ab oder zeigt, dass womöglich nicht der
richtige Ton getroffen wurde. Letzteres kann jedoch auch der Opferrolle
mancher Besucher geschuldet sein. Politiker, Amts- und Würdenträger, die
ihrerseits dafür sorgten, dass ihre Handlungen oder Aussagen
kritikwürdig waren, kämpfen natürlich eher mit einer Satire-Intoleranz,
als Betroffene allgemein gehaltener Kritik. Hier kann man sich über die
eigene Reaktion hinweg davor schützen, dass andere Personen einen
direkten Bezug herstellen können. Wer im Fokus der Öffentlichkeit steht,
hat jedoch oft nichts zu lachen. Was diese und jene Reaktionen hervorruft,
ist echtes Kabarett bzw. Satire. Wer also eine ausgeprägte
Satire-Intoleranz hat, sollte sich überlegen, ob er sich das antut. Auf
der anderen Seite wollen aber exponierte Persönlichkeiten wissen, ob sie
wichtig sind oder ob sie im Wahrnehmungsschatten verschwunden sind. In
einem lokalen Kabarett nicht erwähnt zu werden, kann als Höchststrafe
empfunden werden. Das wirft die Frage auf, welche Ingredienzien all diese
Reaktionen herbei führen.
Die
Hochstädter Kabarett-Gruppe MIKROKOSMOS verfügt über Autorinnen und
Autoren, die ganz unterschiedlich fokussiert sind, manchmal sogar in ein
und derselben Person. So können sowohl politische Inhalte als auch
humoristischer Nonsens aus der gleichen Feder stammen, weil bittere
Tropfen auf Zucker besser bekömmlich sind. Gelingt beides sogar im
gleichen Kontext, wird ein Höchstmaß an Wirkung erzielt. Genau das ist das
Geheimnis erfolgreicher Stücke. Was wären derartig ausgefeilte Stücke
jedoch ohne die richtigen Personen, die Inhalte authentisch rüberbringen
können!?
Es
ist oft nicht leicht, Rollen richtig zu verteilen. Jeder der Mitwirkenden
möchte nicht stets auf die gleichen Rollen festgelegt sein. Was reizt,
sind Herausforderungen, die den Talenten entsprechen. Auch kommt es vor,
dass man bestimmte Inhalte nicht spielen möchte, weil man sich betroffen
fühlt. Nur wenn Rolle und Person passen, wird ein Schuh aus der Nummer.
Ist das erreicht, müssen sich gedrechselte Texte auch gut sprechen
lassen. Die Interpreten passen also die Texte entsprechend an, ohne die
Kernaussagen zu verändern. Mit Gestik und Mimik wird die zu spielende
Rolle charakterisiert und ausgefeilt. Das kann so weit gehen, dass eine
Zielperson eindeutig zu erkennen ist, ohne dass sie nur ein einziges Mal
namentlich genannt wird.
Handelt
es sich bei dem einen oder anderen Erkennungsmerkmal jedoch um
körperliche Handicaps, so scheidet es natürlich aus. Hier sind
eindeutige Grenzen zu beachten. Auch hier finden die Mikrokosmonauten
immer wieder das richtige Maß.
Bei
aller gebotenen Rücksicht und Fairness soll jedoch jede Zielperson
bekommen, was sie verdient. Alleiniger Maßstab ist dabei die zuvor
bereits latent vorhandene Entrüstung der informierten Bevölkerung und
die Schwere des Vorwurfs. Wer hier eine Satire-Intoleranz zeigt, hat
eindeutig seine persönliche Situation verkannt. Nur Betroffenheit kann
zum Nachdenken anregen. Dies zu bewirken, ist das Ziel guten Kabaretts und
guter Satire.
Veröffentlicht
am 27.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Bürgerbeteiligung
absurd
Seit
der Bürgerversammlung vom 15.10.2014 ist klar, dass das
bürgerschaftliche Engagement in Maintal auf einem Tiefpunkt angekommen
ist. Die Besucherzahl war eine deutliche Demonstration der Ablehnung
dessen, was in diesem Jahr auf dem Gebiet der Bürgerbeteiligung
passierte. Außer dem Magistrat, Mitarbeitern der Verwaltung,
Kommunalpolitikern sowie einigen Teilnehmern von Projekten waren nahezu
keine Bürger erschienen, die zumindest Interesse gezeigt hätten.
Während zwei Tage vorher die Gegner der Hundesteuer noch einen großen
Saal füllten, herrschte im Bürgerhaus Hochstadt gähnende Leere. Man war
unter sich. Kritik an den Bürgerbeteiligungsprozessen hagelte es zuhauf,
fand aber keine Unterstützung. Besonders der Bürgerhaushalt 2014 geriet
ins Visier und die Betreiber des Prozesses mussten erkennen, wie groß der
Schaden ist, der anrichtetet wurde. Der Bürgerhaushalt 2014 mit seinen
von der Verwaltung dort eingestellten No-Go's (Schließung des
Schwimmbads, Einstellung des Personennahverkehrs, Einstellung der
Wirtschaftsförderung etc.) und der parallel geführten
Öffentlichkeitskampagne des Magistrats zu deren Verhinderung, kann nur
mit "Bürgerbeteiligung absurd" bezeichnet werden. Geradezu
lächerlich war das Hervorheben der gewachsenen Bürgerbeteiligung am
Prozess, weil man die Beschäftigten in den betroffenen Einrichtungen und
die Nutzer geradezu zur Teilnahme provoziert hatte, obwohl feststand, dass
keiner der Vorschläge wirklich gewollt war.
Die
goldene Brücke der Bürgerbeteiligung hat Risse bekommen
Gelbe
Karte für den Bürgermeister
Am
Freitag wurde nun ein Brief von Dirk Kirchmann, einem der
sachkundigsten Mitglieder der Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts,
bekannt, in dem er seine Mitarbeit in allen
Bürgerbeteiligungsprozessen aufkündige. Mit einer vernichtenden
Beurteilung des Umganges mit der Bürgerbeteiligung führte Dirk
Kirchmann aus:
|
"Ich
habe in den Sitzungen, den Gesprächen und dem E-Mailverkehr mit den
Verantwortlichen aus Politik und Stadtverwaltung den Eindruck
gewonnen, dass die meisten dieser Personen im Grunde nicht
willens sind, Anregungen aus der Bürgerschaft anzunehmen und
kritisch zu prüfen, insbesondere ihr eigenes Handeln kritisch zu
überprüfen. Statt dessen wird zum Beispiel gerne mit
(rechtlichen) Besonderheiten und Zwängen der öffentlichen
Verwaltung argumentiert, die eine Anwendung der allermeisten
Bürgervorschläge leider verhindern. Gerne werden Anregungen auch
unbegründet als nicht sachgerecht abgekanzelt. So muss man am Ende
des Tages nolens volens wieder die eigenen Vorschläge ins
Stadtparlament einbringen, ergänzt um eher unbedeutende Anregungen
aus der Bürgerschaft, wohl eher um mindestens ein Feigenblatt zu
haben. An diesem Vorgehen möchte ich nicht länger beteiligt
sein."
|
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So
wie er, so sehen es auch die anderen Teilnehmer, auch wenn sie noch keine
endgültige Entscheidung um Weitermachen getroffen haben. Herr Kirchmann
fährt fort:
|
"Außerdem
wird die von mir als lücken-
bis mangelhaft empfundene Leistungsfähigkeit der Stadtverwaltung eher
mehr als weniger achselzuckend hingenommen, ohne sich um Verbes- serungen
zu bemühen: Entscheidungen
werden meiner Meinung nach oftmals ohne echte Informationsgrundlage
getroffen. Damit habe ich ausdrücklich nicht gesagt, dass
die Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung nicht leistungsfähig und
einsatzfreudig sind. Sie scheinen mir eher mit administrativen
Vorgängen und detaillierten rechtlichen Erfordernissen so
ausgelastet zu sein, dass für Änderungen oder gar Verbesserungen
zu wenig bis kein Raum bleibt. Falls
sie denn von den Verantwortlichen überhaupt gewünscht,
eingefordert und auf den Weg gebracht werden sollten, woran ich
mittlerweile ernsthaft zweifle."
|
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Das
sind klare Worte, denen nichts hinzuzufügen ist. Mit den nachfolgenden
Schluss- bemerkungen adressiert er die monierten Missstände klar und
deutlich, was wohl auch im Bürgermeisterwahlkampf eine Rolle spielen
wird. Herr Kirchmann führt aus:
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"Ausdrücklich
ausnehmen möchte ich Sie, sehr geehrter Herr Sachtleber: Ich habe
Sie immer als kompetenten und an Fortschritten in der Sache
orientierten Gesprächspartner erlebt, der mir wie allen anderen
Bürgern im Beteiligungsprozess stets auf Augenhöhe begegnet ist.
Dafür meinen ehrlichen Respekt und herzlichen Dank."
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Was
bei der Erarbeitung des Verfahrens zum Bürgerhaushalt 2013 äußerst
positiv begann, kam am Ende wieder unter die Räder und gipfelte in der
Auflösung der Steuerungsgruppe, obwohl klar war, dass das Verfahren
weiter optimiert werden muss. Es ist davon auszugehen, dass die immer
stärker wachsende Einsichtnahme engagierter Bürger in
Verwaltungsabläufe und deren Arbeitsweisen als gefährlich für das
System Rohrbach angesehen wurde und deshalb eingebremst wurde.
Magistrat,
Verwaltungsmitarbeiter sowie darauf besonders ansprechbare Personen der
Kommunalpolitik bemächtigten sich des Prozesses und fuhren ihn mit dem
Bürgerhaushalt 2014 an den Baum. Eigennutz rangierte bei ihnen dabei
eindeutig vor dem Gemeinwohl. Nun stehen sie vor einem Scherbenhaufen,
möchten jedoch weiterhin eine aktive Bürgerbeteiligung, was inzwischen
von vielen Bürgern als Zumutung empfunden wird.
Unschuldig
daran ist der von Herrn Kirchmann gelobte Stadtrat Ralf Sachtleber
allerdings nicht, denn er spielte das tröge Spiel mit, das zu einem
Ergebnis führte, das selbst dem mitverantwortlichen Gestalter und
Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser am Ende nicht
mehr behagt. Der Bürgermeister und seine Verwaltungsstützen hatten ganze
Arbeit geleistet. Sie gestalteten einen Prozess federführend selbst,
obwohl sie Teil der zu lösenden Probleme sind.
Man
hatte wieder mal Böcke zu Gärtnern gemacht!
Siehe
auch "Wende in der
Bürgerbeteiligung"
Veröffentlicht
am 18.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mobilfunk-Kataster
fehlt
Für
kundige Besucher der Stadtverordnetenversammlung vom 22.9.2014 wirkte die
Abhandlung des TOP 5 "Mobilfunkmast in Wachenbuchen" wie
eine emotionale Schmonzette mit geringem Tiefgang. Zwischen den Begriffen Totenruhe,
Ethik, Verlässlichkeit von Beschlüssen und pekuniären Betrachtungen
wurde lediglich von Olaf Lochmann (Bündnis 90/Die Grünen
und Mitglied der Lokalen Agenda-Gruppe Mobilfunk) dargelegt, dass das
jetzige Problem mit dem Mobilfunkanbieter gar nicht erst aufgetreten
wäre, wenn die Stadt Maintal ein im Jahr 2003 gefordertes Mobilfunk-Kataster
eingeführt hätte. Städte und Gemeinden haben damit eine Handhabe bei
der Standortwahl, dem sich die Mobilfunkbetreiber nicht entziehen können.
Weil dieses fehlte, kann der Mobilfunkbetreiber in Wachenbuchen den
gleichen Mast nun 15 Meter auf einem Privatgelände neben dem alten
Standort errichten. Der Mast hätte aber auch genauso gut auf einem
Privatgelände neben dem Kindergarten aufgestellt werden können. Der
Magistrat verhinderte damals bewusst diese wichtige Maßnahme, die ihm
eine bessere Position gegenüber den Mobilfunkbetreibern ermöglicht
hätte. Über die Gründe lässt sich spekulieren, wenn man den weiteren
Umgang mit den Mobilfunkbetreibern verfolgt.
Im
Jahr 2003 wurde ein Mobilfunk-Kataster
in öffentlichen Versammlungen und in den Gremien des Parlaments
diskutiert und vom damaligen Ersten Stadtrat Erik Schächer
mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln torpediert. Der
fragwürdige Auftritt von Professor Dr. Breckow aus Gießen,
dem Mitglied der Strahlenschutzkommission SSK, ist vielen Anwesenden noch
gut in Erinnerung. Dieser Lobby-Experte, der Untersuchungsergebnisse
seiner eigenen Kommission im Sinne der Interessen des Maintaler Magistrats
verdrehte und Herr Pfalzgraf vom Deutschen Städte- und
Gemeindetag, der gleiches mit der rechtlichen Seite unternahm, beide
mussten auf qualifizierte Einwendungen vom kürzlich verstorbenen Professor
Dr. Guido Zimmer, Bischofsheim, und dem Rechtsanwalt Dietmar
Freund, Bruchköbel, den geordneten Rückzug antreten. Der
Magistrat verharrte dennoch unbeweglich auf seinem Standpunkt. Der
Mobilfunkmast an der Bleiche wurde zwar vom Parlament verhindert, dafür
jedoch zwischen der Eichenheege und der Waldsiedlung, also nahe der
Sportplätze und der Wohnbebauung, genehmigt.
Obendrein
ließ der besagte Stadtrat in der Folge einen Sendemast auf dem Wachen-
buchener Friedhofs-Erweiterungsgelände installieren, obwohl er das ohne
Weiteres gar nicht gedurft hätte. Nach dem Bekannt-werden beschloss das
Parlament unter Protest und mit großer Mehrheit, nach 10 Jahren den
Vertrag zu kündigen und den Mast entfernen zu lassen. Das wurde nun
umgesetzt. Ein Wachenbuchener Bürger stellte jedoch einen neuen Standort
zur Verfügung, der nur 15 Meter neben dem jetzigen Standort liegt. So
konnten einige Stadtverordnete argumentativ zu großer Form auflaufen,
doch es blieb bei der Kündigung des Vertrages.
Zu
Ehren des Andenkens an den kürzlich verstorbenen Prof. Dr. Guido
Zimmer, der sich engagiert für die Aufklärung über die
Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung auf den Menschen einsetzte, setzte die
Maintaler Mobilfunkgruppe der inzwischen abgesetzten Lokalen
Agenda einen Nachruf sowie den Maintaler Ärzte-Appell von 2003, der
nichts an seiner Bedeutung verloren hat, in den Maintal TAGESANZEIGER.
Die
Mobilfunkdichte hat sich inzwischen deutlich erhöht, in Maintals
Bürgerschaft überwiegt jedoch die Unbekümmertheit gegenüber den
gesundheitlichen Gefahren. Zu groß ist der Nutzen der modernen
Kommunikationstechniken und fast jeder benutzt sie in irgend einer Form.
Die Mobilfunkgruppe versuchte zwar niemals, die Zeit zurückzudrehen, sie
plädierte jedoch stets dafür, dass Mobilfunksender nicht inmitten der
Wohnbebauung betrieben werden sollten. Genau das kann jedoch nur mit einem
Mobilfunkkataster verhindert werden.
Weitere
Informationen sind unter http://klee-klaus.business.t-online.de/mobilfunk.htm
nachzulesen.
Veröffentlicht
am 26.09.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Sendemast
am Wachebuchener Friedhof
Sendemast
zwischen Eichenheege und Waldsiedlung
Professor
Dr. Guido Zimmer
Gefährliches
Ignorieren von Gefahren |
Mit
dem Ausbau der Mobilfunktechnik wuchsen die Bedenken hinsichtlich
der Strahlung und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Allerorten
wurden Mobilfunksendeanlagen mit der Häufigkeit von Erkrankungen in
Verbindung gebracht. Die Mobilfunkindustrie und der Staat schufen
oder förderten Institute, die sich mit dem Thema auseinander
setzten.
Die
Strahlenschutzkommission SSK stellte den politischen Partner zu
diesen Instituten dar. Damit Untersuchungen anerkannt werden,
müssen sie eine Testreihe von mindestens 10 Jahren durchlaufen. In
diesem Zeitraum breitete sich die Mobilfunktechnik in Windeseile
aus, als gälte es, Tatsachen zu schaffen, ehe die Ergebnisse
vorliegen würden. Solange galten die bisherigen Grenzwerte, die
jedoch von allen Fachleuten als viel zu hoch angesehen wurden.
Der
damalige Umweltminister Sigmar Gabriel stärkte noch die Position
der Mobilfunkbetreiber und beschleunigte keineswegs die rasche
Festlegung neuer Richtlinien und Grenzwerte.
Heute
sind die Mobilfunkbetreiber an ihrem Ziel und die Regierung konnte
alle freien Frequenzen lukrativ vermarkten. Das Thema der
Gesundheitsgefährdung geriet immer mehr aus dem Fokus und auch die
Bevölkerung scheint dem technischen Fortschritt eine größere
Bedeutung als der Gesundheit beizumessen. Die Folgen werden sich
erst verspätet, dann aber auf breiter Front auswirken.
Wissenschaftler, wie Prof. Dr. Guido Zimmer wurden nicht müde, auf
die Gefahren und die Auswirkungen auf die Zellmembranen des Körpers
hinzuweisen. Ein kompetenter Mahner ging von uns, wir wissen erst in
ein Paar Jahren, wen wir da wirklich verloren haben.
Klaus
Klee
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Mehr
als nur eine Zeitung
Ein
echter Lichtblick für Maintal ist im Druck - die Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS des vierten Quartals 2014. Sie wird pünktlich zum
1. Oktober erhältlich sein. Ein sehr freundliches Grafitti der
Freiraumgalerie an der Maintal- Halle wirbt um Leser jeden Alters.
Bei noch nicht zu der über den Titel angesprochenen Zielgruppe
gehörenden Menschen ist immer wieder ein Zögern zu spüren, wenn
sie die
kostenlos erhältliche Zeitung in die Hand nehmen. Sie können
nicht wissen, dass dort vielfältige Themen des Alltags verarbeitet
werden, die für alle Generationen interessant sind. Natürlich
stellen Seniorenthemen einen gewissen Anteil. Doch, uns alle holt auch
diese Thematik irgendwann ein.
Viele Leser bestätigen der
Redaktion, dass die ehrenamtlich erstellte Zeitung ansprechend
ist und die Aufmachung stets wahre Lesefreude aufkommen lässt. Wer
annimmt, es handele sich um Vorlesestoff für Soft-Demente, der ist
gewaltig auf dem Holzweg. Die Redaktion legt Wert auf
ein anspruchsvolles Mix an Themen und Darbietungsformen. Auch Vereine und
Gruppen nutzen die Seniorenzeitung zur Darstellung ihrer
Aktivitäten.
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In
dieser Ausgabe beginnt zum Beispiel eine Serie, in der Maintals
Theater- und Kabarettgruppen vorgestellt werden. Bereits bestehende
Serienberichterstattungen befassen sich mit den Städte-
partnerschaften, sogar thematisch mit Führungen zum Thema "Goethe in
Frankfurt", Neuigkeiten aus den DRK-Kleeblättern, aber auch
mit dem Bürgerhaushalt und dem Stadtleitbildprozess.
Bestimmte
Rubriken sind besonders beliebt. Dazu gehören auch die
satirisch-humoristischen Ratschläge eines Dr. Herbst (in Anlehnung
an Dr. Sommer von der Bravo), die kompetenten ärztlichen
Ratschläge eines Hochstädter Ärzteteams und die Bücherecke.
Dazwischen finden die Leser interessante Artikel zu Themen der Zeit,
zu Möglichkeiten, Maintal interessanter zu gestalten und
liebenswerte oder auch etwas bissigere Satiren, mit denen man sich
den Blutdruck einstellen kann. Einen großen Raum nehmen
Informationen und Hinweise für agile Senioren und aktive Gruppen ein, so
dass die Zeitungen bei vielen Lesern in Griffweite zu finden sind.
Hier einige Kostproben der neuen Ausgabe: |
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Bisher
wurden bereits Luisant und Esztergom vorgestellt. Mit
Moosburg
wartet die aktuelle Ausgabe auf.
In der
darauf folgenden Zeitung wird Katerini vorgestellt, wenn die
Redaktion passende Informationen und Bildmaterial erhält. Bisher
klappte das ganz gut, was Anlass zum Optimismus liefert.
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Es
gibt viele Möglichkeiten, den Lesern die Vielfalt Maintals näher
zu bringen. Mit der Serie "Theater- und Kabarettgruppen
in Maintal" werden Zug um Zug alle Gruppen vorgestellt.
Die Serie
beginnt mit dem Kabarett MIKROKOSMOS, das in diesem Jahr sein 10.
Programm präsentiert.
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In
jeder Ausgabe werden interessante Orte aus der Umgebung
vorgestellt.
In der
nächsten Ausgabe wird die bewegte Geschichte des Karussells im
Wilhelmsbader Schlosspark vorgestellt.
Der
Zeitpunkt wurde gewählt, weil im späten Frühjahr 2015 die
renovierte Anlage wieder in Betrieb genommen wird.
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Besonders
fachkundige Artikel greifen immer wieder Themen aus dem Bereich
Wohnen und Leben im Alter auf, um den angehenden Senioren Tipps zu
geben.
Natürlich
ist dieser Lesestoff auch als Anregung für
Stadtleitbildgruppen
gedacht,
die sich mit ähnlichen Themen befassen.
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Wo
sich Menschen treffen und verweilen, wird über alles Mögliche
geredet. Eine Bank
am Rande der Hartig in Hochstadt ist ein beliebter Ort zum Verweilen. Angeregt
von tatsächlichen Gesprächen im
Anblick der Großstatt in der Ferne wird
sich diese Serie regelmäßig mit Maintaler Themen befassen, die zum aktuellen
Gesprächsstoff
gehören. |
Das
ist nur eine kleine Kostprobe. Die Zeitung umfasst 40 Seiten und der
Anteil der Werbung beträgt flächenmäßig höchstens 20 Prozent,
was die Zeitung wohltuend von Anzeigenblättern unterscheidet.
Dennoch ist die Werbung sehr wichtig für die Maintaler
Seniorenzeitung, weil sie sich komplett über Werbung finanzieren
sollte, um nicht in den Fokus von städtischen Einsparungen zu
geraten. Die Zeitung ist Teil der freiwilligen Leistungen im Bereich
Maintal Aktiv, zu dem gerade eine 50%-ige Einsparung im Gespräch
ist. Es wäre schade, wenn diese wertvolle Facette der
Bürgerbeteiligungskultur Schaden nähme.
Wer
die kompletten Ausgaben der letzten Jahre lesen will, findet sie
unter Seniorenzeitung.
Veröffentlicht
am 06.09.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Dynamisches
Versagen
Mancher
ehrenamtlich engagierte Bürger hat es sicher noch gar nicht bemerkt, dass
von der Homepage der Stadt Maintal alle Spuren der Lokalen Agenda 21
restlos getilgt wurden und alle ursprünglichen Ideen, die in den Stadtleitbildprozess
übernommen wurden, vom Ursprung her nicht mehr nachvollziehbar sind.
Damit ist die Übernahme des Projekts Stadtleitbildprozess endgültig als
"feindlich" einzustufen. Jahrelang nutzten Politik und
Verwaltung die Konzeptionsfehler der Lokalen Agenda 21, um die Umsetzung
der Ideen der Bürger unter ihrer Kontrolle zu halten. Das stellte sich
als schwerer Fehler heraus. Es hätte völlig genügt, diesen Fehler zu
beseitigen, dem Prozess eine dynamische Führung zu geben und das
Verfahren festzulegen, mit dem die Machbarkeit von Ideen geprüft und
Vorschläge verbindlich in die Gremien gelangen. Offiziell wurde die Lokale
Agenda 21 nie aufgelöst und der Stadtleitbildprozess krankt
inzwischen an den gleichen Symptomen. Maintals Bürgerbeteiligungskultur
verschlechtert sich auch wegen der Entwicklung beim Bürgerhaushalt
zunehmend. Lediglich das Nachrücken von neuen optimistischen Aktivisten
ohne einschlägige Erfahrungen und Lobbyisten halten die laufenden
Prozesse noch im Gespräch. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis
auch sie auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind.
Das
eigentliche Problem sind nicht die Fehler, die gemacht werden, sondern der
schlechte Nährboden, auf dem man sie geschehen lässt. Wie bei der
allgemein vorherrschenden Politikverdrossenheit überwiegt das Gefühl,
gegen die Macher machtlos zu sein. Dieses Gefühl verstärkt sich noch,
wenn nach jeder Aktion die Ergebnisse sichtbar werden. Dann steht die
Frage im Raum, wer um Himmelswillen genau diese Personen in ihre
Positionen brachte. Unser aller Wohl - das Gemeinwohl - liegt
offensichtlich in falschen Händen!
Eine
bedenkliche Spielweise des kommunalen Missmanagements ist die
gesteuerte Bürgerbeteiligung, deren Ergebnisse überwiegend in Schubladen
verschwinden und nur dann wieder herausgeholt werden, wenn sie zur eigenen
Argumentation passen. Geradezu verwerflich ist, dass man Bürgern
suggeriert, ihr Wissen und ihr Engagement würde zur Bewältigung
anstehender Probleme benötigt und ihnen anschließend erklärt, dass sich
die Kommunalpolitik jedoch nicht an ihrem Willen orientieren muss. Viel zu
spät stellen viele willige Bürger fest, dass sie missbraucht wurden. Sie
sollten nur als Beleg dafür herhalten, dass politisch Gehörlose ein
offenes Ohr für ihre Meinungen hatten.
Maintal
wird seine Probleme nur dann bewältigen, wenn der Zuzug von Gewerbe und
solventen Neubürgern mit erhöhter Attraktivität gelingt. Diese werden
sich informieren, wie sie Maintal und seine Zukunft einzuschätzen haben.
Wenn schon der Magistrat keine progressiven Akzente setzt und lediglich
den Mangel verwaltet, sollte wenigstens das Vorhandensein positiver Ideen
und Möglichkeiten zu deren Umsetzung erkennbar sein. Das ist zweifellos
beim noch jungen Stadtleitbildprozess bedingt der Fall. Es war jedoch
absolut unklug, die Wurzeln des Stadtleitbildprozesses zu kappen und damit
den Eindruck zu erwecken, der neue Prozess sei besser als die Lokale
Agenda 21, zumal sich beide Leitbilder absolut glichen.
Eine
Stadt, die nicht fähig ist, zu seiner Entwicklungshistorie zu stehen,
setzt sich leicht dem Verdacht aus, mit der Tilgung von Informationen
klammheimlich begangene Organisations- und Verfahrensfehler zu kaschieren.
Dies wiegt umso schwerer, weil längst die Forderung im Raum steht,
Magistrat und Politik sollten offen zu den Fehlern stehen, die jetzt zu
Maßnahmen führen, für die man die Bürger zur Kasse bitten muss. Dass
damit nur ein Ausgleich aber keine Verbesserung erzielt wird, soll der
Bürger offensichtlich hinnehmen. Für wie dumm werden wir eigentlich
gehalten?!
Veröffentlicht
am 15.08.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Gesteuerte
Bürgerbeteiligung
Demokratisches
Verhalten bedarf konsequent gelebter demokratischer Überzeugungen. Einer
Partei anzugehören, die sich zur Demokratie bekennt, heißt noch nicht,
ein Politiker mit demokratischem Denken und Handeln zu sein. Dazu bedarf
es auch günstiger ethischer und moralischer Komponenten. Interessant wird
es, wenn demokratisches Handeln dazu benutzt wird, den Bürgern in
listiger Weise extremes politisches Denken zur Bewertung aufs silberne
Tablett zu legen, anstelle es selbst in politischen Kreisen zu bekämpfen.
Die Rede ist von den neoliberalen Haushaltskonsolidierungsideen, die die
Maintaler FDP bereits erfolglos im Parlament einbrachte und den Ideen aus
der gleichen Ecke, die dem Bürgerhaushalt 2013 entnommen wurden. Obwohl
die Redaktionsgruppe des Bürger- haushalts 2014 als eines ihrer No-Go's "Ist
politisch nicht gewollt" definierte, schleuste sie genau
diese teilweise abstrusen Vorschläge in die Bewertungsliste ein und
brachte dazu Plakate in Umlauf, die diese Vorschläge konterkarierten, um
von den Bürgern klare Ablehnungen zu erhalten. Diese sollen
wahrscheinlich später als breite demokratische Willenserklärungen
verkauft werden, um den politischen Gegner (den man aber als Verbündeten
braucht) auf die Plätze zu verweisen. So etwas kann man nur als speziell
gesteuerte Bürgerbeteiligung bezeichnen.
Gesteuert
wurde 2014 beim Maintaler Bürgerhaushalt auch die Denkrichtung der
Bürger. Zugelassen waren nur klar formulierte Vorschläge, die sich
direkt und positiv auf die Ergebnislage im Haushalt auswirken. Umwege
über infrastrukturverbessernde Investitionen zur langfristigen
Haushaltskonsolidierung - wie übrigens von der Kommunalaufsicht erwartet
und von anderen Gemeinden vorgestellt - wurden abgewiesen. Das kann als
gezielter Angriff auf das ganzheitliche Denken betrachtet werden, das man
braucht, um etwas wirklich zu verändern. Hier heiligt der Zweck
keineswegs die Mittel.
Nun
kann man darüber spekulieren, welche Gründe dahinter stehen. Einer der
Gründe könnte sein, dass Magistrat und Teile der Verwaltung nur
eindimensional zu denken und handeln imstande sind. Das würde auch
erklären, warum man bis heute nicht in der Lage war, alle Vorschläge des
Bürgerhaushalts 2013 abzuarbeiten und die Infrastruktur gut verbessernden
Vorschläge aufzugreifen. Vielleicht will der Magistrat lieber selbst auf
die Ideen kommen, die Bürger bereits offen aussprachen, um keine eigenen
Schwächen und Defizite erkennen zu lassen. Schließlich ist es peinlich,
wenn man seit weit über einem Jahrzehnt ausgerechnet von Bürgern darauf
aufmerksam gemacht wird, was endlich mal richtig angegangen werden sollte.
Die Psychologie kennt für solche Verhaltensweisen passende
zusammenfassende Bezeichnungen, die ich jetzt nicht bemühen möchte.
Demokratisches
Verhalten im Team
Bürgerbeteiligung
wird in Maintal bereits seit vielen Jahren betrieben und die Ergebnisse
füllen mehrere Ordner oder gar Schränke. Diese Ergebnisse werden wie ein
Ideenschatz behandelt. Nichts soll unüberlegt umgesetzt werden. Es sind
allerdings nur nicht die demokratischsten Gedankengänge, mit denen man
die Ideen behandelt. Da wird schon mal etwas umetikettiert, wie bei der
"Lokalen Agenda" in "Stadtleitbildprozess", um mit den
aufgewärmten Ideen erneut nach Belieben zu verfahren.
Beim
Bürgerhaushalt stieß die Verwaltung auf einen besonders zähen
Personenkreis aus der Bürgerschaft, der auch noch die Spielregeln des
Verfahrens mitgestalten wollte. Die konsequente und endgültige Umsetzung
des erarbeiteten Konzeptes wurde jedoch mit der Auflösung der
Steuerungsgruppe verhindert, als es dem Magistrat und der Verwaltung zu
bunt wurde. Es war nämlich umfangreiche Transparenz angesagt. Wie
schwerwiegend dies anscheinend sein muss, erkennt man daran, wie sich
Magistrat und Verwaltung verhielten.
Da
die Fraktionen inzwischen ebenfalls erkannten, welche Informationslücken
sich durch den Bürgerhaushalt schließen lassen, ließ ein Teil der
Fraktionen Interesse an einer der Steuerung nahe kommenden Beteiligung am
Prozess erkennen. Der Stadtverordneten- vorsteher versuchte das Problem
sowohl im Sinne der Bürger als auch der Politik zu lösen, indem er sich
als erster Bürger der Stadt an die Spitze des Bürgerhaushalts 2014
stellte. Damit war aber klar, dass er nun in manchen Fragen einen Gegenpol
zu Magistrat und Verwaltung bildete, die den organisatorischen Teil des
Bürgerhaushaltsverfahrens abdeckten. Auf welchem Weg die unterschiedlichen
Interessen angepackt wurden, habe ich eingangs bereits geschildert. Den
politischen Gegner führte man vor und die Bürger schmierte man aus.
Welche Rolle dabei auch noch so manche anonymen Nutzer des
Internet-Portals spielen, bleibt ebenso im Nebel, wie die jetzt
ausgeblendeten Ergebnisse. Manipulationen scheinen Tür und Tor geöffnet
zu sein.
Am
Ende wird das Ergebnis noch einmal "demokratisch" zurechtgebogen
werden, wie man es braucht, um es in weitere politische Entscheidungen
einfließen zu lassen oder auch nicht. Teile dieses Verhaltens kann man
zwar nicht direkt an Personen festmachen, denn alle sind zu einem Team
zusammengefasst, das sowohl für die Heldentaten als auch für den
Bockmist einstehen muss. So sind halt die Teamregeln!
Zivilcourage
und Glaubwürdigkeit
An
einigen Stellen des Prozesses 2014 wäre im Team Zivilcourage nötig
gewesen. Sich im Team aufzulehnen oder unter Protest auszuscheiden, ist
eine mutige Entscheidung. Teamregeln zu unterlaufen und Spielchen zu
betreiben dagegen, scheint als Kavaliersdelikt angesehen zu werden. In
einer Mischung aus "sich dumm stellen" und "ich habe es nur
gut gemeint" oder "daran habe ich gar nicht gedacht"
gelingt es oft sogar, sich aus der Affäre zu ziehen. Auf der Strecke
bleibt im Team und nach Außen die Glaubwürdigkeit.
Ich
habe für meine Person rechtzeitig entschieden, der Redaktionsgruppe von
vorn herein nicht anzugehören, um nicht unter den Einfluss derartig
ausgelebten Teamverhaltens zu geraten. So, wie man selbst zu einem Team
passen muss, muss auch ein Team zu einem selbst passen. Als Bürger legt
man da offensichtlich weitaus höhere Maßstäbe an als die
Kommunalpolitiker, die mit diesen Spielchen bestens vertraut sind und die
ein anderes Verständnis von demokratischem und fairem Umgang haben. Das
soll jetzt nicht heißen, dass es unter ihnen keine Personen mit
Zivilcourage und Glaubwürdigkeit gibt.
Ehe
die gesteuert oder leichtfertig in den Untergang geführte faire
Bürgerbeteiligung gerettet werden kann, muss jedoch erst einmal der
schädliche Umgang mit ihr gestoppt werden. Die derzeitigen Macher im und
rund ums Rathaus werden das nur hinbekommen, wenn sie eine Kehrtwende
vollziehen. Angesichts der bevorstehenden Bürgermeisterwahl ist damit
allerdings nicht zu rechnen.
Veröffentlicht
am 21.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Konsolidierungs-Bürgerhaushalt
wird
sich nicht wiederholen |
Zur
Stadtverordnetenversammlung am 21. Juli 2014 wurde klar, dass
zumindest die beiden großen Fraktionen und die FDP in
Haushaltsfragen weiterhin an der Bürgerbeteiligung festhalten
wollen. Sie beschlossen einen Doppelhaushalt für 2015 und 2016, der
von Bürgern begleitet werden soll. Am Rand der Sitzung wurden die
Befürworter deutlicher und ließen erkennen, wie man sich das im
Detail vorstellt. Dahinter steht wohl die gewonnene Überzeugung,
dass bei der Beschaffung und der Verwendung finanzieller Mittel die
Mitwirkung engagierter Bürger nutzbringend sein kann. Ob dies so
ist, hängt natürlich davon ab, wie man mit aktiven Bürgern umgeht
und welche Kommunikationsmittel zur Bündelung der
Bürgerbeteiligung zukünftig genutzt werden. Auch muss das
Verfahren überdacht werden. So bietet sich die Koppelung des
Stadtleitbildprozesses mit der organisatorischen Struktur eines
Bürgerhaushalts an. Beides zusammengefasst braucht eine eigene
Leitung, die in Händen von Bürgern liegt und von der Verwaltung
zur Klärung von Fragen und Lösungswegen unterstutzt wird.
Der
laufende Bürgerhaushalts-Prozess zeigte, dass es der Achse
Magistrat/Verwaltung/Politik nicht möglich war, mit Hilfe der
Bürger ein tragfähiges Konzept zur Konsolidierung des Maintaler
Haushalts vorzubereiten, weil Ziele zu stark und zu einseitig
formuliert und teilweise recht fragwürdig umgesetzt wurden. Teile
der Verwaltung, an der Spitze der Bürgermeister, hatten dabei
eigene Interessen stärker im Blick als zu wahrende
Gemeinwohlinteressen. Gewonnene Erkenntnisse aus dem ersten
Bürgerhaushalt wurden in einigen Fällen missachtet, was in der
Schlussphase mit der Ausblendung der Zwischenergebnisse der
Bewertung zu großer Irritation und Verärgerung führte. Das wirft
die Frage auf, ob das zukünftige Verfahren eine steuernde Gruppe
benötigt, die mehrheitlich aus unabhängigen Bürgern besteht, die
sowohl die Spielregeln für den Weg der und den Umgang mit den
Vorschlägen aus dem Stadtleitbildprozess und weiteren Vorschlägen
in die Gremien erarbeitet und festlegt.
Auch
überwiegt inzwischen die Erkenntnis, dass ein genehmigungsfähiger
Haushaltskonsolidierungspfad klare und intelligente Vorgaben für
die Generierung zukünftiger Mehreinnahmen enthalten muss. Sparen
allein ist schon lang äußerst umstritten und führt nur dazu,
Maintal für Unternehmen, Bürger und Zuzugswillige unattraktiver zu
machen. Die Bürger identifizieren sich nicht mit den Ideen des
Bürgermeisters und einer kleinen ihn stützenden Gruppe. Das hat
auch er inzwischen gemerkt. In der Presse lässt er deshalb
verstärkt Ansichten verbreiten, die den bisher gewonnenen Eindruck
kaschieren sollen. Die Bürger registrieren das allerdings, als
würden jetzt einem Schimmel schwarze Streifen aufgemalt, um ihn als
Zebra zu verkaufen. Gestalten sollte, wer gestalten und Andere
überzeugen kann. Das Gestalten über Passivität und Verweigerung
mag eine gewisse Beharrlichkeit vermitteln, als Tugend ist das in
diesem Fall jedoch nicht brauchbar.
Man
kann gespannt sein, wie es demnächst die beiden großen Fraktionen
verstehen, unabhängige Bürger in die Gestaltung zukünftiger
Zusammenarbeit einzubinden. Vielleicht ist der Begriff "neue
Bürgerbeteiligungskultur" dann etwas transparenter. Absolut
unverzichtbar sind dabei natürlich Offenheit und Transparenz. Hier
müssen Magistrat und Verwaltung noch gewaltig umdenken, um
einen festen Platz in der neuen Struktur einzunehmen. Offenheit und
Transparenz benötigen natürlich auch die Kommunalpolitiker, die
über Haushalte befinden und diese beschließen müssen. Diese
Grundforderung ist ganz elementar. Optimale Voraussetzungen werden
verloren gegangenes Vertrauen wieder zurück holen. Das muss
eigentlich das gemeinsame Ziel aller Beteiligten sein. Die Chancen
dazu stehen gar nicht so schlecht.
Ein
Bürgerhaushalt, wie der Bürgerhaushalt 2014 darf und wird sich
hoffentlich nicht wiederholen!
Klaus
Klee
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