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Seite, die einen Bogen zwischen kommunalpolitisch relevanten Lebenswelten
und aktuellen Themen der Maintaler Bürgerinnen und Bürger spannt |
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Sie auch die Seiten Zustandsbeschreibung, Durchgeblickt, Augenblicke, sowie Wegweiser
durch meine Homepage
Diese
Seite wird am 31. Dezember 2015 eingestellt!
Besuchen
Sie ab Januar 2016 die neue kommunalpolitikfreie Seite "Nicht
mehr ganz dicht?"
Was
ich speziell dazu sagen möchte:
Das
Leben ist in bestimmte Abschnitte eingeteilt, die gewissenhaft
begonnen und verantwortungsvoll beendet werden sollten, wenn jeweils
der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das gilt für die Ausbildung,
den Beruf, ehrenamtliches Engagement, Hobbies und andere Dinge, die
das Leben und die Zufriedenheit bestimmen. Daran habe ich mich stets
gehalten. In den letzten Tagen habe ich mich entschlossen, eine
meiner Passionen, das Aufbereiten der und das Berichten über die
Maintaler Kommunalpolitik an den Nagel zu hängen.
Ich
habe lang mit mir gerungen, ob meine Enttäuschung über die
Kommunalpolitik groß genug ist. Sie ist es tatsächlich und meine
Zuversicht, dass sich doch noch einiges zum Guten wendet, ist nahezu
geschwunden. Auch von Teilen der Stadtverwaltung bin ich
enttäuscht, weil diejenigen, die erkannt haben, was eine
aufrichtige Bürgerbeteiligung verhindert oder ihr schadet, nicht
die Courage besitzen, gegenzusteuern. Das könnte sich ändern, wenn
die neue Bürgermeisterin ab 2016 erkennt, was in Maintal falsch
läuft. Aber auch hier ist meine Zuversicht aus verschiedenen
Gründen deutlich geschwunden.
Man
sollte absteigen, wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet!
Es
gibt noch einen schlauen Satz, der mich seit vielen Jahren begleitet:
"Zuhause
ist man nicht, wo man wohnt, sondern dort, wo einem die Leute auch
verstehen!"
Seit
Mitte der 80er Jahre versuche ich, mich in Maintal verständlich zu
machen und habe mit meinen Erkenntnissen und Meinungen nie gegeizt.
Obwohl mich viele Menschen und natürlich diejenigen, denen meine
Kritik galt, verstanden haben, hat es fast nichts bewirkt. Selbst
als all das, was ich prophezeite, eintraf, war die Reaktion
bestenfalls ein "Na und!?" Wo soll da
weiterhin Zuversicht herkommen?
Im
Jahr 1968 zog ich von Frankfurt-Fechenheim nach Dörnigheim. Seit
1978 lebe ich in Hochstadt. Ich
wohne seit 48 Jahren, also 7 Jahre länger hier, als die Stadt
Maintal überhaupt existiert. Somit habe ich die Bürgermeister und
Stadträte, Kommunalpolitiker und Verwaltungsgrößen kommen und
gehen sehen. Hinzu kommen die Geistlichen und viele, die dem
Gemeinwesen ebenfalls ein Gesicht gaben. Kleine und große Investoren,
Begünstigte, Umweltverbrecher, welche die heutige Mitte Maintals
verseuchten und diejenigen, die ihnen das ermöglichten, sowie
Parteien, denen sie angehörten oder immer noch angehören - alle
haben dazu beigetragen, dass ich irgendwann begann, mich damit
intensiver auseinander zu setzen.
Am
Anfang führten meine persönlichen Proteste zu politischen
Ergüssen während Fastnachtssitzungen des Humor-Musik-Vereins
Hochstadt. Damals glaubte ich noch, dass Humor allein bereits etwas
bewirken würde. Ein Trugschluss!
Einige
Jahre später führte ich auf meiner Homepage "DAS KLEEBLATT",
die ich seit 1993 betreibe, politische Websites ein, auf denen ich
viele Fakten, Daten, Zeitungsartikel und eigene Kommentare zusammenfügte,
um meine Mitbürger zu informieren. So waren auch Reisende stets auf
dem laufenden, was in Maintal geschah.
Im
Laufe der Zeit wuchsen die Zugriffe auf diese Seiten auf monatlich
15 - 20.000 an. Heute berichte ich wesentlich reduzierter, jedoch
mit noch höheren Zugriffszahlen, weil die überregionale Presse
inzwischen fast jedes Interesse an Maintal verlor. Der Maintal
TAGESANZEIGER ist das einzige Presseorgan, das brav aus dem
Rathaus berichtet und leider nur höchst selten diese einseitigen
Informationen kommentiert. Ein kritisches und unabhängiges Medium
hielt ich bis heute für wichtig und notwendig. Deshalb steuere ich auch in der
Lokalzeitung ersatzweise immer wieder Leserbriefe bei, wenn ich sie
für notwendig halte.
Seit
dem Jahr 2005 befasst sich auch das lokale Kabarett MIKROKOSMOS
mit Kommunalpolitik und die Sketche, die ich dazu beitrage, werden
wegen ihrer speziellen Handschrift sofort erkannt. Beim Kabarett
wird der Grad der Zustimmung hautnah deutlich, während die Resonanz
auf meine Artikel - bis auf die Zuschriften, die ich erhalte -
anonym bleibt. Auch in der Maintaler Seniorenzeitung befinden sich
meine Artikel kommunalpolitischen Inhalts, weil eine Seniorenzeitung
kein Lummerland-Blatt ist. Interessant ist, dass
bisher niemals ein Widerspruch erfolgte, was zur Annahme berechtigt,
dass meine Artikel, Leserbriefe und Texte durchaus ins Schwarze
treffen.
Aus
dem Kreis der Kommunalpolitiker kam immer wieder die Äußerung,
dass das bloße Kommentieren und Kritisieren unproduktiv sei und ich
solle mich doch um ein Mandat bewerben, mit dem ich Maintals Politik
verantwortlich mitgestalten könne. Diese Personen haben nicht
begriffen, dass sich das nicht mit Unabhängigkeit in der
Berichterstattung und beim Kommentieren verträgt. Man schob mich
schon in die Nähe aller möglichen Gruppierungen, denen ich
angeblich das Wort rede. Dabei handelt es sich jedoch um nicht
zutreffende Wahrnehmungen, über die ich lächele. Natürlich gibt es einige
Grundüberzeugungen, zu denen ich stehe und die sich in meinen
veröffentlichten Gedanken ausdrücken. Ich vertrete meine eigene
Meinung! Das ist ja gerade die
Unabhängigkeit, die mir wichtig ist.
Von
Anfang an werbefrei
Meine
Homepage wird wegen ihrer hohen Zugriffszahlen immer wieder umworben, worauf ich mich jedoch nie einließ, weil ich auch damit
meine Unabhängigkeit verlieren würde. Ich stoße auch hier immer
wieder auf Unverständnis, weil meine Business-Homepage wegen den
vielfältigen Auswertungsmöglichkeiten ja nicht billig ist.
Genehme
Bürgerbeteiligung ist nicht mein Ding
Seit
der Lokalen Agenda 2010 nahm ich an verschiedenen
Bürgerbeteiligungs-Projekten teil. Zuletzt begleitete ich intensiv
den Bürgerhaushalt 2013, stieg jedoch 2014 aus, als dieses
durchaus gute Bürgerbeteiligungsinstrument zum Geraderücken
der finanziellen Schieflage der Kommune
vergewaltigt und letztendlich beerdigt wurde. Besonders abstoßend
empfand ich dabei das Zusammenspiel verschiedener Fraktionen mit dem
Magistrat und Verwaltungsbereichen, um kritische qualifizierte
Bürger aus solchen Prozessen herauszuhalten. Man will offenbar
unter sich sein und auch bleiben.
Dennoch
gibt es genügend Bürgerinnen und Bürger, die sich an den
gelenkten Sandkastenspielen des Magistrats beteiligen und den Braten noch nicht
gerochen haben. Sie haben offensichtlich andere Empfindungen als ich
und glauben noch daran, wirklich ernst genommen zu werden.
Erkenntnisse brauchen halt Zeit.
Das
Maintal-Forum ließen die Stadtverordneten vor der
Bürgermeisterwahl bis nach der Kommunalwahl schließen. So
entgingen bzw. entgehen sie kritischen Beiträgen und unangenehmen
Fragen. Zwar wurde die Gestaltung eines neuen Forums als Grund
vorgeschoben, was jedoch die sofortige Schließung des voll
funktionalen alten Forums nicht rechtfertigte. Auch hier gab es
Fraktionsmitglieder, die von einem zu großen Anteil kritischer
Beiträge aus meiner Feder klagten.
Die
letzte Bürgerversammlung brachte es dann an den Tag, wie man
sich brave Bürger wünscht. Sie sollen keine
Meinungen unaufgefordert äußern, nur Fragen auf Kärtchen formulieren, die dann
von Personen, die man gar nicht fragen wollte, mundgerecht so beantwortet werden, wie sie
verstanden wurden. Ein echter kontroverser Dialog ist nicht
gewünscht. Es wird großen Wert darauf gelegt, dass brav angepasste
Bürgerbeteiligung stattfindet und man wird dabei nicht müde, zu
erklären, dass dieses dann natürlich zu nichts verpflichtet. Bornierter geht
es nicht mehr! Leider wohnten nur weniger als 30 Bürger dieser
Inszenierung bei.
Gerade
findet ein Wechsel im Bürgermeisteramt statt und die
Kommunalwahl steht bevor. Deshalb sind meine Sensoren besonders
empfindlich eingestellt. Sie melden mir jedoch keine Signale, die
wirkliche Veränderungen andeuten. Es wird wahrscheinlich genau so
weiter gehen wie bisher, denn aus Sicht von Magistrat, Verwaltung
und Politik hat sich dieser Umgang mit den Bürgern ja auch gelohnt(!?).
Als
Bürger, ehrenamtlich Aktiver, engagierter Publizist und Satiriker
werde ich in Maintal durchaus verstanden, jedoch ist es manchmal
nicht genehm, was ich publiziere. Den Einen stehe ich auf den
Füßen und anderen gehe ich auf die Nerven, weil sie selbst nicht
imstande sind, ebenfalls erkannte Missstände kontrovers zu
thematisieren. Dennoch fühle ich mich hier zu Hause, auch wenn ich
nur unwillig verstanden werde. Es wird ja lediglich nichts zugegeben
und verändert, weil dazu vielfach die Größe fehlt.
Zumindest
auf meiner Homepage sage ich nun der Maintaler Kommunalpolitik und
der Bürgerbeteiligung "Ade" und werde zukünftig meine
Zeit sinnvoller nutzen.
Den
wenigen Aufrichtigen, die ich während all dieser Jahre begegnete,
danke ich für ihre gelegentlichen positiven Reaktionen, die mich
bis heute motivierten.
Klaus
Klee
P. S.: Bis zur Schließung bleibe ich
meiner Passion noch treu. |
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31.12.2015
|
Ende
eines Irrtums
Es
kann schon befremdlich sein, wenn man sein eigenes Engagement als
"besonders" bezeichnet, denn es stinkt nach Eigenlob. Doch mal
ehrlich - kann man sich denn mit Kommunalpolitik und seiner Kommentierung
wirklich profilieren? Das gelingt weder den Kommunalpolitikern, noch
denen, die berufsmäßig über deren Taten oder Unterlassungen berichten.
Es ist eher ein Akt politischer Hygiene, dass man das Feld nicht allein
abhängigen Journalisten überlässt, die vielseitigen Interessen
ausgesetzt sind. Die empfundene Notwendigkeit einer eigenen Stimme für
Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht mit dem zufrieden geben, was ihre
gewählten Volksvertreter abliefern, führte zu meinem damaligen
Entschluss, mich selbst stärker zu informieren und meine Erkenntnisse
interessierten Lesern zur Verfügung zu stellen. Den Uninteressierten fiel
ich damit nicht zur Last. Ich gab bis zuletzt die Hoffnung nicht auf, dass
es auch etwas bei den Zielpersonen meiner Kritik bewirkte. Ich
unterschätzte aber die Borniertheit und den Glauben dieser Personen
daran, das Beste für Maintal zu tun. Es war halt nur das Beste, zu was
sie persönlich abzuliefern imstande waren. Es kam ihnen gar nicht in den
Sinn, darüber ernsthaft nachzudenken, ob das wirklich genügt. Warum
auch? Sie sind gewählt und dürfen bestimmen. So einfach ist das und das
sagen sie uns ja auch bei jeder Gelegenheit! >>>mehr
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21.12.2015
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Was
wiegt schwerer?
Zwei
ganz unterschiedliche Engagements gehen zum Jahreswechsel in Maintal zu
Ende. Man kann sie vom Wesen her kaum vergleichen und doch hingen sie
über weite Strecken irgendwie zusammen. Die Rede ist vom Ende der
Tätigkeit Erhard Rohrbachs als Bürgermeister und meiner
langjährige Passion, über die Maintaler Kommunalpolitik via Internet zu
berichten und diese zu kommentieren. Die Gemeinsamkeit zum
Bürgermeister besteht in der satirischen Begleitung zweier Amtszeiten und
deren Wahrnehmung durch die Bürger. Wer sich für Kommunalpolitik
interessiert, informierte sich bisher zusätzlich über meine Websites und
für die Arbeit des Bürgermeisters. Allen anderen Bürgern ging beides am
verlängerten Rückgrat vorbei.
So
ist es auch nicht einfach, zu beurteilen, was schwerer wiegt - das Ende
einer langen Amtszeit als beste Besetzung, die den Maintaler Wählern fast
20 Jahre lang einfiel oder der Verlust einer kommunalpolitisch aktiven
Berichterstattung und Kommentierung, die in der Lokalpresse in dieser Form
nicht stattfindet. Die Lokalpresse wird inzwischen beherrscht von
vorgefertigten Artikeln aus dem Rathaus und von den Fraktionen bzw.
Parteien, die nahezu genauso übernommen werden, wie von allen Wochenzeitungen und
Anzeigenblättern. Der Artikel im Maintal
TAGESANZEIGER vom 19. Dezember 2015 über das Ende der Amtszeit des
Bürgermeisters, der aus der Feder des Redaktionsleiters stammt, bildete
eine der wenigen Ausnahmen, ist jedoch ebenso wenig prickelnd und kaum
distanziert, als hätte sie die Pressestelle des Rathauses geschrieben. Es
sollte wohl ein schonender und dem Anlass angemessener Artikel sein.
>>>mehr
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14.12.2015
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Anfang
und Ende der Freiwilligkeit
Freiwilliges
Engagement sucht sich lohnenswerte Betätigungsfelder. Doch, woher
kommt das Bedürfnis, sich selbstlos engagieren zu wollen und worin
besteht der eigentliche Lohn? Das sollten sich mal alle Freiwilligen
fragen, die sich in Aktivitäten stürzen, ohne darüber ernsthaft
nachgedacht zu haben. Mühe und Lohn müssen mindestens in einem
ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, sonst macht Engagement
langfristig keinen Spaß. Es ist sogar wie in der Liebe. Geht sie
verloren, schlägt sie ins Gegenteil um. Je nach Ursache und persönlichem
Temperament kann es lediglich als bloße Enttäuschung ablaufen oder aber
in einem finalen Rundumschlag, der die Ursachen an die Oberfläche treibt.
Oft ist man sich Letzteres schon wegen der Ursache schuldig. Viele
Menschen haben das vielleicht noch vor sich, ich bringe es gerade hinter
mich.
Bereits
mehrmals erlebte ich sowohl in meinem früheren Berufsleben als auch im
Verein oder während Aktivitäten der Bürgerbeteiligung bei mit Herzblut
betriebenen Aktivitäten, dass Mühe und Lohn aus der Balance gerieten und
zugunsten meiner inneren Zufriedenheit beendet werden mussten. Manchmal
war es mit Enttäuschung, ursprünglicher Fehleinschätzung des Umfelds
und Verärgerung verbunden. Momentan breche ich gerade endgültig mit der
mein Engagement zerstörenden Kommunalpolitik und der Art, wie
bürgerliches Engagement am Nasenring geführt wird. Schuld daran sind
Akteure, die ihre Regelkreise frei von fremden Einflüssen halten wollen.
Sie wollen bei der Bürgerbeteiligung nur den schönen Schein einer heilen
Welt, jedoch nicht den Preis dafür bezahlen. >>>mehr
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10.12.2015
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Zahnloser
Kuschel-Tiger
Die
Stadt Maintal hält sich einen Seniorenbeirat, den sie auch selbst
leitet. Das ist praktisch und entspricht deren Betreuungsideen für
Senioren. Die höchste erreichbare Funktion als Seniorenbeirat ist,
"Sprecher" und "Sprecherin" zu werden. Diese
Kombination ist getreu des Maintaler Gleichstellungswahns als Doppelspitze
in der Satzung zwingend vorgegeben. Die Bezeichnung
"Vorsitzender" oder "Vorsitzende" und die Leitung des Seniorenbeirats
durch Senioren wurde rundweg abgelehnt. In ihrer relativen
Bedeutungslosigkeit werden die Sprecher wohl weiterhin nur Seminare und
regionale sowie überregionale Treffen besuchen. Ihre dort gewonnenen
Erkenntnisse flossen in der Vergangenheit jedoch bis auf Themen der
Wohnberatung und der Sicherheit kaum in die mögliche
Arbeit des Seniorenbeirats ein.
Mit
der neuen noch nicht veröffentlichten Satzung wird den SprecherInnen ein Rederecht in den Ausschusssitzungen und in der
Stadtverordnetenversammlung eingeräumt, obwohl die derzeitigen
"Sprecher" seit Jahren eigentlich nichts zu sagen haben.
Der Magistrat und das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung hat es im
Grund genommen damit nur mit zwei Personen des Seniorenbeirats zu tun -
wenn überhaupt. Was man von ihnen erwarten kann, nachdem sie großzügig
vom Magistrat "berufen" wurden, ist leicht ausrechenbar. Einen
Bericht über die bisherigen jährlichen Erhebungen des Seniorenbeirats zu
seniorenrelevanten Themen wird in Zukunft laut Satzung nicht mehr
gewünscht. Dafür soll jetzt mehr praktische Gruppenarbeit verrichtet werden. So
wird die Kümmerertruppe der Maintaler Senioren endgültig zum zahnlosen
Kuscheltiger, der sich wahrscheinlich noch wohl fühlt, wenn er ab und zu
gekrault wird. >>>mehr
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05.12.2015
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Wahlvereine
machen Politik
Bis
Ende Dezember müssen Maintals politische Vereine ihre Listen zur
Kommunalwahl abgegeben haben. Auch auf die Gefahr, dass ich mich mit
meinen Ansichten über Maintaler Parteien wiederhole, für mich sind das
in vielerlei Hinsicht stinknormale Vereine, die jedoch gemäß
Grundgesetz, Artikel 21 das Recht haben, bei der politischen
Willensbildung des Volkes mitzuwirken. Dort heißt es: "Ihre
Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsätzen
entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel
sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft ablegen". Im
Parteiengesetz §2 Abs. 1 ist auszugsweise noch festgelegt: "Parteien
sind Vereinigungen von Bürgern, die (...) ...insbesondere nach Umfang und
Festigkeit ihrer Organisation, nach der Zahl ihrer Mitglieder und nach
ihrem Hervortreten in der Öffentlichkeit eine ausreichende Gewähr für
die Ernsthaftigkeit dieser Zielsetzung bieten." Die Väter des
Grundgesetzes gingen aus historischer Erfahrung natürlich davon aus, dass
sehr viele qualifizierte Bürger, die das demokratische Miteinander
stärken wollen, Parteien bilden, so dass diese Formulierungen auch
Gewicht haben. Heute kann allerdings jede noch so kleine Personengruppe
mit kruden Ideen eine Partei gründen, wenn sie sich so an die Verfassung hält, dass eine
Klage gegen sie beim Verfassungsgericht abgewiesen wird (siehe NPD).
Welche Vielfalt dabei inzwischen entstand und was die Grüppchen vorgeben
zu sein, kann man bei verschiedenen Wahlen nachvollziehen. Weniger
wäre eindeutig mehr! >>>mehr
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28.11.2015
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Der
aufgeblasene Apparat
Ehe
ich diese Seite endgültig schließe, werde ich einige kommunale
"Baustellen" noch einmal beleuchten. Heute geht es mir besonders
um Bürgerbeteiligungskultur und die Öffentlichkeitsarbeit des
Rathauses. Es gibt einige Denkansätze in Maintals Verwaltung hinsichtlich
der Bürgerbeteiligung und der Öffentlichkeitsarbeit, die vom Ansatz her
absolut richtig sind. Kritisch sehe ich allerdings die Umsetzung und den
Aufwand. Kosten für Externe, Personal und Schulungen, ehe überhaupt mal
was passiert, stehen in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen. Bei einem
kritischen Vergleich des Aufwandes mit dem Nutzen und der Untersuchung der
Verfahrensweisen würde deutlich, wo die Fehler liegen. Doch das ist weder
vom Bürgerbeteiligungs-Stadtrat, noch von der Politik gewünscht. Das
deutlichste Gespür für das Missverhältnis haben langjährig
ehrenamtliche Aktive, die sich unentgeltlich einbrachten, ohne bis heute
adäquate Ergebnisse zu sehen. Doch deren ehrlicher Rat ist ebenfalls
nicht gefragt. Als Bürger, die inzwischen genügend Einblick haben, wäre
deren Rat zu unbequem. Momentan wird von der entsprechenden
Stabsstelle die Projektarbeit der Stadtleitbildgruppen und der
Öffentlichkeitsarbeit ins vermeintlich rechte Licht gerückt, um die
ehrenamtlich Aktiven bei der Stange zu halten. Das entspricht der unterste
Stufe der Anerkennungskultur, die sich ein kleiner Kreis genehmer
Ehrenamtlicher erarbeiten durfte. Nach fünf Jahren des Aufgusses der Lokalen
Agenda wiederholen sich jedoch die gleichen Fehler, mit denen die
Lokale Agenda bereits eingeschläfert wurde.
>>mehr
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Passt zum
Erscheinungsbild:
"Wir
verarschen doch keine Bürger!"
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20.11.2015
|
Maintaler
Therapiewoche
Mit
der Bürgerversammlung vom 19. November 2015 ging die Maintaler
Therapiewoche für immer noch interessierte Bürger zu Ende. Aus der Sicht
des Veranstalters war die Beteiligung von maximal 30 Bürgern (nach Abzug
der städtischen Bediensteten, der Magistratsmitglieder und der
Stadtverordneten) ein klares Zeichen für den ausgesprochen hohen
Zufriedenheitsgrad der Bürger. Mag durchaus sein, dass etwas Sarkasmus in
dieser Einschätzung lag, denn die weiterhin gestiegene Abkehr der Bürger
vom Gemeinwesen und den sie verwaltenden Personen wäre doch eine zu
schmerzliche Erkenntnis.
Bezeichnend
für die Inszenierung der Bürgerversammlung war das gewählte One-Way-
Unterrichtungskonzept mit Dialogbremse. Es war gewünscht, auf Kärtchen
zu den selbstgerecht zurechtgebogenen Präsentationen Fragen zu stellen,
die auch scheinfaktisch beantwortet wurden. Engagierte
Meinungsäußerungen zu den Themen wurden mit dieser Methode jedoch erneut
unterbunden. Es besteht offensichtlich kein Interesse an einem wirklichen
Dialog. Das allein hat schon den Charakter einer Therapiemaßnahme. >>>mehr
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15.11.2015
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Maintaler
Interessenkompott
Maintals
Parteien taumeln gerade auf die Kommunalwahl zu. Taumeln deshalb, weil sie
wegen unerwarteter Ergebnisse ihrer Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl
entweder frustriert oder regelrecht besoffen sind. Es gilt momentan,
irgendwie das Profil zu schärfen, um sich bestimmten Wählergruppen oder
Nichtwählern anzubieten. Noch hat der richtige Wahlkampf nicht begonnen
und konkrete Programme, die zur Orientierung der Wähler dienen könnten,
liegen noch in der Schublade. Ersatzweise werden nebulös oder ganz
konkret Gefühle bedient, die jedes Programm überdecken können. Maintals
CDU spielt gerade mit dem Flüchtlingsproblem und einem scheinheilig
anmutenden Schulterschluss mit dem aus dem Stadtleitbildprozess speziell
hervorgegangenen Patchwork-Verein, der ein Mehrgenerationenhaus am Weides
in Hochstadt mit einem privaten Investor plante. Das Projekt wurde jedoch
zugunsten eines Gebäudes für 50-60 Flüchtlinge an diesem Ort verworfen
und es wird von der Politik momentan nach einem neuen Grundstück gesucht,
um ein solches Projekt zu verwirklichen. Nachdem jetzt ein Grundstück in
der Nähe des Bahnhofs Maintal Ost im Gespräch ist, stürzt sich die CDU
auf diese Alternative, weil sie offensichtlich dem Patchwork-Verein nicht
gefällt. Munter wird bei der Kritik das seriöse Stadtleitbildprojekt mit
der Projektlösung des privaten Vereins verwurstelt, wo eigentlich
dringend Sachlichkeit und Gemeinwohl angesagt wäre. >>>mehr
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31.10.2015
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MIKROKOSMOS
überzeugte
Das
Hochstädter Kabarett MIKROKOSMOS startete am 30. Oktober 2015
erfolgreich in die Veranstaltungsserie 2015. Das wurde natürlich
anständig begossen. Aus Gesprächen mit Besuchern konnte das Ensemble
entnehmen, dass das Team erneut eine gute Themenauswahl getroffen und
die Sketche sehr gut umgesetzt hatte. Stammbesucher erkannten sogar
treffsicher die Autoren vieler Stücke. Es ist wohl die breite Palette
typischer Satire und eines bestimmten Humors, die das ermöglichen. Die
Stimmungs- und Spannungskurve war durchweg außergewöhnlich und das
Publikum ging bei der Premiere sehr gut mit. Dies ganz besonders, wenn es
eingebunden war. Für das Ensemble ist es alljährlich ein prickelndes
Erlebnis, zu erfahren, wie die vielen Wortspielereien und Pointen, die in
den Texten stecken, erkannt werden und sich entfalten. Es ist ein Zeichen
größter Aufmerksamkeit des Publikums, wenn alles ankommt. Eine besondere
Auszeichnung des Publikums ergab sich aus dem Verhalten direkt vor der
Pause, als man während eines sehr ernsten Sketches eine Stecknadel hätte
fallen hören können. Und das bei einem Publikum, das zuvor höchst
belustigt war. >>>mehr
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23.10.2015
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MIKROKOSMOS
2015 startet
In
einer Woche ist es wieder soweit. Der Saal des evangelischen
Gemeindezentrums in Hochstadt verwandelt sich erneut in eine
Kleinkunstbühne. Bereits im elften Jahr präsentiert das Lokale Kabarett
MIKROKOSMOS an vier Veranstaltungsabenden (30.10., 1.11., 7.11 und
8.11.2015) sein neues Programm, das in diesem Jahr unter dem Motto "Von
mir hast's net!" steht. Rund 500 Besucher sind seit einigen
Wochen zufriedene Besitzer der begehrten Eintrittskarten und Nachrücker liegen auf
der Lauer, Kartenrückläufe zu ergattern. Alljährlich zwingen
leider unvorhergesehene Ereignisse einzelne Gäste zur Rückgabe von
Karten. So stirbt für einige Interessenten die Hoffnung auf Karten erst an den
Auftrittsabenden. Bis zu den Aufritten wird noch an den Texten gefeilt
und bei einigen politischen Programmpunkten ist bis zur letzten Minute vor
den Auftritten noch mit Aktualisierungen zu rechnen. Seit dem Beginn im Jahr
2005 stammen alle Texte aus eigener Feder, wodurch Sketche und
Inszenierungen buchstäblich einmalig sind. Eine kleine Gruppe - die sogenannten
"Stückeschreiber" - sind bereits seit dem Frühjahr aktiv auf
der Suche nach "Stoff", um ihn in Worte zu fassen. Nach
der ersten Besprechung mit dem Ensemble und der sorgfältigen
Rollenverteilung erfolgen die individuellen Anpassungen, denn jede Rolle
soll authentisch gespielt werden. Das gelingt in vielen Fällen so gut,
dass im Publikum gelegentlich Zweifel entstehen, was Realität und was
Fiktion ist. Geschliffene Satiren können sich auf diese Weise voll
entfalten. Das Publikum ist seit Jahren mit den Ergebnissen sehr zufrieden. >>>mehr
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17.10.2015
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Ehre,
wem Ehre gebührt
Die
Anerkennungskultur hat gelegentlich interessante Facetten. Das betrifft
sowohl die Ehrenden als auch die Geehrten. Manchmal ist es besser, nicht
zu inflationär mit Ehrungen umzugehen, damit Ehrungen nicht zur Entehrung
anderer Geehrter werden. So sollte auch ergründet werden, ob Geehrte
über den Ehrungstag hinaus in der Lage sind, der Ehrung dauerhaft gerecht
zu werden. Träger des Bundesverdienstkreuzes und anderer Ehrenbezeugungen
zeichnen sich nach Verleihung generell dadurch aus, dass sie ihrer Ehrung
mit angemessenem Verhalten gerecht werden. Im Fall des ehemaligen
CDU-Mitgliedes Joachim Sukatsch aus Maintal ist dies wohl
nicht gegeben. Dieser verunglimpfte in den letzten Wochen nicht nur das
Parlament, das ihn einst ehrte und den Stadtverordnetenvorsteher, sondern
auch andere Kommunalpolitiker auf übelste Weise, weil sie bei der
vorausschauenden Planung für die Unterbringung von Flüchtlingen nicht
seinen privaten Ansichten folgen, sondern geschlossen an einem Strang in
die wirklich richtige Richtung ziehen. Seit der Verabschiedung des
entsprechenden Masterplans ist er völlig von der Rolle, beschimpft jeden,
der ihm in die Quere kommt und ist Argumenten nicht mehr zugänglich.
Blanker Hass entlädt sich auch über ehemalige CDU-Weggefährten, wie den
heutigen Vorsitzenden der WAM Jörg Schuschkow, der ihn
höflich aber bestimmt rügte. Mit seinen in einem Leserbrief im Maintal
TAGESANZEIGER formulierten Äußerungen erinnerte Sukatsch indirekt
daran, wie er eigentlich zu seinen Ehrungen kam. Die Geschichte ist eine
ganz besondere Variante falsch verstandener Anerkennungskultur. >>>mehr
|
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10.10.2015
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Quo
vadis Maintaler CDU?
Immer
wieder werde ich mit der Meinung konfrontiert, die Kommunalwahl im März
sei wegen des Bundestrends der Parteien praktisch schon entschieden.
Demnach müsste die Maintaler CDU die größte Fraktion werden. Doch, ist
das nicht zu einfach gedacht? Was lieben die Maintaler CDU-Wähler an
ihrer Partei und wie beurteilen sie das personelle Pool der Maintaler
Kandidaten zur zukünftigen Stadtverordnetenversammlung? Jörg
Schuschkow (WAM), ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Maintaler
CDU, äußerte sich heute in einem Leserbrief im Maintal TAGESANZEIGER
zum Zustand und dem sichtbaren Kurs seiner ehemaligen Partei und andere
Kommunalpolitiker werden ebenfalls in die entblößte Flanke der Maintaler
CDU stoßen. Dort ist nämlich ein deutlicher rechtsnationaler Kurs zu
erkennen, mit dem man verhindern will, dass sich das Ergebnis des ersten
Wahlganges der Bürgermeisterwahl wiederholt. "Man habe Fehler
gemacht", hieß es von Martin Fischer, der das Erbe
von Markus Heber im Parlament antrat, nachdem dieser alle
Ämter niedergelegt und sich damit deutlich von Bürgermeister Erhard
Rohrbach (CDU) abzugrenzen versucht hatte. Jetzt steht die
Maintaler CDU ohne Bürgermeister da, dem sie als Fraktion stets den
Rücken stärkten musste und der viele Jahre ihre Gallionsfigur war.
>>>mehr
|
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02.10.2015
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Die
neue Seniorenzeitung ist da
Seit
dem 1.10.2015 ist die neue Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
für das vierte Quartal erhältlich. Sie liegt kostenlos an über 70
Stellen in ganz Maintal kostenlos aus. In den letzten Jahren hat sich die
Zeitung gewaltig "gemausert" und ist inzwischen auch bei
Inserenten sehr begehrt. Diese ermöglichen, dass sich die Seniorenzeitung
von den Kosten her selbst trägt und auf keine Zuschüsse seitens der
Stadt mehr angewiesen ist. Nun kann auch das gute Mix zwischen
interessanter Lektüre und Werbung "eingefroren" werden, damit
die Zeitung lesefreundlich bleibt und nicht mit Werbung
überfrachtet ist. Die ehrenamtlichen Redakteure stellen je Quartal
Lesestoff zusammen, der nicht nur sehr abwechslungsreich und unterhaltsam
ist, sondern auch dem Informationsbedürfnis der Senioren sehr entgegen
kommt. Es gibt wohl keinen seniorenrelevanten Termin oder ein Angebot für
Senioren, auf das nicht hingewiesen wird - vorausgesetzt, die Redaktion
erhält davon Kenntnis. In der Seniorenzeitung gibt es seit langer Zeit
Rubriken, die ihre Liebhaber haben, wie z.B. "Fragen Sie Dr.
Herbst", eine Persiflage auf den berühmten Dr. Sommer der BRAVO,
den ärztlichen Ratgeber, Neuigkeiten aus den DRK-Kleeblättern,
die Bücherecke oder die Goethe-Führungen von Ingeborg
Richter. Neu ist Serie "Einmal pro Woche zum Großeinkauf".
Stammleser sammeln die Zeitungen oder verschicken Sie im Bekanntenkreis.
Die Redaktion erhält Zuschriften aus der ganzen BRD und das Feedback ist
stets positiv. Artikel werden sogar von anderen Seniorenzeitungen
übernommen. Seit Juni 2015 wird die Zeitung bei der Maintaler Druckerei
G. Bischoff & Sohn GmbH in Maintal gedruckt, welche das fast
druckfertige Layout optimiert, damit das Druckwerk die Qualität besitzt,
die die Leser gewohnt sind. >>>mehr
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27.09.2015
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Maintal
hat eine Bürgermeisterin
Mit
großer Spannung wurde der Ausgang der Bürgermeisterwahl in Maintal
erwartet. Als die Hochrechnungen begannen, war Monika Böttcher
bereits klar vorn. Zu keinem Zeitpunkt wechselte von der Tendenz her
das Ergebnis. Am Ende stand klar fest, Monika Böttcher ist
die kommende Bürgermeisterin. Insgesamt 1.229 Wähler weniger als im
ersten Wahlgang gingen zur Stichwahl. Der Unterschied der Stimmergebnisse
lag bei nur 328 Stimmen zugunsten von Monika Böttcher.
Bezogen auf alle Wahlberechtigten konnte die neue Bürgermeisterin
allerdings nur
15,8% der Stimmen auf sich vereinigen. Sebastian Maier
hätte ebenfalls nur einen ähnlichen Prozentsatz erreicht. Die
Bürgermeisterwahl ist für die etablierten Parteien und die Maintaler
Kommunalpolitik eine schallende Ohrfeige. Dennoch sind nun viele Hoffnungen auf die Bürgermeisterin gerichtet,
die selbst keiner Partei angehört, auch wenn sie im Wahlkampf von Personen
unterstützt wurde, die teilweise klare Interessen in Maintal hegen. Die Zukunft
wird zeigen, wie unabhängig sie ihr Amt ausfüllt und welche
Entwicklungen sie einleiten wird. >>>mehr
|
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26.09.2015
|
Nutzen
Sie Ihre Chance!
Der
zu Ende gehende Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl zeigte einige
Besonderheiten, die sich deutlich von anderen Wahlen unterschieden. Die
leider schon etwas zwanghafte anmutende Sachlichkeit und der manisch
zelebrierte Blick nach vorn nahmen nahezu alle Emotionen aus dem Wahlkampf.
Emotionen sind jedoch für die Aufmerksamkeit und die Motivation wichtig,
weil man damit passive Wähler mobilisieren kann. Am besten ist das an der
Teilnahme der Bürger an den Stadtverordnetenversammlungen zu
verdeutlichen. Steht ein Reizthema auf der Agenda, zu dem es sogar bereits
Bürgerinitiativen gibt, ist der Zuschauerbereich proppenvoll, ansonsten
herrscht tote Hose. Das Interesse reicht allerdings oft nur für den einen
TOP, danach sind die Ränge wieder leer. Ein Wahlkampf mit einer Kette
von Reizthemen, die auch noch kontrovers aufgegriffen werden, weckt
das Interesse und wenn es gut geht, die Bereitschaft, mit darüber
abzustimmen, was man als Wähler will. Dazu gehören engagierte
Auseinandersetzungen und nicht der in diesem Wahlkampf zelebrierte
Chorgesang der logischen Vernunft, der vermittelt, wie man was machen
könnte, wenn sich Mehrheiten fänden. Es fehlten einfach die
polarisierenden Streit-Elemente, bei denen man Besonnenheit, Fairness und
Größe in angespannten Situationen vermitteln kann. Dieser Wahlkampf aber
war schlichtweg langweilig und gab kaum Anlass zum Nachdenken. Das
Schlimme ist, dass die meisten Wähler bei dieser Einigkeit den Eindruck
haben, dass von den vielen guten Vorsätzen kaum etwas übrig bleiben
wird. Die Folge: Eine erneut niedrige Wahlbeteiligung. Ich wünsche
mir, dass ich mich in diesem Punkt gewaltig irre, doch ich befürchte,
dass es genau so kommen wird. >>>mehr
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22.09.2015
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Showdown
im Schalander
Der
Bürgermeisterwahlkampf ist auf der Zielgeraden und viele Maintaler
Wähler scheinen noch unentschlossen sein, wem sie ihre Stimme geben. 65%
der Wahlberechtigten zeigten sich im ersten Wahlgang uninteressiert. Bei
der Stichwahl dürfte die Wahlbeteiligung unter 30% liegen. Unzweifelhaft
ist, dass eine geringe Wahlbeteiligung das Ergebnis erheblich beeinflusst.
Eine jetzt plötzlich höhere Wahlbeteiligung als zuvor könnte ebenfalls
für Überraschungen sorgen. Im Grund genommen geht es jetzt nur noch um
die Stimmen der bereits ausgeschiedenen Kandidaten. Wohin diese wandern
werden, ist keineswegs voraussehbar. Wahrscheinlich ist, dass ein Teil der
Wähler die Stichwahl ignorieren, weil ihr Kandidat nicht mehr dabei ist
oder - was auch häufig der Fall war - die Wahlunterlagen nach dem ersten
Wahlgang weggeworfen wurden. Hier reicht jedoch ersatzweise die Vorlage
des Personalausweises im Wahllokal. Am Montag, dem 21. September startete
die Talk-Serie des Filmemachers Boris Kreuter unter dem
Namen MaintalK-Show in
der Gaststätte SCHALANDER,
die sich immer mehr zum Szene-Lokal entwickelt. Natürlich war der Talk
mit den beiden Kandidaten Monika Böttcher und Sebastian
Maier ein willkommener Anlass, weil die Talk-Show im Internet
verbreitet wird, wobei viele, vor allen Dingen junge Menschen, erreicht
werden. >>>mehr
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19.09.2015
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Spekulationen
In
den letzten Tagen häuften sich die Spekulationen, die Freien Maintaler
könnten sich zur Kommunalwahl 2016 wiederbeleben. Dabei fiel immer wieder
der Name Ludwig Stein, der bekanntermaßen die
Bürgermeister-Kandidatin Monika Böttcher unterstützt. Das
wiederum nagte an ihrem Alleinstellungsmerkmal "parteilos", oder
wie sie selbst sagt "parteiunabhängig". Da ich es für wichtig
halte, dass derartige Spekulationen umgehend ausgeräumt werden sollten,
thematisierte ich es mit einem Leserbrief, nachdem sich Ludwig Stein
seinerseits in einem Leserbrief allzu wichtig präsentierte und jedweden
Eigennutz im Zusammenhang mit seiner Unterstützungsfunktion zurückwies
und exakt wissen wollte, worin dieser Eigennutz bestehen solle. Das war
dann doch etwas zu viel Wandlung vom Saulus zu Paulus. Schließlich ist er
bekannt als politischer Mensch, der mit seinen Mitteln rigide und wenig
wählerisch umgeht. Im Wahlkampf erklärte er dem Kandidaten Friedhelm
Duch (Grüne) einen "Kampf
bis aufs Messer" und verweigerte sich eines Gesprächs am
Wahlkampfstand. Nicht gerade eine Empfehlung!
Nun
kam
per Leserbrief die für den Bürgermeisterwahlkampf wichtige Erklärung der
ehemaligen Vorsitzenden der Freien Maintaler Andrea C. Pischke
im Maintal TAGESANZEIGER, dass die Freien Maintaler
nicht wiederbelebt werden. Das sollte bis zur Stichwahl nun auch so stehen
bleiben. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich rund um Ludwig
Stein eine völlig neue Gruppierung formiert, die zur Wahl
antreten könnte. Interessen gäbe es ja genug zu vertreten. >>>mehr
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14.09.2015
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Maintal
geht in die Stichwahl
Der
erste Wahlgang ist gelaufen und 34,8% der Wahlberechtigten gaben ihre
Stimme ab. So schön die Grafik mit den Ergebnissen auch aussehen mag,
bezogen auf alle Wahlberechtigten erreichten beide Kandidaten der
Stichwahl jeweils nur knapp über 10% der Stimmen. 65,2% der
Wahlberechtigten zeigten sich absolut desinteressiert, wer Bürgermeister
in Maintal werden soll. Erfahrungsgemäß wird die Wahlbeteiligung bei der
Stichwahl nochmals geringer ausfallen, weil ein Teil der Wähler nicht
mehr zur Wahl gehen, da ihr Votum im ersten Wahlgang erfolglos war. Somit
dürfte der zukünftige Bürgermeister oder die Bürgermeisterin
bestenfalls 15% der Stimmen aller Wahlberechtigten erhalten. Ob man das
anschließend mit "dem geschenkten Vertrauen" kommentieren kann,
das wäre doch sehr verwegen. >>>mehr
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12.09.2015
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Tag
der Wahrheit
Am
Sonntag, dem 13. September 2015 findet der erste Wahlgang zur
Bürgermeisterwahl statt. Alle Kenner der Kommunalpolitik gehen davon aus,
dass es eine Stichwahl geben wird. Dass es fünf Bewerber für den Posten
gibt, liegt nicht nur am großen Interesse am Amt und den Chancen, die
sich die Kandidaten und die Kandidatin ausrechnen. Bei den von Parteien
nominierten Kandidaten wird auch die Verringerung der Chancen für einen
Sieg im ersten Wahlgang eine Rolle spielen, um dann im zweiten Wahlgang
mit entsprechender Wahlempfehlung die Konstellation sicher zu stellen, die
nach der Kommunalwahl eine solide Basis für die geplante Zusammenarbeit
bei der Durchsetzung von Zielen zu schaffen. Auch wenn es noch nicht so
weit ist, sollte man bereits spekulieren, wer in die Stichwahl kommt. Geht
man nach den bekannten Wahlgewohnheiten der Vergangenheit, so müsste es
eigentlich eine Stichwahl zwischen Sebastian Maier (SPD) und
Markus Heber (CDU) geben. Das große Interesse der Bürger
an der Wahl und der hohe Anteil an Bürgerinnen und Bürgern unter 40
Jahren während der Podiumsdiskussion lassen aber auch die Konstellation Sebastian
Maier oder Markus Heber und Monika Böttcher (ohne
Partei) zu. Letztere erwarb sich trotz einiger ihrer sehr aktiven
Unterstützer viele Sympathien. Interessant ist die Feststellung, dass Monika
Böttcher stark polarisiert. Mit wem ich sprach, das gleiche Bild.
Entweder ist man sehr stark für Sie oder ebenso massiv gegen sie. Egal
ist sie offensichtlich keinem, mit dem ich sprach.
>>>mehr
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10.09.2015
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"Als
Stadtrat sehr gern"
Die
Podiumsdiskussion des Maintal TAGESANZEIGERs vom 9. September 2015
im Rahmen der Bürgermeisterwahl war ein rundum bemerkenswertes Ereignis.
Noch niemals, seitdem es solche Podiumsdiskussionen in Maintal gibt, waren
mehr als 600 Besucher gekommen. Das blieb nicht ganz ohne Auswirkungen auf
das Podium, denn alle Teilnehmer waren sichtlich angespannt. Zwar
praktizierte man so eine Art "Pokerface mit freundlicher Note".
Spätestens, wenn Antworten auf die vielen Fragen angesagt waren, griffen
jedoch in den meisten Fällen Automatismen, was man daran merkte, dass
dabei Inhalte geliefert wurden, die manche Fragen eigentlich nicht
beantworteten. Aber auch der Moderation war der Eindruck einer so großen
Menschenmenge deutlich anzumerken. Redaktionsleiter Lars-Erik Gerth
und Martina Faust führten dennoch sicher durch die
Veranstaltung. Verstärkt hatte sich der TAGESANZEIGER mit einem
Kommunikations- und Medienfachmann aus dem Stammhaus, der ermöglichte,
dass man auch mit modernen Kommunikationsmedien direkt in die Diskussion
eingreifen konnte. So lag es nun an Sebastian Maier (SPD), Markus
Heber (CDU), Friedhelm Duch (Grüne), Klaus
Gerhard (FDP und Monika Böttcher (ohne Partei), die
letzte Gelegenheit zur öffentlichen Präsentation erfolgreich zu nutzen.
Eines kann vorweg genommen werden: Etwas neues hörte man nicht, was wohl
daran lag, dass in den vergangenen Wochen über verschiedene Medien alle
Botschaften unters Volk gebracht worden waren. Es ging an diesem Abend nur
noch um den persönlichen Eindruck. >>>mehr
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09.09.2015
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Irritationen
Wer
in der parlamentarischen Demokratie aus irgendwelchen
Interessen ganz vorne kommunalpolitisch mitgestalten will, muss eine
Partei oder Wählergruppe gründen und sich zur Wahl stellen. Wenn das
Vertrauen in die Sache oder in die eigene Personen nicht ausreicht, wird
ein Zugpferd benötigt, mit dem man auf Stimmenfang gehen kann. Manchmal
reicht es auch, sich mit dem Nimbus einer erfolgreichen Person, die man
selbst unterstützte, auf Stimmenfang zu gehen. Es geht bereits um die
Kommunalwahl. Diesem Verdacht setzen sich jetzt die ehemaligen Freien Maintaler aus,
die
womöglich wieder in die Maintaler Kommunalpolitik einsteigen wollen.
Zumindest nähren die eifrigen Aktivitäten Vermutungen, die im
Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl die Runde machen. Solches
erscheint auch plausibel, denn demnächst wird in Wachenbuchen ein
beachtliches Wohngebiet geplant, das auch Interessen des
Hauptprotagonisten tangieren
dürfte.
Umso
verwunderlicher ist es, dass Monika Böttcher, die
Bürgermeisterkandidatin, die emsigen Dienste einer gescheiterten
Bürgerbewegung in Anspruch nimmt. Ihr eigener Stil ist höchst
professionell, wie man auf http://www.monika-boettcher.de/
gut nachvollziehen kann. Damit ist nicht allein die professionelle
Aufmachung des Internet- Auftritts, sondern es sind die kurz und prägnant
gefassten Inhalte und Aussagen gemeint. Eigentlich braucht sie gar keine
Unterstützer, höchstens helfende Hände.
>>>mehr
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05.09.2015
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Der
Countdown läuft
Nun
müssen sich Maintals Wähler langsam entscheiden, wen sie auf dem
Bürgermeister- sessel sehen wollen. Die Kandidaten und die Kandidatin
zogen fast alle Register, um den Wählern zu vermitteln, wohin mit ihnen
die Reise gehen könnte, wenn das politische Umfeld stimmt. Hier liegt
aber das eigentliche Problem - die Kommunalwahl im Frühjahr 2016. Wenn
Maintal eine wirksame Zäsur durchführen will, muss die Kommunalwahl ein
sehr deutliches Ergebnis bringen, damit sich die politischen Kräfte im
Parlament nicht wieder aufheben und die gleichen fragwürdigen
Entscheidungen möglich sind, die Maintal bisher auf der Stelle treten ließen. Stabile
politische Mehrheiten müssen auch zum Magistrat
passen. So gesehen ist die Bürgermeisterwahl für Parteikandidaten sogar eine Testwahl für die
Kommunalwahl. Wer hier deutlich siegt, dürfte auch seiner Partei Auftrieb
geben. >>>mehr
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28.08.2015
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Unwillkommene
Ehrungen
Das
Mitteilungsbedürfnis der Maintaler Stadtverwaltung führt manchmal zu
besonderen Bewusstmachungen. Mit nebenstehender Pressemitteilung wird
jetzt nochmals ausdrücklich die Zufriedenheit darüber bekräftigt, dass
die überwältigende Mehrheit hochbetagter Bürgerinnen und Bürger
jedwede Ehrung zu Ehrentagen seitens des Magistrats strikt ablehnt. Meiner
Meinung nach kommt die feixende Mitteilung zur Unzeit, nämlich direkt vor
der Bürgermeister- und der Kommunalwahl. Da nie der Ursache der
speziellen Haltung vieler Senioren ernsthaft nachgegangen wurde, kann
nicht ausgeschlossen werden, dass mit einer Veränderung an der
Rathausspitze und im ehrenamtlichen Magistrat auch eine Veränderung im
Empfinden von "Ehrung" einher gehen könnte. Es
ist anzunehmen, dass die nun so hochgelobte Regelung eher deshalb generell
getroffen wurde, weil die Verschmähten pikiert waren. "Wo kommen
wir denn da hin, wenn jeder Nullaktfünfzehn-Bürger, der irgend ein
Jubiläum oder Alter zahlenmäßig erreichte, den Vertretern der Stadt die
kalte Schulter zeigt", könnte der auslösende Gedankengang
gewesen sein. Und weil auch Vergeltungshandlungen eine Begründung
brauchen, musste "Kostenerparnis" als Grund herhalten. Aber auch
die Bürger, die sich ablehnend verhielten hatten gute Gründe. Einer der
denkwürdigsten Gründe war wohl der, dass gerade wegen der Person, deren
Erscheinen man zur Ehrung befürchtete, die Ehrung abgelehnt wurde. Denn
auch zur Durchführung einer Ehrung muss man als würdig empfunden werden.
>>>mehr
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23.08.2015
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Senioren
aufgepasst!
In
den letzten Tagen machte der Bürgermeisterkandidat Friedhelm Duch
(Grüne) mit einer Pressemitteilung auf sich aufmerksam, als er meinte, er
wolle "den demographischen Wandel gestalten". Den
Senioren, die ja bekanntlich keine Lobby haben, wird damit suggeriert,
dass sie mit Friedhelm Duch auf dem Rathaussessel einen
engagierten Streiter für ihre Interessen hätten. Diese Botschaft hören
Senioren gern, doch eine einzige Schwalbe macht noch keinen Sommer. Dazu
gehören eine ganze Reihe von weiteren Unterstützern, die bisher nur
spärlich zu sehen sind. Möglicherweise sind sie nach dem Wahlkampf
wieder verschwunden. Friedhelm Duch führt aus: "Auch
wenn wir durch die Ausweisung neuer Wohngebiete in den kommenden Jahren
weiter junge Familien zum Zuzug nach Maintal bewegen können, wird unsere
Stadt dennoch mit den Auswirkungen des demographischen Wandels
konfrontiert werden. Die geburtenstarken Jahrgänge, die 'Baby-Boomer',
wurden zwischen 1955 und 1970 geboren und werden in den kommenden Jahren
das Rentenalter erreichen. Der Zahl der über 65jährigen wird dem
entsprechend ab 2020 stark ansteigen, darauf sollte sich unsere Stadt
vorbereiten." Damit meint der 55-Jährige natürlich auch sich
selbst und seine Zukunft, die er mitgestalten will. Dazu passt allerdings
das Anliegen des Maintaler Parlaments, dem Seniorenbeirat endlich eine
Satzung zu geben, damit aus der bemühten Kümmerer-Truppe ein Instrument
wird, mit dem man auch den direkten Zugang zu den Gremien hat, um an
vorderster Front mitgestalten zu können. Dass die Senioren tatsächlich
noch etwas reißen können, beweisen zahlreiche Aktivitäten, bei denen
die Senioren bisher nicht auf das Wohlwollen der Verwaltung und des
Parlaments angewiesen sind. Beispielhaft sei die Seniorenzeitung 60
AUFWÄRTS genannt, die sich über Werbung inzwischen selbst trägt und
die Stadtkasse nicht belastet. >>>mehr
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18.08.2015
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Bürgermeister-Casting
Auf
allen Festen, in Läden, kleinen und großen Firmen und auf den
Wochenmärkten sind derzeit die Kandidaten und die Kandidatin wegen der
Bürgermeisterwahl präsent. Gemeinschaftlich erfreut man sich, wenn
Attraktionen bereit stehen und die Bevölkerung registriert, wie
quicklebendig Maintal von den Kandidaten empfunden wird. Die Inhaltsleere
des Wahlkampfs wird auf diese Art mit inhaltsleereren Einblicken in
wirtschaftliche Bereiche angereichert, die als solche gar nicht wählen
dürfen. Das obliegt nur den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern.
Hiermit soll wahrscheinlich vermittelt werden, dass es allen nützt, wenn
es den Firmen, dem Einzelhandel, den Vereinen und der Stadt gut geht. Und
weil all diese tollen Sachen ein passendes Gesicht brauchen, ist dieses
quirlige Bürgermeister- Casting so wichtig. Auf allen sozialen Medien
kann man mitverfolgen, wie aufgekratzt sie sind, wenn ein Fotoapparat oder
ein Handy in der Nähe ist. Sogar Selfies oder Podcasts mit sinnigen
Gedankengängen sind abrufbar. Auf die Frage, ob nach der Wahl alles so
bleibt, wie es ist, wenn sie dran kämen, hört man von ihnen allenthalben
ein ganz entschiedenes "Nöö - ne?!" Das will heißen, dass
sich nur dann viel verändern kann, wenn man genügend Stadtverordnete
davon überzeugen kann und die grauen Eminenzen der Verwaltung, die ja in
Maintal bekanntlich für "Kontinuität" stehen, nichts dagegen
haben. >>>mehr
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15.08.2015
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Nur
noch vier Wochen
Nun
sind es nur noch vier Wochen bis zur Bürgermeisterwahl und die Kandidaten
geben ihr Bestes, um die Wähler von ihren Qualitäten zu überzeugen. Die
Wahlbenachrichtigungen mit dem Formular zur Briefwahl liegt den Wählern
inzwischen vor. So langsam wird es für aktive Wähler Zeit, über ihr
Votum nachzudenken. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass es sich um
eine Personenwahl handelt und nicht um Parteiprogramme und schon gar nicht
um eine Richtungswahl für die Kommunalwahl im Frühjahr 2016. Das gelingt
momentan bei der parteiunabhängigen Kandidatin Monika Böttcher
recht leicht, weil sie nun mal nur mit ihrer Person und ihren eigenen
Ideen wirbt. Sebastian Maier legte seinen Fraktions- und
Parteivorsitz aus kommunalpolitischen Erwägungen bis zur Wahl nieder. Markus
Heber legte bereits vor einem Jahr seine Maintaler Ämter nieder
und ist derzeit nicht in die Kommunalpolitik involviert. Beide versuchen
derzeit, Person und Partei zugunsten des Profilschärfens zu trennen. Friedhelm
Duch steht ausnahmslos für die Inhalte seiner Partei und Klaus
Gerhard unterstützt ebenfalls hauptsächlich das Anliegen seiner
Partei, in Maintal wieder mehr Beachtung zu finden. Alle angesprochenen
Personen gehen mit ihren Aktivitäten an ihre Belastungsgrenzen, ohne zu
vergessen, dennoch locker zu wirken. Für dieses Engagement gebührt ihnen
vorbehaltlos große Anerkennung. >>>mehr
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06.08.2015
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Freispruch
im speziellen Milieu
Manche
Schüsse gehen im Leben nach hinten los, wie man am Prozessverlauf und dem
Urteil zum Tod des Ehepaars Klock auf der "Main-River-Ranch"
sieht. Alle vier Beteiligten gehören nicht der Art Menschen an, mit denen
Bürger normalerweise in Berührung kommen, wenn sie diesem Milieu nicht
nahe stehen. Wer den Prozess und die Aussagen von Zeugen und Gutachtern
verfolgte, erlebte, wie sich die Realität und Wunschwelten vermischten,
wie Wahrnehmungen persönlich motiviert waren und die "Guten"
und die "Bösen" entsprechend aussortiert wurden. Man muss das
Ehepaar Klock und die beiden Angeklagten nicht kennen, um sich ein Bild
von den Beteiligten und der Situation machen zu können. Ihr Leben und
ihre Handlungen sprechen anhand der Fakten eine klare Sprache.
Letztendlich führten die belegbaren Fakten zum Freispruch und nicht die
im Laufe die Prozesses erzeugte Vorurteilslage. Die Regel "im
Zweifel für den Angeklagten" entschied über das Urteil. Die
Tumulte im Gerichtssaal während der Urteilsverkündung lassen erahnen,
dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und gegen das Urteil
Revision eingelegt wird. Das müsste schon von der Staatsanwaltschaft
erfolgen, die entsprechend des Plädoyers Mord als belegt ansah und hohe
Freiheitsstrafen forderte. Alles Andere wäre eine Überraschung. >>>
mehr
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01.08.2015
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Alles
was recht ist...
Unbestätigten
Berichten zufolge soll demnächst eine Stadtleitbildgruppe zum "Entwurf
von Richtlinien für bürgergenehmes Bauen" (kurz EvRbgB)
gebildet werden. Seit den letzten Wochen zeichnet sich ab, dass Bürger
punktuell nicht immer mit Gebäuden zufrieden sind, die in ihrer
Nachbarschaft entstehen. Auch ist verstärkt ein starkes
"Fremdeln" spürbar, nachdem bekannt ist, wer demnächst in den
Gebäuden wohnen wird. Zukünftige Aktivisten der EvRbgB berufen
sich darauf, dass sich nicht nur Gebäude nach der Hessischen Bauordnung
harmonisch in die Umgebungsbebauung einfügen müssen. Schließlich sind
die Bewohner der bisherigen Bebauung ebenfalls ein fester Bestandteil der
Gebäude und ihrer Umgebung, weil sie damit praktisch verwurzelt sind. Nun
verlangen sie, dass man sie vorher eingehend befragt, ihre Ängste absolut
ernst nimmt und dann erst entscheidet. Kürzlich war nämlich entschieden
und dann erst die Öffentlichkeit informiert worden mit dem Zusatz, sie
würden nun in die Umsetzung der Beschlüsse eingebunden. Gemeint war
jedoch, diese Bürger zugunsten von Problemlösungen auf Nächstenliebe
und Toleranz einzustimmen, damit sie das Fremdeln ablegen und sich mit
ihren neuen Nachbarn arrangieren. Wer was wohin baut und wer darin wohnen
wird, entscheidet allerdings nach wie vor der Bauherr bzw. der Investor.
Nach diesem Verfahren entstehen ja auch in den Neubaugebieten die
Schlafdomizile für zahlungskräftige Ortsfremde, die eigentlich auch
nicht ins Einwohnergefüge passen und sich nur schwer integrieren lassen.
Auf der anderen Seite verdienen sich ortsansässige rigorose Eigentümer
dumm und dämlich mit der lukrativen Überbelegung heruntergekommener
Wohnungen. Die Gruppe EvRbgB will das alles nun ändern, weiß nur
nicht wie. >>>mehr
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25.07.2015
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Der
Müll mit dem Müll
Wer
den Artikel "Wer entsorgt künftig den Müll?" im Maintal
TAGESANZEIGER vom 24.7.15 und Pressemitteilung "Zukunft der
Abfallentsorgung im Fokus" aus dem Rathaus vom gleichen Tag im
Internet las und einigermaßen beruhigt ist, sollte wissen, dass er einer
Falschmeldung aufsaß. Der Passus "Schon lange ist die Firma Spahn
zuverlässige Vertragspartnerin der Stadt Maintal bei der
Abfalleinsammlung. War sie bereits vor der Gründung der Stadt Maintal im
Juli 1974 für die ehemals selbstständigen Gemeinden Dörnigheim,
Hochstadt und Wachenbuchen tätig, so ist sie seitdem für das gesamte
Stadtgebiet inklusive Bischofsheim zuständig. Daran
soll sich auch bis Ende 2017 nichts ändern."
ist nachweislich falsch! Der Vertrag mit der Firma Spahn wurde fix zum 30.6.2016
gekündigt, wie schon früher über die Presse informiert wurde.
Letzteres ist auch Fakt und es sollte nicht nur den Bürgern, sondern auch
allen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten, klar sein, was
das bedeutet. Am 30.6.2016 wird die Firma Spahn im gesamten Stadtgebiet
und von den Kleinmüllplätzen alle Behälter und Tonnen einsammeln, das
Tor des Wertstoffhofes verschließen und die Müllabfuhr einstellen.
Sollte bis zu diesem Zeitpunkt keine Lösung in trockenen Tüchern sein,
so ist ein Müllchaos vorprogrammiert. Die Frage ist sicher erlaubt, ob
allen Müllstrategen klar ist, was sie da momentan auslösen. >>>
mehr
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19.07.2015
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Einen
Schlussstrich ziehen
Im
Frühjahr 2016 wählen wir in Maintal wieder neue Stadtverordnete, aus
deren Mitte der Stadtverordnetenvorsteher, die ehrenamtlichen
Magistratsmitglieder, Fraktionsvorsitzende, das Sitzungspräsidium und die
Vorsitzenden der Ausschüsse hervor gehen, die im Wesentlichen das
Geschehen in unserer Stadt gestalten und bestimmen. In wenigen Wochen
wählen wir zudem ein neues Stadtoberhaupt. Was ebenfalls als Faktor
gegeben ist, sind wir, die Bürger, wen immer wir wählen, wenn wir
überhaupt wählen. Alle Bürger sind jedoch Nutznießer und/oder Opfer
der Politik und können sich kaum dagegen wehren, was in den nächsten
vier Jahren geschieht. Oder vielleicht doch? Es wird von der Politik vor
Wahlen versucht, bestimmte Bevölkerungsgruppen für sich zu gewinnen. Am
besten gelingt das, wenn man zu aktuellen Problemen parteiisch Stellung
bezieht und damit klar macht, dass man für oder gegen etwas ist. Dagegen
ist nichts zu sagen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass man sich neben dem
Gesetz auch auf dem Boden von Ethik, Anstand und Moral befinden sollte.
Dazu gehört auch, dass man Minderheiten und Verfolgte nicht als
Zielscheiben benutzt. Maintals Bürgermeisterkandidaten verpflichteten
sich jetzt gemeinsam dazu, den Wahlkampf nicht auf dem Rücken von
Flüchtlingen und Asylbewerbern auszutragen und gemeinsam für eine
adäquate Unterbringung zu sorgen, bei der die bestmögliche Integration
gewährleistet ist. Im nächsten Schritt sollten das auch die Parteien
versichern, ehe sie mit dem Wahlkampf für die Kommunalwahl beginnen. In
den nächsten Jahren werden immer mehr Flüchtlinge zu uns kommen, die es
zu integrieren gilt. Dafür müssen Konzepte erarbeitet werden und es
dürfen keine Ghettos entstehen, in denen sich Subkulturen ausbreiten.
Darauf müssen wir uns als Bürger konzentrieren und entsprechend handeln.
>>>mehr
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14.07.2015
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Bemerkenswerte
Stadtverordnetenversammlung
Die
Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juli 2015 wird einigen Anwesenden aus
mehreren Gründen wohl noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Die
Gründe für diese Feststellung war die außergewöhnliche Leistung des
Stadtverordnetenvorstehers Karl-Heinz Kaiser und des
Sitzungspräsidiums im Vorfeld der Sitzung, das Parlament auf ein
intelligentes Verhalten in den wichtigen TOPs einzustellen. Damit konnten
der Sprengstoff, der aus der Anhäufung von Ausschlüssen der
Öffentlichkeit vorlag, wirksam entschärft und im weiteren Verlauf ein
Zeichen parlamentarischer Geschlossenheit zur Behandlung von Fragen zu
Asylbewerberunterkünften gesetzt werden. Während der Sitzung übernahm
Kaiser persönlich wichtige Präsentationen, die er überzeugend vortrug.
Hinzu kamen geschliffene Reden vom Bürgermeisterkandidaten Sebastian
Maier, der natürlich die Sitzung dazu nutzte, mit Souveränität
auf sich aufmerksam zu machen. Sein Mitwettbewerber für das Amt Friedhelm
Duch nutzte dagegen die sich bietenden Gelegenheiten nicht. Die
gravierendste Erinnerung an diesen Abend wird jedoch der Auftritt eines
Teil des Publikums bleiben, der wegen der Asylbewerberunterbringung
gekommen war. Ein Hauch von Pegida, Grund- und Bodenverteidigung und eine
gewisse Eiseskälte war spürbar. So stand bis zu diesem TOP permanent
eine Art stumme Bedrohung im Raum, die sich beim entsprechenden TOP
kurzzeitig und explosionsartig entlud, um angesichts der spürbaren
Geschlossenheit der Parlamentarier und der Reaktion des übrigen Publikums
sofort wieder in sich zusammenzufallen. Nach einigen Störungen im
Zuschauerbereich verließ die recht große Gruppe die Versammlung, was
einmal mehr bewies, dass Zuschauer des Parlaments, die punktuell in Massen
kommen, nur Ihre eigenen Interessen antreiben. Echtes Interesse an
Kommunalpolitik sieht anders aus. >>>mehr
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Gegen
diese Karikatur wurde nun ein deutliches Zeichen gesetzt und in einem
Tagesordnungspunkt der beantragte Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgreich
verhindert
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11.07.2015
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Das
Bild ist noch nicht "rund"
In
diesen Tagen bemühen sich vier Männer und eine Frau, um auf den Sessel
des Bürgermeisters im Maintaler Rathaus zu kommen. Die vier Männer
wurden von ihren Parteien nominiert, die Frau ist Quereinsteigerin und
gehört keiner Partei an. Der Wahlkampf wird natürlich von Parteifreunden
begleitet und unterstützt, die Kandidatin muss sich eines
Unterstützerkreises bedienen, wenn sie Hilfe benötigt. Auf alle
Unterstützer - die von den Parteien und die ungebundenen Unterstützer -
trifft eines gleichermaßen zu: Ihr Ruf und ihr Ansehen beeinflusst den
Grad ihrer Überzeugungsfähigkeit. Oft stellt sich beim angesehenen
Überzeuger die Wirkung ein, dass der Überzeugte die Achtung vor dem
Überzeuger auf die Person des Kandidaten überträgt. Dabei spielt der
Gedankengang eine Rolle "Wenn er oder sie den Kandidat oder die
Kandidatin gut findet, dann wird es auch so sein". Das ist sogar
beabsichtigt. Ein absoluter Griff ins Klo ist allerdings ein Unterstützer
oder eine Unterstützerin, bei denen der eigene Ruf deutlich unter dem des
Kandidaten liegt oder mit diesen Personen schlechte Erinnerungen der
Vergangenheit geweckt werden. Als Betroffene(r) kann man sich oft nicht
gegen solche Unterstützer wehren, auch wenn eine kritische Distanz
geboten wäre. Leider sind solche Unterstützer gerade in Parteien oft
sehr rührig, denn alle wollen ja gewinnen. Den Bürgern kann man nur
raten, den direkten Kontakt mit Kandidaten zu suchen, um sich eine eigene
Meinung zu bilden. >>>mehr
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09.07.2015
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Dumm
gelaufen
Ehrenamtliche
Tätigkeit ist manchmal ärgerlich. Besonders, wenn einem ein Fehler
unterläuft. In der neuen Ausgabe der Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
befinden sich Interviews mit den 5 Kandidaten zur
Bürgermeisterwahl, in denen sie auf Seniorenthemen eingehen.
Im Anhang werden die Kandidaten kurz vorgestellt. In der Vorstellung von Markus
Heber wurde von mir beim Setzen der Zeitung eine wichtige Passage
so unglücklich gelöscht, dass der Sinn entstellt wurde. Nun sind die
Zeitungen ausgeliefert und viele Senioren haben möglicherweise einen
falschen Eindruck gewonnen. Ich habe mich dafür bei Markus Heber
in aller Form entschuldigt und den Text in der ONLINE-Ausgabe
der Seniorenzeitung korrigiert.
Was
kann man noch machen, wenn eine Zeitung nur vierteljährlich erscheint und
die Bürgermeisterwahl vorher ist? Die Lösung erschien einfach, denn es
gibt ja eine Lokalzeitung die täglich erscheint und ihre eigenen Fehler
ja auch am nächsten Tag richtig stellt. Ich dachte, wenn die täglich
endlos lange Geburtstagslisten und alle möglichen reichlich bebilderten
Geschichtchen abdrucken, vielleicht würden sie sich meines ernsten
Problems annehmen, das natürlich auch Markus Heber
entscheidend betrifft. Unter Kollegen hilft man sich doch!
Doch
von dort bekam ich einen Korb, "weil man damit keinen
Präzedenzfall schaffen will". Schade! Aber Redaktionsleiter Lars-Erik
Gerth hatte einen Praxistipp, um mir in meiner Einfallslosigkeit
beizustehen. >>>mehr
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Ärgerlicher
Fehler
in
der Seniorenzeitung
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07.07.2015
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Politische
Hütchenspiele
Die
größten Feinde des Maintaler Rathauses scheinen derzeit mündige Bürger
zu sein, die sich informieren wollen. Noch nie gab es eine derartige
Anzahl von die Öffentlichkeit interessierende Vorgänge, die unter
Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden. Natürlich gibt es eine
Reihe zwingender Gründe, die diese Maßnahme erfordern. Es ist jedoch die
Häufigkeit und die Unzeit, die viele Bürger langsam misstrauisch werden
lassen. Kein Bürgermeisterkandidat, der zugleich Stadtverordneter ist,
kann derzeit zu wichtigen Fragen offen Stellung nehmen, wodurch der
Wahlkampf substanzlos wird. Bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2016 wird
das genauso oder noch schlimmer. So etwas kann man geschickt steuern, wenn
man zu nichts anderem fähig ist.
Aber
auch außerhalb des Wahlkampfs ist das neue Misstrauen deutlich spürbar.
In der nächsten Stadtverordnetenversammlung werden die wenigen noch
verbliebenen Bürger, die den Weg ins Bischofsheimer Bürgerhaus finden,
bereits beim TOP 3 "Beantwortung von Anfragen gemäß §16 der
Geschäftsordnung" aus dem Saal verwiesen, weil dieser TOP in
öffentliche und nichtöffentliche Anfragen gesplittet wurde. Die Bürger
erfahren noch nicht einmal mehr, was die Fraktionen vom Magistrat wissen
wollen. Das wird dann in den öffentlichen Ausschusssitzungen genauso
sein. Vielen Bürgern geht das inzwischen zu weit und auch in den
Fraktionen regt sich verstärkt Unmut. Was sind das für Sachen, die kein
Bürger wissen darf!? Das schlimme ist: Keiner wird es erfahren! >>>mehr
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04.07.2015
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Europa
den Stinkefinger gezeigt
Europa
zeigt Härte und die Griechen zeigen Europa den Stinkefinger. Wie
man an den Demonstrationen der Griechen außerhalb des eigenen Landes sieht, ist
auch dort der
Stinkefinger ein beliebtes Ausdrucksmittel für linke Befindlichkeiten im
Kampf gegen den Kapitalismus.
Mit dem Stinkefinger ist nicht das gefakte Foto von
Finanzminister Gianis Varouvakis gemeint, das vor einigen Wochen durch die
Presse ging, sondern insgesamt die herausfordernde Art, wie die
Griechische Regierung die Staaten der EU monatelang vorführte.
Noch nie ergründete in einer solchen Position ein Mitgliedsland so exakt die Schwächen
der umfangreichen
Regelwerke der EU, der EZB und des IWF und nutzte sie derart unverschämt
aus. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras und
Finanzminister Gianis Varouvakis gehen sehr wahrscheinlich mit ramponiertem Mittelfinger aus
der angezettelten Volksbefragung heraus und einer ungewissen Zukunft entgegen, denn die
Griechen scheinen so langsam zu merken, welche Art von Regierung sie
gewählt haben. Das heißt nicht, dass viele ihrer Forderungen nicht
diskutabel wären, nur halt nicht auf derart unakzeptable Art. Sie ließ
absolut kein Fettnäpfchen aus und zog mehrmals gegen Deutschland, den
Hauptzahler der EU, blank. Die Griechische Presse veröffentlichte
unakzeptable Karikaturen mit nationalsozialistischem Bezug und ließ
längst geregelte alte
Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg aufleben, um
vorübergehend das finanzielle Loch zu stopfen. >>>mehr
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27.06.2015
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Eingenebelt
Der
13 September 2015 kommt mit Riesenschritten auf uns zu und der
Bürgermeister- wahlkampf nimmt langsam Fahrt auf. Bei Gesprächen mit
Kandidaten, welche Mitglieder des Maintaler Parlaments sind, geht es nur
um zweitrangige Themen, weil sie zu den aktuellen wichtigen Themen einen
Maulkorb verpasst bekommen haben. Dieser Maulkorb heißt
"Vertraulichkeit" und geht mit dem Ausschluss der
Öffentlichkeit bei Sitzungen der Gremien einher. Zu allen Themen um die
kritikwürdige Amtsführung des Bürgermeisters und viele fragwürdige
Entscheidungen des Parlaments des letzten Jahrzehnts verpassten sich die
Kandidaten von SPD, CDU und Grünen nun selbst einen Maulkorb. Zusätzlich
schlossen sie vor zwei Monaten das Maintal-Forum, womöglich, weil dort zu
lesende Kritiken und Diskussionen etwas Wind in die Totalvernebelung
getrieben oder diese gar vertrieben hätte. Wer derart stark die Sicht
vernebelt, muss viel zu verbergen haben! Viele Bürger (sprich: Wähler)
sind irritiert bis verärgert und die Nichtwählerquote wird nochmals
steigen. Es ist fraglich, ob Maintal bei der Bürgermeisterwahl die
30%-Marke bei der Wahlbeteiligung erreichen wird. Der Amtsinhaber wurde
letztmalig von nur 16% der Wahlberechtigten gewählt und 2015 kann - wer
auch immer die Wahl gewinnt - ein kaum besseres Ergebnis einfahren. Dabei
wäre gerade jetzt und zur Kommunalwahl im Frühjahr ein energisches
Wahlverhalten angebracht, um Maintal auf einen besseren Weg zu bringen.
Momentan führt dieser Weg noch durch einen politischen Sumpf. >>>
mehr
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21.06.2015
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Richtungswechsel,
aber richtig!
In
Maintal stehen die Zeichen für die im Frühjahr 2016 stattfindende Kommunalwahl
angeblich auf "Richtungswechsel", um Hoffnungen zu nähren und die
dazu passenden
Weichenstellungen werden gerade andiskutiert. SPD, CDU, FDP und Grüne
nutzen dazu den Bürgermeisterwahlkampf. Sie wollen den Bürgern mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf
ihre Strategien näher bringen und gleichzeitig ihre Kandidaten in den Fokus rücken.
Sie wollen beides - eine führende Rolle spielen und den
Bürgermeisterposten. Wenn die Parteien davon
sprechen, für neue Mehrheitsverhältnisse auch den passenden
Bürgermeister haben zu wollen, so ist das
anders motiviert, als wenn Bürger den Posten richtig besetzt haben
wollen. Letzteres passt momentan besser zu Monika Böttcher,
denn es wählen nicht nur Parteimitglieder und deren Sympathisanten,
sondern auch viele Bürger, die von der bisherigen Maintaler Kommunalpolitik
enttäuscht sind. Sicherlich wird sich an den Strategien der Parteien
nicht viel ändern. Es dürfte jedoch allen klar sein, dass der Posten
adäquat und
kompetent besetzt sein muss, um egal mit welchen späteren Mehrheiten fair
und konstruktiv zusammenarbeiten zu können. Das politische Gleis, auf dem
momentan der Maintaler Zug fährt, läuft auf Hindernisse zu, die von den
Parteien, die Kandidaten ins Rennen schicken, selbst in den Weg geräumt wurden. Wer also als neuer
Lokomotivführer mit Schwung nur der alten Richtung folgt, wird nicht viel
verändern können. In diese offene Flanke der Maintaler
Kommunalpolitik stößt ohne derartigen Ballast die überparteiliche Kandidatin Monika
Böttcher und sammelt auf ihre Art Pluspunkte bei der
Bevölkerung. Personen, die sie bereits überzeugte, sollten sich nicht
mehr
von rührigem Parteienvolk oder Kommunalpolitikern beirren lassen, die
natürlich ihre Kandidaten im Rathaus sehen wollen. >>>hier
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17.06.2015
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Gipfel
der Unverschämtheit
In
der jüngsten Krise der Europäischen Union zeigen sich die großen
Unterschiede in der Europa-Fähigkeit einiger Staaten. Absolutes
Kellerkind ist Griechenland. Viel zu niedrig waren vor dem Eintritt in die
Staatengemeinschaft die Hürden und allzu nachlässig die Überprüfungen.
Nationalistisch ausgerichteten Eurogegnern und Euroskeptikern wird die
momentane Situation nützliche Argumente liefern und nicht nur Brüssel,
sondern auch den Regierungen der BRD und Frankreichs erhebliche
Schwierigkeiten bereiten. Während andere Staaten, ihren Finanzproblemen
mit einschneidenden Maßnahmen begegneten und jetzt teilweise sogar sehr
viel besser dastehen, ist Griechenland ein Paradebeispiel trotzigen und
unfähigen Verhaltens. Die Folgen jahrelangen fröhlichen Lebens auf Pump
will Griechenland nicht tragen. Zur bewussten Verschärfung der Krise
druckt Griechenland jetzt über den Umweg der Notkredite der EZB praktisch sogar eifrig Geld, weil ihnen die Europäischen
Banken nichts mehr geben wollen. Sie schaffen sogar ihre Ersparnisse in so
großem Umfang ins Ausland, dass sie eine Gefahr für das ganze System
darstellen. So langsam dämmert es vielen Europäern, mit wem man es zu
tun hat und dass es einer bestimmten Qualifikation bedarf, um zum
vereinten Europa zu gehören. >>>mehr
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13.06.2015
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Grauzone
"Nichtöffentlichkeit"
Momentan
schlägt die Nichtöffentlichkeit von TOPs der Maintaler Gremien hohe
Wellen. In einem Leserbrief im Maintal Tagesanzeiger vom 13.6.2015 klärt Jörg
Schuschkow (WAM) über die Konsequenzen für Verstöße gegen
beschlossene Vertraulichkeit bzw. Nichtöffentlichkeit auf. Das erklärt
zwar, warum sich Bürgermeisterkandidaten, auf die eine Vertraulichkeit
zutrifft, zu den Inhalten von vertraulichen Beratungen nicht Stellung
beziehen. Eine Antwort auf die grundsätzlichen Kriterien, nach denen
Vertraulichkeit verordnet wird, wird jedoch nicht gegeben. Vage geregelt
ist das jedoch in der Geschäftsordnung des Parlaments (siehe auch diesen
Beitrag). Sogar die Gründe, die zum Beschluss der
Nichtöffentlichkeit führten, sind vertraulich. Hier sitzt der
eigentliche Stachel. Der Ausschluss der Öffentlichkeit bei der Beratung
von Grundstücksverträgen dürfte in der Regel zulässig und sinnvoll
sein, da eine öffentliche Beratung die Verhandlungsposition der Gemeinde
in etwaigen weiteren Vertragsverhandlungen schwächen könnte.
Submissionen unterliegen ebenfalls klaren Regelungen. Hier dürfen sogar
die protokollierten Submissionsergebnisse nach Eröffnung nicht
veröffentlicht werden. >>>mehr
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06.06.2015
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Seltsame
Schonung
In
den letzten Wochen drängt sich mir angesichts des ungebremsten
Führungsstils des Bürgermeisters die Frage auf, ob es wirklich richtig
ist, beim Kampf um einen Posten das, was man unbedingt verändern will, so
zu präsentieren, dass keine persönliche Kritik am Amtsinhaber enthalten
ist. Hinter verschlossenen Türen findet eben mehr unter dem Zwang der
Vertraulichkeit ab, als es interessierte Bürger akzeptieren. Es ist immer
wieder feststellbar, dass Dinge bereits unumkehrbar eingeleitet sind, ehe
sie in den Gremien besprochen werden. Hier und bei vielen anderen Dingen wäre ein Vergleich der
akzeptablen Arbeitsweisen zum Amtsinhaber durchaus angebracht. Auch am Ende seiner Amtszeit ist dieser immer noch davon
überzeugt, stets die richtigen Mittel eingesetzt zu haben. Bei allen
Kandidaten spürt man eine besondere Rücksichtnahme auf den Amtsinhaber,
den sie beerben wollen. Es scheint sogar, als habe der sich mit seinem
Verzicht auf eine erneute Kandidatur genau das erhofft. Wer weiß,
was im Wahlkampf alles hochgekocht wäre!? Gerade jetzt wäre es aber
angebracht, die Ära Rohrbach mit all ihren Facetten zu beleuchten und die
Bürger umfassend zu informieren. Der Grund ist einfach: Es war nicht
alles gut, was in dieser Zeit lief und von fünf
Fraktionsvorsitzenden teilweise mitgetragen wurde, die inzwischen allesamt
nicht mehr im Amt sind. Einige haben der Politik sogar den Rücken gekehrt.
Die momentane Situation der Stadt Maintal ist jedoch deren spezielles Erbe,
das sie ihren Nachfolgern überlassen haben. Die Bürger
bezahlen gerade mit den jüngsten Gebühren- und Steuererhöhungen die
kommunalen Fehler ( neben
den bundesweiten Auswirkungen von Beschlüssen deren Parteien) eines Jahrzehnts. Nun sollten
auf lokaler Ebene auch die erkannten Fehler
thematisiert werden, damit sie sich nicht wiederholen. >>>mehr
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31.05.2015
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Einfachwasserkocher
Maintals
Bürgermeisterwahlkampf zeigt ganz unterschiedliche Facetten. Keiner der
Kandidaten kann sich momentan überdurchschnittlich profilieren.
Lediglich in kleinen Nuancen lässt sich bisher erkennen, welche
Qualitäten den Wählern auffallen und auf den Bürgermeistersessel
führen könnten. Man sucht als Wähler eigentlich nach einer
Bürgermeister-Koryphäe. Als Beispiel für das Gegenteil demonstriert der
scheidende Bürgermeister im Tagesgeschäft, mit welchem Wasser er in
mehreren Amtszeiten kochte, ohne dass es seinen Stammwählern und den
Anhängern der ihn unterstützenden Parteien aufgefallen wäre. Man hat
den Eindruck, die Parteien würden die bisherige Amtsführung argumentativ
nur deshalb nicht im Wahlkampf nutzen, weil sie nie fähig waren, dies zu
ändern. Das "Wasser" des Amtsinhabers bestand und besteht immer
noch aus im Amt gesammelten Erfahrungen, seiner speziellen Weltanschauung,
dem sicheren Agieren innerhalb von Vorschriften und einer unerträglichen
Beharrlichkeit. Das Nutzen von bestimmten Spielräumen in Gesetzen und
Verordnungen waren ihm nur recht, wenn sie seinen persönlichen Ansichten
nutzten, auch wenn sie dem Gemeinwohl entgegenstanden. Erweiterte
Ermessensspielräume zum Wohl der Stadt wurden von ihm nie beantragt.
Deren Nutzung hätte Kreativität und den anschließenden Erfolg
erfordert, um sie zu rechtfertigen. Dazu reichte es nicht und das
Machtgefüge im Parlament war auch nicht belastbar genug. Es hat den
Anschein, als sei die gesamte Amtsführung nicht auf das wahre Können der
Rathausmannschaft mit ihm an der Spitze, sondern nur auf seine
persönlichen Möglichkeiten abgestimmt gewesen. >>>mehr
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25.05.2015
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Freimaurerloge
der Verschwiegenheit
Immer
dann, wenn es interessant wird, beraten die Maintaler Gremien "unter
Ausschluss der Öffentlichkeit". Es drängt sich bisweilen dabei
der Eindruck auf, dass hierbei nicht gesetzliche oder vertragliche Zwänge
der Grund sind, sondern einfach nur grobe Fehler, windige Vorgehensweisen
oder bloße Willkür den Ausschlag für den rigorosen Ausschluss der
Öffentlichkeit geben. Natürlich gibt es zu fast jedem Thema
Informationen zu Personen und Vorgängen, die in der Sache eine Rolle
spielen. Ob diese jedoch tatsächlich derart schutzwürdig sind,
kann bezweifelt werden. So wird zum Beispiel hinter verschlossenen Türen
über vorgeschlagene Ehrenbürgerschaften und Ehrungen verhandelt. Da
diese letzten Endes im Namen der Stadt und seiner Bürger ausgesprochen
werden, sollte es die Ehrenden interessieren, was die Bürger darüber
denken. Warum das Objekt eines Projektes des Stadtleitbilds - die
günstige Bereitstellung eines Grundstück für ein
Mehrgenerationenwohnhaus - unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen
wird, ist genauso unverständlich. Auch die Vergabe der Müllentsorgung
könnte - egal nach welchen Bestimmungen - öffentlich behandelt werden.
Schließlich geht es um die Zufriedenheit der Bürger und um Geld, das sie
für die Leistungen bezahlen und vor allen Dingen, dass alles mit rechten
Dingen zugeht. Nun ging es auch um eine Ausfallbürgschaft für den
Träger des zu bauenden Objekts für die Unterbringung von Asylsuchenden.
Das Verfahren ist zweifelhaft genug, weil hier seitens der Stadt einige
ungewöhnliche Genehmigungen erteilt wurden. Nun auch noch diese
Geheimniskrämerei! >>>mehr
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10.05.2015
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Unterstützerproblematik
Wenn
es um das Besetzen des Amtes des Bürgermeisters oder des Landrats geht,
benötigt man Kandidaten, die sich zur Wahl stellen. In der Regel
nominieren Parteien und Wählergemeinschaften Kandidaten. Unabhängige
Kandidaten, die als Einzelpersonen für die Bürgermeisterwahl
kandidieren, benötigen in einer Stadt wie Maintal mindestens 90
Unterstützer, die auf einem amtlichen Formblatt bestätigen, dass sie die
Wahl des Kandidaten oder der Kandidatin unterstützen. Jeder
Wahlberechtigte der Kommune darf dabei nur einen Wahlvorschlag
unterstützen. Kandidaten, die durch einen Wahlvorschlag einer Partei oder
Wählergruppe benannt sind oder bisher Amtsinhaber sind, benötigen diese
Unterstützung nicht. In Maintal ist die parteienunabhängige Kandidatin Monika
Böttcher von dieser Regelung betroffen. Da nur eine unabhängige
Kandidatin antritt, geraten die Unterstützer in keinen
Interessenkonflikt. Viele Unterstützer wollen mit ihrer Unterschrift
lediglich bezeugen, dass sie die Kandidatur für richtig, vertretbar
und/oder begrüßenswert halten. Andere unterstützen die Kandidatin
aktiv, indem sie für sie als Multiplikatoren auftreten. Bei der
Unterstützung für parteienunabhängige Kandidaten spielt oft die
Politikverdrossenheit und bisherige Erfahrungen mit den Amtsinhabern eine
große Rolle. Wehren kann sich der Kandidat gegen eine
Unterstützungsunterschrift nicht, er kann jedoch deren Weitergabe
verhindern, wenn die Unterstützung der Kandidatur abträglich ist. >>>mehr
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27.4.2015
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Seniorenpower
gefragt
In
Maintal steigt permanent der prozentuale Anteil älterer Menschen. Bis
2020 werden über 40% der Einwohner über 60 Jahre alt sein. Da rückt die
Frage in den Vordergrund, wer denn die Interessen der Senioren auf welche
Weise gegenüber der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik vertritt. In
der Stadtentwicklungsplanung, im sozialen und im kulturellen Bereich
sollten nämlich die Interessen der Senioren angemessen und wirksam
vertreten werden. Das sollte Aufgabe des Seniorenbeirats sein. Leider wird
vielerorts immer noch verhindert, den Seniorenbeiräten wirkliches Gewicht
zu geben. In der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) kommen Seniorenbeiräte
(noch) gar nicht vor, weshalb eine demokratische Wahl von
Seniorenbeiräten auch in Maintal bis heute verhindert wurde. Um im Reigen
der fortschrittlich organisierten Städte und Gemeinden zumindest ein
Feigenblatt vorweisen zu können, setzte Maintal einen Seniorenbeirat und
einen Frauenbeirat ein, die sich aus abgesandten Mitgliedern kirchlicher
und sozialer Organisationen zusammensetzen. Sie werden vom Magistrat nach eigenem
Ermessen in ihr Amt eingesetzt. In beiden Beiräten wird
somit lediglich Maintals Sozialproporz abgebildet. Nichtorganisierte
Senioren haben keinen Zugang zum Gremium, können jedoch als Gäste den
Sitzungen beiwohnen und einbringen. Zumindest beim Seniorenbeirat soll sich das nun
ändern. Parallel zu Anregungen aus dem Bereich ehrenamtlich tätiger
Senioren arbeitet der Sozialbereich der Stadtverwaltung an einem
Satzungsentwurf für den Seniorenbeirat, um Konstituierung, Aufgaben und
Befugnisse, sowie deren Zusammenarbeit mit den Gremien festzuschreiben.
Die Maintaler SPD bringt nun ebenfalls unterstützend einen Antrag zur
Erstellung der Satzung ein, denn bei Anpassung der Hauptsatzung an
die Satzung des Seniorenbeirats kann die Kommune durchaus Beiräte angemessen in entsprechende
Entscheidungsprozesse einbinden. >>>mehr
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23.4.2015
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Was
wir nicht sofort lesen sollen
"Der
Maintal TAGESANZEIGER macht so weiter wie bisher",
hieß es vor einigen Wochen und man wollte damit die Leser beruhigen.
Seitdem änderte sich einiges, nur der Umgang mit den Pressemitteilungen
und Leserbriefen nicht. Bestimmte Pressemitteilungen fließen nach wie vor
schleppend ein, wenn sie nicht aus dem Rathaus kommen, und man fragt sich,
nach welchem System sie berücksichtigt werden. Was eine Zeitung, die
wirklich am Ohr der Leser ist, auszeichnet, ist zeitnahe Information und
das eigene Kommentieren von Pressemitteilungen, die inhaltlich nicht
vorbehaltlos Zustimmung finden. Hier rücken beherzte Journalisten
den Sachverhalt zurecht und klären auf, was verbogen dargestellt und
eigenwillig unter die Leute gebracht werden soll. Solche Kommentare sind
im TAGESANZEIGER leider Mangelware, weshalb politische Kontrahenten
und Leser immer öfter die Funktion des Kommentators wahrnehmen. Das
scheint jedoch nicht unbedingt gewünscht zu sein, wenn es die Line der
Zeitung kreuzt. Hier ein markantes Beispiel einer Pressemitteilung, die am
20. April vom Bürgermeisterkandidaten Friedhelm Duch an den
TAGESANZEIGER gesandt, aber bisher nicht veröffentlicht wurde. >>>mehr
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11.4.2015
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Politische
Reanimation einer Stadt
Maintal
ist eine Stadt im Rhein-Main-Gebiet mit 40.000 Einwohnern, eine Stadt, in
der gelebt und geschlafen wird, eine Stadt, die nahezu keine Angebote für
interessante Berufe, gute Verdienstmöglichkeiten und urbanes Leben bereit
hält. Zum Arbeiten fährt man ins Zentrum des Ballungsraums und kehrt
allabendlich nach Maintal zurück, dorthin, wo inzwischen knapp 40% der
Bürger - die über 60-Jährigen - ihren Lebensabend verbringen. In
Maintal wird gewohnt und geschlafen, eine bescheidene Kulturszene genutzt,
die nur von Vereinen gestaltet wird, viel Natur und eine einzige
Tageszeitung genossen. Maintal ist eine Wohn- und Schlafstadt und
so wird sie auch verwaltet. Zur "Wohn- und Schlafstadt" wollen
der Magistrat und die Fraktionen jedoch nicht stehen. Sie glauben, dass
Maintal mehr ist und die Menschen auf irgendetwas warten, sonst wären sie
längst weggezogen. Mehrheitlich erwarten sie bei näherer Betrachtung
jedoch gar nichts (mehr), sie haben sich irgendwie an Maintal gewöhnt.
Wie auch immer - es scheint, als wäre für viele Maintaler Einwohner
Kommunalpolitik, Stadtentwicklung und Infrastruktur kein Thema. Die Frage,
woran das liegt, sollten sich momentan die Bürgermeisterkandidaten
stellen und ernsthaft darüber nachdenken, was sich an der Führung dieser
Stadt ändern muss. >>> mehr
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Probleme einer
Wohn- und
Schlafstadt
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03.4.2015
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Attribut
"Vollblut-Maintaler"
Nun
schickt die Maintaler CDU mit Markus Heber einen Maintaler
ins Rennen, der sich selbst als "Vollblut-Maintaler"
bezeichnet. Seltsam ist dabei, dass er einen Begriff aus der Pferdezucht
benutzt. Mit "Vollblut" charakterisiert man normalerweise
Zuchttiere mit englischer und arabischer Abstammung. Wahrscheinlich war
die Formulierung aber nur schlecht bedacht und es war damit eher
"waschechter Maintaler" gemeint. Als Kabarettist und Satiriker
reizt mich natürlich diese bildhafte Sprache, mit der womöglich
besondere Qualitäten vermittelt werden sollten. In meinem Umfeld
spöttelte man jedoch bereits, der angebliche
"Vollblutmaintaler" werde eher als "blasser Ludwig"
empfunden. Das ist Markus Heber nun ganz und gar nicht. Zu
seiner Nominierung waren nämlich extra der CDU- Landtagsabgeordnete Heiko
Kassekert, dessen Vorgänger Alois Lenz, Hanaus
Oberbürgermeisterkandidat Joachim Stamm und der Amtsinhaber
Erhard Rohrbach sowie einige Fraktionsmitglieder erschienen,
um dem Kandidaten Glanz zu verleihen. Die Bundestagsabgeordneten Dr.
Peter Tauber und Katja Leikert allerdings, für die
er intensiv Wahlkämpfe ausgerichtet hatte, waren wohl verhindert oder ein
Abstecher in die Provinz war ihnen zu unattraktiv. Den Rest des Glanzes
musste er schließlich selbst unter Gleichgesinnten versprühen, was
durchaus gelang. >>>mehr
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28.03.2015
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Der
große Wurf?
Die
aktuelle Nachricht, dass Monika Böttcher für das Amt des
Maintaler Bürgermeisters kandidiert, schlug wie eine Bombe ein. Seit 2009
ist sie Maintals Kinderbeauftragte und nicht nur in dieser Funktion sehr
erfolgreich ehrenamtlich tätig. Mit ihrer gewinnenden Art und äußerst
klugem taktischem Verhalten bewegt sie, was sehr oft nur schwer zu bewegen
ist. Bezeichnend und vielleicht sogar richtungsweisend für ihr
zukünftiges Wirken war das Bild, als sich Maintals honorigster Bürger Dr.
Jürgen Heraeus in seiner Rolle als UNICEF- Präsident anlässlich
des 25. Geburtstags der UN-Kinderrechtskonvention ins Goldene Buch der
Stadt Maintal eintrug. Ihre Anwesenheit unterstrich einmal mehr ihre hohe
Kompetenz. Mit Monika Böttcher steigt eine Maintaler
Kandidatin in den Ring, der trotz vier weiterer Kandidaten, von denen zwei
bisher nur avisiert sind, ein Sieg im Handstreich zuzutrauen ist. Das
könnte daran liegen, dass Monika Böttcher die meisten
Trümpfe hinsichtlich Talent, Können und unabhängiger Sicht auf die
Maintals Sachthemen auf sich vereinigt. Wer Sitzungen und Gesprächen mit
ihr beiwohnte, spürte die besondere Ausstrahlung, die von ihr ausgeht.
Die wesentlichsten der bisherigen Vorgehensweisen des Amtsinhabers wären
mit Monika Böttcher im Amt absolut undenkbar. Die Bürger
ziehen in vielen Städten und Gemeinden aus gutem Grund parteilose und
unabhängige Kandidaten vor, weil sie keine politischen Lösungen, sondern
Sachentscheidungen bevorzugen. Das ist auch das, was Maintal für die
Zukunft braucht. >>>mehr
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28.03.2015
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Identifikationsproblem
Wenn
man derzeit durchs Maintaler Rathaus wandelt, fallen eine Menge künstlerisch
und technisch anspruchsvolle Fotografien der Fotografenmeisterin Anne
Schallhaas-Wöll aus Dörnigheim auf. Sie portraitierte rund 400
Personen und Personengruppen unter dem Motto "Ich bin
Maintal" in Anlehnung an die merkwürdige
Bildzeitungs-Headline "Wir sind Papst", die
inzwischen eine Art Kultstatus erreichte. Wer also der Meinung war, er
oder sie sei Maintal oder mache Maintal aus, ließ sich unverbindlich
ablichten, um Teil einer Ausstellung zu werden, die noch bis zum
Gründonnerstag 2015 im Maintaler Rathaus zu sehen ist. Begleitet wird die
Aktion vom Kulturbüro der Stadt Maintal, das darin ein kulturelles und
künstlerisches Highlight sieht. Das Ganze hat jedoch seinen Preis, der
ins Verhältnis zum kulturellen Nutzen und zum Motto gestellt werden muss.
Nach der Ausstellung sind die Bilder in zwei verschiedenen Formaten für
40 bzw. 65 Euro pro Stück im Atelier Schellhaas käuflich zu erwerben.
Mit 15 Euro unterstützen die Käufer das Dörnigheimer JUZ, was
natürlich eine lobenswerte Sache ist. Trotz kultureller Dimension dürfte
es sich um ein sorgfältig durchgerechnetes Projekt handeln, wie es zum
Beispiel alljährlich Fotografen zu Fastnachtssitzungen mit dem Publikum
praktizieren - nur irgendwie künstlerisch anspruchsvoller. Was unter dem
Strich bleibt, sind die Fragen, was eigentlich zur Identifikation der
Modelle mit der Stadt Maintal führte. >>>mehr
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21.03.2015
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Werbung
für ein Phantom
Der
große Wurf für Maintals Bürgermeisterwahlkampf ist 6 Monate vor der
Entscheidung immer noch nicht komplett. Ende März will die
CDU-Mitgliederversammlung entscheiden und im April runden die Grünen das
Angebot ab. Dann können die Kandidaten zeigen, wer der große Wurf für
Maintal sein könnte. Die Wähler scheinen sich momentan noch nicht für
den Wahlkampf zu interessieren. Wenn man jedoch im Maintal
TAGESANZEIGER die Leserbriefe fleißiger CDU-Mitglieder zugunsten des
noch gar nicht nominierten Kandidaten Markus Heber liest,
entsteht der Eindruck, dass die Gefahr besteht, dass sich viele
CDU-Mitglieder am Ende gar nicht für ihn entscheiden könnten.
Schließlich kommt es bei der Nominierung nicht zu einem Showdown zwischen
dem Amtsinhaber und seinem angeblich schärfsten innerparteilichen
Kritiker, sondern die Mitglieder werden womöglich nur einem sorgfältig geplanten Wachwechsel im Rathaus beiwohnen. Erhard
Rohrbach bekam seinen ehrenhaften Rückzug zum selbst bestimmten
Zeitpunkt und entgeht einer unangenehmen Demontage. Markus Heber
muss zugunsten der Ruhe in der CDU den späten Nominierungszeitpunkt hinnehmen. Das dürfte das
nicht geschlossene CDU-Lager längst bemerkt haben und vor eine große
Zerreißprobe stellen. >>>mehr
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15.03.2015
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Maintal
bald ohne lokale Presse?
Die
DKP Main-Kinzig spielt zwar in der politischen Wahrnehmung der
Bürgerschaft keine große Rolle, sie greift jedoch immer wieder Themen
auf, um die die Presse eine großen Bogen macht. Die Presse scheint stets
zu wissen, was ihre Leserschaft interessiert oder nicht zu interessieren
hat. Zumindest entsteht immer wieder dieser Eindruck. Nun gibt es in der
Region ein Thema, das nicht nur die Maintaler Lokalzeitung, sondern auch
deren Mutterhaus betrifft. Das wird natürlich von der Redaktion des
Tagesanzeigers nicht aufgegriffen, weil davon Arbeitsplätze abhängen
(!?). Man wartet lieber ab, bis es zu spät ist, anstatt die Leserschaft
rechtzeitig zu sensibilisieren. Ich frage mich, was sich die
Redaktionsmitglieder und die Verlagsleitung dabei denken, wo es doch auch
um das öffentliche Interesse geht.
Die
DKP Main-Kinzig fragt: Heimat-Zeitungen vor dem Aus?
Schon
seit etlichen Wochen hängen an dem Verlags- und Redaktionsgebäude des
Tagesanzeigers in Maintal Schilder "Zu verkaufen oder
vermieten". Der Hanauer Anzeiger als Muttergesellschaft hat den
Mietvertrag, der zum 31. März ausläuft, nicht verlängert. Selbst drei
Wochen vor Ultimo ist den Beschäftigten nicht bekannt, wohin die Reise
geht >>>mehr
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09.03.2015
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Überzeugung
und Prägung
Gedenken
an Käthe Jonas
Manchmal
dauert es ein dreiviertel Jahrhundert, bis Menschen für das geehrt
werden, was sie während ihres Lebens auszeichnete. Aber selbst nach so
langer Zeit gibt es noch unterschiedliche Meinungen über die Bedeutung
einer Person, wie die Debatten im Maintaler Parlament um den "Käthe-Jonas-Platz"
in Maintal-Dörnigheim zeigten. Wenn wir uns über Handlungen von
Mitmenschen Gedanken machen, so fallen mitunter die Begriffe "Überzeugung"
und "Prägung", um Lebensleistungen zu würdigen oder zu
relativieren. Unsere eigenen Überzeugungen verleiten uns dazu, Menschen
zu bewundern oder ihr Wirken zu missbilligen. Da stellt sich die Frage: "Was
macht den Unterschied zwischen Menschen, die aktiv Widerstand leisten und
den restlichen Menschen aus?" Ganz einfach: Es ist ihre
Überzeugung, die sie treibt. Politiker
und Organisationen sind fortwährend bemüht, uns Bürgern klar zu machen,
was als Staatsbürger "normal" ist und leiten davon ab, wie man
angeblich ein absolut ruhiges Leben führen könne. Eigentlich bräuchte
man nur die Macher machen zu lassen und alles wäre angeblich gut. In der
Politik ist das fatal, wie gerade die Erfahrungen mit dem
Nationalsozialismus zeigen. Aber auch heute gibt es wieder Situationen, in
denen man wachsam sein muss. >>>mehr
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01.03.2015
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Mehrdimensionale
Problemkreise
Maintals
Magistrat und Kommunalpolitiker haben mehrdimensionale Problemkreise zu
beherrschen, bei denen ihnen Sachzwänge, Politik, Egoismen und die viel
beschworene Bürgerbeteiligung begegnen. Sie richtig zu gewichten, ist die
eigentliche Herausforderung. Eigentlich würde ihnen bereits helfen, wenn
sie
-
Sachzwänge
richtig gewichten und ihnen Rechnung tragen,
-
politische
Wunschvorstellungen unterordnen,
-
Egoismen
von Interessengruppen dem Gemeinwohl ebenfalls unterordnen,
-
mit
Bürgerbeteiligung verantwortungsvoll umgehen und
-
die Bürger absolut ernst
nehmen.
In
Zeiten, in denen die Rathausspitze neu gewählt wird und sich ein halbes
Jahr später die Kommunalpolitiker der Parlamentswahl stellen müssen,
kommen noch andere Zwänge hinzu, denn so kurz vor dem Ablegen der Rechenschaft über
die zuende gehende Legislaturperiode will niemand mehr gravierende Fehler
machen. In vielen Bereichen führt das zum Stillstand oder zur Vertagung, um sich Luft zu verschaffen. Die
Fraktionen sind zu Beginn einer Legislaturperiode so vermessen, allerlei
unpopuläre Entscheidungen zu treffen, weil man ja noch eine ganze
Amtsperiode vor sich hat. "Die Leute werden sich wieder
beruhigen", so de Hoffnung. Da kann man zum Ende schon mal groteske Kehrtwendungen
vollziehen, wie zum Beispiel in der Problematik um die Sportstätte in der
grünen Mitte. Am Ende der Legislaturperiode will man an solche Aktionen
nicht mehr erinnert werden. Nun soll eine besondere Trennschärfe geschaffen werden,
um ein bestimmtes Wahlverhalten zu provozieren. Mit Anstand hat das nicht
viel zu tun. >>>mehr
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22.02.2015
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Seniorenpower
für Maintal
Die
Stadt Maintal ermöglicht einen Frauen-Beirat und einen Senioren-Beirat,
obwohl diese in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) gar nicht vorgesehen
sind. Entsprechend sind die Beiräte organisiert und bereiten der Verwaltung keine
Probleme. Damit das so bleibt, wurden sie mit drei wesentlichen Merkmalen
versehen:
-
Sie sind nicht gewählt,
-
werden ohne Einfluss der Maintaler Senioren bestimmt und
-
bilden lediglich den Maintaler Sozial-Proporz ab.
Hinzu
kommt, dass der Frauenbeirat eine einseitig geschlechtsorientierte
Vertretung ist und besser durch einen Gleichstellungs-Beirat ersetzt
werden sollte, damit alle Maintaler Bürger mit ihren Problemen
vertreten werden. Männer werden bisher benachteiligt.
Im
Jahr 2016
werden die Beiräte neu bestimmt, also voraussichtlich wieder nicht
gewählt. An dieser Stelle möchte ich aus ganz persönlicher Sicht die
ungenutzten Möglichkeiten des Seniorenbeirats schildern. Als Redakteur der Maintaler Seniorenzeitung
setze ich mich dafür ein, dass die Maintaler Seniorenzeitung ein
Sprachrohr für Maintals Senioren ist und Maintals Senioren ihre Wünsche
und Bedürfnisse artikulieren. Grundbedingung ist ein offensiv
ausgerichteter Seniorenbeirat mit Satzung und klar umrissenen Befugnissen,
die vom Parlament verabschiedet wird und Teil der Geschäftsordnung wird.
Damit lässt sich zum Teil die Lücke der HGO schließen. Wo ein Wille
ist, ist auch ein Weg. >>>mehr
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18.02.2015
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The
Wind of Change
Führungsprobleme
haben oft tiefgreifende Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Diese treten immer öfter auf, weil Führungskräfte keine
fachliche Autorität in Teilgebieten besitzen, aber dennoch nach
Autorität lechzen. Sie üben ersatzweise sehr stringent Autorität aus
und reduzieren den gelebten Kompetenzbereich des Personals soweit, dass
sie selbst mitreden und sogar leiten können. Auf der Strecke bleiben bei
derart reduzierten Untergebenen fachliche Spitzenleistungen, Arbeitsmoral,
Freude an der Arbeit und schließlich die Arbeitskraft. Ist dieser Zustand
erreicht, lässt sich das Personal wie auf einem Schachbrett hin und her
schieben. Es geschieht nur noch, was die Führungskraft will. In eine
besondere Position kommen angepasste Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die
von vorn herein der obersten Führung Autorität entgegenbrachten. Dabei
spielt es keine Rolle, ob dieses Verhalten taktisch motiviert, listig
gespielt oder charakterlich bedingt ist. Zum Lohn gehört man dafür zum
vermeintlichen Führungszirkel, also zu denen, die Macht ausüben dürfen.
Es handelt sich zwar jeweils nur um einen kleinen fachlichen Bereich, dem
man mit zugelassener Freude vorstehen darf, aber immerhin. >>>mehr
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15.02.2015
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Der
Mangel entronnen
Die
ersten Presseinformationen und Gespräche mit Maintaler Kommunalpolitikern
zeigen, dass ein gegen den Amtsinhaber geführter Wahlkampf mit sehr
harten Bandagen geführt worden wäre. Mit seinem Verzicht ist er nun der
Situation entronnen, gehörig durch die Mangel gedreht zu werden. Dabei
wäre die Welt des Erhard Rohrbach möglicherweise
beschädigt worden, nicht zuletzt deshalb, weil es auch um seine
Integrität gegangen wäre. Fragen hinsichtlich seines Umgangs mit
Investoren, Bezugspersonen und eigenen Interessen werden nun für den Fall
der Fälle eingemottet. Schließlich beendete er nach seinem ersten
Rückzug vom Amt in Kooperation mit anderen Parteien die Amtszeit von
Dorothee Diehl, die bezüglich der Investoren einen harten Kurswechsel
fuhr, um am Ende wieder auf seinem alten Rathausstuhl zu sitzen. In der Folgezeit
konnten die Investoren wieder aufatmen und zusammen mit Stadtrat Schächer
ebnete Rohrbach alle Wege für HESS, GEISHEIMER, HÖHL, Bowfonds, die
Mobilfunkanbieter etc., bei denen er aus seiner ersten Amtszeit
möglicherweise noch im Wort stand. Inzwischen sind alle Projekte
umgesetzt und die Ernte der Investoren ist eingefahren. Von den Bürgern
holte er sich als Teilausgleich für die Fehler seiner Amtszeit den
passenden Nachschlag über die Grundsteuer B, um am Ende einen
"ausgeglichenen" Haushalt zu hinterlassen. Gleichzeitig stieg
der öffentliche Unmut über seine "Amtsführung nach
Gutsherren-Art" und seine taktischen Winkelzüge, die oft hart an
der Grenze des Zumutbaren waren. Egal, welche persönliche Legende er sich
selbst stricken wird, er wird noch lang in äußerst gemischter Erinnerung
bleiben. >>>mehr
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13.02.2015
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Rohrbach
tritt nicht mehr an
Es
zeichnete sich bereits seit geraumer Zeit ab, dass die Ära Rohrbach zu
Ende geht. Auch wenn sich die unter der Altlast quietschende CDU-Karre
nochmals auf eine Amtszeit ihres langjährigen Vorzeigekandidaten
einstellte, nun muss die CDU zeigen, was sie anzubieten imstande ist. Die
Presse wurde darüber informiert, dass Erhard Rohrbach 2015
nicht mehr für eine Bürgermeisterwahl zur Verfügung steht. Die Gründe
werden wohl in der Tagespresse erörtert werden, sind jedoch zweitrangig,
weil jetzt der Blick nach vorn gehen muss. Wer für die CDU antreten wird
- ggf. Martin Fischer oder Markus Heber -
wurde noch nicht verraten. Maintal steht jetzt endlich vor einem fälligen
Wechsel mit vielschichtigen Auswirkungen. Rohrbachs verkrustete
Stammwählerschaft muss sich nun mit echten Alternativen befassen. Das und
eine neue Bürgermeister-Ära bringen Maintal mit großer
Wahrscheinlichkeit nach vorn, wer auch immer dies vorantreiben wird.
Maintals Wähler sollten jetzt alle Kandidaten vorbehaltlos auf Herz und
Nieren abklopfen, um die für Maintal beste Lösung zu finden. Dazu
müssen auch die Kandidaten langsam in die Pushen kommen. Die in all den
Jahren in Maintal spürbare Chancenlosigkeit gegenüber den
Gewohnheitswählern ist diesmal ausgesetzt und die Blicke werden freier.
Dies ist eine große Chance für Maintal. >>>mehr
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13.02.2015
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Verteilung
von Ressourcen im Ehrenamt
Das
Ehrenamt ist eine der interessantesten Betätigungen in unserer
Gesellschaft. Auf diesem Gebiet findet aber auch der größte Missbrauch
statt. Ungeachtet dessen begleiten viele Menschen gleich mehrere
Ehrenämter und gehen darin auf, weil das Ehrenamt auch ein Ventil
für brach liegende Fähigkeiten und Talente ist. Berufstätige nutzen
das, wenn sie im Beruf allein nicht die umfassende Erfüllung sehen.
Nichtberufstätige finden in einem oder mehreren Ehrenämtern einen
Ersatz, um ihre Leistungsfähigkeit dort einzusetzen, wo sie ihrer Meinung
nach gebraucht wird. Vereine, Institutionen, Parteien, die Städte und
soziale sowie kirchliche und soziale Einrichtungen nutzen dieses
unentgeltliche Engagement teilweise recht eigennützig. Es fehlt leider an
vielen Stellen an der richtigen Ehrenamtskultur. Der Umgang mit diesen
Ressourcen ist deshalb nicht immer dem Engagement angemessen. Manches der
Allgemeinheit dienende Engagement wird sogar fahrlässig oder mutwillig
zerstört, wenn Erfahrung und Engagement etablierte Regelkreise stören.
Natürlich wollen die organisierten Nutznießer und Institutionen die
Arbeitskraft der Freiwilligen nutzen, ideelles Engagement stößt jedoch
auf Ablehnung und Widerstand, auch wenn die Denkansätze durchaus bereits
geläufig sind. Sie sind einfach nicht gewollt. Ehrenamtlich Tätige, die
immerzu mit den Auswirkung von Missständen zu tun haben, denen jedoch die
Mitarbeit an der Beseitigung der Ursachen verweigert wird, stellen ihr
Engagement berechtigter Weise infrage. Kann sich das unsere Gesellschaft
wirklich leisten? >>>mehr
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06.02.2015
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"Das
ist doch keine Kunst!"
(jux)
Kurz vor den närrischen Tagen wurde auf der Maintaler Mainpromenade eine
Skulptur installiert, die sofort Anlass zu allerlei Spekulationen gab.
Kunstkenner erkannten sofort, dass das "Raedy-made"-Objket mit
seiner geschraubten Form, seiner analgenetischen Ausdruckskraft und seiner
materialtypischen Farbgebung besticht. Erste Schätzungen hinsichtlich des
Anschaffungspreises schwankten zwischen 25 und 30.000 €, was die
Kunstkenner wiederum für ein Schnäppchen halten. Seit den frühen
Morgenstunden wurde nun eine Tafel angebracht, die der Erläuterung des
Kunstwerkes dienen soll. Seitdem fühlen sich verschiedene Gruppierungen
nicht nur angesprochen, sondern auch erheblich angegriffen. Eine
Stellungnahme aus dem Rathaus steht noch aus, was einer der sich betroffen
fühlenden Bürger mit dem Satz "wer weiß, wer das verbrochen
hat, die können sich ja auch nicht um jeden Scheiß kümmern"
kommentierte. Und doch sollte sich der Sachverhalt bald klären, um
weiterer Unruhe zu begegnen. >>>mehr
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01.02.2015
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Blöde
Situation
Maintal
steht momentan vor gravierenden politischen Weichenstellungen. Zur
nächsten Stadtverordnetenversammlung gilt es, den Doppelhaushalt für
2015/16 abzusegnen. An dieser Entscheidung werden wohl nur CDU,
Grüne und die FDP maßgeblich mitwirken, wenn die SPD
Bürgermeisterwahlkampf und Haushaltsdebatten nicht voneinander trennt.
Aber auch die WAM wird keinen großen Einfluss haben, weil sie sich derzeit immer
öfter ins Abseits stellt und sich wahrscheinlich weiterhin bei
wesentlichen Entscheidungen verweigert. Seitdem die Grünen infolge des
Wegfalls der GAM wiedererstarkt sind, verlor die WAM im Parlament an
Bedeutung, was ihre Kooperationsfähigkeit mindert. Der Tri-Komplex
WAM wird möglicherweise nicht
mehr zur nächsten Parlamentswahl antreten. Wähler,
die Maintals Kommunalpolitik verfolgen, konzentrieren sich zunächst auf
die strategische Richtungswahl, zu der die kommende Bürgermeisterwahl
offensichtlich benutzt wird. Eine Vorentscheidung wird sich wahrscheinlich
bereits zur nächsten Stadtverordnetenversammlung abzeichnen. Diese
scheint vom amtierenden Bürgermeister als Substanztest seiner Politik
benutzt zu werden. Was hier und in den Sitzungen der Gremien passiert,
dürfte für die Kandidatenkürung der CDU ausschlaggebend sein. Rohrbach
muss ja nicht kandidieren, wenn er nicht will. Verhält sich die
CDU-Fraktion parteienübergreifend kooperativ und vergrößert sie die
bestehenden Schnittmengen in wichtigen Fragen entgegen der momentanen
Marschrichtung des Magistrats, könnte der CDU-Kandidat plötzlich auch Martin
Fischer heißen. >>>mehr
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24.01.2015
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Diagnose
mit Abstrich
Die
Stadt Maintal ist ein Spielfeld politischer Amateure und
Interessengruppen, wie es unser Grundgesetz zulässt. Wäre das maßvoll
und mit Vernunft ausgestaltet, wie es sich die Gestalter des Grundgesetzes
und die aller anderen Verfassungen gewünscht haben, könnte man rundum
zufrieden sein. Rein medizinisch betrachtet ist unsere Demokratie jedoch
in weiten Teilen missgebildet, mit Geschwüren durchzogen und einige
Brüche und chronische Beschwerden sorgen für eine wenig
zufriedenstellende Gesamtverfassung. Es ist an der Zeit, die Politik und
speziell den Patient Maintal gründlich zu untersuchen und Schritte
einzuleiten, damit Maintal gesundet. Seit einigen Jahren merken die
Maintaler Kommunalpolitiker, dass ihre Künste nicht ausreichen und riefen
Kurprogramme, wie die Lokale Agenda 21, den Stadtleitbildprozess,
den Bürgerhaushalt und zuletzt das Bürgergutachten ins
Leben. Zahllose weitere Bürgerbeteiligungen signalisierten "wir
brauchen die Bürger, um Maintals Probleme zu lösen". Als die
Unterstützung auf breiter Ebene anlief, wurde es den Kommunalpolitikern
zu unheimlich und sie griffen massiv in die sich aufbauende
Bürgerbeteiligungskultur ein. Nun liegt der Patient "Maintal"
gewaltig angeschlagen auf dem Tisch und alle stehen ratlos drum herum. >>>mehr
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17.01.2015
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Der
große Wurf
Im
Herbst 2015 sind in Maintal Bürgermeisterwahlen. Die zweitgrößte Stadt
im Main- Kinzig-Kreis verschlief in den letzten Jahren viele Chancen, die
sich aus der günstigen Lage und den Herausforderungen der
Rhein-Main-Region ergaben. Es scheint, als hätten viele Bürger das
erkannt, was die Kommunalpolitiker offensichtlich mehrheitlich noch nicht
begriffen haben. Am Ende der bisherigen Amtszeit wird Erhard
Rohrbach 18 Jahre lang Maintals Geschicke gelenkt haben. Egal, wie
die Bilanz aus seiner persönlicher Sicht aussieht, es lassen sich nur
marginale Veränderungen aufzählen, von denen keine einer besonderen
Erwähnung würdig ist. Das sollte jetzt langsam mal anders werden. Es ist
schwer vorstellbar, dass in einer weiteren Amtszeit plötzlich Talent und
Können sichtbar werden, die jahrelang irgendwie in ihm schlummerten. Da
Hoffnung ein ganz miserables Führungsinstrument ist, sollte nun endlich
ein Kurswechsel erfolgen. Inzwischen wurden zwei Kandidaten offiziell
nominiert, die CDU lässt sich noch Zeit und die Grünen spielen ebenfalls
mit dem Gedanken, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Ob am Ende der
große Wurf möglich ist, wird sich zeigen. Momentan scheint es so zu
sein, dass die Parteien die Bürgermeisterwahl als Vorwahlkampf zur
anschließenden Kommunalwahl nutzen wollen. Das geht deutlich am Thema
vorbei. >>>mehr
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14.01.2015
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Veränderungen
im Fechenheimer Mainbogen
Im
letzten Jahr stellte ich in der Maintaler Seniorenzeitung meine Oase im
Grünen vor, die ich mir in 32 Jahren aufgebaut habe. Wenige Wochen
später konfrontierte mich die Untere Naturschutzbehörde Frankfurt mit
den Plänen der bevorstehenden Renaturierung des Fechenheimer Mainbogens,
mit der wohl die Stillegung meines Gartens verbunden sein wird. Meine
Enttäuschung war groß und der Wille, mit allen Mitteln dagegen zu
kämpfen, groß. Auf einer speziellen
Seite meiner Homepage machte ich die Angelegenheit öffentlich und
legte meinen Standpunkt klar. Inzwischen hat sich meine Einstellung zu den
Planungen verändert, denn das nun vorgestellte Konzept steht dem
Fechenheimer Mainbogen, den ich ganz besonders liebe, ausgesprochen gut.
Auch erklärte sich die Stadt Frankfurt bereit, das Gartengelände
aufzukaufen, wodurch der entstehende Schaden etwas abgemildert wird. Im
Grund genommen freue ich mich sogar auf das, was dort in den nächsten
Jahren entstehen wird. Es wird eine ganz andere Qualität in die
Landschaft Einzug halten, in der meine Anpflanzungen erhalten bleiben. >>>mehr
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07.01.2015
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Erschreckende
Parallele
Die
Parallelen zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts sind erschreckend.
Damals wurde nicht nur auf die Franzosen als nimmersatte
Reparationseintreiber, sondern vornehmlich gegen Juden gehetzt, die für
die damalige Armut und die Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht wurden.
Als Feindbild für das christliche Abendland musste der Bolschewismus und
der Kommunismus herhalten. Es begann die mörderische Verfolgung
Andersdenkender und die Pogrome gegen Juden, an deren Ende die damaligen
Wutbürger genüsslich verfolgten, wie man die Juden deportierte und deren
Hab und Gut versteigerte. Der Rest der Nation schaute weg und ließ es
geschehen. Kann so etwas wieder
geschehen?
In
diesem Punkt verläuft die heutige Entwicklung Gott sei Dank anders.
Wesentlich mehr Bürgerstellen sich
gegen die radikal-nationalistische PEGIDA-Bewegung, als diese selbst mobilisieren
kann. Die besonnenen Bürger haben
aus der Geschichte gelernt und begriffen, dass die Zeiten
radikal-nationalen Denkens endgültig vorbei sind. Leider lassen sich
viele Landsleute von in Europa erneut erstarkendem Nationalismus
anstecken, der schon einmal ins Vererben führte. Dass dieses Gedankengut
gerade in den neuen Bundesländern auf fruchtbaren Boden fällt, ist
grotesk! Als Feindbild werden diesmal Muslime herausgedeutet. Deutschland braucht
aber keine Sündenböcke, um ihnen die Schuld für politische
Fehlleistungen der eigenen Regierung zuzuschieben. Wir brauchen vielmehr ein entschlossenes Vorgehen gegen
Fehlentwicklungen im Bereich
der sozialen Gerechtigkeit. Das Volk zum Spielball der Wirtschaft, der
Finanzen und irregeführter Politiker werden zu lassen, war der falsche
Weg und führte zur derzeitigen Situation. >>>mehr
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03.01.2015
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Glaubhafter
Neubeginn
Für
unsere Kommunalpolitiker und den Magistrat galt es mal wieder, ins neue
Jahr zu starten. Das neue Jahr fing jedoch mit den gleichen Statements der
Fraktionsvorsitzenden und des Bürgermeisters an, wie alle Jahre zuvor. Im
allgemeinen Teil etwas aktuell aufgefrischt, ansonsten vieles, was
Parteien, Gruppierungen und den Magistrat zufrieden stimmt.
Selbstkritische Betrachtungen waren erneut Mangelware, denn man soll sich
als Bürger auf die Visionen und Programme der Parteien und nicht auf
deren geleistete Arbeit konzentrieren. Mag sein, dass sich unkritische
Normalbürger damit zufrieden geben und sich nach kurzer Information
wieder gesalbt und zufrieden ihrer Lieblingsbeschäftigung zuwenden. Mir
ist das aber einfach zu wenig!
Irgendwann
müssen doch Kommunalpolitiker auch mal inne halten und reflektieren, was
gut und was absolut schlecht lief, was warum welche falsche Entwicklung
nahm und welche Auswirkungen das auf die Bürger hatte. Man kann doch
nicht einfach selbstgerecht daher salbadern, als sei nichts geschehen!
Oder haben es viele Bürger noch gar nicht begriffen, dass sich die Täter
mit den jüngsten Haushaltsentscheidungen ihre Fehler der letzten Jahre
bezahlen lassen und einen Freibrief für`s Weiterwursteln erhielten!?
Wie
wäre es, wenn jede Fraktion und der Magistrat mal in sich gehen und uns
Bürgern in einer Hitliste erkennen lassen, was sie falsch gemacht haben,
welche Konsequenzen das für die Stadt und die Bürger nach sich zog und
noch lange ziehen wird? Wenn wir Bürger erkennen, dass von den
Verursachern die gravierendsten Fehler erkannt sind, könnte man zum
nächsten Schritt übergehen und ihnen erklären, welche dieser Fehler
zukünftig wie vermieden werden sollen. Bliebe dann nur noch die
Herausforderung für uns alle, den darauf folgenden Beteuerungen zu
glauben. Zumindest bestünde dann eine kleine Chance, wieder Vertrauen in
Magistrat und Parlament aufzubauen. Schließlich soll 2016 wieder gewählt
werden. Ich frage mich nur, wen? >>>mehr
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31.12.2014
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Mal
wieder geschafft!
Das
Jahr 2014 ist gelaufen und der Blick geht nach vorn. Viel ist 2014
geschehen und nicht alles war positiv. Dementsprechend fiel dann auch das
aus, was auf meinen Seiten zu lesen war. Mag sein, dass einiges
überzeichnet war. Das ist aber kein Grund, auch nur ein Wort davon
zurück zu nehmen. Wen und was es betraf, hatte es meiner Meinung nach
verdient. Mir selbst hielt ich ebenfalls mehrmals den Spiegel vor, denn es
ist gut zu wissen, dass der Spiegel noch nicht blind ist oder eingefärbte
Flecken besitzt. Wichtig ist, dass man sich selbst treu bleibt, auch wenn
es manchmal schmerzt. Auf dieser Homepage und beim lokalen Kabarett
MIKROKOSMOS drückte ich aus, was mich im letzten Jahr bewegte und in
der Hochstädter Kreppelzeitung werden ebenfalls einige Schmankerln
zu lesen sein. Auch in der Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS gab es
einige Artikel zu kommunalpolitischen Themen. Auch wenn einige Kritiker
meinen, all das wäre absolut überflüssig, so bin ich doch der Meinung,
dass in Zeiten nahezu kritikfreier Lokalpresse die wenigen kritischen
Beobachter der Maintaler Kommunalpolitik, die sich öffentlich äußern,
nicht zu viel sind. Dem selbstgefälligen Magistrat und den wetterwendigen
Kommunalpolitikern muss man den Spiegel vorhalten, sonst meinen sie noch,
wir würden ihr dröges Spiel nicht bemerken.
>>>mehr
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28.12.2014
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Die
kritische Masse Unkritischer
Europaweit
wächst das große Unbehagen über die steigende Zahl von Flüchtlingen
und Zuwanderern. Die Gründe für das Empfinden der Menschen in den
jeweiligen Ländern sind recht unterschiedlich. Der Wunsch, nur unter
eigenen Landsleuten leben zu wollen, ist einer der harmlosesten Gründe
für die latent spürbare Fremdenfeindlichkeit bzw. unterschiedlich stark
ausgeprägte Reserviertheit gegenüber Menschen fremder Herkunft. Dabei
spielen auch religiöse Gründe eine Rolle. Fremde werden häufig nach
ihrem Glauben unterschieden. In den Fokus gerät vornehmlich der Islam.
Islam und Christentum stehen sich schon immer mehr oder weniger streitbar
gegenüber und das gegenseitige Misstrauen ist groß. Heute ist aus
religiösen Gründen gegenüber dem Islam eine ähnlich ablehnende Haltung
zu spüren, wie gegenüber dem Judentum. Wohin das führen kann, hat
gerade unser Land schmerzlich erlebt. Es bedarf nur nationalistischer
Scharfmacher und einer kritischen Masse Unkritischer, um eine Eskalation
herbei zu führen. In Dresden und anderen Städten unseres Landes haben
rechtsextreme Scharfmacher gewaltigen Zulauf, wenn sich auch noch lange
keine kritische Masse abzeichnet, die ein entschlosseneres Handeln gegen
sie erfordert. Die wahren Gründe der Unzufriedenheit und der
Protestbereitschaft werden von der Politik leider immer noch ignoriert. Es
ist vor allen Dingen die fehlende soziale Gerechtigkeit, die sich über
die Pegida- Bewegung gefährlich ausdrückt. Die Politik hat
Rechtsextremen und der AfD das Feld in der Ausländerfrage leichtfertig
überlassen. Nun fischen sie ungehindert in der Mitte der Gesellschaft.
Die Geschichte lässt grüßen! >>>mehr
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...sind Nahrung
für die PEGIDA-Bewegung
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17.12.2014
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Tri-Komplex
im Parlament
Im
Rahmen der Umbenennung des Platzes vor dem "Frankfurter Hof" in
Dörnigheim schlagen die Wellen sehr hoch, weil Maintals CDU der Ehrung
der verfolgten Kommunistin und Wider- standkämpferin Käthe Jonas
nicht zustimmte. Käthe Jonas war im Jahr 1935 zusammen mit
weiteren 87 Antifaschisten des hiesigen Raums angeklagt und abgeurteilt
worden. Von 1944 bis zum Kriegsende war sie im KZ Ravensbrück. Im
nächsten Jahr jährt sich das Ereignis zum 80 Mal. Käthe Jonas
war nach dem Krieg der Vereinigung der Verfolgten des Nazi- Regimes
(VVN) beigetreten, der auch prominente Personen wie Eugen Kogon,
Martin Niemöller und Heinz Galinski angehörten. 70
Jahre nach Kriegsende und gleichzeitiger Beendigung der Nazi-Herrschaft
war es endlich an der Zeit, mit Käthe Jonas stellvertretend allen 88 am
damaligen Arbeiterwiderstand Beteiligten zu gedenken. Neben den vorwiegend
kommunistisch ausgerichteten Widerständlern waren auch SPD-Mitglieder
darunter. So war es nur verständlich, dass SPD, Grüne, die WAM und die
FDP dem Ansinnen der WAM zustimmten. Die örtliche CDU suchte auf
peinliche Art in den Krümeln und es war beschämend, wie der CDU-Stadtverordnete
Christoph Feuerbach argumentierte. Das brachte neben den
genannten Parteien inzwischen auch der VVN, der DGB und das
Brüder-Schönfeld-Forum zum Ausdruck, die sogar von Verunglimpfungen und
Lügen sprachen. >>>mehr
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05.12.2014
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Engagement
in der Restlaufzeit
Tagtäglich
begeben sich Maintaler Seniorinnen und Senioren an ihren Platz, den sie im
Dienst für die Gesellschaft einnehmen und damit Lücken füllen, die
angeblich sonst nicht zu schließen wären. Sie bilden sich dafür sogar
fort und lösen mit großem Engagement Aufgaben, die ihrer beruflichen
Erfahrung oder ihren wiederentdeckten Neigungen entsprechen. Längst sind
ihre Dienste nicht mehr entbehrlich. Die städtische Betreuung betagter
Ehrenamtlicher wird von neoliberalen Spöttern allerdings völlig
unpassend als "Seniorenbespaßung" bezeichnet. Die Interessen
der Senioren werden offiziell vom Seniorenbeirat vertreten und eine
Maintaler Seniorenbeirätin ist seit Jahren in der Landes-
Seniorenvertretung aktiv. Das alles findet mehr oder weniger im
Wahrnehmungsschatten der Bürger statt, weil die Aktivitäten zu gediegen
ablaufen und die Zielgruppe aller Bemühungen zu sehr mit sich selbst
beschäftigt ist. Es fehlt den Seniorenvertretern und -vertreterinnen bei
allem Engagement jedoch in Summe an der nötigen Power und
spürbarer Frische, um lebhaft wahrgenommen zu werden. >>>mehr
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29.11.2014
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Die
mit dem Feuer spielen
Die
vorauseilende Bürgerbeteiligung fordert wieder einmal Opfer. Maintal
plant seit vielen Jahren, wie die Stadt mal aussehen könnte, wenn sich
Gelegenheiten zu Veränderungen böten. Geschickt werden Bürger in
vorauseilende Planungen eingebunden, um den Part der Bürgerbeteiligung
abhaken zu können. Jahrelang verschwinden allerdings diese Wenn-dann-
Spielchen in Schubladen, um im passenden Moment hervorgeholt zu werden. So
entstanden Szenarien für den Bereich Kesselstädter Weg, REAL-Gelände
und Opel- Eck, eine "neue Mitte" nordwestlich der Eichenheege
bis zur Bahn, ein Freizeitgelände in der Grünen Mitte etc. und für eine
Stadtachse zwischen Dörnigheim und Hochstadt. Kürzlich wollte die METRO-Gruppe
einen Entwurf für die Entwicklung ihres eignenen REAL-Geländes in
Dörnigheim vorstellen und wurde brüsk mit Hinweis auf vorhandene
Schubladenplanungen nach Hause geschickt, obwohl diese gar nicht relevant
sind. Ein millionenschweres Vorhaben zur Aufwertung des Ortseingangs wurde
massiv verhindert. Momentan entzündet sich eine Diskussion an der Stadtachse,
die Gegenstand des ominösen Bürgergutachtens ist, bei dem auch hier alte
Schubladenplanungen einflossen und jetzt Eigentümer überplanter Areale
verunsichern. >>>mehr
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23.11.2014
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Hundesteuer-Shitstorm
Die
Erhöhung der Hundesteuer bewegt derzeit viele Gemüter in Maintal. Was
ist denn da geschehen? Im Bürgerhaushalt 2014 wurde anonym die Erhöhung
der Hundesteuer für den Ersthund auf 200€ sowie eine Verdoppelung für
den Zweithund vorgeschlagen. Davon ausgenommen sollten Besitzer des
Maintal-Passes sein. Hundezüchter sollten pauschal 1000€ pro Jahr
zahlen. Die Fachabteilung des Rathauses bezifferte die dadurch
entstehenden Mehreinnahmen mit 210.000€ pro Jahr. 158 Bürger
stimmten dafür, 60 Bürger dagegen. Dennoch entschied sich die Politik
nur für eine 20%-ige Erhöhung der Hundesteuer, wodurch die Mehreinnahmen
mit 42.000 € im Jahr nur noch marginal sind. Im Vergleich dazu führt
die Erhöhung der Grundsteuer B zu Mehreinnahmen von 1,7 Mio. € im Jahr,
was nahezu kaum zu Protesten führte. Diejenigen Hundebesitzer, die sich
nicht für den Bürgerhaushalt und Maintals Kommunalpolitik interessieren,
merkten das allerdings erst, als es in der Zeitung stand. Zur
Hundesteuererhöhung bildete sich sofort eine Bürgerinitiative mit
eigener Gruppe in Facebook, die gegen den Beschluss mobil machte.
Nachdem dem Magistrat der Patzer mit dem vergessenen Datum unterlief,
musste der Beschluss nochmals beraten und wiederholt werden. Zu diesem
Anlass waren zahlreiche Hundebesitzer während der Ausschusssitzung
präsent und unterstrichen ihre Forderung auf Rücknahme des
Beschlusses. >>>mehr
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14.11.2014
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Fragwürdige
Entwarnung
Maintals
Bürgermeister Erhard Rohrbach ist überglücklich, dass
etwas mehr als die Hälfte des Parlaments das
Haushaltskonsolidierungskonzept genehmigte und damit der nach wie vor
defizitär ausgewiesene Haushalt 2014 von der Kommunalaufsicht genehmigt
wurde. Ab 2016 sollen Maintals Haushalte wieder ausgeglichen sein. Im
Rathaus ist das ein Grund zum Feiern. Dabei ist es doch gerade die
Verwaltung, die mehr Geld verschlingt als dass sie für ausreichende
Einnahmen sorgt. Was dort bisher als Minder- und Fehlleistungen zu
verzeichnen war, wird ab 2015 aus den Taschen der Bürger genommen, um das
Haushaltsloch dauerhaft auszugleichen. Dennoch war der Bürgermeister als
Kopf der Verwaltung zur letzten Stadtverordnetenversammlung voll des
Lobes, was er (sich) und seine Verwaltung geleistet hätten. Wenn das mal
kein Grund ist, jetzt genauso weiter zu machen, wie bisher. Man ist zwar
kein profitabler Wirtschaftsbetrieb, eher eine Steuerschlupflöcher
nutzende Verwaltung mit Spar-Gütesiegel des Rechnungshofes. Wer etwas
schärfer nachdenkt, wird erkennen, dass die Tricks, mit denen Maintal
Steuern spart und die Ergebnissituation schönt, dazu führen, dass die
Belastungen für die Bürger an anderer Stelle fortwährend wachsen, weil
sich Land und Kreis das Geld auf andere Art holen werden.
Wie
auch immer, das Signal ist klar: Wenn es wieder knapp wird, erfolgt die
nächste Steuererhöhung. Außer den Hundebesitzern und den Gegnern der
Straßenbeitragssatzung hat schließlich niemand protestiert! Also geht
doch immer was! >>>mehr
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02.11.2014
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Aktive
Bürgernähe
Mit
den Aktionen "Mit dem Bürgermeister um die Häuser ziehen" und
eilig inszenierten "Ortsgesprächen" versuchen derzeit die
beiden Bürgermeisterkandidaten mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Sie möchten bleibenden Eindruck erzeugen oder auffrischen, damit die
Wähler wissen, was und wen sie im Jahr 2015 wählen sollen. Den
Leistungen des Amtsinhabers und seiner Verwaltung begegnen aufmerksame
Wählern tagtäglich und auch deren Bereitschaft zu Veränderungen ist
hinreichend bekannt. Der Kandidat der SPD ist dagegen für viele Maintaler
noch ein unbeschriebenes Blatt. Bisher ist nur bekannt, dass er ein junger
Familienvater mit zwei Kindern in einer guten beruflichen Position,
Partei- und Fraktionsvorsitzender ist und sich zutraut, Maintal in der
Region besser zu positionieren und andere Akzente zu setzen. Das sollte
Wähler eigentlich interessieren. Erste Veranstaltungen zeigen jedoch,
dass das Interesse der Bürger an Gesprächen noch sehr gering ist.
Vielleicht ist das ja auch noch viel zu früh. Oder sollten Maintals
Bürger wirklich mit dem, was die Kommune zu bieten hat, so zufrieden
sein, dass sie sich eine solche Haltung leisten können? Vielleicht ist
ihnen aber auch nur einfach alles egal? >>>mehr
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28.10.2014
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Stets
auf dem richtigen Weg
Maintals
neue CDU-Spitze startet durch, nachdem sie sich alter Werte wieder besann.
Mit gewohnter Zukunftsperspektive und den alten politischen Gräben und
Mauern lässt es sich gut ausruhen und sogar von den alten faulen
Kartoffeln politischen Wirkens träumen. Es sind nun mal die Personen, die
Maintals Kommunalpolitik ausmachen! Es ist eine Freude, sie bei der
kraftvollen Gestaltung Maintals, also bei der Fortsetzung der
Vergangenheit und der Erinnerung an illustre Träume zu beobachten. "Jetzt
endlich die Dicke Buche ausbauen, auch wenn die Grüne Mitte viel besser
geeignet wäre", das ist doch mal ein kraftvolles Statement von Martin
Fischer (Maintaler CDU-Chef), auf das (einige) Maintaler Bürger
so lange haben warten müssen. "Das Gelände an der Eichenheege
und der dicken Buche aufzugeben und zu vermarkten, wäre schließlich die
bessere Lösung gewesen", gab er vor der Presse von sich und
seine Stellvertreter bestärkten ihn nach Kräften. Es hört sich an wie "Wir
gehen in die falsche Richtung! Auf geht's!" Das hat natürlich
Qualität und überzeugt! Die Maintaler SPD wird hoffentlich nicht
den gleichen Fehler machen und dem Standort in der Grünen Mitte
nachtrauern oder dort sogar einen neuen suchen. Bliebe da noch die sehr
spezifische Haushaltskonsolidierung, bei der die Maintaler CDU liebevoll
die Grünen und die FDP mit einbezieht. 2016 schon die schwarze Null zu
schreiben, und das mit großer Bürgerbeteiligung, das ist doch mal ein
kraftvolles richtungsweisendes Signal! Damit kann man bei uninformierten
Bürgern, die ja bekanntlich die Mehrzahl stellen, so richtig
punkten. >>>mehr
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26.10.2014
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Keine
Beschaffungskriminalität!
Es
gibt Zeitgenossen, die Maintals Steuer- und Abgabenerhöhungen überspitzt
als indirekte Beschaffungskriminalität bezeichnen, weil auf Teile der
Politik und des Magistrats die Begriffe "Haushaltskonsolidierung"
und "Haushaltssanierung" wie eine Droge wirken sollen.
Besonders zu Zeiten kommender Wahlen möchte man Fehler der Vergangenheit
ausbügeln, wozu man die Bürger nun zur Kasse bittet. Diesbezüglicher
Erfolg scheint zu berauschen! Dennoch kann man den Vorgang nicht einfach
als Beschaffungskriminalität abtun. Der Akt erfüllte seinen Zweck,
stellte den Landrat als (Noch-)Kommunalaufsicht vorübergehend zufrieden,
sodass er dem Haushalt 2014 endgültig seinen Segen erteilte. In Ordnung
ist die Vorgehensweise dennoch nicht, weil die Wiederholungstäter immer
noch aktiv sind. Bürgermeister Rohrbach lobt in diesem Zusammenhang auf
unerträgliche Art ausdrücklich die Bürger, die an den beiden
Bürgerhaushaltsprozessen teilnahmen, als hätten sie ihren
Mitbürgern anstelle der wahren Täter in die Tasche gegriffen. Nach dem
Motto "Ihr habt es ja so gewollt" lässt es sich
natürlich recht gut leben und sogar eine weitere Amtszeit angehen. Die
relative Ruhe in der Bürgerschaft ist angesichts dieser politischen
Taschenpfändung trügerisch. Die Quittung kommt erst nach dem 1. Januar
2015, wenn die Bürger die Auswirkungen spüren. Die Erhöhung der
Hundesteuer ist noch vakant, weil der Magistrat in seiner Vorlage
schlichtweg das Datum vergaß, zu der die Erhöhung greifen soll. Der Rest
der Bevölkerung wird jedoch so zur Kasse gebeten, wie es der
Bürgermeister zum Ausgleich seiner jahrelangen Bärendienste immer
wollte. >>>mehr
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26.10.2014
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MIKROKOSMOS
2014
Samstagabend,
25. Oktober 2014: Die Kabarettisten des HMV-Hochstadt starten in
Hochstadt ihr Jubiläumsprogramm und landen wieder einen Volltreffer. Wie
an allen Aufführungen der letzten 10 Jahre war das Evangelische
Gemeindehaus bis auf den letzten Platz besetzt und es wurde zeitweise zum
Tollhaus, weil sich die kabarettistisch- humoristischen Volltreffer des
Programms förmlich überschlugen. Erstes kurzes Resümee: Die
Jubiläumsveranstaltung ist gelungen! Aus Rücksicht auf das Publikum der
nächsten drei Aufführungen werden hier nun keine Details des Programms
verraten. Nur so viel sei gesagt, dass dieses Programm politischer war als
jedes vorherige Programm und dabei auch die Freunde ausgesprochenen Humors
bestens unterhalten wurden. Nun fühlen sich die Hochstädter
Kabarettisten am Ziel angekommen, denn diese schrittweise Entwicklung war
mit Rücksicht auf das ganz spezielle heimische Publikum angebracht.
Kabarett muss gemeinsam reifen! >>>mehr
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19.10.2014
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Fortschritt
versus Stillstand
Wer
gewählt werden will, muss nominiert werden, so ist das nun mal bei
Bürgermeisterwahlen. In Maintal warf nun Sabastian Maier (SPD)
den Hut in den Ring und seine Partei wählte ihn einstimmig zum
Kandidaten. Amtsinhaber Erhard Rohrbach äußerte zwar
bereits mehrmals seine Bereitschaft, offiziell nominiert ist er noch
nicht. Nachdem der bisherige Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus
Heber überraschend seine Ämter hinwarf, dürfte die Maintaler
CDU innerlich zerstritten sein, denn der Rücktritt Hebers hatte Gründe,
die in der Person des Bürgermeisters begründet sind. Diese dürften mit
dem Weggang Hebers nicht verschwunden, sondern nur deutlich gemacht sein,
weil dieser Rückgrat zeigte. Längst ist bei den Wählern angekommen,
dass Rohrbachs Markenzeichen Stillstand ist, der stets mit großer
Beharrlichkeit kombiniert daher kommt. Das will Sebastian Maier ändern,
wenn er zum Bürgermeister gewählt würde. Seine Parteifreunde konnte er
mit seinem vorgestellten Konzept überzeugen (einstimmig) und er will im
Wahlkampf auch viele Maintalerinnen und Maintaler über persönliche
Gespräche erreichen. Er orientiert sich am Wahlkampf des Frankfurter
Oberbürgermeisters Feldmann, der sein Ziel zum Teil über Hausbesuche und
eine spezielle Vision erreichte. >>>mehr
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17.10.2014
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Wende
in der Bürgerbeteiligung?
Die
Maintaler Bürgerversammlung vom 15. Oktober 2014 stand diesmal ganz unter
dem Motto "Bürgerbeteiligung" und war vornehmlich für
Bürger gedacht, die sich informieren und vielleicht zukünftig an
verschiedenen Prozessen beteiligen möchten. Diese Zielgruppe konnte nicht
ereicht werden. Gekommen waren der Magistrat, Verwaltungsmitarbeiter,
Stadtverord- nete und ehrenamtlich Aktive, die sich bereits an vielen
Stellen kräftig einbringen und über die Ergebnisse des Bürgerhaushalts
2014 informiert waren. Bürger mit erkennbarem Interesse am Thema des
Abends "Gestaltung der Bürgerbeteiligung" waren unter den ca. 60
Anwesenden kaum zu finden. Vielleicht lag es ja daran, dass die über 80
Maintaler Hundebesitzer, die sich Tage zuvor zu einer Protestversammlung
trafen, in der herbstlichen Dunkelheit ihre Vierbeiner zur Entleerung
ausführten, womit ich bei einer der Erkenntnisse das Abends angekommen
bin. Diese zeigt, dass in Maintals Bevölkerung vornehmlich ein selbstbezogenes
Ein-Punkt-Interesse vorliegt. Mit der Anhebung der Hundesteuer kann
man vergleichsweise Säle füllen. >>>mehr
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12.10.2014
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Unangenehmes
Gespinst
So
langsam geht die Angst in Deutschland um, weil die Gefahr von
Terroranschlägen durch sogenannte Glaubenskrieger wächst. Belebte Orte,
wie Stadien und Plätze, aber auch öffentliche Verkehrsmittel können die
Ziele sein. Die Terroristen nutzen dabei auf vielfältige Weise den Islam.
Die islamischen Gemeinden in Deutschland und anderen europäischen Staaten
distanzieren sich von dieser extremen Form der Glaubensausübung, können
jedoch nicht ausschließen, dass sich auch in ihren Reihen terroristisch
infizierte Personen tummeln. Immer lauter werden die Stimmen, die vor
einer Überfremdung warnen, weil sich Menschen im Straßenbild und ihren
Wohnquartieren nicht mehr wohl fühlen. Das hat noch nichts mit
Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern zunächst mit purer Angst vor allzu
radikalen Veränderungen des eigenen Umfelds. Im alltäglichen Miteinander
fällt auf, dass sich bestimmte Altersgruppen südosteuropäischer
Ausländer weder an Gesetze noch an Anordnungen halten und auch gar nicht
gewillt sind, sich anzupassen. >>>mehr
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05.10.2014
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Es
geht um die Wurst
Bei
der SPD geht es mal wieder um die Wurst. Am 18. Oktober findet ein
Parteitag statt, an dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch die
Kandidatenfrage zur Bürgermeisterwahl klärt. Im Vorfeld war bereits zu
hören, dass es diesmal ein einheimischer Kandidat sein soll, denn mit
auswärtigen Kandidaten, wie zuletzt mit Katja Weitzel, ist
offensichtlich keine Wahl zu gewinnen. Aber auch einheimische Kandidaten,
wie Günther Wassermann (SPD), Jörg Schuschkow
(WAM) oder Hans-Joachim Pethke (parteilos) konnten gegen Erhard
Rohrbach (CDU) nicht gewinnen. Diesmal soll aus der Sicht der SPD
das Werk gelingen, denn man möchte nicht nur die stärkste Fraktion im
Parlament sein, sondern auch den Bürgermeister stellen. In der
derzeitigen Konstellation ist mit dem Parlament keine ernsthafte
Zusammenarbeit möglich, auch wenn sich CDU- und SPD-Fraktion mal einig
sind. An der Scheinallianz zwischen den beiden Fraktionen von Dezember 13
bis Juli 14 wird die SPD noch eine Zeit lang zu knabbern haben, besonders
an dem unsinnigen Aufleben lassen der Sportstätte in der grünen Mitte. >>>mehr
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01.10.2014
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Erklärungsversuche
Die
Wogen schlagen in Maintal hoch und der Volkszorn wächst. Maintal hat
jetzt zwar einen genehmigungsfähigen Haushalt, dennoch ist noch nicht
klar, ob er von der Kommunalaufsicht genehmigt wird. Rein bildlich gesehen
kann der Landrat zwar die vom Melken wundgezutzelten Euter der Maintaler
Bürger begutachten, eine Zukunftsperspektive außer der, dass man die
Bürger bei Bedarf immer wieder melkt, ergibt sich daraus jedoch nicht. Es
fehlt einfach der ökonomische Ansatz, die wirtschaftliche Idee, die
Vision, mit der die Maintaler Ressourcen besser genutzt werden können und
der Haushalt langfristig gesundet. Immer nur den Bürgern in die Tasche zu
greifen und Unternehmertum, das eigennützig die Stadt entwickelt, zu
schützen und sogar zu bevorteilen, ist eine recht primitive Strategie.
Die Eigenerschließung und Eigenvermarktung von Wohn- und
Gewerbegrundstücken ist wesentlich sinnvoller. Die Nachbarkommunen machen
es ja vor! Die schlichtere Strategie wird nun allerdings von drei
Maintaler Fraktionen, die eine Mehrheit von nur einer Stimme auf die Waage
bringen, getragen. Vordergründig ging es ihnen zwar um einen
genehmigungsfähigen Haushalt, das lohnendere Ziel verloren sie jedoch aus
den Augen. Dass bei der letzten Sitzung der Stadtverordneten zu kurz
gedacht wurde, liegt auf der Hand. In der Sache folgen nun die
Erklärungsversuche über die Lokalpresse, nachdem im Parlament keine
echte überzeugende Debatte geführt werden konnte. Dort waren die
Abstimmungsverhältnisse von vorn herein klar und man übte sich lediglich
in publikumswirksamem Schattenboxen. Der Sieger hieß grotesker Weise
ausgerechnet Erhard Rohrbach. Irgendwie
fühlen sich CDU und Grüne plötzlich nicht mehr so ganz wohl, dass sie
der FDP zugunsten von Machtspielchen auf den Leim gegangen sind. Das wird
sich rächen. Die Grünen haben eh schon größte Probleme, zur nächsten
Kommunalwahl eine Liste zu füllen. Jetzt wird es noch schwerer. Das
absurde Fokushima-Ergebnis werden sie ohnehin nicht wiederholen können. >>>mehr
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Beiträge
vor dem 1.10.2014 finden Sie
HIER
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Ende
eines Irrtums
Es
kann schon befremdlich sein, wenn man sein eigenes Engagement als
"besonders" bezeichnet, denn es stinkt nach Eigenlob. Doch mal
ehrlich - kann man sich denn mit Kommunalpolitik und seiner Kommentierung
wirklich profilieren? Das gelingt weder den Kommunalpolitikern, noch
denen, die berufsmäßig über deren Taten oder Unterlassungen berichten.
Es ist eher ein Akt politischer Hygiene, dass man das Feld nicht allein
abhängigen Journalisten überlässt, die vielseitigen Interessen
ausgesetzt sind. Die empfundene Notwendigkeit einer eigenen Stimme für
Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht mit dem zufrieden geben, was ihre
gewählten Volksvertreter abliefern, führte zu meinem damaligen
Entschluss, mich selbst stärker zu informieren und meine Erkenntnisse
interessierten Lesern zur Verfügung zu stellen. Den Uninteressierten fiel
ich damit nicht zur Last. Ich gab bis zuletzt die Hoffnung nicht auf, dass
es auch etwas bei den Zielpersonen meiner Kritik bewirkte. Ich
unterschätzte aber die Borniertheit und den Glauben dieser Personen
daran, das Beste für Maintal zu tun. Es war halt nur das Beste, zu was
sie persönlich abzuliefern imstande waren. Es kam ihnen gar nicht in den
Sinn, darüber ernsthaft nachzudenken, ob das wirklich genügt. Warum
auch? Sie sind gewählt und dürfen bestimmen. So einfach ist das und das
sagen sie uns ja auch bei jeder Gelegenheit!
Auch
bei vielen Lesern stellte sich nicht gerade ein messbar verändertes
Verhalten ein. Das merkte man besonders deutlich bei den
Stadtverordnetenversammlungen, die von den Bürgern weiterhin gemieden
werden, als sei es eine absurde Veranstaltung. Sie begreifen einfach
nicht, dass dort regelmäßig die Ergebnisse politischer Beratungen
abgeliefert werden, die sich auf unsere Geldbeutel oder bezahlte
Leistungen auswirken. Hier werden städtische Immobilien verscherbelt und
Investoren glücklich gemacht, Bürger mit Maßnahmen des Stadtverkehrs
beglückt und Funktionsträger gewählt, verabschiedet und geehrt. Doch -
es interessiert offensichtlich niemand, wenn nicht vorher ein spezieller
Tagesordnungspunkt öffentlich thematisiert wurde. Das sagt sehr viel
über das Leben in Maintal und die Einstellung der Bürger zu ihrer Stadt
aus. Viel zu lang wollte ich es nicht wahr haben, dass sich das Verhalten
aller Zielpersonen nicht verändern lässt.
Mancher
Leser wird mir jetzt raten, mich doch politisch in einer der Parteien zu
betätigen, um direkt an der Wurzel etwas zu verändern. Natürlich gäbe
es dazu zwei Varianten.
-
Die
erste Variante wäre das Einwirken auf die Partei, für die man sich
entscheiden würde. Da erkenne ich aber keine Partei, bei der das
wirklich messbar möglich wäre. Selbst deren Jugendorganisationen,
die stets kontroverse Sichten präsentieren, gelingt es nicht, die
tröge Masse der Etablierten in eine andere Richtung zu bewegen.
Selbst wenn das in einer Partei gelänge, hätte das noch keine
Auswirkung auf die übrigen Parteien, weil die Interessen
festgeschrieben sind.
-
Wahlalternativen,
wie damals die "Freien Maintaler" oder der jetzt ganz anders
ausgerichteten "Wahlalternative Maintal", gelang es
ebenfalls nicht, die Mehrheit des Parlaments auf reine Sachpolitik
auszurichten und einseitige Parteipolitik hinten an zu stellen. Dazu
fehlte ihnen die Unterstützung der Bürgerschaft.
So
wurden so absurde Themen, wie ein Stadion in der grünen Mitte und die
trickreiche finanzielle Rettung einer Kelterei oder die Verhinderung von
Konkurrenz im Bereich der Seniorenbetreuungseinrichtungen und vieles mehr
von reiner Parteipolitik bestimmt.
Die
Flüchtlingssituation wird zeigen, wie der aktuelle Versuch, reine
Sachpolitik umzusetzen, ausgeht. Die deutlichen Anzeichen eigennützigen
Denkens und das Bestreben, zur Kommunalwahl auf Stimmenfang zu gehen, wird
der Flüchtlingspolitik und der Maintaler Politik erheblich schaden. Das
ist bereits abzusehen.
Der
Versuch der Eigenvermarktung des Geländes am Berghof in Wachenbuchen und
an der Eichenheege in Dörnigheim wird zeigen, ob sich in Maintal wirklich
etwas verändern kann und ob die Feierabendpolitiker sowie die
Hauptamtlichen auf diesem Gebiet etwas von den Nachbargemeinden gelernt
haben. Sollte das tatsächlich der Fall sein, ist es immer noch fraglich,
ob andere Interessen nicht doch folgerichtige Entscheidungen verhindern.
Das
alles wird mich zwar weiterhin interessieren, darüber schreiben werde
ich jedoch nicht mehr. Die Zeit, die mir von meiner Restlebenszeit
abgehen würde, werde ich sinn- und lustvoller nutzen.
Was
mich 14 lange Jahre umtrieb, hake ich als wirkungslosen publizistischen
Versuch und grandiosen Irrtum ab. Was bleibt, ist die Enttäuschung und
eine innere Ablehnung, die sich gegen viele Personen richtet. Sie zeigten
mir, wie ihre Welt aussieht, in der wir alle nach ihrer Fasson leben
sollen, weil wir sie gewählt haben und es kam ihnen nicht in den Sinn,
dass ihnen über 60% Nichtwähler regelmäßig zeigen, dass das nicht ihre
Welt ist. Minderheiten dominieren Mehrheiten und die Mehrheit findet das
ganz in Ordnung. Das muss ich akzeptieren, auch wenn es nicht meiner
Lebensauffassung entspricht.
Meine
umfassend interessierten Leser werden weiterhin von mir satirisch mit
Aktuellem und Gesellschaftskritischem beglückt. Von allen anderen Lesern
verabschiede ich mich an dieser Stelle. Allen Lesern wünsche ich einen
guten Jahreswechsel und ein erfolgreiches 2016.
Klaus
Klee
Veröffentlicht
am 31.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Was
wiegt schwerer?
Zwei
ganz unterschiedliche Engagements gehen zum Jahreswechsel in Maintal zu
Ende. Man kann sie vom Wesen her kaum vergleichen und doch hingen sie
über weite Strecken irgendwie zusammen. Die Rede ist vom Ende der
Tätigkeit Erhard Rohrbachs als Bürgermeister und meiner
langjährige Passion, über die Maintaler Kommunalpolitik via Internet zu
berichten und diese zu kommentieren. Die Gemeinsamkeit zum
Bürgermeister besteht in der satirischen Begleitung zweier Amtszeiten und
deren Wahrnehmung durch die Bürger. Wer sich für Kommunalpolitik
interessiert, informierte sich bisher zusätzlich über meine Websites und
für die Arbeit des Bürgermeisters. Allen anderen Bürgern ging beides am
verlängerten Rückgrat vorbei.
So
ist es auch nicht einfach, zu beurteilen, was schwerer wiegt - das Ende
einer langen Amtszeit als beste Besetzung, die den Maintaler Wählern fast
20 Jahre lang einfiel oder der Verlust einer kommunalpolitisch aktiven
Berichterstattung und Kommentierung, die in der Lokalpresse in dieser Form
nicht stattfindet. Die Lokalpresse wird inzwischen beherrscht von
vorgefertigten Artikeln aus dem Rathaus und von den Fraktionen bzw.
Parteien, die nahezu genauso übernommen werden, wie von allen
Wochenzeitungen und Anzeigenblättern. Der Artikel im Maintal
TAGESANZEIGER vom 19. Dezember 2015 über das Ende der Amtszeit des
Bürgermeisters, der aus der Feder des Redaktionsleiters stammt, bildete
eine der wenigen Ausnahmen, ist jedoch ebenso wenig prickelnd und kaum
distanziert, als hätte sie die Pressestelle des Rathauses geschrieben. Es
sollte wohl ein schonender und dem Anlass angemessener Artikel sein.
Es
wäre an anderer Stelle interessant, zu lesen, wie von der Lokalpresse das
Ende meiner privaten Berichterstattung und die Tiefe der Information
während eines guten Jahrzehnts gesehen wurde. Obwohl meine Aktivitäten
der Redaktion des MTA bestens bekannt sind, verlor man nie ein Wort
darüber, weil es in diesem Metier nicht üblich ist. Ich nahm der
Lokalpresse jedoch nie die Butter vom Brot, denn meine Blickrichtungen waren
grundsätzlich anders - aus der Sicht eines Bürgers eben, der Fakten und
die Freude und Enttäuschungen darüber anders formuliert.
Wirtschaftliche
und essenzielle Abhängigkeiten, wie sie pressetypisch sind, spielten bei
mir keine Rolle und ich bin auch kein Mitglied einer Partei, auf die ich
Rücksicht nehmen muss. Meine Art zu schreiben entsprach der des
Bündelns und Verstärkens von Meinungen, um Auswirkungen von
Entscheidungen auf die Zufriedenheit oder die Verdrossenheit der Bürger
zu verdeutlichen. Meine Leser fanden ihre Meinungen entweder bestätigt
oder sie fühlten sich provoziert, in jedem Fall jedoch zusätzlich
informiert. Meine Intention war es stets, Interesse an Kommunalpolitik zu
verstärken und für eine höhere Wahlbeteiligung zu werben. Dabei war ich
aus heutiger Sicht leider nur ähnlich erfolgreich, wie der Bürgermeister bei
seinen verwaltenden Amtsgeschäften. Je nach Lesermeinung ergibt sich
daraus jetzt die passende, vielleicht sogar ernüchternde Antwort.
Der
Unterschied zwischen der Kommunalpolitik, dem Magistrat und der
Stadtverwaltung ist genau der, dass Erstere immer wieder kommen und gehen,
die Mitarbeiter der Verwaltung jedoch bleiben. Es geht also weiter, egal,
wer gerade das Sagen hat. Unter Ersteren sind Könner, Dilettanten
(Fachleute, die sich laienhaft verhalten), aber auch richtige "Normalos",
die von ihre Parteien nach vorn gespült wurden. Irgendwann ist einer von
ihnen dann Stadtrat oder Bürgermeister und die Bürger müssen mit deren
Leistungen leben. Ab Januar kommt zum parteilosen Ersten Stadtrat im
Magistrat eine parteilose Bürgermeisterin hinzu. Das ist eine neue
Situation in Maintal. Ob sich dadurch etwas ändert, bleibt abzuwarten.
Bei
mir sieht die Sache ganz anders aus. Ich verstand meine Passion als eine
freiwillige Bereicherung der Meinungsvielfalt und als zusätzliche
Informationsquelle für meine Leser. Ich konnte, muss es aber nicht. Für
eine Stadt wie Maintal, über die die überregionale Presse nur noch bei
negativen Schlagzeilen oder spektakulären Ereignissen berichtet, ist eine
solche Informationsquelle ein exotisch anmutender Baustein der
Meinungsbildung, den viele Bürger bisher nutzten. Diese Art
der kommunalen Berichterstattung ist meiner Meinung nach nur sehr schwer zu
ersetzen, denn das setzt den Aufbau eines Informationsnetzes und die
zeitraubende Präsenz bei öffentlichen Terminen voraus. Wer tut sich das
bei den zu erwartenden Ergebnissen heute wirklich an!? Ich überlasse
meinen Lesern die Beurteilung, welcher Verlust für Maintal schwerer wiegt.
Veröffentlicht
am 21.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Anfang
und Ende der Freiwilligkeit
Freiwilliges
Engagement sucht sich lohnenswerte Betätigungsfelder. Doch, woher
kommt das Bedürfnis, sich selbstlos engagieren zu wollen und worin
besteht der eigentliche Lohn? Das sollten sich mal alle Freiwilligen
fragen, die sich in Aktivitäten stürzen, ohne darüber ernsthaft
nachgedacht zu haben. Mühe und Lohn müssen mindestens in einem
ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, sonst macht Engagement
langfristig keinen Spaß. Es ist sogar wie in der Liebe. Geht sie
verloren, schlägt sie ins Gegenteil um. Je nach Ursache und persönlichem
Temperament kann es lediglich als bloße Enttäuschung ablaufen oder aber
in einem finalen Rundumschlag, der die Ursachen an die Oberfläche treibt.
Oft ist man sich Letzteres schon wegen der Ursache schuldig. Viele
Menschen haben das vielleicht noch vor sich, ich bringe es gerade hinter
mich.
Bereits
mehrmals erlebte ich sowohl in meinem früheren Berufsleben als auch im
Verein oder während Aktivitäten der Bürgerbeteiligung bei mit Herzblut
betriebenen Aktivitäten, dass Mühe und Lohn aus der Balance gerieten und
zugunsten meiner inneren Zufriedenheit beendet werden mussten. Manchmal
war es mit Enttäuschung, ursprünglicher Fehleinschätzung des Umfelds
und Verärgerung verbunden. Momentan breche ich gerade endgültig mit der
mein Engagement zerstörenden Kommunalpolitik und der Art, wie
bürgerliches Engagement am Nasenring geführt wird. Schuld daran sind
Akteure, die ihre Regelkreise frei von fremden Einflüssen halten wollen.
Sie wollen bei der Bürgerbeteiligung nur den schönen Schein einer heilen
Welt, jedoch nicht den Preis dafür bezahlen.
Der
Magistrat: Immer auf
der Suche nach neuen ehrenamtlichen Freiwilligen
Worin
besteht der Lohn von Freiwilligkeit?
An
einem Beispiel lässt sich das verdeutlichen. Ein Sprayer sucht für ein
arbeitsintensives Grafitti eine adäquate Sprühfläche, der später
große Beachtung geschenkt wird. Diese wird ihm zur Verfügung gestellt
und der Lohn seiner Arbeit besteht in der späteren großen Beachtung
seines Kunstwerks an einem exponierten Platz. Der Sprayer ist zufrieden.
Kein noch so großes Lob kann das aufwiegen, was ihm die eigene
Zufriedenheit bedeutet. So ist das auch mit ehrenamtlicher Tätigkeit. Die
Umsetzung von Ideen ist der Lohn für die Mühe. Wird jedoch das Ziel
verfehlt oder landen Ergebnisse intensiver Arbeit in einer Schublade, sind
unzählige Freiwillige um ihren Lohn gebracht. Die faire Lösung des
Konflikts könnte darin bestehen, dass Bürgerbeteiligungsprozesse
angemessen ernst genommen werden und diejenigen, die sie auslösten, mit
den Ergebnissen nicht nur spielen, wie das in Maintal der Fall ist.
Maintal
Aktiv mit seiner Freiwilligenagentur wirbt auf seiner Internetseite mit folgendem
Text:
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Beratung
Bürgerinnen
und Bürger jeden Alters, die sich freiwillig engagieren möchten,
haben die Möglichkeit sich bei der Freiwilligenagentur über das
vielfältige Spektrum der Engagementmöglichkeiten in Maintal zu
informieren und beraten zu lassen. In ausführlichen
Beratungsgesprächen werden die Tätigkeiten, Anforderungen und der
zeitliche Umfang besprochen, damit nach Möglichkeit jeweils für
alle Interessierten passgenaue Angebote gefunden werden können.
Anerkennungskultur
Neben
den bereits üblichen Würdigungen ehrenamtlicher Arbeit in Maintal
sollen die Formen der Anerkennung von Freiwilligentätigkeit
weiterentwickelt werden. Dabei stehen die Ideen und Vorstellungen
der engagierten Menschen im Mittelpunkt.
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Die
Ideen und Vorstellungen engagierter Menschen stehen angeblich im
Vordergrund(!?).
Ich
frage mich, wann endlich damit angefangen wird. Wann wird damit begonnen,
alles Destruktive aus dem Weg zu räumen, das genau das verhindert. Die
blumigen Formulierungen wurden von der neuen Verwaltungseinheit
wahrscheinlich nur benutzt, um Bürger neu anzulocken.
Auswirkungen
von Kompetenz
Bürger,
die sich ehrenamtlich engagieren, haben unterschiedliche Qualifikationen.
Personen mit hoher Qualifikation verkörpern fachliche Kompetenz.
Natürlich steht diese Kompetenz manchmal in Konkurrenz zur Kompetenz von
Fachabteilungen, wenn sichtbar wird, welche Potenziale bisher nicht
genutzt wurden. Hier steht plötzlich nicht die Verbesserung im Fokus,
sondern es greift sofort ein Erklärungs- und Vernebelungsmechanismus. Die
zur weiteren Verfolgung von Ideen benötigte Daten werden von den sich
angegriffen fühlenden Personen zurückgehalten oder gar falsch
dargestellt, um die Bewertung der Maßnahme zu beeinflussen und
letztendlich zu verhindern. Es wird sogar versucht, die angekratzte
fachliche Kompetenz mit dem Einsatz von Autorität wieder zurück zu
erlangen.
Wiederholt
sich das mit den immer gleichen Personen, wird der ehrenamtlich tätige
Bürger zum Gegner und es werden Mittel angewandt, die sein Engagement
gezielt zerstören.
Die
Folge: Kompetente Bürger ziehen sich zurück. Die Verwaltung
schließt danach die ehrenamtlichen Reihen mit neu rekrutierten
Freiwilligen, notfalls gegen Bezahlung, wie beim Bürgergutachten.
Auf
Augenhöhe miteinander reden
Eines
der großen Defizite Maintaler Bürgerbeteiligung ist die fehlende
Augenhöhe, wenn mit den Bürgern geredet wird. Bei jeder passenden oder
unpassenden Gelegenheit wird zunächst klargestellt, dass nur die
Stadtverordnetenversammlung und die Fachabteilungen entscheiden. Auch wann
es faktisch korrekt ist, so liegt das Übel dieser Feststellung im
speziellen Handeln in den Grauzonen. Ideen werden zwar aufgegriffen,
jedoch oft nur im Ansatz, um die erfolgte Bürgerbeteiligung
rechtfertigend zu nutzen.
Arbeitsgespräche
und Workshops können natürlich extern moderiert werden, um externes
Wissen (wie beim 1. Bürgerhaushalt) einfließen zu lassen und Ergebnisse
richtig auszuwerten. Als hinterlistig wird es jedoch empfunden, wenn
externe Berater oder Moderatoren auf ein vorher festgelegtes Ziel
hinarbeiten müssen. Wird es nicht erreicht, verliert die gesamte Aktion
für die Auftraggeber an Bedeutung und es greifen neue Aktivitäten mit
dem gleichen Ziel.
Wären
engagierte Bürger genauso strukturiert, wie diejenigen, die solche
Taktiken betreiben, gäbe es gar keine Ideen zur Verbesserung. Deshalb
sind auch nur die Freiwilligen sehr beliebt, die im Grund genommen
fortwährend bestätigen, dass zwar alles in bester Ordnung sei, jedoch
dieses oder jenes Bonbon als freiwillige Leistung der Kommune begrüßt
würde. Der Lohn sind Blumenkübel, Bänke, ein Bücherschrank,
Radfahrregelungen, und andere kleine Geschenke für die Bürger. Etwas
substanziell Bahnbrechendes war in all den Jahren noch nicht dabei. Man
könnte es Bürgerbespaßung nennen.
Umdenken
dringend erforderlich
Die
Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement ist eine gewaltige Ressource,
wenn sie fair ausgeschöpft wird. Die eingesparten Kosten infolge
kostenlos geleisteter Arbeit sind riesig und immer wieder wird reklamiert,
dass dadurch reguläre Arbeitsplätze verloren gehen. Deshalb inszenieren
ja Kommunen die Bürgerbeteiligung. Sie haben es eigentlich nicht auf die
Ideen engagierter Bürger, sondern auf deren Arbeitskraft abgesehen. So
kann zum Beispiel mit der Aktion "Saubere Stadt" und dem Einsatz
ideenloser Bürger der lasche Umgang mit der Stadtreinigung kompensiert
werden. Als Lohn kann sich jeder Teilnehmer etwas besser fühlen,
währendem Andere an den gleichen Stellen bereits wieder Unrat hinwerfen.
Bürger,
die ehrenamtlich in Bereichen Mitwirken wollen, in denen die Verwaltung
oder die Kommunalpolitik ungenutzte Potenziale liegengelassen haben,
sollten über die Umsetzung von Ideen vorverhandeln, ehe sie ihre Ideen
präsentieren. Sie müssen sich die Parameter nennen lassen, mit denen
eine Umsetzung kurzfristig realisiert werden kann. Sind diese erfüllt,
z.B. die Finanzierung, die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften und
vor allen Dingen der positive Wille der Entscheider, dann erst sollten
Ideen oder Ergebnisse bürgerlichen Engagements offengelegt werden. Ideen
ohne Machbarkeitsprüfung blieben bisher reine Hirngespinste und landeten
in Schubladen. Anders ist den Entscheidern nicht beizukommen.
Veröffentlicht
am 14.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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In
den letzten Tagen des Jahres 2015 arbeite ich noch einmal einige
Themen ab, ehe ich zum Jahreswechsel auf dieser Homepage kein Wort
mehr über Kommunalpolitik und Bürgerbeteiligung in Maintal
verlieren werde. Gerade zur Kommunalwahl wird es mir schwer fallen,
mit meiner Entscheidung zufrieden zu sein. Ich bin jedoch sicher,
dass jede Art der Berichterstattung und Kommentierung absolut keinen
Einfluss auf Wähler und Politiker haben wird. Das ist die traurige
Erkenntnis eines sehr langen Engagements, um Kommunalpolitik
interessant erlebbar zu machen und die Wahlbeteiligung zu stärken.
Es war aber einen Versuch wert!
Es
ist für mich jedoch kein völliger Ausstieg aus dem ehrenamtlichen
Engagement, denn es bleiben noch die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS,
das lokale Kabarett MIKROKOSMOS und die Hochstädter Kreppelzeitung,
die zu meinen letzten Betätigungsfeldern gehören. Diese
Aktivitäten kommen Bürgern direkt zugute. Aber auch hier könnte
es bald wieder einen Abschied geben, denn wenn man zu viele
Baustellen hat, ist es mit zunehmendem Alter schwer, alles optimal
hintereinander zu bringen.
Ganz
langsam versuche ich, mich in die vielen Maintaler hinein zu
versetzen, die nur noch ihren eigenen Bedürfnissen nachgehen und
sich um nichts anderes kümmern. Sie tun was für sich selbst und
haben es selbst in der Hand, wie zufrieden sie sind. Sie
interessiert das Große und Ganze gar nicht, das so viele
Auswirkungen auf unser kommunales Leben hat. Sie stellen mit
Genugtuung fest, dass Bemühungen anderer Bürger, darauf Einfluss
zu nehmen, mit Enttäuschungen enden. Das bleibt ihnen erspart, weil
sie passiv sind und weil sie der Kommunalpolitik und den sonstigen
Maintaler Machern noch nie trauten. Wie sollte sich das auch
ändern, wenn keine vertrauenbildenden Maßnahmen erfolgen.
Inzwischen verstehe ich diese Bürger besser.
Das
eigentliche Übel sind die Maintaler Parteien und
selbstbezogene Akteure in deren Reihen, die glauben, mit ihrem
Mandat das Gestaltungsmonopol zu besitzen. Sie verteidigen mit allen
Mittel den geringen Gestaltungsspielraum, den ihnen Maintals
Finanzen bieten. Sie tragen sogar unpopuläre Maßnahmen, wie
Steuererhöhungen mit, damit mehr Geld fffür ihre Rosinen zur
Verfügung steht. Da ist kein Platz für Bürgerbeteiligung, die
ihnen den Gestaltungsspielraum wieder verkleinert. So sind einige
Vorgehensweisen, die sie anwenden, unfair und nur darauf
ausgerichtet, jedweden Erfolg bürgerlichen Engagements zu
neutralisieren. Als Entscheider haben sie alle Möglichkeiten und
sie machen davon rigoros Gebrauch. Das ist es, was die
Politikverdrossenheit ausmacht. Und dieses System geht durch alle
politischen Ebenen dieser Republik. Es ist wie ein böses
Geschwulst, gegen das man machtlos ist.
Klaus
Klee
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Zahnloser
Kuscheltiger
Die
Stadt Maintal hält sich einen Seniorenbeirat, den sie auch selbst
leitet. Das ist praktisch und entspricht deren Betreuungsideen für
Senioren. Die höchste erreichbare Funktion als Seniorenbeirat ist,
"Sprecher" und "Sprecherin" zu werden. Diese
Kombination ist getreu des Maintaler Gleichstellungswahns als Doppelspitze
in der Satzung zwingend vorgegeben. Die Bezeichnung
"Vorsitzender" oder "Vorsitzende" und die Leitung des Seniorenbeirats
durch Senioren wurde rundweg abgelehnt. In ihrer relativen
Bedeutungslosigkeit werden die Sprecher wohl weiterhin nur Seminare und
regionale sowie überregionale Treffen besuchen. Ihre dort gewonnenen
Erkenntnisse flossen in der Vergangenheit jedoch bis auf Themen der
Wohnberatung und der Sicherheit kaum in die mögliche
Arbeit des Seniorenbeirats ein.
Mit
der neuen noch nicht veröffentlichten Satzung wird den SprecherInnen ein Rederecht in den Ausschusssitzungen und in der
Stadtverordnetenversammlung eingeräumt, obwohl die derzeitigen
"Sprecher" seit Jahren eigentlich nichts zu sagen haben.
Der Magistrat und das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung hat es im
Grund genommen damit nur mit zwei Personen des Seniorenbeirats zu tun -
wenn überhaupt. Was man von ihnen erwarten kann, nachdem sie großzügig
vom Magistrat "berufen" wurden, ist leicht ausrechenbar. Einen
Bericht über die bisherigen jährlichen Erhebungen des Seniorenbeirats zu
seniorenrelevanten Themen wird in Zukunft laut Satzung nicht mehr
gewünscht. Dafür soll jetzt mehr praktische Gruppenarbeit verrichtet werden. So
wird die Kümmerertruppe der Maintaler Senioren endgültig zum zahnlosen
Kuscheltiger, der sich wahrscheinlich noch wohl fühlt, wenn er ab und zu
gekrault wird.
Der
bisherige Seniorenbeirat und ihre Sprecherin war in der
Diskussion um die Satzung offensichtlich ganz auf ihren Selbsterhalt nach altem Muster
programmiert, weshalb die Möglichkeit einer demokratischen Wahl des
Beirats, wie in anderen Gemeinden, massiv verhinderte. Der Maintaler
Sozialproporz schlug dann gnadenlos zu, um weiterhin die bequeme
Zuschauerrolle ihrer abgesandten Kandidaten sicher zu stellen.
Eine
Mehrheit in der Kommunalpolitik war ihrerseits daran interessiert, dass Senioren kein
wirkliches Gewicht bekommen und führte den Beirat direkt der kommunalen
Seniorenpflege zu. So sind die zunehmenden Probleme älterer
Menschen in Maintal kaum mehr unter aktiver Mitwirkung kritischer und
kreativer Senioren zu lösen.
Das haben die Fraktionen sauber hingekriegt!
Im
April 2016 wird der Seniorenbeirat vom Magistrat neu "berufen". Schon jetzt
zeichnet sich ab, dass 5 der 15 Beiräte aus Altersgründen ausscheiden.
In der Satzung ist festgelegt, dass der Beirat aus 9 bis 17 Personen
bestehen kann. Bald wird sich die Ansicht durchsetzen, dass 9 Personen
eigentlich reichen, wenn der Rest sowieso keine nennenswerte nutzenbringende Funktion
hat oder sich nicht an organisierter beschäftigender Seniorenarbeit beteiligt.
Es
liegt nun an den Kirchengemeinden, dem Maintaler Dauernutznießer Rotes Kreuz, dem
VdK, dem Frauenbeirat und wohltätigen Institutionen, ihre Beobachter in
den Seniorenbeirat zu melden, wenn sich noch Personen finden sollten, die
dieses Spiel mitmachen wollen. Wetten, dass dennoch Personen alter Prägung wieder
wollen!? Macht ja keine Mühe, man hat seine Ruhe und wird wohlwollend
erwähnt. Wem das genügt, der ist hier goldrichtig.
Zur
letzten Beiratssitzung durfte das alte Gremium noch einmal etwas
"Wichtiges" erledigen und die vorformulierten Suggestivfragen
zum Bürgergutachten abnicken bzw. unverbindlich kommentieren. Damit
erfüllte er seine Aufgabe - genau wie beabsichtigt - und kann nun als
Mitbefürworter des Bürgergutachtens gehandelt werden. Na also, geht
doch!
Spätestens
in diesem Moment war das Interesse von anwesenden engagierten Bürgern
gestorben, die gemäß Satzung als unabhängige Bürger
hätten berufen bzw. gewählt werden können. Das Marionettentheater hätte
damit um 2 freie
Bürger erweitert werden können. Daraus wird jetzt wohl nichts. Irgendwie
hat man ja auch ein Selbstwertgefühl!
Der
Seniorenbeirat ist übrigens der offizielle Herausgeber der Maintaler
Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS. Meine umfangreiche ehrenamtliche Arbeit
in der Redaktion leiste ich somit praktisch als externer unbezahlter
Mitarbeiter der Stadtverwaltung, wenn ich die Satzung des Seniorenbeirats
richtig verstehe. Ich stelle mir gerade die Frage, ob ich das unter diesem
Gesichtspunkt überhaupt will oder ob diese Arbeit nicht eigentlich zur
Öffentlichkeitsarbeit des Rathauses gehört. Dann wäre die städtische Einflussnahme
endlich aus einem Guss und Irritationen dauerhaft beseitigt. Spaß macht
mir diese Aufgabe ohnehin jetzt nicht mehr.
Maintal
hätte eigentlich eine vitale Seniorenvertretung benötigt, die
sich aktiv einmischt und Interessen der Senioren offensiv vertritt,
unabhängig davon, ob die Beiträge unbequem sind oder nicht. Nun bekommen die
Senioren für 5 Jahre erneut einen zahnlosen Kuscheltiger als Beirat. Die
Kommunalpolitik und der Magistrat haben mal wieder ganze Arbeit geleistet.
Mit echter Bürgerbeteiligung hat das nichts zu tun, sonst sähe die
Satzung anders aus.
Auch
dieser selbstherrliche Akt einer eigennützig handelnden Interessengruppe bestärkt mich in meinem Entschluss, ab
dem 1.1.2016 meine kommunale Berichterstattung einzustellen. Ich bin mal
gespannt, wer dann die Bürger über derartige Dinge offen und umfassend informiert.
Veröffentlicht
am 10.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Seit
längerer Zeit unterstützen Maintaler Bürger, die nicht dem
Seniorenbeirat angehören, das Gremium bei seniorenrelevanten Fragen
der Stadtentwicklung sowie auf anderen Gebieten und liefern aussagefähige Arbeitsergebnisse
ab, weil der Seniorenbeirat aus eigener Kraft solche Aufgaben nicht
in professioneller Art leisten kann. Die Haupt-Ansprechpartner sind Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung, die für den
Seniorenbeirat Anregungen entgegen nehmen, weil es ja dort keine
Leitung, sondern nur Sprecher gibt.
Es
war bekannt, dass auch der Seniorenbeirat zum Bürgergutachten befragt
werden sollte. Genau diese Themen wurden bisher von Herrn Roland
Hahn, der den Seniorenbeirat unterstützt, bearbeitet und er
sandte die Ausarbeitung an die politischen Gremien, die für das
Bürgergutachten stehen. Von dort erhielt er sie mit der Begründung
zurück, Einzelmeinungen würden nicht berücksichtigt, sondern nur
Gruppenmeinungen. Abgesehen davon, dass dies recht kurzsichtig und
unakzeptabel war,
ist es auch als borniert anzusehen, einen Städteplaner im Ruhestand
derart abzuweisen. Kaum ein Politiker hat auch nur ansatzweise dessen
Erfahrung, die zudem kostenlos angeboten wurde.
Es
war kein Geheimnis, dass Herr Hahn im Vorfeld der Satzung am
Satzungsentwurf mitwirkte und sich dafür einsetzte, dass der neue
Seniorenbeirat nicht wieder berufen, sondern gewählt
werden sollte. Die Senioren
sollten mitentscheiden, wer ihre Interessen im
Seniorenbeirat vertritt. Die von ihm angedachte Struktur zielte auf mehr
Mitsprache der Senioren ab. Die Sitzungen sollten
vom Vorstand des Seniorenbeirats geleitet werden, der auch die
Themen ins Gremium trägt, die dort zu bearbeiten sind. Es sollten
auch unabhängige Senioren in den Seniorenbeirat gewählt werden
können, damit
überhaupt mal etwas substanzielles passiert. Bürger, die
besonders aktiv und kreativ sind, wären besser geeignet, als die von
verschiedenen sozialen und kirchlichen Einrichtungen entsandten
Beobachter.
Wie
nebenstehend zu lesen ist, wurden all diese konstruktiven Anregungen
verworfen und dabei den aktiven Senioren Zahn um Zahn gezogen. Besonders
krass ist das Verhalten der bisherigen "Sprecher" des
Maintaler Seniorenbeirats, die einige dieser Zähne selbst mitgezogen
haben, weil sie unbedingt am bisherigen Verfahren des Berufenwerdens
festhalten wollten. Das Gremium beruft sich quasi weiterhin selbst!
Man
muss sich fragen, was denn an Senioren so gefährlich ist, dass man
deren Vertretung derart schwach mit Kompetenzen ausstattet. Es ist
wieder mal das komplett kaputte System der Maintaler Kommunalpolitik
und der Verwaltung mit sinen engstirnigen Westentaschenstrategen, die für diese
Fehlentwicklung verantwortlich sind. Aus ihrem Mund auch zukünftig
wertschätzende Worte über ach so tolle Bürgerbeteiligung und
Seniorenaktivitäten zu hören, wäre mir persönlich ein Graus. Da
muss man ja die Reißleine ziehen!
Klaus
Klee
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Wahlvereine
machen Politik
Bis
Ende Dezember müssen Maintals politische Vereine ihre Listen zur
Kommunalwahl abgegeben haben. Auch auf die Gefahr, dass ich mich mit
meinen Ansichten über Maintaler Parteien wiederhole, für mich sind das
in vielerlei Hinsicht stinknormale Vereine, die jedoch gemäß
Grundgesetz, Artikel 21 das Recht haben, bei der politischen
Willensbildung des Volkes mitzuwirken. Dort heißt es: "Ihre
Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsätzen
entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel
sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft ablegen". Im
Parteiengesetz §2 Abs. 1 ist auszugsweise noch festgelegt: "Parteien
sind Vereinigungen von Bürgern, die (...) ...insbesondere nach Umfang und
Festigkeit ihrer Organisation, nach der Zahl ihrer Mitglieder und nach
ihrem Hervortreten in der Öffentlichkeit eine ausreichende Gewähr für
die Ernsthaftigkeit dieser Zielsetzung bieten."
Die Väter des
Grundgesetzes gingen aus historischer Erfahrung natürlich davon aus, dass
sehr viele qualifizierte Bürger, die das demokratische Miteinander
stärken wollen, Parteien bilden, so dass diese Formulierungen auch
Gewicht haben. Heute kann allerdings jede noch so kleine Personengruppe
mit kruden Ideen eine Partei gründen, wenn sie sich so an die Verfassung hält, dass eine
Klage gegen sie beim Verfassungsgericht abgewiesen wird (siehe NPD).
Welche Vielfalt dabei inzwischen entstand und was die Grüppchen vorgeben
zu sein, kann man bei verschiedenen Wahlen nachvollziehen. Weniger
wäre eindeutig mehr!
Minderheiten
suchen Mehrheiten
Auf
kommunaler Ebene erfüllen meiner Meinung nach nicht alle Maintaler
Parteien die genannten Bedingungen im ursprünglichen Sinn. Deren
Mitgliederzahl und "die Festigkeit ihrer Organisationen" sprechen dagegen.
Die NPD erfüllt das zum Beispiel nicht, weil sie sich zu Maintaler Themen
nie öffentlich positioniert, in dieser Legislaturperiode nur ein einziges
Mal an Sitzungen teilnahm und die Zahl ihrer Mitglieder sehr gering ist.
Maintals Grüne und die WAM haben zwar ebenfalls erschreckend wenige Mitglieder
und sind deshalb auf parteilose Listenfüller angewiesen, sie
positionieren sich jedoch öffentlich und vermitteln Rechtsstaatlichkeit. Dennoch
muss man sich fragen, warum so wenig Bürger deren Zweck aktiv mittragen.
Setzt
man Maintals ca. 40.000 Einwohner mal in Bezug zu den Mitgliederzahlen der
Parteien oder Wahlinitiativen, so überschreitet jede der größten
Maintaler Parteien kaum die 1%-Marke. Alle Mitglieder aller
Parteien zusammen kommen noch nicht einmal auf 4% der Einwohner Maintals.
Deren politischer Wille wird also nur von einer Minderheit aktiv getragen.
Als Verein kommt dagegen die völlig unpolitische Bürgerhilfe auf über
7% der Einwohner. Selbst alle Maintaler Feuerwehren haben zusammen
mehr Mitglieder als alle Parteien zusammen. Politische Vereine legitimieren
sich also nur über vorgegebene politische Interessen, die zur Zulassung zur
Kommunalwahl ausreichen, egal, wie viel Mitglieder dahinter stehen.
Das
Ansehen von Politikern ist vielfach bedenklich
Wie
wenig aussagekräftig abgegebene Wählerstimmen hinsichtlich des politischen Willens
der Bürgerschaft sind, sieht man an deren Wahlbeteiligung. Diejenigen, die sich per Wahl
scheinbar klar für Programme und Inhalte entscheiden, machen bezogen auf alle Wahlberechtigten nur
zwischen 0,1 - 12,5 % je Partei aus. Über 60% der Wahlberechtigten
nehmen die politischen Vereine und ihr Gebaren überhaupt nicht mehr
ernst. Noch schlimmer: Sie nehmen die gesamte Demokratie kaum mehr ernst.
Dafür gibt es nur die Erklärung, dass sie kaum mehr
Vertrauen in die politisch Aktiven aller Ebenen setzen.
Die
jedoch geben sich so, als hätten sie das noch gar nicht bemerkt. Die
Parteien warten auf ihren öffentlichen Veranstaltungen vergeblich auf
ungebundene Bürger, um Bürgernähe zu praktizieren. Man ist auch hier
unter sich. Viele Bürger wollen
gar nicht mit Lokalpolitikern gesehen werden, damit man sie nicht
irrtümlich dem Dunstkreis von Parteien zuordnet. Dabei war einst die
politische Betätigung sehr angesehen. Sie stand für Verantwortung,
Engagement, Gemeinsinn, Mut und Integrität. Diese Werte sind
heute jedoch kaum mehr zu finden.
Allen
politisch Tätigen geht es scheinbar nur noch um Einfluss und Machterhalt.
Deshalb bevorzugen sie ja auch die Listenwahl, mit der sie die
innerparteiliche Hackordnung manifestieren und die vorderen Reihen
geschlossen halten. Sie gaukeln zudem ihren Wählern
Dinge vor, die sie nach der Wahl nur aus eigener Kraft halten könnten. Während einer
Legislaturperiode erkennen die Wähler dann, was von den Ankündigungen zu
halten ist. Dann ist es aber für den Rest der Legislaturperiode zu spät!
Was
bewegt Menschen, sich politisch zu betätigen?
Wenn
man Kommunalpolitik als Keimzelle politischer
"Karrieren" lang genug beobachtet und die Aktivitäten der
Akteure mit ihren eigentlichen beruflichen Qualifikationen und
Perspektiven vergleicht, scheinen einige Betätigungen sehr stark auf
geplante Partei-Karrieren hinauszulaufen. Karrieren auf anderem Weg
erscheinen nicht erreichbar oder langfristig lohnenswert.
-
Freizeitpolitiker
mit berufspolitischen Ambitionen streben nach Spitzenfunktionen.
-
Reine Hobbypolitiker haben dagegen ganz
andere, meist sogar der Demokratie dienlichere Beweggründe. Sie werden
jedoch größtenteils von den Karrieristen der Vereine untergebuttert.
-
Echte Vollblutpolitiker aus Überzeugung sind innerhalb ihrer politischen
Richtung eigentlich gar nicht mehr zu finden. Nur noch Menschen mit
unterschiedlichsten Interessen ohne effektives Durchsetzungsvermögen.
-
Regelrecht verachtet werden Kommunalpolitiker, denen man gar nicht so
unbegründet persönliche Vorteile unterstellt. Da geht es um Baugebiete,
um Bebauungspläne, um Stadtentwicklung, um Gewerbestandorte und um einen
Informationsvorsprung, der sich oft erst nach der politischen Betätigung
auszahlt.
-
Die in meinen Augen bedauernswertesten Hobbypolitiker sind
allerdings diejenigen, die nur als Stimmvieh fungieren und kaum in sie gesetzten Erwartung erfüllen. Solche Personen
fördern wegen ihrer Formbarkeit besonders stark die
Politikverdrossenheit.
Parlamentarische
Arbeit ist anspruchsvoll
Jede
Partei oder Wahlalternative hat Fraktionsmitglieder, die stets alle
Vorlagen und Sitzungsunterlagen besonders engagiert durcharbeiten und auch
alles verstehen, was sie da durcharbeiten. Genau diese Personengruppe
gewinnt eine spezielle Einstellung zu Fakten, Daten und Absichten und
leitet davon eine mögliche Entscheidung ab. Kommt es zu unterschiedlichen
Auffassungen, so klärt sich substanziell das weitere Vorgehen unter genau
diesen Personen. Der Rest der Fraktionen muss dann lediglich noch
überzeugt werden. Sie werden je nach Ausübung des Fraktionszwangs
eingenordet.
So
kommt es dann zu genau den geschlossenen Abstimmungsverhalten,
die wir aus dem Parlament kennen. Natürlich erkennt man am
Abstimmungsverhalten auch die Homogenität von Fraktionen. Das freie
Entscheiden derer, die Vorlagen komplett begriffen haben, ist nach wie vor
sehr hoch einzuschätzen, auch wenn es in manchen Fraktionen aus Gründen
der Solidarität verpönt ist. Ein Stadtverordneter, der sich seiner
persönlichen Wählerschaft verpflichtet fühlt, erzeugt jedoch mehr
Glaubwürdigkeit als eine Herde wenig Qualifizierter, die nur ihrem
Leithammel folgt.
Ein
"schöner Verein" oder "en scheene Verein!"
Jeder
politische Verein ist im Grund genommen so angesehen, wie die Summe
seiner Schwachleister. Der Abstand zwischen ihnen und der
Parteispitze bestimmt das Gesamtniveau und die Beurteilung, ob es sich "um
en scheene Verein" handelt, wie der Volksmund sagt. Dennoch
werden Hinterbänkler dringend gebraucht, um Abstimmungen zu gewinnen,
um Mehrheiten zu bilden - leider!
So,
wie die Rollen in Fraktionen verteilt sind, so stark sind die Partei- und
Fraktionsführungen einzuschätzen. Starke Persönlichkeiten brauchen ein
starkes Team. Der Umkehrschluss ist genau so aussagekräftig. Immer wieder tauchen bei Wahlen neue
Zugpferde am Horizont auf, die die Wähler mit ihrer Persönlichkeit beeinflussen sollen. Hier ist der
Pfad zwischen Glaubwürdigkeit und schönem Schein eine wahre
Gratwanderung.
Die
Wähler können Wahlen nur sehr wenig beeinflussen, wenn sie das primitivste
aller Wahlverfahren - das Kreuz im Kreis - anwenden.
Nur gezieltes
Kumulieren und Panaschieren sowie das Streichen von Kandidaten kann bei
entsprechender Wahlbeteiligung etwas mehr Qualität in den Listen nach vorn spülen.
Optimales
Wählen ist organisatorisch gar nicht möglich
Die
flächendeckende Anwendung des Kumulierens und Panaschierens bei
gleichzeitig hoher Wahlbeteiligung kann praktisch nur über Briefwahl
funktionieren, denn die Wahlbüros sind dafür gar nicht ausgelegt, jedem Wähler 10 - 15 Minuten oder länger für die Stimmabgabe
einzuräumen. Die Briefwahl ist jedoch an Bedingungen geknüpft, die
glaubhaft versichert erfüllt sein müssen, so dass
nicht jeder Wähler davon Gebrauch machen kann.
So werden erneut viele
Wähler das berühmte Kreuz im Kreis machen, wofür übrigens auf allen Plakaten
geworben wird, ohne die Chance auf die Bestbesetzung des Parlaments zu
nutzen. Dass sich dadurch substanziell nichts ändert, ist offensichtlich
gewollt.
Veröffentlicht
am 05.12.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Zusammenwirken
der Kräfte |
Zu
Beginn meiner Berichterstattung und Kommentierung der Maintaler
Kommunalpolitik im Jahr 2003 stand die Karikatur, die zeigte, wie eng verbunden
die Politik der örtlichen CDU mit Bürgermeister Rohrbach war. Dies
hielt er bis zum Ende seiner Amtszeit konsequent durch, musste allerdings immer
wieder Kompromisse mit politischen Kontrahenten schließen, weil Maintals CDU
die nötigen Stimmen fehlten. Er
war halt ein CDU-Mann. Dennoch wäre er immer gern ein
Bürgermeister aller Maintaler gewesen, das spürte man.
Trotz
gespielter Trennschärfe zwischen den Fraktionen konnte er stets den
inneren Zirkel der Maintaler Politik auf seine Linie bringen, was
Wähler verprellte und natürlich zur Politikverdrossenheit der
Bürger beitrug. Politische Entscheidungen glichen immer wieder
einem Kuhhandel oder hatten ein Geschmäckle.
Seine
Haushalte konnten die Fraktionen trotz formal angebotener
Transparenz nie entkeimen und sie fanden es offensichtlich ganz
normal, dass am Ende vieler Haushaltsjahre von den prognostizierten
Defiziten nicht viel übrig blieb. Man blickte in den Fraktionen halt nicht
durch, was auch an der Informationspolitik lag.
Die
Fraktionen gaben sich stets mit kleinen Korrekturen einzelner
Haushaltsposten zufrieden,
konnten damit jedoch nicht die über die ausgewiesenen Defizite ausgelösten
Mangelwirtschaften verhindern. Hier wird deutlich, wie wenig
Substanz in den Fraktionen steckt und wie rigoros diese Schwäche
vom Amtsinhaber ausgenutzt wurde.
Bald
ist das Bürgermeisteramt erstmals in parteilosen Händen und ein
Arbeiten ausschließlich im Sinne der
Bürger und zum Wohl der Stadt möglich. Man kann gespannt sein,
wie die parteilose Bürgermeisterin die Aufgabe anpackt. Dann wird
es sich zeigen, ob auch sie die Schwächen der Maintaler
Kommunalpolitik nutzt oder dafür sorgt, dass möglichst viele
Stadtverordnete auch verstehen, was man ihnen an Informationen
vorsetzt. Denn nur davon hängt die Qualität der wichtigen Haushaltsentscheidungen ab.
In
der Vergangenheit war immer wieder von Transparenz und
Offenheit gegenüber den Bürgern die Rede, die sich neben der
Politik ehrenamtlich einbringen
wollen. Die Grenzen der Offenheit waren jedoch allzu oft sicht- und
spürbar. Auch hier gibt es eine Erwartungshaltung an die neue
Bürgermeisterin.
Zuletzt
wurde eine zusammengewürfelte Gruppe von Bürgern gezielt mit
Informationen versorgt, um in einem "Bürgergutachten"
ein bestimmtes Ergebnis zu erarbeiten.
Aus diesem Ergebnis suchen sich die Fraktionen jetzt nur das heraus, was
in ihr Konzept passt. Wie belastbar diese neuen Erkenntnisse sind,
wurde erst gar nicht hinterfragt. Es passte eben!
Kommunalpolitik
ist ein anspruchsvoller Job - vom Bürgermeister bis zum
letzten Hinterbänkler. Die Parteien und Wahlinitiativen sollten
sich jetzt ihrer Verantwortung bewusst sein und die Qualifikation
ihrer Kandidaten gründlich prüfen. Wer seine Liste nicht adäquat
füllen kann, sollte erst gar nicht antreten! Es sei denn, man will weiterhin
den bisherigen Weg gehen. Wohin der jedoch führte, ist allgemein bekannt.
Nun
werden wieder parteilose Kandidaten gesucht, um sie in Fraktionen zu
integrieren, wenn sie gewählt würden. Diese werden jedoch
schnell erkennen, wie die Fraktionen funktionieren und entweder ihr
Mandat eigenverantwortlich ausüben oder sich einem Programm
unterordnen, das sie kaum mitgestalten konnten.
An
die Wähler geht der Rat:
Wer wählt, sollte
sich seiner Verantwortung bewusst sein. Was in Maintal geregelt
wird, geht direkt an den eigenen Geldbeutel.
Klaus
Klee
|
|
Der
aufgeblasene Apparat
Ehe
ich diese Seite endgültig schließe, werde ich einige kommunale
"Baustellen" noch einmal beleuchten. Heute geht es mir besonders
um Bürgerbeteiligungskultur und die Öffentlichkeitsarbeit des
Rathauses. Es gibt einige Denkansätze in Maintals Verwaltung hinsichtlich
der Bürgerbeteiligung und der Öffentlichkeitsarbeit, die vom Ansatz her
absolut richtig sind. Kritisch sehe ich allerdings die Umsetzung und den
Aufwand. Kosten für Externe, Personal und Schulungen, ehe überhaupt mal
was passiert, stehen in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen. Bei einem
kritischen Vergleich des Aufwandes mit dem Nutzen und der Untersuchung der
Verfahrensweisen würde deutlich, wo die Fehler liegen. Doch das ist weder
vom Bürgerbeteiligungs-Stadtrat, noch von der Politik gewünscht. Das
deutlichste Gespür für das Missverhältnis haben langjährig
ehrenamtliche Aktive, die sich unentgeltlich einbrachten, ohne bis heute
adäquate Ergebnisse zu sehen. Doch deren ehrlicher Rat ist ebenfalls
nicht gefragt. Als Bürger, die inzwischen genügend Einblick haben, wäre
deren Rat zu unbequem. Momentan wird von der entsprechenden
Stabsstelle die Projektarbeit der Stadtleitbildgruppen und der
Öffentlichkeitsarbeit ins vermeintlich rechte Licht gerückt, um die
ehrenamtlich Aktiven bei der Stange zu halten. Das entspricht der unterste
Stufe der Anerkennungskultur, die sich ein kleiner Kreis genehmer
Ehrenamtlicher erarbeiten durfte. Nach fünf Jahren des Aufgusses der Lokalen
Agenda wiederholen sich jedoch die gleichen Fehler, mit denen die
Lokale Agenda bereits eingeschläfert wurde.
Nun
soll eine Gruppe "frischer" Aktivisten das bisher auf Halde
liegende "evaluieren", ehe es erneut in den Schubladen
verschwindet, wenn sich nichts grundlegend ändert. Im Handel nennt man
das "Umetikettieren". Dabei ist längst bekannt, wo der Fehler
der jahrelang erfolglos praktizierten Vorgehensweise liegt. Seit dem
Bürgerhaushalt 2013 ist sogar den ignorantesten Strategen klar, dass
allen Projekten eine zielführende Systematik fehlt, mit der
entscheidungsreife Vorschläge über die Gremien in die
Stadtverordnetenversammlung gelangen können. Mit einer
Bürgerbeteiligungssatzung und einem Umsetzungsmodul innerhalb des
Stadtleitbildprozesses ähnlich der Systematik eines echten
Bürgerhaushalts käme so viel Drive in die Prozesse, dass sie sich
endlich auch mal lohnen würden. Anstelle richtiger Schritte zu planen,
wird jedoch mit überzogener Öffentlichkeitsarbeit der organisierte
Stillstand zelebriert. So zumindest finde ich es.
Der
Kampf um Hoheitsgebiete
Maintals
Kommunalpolitik wird von politischen Vereinen geprägt, die sich
"Parteien" oder "Wählergruppe" nennen. Sogar das Wort
"Alternative" wird benutzt, als gäbe es in den wichtigsten
Punkten einen Unterschied. Im Grund genommen wollen sie alle nur Macht und
Einfluss. Denn dieser ist nötig, um etwas bewegen zu können. Bei wem es
zur Macht nicht reicht, der muss sich auf Allianzen mit anderen einlassen,
bei denen es aus eigener Kraft ebenfalls nicht reicht. Irgendwann hat eine
Machtallianz die Nasenspitze vorn und kann mehrfach zurechtgebogene
Vorhaben mit knappsten Mehrheiten durchsetzen. Der Wähler hat zuvor kaum
Gelegenheit, alle denkbaren Optionen zu erahnen, die sich durch sein
Wahlverhalten ergeben. Nun machen die Gewählten erneut 5 Jahre lang, was
sie wollen und sagen das den Bürgern auch unverblümt bei jeder passenden
Gelegenheit.
Das
wichtigste Mittel zur Umsetzung von Ideen (neben reiner Sachpolitik) sind
nun mal die städtischen Finanzen. Sie bestimmen die Spielräume
der Gestaltung. Die Hoheit über die Zahlen und deren Richtigkeit hat der
Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin. Fast kein Stadtverordneter hat
eine echte Chance, die Zahlenwerke so zu überprüfen, dass windige
strategische Ansätze von fundamentierten Zahlen zu unterscheiden sind.
Genau dieser "Vorteil" wurde bisher politisch nicht nur ausgenutzt,
sondern auch über Gebühr strapaziert.
Im
Bürgerhaushalt 2013 näherte sich die Steuerungsgruppe aus Sicht
einiger Teile der Verwaltung genau diesem Sachverhalt sehr stark an. Das
war so nicht gewollt und in den Auswirkungen nicht mehr kalkulierbar. Mit
der Auflösung der damaligen Steuerungsgruppe gelang eine Art
Befreiungsschlag, mit dem auch die meisten Fraktionen aus unerklärlichen
Gründen sehr zufrieden waren. Was sie aus dem Bürgerhaushalt 2014 machten,
ist hinreichend bekannt. Danach lösten sie das neue
Bürgerbeteiligungsinstrument ganz auf.
Bei
der Bürgerbeteiligung geht es im Grund genommen nur um eine
genehme Zuarbeit der Bürger bei unpopulären Maßnahmen ohne jede
Verbindlichkeit und um die Erzeugung eines Ideen-Fundus, der bei
vorherrschender Ideenlosigkeit hilfreich sein kann. Neue Ideen werden
kompostiert und fließen erst dann ein, wenn sie exakt in ein Konzept
passen. Dabei stört es nicht, wenn die Idee einem ganz anderen
Sachverhalt galt.
Nun
kommt die eigens für solche Winkelzüge geschaffene und passgenau
besetzte Stelle der Öffentlichkeitsarbeit ins Spiel und setzt
genehme Ideenfragmente ins rechte Licht., als seien sie der sehnlichste
Wunsch der Maintaler Bürger und würden von einer breiten Mehrheit
getragen. In Wirklich passten sie lediglich in eine der von
mehrheitsfähigen Fraktionen oder dem Magistrat betriebenen Planungen.
Somit wird Öffentlichkeitsarbeit zum Druckmittel für andere Fraktionen
und zum Zucker für die Affen, die sich einer gewissen Anerkennungskultur
erfreuen sollen. Mit einem ehrlichen Umgang zwischen Magistrat, Politik,
Verwaltung und Bürgern hat das absolut nichts zu tun.
Magistrat
und Politik halten immer dann zusammen, wenn es um ihre Kompetenzen geht.
Es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, Elemente der Bürgerbeteiligung mit
Kompetenzen auszustatten, die aktiven Bürgern ermöglichen, ihnen auf
Augenhöhe zu begegnen. Die Verwaltung trägt dieses Bemühen sehr stark
mit, weil auch sie Interessen hat, die sie in Gefahr sieht. Die Folge sind
zum Beispiel auch diese "Lummerland"-Beiräte wie der
Frauenbeirat, der Seniorenbeirat und andere nützliche Placebo-Funktionen,
die wohlweislich von Verwaltungsbereichen geleitet werden. In allen
Bereichen geht es nur darum, alles unter Kontrolle zu haben. Alle
segensreichen Veränderungen sollen vom Magistrat und der Politik kommen.
Bei Schweinereien jedoch, wie zum Beispiel die beabsichtigte Erhöhung der
Grundsteuer B zum Ausgleich schwerer finanzpolitischer Fehler der
Vergangenheit werden die Bürger der Bürgerbeteiligungsprojekte hinzugezogen.
Es gehört schon eine gute Portion Unverschämtheit dazu, solches auch
noch positiv darstellen zu wollen, wie zuletzt in der Bürgerversammlung.
Öffentlichkeitsarbeit
und Propaganda
In
den letzten Jahren reifte im Magistrat die Erkenntnis, dass mit einer
gezielten Öffentlichkeitsarbeit die Wahrnehmung Maintals verbessert
werden könnte. Das ist grundsätzlich richtig, wenn es richtig angepackt
wird. Zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Propaganda liegt jedoch nur ein
kleiner Schritt. Öffentlichkeitsarbeit soll zu einer Sache das
Umfeld gut ausgewogen ausleuchten und über weitere Schritte informieren,
die bestimmte Werte in der Kommune verändern. Erst die Gegenüberstellung
der vielfältigen Risiken, Gefahren und Nebenwirkungen zu den sich
ergebenden Chancen, dem Nutzen und der Nachhaltigkeit lässt erkennen,
welche Herausforderungen gemeistert werden sollen.
Was
wir seit längerer Zeit erleben, ist jedoch Propaganda, das
Verbreiten ideologischer Ideen und einseitiger Meinungen, um die
Bevölkerung in einer bestimmten Weise zu beeinflussen. Mit Journalismus
oder anständiger journalistischer Tätigkeit hat das nichts zu tun.
Dennoch werden die vielen Pressemitteilungen mitsamt ihren Überschriften
nicht nur in der Lokalpresse, sondern auch in allen Wochenzeitungen und
Anzeigeblättern unredigiert abgedruckt. Dadurch entsteht bei den Lesern
der Eindruck, dass das, was überall unkommentiert abgedruckt wird, wohl
die einzig richtige Information sei.
Der
Fluch ehrenamtlicher Tätigkeit und kommunalen Interesses liegt in der
Kenntnis tatsächlicher Sachverhalte. Während Greti und Bleedi mit dieser
Propaganda tatsächlich unvoreingenommen erreicht werden und der Eindruck
entsteht, es sei alles in bester Ordnung, schwillt kundigen Bürgern bei
diesen Veröffentlichung der Kamm. Die Folge ist die völlige Abkehr von
der Kommunalpolitik und ein gewaltiger Ansehensverlust der Verwaltung, die
dieses Spiel bereitwillig mitspielt.
Mitarbeiter
der Städtischen Verwaltung geben gern von sich, dass sie Wahlbeamte
kommen und gehen sehen und dass sie selbst stets bleiben. Das nährt den
Verdacht, dass sie einen ganz wesentlichen Teil der Strategie nicht nur
mittragen, sondern auch aktiv betreiben. Es ist für aktive Bürger
schwer, hier die Spreu vom Weizen zu trennen. Am ehesten wird es die neue
Bürgermeisterin ergründen können, wer hier welche Rolle spielt und wie
sie persönlich dazu steht. Allein das zu beobachten, wird interessant
werden!
Ernüchterndes
Fazit
Am
Ende meines ehrenamtlichen Engagements in Bürgerbeteiligungsprojekten und
meiner kommunalpolitischen Kommentierungen und Aufklärung bleibt ein
recht fader Beigeschmack. Auf der einen Seite gab es Momente, in denen
Aufrichtigkeit beinahe greifbar war und im nächsten Moment das Erlebnis
absolut unakzeptablen Verhaltens, das alles zerstörte, was mühsam
aufgebaut wurde.
Gemeinsam
Erarbeitetes wird vielfach nicht konsequent umgesetzt, sondern
ausgesessen, verwässert, umetikettiert und erneut als Errungenschaft
verkauft, nachdem es angestaubt aus der Kiste hervorgeholt wurde. Immer
neue Personengruppen lösen kundige Bürger in den Prozessen ab, nur der
Einflussnahme wegen.
Besonders
enttäuscht bin ich von kommunalpolitischen Haflingern und windigen
Strategen, die sich keiner Bürgerbeteiligung offen stellen und viele gute
Ansätze eigennützig zerstören. Sie leben ihren 5-Jahres-Auftrag
grenzwertig aus und haben dabei nur selten faire Sachpolitik im
Sinn.
Mit
Ekel erfüllt es mich, wenn einige dieser Strategen zu Zeiten der Wahl die
Worte "Sozial" und "Gerechtigkeit" in den Mund nehmen.
An deren Umdenken zu glauben, ist eine absolute Illusion. Sie sind trotz
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit verachtenswerte Vertreter ihrer
Zunft.
Das
Zusammenspiel von Magistrat, Politik und Verwaltung zementiert die
Maintaler Verhältnisse und öffnet keinen Spalt breit eine Lücke für
faire, bürgernahe Bürgerbeteiligung. Die Inszenierung von Bürgernähe
und Propaganda ist ein aufgeblasener Apparat, der eigentlich nur heiße
Luft produziert. Wenn sich etwas verändert, was man offiziell der
Bürgerbeteiligung zuschreibt, so entspricht es vornehmlich anderen
Erwägungen oder zwingenden Notwendigkeiten, die im Parlament abgesegnet
wurden.
Für
Menschen mit einer gewissen Selbstachtung ist inszenierte
Bürgerbeteiligung nach Maintaler Muster völlig ungeeignet. Die
Honorarkräfte und Berater sollte man sich sparen! Es würde schon
genügen, den Bürgern aufmerksam zuzuhören und die richtigen Schlüsse
daraus zu ziehen.
Veröffentlicht
am 28.11.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Maintaler
Therapiewoche
Mit
der Bürgerversammlung vom 19. November 2015 ging die Maintaler
Therapiewoche für immer noch interessierte Bürger zu Ende. Aus der Sicht
des Veranstalters war die Beteiligung von maximal 30 Bürgern (nach Abzug
der städtischen Bediensteten, der Magistratsmitglieder und der
Stadtverordneten) ein klares Zeichen für den ausgesprochen hohen
Zufriedenheitsgrad der Bürger. Mag durchaus sein, dass etwas Sarkasmus in
dieser Einschätzung lag, denn die weiterhin gestiegene Abkehr der Bürger
vom Gemeinwesen und den sie verwaltenden Personen wäre doch eine zu
schmerzliche Erkenntnis.
Bezeichnend
für die Inszenierung der Bürgerversammlung war das gewählte One-Way-
Unterrichtungskonzept mit Dialogbremse. Es war gewünscht, auf Kärtchen
zu den selbstgerecht zurechtgebogenen Präsentationen Fragen zu stellen,
die auch scheinfaktisch beantwortet wurden. Engagierte
Meinungsäußerungen zu den Themen wurden mit dieser Methode jedoch erneut
unterbunden. Es besteht offensichtlich kein Interesse an einem wirklichen
Dialog. Das allein hat schon den Charakter einer Therapiemaßnahme.
Im
Vordergrund stand einmal mehr die Selbstbeweihräucherung und die
Rechtfertigung für diskussionswürdige Vorgehensweisen. Für
Bürgermeister Erhard Rohrbach war es die letzte vergebene
Möglichkeit einer glaubhaften Selbstkritik. Die neue und am Montag
bereits vereidigte Bürgermeisterin Monika Böttcher, die
während der Veranstaltung mitten im Niemandsland zwischen erklärungssüchtigen
Vortragenden und ernüchterten Bürgern Platz genommen hatte, dürfte im
Umgang mit den Bürgern jede Menge Verbesserungspotenziale erkannt haben.
Das heißt allerdings noch lange nicht, dass sich ab Januar 2016 etwas
ändern wird. Zu groß ist der Kreis der Akteure und zu groß deren
Überzeugung, stets richtig zu handeln.
Die
Therapiewoche begann am Montag mit der Stadtverordnetenversammlung. In
deren Mittelpunkt stand das Szenario, dass in wenigen Tagen bis zu 1.000
Flüchtlinge in Maintal eintreffen könnten. Dazu hatte der
Stadtverordnetenvorsteher die Kreisspitze eingeladen, um den Bürgern
reinen Wein einschenken zu lassen. Landrat Erich Pipa muss
sich recht vorgeführt gefühlt haben, weil er zuvor von allen
Institutionen der Landesregierung im Regen stehen gelassen worden war.
Keine der für eine erfolgreiche Erstaufnahme und Unterbringung einer so
großen Menge von Flüchtlingen erforderlichen Entscheidungen und
Vereinbarungen waren abgeschlossen worden. Er stand also mit nahezu leeren
Händen vor dem Parlament und den Besuchern.
Die
Maintaler Cheftherapeuten für kritische und ängstliche Bürger hatten
jedoch vorgesorgt. Mit einer ausgefeilten Präsentation wurde den
Anwesenden vermittelt, wie gut Maintal bereits gerüstet ist und welche
Schritte gerade umgesetzt werden. Auch der Landrat bescheinigte Maintal
eine hervorragende weitsichtige Vorarbeit, die von Verwaltung und
Ehrenamtlichen geleistet wird. Die Fraktion der organisierten
Unbedarftheit, die das Flüchtlingsthema zum Hauptwahlkampfthema erkor,
erkannte sichtlich die hohe Akzeptanz der notwendigen Maßnahmen und gab
sich unerwartet sprachlos. Die Allianz der sozialen Selbstgerechtigkeit
war zufrieden und die anwesenden Bürger begriffen durchaus den Ernst der
Lage. Die Therapie der Beschwichtigung war also geglückt.
Zu
diesem Erfolg hatte auch die Sitzungseröffnung beigetragen. Mit
bewegenden Worten war Karl-Heinz Kaiser äußerst angemessen
auf die Terrorhandlungen von Paris eingegangen und er
verdeutlichte, was das für die Bevölkerung Europas bedeutet. Alle
Anwesenden gedachten würdevoll der Opfer und erweiterten diese
Empfindungen später auf Altkanzler Helmut Schmidt und den
Kommunalpolitiker Ernst Maul. Beide verstarben in der
vorigen Woche. Wer etwas weiter dachte, empfand infolge der Verschärfung
vieler Probleme und des Verlustes großer Denker und engagierter
aufrechter Personen eine gewisse Leere und Hilflosigkeit. Es bestand also
auch in diesem Punkt Therapiebedarf, um Zuversicht zu erzeugen und den
Zusammenhalt zu stärken.
Bei
der Vereidigung der neuen Maintaler Bürgermeisterin stand bei vielen
Anwesenden die Frage im Raum, ob sie die in sie gesetzten Hoffnungen
erfüllen kann und die Gedanken gingen sofort zur Kommunalwahl, bei der
die Karten neu gemischt werden. Für die parteilose Amtsinhaberin (ich
vermeide bewusst die Formulierung "parteienunabhängig") wird es
ganz wesentlich sein, welche Geisteskinder welche Fraktionen bilden werden
und wie eine wirklich konstruktive Zusammenarbeit zum Wohl der Bürger
zustande kommen könnte. Die Wähler werden wohl auch unter diesem
Gesichtspunkt zur Wahl gehen und kräftig kumulieren und panschieren
müssen. Nach der Vereidigung ging das
Tagesgeschäft weiter, so dass im Anschluss wieder banalste inmitten
gehaltvoller Dinge erörtert wurden.
Auf
der Bürgerversammlung, auf der knüppeldicke Themen im Raum standen,
glitten die gesteuerten Frage- und Antwortspielchen ebenfalls schnell in
alltägliche Niederungen, die man gut zu beherrschen glaubt. Es muss ja
auch Themen geben, die einfach zu bewältigen sind.
Den
Rest des Abends versuchte ich, die Eindrücke der Inszenierung der
Bürgerbeteiligung während der Bürgerversammlung zu verarbeiten. Dabei
wuchs bei mir zunehmend das Verständnis für die Bürger, die zuhause
geblieben waren. Hauptsache, Magistrat, Verwaltung und Politiker fühlen
sich jetzt wohl! Dann - bis zur nächsten Therapiesitzung!
Veröffentlicht
am 20.11.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Mit
den beiden Präsentationen der Bürgerversammlung zu den Themen
Bürgerbeteiligung und speziell dem Bürgerhaushalt bewiesen die
Vortragenden, dass sie immer noch nicht begriffen haben, was sie
bisher mit bestimmten Vorgehensweisen anrichteten. Es wäre ein Akt
sozialer Hygiene gewesen, neben dem Licht auch die Schattenseiten zu
zeigen. Kein Wort war darüber zu hören, dass der
Stadtleitbildprozess lediglich die Auffrischung der Lokalen Agenda
war, deren Ergebnisse seit über 15 Jahren in den Schubladen
schlummern und Ergebnisse des Stadtleitbildprozesses nun auch schon
5 Jahre auf ihre Umsetzung warten. Jetzt soll all das noch einmal
"evaluiert" werden, ehe wirklich etwas
passiert.
Mit
dem Bürgergutachten, das lediglich eine der Varianten eines
Umsetzungskonzepts darstellt, aber absolut nicht erforderlich war,
wurden alle bisher im Sinne der Stadtentwicklung ehrenamtlich
Tätigen brüskiert, nur um Ergebnisse zu erzielen, die besser ins
eigene Konzept passen.
Nachdem
der Bürgerhaushalt 2013 ein wirklicher Bürgerhaushalt war, der
jedoch Verwaltung und Politik hoffnungslos überforderte, wurde der
Bürgerhaushalt 2014 ausschließlich zu Erhöhung der Grundsteuer
und zur Erzielung steuerlichen Beifangs genutzt, um die
haushaltstechnischen Fehler eines ganzen Jahrzehnts zu kaschieren
und zukünftiger (Miss-)Wirtschaft ein kleines finanzielles Polster
zu verschaffen. Von den über 50 Millionen € Schulden kommt
Maintal dadurch nicht herunter, das sei aber kein Problem, weil
diese Schulden ja alle "rentierlich" seien. Die
missbräuchliche Nutzung des Bürgerhaushaltsprozesses wurde zwar
eingeräumt, jedoch infolge der allgemeinen Ratlosigkeit von den
Fraktionen abgesegnet worden. Als Selbstkritik war mir das zu wenig.
Auch
wenn ich meinen Lesern und vor allen Dingen den Tätern auf den
Wecker gehe, ich bleibe dabei: Zu einem glaubhaften Neuanfang und
Miteinander gehört, dass man zu seinen Fehlern steht und zu
erkennen gibt, dass man daraus gelernt hat. Dieses Signal vermisse
ich!
Momentan
versuche ich zu ergründen, wie all diese Vorgehensweisen
aufeinander abgestimmt sind und wer welche Interessen auch in
Zukunft vertritt. Es wird wohl daran scheitern, weil die Offenheit
fehlt und das Geflecht zu verfilzt ist. Beharrliche Menschen, zu
denen auch ich mich zähle, werden bald dieser Art des Umgangs mit
den Bürgern den Rücken kehren. Wer will sich schon permanent
verarschen lassen!?
Klaus
Klee
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Maintaler
Interessenkompott
Maintals
Parteien taumeln gerade auf die Kommunalwahl zu. Taumeln deshalb, weil sie
wegen unerwarteter Ergebnisse ihrer Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl
entweder frustriert oder regelrecht besoffen sind. Es gilt momentan,
irgendwie das Profil zu schärfen, um sich bestimmten Wählergruppen oder
Nichtwählern anzubieten. Noch hat der richtige Wahlkampf nicht begonnen
und konkrete Programme, die zur Orientierung der Wähler dienen könnten,
liegen noch in der Schublade. Ersatzweise werden nebulös oder ganz
konkret Gefühle bedient, die jedes Programm überdecken können. Maintals
CDU spielt gerade mit dem Flüchtlingsproblem und einem scheinheilig
anmutenden Schulterschluss mit dem aus dem Stadtleitbildprozess speziell
hervorgegangenen Patchwork-Verein, der ein Mehrgenerationenhaus am Weides
in Hochstadt mit einem privaten Investor plante. Das Projekt wurde jedoch
zugunsten eines Gebäudes für 50-60 Flüchtlinge an diesem Ort verworfen
und es wird von der Politik momentan nach einem neuen Grundstück gesucht,
um ein solches Projekt zu verwirklichen. Nachdem jetzt ein Grundstück in
der Nähe des Bahnhofs Maintal Ost im Gespräch ist, stürzt sich die CDU
auf diese Alternative, weil sie offensichtlich dem Patchwork-Verein nicht
gefällt. Munter wird bei der Kritik das seriöse Stadtleitbildprojekt mit
der Projektlösung des privaten Vereins verwurstelt, wo eigentlich
dringend Sachlichkeit und Gemeinwohl angesagt wäre.
Aus
recht eigennützigen Gründen bot der Verein in letzter Minute vor der
Entscheidung zwei Wohneinheiten des Mehrgenerationenhauses für 12
Flüchtlinge an, womit man offensichtlich in der neuen Siedlung die Zahl
der Flüchtlinge begrenzen und zudem die Finanzierung zweier Wohneinheiten
absichern wollte. Vorgeschoben wurde sogar, viele Bewohner am Weides
hätten sich angeblich genau wegen dieser Konstellation für die Siedlung
entschieden(!?). Das kann man so tatsächlich in einem Schreiben ans
Parlament nachlesen. Da die gegenteilige Entscheidung größtenteils über
das Votum der SPD zustande kam, meint nun die CDU, ein geeignetes
Wahlkampfthema gefunden zu haben, um sich von der SPD und allen anderen
sozial denkenden Politikern abzugrenzen.
Bereits
am Montag, dem 16. November 2015, wird die CDU in der Parlamentssitzung
Farbe bekennen müssen. Wie salzig die Krokodilstränen werden dürften,
wird man sehen, denn der Landrat wird persönlich darüber informieren,
wie viele Flüchtlinge (1000?) Maintal demnächst erreichen. Der
gleichzeitige Schulterschluss der CDU mit den Rhön-Straßen-Protestlern,
die gegen Flüchtlingsunterkünfte in ihrer Nähe sind und dem
Patchwork-Verein, der sich so edelmütig für Integration im eigenen
Objekt gibt, passen einfach nicht zusammen. Wo Solidarität mit
Flüchtlingen angebracht wäre, werden diese ahnungslosen Menschen im
Zusammenhang mit einer Wahl instrumentalisiert.
Langsam
mal zum Sammeln blasen!
Beide
großen Maintaler Volksparteien machen momentan einen gerupften Eindruck
wegen der Fluktuation und des Verlustes von Zugpferden. Auch ist eine
innere Zerrissenheit in den Parteien spürbar. Frostige Ketten halten,
erfüllen jedoch wegen ihrer Starrheit nur bedingt Anforderungen, die
Bürger an sie stellen. Was fehlt, ist spürbare Wärme und Herzblut beim
Vertreten von Bürgerinteressen. Alles gilt nur noch dem Machterhalt.
Die
FDP konstruierte als Wahlkampfthema Probleme bei beiden Fährverbindungen.
Was da den Bürgern so aufgetischt wird, wird gerade kompetent
hinterfragt. Übrig bleiben wird zumindest die Sorge um die
Verkehrsverbindung. Na ja...!
Vielleicht
sind andere Themen etwas griffiger!?
Die
Grünen werden mal wieder ein Problem haben, ihre Liste zu füllen.
Vielleicht gehört ja sogar der Umweg über die Fastnachtsregentschaft
ihres Spitzenpolitikers zur grünen Kandidatensuche und zum Stimmenfang.
Irgendwie stellt die karnevalistische Regentschaft eines Politikers die
Grundidee des Karnevals auf den Kopf. Hier gibt es aber gerade in Maintal
durchaus Vorbilder. Wenn Prinzenpaar zu sein glücklich macht und die
Popularität steigert, dann erfüllt es ja einen guten Zweck.
Maintals
Parteien sollten jetzt intern erst einmal wieder zur Ruhe kommen und die
Reihen schließen. Sie machen derzeit teilweise keinen homogenen Eindruck.
Vieles wirkt momentan wie Laientheater und wenig überzeugend. Welcher
Wähler will schon zwischen mehreren Übeln wählen?! Doch - die Hoffnung
stirbt zuletzt! Bis März ist ja noch ein wenig Zeit...!
Veröffentlicht
am 15.11.2015
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wer
momentan vorzugsweise an sich denkt, der wird in der Maintaler CDU
eine neue Heimat finden, wenn er dort noch nicht angekommen sein
sollte. Dies betrifft vor allen Dingen die Flüchtlingsfrage. Mit
großem nachträglichen Bedauern nahm die örtliche CDU hin, dass
sowohl der Kandidat zur Bürgermeisterwahl als auch die Fraktion dem
Masterplan für die Flüchtlingsunterbringung zustimmten und dieses
Thema aus dem Wahlkampf heraus hielten. Gerade in Bischofsheim
hätte sich das Wahlergebnis verbessern lassen, wenn man gegen die
Pläne Front gemacht hätte. Das hätte sogar die heftigen
Dissonanzen zwischen dem Kandidaten Markus Heber und CDU-Wählern
übertüncht. Die Wahl ist verloren und die Verjüngung der
Parteispitze gescheitert. Punkt!
Das
soll sich bei der Kommunalwahl ändern. Auf der Suche nach
Wählerstimmen ist der Maintaler CDU nun das Flüchtlingsthema recht
willkommen. Es hat nur einen Haken: Wie verhält man sich so, dass
die Wähler nicht merken, dass man zur gleichen Zeit für und gegen
etwas ist? Die CDU ist für die Fürsorge einiger Weniger, wenn
damit ein guter kommerzieller Zweck erfüllt wird, aber gegen
organisierte Unterbringung in Wohngebieten ihrer umworbenen
Klientel. Für einen politischen Verein mit einem "C" im
Namen ist das nur schwer glaubhaft rüber zu bringen.
Die
Maintaler CDU wird noch lang an ihrem neuen Image herumfeilen
müssen, um alle Irritationen zu beseitigen. Sie konnte mit der
Verjüngung der Wählerschaft nicht mithalten und muss nun mit dem
Besitzstandsenken, Ressentiments und Ängsten ihrer treuen
überalterten Stammwähler spielen, um zu punkten.
Wie
arm ist das denn!?
Klaus
Klee
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MIKROKOSMOS
überzeugte
Das
Hochstädter Kabarett MIKROKOSMOS startete am 30. Oktober 2015
erfolgreich in die Veranstaltungsserie 2015. Das wurde natürlich
anständig begossen. Aus Gesprächen mit Besuchern konnte das Ensemble
entnehmen, dass das Team erneut eine gute Themenauswahl getroffen und
die Sketche sehr gut umgesetzt hatte. Stammbesucher erkannten sogar
treffsicher die Autoren vieler Stücke. Es ist wohl die breite Palette typischer Satire und eines bestimmten Humors, die das ermöglichen. Die
Stimmungs- und Spannungskurve war durchweg außergewöhnlich und das
Publikum ging bei der Premiere sehr gut mit. Dies ganz besonders, wenn es
eingebunden war. Für das Ensemble ist es alljährlich ein prickelndes
Erlebnis, zu erfahren, wie die vielen Wortspielereien und Pointen, die in
den Texten stecken, erkannt werden und sich entfalten. Es ist ein Zeichen
größter Aufmerksamkeit des Publikums, wenn alles ankommt.
Eine
besondere Auszeichnung des Publikums ergab sich aus dem Verhalten direkt
vor der Pause, als man während eines sehr ernsten Sketches eine
Stecknadel hätte fallen hören können. Und das bei einem Publikum, das
zuvor höchst belustigt war.
Sehen
und (nicht) gesehen werden
Die
Programme sind alljährlich politisch gewürzt. Das sorgt für eine große
Präsenz der Kommunalpolitiker. Diese hatten im Vorfeld erneut die
Gelegenheit, Karten zu erwerben. Nach dem starken Wahlkampf zur
Bürgermeisterwahl, bei dem die Kandidaten jede Gelegenheit nutzten, um
ins Gespräch zu kommen, war davon auszugehen, dass sie auch am
Kabarettprogramm Interesse zeigen würden. Doch nicht alle
Bürgermeisterkandidaten nutzen die Chance dazu. Zur Premiere war Klaus Gerhard (FDP) anwesend
und Friedhelm Duch (Grüne) wird eine der nächsten
Veranstaltungen besuchen. Sebastian Maier (SPD) sagte zwar
zum Premierentermin zu, ließ sich aber weder sehen noch etwas von sich hören, so dass die
zurückgelegten Karten weiterverkauft werden konnten. Weder die frisch
gebackene Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) noch
Markus Heber (CDU) reagierten auf das Kartenangebot. Vielleicht war
man des vielen Geredes um Bürgernähe einfach zu müde. Die anwesenden
Kommunalpolitiker bereuten ihr Kommen jedoch nicht.
Erfolg
ist der einzige Lohn
Da
noch drei Veranstaltungen bevor stehen, soll an dieser Stelle noch nicht
allzu viel verraten werden. So viel kann jedoch erwähnt werden, dass Simone
Wilhelm, das neueste Ensemblemitglied, einen furiosen Einstand auf
der Bühne gab, was die Headhunter der Mikrokosmonauten darin bestärkte,
einen guten Griff getan zu haben. Auch Anika Waider, die
Jüngste der Truppe, brillierte neben anderen Auftritten in ihrem ersten
Solostück und rundet jetzt das Ensemble perfekt ab. Die erfahrenen
Ensemblemitglieder liefen komplett zur bekannten Form auf, so dass sich im
Team ein perfektes WIR-Gefühl einstellte.
Hinter
der Bühne konnte man die außerordentliche Anspannung des Teams und die
erlösenden Reaktionen nach den Auftritten erleben. Als einziger Lohn gilt
nun mal die Reaktion des Publikums. Wenn diese bei den restlichen
Aufführungen genauso ausfällt, wie bei der Premiere, kann das Publikum
und auch das Ensemble höchst zufrieden sein.
"Nach der Veranstaltung
ist vor der Veranstaltung", das ist jetzt das Motto, unter dem
weiteroptimiert wird, denn immer wieder erkennen die Akteure noch nicht
ganz ausgereizte Potenziale. Dem Publikum der nächsten Veranstaltungen
kann's recht sein!
Veröffentlicht
am 31.10.2015
©
Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Von
mir hast'es net" - Nachlese |
Gespräche
während der Pausen, nach den Auftritten und bei Kontakten an den
Folgetage zeigen ein durchweg positives bis überschwängliches Bild
des Erlebten. Das Mix der Themen und viele Einzel- und
Gruppenleistungen waren gut angekommen. Die Inszenierung des
Flüchtlingsthemas stand dabei immer wieder im Mittelpunkt der
Gespräche. So auch im Artikel des Maintal TAGESANZEIGERs.
Auch wenn noch zwei Veranstaltungen ausstehen, so möchte ich doch
einige Worte über den Beitrag verlieren, der die größte Beachtung
fand.
Die
Themen "Transparente Bestechung" und "Asyl"
waren die Manuskripte, die bis zur letzten Minute immer wieder
aktualisiert wurden, weil die Entwicklungen im Fluss waren. Für den
Vortrag Asyl waren zuvor einige Arten der Inszenierung
angedacht worden. Am Ende überraschte Brigitte
Rosanowitsch-Galinski während der Hauptprobe mit der
absolut von allen Effekten freien Version des Vortrages, der uns
alle in Bann zog. Es gab dafür absolut nur den Platz vor der Pause,
um dem Publikum zu ermöglichen, das Gesagte zu verdauen. Auch wenn
durchaus unterschiedliche Meinungen unter den Besuchern zu Teilen
des Gesagten bestanden, verfehlte die Ernsthaftigkeit und
Eindringlichkeit des Gesagten nicht dessen Wirkung. Einen solchen
Text kann man nicht rezitieren, wenn man nicht selbst hinter jedem
einzelnen Wort steht. So ist es ein absolutes Muss, dass solche
Texte aus der eigenen Feder kommen.
Nach
den ersten Veranstaltungen gab es aus dem Kreis der
Kommunalpolitiker das öffentliche Bedauern, dass keine Karten mehr
erhältlich seien. Hier gibt es einen geschichtsträchtigen Satz,
der die Folgen bestens beschreibt: "Wer zu spät kommt,
den bestraft das Leben". Gerade wegen der politischen
Inhalte wurden wichtige Funktionsträger, die Fraktionsvorsitzenden,
alle Fraktionen und die Bürgermeisterkandidaten frühzeitig
angeschrieben, damit sie Karten reservieren lassen konnten. Wie
jetzt zu erfahren war, war das vielen Stadtverordneten nicht
bekannt, obwohl es auch über das Büro der Gremien bekannt gegeben
wurde. Wie so etwas in der Praxis abläuft, ist seltsam. Wer sich
also schlecht informiert fühlt und sich noch nicht äußerte,
sollte in den eigenen Reihen nach der Ursache suchen.
Nun
könnte gar die Frage aufkommen, warum diese Personengruppe
bevorzugt berücksichtigt wird. Das ist schnell erklärt. Kabarett
lebt von politischen Inhalten und der Situation, dass den Politikern
und Funktionsträgern im Beisein der Öffentlichkeit Dinge mit auf
den Weg gegeben werden, die sie in trockenen Diskussionen eher zur
Rechtfertigung als zur stillen Erkenntnis veranlassen. Diejenigen,
die für ihre Vorgehensweisen gar gescholten oder ironisch
kritisiert werden, können nachher nicht mehr sagen, man hätte es
erfolgreich zu Ende gebracht. Diese Komponente hat etwas mit
politischer Hygiene zu tun. Wer sich dieser verweigert, zeigt, wie
ernst man ihn oder sie nehmen muss. Da hilft es auch nichts, wenn
man solche Veranstaltungen bewusst ignoriert. Umso stärker reden
Andere über die nicht da Gewesenen.
Lokales
Kabarett hat in Maintal inzwischen einen hohen Stellenwert, auch
wenn der Kreis der Liebhaber sehr überschaubar ist. Man muss dieses
Genre schätzen und ihm gewachsen sein. Vielleicht ist ja genau das
der Grund, warum der Kreis so kompakt ist.
Klaus
Klee
3.11.2016 |
|
Mikrokosmos
2015 startet
In
einer Woche ist es wieder soweit. Der Saal des evangelischen
Gemeindezentrums in Hochstadt verwandelt sich erneut in eine
Kleinkunstbühne. Bereits im elften Jahr präsentiert das Lokale Kabarett
MIKROKOSMOS an vier Veranstaltungsabenden (30.10., 1.11., 7.11 und
8.11.2015) sein neues Programm, das in diesem Jahr unter dem Motto "Von
mir hast's net!" steht. Rund 500 Besucher sind seit einigen
Wochen zufriedene Besitzer der begehrten Eintrittskarten und Nachrücker liegen auf
der Lauer, Kartenrückläufe zu ergattern. Alljährlich zwingen
leider unvorhergesehene Ereignisse einzelne Gäste zur Rückgabe von
Karten. So stirbt für einige Interessenten die Hoffnung auf Karten erst an den
Auftrittsabenden. Bis zu den Aufritten wird noch an den Texten gefeilt
und bei einigen politischen Programmpunkten ist bis zur letzten Minute vor
den Auftritten noch mit Aktualisierungen zu rechnen. Seit dem Beginn im Jahr
2005 stammen alle Texte aus eigener Feder, wodurch Sketche und
Inszenierungen buchstäblich einmalig sind. Eine kleine Gruppe - die sogenannten
"Stückeschreiber" - sind bereits seit dem Frühjahr aktiv auf
der Suche nach "Stoff", um ihn in Worte zu fassen. Nach
der ersten Besprechung mit dem Ensemble und der sorgfältigen
Rollenverteilung erfolgen die individuellen Anpassungen, denn jede Rolle
soll authentisch gespielt werden. Das gelingt in vielen Fällen so gut,
dass im Publikum gelegentlich Zweifel entstehen, was Realität und was
Fiktion ist. Geschliffene Satiren können sich auf diese Weise voll
entfalten. Das Publikum ist seit Jahren mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Am
nächsten Mittwoch setzt sich früh morgens der Transport des Bühnenbildes vom Gelände von Wilhelm Walzer in Bewegung. Bei
ihm wird es alljährlich aufgefrischt und bei Bedarf verändert. Aus der
Kirche werden die Bühnenpodeste herangeschafft und der Aufbau kann
beginnen. Jeder Handgriff sitzt und bereits am frühen Nachmittag kann die
Technik mit ihren Installationen für die Beleuchtung und den Ton
beginnen. In diesem Jahr wird eine weitere Komponente hinzu kommen. Das
Endergebnis ist alljährlich eine funktionale und attraktive Bühne, die
mit wechselnden Bühnenhintergründen, begehbaren Türen und Fenstern
sowie anderen Raffinessen fast jeder Spielsituation gerecht wird.
Ehe
am Freitag, dem 30.10.2015, die Premierenvorstellung steigt, ist am Vortag
die Generalprobe zu meistern, bei der der allerletzte Schliff stattfindet.
Hier sind aber nur noch kleinste Korrekturen erforderlich, weil das
gesamte Programm seit Wochen intensiv geprobt und optimiert wird. Kenner
der Mikrokosmonauten lieben allerdings das Talent einiger
Ensemblemitglieder, überraschende Elemente spontan einzustreuen, die in
dieser Form zuvor nie Bestandteil des Programms waren. Auf diese Art ist
eigentlich keine Veranstaltung deckungsgleich und ein jeweils einmaliges
Erlebnis.
Der
Erfolg der Kabarettgruppe MIKROKOSMOS ist absolut kein
Selbstläufer. Zwar könnte man annehmen, dass sich der Erfolg bei dieser
Besetzung von selbst einstellt, doch dahinter stehen eine
jahrelange intensive Vorbereitung und sehr viel Fleiß. Für das Schreiben
der Texte ist eine gute Beobachtungsgabe erforderlich. Im Ensemble werden
die Inhalte kritisch diskutiert und ausgefeilt, denn umso mehr originelle
Ideen einfließen, umso besser ist das Ergebnis. Mit zündenden Ideen
werden die Inhalte so inszeniert, dass sie es jedem Besucher ermöglichen,
sich den Themen mit einer ganz persönlichen Sicht zu stellen. Hier wird
nicht indoktriniert und auch keiner Interessengruppe das Wort
geredet.
Die
"Stückeschreiber" produzieren alljährlich mehr Sketche, als
das Programm benötigt. Bei der Zusammenstellung der bestgeeignetsten
Sketche spielen Inhalt, Aufwand, Länge und Aktualität eine Rolle. Viele
der nicht berücksichtigten Sketche sind dennoch gut gelungen, würden
aber den Rahmen des
Programms sprengen.
Am
8. November 2015 läuft die letzte Veranstaltung und die Bühne
verschwindet innerhalb von 2 Stunden, als hätte es sie nie gegeben. Was
dort lief, ist in den Köpfen gespeichert und führt im nächsten Jahr
erneut zum Run auf die Eintrittskarten, denn wer MOKROKOSMOS einmal gesehen hat,
kommt wieder - wenn er Karten bekommt. Lokales Kabarett hat sich in
Maintal als absolute Marktlücke etabliert
und gehört zum festen Bestandteil des Maintaler Kulturprogramms.
Veröffentlicht
am 23.10.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Phänomen
"Lokales Kabarett" |
Kabarett
ist ein Genre, das bekanntlich viele Facetten besitzt. Eine davon
ist die Variante "Kabarett mit lokalem Bezug". Viele Besucher der
Veranstaltungen finden sich in irgend einer Weise in den Sketchen
wieder. Es gibt nur wenige politische Veranstaltungen, bei denen
Kommunalpolitik so interessant vermittelt wird, dass sie auch
begreifbar ist. Das Lokale Kabarett weckt nicht nur das Interesse
der Besucher,
es zeigt auch schonungslos auf, was nicht so ganz im Sinn der
Bürger läuft. Für weltoffene Kommunalpolitiker, die auch bei
Kritik mit der Nähe der Bürger klar kommen, ist es ein Muss, die
örtlichen Veranstaltungen zu
besuchen. Wer fern bleibt, ist eben nicht im Bild. So einfach ist
das!
Natürlich
sind im lokalen Kabarett alle Elemente des überregionalen Kabaretts
enthalten - nur eben mit lokalem Bezug. Thematisiert wird das
Zusammenleben der Menschen in besonderen Situationen. Hier wird jedoch kein Dorfklatsch
zelebriert, sondern es werden sozialkritische Themen überspitzt so
abgehandelt, dass sie Zugang zum Publikum finden. Am Ende jeder
Veranstaltung gibt es keinen Besucher, der sich selbst nicht in
irgendeiner Weise "ertappt" fühlte.
Während
bekannte Kabarettisten, die laufend auftreten und damit ihren
Lebensunterhalt verdienen, ihre Programme routiniert abspulen,
spürt man bei den Akteuren des lokalen Kabaretts, dass jede
Aufführung für sie ein besonderes Erlebnis mit dem Publikum ist.
Die Spannung ist greifbar, weil Akteure und Publikum nur zwei Meter
trennen. Kommt es dazu, dass das Publikum einbezogen wird, wird es
nicht zum Spielball der Akteure, um sich auf Kosten des Publikums zu
profilieren, wie man das immer wieder bei den Profis erlebt. Die
Klinge, die zum Einsatz kommt, ist einfach kleiner und feiner.
Beim
Lokalen Kabarett MIKROKOSMOS kommt noch hinzu, dass im und rund um
das Ensemble zahlreiche stadtbekannte Personen mitwirken, denen man
auch außerhalb der Veranstaltungen begegnet. Hier ist sehr schnell
der Vergleich möglich, wie authentisch Rollen gespielt werden.
Kleine ortsteilspezifische Facetten werden zusätzlich auf lokaler
Ebene überspitzt und finden so ihr Publikum, ohne dass jemand
gekränkt wird. Fallen ortsbekannte Namen und Örtlichkeiten, so
steigt förmlich die Aufmerksamkeit des Publikums. Gilt es doch,
neue "Tatsachen" zu erfahren.
Für
den Humor-Musik-Verein "Edelweiß", zu dem die
Kabarettgruppe gehört, ist es neben den Fastnachts-Sitzungen das
zweite Standbein seiner kulturellen Veranstaltungen. Auch wenn
normalerweise die direkte Verbindung zwischen Karneval und Kabarett
ungünstig ist, hier ist es ganz anders. Beide Aktivitäten finden
jeweils ihr typisches Publikum.
Klaus
Klee
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Ehre,
wem Ehre gebührt
Die
Anerkennungskultur hat gelegentlich interessante Facetten. Das betrifft
sowohl die Ehrenden als auch die Geehrten. Manchmal ist es besser, nicht
zu inflationär mit Ehrungen umzugehen, damit Ehrungen nicht zur Entehrung
anderer Geehrter werden. So sollte auch ergründet werden, ob Geehrte
über den Ehrungstag hinaus in der Lage sind, der Ehrung dauerhaft gerecht
zu werden. Träger des Bundesverdienstkreuzes und anderer Ehrenbezeugungen
zeichnen sich nach Verleihung generell dadurch aus, dass sie ihrer Ehrung
mit angemessenem Verhalten gerecht werden. Im Fall des ehemaligen
CDU-Mitgliedes Joachim Sukatsch aus Maintal ist dies wohl
nicht gegeben. Dieser verunglimpfte in den letzten Wochen nicht nur das
Parlament, das ihn einst ehrte und den Stadtverordnetenvorsteher, sondern
auch andere Kommunalpolitiker auf übelste Weise, weil sie bei der
vorausschauenden Planung für die Unterbringung von Flüchtlingen nicht
seinen privaten Ansichten folgen, sondern geschlossen an einem Strang in
die wirklich richtige Richtung ziehen. Seit der Verabschiedung des
entsprechenden Masterplans ist er völlig von der Rolle, beschimpft jeden,
der ihm in die Quere kommt und ist Argumenten nicht mehr zugänglich.
Blanker Hass entlädt sich auch über ehemalige CDU-Weggefährten, wie den
heutigen Vorsitzenden der WAM Jörg Schuschkow, der ihn
höflich aber bestimmt rügte. Mit seinen in einem Leserbrief im Maintal
TAGESANZEIGER formulierten Äußerungen erinnerte Sukatsch indirekt
daran, wie er eigentlich zu seinen Ehrungen kam. Die Geschichte ist eine
ganz besondere Variante falsch verstandener Anerkennungskultur.
Als
treuer Gefolgsmann des noch amtierenden Bürgermeisters bügelte er vor
Jahren die machtpolitisch motivierte Kaltstellung des damaligen Ersten
Stadtrats dadurch aus, dass er sich als Bauingenieur im Ruhestand zum
Ehrendezernent berufen ließ, um die offene bauseitige Flanke zu
schließen.
Diese
Loyalität und ein halbes Jahrhundert CDU-Mitgliedschaft dürfte zu all
seinen Ehrungen geführt haben. Ein halbes Jahrhundert irrtümlich in
einer Partei zu sein, ist jedoch keine Leistung. Danach plötzlich
auszutreten, kann ein Akt der Erleuchtung oder zunehmender
Unberechenbarkeit gewesen sein. Noch wird Sukatsch ernst genommen, doch
das wird sich bald ändern. Sollten sich die verbalen Ausfälle häufen
und die vergebenen Ehrungen immer peinlicher werden, muss sich die
Maintaler Kommunalpolitik wohl offiziell von ihm distanzieren.
Veröffentlicht
am 17.10.2015
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Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Quo
vadis CDU Maintal?
Immer
wieder werde ich mit der Meinung konfrontiert, die Kommunalwahl im März
sei wegen des Bundestrends der Parteien praktisch schon entschieden.
Demnach müsste die Maintaler CDU die größte Fraktion werden. Doch, ist
das nicht zu einfach gedacht? Was lieben die Maintaler CDU-Wähler an
ihrer Partei und wie beurteilen sie das personelle Pool der Maintaler
Kandidaten zur zukünftigen Stadtverordnetenversammlung? Jörg
Schuschkow (WAM), ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Maintaler
CDU, äußerte sich heute in einem Leserbrief im Maintal TAGESANZEIGER
zum Zustand und dem sichtbaren Kurs seiner ehemaligen Partei und andere
Kommunalpolitiker werden ebenfalls in die entblößte Flanke der Maintaler
CDU stoßen. Dort ist nämlich ein deutlicher rechtsnationaler Kurs zu
erkennen, mit dem man verhindern will, dass sich das Ergebnis des ersten
Wahlganges der Bürgermeisterwahl wiederholt. "Man habe Fehler
gemacht", hieß es von Martin Fischer, der das Erbe
von Markus Heber im Parlament antrat, nachdem dieser alle
Ämter niedergelegt und sich damit deutlich von Bürgermeister Erhard
Rohrbach (CDU) abzugrenzen versucht hatte. Jetzt steht die
Maintaler CDU ohne Bürgermeister da, dem sie als Fraktion stets den
Rücken stärkten musste und der viele Jahre ihre Gallionsfigur war.
Ohne
Rohrbach und Heber fehlen die zwei Säulen, auf denen sie mal stand - die
sture Beharrlichkeit und die begrenzt wirkende Chance zur personellen
Erneuerung. Auch gute Kenner der Maintaler Kommunalpolitik einschließlich
vieler Kommunalpolitiker erkennen in der Restmannschaft der CDU keine
Person, die ein wirkliches Zugpferd sein könnte. Hinzu kommt, dass
Maintal sehr viele Wähler besitzt, die so viel Überblick besitzen, dass
sie nicht zwanghaft immer die gleiche Partei wählen.
Allen
Parteien könnte man für die Kommunalwahl folgende Erkenntnisse mit auf
den Weg geben: Merkel kann nicht überall sein - Gabriel muss kein
Maßstab sein - Fukushima wiederholt sich nicht - Klaus Gerhard macht noch
keine FDP und soziale Gerechtigkeit ohne sozial ungerecht behandelte
Wähler ist uncool.
Mit
was können Wähler mobilisiert werden?
Zunächst
gilt es erst einmal festzustellen, dass der überwiegende Teil der
Wahlberechtigten keine Veranlassung sieht, zur Wahl zu gehen. Das ist
bedauerlich, weil dieses Verhalten der Demokratie schadet. Vielleicht
wollen viele Menschen ja gar keine Demokratie, sondern nur Freiheit,
Ordnung und Wohlstand. Es ist offensichtlich noch nicht überall
angekommen, dass die Politiker die Spielregeln gestalten, die genau diese
Faktoren maßgeblich beeinflussen. Vieles von dem beschließen der Bund
und die Länder. Ein großer Teil wird aber in den Kommunen gestaltet oder
missgestaltet. Man kann deshalb nicht alles über einen Kamm
scheren.
Die
wenigen Reizthemen, mit denen man Teile der Wählerschaft mobilisieren
kann sind:
-
Das
stolze Gefühl, zu den Siegern zu gehören (siehe FC Bayern
München)
-
Das
Schüren von Ängsten
-
Das
Erzeugen von Ressentiments
-
Das
Wecken der Absicht, Anderen zu schaden (Abrechnung)
-
(ganz
neu im Programm) Fremdenfeindlichkeit und Besitzstandswahrung
-
Das
Verfolgen von Einzelinteressen
-
Zumindest
ein ganz brisantes Thema zur Mobilisierung.
Weniger
erfolgreich ist (leider) derzeit:
-
Das
Versprechen von Offenheit und Transparenz
-
Die
Absicht, Bürger stärker in Entscheidungen einzubeziehen
-
Das
Versprechen, vieles besser zu machen als bisher
-
Das
Angebot sozialer Gerechtigkeit
-
Die
Absicht, freiwillige Leistungen weiter auszubauen
-
Die
Absicht, mit der neuen Bürgermeisterin konstruktiv zusammen zu
arbeiten.
Grund
dafür sind die bisherigen Erfahrungen mit der Amtsführung des
Bürgermeisters, das bisherige Verhalten des Magistrats, Teilen der
Verwaltung und der Fraktionen.
Der
Zerstörungsgrad des Vertrauens gegenüber den Bürgern ist riesengroß
und es sind weit und breit keine Personen von Format zu sehen, die nicht
in irgendeiner Weise von der Vergangenheit vorbelastet sind. Ein deutlich
sichtbarer Hoffnungsschimmer ist der vom Stadtverordnetenvorsteher nun
eingeschlagene Kurs. Mit der Kommunalwahl könnte sich dessen
Aufgabenbereich jedoch wieder ändern. Vielleicht tauscht er ja mit Sebastian
Maier die Plätze, denn als erster Bürger der Stadt könnte er am
ehesten das verwirklichen, was er im Bürgermeisterwahlkampf vertrat.
"No
Go" als Wahlkampfmittel
Die
Maintaler CDU verhält sich seit der Bürgermeisterwahl wie ein
angeschlagener Boxer, der das Platzieren eines Hufeisens im Handschuh versäumte.
Als größten Pluspunkt kann sie den Austritt von Ehrenstadtrat Sukatsch
verbuchen, der sich immer stärker als politische Unperson entpuppte.
Interessant ist nur, wer in der CDU aus welchen Gründen von Bord ging. Erhard
Rohrbach, weil er aus eigenem Bekunden befürchtete, gegangen zu
werden, Markus Heber, weil er sich vermutlich im Hinblick
auf die Bürgermeisterwahl von seinem Vorgänger abgrenzen wollte und
Ehrenstadtrat Joachim Sukatsch, weil ihm die
Griechenland-Politik der Kanzlerin missfiel. Die Kommunalpolitik selbst
stand scheinbar nicht in deren Fokus.
Nun
sollen Ungeübte in der CDU härtere Besen in die Hand nehmen und in
Maintal kräftig kehren. Da kommt das Flüchtlingsproblem gerade recht.
Damit soll nun im Wahlkampf gepunktet werden, wie Martin Fischer
(CDU) beabsichtigt. Man will wieder die dumpfe Wählermasse erreichen, die
ihren Besitzstand gefährdet sieht und denen beim bloßen Anblick von
Fremden der Kamm schwillt. Mit dem geheimen Kreuzchen bei der Wahl outet
man sich ja nicht, aber man gibt denen eine Stimme, die bereits vor der
Wahl "mit uns nicht" signalisierten, ohne wirklich zu wissen,
was auf uns zukommt.
Das
erinnert an den Freiwilligen Polizeidienst, den
Kriminalitätspräventionsrat und daran, dass die CDU bundesweit nach dem
Krieg den höchsten Anteil an Nationalsozialisten in ihren Reihen hatte,
die in Politik, Wirtschaft, Justiz und Polizei ihre alten Funktionen
unbehelligt weiterführten. Erlebt zumindest der aggressive Nationalismus
wieder eine Renaissance?
Als
Wahlkampfmittel ist das ein absolutes No Go!
Veröffentlicht
am 10.10.2015
©
Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Wahl einer Partei oder einer Person folgt sehr oft einem zwanghaften
Verhalten. Man könnte sogar von einem "Reflex" sprechen.
Von der Definition her ist ein Reflex eine willkürliche und
gleichartige Reaktion eines Organismus auf einen bestimmten Reiz.
Reflexe werden neuronal vermittelt, lt. Wikipedia. Hier sind
also sogar Nervenzellen im Spiel, die man nur anregen muss, damit
sie eine gewünschte Reaktion zeigen.
In
der Politik scheinen solche Abläufe bewusst generiert zu werden, um
bestimmte Ziele zu ereichen. Das klappt mit Reizthemen besonders
gut, weil nur wenige Menschen über so starke Abwehrkräfte
verfügen, um der Zwangsreaktion einen Riegel vorzuschieben. Ein
gutes Mittel besteht darin, Dinge zu Ende zu denken. Das haben
jedoch viele Menschen verlernt. Man erkennt sie daran, dass sie fast
nur noch Schlagzeilen der BLÖD-Zeitung zum Gedankenaustausch
benutzen, ohne wirkliche Hintergründe zu kennen.
Nun
bin ich ein Bürger, der sich bereits seit über einem Jahrzehnt
intensiv mit Kommunalpolitik befasst und darüber berichtet. Bis
heute habe ich noch nicht alle Hintergründe erfasst und bin mit
vielen Bestimmungen und Regeln noch nicht restlos vertraut.
Dankenswerter Weise werde ich von äußerst kompetenten Personen der
Kommunalpolitik immer wieder aufgeklärt, wenn ich etwas sachlich
nicht hundertprozentig richtig erkannt habe. Ich nehme dann sofort
Änderungen am jeweiligen Artikel vor, ein Vorteil, den ich
gegenüber Printmedien habe. Von Bürgern, die sich für
Kommunalpolitik nur am Rande oder gar nicht interessieren, kann ich
annehmen, dass sie wesentlich stärker auf Reizthemen reagieren.
Ihnen fehlen die richtigen Maßstäbe und Kriterien, um
Kommunalpolitik richtig einordnen zu können.
Bei
der Kommunalwahl kann man sich wieder sein ganz spezielles Parlament
aus Personen zusammenwählen, von deren Qualitäten und
Grundeinstellungen man überzeugt ist. Das geht quer durch die
Listen aller Parteien und setzt natürlich voraus, dass die
Kandidaten Qualitäten erkennen lassen. Abgeordnete, die nur ihren
Platz regelmäßig anwärmen, im Parlament stumm wie Fische sind und
die so bekannt sind, wie einzelne Nieten einer Brückenkonstruktion,
fallen dabei durch den Rost. Bei Wählern, die völlig uninformiert
sind, greift der mitunter zwanghafte Reflex, ein Kreuz in einem
Kreis zu platzieren - bei der Partei, die damit über 45 Stimmen
nach eigenem Ermessen verfügen kann.
Genau
auf diese Wähler haben es Parteien abgesehen und sie scheuen nicht
davor zurück, Personen auf ihren Listen zu platzieren, die ihre
Wahl auf keinen Fall annehmen werden, nur um mehr Substanz der Liste
vorzugaukeln. Kombiniert mit dem erwähnten zwanghaften Verhalten
aktiver oder ehemaliger Stammwähler kann dies zum Erfolg
führen.
Genau
darauf hat es die Maintaler CDU momentan abgesehen. Sie möchte
Wählern suggerieren, als besäße sie Problemlösungskompetenz bei
Reizthemen und es genüge nur ein Kreuz (und nicht 45) an einer
einzigen Stelle und viele Probleme seien damit gelöst. Das
"C" vermittelt durchaus Zuversicht, dass dabei der Glaube
im Sinn von glauben eine Rolle spielt. Was hier jedoch beabsichtigt
wird, ist mit christlich nicht gerade zu begründen. Die WAM nannte
es "herumeiern", andere Parteien wählen drastischere
Worte. Was die Mehrheit der Wähler davon halten wird, bleibt
abzuwarten. Würde sich die rechtsnationale Schiene gut befahren
lassen, so hätte ich durchaus Angst um unsere Demokratie, denn
dieses Gedankengut brachte in Deutschland bereits schon einmal
Demokratie zu Fall, weil fast niemand zu Ende dachte. Hinterher
wollte es dann keiner gewesen sein.
Die
Maintaler CDU täte gut daran, sich auf Sachthemen zu konzentrieren,
denn dafür werden die Kandidaten gewählt und nicht für diese
gefährliche Art der Politik.
Klaus
Klee
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Die
neue Seniorenzeitung ist da
Seit
dem 1.10.2015 ist die neue Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
für das vierte Quartal erhältlich. Sie liegt kostenlos an über 70
Stellen in ganz Maintal kostenlos aus. In den letzten Jahren hat sich die
Zeitung gewaltig "gemausert" und ist inzwischen auch bei
Inserenten sehr begehrt. Diese ermöglichen, dass sich die Seniorenzeitung
von den Kosten her selbst trägt und auf keine Zuschüsse seitens der
Stadt mehr angewiesen ist. Nun kann auch das gute Mix zwischen
interessanter Lektüre und Werbung "eingefroren" werden, damit
die Zeitung lesefreundlich bleibt und nicht mit Werbung
überfrachtet ist. Die ehrenamtlichen Redakteure stellen je Quartal
Lesestoff zusammen, der nicht nur sehr abwechslungsreich und unterhaltsam
ist, sondern auch dem Informationsbedürfnis der Senioren sehr entgegen
kommt. Es gibt wohl keinen seniorenrelevanten Termin oder ein Angebot für
Senioren, auf das nicht hingewiesen wird - vorausgesetzt, die Redaktion
erhält davon Kenntnis. In der Seniorenzeitung gibt es seit langer Zeit
Rubriken, die ihre Liebhaber haben, wie z.B. "Fragen Sie Dr.
Herbst", eine Persiflage auf den berühmten Dr. Sommer der BRAVO,
den ärztlichen Ratgeber, Neuigkeiten aus den DRK-Kleeblättern,
die Bücherecke oder die Goethe-Führungen von Ingeborg
Richter. Neu ist Serie "Einmal pro Woche zum Großeinkauf".
Stammleser sammeln die Zeitungen oder verschicken Sie im Bekanntenkreis.
Die Redaktion erhält Zuschriften aus der ganzen BRD und das Feedback ist
stets positiv. Artikel werden sogar von anderen Seniorenzeitungen
übernommen. Seit Juni 2015 wird die Zeitung bei der Maintaler Druckerei
G. Bischoff & Sohn GmbH in Maintal gedruckt, welche das fast
druckfertige Layout optimiert, damit das Druckwerk die Qualität besitzt,
die die Leser gewohnt sind.
Was
erwartet die Leser in der neuen Ausgabe?
Im
Laufe der Zeit flossen auch politische Themen in die Zeitung ein, die
unsere Senioren betreffen oder tangieren. Eines der sehr offen aufbereiten
Themen ist die Bildung des neuen Seniorenbeirats im Frühjahr 2016 und die
Vorbereitung einer speziellen Satzung, um den Senioren mehr Gewicht im
parlamentarischen Miteinander und bei der Umsetzung ihrer Ideen
einzuräumen. Wie facettenreich die Problematik ist, lesen Sie im Artikel.
Viele
Bürger fragen sich, wie eigentlich eine Stadtverwaltung funktioniert und
wer eigentlich eine Verwaltung verwaltet. Viele Bürger nehmen an, dass
der Bürgermeister die Verwaltung verwaltet. Das sehen Experten jedoch
ganz anders, denn sie kommen zum Schluss, dass sich die Verwaltung selbst
verwaltet, was teilweise auch Stillstand erklären könnte.
Ins
Quartal, in das der Volkstrauertag und der Totensonntag fällt, passen die
zwei Artikel, die äußerst authentisch näher bringen, wie es in einem
Hospiz zugeht und welche Gespräche Angehörige führen, die nicht wissen,
ob sie der Todgeweihte überhaupt noch hört und versteht. Da hierüber
nahezu nie berichtet wird, ist die Redaktion froh darüber, ihren Lesern
diese Facette des Ablebens näher bringen zu können.
In
diesem Jahr begeht der Maintaler Seniorentanztee sein 25-jähriges
Jubiläum. Dieser Anlass wird mit den brillanten Fotos des Maintaler
Fotografen Daniel Schweinoch gewürdigt.
Ein
besonderes Thema sind hochbetagte Senioren am Steuer. Dies wird in einer
beißenden Satire aufgegriffen. Weil sie dennoch der Wirklichkeit sehr nah
kommt, die viele Senioren jedoch nicht wahrhaben wollen, wurde
vorsichtshalber freundlich darauf hingewiesen, dass es sich um eine Satire
handelt. In Wirklichkeit ist es jedoch die blanke Realität.
Das
Erzähl-Cafe "Sammeltasse" ist eine interessante Einrichtung,
die von der Redaktion besucht wurde. Der kurze Bericht würdigt die Idee
und die Durchführung der Veranstaltung, die übrigens auch in den anderen
Ortsteilen existiert.
Ganz
neu ist die Serie "Einmal pro Woche zum Großeinkauf", in der
Situationen in Großmärkten thematisiert werden. Der erste Bericht
befasst sich mit dem Wohlfühlfaktor, der für die Wahl des Marktes (neben
den Sonderangeboten) besonders entscheidend ist.
Natürlich
runden viele weitere Artikel den 40-seitigen Lesestoff ab. Wie Leser immer
wieder bestätigen, liest sich die Zeitung flüssig und animiert permanent
zum Weiterlesen. Wenn Sie also beim Arzt oder anderen Auslagestellen
warten müssen, greifen Sie doch mal zur Maintaler Seniorenzeitung, auch
wenn Sie die "60" noch nicht erreicht haben sollten. Sie werden
sehen, es lohnt sich. Viel Spaß beim Lesen.
Wenn
Sie die Zeitung online lesen wollen, klicken Sie bitte HIER.
Veröffentlicht
am 02.10.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Eine
Zeitung von Senioren für Senioren
Seit
20 Jahren gibt der Seniorenbeirat die Maintaler Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS heraus. In den Anfängen war sie noch ein
schlichtes Druckwerk in schwarz/weiß, das unterhaltsamen Lesestoff
für alte Menschen lieferte, die vornehmlich gepflegt werden. Die
Artikel sollten überwiegend Erinnerungen wecken und über
Aktivitäten der Stadt und der sozial tätigen Gruppierungen in
Maintal informieren. Es gab Seiten für Leser und Leserinnen
mit speziellen Übungen, um das Gedächtnis zu stärken. Kirchliche
Themen und kurze Geschichtchen wechselten mit Berichten über
Aktionen des Seniorenbeirats. Damals war die Arbeit in der Redaktion
noch überwiegend analog und die Unterstützung der Druckerei beim
Layout notwendig. So eroberte sich die Zeitung ihre Leserschaft und
wurde 2007 mit Altenhilfe-Preis Hessen-Thüringen gewürdigt.
Aufgrund
eines Aufrufes im Maintal TAGESANZEIGER konnte sich die Redaktion
verstärken, was der Zeitung einen gewaltigen Schub bescherte. Mit
Karl Trauden aus Bischofsheim erfolgte die digitale Umstellung des
Druckwerks, wodurch die Satzkosten entfielen und nur noch die
Druckkosten für die 2.500 Exemplare zu bezahlen waren. Das
ermöglichte eine weitere Neuerung als farbiges Druckwerk im
Hochglanzformat. Die Manuskripte werden digital ausgetauscht,
beraten und zusammengeführt. Farbfotos gaben der Zeitung ein
völlig neues Aussehen. Zu diesem Zeitpunkt stellte Karl Trauden das
32-seitige Layout mit einer professionellen privaten Software her
und leitete es seit Februar 2009 an die Druckerei weiter.
Heute,
nach dem langsam erfolgten Rückzug von Karl Trauden wird die
Zeitung von mir mit einer zeitgemäßen Software hergestellt, die
der Magistrat zur Verfügung stellte. Sie ist perfekt mit Programmen
von Druckereien kompatibel bzw. deckungsgleich und sichert einen
reibungslosen Datenaustausch. Die seit 2009 farbigen Zeitungen
weckten bei Inserenten immer größeres Interesse, wodurch der
Anzeigenanteil stieg. Von 32 über zunächst 36 Seiten wuchs sie auf
40 Seiten an, damit die Mischung zwischen Werbung und Lesestoff
allzeit angenehm ist.
Wo
ist die Zeitung erhältlich?
Die
Zeitung wird kostenlos abgegeben und liegt an folgenden Orten aus:
Natürlich
können seit 2009 alle 27 erschienen Ausgaben HIER
digital abgerufen und visualisiert werden. Das ermöglicht es Lesern
auf der ganzen Welt, an der Welt der Maintaler Senioren Anteil zu
nehmen.
Welche
Ziele hat die Seniorenzeitung?
Diese
Frage ist nicht im Namen der gesamten Redaktion zu beantworten, denn
jedes Mitglied hat andere Beweggründe, redaktionell tätig zu sein.
Das macht gerade die Qualität der Redaktion aus. Vertreten sind die
Wünsche,
-
unterhaltend
tätig zu sein,
-
aufzuklären,
-
aktuelle
und akute Themen kritisch aufzugreifen oder satirisch zu
behandeln.
Aus
einer leichten Lektüre für den Lebensabend wurde ein quirliges
informatives Druckwerk, das immer stärker auch jüngere Menschen
anspricht.
Das
Hauptziel der Redaktion ist, dass das Erscheinen in der erreichten
Qualität gesichert ist. Das betrifft den redaktionellen Teil und
die Layouterstellung.
Für
die Redaktion werden engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
gesucht, die Spaß am Recherchieren und am Schreiben haben. Auch
Fotografen mit dem Blick für gute Motive, kreative Rätselfreunde,
Dichter oder politisch Interessierte sind willkommen, denn das
Spektrum ist weit und noch lang nicht ausgereizt.
Für
das Layout benötigt man Kenntnisse in InDesign, den Office- und
Bildbearbeitungsprogrammen, sowie einen Sinn für Gestaltung. Wer
sich angesprochen fühlt, ist recht herzlich zu einer der
monatlichen Redaktionssitzungen eingeladen, denn die
"Chemie" zwischen den Redaktionsmitgliedern muss ebenfalls
stimmen.
Ein
Ziel ist es ferner, die Maintaler Seniorenzeitung zu einem
Sprachrohr der Maintaler Senioren zu machen. Diese
Personengruppe wird bald ein Viertel der Bevölkerung ausmachen.
Zudem ist es nicht ganz einfach, den Übergang in den Ruhestand
erfolgreich zu vollziehen. Senioren benötigen dazu Anregungen
und gute Voraussetzungen. Da Senioren keine Lobby haben, müssen sie
sich selbst organisieren. Sie könnten z.B. als Korrespondent einer
oder mehrerer Vereine oder Organisationen tätig werden.
Eines
der Gremien in Maintal ist der Seniorenbeirat, der jetzt einer
Auffrischung bedarf, um aus der Rolle des Kümmerns heraus zu kommen
und das Gestalten in die Hand zu nehmen. Bürgerbeteiligungsprojekte
werden heute überwiegend von Senioren gestaltet, ohne jedoch die
Chance zu haben, die Umsetzung ihrer meisten erarbeiteten Ideen zu
erleben, weil sie keinen Einfluss auf die politischen Gremien haben.
Die Politik selbst hat jetzt beschlossen, eine Satzung für den
Seniorenbeirat und später sogar eine Satzung für
Bürgerbeteiligung zu erstellen und zu verabschieden. Eine quirlige
und stets gut informierte Seniorenzeitung wird hierbei ein fester
Baustein sein.
Wenn
Sie mehr über Möglichkeiten erfahren wollen, wie Sie sich in der
Seniorenzeitung einbringen können, so rufen Sie mich unter 06181
431783 oder Herrn Seipp unter 06181 400471 an.
Klaus
Klee
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Maintal
hat eine Bürgermeisterin
Mit
großer Spannung wurde der Ausgang der Bürgermeisterwahl in Maintal
erwartet. Als die Hochrechnungen begannen, war Monika Böttcher
bereits klar vorn. Zu keinem Zeitpunkt wechselte von der Tendenz her
das Ergebnis. Am Ende stand klar fest, Monika Böttcher ist
die kommende Bürgermeisterin. Insgesamt 1.229 Wähler weniger als im
ersten Wahlgang gingen zur Stichwahl. Der Unterschied der Stimmergebnisse
lag bei nur 328 Stimmen zugunsten von Monika Böttcher.
Bezogen auf alle Wahlberechtigten konnte die neue Bürgermeisterin
allerdings nur
15,8% der Stimmen auf sich vereinigen. Sebastian Maier
hätte ebenfalls nur einen ähnlichen Prozentsatz erreicht. Die
Bürgermeisterwahl ist für die etablierten Parteien und die Maintaler
Kommunalpolitik eine schallende Ohrfeige. Dennoch sind nun viele Hoffnungen auf die Bürgermeisterin gerichtet,
die selbst keiner Partei angehört, auch wenn sie im Wahlkampf von Personen
unterstützt wurde, die teilweise klare Interessen in Maintal hegen. Die Zukunft
wird zeigen, wie unabhängig sie ihr Amt ausfüllt und welche
Entwicklungen sie einleiten wird.
Die
Kandidaten gaben alles
Am
Ende des Wahlkampfs muss man allen Kandidaten einen äußerst engagierten
Einsatz bescheinigen. Auch wenn es zum Schluss nur einen Sieger geben
konnte, so haben alle Kandidaten enorm dazugelernt und nun ein wesentlich
besseres Gespür für das, was die Bürger wirklich wollen und was Maintal
braucht. So gibt es vom Lernprozess her eigentlich keinen wirklichen
Verlierer. Ihnen allen gebührt für ihren Einsatz und die Bereitschaft,
die Geschicke Maintals in die Hand zu nehmen, die größte
Hochachtung.
Für
die Kandidaten ist die Einschätzung der Beobachter, es sei ein
langweiliger Wahlkampf gewesen, nur schwer verständlich. Damit war aber
die streckenweise Ausklammerung von brisanten Themen gemeint, an denen sie
sich hätten abarbeiten können. Bei der Stichwahl traf es nun - wenn auch
knapp - den Kandidaten der größten Maintaler Fraktion. Damit hat sich
Maintal zumindest bei dieser Wahl gegen den Nachwuchs beider großen
Volksparteien entschieden. Was wird die Kommunalwahl bringen?
Erklärungsversuche
Dass
alle Maintaler Parteien eine schallende Ohrfeige hinnehmen mussten, lag
eindeutig an der in weiten Teilen nicht zufriedenstellenden
Kommunalpolitik und dem unter Machtgesichtspunkten praktizierten
wahnwitzigen Systems der parteiischen Magistratsunterstützung. Das Organ,
das eigentlich
Kontroll- und Steuerfunktionen auszuüben hat, begab sich partiell auf die
falsche Seite. Die so agierenden Fraktionen ließen mit ihrer Unterstützung fragwürdige Projekte
laufen und so manches Spiel mit Investoren und verloren dabei
oft das Gemeinwohl aus den Augen. Sie machten sich so zu Mittätern einer
verfahrenen Finanzsituation, die den Bürgern nun immer höhere Steuern
und Abgaben beschert, ohne die eigentlichen Schulden wirksam abzubauen.
Eine im Ansatz völlig verfehlte Haushaltspolitik führte zur permanenten
Mangelverwaltung und enormen Sparschäden. Die Bürgerbeteiligungsprozesse
brachten vieles ans Tageslicht. Die Enttäuschung ist deshalb bei den Bürgern so groß,
dass sie langsam die Nase von den Parteien voll haben. Die Parteien werden große
Anstrengungen unternehmen müssen, um verloren gegangenes Vertrauen
zurückzuholen. Die Wahl von Monika Böttcher war die
logische Folge enttäuschender Politik, die maßgeblich auf das
Zusammenwirken von Magistrat und Politik zurückzuführen ist.
Die
CDU ist bereits im Kommunalwahlkampf
Nach
der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl. So war beim ersten Wahlgang eine
riesige CDU-Abordnung im Rathaus, um nach der Auszählung einen
glänzenden Sieg von Markus Heber zu feiern. Die
zweitgrößte Stadt im Main-Kinzig-Kreis sollte demnächst komplett in CDU-Hand
sein. Der
erste Teil des Zieles, den Bürgermeister zu stellen, wurde allerdings auf
katastrophale Weise vergeigt. Die Maintaler CDU steht vor einem
Scherbenhaufen, den der CDU-Fraktionsvorsitzende gerade zusammenzukehren
beginnt. Schließlich steht der Wahlkampf zur Kommunalwahl im kommenden
März bevor.
Noch
vor der Stichwahl zog Martin Fischer die Asylkarte aus dem
Hut, um vermutlich dem rechten Rand der Maintaler Wählerschaft eine neue
politische Heimat anzubieten. Dazu benutzte er sogar den momentanen
Verdruss um das vom Noch-Amtsinhaber inflationär benutzte Verhandeln "unter
Ausschluss der Öffentlichkeit". In Wahrheit geht es jedoch
darum, dass man mit der Debatte rund um die Rhön-Straße ein griffiges
Thema verlor, mit dem man nach deren
Meinung den Bürgermeisterkandidaten hätte nach vorn bringen können.
Es
ist dem Stadtverordnetenvorsteher, besonnenen Kommunalpolitikern und den
Kandidaten zu verdanken, dass der Wahlkampf nicht auf dem Rücken
der Flüchtlinge ausgetragen wurde. Nach Meinung des übereifrigen
CDU-Mannes Martin Fischer soll sich das jetzt ändern. Maintals CDU
scheint jedes Mittel recht zu sein, um zur Kommunalwahl die Scharte der
verlorenen Bürgermeisterwahl auszumerzen. Auf die Wahlplakate kann man
schon jetzt gespannt sein.
Die
SPD muss die Situation schnell verdauen
Die
SPD wird sich nun voll dem Kommunalwahlkampf zuwenden. Die Wahlkämpfer
sind in Hochform, was sie bis zuletzt für Sebastian Maier
bewiesen. Wenn sich das im Bürgermeisterwahlkampf gewonnene politische
Profil von Sebastian Maier mit dem Kommunalwahlprogramm der
SPD verkaufen lässt, sollte der heutige Wahlausgang nur auf den Verlust
eines Magistratspostens beschränkt sein. Nach so viel Übereinstimmung
mit den Ansichten der Bürgermeisterin sollte es parteienübergreifend
auch keine Blockadepolitik mit dem Ziel geben, der Bürgermeisterin das
Leben schwer zu machen.
Transparenz
und Offenheit
In
der Vergangenheit wurde schon viel über den Ausschluss der
Öffentlichkeit bei wichtigen Sachfragen und politischen
Entscheidungen gesprochen und geschrieben. Die gesetzlichen Bestimmungen
sind klar formuliert. Dennoch liegt es im Ermessen des Magistrats und des
Sitzungspräsidiums der Stadtverordnetenversammlung, im Einzelfall den Rahmen der
Vertraulichkeit abzustecken. Die Praxis, gelegentlich erst
Tatsachen zu schaffen, um dann erst vertraulich darüber zu beraten, trug
wesentlich zu der Auffassung bei, dass Transparenz und Offenheit fehlen.
Dieser Missstand wurde u.A. bereits im Bürgerhaushalt 2013 ausführlich
behandelt und die Signale deuteten auf einen Paradigmenwechsel hin. Mit
dem Bürgerhaushalt 2014 wurde dies zur Illusion.
Die
Wahlbeteiligung spricht momentan Bände und es liegt nun an der
neuen Bürgermeisterin, Vertrauen wieder aufzubauen. Inwieweit der Erste
Stadtrat dabei hilfreich sein kann, bleibt abzuwarten, denn obwohl er rund
um seine Wiederwahl ein engagierter Verfechter von Transparenz und
Offenheit war, lief er sauber im Kielwasser des Bürgermeisters, der jetzt
Opfer der selbst erzeugten Verwirbelungen seines Kielwassers wurde. In
einem Interview der FR ließ er verlauten, dass "er die Entscheidung
zum Wahlverzicht traf, ehe es andere für ihn getan hätten". Zumindest hat
er begriffen, dass es mit ihm so nicht mehr weiter ging.
Steht
Maintal vor einer Erneuerung?
Diese
Frage stellen sich viele Wählerinnen und Wähler, die mit ihrem Votum
nicht nur die richtige Person gewählt zu haben glauben, sondern eine neue
Bürgerbeteiligungskultur erwarten, bei der Transparenz und Offenheit hohe
Werte darstellen. Dazu gehören eine Reihe von Veränderungen, damit nicht
im alten Stil weitergewurstelt wird. Gralshüter der Gesetze,
Bestimmungen und Verordnungen, die dem Magistrat zuarbeiten, müssen neu
ausgerichtet und auf die Umsetzung sachlicher Entscheidungen des
Parlaments fokussiert werden. Das "Wie" und nicht das
"Ob" wird eine große Rolle spielen. Der Wille der Maintaler
Bürger, das Gemeinwohl und gute wirtschaftliche Voraussetzungen Maintaler
Unternehmen müssen wieder Vorrang vor anderen Interessen haben.
Natürlich
sollten dabei Gewerbesteuereinnahmen eine Rolle spielen, denn einige
Nutznießer Maintaler Aktivitäten führen ihre Steuern gar nicht in
Maintal ab, wurden bisher aber von Maintal begünstigt. Hier muss das
Gemeinwohl wieder vor anderen Interessen rangieren. Ein Prüfstein ist
diesbezüglich demnächst die Vergabe der Müllabfuhr.
Erneuern
kann sich Maintal aber nur, wenn alles nach und nach auf den Prüfstand
kommt und neu bewertet wird. Der städtische Wirtschaftsbetrieb muss sich
neu organisieren und ausrichten, um Geschäftspartnern
gewachsen zu sein. Der permanente Kosten-/ Nutzen- Vergleich von Leistungen und Sachen im Kunden- (Bürger und Unternehmen) und im
Lieferantenverhältnis werden zu völlig neuen Sichten führen, wenn es
keine Tabus gibt. Ich hoffe, der neuen Bürgermeisterin ist bewusst, was
hierbei zu stemmen ist und mit welchen Widerständen zu rechnen ist.
Schließlich geht es einigen auch darum, jahrzehntelange Pfründe
zu verteidigen.
Veröffentlicht
am 27.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die
Siegerin strahlt angesichts der Hochrechnungen
Sebastian
Maier sucht nach Erklärungen
Nach 20
von 24 Wahlbezirken
wurde
es noch einmal spannend
Das
Ergebnis steht fest
Die
SPD-Riege war konsterniert...
...und
am Ende restlos bedient
Wie
konnte das passieren? |
Viele
Kenner der Szene gehen davon aus, dass im
Grund genommen die CDU die Wahl entschieden hat. Deren Wählerschaft
hat zunächst den eigenen Kandidat Markus Heber
abgewatscht (der heute als einziger Kandidat nicht anwesend war),
weil er Erhard Rohrbach die Stirn bot und alle Ämter
hinschmiss. Die Stimmen der Rohrbach- Anhänger wurden im ersten
Wahlgang offensichtlich quer zur Klaus Gerhard verschoben.
Rohrbach-Kritiker unter den Stammwählern dürften im ersten
Wahlgang noch Markus Heber, bei der Stichwahl jedoch Monika Böttcher gewählt haben. Bei der
Stichwahl blieb ein Großteil der CDU-Wähler zuhause und ein Teil des Restes wählte natürlich
ebenfalls nicht
den SPD-Mann.
So einfach kann Politik sein - wenn ich mich nicht
irre...!
Klaus
Klee
|
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Nutzen
Sie Ihre Chance!
Der
zu Ende gehende Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl zeigte einige
Besonderheiten, die sich deutlich von anderen Wahlen unterschieden. Die
leider schon etwas zwanghafte anmutende Sachlichkeit und der manisch
zelebrierte Blick nach vorn nahmen nahezu alle Emotionen aus dem Wahlkampf.
Emotionen sind jedoch für die Aufmerksamkeit und die Motivation wichtig,
weil man damit passive Wähler mobilisieren kann. Am besten ist das an der
Teilnahme der Bürger an den Stadtverordnetenversammlungen zu
verdeutlichen. Steht ein Reizthema auf der Agenda, zu dem es sogar bereits
Bürgerinitiativen gibt, ist der Zuschauerbereich proppenvoll, ansonsten
herrscht tote Hose. Das Interesse reicht allerdings oft nur für den einen
TOP, danach sind die Ränge wieder leer. Ein Wahlkampf mit einer Kette
von Reizthemen, die auch noch kontrovers aufgegriffen werden, weckt
das Interesse und wenn es gut geht, die Bereitschaft, mit darüber
abzustimmen, was man als Wähler will. Dazu gehören engagierte
Auseinandersetzungen und nicht der in diesem Wahlkampf zelebrierte
Chorgesang der logischen Vernunft, der vermittelt, wie man was machen
könnte, wenn sich Mehrheiten fänden. Es fehlten einfach die
polarisierenden Streit-Elemente, bei denen man Besonnenheit, Fairness und
Größe in angespannten Situationen vermitteln kann. Dieser Wahlkampf aber
war schlichtweg langweilig und gab kaum Anlass zum Nachdenken. Das
Schlimme ist, dass die meisten Wähler bei dieser Einigkeit den Eindruck
haben, dass von den vielen guten Vorsätzen kaum etwas übrig bleiben
wird. Die Folge: Eine erneut niedrige Wahlbeteiligung. Ich wünsche
mir, dass ich mich in diesem Punkt gewaltig irre, doch ich befürchte,
dass es genau so kommen wird.
Reizthema
"parteilos"
Das
einzige Thema, das etwas Wirbel verursachte, war das übermotivierte
Verhalten eines einzelnen Unterstützers, das kritisch beleuchtet wurde.
Sowohl bei Monika Böttcher als auch bei Sebastian
Maier mimten nämlich Unterstützer jeweils den Hofhund, der
Kritiker weg beißt, ohne dass der Kandidat oder die Kandidatin
persönlich Stellung zu beziehen braucht. Diese Stellvertreterkämpfe sind
überaus störend und wurden von mir erst thematisiert, nachdem "wilde"
Gerüchte und Spekulationen bereits die Runde machten. Die Lokalpresse
griff das bereitwillig auf, in der Hoffnung, dass noch etwas Schwung in
den Wahlkampf kommt.
Inzwischen
ist das Thema "parteilos" durch und schon längst kein
Alleinstellungsmerkmal mehr, denn die Betroffenen selbst erklärten, dass
es völlig egal sei, ob man als Bürgermeister einer Partei angehöre oder
nicht. Es kommt also tatsächlich einzig darauf an, wer Eigenständigkeit
glaubhaft rüberbringt und wem man das Führen einer großen
Verwaltungseinheit mit über 120 Millionen Euro Bilanzsumme am ehesten
zutraut. Die Art der Einflussnahme von Interessengruppen und der
ermöglichte Spielraum der Fraktionen unterscheiden sich nur unwesentlich
und die Wähler sollten überlegen, wer damit zum Wohl der Bürger und der
Stadt richtig umgehen wird.
Keine
neue Partei
Es
war interessant, dass die aktiven Unterstützer von Monika Böttcher
zum Schluss in einem Leserbrief, der am 24.9.2015 im Maintal
Tagesanzeiger erschien, klar dementierten, dass es von ihrer Seite zur
Kommunalwahl eine neue Partei oder Wählergruppe geben wird. Die
Spekulation waren meiner Meinung nach jedoch keineswegs aus der Luft
gegriffen und "wild" war sie in Anbetracht der Erfahrungen der
Vergangenheit schon gar nicht, eher folgerichtig.
Noch
nie war die Verdrossenheit so hoch, das Vertrauen in etablierte Parteien
und den Magistrat so gering und eine Kandidatin derart aussichtsreich. Das
zu nutzen, lag tatsächlich nahe. So sollten einige Unterstützer ihren
Heiligenschein mal wieder einpacken. Wer sich die politischen Brennpunkte
der Zukunft und die städtebaulichen Entwicklungen ansieht, stellt fest,
dass etliche Unterstützer Interesse an diesen Entwicklungen haben, wovon
abgeleitet werden kann, dass sie je nach Interessenlage sowieso ihren
Einfluss geltend machen werden, oder dies jetzt bereits tun. Als Partei
oder Wählergruppe wären all ihre Vorhaben in Form eines Programms jedoch
klar auf den Tisch gekommen.
Wohin
mit der Stimme?
Sie
können ruhig weiterlesen, jetzt kommt nicht das, was Sie erhoffen oder
befürchten. Sie werden hier keine Wahlempfehlung lesen! Bei so viel
Gleichklang im Wahlkampf hat jeder Wähler andere der schwachen
Unterscheidungs-Signale empfangen. Selbst Wähler, die eine
Unterstützungsunterschrift leisteten, damit es überhaupt möglich war,
dass in den Reigen der Parteikandidaten eine unabhängige Bürgerin
eindringen konnte, waren bisweilen unsicher, wen sie wählen
sollten.
Inzwischen
hat sich die Wahl zu einem Casting für Hoffnungsträger
entwickelt, denn es ist die Zukunft, die sie gestalten wollen. Da ist Monika
Böttcher in manchen Augen persönlich im Vorteil, weil sie nicht
in die politische Vergangenheit Maintals involviert war. Sebastian
Maier hat in vielen Funktionen jedoch direkt erlebt, von was er
bei der politischen Diskussion redet. Er kennt die politischen
Machenschaften genau, zu denen Fraktionen fähig sind.
Wähler,
die glauben, dass ein Schlussstrich unter die Vergangenheit gezogen werden
und man ohne Blick zurück eine neue Ära auf den Weg bringen könne,
werden es mit Monika Böttcher versuchen. Wer an die
Selbstheilungskräfte der Politik glaubt, wird sich für Sebastian
Maier entscheiden. Wer an nichts von beidem glaubt oder beide
Personen nicht mag, wird nicht zur Wahl gehen.
Es
ist inzwischen schlicht eine Frage der Hoffnung oder des Desinteresses, ob
und wen man wählt. So wird jeder Wähler mit sich selbst abmachen
müssen, auf was er setzt. Komfortabel ist es allerdings, dass zwei
äußerst talentierte und fähige Personen zur Wahl stehen. Wer auch immer
gewinnt, es kann mit ihnen nur aufwärts gehen.
Gehen
Sie am Sonntag wählen!
Veröffentlicht
am 26.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Jetzt
nicht abseits stehen! |
Es
wird so viel von Bürgerbeteiligung, von Bürgergutachten und
Bürgernähe gesprochen. Auf Wochenmärkten und beim Ziehen um die
Häuser suchte der amtierende Bürgermeister den Kontakt zu
Menschen, die Lust darauf hatten, mit ihm zu reden. Die meisten
Bürgerinnen und Bürger gingen ihm und seinen Begleitern dabei aus
dem Weg. An was das wohl lag? Vielleicht lag es daran, dass sie sich
nicht ernst genommen fühlten, weil das, was tagtäglich geschieht,
oft weit von dem entfernt ist, was Bürger wirklich wollen. 65%
Nichtwähler sind ein klares Signal und eine Demonstration, was sie
von den Akteuren und ihren Handlungen bisher hielten.
Alle
6 Jahre haben alle Zufriedenen, Unzufriedenen, die fürstlich
Beschenkten, die von Steuern, Gebühren und Abgaben hart Gebeutelten
und die sich vergessen Fühlenden die Gelegenheit, ihren Meister
der Bürger zu wählen. Hier können sie korrigieren oder
bestätigen, wie sie die nächsten 6 Jahre behandelt werden wollen.
Dazu gehört natürlich der persönliche Eindruck der
Zuverlässigkeit, der Toleranz, des Weitblicks, der sozialen
Kompetenz und natürlich eines gewissen unternehmerischen Geschicks,
um eine so große Verwaltungseinheit erfolgreich zu führen. Dazu
gehört auch Mut, wenn man sich als Bürgermeister nicht nur hinter
Gesetzen, Vorschriften und Verordnungen versteckt, wie das bisher
der Fall war.
Entscheidend
für den Erfolg eines Paradigmenwechsels im Rathaus wird auch der
Umgang mit der Verwaltung sein. Sie muss meiner Meinung in einigen
Bereichen neu ausgerichtet werden, damit Leistungen und deren Kosten
auch den wirklichen Bedürfnissen der Bürger entsprechen. Der immer
gleiche Schöpflöffel, mit dem gemessen wird, muss intelligenteren
Methoden weichen. Das ist auch im Außenverhältnis - also mit
Kunden und Lieferanten sehr wichtig. Eine zeitgemäße Buchführung
gegen die kamerale Buchführung einzutauschen, erfordert auch ein
anderes wirtschaftliches Denken. Es genügt nicht, über Ausgaben
Rechenschaft abzulegen, heute sind Kosten-/Nutzen- Überlegungen
gefragt. Dazu gehören transparente Datensysteme und zeitgemäße
Vorgehensweisen.
Auf
den neuen Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin warten spannende
Aufgaben im organisatorischen und im wirtschaftlichen Bereich. Im
Bereich der Personalführung muss Selbstverantwortung vor bloßer
Vorschriftentreue eingefordert werden. Das Erweitern und Nutzen von
Ermessungsspielräumen spielt dabei ein große Rolle. Die Politik
gibt die Ziele vor und stößt Veränderungen an. Es ist die Aufgabe
des Magistrats und der Verwaltung, jede erdenkliche Möglichkeit zu
nutzen, das Beschlossene folgerichtig umzusetzen. Dass dies
geschieht, war in der Vergangenheit nur dann zu erkennen, wenn es
dem Bürgermeister ausdrücklich in den Kram passte. Ansonsten wurde
oft verhindert, verschleppt und ausgesessen. Ein Schelm, wer
glaubte, aufmerksame Bürger hätten das nicht gemerkt. Dafür waren
die Vorgehensweisen zu plump.
Beide
Kandidaten versicherten, dass sie neue Wege gehen und dafür
kämpfen wollen. Sie wollen die Bürger stärker mitnehmen und
ernster nehmen, als das bisher der Fall war. Sie wollen einen
konstruktiven politischen Dialog mit den Fraktionen, den Bürgern
und den Unternehmen, um Maintal zu entwickeln, dass mit den
Ergebnissen Wünsche erfüllt werden und die Konsolidierung voranschreitet.
Dazu brauchen sie unsere breite Unterstützung.
Gehen
Sie deshalb trotz aller möglicher Enttäuschung zur Wahl, zeigen
Sie, dass sie daran glauben, dass es einen guten Weg für Maintal
und Maintals Bürger gibt und geben Sie der Person Ihre Stimme, der
Sie am meisten vertrauen.
Maintal
braucht Ihre Stimme!
Klaus
Klee
|
|
Showdown
im Schalander
Der
Bürgermeisterwahlkampf ist auf der Zielgeraden und viele Maintaler
Wähler scheinen noch unentschlossen sein, wem sie ihre Stimme geben. 65%
der Wahlberechtigten zeigten sich im ersten Wahlgang uninteressiert. Bei
der Stichwahl dürfte die Wahlbeteiligung unter 30% liegen. Unzweifelhaft
ist, dass eine geringe Wahlbeteiligung das Ergebnis erheblich beeinflusst.
Eine jetzt plötzlich höhere Wahlbeteiligung als zuvor könnte ebenfalls
für Überraschungen sorgen. Im Grund genommen geht es jetzt nur noch um
die Stimmen der bereits ausgeschiedenen Kandidaten. Wohin diese wandern
werden, ist keineswegs voraussehbar. Wahrscheinlich ist, dass ein Teil der
Wähler die Stichwahl ignorieren, weil ihr Kandidat nicht mehr dabei ist
oder - was auch häufig der Fall war - die Wahlunterlagen nach dem ersten
Wahlgang weggeworfen wurden. Hier reicht jedoch ersatzweise die Vorlage
des Personalausweises im Wahllokal. Am Montag, dem 21. September startete
die Talk-Serie des Filmemachers Boris Kreuter unter dem
Namen MaintalK-Show in
der Gaststätte SCHALANDER,
die sich immer mehr zum Szene-Lokal entwickelt. Natürlich war der Talk
mit den beiden Kandidaten Monika Böttcher und Sebastian
Maier ein willkommener Anlass, weil die Talk-Show im Internet
verbreitet wird, wobei viele, vor allen Dingen junge Menschen, erreicht
werden.
Die
ca. 30 Besucher waren handverlesen und teilweise den Kandidaten leicht
zuzuordnen. Für die Moderation hatte sich der Buchautor und Journalist Johannes
van den Speulhof zur Verfügung gestellt, der leider so gar keinen
Bezug zu Maintal und den Problemen dieser Stadt hatte. Er hielt sich
strikt an sein Talk-Manuskript und die Kandidatin und der Kandidat
antworteten routiniert und strategisch. Viel zu selten menschelte es mal,
was möglicherweise den einen oder anderen Wähler hätte zusätzlich
beeinflussen können.
Für
den Show-Charakter sorgte der Künstler Marvin Scondo, der
beeindruckende Kostproben seines Repertoires aus Blues, Rock und Folk in
überaus gekonnter Weise zur Auflockerung vortrug und mit reichlich
Applaus bedacht wurde. Im Talk-Teil des Abends ließen Monika
Böttcher und Sebastian Maier keine Blößen
erkennen, auch nicht, als es darum ging, ihre geplanten Konzepte denen des
amtieren Bürgermeisters gegenüber zu stellen. Es war ihnen nur zu
entlocken, dass ein Paradigmenwechsel zu erwarten ist, weil nach den
vielen Gesprächen mit den Bürgern klar geworden sei, dass vieles anders
angepackt werden müsse.
Beide
sehen die Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität Maintals für die
wichtigsten Stellschrauben, um den Anteil an der Gewerbesteuer und der
Einkommenssteuer durch Zuzug von Firmen und Neubürgern zu erhöhen. Das
zumindest steht im krassen Gegensatz zu der bisherigen Maxime
"Sparen, egal was es kostet". Dieses Vorgehen sei auch das beste
Mittel zur nachhaltigen Konsolidierung der Maintaler Finanzen. Das ist
auch in deren Wahlprogrammen nachzulesen, weshalb ich mich an manchen
Stellen des Talks in einer Kirche wähnte, in der es immer wieder heißt: "Wir
schlagen nun das Gesangbuch auf, Seite 324, Lied 512, Vers 3 und 4".
Alles wurde von den Kandidaten im Wahlkampf Zig Mal rauf unter runter
gebetet, weshalb so manches Statement formelhaft rüber kam. Dennoch war
die große Überzeugung spürbar, die in diesen Statements steckt.
Die
eigentlich interessantesten Gespräche wurden nach Ende des Talks unter
den Besuchern geführt. So dürfte es auch denjenigen gehen, die ab dem
23. September die Aufzeichnung sehen. Vielleicht reift dadurch doch noch
so manche Wahlentscheidung, denn das Merkmal "parteiunabhängig"
dürfte nur noch eine geringe Rolle spielen. Wer etwas umsetzen will, muss
sich auf Parteien bzw. Fraktionen und Interessengruppen einlassen.
Entscheidend ist dabei nur, wie es dem späteren Amtsinhaber oder der
Amtsinhaberin gelingt. Wer es bis dahin noch nicht ist, ist spätestens
dann Teil des großen und ganzen politischen Geschehens und damit nicht
mehr unabhängig. Wer jetzt noch Fragen hat, sollte auf den Wochenmärkten
und an anderen Stellen die Gelegenheit nutzen, mit den beiden Kandidaten
ins Gespräch zu kommen.
An
dieser Stelle bedanke ich mich bei Boris Kreuter für die
freundliche Überlassung der Fotos, dem ein gutes Pilot-Projekt gelungen
ist.
Veröffentlicht
am 22.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Marvin
Scondo in Aktion
Eine
kompakte Atmosphäre
Sie
waren nicht aus der Ruhe zu bringen
Sebastian
Maier und Monika Böttcher
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Spekulationen
In
den letzten Tagen häuften sich die Spekulationen, die Freien Maintaler
könnten sich zur Kommunalwahl 2016 wiederbeleben. Dabei fiel immer wieder
der Name Ludwig Stein, der bekanntermaßen die
Bürgermeister-Kandidatin Monika Böttcher unterstützt. Das
wiederum nagte an ihrem Alleinstellungsmerkmal "parteilos", oder
wie sie selbst sagt "parteiunabhängig". Da ich es für wichtig
halte, dass derartige Spekulationen umgehend ausgeräumt werden sollten,
thematisierte ich es mit einem Leserbrief, nachdem sich Ludwig Stein
seinerseits in einem Leserbrief allzu wichtig präsentierte und jedweden
Eigennutz im Zusammenhang mit seiner Unterstützungsfunktion zurückwies
und exakt wissen wollte, worin dieser Eigennutz bestehen solle. Das war
dann doch etwas zu viel Wandlung vom Saulus zu Paulus. Schließlich ist er
bekannt als politischer Mensch, der mit seinen Mitteln rigide und wenig
wählerisch umgeht. Im Wahlkampf erklärte er dem Kandidaten Friedhelm
Duch (Grüne) einen "Kampf
bis aufs Messer" und verweigerte sich eines Gesprächs am
Wahlkampfstand. Nicht gerade eine Empfehlung!
Nun
kam
per Leserbrief die für den Bürgermeisterwahlkampf wichtige Erklärung der
ehemaligen Vorsitzenden der Freien Maintaler Andrea C. Pischke
im Maintal TAGESANZEIGER, dass die Freien Maintaler
nicht wiederbelebt werden. Das sollte bis zur Stichwahl nun auch so stehen
bleiben. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich rund um Ludwig
Stein eine völlig neue Gruppierung formiert, die zur Wahl
antreten könnte. Interessen gäbe es ja genug zu vertreten.
Damit
meine Leser, die den Maintal TAGESANZEIGER nicht lesen, wissen, wie
diese Erklärung der ehemaligen Ersten Vorsitzenden der Freien Maintaler
zustande kam, hier mein Leserbrief, der im Maintal Tagesanzeiger
erschien, allerdings mit dem Teil einer Metapher, die dem Redakteur
irgendwie aussagekräftig erschien. In verzichte darauf, dies zu
wiederholen.
|
Ludwig
Stein aus Wachenbuchen wähnt sich möglicherweise bereits im
Vorwahlkampf zur Kommunalwahl im Frühjahr 2016. Das zumindest
signalisiert der Leserbrief vom 15.9.15 all denjenigen, die bereits
seit geraumer Zeit mutmaßen, dass die Freien Maintaler zur
Kommunalwahl wieder antreten wollen. Immer wieder griffen sie in
politische Diskussionen ein, um die Erinnerung an ihren einstigen
glorreichen Wahlkampfsieg wach zu halten.
Die politische Stimmung
gleicht momentan nahezu der Stimmung von damals, was als Weckruf
dienen könnte. Ludwig Stein könnte Monika Böttcher als eine Art
Kamel auserkoren haben, auf deren Rücken er über den Stimmungstest
hinweg durch die politische Wüste reitet. Vielleicht sollte man den
Lesern in Erinnerung rufen, dass sich Ludwig Stein aus Frust über
seinen geringen Einfluss in der SPD einst der CDU anbiederte, die
ihn ebenfalls nicht zur Entfaltung kommen ließ. Er gründete dann
die Freien Maintaler, um mit Stimmen der Freien Maintaler Erhard
Rohrbach zum Stadtverordnetenvorsteher zu wählen, der daraufhin als
Bürgermeister kandidierte. Als Gruppe der Bürgermeistermacher
erhielt einer der Freien Maintaler den Posten des
MWG-Geschäftsführers und das Geschmäckle rund um die Freien
Maintaler führte zu deren Niedergang, worauf sie später nicht mehr
antraten.
Nun
unterstützen einige der alten Freien Maintaler Monika Böttcher und
stellen damit als eine Art politische Schläfer eigentlich deren
Alleinstellungsmerkmal "parteienunabhängig" infrage.
Viele Informanten meines kleinen Netzwerkes, das ich mir in 12 Jahre
aufbaute, um über die Kommunalpolitik zu berichten, sind sich darin
einig, dass "Ludwig Stein noch nie etwas machte, ohne den
eigenen Nutzen aus dem Auge zu verlieren". Nun fordert er in seinem
Leserbrief Herrn Preuß auf "Ich fordere Sie auf, öffentlich
zu benennen, wo meine eigenen Interessen liegen." Ich denke,
die Frage beantwortet sich am deutlichsten, wenn feststeht, ob die
Freien Maintaler wieder zur Kommunalwahl antreten oder nicht.
Die
Chancen von Monika Böttcher sind infolge des desaströsen
Wahlergebnisses von Markus Heber deutlich gestiegen, denn
offensichtlich haben ihm viele CDU-Stammwähler ihre Stimme versagt.
Jetzt anzunehmen, sie würden ihre Stimme bei der Stichwahl dem
SPD-Kandidaten geben, halte ich für wenig plausibel, denn der Fall
Heber ist für sie abgehakt. Wie sich ein Teil der Wähler von Klaus
Gerhard verhalten wird, ist zwar ebenfalls Kaffeesatzleserei, doch
leicht voraussehbar. Für Ludwig Stein und seine Getreuen ist der
politische Boden nun vorbereitet, die Saat könnte gelegt werden.
Das macht ihn offensichtlich übermütig. Das respektable Ergebnis
von Monika Böttcher ist meiner Meinung nach nicht infolge, sondern
trotz Ludwig Stein zustande gekommen. Gegen Unterstützer kann man
sich nur schwer wehren, doch man sollte es schon wegen des
Alleinstellungsmerkmals versuchen. Ihre glänzende Ausgangssituation
könnte wanken, wenn sich Ludwig Stein nochmals derart
selbstbeweihräuchernd und verdächtig präsentiert. Und das hätte
Monika Böttcher nun wirklich nicht verdient.
Klaus
Klee
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Sicherlich
sind etliche Insider und politisch interessierte Bürger durch Frau
Pischke nun faktisch und korrekt informiert, aber nicht restlos beruhigt,
weil sie nun mal Ludwig Stein seit Jahren kennen. Nahrung
für Skepsis und Zweifel an seinen eigenen Ambitionen gibt es weiterhin.
Maulkörbe
für den Bürgermeister- und den Kommunalwahlkampf
Infolge
der gängigen Praxis, brisante Dinge "unter
Ausschluss der Öffentlichkeit" abzuhandeln und somit der
Verschwiegenheit zu unterwerfen, konnten verschiedene Themen bis nach der
Kommunalwahl verschoben und mit einem Maulkorb versehen werden. Wenn
Anfang 2016 der Bürgermeistersessel neu besetzt
und die Fraktionen neu strukturiert sind, kommen viele der Wahrheiten auf den
Tisch, die jetzt nicht angesprochen werden sollen. Dann wird womöglich unter Wählern sehr häufig der Satz fallen: "Wenn
wir das nur vorher gewusst hätten...!"
Ich
gehe davon aus, dass alle politischen Kräfte Maintals sehr genau wissen,
was "Sache" ist, es aber aus obigen und anderen Gründen den
Wählern vorenthalten wird. Einige Unterstützer von Frau Böttcher werden
den gleichen Informationsstand wie ich und die zur Verschwiegenheit
verpflichteten Politiker haben. Die Frage wäre spannend, ob auch Frau Böttcher
auf dem gleichen Wissensstand ist. Sich dennoch demonstrativ sorglos zu geben, könnte
sich rächen. Bürger und Wähler, die schlecht informiert
sind, wissen nun gar nicht, wovon ich rede. Schade!
Vielleicht äußert
sich die Kandidatin ja auch mal selbst, um alle Zweifel zu beseitigen. Es
wäre wichtig zu wissen, dass sie den Menschen gewachsen ist, die sie
unterstützen. Schließlich will sie unabhängige Bürgermeisterin werden.
Veröffentlicht
am 19.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Maintal
Tagesanzeiger vom 18.9.2015
Geht
es Ihnen auch manchmal so, dass Sie mit allem, was Sie wissen, am
liebsten ein Fass aufmachen würden, es aber nicht für ratsam
halten, dies zu tun? Dann wissen Sie auch, dass man sein Pulver nie
restlos verschießen sollte.
Mir
geht es manchmal, wie den drei Affen. Ich kann manches nicht mehr
hören, will widerwärtiges nicht mehr sehen und es verschlägt mir
oft die Sprache.
So
mache ich doch immer wieder ein kleines Fass auf, wenn ich merke, dass
die Presse bestimmte Facetten wie heiße Kartoffeln anpackt oder
meidet. Doch alles zu seiner Zeit.
Natürlich interessieren mich brennend Vorgänge, die "unter
Ausschluss der Öffentlichkeit" behandelt werden, weil hier zu
vermuten ist, dass es etwas zu verbergen gibt. Gut, dass sich direkt
Involvierte noch so echauffieren können, dass sie ihrem Unmut Luft
machen. Der Zusatz "von mir hast Du das nicht!"
oder in der Variante "von mir haben Sie das nicht!" ist
sogar die passende Antwort auf aufgezwängte Vertraulichkeit. Das
politische Maintaler Informationskondom ist doch nicht so
zuverlässig, wie die Nutzungsstrategen hoffen. Themen, die man erst
2016 in der neuen Konstellation abarbeiten will, hätte man erst zu
diesem Zeitpunkt "unter Ausschluss der Öffentlichkeit"
auf die Agenda nehmen sollen, damit sie Gegenstand der Wahlkämpfe
hätten sein können. Schließlich möchte man denjenigen die Stimme
geben, die vernünftige Lösungen anzubieten haben. Dazu muss man
aber die Probleme kennen!
Wenn
es bei mir so juckt, denn stehen zuerst die möglichen Schlagzeilen
fest, wie zum Beispiel
-
Seniorenherzen für Flüchtlinge
-
Neues
vom Berghof
-
Am
Braubach braut sich was zusammen
-
Es
ist nicht alles Müll, was kommunal ist
-
Liste
der Investorenwünsche abgearbeitet,
um
nur einige zu nennen. Aber alles zu seiner Zeit. Jetzt wollen wir
erst einmal die richtige Person auf den Rathaussessel begleiten.
Klaus
Klee
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Maintal
geht in die Stichwahl
Der
erste Wahlgang ist gelaufen und 34,8% der Wahlberechtigten gaben ihre
Stimme ab. So schön die Grafik mit den Ergebnissen auch aussehen mag,
bezogen auf alle Wahlberechtigten erreichten beide Kandidaten der
Stichwahl jeweils nur knapp über 10% der Stimmen. 65,2% der
Wahlberechtigten zeigten sich absolut desinteressiert, wer Bürgermeister
in Maintal werden soll. Erfahrungsgemäß wird die Wahlbeteiligung bei der
Stichwahl nochmals geringer ausfallen, weil ein Teil der Wähler nicht
mehr zur Wahl gehen, da ihr Votum im ersten Wahlgang erfolglos war. Somit
dürfte der zukünftige Bürgermeister oder die Bürgermeisterin
bestenfalls 15% der Stimmen aller Wahlberechtigten erhalten. Ob man das
anschließend mit "dem geschenkten Vertrauen" kommentieren kann,
das wäre doch sehr verwegen.
Dennoch
sollten nicht nur die im ersten Wahlgang unterlegenen Kandidaten der
Parteien nun intensiv darüber nachdenken, warum Monika Böttcher
als parteilose Kandidatin und Quereinsteigerin einen solchen Erfolg für
sich verbuchen konnte. Offensichtlich kamen viele Entscheidungen der
Vergangenheit und das Erscheinungsbild einiger Parteien nicht so gut an,
wie es diese Parteien von sich selbst glauben. Ein nicht unwesentlicher
Teil der Maintaler tendiert eindeutig zu einem Parteilosen im Amt des
Bürgermeisters. Sebastian Maier (SPD) konnte dennoch seine
Hausmacht mobilisieren und Zugewinne verzeichnen. Markus Heber
(CDU) gelang das offensichtlich nicht. Deutliche Hinweise geben die
Wahlergebnisse der bisherigen schwarzen Hochburgen, denen der bisherige
Amtsinhaber stets seine Wahlergebnisse verdankte. Die fehlenden Stimmen
wanderten wahrscheinlich an Monika Böttcher und Klaus
Gerhard ab.
Nun
kommt es darauf an, wessen Wähler sich umorientieren können oder wollen
und welche Empfehlung sie erhalten. Es konnte durchaus sein, dass ein Teil
des verbliebenen grundsätzlich überzeugten CDU-Wählerstamms, der
erstmals seit 18 Jahren umdenken müsste, dies mit Wahlverzicht
quittiert.
Der
Ausgang bleibt deshalb spannend, weil die Parteien natürlich versuchen
werden, in der Kommunalpolitik weiterhin unter sich zu sein. So wird die
Wahl allein davon abhängen, wie viel Wähler genau das Gegenteil wollen.
Der Ausgang der nächsten Kommunalwahl wird wesentlich vom Ausgang der
Stichwahl abhängen. Für die Grünen dürfte sich nicht viel ändern. Die
FDP hat nur einen Klaus Gerhard und ist momentan mit 14%
deutlich überbewertet. Da Frau Böttcher zur Kommunalwahl nicht antritt,
werden sich die Ergebnisse von SPD und CDU deutlich erholen.
Maintal
ist jetzt zwar noch nicht wesentlich schlauer, aber hoffentlich
aufgewacht. Den unterlegenen Kandidaten gilt mein großer Respekt, dass
sie die Chance genutzt haben.
Veröffentlicht
am 14.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Am
Ergebnis des ersten Wahlgangs der Maintaler Bürgermeisterwahl
lässt sich ablesen, wie Wähler Personen und Parteien voneinander
trennten. Bei einigen Personen gelang das absolut nicht, bei Sebastian
Maier und Klaus Gerhard schien das gelungen zu
sein, obwohl sich beide kaum einen Millimeter von ihrer
Parteipolitik entfernten. Nun sollte Klaus Gerhard mal
nicht allzu traurig sein. Keiner seiner Parteikollegen hätte auch
nur die Hälfte seiner Prozentzahl erreicht. Kompliment!
Trotz
drittem Platz auf der Ergebnisgrafik ist die Maintaler CDU,
die Partei von Markus Heber, der klare Wahlverlierer.
Obwohl Markus Heber nahezu alles unternahm, um als
Person und nicht als Repräsentant der CDU wahrgenommen zu werden,
es gelang ihm offensichtlich nicht. Eines der gängigsten Argumente,
ihn nicht zu wählen, war, dass er erst beharrlich schweigend die
politische Bühne verließ, um dann als Hoffnungsträger der CDU
wieder auf der Matte zu stehen. Die Folge: Orientierungslose, auch
durch Tatsachen und politische Fehlleistungen nicht zu überzeugende
CDU-Stammwähler, für die Erhard Rohrbach bisher das
politische Non plus ultra war, suchten jetzt ein kleineres Übel.
Die CDU-Wähler zeigten damit erstmals nicht das gleiche
geschlossene Erscheinungsbild, das die Fraktion im Parlament
demonstrativ zelebriert.
Verständlich
ist die große Enttäuschung von Friedhelm Duch, der
wirklich alle Register im Wahlkampf zog. Er hoffte auf verbliebene
Reste der ehemals grünen Wählerschaft, Erstwähler und auf junge
Familien. Die abscheuliche Verunglimpfung auf seinen Wahlplakaten,
die in den letzten Tagen wahrlich entsetzten, kann es jedoch nicht
gewesen sein, weil sie absolut absurd war. Ihm gelang es halt nicht,
das momentan erzielbare Ergebnis seiner Partei über seine Person
hinweg zu toppen, so, wie es Klaus Gerhard gelang.
Die
eigentliche Gewinnerin des ersten Wahlgangs erzielte aus dem Stand
heraus ein Ergebnis, das in gleicher Situation noch nie ein Kandidat
in Maintal vorweisen konnte. Er erinnert etwas an den Sieg der
Freien Maintaler bei der Kommunalwahl. Sie galten damals ebenfalls
als Hoffnungsträger und ihr Ergebnis war als Zeichen gegen die
damalige Politik der etablierten Parteien zu verstehen. Im Fall von Monika
Böttcher dürfte das Wahlergebnis jedoch ausschließlich
auf ihre Persönlichkeit zurückzuführen sein, die viele Wähler
überzeugte. Die Stichwahl wird also spannend!
Klaus
Klee
|
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Tag
der Wahrheit
Am
Sonntag, dem 13. September 2015 findet der erste Wahlgang zur
Bürgermeisterwahl statt. Alle Kenner der Kommunalpolitik gehen davon aus,
dass es eine Stichwahl geben wird. Dass es fünf Bewerber für den Posten
gibt, liegt nicht nur am großen Interesse am Amt und den Chancen, die
sich die Kandidaten und die Kandidatin ausrechnen. Bei den von Parteien
nominierten Kandidaten wird auch die Verringerung der Chancen für einen
Sieg im ersten Wahlgang eine Rolle spielen, um dann im zweiten Wahlgang
mit entsprechender Wahlempfehlung die Konstellation sicher zu stellen, die
nach der Kommunalwahl eine solide Basis für die geplante Zusammenarbeit
bei der Durchsetzung von Zielen zu schaffen. Auch wenn es noch nicht so
weit ist, sollte man bereits spekulieren, wer in die Stichwahl kommt. Geht
man nach den bekannten Wahlgewohnheiten der Vergangenheit, so müsste es
eigentlich eine Stichwahl zwischen Sebastian Maier (SPD) und
Markus Heber (CDU) geben. Das große Interesse der Bürger
an der Wahl und der hohe Anteil an Bürgerinnen und Bürgern unter 40
Jahren während der Podiumsdiskussion lassen aber auch die Konstellation Sebastian
Maier oder Markus Heber und Monika Böttcher (ohne
Partei) zu. Letztere erwarb sich trotz einiger ihrer sehr aktiven
Unterstützer viele Sympathien. Interessant ist die Feststellung, dass Monika
Böttcher stark polarisiert. Mit wem ich sprach, das gleiche Bild.
Entweder ist man sehr stark für Sie oder ebenso massiv gegen sie. Egal
ist sie offensichtlich keinem, mit dem ich sprach.
|
Bei
Friedhelm Duch (Grüne) und Klaus Gerhard
(FDP) gelang es nach außen sichtbar nicht, sich als von der
Parteipolitik unabhängige Kandidaten zu präsentieren.
Was
sie wollen, will ihr gesamter Verein, den sie repräsentieren. Ihnen
kann man somit getrost unterstellen, für ihre stimmen-
schwindsüchtigen Parteien einen Vorwahlkampf geführt zu haben und
gleichzeitig zur Chancen- verringerung anderer Kandidaten angetreten
zu sein.
Wenn
das anders sein sollte, kam das im Wahlkampf bei mir nicht
ausreichend rüber.
Dennoch
ist es nicht absolut auszuschließen, dass hier eine Überraschung
lauern könnte. |
Wagen
wir doch mal einen Blick nach vorn. Wer auch immer später auf dem
Rathaussessel sitzen wird, bekam über ein Interview des Amtsinhabers Erhard
Rohrbach (CDU) in der Frankfurter Rundschau folgende
Information mit auf den Weg:
|
"Er
oder sie sollte die Bürger, aber auch die Mitarbeiter in der
Verwaltung mitnehmen, ermuntern. Die Menschen heute sind kritischer
geworden. Politik muss heute mehr erklären und transparenter sein.
Und er oder sie sollte viel Zeit und Geduld mitbringen. Hier
arbeitet jedoch eine so hervorragende Verwaltung, es gibt mit dem
Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber einen so kompetenten Stellvertreter,
dass jeder potenzielle Amtsnachfolger im Rathaus einen guten Start
hinlegen kann."
|
|
Das
heißt mit anderen Worten: "Nehmt die Bürger zukünftig ernster
und frustriert sie nicht. Seid gut zur Verwaltung. Nehmt Euch jedoch vor
den kritischen Bürgern in acht, denn sie lassen sich nicht länger für
dumm verkaufen. Verwaltung und Bürger vernünftig zusammen zu bringen,
erfordert Zeit und Geduld. Wenn sich der Amtsinhaber oder die
Amtsinhaberin mit der Verwaltung gut stellt, kann alles so weiter gehen,
wie bisher - nur besser."
Man
muss es nur richtig lesen.
Auf
die Frage, ob er noch einmal Bürgermeister werden wolle, meinte er: "Ich
legte aber Wert darauf, die Entscheidung, nicht mehr anzutreten, selbst zu
treffen, bevor es andere tun." Das zeigt, was man
befürchten muss, wenn man die Erwartungen nicht erfüllen kann und was
von Seiten von Markus Heber in der CDU befürchtet wurde.
Das gesamte Interview kann man HIER
nachlesen.
Auf
dem Bürgermeistersessel sollte meiner Meinung nach eine Person Platz
nehmen, die ihr gesamtes neues Umfeld neu ordnet, mit der Stadtverwaltung
klare Ziele vereinbart und über deren Arbeitsweise den Satz stellt: "Geht
nicht - gibt es nicht!" Dazu braucht man
Führungsqualitäten, Mut, positive Entschlossenheit und ein Höchstmaß
an Vertrauen und Autorität. Letzteres muss natürlich infolge klarer
Signale entgegengebracht und nicht ersatzweise ausgeübt werden.
Mir
persönlich beantwortete ich für meine Wahlentscheidung folgende
Fragen:
-
Wem
würde ich in persönlichen Dingen am meisten vertrauen?
-
Wer
stand - wenn auch nicht öffentlich - bisher zu Fehlern der
Vergangenheit?
-
Wem
traue ich zu, die städtische Verwaltung neu auszurichten?
-
Wem
traue ich den Mut zur reinen Sachpolitik anstelle gegensätzlicher
Parteipolitik zu?
-
Wer
ist bereit, zukünftig über entsprechende Satzungen
Entscheidungsbefugnisse mit den Bürgern zu teilen?
Versuchen
Sie es auf ähnliche Weise und setzen Sie ihre Parteibrille ab, wenn Sie
eine solche aufhaben. Selbst bei Stammwählern der großen Parteien
erlebte ich die Aussage, den Gegenkandidat zu wählen, weil dieser besser
geeignet sei. Das zeigt, dass wesentlich mehr Menschen begriffen haben,
dass es um eine Persönlichkeitswahl geht und nicht um einen
Stimmungsbericht zum eigenen Wahlverein.
Gehen
Sie bitte zur Wahl!
Veröffentlicht
am 12.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Bürgermeisterwahl
am 13.9.2015
Dem
Wahlkampf fehlte die Würze |
Der
aktuelle Bürgermeisterwahlkampf ist von einer großen Fairness und
dem Bemühen getragen, nur die positiven Dinge anzusprechen, die
Maintal in der Zukunft angeblich zu erwaten hat. Es scheint bei der
Wahl nur noch darum zu gehen, ob die Tapete bunt, gestreift oder
geblümt sein soll. Von den baulichen Mängeln und von Sanierung ist
kaum die Rede, weil das suggerieren könnte, dass vieles in der
Kommunalpolitik der letzten Jahre auch schlecht war. Einige
Kandidaten waren außerdem direkt in die Entwicklungen involviert.
Für die nicht involvierten Kandidaten wäre das eine Möglichkeit
zur Kritik und zur Abgrenzung gewesen. Aber nein - man übte sich in
Harmonie. So war der Eindruck der Podiumsdiskussion auch
entsprechend dieses Verhaltens - jovial, versöhnlich,
partnerschaftlich.
Diese
Art der Harmonie und des positiven Denkens scheint einige Bürger
derart zu provozieren, dass sie Plakate beschädigen, entfremden,
überkleben oder gar entfernen. Dem Kandidaten Friedhelm Duch
widerfuhr sogar eine extrem ehrverletzende Verunglimpfung in Form
eines Aufklebers, dass er Strafanzeige erstattete. Hier wurden
Grenzen deutlich überschritten. Die Wirkung ist deshalb so fatal,
weil allgemein bekannt ist, dass solche Dinge im Kopf nie ganz
gelöscht werden und viele Leute sich eher fragen, warum jemand so
etwas schreibt und ob nicht wirklich etwas dran ist. In diesem Fall
ist die Verunglimpfung aber so weit daneben, dass die Rechnung des
Verunglimpfenden nicht aufgeht. Da es vom Timing her so dicht vor
der Wahl kommt, ist allerdings auch eine überzogene Aktion aus dem
teilweise übermotivierten Bewerberumfeld nicht ganz
auszuschließen.
Perfektes
Timing?
Die
abscheuliche Aktion gegen Friedhelm Duch lässt auch die Frage nach
dem perfekten Timing aufkommen. In der Politik sind Aktionen, die
Aufmerksamkeit erregen, durchaus ein starkes Mittel. Wer etwas von
Strategie versteht, schätzt und fürchtet zugleich perfektes
Timing. Quirlige Menschen reagieren meist sofort auf Aktionen, die
sie stören und bemerken oft nicht Fallen, die sich ergeben. Ihre
Reaktionen bieten automatisch neue Angriffsflächen in der Hoffnung,
dass auch der Gegenüber sofort und emotional reagiert. Von
Kampfsportarten, bei denen Tritte oder Fußfeger legal sind, weiß
man, dass der richtige Moment der ist, wenn der Gegner nur auf einem
Bein steht, weil man ihn damit zu Fall bringen kann. Perfektes
Timing ist also die Technik, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. So
ist auch ein spielentscheidendes Tor kurz vor Spielschluss perfekt
getimet.
Im
Bürgermeisterwahlkampf blieb das bis jetzt aus. Das wirkt auf viele
Menschen, die eher herzhafte Konfrontationen lieben, jedoch schlicht
langweilig. Im Wahlkampf wurde zum Beispiel mit keinem Wort die Ära
Rohrbach, geschweige denn, Erhard Rohrbach selbst erwähnt, obwohl
er drei Amtsperioden sehr intensiv prägte. Die Ehrfurcht vor dem
Geleisteten und die Angst davor, diese Maßstäbe nicht erfüllen zu
können, werden es wohl nicht gewesen sein. Es war vielmehr das
Bewusstsein, dass erst sein Verzicht die Möglichkeit für eine
Neubesetzung schaffte. Noch sind die alten CDU-Wähler präsent und
es ist völlig unklar, ob sie sich wegen des Wegfalls ihres
Zugpferdes für Markus Heber entscheiden. Ein Amtsbonus wiegt schwer
und Jugend kann von älteren Wählern eher als Handicap empfunden
werden.
Nun
wird es spannend, ob im Nachwahlkampf vor der Stichwahl doch noch
die scharfen Waffen ausgepackt werden, um sich klar abzutrennen.
Zuvor müssen aber erst einmal die Finalisten feststehen.
Klaus
Klee
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"Als
Stadtrat sehr gern"
Die
Podiumsdiskussion des Maintal TAGESANZEIGERs vom 9. September 2015
im Rahmen der Bürgermeisterwahl war ein rundum bemerkenswertes Ereignis.
Noch niemals, seitdem es solche Podiumsdiskussionen in Maintal gibt, waren
mehr als 600 Besucher gekommen. Das blieb nicht ganz ohne Auswirkungen auf
das Podium, denn alle Teilnehmer waren sichtlich angespannt. Zwar
praktizierte man so eine Art "Pokerface mit freundlicher Note".
Spätestens, wenn Antworten auf die vielen Fragen angesagt waren, griffen
jedoch in den meisten Fällen Automatismen, was man daran merkte, dass
dabei Inhalte geliefert wurden, die manche Fragen eigentlich nicht
beantworteten. Aber auch der Moderation war der Eindruck einer so großen
Menschenmenge deutlich anzumerken. Redaktionsleiter Lars-Erik Gerth
und Martina Faust führten dennoch sicher durch die
Veranstaltung. Verstärkt hatte sich der TAGESANZEIGER mit einem
Kommunikations- und Medienfachmann aus dem Stammhaus, der ermöglichte,
dass man auch mit modernen Kommunikationsmedien direkt in die Diskussion
eingreifen konnte. So lag es nun an Sebastian Maier (SPD), Markus
Heber (CDU), Friedhelm Duch (Grüne), Klaus
Gerhard (FDP und Monika Böttcher (ohne Partei), die
letzte Gelegenheit zur öffentlichen Präsentation erfolgreich zu nutzen.
Eines kann vorweg genommen werden: Etwas neues hörte man nicht, was wohl
daran lag, dass in den vergangenen Wochen über verschiedene Medien alle
Botschaften unters Volk gebracht worden waren. Es ging an diesem Abend nur
noch um den persönlichen Eindruck.
Über
600 Besucher zählte das Bürgerhaus
Genau
da scheiden sich aber die Geister, wie man am Beifall und anderen
Reaktionen des Publikums feststellen konnte. Inmitten eines Pulks von
CDU-Mitgliedern und -Sympathisanten sitzend konnte ich das leicht
feststellen. Man hörte genau, wo im Saal welche Sympathisanten welches
Kandidaten oder der Kandidatin saßen. Jeder hat seine Wählerschaft, auch
wenn sich viele nach außen noch unentschlossen geben. Der Versuch von Lars-Erik
Gerth, die Podiumsmitglieder mit provokant formulierten Fragen aus
der Reserve zu locken, gelang durch die Bank weg nicht und erzeugte eher
eine heitere Note. Alle waren nämlich gut vorbereitet und hochkonzentriert.
Kein
Wort verlor man natürlich über die kommunalpolitischen Fehler der
Vergangenheit, in die einige Kandidaten wegen ihrer politischen Tätigkeit
direkt involviert waren. Zwar hätte damit das Signal gegeben werden
können "wir haben verstanden" und man hätte erklären
können, warum man zukünftig etwas anders machen will. Dazu fehlte jedoch
offensichtlich der Mut. Die Ära Rohrbach war ausgeblendet, als hätte es
sie nie gegeben.
Bei
zwei Themenkomplexen waren Sebastian Maier und Friedhelm
Duch infolge der den Stadtverordneten aufoktroyierten
Vertraulichkeit etwas gehandicapt, was die übrigen Podiumsmitglieder
jedoch nicht ausnutzten. Zum aus dem Publikum kommenden Thema Flüchtlinge
und Standorte für die Unterbringung von Asylsuchenden war das Podium eine
Bank, die es nicht zuließ, auseinanderdividiert zu werden. Dafür
gebührt ihnen Hochachtung.
Im
Laufe der Veranstaltung gewannen viele Besucher den Eindruck, dass alle
Kandidaten eigentlich ein gutes Team darstellen würden, besonders als auf
die Frage, mit wem sie gern als Erstem Stadtrat zusammenarbeiten würden
und Friedhelm Duch die meisten Stimmen auf sich vereinigte.
Auch beim Thema Bürgerbeteiligung waren die Aussagen überraschend
einhellig. Es müsse eine Bürgerbeteiligungssatzung her, damit die
Ergebnisse der Bürgerbeteiligung direkter in die Entscheidungen der
Gremien einfließen können. Lediglich Friedhelm Duch musste
unbedingt formal darauf hinweisen, dass trotzdem die Stadtverordneten und
nicht die Bürger das Sagen hätten. Das lässt den Schluss zu, dass er
alles tun würde, damit das auch so bleibt.
Eines
der unter Vertraulichkeit leidenden Themen war die Müllabfuhr. Hier war
immer wieder vom Europäischen Recht die Rede, das Ausschreibungen oder
Kommunalisierung zwingend vorschreibt. Dennoch wurde deutlich, dass alle
Kandidaten sich darum bemühen wollen, dass Qualität und Preis weiterhin
stabil seien. Wie das zu bewerkstelligen sei, war dann jedoch nicht mehr
so ganz klar, auch wenn wegen der guten Erfahrungen mehrheitlich eine
Lanze für die Firma Spahn gebrochen wurde. Über die Ausschreibung droht
die Gefahr, dass Spahn in eine Subunternehmerrolle gedrängt würde. Wegen
der Vertraulichkeit wurde jedoch nichts darüber verlauten lassen, ob
Spahn eine solche Rolle überhaupt annehmen würde.
Was
völlig ausgespart wurde, war das Thema Kultur. Zwar war immer wieder von
kulturellen Vereinsaktivitäten und Vielfalt die Rede, ein aktives
operatives Kultur-Konzept für Maintal scheint nicht angedacht zu sein.
Dafür bekamen die Vereine viele Unterstützungszusagen, das schon wegen
der vielen Mitglieder. Doch hier, wie auch bei anderen Themen vertrat Klaus
Gerhard stur die FDP-Linie, wodurch seine persönliche
Eigenständigkeit etwas infrage gestellt wurde. Vielleicht ist er ja auch
komplett von allen FDP-Maximen restlos überzeugt. Das könnte allerdings
Wähler kosten, wie es die FDP ja gewohnt ist.
Anhand
der Reaktionen des teilweise relativ jungen Publikums konnte festgestellt
werden, dass Sebastian Maier und Monika Böttcher großen
Zuspruch haben werden. Markus Heber wird viele konservativ
denkende Wähler mobilisieren. Friedhelm Duch überraschte
mit seiner erfrischenden Art, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, auch wenn
das, was er sagt, nicht immer gefällt. Und Klaus Gerhard
gab den unerschrocken Anpackenden, der genau weiß, wovon er spricht und
der zuversichtlich ist. So - nun müssen sich die Wählerinnen und Wähler
entscheiden.
Was
absolut Hoffnung macht, ist das Signal des gewachsenen politischen
Interesses der Wählerschaft. Eine hohe Wahlbeteiligung spielt den
zukunftsgerichteten Kandidaten in die Karten, andere fühlen sich bei
einer geringeren Wahlbeteiligung wohler, weil sich dann das
Stammwählerpotenzial stärker auf das Wahlergebnis auswirkt. Junge
Wähler, junge Familien und Erstwähler könnten für Überraschungen
sorgen.
Etwas
seltsam mutete zu Beginn die Äußerung von Friedhelm Duch an,
die größte Wirksamkeit von Bürgerbeteiligung sei deren Engagement in
Parteien, weil über die Parteien alle wichtigen Entscheidungen
eingeleitet würden. Wenn man sich die Mitgliederzahlen der Parteien im
Verhältnis zu der Zahl der Teilnehmer an Bürgerbeteiligungsprozessen
ansieht, scheint da etwas nicht zu stimmen. Für das Ansinnen einer
Bürgerbeteiligungssatzung war diese Äußerung nicht gerade förderlich.
Am
Ende appellierten die Podiumsmitglieder an die Besucher, zur Wahl zu
gehen. Das dürfte auch der ausschlaggebende Punkt sein. In Hanau lag die
Wahlbeteiligung bei ca. 28 Prozent. Das sollte Maintal auf jeden Fall
toppen! Es geht schließlich um das Wohl aller Menschen unserer Stadt. Wem
Sie, liebe Leser, Ihre Stimme geben und zutrauen, die richtige Person für das Amt zu sein, der
auch die Stadtverwaltung beherrschen kann, dann sollten
Sie versuchen, richtig zu liegen. Ansonsten haben Sie erst in sechs Jahren
wieder Gelegenheit, dies zu korrigieren. Im schlimmsten Fall erst nach 18
Jahren.
Veröffentlicht
am 10.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Brücke nach draußen
über
soziale Medien
Die
Moderatoren
Lars-Erik
Gerth und Martina Faust
Die
Kandidaten
Sebastian
Maier (SPD)
Markus
Heber (CDU)
Friedhelm
Duch (Grüne)
Klaus
Gerhard (FDP)
Monika
Böttcher (ohne Partei) |
Irritationen
Wer
in der parlamentarischen Demokratie aus irgendwelchen
Interessen ganz vorne kommunalpolitisch mitgestalten will, muss eine
Partei oder Wählergruppe gründen und sich zur Wahl stellen. Wenn das
Vertrauen in die Sache oder in die eigene Personen nicht ausreicht, wird
ein Zugpferd benötigt, mit dem man auf Stimmenfang gehen kann. Manchmal
reicht es auch, sich mit dem Nimbus einer erfolgreichen Person, die man
selbst unterstützte, auf Stimmenfang zu gehen. Es geht bereits um die
Kommunalwahl. Diesem Verdacht setzen sich jetzt die ehemaligen Freien Maintaler aus,
die
womöglich wieder in die Maintaler Kommunalpolitik einsteigen wollen.
Zumindest nähren die eifrigen Aktivitäten Vermutungen, die im
Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl die Runde machen. Solches
erscheint auch plausibel, denn demnächst wird in Wachenbuchen ein
beachtliches Wohngebiet geplant, das auch Interessen des
Hauptprotagonisten tangieren
dürfte.
Umso
verwunderlicher ist es, dass Monika Böttcher, die
Bürgermeisterkandidatin, die emsigen Dienste einer gescheiterten
Bürgerbewegung in Anspruch nimmt. Ihr eigener Stil ist höchst
professionell, wie man auf http://www.monika-boettcher.de/
gut nachvollziehen kann. Damit ist nicht allein die professionelle
Aufmachung des Internet-Auftritts, sondern es sind die kurz und prägnant
gefassten Inhalte und Aussagen gemeint. Eigentlich braucht sie gar keine
Unterstützer, höchstens helfende Hände.
Wenn
praktische Unterstützung gebraucht wird, sollten die Unterstützer in
jeder Hinsicht Vorbilder sein, weil sie ihre Eigenschaften indirekt auf
ihre Zielperson projizieren. Bei den genannten Unterstützern fallen
kommunalpolitisch Interessierten allerdings eher umstrittene
Vorgehensweisen ein, die ihren Ruf prägten. Ludwig Stein, erst permanenter Unruheherd
in der SPD und der Wechsel von der sozialdemokratischen zur
christdemokratischen Gesinnung, dann Gründung der Freien Maintaler
und eine umstrittene Legislaturperiode, in der Erhard Rohrbach
über den Posten des Stadtverordnetenvorstehers hinweg das
Bürgermeisteramt und Maintal die Ära Rohrbach bescherte. Als die Freien
Maintaler ihren vornehmlichen Zweck erfüllt und viele ihrer Wähler verloren hatten,
lösten sie sich auf.
Und
nun diese Aktivitäten!
Viele
Maintaler Bürgerinnen und Bürger sehen deshalb Mitglieder der ehemals Freien
Maintaler eher als Belastung für die Kandidatur der einzigen
Kandidatin an, die eigentlich als Alleinstellungsmerkmal die "Parteienunabhängigkeit"
pflegt, was sie durchaus hätte auszeichnen können. Es kommt inzwischen sogar die Frage auf, was zuerst da war,
der Plan des möglichen Wiedereinstiegs einer kleinen Gruppe in
die Kommunalpolitik oder die Kandidatur von Frau Böttcher. Nach der Wahl
werden wir sehen, wie sich die Dinge in Richtung Kommunalwahl entwickeln
und erkennen, ob die heutigen Vermutungen richtig sind.
Im
Fall eines Wahlerfolgs wird Frau Böttcher Ludwig Stein und eine mögliche
neue Gruppierung nicht mehr los. Ihre Parteienunabhängigkeit würde sie
dann nur noch schwer halten können und der Einfluss ihrer heutigen
Unterstützer würde vieles von dem, was sie heute vertritt, erschweren
oder verhindern, denn es geht um Macht.
Das braucht Maintal nun wirklich nicht schon wieder. Es wäre deshalb wichtig, diese
Irritationen noch vor der Bürgermeisterwahl kompromisslos und öffentlichkeitswirksam
auszuräumen.
Was
Maintal wirklich braucht, ist ein Stadtoberhaupt, das neue Akzente setzt
und die Verwaltung neu ausrichtet, damit wieder die Zufriedenheit und die
Interessen der Bürger im Vordergrund stehen. Kandidaten von Parteien
müssten sich von ihren politischen Fesseln lösen und selbst täglich den
neuen bürger- und sachorientierten Kurs demonstrieren, wie es wirklich
parteienunabhängige Kandidaten im ganzen Land praktizieren. Dass dies
nicht einfach ist, weiß auch der Wähler.
Die
Kandidaten sollten bedenken, dass ihre politischen Gruppierungen gemessen
an der Zahl der Wahlberechtigten absolute Minderheiten darstellen, die
allen Bürgern seit Jahren ihre eigenen Interessen zumuten. Wären diese
stets deckungsgleich mit den Interessen der Bürger gewesen, stünde Maintal
nicht vor diesem Dilemma. Es ist für Wähler verdammt schwer, die
Kandidaten von ihrem Hintergrund zu trennen und darauf zu vertrauen, dass
sie später nach ihren eigenen Überzeugungen und im Sinne der Bürger
handeln. Wer diesen Eindruck glaubhaft erzeugen kann, braucht
parteienunabhängige Konkurrenz nicht zu fürchten.
Eigentlich
schade, wie sich die Dinge entwickeln, weil wegen der
Parteienverdrossenheit der bundesweite Trend zu parteienunabhängigen
Bürgermeistern gerade in Hessen unaufhörlich steigt und diese
Bürgermeister erfolgreich sind. Ärgerlich ist, dass mit einer einzigen
Unterstützung ein solcher Trend ausgehebelt werden kann.
Veröffentlicht
am 08.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Sache mit der Gesinnung |
Auch
wenn sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht direkt zum
Gedankengut von Parteien bekennen wollen (sonst hätten Parteien
mehr Mitglieder), so stehen sie doch gewissen Richtungen positiv
gegenüber. Da sind auf der einen Seite die konservativen Menschen,
die bewahren, sichern und Schutz sowie überschaubaren Wohlstand
gewähren wollen. Die sozial und gerecht denkenden Wähler wünschen
sich eine Art Sozialismus mit ausgeprägter Eigenverantwortung. Liberales Denken ist heute mit absoluter Selbstverantwortung
gekoppelt (jeder ist seines Glückes Schmied) und lehnt
Versorgungsanspruchsdenken ab. Ökologisch denkende Menschen glauben
noch daran, dass die Welt der Grünen grün ist. Doch alle genannten
Gruppen streben zu ein und demselben Zielpunkt - die politische
Mitte. Andere Gruppierungen kleben zwar auch etwas an der Mitte,
sind jedoch kräftig nach Außen verbogen. All diesen Gruppen kann
man sich nahe fühlen, soweit sie Demokraten sind.
Leider
gibt es erneut wieder nationalistisch ausgerichtete Gruppierungen,
die mit Wertevorstellungen operieren, die unsere Gesellschaft
spalten. Ihr Zulauf und ihre Präsenz ist eine wachsende Gefahr für
die Demokratie. Seltsamerweise fischen Parteien immer wieder auch
dort nach Stimmen. Es scheint nur der Erfolg zu zählen. Das
Hauptziel von Parteien ist nun mal die Macht!
Bei
einer Bürgermeisterwahl geht es um das Leben in der kleinsten Zelle
der Gesellschaft - den Kommunen. Was hier mit welcher Gesinnung auch
immer umgesetzt wird, trifft jeden Bürger ganz direkt. Probleme auf
kommunaler Ebene brauchen Lösungen mit hohem Zustimmungsgrad.
Dieser steigt mit der Qualität einer unabhängigen Vorklärung.
Für einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin darf nur die
Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger zählen. Dass man es
dabei nicht allen recht machen kann, ist jedem klar. Fatal ist
jedoch, wenn politische Gesinnungen und Programme von Parteien vor
der Sachpolitik rangieren.
Mit
steigender Zahl parteienunabhängiger Bürgermeister können
Parteien zunehmend an Bedeutung verlieren. Da sie vom relativen
Wahlergebnis her ohnehin gegenüber den vergraulten Nichtwählern
eher Minderheiten ausmachen, scheint das auch leicht zu
verschmerzen. Es liegt an den Parteien selbst, was sie im
Volkskörper darstellen. In den Ebenen über der Kommunalebene
präsentieren sich unsere Volksvertreter eher wie Selbstbediener in
einem gut gefüllten Laden. Politik als Karrieremodell. Leider wird
das auch auf die kommunale Ebene projiziert, weshalb sich der Trend
zu den parteilosen Kandidaten verstärkt.
Klaus
Klee
|
|
Der
Countdown läuft
Nun
müssen sich Maintals Wähler langsam entscheiden, wen sie auf dem
Bürgermeistersessel sehen wollen. Die Kandidaten und die Kandidatin
zogen fast alle Register, um den Wählern zu vermitteln, wohin mit ihnen
die Reise gehen könnte, wenn das politische Umfeld stimmt. Hier liegt
aber das eigentliche Problem - die Kommunalwahl im Frühjahr 2016. Wenn
Maintal eine wirksame Zäsur durchführen will, muss die Kommunalwahl ein
sehr deutliches Ergebnis bringen, damit sich die politischen Kräfte im
Parlament nicht wieder aufheben und die gleichen fragwürdigen
Entscheidungen möglich sind, die Maintal bisher auf der Stelle treten ließen. Stabile
politische Mehrheiten müssen auch zum Magistrat
passen. So gesehen ist die Bürgermeisterwahl für Parteikandidaten sogar eine Testwahl für die
Kommunalwahl. Wer hier deutlich siegt, dürfte auch seiner Partei Auftrieb
geben.
So
werden die Äußerungen der parteigebundenen Kandidaten während der
Podiums- diskussion am 9. September zeigen, wie linientreu die
Bürgermeisterwahl von den Kandidaten geführt wird. Damit rückt in
einigen Fällen leider
die eigentliche Person der Kandidaten in den Hintergrund.
Locker
und frei kann sich dagegen Monika Böttcher fühlen - denkt
man. Sie aber muss jedoch sehr darauf achten, dass sie es sich nicht mit den
Parteien verscherzt, denn auf die Kommunalwahl im Frühjahr hat sie selbst
keinen
Einfluss. Die Fraktionen können ihre Ideen zur Zukunft Maintals
jedoch locker zu Fall bringen, wenn sie sich gemeinsam gegen sie verbinden. Da sie -
wie übrigens auch andere Kandidaten - ihre Rolle auf dem Weg zu
tragfähigen Sachentscheidungen als die einer Moderatorin sieht, ist auch
für sie Konsensfähigkeit und Offenheit nach allen Seiten ein klares
Muss. Es lauern auf die Kandidaten aber noch andere Hürden, die später
aus dem eigenen Haus kommen.
Die
Verwaltung als Kondom
Gralshüter
der Gesetze, Vorschriften und Verordnungen innerhalb der Verwaltung sind
die Fachabteilungen der Fachbereiche. Bekanntlich gibt es für alles
Vorschriften, die man einhalten muss, damit keine einzige Entscheidung
angefochten und rückgängig gemacht werden kann. Es ist dabei nicht die
Aufgabe der Verwaltung, im speziellen Fall über Sinn und Unsinn einer
Vorschrift zu befinden, es genügt die bloße Geltendmachung. Welcher
Vorgesetzte wird schon gegen eine geltend gemachte Vorschrift verstoßen,
wenn er nicht politisch deutlich abgesichert ist!?
Ein Bürgermeister kann
jedoch durchaus nicht ganz so geradlinige Wege gehen, wenn er oder sie einen
breiten Unterstützerkreis hinter sich weiß - die "Magistratsunterstützungsfraktionen". Dabei werden sogar
vermeintliche Ermessensspielräume genutzt, nur darf die eigentliche
Verwaltung damit nicht offiziell konfrontiert werden. Ein ehemaliger
Fraktionsvorsitzender erklärte mir einmal, warum in einem speziellen Fall
gegen Europäisches Recht verstoßen werde, mit der Antwort: "Wo
kein Kläger ist, ist auch kein Richter...!"
Der
neue Bürgermeister oder die Bürgermeisterin müssen sich über
bestehende Vorschriften genau informieren, sich jedoch auch Ermessensspielräume
erweitern lassen, wenn sie für den Erfolg eines Projekts nutzbringend
sind. Dazu muss die Verwaltung aber auf Ziele ausgerichtet werden. Mit der
Erweiterung des jeweiligen Ermessenspielraums werden sich auch die Beamten
unter den Verwaltungsangestellten zufrieden geben und ihre Kondom-Funktion
aufgeben.
Als
Wähler muss man sich fragen, welchem/-er Kandidat/in man so viel
Initiative und Übernahme von Verantwortung zutraut, die es dann auch noch
gegen heftige politische Widerstände anzuwenden gilt. Nur mit einer
sinnvollen Kooperation mit übergeordneten Stellen gelingt es dem
Amtsinhaber, die eigene Verwaltung zu beherrschen. Amtsinhaber, die lieber
den ruhigen Weg gehen, werden selbst zu Veraltungs-Kondomen.
Was
wir alle jetzt wissen
Nach
dem bisherigen Wahlkampf wissen Maintals Wähler,
-
wer
Plakate wetterfest und faltenfrei kleben kann,
-
welcher
Kandidat wie hoch im Blickfeld hängt,
-
dass
besonders große Plakate bestimmt viel Geld kosten,
-
alle
Kandidaten sich mit allen Gewerbetreibenden gut fotografieren
lassen,
-
guter
Wahlkampf mit Attraktionen verbunden sein muss,
-
moderne
Medien endlich zum festen Repertoire gehören,
-
Unterstützer
wegen ihrer Penetranz kontraproduktiv sein können,
-
Eigenschaften
von Unterstützern auf Kandidaten übertragen werden,
-
alle
guten Vorsätze im guten Glauben übermittelt wurden,
-
mediale
Eigenwerbungen manchmal der Wirkung von "Seitenbacher-Werbungen" für Basis-Öle ähneln,
-
ein
gelungenes Foto gute Charaktereigenschaften wiederspiegelt,
-
ein
ungünstiges Foto oft zeigt, wie man wirklich ist.
Die
alles entscheidende Frage, wer die Wahl gewinnen soll, ist für
unabhängige Wähler vielfach jedoch noch nicht beantwortet.
Das
wird sich womöglich erst kurz vor der Wahl entscheiden. Deshalb ist die
kommende Podiumsdiskussion am 9. September so wichtig, vorausgesetzt, es
werden Fragen gestellt, die bisher noch nicht gut überlegt beantwortet
wurden und öffentlich nachzulesen waren. Diese muss man vor der
Podiumsdiskussion beim TAGESANZEIGER einreichen. Aus der
Erfahrung heraus lancieren Unterstützer spezielle Fragen an den TAGESANZEIGER, auf die dann
von ihrem Kandidat gut vorbereitet geantwortet werden kann.
Schuld daran ist das gewählte Verfahren. Aus meiner Sicht wäre es
besser, wenn sich die Kandidaten spontan gestellten Fragen stellen würden, auch
wenn es dabei turbulent zugehen könnte, wenn ein Thema durch
Nachfassfragen vertieft wird.
Auf
jeden Fall sollten die Kandidaten jetzt endlich mal das Spielchen
"Wer war noch nicht beim Stier und all den anderen Unternehmen?" lassen würden. Was damit vermittelt
werden soll, ist mir schleierhaft. Mir persönlich zeigen diese gestellten
Werbebilder, dass es Kandidaten nicht gelingt, sich von ihren Parteien zu
lösen und ein eigenes Profil zu pflegen. Ich frage mich sogar, ob diese
Werbungen an Wahlkampf-Spenden geknüpft sind und sich manche Unternehmen
mit allen gut stellen wollen, weil sie sich Vorteile erhoffen. Heute ist
schließlich alles möglich!
Veröffentlicht
am 05.09.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Bürgermeisterwahl
am 13.9.2015
In
einer Woche wird gewählt, einige haben sich schon per Briefwahl
entschieden, aber man hat noch kein richtiges Gefühl, wie die Sache
ausgehen wird. Die meisten Wähler rechnen mit einer Stichwahl. Als
ich den Stimmzettel sah, war ich doch sehr erstaunt, dass es jetzt
eine Partei namens "BÖTTCHER" gibt. Ich dachte immer,
Monika Böttcher sei "parteienunabhängig". Warum nur
steht das nicht auf dem Stimmzettel? Hatten da vielleicht Parteien
ihre Hände im Spiel, um Frau Böttcher genau dieses Merkmal zu
nehmen? Jetzt tritt sie optisch für sich selbst an und nicht für
Wähler, die von den Parteien genug haben?
Die
Lösung ist ganz einfach: An dieser Stelle des
Stimmzettels steht immer der Name der Gruppierung, die den
Wahlvorschlag abgab. Da sie das selbst war, steht dort
"BÖTTCHER". BÖTTCHER allein wäre ja auch noch keine
Partei und tatsächlich ein STEIN des Anstoßes.
Was
sticht besonders ins Auge?
Die
von Parteien aufgestellten Kandidaten legten je nach Kassenlage
kräftig beim Plakatieren zu und man kennt nun jedes Gesicht zur
Genüge. Es ist interessant, was man so alles in die Konterfeis
hineininterpretiert. Ich persönlich sehe darin den Präsidialen, den
blassen Tatkräftigen, die eloquente Macherin, den tatkräftigen
Anpacker und den endspurtigen Lebenskünstler, wenn ich die Plakate
sehe. Hinzu kommen auf anderen Werbemitteln Eindrücke, wie
"komplette glückliche Familie", "kinderloses
Paar", "alleinerziehende Zwillingsmutter", "Patchwork-
Partner" und "eisenharter Hausmann". Einer
legte in Maintal sogar 500 Kilometer zu Fuß zurück und die Kandidatin
radelte durch die Lande. Und das alles, um uns zu gefallen!
Nun
ja, dann sind da noch die programmatischen Ideen der Bewerber. Deren Umsetzung
hängt jedoch von sehr vielen Faktoren ab, so dass am
Ende der Satz bleiben wird: "Ich habe es auf jeden Fall
versucht...!" Dennoch sollten wir als Wähler nicht
unterschätzen, was möglich wäre, wenn wir endlich mal intelligent
wählen würden.
"...und
einen schönen Gruß an Herrn Maier!"
Dazu
gehört allerdings ein gewisses Vertrauen in die Personen, die sich
zur Wahl stellen, sowie in deren jeweiligen Hintergrund bzw. deren
Unterstützer. Die hat man nämlich selbst als Kandidat oft nicht im Griff. Es ist
höchst unwahrscheinlich, dass zum Beispiel Jugendliche oder
Vandalen Plakate beschmieren, überkleben oder entwenden. Das
scheinen eher Wahlkampfmittel zu sein, die aus einer krassen
Verblendung rühren. Wenn "bis aufs
Messer" gekämpft wird, halte ich alles für möglich. Es ist
nur die Frage, ob Kandidaten das wissen. Fußballer haben ihre
Fankurve oft auch nicht im Griff.
"Als
Frau war die Entscheidung
eigentlich
ganz einfach...!"
Wähler
sollten auf alle Fälle die Bürgermeisterwahl und die Kommunalwahl
gemeinsam im Blick haben. Was machbar ist, hängt von den sich
bildenden Konstellationen ab. Der Machthunger einiger
Kommunalpolitiker könnte dem neuen Amtsinhaber gewaltige Probleme
bereiten. Deshalb kommt es darauf an, zu ergründen, wie kraftvoll und intelligent
sein oder ihr Vorgehen ist, um auch schwierige Situationen zu
meistern. Man muss dabei Konsens-Gehampel, dumpfen Starrsinn, ganz enges
Spielraumdenken und blauäugige Spritzigkeit unterscheiden
können.
Auf
jeden Fall sind alle Bewerber jetzt vom Konterfei her stadtbekannt.
Vier von ihnen werden als Verlierer in die Geschichte eingehen. Die
Prozentzahl des ersten Wahlgangs und der Wahlbeteiligung werden
zeigen, wie bedeutend sie empfunden werden. Sie selbst haben alles
getan. Mehr geht einfach nicht. Nun liegt es an uns Wählern, zu
zeigen, wie sehr sie uns überzeugen konnten. Die Verlierer mit den
geringsten Ergebnissen sollten aber nicht resignieren, denn zu
kandidieren war eine große Herausforderung, der sich nur wenige
Menschen stellen.
Klaus
Klee
|
|
Unwillkommene
Ehrungen
|
Das
Mitteilungsbedürfnis der Maintaler Stadtverwaltung führt manchmal
zu besonderen Bewusstmachungen. Mit nebenstehender Pressemitteilung
wird jetzt nochmals ausdrücklich die Zufriedenheit darüber
bekräftigt, dass die überwältigende Mehrheit hochbetagter
Bürgerinnen und Bürger jedwede Ehrung zu Ehrentagen seitens des
Magistrats strikt ablehnt. Meiner Meinung nach kommt die feixende
Mitteilung zur Unzeit, nämlich direkt vor der Bürgermeister- und
der Kommunalwahl. Da nie der Ursache der speziellen Haltung vieler
Senioren ernsthaft nachgegangen wurde, kann nicht ausgeschlossen
werden, dass mit einer Veränderung an der Rathausspitze und im
ehrenamtlichen Magistrat auch eine Veränderung im Empfinden von
"Ehrung" einher gehen könnte. |
Es
ist anzunehmen, dass die nun so hochgelobte Regelung eher deshalb generell
getroffen wurde, weil die Verschmähten pikiert waren. "Wo kommen
wir denn da hin, wenn jeder Nullaktfünfzehn-Bürger, der irgend ein
Jubiläum oder Alter zahlenmäßig erreichte, den Vertretern der Stadt die
kalte Schulter zeigt", könnte der auslösende Gedankengang
gewesen sein. Und weil auch Vergeltungshandlungen eine Begründung
brauchen, musste "Kostenerparnis" als Grund herhalten. Aber auch
die Bürger, die sich ablehnend verhielten hatten gute Gründe. Einer der
denkwürdigsten Gründe war wohl der, dass gerade wegen der Person, deren
Erscheinen man zur Ehrung befürchtete, die Ehrung abgelehnt wurde. Denn
auch zur Durchführung einer Ehrung muss man als würdig empfunden werden.
Absolut
fragwürdig sind die festgesetzten Altersgrenzen - selbst für
automatisierte Serien-Briefe - und die zur Erläuterung benutzten
Formulierungen. Wenn der Wechsel an der Rathausspitze und die Erneuerung
des ehrenamtlichen Magistrats erfolgt ist, sollte diese reine
Verdrussregelung nochmals überdacht werden. Wer weiß, vielleicht
genießen neue Personen eine höhere Achtung und Ehrungsqualifikation!? Ob
das der Fall ist, muss sich erst noch zeigen, denn nur das Amt allein
verleiht noch nicht die Würde, die zum Ehren unabdingbar ist.
Das
Ehren setzt voraus, dass die ehrende Person zumindest bis zu einem
gewissen Grad geschätzt wird, damit man die Ehrung auch als solche
empfindet. Dem steht schon entgegen, dass z.B. der Bürgermeister
angesichts der Wahlbeteiligung bestenfalls von 15% aller Wahlberechtigten
gewählt wird. Von diesen 15% dürfte im Laufe der oder mehreren
Amtszeiten ein deutlicher Prozentsatz wegen der Amtsführung und negativen
Entwicklungen enttäuscht worden sein. Wo soll also die Ehre herkommen,
die der Bürgermeister, der Stadtrat oder ein ehrenamtliches
Magistratsmitglied ins Haus bringt!? Gerade gut gestellte und politisch
wache Jubilare lehnen solche "Ehrungen" ab.
Leider
geht es vielen Senioren heute nicht sehr gut und sie schotten sich ab.
Feiern kostet nun mal Geld und man kann große Festtage ja nicht mit
Papptellern und Plastikgeschirr begehen. Also ist diesem Teil der Senioren
der Besuch eher peinlich. Da man das aber nicht sagt, muss eher die
Begründung her: "Die interessieren sich das ganze Jahr nicht für
mich, warum soll ich glauben, dass dies kein reiner Pflichtbesuch ist. An
mir liegt denen doch nichts!" Der wahre Grund ist eine
Seniorenpolitik der Bespaßung. Wirklich ernst genommen werden Senioren
nur vom Sozialbereich der Stadt. Dort wären die Personen, von denen man
Ehrungen gern annehmen würde.
In
Maintal sollte aus Ehrungsroutine wieder eine Kultur der Ehrung werden.
Während die Jubilare außer dem Erreichen des Zahlenwertes nichts zu tun
haben, müssen sich die zur Durchführung von Ehrungen auserkorenen
Personen permanent bemühen, ihre Qualifikation zum Ehren aufrecht zu
erhalten. Leider zeigten einige von ihnen in der Vergangenheit daran wenig
Interesse, was sie die Senioren auf diese Art spüren lassen. Vielleicht
verstehen meine Leser jetzt, was ich beim Thema Bürgermeisterwahl mit
"Umdenken" meine.
Veröffentlicht
am 28.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Regelung
bei runden Geburtstagen und Ehejubiläen Persönliche
Glückwünsche ab 95. Geburtstag oder Diamantenen Hochzeit |
Pressemitteilung
vom 28.08.2015
Schon
seit Januar 2014 gilt in Maintal ein verändertes Verfahren bei
Alters- und Ehejubiläen. Darauf werden die Bürgerinnen und Bürger
regelmäßig hingewiesen. "Schriftliche Glückwünsche werden
nur noch ab dem 90. Geburtstag und der Goldenen Hochzeit verschickt.
Die Besuche von Magistratsmitgliedern zu Geburtstagen oder
Ehejubiläen erfolgen nur noch auf Wunsch der Jubilare ab dem 95.
Geburtstag oder der Diamantenen Hochzeit. Grund
für die Änderungen war damals der hohe zeitliche und finanzielle
Aufwand für die Verwaltung bei gleichzeitig verhältnismäßig
geringer Resonanz bei den Maintaler Jubilarinnen und Jubilaren.
Vor
2014 wurden von der Stadt Maintal Glückwunsch- Schreiben bei
Geburtstagen ab 80 Jahren verschickt. Bei Altersjubilaren ab 90
Jahren sowie Ehejubiläen ab der Goldenen Hochzeit wurde mit
Rückschein und Porto angefragt, ob ein Besuch erwünscht ist. "Wir
haben dabei festgestellt, dass
auf die Besuche durch Bürgermeister oder Stadträte zunehmend
weniger Wert gelegt wird. Auch in der Zeitung möchten viele
ältere Menschen nicht mit ihrem Geburts- oder Hochzeitstag
erscheinen. Die Mitglieder des Seniorenbeirates haben uns diesen
Eindruck damals auch bestätigt", berichtet Erhard
Rohrbach. Nur bei rund einem Viertel aller angeschriebenen Personen
habe beispielsweise ein persönlicher Besuch stattgefunden.
Nicht
angeschrieben oder beglückwünscht wurden bereits in der
Vergangenheit diejenigen Jubilare, die diesen Glückwünschen bei
der Stadt Maintal selbst widersprochen haben. "Einen solchen
Sperrvermerk hatten bereits damals etwa 70 Prozent der
Altersjubilare und 30 Prozent der Ehejubilare", so
Alexandra Schweinoch, die zuständige Mitarbeiterin für den Bereich
Ehe- und Altersjubiläen. "Die Aktualisierung und Kontrolle
der Daten, das Versenden und Auswerten der Anschreiben sowie die
Abstimmung der Besuchstermine kostete aber dennoch sehr viel Zeit.
Hinzu kam das Verpacken der Geschenke, die Erstellung der Urkunden
und weitere Verwaltungstätigkeiten wie das Melden von
Altersjubiläen an den Main-Kinzig-Kreis", erklärt sie
weiter. Auch heute fallen diese Arbeiten noch an, allerdings
aufgrund der neuen Regelung in geringerem Umfang. Die reinen
Materialkosten für ein Geschenk liegen bei 15 bis 20 Euro. Darin
nicht enthalten sind die Urkunde mit Mappe, Papier und Schleifen,
Tüten und Kleinmaterial, Porto und Telefonkosten sowie die
Personalkosten der Stadt Maintal und die Fahrt- und Besuchskosten
für Bürgermeister und der Stadträte.
"Seit
der Umstellung in 2014 haben sich bei uns nur sehr wenige Personen
über die neue Regelung beschwert. Viele haben uns stattdessen
mitgeteilt, dass sie das Verfahren für angemessen halten",
so Erhard Rohrbach. Wer mit seinem "runden" Geburtstag
oder Ehejubiläum gerne in der Zeitung stehen möchte, kann sich
nach wie vor natürlich gerne selbstständig an die Tagespresse
wenden.
Erreichbar
ist der Maintal Tagesanzeiger telefonisch unter der Nummer 06181/
2903 370 oder per E-Mail an redaktion@maintaltagesanzeiger.de.
|
|
Senioren
aufgepasst!
In
den letzten Tagen machte der Bürgermeisterkandidat Friedhelm Duch
(Grüne) mit einer Pressemitteilung auf sich aufmerksam, als er meinte, er
wolle "den demographischen Wandel gestalten". Den
Senioren, die ja bekanntlich keine Lobby haben, wird damit suggeriert,
dass sie mit Friedhelm Duch auf dem Rathaussessel einen
engagierten Streiter für ihre Interessen hätten. Diese Botschaft hören
Senioren gern, doch eine einzige Schwalbe macht noch keinen Sommer. Dazu
gehören eine ganze Reihe von weiteren Unterstützern, die bisher nur
spärlich zu sehen sind. Möglicherweise sind sie nach dem Wahlkampf
wieder verschwunden. Friedhelm Duch führt aus: "Auch
wenn wir durch die Ausweisung neuer Wohngebiete in den kommenden Jahren
weiter junge Familien zum Zuzug nach Maintal bewegen können, wird unsere
Stadt dennoch mit den Auswirkungen des demographischen Wandels
konfrontiert werden. Die geburtenstarken Jahrgänge, die 'Baby-Boomer',
wurden zwischen 1955 und 1970 geboren und werden in den kommenden Jahren
das Rentenalter erreichen. Der Zahl der über 65jährigen wird dem
entsprechend ab 2020 stark ansteigen, darauf sollte sich unsere Stadt
vorbereiten." Damit meint der 55-Jährige natürlich auch sich
selbst und seine Zukunft, die er mitgestalten will. Dazu passt allerdings
das Anliegen des Maintaler Parlaments, dem Seniorenbeirat endlich eine
Satzung zu geben, damit aus der bemühten Kümmerer-Truppe ein Instrument
wird, mit dem man auch den direkten Zugang zu den Gremien hat, um an
vorderster Front mitgestalten zu können. Dass die Senioren tatsächlich
noch etwas reißen können, beweisen zahlreiche Aktivitäten, bei denen
die Senioren bisher nicht auf das Wohlwollen der Verwaltung und des
Parlaments angewiesen sind. Beispielhaft sei die Seniorenzeitung 60
AUFWÄRTS genannt, die sich über Werbung inzwischen selbst trägt und
die Stadtkasse nicht belastet.
Friedhelm
Duch möchte offensichtlich die Ressourcen, die unter den Senioren
vorhanden sind, noch stärker für Maintal nutzen, denn er führt weiter
aus: "Mit dem Erreichen der Altersgrenze wird man nicht
automatisch alt und gebrechlich, dennoch ändern sich die Lebensumstände
für viele Senioren dramatisch, gerade für viele Maintalerinnen und
Maintaler wird das der Fall sein. Die große Zahl der Pendler, die Maintal
den Ruf einer 'Schlafstadt' einbrachte, wird ihren Lebensmittelpunkt nun
nach Maintal verlagern."
Was
bedeutet das?
Der
tägliche Aktionsradius verkleinert sich mit zunehmendem Alter und die
Interessen konzentrieren sich immer stärker auf die Versorgung, die
Wohnsituation und die Gesundheit. Der Altersarmut zu entgehen, wird eine
aufreibende Herausforderung werden. Das setzt voraus, dass sich Senioren
noch stärker informieren als bisher. Friedhelm Duch meint: "Als
Ruheständler wird man sich mehr auf seine Heimatstadt besinnen und in
Maintal nach Freizeitangeboten, Einkaufsmöglichkeiten und Treffpunkten
suchen, so wie viele Seniorinnen und Senioren Maintals das heute schon
tun."
Unter
denen, die noch nicht "alt und gebrechlich" sind, sind viele
Senioren, die sich in Organisationen und Vereinen betätigen, um damit all
die Schwachstellen der kommunalen Versorgung und der knappen sozialen
Leistungen für Senioren auszugleichen. Ein echtes Mitspracherecht haben
sie allerdings nicht.
Im
Frühjahr wird nach der Kommunalwahl wieder der Seniorenbeirat
"erneuert". Da Senioren aus Kostengründen keine
echte Wahl des Seniorenbeirats geboten wird, werden von
Maintaler Organisationen, die den Sozialproporz abbilden, Personen
vorgeschlagen, die dann vom Magistrat "berufen" werden. Normale
Senioren haben bisher keine Möglichkeit, in den Seniorenbeirat zu
gelangen. Vielleicht ändert sich das ja noch mit der Satzung, die noch
nicht beraten und verabschiedet ist. Friedhelm Duch müsste
nach dieser Pressemitteilung eigentlich darauf hinwirken, denn er meint: "Die
Aktivitäten unserer 'Unruheständler' sind schon heute für unsere
Kommune unverzichtbar geworden, Maintal sollte die steigende Zahl älterer
Mitbürgerinnen und Mitbürger daher als Chance sehen, unsere Stadt noch
lebenswerter zu machen." Man muss also tatkräftige Senioren mit
Erfahrung organisatorisch richtig positionieren. Ansonsten stockt man nur
das Heer der Kümmerer auf.
Kurios
ist, dass ein Teil der Organisationen, die im Seniorenbeirat vertreten
sind, in ihrer Hilfsbereitschaft in Konkurrenz zueinander stehen.
Konfessionelle sowie sozialpolitische Trennmerkmale werden unterschiedlich
gelebt und kaum harmonisiert. Gemeinnützige Institutionen in den
Stadtteilen sind unterschiedlich ausgerichtet. Deren Vertreter im
Seniorenbeirat sind deshalb eher als vorgeschobene Beobachter im Beirat
tätig.
Für
alle Maintaler Bürger hält Friedhelm Duch als Beilage die
altbekannte und politikertypische Planungssauce
"Zukunftswerkstatt" bereit, in der alle Generationen weiterhin
unter neuem Etikett unverbindlich schwimmen können, weil den Initiativen
seit jeher die zwingende Kompetenz zur Umsetzung von Ideen fehlt. Dazu
meint Friedhelm Duch: "Stadtentwicklung,
Verkehrsplanung, Wirtschaftsförderung, Soziale und kulturelle Angebote:
Die Bereiche, die von einer 'Zukunftswerkstatt Maintal 2020' betroffen
sein werden, sind vielfältig und müssen gemeinsam mit unseren
Stadtleitbildgruppen und Initiativen zusammenarbeiten, um Maintal und
seine Ortsteile auf einen guten Weg zu bringen. Als Bürgermeister
Maintals werde ich Verwaltung, Gewerbevertreter und Bürgerschaft an einen
Tisch holen, um gemeinsam Ziele für 'Maintal 2020' zu definieren.
Veränderungen, die absehbar sind, müssen uns dazu anregen, unsere
Zukunft gemeinsam positiv zu gestalten." Also wieder neue
Laberrunden mit neuen Ergebnissen, obwohl alle Ergebnisse vorangegangener
Bürgerbeteiligungsprojekte noch gar nicht abgearbeitet sind.
Für
Maintals Senioren ist es absolut keine Motivation, Dinge zu erarbeiten,
deren Umsetzungshorizont - wenn überhaupt - bei 10-20 Jahren liegt und
bei denen mangels Umsetzung immer wieder ein neuer Aufguss erfolgt.
Senioren wollen das auch noch erleben, woran sie ehrenamtlich gearbeitet
haben. Bisher waren diese Erlebnisse mehr als spärlich. Wache Senioren
werden sich von der Pressemitteilung wohl kaum beeinflussen lassen.
Als
Verfechter einer starken Seniorenbewegung mit einem tatkräftigen und
einflussreichen Seniorenbeirat und einer Seniorenzeitung, die sich für
die Belange der Senioren einsetzt, habe ich Zweifel, dass es den
Kommunalpolitikern gelingt, sich gegen die Verwaltung durchzusetzen.
Diejenigen, die bis heute nicht interessiert sind, werden die spezielle
Idee von Friedhelm Duch und die anderer Kämpfer an der
Seniorenfront auch weiterhin nicht ernst nehmen und mittragen, wenn sie
ihren Kompetenzbereich tangieren. Schade!
Veröffentlicht
am 23.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wollen
Senioren keine Wahl haben? |
Im
nebenstehenden Artikel ist vom nächsten Seniorenbeirat die Rede,
der nach der Kommunalwahl im Frühjahr 2015 neu aufgestellt wird.
Nach dem mehrheitlichen Willen der Stadtverordneten soll der
Seniorenbeirat eine Satzung bekommen, damit die permanent
ansteigende Zahl der Senioren mehr Einfluss auf entsprechende
Veränderungen im Stadtgebiet bekommen.
Momentan
tüftelt der Fachbereich Soziales zusammen mit dem Seniorenbeirat
einen Satzungsentwurf aus. Bereits beim ersten Knackpunkt "Wahl
oder Nominierung?" wurde klar, dass eine Wahl von verschiedenen
Interessengruppen nicht gewollt wird. Kurioserweise sprach sich
sogar der amtierende Seniorenbeirat gegen eine Wahl aus und
argumentierte selbsterhaltend. Maintals Sozialproporz soll sich im
Seniorenbeirat wiederfinden, was das bisherige Verfahren garantiert.
Das hat für die Verwaltung den Vorteil, stets mit einer breiten
Mehrheit Maintaler Organisationen argumentieren zu können. Der
Fehler ist nur, dass sich der Seniorenbeirat bisher außer einigen
Kümmerer-Aktionen nie gesellschaftspolitisch äußert und
betätigt.
Auf
den Nenner gebracht heißt das, dass Maintals soziale und kirchliche
Organisationen nicht daran interessiert sind, dass ihnen
freidenkende unabhängige Senioren in die Quere kommen. Mit der
Satzung kann sich das ändern, wenn es gewollt wird. Dazu müssen
sich jedoch viel mehr Senioren auch mal äußern, sonst bleibt alles
so, wie es ist. Der Fehler: Sie erfahren es gar nicht, dass daran
gearbeitet wird.
Die
Vermutung liegt nahe, dass derzeit der demografischen Entwicklung
nur deshalb ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, weil Senioren
durchaus fleißige Wähler sind und man sich ihre Stimmen sichern
will. Denn - jeder weiß, wie beharrlich Senioren ihre Interessen
vertreten, wenn sie erst einmal in die Lage versetzt werden,
mitzureden und Entscheidungen zu beeinflussen. So wird es sicher
für den Satzungsentwurf bereits Empfehlungen geben, damit die
Beratungen der Gremien zu keinem Ergebnis führen, das später
Probleme bereitet.
Der
Seniorenbeirat argumentierte gegen eine Wahl mit der Ansicht,
dass "nur wenige Senioren an einer Wahl teilnehmen würden,
weil ihnen das egal ist...! Dafür fast 10.000 € auszugeben, lohne
sich nicht!" Da stellt sich die Frage, ob Maintal überhaupt einen Seniorenbeirat braucht,
wenn er nur als Feigenblatt
für kommunale Sozialpolitik dient, den Altersdiskurs nicht offensiv
aufnimmt und nicht für demokratische
Grundrechte wirbt.
Vielleicht
sollten sich einige weitsichtig denkende Senioren aus ihren
Organisationen etwas zurückziehen und sich auf das Große und Ganze
konzentrieren. Vom Kümmerer zum Macher, das wäre doch eine
Perspektive!
Das
große Problem ist die Restlaufzeit der Senioren, wie ich am eigenen
Leib feststelle. Mit zunehmendem Alter Prioritäten neu zu setzen,
das ist das Gebot der Stunde, wenn man aus dem sozialaktiven
Lummerland ausbrechen und noch etwas reißen will. Viel Zeit bleibt
ohnehin nicht mehr!
Eine
Gesellschaft, die es sich leisten kann, auf die Lebenserfahrung und
das spezielle Wissen von Menschen mit mehrheitlich 45 Berufsjahren
verzichten zu können, kann natürlich alle möglichen Riegel
vorschieben, um ungestört alle Fehler noch einmal zu begehen. Klug
ist das jedoch nicht!
Mal
sehen, wie sich die Bürgermeisterkandidaten mit der Verwaltung im
Rücken nach der Wahl dazu stellen.
Klaus
Klee
|
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Bürgermeister-Casting
Auf
allen Festen, in Läden, kleinen und großen Firmen und auf den
Wochenmärkten sind derzeit die Kandidaten und die Kandidatin wegen der
Bürgermeisterwahl präsent. Gemeinschaftlich erfreut man sich, wenn
Attraktionen bereit stehen und die Bevölkerung registriert, wie
quicklebendig Maintal von den Kandidaten empfunden wird. Die Inhaltsleere
des Wahlkampfs wird auf diese Art mit noch inhaltsleereren Einblicken in
wirtschaftliche Bereiche angereichert, die als solche gar nicht wählen
dürfen. Das obliegt nur den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern.
Hiermit soll wahrscheinlich vermittelt werden, dass es allen nützt, wenn
es den Firmen, dem Einzelhandel, den Vereinen und der Stadt gut geht. Und
weil all diese tollen Sachen ein passendes Gesicht brauchen, ist dieses
quirlige Bürgermeister- Casting so wichtig. Auf allen sozialen Medien
kann man mitverfolgen, wie aufgekratzt sie sind, wenn ein Fotoapparat oder
ein Handy in der Nähe ist. Sogar Selfies oder Podcasts mit sinnigen
Gedankengängen sind abrufbar. Auf die Frage, ob nach der Wahl alles so
bleibt, wie es ist, wenn sie dran kämen, hört man von ihnen allenthalben
ein ganz entschiedenes "Nöö - ne?!" Das will heißen,
dass sich nur dann viel verändern kann, wenn man genügend
Stadtverordnete davon überzeugen kann und die grauen Eminenzen der
Verwaltung, die ja in Maintal bekanntlich für "Kontinuität"
stehen, nichts dagegen haben.
Um
ein offenes Wort untereinander oder mit den Bürgern zu sprechen, muss man
mit ihnen schon in den sinnbildlichen Untergrund gehen, zum Beispiel
während Telefongesprächen, wo niemand mithört. Doch, wie belastbar ist
das, was man von ihnen hört?
Nennen
wir mal das, bei dem den normalen Bürgern der Einblick verwehrt wird,
ebenfalls "Maintaler Untergrund". Das ist dort, wo die Dinge nur
immer in einer Richtung im Fluss sind, nämlich der vorgegebenen Richtung
der Verwaltung. Dort hört man oft, dass die hauptamtlichen
Magistratsmitglieder ruhig kommen und gehen können, aber dass die
Verwaltung bleibt. Da schwingt eine klare Wertung mit, eine Botschaft à
la "Wir sind der Staat im Staat".
Es
mag Bürgermeisterkandidaten geben, die sich im Fall ihrer Wahl von der
Verwaltung brav einarbeiten lassen und sich von erfahrenen
Verwaltungs-Scouts im Sinne der Kontinuität durch den verkrusteten
Vorschriftendschungel der Vergangenheit lotsen lassen. Andere Kandidaten
hingegen würden kritisch hinterfragen und verändern, wo immer dies
nötig ist und für sich und die Verwaltung Ermessenspielräume erweitern
lassen, um der altbekannten Bremswirkung der eigenen Verwaltung entgegen
zu wirken. So manche graue Eminenz der Verwaltung sieht sich nämlich als
Maß aller Dinge an.
Wer
jedoch Chef im Ring sein will, muss graue Eminenzen auf ihre Plätze
verweisen können. Warum soll das in einer städtischen Verwaltung anders
sein als in einem Betrieb der freien Wirtschaft!?
Den
grauen Eminenzen der Verwaltung sei gesagt, dass sich "oben"
gerade in zwei Hinsichten etwas verändert. Es geht nicht nur um den Kopf
der Verwaltung, den Bürgermeister, sondern auch um die Bürgerschaft, in
der sich gerade einiges verändert. Heute wird viel intensiver über das
diskutiert, was die Verwaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit
bereits vorstrukturiert oder gar selbstherrlich umsetzt. Besonders
kritisch wird es, wenn die Öffentlichkeit ganz bewusst außen vor bleiben
soll. Die Hauptamtlichen und Teile der Kommunalpolitik lassen sich immer
wieder auf diese Spielchen ein und beziehen anschließend dafür Prügel.
Hinter Gardinen verfolgen derweil die grauen Eminenzen der Verwaltung das
Schauspiel und sehen ihre gewaltige politische Gestaltungskraft (die ihnen
als Verwaltung absolut nicht zusteht) bestätigt. Nach dem Motto: "Mit
dem nächsten Bürgermeister machen wir das genauso..." wähnen
sie sich in absoluter Sicherheit ihres Status und ihrer Besoldung. Hier
muss und wird sich einiges verändern, wenn Maintal aus der
Mittelmäßigkeit heraustreten will, die solches Wirken mit sich bringt. "Wer
nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen", heißt es oft,
wenn Erneuerungsprozesse beginnen. So wird es auch in Maintal sein.
Zu
diesem Themenkomplex äußerte sich bis heute keiner der Kandidaten
öffentlich. Es entsteht dadurch der Eindruck, als würden sie
unbekümmert auf einen Abgrund zu tanzen, den sie noch gar nicht
registriert haben. Doch, so dumm sind sie nicht! Einige glauben nur nicht,
dass sie in die Situation kommen werden. Das sollen die Anderen machen.
-
Was
ist aber, wenn sie die Wahl doch gewinnen?
-
Wo
setzen sie ihre Aktivitäten an?
-
Wie
verdeutlichen sie, wer Chef im Ring ist?
Die
Fallen und Fallstricke der grauen Eminenzen und Vorschriften-Gurus liegen
sicher schon bereit und warten auf ihren Einsatz. Wer auch immer
Bürgermeister wird, muss auf der Hut sein, wenn er kein
Verwaltungsfachmann ist. Ein Befreiungsschlag muss im richtigen Moment und
exakt dosiert kommen. Wer das nicht beherrscht, steht dann völlig zu
recht auf verlorenem Posten.
Genießen
wir noch einige Tage das selbstverliebte Auftreten beim
Bürgermeister-Casting, denn die raue Wirklichkeit kommt schneller, als es
einem der Akteure lieb sein wird. Freuen wir uns über ihre Aktionen und
die Aufmerksamkeit, die sie erzeugen, um unsere Herzen zu gewinnen. Nehmen
wir sie aber auch ernst, denn einer oder eine von ihnen wird uns einige
Jahre zeigen, was wir gewählt haben.
Veröffentlicht
am 18.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Dame wirkt im Hintergrund...
Es
ist ja nun nicht gerade neu, wie Wechsel an der Spitze großer
Unternehmens- oder Verwaltungseinheiten ablaufen. Das wissen auch
die Bürgermeisterkandidaten. Wer bisher nur in kleinen Einheiten
oder Familienbetrieben arbeitete, wird das nicht so richtig
nachempfinden können, weil er keine Erfahrung mit größeren
Führungsteams hat. Nun wird unsere Stadtverwaltung gelegentlich mit
einem autoritär geführten Kleinbetrieb verglichen, in dem nur der
Boss bestimmt, was passiert. Das lag am Führungsstil unseres
Bürgermeisters, der im Beisein der Öffentlichkeit häufig und gern
über seine FachbereichsleiterInnen hinweg das Wort ergriff, um
finale Statements abzugeben. In Wirklichkeit wird die Verwaltung das
Geschehen deutlich beeinflusst haben. Nun steht die Verwaltung vor
einer Neuorientierung.
Generell
empfinden es größere Einheiten als Problem, wenn eine neue
Führungskraft grundlegend anders denkt und handelt. Ist das mit
Elan und Tatkraft kombiniert, kann sich einiges verändern. Sind
bestehende Einheiten jedoch auf Kontinuität (auch Stillstand kann
Kontinuität sein) ausgerichtet, kommt es zur Machtprobe. Handelte
es sich bei der Motivation einer neuen Führungskraft nur um ein
Strohfeuer, so wird sie schnell ans bestehende System angepasst.
Kommt es irgendwann dennoch mal zu starken Reaktionen der inzwischen
angepassten Führungskraft, so wird das sehr oft falsch
gedeutet.
Eines
der probatesten Mittel inhomogener Einheiten ist das Vermitteln von
Lerneffekten über Fallen, in die man den Andersdenkenden
hineinlaufen lässt. In jahrelanger Kenntnis aller Fallstricke
gelingt es gerade zu Beginn sehr gut, solche Lerneffekte zu
vermitteln. Führungskräfte mit Talent und Können meistern diese
Situationen, indem sie möglichst viele der bisherigen statischen
Parameter verschieben oder außer Kraft setzen. Dabei kommt es zwar
zum Solidarisierungseffekt der trägen Masse. Dem wiederum muss man
mit personellen Konsequenzen begegnen, die destruktive Aktivitäten
abrupt stoppen. Danach kann ein gedeihliches Miteinander beginnen,
das auch Erfolg garantiert.
Irgendwie
ist das wie mit alten Kartoffeln. Will man sie noch genießen, muss
man die wilden Triebe entfernen und die Knolle schälen bis aufs
gesunde Fleisch. Man kann sich aber auch in sein Schicksal ergeben.
So schmeckt's dann aber auch.
Klaus
Klee
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Nur
noch vier Wochen
Nun
sind es nur noch vier Wochen bis zur Bürgermeisterwahl und die Kandidaten
geben ihr Bestes, um die Wähler von ihren Qualitäten zu überzeugen. Die
Wahlbenachrichtigungen mit dem Formular zur Briefwahl liegt den Wählern
inzwischen vor. So langsam wird es für aktive Wähler Zeit, über ihr
Votum nachzudenken. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass es sich um
eine Personenwahl handelt und nicht um Parteiprogramme und schon gar nicht
um eine Richtungswahl für die Kommunalwahl im Frühjahr 2016. Das gelingt
momentan bei der parteiunabhängigen Kandidatin Monika Böttcher
recht leicht, weil sie nun mal nur mit ihrer Person und ihren eigenen
Ideen wirbt. Sebastian Maier legte seinen Fraktions- und
Parteivorsitz aus kommunalpolitischen Erwägungen bis zur Wahl nieder. Markus
Heber legte bereits vor einem Jahr seine Maintaler Ämter nieder
und ist derzeit nicht in die Kommunalpolitik involviert. Beide versuchen
derzeit, Person und Partei zugunsten des Profilschärfens zu trennen. Friedhelm
Duch steht ausnahmslos für die Inhalte seiner Partei und Klaus
Gerhard unterstützt ebenfalls hauptsächlich das Anliegen seiner
Partei, in Maintal wieder mehr Beachtung zu finden. Alle angesprochenen
Personen gehen mit ihren Aktivitäten an ihre Belastungsgrenzen, ohne zu
vergessen, dennoch locker zu wirken. Für dieses Engagement gebührt ihnen
vorbehaltlos große Anerkennung.
Die
Frage, was nur so interessant am kommunalpolitischen Erbe von Erhard
Rohrbach ist, führt vielleicht zur Beantwortung, was die
Kandidaten und die Kandidatin umtreibt. Nachdem in den letzten Jahren im
Rathaus nur das hohe Klagelied der finanziellen Situation gesungen und
recht trickreich eine außerordentliche Erhöhung der Grundsteuer B und
anderer Abgaben umgesetzt wurde, befindet sich Maintal nach
Steuererhöhungen finanziell wieder
auf einem leichten Gestaltungspfad. Den Fraktionen wird es gar nicht so
unrecht gewesen sein, dass wieder "etwas Luft" in den Finanzen
ist. Daraus resultiert sogar ein Gestaltungssignal.
In
den letzten anderthalb Jahrzehnten herrschte im Rathaus die Strategie des
Sparens und des Anpassens des Personals an die Gestaltungskraft des
Magistrats. Momentan erfüllt die Verwaltung alle Pflichtaufgaben und eine
Reihe von selbstgewollten freiwilligen Leistungen, weil sie teilweise mit
Zuschüssen bedacht werden. Im Grund genommen herrscht jedoch seit Jahren
absolute Mangelwirtschaft. Wer nicht aus der Verwaltung, sondern aus der Wirtschaft
kommt, stellt fest, dass sich Maintal zwar buchungstechnisch von der
Kameralistik verabschiedete, jedoch nicht vom Denken und Handeln her. Aber
auch das Fit-Machen der Verwaltung gegenüber der wirtschaftlich
geführten Außenwelt muss erfolgen, wenn Maintal zukünftig strategisch
auf Augenhöhe verhandeln will. Darin könnte für einige Kandidaten ein besonderer Reiz liegen,
weil damit große Erfolge zu erzielen sind. Umso größer die Defizite
der Vergangenheit ,
umso größer der Erfolg in der Zukunft!
Nachdem
das Fassanstechen im Amt zur massiven Bekämpfung von Alkoholproblemen
abgeschafft wurde, ist eine weitere Last
genommen. Freibierrunden im Wahlkampf sind deshalb ein No Go. Dennoch muss Präsenz bei allen Festen und Veranstaltungen
gezeigt werden. Das ist man den Wählern schuldig. Während des Wahlkampfs
konnten die Kandidaten das bereits üben. So mancher Kontakt könnte jetzt
und in der Zukunft von Nutzen sein. Die Besuchten beobachten zukünftig sehr genau, wie groß
das im Wahlkampf gezeigte Interesse wirklich war.
Bliebe
der Faktor "Macht". Im Magistrat hat der Bürgermeister eine
Stimme und bei Stimmengleichheit entscheidet er. Der Stadtrat ist
parteilos, wenn auch nicht unabhängig, weil er die Erwartungen der
Fraktionen erfüllen muss, die ihn gewählt haben. Für die Fraktionen ist
es sehr wichtig, die Stimme des Bürgermeisters zu besitzen, denn erst bei
der Kommunalwahl entscheidet sich die zukünftige Zusammensetzung des
ehrenamtlichen Magistrats. Der Bürgermeister entscheidet auch über die
Besetzung der Dezernate und der Zuständigkeiten. Seine Weisungsbefugnis
findet Grenzen nur in den kommunalen Vorschriften und der
Hauptsatzung der Stadt Maintal. Für Personen mit einem ausgeprägten
Machtbedürfnis kann auch hierin eine Motivation stecken.
Die
Besoldung ist sicher recht interessant, wenn auch bislang Maintaler Top-Verdiener
der Wirtschaft darin kaum ein Motivation erkennen konnten. Für
Selbständige und Inhaber nicht ganz so sicherer Arbeitsplätze sowie
Personen mit geringen Rentenanwartschaften ist die
Altersversorgung ein gewichtiges Argument. Das ist auch einige
Überlegungen wert.
Bliebe
jetzt noch der Karrieregedanke. Je nach dem, wohin die Reise gehen soll,
kann ein Bürgermeisteramt auch ein Sprungbrett und eine Empfehlung sein.
Sieht man sich Kandidaten in Bund und Land an oder an der Spitze
kommunaler Institutionen an, so findet man unter ihnen eine ganze Reihe von
ehemaligen Bürgermeistern. Was sie dabei zustande brachten, spielt
später keine Rolle mehr. So etwas macht sich jedenfalls gut in der Vita.
Wir
Wähler müssen uns nun gut überlegen, wie wir die Kandidaten und die
Kandidatin einordnen.
-
Haben
sie die Innovationskraft, die unsere Stadt braucht?
-
Würden
wir ihnen unser eigenes Geld anvertrauen?
-
Würden
wir ihnen unsere Kinder anvertrauen?
-
Fühlen
wir uns von ihnen angemessen wahrgenommen?
-
Sehen
wir ihren Lebensweg als prädestiniert für das Bürgermeisteramt
an?
-
Nehmen
wir sie überhaupt ernst?
Viele
Wähler werden ihre Stimme aus Unsicherheit wieder der Partei geben, die
sie immer wählen, weil sie es immer so gemacht haben. Das Ergebnis hieß 20
Jahre CDU und 18 Jahre lang Erhard Rohrbach. Die Frage ist, ob sein Verzicht auf seine
erneute Kandidatur für CDU-Wähler als Schatten oder als Lichtblick
gesehen wird. Markus Heber wird sicher sehr gespannt sein,
wie die Wähler das einschätzen.
Die SPD-Wähler werden sicherlich eine Bank für Sebastian Maier
sein. Für Klaus Gerhard und die FDP dürfte das auch
gelten. Friedhelm Duch wird ebenfalls auf Geschlossenheit
bei eingefleischten Grünen-Wählern zählen können. Bei der
Größe der Maintaler Grünen sind sie jedoch nicht gerade sehr zahlreich.
Es müssen schon Neuwähler und bisherige Nichtwähler aktiviert werden. Monika
Böttcher dürfte im Bereich der bisherigen Nichtwähler die
meisten Stimmen gewinnen. Sollte es erneut zum Kita-Streik kommen,
ließe sich deren Zahl sogar noch steigern, weil sie sofort wieder pragmatisch
eingreifen und Handlungsbereitschaft zeigen würde.
Für
alle Kandidaten wird es wichtig sein, wie viel Nichtwähler sie aktivieren
können und dass die Wahlbeteiligung hoch ist. Bei der Hanauer
Bürgermeisterwahl gingen allerdings gerade mal 28,3% der Wahlberechtigten
zur Urne. Vielleicht kann die Podiumsdiskussion des Maintal
TAGESANZEIGERs noch etwas bewirken. Ansonsten dürfte die Urlaubszeit
den Drive aus dem Wahlkampf nehmen.
Veröffentlicht
am 15.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Personenwahl
und das Vertrauen |
So
ein Bürgermeisteramt ist schon eine herausgehobene Funktion mit
großen Machtbefugnissen und interessanten
Gestaltungsmöglichkeiten. Bürgermeister sind Treuhänder von
Finanzen und kommunalen Steuereinnahmen. Sie befinden auch über den
Grundbesitz und die Immobilien der Stadt, prägen die Verwaltung und
sollten generell dem Gemeinwohl verpflichtet sein. Wie gut ihnen das
gelingt, misst man am Vertrauen, das man ihnen entgegen bringt und
an der Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger. Wenn man
Wahlergebnisse in Bezug zur Wahlbeteiligung setzt, so erkämpfte
sich im ersten Wahlgang selten ein Kandidat mehr als 15% der Stimmen
aller Wahlberechtigten. Somit sind Wahlbeteiligungen von um die 30%
oder darunter ein klarer Ausdruck mangelnden Vertrauens und
verdeutlichen massive Verdrossenheit.
Einige
Leser werden sich nun fragen, warum die Bürger nichts gegen
mangelndes Vertrauen unternehmen. Das liegt daran, dass sie immer
wieder klare Beweise erkennen, dass sich nichts ändern wird. Zu
tief sitzt der Frust und zu weit weg sind Maintals Gestalter vom
Bürgerempfinden. Sie haben inzwischen verdammt viel Vertrauen
verspielt. Das macht es einigen Kandidaten jetzt auch so schwer, zu
überzeugen.
In
meinem nebenstehenden Artikel frage ich, ob Bürger ihr Geld dem
Bürgermeister anvertrauen würden - oder gar ihre Kinder. Das ist
beim bisherigen Amtsinhaber, der einfach mal so mit
Steuererhöhungen in unsere Taschen griff und während des
Kita-Streiks schwerfällig bis uninteressiert wirkte, nur schwer
vorstellbar. Einigen der jetzigen Kandidaten verdankt er bis zu
einem gewissen Grad, dass er seine Grundeinstellungen umsetzen
konnte. Nicht alle Kandidaten sind deshalb bezüglich des Vertrauens
unbelastet. Warum sollten sie ihr Verhalten plötzlich
ändern?
Wenn
es am Ende der Wahl wieder heißt: "Ich bedanke mich für
das entgegengebrachte Vertrauen...", so ist das
mehrheitlich eine Fehleinschätzung. Vertrauen muss man sich erst
erarbeiten. Einige Kandidaten arbeiteten im Parlament bereits daran,
andere werben erst jetzt mit ihrer Person um Vertrauen. Was weiß
der Wähler, was glaubt der Wähler zu wissen und was hofft der
Wähler richtig eingeschätzt zu haben? Nur politisch informierte
Wähler kommen der Wahrheit etwas näher. Der Rest verlässt sich
aufs Gefühl und auf den Stall, aus dem der Kandidat kommt. "Die
werden schon wissen, wen sie da nominiert haben...", ist
die Hoffnung, die zumindest Vertrauen in den Stall signalisiert, zu
dem man sich hingezogen fühlt. Ob das echtes Vertrauen aufwiegen
kann, bezweifle ich.
Bei
den Bürgern, die bewusst wählen, schwingt eben die Hoffnung mit,
dass sich etwas verändert. Die Wege Maintals erscheinen tief
ausgefahren und es bedarf schon einer Kraftanstrengung oder
gemeinsamer Anstrengungen, die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Am
Kopfende der Bewegung muss ein wahrer Meister der Bürger stehen,
der alle politischen Kräfte Maintals von richtigen Lösungen
überzeugen kann. Zumindest müssen sich alle in den Beschlüssen
wiederfinden, wenn der Erfolg nachhaltig sein soll. Grundbedingung
ist, dass vom Magistrat keine Anträge ins Parlament gelangen, die
unausgegoren oder einseitig sind. Auch sollten sie die
Bürgerinteressen berücksichtigen und ihnen nicht entgegenstehen.
Dazu braucht man einen Bürgermeister mit einem gesunden
Volksempfinden und großer Innovationskraft. Überzeugen anstatt
überreden ist das Gebot der Stunde. Personen mit diesen
Fähigkeiten sollten in die engere Wahl kommen.
Manchmal
drängt sich mir der Eindruck auf, dass der Wunsch, Bürgermeister
zu werden, größer ist als die eigene Zuversicht, im Ernstfall den
Erwartungshaltungen zu genügen. Gerade bei den von kleinen Parteien
nominierten Kandidaten, die besonders eifrig einen vorgezogenen
Kommunalwahlkampf führen, ist das zu spüren. Auf mich wirken sie
so, als seien sie nur Mittel zum Zweck oder seien gerade dabei, sich
einen vorderen Listenplatz für die Kommunalwahl zu sichern. Dennoch
darf man ihnen die Aufrichtigkeit ihrer Kandidatur nicht absprechen,
denn wie schreib heute der Maintal TAGESANZEIGER so schön? -
"Das Rennen ist noch völlig offen...". (?!)
Vielleicht
sind es gar nicht die vielen Statements auf Fragen, die unsere
Entscheidungen beeinflussen sollten, sondern tatsächlich die Frage:
"Wem würden Sie wirklich vertrauen?", die den
Ausschlag geben. Dazu ist es erforderlich, nicht nur den momentanen
Eindruck, sondern auch mit den Kandidaten in der Vergangenheit
gesammelte Erfahrungen abzugleichen und sich zu fragen, ob jetzt
demonstrierte Kurskorrekturen und Kehrtwenden wirklich
vertrauenswürdig sind. Damit kommt man der Entscheidung ein ganzes
Stück näher.
Klaus
Klee
|
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Freispruch
im speziellen Milieu
Manche
Schüsse gehen im Leben nach hinten los, wie man am Prozessverlauf und dem
Urteil zum Tod des Ehepaars Klock auf der "Main-River-Ranch"
sieht. Alle vier Beteiligten gehören nicht der Art Menschen an, mit denen
Bürger normalerweise in Berührung kommen, wenn sie diesem Milieu nicht
nahe stehen. Wer den Prozess und die Aussagen von Zeugen und Gutachtern
verfolgte, erlebte, wie sich die Realität und Wunschwelten vermischten,
wie Wahrnehmungen persönlich motiviert waren und die "Guten"
und die "Bösen" entsprechend aussortiert wurden. Man muss das
Ehepaar Klock und die beiden Angeklagten nicht kennen, um sich ein Bild
von den Beteiligten und der Situation machen zu können. Ihr Leben und
ihre Handlungen sprechen anhand der Fakten eine klare Sprache.
Letztendlich führten die belegbaren Fakten zum Freispruch und nicht die
im Laufe die Prozesses erzeugte Vorurteilslage. Die Regel "im
Zweifel für den Angeklagten" entschied über das Urteil.
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Die Tumulte
im Gerichtssaal während der Urteilsverkündung lassen erahnen, dass
das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und gegen das Urteil
Revision eingelegt wird. Das müsste von der
Staatsanwaltschaft erfolgen, die entsprechend des Plädoyers Mord
als belegt ansah und Freiheitsstrafen forderte. Alles Andere
wäre eine Überraschung. Die dem Urteil zugrunde gelegte
Notwehrsituation rechtfertigt auch noch lange nicht das Verscharren der
Leichen und die Verheimlichung der Tat.
|
Eine
echte Notwehrsituation hätte die sofortige Verständigung der Polizei
oder deren umgehende Information der Angeklagten vorausgesetzt, um Notwehr
als absolut entlastend anzuerkennen. In diesem Prozess war jedoch nahezu
nichts normal.
Das
Milieu
Viele
der Sympathisanten der Klocks sind Hundefreunde und Pferdeliebhaber bzw.
ganz allgemein Tierliebhaber, die generell der Annahme erlagen, auf der
Main-River-Ranch unter tierlieben, also guten Menschen zu sein. Sie merken
bis heute vielfach nicht, dass dies nur eine geschickte Tarnung war, um
damit gravierende soziale Defizite zu überspielen. So war die "Main-River-Ranch"
die perfekte Insel für Unkritische. Der eine oder andere Sympathisant
wird sogar den Klocks vom Wesen her sehr ähnlich sein.
Was
sich dort wirklich abspielte, sagte ein Veterinär aus, der dort Tiere
behandelte. Im Artikel
der FAZ vom 4.8.2015 wird das Martyrium und die Knechtschaft der
Angeklagten beschrieben. Andere Zeugen legten die finanzielle Situation
und das großspurige Auftreten der Klocks dar. Die finanzielle Seite und
nicht rechtmäßige Handlungen der Klocks spielten ein sehr große Rolle.
Sowohl in der Presse als auch in sozialen Medien wurden jedoch zeitweise
aus Tätern Opfer und umgekehrt. Fest stand nur, dass normale Bürger, die
in
einem intakten Umfeld leben, mit einem solchen Milieu nicht vertraut sind. Die
Thematik, Mensch und Tier so zu verbinden, dass am Ende nur Gutmenschen
dabei herauskommen, die man persönlich mag, ist natürlich eine Folge
dieses Milieus.
Die
Folgen
Was
fehlt, sind Zeugen des Tathergangs, so dass nur die Aussagen der
Angeklagten und die sichergestellten Spuren, die den geschilderten
Tathergang stützen, im Raum stehen.
Der Freispruch bedeutet jedoch nicht, dass das Gericht den Angeklagten
glaubte. Es konnte nur nicht ausschließen, dass der Tathergang wirklich
so ablief.
Nun
gibt es ein Urteil, das genauso als Freispruch hätte gefällt werden können, wenn die
Angeklagten anstelle der Klocks tot wären. Dann wäre das Urteil bei
den Sympathisanten der Klocks nicht auf Unverständnis gestoßen. Es
trifft in solchen Milieus halt selten die Richtigen. Wer desperates Leben
und latente Gewalt interessant findet, kann sich nun durchaus erregen. Das
ganz normale bürgerliche Leben war allerdings nicht betroffen, weshalb sich auch
viele Menschen dazu gar nicht äußern. Es ist eben nicht ihre Welt.
Veröffentlicht
am 06.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Western-Pferde,
eine wilde Ranch, große Hunde, volles Leben, Renommiergehabe
und Spielbankbesuche auf Mallorca, das mag Menschen beeindrucken,
wenn es gut verpackt zelebriert wird. Die Kehrseite gleicht eher
einem desperaten Leben mit Schulden, Gewalt und Aggression. Es scheint
von einigen Zeitgenossen durchaus als normal empfunden zu
werden, dass man mit Messer und Axt bewaffnet von Menschen Miete
eintreiben will, von denen man weiß, dass eigentlich nichts zu
holen ist.
Im
Fall Klock ist dieser Schuss im wahrsten Sinn des Wortes nach hinten
losgegangen, denn am Ende waren nicht der bewaffnete Kampfsportler
und dessen stabile Rückendeckung Herren der Lage, sondern sie selbst lagen
im eigenen Blut. Gewalt
erzeugt eben Gegengewalt.
Nun
mag es sein, dass die beiden von Klock gepeinigten Mieter durchaus
mit Gewalt rechneten und sich deshalb ebenfalls bewaffneten, ihren
Peiniger in einen Hinterhalt lockten, um sich von ihm dauerhaft zu
befreien, wie es der Staatsanwalt annimmt. Logisch ist das jedoch
nicht. Unter dem Strich bleibt jedoch die gefühlte Bedrohung und der
Besitz einer Schusswaffe zur Verteidigung. Dass diese tatsächlich
zur Anwendung kommen sollte, war je nach Bedrohung absehbar.
Das
Urteil "Freispruch" kann man vertreten, wenn es allein um die
Notwehrsituation geht, von der bisher nicht das Gegenteil bewiesen werden
konnte. Der Freispruch kann jedoch nicht die Verdeckungstat
sanktionieren, die mit dem Verscharren der Toten einher ging. Auch
der unerlaubte Waffenbesitz kann nicht ungeahndet bleiben. Hinzu
werden noch andere Verfehlungen und Straftaten kommen. Das ist es,
was die Menschen nicht verstehen und was sie empört.
Bürger,
die mit diesem Milieu nie in Berührung kamen, werden sich nie die
Frage stellen, wie sie empfinden würden, wenn sie sich in
ähnlicher Situation befänden. So etwas kann ihnen gar nicht
passieren, weil sie in geordneten Verhältnissen leben. Dennoch
sollte die Frage nicht zu weit weggeschoben werden. Lebensläufe
können dramatische Wendungen nehmen und verborgene Wesenszüge an
die Oberfläche bringen, die bisher nur von der genossenen Erziehung
überdeckt wurden. Auf die schiefe Bahn kommt man schnell und auch
in Situationen, die man nie für möglich hielt.
Die
Gemüter sollten sich jedoch wieder beruhigen, denn die Revision
wird neue Sichten eröffnen. Dabei werden einige Zeuginnen
hoffentlich keine Rolle mehr spielen, die bisher nicht zur
Wahrheitsfindung beitragen konnten und sich nur daran beteiligten,
die Klocks in einem guten Licht dastehen zu lassen. Im
Revisionsverfahren sollten nur Personen in den Zeugenstand, die
wirklich etwas zur Tat sagen können.
Klaus
Klee
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Alles
was recht ist...
Unbestätigten
Berichten zufolge soll demnächst eine Stadtleitbildgruppe zum "Entwurf
von Richtlinien für bürgergenehmes Bauen" (kurz EvRbgB)
gebildet werden. Seit den letzten Wochen zeichnet sich ab, dass Bürger
punktuell nicht immer mit Gebäuden zufrieden sind, die in ihrer
Nachbarschaft entstehen. Auch ist verstärkt ein starkes
"Fremdeln" spürbar, nachdem bekannt ist, wer demnächst in den
Gebäuden wohnen wird. Zukünftige Aktivisten der EvRbgB berufen
sich darauf, dass sich nicht nur Gebäude nach der Hessischen Bauordnung
harmonisch in die Umgebungsbebauung einfügen müssen. Schließlich sind
die Bewohner der bisherigen Bebauung ebenfalls ein fester Bestandteil der
Gebäude und ihrer Umgebung, weil sie damit praktisch verwurzelt sind. Nun
verlangen sie, dass man sie vorher eingehend befragt, ihre Ängste absolut
ernst nimmt und dann erst entscheidet. Kürzlich war nämlich entschieden
und dann erst die Öffentlichkeit informiert worden mit dem Zusatz, sie
würden nun in die Umsetzung der Beschlüsse eingebunden. Gemeint war
jedoch, diese Bürger zugunsten von Problemlösungen auf Nächstenliebe
und Toleranz einzustimmen, damit sie das Fremdeln ablegen und sich mit
ihren neuen Nachbarn arrangieren. Wer was wohin baut und wer darin wohnen
wird, entscheidet allerdings nach wie vor der Bauherr bzw. der Investor.
Nach diesem Verfahren entstehen ja auch in den Neubaugebieten die
Schlafdomizile für zahlungskräftige Ortsfremde, die eigentlich auch
nicht ins Einwohnergefüge passen und sich nur schwer integrieren lassen.
Auf der anderen Seite verdienen sich ortsansässige rigorose Eigentümer
dumm und dämlich mit der lukrativen Überbelegung heruntergekommener
Wohnungen. Die Gruppe EvRbgB will das alles nun ändern, weiß nur
nicht wie.
Karikaturen: Kurt Halbritter
"Wolltest
Du eigentlich dafür sein?" - "Nicht
wirklich...!"
Bei
Bau- und Unterbringungsvorhaben der Stadt Maintal auf städtischem Grund
handelt die Stadt völlig autonom, ist jedoch auf eine Mehrheit im
Parlament angewiesen. Ziel von EvRbgB ist es, je nach Antrags- und
Beschlusslage rechtzeitig einen Keil zwischen die Fraktionen zu treiben.
Es soll nicht mehr vorkommen, dass sich alle Fraktionen geschlossen für
etwas entscheiden, nur weil sie dem Gedanken der Menschlichkeit und
ähnlichen Gefühlsduseleien folgten. Gegner von etwas Ärgerlichem wollen
schließlich ihre eigene politische Interessengruppe im Parlament.
Gegnern
einer Asylbewerberunterkunft in der Bischofsheimer Rhönstraße kamen
völlig überraschend zwei Fraktionen als Unterstützer abhanden, obwohl
aus deren politischem Umfeld zuvor eine tolle Unterschriftenaktion
unterstützt wurde. "So geht es nun mal nicht", hörte
man von der entsprechenden Interessengruppe. Auch sollen sich die
Bürgermeisterkandidaten, die erst zuletzt zur Übereinkunft hinzustießen
oder gestoßen wurden, gefälligst öffentlich zu ihrer thematischen
Schwächehandlung äußern. Es ist schließlich Wahlkampf!
Zunächst
möchte sich EvRbgB auf den Ausbau der Sportstätte an der
Dicken Buche, die Bischofsheimer Ortsmitte mitsamt den dortigen
Integrationsproblemen mit zugezogenen Neubürgern sowie dem genehmen Bau
von Asylbewerberunterkünften für ungewollte Fremde konzentrieren.
Schließlich hätte man es in allen drei Fällen mit Situationen zu tun,
an die man sich nun zwangsweise gewöhnen soll. Es geht dabei um Lärm, um
Parkplätze, um missfallende Gewohnheiten und um den Anblick von Fremden,
die alle plötzlich hier wohnen und sich betätigen wollen.
In
keinem der üblichen Baugenehmigungsverfahren ist es möglich, zu
verhindern, was man lediglich nicht mag. Bei den Unterkünften für die
Flüchtlinge wird nicht akzeptiert, dass es dort genauso sein muss. Aus
Reihen des EvRbgB soll zu hören sein, "dass man auch
anders könne!" Das sind starke Worte - man weiß nur noch nicht,
wie!
Kritiker
von EvRbgB meinen allerdings, dass man es mit ganz gewöhnlichen
Zeichen der Zeit zu tun habe, auf die man sich wohl oder übel einstellen
müsse. So wird der vom Stadtverordnetenvorsteher, den Fraktionen und den
Bürgermeisterkandidaten eingeschlagene Weg, die Öffentlichkeit
zukünftig stärker einzubeziehen, der richtige Weg sein, eigennütziges
Denken und soziale Befindlichkeiten wieder auf ein erträgliches
Normalmaß zurück zu führen.
Wer
bis hier die Zeilen gelesen hat und noch nicht merkte, dass es sich um
Realsatire handelt, wird es nun wissen. Nur die Realität ist noch
schlimmer!
Veröffentlicht
am 01.08.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
"Das
Zimmer ist
schon vermietet!
Oder
können Sie 400 € kalt zahlen?"
Wer
annimmt, die Fremdenfeindlichkeit oder das Fremdeln sei eine
Erscheinung der jüngsten Zeit, der irrt gewaltig. Im Zweiten
Weltkrieg und den Jahren danach suchten viele Ausgebombte und
Flüchtlinge aus dem Osten unseres Landes ein neues Zuhause. Damals
waren es 12,5 Mio. Entwurzelte unseres Landes, die neu integriert
werden mussten. In weiten Teilen des Landes erlebten Flüchtlinge
ein wahres Martyrium. Erst als spezielle Siedlungen gebaut wurden
und die Arbeitskraft der Flüchtlinge begehrt war, besserte sich der
Umgang miteinander. Als später die Gastarbeiter nach Deutschland
kamen, wiederholten sich die Verhaltensweisen. Als die CDU auf neue
Wähler angewiesen war, holte Helmut Kohl viele Russlanddeutsche
zurück ins Land, die bis heute noch nicht wirklich integriert sind.
Mit den Türken wuchsen erstmals einzelne eingereiste
Nationalitäten über die mehrfache Millionengrenze an. Mit den
Zuwanderungen aus dem Balkan verschärft sich derzeit die Situation,
was die wirklichen Flüchtlinge aus unsicheren Ländern deutlich zu
spüren bekommen. Unverständliche Kleidungsvarianten, die bis zur
Totalvermummung reichen, machen konservative Bürger latent
aggressiv. In Ballungsräumen ist bereits jeder Zweite ein
Ausländer. Nun ist bei vielen Bürgern eine Gemengelage entstanden,
die Fremdenfeindlichkeit sehr nahe kommt.
Viele
Jahre hat die Politik regelrecht verschlafen. Es gibt kaum
intelligente Konzepte, um Flüchtlinge willkommen zu integrieren. Es
sind vornehmlich die von engagierten Bürgern organisierten Hilfen,
die wirklich greifen. Der Staat ergeht sich in einer
Bürokratieorgie, die menschliche Aspekte ausklammert. So sind die
Flüchtlinge nahezu schutzlos den Aggressionen bestimmter
Bevölkerungsteile ausgesetzt.
"Haben
Sie ein Glück,
dass ich
ein so großes Herz habe!"
Geschäftemacher
kaufen derzeit heruntergewirtschaftete Immobilien, um sie lukrativ
als Unterkünfte anzubieten. Sobald Flüchtlinge gut bezahlen
können, sinken die Vorbehalte deutlich. Es ist erschreckend, wie
Armut mit der Neigung zum Diebstahl gleichgesetzt wird und wie dabei
die Vorurteile gegen Fremde ins Kraut schießen. Dabei sind viele
Mitbürger, die so über Flüchtlinge reden, Kirchgänger und geben
sich als ehrenwerte Bürger aus. All das ist nicht neu, wie man an
den Karikaturen von Kurt Halbritter aus den 70er Jahren sieht, die
heute noch genauso aktuell wie damals sind. Ist das typisch Deutsch?
Klaus
Klee
|
|
Der
Müll mit dem Müll
Wer
den Artikel "Wer entsorgt künftig den Müll?" im Maintal
TAGESANZEIGER vom 24.7.15 und Pressemitteilung "Zukunft der
Abfallentsorgung im Fokus" aus dem Rathaus vom gleichen Tag im
Internet las und einigermaßen beruhigt ist, sollte wissen, dass er einer
Falschmeldung aufsaß. Der Passus "Schon lange ist die Firma Spahn
zuverlässige Vertragspartnerin der Stadt Maintal bei der
Abfalleinsammlung. War sie bereits vor der Gründung der Stadt Maintal im
Juli 1974 für die ehemals selbstständigen Gemeinden Dörnigheim,
Hochstadt und Wachenbuchen tätig, so ist sie seitdem für das gesamte
Stadtgebiet inklusive Bischofsheim zuständig. Daran
soll sich auch bis Ende 2017 nichts ändern."
ist nachweislich falsch! Der Vertrag mit der Firma Spahn wurde fix zum 30.6.2016
gekündigt, wie schon früher über die Presse informiert wurde.
Letzteres ist auch Fakt und es sollte nicht nur den Bürgern, sondern auch
allen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten, klar sein, was
das bedeutet. Am 30.6.2016 wird die Firma Spahn im gesamten Stadtgebiet
und von den Kleinmüllplätzen alle Behälter und Tonnen einsammeln, das
Tor des Wertstoffhofes verschließen und die Müllabfuhr einstellen.
Sollte bis zu diesem Zeitpunkt keine Lösung in trockenen Tüchern sein,
so ist ein Müllchaos vorprogrammiert. Die Frage ist sicher erlaubt, ob
allen Müllstrategen klar ist, was sie da momentan auslösen.
So
könnten zukünftig die Müllwagen aussehen, wenn die Müllabfuhr
kommunalisiert wird
Denkbar
sind folgende Varianten
-
Die
Müllabfuhr wird ausgeschrieben (es gelingt mangels vorliegender
Erfahrung mit anderen Anbietern wahrscheinlich nicht, aus Preisen und Leistungen
objektiv die Wirtschaftlichkeit der Alternativen zu beurteilen) und der
preislich günstigste Anbieter erhält den Zuschlag.
-
Die
Müllabfuhr und der Wertstoffhof werden kommunalisiert, wie es in
einigen Köpfen bereits herum spukt.
-
Magistrat
und Gremien finden einen Weg, das bewährte Abfallkonzept mit der Firma
Spahn fortzuführen.
Wahrscheinlich
sind noch weitere Szenarien denkbar, damit sollen wir Bürger anscheinend
irgendwann überrascht werden. Zumindest erscheint das bereits eingeholte
Gutachten kein klares Bild von einem Königsweg und auch nicht gerade die
erfolgversprechendste Lösung aufzuzeigen. Im Grund genommen war es mal
wieder rausgeschmissenes Geld und verlorene Zeit, wenn man den einfachen
Grundsatz beachtet: "Never change a winning
team".
Besondere
Beachtung muss man der Schnapsidee zumessen, die Müllabfuhr zu
kommunalisieren. Wie komme ich darauf? Aus eigenem Erleben der Firma Spahn kann ich feststellen, dass eine der
wichtigsten Facetten erfolgreichen Unternehmertums in diesem Geschäft die
Instandhaltung des Fuhrparks und der Behälter darstellt. Sämtliche
Fahrzeuge werden vom eigenen Personal überaus professionell
instandgesetzt und teilweise sogar gegenüber der Werksversion verbessert,
damit aufgetretene Mängel nicht erneut auftreten. Die Inanspruchnahme von
Fachwerkstätten wäre viel zu teuer und qualitativ keineswegs eine
Verbesserung. Das gleiche träfe auf den Eigenbetrieb der Stadt Maintal
zu.
Ein
weiterer Aspekt ist die Fixkostenverteilung. Die Fahrzeuge der Firma Spahn
sind sowohl im Auftrag der Stadt als auch für weitere Auftraggeber im
Einsatz. Es ist kaum denkbar, dass eine kommunalisierte Müllabfuhr in
diesem Segment eine Chance hätte. Dieser Teil der Wirtschaftlichkeit
würde entfallen.
Wenn
es um kaufmännisches und betriebswirtschaftliches Denken geht, so habe
ich meine Zweifel, dass die erforderlichen Posten kommunal richtig besetzt werden könnten. Nach
allen Erfahrungen der Vergangenheit würde der Posten des
Geschäftsführers unter politischen Gesichtspunkten besetzt werden. Die
Folge wäre letztendlich, dass die Bürger höhere Gebühren zu zahlen
hätten.
Wie
es um die kaufmännische und unternehmerische Kompetenz der derzeit
agierenden Verwaltungsdenkenden im Rathaus
bestellt ist, sieht man, wie Verträge gekündigt werden (bei der
Dicken Buche), um damit dem Vertragspartner Flanken für Forderungen im
Austausch von Rechtspositionen zu ermöglichen oder - wie im Fall der
Müllabfuhr - einfach mal so die Bürger bis Ende 2017 in Sicherheit zu
wiegen, obwohl dazu keine rechtliche Handhabe besteht. Das wiederum wirft
bei mir die Frage auf, ob Personen, die Verträge noch nicht einmal richtig
handhaben können, überhaupt in der Lage sind, vernünftig Verträge
abzuschließen.
Auch
besteht der Verdacht, dass mit der Ausschreibung die Preise über ein Subunternehmermodell
verringert werden sollen. Das heißt, Anbieter B bekommt den Auftrag, aber
der bisherige Anbieter übernimmt den Job als Subunternehmer. Das mag bei
Gebäudereinigungen und anderen Gewerben funktionieren. Im Fall der Firma
Spahn ist es meiner Meinung nach absolut undenkbar, dass man dort unter dem eigenen
Angebotspreis für Dritte tätig wird. Da haben sich schon andere
Stadträte die Zähne ausgebissen, wie Stadtrat Sachtleber sicher weiß.
Die
Stadtverordneten sind gut beraten, während des Ausschlusses der Öffentlichkeit auf eine Lösung
hinzuwirken, die vernünftig ist und die die Bürger zufrieden stellt.
Sehr hilfreich wäre allerdings gewesen, wenn in den letzten Wochen und
Monaten das Thema dahingehend in einer Bürgerversammlung erörtert worden
wäre, dass die Stadtverordneten ein klares Bild der Bürgermeinung
hinsichtlich Umfang, Service, Qualität und Preis der Müllabfuhr erhalten
hätten, ehe sich die Türen schließen, um im Nebel herumzustochern. Denn
auf das Gutachten brauchen sie nicht zu bauen, es ist so beliebig, wie es
zu erwarten war.
Man
weiß halt erst, was man bekommt, wenn es da ist.
Warum
also unnötige Risiken wegen einer Schnapsidee eingehen!?
Veröffentlicht
am 25.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Wer
nun annimmt, der Artikel sei eine unverantwortliche Panikmache, der
kann beruhigt sein. Die Fakten stammen aus vertrauensvoller Quelle,
die mit der Vernunft aller Beteiligten rechnet. Auch stehen die
zwingenden Gründe der Kündigung des Vertrags außer Zweifel, weil
sie auf der bestehenden Rechtslage basieren. Hier wurde beim bisher
üblichen Verfahren eingehakt, bei dem sich der bestehende Vertrag
mangels Kündigung automatisch verlängerte. Die Anpassungen
stellten keine Erneuerung des Vertrages dar. Maintal musste so
handeln.
Auch
soll hier aus irgendwelchen Gründen keine Lanze für die Firma
Spahn gebrochen werden. Es geht einzig um das Anliegen, dass bei der
weiteren Vergabe alle möglichen Konsequenzen bedacht werden, die
bisher ja nicht öffentlich erläutert wurden, obwohl genug Zeit
dazu gewesen wäre. Hier wurde von mir auch noch gar nicht
hinterfragt, ob die Nichtöffentlichkeit ein Anliegen der Firma
Spahn oder der Stadt Maintal war. In Kenntnis dieses Details könnte
man durchaus Rückschlüsse ziehen. Das ist aber Sache der
Verhandelnden.
Mir
zumindest war es völlig neu, dass alle Sammelbehälter Eigentum der
Firma Spahn sind, über die sie verfügen kann und die sie - wie
nebenstehend angenommen - auch bei Vertragsende zurücknehmen wird.
Was wäre, wenn aus irgendwelchen Gründen am 1.7.2016 noch keine
neuen Behälter zur Verfügung stünden? Das wäre so ein Detail,
das Bürger interessiert. Leser, die sich auf die Zusage verließen,
dass das Bischofsheimer Straßenfest 2015 am bisherigen Ort
stattfinden würde, wissen, wovon ich spreche.
Oder - wie käme der noch zu gründende
kommunale Betrieb bei einer Kommunalisierung an den erforderlichen
Fuhrpark? Wahrscheinlich nur über Kredite. Nach meiner Überzeugung
verkauft Spahn kein einziges Fahrzeug, weil genug Möglichkeiten im
Umland vorhanden sind.. Ich kann mich noch gut
an einen Ausspruch des Seniorchefs erinnern, der immer sagte
"Meine Fahrzeuge laufen auf eigenem Gummi und nicht auf
laufenden Wechseln". Die Inhaber der Firma Spahn sind mir als
sehr konsequente und gewissenhafte Geschäftsleute bekannt. Das von
mir angedachte Verhalten im Falle einer Nichteinigung würde mit
großer Wahrscheinlichkeit so zu erwarten sein.
Bleibt
noch zu bedenken, wie solide der Familienbetrieb seit vielen Jahren
geführt wird. Dies mit neuen Anbietern ohne Erfahrungen mit ihnen
zu vergleichen, fällt unheimlich schwer. Genauso steht es mit der
realistischen Beurteilung von Qualität, Service, Leistung und Preis
neuer Anbieter. Das sind alles große Unbekannte.
Ich
habe mich gefragt, ob es grundsätzlich angebracht ist, all die
über einen großen Zeitraum gesammelten positiven Erfahrungen
einfach so mit unbekannten Leistungen gleichzusetzen. Auch frage ich
mich, was daran so falsch ist, mit einem Partner weiter zu arbeiten,
mit dem alle zufrieden sind. Am stärksten beschäftigt mich aber die
Frage, wie Maintal im Fall der Kommunalisierung aus dem Stand heraus
vom einen zum andern Tag eine Müllabfuhr auf die Beine stellen
will, mit der die Bürger wirklich zufrieden sind.
Die
städtischen Macher und die Stadtverordneten haben hoffentlich die
gleichen Bedenken, denn sie sind keine Hasardeure. Sie werden
hoffentlich eine tragende Lösung finden. Zur übertriebenen Panik
ist (noch) kein Anlass.
Klaus
Klee
|
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Einen
Schlussstrich ziehen
Im
Frühjahr 2016 wählen wir in Maintal wieder neue Stadtverordnete, aus
deren Mitte der Stadtverordnetenvorsteher, die ehrenamtlichen
Magistratsmitglieder, Fraktionsvorsitzende, das Sitzungspräsidium und die
Vorsitzenden der Ausschüsse hervor gehen, die im Wesentlichen das
Geschehen in unserer Stadt gestalten und bestimmen. In wenigen Wochen
wählen wir zudem ein neues Stadtoberhaupt. Was ebenfalls als Faktor
gegeben ist, sind wir, die Bürger, wen immer wir wählen, wenn wir
überhaupt wählen. Alle Bürger sind jedoch Nutznießer und/oder Opfer
der Politik und können sich kaum dagegen wehren, was in den nächsten
vier Jahren geschieht. Oder vielleicht doch? Es wird von der Politik vor
Wahlen versucht, bestimmte Bevölkerungsgruppen für sich zu gewinnen. Am
besten gelingt das, wenn man zu aktuellen Problemen parteiisch Stellung
bezieht und damit klar macht, dass man für oder gegen etwas ist. Dagegen
ist nichts zu sagen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass man sich neben dem
Gesetz auch auf dem Boden von Ethik, Anstand und Moral befinden sollte.
Dazu gehört auch, dass man Minderheiten und Verfolgte nicht als
Zielscheiben benutzt. Maintals Bürgermeisterkandidaten verpflichteten
sich jetzt gemeinsam dazu, den Wahlkampf nicht auf dem Rücken von
Flüchtlingen und Asylbewerbern auszutragen und gemeinsam für eine
adäquate Unterbringung zu sorgen, bei der die bestmögliche Integration
gewährleistet ist. Im nächsten Schritt sollten das auch die Parteien
versichern, ehe sie mit dem Wahlkampf für die Kommunalwahl beginnen. In
den nächsten Jahren werden immer mehr Flüchtlinge zu uns kommen, die es
zu integrieren gilt. Dafür müssen Konzepte erarbeitet werden und es
dürfen keine Ghettos entstehen, in denen sich Subkulturen ausbreiten.
Darauf müssen wir uns als Bürger konzentrieren und entsprechend handeln.
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Gemeinsame
Erklärung der Bürgermeisterkandidaten
zur
Unterbringung von Flüchtlingen in Maintal
Weltweit
sind nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe derzeit mehr als 50
Millionen Menschen auf der Flucht. Die Hälfte von ihnen sind
Kinder. Wir, die fünf Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters
in der Stadt Maintal, bekennen uns gemeinsam zur Verantwortung
gegenüber den zu uns kommenden Flüchtlingen und rufen alle
Bürgerinnen und Bürger zur Solidarität und Unterstützung mit den
vor Krieg und Verfolgung fliehenden Menschen auf. Maintal ist sich
seiner Verantwortung für die Aufnahme von Flüchtlingen bewusst.
Wir werden unseren Beitrag zur Lösung der Herausforderungen der
Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen in Maintal
leisten.
Daher
unterstützen wir den am 13. Juli 2015 beschlossenen und von allen
Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung Maintal gemeinsam
beantragten Masterplan zur Unterbringung von Flüchtlingen in
unserer Stadt. Die zu uns nach Maintal kommenden Menschen sind auf
unsere Unterstützung angewiesen. Sie fliehen vor Krieg, Folter und
Unterdrückung oder werden vertrieben. Es ist daher an Politik und
Bürgerschaft, diesen Menschen Hilfe zukommen zu lassen, wo immer es
möglich ist. Da keine kurzfristige Befriedung in den Krisenregionen
der Welt zu erwarten ist, wird die Zahl der Flüchtlinge, die bei
uns in Maintal Schutz suchen, weiter ansteigen. Es ist daher auch
unsere gemeinsame Verpflichtung, den Flüchtlingen eine
menschenwürdige Unterbringung zu ermöglichen und für sie zu
sorgen.
Zur
Lösung dieser Herausforderung müssen wir als Stadt die Nutzung
aller verfügbaren Flächen im gesamten Stadtgebiet ins Auge fassen
und die Unterbringung in allen Stadtteilen ermöglichen. Wir
möchten, dass Maintal ein Beispiel für gelungene Integration in
diesen herausfordernden Zeiten wird. Wir begrüßen, dass sich
zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in Vereinen und
Institutionen um die Betreuung der Flüchtlinge kümmern. Neben
dieser immensen Hilfsbereitschaft bestehen innerhalb der
Bürgerschaft teilweise auch Sorgen und Ängste. Diese müssen von
der Politik ernst genommen werden. Gleichzeitig muss dafür Sorge
getragen werden, dass nicht Einzelne solche Ängste ausnutzen, um
Ressentiments gegen diejenigen zu schüren, die dringend auf unsere
Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.
Mit
dieser Erklärung verpflichten wir uns daher, keinen Wahlkampf auf
dem Rücken derer zu machen, die am meisten auf unsere Hilfe
angewiesen sind. Flüchtlinge, die nach Maintal kommen, können auf
unser aller Unterstützung rechnen. Menschlichkeit ist für uns kein
Wahlkampfthema.
|
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Asylbewerberbetreuung
ist der Schlüssel
Der
Arbeitskreis Asyl Maintal, der von Frau Christine Mayer-Simon,
Tel. 0162-4133495 und Frau Francesca Pisano-Yilmaz, Tel.
0176-51729479 geleitet wird, sieht es als seine Aufgabe an,
-
im
Team die neu angekommenen Flüchtlinge in den Unterkünften zu
besuchen und mit Informationen zu versorgen,
-
die
Vermittlung von Grundkenntnissen der deutschen Sprache,
-
Stadtführungen
anzubieten um Maintal kennen zu lernen (günstige
Einkaufsmöglichkeiten, Rathaus, Post, Bahnhof, Stadtbücherei etc.),
sowie
-
Regelmäßige
Sprechstunden in Dörnigheim und Bischofsheim
anzubieten
um Probleme anzusprechen. Ferner bieten sie
-
einen
Begleitdienst zu Behörden, Ärzten, Schulen etc.,
-
Dolmetschertätigkeit,
-
Aktivitäten
mit Kindern (Spielnachmittage, Ausflüge, Vorlesestunden etc.),
-
Unterstützungsnachmittage
für Kinder (Deutsch üben, Hausaufgabenhilfe) und
-
Informationsveranstaltungen
über die Herkunftsländer der Flüchtlinge zu planen, zu organisieren
und Gemeinsame Feste zu organisieren.
Erfahrung
nutzen
Bei
den Diskussionen um die Standorte der Unterkünfte erscheint es wichtig,
den Integrationsgedanken in den Vordergrund zu stellen. Hier sollte der
Erfahrungsschatz des AK Asyl genutzt werden, um die Besetzung der
geplanten Unterkünfte so optimal wie möglich zu planen, damit mit der
Bevölkerung zusammenwachsen kann, was sich miteinander verträgt. Es ist
fraglich, ob sich an einem Ort zusammengezogene 70 bis 100 junge ledige
Männer in ihrer Umgebung ohne Schwierigkeiten integrieren lassen.
Familien wiederum benötigen andere Unterkünfte und schon wegen der
Kinder völlig andere Anbindungsmöglichkeiten. Auch sind untereinander
verfeindete Volksgruppen nicht nebeneinander zu kasernieren, wie in der
Vergangenheit leider geschehen. Die Folgen sind ja bekannt! Wir Deutschen
neigen zudem dazu, verwaltungstechnisch A bis F und G bis M zu gruppieren,
egal was dabei herauskommt.
Dem
muss entgegengewirkt werden.
Eigennutz
als Geschäftsmodell
Fehler
der Vergangenheit werden zum Beispiel am Projekt in der Braubachstraße
sichtbar. Was hier unter zu weit gehender Unterstützung des Magistrats
und der Fraktionen entsteht, ist durch Erfahrungen mit früheren
Asylbewerbern und dem eigennützigen Vorgehen des Bauherrn schwer
belastet. Hier werden mit Asylbewerbern lediglich Genehmigungen erworben,
es wird Geld verdient und es werden Schulden abgetragen, um das Bauobjekt
später für ganz andere Zwecke zu nutzen.
In
Maintal gibt es zudem genügend Beispiele, wie Immobilien (ehemalige
Gaststätten, Hotels, ein Bahnhof und andere Objekte) mit den Geldern, die
für Asylsuchende fließen, finanziert werden, bis sie völlig
heruntergewirtschaftet sind. Die Stadt Maintal befasst sich nun intensiver
damit, die Initiative selbst in die Hand zu nehmen. Das Objekt in der
Braubachstraße sollte der letzte Sündenfall sein. Das hätte die Stadt
auch selbst bauen und später nutzen können.
Ehrenstadtrat
als Massenbeweger
In
den letzten Tagen protestierte Ehrenstadtrat Joachim Sukatsch
(CDU) in einem Leserbrief, als Betroffener und als Frontmann einer
Unterschriftensammlung gegen den Standort Rhönstraße. Seine
Parteikollegen in der Fraktion hatten zuvor für den Masterplan und die
Rhönstraße als einen der Standorte gestimmt. Inwieweit die Fraktion
intensiv überzeugt werden musste, ist nicht direkt überliefert, jedoch
im Ansatz spürbar. So gesehen war es gut für Maintal, dass es nach dem
Schulterschluss des Parlaments keine differenzierte Aussprache der
Fraktionen gab, mit denen man sich einseitig und auf dem Rücken der
Flüchtlinge hätte profilieren können.
Dass
in seinem Leserbrief auch noch eigene Erfahrungen einfließen und er davon
spricht, dass in den Gremien "gemauschelt" wird, zeigt wenig
Sensibilität in dem Moment, in dem Glaubwürdigkeit zählt. Gäbe es noch
mehr solche Parteigänger, wie Joachim Sukatsch, so wären
Maintals Probleme ungleich schwerer zu lösen. Das hat mit seinen
fachlichen Fähigkeiten nichts zu tun, sondern mit der spürbaren
ethischen Ausrichtung.
Als
Ehrenstadtrat sollte man nur dann so offen gegen die Gremien agieren, wenn
man die Auszeichnung "Ehrenstadtrat" niedergelegt hat (Ehre nur
dem, dem Ehre gebührt) und sich klar zu seinem reaktionären Verhalten
bekennt.
Das
Gebot der Stunde sind vernünftige, tragfähige Lösungen und nicht die
eigennützige Verlagerung von Problemen. Wer es mit der Integration von
Flüchtlingen erst meint, muss unter viele konservative Verhaltensweisen
einen Schlussstrich ziehen.
Veröffentlicht
am 19.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Solidarität
mit Menschen in Not zu praktizieren und zu zeigen, ist eine ganz
private Angelegenheit. Im schönen Schein macht sich zelebrierte
Betroffenheit sehr gut und einer christlichen Einstellung entspricht
es ja auch. Vereinsmitglieder einer Partei, die im Namen das
"C" führt, stoßen allerdings oft an ihre persönlichen
Grenzen, wenn die Privatsphäre betroffen ist, wie jetzt in
Bischofsheim. Da kann man als Christdemokrat schon mal mit den
Wölfen heulen!
Die
Parteien vermitteln über ihre Wahlprogramme und ihre spezifischen
Verhaltensweisen, für welche Bürger sie stehen wollen. Das ist in
vielen Problemkreisen auch recht einfach, weil man sich ja auf eine
gewisse Klientel fokussiert. Zu Wahlkampfzeiten scheinen jedoch
einige politische Vereinsstrategen die Hürden abzusenken, um
weitere Wählergruppen zu erreichen und für sich zu gewinnen. Es
wird am rechten oder am linken Rand gefischt, was das Zeug hält und
man spricht in diesem Zusammenhang sogar von "ungenutzten
Potenzialen", die es zu erschließen gilt. Es ist in Maintal
nun erstmals gelungen, einen übergreifenden Konsens in der Ächtung
solcher Mittel für den Bürgermeisterwahlkampf zu erzielen und es
wäre wünschenswert, wenn dies auch für die Kommunalwahl gelten
würde. Diese Erklärung steht noch aus.
Der
im Parlament verabschiedete Masterplan zur Unterbringung von
Flüchtlingen sieht die frühzeitige Einbindung der Anwohner vor,
stellt aber auch klar, dass die Entscheidung nur von den Gremien
getroffen werden können. Der Tagesordnungspunkt, der ursprünglich
unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten und verabschiedet
werden sollte, wurde öffentlich abgehandelt. Das war ein erster
Schritt. Kritiker wenden dagegen ein, dass trotz Öffentlichkeit
keine öffentliche Aussprache erfolgte, sondern nur die Verkündung
des Ergebnisses. Spielt hier die Hoffnung eine Rolle, dass sich die
Fraktionen hätten gegeneinander ausspielen lassen können? Genau
das wurde mit der Demonstration der Geschlossenheit
verhindert.
Aus
den Vorgängen in Griechenland wissen wir, dass es fatal ist, wenn
sich Politiker zu etwas bekennen, von dem sie bereits im Vorfeld
wissen, dass sie es nicht umsetzen werden. Der momentane Zweck ist
zwar zähneknirschend erfüllt, doch die Unaufrichtigkeit ist
spürbar. Leider habe ich den Eindruck, dass wir im Maintaler
Parteienspektrum eine ähnliche Situation haben. Das pharisäerhafte
Verhalten empfände ich - wenn es wirklich so ist - unakzeptabel.
In
unserem Wohlstand vergessen scheinbar viele Menschen die
Kriegsjahre, in denen in einer Bombennacht ganze Stadtteile dem
Erdboden gleich gemacht wurden und die Überlebenden ohne jegliches
Hab und Gut aus den Kellern und Bunkern kamen. Hinzu kamen die
vielen Flüchtlinge aus den nordöstlichen Landesteilen, die gen
Süden wanderten, um irgendwo aufgenommen zu werden. Damals stopften
sich viele Nichtbetroffene im ländlichen Raum gegen Lebensmittel
die Taschen mit Wertgegenständen voll, ohne den Menschen wirkliche
Hilfe anzubieten. Die jetzige Flüchtlingsproblematik lässt diese
Zeit wieder aufleben. Diesmal sind es Menschen aus fernen Ländern,
die teilweise dem Tod entkamen, furchtbare Fluchterlebnisse erlitten
und endlich wieder zur Ruhe kommen wollen. Hier treffen sie auf
Menschen, die ihnen mit großer Ablehnung entgegen treten. Dem wirkt
der AK Asyl wirkungsvoll entgegen.
In
manchen Gegenden der Bundesrepublik, in denen man es gar nicht für
möglich gehalten hätte, brennen heute Flüchtlingsunterkünfte und
blanke Fremdenfeindlichkeit entlädt sich. So weit wollen es
verantwortungsvolle Maintaler Politiker und Politikerinnen nicht
kommen lassen. Dennoch zündeln einige Scharfmacher aus eigenem
Interesse und teilweise auch aus Dummheit an der Bürgermeinung. Das
empfinde ich unerträglich.
Klaus
Klee
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|
Bemerkenswerte
Stadtverordnetenversammlung
Die
Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juli 2015 wird einigen Anwesenden aus
mehreren Gründen wohl noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Die
Gründe für diese Feststellung war die außergewöhnliche Leistung des
Stadtverordnetenvorstehers Karl-Heinz Kaiser und des
Sitzungspräsidiums im Vorfeld der Sitzung, das Parlament auf ein
intelligentes Verhalten in den wichtigen TOPs einzustellen. Damit konnten
der Sprengstoff, der aus der Anhäufung von Ausschlüssen der
Öffentlichkeit vorlag, wirksam entschärft und im weiteren Verlauf ein
Zeichen parlamentarischer Geschlossenheit zur Behandlung von Fragen zu
Asylbewerberunterkünften gesetzt werden. Während der Sitzung übernahm
Kaiser persönlich wichtige Präsentationen, die er überzeugend vortrug.
Hinzu kamen geschliffene Reden vom Bürgermeisterkandidaten Sebastian
Maier, der natürlich die Sitzung dazu nutzte, mit Souveränität
auf sich aufmerksam zu machen. Sein Mitwettbewerber für das Amt Friedhelm
Duch nutzte dagegen die sich bietenden Gelegenheiten nicht. Die
gravierendste Erinnerung an diesen Abend wird jedoch der Auftritt eines
Teil des Publikums bleiben, der wegen der Asylbewerberunterbringung
gekommen war. Ein Hauch von Pegida, Grund- und Bodenverteidigung und eine
gewisse Eiseskälte war spürbar. So stand bis zu diesem TOP permanent
eine Art stumme Bedrohung im Raum, die sich beim entsprechenden TOP
kurzzeitig und explosionsartig entlud, um angesichts der spürbaren
Geschlossenheit der Parlamentarier und der Reaktion des übrigen Publikums
sofort wieder in sich zusammenzufallen. Nach einigen Störungen im
Zuschauerbereich verließ die recht große Gruppe die Versammlung, was
einmal mehr bewies, dass Zuschauer des Parlaments, die punktuell in Massen
kommen, nur Ihre eigenen Interessen antreiben. Echtes Interesse an
Kommunalpolitik sieht anders aus.
Die
Sitzung eröffnete Karl-Heinz Kaiser mit dem Thema
"Ausschluss der Öffentlichkeit", das er mit seinen
Ausführungen deutlich entschärfte. Vor einigen Tagen hatte bereits der
Fraktionsvorsitzende der WAM Jörg Schuschkow die Rechtslage
zu diesem Punkt ausführlich erläutert. Die auf dieser Homepage
thematisierte "Vernebelung" politischer Entscheidungen wollte er
so nicht stehen lassen, nutzte jedoch in seiner Präsentation die hier zu
sehende Karikatur, die ich kürzlich veröffentlichte und reagierte damit
auf die Stimmung in der Bevölkerung. So verschwanden die beiden Anfragen
unter TOP 3, bei denen die Öffentlichkeit bereits ausgeschlossen werden
sollte und ein TOP am Ende der Versammlung wurde in die nächste Sitzung
verschoben. Wie hätte man auch dieses Zuschauermix mehrmals rauschicken
und wieder hereinbitten wollen!?
Was
im Einzelnen von wem beschlossen wurde, kann der Lokalpresse entnommen
werden. So gesehen war es eine ganz normale Stadtverordnetenversammlung.
Lediglich die CDU-Fraktion vermittelte in ihrer beharrlichen aber
mehrheitlich erfolglosen Demonstration der Geschlossenheit in etlichen
TOPs einen etwas gerupften Eindruck. Zumindest begründeten sie am
Rednerpult ihre gegensätzlichen Standpunkte. Das ist transparenter, als
gegen etwas zu stimmen, aber noch nicht einmal seinen Standpunkt
öffentlich darzulegen, wie das von anderer Seite geschah.
Die
Beschlüsse rund um die Sportanlage in Dörnigheim wurden so gefasst, dass
damit jetzt die Planungen auf den Weg gebracht werden können. Während
dieser Planungen werden den verschiedenen Interessengruppen genug
Möglichkeiten geboten, sich einzubringen. Das Gleiche gilt für den
Bebauungsplan "Berghof" in Wachenbuchen.
Die
wohl brisanteste Entscheidung, der Masterplan für die
Asylbewerberunterbringung, wurde als Arbeitsgrundlage einstimmig
entschieden. Der Stadtverordnetenvorsteher hielt hierzu die Brandrede, die
sichtlich Wirkung zeigte. Die Erläuterungen im entsprechenden Papier, das
öffentlich den Sitzungsunterlagen des Parlaments entnommen werden kann,
habe ich einen Auszug übernommen.
|
3.
Erläuterungen zum Masterplan
Die
bisherigen Strategien zur Unterbringung von Flüchtlingen in Maintal
sind zukünftig nur bedingt erfolgversprechend. Der private
Wohnungsmarkt bleibt weiter angespannt, alle städtischen Wohnungen
sind bereits belegt und weitere Vereinsinvestitionen sind zeitnah
nicht zu erwarten. Angesichts der weiter steigenden Zahl an
unterzubringenden Flüchtlingen wird der Bau bzw. die Einrichtung
von größeren Gemeinschaftsunterkünften unumgänglich sein.
Hierbei stellen sich die Fragen nach geeigneten Grundstücken, nach
der sinnvollen Bauweise und nach potentiellen Investoren. Diese
Fragen sollen in der nachfolgenden Ausarbeitung beantwortet werden.
Dabei sind einige grundsätzliche Überlegungen bzw. Bedingungen
voranzustellen.
Die
Erfahrungen, auch in anderen Kommunen, zeigen, dass
Gemeinschaftseinrichtungen an einem Standort mit mehr als 150
Unterbringungsplätzen nur sehr schwer zu betreiben sind. Das
Konfliktpotential der Flüchtlinge untereinander steigt
exponentiell, der Betreuungsaufwand steigt entsprechend und die
Akzeptanz in der Nachbarschaft und der Bevölkerung sinkt. Deshalb
sollte die zukünftige Größe der Einrichtungen diesen Wert nicht
übersteigen.
Wünschenswert
sind Einrichtungen mit weniger als 100 Flüchtlingen an einem
Standort. Über 100 Unterbringungsplätze sind im begründeten
Einzelfall denkbar (siehe Neckarstraße), benötigen aber auch
ausreichend Betreuungsräume und -angebote. Die Bauweise
zukünftiger Gemeinschaftsunterkünfte ist relevant für die
Akzeptanz der Einrichtung bei den untergebrachten Flüchtlingen
ebenso wie bei den Nachbarn und in der Bevölkerung.
Containeranlagen
stellen sowohl in der Außenansicht (und öffentlichen Wahrnehmung)
als auch in der Benutzung eine eher minderwertige Bauform dar.
Verschiedene Baunormen, die allgemein für den Wohnungsbau gelten,
können aufgrund der temporären Nutzung vernachlässigt werden, was
zu unangenehmen Wohnsituationen führen kann. Aus diesem Grund
stellt der temporäre Einsatz von Wohncontainern aus der Sicht des
Magistrates und der Verwaltung nur eine Notlösung dar, falls
kurzfristig Unterbringungsmöglichkeiten fehlen sollten.
Aufgrund
der Erfahrungen aus der früheren Umnutzung der
Asylbewerberunterkünfte Ende der 1990er Jahre und dem Modell des SC
Budokan wird eine dauerhafte Bauweise mit einer möglichen
Folgenutzung der Gebäude favorisiert. Hier ist in erster Linie an
eine Wohnfolgenutzung gedacht. Dies können Apartments in
unverändertem Grundriss sein, aber auch Familienwohnungen durch
eine neue interne Aufteilung der Unterkünfte. Verschiedene Anbieter
sehen in Ihren Planungen Grundrisse vor, die später als vollwertige
Wohnungen nutzbar sind. Das bedeutet, dass die städtischen
Grundstücke, die eine solche Bebauung dauerhaft zulassen, vorrangig
genutzt werden sollten.
Die
Frage nach einem potentiellen Investor lässt sich nur schwer im
Vorhinein beantworten. Eine Lösung, die außerhalb des städtischen
Haushaltes abgebildet werden kann, wäre grundsätzlich einfacher
umsetzbar. Zudem gehören der Bau, der Betrieb und die Verwaltung
von Wohnimmobilien nicht zur "Kernaufgabe" der
städtischen Verwaltung. Denkbar wären private Investoren, die die
Unterkünfte für einen festen Mietpreis und eine feste Mietzeit an
die Stadt vermieten. Dies bietet Kosten- und in der Regel auch
Terminsicherheit. Der Verwaltungsaufwand ist überschaubar und kann
sich auf die reinen Betreuungsleistungen konzentrieren. Das
städtische Grundstück könnte in Erbpacht vergeben werden. Diese
könnte zudem mit Auflagen für die Folgenutzung verbunden werden.
Das wäre auch im Rahmen eines Kaufvertrages möglich. Um eine
größere Einflussmöglichkeit auch in Zukunft zu erhalten, wäre
die Investition durch eine städtische Gesellschaft denkbar. Dies
könnte die MWG sein, die Ihren Geschäftszweck entsprechend
erweitert hat.
Nachfolgend
werden die städtischen Grundstücke als potentielle Standorte für
Flüchtlingsunterkünfte dargestellt und bewertet. In einem
Übersichtsplan können die Grundstücke verortet werden. Jedes
Grundstück wird mit einem "Steckbrief" beschrieben und
bewertet. Eine Zusammenfassung ist in der Übersichtsliste
aufbereitet. Vorab werden die verschiedenen, denkbaren Bauweisen
allgemein beschrieben. Darauf wird in den Steckbriefen Bezug
genommen.
Erste
Priorität sollten nach Auffassung der Verwaltung die Grundstücke
haben, die baurechtlich für eine dauerhafte Wohnbebauung geeignet
sind und bereits voll erschlossen sind. Eine langfristige
Folgenutzung sollte möglich sein. Die Nähe zu bereits vorhandenen
Gemeinschaftsunterkünften wird im Hinblick auf eine zu
befürchtende Konzentration eher negativ bewertet.
Die
Übersichtsliste enthält eine, unter diesen Gesichtspunkten
entwickelte Empfehlung für die Reihenfolge (Priorität) der
Realisierung. Im Einzelfall können vor der Umsetzung weitere
Detailprüfungen in baurechtlicher, technischer und wirtschaftlicher
Hinsicht erforderlich werden. Von den potentiellen
Containerstandorten werden für den Notfall zunächst nur die mit
"A" gekennzeichneten Grundstücke empfohlen.
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|
|
Gegen
diese Karikatur wurde nun ein deutliches Zeichen gesetzt und in einem
Tagesordnungspunkt der beantragte Ausschluss der Öffentlichkeit
erfolgreich verhindert
Die
Stadtverordnetenversammlung ist die ideale Bühne für
Bürgermeisterkandidaten, um inmitten des späteren Wirkungsfeldes
zu sehen und gesehen zu werden. Während Markus Heber (CDU)
und Klaus Gerhard (FDP) das Geschehen aus der ersten
Besucherreihe und Monika Böttcher (parteiunabhängig)
vom Platz der Kinderbeauftragten verfolgten, waren die Blicke der
anwesenden Wähler in der Arena auf die Matadore Sebastian
Maier (SPD) und Friedhelm Duch (Grüne)
gerichtet. Während Sebastian Maier das Terrain als
Fraktionsvorsitzender kraftvoll beherrschte, verhielt sich der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen auffällig
unauffällig und überließ Monika Vogel wortlos
das Geschehen in der Bütt. Im Bereich der Zuschauer fragte man
sich, ob das abgesprochen war oder dafür die große Kulisse der
Grund war. Schließlich ist man von Friedhelm Duch
auch anderes gewohnt.
Die
Besucherränge hatten sich bereits früh gefüllt. Viele der
Besucher sah ich zum ersten Mal, konnte sie aber zunächst keinem
TOP zuordnen. Waren sie alle gekommen, um sich vor der Wahl ein Bild
von den Kandidaten zu machen? Oder ging es ihnen um die neuen
Fahrpläne des Stadtverkehrs, das demnächst neue Baugebiet in
Wachenbuchen oder war es das erwartete Erlebnis, sich einmal im
Leben eine Parlamentssitzung zu gönnen und als Bürger
ausgeschlossen zu werden?
Keine
ihrer Regungen verriet ihre Absicht. Es wirkte auf mich zunehmend
beunruhigend. Beim TOP "Masterplan für
Asylbewerberunterkünfte" knisterte es plötzlich. Der
Stadtverordnetenvorsteher hatte zuvor seinen Platz verlasen und die
Präsentation zum TOP selbst übernommen. Das Knistern verstärkte
sich bei seinen einleitenden Worten und als er das Satzfragment
"...durch die Presse..." benutzte, entlud sich im
Zuhörerraum explosionsartig die angestaute Wut darüber, dass man
immer erst über die Presse von Maßnahmen erführe. Was darauf
folgte, war wegen der sich überschlagenden Stimme des
Hauptwortführers kaum zu verstehen.
In
diesem Moment reagierten die Kandidaten, die in der ersten
Zuschauerreihe saßen, höchst erschrocken. Ob sie unter der
bedrohlichen Kulisse auch Personen erkannten, die ihnen aus ihren
Werbebemühungen bekannt waren, war nicht zu erkennen. Frau
Böttcher saß sehr weit vom Schuss. Ihre Reaktion konnte ich nicht
ausmachen. Die beiden Stadtverordneten Sebastian Maier
und Friedhelm Duch, die Teil der geschlossenen Haltung
des Parlaments bei diesem Thema waren, spürten sicher deutlich,
welche möglichen Wähler sie gerade verloren hatten. Das sollten
sie jedoch nicht als Verlust ansehen.
In
zukünftigen Gesprächen mit den Bürgern werden sie sicher mit den
Personen noch konfrontiert werden, die keine Gelegenheit hatten,
sich zu artikulieren und ihren Standpunkt zu behaupten. Das ist im
Parlament nicht vorgesehen. Umso wichtiger ist der eingeschlagene
Weg der Beratung des Masterplans, der für jeden im Internet
einsehbar ist und alle Details zu möglichen Überlegungen
beinhaltet. Es wird nun sehr darauf ankommen, wie die Beratungen
kommuniziert werden, damit sich Bürger rechtzeitig einschalten
können. Bis zur Wahl werden bereits erste Beratungen stattfinden,
weil die Zeit davon läuft.
Auf
den entsprechenden Bühnen der Ausschüsse und Arbeitskreise werden
die Kandidaten hoffentlich ihre Chancen nutzen, um als Teilnehmer
öffentlicher Veranstaltungen zu den Themen Stellung zu beziehen.
Der Stadtverordnetenvorsteher mahnte im Laufe des Abends jedoch die
Kandidaten, das Asylbewerberproblem nicht für den Wahlkampf zu
nutzen, um auf dem Rücken der Betroffenen zu punkten. Es wird nun
interessant sein, wie sich die Kandidaten verhalten.
Am
Vorgehen von Fraktionen sind klare Handschriften zu erkennen, wenn
man die Internetauftritte der Kandidaten mit dem Geschehen
vergleicht. Je nach selbst attestierten Chancen steht die
Präsentation der Partei, quasi als vorgeschobener Wahlkampf
zur Kommunalwahl, im Vordergrund. Das soll aber jeder für sich
selbst herausfinden. Es wird mitunter deutlich, wer als Kandidat
Macher ist und mit wem lediglich zum Wohl der Partei gemacht wird.
Übrigens:
Sebastian
Maier hat heute in einem sehr professionellen Schritt seinen
Fraktionsvorsitz und den Parteivorsitz bis zum Ende der Wahl
niedergelegt und Alexander Kühn übertragen.
Klaus
Klee
|
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Veröffentlicht in
den Sitzungsunterlagen
|
Die
gesamte Ausarbeitung ist sehr dezidiert und verschafft einen guten
Überblick über die gängigen Möglichkeiten. Man kann damit passgenaue
Lösungen finden, wenn man das will. Was man in Maintal ungleich schwerer
beeinflussen kann, ist eine Einstellung der Bevölkerung zu den
Asylsuchenden, die sich in den Köpfen scheinbar mühelos in
Wirtschaftsflüchtlinge, jugendliche Glücksritter und Flüchtlinge im
Sinne von Vertriebenen einordnen lassen. So schüren Unterkünfte mit
vielen alleinstehenden jungen Männern viel stärkere Ängste und
Ressentiments als Flüchtlingsfamilien oder alleinstehende Mütter mit
Kindern, die in kleinen Wohneinheiten verstreut über ganz Maintal
untergebracht werden. Die Integration verläuft so ja auch viel leichter.
Man kann gespannt sein, zu welchen Lösungen (kleine oder große
Wohnanlagen) in welchen Stadtteilen die Beratungen tendieren. Die
betroffenen Anwohner bekommen sicher genug Gelegenheit zum Abbau ihrer
Befürchtungen.
Diese
Stadtverordnetenversammlung vermittelte das Gefühl, dass sich etwas im
Umgang mit den Bürgern in unserer Stadt verändern könnte. Die Probleme
mit der Umgestaltung der zentralen Sportstätte und deren
Verkehrsanbindung und andere Themen erfordern aber auch einen faireren
Umgang mit den Bürgern, um die Akzeptanz für Entscheidungen zu erhöhen.
Dass dies im Widerstreit der Interessen nicht einfach ist, dürfte jedem
klar sein.
Veröffentlicht
am 14.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Das
Bild ist noch nicht "rund"
In
diesen Tagen bemühen sich vier Männer und eine Frau, um auf den Sessel
des Bürgermeisters im Maintaler Rathaus zu kommen. Die vier Männer
wurden von ihren Parteien nominiert, die Frau ist Quereinsteigerin und
gehört keiner Partei an. Der Wahlkampf wird natürlich von Parteifreunden
begleitet und unterstützt, die Kandidatin muss sich eines
Unterstützerkreises bedienen, wenn sie Hilfe benötigt. Auf alle
Unterstützer - die von den Parteien und die ungebundenen Unterstützer -
trifft eines gleichermaßen zu: Ihr Ruf und ihr Ansehen beeinflusst den
Grad ihrer Überzeugungsfähigkeit. Oft stellt sich beim angesehenen
Überzeuger die Wirkung ein, dass der Überzeugte die Achtung vor dem
Überzeuger auf die Person des Kandidaten überträgt. Dabei spielt der
Gedankengang eine Rolle "Wenn er oder sie den Kandidat oder die
Kandidatin gut findet, dann wird es auch so sein". Das ist sogar
beabsichtigt. Ein absoluter Griff ins Klo ist allerdings ein Unterstützer
oder eine Unterstützerin, bei denen der eigene Ruf deutlich unter dem des
Kandidaten liegt oder mit diesen Personen schlechte Erinnerungen der
Vergangenheit geweckt werden. Als Betroffene(r) kann man sich oft nicht
gegen solche Unterstützer wehren, auch wenn eine kritische Distanz
geboten wäre. Leider sind solche Unterstützer gerade in Parteien oft
sehr rührig, denn alle wollen ja gewinnen. Den Bürgern kann man nur
raten, den direkten Kontakt mit Kandidaten zu suchen, um sich eine eigene
Meinung zu bilden.
Da
wird beachtliches geleistet
Bei
Kandidaten von Parteien, die während des Wahlkampfs zusätzlich am
aktuellen Geschäftsgang des Parlaments teilnehmen, ist der Stress
besonders groß. Wer sich schon einmal die Sitzungsunterlagen einer
Stadtverordnetenversammlung angesehen hat und bedenkt, dass viele Anträge
noch in allerletzter Minute auf den Tisch kommen und durchgearbeitet
werden müssen, der muss eigentlich den Hut nicht nur vor diesen
Kandidaten, sondern vor allen Stadtverordneten ziehen. Sowohl Sebastian
Maier (SPD) als auch Friedhelm Duch (Grüne) leisten
in diesen Tagen Außerordentliches. Markus Heber (CDU) legte
bereits vor einiger Zeit alle Ämter nieder und kann sich wie die übrigen
Kandidaten voll und ganz auf die Wahl konzentrieren.
Abstand
kann hilfreich sein
Sebastian
Maier erwägt nach eigenen Angaben gerade, ob es nicht sinnvoll
ist, seinen Fraktionsvorsitz während der heißen Phase des Wahlkampfs
ruhen zu lassen. Das hätte zudem den Vorteil, das eigene Profil etwas
abgekoppelt von der Wahrnehmung seiner Partei zu schärfen. Als
Bürgermeister könnte er eh nicht allein der Linie seiner Partei folgen,
sondern müsste sehr stark auf den Ausgleich zwischen potenziellen Ideen
aller Fraktionen eingehen. Auch würde er damit nicht riskieren, dass er
bei der Wahl für Entscheidungen seiner Fraktion abgestraft wird, die zwar
innerparteilich demokratisch zustande kamen, jedoch nicht unbedingt seine
Handschrift trugen. Die Bürgermeisterwahl ist schließlich eine
Personenwahl. Da muss man als Person und nicht als Partei überzeugen.
Unwägbarkeit
"Wähler"
Man
darf jedoch die Rechnung nicht ohne die Wähler machen. Im Zuge der
allgemeinen Politikverdrossenheit zeigen viele Wählerinnen und Wähler
geradezu demonstrativ Desinteresse, als wollten sie Politikern
sinnbildlich den Rücken zukehren. In manchen Fällen, in denen bei
Entscheidungen direkte Betroffenheit eine Rolle spielte, geht von diesen
Menschen sogar ein erheblicher Einfluss auf ihr Umfeld aus. Solche
Menschen sind für Kandidaten sehr schlecht zu erreichen. Hier
können jedoch von der Politik völlig unabhängige Unterstützer eine
entkrampfende Wirkung erzielen, wenn sie vornehmlich und gezielt auf mehr Interesse
an der Politik hinarbeiten. Wenn sie dabei vorrangig den Blick auf alle
Kandidaten lenken, können sich die Wähler ein eigenes Bild von ihrem
Favoriten machen. Die kandidatenbezogene Unterstützung ist erst der
zweite Schritt. Dazu muss der Kandidat oder die Kandidatin diese
freiwilligen Unterstützer selbst bereits überzeug haben. Das ist oft ungleich
schwerer. Ich zum Beispiel bin noch völlig offen, auch wenn mich
bestimmte Standpunkte von verschieden Kandidaten bereits überzeugen. Doch
das Bild ist einfach noch nicht "rund".
Veröffentlicht
am 11.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die
Ablehnung ist gegenseitig gegeben
-
In eigener Sache - |
Mein
jahrelanger enger Kontakt zur Kommunalpolitik lässt mich zwar
vieles erahnen, weil eigentlich alle Politiker und Wahlbeamte
ähnlich "ticken", doch das wäre - hier voreilig
öffentlich auf die Kandidaten projiziert - völlig falsch.
Offene
Ablehnung
Eine
nicht unwesentliche Rolle bei meinen Artikeln spielt eben die
spürbare offene
Ablehnung gegen meine Person. Meine Aktivitäten stören vermutlich
einige Reaktionäre, denen sie unangenehm sind. Sie münden
sogar in Handlungen, die meine öffentlichen Bewusstmachungen und meine
Aktivitäten, Kommunalpolitik aufmerksam und kritisch zu verfolgen und
darüber zu berichten, stark behindern. Umso grotesker die Aktionen,
desto härter die Artikel - so einfach ist meine Antwort darauf. Ich kann einigen dieser
Heimlichtuer versichern, dass ich viele ihrer Äußerungen vom
Wortlaut her exakt kenne, gerade, weil sie von anderen Kommunalpolitikern
nicht gut geheißen und deshalb über verschiedene Kanäle kolportiert werden.
Auf diesem Weg gelangen sie auch zu mir. Bei den gegen die
Transparenz gerichteten Vernebelungskationen mag auch eine Rolle spielen, dass auf meiner Homepage immer wieder
unwiderlegbare Dinge überspitzt thematisiert werden, die man als
Politiker oder als Wahlbeamter ganz gern nicht in der
Öffentlichkeit diskutieren möchte.
Die
Reaktionen auf meine Person, meine Homepage und die vielfältigen
Varianten meiner satirischen Betätigung sind ein gutes Beispiel
für die Engstirnigkeit und die Borniertheit einiger Personen, die vielfach auch der
Grund für die Maintaler Politikerverdrossenheit sind. Die
Ablehnung ist in diesen Fällen persönlich motiviert und durchaus gegenseitig gegeben. Das
muss man als Politiker oder als Wahlbeamter aber nicht restlos ausleben.
Ich weiß ja auch, wo die Grenzen sind.
Lichtblick
Eine
erfreuliche Feststellung ist für mich, dass alle
Bürgermeisterkandidaten und die -kandidatin nicht zu dieser Personengruppe gehören. Ich kann
erfreulich offene Gespräche ohne spürbare Vorbehalte führen. Das
lässt mich für die Zukunft hoffen. Das halbe Jahr geht auch noch vorbei und dann weht im Rathaus und
später nach der Kommunalwahl
(hoffentlich) auch im
Parlament wieder ein neuer Wind. Es wird aber auch Zeit!
Klaus
Klee
|
|
Dumm
gelaufen!
Ärgerlicher
Fehler in der Seniorenzeitung
Ehrenamtliche
Tätigkeit ist manchmal ärgerlich. Besonders, wenn einem ein Fehler
unterläuft. In der neuen Ausgabe der Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
befinden sich Interviews mit den 5 Kandidaten zur
Bürgermeisterwahl, in denen sie auf Seniorenthemen eingehen.
Im Anhang werden die Kandidaten kurz vorgestellt. In der Vorstellung von Markus
Heber wurde von mir beim Setzen der Zeitung eine wichtige Passage
so unglücklich gelöscht, dass der Sinn entstellt wurde. Nun sind die
Zeitungen ausgeliefert und viele Senioren haben möglicherweise einen
falschen Eindruck gewonnen. Ich habe mich dafür bei Markus Heber
in aller Form entschuldigt und den Text in der ONLINE-Ausgabe
der Seniorenzeitung korrigiert.
Was
kann man noch machen, wenn eine Zeitung nur vierteljährlich erscheint und
die Bürgermeisterwahl vorher ist? Die Lösung erschien einfach, denn es
gibt ja eine Lokalzeitung die täglich erscheint und ihre eigenen Fehler
ja auch am nächsten Tag richtig stellt. Ich dachte, wenn die täglich
endlos lange Geburtstagslisten und alle möglichen reichlich bebilderten
Geschichtchen abdrucken, vielleicht würden sie sich meines ernsten
Problems annehmen, das natürlich auch Markus Heber
entscheidend betrifft. Unter Kollegen hilft man sich doch!
Doch
von dort bekam ich einen Korb, "weil man damit keinen
Präzedenzfall schaffen will". Schade! Aber Redaktionsleiter Lars-Erik
Gerth hatte einen Praxistipp, um mir in meiner Einfallslosigkeit
beizustehen.:
|
"An
Ihrer Stelle würde ich eine korrigierte Fassung des Textes
erstellen und sie den Ausgaben der Seniorenzeitungen, die in den
Geschäften oder beispielsweise auch im Rathaus noch ausliegen,
beilegen. Ich war gestern bei der Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses und habe im Rathaus noch eine Reihe von Exemplaren
gesehen. Denen könnten Sie die Korrektur ja beilegen und
zusätzlich an den verschiedenen Ausgabestellen weitere
Korrekturzettel auslegen, die sich jene dann mitnehmen können, die
bereits ein Exemplar zu Hause haben. Außerdem können Sie eine
Korrektur ja auf Ihrer Internetseite veröffentlichen, die
vielleicht auch mancher der Senioren ab und an anklickt." |
|
Dass
ich da nicht selbst draufgekommen bin!
Ich
entschied mich für den letzten Tipp und werde das auch über Facebook
in die Fläche bringen. Damit erreiche ich sogar mehr Maintaler, als über
den Maintal TAGESANZEIGER und wenn die Leser dann auch noch obigen
Link anklicken, können sie neben der Richtigstellung auch noch das
gesamte Interview lesen. Die Seniorenzeitung ist schließlich ein ernst zu
nehmendes Presseorgan der Maintaler Senioren.
Nochmals:
DANKE für den Tipp und ENTSCHULDIGUNG für den Fehler!!
Veröffentlicht
am 09.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Auszug
aus der aktuellen Seniorenzeitung |
Politische
Hütchenspiele
Die
größten Feinde des Maintaler Rathauses scheinen derzeit mündige Bürger
zu sein, die sich informieren wollen. Noch nie gab es eine derartige
Anzahl von die Öffentlichkeit interessierende Vorgänge, die unter
Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden. Natürlich gibt es eine
Reihe zwingender Gründe, die diese Maßnahme erfordern. Es ist jedoch die
Häufigkeit und die Unzeit, die viele Bürger langsam misstrauisch werden
lassen. Kein Bürgermeisterkandidat, der zugleich Stadtverordneter ist,
kann derzeit zu wichtigen Fragen offen Stellung nehmen, wodurch der
Wahlkampf substanzlos wird. Bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2016 wird
das genauso oder noch schlimmer. So etwas kann man geschickt steuern, wenn
man zu nichts anderem fähig ist.
Aber
auch außerhalb des Wahlkampfs ist das neue Misstrauen deutlich spürbar.
In der nächsten Stadtverordnetenversammlung werden die wenigen noch
verbliebenen Bürger, die den Weg ins Bischofsheimer Bürgerhaus finden,
bereits beim TOP 3 "Beantwortung von Anfragen gemäß §16 der
Geschäftsordnung" aus dem Saal verwiesen, weil dieser TOP in
öffentliche und nichtöffentliche Anfragen gesplittet wurde. Die Bürger
erfahren noch nicht einmal mehr, was die Fraktionen vom Magistrat wissen
wollen. Das wird dann in den öffentlichen Ausschusssitzungen genauso
sein. Vielen Bürgern geht das inzwischen zu weit und auch in den
Fraktionen regt sich verstärkt Unmut. Was sind das für Sachen, die kein
Bürger wissen darf!? Das schlimme ist: Keiner wird es erfahren!
Grundsätzlich
muss davon ausgegangen werden, dass dennoch alles mit rechten Dingen
zugeht. Der Chef der WAM, Jörg Schuschkow, erläuterte
kürzlich als Jurist im Maintal TAGESANZEIGER die gesetzlichen
Grundlagen des Ausschlusses der Öffentlichkeit und stellte klar, dass
sich das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung auf dem Boden von
Recht und Gesetz befindet. Daran ist auch nichts zu ändern. Das müssen
auch die größten Zweifler hinnehmen. Dennoch bleibt ein Unbehagen, weil
Misstrauen gegenüber dem Magistrat und einigen Politikern angebracht
ist.
-
Was
soll man davon halten (noch ist der Vorgang öffentlich), dass ein
Vertrag gekündigt wird, der noch bis 2022 läuft und kein
außerordentlicher Kündigungsgrund vorliegt? Mit genau diesem
Sachverhalt ist jetzt die TGD konfrontiert.
-
Warum
benötigt der BUDOKAN eine Ausfallbürgschaft (war
schon vorher bekannt)?
-
War
die Finanzierung vor Genehmigung nicht gesichert?
-
Wer
will eigentlich die Rekommunalisierung der Müllabfuhr, wenn die
Bürger mit dem Preis-/Leistungsverhältnis zufrieden sind?
-
Warum
wurde das noch nicht öffentlich diskutiert, obwohl seit längerer
Zeit bereits das Untersuchungsergebnis vorliegt?
-
Was
wird noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt, was wir gar
nicht wissen?
-
Welche
Interessen führen zu welchen Verschleierungsaktionen?
Fragen
über Fragen. Es scheint, als sei die Kommunalpolitik an einem Punkt
angelangt, an dem sie den Bürgern nicht mehr offen ins Gesicht sehen
kann. Alle Floskeln, wie Transparenz, Offenheit, Bürgernähe und wie die
dreisten Verdummungsversuche auch heißen, sind zunehmend unerträglich,
wenn weiterhin derart verfahren wird.
Bei
der Bürgermeisterwahl wird die Wahlbeteiligung wohl deutlich unter 30%
liegen. Die Kommunalwahl könnte vielleicht mit 40% rechnen. Es ist nur
noch eine Frage der Zeit, bis wir noch nicht einmal mehr erfahren, wie
Wahlen ausgegangen sind, wenn die Ergebnisse unter den
Persönlichkeitsschutz der Kandidaten gestellt würden. Irgend ein Gesetz
wird sich schon finden lassen, der diese Maßnahme rechtfertigt. Wenn
nicht, macht man es halt ohne Rechtfertigung. Wenn es dann auch noch allen
egal ist, fällt es gar nicht auf.
Veröffentlicht
am 07.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
...solang
das noch möglich ist...
Schutz
ist grundsätzlich gut, damit man keinen Schaden nimmt. Welche
Maßnahmen zum Schutz für richtig gehalten werden, das entscheidet
der gefühlte Bedrohungsgrad. Wie bedroht muss sich der Magistrat und
das Präsidium der Stadtverordnetenversammlung fühlen, wenn sie
derart inflationär mit dem Ausschluss der Öffentlichkeit umgeht.
Über eine Äußerung des SPD-Stadtverordneten Alexander Kühn
wurden Details bekannt, wie unterschiedlich die Fraktionen zumindest
in einem Punkt die Vertraulichkeit sahen. Da das ebenfalls zur
Geheimhaltung gehörte, muss er nun mit Sanktionen rechnen.
Angenommen,
die Fraktionen lehnen in einem Fall den Ausschluss der Öffentlichkeit
ab, obwohl das gefordert wurde. Was würde passieren?
Der
TOP müsste abgesetzt werden und der Magistrat müsste klagen. Erst
nach dem rechtskräftigen Urteil des zuständigen Gerichts dürfte der
TOP beraten werden.
Wenn
nun die Verhandlungspartner freiwillig auf Vertraulichkeit verzichten
würden, weil ja alles mit rechten Dingen zugeht, könnte in
Anwesenheit der Öffentlichkeit beraten werden. Ein solcher Fall
könnte eintreten, wenn den Verhandlungspartnern durch die
Verzögerung infolge einer Klage die Felle davon schwimmen. Warum
sollte man nicht den Mut aufbringen, sich gegen den Ausschluss der
Öffentlichkeit zu stellen?
Eine
andere Möglichkeit, die Öffentlichkeit einzubinden, sind
Informationsveranstaltungen vor solchen Beratungen, in
der die Thematik transparent wird. Das nähme den Bürgern das
Misstrauen und die finale Geheimhaltung würde akzeptiert, wenn es nur
noch um die Verhandlungsposition der Stadt geht.
Leider
gibt es gute Gründe, weiterhin gegen den jetzigen Magistrat
Misstrauen zu hegen, denn was momentan abläuft ist ein kopfloser
Kehraus angestauter Probleme mehrerer Amtszeiten, für die es Zeit
wird, dass sie gelöst werden. Es sind die Folgen schlechten Timings.
Das thematisieren die Kandidaten der Bürgermeisterwahl leider nicht!
Klaus
Klee
|
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Europa
den Stinkefinger gezeigt
|
Europa
zeigt Härte und die Griechen zeigen Europa den Stinkefinger.
Wie
man an den Demonstrationen der Griechen außerhalb des eigenen Landes sieht, ist
auch dort der
Stinkefinger ein beliebtes Ausdrucksmittel für linke Befindlichkeiten im
Kampf gegen den Kapitalismus.
Mit dem Stinkefinger ist nicht das gefakte Foto von
Finanzminister Gianis Varouvakis gemeint, das vor einigen Wochen durch die
Presse ging, sondern insgesamt die herausfordernde Art, wie die
Griechische Regierung die Staaten der EU monatelang
vorführte.
|
Noch nie ergründete in einer solchen Position ein Mitgliedsland so exakt die Schwächen
der umfangreichen
Regelwerke der EU, der EZB und des IWF und nutzte sie derart unverschämt
aus. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras und
Finanzminister Gianis Varouvakis gehen sehr wahrscheinlich mit ramponiertem Mittelfinger aus
der angezettelten Volksbefragung heraus und einer ungewissen Zukunft entgegen, denn die
Griechen scheinen so langsam zu merken, welche Art von Regierung sie
gewählt haben.
Das heißt nicht, dass viele ihrer Forderungen nicht
diskutabel wären, nur halt nicht auf derart unakzeptable Art. Sie ließ
absolut kein Fettnäpfchen aus und zog mehrmals gegen Deutschland, den
Hauptzahler der EU, blank. Die Griechische Presse veröffentlichte
unakzeptable Karikaturen mit nationalsozialistischem Bezug und ließ
längst geregelte alte
Reparationsforderungen aus dem Zweiten Weltkrieg aufleben, um
vorübergehend das finanzielle Loch zu stopfen.
Zu
allem Überfluss präsentierte sich der eher als griechischer Hauptmann
von Köpenick bekannte Abgeordnete der Regierungspartei Theodoros Paraskevopoulos in verschiedenen
Talk-Shows, gab sich als Berater der Griechischen Regierung aus und
vertrat abstruse Standpunkte, welche die Haltung von Tsipras und
Varouvakis erklären und untermauern sollten. Tatsächlich rundete er
damit nur ein negatives Bild von den Griechen ab, das die Deutsche
Bevölkerung inzwischen pflegt. Es ist ein Skandal, wie nachhaltig
Politiker mit kruden Forderungen und plumpen Taktiken ihrem Land schaden
können. Man kann auf deren Abschneiden beim Referendum gespannt sein.
Den
beiden kommunistischen Scharlatanen gelang es, ihre bisher größten
Unterstützer Jean-Claude Juncker und Angela Merkel sowie den IWF und die
EZB zu brüskieren und zu provozieren. Deutschlands Finanzminister Wolfgang
Schäuble und EU-Parlaments- präsident Martin Schulz
riss zum Schluss der Geduldsfaden ob der unverschämten Art. Angela Merkel steht nun
recht belämmert da, weil immer klarer wird, dass ihre Politik an diesem
Punkt gescheitert ist und die Bundesbürger Zig Milliarden verloren haben.
Die Europa-Besoffenheit, bei der noch nicht einmal der Ausschluss eines
Mitgliedslandes geregelt ist, kannte nur die Maxime "immer größer,
immer weiter". Hinzu kommt die Europäische Niedrigzinspolitik auf
Kosten der Sparer, die dem Haushalt und dem Wohl der armen Länder Europas
geschuldet ist, damit deren Finanzen wieder gesunden. Als Dank erleben
wir die rotzfreche Art Griechischer Politiker, die alle Fakten auf den
Kopf stellen, um der heimischen Klientel, die sie an die Macht brachte, zu
gefallen und deren nicht mehr zeitgemäßes politisches Weltbild zu pflegen.
Sie akzeptieren nicht, dass die EU die Schwächsten fürsorglich an die Hand
nehmen muss, um ihnen zu helfen. Im Fall Griechenlands, das sich damals
mit getürkten Zahlen die Mitgliedschaft erschlich, wäre nun wirklich
Zurückhaltung angebracht.
Wichtige
Reformen, um aus der seltsamen Armen- und Oligarchenrepublik Griechenland einen
Europäischen Staat mit ordentlicher Verwaltung, florierender
Wirtschaft und akzeptabler sozialer Gerechtigkeit zu machen, werden nicht
angepackt, weil es sich nach dem Verständnis vieler Griechen auf Pump und
mit satten Pensionen viel besser leben lässt. Nun bezahlt der ärmere
Teil des Griechischen Volkes für seine Unfähigkeit, mit demokratischen
Mitteln den richtigen Weg
einzuschlagen. Die Oligarchen und die Oberschicht bleiben weiterhin von
Maßnahmen verschont, egal
was passiert. Die Korruption wird weiter blühen und Regierungen nach
Belieben dirigieren, wenn sich nichts grundlegend ändert.
Griechenland kann sich
nach dem Referendum nun nur noch selbst retten, nachdem
alle Brücken zu Europa nahezu zerstört sind. Dazu sollte ihnen dennoch jede Unterstützung
gewährt werden, wenn sie in wichtige Reformen münden. Keine Regierung Europäischer
Staaten kann jedoch seinen Bürgern zumuten, auf ihre Kosten ein anderes Volk zu
alimentieren, das permanent Ursache und Wirkung verwechselt. Europäer zu sein hat
nun mal seinen Preis! Den müssen alle Europäer zu tragen gewillt sein.
Wer dem Rest Europas und seinen wichtigsten Repräsentanten den
Stinkefinger zeigt, hat allerdings schlechte Karten.
Die beiden Hauptfiguren der Tragödie werden hoffentlich wohl bald im Orkus der
Geschichte verschwinden. Zumindest haben die Griechen und Europa durch die
beiden Herren einiges gelernt!
Veröffentlicht
am 04.07.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Seit
dem Jahr 1992 besteht die Europäische Union in seiner jetzigen Form,
die Anfänge gehen bis 1951 zurück. Im Jahr 1981 trat
Griechenland der EWG nach erfolgreicher Demokratisierung bei.
Damals richtete sich der Fokus mehr auf die Zusammenfassung
demokratischer Staaten als auf deren Europafähigkeit. Man betrachtete
den Ausgleich zwischen unterschiedlichen Wirtschaftsstärken als
vorübergehende Erscheinung, die sich im Laufe der Zeit harmonisieren
würden.
Die
Mitgliedsstaaten fassten wirtschaftliche Beschlüsse, die einzuhalten
sind, um den Euro-Raum zu schützen. Das gilt hauptsächlich dem 1999
als Buchgeld und 2002 als Bargeld eingeführten Euro und der
Wirtschaftskraft. Deutschland als wirtschaftsstärkste Nation und als
Hauptzahler der EU nimmt eine starke Position und Führungsrolle ein.
Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang
Schäuble setzen derzeit die Akzente und haben die Interessen
Deutschlands zu vertreten. Das gelingt nicht immer, wie man sieht. IWF
und EZB sowie andere Geldgeber forderten permanent einen harten Kurs
gegen Griechenland ein, Jean-Claude Juncker und Angela
Merkel vermittelten Alexis Tsipras und Gianis
Varouvakis jedoch das Gefühl, dass man sie unter allen
Umständen in der EU halten will. Ein fataler Fehler - eine
trügerische Sicherheit!
"Hoffnung
ist nun mal
kein
gutes Führungsinstrument"
Mit
dem Prinzip "Hoffnung" auf Vernunft, auf Einsicht, auf sich
unter der Last der Situation in die Rolle fügen zu wollen, gingen die
Griechen anders um als erwartet. Sie spielten sogar die Putin-Karte
aus, um der EU und der Nato zu zeigen, dass man politisch auch anders
könne, worauf sich die USA wegen ihrer Stützpunkte
einschalteten.
Die
Bundesbürger sehen nun eine Kanzlerin, die ärgerlich und
angeschlagen wirkt, dafür sorgte, dass viel zu spät die Geldhähne
zugedreht wurden und lässt die Griechen über Rettungspläne und
indirekt sogar über den parasitären Verbleib in der EU abstimmen,
ohne dagegen ein Mittel zu haben. Parasitär deshalb, weil man das
Griechische Volk ohne Euro nicht sich selbst und ihrer Notsituation
überlassen kann und Griechenland längst klar gestellt hat, dass es
nie seine Schulden zurückzahlen kann und will.
Erfolgreiche
Europapolitik sieht anders aus!
Klaus
Klee
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Eingenebelt
Der
13 September 2015 kommt mit Riesenschritten auf uns zu und der
Bürgermeister- wahlkampf nimmt langsam Fahrt auf. Bei Gesprächen mit
Kandidaten, welche Mitglieder des Maintaler Parlaments sind, geht es nur
um zweitrangige Themen, weil sie zu den aktuellen wichtigen Themen einen
Maulkorb verpasst bekommen haben. Dieser Maulkorb heißt
"Vertraulichkeit" und geht mit dem Ausschluss der
Öffentlichkeit bei Sitzungen der Gremien einher. Zu allen Themen um die
kritikwürdige Amtsführung des Bürgermeisters und viele fragwürdige
Entscheidungen des Parlaments des letzten Jahrzehnts verpassten sich die
Kandidaten von SPD, CDU und Grünen nun selbst einen Maulkorb. Zusätzlich
schlossen sie vor zwei Monaten das Maintal-Forum, womöglich, weil dort zu
lesende Kritiken und Diskussionen etwas Wind in die Totalvernebelung
getrieben oder diese gar vertrieben hätte. Wer derart stark die Sicht
vernebelt, muss viel zu verbergen haben! Viele Bürger (sprich: Wähler)
sind irritiert bis verärgert und die Nichtwählerquote wird nochmals
steigen. Es ist fraglich, ob Maintal bei der Bürgermeisterwahl die
30%-Marke bei der Wahlbeteiligung erreichen wird. Der Amtsinhaber wurde
letztmalig von nur 16% der Wahlberechtigten gewählt und 2015 kann - wer
auch immer die Wahl gewinnt - ein kaum besseres Ergebnis einfahren. Dabei
wäre gerade jetzt und zur Kommunalwahl im Frühjahr ein energisches
Wahlverhalten angebracht, um Maintal auf einen besseren Weg zu bringen.
Momentan führt dieser Weg noch durch einen politischen Sumpf.
Nun
mag der Ausdruck "politischer Sumpf" etwas hart klingen.
Zumindest sind es sumpfige Niederungen oder bestenfalls flachen
Niederungen, in denen die meisten politischen Entscheidungen stattfinden,
wo eigentlich ausschließlich in der Sache entschieden werden müsste.
Dieser Vorwurf geht an nahezu alle machtpolitisch rührigen
Kommunalpolitiker, egal ob sie von der Gesamtstärke her eher einem
Fliegenschiss ähneln oder eine Größenordnung darstellen. Besonders
nachteilig muss angesichts der momentanen Amtsführung empfunden werden,
dass die Arbeit des Bürgermeisters sehr stark von der Parteigesinnung und
von persönlichen Profilierungssüchten geprägt ist, was sich am Ende der
Ära Rohrbach besonders deutlich zeigt. Die Bürger mussten nicht nur die
oben erwähnten Vernebelungsinszenierungen hinnehmen, sondern wurden sogar
kräftig zur Kasse gebeten, um alle Fehler dieser Ära zumindest pekuniär
auszugleichen. Dabei soll nun eine recht teuer und unaufrichtig
zusammengetrickste Bilanz einer eher mäßigen Leistung heraus kommen. Das
kann noch nicht einmal kritisch thematisiert werden, weil die gängigen
Instrumente praktisch weggeschlossen wurden oder die Kandidaten zu feige
sind, dies zu tun.
In
Gesprächen mit einigen der immer weniger werdenden Besucher der
Stadtverordneten- versammlung, zu denen ich nach 10 Jahren regelmäßiger
Teilnahme inzwischen auch gehöre, wird deutlich, mit welchen Mitteln
einige Fraktionen - und allen voran das Sitzungspräsidium und der
Bürgermeister - die Öffentlichkeit vergraulen. "Da werden 80%
der TOPs in die Blockabstimmung genommen, oft, ohne die Voten der
Ausschüsse bekannt zu geben, und beim Rest wird nur leeres Stroh
gedroschen, weil vor der Sitzung bereits eruiert war, welche Mehrheiten an
diesem Tag möglich sind. Bei anderen TOPs wird entweder so lange leeres
Stroh gedroschen, bis der sich verspätende und zur Mehrheit erforderliche
Abgeordnete endlich eingetroffen ist, oder die 22-Uhr-Marke erreicht wird,
damit das, was nicht behandelt werden soll, an diesem Tag nicht mehr
aufgerufen werden kann. Und wenn es dann wirklich einmal interessant wird,
wird die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Nein - Danke!"
Dem
ist eigentlich nichts hinzufügen, außer, dass offensichtlich ein
stärkeres Interesse der Bürger gar nicht gewollt ist, damit die Bürger
nicht merken, mit welchen Qualifikationen die Stadtverordnetenversammlung
besetzt ist und wie fragwürdig diese Stadt tatsächlich geführt wird.
Veröffentlicht
am 27.06.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Richtungswechsel,
aber richtig
In
Maintal stehen die Zeichen für die im Frühjahr 2016 stattfindende Kommunalwahl
angeblich auf "Richtungswechsel", um Hoffnungen zu nähren und die
dazu passenden Weichenstellungen werden gerade andiskutiert. SPD, CDU, FDP und Grüne
nutzen dazu den Bürgermeisterwahlkampf. Sie wollen den Bürgern mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf
ihre Strategien näher bringen und gleichzeitig ihre Kandidaten in den Fokus rücken.
Sie wollen beides - eine führende Rolle spielen und den
Bürgermeisterposten. Wenn die Parteien davon
sprechen, für neue Mehrheitsverhältnisse auch den passenden
Bürgermeister haben zu wollen, so ist das
anders motiviert, als wenn Bürger den Posten richtig besetzt haben
wollen. Letzteres passt momentan besser zu Monika Böttcher,
denn es wählen nicht nur Parteimitglieder und deren Sympathisanten,
sondern auch viele Bürger, die von der bisherigen Maintaler Kommunalpolitik
enttäuscht sind. Sicherlich wird sich an den Strategien der Parteien
nicht viel ändern. Es dürfte jedoch allen klar sein, dass der Posten
adäquat und kompetent besetzt sein muss, um egal mit welchen späteren Mehrheiten fair
und konstruktiv zusammenarbeiten zu können. Das politische Gleis, auf dem
momentan der Maintaler Zug fährt, läuft auf Hindernisse zu, die von den
Parteien, die Kandidaten ins Rennen schicken, selbst in den Weg geräumt wurden. Wer also als neuer
Lokomotivführer mit Schwung nur der alten Richtung folgt, wird nicht viel
verändern können. In diese offene Flanke der Maintaler
Kommunalpolitik stößt ohne derartigen Ballast die überparteiliche Kandidatin Monika
Böttcher und sammelt auf ihre Art Pluspunkte bei der
Bevölkerung. Personen, die sie bereits überzeugte, sollten sich nicht
mehr von rührigem Parteienvolk oder Kommunalpolitikern beirren lassen, die
natürlich ihre Kandidaten im Rathaus sehen wollen.
Mehrheitlich
Laienpolitiker
Ich
möchte hier politische Vereine Maintals (sprich: Parteien) vom Wesen her nicht mit
Geflügelzüchtern, Fußballern oder Turnvereinen etc. vergleichen, sie
sind aber im Grund genommen ebenfalls Vereine, nur dass sich hier
Mitglieder zusammenfinden, die ihre spezielle Weltanschauung mit anderen
teilen wollen. Also suchen sie sich den Verein aus, der genau ihren
Ansichten entspricht. Leider sind die programmatischen Spielräume der
Parteien in der Praxis nicht so weit aufgefächert, wie zu
Wahlkampfzeiten, in denen man pfauenähnlich thematische Räder schlägt,
die später wieder in sich zusammenfallen. Im Tagesgeschäft stechen dann
nur noch die robusten Federn.
Was
allen lokalen Politikern und Politikerinnen gemein ist, ist der Status als
Laienpolitiker. Sie opfern ihre Freizeit, um Mehrheiten für das zu
finden, was nur sie für richtig halten. Einige sehen in der Politik allerdings ein professionelles
Feld, auf dem sie ihre eigene Zukunft gestalten wollen. Sie streben
Führungsrollen an. Für manchen Karrieristen ist
das Bürgermeisteramt politisch bereits die Endstation. Andere wandern
nach ein oder zwei Amtszeiten in höhere Regionen ab. Parteilose bzw. überparteiliche
Bürgermeister suchen dagegen eine Karriere im Umgang mit der Sache, in der
professionellen Erfüllung von Aufgaben und nicht in der Beliebigkeit
einer politischen Karriere, die man dem Parteibuch verdankt. Da können
sich Kandidaten ihre Vita noch so interessant stricken, als Bürgermeister
zählt nur, was
man wirklich kann und was als Bürgermeister gebraucht wird. Für die
Umsetzung des Bürgerwillens muss man zudem die Parteijacke ausziehen
können, wenn man
glaubhaft bleiben will. Wenn ein Kandidat eine politische Vereinsjacke
erst gar nicht auszuziehen braucht, so ist das ein unschätzbarer Vorteil.
Überparteiliche
politische Betätigung
In
den letzten Tagen wurde wieder der altbekannte Satz bemüht, man solle sich
aktiv politisch betätigen, wenn man mit dem unzufrieden ist, was man immer
wieder bemängelt. Dies sei besser, als nur zu kritisieren. Darüber
muss ich immer wieder schmunzeln, denn politisches Engagement kann man als
Bürger auch zeigen, ohne Parteien oder einer Fraktion als parteiloser
Kandidat anzugehören. Gerade die ehrenamtliche Bürgerbeteiligung bietet
einen interessanten Rahmen. Mein politisches Engagement findet zum Beispiel auf
dem Gebiet der Information und Bewusstmachung statt, um Mitbürger zu
sensibilisieren. Ein Parteimitglied könnte das gar nicht überparteilich
und glaubhaft.
Appell
an die Wähler
Ich
fordere die Maintaler Wähler eindringlich auf, jede
öffentlichkeitswirksame Werbeaktion der Kandidaten aufmerksam zur
Kenntnis zu nehmen und zu gewichten. Sie erfahren über die Kandidaten
mehr als genug. Dazu muss man allerdings in mehreren Medien auch
die Schmankerln verfolgen, die dort von den Kandidaten hinterlegt werden.
Neben einem gewissen Unterhaltungswert erlauben diese Schmankerln sogar
einen Blick auf die persönliche Einschätzung eigener Qualifikationen, die
als ausreichend oder gar perfekt angesehen werden.
Mich überzeugen
dabei Qualifikationen mehr, die ich über deren Handlungen und Aussagen erkenne, als
eine Aufzählung von Studiengängen, von denen ich nicht einmal deren
Abschlüsse kenne. Es geht - ganz einfach gesagt - um Talent und Können,
mit denen man eine Stadtverwaltung erfolgreich und im Sinn der
Bürgerinteressen führen kann.
Der
Wermutstropfen: Letztendlich bekommen wir jedoch, was wir
mehrheitlich verdient haben. Nur der Wähler kann das beeinflussen.
Veröffentlicht
am 21.06.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wenn
man die vielschichtige Maintaler Kommunalpolitik verfolgt, so fällt
auf, dass einige Kommunalpolitiker gern einen
"Richtungswechsel" herbeiführen würden. Nun fragt man
sich, woher diese Erkenntnis kommt. Aha! Man möchte anders als der
amtierende Bürgermeister agieren. Dessen Kurs wurde und wird aber
immer wieder von bestimmten Fraktionen unterstützt, sonst hätte er
manches gar nicht umsetzen können. Es muss also etwas geben, was
den inneren Zirkel der Maintaler Politik stark verbindet. Wie
glaubhaft ist also ein "Richtungswechsel"?
Bei
näherer Betrachtung scheint der "Richtungswechsel" eher
ein Lippenbekenntnis und eine Reaktion auf die Unzufriedenheit
vieler Bürger zu sein, um sich deren Stimmen zu sichern. Angestrebt
wird im Zusammenhang mit der Kommunalwahl im Frühjahr 2016
lediglich eine neue, kräftigere Achse, bestehend aus dem Magistrat
und neuen Mehrheitsfraktionen, um besser "Durchregieren"
zu können. Ob dabei die Interessen der Maintaler Bürger stärker
berücksichtigt werden als zum derzeitigen Zeitpunkt, kann
bezweifelt werden.
Die
Bürger müssten intelligenter wählen
Da
bei dieser Maintaler Bürgermeisterwahl wieder einmal die
Möglichkeit besteht, überparteilich zu wählen, sollte jeder für
sich ergründen, welche Chancen sich daraus ergeben. Die Fraktionen,
die mehrheitsfähig sind, werden nach wie vor bestimmen, welche
Entwicklungen Maintal durchlaufen soll. Auf dem Bürgermeistersessel
wird jedoch bestimmt, wie stark eine Stadtverwaltung ist und die
beschlossenen Entwicklungen umsetzen und begünstigen kann. Der
erste Richtungswechsel müsste meiner Meinung nach eine
Wiederherstellung der benötigten Leistungsfähigkeit der
Stadtverwaltung sein, die nach zahllosen Perioden der gewollten
Mangelwirtschaft nur noch Pflichtleistungen erbringen kann, wie man
beim Bürgerhaushaltsprozess 2013 erkennen konnte.
Maintal
muss zukünftig agieren, anstelle immer nur zu reagieren.
Dafür benötigt Maintal eine Verwaltung, bei der der Kopf und
Glieder stark und den Herausforderungen gewachsen sind. Das kann
natürlich auch ein Parteimensch sein, wenn er sich von der eigenen
Partei nicht verbiegen lässt und wenn er genug Talent und Können
besitzt. Genau das gilt es zu ergründen, denn die Personen werden
sich im Amt nicht ändern. Wie heißt es so schön?
"Eher
geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass..."
Klaus
Klee
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Gipfel
der Unverschämtheit
In
der jüngsten Krise der Europäischen Union zeigen sich die großen
Unterschiede in der Europa-Fähigkeit einiger Staaten. Absolutes
Kellerkind ist Griechenland. Viel zu niedrig waren vor dem Eintritt in die
Staatengemeinschaft die Hürden und allzu nachlässig die Überprüfungen.
Nationalistisch ausgerichteten Eurogegnern und Euroskeptikern wird die
momentane Situation nützliche Argumente liefern und nicht nur Brüssel,
sondern auch den Regierungen der BRD und Frankreichs erhebliche
Schwierigkeiten bereiten. Während andere Staaten, ihren Finanzproblemen
mit einschneidenden Maßnahmen begegneten und jetzt teilweise sogar sehr
viel besser dastehen, ist Griechenland ein Paradebeispiel trotzigen und
unfähigen Verhaltens. Die Folgen jahrelangen fröhlichen Lebens auf Pump
will Griechenland nicht tragen. Zur bewussten Verschärfung der Krise
druckt Griechenland jetzt über den Umweg der Notkredite der EZB praktisch
sogar eifrig Geld, weil ihnen die Europäischen
Banken nichts mehr geben wollen. Sie schaffen sogar ihre Ersparnisse in so
großem Umfang ins Ausland, dass sie eine Gefahr für das ganze System
darstellen. So langsam dämmert es vielen Europäern, mit wem man es zu
tun hat und dass es einer bestimmten Qualifikation bedarf, um zum
vereinten Europa zu gehören. Staaten, die sie nicht besitzen, sollten bis
zu deren Qualifizierung außen vor bleiben. Es ist völlig unsinnig, den
Griechen jetzt immer noch mehr Geld nachzuwerfen, nur um die
wirtschaftsimperialistische Europapolitik weiter verfolgen zu können.
Griechenland ist absolut pleite, sitzt aber auf einem so hohen Ross, als
würden sie in der Oberliga Europas spielen. Das sollte von Seiten Europas
möglichst schnell beendet werden. Griechenland muss auf den Platz
verwiesen werden, wo es hingehört.
Europatauglichkeit
kann man nicht herbeireden
Wenn
Staaten unterschiedlicher wirtschaftlicher Ausprägungen fair
zusammenleben wollen, müssen sie wirtschaftlich, aber auch
ethisch/moralisch zueinander passen, damit die einen die andern nicht
übervorteilen. Das fängt bereits damit an, dass man sich bei der
Aufnahme in die EU - wie die Griechen - nicht mit gezinkten Karten an den
Tisch setzt, sondern aufrichtig mit offenen Karten spielt. Leider
drückten viele Politiker in ihrer Europa-Besoffenheit
beide Augen zu und tun das heute noch. Die, die damals knierutschend und
händchenhaltend von einer besseren Welt in Frieden und Freiheit
träumten, waren Tagträumer und die Weltfinanz sowie die Weltwirtschaft
rieben sich die Hände. Wie tief die Kluft zudem zwischen Europäischen
Staaten immer noch ist, zeigt, wie unverschämt Deutschland immer wieder
mit der Nazi-Herrschaft verglichen wird. Die EU ist politisch eine riesige
Seifenblase, an der man die schillernden Farben bewundert. Nun stehen
diese traumtanzenden Politiker vor einem gigantischen Crash, spielen
diesen jedoch zum leichten Blechschaden herunter.
Europas
politischer Rahmen muss neu vermessen werden und wer nicht mithalten kann,
muss auf eigenen Füßen stehen und sich mit dem bisher gewohnten
Lebensstandard begnügen. Man ist nicht gesund, wenn man ständig am Tropf
hängt. Das betrifft nicht nur Griechenland!
Was
die Nordeuropäer leisten, muss man auch von Südeuropäern erwarten
können, wenn sie qualifizierten Europäern auf Augenhöhe begegnen
wollen. Was sich die Politiker Griechenlands derzeit erlauben, überspannt
gewaltig den Bogen. Innenpolitisch wird es in der BRD immer schwieriger,
Griechenland in der EU zu halten, weil selbst der Dümmste erkannt hat,
dass viele Milliarden, die wir in den Konflikt hineinpumpten, verloren
sind und jede weitere Milliarde ebenfalls. Die Griechen können sich nicht
mit 56 in die Rente verabschieden, wo hierzulande der Renteneintritt mit
67 Jahren diskutiert wird. Wenn Finanzbehörden völlig unzureichend
ausgestattet sind und die Leistungsträger ungestraft keine Steuern
bezahlen, ihr Geld ins Ausland transferieren und Europa soll die Zeche
zahlen, so ist das nicht akzeptabel. Wer an einem globalen Warenaustausch
interessiert ist, muss diesen auch bezahlen können und dafür ebenfalls
Produkte anbieten, die devisenfähig sind. Auf Pump, bzw. Kosten Anderer
zu leben, ist schlicht gesagt parasitär. Das Maß ist voll und Angela
Merkel, die sich ja überall in den Vordergrund schiebt, steht vor
einem Scherbenhaufen.
Zurück
zur Drachme!
Wenn
Griechenland wieder mit der Drachme als Währung operiert, die zunächst
1:1 umgetauscht, jedoch danach der natürlichen Währungsanpassung
ausgesetzt ist, werden in Griechenland inländische Produkte wieder
attraktiver, weil die teuren ausländischen Produkte nicht mehr bezahlt
werden können. Die Urlaubsindustrie würde wieder frisch angekurbelt,
weil alles billig wäre und Kapital würde aus dem Ausland
zurückfließen. Die Griechen würden sich wieder mit lokalen
Lebensmitteln ernähren und es würden neue Arbeitsplätze entstehen.
Investoren würden wieder in Produktionsstätten investieren. Die Jugend
wäre wieder unter Arbeit. Mit einer entsprechenden Beschäftigung und
ihrer Bereitschaft, erst zu einem späteren Zeitpunkt in Rente zu gehen,
würde die Produktivität Griechenlands steigen und Griechenland könnte
sich - ohne auf Pump zu leben - wieder für Europa qualifizieren. Die
Achtung der Griechen untereinander und gegenüber Europa würde wieder
steigen. Griechenland braucht zudem die richtige Politik und eine passende
Regierung. Die derzeitigen Vertreter sind international nicht tragbar.
Mit
jeder Stunde wächst der Schuldenstand Griechenlands und ein
Schuldenschnitt ist nicht mehr zu vermeiden. Genau der kostet aber der
Bundesregierung und ganz speziell Angela Merkel das verbliebene Vertrauen.
Man hat sich für eine blumige Idee verzockt, die genau so viel wert ist,
wie das, was wir gerade erleben. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein
Schrecken ohne Ende.
Veröffentlicht
am 17.06.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Griechenland
wird als Urlaubsland geschätzt und wegen seiner Bedeutung für die
Geschichte und die Kultur bereist. Was Griechen einst leisteten,
leitete auf vielen Gebieten bahnbrechende Entwicklungen ein. Die
olympische Idee wurde weltweit aufgegriffen und wird weiterhin
gelebt. Nun erleben wir, wie sich unsere Einstellung zu den Griechen
ändert. In unserem Land leben seit vielen Jahrzehnten Griechen, die
u.A. unsere Gastronomie und den Handel bereichern. Plötzlich fragen
wir uns, wie sie es wohl mit ihren Steuern halten, suchen Parallelen
zu dem, was wir aus Griechenland hören. Die Gefahr besteht, dass
man alle Griechen über einen Kamm schert.
|
Bei
genauerem Hinsehen müssen wir feststellen, dass sich das
Leben der Griechen im Schutz der EU lange Zeit sehr sorglos
gestaltete und man den europäischen Lebensstandard genoss.
Man ließ es sich einfach gut gehen und passte wichtige
Strukturen, wie die der Sozialbereiche und der
Finanzverwaltung nicht so an, dass sie europäischem Standard
entsprachen. Die Reichen des Landes verschonte man
weitestgehend als Steuerzahler und mit dem Ruhestand und den
Pensionen ging man sehr großzügig um. Das Geld sprudelte ja
vom IWF und über andere Quellen, so dass Griechenland die
Themen Jugendarbeitslosigkeit und Wirtschaft vernachlässigen
konnte. Unternehmen brachten ihre Gewinne ins Ausland, das
Land lief unweigerlich auf einen Bankrott zu, wenn es seine
Schulden nicht tilgen und die Zinsen nicht mehr zahlen
kann. |
Dieser
Punkt ist nun gekommen, die Geldgeber verlangen harte Maßnahmen. Jetzt
müsste man davon ausgehen, dass Regierungen und Institutionen, die
ständig Milliarden und Billionen hin und her schieben, mit den
Regeln einer Verhandlungsführung vertraut wären. Das ist aber
nicht der Fall. Die Griechischen Verhandler sehen sich
diesbezüglich wahren Dilettanten gegenüber, also Fachleuten, die
sich wie Laien verhalten. Während die eine Seite der Europäer
einen harten Kurs vertritt, torpedieren der Brüsseler
Ratspräsident und die Deutsche Bundeskanzlerin mit ausgesprochenen
Garantiezusagen die Verhandlungslinie.
Kanzlerin
Merkel steht vor ihrer größten Niederlage, will sie aber nicht
eingestehen. Deutschland kann bei einem Schuldenschnitt
wahrscheinlich bis zu 80 Milliarden € abschreiben und die
Kanzlerin muss den Sparern erklären, warum sie über die
Niedrigzinspolitik ihre Kapitalerträge verloren. Alles war und ist
auf die Schuldenpolitik Europas ausgerichtet und wir Bürger
bezahlen die Rechnung.
Das
erklärt auch den Zorn, den viele Menschen angesichts des
Griechenland-Debakels empfinden. Er richtet sich gegen die
schlitzohrigen Links-Politiker Griechenlands genauso, wie gegen die
dilettantische Vorgehensweise der eurobesoffenen Politiker. Sie
wollen etwas schützen, was in dieser Form noch nie wirklich
zusammengehörte. Es geht nur um Märkte und um militärische
Strategien. Wie sonst soll man sich erklären, dass direkt hinter
der EU die Nato nach neuen EU-Mitgliedern greift und dort Truppen
stationiert.
Die
Griechen spielen nun mit der Russisch-griechischen Freundschaft, um
im Fall des Grexit Russland Optionen zu bieten. Spätestens jetzt
ist der richtige Zeitpunkt gekommen, den Griechen endgültig auf den
Zahn zu fühlen.
Klaus
Klee
|
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Grauzone
"Nichtöffentlichkeit"
Momentan
schlägt die Nichtöffentlichkeit von TOPs der Maintaler Gremien hohe
Wellen. In einem Leserbrief im Maintal Tagesanzeiger vom 13.6.2015 klärt Jörg
Schuschkow (WAM) über die Konsequenzen für Verstöße gegen
beschlossene Vertraulichkeit bzw. Nichtöffentlichkeit auf. Das erklärt
zwar, warum sich Bürgermeisterkandidaten, auf die eine Vertraulichkeit
zutrifft, zu den Inhalten von vertraulichen Beratungen nicht Stellung
beziehen. Eine Antwort auf die grundsätzlichen Kriterien, nach denen
Vertraulichkeit verordnet wird, wird jedoch nicht gegeben. Vage geregelt
ist das jedoch in der Geschäftsordnung des Parlaments (siehe auch diesen
Beitrag). Sogar die Gründe, die zum Beschluss der
Nichtöffentlichkeit führten, sind vertraulich. Hier sitzt der
eigentliche Stachel.
Der
Ausschluss der Öffentlichkeit bei der Beratung von Grundstücksverträgen
dürfte in der Regel zulässig und sinnvoll sein, da eine öffentliche
Beratung die Verhandlungsposition der Gemeinde in etwaigen weiteren
Vertragsverhandlungen schwächen könnte. Submissionen unterliegen
ebenfalls klaren Regelungen. Hier dürfen sogar die protokollierten
Submissionsergebnisse nach Eröffnung nicht veröffentlicht werden.
Der
große Nachteil jeder Nichtöffentlichkeit ist jedoch, dass das
Nichtwissen jedweden Spekulationen Tür und Tor öffnet, wenn das
Vertrauen derjenigen, die Nichtöffentlichkeit beschließen, nur bedingt
gegeben ist. Das kann bereits der Fall sein, wenn der
Verhandlungsgegenstand vermuten lässt, dass die Situation durch Teilnehmer
an der Verhandlung selbst verschuldet wurde und diese ein Interesse daran
haben, die Sache "lautlos" zu regeln. In diesem Fall wäre die
Verschleierung von Peinlichkeiten der Grund.
Wie
kann der Konflikt entschärft werden?
Unter
Absatz 3 des § 67e AVG "Ausschluss der Öffentlichkeit" ist zum
Beispiel zu lesen:
|
(3)
Unmittelbar nach der Verkündung des Beschlusses über den
Ausschluss der Öffentlichkeit haben sich alle Zuhörer zu
entfernen, doch können die Parteien verlangen, dass je drei
Personen ihres Vertrauens die Teilnahme an der Verhandlung gestattet
wird. |
|
Mit
einer solchen Verfahrensweise wären viele Verdachtsmomente ausgeräumt,
auch wenn diese Personen der gleichen Vertraulichkeit unterliegen würden.
Da
der Ausschluss der Öffentlichkeit ein gravierender Einschnitt in
demokratische Rechte darstellt, sollte damit nicht inflationär umgegangen
werden. Das Verfahren beschädigt das Vertrauen der Bürger. Dies umso
mehr, wenn die Initiatoren der Verheimlichung keine unbeschrieben Blätter
sind. Letztendlich ist es ja nur eine Frage der Zeit, wann Details an die
Öffentlichkeit geraten. Den Rest vollbringen die sichtbaren Tatsachen.
Das war beim HÖHL-Gelände, der Umwandlung der Dörnigheimer
Bebauungspläne zugunsten der Firma Geisheimer, bei der Residenz an der
Mainpromenade, dem Bischofsheimer Rathausgelände und anderen Projekten so
und es wird auch in Zukunft genügend Beispiele geben, die Fragen
aufwerfen, die nie beantwortet werden.
Die
Akzeptanz des Ausschlusses der Öffentlichkeit verlangt nach dem absoluten
Vertrauen gegenüber den Entscheidungsträgern. Dieses Vertrauen mit
einstigen Wahlergebnissen zu begründen, ist allerdings sehr dünn argumentiert. Da
es die fortwährenden Handlungsweisen der Gewählten sind, die den
Unterschied zum Vertrauen ausmachen, ist auf genau diese Handlungsweisen zu achten und
Einfluss zu nehmen. Es gilt, die Bürger vor Eintritt in die
Vertraulichkeitsphase über eine faire und aufrichtige Bürgerbeteiligung
mitzunehmen, damit die spätere Entscheidung innerhalb enger, von den
Bürgern mehrheitlich gewollter Grenzen stattfindet. Zwar kann es infolge
besonderer charakterlicher Ausprägungen der Entscheider ebenfalls zu
fragwürdigen Entscheidungen kommen, weil Ergebnisse von
Bürgerbeteiligungen nicht bindend sind, die Wähler wüssten jedoch
genau, wo sie bei diesen Personen dran sind. Vertrauen ist gut, Kontrolle
ist besser!
Vielleicht
sollte man es mal mit Wahlveranstaltungen der Bürger unter
Ausschluss von Personen des Magistrats und der Stadtverordneten versuchen,
bei der sich jeder Bürger bis zur Grenze des Annehmbaren Luft machen und damit
Wahlergebnisse beeinflussen kann und den Ausschluss dieser Personen mit
der Rücksicht auf deren Befindlichkeiten begründen. Vielleicht würden
dabei endlich Einsichten reifen. In dieser Legislaturperiode wird sich
allerdings nichts mehr ändern. Diejenigen, die das betrifft, werden sich
beim Lesen dieses Artikels gelangweilt die Fingernägel feilen, wie Jogi
Löw beim Gibraltar-Spiel. Das sollte geändert werden!
Momentan
ist in Maintal der informative Austausch durch den Magistrats erheblich
eingeschränkt. Dies auch, weil das Maintalforum geschlossen wurde und
vermutlich erst nach der Bürgermeisterwahl wieder zur Verfügung steht.
Außer einseitigen Informationen der Presse aus dem Rathaus dringt nur
wenig an die Öffentlichkeit, was natürlich die Meinungsbildung
erschwert. Es scheint, als schotte sich die Kommunalpolitik bewusst ab,
damit die Wähler nur das erfahren, was sie wissen sollen. Das Misstrauen
wächst!
Hoffentlich
haben die Wähler zur Bürgermeisterwahl und zur Kommunalwahl im Frühjahr
2016 darauf die richtige Antwort.
Veröffentlicht
am 13.06.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Folgen
nachlässiger Wahlentscheidungen |
Der
große Irrtum bei der Übernahme eines Mandats scheint darin zu
bestehen, man habe das Vertrauen der Wähler, um während der
Legislaturperiode nach eigenem Gutdünken zu agieren. Leider
erlangen viele Mandatsträger ihr Mandat nur infolge des Wahlverzichts
von Nichtwählern. Denen war es offensichtlich egal, wer die
Geschicke ihrer Stadt lenkt. Nie wurde das so deutlich, wie zum
jetzigen Zeitpunkt. Der Irrtum liegt aber eindeutig auf Seiten der
Mandatsträger, nun das Vertrauen zu genießen. Die Wähler dagegen sollten ihrerseits überdenken, wie qualifiziert sie zukünftig
wählen.
Rund
um das Maintaler Parlament kann fast nichts ohne das Einverständnis
des amtierenden Bürgermeisters und des Sitzungspräsidiums der
Stadtverordneten- versammlung geschehen. Dieses besteht aus den
Spitzen der Fraktionen unter der Führung des
Stadtverordnetenvorstehers. Anträgen auf Ausschluss der
Öffentlichkeit muss stattgegeben werden, ehe sie wirksam werden.
Genau dies fällt aber bereits unter die Vertraulichkeit. Die
Bürger erfahren also nie, wessen Argumente wie gewichtet wurden.
Somit konzentriert sich alles auf den Antragsteller und dessen
Gründe, die Öffentlichkeit auszuschließen.
Antragsteller können
alle Beteiligten eines Verfahrens sein, auch Beteiligte, die
womöglich die Stadt übervorteilen wollen. Dies wiederum bedeutet,
dass die Kommune im Vorfeld bereits entscheiden muss, mit wem sie
sich einlässt. Diese Beurteilung obliegt dem Magistrat und den
gewählten Volksvertretern. Deshalb muss man sich auch sie ansehen,
bevor man ihnen seine Stimme gibt.
Das,
was wir heute erleben, sind die Folgen von einseitig verschlafenen Wahlen. Die Demokratie
hält gute Instrumente des Regierens und der Mehrheitsfindung vor.
Diejenigen, die wir wählen, müssen diese Instrumente gut
beherrschen und auch unter ethischen und moralischen
Gesichtspunkten einsetzen. Doch, wie kann man darauf Einfluss
nehmen?
-
Bei
Bürgermeisterwahlen ist die Qualifikation und die
charakterliche Ausprägung der Kandidaten besonders wichtig. Die
eine Stimme, die es zu vergeben gilt, sollte sehr gut überlegt
sein.
-
Bei
Kommunalwahlen werden von den Parteien Listen aufgestellt, auf
denen auf den vorderen Plätzen die Platzhirsche zu finden sind,
um bei den Wählern, die ihr Kreuzchen bar eines qualifizierten
Votums in einen Kreis setzen, kräftig Stimmen zu sammeln. Sie
bilden oder betreiben später alte und neue
parteiübergreifende Seilschaften und dominieren ihre Fraktionen. Wen es
jedoch auf die hinteren Bänke verschlägt, wird
eigentlich nur politisch benutzt.
-
Es
ist deshalb wichtig, vom Kumulieren und Panaschieren Gebrauch zu
machen, um sich sein Wunschparlament zusammenzustellen.
Bei
der nun anstehenden Bürgermeisterwahl spielt der zukünftige Kopf der
Verwaltung die alles entscheidende Rolle. Mit wem er oder sie sich
bei Ausführung der Amtsgeschäfte einlässt, entscheidet unter
anderem darüber, wie oft später das Instrument der Vertraulichkeit
zum Einsatz kommt. Mit anderen Worten: von wie vielen Vorgängen die
Bürger nichts erfahren dürfen, weil die damit verbundenen
Entscheidungen aus verschiedensten Gründen grenzwertig sind. Vertraulichkeit
muss es weiterhin geben.
Ideal
wäre allerdings der äußerst sparsame Umgang mit dem Ausschluss
der Öffentlichkeit, um wieder mehr Vertrauen aufzubauen.
Klaus
Klee
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Seltsame
Schonung
In
den letzten Wochen drängt sich mir angesichts des ungebremsten
Führungsstils des Bürgermeisters die Frage auf, ob es wirklich richtig
ist, beim Kampf um einen Posten das, was man unbedingt verändern will, so
zu präsentieren, dass keine persönliche Kritik am Amtsinhaber enthalten
ist. Hinter verschlossenen Türen findet eben mehr unter dem Zwang der
Vertraulichkeit ab, als es interessierte Bürger akzeptieren. Es ist immer
wieder feststellbar, dass Dinge bereits unumkehrbar eingeleitet sind, ehe
sie in den Gremien besprochen werden. Hier und bei vielen anderen Dingen wäre ein Vergleich der
akzeptablen Arbeitsweisen zum Amtsinhaber durchaus angebracht. Auch am Ende seiner Amtszeit ist dieser immer noch davon
überzeugt, stets die richtigen Mittel eingesetzt zu haben. Bei allen
Kandidaten spürt man eine besondere Rücksichtnahme auf den Amtsinhaber,
den sie beerben wollen. Es scheint sogar, als habe der sich mit seinem
Verzicht auf eine erneute Kandidatur genau das erhofft. Wer weiß,
was im Wahlkampf alles hochgekocht wäre!? Gerade jetzt wäre es aber
angebracht, die Ära Rohrbach mit all ihren Facetten zu beleuchten und die
Bürger umfassend zu informieren. Der Grund ist einfach: Es war nicht
alles gut, was in dieser Zeit lief und von fünf
Fraktionsvorsitzenden teilweise mitgetragen wurde, die inzwischen allesamt
nicht mehr im Amt sind. Einige haben der Politik sogar den Rücken gekehrt.
Die momentane Situation der Stadt Maintal ist jedoch deren spezielles Erbe,
das sie ihren Nachfolgern überlassen haben. Die Bürger
bezahlen gerade mit den jüngsten Gebühren- und Steuererhöhungen die
kommunalen Fehler ( neben
den bundesweiten Auswirkungen von Beschlüssen deren Parteien) eines Jahrzehnts. Nun sollten
auf lokaler Ebene auch die erkannten Fehler
thematisiert werden, damit sie sich nicht wiederholen.
Maintal
hat viele Chancen verpasst und die Herausforderungen im Speckgürtel des
Rhein-Main-Gebietes in mancherlei Hinsicht nicht wahrgenommen. Der
Bürgermeister thematisierte dagegen pausenlos die negative finanzielle
Entwicklung, konnte diese aber mit der Wirtschaftsförderung und Gewinnen
bei der Siedlungsentwicklung nicht ausgleichen. Er pflegte intensiv die
Mangelwirtschaft. Mit teilweise über zusätzlich eingebaute Sicherheiten
wesentlich defizitärerer als real ausgewiesenen Haushalten wurden immer
wieder Auflagen der Kommunalaufsicht eingehandelt und dadurch eine
permanente Mangelwirtschaft der Verwaltung betrieben, obwohl die meisten
Haushalte am Jahresende ausgeglichen oder mit einem Plus abschlossen. Das
Instrument der Nachtragshaushalte anstelle des Spiels mit untransparenten
Sicherheiten hätte Maintal wesentlich mehr Handlungsfreiheit beschert.
Die gewählte Vorgehensweise hat Gründe, die es zu thematisieren gilt.
Zumindest sollten sich die Kandidaten hierzu und zu den Themen Transparenz
und Offenheit im Amt klar und im Vergleich zum bisherigen Zustand
positionieren.
Auch
beim Umgang mit der Bürgerbeteiligung würde der Vergleich zu den
bisherigen Praktiken deutlich für Klarheit sorgen. Die Kandidaten
äußern sich derzeit zwar über ihr persönliches Vorgehen (wenn es die
Fraktionen später zulassen), doch lassen zumindest die Kandidaten von
SPD, CDU, FDP und Grünen nicht erkennen, was sie aus der Ära Rohrbach
(die natürlich auch ihre Ära war) gelernt haben. Es hat sich gezeigt,
dass ein Bürgermeister bei der Herbeiführung und der Umsetzung von
Beschlüssen seine ganz persönliche Handschrift hinterlassen kann, die
nicht immer am Gemeinwohl orientiert ist. Das gilt es zukünftig zu
vermeiden.
Der
Bürgermeister und der jeweilige innere Machtzirkel der Maintaler
Kommunalpolitik betrieben zudem hinter verschlossenen Türen eine sehr
spezielle Investorenpolitik, die es dann in den Fraktionen und im
Parlament (ebenfalls hinter verschlossenen Türen) durchzusetzen galt. Die
Fraktionsvorsitzenden setzten die Beschlüsse oft mit nur knappsten
Mehrheiten durch, was bedeutet, dass sie fast allesamt grenzwertig waren.
Vielen Bürgern sind noch gut die damit verbundenen
"Bauchschmerzen" oder die krasse Erhöhungstaktik zur
Grundsteuer B beim Bürgerhaushalt 2014 in Erinnerung. Und immer stand
Erhard Rohrbach als Macher im Brennpunkt des Geschehens.
Es
wäre für die Wähler wirklich interessant, was die Maintaler Fraktionen
dazugelernt haben und was speziell die Kandidaten anders machen wollen als
ihr Vorgänger. Falsche Rücksichtnahme ist wirklich nicht angebracht,
denn wir werden sicher ja auch aus dem Rathaus mit der angeblich so
positiven Bilanz der Rohrbach-Ära konfrontiert werden, wenn sie vorbei
ist. Also wäre auch offene Kritik zum jetzigen Zeitpunkt ein durchaus
angemessenes Mittel des Bürgermeisterwahlkampfes.
Aber
- wie heißt es so schön: "Eine Krähe hackt einer anderen Krähe
kein Auge aus!"
Veröffentlicht
am 06.06.2015
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Klaus Klee
Internetzeitung
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Das
Bürgermeisteramt muss sehr attraktiv sein, sonst würden nicht
fünf Bewerber darum kämpfen. Da fragt man sich natürlich, welche
Gründe dafür sprechen.
-
Sind
es womöglich die Beispiele des jetzigen Amtsinhabers, wie man
das Amt führen kann und das, was man sich vergleichsweise
ebenfalls zutraut?
-
Sind
die Kandidaten von eigenen Visionen und ihrer Kraft zu
Veränderungen beseelt, die sie ihrer Heimatstadt zur Verfügung
stellen wollen?
-
Ist
es die Überzeugung, vieles besser zu können, als es der
Amtsinhaber betreibt?
-
Oder
ist es eher Versorgungsdenken oder ein Baustein im politischen
Werdegang?
Normalerweise
vergleicht man sich mit dem Amtsinhaber, um zu ergründen, ob man
imstande ist, die von ihm wahrgenommene Leistung erbringen zu
können. Wenn das so ist, dann kann man ja auch offen legen, was das
im Einzelnen ist und einen Abstand zwischen beide Arten legen, den
die Bürger nachvollziehen können. Etwas besser zu machen setzt
voraus, dass man die Nachteile bisheriger Handlungsweisen erkannte.
Warum soll man sie dann nicht auch klar benennen, auch wenn sie
offenlegen, wer wann mit wem welche Fehler machte oder falsche
Entwicklungen auslöste.
Man
darf nicht vergessen, dass der Amtsinhaber seine Stammwähler über
mehrere Wahlen überzeugen konnte. Wenn dennoch vieles nicht
erfolgreich war, wie die Situation Maintals beweist und es merkte
keiner, dann kann es ja so weiter gehen. Die nächste Erhöhung der
Grundsteuer B und der Kita-Gebühren sind bereits im Visier.
Die
Wähler sollten nicht jedem, der sich zutraut, ähnlich gut ohne ein
blaues Auge so weiterzuwirtschaften wie der Amtsinhaber, ihre Stimme
geben, nur weil das Schlimmste bisher nie eintrat. Dazu brauchen die
Wähler Informationen. Wenn nicht von den Kandidaten, vom wem dann?
Klaus
Klee
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Einfachwasserkocher
Maintals
Bürgermeisterwahlkampf zeigt ganz unterschiedliche Facetten. Keiner der
Kandidaten kann sich momentan überdurchschnittlich profilieren.
Lediglich in kleinen Nuancen lässt sich bisher erkennen, welche
Qualitäten den Wählern auffallen und auf den Bürgermeistersessel
führen könnten. Man sucht als Wähler eigentlich nach einer
Bürgermeister-Koryphäe. Als Beispiel für das Gegenteil demonstriert der
scheidende Bürgermeister im Tagesgeschäft, mit welchem Wasser er in
mehreren Amtszeiten kochte, ohne dass es seinen Stammwählern und den
Anhängern der ihn unterstützenden Parteien aufgefallen wäre. Man hat
den Eindruck, die Parteien würden die bisherige Amtsführung argumentativ
nur deshalb nicht im Wahlkampf nutzen, weil sie nie fähig waren, dies zu
ändern. Das "Wasser" des Amtsinhabers bestand und besteht immer
noch aus im Amt gesammelten Erfahrungen, seiner speziellen Weltanschauung,
dem sicheren Agieren innerhalb von Vorschriften und einer unerträglichen
Beharrlichkeit. Das Nutzen von bestimmten Spielräumen in Gesetzen und
Verordnungen waren ihm nur recht, wenn sie seinen persönlichen Ansichten
nutzten, auch wenn sie dem Gemeinwohl entgegenstanden. Erweiterte
Ermessensspielräume zum Wohl der Stadt wurden von ihm nie beantragt.
Deren Nutzung hätte Kreativität und den anschließenden Erfolg
erfordert, um sie zu rechtfertigen. Dazu reichte es nicht und das
Machtgefüge im Parlament war auch nicht belastbar genug. Es hat den
Anschein, als sei die gesamte Amtsführung nicht auf das wahre Können der
Rathausmannschaft mit ihm an der Spitze, sondern nur auf seine
persönlichen Möglichkeiten abgestimmt gewesen.
Plump
in die Mangelwirtschaft manövriert
Jährlich
trickreich in die Haushaltsentwürfe eingebaute und vom Parlament nicht
entkeimte satte Sicherheiten, die sich fast immer am Jahresende in Luft
auflösten, bescherten Maintal eine permanente Mangelversorgung, mit der
letztendlich wegen mangelnder Entwicklung der Anschluss im Rhein-Main-Gebiet verloren ging. Maintal ist
nicht ohne Grund eine der unbekanntesten Städte Deutschlands! Es
wird seit Jahren nur mit ganz einfachem Wasser gekocht.
Können
sich die Kandidaten für das Bürgermeisteramt von dieser Art der
Amtsführung glaubhaft abgrenzen und wirkliche Alternativen
anbieten?
Die
parteiunabhängige Kandidatin ist nicht vorbelastet. Ihr könnte das
durchaus gelingen. Die anderen
Kandidaten tragen die Last der politischen Hypotheken, die ihre Fraktionen
hinterließen. Sie müssten sich davon eigentlich deutlich abgrenzen und
Selbstkritik üben. Noch
sind die Signale recht undeutlich und die politischen
Hintergrundstrategien der Parteien beeinflussen die Aussagen der von ihnen
nominierten Kandidaten, was leider persönliche Stärken der Kandidaten kaum glaubhaft
umsetzbar erscheinen lässt. Dazu müssten sie viel stärker ein eigenes Profil zeigen. Es fehlen
jedoch die aus eigener Kraft
wirklich umsetzbaren Ziele und sichtbare tragende Gemeinsamkeiten zur
Mehrheitsbildung.
Maintal
kann mehr!
Landauf
landab leidet unser Land unter politischen Einfachwasserkochern, die mit
dem Einsatz von heißer ideologiegeschwängerter Luft ihre eigene
Versorgungsstrategie verfolgen. Auch in Maintal gibt es im einen oder
anderen Fall Momente, an denen solche Vermutungen aufkommen. Momentan will
jeder Kandidat alles für Maintal geben, wenn er gewählt wird. Der
Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch. Maintal kann mehr! Man ist an das Lied "Männer"
erinnert, wenn man beobachtet, wie dieser Wahlkampf von den männlichen
Kandidaten geführt wird und wie die Kandidatin männliche Schwächen
nutzt. Sie lässt anstatt vagen Ideen zu großen Linien direkte pragmatische Ansätze
erkennen, zu deren Umsetzung lediglich der Wille der Beteiligten
erforderlich ist. Sie braucht keine ideologiegeschwängerten Argumente, um
zu überzeugen. Mit dem Leserbrief im Maintal Tagesanzeiger vom 30.5.2015
und der gut formulierten Aufforderung an die Tarifparteien, den
Kita-Streik zu beenden, konnte sie wahrscheinlich kräftig punkten, weil
daraus praktische bürgernahe Politik sprach.
Wie
sehr anders be- und durchdacht dies von ihr war, zeigt der Vergleich zum
amtierenden Bürgermeister, der im gleichen Presseorgan nicht nur vehement
seinen in die Vorschriften flüchtenden Widerspruch zur Rückerstattung
der Kita-Gebühren untermauerte, sondern in schon sehr hämischer Weise
feixte, dass die Einsparung für die Stadtkasse gut und rechtens
sei und der Ausgang der Tarifverhandlungen letztendlich weitere
Gebührenerhöhungen und eine Anhebung der Grundsteuer B nach sich ziehen
könnten. Verfehlte Bürgerpolitik bis zum letzten Tag im Amt! In den
Umlandgemeinden fand und suchte man dagegen Wege, das Problem der
Rückerstattung zu lösen. Hier sieht man deutlich die verschiedenen
Denkansätze und das Wasser, mit dem derzeit gekocht wird.
Zumindest
bei mir wächst der Eindruck, dass eine absolute Bürgermeister-Koryphäe,
die dies zu sein glaubhaft rüberbringen kann, noch nicht in Sicht ist.
Über den wahren Erfolg für Maintal wird nämlich nach der Wahl allein
das Talent, der Mut und das Können des neuen Amtsinhabers bzw. der
Amtsinhaberin entscheiden, um die städtische Verwaltung zu Spitzenleistungen zu führen und die
Fraktionen mit Überzeugungskraft so zu beeindrucken, dass dort auch stets
die richtigen Entscheidungen zum Wohl der Stadt und ihrer Bürger
getroffen werden. Das Gegenteil haben wir ja nun lang genug erlebt. Es
reicht!
Bürger,
Bürgermeister und Parlament sollten größtmöglich harmonieren, um
Maintal auf den richtigen Kurs zu bringen. Dass dabei unterschiedliche
Auffassungen sachlich ausdiskutiert werden müssen, ist klar. Am Ende
sollten jedoch alle an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen. Das
Bürgermeisteramt übernimmt dabei eine unglaublich wichtige Rolle in der
Vorbereitung von Beschlüssen, die
mit Anstand und Fairness wahrgenommen werden muss. Es
sollte gewinnen, wer solche Eigenschaften glaubhaft vermitteln kann!
Veröffentlicht
am 31.05.2015
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Klaus Klee
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Nicht
allein perfekt heißes Wasser macht's! |
Wasserkocher
können ihre Energie aus verschiedenen Quellen beziehen. Es kommt
auf ihre Bauform und die abhängige Energiequelle an. Unabhängig
davon, welches Wasser da kocht, es gibt eine Abhängigkeit der
Bauform von der Energiequelle. Nehmen wir obigen elektrischen
Wasserkocher, der induktiv arbeitet. Sein Boden ist dünn. Die
Energie wirkt sich nur direkt aufs Wasser aus. Der Kessel ist nur
Mittel zum Zweck. Natürlich könnte man den Kessel auch auf eine
Elektroplatte oder auf eine Gasherd stellen. Dort würde der
Kessel jedoch Schaden nehmen. So fortschrittlich moderne
Wasserkessel sein mögen, die traditionellen Kessel sind
universeller und unabhängiger. Sie sind robust und zweckmäßig.
Wer sie nutzt, ist variabel, muss jedoch verschiedene Quellen der
Energie kennen und beherrschen.
Oft
hört man, dass "mit einfachem Wasser gekocht wird". Hier
geht es nicht um das Kochen von Wasser, nur um des Wasserkochens
willen, sondern um das Kochen von Gerichten, für die man kochendes
Wasser benötigt. Natürlich kann man mit kochendem Wasser aus dem
Wasserkocher etwas aufbrühen, mehr aber auch nicht.
Es
geht bei dem Ausspruch in Wirklichkeit um das Kochen an sich, das
man nur beherrscht, wenn man gute Rezepte besitzt und sie auch
kochen kann. Dazu gehört wesentlich mehr, als nur ein Gerät um
einfaches Wasser zu kochen.
Beim
Bürgermeisterwahlkampf wird vordergründig kräftig mit
verschiedenen Töpfen geklappert und mit verschiedenen Wasserkochern
geworben. Übrig bleibt jedoch im ungünstigsten Fall erneut ein zum
Einsatz kommender Einfachwasserkocher. Damit würden nur altbekannte
Brühen aufgegossen, die weder schmecken noch besonders nahrhaft
sind. Selten war es interessanter und wichtiger, sich bei der
Bürgermeisterwahl für das richtige Kochgeschirr und den besten
Koch mit den richtigen Rezepten zu entscheiden.
Klaus
Klee
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Freimaurerloge
der Verschwiegenheit
Immer
dann, wenn es interessant wird, beraten die Maintaler Gremien "unter
Ausschluss der Öffentlichkeit". Es drängt sich bisweilen dabei
der Eindruck auf, dass hierbei nicht gesetzliche oder vertragliche Zwänge
der Grund sind, sondern einfach nur grobe Fehler, windige Vorgehensweisen
oder bloße Willkür den Ausschlag für den rigorosen Ausschluss der
Öffentlichkeit geben. Natürlich gibt es zu fast jedem Thema
Informationen zu Personen und Vorgängen, die in der Sache eine Rolle
spielen. Ob diese jedoch tatsächlich derart schutzwürdig sind,
kann bezweifelt werden. So wird zum Beispiel hinter verschlossenen Türen
über vorgeschlagene Ehrenbürgerschaften und Ehrungen verhandelt. Da
diese letzten Endes im Namen der Stadt und seiner Bürger ausgesprochen
werden, sollte es die Ehrenden interessieren, was die Bürger darüber
denken. Warum das Objekt eines Projektes des Stadtleitbilds - die
günstige Bereitstellung eines Grundstück für ein
Mehrgenerationenwohnhaus - unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen
wird, ist genauso unverständlich. Auch die Vergabe der Müllentsorgung
könnte - egal nach welchen Bestimmungen - öffentlich behandelt werden.
Schließlich geht es um die Zufriedenheit der Bürger und um Geld, das sie
für die Leistungen bezahlen und vor allen Dingen, dass alles mit rechten
Dingen zugeht. Nun ging es auch um eine Ausfallbürgschaft für den
Träger des zu bauenden Objekts für die Unterbringung von Asylsuchenden.
Das Verfahren ist zweifelhaft genug, weil hier seitens der Stadt einige
ungewöhnliche Genehmigungen erteilt wurden. Nun auch noch diese
Geheimniskrämerei!
Die
Stadt Maintal hat in ihrer Hauptsatzung bzw. der Geschäftsordnung der
Gremien dazu folgenden Passus, der je nach Bedarf entsprechend ausgelegt
wird:
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§
6 Ausschluss und Beschränkungen des Anspruchs auf
Informationen
(1)
Ein Anspruch auf Bereitstellung der Informationen besteht nicht,
soweit
Rücksicht auf das Allgemeinwohl genommen werden muss oder
berechtigte
Ansprüche Dritter entgegenstehen.
(2)
Der Anspruch besteht insbesondere nicht,
1. wenn Informationen gesetzlich oder vertraglich geheim zu halten
sind,
2. wenn datenschutzrechtliche Belange entgegenstehen,
3. wenn es sich um Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse
handelt,
4. wenn der Schutz geistigen Eigentums entgegensteht,
5. wenn es sich um Entwürfe, Notizen, vorbereitende
Stellungnahmen,
Protokolle vertraulicher Beratungen u. ä. handelt.
|
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Demnach
ist die Öffentlichkeit vornehmlich ausgeschlossen, wenn das Kriterium
"Rücksicht auf das Gemeinwohl" als Grund herhalten muss oder im
Rahmen des Beratungsgegenstands bereits im Vorfeld zwischen den
Beteiligten Verschwiegenheit vereinbart wurde. Es ist also eine
grundsätzliche Frage der gewählten Vorgehensweise, um sich vor der
Öffentlichkeit zu schützen.
Im
aktuellen Fall, der Teile der Öffentlichkeit erregt, geht es um die
im Bau befindliche Asylbewerberunterkunft des Vereins Budokan, für die
der Verein von der Stadt Maintal - Presseberichten zufolge - nun eine
Ausfallbürgschaft für weitere Kredite wünscht. Da hier die Stadt
Maintal möglicherweise bei der Erteilung von Genehmigungen im Punkt
Finanzierung nicht ganz ihrer Sorgfaltspflicht nachkam, könnte nun im
beiderseitigen Interesse Vertraulichkeit beschlossen worden sein. Die
Öffentlichkeit soll womöglich nicht erfahren, welche Fehler Magistrat
und Parlament begingen, in welcher Situation sich der Verein Budokan
befindet und welche Seilschaften hier am Wirken sind. Und das vor dem
Hintergrund massiver Bürgerproteste rund um das Projekt.
Mit
dem bevorstehenden Wechsel an der Rathausspitze sollte diese
Vorgehensweise überdacht und geändert werden und der Ausschluss der
Öffentlichkeit nicht weiterhin derart inflationär zum Einsatz
kommen.
Gerade
bei der Vergabe von Aufträgen, dem Verkauf von Liegenschaften und dem
Einleiten von Maßnahmen vor der später erforderlichen Bürgerbeteiligung
sollte Transparenz und Offenheit hergestellt werden. Das Thema Korruption,
Vorteilsgewährung und Vorteilnahme wird in Maintal viel zu wenig
beleuchtet, wodurch gerade diese Art der Geheimniskrämerei Spekulationen
ins Kraut schießen lässt. Werden solche Situationen mit allgemein
gültigen Erfahrungen kombiniert, wird bei dieser Vorgehensweise
unlauteres Handeln geradezu vorausgesetzt. Diesem Eindruck sollten
Magistrat und Gremien mit allen Mitteln entgegentreten, indem sie die
Karten möglichst oft auf den Tisch legen. Schließlich geht es um das
Geld und die Interessen aller Maintaler. Wir brauchen keine Freimaurerloge
der Verschwiegenheit.
Veröffentlicht
am 25.05.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Unterstützerproblematik
Wenn
es um das Besetzen des Amtes des Bürgermeisters oder des Landrats geht,
benötigt man Kandidaten, die sich zur Wahl stellen. In der Regel
nominieren Parteien und Wählergemeinschaften Kandidaten. Unabhängige
Kandidaten, die als Einzelpersonen für die Bürgermeisterwahl
kandidieren, benötigen in einer Stadt wie Maintal mindestens 90
Unterstützer, die auf einem amtlichen Formblatt bestätigen, dass sie die
Wahl des Kandidaten oder der Kandidatin unterstützen. Jeder
Wahlberechtigte der Kommune darf dabei nur einen Wahlvorschlag
unterstützen. Kandidaten, die durch einen Wahlvorschlag einer Partei oder
Wählergruppe benannt sind oder bisher Amtsinhaber sind, benötigen diese
Unterstützung nicht. In Maintal ist die parteienunabhängige Kandidatin Monika
Böttcher von dieser Regelung betroffen. Da nur eine unabhängige
Kandidatin antritt, geraten die Unterstützer in keinen
Interessenkonflikt. Viele Unterstützer wollen mit ihrer Unterschrift
lediglich bezeugen, dass sie die Kandidatur für richtig, vertretbar
und/oder begrüßenswert halten. Andere unterstützen die Kandidatin
aktiv, indem sie für sie als Multiplikatoren auftreten. Bei der
Unterstützung für parteienunabhängige Kandidaten spielt oft die
Politikverdrossenheit und bisherige Erfahrungen mit den Amtsinhabern eine
große Rolle. Wehren kann sich der Kandidat gegen eine
Unterstützungsunterschrift nicht, er kann jedoch deren Weitergabe
verhindern, wenn die Unterstützung der Kandidatur abträglich ist.
In
einem Leserbrief im Maintal Tagesanzeiger vom 9. Mai 2015 brachte eine
Leserin zum Ausdruck, dass sie einige Personen des von der Kandidatin
öffentlich genannten bisherigen Unterstützerkreises missbilligt und dass
sie dadurch zu erkennen glaubt, für welche Politik die Kandidatin im Fall
ihrer Wahl stehen wird. Das allein sei für sie bereits ein guter Grund, Monika
Böttcher nicht zu wählen.
Hier
stellt sich die Frage, warum diese Unterstützungsunterschriften geleistet
wurden und auch, warum die Leserin die speziellen Unterstützungen
thematisiert. In der Politik ist es nicht ungewöhnlich, Kandidaten mit
einer Unterstützungserklärung ein persönliches Etikett anzukleben, um
genau das Gegenteil zu bewirken. Gerade wenn man als amtierender
Bürgermeister für eine Politik steht, die viele Bürger bewusst
abwählen wollen, ist die Unterstützung - ohne bis jetzt das Programm von
Frau Böttcher zu kennen - ein klares Signal für "Weiter
so!" Ob das Monika Böttcher wirklich will,
kann jedoch bezweifelt werden, denn sie spricht bereits notwendige
Veränderungen offen an. Umso kritischer sollte man sein, weil der
Amtsinhaber z.B. zur Kommunalwahl kandidierte, obwohl er niemals vorhatte,
Stadtverordneter zu werden und sein Bürgermeisteramt nieder zu legen. Wer
weiß, ob er es mit seiner Unterstützung ernst meint.
Auch
die Unterstützung durch ehemalige honorige Politiker der Freien
Maintaler, deren Politik nur eine Legislaturperiode lang wirklich gefragt
war, weist in eine mögliche Richtung, die bei vielen Wählern nicht gut
ankommt. Maintal braucht zukünftig eine völlig andere Arbeitsweise im
Amt des Bürgermeisters - frei von eigennütziger Parteipolitik und
Vorgehensweisen, die fragwürdig sind. Dafür sollten auch die
Unterstützer stehen, wenn sich die Kandidatin zu einer ausschließlich
dem Gemeinwohl dienenden Arbeitsweise im Amt ausspricht. Bisher traf das
auf die genannten Personen nicht uneingeschränkt zu.
Unterstützer
wollen in der Regel auch nicht als solche genannt werden. Diejenigen, die
genannt werden wollen, verbinden das wahrscheinlich mit speziellen
Absichten. Mal kann es das Signal sein, dass man den eigenen
Parteikandidat nicht unterstützen will, sondern dessen Konkurrent, mal
könnte es den Grund haben, dem "unterstützten" Kandidat und
seiner Intention ein bestimmtes Etikett zu verpassen. Das muss nicht so
sein, kann jedoch nach allen Erfahrungen mit der Kommunalpolitik nicht
ausgeschlossen werden.
Sollte
die Nennung von Unterstützern lediglich der Absicht dienen, mit bekannten
Namen zu punkten, so ist das zu kurz gedacht. So mancher wirklich
interessierte Unterstützer oder Unterstützerin wird nun von seiner/ihrer
Absicht abgehalten, um nicht zu einem Kreis von Personen zu gehören,
gegen die man Vorbehalte hat. Wer sich allerdings davon frei machen kann
und der Kandidatin mehr zutraut als man ihr unterstellt, wird die
Unterstützerunterschrift leisten - schließlich verpflichtet sie zu
nichts und bedeutet nur, dass man die unterstützte Person im Amt sehen
möchte.
Veröffentlicht
am 10.05.2015
©
Klaus Klee
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Rein
statisch gesehen sollen Unterstützungen tragen, also tragfähig
sein. Man sollte sich als Kandidat also wirklich nur
Unterstützungen suchen, auf die man sich auch unter Belastung
verlassen kann. Umso gewichtiger das Dach - wie im obigen Beispiel -
desto kritischer sollte man die Stützen prüfen, ob sie wirklich
ihren Zweck erfüllen. Die
Unterstützungen sollten nur den Zeitrum überbrücken, bis das neue
Gebäude massiv unterbaut ist.
Es
gibt natürlich auch Beispiele der Unterstützung, die ihren Zweck
nicht erfüllen, weil sie falsch eingeschätzt und genutzt wurden,
wie z.B. bei der letzten Stadtratswahl. Damit wären wir wieder in
der Kommunalpolitik. Hier wurde das Dach des aufgebauten Vertrauens
mit dem Bürgerhaushalt und anderen Projekten überlastet, wodurch
so manche Unterstützung brach.
Der
Nachfolger oder die Nachfolgerin im Bürgermeisteramt benötigt
einen starken Unterbau in der Bevölkerung, damit gemeinsam wieder
Vertrauen aufgebaut werden kann. Taktiken, wie zuerst Verträge
kündigen und dann erst den Ersatz zu regeln, oder gemeinsam
erarbeitete Konzepte einseitig aufzukündigen, weisen auf ein
Handeln nach Gutsherrenart an der Öffentlichkeit vorbei hin.
Stichworte sind hier nur die Müllabfuhr, das Schaffen von
Unterkünften für Asylsuchende oder zuletzt das Gründerzentrum.
Auch die wilden Spielchen rund um die grüne Mitte und der Umgang
mit der Bürgerbeteiligung haben viel zerstört.
Unterstützer
für Bürgermeisterkandidaten sollten für eine Erneuerung stehen,
zu der der Magistrat bisher nicht in der Lage war. Das schließt
eigentlich Personen aus, die für das bisherige System stehen. Kein
Architekt würde alte mit dem maroden Mauerwerk entfernte Balken zur
Abstützung eines zu sanierenden Gebäudes nehmen!
Klaus
Klee
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Seniorenpower
gefragt
In
Maintal steigt permanent der prozentuale Anteil älterer Menschen. Bis
2020 werden über 40% der Einwohner über 60 Jahre alt sein. Da rückt die
Frage in den Vordergrund, wer denn die Interessen der Senioren auf welche
Weise gegenüber der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik vertritt. In
der Stadtentwicklungsplanung, im sozialen und im kulturellen Bereich
sollten nämlich die Interessen der Senioren angemessen und wirksam
vertreten werden. Das sollte Aufgabe des Seniorenbeirats sein. Leider wird
vielerorts immer noch verhindert, den Seniorenbeiräten wirkliches Gewicht
zu geben. In der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) kommen Seniorenbeiräte
(noch) gar nicht vor, weshalb eine demokratische Wahl von
Seniorenbeiräten auch in Maintal bis heute verhindert wurde. Um im Reigen
der fortschrittlich organisierten Städte und Gemeinden zumindest ein
Feigenblatt vorweisen zu können, setzte Maintal einen Seniorenbeirat und
einen Frauenbeirat ein, die sich aus abgesandten Mitgliedern kirchlicher
und sozialer Organisationen zusammensetzen. Sie werden vom Magistrat nach eigenem
Ermessen in ihr Amt eingesetzt. In beiden Beiräten wird
somit lediglich Maintals Sozialproporz abgebildet. Nichtorganisierte
Senioren haben keinen Zugang zum Gremium, können jedoch als Gäste den
Sitzungen beiwohnen und einbringen. Zumindest beim Seniorenbeirat soll sich das nun
ändern. Parallel zu Anregungen aus dem Bereich ehrenamtlich tätiger
Senioren arbeitet der Sozialbereich der Stadtverwaltung an einem
Satzungsentwurf für den Seniorenbeirat, um Konstituierung, Aufgaben und
Befugnisse, sowie deren Zusammenarbeit mit den Gremien festzuschreiben.
Die Maintaler SPD bringt nun ebenfalls unterstützend einen Antrag zur
Erstellung der Satzung ein, denn bei Anpassung der Hauptsatzung an
die Satzung des Seniorenbeirats kann die Kommune durchaus Beiräte angemessen in entsprechende
Entscheidungsprozesse einbinden.
Bürgermeisterkandidaten
sind sensibilisiert
In
der nächsten Seniorenzeitung werden die Leser erfahren, wie die
Bürgermeister- kandidaten zur Maintaler Seniorenpolitik stehen, wenn sie
die ihnen von der Redaktion gestellten Fragen beantworten. Klaus
Gerhard (FDP) legte seine diesbezüglichen Gedanken bereits dar.
Die übrigen Kandidaten - bis auf Markus Heber (CDU) -
bestätigten bereits den Erhalt der Fragen und sagten eine Beantwortung
zu. Es ist durchaus zu erkennen, dass Senioren als interessantes
Wählerpotenzial erkannt sind. Sebastian Maier (SPD)
sondierte die aktuelle Situation nach vorliegenden Informationen sehr
gründlich und die SPD wird nach seiner Information einen Antrag im
Parlament einbringen, damit der Magistrat vordringlich eine Satzung
für den Seniorenbeirat ausarbeiten lässt, die später verabschiedet und
in die Hauptsatzung der Stadt Maintal eingebunden wird. Es ist sogar von
einem oder einer Seniorenbeauftragten die Rede. Wie sich die
übrigen Fraktionen dazu verhalten werden, bleibt abzuwarten, denn die SPD
kommt ihnen damit womöglich zuvor. In der Vergangenheit reichte das in
einigen Fällen bereits zur Verweigerung einiger Fraktionen. Vielleicht
setzt sich aber in diesem Fall auch mal die Vernunft durch!?
Werden
Maintals Senioren ihre Chance nutzen?
Nun
kommt es darauf an, wie viele Senioren wirklich an Veränderungen
interessiert sind und darin eine Chance sehen, auf viele Themen rund um
die Gestaltung ihrer Stadt und ihres Ruhestands selbst einzuwirken.
Schließlich werden die Neu-Ruheständler immer jünger und deren Blick
auf das Seniorendasein ist noch nicht ausreichend geschärft. Es dauert
eine ganze Zeit, bis Neu-Ruheständler begreifen und akzeptieren, nun
Senioren zu sein und davon entsprechende Lebensanforderungen abzuleiten
und zu artikulieren.
Gefragt
sind jetzt genau die Senioren, die nach dem Aufkrempeln der Ärmel
auch noch Taten folgen lassen können. Personen, die mit "man
müsste" und mit "man sollte" agieren und damit
Arbeitspakete generieren, sich selbst ihnen jedoch verweigern, gibt es
genug. Im fortgeschrittenen Alter reduzieren sich dann die Möglichkeiten meist nur noch auf das Einbringen von Erfahrung. Das ist
natürlich ebenfalls wichtig. Für das Herbeiführen von Veränderungen werden jedoch
kraftvolle Macher benötigt, die einen Blick für das Notwendige und
dafür freie
Ressourcen haben.
Solche
Personen im Seniorenbeirat zu wissen, wäre ein deutlich stärkeres Signal
als die bloße Präsenz von verwaltungsgenehmen Abgesandten aus der
sozialen und der kirchlichen Szene, die keine Probleme bereiten.
Phasen
des Seniorendaseins
"Unsere
Zukunft ist das Alter", das sollten sich Maintals Bürger ab
der Mitte ihres Lebens bewusst machen. Dazu muss man erkennen, welche
Phasen mit dem Altern verbunden sind.
Eigentlich
beginnt das Dasein als Senior mit dem Ende der Berufstätigkeit. Das kann
bereits mit 55 Jahren, aber auch erst mit 65 Jahren der Fall sein. Es ist
das Umschalten von einer dem Lebensunterhalt geschuldeten Arbeit auf den
selbstbestimmten Ruhestand, der nun das Leben auf vielfältige Weise
umkrempelt.
Als
taufrischer Neuruheständler ist man noch im Arbeitsrhythmus und man kann
sich nur sehr langsam daran gewöhnen, dass alles Erlernte und Gekonnte
fortan nutzlos sein soll. Viele Neuruheständler, die noch im Saft stehen,
engagieren sich deshalb in Vereinen, in der Bürgerhilfe und anderen
gemeinnützigen Gesellschaften oder nehmen an vielfältigen
Bürgerbeteiligungsprozessen teil, um der Allgemeinheit ihr brachliegendes
Können zur Verfügung zu stellen. Auch politische Betätigungen sind
vielfach eine Alternative. Das kann weit über das reine Plakatekleben hinaus
gehen.
Über
allem steht der Gedanke: "Das kann es ja jetzt noch nicht gewesen
sein...!" In dieser Phase können Senioren besonders viel bewegen
- wenn man sie lässt. Leider kommen besonders engagierte Senioren damit der Maintaler Stadtverwaltung und manchen Kommunalpolitikern in die Quere
und werden auf seltsame Art ausgebremst. Viele engagierte Senioren wenden
sich deshalb wieder von ihren ehrenamtlichen Aktivitäten ab und
sind für die Gemeinschaft sehr oft für immer verloren.
Es
gilt auf kommunaler Ebene zukünftig, für die Einbindung
leistungsbereiter Senioren bessere Voraussetzungen zu schaffen. Auf
diese erste Phase, die meistens nur 10 oder bestenfalls 12 Jahre dauert,
folgt eine Phase, in der die Leistungsfähigkeit, aber auch ein Teil des
früheren Wissens zunehmend verblassen, abnehmen oder von Entwicklungen
überholt werden. Man verliert als Senior dadurch zunehmend an Reformfähigkeit.
In
der letzten Phase des Lebens werden Senioren fast nur noch verwaltet und sozial
betreut, wenn dies erforderlich sein sollte. Auf diese Phase ist die
Stadtverwaltung wiederum bestens vorbereitet und perfekt organisiert.
Alles, was den Senioren über das perfekt organisierte Notwendige hinaus
seitens der Stadt geboten wird, wird dort jedoch unter der Hand "Seniorenbespaßung"
genannt.
Für
Senioren ist es deshalb besonders wichtig, die erste Phase des Ruhestands
intensiv zu nutzen, um die richtigen Lebensvoraussetzungen für die beiden
letzten Phasen zu schaffen. Dazu werden leistungsfähige, wehrhafte und
engagierte Senioren gebraucht, die zusammen mit einem einflussreichen
Seniorenbeirat an der Zukunft arbeiten.
Veröffentlicht
am 27.04.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Karikatur
Kurt Halbritter
Es
ist davon auszugehen, dass Leser, die diese Homepage aufsuchen, zumindest
in der Mitte oder der zweiten Hälfte ihres Lebens angekommen sind. Ohne
den Jüngeren das Interesse am übergreifenden Zusammenleben absprechen zu
wollen, finde ich es ganz normal, dass sie sich nur wenig Gedanken um das
Alter machen. Es ist ja vermeintlich noch so weit weg. Ein Blick in die
Zukunft, ohne das Altwerden einzubeziehen, ist jedoch ein Blindflug, der
oft von allerlei Hoffnungen getragen wird.
Bürgerinnen
und Bürger, die das längst erkannt haben, sind inzwischen Mitglied der
Bürgerhilfe, des Krankenpflegevereins Wachenbuchen und anderen Gruppen,
die Hilfe zur Selbsthilfe praktizieren. In den Kirchengemeinden,
dem VdK, dem Roten Kreuz, der Feuerwehr etc. leisten unzählige Männer
und Frauen ebenfalls Beachtliches, um all das auszugleichen, was die
kommunale Verwaltung allein nicht zu leisten imstande oder von der
Allgemeinheit zu finanzieren ist. Dieses Engagement findet leider infolge
der empfundenen Selbstverständlichkeit seitens der Aktiven ohne großes
Aufsehen statt und gerät somit leider bei den meisten Menschen in den
Wahrnehmungsschatten. Das sollte sich unbedingt ändern, denn auch infolge
gesundheitlicher Einschränkungen können jüngere Menschen über Nacht
die gleichen Probleme bekommen, wie Senioren.
Einige
Geschäftsleute - speziell im Einzelhandel - haben bereits erkannt, dass
Senioren infolge ihrer schwindenden Mobilität zunehmend einen Marktfaktor
darstellen. Diese haben in den nächsten Wochen Gelegenheit, sich
Interviewern zu offenbaren, die in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat
und dem städtischen Bereich Soziales an einer Broschüre arbeiten, die
das Nahversorgungsangebot von Maintal auflistet. Barrierefreiheit,
Lieferservice, Toiletten, Sitzgelegenheiten und andere Dinge können ein
absolutes Plus für die Kaufentscheidung sein.
Die
Arbeitsgruppe "Wohnen und Leben im Alter" des
Seniorenbeirats befasst sich bereits seit Wochen damit, wie das Leben von
Senioren in Maintal besser und attraktiver gestaltet werden kann. Mit
Stadtteilbegehungen erfolgen Bestandsaufnahmen und Beurteilungen der
Infrastruktur. Der Fokus liegt auf der wohnortnahen Versorgung und der
Betreuung im Alter. Mit einer speziellen Infoveranstaltung am Montag, dem
18. Mai um 15 Uhr im Rathaus können sich Interessierte einen Überblick
über das Projekt verschaffen und sich selbst einbringen. Nähere
Informationen gibt es unter 06181 400471 bei Herrn Seipp
oder Frau Gutsch unter Telefon 06181 400365 sowie unter der
E-Mail-Adresse seniorenberatung@maintal.de.
Maintals
Bürger, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden, werden mit der
ehrenamtlich erstellten Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
regelmäßig über seniorenrelevante Themen informiert. In der Redaktion
laufen viele Informationen aus dem Seniorenbereich zusammen und sie
empfiehlt sich zunehmend auch als Plattform für die
Öffentlichkeitsarbeit von Gruppierungen, die ebenfalls im Seniorenbereich
aktiv sind.
Ehrenamtsagenturen
vermitteln erfahrene Senioren an diese Gruppen. So hart es auch klingt,
bereitwillige Senioren sollten in Zeiträumen denken, in denen sie
Aufgaben wirklich nutzbringend begleiten können. Auch Ehrenamtliche, die
Großes geleistet haben, kommen in die Jahre und sollten rechtzeitig für
einen sinnvollen Übergang sorgen.
In
der Bürgerhilfe vollzog sich gerade aus genau diesem Grund ein Wechsel im
Vorsitz. So ist gesichert, dass es dort unter Gerhard Fink
mit dem gleichen Elan wie unter Achim Heymann voran
geht.
Das
Beispiel zeigt, wie rasch die Zukunft in Form des Alters auf uns zu kommt.
Dem kann man sich nicht entziehen, wenn man mit beiden Füßen auf dem
Boden zu stehen glaubt. Das kann sich manchmal ganz schnell ändern.
Klaus
Klee
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Was
wir nicht sofort lesen sollen
"Der
Maintal TAGESANZEIGER macht so weiter wie bisher",
hieß es vor einigen Wochen und man wollte damit die Leser beruhigen.
Seitdem änderte sich einiges, nur der Umgang mit den Pressemitteilungen
und Leserbriefen nicht. Bestimmte Pressemitteilungen fließen nach wie vor
schleppend ein, wenn sie nicht aus dem Rathaus kommen, und man fragt sich,
nach welchem System sie berücksichtigt werden. Was eine Zeitung, die
wirklich am Ohr der Leser ist, auszeichnet, ist zeitnahe Information und
das eigene Kommentieren von Pressemitteilungen, die inhaltlich nicht
vorbehaltlos Zustimmung finden. Hier rücken beherzte Journalisten
den Sachverhalt zurecht und klären auf, was verbogen dargestellt und
eigenwillig unter die Leute gebracht werden soll. Solche Kommentare sind
im TAGESANZEIGER leider Mangelware, weshalb politische Kontrahenten
und Leser immer öfter die Funktion des Kommentators wahrnehmen. Das
scheint jedoch nicht unbedingt gewünscht zu sein, wenn es die Line der
Zeitung kreuzt. Hier ein markantes Beispiel einer Pressemitteilung, die am
20. April vom Bürgermeisterkandidaten Friedhelm Duch an den
TAGESANZEIGER gesandt, aber bisher nicht veröffentlicht
wurde.
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Das
ist nicht das Frauenbild des 21. Jahrhunderts!
In
der Samstagsausgabe haben mich ein Artikel und ein Leserbrief
gleichermaßen in Erstaunen versetzt, zum einen die Haltung des
FDP-Bürgermeisterkandidaten zu den vorgesehenen Warnstreiks des
Personals der städtischen Kitas, zum Anderen der Leserbrief von
Herrn Fuhrmann.
Selbstverständlich
bereiten die Warnstreiks des Erziehungspersonals den Eltern
Probleme, aber die Einkommensverhältnisse im Sozialbereich sind
schlicht niederschmetternd. Eine Erzieherin - und bei den
Tarifverhandlungen geht es alleine um Personal im Sozial- und
Erziehungsdienst, also nicht um alle Beschäftigten des
öffentlichen Dienstes - verdient nach Ende einer fünfjährigen
Ausbildung unter 1.500 € im Monat, im Rhein-Main-Gebiet kaum
ausreichend. Gleichzeitig herrscht im Erziehungs- und Pflegebereich
akute Personalnot, nicht zuletzt wegen der unattraktiven
Verdienstmöglichkeiten. Gerade aus den Reihen der FDP müsste doch
jetzt die Forderung kommen, entsprechend den Mechanismen des Marktes
mit höheren Einkommen dieses Problem zu lösen. Der Personalmangel
im sozialen Sektor ließe sich mit besserer Bezahlung sicher
abmildern, allerdings dürfen die kommunalen Träger damit nicht
allein gelassen werden. Die Kommunen brauchen dringend eine
Betriebskostenförderung durch Bund und Länder, um gut
ausgebildetes Personal auch entsprechend bezahlen zu können.
Gerade
in Zeiten, in denen für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern
geworben wird, ist es wichtig, in den so genannten
"Frauenberufen" für bessere Bezahlung zu sorgen. Machen
wir uns nichts vor: Die schlechte Bezahlung wird nicht zuletzt von
einem antiquierten Frauenbild verursacht, nach dem Motto: Der
Mann ernährt die Familie, die Frau verdient etwas dazu. Dies
ist aber nicht mehr die Realität des 21. Jahrhunderts, Frauen haben
jedes Recht auf ihren eigenen Lebensweg, unabhängig und
selbstbestimmt. Das bringt mich zu dem Leserbrief von Herrn
Fuhrmann, der Frau Böttchers Kandidatur für das Bürgermeisteramt
kritisiert.
Ich
will Herrn Fuhrmann nicht unterstellen, das Frauenbild des 19.
Jahrhunderts zu haben, aber sein Brief ist das sprichwörtlicher
Wasser auf die Mühlen all derer, an denen jegliche gesell-
schaftliche Entwicklung spurlos vorüberging. Die einzige Frau unter
den BewerberInnen wird aufgefordert, ihr Ehrenamt nicht aufzugeben,
ein "richtig weibliches" noch dazu. Frau Böttcher
will Bürgermeisterin werden, ihre Kandidatur ist ihr Recht als
Bürgerin unserer Stadt! Und sicherlich wird sie - was Herr Fuhrmann
bemängelte - auch programmatische Aussagen machen, davon bin ich
überzeugt.
Man
wird bei allen Kandidaturen für den 13. September Stärken und
Schwächen finden, die Bürgerinnen und Bürger Maintals werden
sicher ausreichend Gelegenheit haben, sich damit zu befassen. Mein
Frauenbild jedenfalls habe ich in den Äußerungen von Herrn Gerhard
und Herrn Fuhrmann nicht wiedergefunden.
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Sicherlich
stecken in der Pressemitteilung, die inzwischen auch auf Facebook zu lesen
ist, verschiedene Botschaften, die den Bürgermeisterkandidaten gegenüber
dem Wettbewerb abgrenzen sollen. Sie trifft jedoch absolut die Meinung
vieler Maintaler Bürger, die die erwähnten Beiträge mit Stirnrunzeln
lasen und eigentlich erwarteten, dass sie seitens der Zeitung
geradegerückt werden. Vielleicht wird die Pressemitteilung dann
erscheinen, wenn eine gegensätzlich formulierte weitere Pressemitteilung
von anderer Seite die Wirkung aufhebt. Dann ist man als Zeitung fein aus.
Der
Leserbrief von Herrn Fuhrmann geht auf subtile Art mit der Kandidatur von
Monika Böttcher um. Seine Argumentation, Frau Böttcher solle
Kinderbeauftragte bleiben, weil sie das sehr gut mache, ist von der
Argumentation her absurd. So könnte er jedem der Kandidaten, der
beruflich oder im Vereinsleben beachtliches leistet, mit gleichem Argument
eine Kandidatur ausreden. Wieso fragte Herr Fuhrmann seinerzeit nicht,
warum der jetzige Bürgermeister nicht besser seiner beruflichen
Ausbildung und Berufung folgte? Oder wäre die Antwort zu einfach gewesen?
Bei Frau Böttcher erscheint ihm die Frage angemessen. Seltsam!
Beachtenswert
finde ich von Friedhelm Duch außerdem, wie er mit dem
Ansinnen seiner Mitwettbewerberin umgeht und sie verteidigt. Wenn es um grundsätzliche Fragen geht, scheint er eine
klare Linie zu fahren. Da muss einfach auch gesagt werden, was Sache ist.
Veröffentlicht
am 23.04.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Karl-Werner
Fuhrmann, der ehemalige Vorsitzende des VdK Bischofsheim
schrieb am 18. April 2015 einen offenen Brief im Maintal
TAGESANZEIGER an Monika Böttcher, die
Bürgermeisterkandidatin, mit folgendem Wortlaut:
"Sehr
geehrte Frau Böttcher,
der
Zeitung entnahm ich, dass Sie für das Bürgermeister-
amt
kandidieren wollen. Sie erfüllen damit eine Forderung unseres
Grundgesetzes, dass die Leistungen von Mann und Frau zwar nicht
gleichartig, aber "gleichwertig" sind. Lobenswert.
Erschüttert
bin ich jedoch, dass Sie das selbstgewählte und würdevolle
Ehrenamt als Kinderbeauftragte damit abgeben wollen, was
für Frau Kaudelka immer eine Lebensaufgabe darstellte.
Gibt
es nichts Schöneres, als für die Chancengleichheit der Kinder zu
kämpfen, ihnen soziale Kompetenzen zu vermitteln und den
Migrantenkindern wertvolle Hilfe zur Integration zu geben? Auch
behinderte Kinder dürfen nicht an den Rand unserer rücksichtslosen
Gesellschaft gedrängt werden. Sie wind - wie wir alle -
"wertvolle Geschöpfe Gottes". Ich hoffe, dass Ihre
Ehrenaufgabe kein Job, sondern eine einzigartige Berufung ist.
Überlegen
Sie daher noch einmal Ihre Entscheidung. Die Kinder und Eltern
unserer Stadt werden Ihnen sicherlich dankbar sein, wenn Sie auch
weiterhin Ihre ganze Kraft für die Zukunft unserer Kinder
verwenden. Wie sieht im übrigen Ihr politisches Konzept für die
Weiterentwicklung unserer Stadt aus?"
Hier
scheint Herr Fuhrmann einige Dinge ganz speziell zu sehen. Zunächst
war die direkte Vorgängerin von Frau Böttcher im Ehrenamt nicht
Frau Kaudelka, sondern eine junge Dame, die nach kurzer Zeit erkannte, dass sie nicht die richtige Person für das Amt
war. Eine
ähnliche moralische Ansprache erfolgte damals nicht. Die Sache mit
der "Lebensaufgabe" hatte einen ganz triftigen Grund. Frau
Kaudelka war als Kindererziehungslegende auf Lebenszeit ins Ehrenamt
eingesetzt worden. Als sie das Amt nicht mehr ausüben
konnte, bedurfte es einiger Anstrengungen, diese Verpflichtung
wieder zu lösen. Eigentlich ging das nur, indem man eindringlich
auf sie einwirkte, das Amt von sich aus nieder zu legen. Die
nachfolgende neue Berufung erfolgte natürlich ohne diesen
unsinnigen Passus.
Hiervon
nun abzuleiten, dass Frau Böttcher dies ebenfalls als Lebensaufgabe
ansehen sollte, ist völlig haltlos.
All
die Aufgaben, die Herr Fuhrmann an das Amt der Kinderbeauftragten
knüpft, sind übrigens in erster Linie klare Ansagen an den
städtischen Fachbereich, hierfür gute Voraussetzungen zu schaffen.
Als Bürgermeisterin könnte sie dort noch stärkere Zeichen setzen,
wo es bisher noch klemmt. Eine Kinderbeauftragte kann nur als Anwalt der Kinder fungieren und
immer wieder die Qualität der Maßnahmen überwachen und Akzente
setzen. In dieser Funktion hat Frau Böttcher vorbildlich
gearbeitet. Sie übt ihr Amt nicht als legendäre Kindergärtnerin
aus. Frau Böttcher kandidiert für das Bürgermeisteramt,
weil viele Personen in ihrem Umfeld in ihr eine kompetente und
systematisch vorgehende Pragmatikerin sehen, die ein Gegengewicht zu
Fraktionen sein könnte, wenn es um Sachpolitik geht. Dass sie als
Kinderbeauftragte gute kommunalpolitische Einblicke hatte, sollte
sich auszahlen können. Die Ansichten von Herrn Fuhrmann gehen in
die falsche Richtung und die Frage nach dem "politischen
Konzept" ist - an eine parteiunabhängige Kandidatin gerichtet
- recht
seltsam. Welche sachbezogenen und organisatorischen Schwerpunkte sie
setzen würde, wird sie sicher bald darlegen.
Klaus
Klee |
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Politische
Reanimation einer Stadt
Maintal
ist eine Stadt im Rhein-Main-Gebiet mit 40.000 Einwohnern, eine Stadt, in
der gelebt und geschlafen wird, eine Stadt, die nahezu keine Angebote für
interessante Berufe, gute Verdienstmöglichkeiten und urbanes Leben bereit
hält. Zum Arbeiten fährt man ins Zentrum des Ballungsraums und kehrt
allabendlich nach Maintal zurück, dorthin, wo inzwischen knapp 40% der
Bürger - die über 60-Jährigen - ihren Lebensabend verbringen. In
Maintal wird gewohnt und geschlafen, eine bescheidene Kulturszene genutzt,
die nur von Vereinen gestaltet wird, viel Natur und eine einzige
Tageszeitung genossen. Maintal ist eine Wohn- und Schlafstadt und
so wird sie auch verwaltet. Zur "Wohn- und Schlafstadt" wollen
der Magistrat und die Fraktionen jedoch nicht stehen. Sie glauben, dass
Maintal mehr ist und die Menschen auf irgendetwas warten, sonst wären sie
längst weggezogen. Mehrheitlich erwarten sie bei näherer Betrachtung
jedoch gar nichts (mehr), sie haben sich irgendwie an Maintal gewöhnt.
Wie auch immer - es scheint, als wäre für viele Maintaler Einwohner
Kommunalpolitik, Stadtentwicklung und Infrastruktur kein Thema. Die Frage,
woran das liegt, sollten sich momentan die Bürgermeisterkandidaten
stellen und ernsthaft darüber nachdenken, was sich an der Führung dieser
Stadt ändern muss.
Es
geht um viel mehr als nur um die Besetzung einer Bürgermeisterstelle. Es
geht um einen kraftvollen Neuanfang, ein Heraus aus dem seit Jahren
minimalistisch verwalteten Lummerland. Maintals Lokomotivführer Lukas
dankt ab. Wahrscheinlich hat für ihn das Herumfahren in ein- und
denselben öden Gleisen an Reiz verloren. Jetzt bewirbt sich sein
schwarzer Freund Jim Knopf um den Posten, um irgendwie anders auf den
gleichen Gleisen weiter zu fahren. Außer ihm möchten sich sogar weitere
vier Kandidaten in verantwortlicher Funktion mit Maintal befassen. Die
Frage ist, wie man die Wähler politisch reanimiert und davon überzeugt,
wer wirklich der richtige Kandidat ist. Dazu muss man erst einmal die
Leute erreichen. Es wird Zeit, dass es den Bürgern nicht mehr egal ist,
was in Maintal passiert und dass sie wieder hellwach wählen gehen.
Dazu
müssen die Gründe auf den Tisch, die diese Situation herbeigeführt
haben. Für das gestörte Verhältnis zwischen Bürgern, Politik und
Magistrat ist eine Kette von sachlich nicht nachvollziehbaren
Entscheidungen und Entwicklungen und ein enormer Vertrauensverlust
ursächlich. Nur wer als Kandidat den Mut hat, Fehlentwicklungen und einen
erfolgreichen Weg kraftvoll zu thematisieren, wird etwas in der
Bürgerschaft bewegen. Oder sollen immer wieder nur die Wählerstimmen,
die aus uralten halbtrockenen Kapillarkanälen der Wahlgewohnheiten
aufsteigen, den Ausschlag geben? Für den Amtsinhaber hat das bisher
leider mehrmals gereicht.
Was
macht einen guten Bürgermeister aus?
In
Tausenden Städten und Gemeinden stehen die Bürger vor der Aufgabe, die
richtige Person für das Bürgermeisteramt zu wählen. Eine
Bürgermeisterwahl ist im Grund genommen eine Personenwahl, also muss man
sich mit den Personen befassen und auseinandersetzen, die kandidieren. Man
muss sie unabhängig von Ihren Parteien beurteilen. Man muss ergründen,
ob sie starke Persönlichkeiten sind, die auch ohne ihre Partei
wahrgenommen werden. Leider ist diese Konstellation nur sehr selten
anzutreffen. Parteiunabhängige Kandidaten mit Bekanntheitsgrad lassen
sich dagegen etwas sicherer beurteilen. Besonders dann, wenn man die
Kandidaten mit den Erwartungen vergleicht.
Im
Grund genommen ist der Bürgermeister der Chef der Verwaltung und
Repräsentant der Stadt. Er hat zunächst die Aufgabe, die Stadt im
Rahmen bestehender Gesetze und Verordnungen zu verwalten und Akzente zur
Weiterentwicklung zu setzen, damit alle Chancen der Stadt gewahrt bleiben.
Dazu steht ihm ein großer Verwaltungsapparat zur Verfügung, der alle
Aufgaben erfüllt, der aber permanent den sich ständig verändernden
Anforderungen angepasst werden muss. Dies ist eine Aufgabe, für die man
großes Führungstalent und Können benötigt.
Das
Amt ist vergleichbar mit dem eines Dirigenten, der ein Orchester bestens
besetzen und zu einer größtmöglichen Leistung führen muss. Wer dabei
alle möglichen Instrumente selbst adaptieren will, um sich selbst
kompetenter zu fühlen, ist völlig fehl am Platz.
Autoritätsprobleme
sind ein weiteres Problem. Einer guten Führungskraft bringt man
Autorität entgegen. Schlechte Führungskräfte üben eigenwillig
Autorität aus und zerstören damit Motivation und Leistungsbereitschaft.
Hier muss man sich genau ansehen, durch was ein Kandidat bisher in
Erscheinung trat, wie groß sein bisheriger Einflussbereich und
persönlicher Erfolg war und welche Autorität ihm entgegengebracht
wurde.
Erfreulicherweise
sind Juristen in öffentlichen Ämtern wieder auf dem Rückzug. Sie halten
sich für alles bestens geeignet, können jedoch nur selten schöpferisch
tätig sein. Sie drehen und biegen alles so hin, wie sie es brauchen und
checken nur, ob sie sich noch auf dem Boden der Legalität befinden.
Überschreiten sie bestimmte Grenzen, setzen sie darauf, dass es niemand
auf einen Rechtsstreit ankommen lässt. Manchmal hilft da die Duldung
einer kleinen Unregelmäßigkeit der Gegenpartei und die Sache ist für
sie entschärft. Die Maintaler Kommunalpolitik ist voller Beispiele,
besonders im Bereich des Immobiliengeschäfts. Juristen - nein Danke!
Umso
souveräner ein Bürgermeister ist, desto freier kann er Kräfte wirken
lassen. Gerade im Bereich der Bürgerbeteiligung lassen sich über
positive Führungseigenschaften Ressourcen sichern, die das Spektrum der
Möglichkeiten einer Verwaltung enorm erweitern. Dazu gehört ein fairer
Umgang mit leistungsbereiten fachkundigen Bürgern, Offenheit und
Transparenz, auch wenn damit Schwachstellen der Verwaltung oder des
eigenen Handelns aufgedeckt und thematisiert werden. Hierbei ist die
Verwaltung positiv auf Veränderungen einzustellen und deren Offenheit
gegenüber Veränderungen zu erwirken. Leider wurden entsprechende über
Bürgerbeteiligungsprozesse eingeleitete Entwicklungen in der
Vergangenheit abgebrochen oder hintertrieben, ehe sie Wirkung entfalten
konnten. Das waren eindeutig Führungsschwächen, die sehr viel Engagement
zerstörten.
Ein
neuer Bürgermeister oder Bürgermeisterin muss einen Paradigmenwechsel im
Amt und der Verwaltung herbeiführen. Das geht nicht ohne personelle
Veränderungen ab. Bei jedem Kandidaten stehen dabei andere Personen im
Fokus, mit denen bestimmte Erfahrungen gemacht wurden. Nur über
Korrekturen lässt sich bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Verwaltung der erforderliche Motivationsschub auslösen. Das System der
ausgelebten hierarchischen Abhängigkeit muss in einigen Bereichen der
freudigen Leistungserbringung innerhalb gelockerten Ermessensspielräumen
weichen. Dazu muss eine zeitgemäße Mitarbeiterführung gefördert
werden, wie sie in der freien Wirtschaft üblich ist. Das staubtrocken
Verwaltungsdenken mit Spielräumen für loyale Privilegierte ist absolut
nicht mehr zeitgemäß.
Auf
dem Posten ist also Können und Talent gefragt, das nur ganz bestimmte
Menschen haben. Das zu erkennen, bedarf großer Lebenserfahrung und eines
Interesses daran, Maintal nach vorn bringen zu wollen. Vielen Bürgern ist
das leider immer noch völlig egal. Hätten sie sich bereits in
Bürgerbeteiligungsprozessen eingebracht, würden sie wissen, von was ich
rede.
Veröffentlicht
am 11.04.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Maintal
hat nun offiziell seinen 5. Bürgermeisterkandidaten. Zehn der
zwanzig Mitglieder der Maintaler Grünen (0,025% der Einwohner)
nominierten kraftvoll und einstimmig den bisherigen
stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Friedhelm Duch
zu ihrem Bürgermeisterkandidaten.
Selbstbewusst
stellte er den Erschienenen vor, welche Schwerpunkte er als
Bürgermeister setzen könnte, wenn man ihn wählen würde.
Irgendwie scheint sein Ziel aber zunächst nur bis zur Stichwahl
gesteckt zu sein, wie man dem TAGESANZEIGER entnehmen konnte. Aber
auch das ist bereits sehr ambitioniert, wenn man bedenkt, dass die
Wähler - also die, die sich derzeit dafür interessieren - sich
zwischen 5 Bewerbern entscheiden sollen. Wenn es nach dem
TAGESANZEIGER geht, könnte sich die Zahl bis zum Ablauf der
Meldefrist im Juli sogar noch erhöhen. Maintal wäre damit in der
glücklichen Lage, über genügend Kandidaten zu verfügen, die
glauben, das Zeug zum erfolgreichen Bürgermeister zu haben. Bei den
letzten Wahlen kandidierten ebenfalls mehrere Kandidaten, weil sie
sich das zutrauten. Die SPD traute das sogar einer Dame zu, die
weder einen Eindruck erzeugen noch eine Eindruck hinterlassen
konnte. So griffen die Wähler wieder auf das kleinere Übel
zurück.
Am
Ende seines Lateins angekommen kam dann der Hilferuf zur
verstärkten Bürgerbeteiligung und zum Bürgerhaushalt. Viele
Personen können sich deshalb inzwischen zutrauen, das Amt besser
auszufüllen. Für Kandidaten der Parteien ist der
Bürgermeisterwahlkampf zudem eine vorgezogene Möglichkeit für den
Kommunalwahlkampf, denn bereits im März nächsten Jahres wird
wieder gewählt. Da kann man doch schon mal trommeln, gerade, wenn
die Ausgangsbasis der eigenen Partei alles andere als rosig ist und
man große Probleme bekommen wird, eine Liste zu füllen, die über
die gesamte Legislaturperiode ausreicht. Es mag Wähler geben, die
das verstehen und sogar unterstützen. Ich gehöre nicht dazu.
Klaus
Klee
|
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Attribut
"Vollblut-Maintaler"
Nun
schickt die Maintaler CDU mit Markus Heber einen Maintaler
ins Rennen, der sich selbst als "Vollblut-Maintaler"
bezeichnet. Seltsam ist dabei, dass er einen Begriff aus der Pferdezucht
benutzt. Mit "Vollblut" charakterisiert man normalerweise
Zuchttiere mit englischer und arabischer Abstammung. Wahrscheinlich war
die Formulierung aber nur schlecht bedacht und es war damit eher
"waschechter Maintaler" gemeint. Als Kabarettist und Satiriker
reizt mich natürlich diese bildhafte Sprache, mit der womöglich
besondere Qualitäten vermittelt werden sollten. In meinem Umfeld
spöttelte man jedoch bereits, der angebliche
"Vollblutmaintaler" werde eher als "blasser Ludwig"
empfunden. Das ist Markus Heber nun ganz und gar nicht. Zu
seiner Nominierung waren nämlich extra der CDU-Landtagsabgeordnete Heiko
Kassekert, dessen Vorgänger Alois Lenz, Hanaus
Oberbürgermeisterkandidat Joachim Stamm und der Amtsinhaber
Erhard Rohrbach sowie einige Fraktionsmitglieder erschienen,
um dem Kandidaten Glanz zu verleihen. Die Bundestagsabgeordneten Dr.
Peter Tauber und Katja Leikert allerdings, für die
er intensiv Wahlkämpfe ausgerichtet hatte, waren wohl verhindert oder ein
Abstecher in die Provinz war ihnen zu unattraktiv.
Den
Rest des Glanzes musste er schließlich selbst unter Gleichgesinnten
versprühen, was durchaus gelang. So langte es am Ende für ein starkes
Ergebnis, das von Markus Heber dann auch mit der gängigen
Floskel des "Dankes für das entgegengebrachte Vertrauen"
garniert wurde. Damit steht der vierte Bewerber ums Amt des
Bürgermeisters fest. Das Grüne Osterei wird wohl noch gemalt und soll
kurz nach Ostern nominiert werden. Somit bemühen sich insgesamt 5
Kandidaten um das Maintaler Bürgermeisteramt und eine Stichwahl ist wohl
unausweichlich.
Wie
groß wird das Wahlinteresse sein?
In
der Vergangenheit interessierten sich viele Wahlberechtigte eher nicht
oder nur mäßig für die Bürgermeisterwahl, so dass Erhard
Rohrbach stets auf den Mobilisierungsgrad innerhalb der CDU und
die Wahlempfehlungen anderer Parteien - speziell in Hochstadt und
Wachenbuchen sowie zur Briefwahl - rechnen konnte. Ob davon auch Markus
Heber profitieren kann, ist angesichts der diesjährigen
Konkurrenz fraglich. Die Ära Rohrbach ist diesbezüglich nun endgültig
vorbei. Monika Böttcher bekommt als parteilose Kandidatin
bereits viel Zuspruch, Sebastian Maier (SPD) befindet sich
in ähnlicher Situation wie Markus Heber (CDU) und Klaus
Gerhard (FDP) will mit Bodenständigkeit punkten. Mal sehen, was
die Grünen anzubieten haben!?
Interessanter
Wahlkampf?
Der
Wahlkampf wird möglicherweise interessant, denn die Wähler müssen sich
ja von den Kandidaten ein Bild machen. Was dabei die jeweils eigenen
Parteimitglieder über ihre Kandidaten verkünden, ist sekundär und von
deren Absicht bestimmt. Bei politisch interessierten Bürgerinnen und
Bürgern wird der generelle Eindruck von Politikern eine Rolle spielen,
wie sie in der Vergangenheit mit Beschlüssen des Parlaments umgingen. Der
bisherige CDU-Bürgermeister hatte einen ganz persönlichen Umgang mit
Beschlüssen, die ihm zuwider waren. Aber auch Sebastian Maier
und Markus Heber ignorierten vorübergehend einen Beschluss
zur Sportstätte in der Grünen Mitte und ernteten damit großes
Unverständnis. Klaus Gerhard ist unvorbelastet, muss wohl
aber auch der Linie der FDP folgen, die im Bürgerhaushalt eine sehr
umstrittene Rolle spielte. So gesehen liegen die Karten für Monika
Böttcher gar nicht schlecht.
Wahlempfehlungen
zur Stichwahl
Das
Verhalten der im ersten Wahlgang unterlegenen Kandidaten wird vor der
Stichwahl besonders interessant, wenn sie eine Wahlempfehlung aussprechen.
Hier begünstigten die Grünen und die FDP stets den CDU-Kandidaten, was
nicht ohne Auswirkung blieb.
Maintals
Wähler sollten sich ihre Entscheidung nicht zu leicht machen, denn in
mancherlei Hinsicht ist in nächster Zeit ein allerletztes Aufspringen auf
für Maintal fast abgefahrene Züge notwendig. Das bedarf einer
talentierten Führung und absoluter Sachpolitik.
Maintal
muss sich langsam mal ein Profil zulegen, mit dem es im städtischen
Wettbewerb in der Region punkten will. Dabei spielt womöglich neben der
Familienfreundlichkeit auch die Attraktivität für Senioren ein große
Rolle, die einen immer größeren Anteil der Bevölkerung stellen. Das
setzt bestimmte Akzente in der Stadtentwicklungsplanung voraus. Dazu
gehört zwar nicht ein neues Rathausgebäude, wie es in den Köpfen von
CDU und SPD herumschwirrt, aber eine menschenfreundliche Infrastruktur und
bezahlbarer Wohnraum. Es kann also spannend werden - auch oder gerade für
"Vollblut-Maintaler".
Veröffentlicht
am 03.04.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Nun
blasen sich wieder die Kugelfische der Parteien auf, um mit Blick auf die
Kommunalwahl 2016 Substanz zu demonstrieren. Dafür halten sie
offensichtlich den Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl für besonders
geeignet. Nach dem bundesweiten Absturz der FDP wird dort ganz besonders
gepumpt, um auf Wahrnehmungsgröße zu kommen. Aber auch die Grünen, die
bei der letzten Wahl lediglich das Reaktorunglück von Fokushima rettete,
stehen zur Kommunalwahl vor dem Problem, ihre Liste so zu füllen, dass
sie für alle Eventualitäten einer Amtszeit gerüstet sind. Das gelang
ihnen im momentanen Parlament nur mit argen Klimmzügen. Dennoch
verkünden sie lauthals, einen Bürgermeisterkandidaten stellen zu wollen.
Das mag verstehen, wer will! Wenn
es bei den Grünen bisher klemmte, halfen ihnen in der Vergangenheit
parteilose Kandidaten aus der Patsche. Ich erinnere mich noch gut an die
Versammlung zur Listenaufstellung der letzten Kommunalwahl, als der Geist
von Peter Arendt noch im Raum schwebte und gerade deswegen viel von
"Erneuerung" die Rede war. Da fiel immer wieder der Satz "gut,
ich gehe auch auf die Liste, aber ganz hinten, damit ich als Nachrücker
nicht infrage komme...". Genau diese Personen sitzen heute für
die Grünen im Parlament. Die Grünen werden jetzt wieder Ausschau nach
parteilosen Kandidaten halten und ich befürchte, dass sie mangels
Substanz nach Monika Böttcher schielen. Deren Stärke ist jedoch gerade
die Unabhängigkeit, die sie auf keinen Fall opfern sollte. Wahrscheinlicher
dürfte sein, dass es Friedhelm Duch auf die Bürgermeisterkandidatur
abgesehen hat. Ob das allerdings denjenigen schmeckt, die gerade dabei
sind, an der Politik Blut zu lecken, bleibt abzuwarten. Am 9. April wissen
wir mehr.
|
Der
große Wurf?
Die
aktuelle Nachricht, dass Monika Böttcher für das Amt des
Maintaler Bürgermeisters kandidiert, schlug wie eine Bombe ein. Seit 2009
ist sie Maintals Kinderbeauftragte und nicht nur in dieser Funktion sehr
erfolgreich ehrenamtlich tätig. Mit ihrer gewinnenden Art und äußerst
klugem taktischem Verhalten bewegt sie, was sehr oft nur schwer zu bewegen
ist. Bezeichnend und vielleicht sogar richtungsweisend für ihr
zukünftiges Wirken war das Bild, als sich Maintals honorigster Bürger Dr.
Jürgen Heraeus in seiner Rolle als UNICEF-Präsident anlässlich
des 25. Geburtstags der UN-Kinderrechtskonvention ins Goldene Buch der
Stadt Maintal eintrug. Ihre Anwesenheit unterstrich einmal mehr ihre hohe
Kompetenz.
Mit
Monika Böttcher steigt eine Maintaler Kandidatin in den
Ring, der trotz vier weiterer Kandidaten, von denen zwei bisher nur
avisiert sind, ein Sieg im Handstreich zuzutrauen ist. Das könnte daran
liegen, dass Monika Böttcher die meisten Trümpfe
hinsichtlich Talent, Können und unabhängiger Sicht auf die Maintals
Sachthemen auf sich vereinigt. Wer Sitzungen und Gesprächen mit ihr
beiwohnte, spürte die besondere Ausstrahlung, die von ihr ausgeht. Die
wesentlichsten der bisherigen Vorgehensweisen des Amtsinhabers wären mit Monika
Böttcher im Amt absolut undenkbar. Die Bürger ziehen in vielen
Städten und Gemeinden aus gutem Grund parteilose und unabhängige
Kandidaten vor, weil sie keine politischen Lösungen, sondern
Sachentscheidungen bevorzugen. Das ist auch das, was Maintal für die
Zukunft braucht.
Wie
über die Presse bereits angekündigt, feilt sie ihr Wahlprogramm noch
aus, um damit in einen überzeugenden Wahlkampf gehen zu können. Es wird
interessant sein, welche Personen sich unterstützend um sie scharen und
als Multiplikatoren tätig werden. Bei der Wiederwahl des ebenfalls
parteilosen Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber waren es
ebenfalls starke Unterstützer, die den Ausschlag für seinen Erfolg
gaben. Aber gerade an seinem Beispiel ist zu erkennen, wie hoch danach der
Abnutzungsgrad im politischen Spannungsfeld sein kann. Was auch immer ein
Bürgermeisterkandidat oder eine Kandidatin per Wahlprogramm anstrebt, die
Umsetzung hängt einzig und allein von den Fraktionen ab. Sollte Monika
Böttcher das Rennen gewinnen, so gälte es, danach zur
Kommunalwahl im nächsten Jahr das passende Parlament zu wählen. Für die
Parteien mit eigenen Kandidaten ist das eine heikle Sache, denn einer
Mehrheit für Böttcher müssten die Parteien glaubhaft die zu ihrer
Richtung passenden Stadtverordneten präsentieren. Auch in der Verwaltung
wird man jetzt aufhorchen, denn eine Unternehmensberaterin wird ganz
bestimmte Maßstäbe anlegen und dazu die richtigen Arbeitsweisen
einfordern.
Eine
deutliche Abrechnung der Wähler mit der bisherigen Maintaler
Kommunalpolitik wäre ein Desaster für nahezu alle Parteien. Die
bereits nominierten Kandidaten sind auf einem nicht mehr umkehrbaren Weg.
Da müssen sie jetzt durch. Den Kandidaten von CDU und Grünen könnte das
Herz angesichts der Kandidatur von Monika Böttcher in die
Hose gerutscht sein und man wird sehen, ob sie an ihrer Absicht
festhalten. Von Politikern erwartet man ganz einfach, dass sie reelle
Chancen ausloten können und dann auch rechtzeitig erkennen, wenn sie
schlechte Karten haben. Das ist jedoch der Unterschied zwischen Partei-
und Sachpolitik, zwischen aufrichtigem Einsatz für die Allgemeinheit und
persönlicher Karriereplanung.
Dem
Erfolg von Monika Böttcher stehen eigentlich nur die
Gewohnheitswähler im Wege. Die gilt es mit guten Sachargumenten von ihrer
Gewohnheit abzubringen, damit in Maintal wieder das passieren kann, was
die meisten Bürger erwarten und auch wollen.
Veröffentlicht
am 28.03.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Längst
überfälliger Paradigmenwechsel |
Maintal
ist inzwischen bekannt für besondere Frauenpower auf allen
möglichen Gebieten. Nun strebt erstmals eine Maintaler Frau das Amt
der Bürgermeisterin an. Bei dieser Wahl entscheiden allein die
Bürgerinnen und Bürger, wen sie im Bürgermeisteramt haben wollen.
Die Granden der Maintaler Parteienlandschaft können nur mit ihren
eigenen Kandidaten dagegen halten oder sich rechtzeitig mit der
aufkommenden Möglichkeit arrangieren. Da kann es von Nutzen sein,
wenn man sich noch nicht auf einen eigenen Kandidaten festgelegt
hat. Das setzt jedoch das sorgfältige Ausloten der Chancen
des eigenen Kandidaten voraus.
Die
Kinderbeauftragte Monika Böttcher ist davon überzeugt, dass sie
das Zeug für einen "modernen Bürgermeister" hat. Diese
Formulierung allein sollte die Bürger aufhorchen lassen, denn
dieses Attribut kann man bisher keinem der bekannten Kandidaten, die
in Parteien eingebettet sind, vorbehaltlos zuordnen. Dazu ist die
Abhängigkeit zwischen Partei und Kandidat zu stark. In der Praxis
hieße das nämlich, wie es im Maintal TAGESANZEIGER zu lesen war, "Menschen
zu begeistern, überzeugen, motivieren, Projekte zu initiieren und
zu realisieren, Meinungsver- schiedenheiten zu moderieren und
integrieren." Wer da noch die Parteilinie mit einbauen
will, wirkt zwangsläufig genauso weiter, wie der Amtsinhaber.
Letzteres braucht Maintals nicht noch einmal!
Jetzt
werden wieder einige Kritiker das Beispiel Dorothee Diehl zitieren
und darauf hinweisen, wie Maintals Politik mit ihr umging. Hier
sollte aber bedacht werden, dass es solche und solche Frauen gibt,
die Ämter übernehmen und auf ihre spezielle Art ausfüllen.
Dorothee Diehl lässt sich auf keinen Fall mit Monika Böttcher
vergleichen. Allein der Versuch käme einer Verunglimpfung gleich,
auch wenn Dorothee Diehl im Amt durchaus auch vernünftige Wege
einschlug. Persönliche Schwächen und eine mangelnde Streitkultur
brachten sie zu Fall.
Es
wird interessant sein, wie sich die Wettbewerber gegenüber Monika
Böttcher verhalten werden. Denn auch sie sind auf die Stimmen von
Eltern und Menschen mit großen sozialen Erwartungen angewiesen. Da
wird es schwer werden, neben ihr glaubhafter zu wirken. Sie dagegen
kann völlig ungehindert die Finger in Maintaler Wunden legen, die
Maintals Kommunalpolitik und der Magistrat geschlagen haben.
Nachdem
der Erste Stadtrat als parteiloser Amtsinhaber immer noch nicht die
Erwartungen eines ersten Anwalts der Bürger im Rathaus erfüllt,
könnte Monika Böttcher die richtigen Impulse setzen. Sie ist
bestens dafür ausgebildet und könnte die Verwaltung auf einen
neuen Weg bringen und einzig auf die Bedürfnisse der Bürger
ausrichten. Es stünde ein Paradigmenwechsel bevor.
Klaus
Klee
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Identifikationsproblem
Wenn
man derzeit durchs Maintaler Rathaus wandelt, fallen eine Menge künstlerisch
und technisch anspruchsvolle Fotografien der Fotografenmeisterin Anne
Schallhaas-Wöll aus Dörnigheim auf. Sie portraitierte rund 400
Personen und Personengruppen unter dem Motto "Ich bin
Maintal" in Anlehnung an die merkwürdige
Bildzeitungs-Headline "Wir sind Papst", die
inzwischen eine Art Kultstatus erreichte. Wer also der Meinung war, er
oder sie sei Maintal oder mache Maintal aus, ließ sich unverbindlich
ablichten, um Teil einer Ausstellung zu werden, die noch bis zum
Gründonnerstag 2015 im Maintaler Rathaus zu sehen ist. Begleitet wird die
Aktion vom Kulturbüro der Stadt Maintal, das darin ein kulturelles und
künstlerisches Highlight sieht. Das Ganze hat jedoch seinen Preis, der
ins Verhältnis zum kulturellen Nutzen und zum Motto gestellt werden muss.
Nach der Ausstellung sind die Bilder in zwei verschiedenen Formaten für
40 bzw. 65 Euro pro Stück im Atelier Schellhaas käuflich zu erwerben.
Mit 15 Euro unterstützen die Käufer das Dörnigheimer JUZ, was
natürlich eine lobenswerte Sache ist. Trotz kultureller Dimension dürfte
es sich um ein sorgfältig durchgerechnetes Projekt handeln, wie es zum
Beispiel alljährlich Fotografen zu Fastnachtssitzungen mit dem Publikum
praktizieren - nur irgendwie künstlerisch anspruchsvoller. Was unter dem
Strich bleibt, sind die Fragen, was eigentlich zur Identifikation der
Modelle mit der Stadt Maintal führte.
-
War
es die eigene empfundene Wichtigkeit oder gar die demonstrierte eigene
Unvollkommenheit, die dazu führte, sich adäquat mit Maintal zu
identifizieren?
-
Sollte
damit demonstriert werden, dass Maintal so werden soll, wie man sich
selbst für strukturiert hält?
-
Oder
war es das Empfinden, dass Maintal natürlich nicht besser sein kann,
als dessen Bewohner?
Die
Beantwortung dieser Fragen hängt davon ab, ob man Maintal oder sich
selbst zum Maßstab der Bewertung macht. Das bedarf entweder eines großen
Selbstbewusstseins oder ebenso großer Einfalt. So ist auch zu erklären,
dass sich Maintaler Persönlichkeiten eher nicht unter den Fotografierten
befinden.
Wie
man an den Bildern sieht, folgten allerdings einige engagierte Bürger
ebenso dem Aufruf wie Bürgerinnen und Bürger, die in der Öffentlichkeit
völlig unbekannt sind. Wo diese den Maßstab zur Erfüllung des Mottos "Ich
bin Maintal!" anlegten, ist kaum oder nur schwer
nachzuvollziehen. Hier war es wohl eher der Wunsch, zu denen zu gehören,
die Maintal ausmachen.
Für
meine Person habe ich die Nicht-Teilnahme bereits recht früh beschlossen,
weil nicht absehbar war, wie "rund" das dabei entstehende
Gesamtbild derer sein würde, die sich mit Maintal identifizieren. Die
absehbare Beliebigkeit der späteren Aussage mag dem Maintaler Kulturbüro
genügen, mir und vielen Anderen, die dem Aufruf nicht folgten, jedoch
nicht. Diese Fragen beantworteten sich
dennoch selbst immerhin 1% der Maintaler Bevölkerung, wie das Ergebnis
zeigt. Dies ist eine ähnliche Quote, wie man sie auch bei Kaffeefahrten
registriert, bei denen zunächst auch erst einmal alles kostenlos ist, bis
man am Ziel angekommen ist. Auch hier wird niemand gezwungen, etwas zu
kaufen, viele Teilnehmer tun es jetzt dennoch, zumal im Fall der Aktion
"Ich bin Maintal!" ein Teil des Erlöses einem guten
Zweck zugeführt wird.
Der
Zweck heiligt bekanntlich die Mittel!
Veröffentlicht
am 28.03.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Werbung
für ein Phantom
Der
große Wurf für Maintals Bürgermeisterwahlkampf ist 6 Monate vor der
Entscheidung immer noch nicht komplett. Ende März will die
CDU-Mitgliederversammlung entscheiden und im April runden die Grünen das
Angebot ab. Dann können die Kandidaten zeigen, wer der große Wurf für
Maintal sein könnte. Die Wähler scheinen sich momentan noch nicht für
den Wahlkampf zu interessieren. Wenn man jedoch im Maintal
TAGESANZEIGER die Leserbriefe fleißiger CDU-Mitglieder zugunsten des
noch gar nicht nominierten Kandidaten Markus Heber liest,
entsteht der Eindruck, dass die Gefahr besteht, dass sich viele
CDU-Mitglieder am Ende gar nicht für ihn entscheiden könnten.
Schließlich kommt es bei der Nominierung nicht zu einem Showdown zwischen
dem Amtsinhaber und seinem angeblich schärfsten innerparteilichen
Kritiker, sondern die Mitglieder werden womöglich nur einem sorgfältig geplanten Wachwechsel im Rathaus beiwohnen. Erhard
Rohrbach bekam seinen ehrenhaften Rückzug zum selbst bestimmten
Zeitpunkt und entgeht einer unangenehmen Demontage. Markus Heber
muss zugunsten der Ruhe in der CDU den späten Nominierungszeitpunkt hinnehmen. Das dürfte auch
das nicht geschlossene CDU-Lager längst bemerkt haben und es vor eine
große Zerreißprobe stellen.
Für
den Amtsinhaber wäre die Demonstration der Alternativlosigkeit zu seiner
Person innerhalb der CDU bei einer Nichtnominierung Hebers der letzte Triumph seiner
Amtszeit. Dem wollen
offenbar die Befürworter Hebers und Kritiker Rohrbachs entgegenwirken, indem sie bereits jetzt schon für ein Phantom
werben, damit es nominiert wird.
Funktionsträger
von Maintals SPD sensibilisierten heute die Leser mit einem Leserbrief im Maintal
TAGESANZEIGER, dass Markus Heber von dessen
Befürwortern fast täglich per Leserbrief über den grünen Klee gelobt
wird, als sei er bereits nominiert. Informierte Bürger bzw.
Wähler muss man eigentlich nicht darauf hinweisen, dass bisher nur das
CDU- Lager solche Ansichten teilt. Vielleicht muss man damit ja die
notorischen Gewohnheitswähler auf diese einseitige
Werbung hinweisen. Für sie ist die Tatsache, dass sie ihren Lieblingskandidaten
nun nicht mehr wählen können, bereits eine Situation, die sie dazu
verleiten könnte, bei der Nominierung und der Wahl zuhause zu bleiben. Die Hoffnung, dass sie nun einen
SPD-Kandidaten wählen könnten, ist jedoch sehr weit hergeholt.
Bei
den beiden bereits nominierten Kandidaten läuft der Wahlkampf langsam an.
Während Sebastian Maier bereits kurz nach der Nominierung
mit geplanten Zukunftsgesprächen aber mit geringer öffentlicher
Wahrnehmung durchstarten wollte, finden Maintals Bürger nun
Grußpostkarten von Klaus Gerhard in ihren Briefkästen vor,
mit denen sie zu Treffpunkten auf offener Straße eingeladen werden, um
ihn persönlich kennen zu lernen. Das Argument, "Ich habe Sie
heute leider persönlich nicht angetroffen", sollten Sie so
verstehen, wie es wirklich war: er hat es persönlich gar nicht versucht.
Es handelte sich um eine reine Postwurfaktion. Ob ein Start mit einer
solchen Finte Vertrauen erzeugt, darf bezweifelt werden.
Sebastian
Maier will dagegen bis September ca. 8.000 Haushalte persönlich
aufsuchen, um für sich zu werben. Man kann zusätzlich gespannt sein, wie
die noch nicht nominierten Kandidaten vermitteln wollen, dass sie der
große Wurf für Maintal sind. Das geht ebenfalls nur mit Klinkenputzen!
Maintal
ist gespannt, was die noch ausstehenden Nominierungen ergeben. Eines ist
jedoch klar: Allen Kandidaten sollte man gewaltig auf den Zahn
fühlen. Wer das Rennen macht, muss nicht die Leistung des Amtsinhabers
bringen, er muss völlig neue Maßstäbe setzen und die Stadtverwaltung so
aufrüsten, dass etwas mehr als nur verwalten möglich ist. Das erfordert
Weitblick, Standhaftigkeit, Engagement, Talent und Können.
Veröffentlicht
am 21.03.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Dem
Kandidaten sind die Hände gebunden |
Das
ist nun mal eine blöde Situation, wenn man schon für sich werben
könnte, aber man noch gar nicht nominiert ist. Dem designierten
CDU-Bürgermeisterkandidat Markus Heber läuft die
Zeit weg. Das wissen auch treue Anhänger Hebers und sorgen über
Leserbriefe für eine in ihren Augen positive Stimmung. Leider
vergessen sie, dass die Leser die vorgebrachten Argumente eher
negieren, weil sie das Gefühl haben, Markus Heber sei
nicht Manns genug, für sich selbst zu sprechen. Würde er
vorpreschen, würde er die im CDU-Lager noch unentschlossenen Mitglieder verärgern, weil
er ihre Zustimmung noch gar nicht hat. Die Strategie ist
offensichtlich von Rohrbach-Anhängern oder gar von Rohrbach selbst
geprägt und wirft einige Fragen auf.
Nach
nun fast 18 Jahren Erhard Rohrbach tritt Maintal auf
der Stelle. Über Bürgerbeteiligungsprozesse traten nun die Gründe
für diesen Zustand deutlich in den Vordergrund. Die bisherige
mangelnde Transparenz bei Vorgehensweisen des Magistrats und der
Verwaltung behindert die effektive Zusammenarbeit zwischen Bürgern,
Politik, Magistrat und Verwaltung. In diesem Wahrnehmungsschatten
konnten Weichen für Investoren und Interessengruppen gestellt
werden, ohne finanzielle Positiveffekte zu erzielen. Gerade beim
Bürgerhaushaltsprozess wurde deutlich, wie wenig schlüssige
Informationen die Fraktionen zur Bewältigung der jährlichen
Haushaltsberatungen und des laufenden Geschäfts haben. Das Projekt Bürgerhaushalt wurde
schnell wieder beendet bzw. in andere Bahnen gelenkt. Was bleibt,
ist der schlechte Eindruck, den gerade der Bürgermeister dabei
hinterließ. Nachdem in 5 Jahren fünf Fraktionsvorsitzende
desillusioniert das Handtuch warfen - unter ihnen gleich zwei
CDU-Fraktionsvorsitzende, ist klar, dass sich etwas ändern muss.
Der Amtsinhaber ist mit seinem Latein am Ende und versucht nun,
abschließend eine positive Bilanz zu konstruieren.
Dass
man mit diesem Spiel auf Zeit zu Lasten seines angeblichen
parteiinternen Gegners den ehrenvollen Abgang Rohrbachs wichtiger
einschätzt als die Zukunft, spricht Bände. Bis zu seiner
Nominierung wird Markus Heber wohl noch die
öffentliche Lobhudelei seiner Anhänger ertragen müssen. Aber
dann...!!!?
Klaus
Klee
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Maintal
bald ohne lokale Presse?
Die
DKP Main-Kinzig spielt zwar in der politischen Wahrnehmung der
Bürgerschaft keine große Rolle, sie greift jedoch immer wieder Themen
auf, um die die Presse eine großen Bogen macht. Die Presse scheint stets
zu wissen, was ihre Leserschaft interessiert oder nicht zu interessieren
hat. Zumindest entsteht immer wieder dieser Eindruck. Nun gibt es in der
Region ein Thema, das nicht nur die Maintaler Lokalzeitung, sondern auch
deren Mutterhaus betrifft. Das wird natürlich von der Redaktion des
Tagesanzeigers nicht aufgegriffen, weil davon Arbeitsplätze abhängen
(!?). Man wartet lieber ab, bis es zu spät ist, anstatt die Leserschaft
rechtzeitig zu sensibilisieren. Ich frage mich, was sich die
Redaktionsmitglieder und die Verlagsleitung dabei denken, wo es doch auch
um das öffentliche Interesse geht.
Die
DKP Main-Kinzig schrieb am 10. März 2015:
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Heimat-Zeitungen
vor dem Aus?
Schon
seit etlichen Wochen hängen an dem Verlags- und Redaktionsgebäude
des Tagesanzeigers in Maintal Schilder "Zu verkaufen oder
vermieten". Der Hanauer Anzeiger als Muttergesellschaft hat den
Mietvertrag, der zum 31. März ausläuft, nicht verlängert. Selbst
drei Wochen vor Ultimo ist den Beschäftigten nicht bekannt, wohin
die Reise geht.
Doch
auch die "Mutter" Hanauer Anzeiger schwebt im Ungewissen.
Wie uns mehrfach berichtet wurde, ist die Offenbach Post dabei,
diese Zeitung zu schlucken. So wird der Maintaler trotz des
Druckzentrums der drittältesten deutschen Tageszeitung (Hanauer
Anzeiger) in der Brüder-Grimm- Stadt schon in Offenbach gedruckt.
Die Verantwortlichen hüllen sich in Schweigen, auf Kosten der
Kolleginnen und Kollegen und auch der Leserinnen und Leser. So
stellen sich die Fragen, ob diese beiden Heimatzeitungen kurz vor
dem Aus stehen. Wird es dann für Hanau und für Maintal nur noch
zwei Lokalseiten in einer größer gewordenen Offenbach Post geben?
Somit hätte das Sterben der lokalen Presse auch den Main-Kinzig
erreicht.
Der
Kapitalismus mit seinem Existenzen bedrohenden Konkurrenzkampf
spiegelt sich auch hier wider. Er geht nicht nur mit Arbeitsplätzen
wie mit Schachfiguren um, sondern konzentriert auch die
veröffentlichte Meinung in immer weniger Händen. Wie richtig sagte
schon der damalige Chefredakteur der FAZ Paul Sethe, der garantiert
kein Kommunistenfreund war, in den 60er-Jahren des vorigen
Jahrhunderts: "Pressefreiheit ist die Freiheit von 200
reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten."
Mittlerweile dürfte die Zahl bei unter 50 liegen.
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Soweit
die Information der DKP Main-Kinzig, der eigentlich nichts hinzuzufügen
wäre, wenn Maintal nicht die zweitgrößte Stadt des Main-Kinzig-Kreises
wäre, in der über 40.000 Menschen leben. Zur Maintaler Kultur gehört
natürlich die Presse, die allerdings nur sehr wenig Interesse an Maintal
zeigt. Im Lokalblatt wird neben den Nachrichten, die über Agenturen
importiert werden, leider nur Maintals provinzielle Wäsche
gewaschen.
Hinzu
kommt, dass immer mehr einseitig aufbereitete kommunale Themen aus dem
Rathaus in der Lokalzeitung abgedruckt werden, die zudem parallel
kostenlos über Wochenzeitungen und Anzeigenblätter an die Leser geraten.
Information wird so zur inflationär verbreiteten Ware. Von den
Wochenzeitungen und Anzeigenblättern werden die Artikel weder redigiert
noch kommentiert.
In
der überregionalen Presse wird Maintal nur noch bei Mord und Totschlag
oder bei skandalösen Sachverhalten erwähnt. Die städtischen
Lobhudelei-Infos werden von standesbewussten Redakteuren der
überregionalen Presse nur sehr selten aufgegriffen. Es ist bezeichnend
für Maintal, dass unsere Stadt mit dem Verschwinden des Maintal
Tagesanzeigers und womöglich auch des Hanauer Anzeigers auf
das Niveau des "Stadtjournal Maintal" oder anderer
kostenloser Wochenzeitungen reduziert würde.
Niedergang
ist hausgemacht
Es
liegt aber nicht nur an Maintal, das aus vielen Gründen ein
Schattendasein führt, es liegt auch an der Lokalzeitung selbst, weil
darin nahezu nichts zu lesen ist, was Maintal als interessante Stadt
darstellen könnte. Seit mehreren Jahren werden in der Redaktion und der
Geschäftsführung falsche Prioritäten gesetzt. Die Leser reklamierten
das immer wieder, doch es änderte sich nichts.
Eine
Lokalzeitung muss eigene Standpunkte mutig und mit guten Argumenten
untermauert vertreten können, um attraktiv zu sein. Dagegen stand bisher
permanent die Angst vor dem Liebesentzug von Lesergruppen und
Anzeigenkunden. "Jedem Wohl und niemand Weh" hieß
die Devise, wobei nur noch mehrfach weichgespülte Artikel zu lesen waren.
Vereine erhielten nur noch überschwänglich positiv formulierte Berichte
zu ihren Veranstaltungen, Gruppenfotos konnten gar nicht groß genug sein,
auch wenn der Informationsgehalt gleich Null war. Jeden Monat werden
alberne Geburtstagslisten der Vereine ohne jeden Informationsgehalt
abgedruckt. Hauptsache, man konnte Leser erreichen.
Die
komplette Seite drei der Ausgabe kann jeder Anzeigenkunde zum
entsprechenden Geldbetrag buchen, obwohl sich in einem Presseorgan dort
täglich das abspielt, was eine Zeitung wirklich ausmacht. Die
Bedürfnisse der Leser wurden also immer wieder mit Füßen getreten. Der
Anteil der selbstrecherchierten lokalen Informationen fällt weit hinter
viele belanglose Artikel zurück. Die Leser brauchen täglich kaum mehr
als fünf Minuten, um das in der Zeitung zu lesen, was sie wirklich
interessiert. Wären nicht die Leserbriefe und die Selbstdarstellungen der
Parteien und Interessengruppen, so wäre nur der Maintaler Sport das, was
die Zeitung interessant macht. Dennoch hat die Zeitung eine treue
Leserschaft. Warum wohl!?
Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS bald einziges lokales Presseerzeugnis?
Außer
dem Maintaler Tagesanzeiger und dem Hanauer Anzeiger gibt es nahezu kein
weiteres Medium, das Maintaler Verhältnisse aus eigenem Antrieb
thematisiert und kommentiert. Die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
rückt dadurch zunehmend in den Fokus. Sie erscheint zwar nur viermal im
Jahr, greift jedoch zunehmend Themen auf, die nicht nur Senioren
interessieren. Die Redaktion orientiert sich am gültigen Pressekodex und
präsentiert sich mutig und unabhängig. Das ist einigen engagierten
Redakteuren zu verdanken.
Aber
auch die Maintaler Seniorenzeitung ist von der Finanzierung,
beziehungsweise von der Anzeigenwerbung abhängig. Seit vielen Jahren
unterstützen engagierte Inserenten das soziale Engagement der
ehrenamtlich tätigen Redaktion, damit das 40-seitige farbige Produkt
erscheinen kann. Ohne Kostendeckung geriete die Maintaler Seniorenzeitung
möglicherweise in die finanzielle Manövriermasse städtischer
Haushaltsberatungen. Die Maintaler Seniorenzeitung empfiehlt sich deshalb
bedeutenden Unternehmen als interessantes Objekt für das Social
Sponsoring, mit dem sich hervorragend werben lässt. Der Spagat
zwischen thematischer und finanzieller Unabhängigkeit muss jedoch klar
beherrschbar sein. Das macht eine unabhängige Zeitung aus, obwohl es die
bei näherer Betrachtung eigentlich gar nicht gibt. Das liebe Geld...!
Veröffentlicht
am 15.03.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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So
tun, als sei alles in Ordnung... |
In
der Ausgabe vom 16. März 2015 wurde vom Maintal TAGESANZEIGER
ein Artikel aus dem Maintaler Rathaus veröffentlicht, der
eigentlich dazu geeignet gewesen wäre, der interessierten
Leserschaft zu erklären, wo sie in Zukunft das dort Empfohlene
abliefern kann. Die Rede ist vom Artikel "Das Schreiben für
die Presse üben".
Natürlich
ist es sinnvoll und wichtig, dass Vereinsmitglieder den Umgang mit
der Presse erlernen und üben, damit ihre Artikel oder
Presseinformationen ihren Zweck erfüllen. Hierbei wird vermittelt,
wie man bei Redakteuren Interesse weckt und ihnen gar Texte liefert,
als hätten sie diese selbst geschrieben. Da schreibt der Verfasser
schon mal von sich selbst in der dritten Person, als sei er
interviewt worden. Der geneigte Redakteur, der über den Umfang der
Veröffentlichung entscheidet, soll wenig Arbeit haben und nichts
vergessen, was wichtig erscheint. Das formuliert man angeblich am
besten selbst.
In
Maintal stellt sich jetzt allerdings die Frage nach den zukünftigen
Adressaten der selbsterstellten Artikel, die hier so fleißig geübt
werden sollen. Wer wird sich dafür noch interessieren, wenn der
Hanauer Anzeiger und der Maintal Tagesanzeiger vor Ort keine
direkten Ansprechpartner mehr bieten können? Eine Lokalzeitung lebt
vom engen Kontakt mit der Leserschaft und denen, die Maintals Leben
gestalten. Sie lebt von den Lesern und Abonnenten, die ihrer Zeitung
die Treue halten, auch wenn die Zeitung nicht ganz die Wünsche der
Leser erfüllt. Die Lokalzeitung ist ein Stück Identität. Jetzt
sollte langsam das Geheimnis gelüftet werden, wie es mit der
lokalen Presse weiter geht.
Leider
ist davon bei der Lokalzeitung nicht viel zu spüren. Einzelne
Redaktionsmitglieder haben zwar eine richtige und positive
Einstellung, können dies jedoch nicht wirklich umsetzen. Sie
befinden sich im Spannungsfeld zwischen Finanzen, Interessen und
Erwartungen. Dabei kann kein Produkt entstehen, das beim Lesen Spaß
macht.
Derweil
können Vereinsvertreter das Schreiben und den Umgang mit der Presse
üben, als sei die Welt in Ordnung.
Am
16.3.2015 äußerte sich der Maintal TAGESANZEIGER zum Fortbestand
in allernächster Zeit. Die Information ist knapp und
beschwichtigend und es entsteht der Eindruck, als seien die
Veränderungen nur marginal. Die nächsten Wochen und Monaten werden
zeigen, wie und ob sich die Lokalzeitung deutlich verändert.
Die
Redaktionsmitglieder sind gut in die Maintaler Themen eingearbeitet
und es wäre zu wünschen, dass sich ihr journalistisches Können
unbeschwert entfalten könnte. Dazu muss jedoch die
Redaktionsumgebung stimmen. Dass sie dabei auf einem guten Weg ist,
wäre sehr zu begrüßen.
Klaus
Klee
|
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Überzeugung
und Prägung
Gedenken
an Käthe Jonas
Manchmal
dauert es ein dreiviertel Jahrhundert, bis Menschen für das geehrt
werden, was sie während ihres Lebens auszeichnete. Aber selbst nach so
langer Zeit gibt es noch unterschiedliche Meinungen über die Bedeutung
einer Person, wie die Debatten im Maintaler Parlament um den "Käthe-Jonas-Platz"
in Maintal-Dörnigheim zeigten. Wenn wir uns über Handlungen von
Mitmenschen Gedanken machen, so fallen mitunter die Begriffe "Überzeugung"
und "Prägung", um Lebensleistungen zu würdigen oder zu
relativieren. Unsere eigenen Überzeugungen verleiten uns dazu, Menschen
zu bewundern oder ihr Wirken zu missbilligen. Da stellt sich die Frage: "Was
macht den Unterschied zwischen Menschen, die aktiv Widerstand leisten und
den restlichen Menschen aus?" Ganz einfach: Es ist ihre
Überzeugung, die sie treibt.
Politiker
und Organisationen sind fortwährend bemüht, uns Bürgern klar zu machen,
was als Staatsbürger "normal" ist und leiten davon ab, wie man
angeblich ein absolut ruhiges Leben führen könne. Eigentlich bräuchte
man nur die Macher machen zu lassen und alles wäre angeblich gut. In der
Politik ist das fatal, wie gerade die Erfahrungen mit dem
Nationalsozialismus zeigen. Aber auch heute gibt es wieder Situationen, in
denen man wachsam sein muss.
Käthe
Jonas kämpfte von Anfang an im hiesigen Raum mit Flugblättern
und widerständlerischen Unterstützungshandlungen für Menschenrechte,
gegen Faschismus und Diktatur. Ihre politische Heimat war die
kommunistische Partei Deutschlands. Das grenzt sie bis heute gegenüber
Andersdenkenden ab.
Den
Antrieb für aktiven Widerstand bezieht man aus der Abscheu gegenüber
perfiden politischen Methoden und aus den eigenen Überzeugungen. Kommen
schwere Eingriffe auf die persönliche Freiheit hinzu, entsteht eine
Kraft, die nach vorn treibt und manchmal sogar jede Vorsicht überlagert.
So wurde Käthe Jonas für ihren friedlichen Widerstand zu drei Jahren
Zuchthaus verurteilt. Später kam sie sogar ins KZ Ravensbrück.
Wer
ein Ziel hat und es konsequent verfolgt, schreibt mitunter Geschichte und
wer seinen Überzeugungen treu bleibt, hat gute Chancen, irgendwann für
sein Lebenswerk geehrt zu werden, wie nun Käthe Jonas, die
Dörnigheimer Kommunistin.
Weder
Käthe Jonas, die 1974 verstarb, noch ihre Tochter Rosel
Vadehra-Jonas, die einen Teil der Aufgaben ihrer Mutter übernahm,
um das Andenken an das KZ Ravensbrück und die Verfolgung Andersdenkender
hoch zu halten, konnten in ihrem Heimatort ein würdiges Andenken
bewirken. Erst jetzt gelang es Maintaler DKP-Mitgliedern und
Gewerkschaftlern über die Fraktion der WAM hinweg, Maintals
Stadtverordnete zu einem würdigen Andenken zu veranlassen. Der Platz vor
dem "Frankfurter Hof" wurde jetzt in "Käthe-Jonas-Platz"
umbenannt.
Was
prägt generell das Bild friedlichen Widerstands?
Bei
der Beantwortung der Frage spielen wieder "Überzeugungen"
und "Prägungen" eine große Rolle, denn es kommt auf die
Sicht an, aus der man Widerstand betrachtet. Dazu muss man in diesem Fall
die Arbeiterbewegung betrachten.
Verkürzt
geschildert lässt sich Deutschlands Bevölkerung seit dem Beginn des
frühen Industriezeitalters bis zum heutigen Tag in die
Arbeiterklasse, den bürgerlichen Mittelstand und die Oberschicht
einteilen. Bei der Arbeiterklasse handelte es sich um ehemals vom Land in
die Städte geflohene Leibeigene, die dadurch ihre Freiheit erlangten und
sich überwiegend als Arbeiter verdingten. Sie waren der Ausbeutung
ausgeliefert. Bereits früh organisierten sie sich in Arbeiter-, Turn- und
Gesangsvereinen, in denen sie ihren Willen artikulierten. Sozialistisches
Gedankengut und der aufkommende Kommunismus strebte die Gleichstellung von
Arbeitskraft und Kapital an und plädierte dafür, die Grundversorgung der
Menschen staatlich zu regeln und zu annehmbaren Bedingungen zu sichern.
Damit wurden sie natürlich zu politischen Gegnern des gehobenen
Mittelstands und denen der Oberschicht. Die Sozialdemokraten kamen zwar
sehr vielen Grundüberzeugungen der Kommunisten sehr nahe, wollen jedoch
bis heute vornehmlich die Mittelschicht und die höherqualifizierten
Arbeitnehmer vertreten.
Im
Nationalsozialismus gelang es den Machthabern, die gesellschaftliche Kluft,
die sich in der Weimarer Republik auftat, zu nutzen und den politisch
aktiven Teil der Arbeiterschaft aufzuspalten. Ein Teil ging im
Nationalsozialismus auf, weil er sich davon eine bessere Zukunft
versprach, der Rest wurde auf drastische Art isoliert, indem man sie unter
Missachtung demokratischer Grundregeln staatsfeindlicher Aktivitäten
bezichtigte und kurzerhand wegsperrte. Innerhalb eines kurzen Zeitraums
war auf diesem Weg der Klassenkampf von den Straßen verschwunden. Die
Bevölkerung nahm das damals als durchaus angenehm zur Kenntnis und
verstand die Repressalien gegen Andersdenkende als Mahnung zu
regimefreundlichem Verhalten. Was daraus wurde, hat das deutsche Volk am
Ende schmerzlich erfahren. Heute schämen wir uns mehrheitlich über unser
damaliges feiges Verhalten oder das unserer Vorfahren.
Nach
dem Ende der Nazi-Herrschaft bemühten sich alle Täter darum, möglichst
schnell "entnazifiziert" zu werden und wollten mit all dem
nichts mehr zu tun haben. Die Judikative und die Exekutive blieb nahezu
unbehelligt und personell unverändert, die Legislative bestand aus vielen
reingewaschenen Nationalsozialisten, neuen politischen Kräften und
ehemals verfolgten Gruppierungen. Mit dem Beginn des "kalten
Krieges" und dem Ost-West-Konflikt rückte der Kommunismus in der BRD
wieder in den Fokus und viele ehemalige Verfolgte standen erneut vor den
gleichen Richtern, die sie während der Nazi-Herrschaft verurteilt hatten.
Spätestens hier wurde es für Käthe Jonas, die sich beim
Aufbau der Demokratie sofort wieder politisch engagierte, schwerer.
Alte
Feindbilder konnten in der Bürgerschaft bis heute wirken und verhinderten
eine echte Besinnung auf das, was mit der Verfassung garantiert wird. Bis
zum heutigen Tag wirken in konservativen Kreisen die alten Vorbehalte nach
und selbst bei der SPD ist man sehr zögerlich, wenn man mit echten
linksstehenden Politikern und ehemaligen Widerständlern zu tun hat. Hier
spürt man förmlich, wie peinlich es manchen Politikern ist, wie
politisch extrem formbar ihre Parteien gewesen waren und heute noch sind.
Dem
politischen Maintaler Tri-Komplex DKP-DGB-WAM gelang es letztendlich, dass
in Maintal ein deutliches Zeichen für den politischen Widerstand in der
eigenen Gemeinde gesetzt wurde. Für Ortsteile mit nationalsozialistischer
Vergangenheit war das eine längst überfällige Aktion.
Ohne
die Verdienste von Käthe Jonas, von vielen heimischen
Kommunisten und damals standhaften Sozialdemokraten schmälern zu wollen,
lässt sich ihr Widerstand nur mit ihrer Überzeugung und Prägung,
gepaart mit einer unerschütterlichen Beharrlichkeit erklären. Sie
standen zu allen Zeiten fest zu ihren Maximen. Sie hatten im Grund
genommen die gleiche starre Beharrlichkeit, wie sie auch politisch tätige
Personen anderer politischer Lager praktizieren. Prallen solche Welten
aufeinander, ist kaum Platz für Kompromisse und eine friedliche
Koexistenz. Derjenige, der sich durchsetzt, bestimmt die Spielregeln. Der
andere Teil Deutschlands hat das jahrzehntelang unter umgekehrten
Vorzeichen erleben müssen.
Leider
besteht jederzeit die Gefahr, dass bei gravierenden politischen
Veränderungen alte Wunden wieder aufbrechen. Bis dahin kann man im
Schatten der Bäume auf dem Käthe- Jonas-Platz von der idealen Welt
träumen - wie die auch immer aussehen mag.
Die
Bewahrer der Historie und des Andenkens an den Kampf der verfolgten
Genossen haben eine ganz besondere Genugtuung erlebt, die Gesellschaft
geht jedoch wieder zur Tagesordnung über. Leider war auch dies nur eine
Randnotiz.
Veröffentlicht
am 09.03.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mehrdimensionale
Problemkreise
Maintals
Magistrat und Kommunalpolitiker haben mehrdimensionale Problemkreise zu
beherrschen, bei denen ihnen Sachzwänge, Politik, Egoismen und die viel
beschworene Bürgerbeteiligung begegnen. Sie richtig zu gewichten, ist die
eigentliche Herausforderung. Eigentlich würde ihnen bereits helfen, wenn
sie
-
Sachzwänge
richtig gewichten und ihnen Rechnung tragen,
-
politische
Wunschvorstellungen unterordnen,
-
Egoismen
von Interessengruppen dem Gemeinwohl ebenfalls unterordnen,
-
mit
Bürgerbeteiligung verantwortungsvoll umgehen und
-
die Bürger
absolut ernst
nehmen.
In
Zeiten, in denen die Rathausspitze neu gewählt wird und sich ein halbes
Jahr später die Kommunalpolitiker der Parlamentswahl stellen müssen,
kommen noch andere Zwänge hinzu, denn so kurz vor dem Ablegen der Rechenschaft über
die zuende gehende Legislaturperiode will niemand mehr gravierende Fehler
machen. In vielen Bereichen führt das zum Stillstand oder zur Vertagung, um sich Luft zu verschaffen. Die
Fraktionen sind zu Beginn einer Legislaturperiode so vermessen, allerlei
unpopuläre Entscheidungen zu treffen, weil man ja noch eine ganze
Amtsperiode vor sich hat. "Die Leute werden sich wieder
beruhigen", so die Hoffnung. Da kann man zum Ende schon mal groteske Kehrtwendungen
vollziehen, wie zum Beispiel in der Problematik um die Sportstätte in der
grünen Mitte. Am Ende der Legislaturperiode will man an solche Aktionen
nicht mehr erinnert werden, denn jetzt soll wieder eine besondere Trennschärfe geschaffen werden,
um ein bestimmtes Wahlverhalten zu provozieren. Mit Anstand hat das nicht
viel zu tun.
Wer
beherrscht die Problemkreise?
Noch
stehen nicht alle Bürgermeisterkandidaten fest. Fest steht aber, dass die
Wähler sich auf einen Kandidaten festlegen sollten, der Maintals
Problemkreise beherrscht und obige vier Punkte umzusetzen in der Lage und
- was noch viel wichtiger ist - auch willens ist. Der neue Bürgermeister
sollte klar zu erkennen geben, dass er mehrere Amtszeiten anstrebt, um
wirklich zur richtigen Form auflaufen zu können. Wer parallel bereits andere
Absichten pflegt und in Gedanken schon in anderen Sphären schwebt,
dürfte das Amt nur als Punkt in der persönlichen Vita aufnehmen, damit
sich die Karriere entsprechend entwickeln lässt. Um solche
Kandidaten sollte man einen Bogen machen.
Ein
anderes Problem ist das Können, das gefragt ist. Das
letzte Jahrzehnt hat bewiesen, dass es dem amtierenden Bürgermeister offensichtlich nicht gelang, die
vorrangigsten Erwartungen der Wähler zu erfüllen. Fünf Fraktionsvorsitzende ließen
nach der verkorksten Politik zweier Legislaturperioden ihre Ämter
im Stich, nur der Bürgermeister hielt aus, um seinerseits eingegangene Verpflichtungen
zu erfüllen. Die Investoren und einige Interessengruppen dürften nun
endlich zufrieden sein, so dass der Abschied vom Amt im zweiten Anlauf möglich ist. Es gibt
dagegen nur wenige Bürger, deren Erwartungen er erfüllte und der
Steuernachschlag, den er zum Schönen seiner Bilanz durchsetzte, dürfte ihn
die restlichen Sympathien gekostet haben. Noch einmal das Gleiche
wünscht sich kein Bürger, der die Kommunalpolitik interessiert
verfolgt. Nun muss wieder Vertrauen aufgebaut werden.
Nur
zur Wahl zu gehen genügt nicht
Wir
Wähler lassen uns in regelmäßigen Abständen auf Wahlen ein, die
personell von politischen Interessengruppen beschickt werden. Ihren
Listenaufstellungsverfahren sind wir ausgeliefert. Sie gewährleisten bei
weitem nicht, dass kompetente Personen im Angebot sind. Darauf sind die
Hierarchiestrategien der Parteien und der Wahlvereinigungen nicht
ausgerichtet. Auf den Listen ganz vorn sind die selbsternannten Macher zu
finden und im mittleren und hinteren Teil entscheidet die argumentative
Formbarkeit und die Solidarität.
Nicht
nur der neue Bürgermeister, auch der Erste Stadtrat und die
Fraktionsspitzen sind deshalb gut beraten, wenn sie das Wissen und das Können
unabhängiger Bürgern auf seriöse Art nutzen und damit die Basis der
Leistungsfähigkeit der Kommunalpolitik kostensparend erweitern. Die Bürgerbeteiligung der
vergangenen Jahre zeigte, welche Potenziale hier schlummern. Leider
instrumentalisierte man die Bürger nur und nutzte lediglich die Ergebnisse,
die in die eigene Strategie passten. Das muss sich in Zukunft ändern, denn
dieses Vorgehen hat in vielerlei Hinsicht eine zersetzende Wirkung.
Verantwortungsvolle
Bürger sollten zudem allen Maintaler Gestaltern auf die Finger schauen
und ergründen, wie sie Entscheidungen vorbereiten und letztendlich
umsetzen. Dieses Bemühen hatte gerade in den letzten Jahren zunehmend
Erfolg. Das sieht man schon daran, wie Querdenker behandelt werden und
Politiker, die in der Verantwortung stehen, entnervt aufgeben, weil sie um
ihren Ruf fürchten. Auf der anderen Seite können sich in der
Verantwortung stehende Funktionsträger manches Kabinettstückchen
leisten, wenn sie die mehrdimensionalen Problemkreise einer Kommune
wirklich beherrschen. Könner sind deshalb gefragt!
Veröffentlicht
am 02.03.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Zukunftsprofil
eines bürgernahen Politikers |
Am
4.3.2015 war in einem Leserbrief von Dr. Winter aus Dörnigheim zu
lesen:
"Die
CDU tut gut daran, hier durch die Nominierung eines politisch
begabten und im genannten Sinne kompetenten Kandidaten zu folgen.
Dafür kommt meines Erachtens nur der Bischofsheimer Markus Heber in
Frage, der sich bereits kommunalpolitisch ausgezeichnet hat und das
Zukunftsprofil eines bürgernahen Politikers verkörpert."
Das
fand ich doch sehr interessant, denn als langjähriger Beobachter
der Maintaler Kommunalpolitik ist mir die Bürgernähe noch gar
nicht aufgefallen. Auch fallen mir partout keine Details ein, mit
denen er sich über die Arbeit eines Stadtverordneten hinaus
kommunalpolitisch ausgezeichnet hätte. Mir fällt eigentlich nur
ein, dass er eifrig in den Wahlkampfteams für Tauber und Leikert
wirkte, die bekanntlich nun in Berlin CDU-Politik betreiben. So
gesehen ist eine derartige aktive Schützenhilfe nicht unbedingt als
kommunale Auszeichnung zu verstehen. Sie ist eher eine Empfehlung
für die zukünftige Zugehörigkeit zur neuen Politiker-Kaste, die
Politik als Beruf betreibt, um auf diesem Umweg in hochdotierte Jobs
der Wirtschaft zu kommen, in denen politisches Insiderwissen von
Nutzen ist. Das ist meiner Meinung nach bei Markus Heber stärker zu
spüren, weniger ein bürgernahes Engagement zugunsten seiner
Heimatstadt. Das Besuchen von Festen und Veranstaltungen zu taktisch
günstigen Zeiten wird oft mit Bürgernähe verwechselt. Davon
können Vereine tolle Geschichten erzählen.
Es
ist nicht eine Frage des Zeitgeistes und der Motivation, dass man
ein kommunales Amt anstrebt, eher eine Frage, wie man das versucht.
Da gibt es den Typ,
-
der
in seinem Heimatort eine wichtige Rolle spielen will, die ihm
oder ihr Türen öffnet, die ansonsten verschlossen bleiben
würden,
-
den
Typ, der idealisiert für das Wohl der Bürger wirken will und
klaren selbstlosen Zielen folgt,
-
des
politischen Karrieristen, der in der Politik den Schlüssel zum
Wohlstand und der Versorgung sucht und
-
den
Visionär, der seine Lebensmaximen im großen Rahmen zu seinem
Vorteil und den ihm folgenden Personen umsetzen möchte.
Wer
der Richtige für Maintal ist, entnimmt man keinen Leserbriefen und
keinen Plakaten. Hier hilft nur der direkte Kontakt, um sich ein
Bild zu verschaffen. Das Problem ist es aber, dass sich zu wenige
Bürgerinnen und Bürger für diese Personen und für was sie stehen
interessieren. So wird mal wieder die Parteizugehörigkeit
entscheiden, die manchen Menschen bereits - wie ein Stempel - einem
Gütesiegel gleicht.
Wenn
sie sich damit mal nicht täuschen!?
Klaus
Klee
|
|
Seniorenpower
für Maintal
Die
Stadt Maintal ermöglicht einen Frauen-Beirat und einen Senioren-Beirat,
obwohl diese in der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) gar nicht vorgesehen
sind. Entsprechend sind die Beiräte organisiert und bereiten der Verwaltung keine
Probleme. Damit das so bleibt, wurden sie mit drei wesentlichen Merkmalen
versehen:
Hinzu
kommt, dass der Frauenbeirat eine einseitig geschlechtsorientierte
Vertretung ist und besser durch einen Gleichstellungs-Beirat ersetzt
werden sollte, damit alle Maintaler Bürger mit ihren Problemen
vertreten werden. Männer werden bisher benachteiligt.
Im
Jahr 2016
werden die Beiräte neu bestimmt, also voraussichtlich wieder nicht
gewählt.
An dieser Stelle möchte ich aus ganz persönlicher Sicht die
ungenutzten Möglichkeiten des Seniorenbeirats schildern. Als Redakteur der Maintaler Seniorenzeitung
setze ich mich dafür ein, dass die Maintaler Seniorenzeitung ein
Sprachrohr für Maintals Senioren ist und Maintals Senioren ihre Wünsche
und Bedürfnisse artikulieren. Grundbedingung ist ein offensiv
ausgerichteter Seniorenbeirat mit Satzung und klar umrissenen Befugnissen,
die vom Parlament verabschiedet wird und Teil der Geschäftsordnung wird.
Damit lässt sich zum Teil die Lücke der HGO schließen. Wo ein Wille
ist, ist auch ein Weg.
Der
Seniorenbeirat in seiner jetzigen Form wurde als eine Interessenvertretung
ins Leben gerufen, die für die Belange der Maintaler Seniorinnen und
Senioren eintritt. Als Bindeglied zwischen älteren Menschen, dem
Magistrat sowie der städtischen Verwaltung kann der Seniorenbeirat
Probleme der älteren Generation schnell an die zuständigen Stellen
weiterleiten.
Der
Seniorenbeirat ist nach folgenden Kriterien zusammengesetzt:
-
eine
gemischte Altersstruktur
-
Repräsentation
aller Stadtteile
-
ein
ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern
Die
Mitglieder sollen die Interessen der älteren Menschen im Stadtparlament,
in den Ausschüssen und in der Öffentlichkeit vertreten. In der
Vergangenheit wurden alle Kirchengemeinden, Altenclubs, das DRK,
Frauengemeinschaften, der Ausländerbeirat, usw. mit der Bitte
angeschrieben, interessierte Bürgerinnen und Bürger zu benennen. Bei der
letzten Zusammensetzung im Jahre 2011 sind - leider erfolglos - auch einige
"nichtorganisierte Bürger" angesprochen worden, um in
den Seniorenbeirat berufen zu werden. Die breite Öffentlichkeit
bekam das gar nicht mit.
Im
Jahre 2010 beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe intensiv mit dem
Thema" Gewählter Seniorenbeirat". Die AG kam zu dem Ergebnis,
dass der Seniorenbeirat auch zukünftig nicht gewählt werden soll,
solange ein Mitspracherecht in der HGO nicht verankert ist. Das Gleiche
trifft übrigens auf den Frauen-Beirat zu.
Was
kam bei der Umsetzung der Absicht heraus?
Die
angesprochenen Organisationen entsandten (wie auch beim Frauenbeirat)
Mitglieder, die sich nur bedingt in eine offensive
Wahrnehmung der Aufgabe einspannen lassen. Entweder sind sie in den
eigenen Organisationen zu stark eingespannt und haben keine Ressourcen
frei oder besitzen nicht die erforderliche Einstellung zu ihrer übernommenen
Aufgabe. Einzelne
engagierte Personen des Seniorenbeirats beraten allerdings Senioren im Wohn- und im Sicherheitsbereich,
vertreten den Seniorenbeirat in der Hessischen Seniorenvertretung und
besuchen Seminare.
Eine
Gruppe beteiligt sich an Ortsbegehungen, um Beanstandungen
aufzulisten und an die Verwaltung weiter zu leiten. Sie sind in dieser
Rolle jedoch bestenfalls Kümmerer aber keine Macher. Die brennendsten Probleme
unserer Zeit behandeln die Mitglieder leider nur in ihren eigenen Organisationen. Eine
solche personelle Besetzung kann in diesem organisatorischen Rahmen
natürlich keine offensive Seniorenarbeit leisten
und keine Anliegen kraftvoll durchsetzen.
Bis
zum heutigen Tag beantragte der Seniorenbeirat zum Beispiel kein einziges
Mal Rederecht im Parlament, um Seniorenbelange im Rahmen der
Stadtentwicklung zu vertreten. Es werden
einfach keine kritischen Sachverhalte herausgearbeitet und offensiv
vertreten.
Politik und Magistrat erfreuen sich natürlich an einem
pflegeleichten Seniorenbeirat, der nicht in aktuelle Prozesse eingreift,
wie man es zum Beispiel von Bürgerinitiativen gewohnt ist. Maintals Beiräte werden
offensichtlich von der Verwaltung als Verwaltungsabteilungen angesehen,
weshalb man sich auch vorbehält, darüber zu entscheiden, wie die
Beiräte besetzt werden. Daran ändert auch eine dem angestrebten Ergebnis
entsprechend besetzte
Arbeitsgruppe nichts, wenn die Bürger nicht einbezogen werden. So gesehen
ist der Seniorenbeirat, der inzwischen ein Drittel der Maintaler
Bevölkerung vertreten soll, ein stumpfes Schwert. Es ist an der Zeit, das
Schwert zu schärfen. Wenn nicht jetzt, wann dann!?
Ist
die Seniorenzeitung unabhängig?
Die
Seniorenzeitung könnt dabei eine wichtige Rolle spielen, denn der
Seniorenbeirat ist der Herausgeber der Seniorenzeitung. Er soll die
redaktionelle Unabhängigkeit der Zeitung gewährleisten. Der
Seniorenbeirat schützt bisher die Redaktion vor direkter
Einflussnahme der Verwaltungsspitze, damit auch Sachverhalte
thematisiert werden können, die die Stadtverwaltung betreffen. Bisher
scheinen jedoch entsprechende Artikel in der Verwaltungsspitze nicht
anzukommen.
Die
Artikel, die seniorenrelevante Themen anschneiden, welche in die
städtische Planung einfließen sollten, werden von Maintals
Gestaltern einfach nicht aufgegriffen und mit den Verfassern kommuniziert. Sie werden
einfach ignoriert, so, wie die meisten Einträge im Maintal-Forum.
Offensichtlich wird die Zeitung nur als Teil der
"Seniorenbespaßung" angesehen. Nun steht die Redaktion der
Seniorenzeitung vor der Frage, ob sie die Bürger stärker einbeziehen
soll,
um die Seniorenzeitung zum Sprachrohr aller Senioreninteressen in Maintal
zu entwickeln. Als unabhängiges Presseorgan wäre die Zeitung dafür gut
geeignet.
Welche
Schritte führen in die angestrebte Richtung?
Maintals
Senioreninteressen sind so vielschichtig wie die Alterspyramide. Eine
recht breite Basis Neu-Ruheständler bringt sich sehr stark ein, weil sie
neue Aufgaben sucht, die ihren Fähigkeiten entspricht. Sie sind in
vielen sozialen Organisationen zu finden und sie bringen sich sehr stark
in der organisierten städtischen Bürgerbeteiligung ein. Eine weitere Gruppe lebt
ihr eigenes Leben und interessiert sich für recht wenig Maintaler Herausforderungen. Die Ältesten
von ihnen nutzen vornehmlich
die Unterhaltungsangebote oder haben sich in ihren eigenen vier Wänden
vergraben. Sie sind kaum mehr zu mobilisieren.
Getreu
dem Motto "Wer nichts macht, mit dem wird gemacht" nehmen viele
Senioren mit Achselzucken das hin, was gerade um sie herum geschieht.
Geplant wird hauptsächlich für die Jungen, die jungen Familien, die Berufstätigen,
Maintals Unternehmer und Investoren. Senioren werden nur verwaltet und
betreut. Also organisieren sich die Senioren selbst. Die Senioren stellen
eine Ressource dar, die zu beiderseitigem Vorteil vielfältig genutzt
werden kann. Sie haben teilweise eine enorme Kaufkraft und sind damit im
Rahmen ihrer Familien ein nicht zu unterschätzender Faktor. Vieles kann
nur umgesetzt werden, wenn Eltern oder Großeltern den Jungen unter die
Arme greifen. Warum also nicht auch offensiv vertreten, was man zum Leben
im Alter benötigt!?
Maintals
noch kraft- und saftvolle Senioren sollten sich zum Beispiel daran beteiligen, wie
seniorenfreundlich unsere Stadt geplant wird. Ihre Erfahrung und ihr
Wissen kann uns allen viele nutzbringende Veränderungen bescheren. Dazu
müssen die Senioren jedoch als ebenbürtige Gesprächspartner angesehen werden.
Mit dem bevorstehenden Wechsel im Rathaus sollten so langsam die Weichen
für den richtigen Weg
gestellt werden, denn bestimmte Strategien dürften nun endlich der Vergangenheit
angehören. Maintals Senioren sollten ganz genau hinhören, was
die Kandidaten für das Bürgermeisteramt zum Thema Senioren zu sagen haben.
Die Seniorenzeitung kann zukünftig das Bindeglied zwischen vielen
Initiativen bilden und die Information der Senioren übernehmen. Der
Schlüssel dazu ist allerdings ein starker Seniorenbeirat.
Veröffentlicht
am 22.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Bürgerbeteiligung
als Feigenblatt |
Mit
der Bürgermeisterwahl 2015 ergibt sich die Chance, mit einigen
Maintaler Missständen gründlich aufzuräumen, die sich im Laufe
von mehreren Amtszeiten einschlichen. Es ist an der Zeit, zu
erkennen, dass sich viele der Missstände nur deshalb entwickeln
konnten, weil die Magistratsunterstützungsfraktionen
wegsahen oder sogar daran beteiligt waren, perfide Methoden im
Umgang mit Bürgern als echte Bürgerbeteiligung darzustellen. Es
wurden horrende Geldbeträge eingesetzt, um moderiert zuvor gesetzte
Ergebnisse zu erzielen und in Bürgerversammlungen als spezieller Wille der
Bürger zu präsentieren. Die
mit diesem Verfahren erlangte "Legitimation" nutzen die
Drahtzieher dazu, die Breite Masse der Stadtverordneten auf
entsprechende Abstimmungsergebnisse zu trimmen. Wer das
anders sieht, ist in meinen Augen ein Tagträumer und hat die
unterschiedlichen Bürgerbeteiligungsprozesse nicht richtig verfolgt.
Auch
Beiräte werden als Bürgerbeteiligung verkauft
Absolut
freiwillig
zugelassene Beiräte, denen in der HGO noch keine Legitimation zur
Mitgestaltung eingeräumt wird, sind beliebte Objekte der
städtischen Bürgerbeteiligungsregulierung. Man wollte sich nicht
so offen gegen die
Interessen der Bürger stellen und natürlich nicht hinter anderen
Kommunen zurückstehen und berief frei und nach eigenem Ermessen den
Frauenbeirat und den Seniorenbeirat.
Ich richte mal den
Blick auf den Seniorenbeirat. Längst haben sich landes- und
bundesweit Seniorenbeiräte auf verschiedenen Ebenen konstituiert,
die Politik wehrt sich jedoch vehement gegen ein echtes
Mitspracherecht in Altenfragen. Gern wird argumentiert, die Senioren
würden doch durch die Fraktionen angemessen vertreten. Man brauche keine zusätzliche
Einflussnahme durch regulär gewählte Senioren. Um das zu
verhindern, wird eine Wahl des Seniorenbeirats abgelehnt. Um
dauerhaft zu konservieren, was nicht sein darf, wurde 2010 eine
Arbeitsgruppe eingesetzt, in der Interessenvertreter klare
Vorgaben durchsetzten, die man ihnen mit auf den Weg gab.
Nichtorganisierte Bürger
hatten bei diesem Verfahren keine Chance. Eine Wahl war und ist auch heute
noch politisch nicht gewollt!
Was
bewegt Maintals gewählte Gestalter?
Zunächst
möchte ich den Begriff "gewählte Gestalter" klar
definieren. Damit meine ich den hauptamtlichen Magistrat und die
führenden Kommunalpolitiker, die zu den jeweiligen
Magistratsunterstützungsfraktionen gehören. Sie bilden den inneren
Zirkel der Maintaler Politik.
Mitglieder
nicht mehrheitsfähiger Fraktionen können zwar kaum mitgestalten, sie verhinderten
aber auch viele Fehl- entwicklungen nicht.
Erst
durch eine unabhängige bürgerliche Beobachtung und
Berichterstattung, wie sie z.B. auf meiner Website zu lesen ist, kommen
solche Informationen in die Bürgerschaft. Viele dieser
Informationen wurden parallel im Maintal-Forum veröffentlicht. Wen
wundert es, dass dies ein Dorn im Auge der gewählten Gestalter ist.
Nun wurde das Forum geschlossen, ohne den Versuch eines echten
Dialogs mit den Bürgern aufzunehmen. Die Verantwortlichen rissen
sich damit selbst die Maske vom Gesicht.
Nach
wie vor bestimmt der innere Zirkel der Maintaler Politik, was in
Maintal geschieht. Die Teilnehmer sehen es als ihre Aufgabe an, als
Vordenker zu fungieren, um ihre Fraktionen anschließend auf alle Vorhaben
einzunorden. Zu viel
Information erschwert natürlich diesen Prozess. Es könnte ja auch in der Sache und
nach dem gesunden Menschenverstand entschieden werden. Es ist
auffällig, dass oft die kleinen Fraktionen auf dem Schoß des
Obermachers sitzen, um ihre Ideen umsetzen zu können. Eine echte Überzeugungsarbeit findet
im Parlament und in den Gremien praktisch nicht statt. Dort müsste man ja auch Beiräte hinzuziehen
und deren Standpunkt einfließen lassen.
Gut, wenn sich die Beiräte
auf den ihnen zur Verfügung gestellten Spielwiesen tummeln können und
um das Wesentliche einen Bogen machen. Sie sind eigentlich nur eine Art Feigenblatt
der oft krassen Maintaler Politik.
Man ist an "Brot und
Spiele" erinnert, um Menschen zu beschäftigen. Die fühlen sich dabei
sogar richtig wichtig, wie z.B. in den Stadtleitbildgruppen, Arbeitskreisen,
Projektgruppen oder wie zuletzt beim Bürgerhaushalt. Man gaukelt ihnen vor, man brauche sie
sehr zur Lösung von Problemen, um allerdings anschließend die eigenen Absichten umzusetzen. Diese Art der
Bürgerbeteiligung ist aus meiner Sicht absolut gescheitert.
Was
muss sich in Maintal
an
der Bürgerbeteiligung ändern?
Der
Erste Stadtrat hat es ja oft beschworen, aber dann auf einmal nicht
mehr mitgetragen, dass das Vertrauen zwischen Bürgern, Politik und
Verwaltung wieder aufgebaut werden muss. Wenn etwas wieder aufgebaut
werden muss, ist eigentlich klar, dass es bisher damit nicht gut bestellt
ist. Das liegt nicht an der verschrobenen Wahrnehmung
einiger kritischer Bürger, sondern an denjenigen, die das Vertrauen
systematisch und absichtlich zerstören.
Maintal
braucht keine Politiker und Wahlbeamte, die nur ihre eigenen
Ansichten durchsetzen und ein Feuerwerk der Ablenkung und
Fehlinformation einsetzen, um von Kern der Probleme abzulenken.
So
vertretbar z.B. auch die Absicht ist, über eine verstärkte
Öffentlichkeitsarbeit in die Fläche zu bringen, was Magistrat und
Verwaltung für lobenswert halten, eine echte Information ist es
nicht. Dazu müssten zwei Seiten jeder Medaille ehrlich gezeigt
werden. Es findet aber nur die Selbstbeweihräucherung statt. Die Bürger werden
mit dieser Pressearbeit eigentlich nur eingelullt.
Maintals
Umgang mit seinen Bürgern muss sich von Grund auf ändern. Dazu ist
es besonders wichtig, dass die richtige Person an Maintals Spitze steht.
Nachdem lang genug beobachtet werden konnte, wie man bestimmte Dinge
nicht machen sollte, kann man den Kandidaten die
richtigen Fragen stellen. Die Antworten sollten bereit gestreut
unter die Leute kommen, damit man den späteren Amtsinhaber daran
erinnern kann, was er vor Amtsantritt versprach. Das Maintal-Forum
wäre das richtige Medium gewesen.
Wenn
endlich der richtige
Kopf an der Spitze der Maintaler Verwaltung steht und ohne taktische Spielchen
umsetzt, was das Parlament beschließt, ist Maintal bereits auf
einem guten Weg. Und wenn die richtigen Maßnahmen in der Verwaltung
zur Ertüchtigung und zur freudig erbrachten Leistung umgesetzt
sind, kann eine vertrauensvolle Bürgerbeteiligung und ehrliche
Zusammenarbeit mit der Verwaltung erfolgen.
Klaus
Klee
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The
Wind of Change
Führungsprobleme
haben oft tiefgreifende Auswirkungen auf die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Diese treten immer öfter auf, weil Führungskräfte keine
fachliche Autorität in Teilgebieten besitzen, aber dennoch nach
Autorität lechzen. Sie üben ersatzweise sehr stringent Autorität aus
und reduzieren den gelebten Kompetenzbereich des Personals soweit, dass
sie selbst mitreden und sogar leiten können. Auf der Strecke bleiben bei
derart reduzierten Untergebenen fachliche Spitzenleistungen, Arbeitsmoral,
Freude an der Arbeit und schließlich die Arbeitskraft. Ist dieser Zustand
erreicht, lässt sich das Personal wie auf einem Schachbrett hin und her
schieben. Es geschieht nur noch, was die Führungskraft will. In eine
besondere Position kommen angepasste Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die
von vorn herein der obersten Führung Autorität entgegenbrachten. Dabei
spielt es keine Rolle, ob dieses Verhalten taktisch motiviert, listig
gespielt oder charakterlich bedingt ist. Zum Lohn gehört man dafür zum
vermeintlichen Führungszirkel, also zu denen, die Macht ausüben dürfen.
Es handelt sich zwar jeweils nur um einen kleinen fachlichen Bereich, dem
man mit zugelassener Freude vorstehen darf, aber immerhin.
Die
Arbeitskraft leidet
Alle,
die diesem System untergeordnet sind, erleben in einem langwierigen
Prozess des Downsizings, wie sich auch ihre Welt verändert. Ihre direkten
Vorgesetzten übernehmen die Spielweisen, indem sie vor jede freie
Entscheidung die Rücksprache und die Freigabe einschieben. Jeder darf nur
das umsetzen, was ihm ausdrücklich erlaubt ist. Nahezu alle
Ermessensspielräume sind abgeschafft. Im Umgang mit Außenstehenden
werden wie mit einem Maulkorb die Möglichkeiten der freien Kommunikation
genommen. Das wird von der Hierarchie streng überwacht. Dringt dennoch
ein kritisches Detail nach Außen und wird von Dritten thematisiert, fegt
die Inquisition durchs Haus und sucht unter fürchterlichen Androhungen
die "undichte Stelle". Dabei ging es oft nur um ein
wahrheitsgetreu geführtes fachliches Gespräch. Es geht einzig um die
beschnittene Kompetenz, dies tun zu dürfen.
Wechsel
in der Führung haben generell Folgen
Wer
lang genug im Berufsleben Erfahrungen sammeln durfte, weiß, dass auf
Loyalität abgestimmte Führungsstrukturen bei einem Wechsel von
Führungskräften von Grund auf geändert werden, schon um zu zeigen, wer
jetzt Herr im Haus ist. In einem ersten Schritt wird genauestens
untersucht, wie bisher die Hierarchie abgestuft und besetzt war und wer
welche Spielräume wie umsetzte. Danach stellt sich schnell heraus, wer
überhaupt für kraftvolle Veränderungen geeignet ist und wie er oder sie
mit dem Personal harmoniert, um Spitzenleistungen zu generieren.
Veränderungen sind nämlich stets mit besonderen Leistungen verbunden,
die nur über Motivation freigesetzt werden können. Innerlich gekündigte
Personen können entweder ein schlummernder Vulkan oder eine inzwischen
wertlose Arbeitskraft sein. Diese Personen sollten den richtigen Zeitpunkt
nicht verpassen, wieder aufzuwachen und ihre Leistung hoch zu fahren,
bevor die neue Führung antritt.
Nur
tote Fische schwimmen mit dem Strom
Wirklich
herausragende Führungskräfte können Energieströme aufspüren, bündeln
und ausrichten. Zu den Energien gehört auch die Kampfkraft um die
individuelle Umsetzungs- befugnis alles Erlernten und Begriffenen, denn
das Kapital eines Mitarbeiters und einer Mitarbeiterin sind Talent und
Können. Wer dies eingebüßt hat, schwimmt irgendwann kraftlos mit dem
Strom. Dabei gilt in Führungskreisen, dass auf den, der einem nicht die
Stirn bietet, im Ernstfall auch kein Verlass ist.
Abschlussgeschenke
Scheidender
Führungskräfte
mit schlechtem Führungsstil wissen, welches Schicksal treuesten
Mitläufern droht und "kümmern" sich noch einmal final um sie,
indem sie Beförderungen, Gehaltsum- gruppierungen und ähnliche
Trostpflaster verteilen. Hat eine Führungskraft mit schlechtem
Führungsstil oder mit politischer Ausrichtung Aussicht auf eine andere
Führungsposition, so nimmt sie einen Teil dieser angepassten Mitläufer
mit, um schnell ein ähnliches System aufzubauen. Das machen übrigens
auch Spitzenführungskräfte, jedoch mit ihren größten Talenten in den
Ressorts, um an neuer Wirkungsstelle nicht bei Null anfangen zu müssen.
Steht eine scheidende Führungskraft vor dem Ende seines beruflichen
Wirkens und seine Achtung gegenüber seinen bisherigen Mitläufern ist
sehr gering, gehen viele Personen absolut leer aus und sehen einer
ungewissen Zukunft entgegen.
The
Wind of Change
The
Wind of Change fegt in der Regel all das fort, was den zu verändernden
Zustand ausmacht und tauscht das Personal auf verschiedenen Positionen Zug
um Zug aus. Der Lohn dieses Verfahrens besteht meistens in einem enormen
Schub auf allen Ebenen, wenn die Säuberung beendet ist. Verlierer sind
die willfährigen Mitläufer und die innerlich Gekündigten, die nicht
rechtzeitig aufwachten. Es kommt mitunter zur Umkehr von Hierarchien mit
gravierenden Folgen, die jedoch von der Belegschaft sehr oft mit
Genugtuung wahrgenommen werden, weil die Welt wieder zurechtgerückter
erscheint. So hat jedes jahrelange Missmanagement auch positive Seiten.
Veröffentlicht
am 18.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Nebenstehender
Artikel schildert Zustände, unter denen viele Unternehmen und
Organisationseinheiten hierzulande leiden. Sie sind weit verbreitet
und werden immer wieder von unabhängigen Beraterfirmen ermittelt
und im Rahmen der Erneuerung und Effizienzsteigerung thematisiert.
So gesehen ist hier ein Zustand beschrieben, der in Teilen auch auf
die Maintaler und viele andere Stadtverwaltungen zutrifft. Der
Grund, derartige Strukturen zu bilden, liegt darin, dass die
Bürgermeister und Stadträte Wahlbeamte sind und oft keine echten
Spitzenmanager, die optimal führen können. Umso wichtiger ist es, dass die Bürger keine
ortsbekannten Platzhirsche, Parteigrößen oder Wunschpersonen
wählen, wenn sie sich nicht oder nur bedingt für die Leitung einer
Verwaltung und den optimalen Einsatz des Personals eignen. Absolut gefragt
sind das leistungsbezogene Einsetzen und motivierende Dirigieren des
teueren Personalpools. Das erfordert eine ganz bestimmte
Qualifikation der Führung, aber auch der zweiten Führungsebene.
Im
Rahmen der Bürgerbeteiligung und der Öffentlichkeit von Sitzungen
können sich die Bürger immer wieder davon überzeugen, wie diese
beiden Ebenen funktionieren. Interessiert man sich auch noch für
die nächste Ebene, die die Arbeit macht, stellt man fest, wie sich in
manchen Bereichen das Führungsmodell auswirkt. Dabei entsteht
ein sehr differenziertes Bild, was wohl daran liegt, dass einige
Führungskräften die alleinige Fachkompetenz in ihrem
Bereich zu verteidigen.
Dort,
wo dies nicht der Fall ist, gibt es immer wieder Situationen, in
denen der Bürgermeister oder der Stadtrat Fachgebietsleiter und fachlich kompetente Mitarbeiter am Beantworten
von Fragen hindern und diese Fragen über deren Köpfe hinweg beantwortet werden. In
Einzelfällen gibt es Ausnahmen, bei denen jedoch der
Eindruck entsteht, dass die Statements zuvor exakt abgesprochen
waren.
An
anderer Stelle klingt an, dass man mit Bürgern und mit
Stadtverordneten nicht über fachliche Dinge sprechen dürfe und
erst die Freigabe durch die Fachbereichsleitung eingeholt werden
müsse. In einer Kindertagesstätte wurde ein Vater, der eine Frage
zur Kinderbetreuung stellte, gefragt, ob er nun als Vater oder als
Stadtverordneter frage.
Eine
Führungskraft der Verwaltung mit erweitertem Ermessensspielraum
erklärte mir einmal, dass sie (die Führungskräfte) für die
fachlichen und sachlichen Auskünfte ihres Bereiches als Beamten die
Verantwortung tragen und deshalb die Mitarbeiter entsprechend zu
führen hätten. Nur sie hätten die Kompetenz und die
Verantwortung. Deshalb beschneide man bei den Mitarbeitern das
Vertreten eigener Ansichten.
All
das und vieles mehr zeigt, wie sich Führungsstile auswirken. Sicher
geht das auch anders.
Klaus
Klee
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Der
Mangel entronnen
Die
ersten Presseinformationen und Gespräche mit Maintaler Kommunalpolitikern
zeigen, dass ein gegen den Amtsinhaber geführter Wahlkampf mit sehr
harten Bandagen geführt worden wäre. Mit seinem Verzicht ist er nun der
Situation entronnen, gehörig durch die Mangel gedreht zu werden. Dabei
wäre die Welt des Erhard Rohrbach möglicherweise
beschädigt worden, nicht zuletzt deshalb, weil es auch um seine
Integrität gegangen wäre. Fragen hinsichtlich seines Umgangs mit
Investoren, Bezugspersonen und eigenen Interessen werden nun für den Fall
der Fälle eingemottet. Schließlich beendete er nach seinem ersten
Rückzug vom Amt in Kooperation mit anderen Parteien die Amtszeit von
Dorothee Diehl, die bezüglich der Investoren einen harten Kurswechsel
fuhr, um am Ende wieder auf seinem alten Rathausstuhl zu sitzen. In der Folgezeit
konnten die Investoren wieder aufatmen und zusammen mit Stadtrat Schächer
ebnete Rohrbach alle Wege für HESS, GEISHEIMER, HÖHL, Bowfonds, die
Mobilfunkanbieter etc., bei denen er aus seiner ersten Amtszeit
möglicherweise noch im Wort stand. Inzwischen sind alle Projekte
umgesetzt und die Ernte der Investoren ist eingefahren. Von den Bürgern
holte er sich als Teilausgleich für die Fehler seiner Amtszeit den
passenden Nachschlag über die Grundsteuer B, um am Ende einen
"ausgeglichenen" Haushalt zu hinterlassen. Gleichzeitig stieg
der öffentliche Unmut über seine "Amtsführung nach
Gutsherren-Art" und seine taktischen Winkelzüge, die oft hart an
der Grenze des Zumutbaren waren. Egal, welche persönliche Legende er sich
selbst stricken wird, er wird noch lang in äußerst gemischter Erinnerung
bleiben.
Was
lässt Erhard Rohrbach zurück?
Die
Antwort kann man ganz knapp und präzise formulieren: Alles, was er nicht
konnte und deshalb so zurechtbog, wie er glaubte, es dennoch zu
beherrschen. Das hatte großen Einfluss auf die Zusammensetzung und
Veränderungen in der Stadtverwaltung. Wenn man eine Verwaltung auf das
reduziert, was man als Bürgermeister beherrscht und politisch durchsetzen
will, Führungsposten nicht nur nach fachlichen Gesichtspunkten besetzt,
eine Hierarchie mit total überwachenden Strukturen durchsetzt und damit
Eigeninitiative und das gedeihliche Nutzen von Ermessensspielräumen
nahezu abwürgt, pflegt man einen Führungsstil, der nicht mehr in die
Zeit passt.
Seit
etlichen Jahren werden Haushalte vermutlich bewusst schlechtgerechnet, um
über die Verschleppung der Verabschiedung und durch die verspätete
Genehmigung durch die Kommunalaufsicht angeordnete Sparsituationen zu
provozieren, die letztendlich jede positive Entwicklung Maintals stark
behinderte. An den Jahresenden waren die Haushalte jedoch plötzlich ausgeglichen
oder hatten ein leichtes Plus. Zufall oder Absicht?
Erhard Rohrbach geht als
strategischer Mangelverwalter und einer
Art zu taktieren in die Geschichte ein, die man sonst nur Winkeladvokaten zuschreibt.
Er wird als Bürgermeister in Erinnerung bleiben, der zwar
nach der Papierform seine Pflicht erfüllte, jedoch bar jeder für Maintal
nutzenbringenden Inspiration war.
Zu
seiner Hinterlassenschaft gehört auch eine beschädigte
Bürgerbeteiligungskultur und mangelndes Vertrauen in den Magistrat und
Teile der Verwaltung. Mit dem Bürgerhaushalt 2014 und dem dubiosen
Bürgergutachten wurde unter ehrenamtlich Aktiven unglaublich viel
Porzellan zerschlagen. Dies wird seit einem Jahr über eine überzogene Pressearbeit
konterkariert, die nur Positives kennt und bei der kein Platz für
kritische Reflexionen ist.
Mit dem
privatwirtschaftlichen Maintaler Stadtjournal wurde
indirekt ein kostenlos verteiltes Vierfarbendruckwerk ermöglicht, das zu
zwei Dritteln mit einseitigen Texten aus dem Rathaus gefüllt wird und womöglich zu
Wahlkampfzeiten als eine Art Propagandablatt auf Kosten der Bürger fungieren
soll(te). So könnte man
noch viele Punkte aufzählen, wie Unterlassungsklagen anstelle von offen
geführten Bürgergesprächen, etc., die ausschließlich nur dem Bürgermeister
zu verdanken sind.
Das
schale Geschmäckle seiner Amtsführung wird Maintal noch ein ganzes Jahr
ertragen müssen, ehe endlich im Rathaus und in den
Bürgerbeteiligungsprojekten durchgelüftet werden kann. Zumindest wirkt
seine getroffene Entscheidung auf viele Betroffene wie ein warmer
Sonnenstrahl im Frühling. Vielleicht wechselt Hoffnung ja bald in
Zuversicht.
Veröffentlicht
am 15.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Handschrift
eines Bürgermeisters |
Präsidiales
Auftreten, vollmundiges Parlieren, vermeintlich Spaß verstehend, so
kennt man den amtierenden Maintaler Bürgermeister. Doch das
täuscht, denn das gehört dazu, wie die Rolle des
Bürgermeisters gespielt werden muss.. Alexander Kühn (SPD)
umschrieb Rohrbachs vermutete Intention mit "er wurde
Bürgermeister, um Bürgermeister zu sein". Wenn es denn so
gewesen wäre, hätte Maintal damit leben können. Das Problem
begann erst, als er seine Machtfülle und seine Spielräume eigenwillig
für politisches Handeln nutzte.
Im
Umgang mit Investoren wurden immer neue Varianten zur Umgehung von
Vorschriften und Verordnungen gefunden, ohne dass sie einen Nutzen
für Maintal brachten. Da wurden Areale geteilt, Fäkalienweichen
erfunden und Entscheidungen verzerrt, fehlerhaftes gemeindliches
Einvernehmen für Bauprojekte erteilt, Bebauungspläne geändert,
inwertgesetzt und getrickst, was das Zeug hält. Alles dienten immer wieder dazu, bestimmte
Investoren zufrieden zu stellen.
Die Umsetzung von Beschlüssen des
Parlaments wurden je nach Ergebniss nach seinem Ermessen be- oder
entschleunigt, teilweise sogar ausgesessen, bis sich neue Mehrheiten im
Parlament ergaben. All das wurde vom Parlament hingenommen. Gerichtlich
ging man nie gegen ihn vor. So entstand bei ihm eine Art
Sonnenkönig-Gefühl, das er ungehemmt auslebte.
Innerhalb seiner
eigenen Partei gilt er als unbelehrbar und stringent durchgreifend.
Ex-Fraktions-Chef Markus Heber legte deshalb alle
Ämter nieder. Teile der Fraktion und der Partei setzen nun darauf,
dass er für das Bürgermeisteramt kandidiert. Wenn Markus
Heber nominiert wird, ist die Ära Rohrbach endgültig
Geschichte.
Es
gibt nun eine ganze Reihe von abhängigen Personen, die sich bis zum
letzten Tag scheinkonzilliant verhalten werden, weil sie seine Art
kennen und fürchten. Interessant wird sein, wie diese sich nach dem
Wechsel verhalten.
Klaus
Klee
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Rohrbach
tritt nicht mehr an
Es
zeichnete sich bereits seit geraumer Zeit ab, dass die Ära Rohrbach zu
Ende geht. Auch wenn sich die unter der Altlast quietschende CDU-Karre
nochmals auf eine Amtszeit ihres langjährigen Vorzeigekandidaten
einstellte, nun muss die CDU zeigen, was sie anzubieten imstande ist. Die
Presse wurde darüber informiert, dass Erhard Rohrbach 2015
nicht mehr für eine Bürgermeisterwahl zur Verfügung steht. Die Gründe
werden wohl in der Tagespresse erörtert werden, sind jedoch zweitrangig,
weil jetzt der Blick nach vorn gehen muss. Wer für die CDU antreten wird
- ggf. Martin Fischer oder Markus Heber -
wurde noch nicht verraten. Maintal steht jetzt endlich vor einem fälligen
Wechsel mit vielschichtigen Auswirkungen. Rohrbachs verkrustete
Stammwählerschaft muss sich nun mit echten Alternativen befassen. Das und
eine neue Bürgermeister-Ära bringen Maintal mit großer
Wahrscheinlichkeit nach vorn, wer auch immer dies vorantreiben wird.
Maintals Wähler sollten jetzt alle Kandidaten vorbehaltlos auf Herz und
Nieren abklopfen, um die für Maintal beste Lösung zu finden. Dazu
müssen auch die Kandidaten langsam in die Pushen kommen. Die in all den
Jahren in Maintal spürbare Chancenlosigkeit gegenüber den
Gewohnheitswählern ist diesmal ausgesetzt und die Blicke werden freier.
Dies ist eine große Chance für Maintal.
Auch
für Teile der Verwaltung dürfte der Amtswechsel Auswirkungen haben, wenn
ein zeitgemäßerer und offenerer Führungsstil Einzug hält. Hoffentlich
können sich alle Fachbereiche problemlos darauf einstellen. Die meisten
MitarbeiterInnen hätten es verdient.
Maintal-Forum
als Informationsquelle geschlossen
Interessant
ist, dass quasi über Nacht ein Beschluss des Parlaments umgesetzt wurde,
der eine Überarbeitung des Maintal-Forums beinhaltet. Seit
gestern ist das Maintal-Forum geschlossen. Bis zum Start der
Alternative kann im Vorwahlkampf praktisch nicht öffentlich über
Maintaler Entwicklungen und Probleme diskutiert werden.
Absicht
oder Unbedachtheit? Vielleicht geht man zukünftig auch mit solchen Dingen
anders um.
Wie
auch immer die Wahl ausgehen wird, bezüglich Vertrauen und Offenheit kann
es nur aufwärts gehen, wenn der diesbezügliche Bremsklotz und
Weichensteller nicht mehr wirkt. Vielleicht wird es dann auch wieder was
mit dem Stadtrat!?
Veröffentlicht
am 13.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Verteilung
von Ressourcen im Ehrenamt
Das
Ehrenamt ist eine der interessantesten Betätigungen in unserer
Gesellschaft. Auf diesem Gebiet findet aber auch der größte Missbrauch
statt. Ungeachtet dessen begleiten viele Menschen gleich mehrere
Ehrenämter und gehen darin auf, weil das Ehrenamt auch ein Ventil
für brach liegende Fähigkeiten und Talente ist. Berufstätige nutzen
das, wenn sie im Beruf allein nicht die umfassende Erfüllung sehen.
Nichtberufstätige finden in einem oder mehreren Ehrenämtern einen
Ersatz, um ihre Leistungsfähigkeit dort einzusetzen, wo sie ihrer Meinung
nach gebraucht wird. Vereine, Institutionen, Parteien, die Städte und
soziale sowie kirchliche und soziale Einrichtungen nutzen dieses
unentgeltliche Engagement teilweise recht eigennützig. Es fehlt leider an
vielen Stellen an der richtigen Ehrenamtskultur. Der Umgang mit diesen
Ressourcen ist deshalb nicht immer dem Engagement angemessen. Manches der
Allgemeinheit dienende Engagement wird sogar fahrlässig oder mutwillig
zerstört, wenn Erfahrung und Engagement etablierte Regelkreise stören.
Natürlich wollen die organisierten Nutznießer und Institutionen die
Arbeitskraft der Freiwilligen nutzen, ideelles Engagement stößt jedoch
auf Ablehnung und Widerstand, auch wenn die Denkansätze durchaus bereits
geläufig sind. Sie sind einfach nicht gewollt. Ehrenamtlich Tätige, die
immerzu mit den Auswirkung von Missständen zu tun haben, denen jedoch die
Mitarbeit an der Beseitigung der Ursachen verweigert wird, stellen ihr
Engagement berechtigter Weise infrage. Kann sich das unsere Gesellschaft
wirklich leisten?
Seniorenpower
wird kritisch gesehen
Angesichts
der ständig steigenden Alterserwartung und des immer früheren Eintritts
in den Ruhestand wird das Potenzial ungenutzter Ressourcen immer größer.
Hinzu kommt, dass die Lebensarbeitszeit infolge der Bildungspolitik
schneller sinkt, als die Gebildeten der Gesellschaft das zurückgeben
können, was sie die Gesellschaft gekostet haben. Das Ehrenamt wird im
Laufe der Jahre den Etablierten immer größere Probleme bereiten, wenn
sie sich nicht darauf einstellen, die Ehrenamtliche angemessen in die von
ihnen gewählten Wirkungsbereiche einzubinden. Auch oder gerade die Stadt
Maintal pflegt eingenordete Ehrenamtliche und zeigt Querdenkern die kalte
Schulter. Langfristig wird sich das rächen.
Mit
dem Eintreten in den Ruhestand stellen sich für agile Senioren (aber auch
für alle anderen Ehrenamtskandidaten) die Fragen,
-
welche
Verwendung welchem Wirkungskreis nützlich sein kann,
-
wie
diese ehrenamtliche Tätigkeit angenommen wird und welche
Veränderungen sich dadurch ergeben,
-
ob
der Einsatz Freude erzeugt und/oder sogar Spaß bereitet.
Nachdem
entsprechend ausgewählte Aktivitäten angelaufen sind, findet bei jedem
im Unterbewusstsein eine permanente eigene Kontrolle dieser drei Kriterien
statt und das jeweilige Ergebnis entscheidet über
-
den
Wechsel zu anderen Aktivitäten,
-
die
nochmalige Verstärkung der Durchsetzung seiner Interessen,
-
die
Drosselung bis zum Einstellen von Aktivitäten,
-
der
Verzicht auf den Lohn für das erbrachte Engagement,
-
im
Ernstfall sogar den Rückzug aus allen ehrenamtlichen
Betätigungsfeldern und
-
die
zukünftige Konzentration auf die individuellen Bedürfnisse, wie es
diejenigen machen, die ehrenamtliches Engagement durch Ignoranz und
ihre gelebte Distanz schwächen oder zerstören.
Denjenigen,
die mit ehrenamtlichem Engagement von Bürgern noch nicht richtig umgehen,
sollte klar sein, dass ein Ehrenamtlicher sich einbringen kann,
aber nicht muss.
Bezogen
auf die Senioren muss berücksichtigt werden, dass die ihnen verbleibende
Zeit für sie immer kostbarer wird und die wichtigsten Lebenselixiere
Freude und Spaß sind. Die Freude über ideell Erreichbares und gar
Erreichtes wird leider immer öfter vereitelt, während die Bespaßung
gefördert wird. Ja, man spricht im Rathaus sogar ungeniert von
"Bespaßung", als ob Senioren ein zu verwaltendes Gut
seien.
Ein
Umdenken ist dringend erforderlich!
Veröffentlicht
am 13.02.2015
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Das
ist doch keine Kunst!"
(jux)
Kurz vor den närrischen Tagen wurde auf der Maintaler Mainpromenade eine
Skulptur installiert, die sofort Anlass zu allerlei Spekulationen gab.
Kunstkenner erkannten sofort, dass das "Raedy-made"-Objket mit
seiner geschraubten Form, seiner analgenetischen Ausdruckskraft und mit seiner
materialtypischen Farbgebung besticht. Erste Schätzungen hinsichtlich des
Anschaffungspreises schwankten zwischen 25 und 30.000 €, was die
Kunstkenner wiederum für ein Schnäppchen halten. Seit den frühen
Morgenstunden wurde nun eine Tafel angebracht, die der Erläuterung des
Kunstwerkes dienen soll. Seitdem fühlen sich verschiedene Gruppierungen
nicht nur angesprochen, sondern auch erheblich angegriffen. Eine
Stellungnahme aus dem Rathaus steht noch aus, was einer der sich betroffen
fühlenden Bürger mit dem Satz "wer weiß, wer das verbrochen
hat, die können sich ja auch nicht um jeden Scheiß kümmern"
kommentierte. Und doch sollte sich der Sachverhalt bald klären, um
weiterer Unruhe zu begegnen.
Es
ist ja bekannt, dass die Gestaltung des Mainuferbereichs in einer
Stadtleitbildgruppe intensiv diskutiert wird. Kritiker der Projektgruppe
deuteten das künstlerische Arrangement sofort als Ausdruck des
Jahresergebnisses des in dieser Gruppe bisher qualitativ und quantitativ
Erreichten. Anwohner spekulieren bereits darüber, ob die Skulptur aus dem
Etat des Stadtleitbildprozesses angeschafft oder in Eigeninitiative
hergestellt wurde.
Andere
Spaziergänger mutmaßten sogar, dass sich die künstlerische Aussage auf die
Beschlüsse des Parlaments beziehe und die Skulptur die alljährlich sich
erneuernde Kontinuität von Parlamentsentscheidungen symbolisieren soll. "Was
beschlossen werde, sei den Bürgern nämlich inzwischen scheißegal",
hieß es, was übrigens auch einige Stadtverordnete nicht abstreiten
wollten. So gesehen sei die Skulptur sehr gelungen.
Als
dann organisierte Hundehalter hinzu stießen, kochte die Volksseele über,
hatte das Parlament doch erst kürzlich die Hundesteuer massiv erhöht. Die
Hundekotmenge des Stadtgebiets derart drastisch und provokativ zu demonstrieren, sei
infam. Möglicherweise sei die Skulptur sogar aus der im Stadtgebiet
gesammelten Hundekotmenge eines Jahres entstanden. Dies sei nur mittels
eines großkalibrigen Extruders möglich. Ein Hundehalter erhob
sogar für seinen Hund Anspruch auf das Urheberecht der speziellen
Formgebung und ließ seinen Tassilo sofort ein Vergleichsobjekt neben der
Skulptur platzieren. Natürlich nahm er es nach erfolgter Beweisführung mit einer
praktischen 750g-Tüte des Tütenspenders auf und warf sie in einen
Papierkorb neben der Bank der Uferpromenade, der alle 14 Tage geleert wird. Natürlich wurde vorher zu
Beweiszwecken ein Selfie geknipst. Eine Bürgerin meinte: "Das ist
doch keine Kunst!" und lies offen, ob sie damit das Kunstwerk,
die Fotografie oder die Art der Beweisführung des Hundehalters meinte .
Es
könnte aber auch sein, dass das Kunstwerk hinsichtlich seiner Gestaltung und auffälligen Kontur für vieles steht, was hier in
Maintal passiert und dass die erdrückende Mächtigkeit des aufgetürmten Materials
Fragen aufwirft, die man bisher in Maintal noch nicht stellte. "Wir
sollten viel öfter ausdrücken, was wir meinen, auch wenn nicht alles so
ist, wie es aussieht. Kunst sagt oft mehr aus Tausend Worte",
meinte ein Kunstkritiker, was einige Hundehalter hinsichtlich der
Vieldeutigkeit besänftigte.
Mal
ehrlich - wer will schon vor Wahlen die organisierten Hundehalter verärgern!?
Veröffentlicht
am 06.02.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Ausdruckskraft
schafft Kunstwerke |
Kunst
hat mitunter eine große Ausdruckskraft. Sie soll den Blick auf das
Wesentliche einer Sache richten. Wenn die Aussage sogar vieldeutig
und damit hintergründig ist, so spricht man von Satire. Satire in
der Kunst kann uns mehr sagen als Tausend Worte.
So
kann uns eine Skulptur der oben abgebildeten Art auf besondere
Weise an den Anblick von Dingen gewöhnen, die
täglich auch wir Menschen förmlich ausdrücken. Ohne die erhabene Schönheit der
Formgebung eines Blickes zu würdigen, spülen wir diese kleinen
Kunstwerke mit 10 l Wasser weg. In der freien Natur begegnen uns die
kleinen Kunstwerke ebenfalls auf Schritt und Tritt und wir betreten
dabei keineswegs Neuland. Das Material besteht teilweise aus besten
Nahrungsmitteln und leckerem Fleisch. Das muss allerdings erst
einmal verdaut werden. Wir verdanken diesen erfolgreichen Schritt unseren
Hundefreunden.
Wie
kommt es also, dass wir eine überdimensionale Darstellung von
Alltäglichem so irritiert wahrnehmen und es sogar ganz anderen
Sachverhalten zuschreiben? Vielleicht liegt es daran, dass es der
nichtverdauliche Rest von gesuchtem Gehaltvollem ist.
Tritt man derartige
Hinterlassenschaften hinein, die man uns hemmungslos in den Weg
legt, entwickelt sich sogar Ekel und Abscheu. Dieses Gefühl ist es,
das wir dann auch anderen Dingen zuschreiben, mit denen wir konfrontiert
werden.
Wenn
eine solche Skulptur völlig emotionslos angenommen wird, so haben
sich die Menschen auch an all das gewöhnt, für was der Kern der
Skulptur als Synonym herhalten muss. Da wir uns aber dagegen wehren,
versuchen wir, den Sinn umzudeuten, damit die Skulptur zu unseren
eigenen Empfindungen passt. So gesehen würde es sich bei dieser Skulptur
durchaus um ein anspruchsvolles Kunstwerk handeln.
Was
soll die Skulptur noch mal kosten?
Mit
humoristischen Gruß
Klaus
Klee
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Blöde
Situation
Maintal
steht momentan vor gravierenden politischen Weichenstellungen. Zur
nächsten Stadtverordnetenversammlung gilt es, den Doppelhaushalt für
2015/16 abzusegnen. An dieser Entscheidung werden wohl nur CDU,
Grüne und die FDP maßgeblich mitwirken, wenn die SPD
Bürgermeisterwahlkampf und Haushaltsdebatten nicht voneinander trennt.
Aber auch die WAM wird keinen großen Einfluss haben, weil sie sich derzeit immer
öfter ins Abseits stellt und sich wahrscheinlich weiterhin bei
wesentlichen Entscheidungen verweigert. Seitdem die Grünen infolge des
Wegfalls der GAM wiedererstarkt sind, verlor die WAM im Parlament an
Bedeutung, was ihre Kooperationsfähigkeit mindert. Der Tri-Komplex
WAM wird möglicherweise nicht
mehr zur nächsten Parlamentswahl antreten. Wähler,
die Maintals Kommunalpolitik verfolgen, konzentrieren sich zunächst auf
die strategische Richtungswahl, zu der die kommende Bürgermeisterwahl
offensichtlich benutzt wird. Eine Vorentscheidung wird sich wahrscheinlich
bereits zur nächsten Stadtverordnetenversammlung abzeichnen. Diese
scheint vom amtierenden Bürgermeister als Substanztest seiner Politik
benutzt zu werden. Was hier und in den Sitzungen der Gremien passiert,
dürfte für die Kandidatenkürung der CDU ausschlaggebend sein. Rohrbach
muss ja nicht kandidieren, wenn er nicht will. Verhält sich die
CDU-Fraktion parteienübergreifend kooperativ und vergrößert sie die
bestehenden Schnittmengen in wichtigen Fragen entgegen der momentanen
Marschrichtung des Magistrats, könnte der CDU-Kandidat plötzlich auch Martin
Fischer heißen.
Noch ist nicht klar sichtbar, wie weit dieser in
seinen Überzeugungen mit dem kürzlich zurückgetretenen Markus Heber
übereinstimmt. Doch er muss mit seiner CDU neue Wege beschreiten und von
der Haushaltspolitik der letzten Jahre wegkommen, damit Maintal nicht
weiterhin zu zwei Dritteln der jeweiligen Geschäftsjahre taktisch gewollt
handlungsunfähig ist. Mit Erhard Rohrbach wird das wohl
nicht machbar sein, der sich damit alljährlich über die Runden rettete.
Intelligente
Strategien fehlen
Nach
wie vor ist noch keine intelligente Strategie sichtbar, wie Maintal
dauerhaft seine Problemkreise durchbrechen kann. Die Erhöhung der
Grundsteuer B und der Hundesteuer verschaffte lediglich
finanziell ein wenig Luft. So passen ein neues Rathaus gar nicht
und ein Rathausumbau nur bedingt zur Zukunftsplanung, weil sich
damit die Schuldenlast nochmals ohne sichtbaren Ertrag erhöht.
Die
wichtigsten Weichenstellungen sind bei der Stadtentwicklungsplanung
und der Strategie hinsichtlich des Umgangs mit Investoren
erforderlich. Damit einher muss eine Neuausrichtung von Teilen der
Verwaltung gehen, um diese Aufgaben stemmen zu können. Beim
Bürgerhaushalt konnte man eindrucksvoll feststellen, wo es in der
Verwaltung knirscht. Doch das habe ich auf dieser Homepage schon mehrmals
thematisiert.
Die
Sache mit der Redlichkeit und der Glaubwürdigkeit
In
Maintals Kommunalpolitik werden momentan die Bürgermeisterwahl und die
Kommunalwahl stark miteinander verknüpft, weil sich die Parteien
profilieren wollen. Kandidaten mit eigentlich nur geringen Chancen auf den
Rathaussessel geraten in die Zwickmühle, Parteiprogramme und sinnvolle
eigene Ansichten glaubhaft zu kombinieren, um die Wahlkampfkosten nicht
allein tragen zu müssen. Das geht auf Kosten der Glaubwürdigkeit und
gerät zur Charakterfrage. Auch wenn Maintals Bürger mehrheitlich vieles
nicht begreifen, was die vorausgegangenen Wahlen ja bewiesen, so haben sie
doch ein Gespür für Redlichkeit. Leider nutzen sie dieses nur für die
Frage, ob sie überhaupt zur Wahl gehen oder nicht. Die Nichtwähler
stellen also einen Gradmesser für Redlichkeit in der Kommunalpolitik
dar.
Das
trifft sogar sozial sehr engagierte Gruppierungen, wie die WAM oder die
Grünen. Besonders sensibel reagiert der aktive Teil der Bürgerschaft auf
den Umgang des Magistrats und der Politik mit
Bürgerbeteiligungsprozessen. Es war in der jüngsten Vergangenheit
ein Unding, dass man den Bürgern suggerierte, man könne ohne ihre Ideen
und ihr Engagement Maintals Probleme nicht lösen, um dann alles so zu
steuern, wie es Magistrat und Fraktionen wollten. Die permanente
Bewusstmachung, dass man als Parlament die alleinige Entscheidungsgewalt
besitze und auch nutze, hatte den Charakter von Ohrfeigen. Auch in diesem
Punkt muss sich einiges ändern. Das geht jedoch nur mit einem Wechsel an
der Rathausspitze. Dies umso mehr, weil der Stadtrat scheinbar nur im
parteiischen Kielwasser des Bürgermeisters und der Fraktionen, die ihn
wählten, agieren will oder kann.
Maintals
Machtverhältnisse sind knapp und der hälftige Riss geht durch alle
Bereiche. Eine Änderung zeichnet sich erst dann ab, wenn engagiert reine
Sachpolitik betrieben wird und Probleme so ausdiskutiert werden, dass
größtmögliche Schnittmengen entstehen. Dazu müssen sich die
Kommunalpolitiker durchgängig und ernsthaft den Maintaler Bürgern
verpflichtet fühlen und nicht ihren Parteien allein.
Die
nächsten Wochen entscheiden darüber, ob Maintal seine Chancen nutzen
kann, oder sich bisher wenig erfolgreiche Vorgehensweisen fortsetzen. Mit
einer erneuten Kandidatur des derzeitigen Bürgermeisters würde ein
deutliches Zeichen für Letzteres gesetzt werden. Es kommt nun darauf an,
wie wohl sich Parteien, Fraktionen und Interessegruppen mit diesem Zustand
fühlen. Die Bürger haben zwar die Macht zur Veränderung, jedoch nur die
Auswahl, die ihnen bei Wahlen vorgesetzt wird. Irgendwie ist das eine
blöde Situation.
Veröffentlicht
am 01.02.2015
©
Klaus Klee
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Eines
der Themen der Kommunalpolitik wird das Projekt der METRO-Gruppe
sein, in Maintal 17 Millionen Euro zu investieren. Nachdem der
Magistrat die Investoren zunächst abwies, drängten die
Sozialdemokraten auf Gespräche mit dem Investor. Im Parlament ist
die WAM vertreten, die als Tri-Komplex DKP/DGB/WAM operiert. Der DGB
Maintal, deren Protagonisten der WAM angehören, ging am 31.1.14 mit
folgender Pressemeldung an die Öffentlichkeit, um die
Aufmerksamkeit für die späteren Gespräche im Parlament zu
erhöhen, die wiederum nur der WAM möglich sind.
Umbaupläne
bei Real:
17
Millionen Euro - ein seriöses Angebot?
Papier
ist bekanntlich geduldig. Das gilt auch für Hoch- glanzprospekte,
die erstellt werden, um den Magistrat von Maintal zu überzeugen,
einem Umbau des Real-Marktes in der Wingertstraße zuzustimmen. 17
Millionen Euro sollen angeblich investiert und verbaut werden.
Ist
das ein seriöses Vorhaben - so fragt sich der Deutsche
Gewerkschaftsbund (DGB) in Maintal und vielleicht auch mancher
Stadtverordneter. Was als "seriös" gilt oder als solches
verkauft, hängt sicher vom Blickwinkel des Beobachters ab. Bei
Real, einem Unternehmen der Metro-Gruppe, stellt sich sofort die
Frage: Sind die 17 Millionen Euro auch tatsächlich vorhanden? Erst
vor einigen Monaten verkündete die Geschäftsleitung die
Schließung von 16 Filialen und einen Abbau von bis zu 750
Arbeitsplätzen im Wareneingang der verbleibenden Märkte. Darüber
hinaus ist eine so genannte "Fokusliste" im Gespräch, auf
der weitere zahlreiche Filialen dahingehend durchleuchtet werden, ob
sie ebenfalls geschlossen oder erhalten bleiben sollen. Zudem
verhielt sich die Geschäftsleitung von Real bei den Verhandlungen
der Sozialpläne zur Vereinbarung von Abfindungen für die zu
Entlassenen mehr als "zugeknöpft", wollte sich so billig
wie möglich aus der "Affäre" ziehen. Und jetzt sollen
plötzlich 17 Millionen Euro vorhanden sein, um einen einzigen Markt
zu modernisieren? Das müssten Real oder Metro schon durch
entsprechende Bürgschaften belegen, ehe über ihre Pläne ernsthaft
nachgedacht werden kann. Lägen diese vor, dann könnte die
Investition die vorhandenen Arbeitsplätze bei Real sichern,
vielleicht sogar neue schaffen helfen. Für das Wohngebiet wäre der
Erhalt der Nahversorgung durch einen solchen Großmarkt ebenfalls
attraktiv. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Maintal fordert den
Magistrat auf, das Vorhaben von Real schnellstens auf dessen
Seriosität zu prüfen. Dazu könnte beispielsweise die Metro-Gruppe
eine Bürgschaft übernehmen.
Was
nicht passieren darf: Die notwendigen klärenden Gespräche
zwischen Stadtverwaltung und Real werden derart künstlich
hinausgezögert oder an künstliche Bedingungen geknüpft, dass sich
die Absicht zur Investition durch "Zeitablauf" erledigt
hat. Das würde nämlich die derzeit bestehenden Arbeitsplätze im
Markt deutlich gefährden und die Einkaufsmöglichkeiten für drei
größere Wohngebiete drastisch einschränken. Da in den Quartieren
Zeppelinstaße/ Johannesweg, der südlichen Berliner Straße und der
Waldsiedlung auch viele ältere Menschen bzw. Familien mit Kindern
wohnen, würde das eine kaum zumutbare Härte bedeuten.
Da
im Text Pro und Kontra enthalten sind, wird diese Stellungnahme
womöglich als ausgewogen beurteilt.
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Diagnose
mit Abstrich
Die
Stadt Maintal ist ein Spielfeld politischer Amateure und
Interessengruppen, wie es unser Grundgesetz zulässt. Wäre das maßvoll
und mit Vernunft ausgestaltet, wie es sich die Gestalter des Grundgesetzes
und die aller anderen Verfassungen gewünscht haben, könnte man rundum
zufrieden sein. Rein medizinisch betrachtet ist unsere Demokratie jedoch
in weiten Teilen missgebildet, mit Geschwüren durchzogen und einige
Brüche und chronische Beschwerden sorgen für eine wenig
zufriedenstellende Gesamtverfassung. Es ist an der Zeit, die Politik und
speziell den Patient Maintal gründlich zu untersuchen und Schritte
einzuleiten, damit Maintal gesundet. Seit einigen Jahren merken die
Maintaler Kommunalpolitiker, dass ihre Künste nicht ausreichen und riefen
Kurprogramme, wie die Lokale Agenda 21, den Stadtleitbildprozess,
den Bürgerhaushalt und zuletzt das Bürgergutachten ins
Leben. Zahllose weitere Bürgerbeteiligungen signalisierten "wir
brauchen die Bürger, um Maintals Probleme zu lösen". Als die
Unterstützung auf breiter Ebene anlief, wurde es den Kommunalpolitikern
zu unheimlich und sie griffen massiv in die sich aufbauende
Bürgerbeteiligungskultur ein. Nun liegt der Patient "Maintal"
gewaltig angeschlagen auf dem Tisch und alle stehen ratlos drum herum.
In
der "Maintal-Klink" ist es inzwischen kurz vor Zwölf und am
Patienten "MAINTAL" wird immer noch herumgedoktert, als wäre
die Krankheit ganz schwer zu ergründen. Apathisch und in politischer
Narkose hängt Maintal am Steuer- und Abgabentropf. Man hatte kürzlich
mit Steuererhöhungen die Dosis am Tropf deutlich erhöht, um mehr Zeit
zum Nachdenken zu bekommen. Wie der Patient wieder gesund werden soll, ist
immer noch unklar.
Klinik-Chef
Rohrbach meint mit anderen Worten ja, im künstlichen Koma ließe es sich
doch ganz gut leben und Wunder könne auch er nicht vollbringen. Er sei
auch kein Dr. Eisenbart und nur mit einem fröhlichen "Witte-witt-bumbum"
könne man unmöglich heilen. Die Dinge bräuchten ihre Zeit. Seit 18
Jahren versuche er bereits seine hohe Kunst und habe enorm viel Erfahrung
gesammelt. Er wisse, was eigentlich nicht geht, aber dennoch machbar sei.
Investoren seien da leichter zu behandeln. Denen stelle man die Wirkstoffe
einfach zur Verfügung und sie gesunden von selbst. Eigentlich sollten die
Bürger zufrieden sein, dass es Maintal nicht noch schlechter gehe. Er
könne es ja mal in einer weiteren Amtszeit darauf ankommen lassen. Es
kommt aber nicht darauf an, was man machen kann, sondern, was man macht.
Diese schnörkellose Aussage findet erstaunlicher Weise in manchen
Fraktionen Zustimmung und im Parlament Mehrheiten.
Gibt
es trotzdem eine Wende?
Welche
Rolle könnte Bürgerbeteiligung wirklich spielen?
In
Maintal laufen seit Jahren alle möglichen politischen Reha-Maßnahmen in
Form gesteuerter Bürgerbeteiligungsprozesse. Die Übungsleiter
orientieren sich dabei leider an ihrer eigenen Strategie und nicht an dem,
was der Patient Maintal wirklich braucht. Auch bedürfen die Prozesse der
Genehmigung, um deren Sinnhaftigkeit zu unterstreichen. Stellen sich die
erwarteten Erfolge nicht ein, wird nach der gleichen Vorgehensweise
einfach ein anderer Prozess gestartet. Ob all diese Prozesse zielführend
sind, wird bei den Bürgern jedoch nicht hinterfragt. Nun gibt es auch
Bürger, die ungefragt Stellung beziehen. Das geht nun mal gar nicht! So
etwas darf man erst gar nicht einreißen lassen!
Was
aber, wenn damit sinnvolle und inhaltlich wertvolle Ansätze verloren
gehen!? Wer Bürgerbeteiligung initiiert, muss sich fair den Ergebnissen
stellen. Genau das ist in Maintal leider nicht der Fall.
Bürgerbeteiligungen kommt über den Status "Alibi-Subkulturen"
nicht hinaus. Da können sich Projektpaten noch so sehr über kleine
Erfolge freuen. Sie tollen ausgelassen auf einer ihnen zur Verfügung
gestellten Spielwiese. Für Entscheidungen fehlt ihnen die Kompetenz.
Mit
Bürgerbeteiligung könnten jedoch bisher ungenutzte Ressourcen in der
Bürgerschaft aktiviert und genutzt werden. Das wäre für Maintal nicht
nur ein Plus an Erfahrung, sondern sogar kostenlos. Anstelle immer wieder
bezahlte Berater zu bemühen, die noch nicht einmal einen direkten Bezug
zu Maintal haben und deshalb nur mäßige Ergebnisse abliefern, könnten
über Bürger vorhandene und erkannte Bedürfnisse und Notwendigkeiten in
Lösungswege einfließen, denen sich die Gremien und der Magistrat nur
noch zu stellen bräuchten.
So,
wie man Investoren ihre eigenen Bebauungspläne aufstellen lässt, könnte
man auch die Bürger ihre Wünsche und Ideen beplanen lassen, wenn Ideen
und Planungen der eigentlich zuständigen Institutionen fehlen oder nichts
taugen. Maintal muss wohl noch einige Zeit damit leben, dass Fachkompetenz
über Personalabbau und eine falsche Sparpolitik verloren ging. Maintal
muss eine effektive Bürgerbeteiligung nur wollen, um sie zu bekommen. Die
Bereitschaft ist bei vielen fach- und sachkundigen Bürgern vorhanden.
Ungehindert
Süppchen kochen wollen
Es
liegt wohl in der Natur der Sache, dass politische Gruppierungen, die nun
mal die alleinige Lizenz zur Volksvertretung besitzen, auch große
Strategen sein wollen, um gewählt zu werden. Ideen der Bürger
konkurrieren natürlich mit deren Ideen. Aber auch Funktionsträger, wie
der Magistrat, haben Ideen, die sich von denen der Bürger abheben sollen.
Schließlich wurde man ja gewählt, um auch diese Erwartungen zu
erfüllen. Da man Ideen und Anforderungen der Bürger zumindest ergründen
will, werden unverbindliche Bürgerbeteiligungsprozesse angeboten. Ein
Auszug von Schnittmengen finden sich später in diversen Vorlagen wieder,
dem ganzheitlichen Übernehmen von Konzepten geht man jedoch aus dem Weg.
So bleiben viele Maßnahmen, die vom Parlament beschlossen werden, nur
Stückwerk, die im Widerstreit der Interessen zerrieben wurden.
Da
offensichtlich alle Süppchen allein gerührt werden sollen, kommt es
niemals zu einer übergreifenden Zusammenarbeit mit den Bürgern. Aber
auch unabhängige Bürger, die Ideen umsetzen wollen, können das nicht
ohne die Kommunalpolitiker. Je nach dem, mit wem sie sich kurzschließen,
wecken sie Widerstände bei deren Gegenpolen und werden mit ihnen in einen
Topf geworfen. Sollten dennoch unabhängige Beratungen stattfinden, so
würden sie sich abschließend vor der gleichen Hürde wiederfinden, wie
Bürgerinitiativen. Sie wären Bittsteller vor der Politik und dem
Magistrat. Gelänge es ihnen nicht, Gehör zu finden, wären alle
Bemühungen umsonst gewesen.
Die
Lösung wären Bürgerbeteiligungsprozesse, die von den Bürgern selbst
organisiert und geleitet würden und die Gremien bzw. die Fachbereiche
der Stadt Maintal nur als Bindeglieder fungieren. Damit würde verhindert,
dass in die Prozesse einseitig politisch hineindirigiert wird und die
Ergebnisse beeinflusst bis verfälscht werden. Bürger und Verwaltung
sollten Hand in Hand arbeiten, während die Parteien die Möglichkeit
hätten, sich aktiv als Bürger zu beteiligen. Das
bedarf jedoch eines bestimmten Grades an Aufrichtigkeit und des Willens
zur bürgerlichen Gemeinsamkeit. Hierdurch könnte bereits recht früh
Übereinstimmung entstehen, was bei der Umsetzung sehr hilfreich wäre.
Die Frage ist, ob das gewollt ist.
Nun
kann man vorübergehend den Patient zunähen und warten, was passiert.
Wenn möglich, bis nach der Wahl. Nach der nächsten
Stadtverordnetenversammlung wird sich herausstellen, ob sich der Zustand
des Patienten verschlechtert. Dann wird sich zeigen, was der Professor vor
hat und welche Wunderheiler die alte Behandlung fortsetzen.
Veröffentlicht
am 24.01.2015
©
Klaus Klee
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Bürgerbeteiligung
ist die
strategische Variante von bürgerschaftlichem Engagement |
Wem
das nebenstehende noch unklar sein sollte, dem möchte ich noch
einige zusätzliche Gedankengänge zum besseren Verständnis näher
bringen.
Bürgerschaftliches
Engagement und Bürgerbeteiligung wird sehr oft
miteinander verwechselt. In Zeiten, in denen sich die
Kommunalpolitiker um Bürgerbeteiligung bemühen und entsprechende
Projekte ins Leben rufen, um die Bürger in ihre Entscheidungen
einzubeziehen, muss man genau hinsehen, was wirklich gemeint ist.
Die
Kommunalpolitiker verweisen immer wieder darauf, dass sie die alleinige
Entscheidungsmacht besitzen und das, was Bürger wollen und von sich
geben, nur zur Entscheidung herangezogen werden kann, aber nicht
muss. Nun sind aber die Fraktionen
für Ideen und Vorschläge recht unterschiedlich zugänglich. Ob
etwas in Entscheidungen einfließt, liegt nicht an der Qualität des
Erarbeiteten, sondern daran, was politisch gewollt ist.
Es
ist also die Rede von strategischen Erörterungen, bei
denen sich fach- und sachkundige Bürger einbringen, um Maintaler
Probleme zu lösen. Dabei handelt es sich seitens der Bürger nicht etwa um plumpe
Einmischung, sondern um ihr eignes strategisches Vorgehen, Ursachen anstelle
von Auswirkungen anzugehen. Den Kommunalpolitikern wäre es lieber,
die Bürger würden bei den Auswirkungen anpacken. Ihre Arbeit ist
gefragt, nicht aber ihr Wille. Es spricht für
die Intelligenz streitbarer Bürger, wenn sie sich auf dieses Spiel nicht
einlassen.
Beim
bürgerschaftlichen Engagement packen die Bürger genau bei den
Defiziten, also den Auswirkungen falscher Strategien an. Das schmälert
nicht deren Intelligenz, weil sie erkannt haben, was falsch läuft,
jedoch direkt vor Ort anpacken, um die Auswirkungen zu minimieren.
Es ist eher ein Akt der praktischen Vernunft. Solche anpackenden Aktivitäten finden bei der Bürgerhilfe, den sozialen und
kirchlichen Organisationen und den vielen Bereichen des
SeniorenOffice statt. Die Hilfe kommt den Zielgruppen direkt zugute.
Dies wird von der Politik sehr geschätzt, weil sich damit die
Bürger nicht in ihre Belange einmischen.
Falsches
Verständnis
von
der Arbeitsweise auf Magistratsposten
Nun
könnte man erwarten, dass sich Bürgermeister und Erster Stadtrat
den Bürgerinnen und Bürgern sowie den heimischen Gewerbetreibenden
verpflichtet fühlen und nicht politischen Interessengruppen oder ortsfremden Investoren. In Maintal registriere ich jedoch vielfach
das Gegenteil. Es obliegt Magistratsmitgliedern nicht, im Amt
Entscheidungen und Beschlüsse parteipolitisch zu bewerten und
danach entsprechend im Amt umzusetzen, zu verschleppen oder in der
Hoffnung auf baldigen Meinungswechsel auszusitzen.
Im
Umgang mit Bürgerbeteiligungsprojekten ist das Vertrauen zwischen
Magistrat und Bürgerschaft oberstes Gebot. Hier demonstrierte der
Magistrat und Teile der Politik im letzten Jahr, wie man Bürgerbeteiligung
instrumentalisiert und für unliebsame Entscheidungen nutzbar macht.
Auch das könnte Bürgermeisterkandidaten auf den Gedanken bringen,
dies seien von ihnen erwünschte strategische Qualitäten.
Die
Bürgermeisterkandidaten sollten sich jedoch eher auf seriösere Inhalte
konzentrieren und auf die Bürger - die sie letztendlich wählen - von ihren
fachlichen Qualitäten und ihrer
Aufrichtigkeit überzeugen. Hierzu gehört natürlich auch, wie sie
sich hinsichtlich der Bürgerbeteiligung positionieren. Schließlich
soll ein Bürgermeister für die Bürger und nicht für seine Partei
oder Investoren wirken. Ein parteiloser Bürgermeister wäre die
beste Lösung. Dann klappt's auch wieder mit dem Stadtrat.
Klaus
Klee
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Der
große Wurf
Im
Herbst 2015 sind in Maintal Bürgermeisterwahlen. Die zweitgrößte Stadt
im Main- Kinzig-Kreis verschlief in den letzten Jahren viele Chancen, die
sich aus der günstigen Lage und den Herausforderungen der
Rhein-Main-Region ergaben. Es scheint, als hätten viele Bürger das
erkannt, was die Kommunalpolitiker offensichtlich mehrheitlich noch nicht
begriffen haben. Am Ende der bisherigen Amtszeit wird Erhard
Rohrbach 18 Jahre lang Maintals Geschicke gelenkt haben. Egal, wie
die Bilanz aus seiner persönlicher Sicht aussieht, es lassen sich nur
marginale Veränderungen aufzählen, von denen keine einer besonderen
Erwähnung würdig ist. Das sollte jetzt langsam mal anders werden. Es ist
schwer vorstellbar, dass in einer weiteren Amtszeit plötzlich Talent und
Können sichtbar werden, die jahrelang irgendwie in ihm schlummerten. Da
Hoffnung ein ganz miserables Führungsinstrument ist, sollte nun endlich
ein Kurswechsel erfolgen. Inzwischen wurden zwei Kandidaten offiziell
nominiert, die CDU lässt sich noch Zeit und die Grünen spielen ebenfalls
mit dem Gedanken, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken. Ob am Ende der
große Wurf möglich ist, wird sich zeigen. Momentan scheint es so zu
sein, dass die Parteien die Bürgermeisterwahl als Vorwahlkampf zur
anschließenden Kommunalwahl nutzen wollen. Das geht deutlich am Thema
vorbei.
Bürgermeister
ist Verwaltungs-Chef
Der
große Denkfehler der Parteien liegt darin, dass es nicht darum geht, eine
politische Richtung oder ein Parteiprogramm für eine Amtszeit
festzuschreiben, sondern eine Person zu wählen, die in der Lage ist, den
städtischen Verwaltungsapparat nach geltenden Vorschriften und dem
mehrheitlichen Willen der Stadtverordnetenversammlung zu leiten. Das setzt
zunächst eine perfekt besetzte Verwaltung voraus, in der Bürgermeister
und Stadtrat keine tragenden Arbeits- und Steuerungspakete übernehmen,
die eigentlich Aufgaben von Fachbereischsleitungen sind. Das führte
bisher zu einer Reduzierung von Verantwortung leitender
Verwaltungspersonen und einer stringenten Einflussnahme der hauptamtlichen
Magistratsmitglieder.
Bürgermeister und Stadtrat sollten vielmehr gute Dirigenten einer
Verwaltung mit einer Riege gut ausgebildeter Könner(-innen) sein, die
Impulse setzen. Zu diesem Auftrag bedarf es absolut keiner politischen Ausrichtung!
Was
ist für den großen Wurf wichtig?
Besonders
gut für das Bürgermeisteramt geeignet sind Personen, die klar zwischen
Politik und dem übertragenen Auftrag unterscheiden können. Personen, die
obendrein noch ihre ganz persönliche Politik gegen reine
Sachentscheidungen durchsetzen wollen, sollten erst gar nicht in Betracht
kommen. Auch erscheint mir wirkliche Bürgernähe und ein gutes Gespür
für Gerechtigkeit wichtig zu sein. Sehr hilfreich ist es, wenn ein
Kandidat bereits auf Lebenserfolge zurückblicken kann, von denen sich
Fähigkeiten ableiten lassen.
Unabhängigkeit,
Integrität und Unbestechlichkeit sollten ebenfalls dem Ruf von Kandidaten
voraus gehen. Sollte sich ein Kandidat zum Beispiel ein Haus ausgerechnet
von einem Bauunternehmer bauen lassen, dem er in einer tragenden Funktion
zu großen Aufträgen oder Vorteilen verhalf, so wäre darüber
nachzudenken, wie es mit dessen Integrität aussieht. Die Wähler sollen
mit ihrer Stimme zum Ausdruck bringen, wem sie vertrauen und wem sie das
Amt des Bürgermeisters zutrauen. Hundertprozent sicher kann man nie sein,
ob man die richtige Person gewählt hat. Ein Restrisiko bleibt immer.
Was
geht gar nicht?
Als
absolut falsch betrachte ich es, wenn ein Kandidat für eine Partei eine
vorauseilende Gesinnungsschlacht führen soll, mit der man eine Kommunalwahl
vorbereitet. Die FDP, die gerade nur noch knapp über der
Wahrnehmungsgrenze laviert, will natürlich in Maintal wieder etwas
stärker werden, denn es wirkt affig und unangemessen, wenn zwei Personen
auf Fraktionen mit 14 oder 15 Stadtverordneten erheblichen Einfluss nehmen
wollen. Der Kandidat sollte sich mit einem eigenständigen Profil
empfehlen, wenn er nicht Werkzeug seiner Partei sein will. Ebenso fragwürdig ist die Absicht der Grünen, mit einem eigenen
Kandidaten Inhalte vermitteln zu wollen, die man nicht in der Lage war,
über eine ganze Amtszeit hinweg klar zu machen. Hier steht - wie in der
Vergangenheit - vermutlich eher die Schützenhilfe für den
Wunschbürgermeister im Raum, um später wesentlich besser mit ihm kooperieren zu
können.
Was
ist mit dem Platzhirsch?
Besonders
spannend macht es die Maintaler CDU mit ihrer Nominierung. Momentan sieht
es so aus, als hänge alles von der Verabschiedung des Doppelhaushalts
2015/16 ab. Der Fraktionsvorsitzende Martin Fischer, der
sich möglicherweise ebenfalls vorstellen könnte, Bürgermeister zu
werden, bemüht sich derzeit sehr stark um einen parteienübergreifenden
Konsens, damit der Haushalt mehrheitsfähig ist. Das wäre eine
Führungsqualität. Mit dieser Absicht geht derzeit eine Machtprobe
zwischen dem SPD-Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Sebastian
Maier sowie Martin Fischer einher. Gelänge Martin Fischer
ein Konsens, ao wäre es sein "Verdienst". Der Amtsinhaber
hätte dabei nur in der Zuschauerrolle verharrt. Wird der Haushalt im
Februar nicht verabschiedet, hätte Erhard Rohrbach sein
Wahlkampfthema als Retter des Maintaler Haushalts. Er kann gar nicht an
der Verabschiedung im Februar interessiert sein. Die Terminierung der
Kandidaten- Nominierungsveranstaltung ist also rein taktischer Natur.
Maintal
muss wohl noch auf die endgültige Besetzung der Bürgermeister-Wurfbude
warten, ehe das große Spektakel beginnen kann. Die Hundefreunde stehen
bereits wurfbereit in den Startlöchern, die Bewohner der Braubachstraße
und anderer Brennpunkte ebenfalls. Vielleicht wird es aber auch nur eine
laue Sommerposse!?
Veröffentlicht
am 18.01.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wann
wachen die Wähler auf? |
Bei
der Bürgermeisterwahl geht es auch um einen harten
Paradigmenwechsel im Rathaus. Das ist auch den Bediensteten der
Stadt bewusst, die sich an der derzeitigen überzogenen
Öffentlichkeitsarbeit beteiligen. Die teilweise
loyalitätsgeprägte Besetzung von Fachbereichleitungen wird keinen
Bestand mehr haben, wenn es zu einem Wechsel im Amt kommt. Das
zumindest lassen verschiedene Äußerungen der bereits nominierten
Kandidaten erkennen.
Diese
Annahme resultiert aus der bisherigen Arbeitsweise und dem
Führungsstil, der auch für Außenstehende klar erkennbar
ist.
Immer
wieder führen hauptamtliche Magistratsmitglieder das Wort und die
wirklich Zuständigen müssen sich zurückhalten. Die wiederum
beschneiden ihrerseits ihren Untergebenen den direkten Kontakt. Mit
Bürgern und Stadtverordneten dürfen viele Funktionsträger nicht
ohne die Genehmigung der Fachbereichsleitungen reden. Der Eindruck
einer total überwachten Verwaltung drängt sich auf. In einer
offenen Gesellschaft mit ernst gemeinter Bürgerbeteiligung ist
bereits das ein NoGo.
Die
vornehmliche Aufgabe eines neuen Bürgermeisters wird deshalb darin
bestehen, die Stärken der Verwaltung über eine Art
Emanzipationsbewegung entsprechend vorhandener Talente und
vorhandenen Könnens zu optimieren. Damit würden Leistungsverluste
infolge innerer Kündigungen vermieden und so mancher Mitarbeiter
über die Motivation wieder an Höchstleitungen herangeführt
werden. Das stärkt auch die Überzeugung, dass sich Leistung, die
bezahlt aber derzeit nicht abgerufen wird, wieder lohnt.
Solche
Spitzenleistungen der Mitarbeiterführung fallen nicht vom Himmel,
sondern sie müssen in anspruchsvollen Betätigungsfeldern hart
erarbeitet sein, ehe man Maintals Bürgermeister wird. Bei
Nominierungen von Kandidaten kommt dieses Kriterium leider oft zu
kurz. Den Parteien, die derartige Nominierungen durchführen,
abliegt in diesem Punkt die Sorgfaltspflicht. Es gilt nicht, einen
Platzhirsch zu nominieren, sondern einen unabhängigen Könner. In
den Parteien wird hierbei leider oft nicht Tacheles geredet.
Entsprechend fällt dann das Votum der Wähler aus.
Ausgesprochen
dumm finde ich die Gleichgültigkeit der Wähler, denen egal ist,
wer Maintals Bürgermeister wird. Gerade, weil man sieht, was in den
letzten Jahren in Maintal geschah, darf es keinem Wähler egal sein.
Auch die vielfach zu hörende Meinung, "der macht ja sowieso,
was er will...", ist keine plausible Entschuldigung.
Bei
der kommenden Bürgermeisterwahl geht es um das Wahrnehmen der
letzten Chance für einen langen Zeitraum, dass sich Maintal ein
Stück vom Speckgürtel des Rhein- Main-Gebietes abschneiden kann.
Dazu gehört die klare Abkehr von der bisherigen Vorgehensweise.
Kleinkarierter Amtsführung muss eine Führung mit ganzheitlicher
Sicht folgen. Es muss Schluss damit sein, dass Investoren den
alleinigen Nutzen aus städtischen Entscheidungen ziehen.
Bürgerbeteiligung muss aufrichtig und zielführend sein, damit
Ressourcen aus der Bevölkerung für verbesserte Sachentscheidungen
genutzt werden können.
Was
muss man zum Beispiel von einem Magistrat halten, der zulässt, dass
sich direkt an der westlichen Grenze der Stadt eine Frankfurter
Obdachlosensiedlung ausbreitet, genau dort, neben der Maintal für
ein neues Gewerbegebiet wirbt? So kommt es an der Nahtstelle zu
Maintal langfristig zu einer unkontrollierbaren
Verwahrlosungsbarriere, die ein falsches Bild von dem vermittelt,
was hinter dieser Zone als Maintal zu vermuten ist. Hier schlafen
derzeit auch alle Fraktionen hochgradig.
Für
mich kommt nur ein Kandidat infrage, der bestimmte Anforderungen
erfüllt. Ein parteiloser Kandidat, der sein Amt auch unabhängig zu
führen imstande wäre, wäre die Idealsbesetzung. Wer investiert
jedoch aus eigener Tasche in eine Wahl, bei der bisher abstruse
Wahlgewohnheiten zu Ergebnissen führten, die Maintal derart ins
Abseits trieben!?
Klaus
Klee
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Veränderung
Im
letzten Jahr stellte ich in der Maintaler Seniorenzeitung meine Oase im
Grünen vor, die ich mir in 32 Jahren aufgebaut habe. Wenige Wochen
später konfrontierte mich die Untere Naturschutzbehörde Frankfurt mit
den Plänen der bevorstehenden Renaturierung des Fechenheimer Mainbogens,
mit der wohl die Stillegung meines Gartens verbunden sein wird. Meine
Enttäuschung war groß und der Wille, mit allen Mitteln dagegen zu
kämpfen, groß. Auf einer speziellen
Seite meiner Homepage machte ich die Angelegenheit öffentlich und
legte meinen Standpunkt klar. Inzwischen hat sich meine Einstellung zu den
Planungen verändert, denn das nun vorgestellte Konzept steht dem
Fechenheimer Mainbogen, den ich ganz besonders liebe, ausgesprochen gut.
Auch erklärte sich die Stadt Frankfurt bereit, das Gartengelände
aufzukaufen, wodurch der entstehende Schaden etwas abgemildert wird. Im
Grund genommen freue ich mich sogar auf das, was dort in den nächsten
Jahren entstehen wird. Es wird eine ganz andere Qualität in die
Landschaft Einzug halten, in der meine Anpflanzungen erhalten
bleiben.
Ein
weiterer Punkt begünstigte meinen Stimmungsumschwung. So, wie ich meinen
Garten betrieb, hätte ihn kein anderer Besitzer weitergeführt. Das
jährliche Arbeitspaket ist groß und eine ähnlich große Begeisterung
für Gartenarbeit bei der jüngeren Generation kaum vorhanden. In diesem
Bewusstsein kann ich meine dann 33-jährige Garten-Ära geordnet
abschließen und mich anderen Interessen zuwenden.
Der
Fechenheimer Mainbogen bleibt mir als Ausflugsziel erhalten und ich werde
hoffentlich noch einige Jahre dort mit dem Fahrrad erleben, wie sich ein
Stück Natur zurückbildet und völlig neue Qualitäten dort Einzug
halten.
Veröffentlicht
am 14.01.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Erschreckende
Parallele
Die
Parallelen zu den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts sind erschreckend.
Damals wurde nicht nur auf die Franzosen als nimmersatte
Reparationseintreiber, sondern vornehmlich gegen Juden gehetzt, die für
die damalige Armut und die Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht wurden.
Als Feindbild für das christliche Abendland musste der Bolschewismus und
der Kommunismus herhalten. Es begann die mörderische Verfolgung
Andersdenkender und die Pogrome gegen Juden, an deren Ende die damaligen
Wutbürger genüsslich verfolgten, wie man die Juden deportierte und deren
Hab und Gut versteigerte. Der Rest der Nation schaute weg und ließ es
geschehen.
Kann
so etwas wieder geschehen?
In
diesem Punkt verläuft die heutige Entwicklung Gott sei Dank anders.
Wesentlich mehr Bürger stellen sich
gegen die radikal-nationalistische PEGIDA-Bewegung, mehr als diese selbst mobilisieren
kann. Die besonnenen Bürger haben
aus der Geschichte gelernt und begriffen, dass die Zeiten
radikal-nationalen Denkens endgültig vorbei sind. Leider lassen sich
viele Landsleute von in Europa erneut erstarkendem Nationalismus
anstecken, der schon einmal ins Vererben führte. Dass dieses Gedankengut
gerade in den neuen Bundesländern auf fruchtbaren Boden fällt, ist
grotesk! Als Feindbild werden diesmal Muslime herausgedeutet. Deutschland braucht
aber keine Sündenböcke, um ihnen die Schuld für politische
Fehlleistungen der eigenen Regierung zuzuschieben. Wir brauchen vielmehr ein entschlossenes Vorgehen gegen Fehlentwicklungen im Bereich
sozialer Gerechtigkeit. Das Volk zum Spielball der Wirtschaft, der
Finanzen und irregeführter Politiker werden zu lassen, war der falsche
Weg und führte zur derzeitigen Situation.
Die
Politik muss sich wieder an den Bedürfnissen der Mehrheit der
Bevölkerung orientieren und nicht denen die Wege ebnen, die sie für ihre
Politik bezahlen. Dann wird Politik auch wieder als gerecht empfunden. Viele Politiker ähneln
immer öfter Werkzeugen von Lobbyisten in der Funktion freischaffender Huren. Die Schlimmsten unter
ihnen lassen sich nach Ende ihrer politischen Laufbahn wie Huren fest anstellen. Die Bedürfnisse der Bürger spielten für diese
Politiker nie eine Rolle - sie dachten immer nur an sich.
Wer
sind die Wutbürger?
Die
Wutbürger, die nun auf die Straße gehen, folgen Demonstranten, die in
ihren Augen ein Teil ihrer eigenen negativen Empfindungen transportieren
und auf die Straße bringen. Es sind viele enttäuschte stockkonservative
Bürger darunter, an denen nach der Wende die Demokratie vorbei
ging. Inzwischen werden auf Transparenten
und Plakaten derart viele verschiedene Ängste und Befürchtungen
thematisiert, dass das Thema der angeblichen
Islamisierung des Abendlandes in den Hintergrund tritt. Es handelt sich im
Grund genommen um soziale Massenproteste.
Dumpfe Befindlichkeiten mit der Komponente Fremdenfeindlichkeit
anzureichern um damit Bürger zu instrumentalisieren, ist ein Mittel der
Massenverführung, das schon die Nationalsozialisten benutzten. Damals
rannte ihnen die gleiche Klientel nach. Es ist
Zeit, das zu erkennen und besonnen die fremdenfeindlichen Proteste einzustellen.
Sie passen nicht mehr in unsere Zeit.
Die
Gefahr ist real
Die
eigentliche Gefahr von PEGIDA besteht darin, dass es sich hierbei um einen Test
extremer politischer Aktivisten handelt, die ergründen wollen, wie sich
die Massen mobilisieren
lassen, um dies dann in einem wesentlich größeren Rahmen zu ihren umstürzlerischen Aktivitäten zu nutzen. Dresden mit seinem geringen
Ausländeranteil von 3% eignet sich dazu besonders gut. Was hier geht,
geht womöglich in Städten mit 50% Ausländeranteil umso besser. Da
unsere Gesellschaft als Gegenmittel zu diesen Demonstrationen nur die Staatsgewalt kennt, kann bei den Tests
auch die Reaktion des Staates gut erprobt werden. Widerstand weckt Widerstand und
Gewalt, das ist vielleicht gewollt. Passivität und
Wegsehen ist jedoch ebenfalls besonders gefährlich.
Die
Demokratie
ist äußerst verletzlich,
das wissen Extreme! Man muss nur mit diffusen
Ängsten Massen hinter sich bringen und dann ist fast alles möglich! Die
Demokratie wird momentan geradezu herausgefordert. Die Politik muss
reagieren. Hier hilft nur eine baldige und erfolgreiche Änderung der Lebensverhältnisse all der Menschen, die sich
heute als Wutbürger zeigen, sowie die Verbesserung der
Lebensverhältnisse der noch träge abwartenden Masse. Das muss auch
die Wirtschaft begreifen und wieder zu einer größeren Anzahl
unbefristeter Arbeitsverhältnisse zu gerechten Entlohnungen zurückkehren. Gleichzeitig muss die
Arbeitskraft wieder ein stärkeres Gewicht bekommen. Auch ist die
Alterssicherung auf stabilere Beine zu stellen und die Kinderarmut muss
bekämpft werden.
Ein
gutes Zeichen und ein Lichtblick ist der Niedergang der FDP, deren Politik
genau die Auswüchse begünstigte, die heute zu den Missständen führten.
Aber auch die Sozial- demokraten können sich nicht zurücklehnen. Was sie
und ihre grünen Freunde mit Hartz-IV, der Riester- Rente und anderen
wirtschaftsfreundlichen Maßnahmen auf den Weg brachten, trägt einen
gewaltigen Anteil an den Missstände in unserem Land, die nun zu Protesten
führen.
Die
Politik muss im System nach den gravierenden Fehlern forschen (wenn sie
sie noch nicht erkannt haben sollte), um diese zu verändern und zukünftig zu vermeiden.
Dazu bedarf es jedoch anstelle der mehrheitlich
versauten Politkarrieristen neuester Prägung auf Bundes- und Landesebene ganz anderer Politiker.
Wir Bürger haben in der Demokratie die Macht, darauf einzuwirken.
Dazu bedarf es aber Klugheit und Courage, um die richtigen
Entwicklungen einzuleiten. Na ja...!
Veröffentlicht
am 07.01.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Im
Jahr 1938 wurden jüdische Geschäfte mit dem Stern und Parolen
beschmiert, um sie als Geschäfte angeblicher Volksschädlinge zu
kennzeichnen. Später zerschlug man sogar die Geschäfte und die
Synagogen, plünderte sie aus und sah tatenlos zu, wie die Juden
deportiert wurden. Die Machthabenden zogen ihrerseits großen Nutzen
aus den Vertreibungen und bald riefen sie zur Vernichtung der Juden
in ganz Europa auf. Das Unglaubliche geschah und es regte sich fast
kein Widerstand. Wer damals opponierte, verschwand ebenfalls in KZs
und nur wenige kamen jemals zurück.
Das
alles war nur möglich, weil systematisch ein Feindbild aufgebaut
worden war und dabei propagandistisch alle Register gezogen wurden,
um Massen zu überzeugen. Die PEGIDA-Bewegung greift genau dieses
Vorgehen wieder auf und erklärt die Presse, die versucht, ihre
Leserschaft aufzurütteln, zu Feinden der Bewegung. Nur ihre
"Wahrheit" soll gelten.
Es wird nicht mehr lang dauern, dann werden sie wieder Uniformen
anziehen und als Demonstrations- schutztruppen fungieren. Irgendwann
werden wir in einem Meer von Fahnen baden können, denn mit nichts
kann man Menschen mehr begeistern, als mit Fahnen.
Im
europäischen Ausland zeichnen sich bereits ähnliche Entwicklungen
ab und den Anhängern rechtsradikaler Gruppierungen gelingt es
sogar, ins europäische Parlament zu kommen. Sie sprechen von
Unabhängigkeit, was auf Vielstaaterei hinaus läuft und ein
wirklich vereintes Europa konterkariert.
Das
Attentat in Paris auf die Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo",
das von Dschihadisten durchgeführt wurde und 12 Menschen das Leben
kostete, richtet nun bei der PEGIDA-Bewegung den Fokus wieder
stärker auf ihr ureigenstes Anliegen und liefert erneut Munition
für die Montags-Demonstrationen. Ängste können kräftig geschürt
werden und der Fremdenhass bekommt erneut Nahrung. Viele
Demonstranten werden sich an dem orientieren, was in den nächsten
Tagen in Frankreich passiert. Für die französischen Nationalisten
ist das ein gefundenes Fressen und hierzulande sind beschwichtigende
Äußerungen von Regierungsseite unpassend. Die Gefahr ist auch bei
uns groß, dass heimgekehrte Dschihadisten Attentate verüben.
Nationalisten werden sehr darauf achten, was unsere Regierung
unternimmt und auf ihre Art aktiv werden.
Extremer
Nationalismus ist ein Übel, das mit allen Mitteln bekämpft werden
muss. Zu viele Menschenleben hat der extreme Nationalismus gekostet.
Der beste Weg wäre der, die Menschen zu überzeugen und wieder auf
den richtigen Weg zurück zu führen. Dazu bedarf es aber auf beiden
Seiten einer gewissen Grundintelligenz, die ich derzeit jedoch
nirgendwo sehe.
Klaus
Klee
|
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Glaubhafter
Neubeginn
Für
unsere Kommunalpolitiker und den Magistrat galt es mal wieder, ins neue
Jahr zu starten. Das neue Jahr fing jedoch mit den gleichen Statements der
Fraktionsvorsitzenden und des Bürgermeisters an, wie alle Jahre zuvor. Im
allgemeinen Teil etwas aktuell aufgefrischt, ansonsten vieles, was
Parteien, Gruppierungen und den Magistrat zufrieden stimmt.
Selbstkritische Betrachtungen waren erneut Mangelware, denn man soll sich
als Bürger auf die Visionen und Programme der Parteien und nicht auf
deren geleistete Arbeit konzentrieren.
Mag
sein, dass sich unkritische Normalbürger damit zufrieden geben und sich
nach kurzer Information wieder gesalbt und zufrieden ihrer
Lieblingsbeschäftigung zuwenden. Mir ist das einfach zu wenig! Zu
viel ist passiert und verdammt viel ging in die falsche Richtung. Alle tun
aber so, als sei alles optimal gelaufen.
Irgendwann
müssen doch Kommunalpolitiker auch mal inne halten und reflektieren, was
gut und was absolut schlecht lief, was warum welche falsche Entwicklung
nahm und welche Auswirkungen das auf die Bürger hatte. Man kann doch
nicht einfach selbstgerecht daher salbadern, als sei nichts geschehen!
Oder haben es viele Bürger noch gar nicht begriffen, dass sich die Täter
mit den jüngsten Haushaltsentscheidungen und Steuererhöhungen ihre Fehler der letzten Jahre
haben bezahlen lassen und einen Freibrief zum Weiterwursteln erhielten!?
Wie
wäre es, wenn jede Fraktion und der Magistrat mal in sich gehen und uns
Bürgern in einer Hitliste erkennen lassen, was sie falsch gemacht haben,
welche Konsequenzen das für die Stadt und die Bürger nach sich zog und
noch lange ziehen wird? Wenn wir Bürger erkennen, dass von den
Verursachern die gravierendsten Fehler erkannt sind, könnte man zum
nächsten Schritt übergehen und ihnen erklären, welche dieser Fehler
zukünftig wie vermieden werden sollen. Bliebe dann nur noch die
Herausforderung für uns alle, den darauf folgenden Beteuerungen zu
glauben. Zumindest bestünde dann eine kleine Chance, wieder Vertrauen in
Magistrat und Parlament aufzubauen. Schließlich soll 2016 wieder gewählt
werden. Ich frage mich nur, wen?
Das
Gleiche gilt natürlich auch für die Bürgermeisterwahl und die
Kandidaten. Woher sollen wir Bürger denn wissen, wer der Richtige ist,
wenn der Amtsinhaber nicht über seine erkannten Fehler (oder sein
Nichtekennen) spricht und die anderen Kandidaten nicht laut über die
Fehler und Marotten ihrer politischen Ecke nachdenken?
Ehe
hier von der Zukunft die Rede ist, sollte erste einmal ein ehrlicher
Schlussstrich unter die Vergangenheit und die grotesken Mehrheitsspielchen
gezogen werden, die immer wieder zu Lasten reiner Sachpolitik gehen. So
kann es doch nicht weiter gehen!
Das
ist es, was ich mir kommunalpolitisch für 2015 wünsche und keine weiße
Salbe auf schwammigem Grund als Balsam für Gewohnheitswähler.
Veröffentlicht
am 03.01.2015
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Karikatur:
Kurt Habritter
Beim
Glotzen vor der Glotze
"Hier
die Nachrichten", tönt's aus dem Kasten,
"Alles
bleibt in Maintal so, wie es immer war!
Die
Beschlüsse, die sie kürzlich fassten,
verschieben
den Haushalt ins nächste Jahr!
Erneut
ideenlos und und ohne Kraft
wird
der Haushalt geprüft, zerpflückt.
Es wird
verschoben, getauscht, gerafft,
nur
bloß nicht jetzt, es ist verrückt!"
Herr
Sorglos und Gattin vor der Glotze
wollen
Altbekanntes gar nicht hören,
lassen
sich, dem Interesse zum trotze,
durch
solch neue Infos gar nicht stören.
"Des
dumme Zeuch is net mehr zu fasse!
Fraa,
schalt' um, mir reicht der Krampf!
Se
könne's ums Verplatze net lasse!
Ich
saach nur: Berjermaasterwahlkampf!!!"
|
Mal
wieder geschafft!
Das
Jahr 2014 ist gelaufen und der Blick geht nach vorn. Viel ist 2014
geschehen und nicht alles war positiv. Dementsprechend fiel dann auch das
aus, was auf meinen Seiten zu lesen war. Mag sein, dass einiges
überzeichnet war. Das ist aber kein Grund, auch nur ein Wort davon
zurück zu nehmen. Wen und was es betraf, hatte es meiner Meinung nach
verdient. Mir selbst hielt ich ebenfalls mehrmals den Spiegel vor, denn es
ist gut zu wissen, dass der Spiegel noch nicht blind ist oder eingefärbte
Flecken besitzt. Wichtig ist, dass man sich selbst treu bleibt, auch wenn
es manchmal schmerzt. Auf dieser Homepage und beim lokalen Kabarett
MIKROKOSMOS drückte ich aus, was mich im letzten Jahr bewegte und in
der Hochstädter Kreppelzeitung werden ebenfalls einige Schmankerln
zu lesen sein. Auch in der Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS gab es
einige Artikel zu kommunalpolitischen Themen. Auch wenn einige Kritiker
meinen, all das wäre absolut überflüssig, so bin ich doch der Meinung,
dass in Zeiten nahezu kritikfreier Lokalpresse die wenigen kritischen
Beobachter der Maintaler Kommunalpolitik, die sich öffentlich äußern,
nicht zu viel sind. Dem selbstgefälligen Magistrat und den wetterwendigen
Kommunalpolitikern muss man den Spiegel vorhalten, sonst meinen sie noch,
wir würden ihr dröges Spiel nicht bemerken.
Zum
Jahresende geben mal wieder alle Fraktionsvorsitzenden und der
Bürgermeister ihre Gedanken zum Besten und versuchen, uns einzulullen.
Der Bürgermeister bedankt sich bei allen Bürgern, die den Prozess der
Haushaltskonsolidierung über den Bürgerhaushalt 2014 mittrugen, obwohl
der gesamte Prozess ein inszeniertes Trauerspiel war. Es war der Versuch,
sich selbst aus der Verantwortung zu stehlen und dafür eigene
Vorstellungen durchzusetzen. Die Fraktionen, die momentan den Ton angeben,
spielten bereitwillig mit, weil auch ihnen die richtigen Mittel zur
Bewältigung der Probleme fehlten. In seinem Pamphlet zum Jahreswechsel
hätte es richtigerweise heißen müssen: "...bedanke ich mich bei
den Bürgern, dass sie über Steuer- und Gebührenerhöhungen die
politischen Fehler der Vergangenheit ausgleichen."
Damit
will ich es schon bei der Kommunalpolitik gut sein lassen, denn die
nächsten Wochen werden das nächste Trauerspiel einläuten - die
Bürgermeisterwahl. Interessant wird lediglich ein, wie egal es den
Maintaler Bürgern sein wird, wer Bürgermeister wird und was ein Wechsel
bewirken könnte. Noch ist der amtierende Bürgermeister von seiner
eigenen Partei nicht wiedernominiert. Wer weiß, ob der erst kürzlich zum
CDU-Fraktions- vorsitzenden gewählte Martin Fischer noch
weiter durchstartet und selbst als Maintaler Bürgermeister kandidiert!?
Beim
Blick nach vorn gerät bei mir sofort die Maintaler Fastnacht in den
Fokus. Obwohl die Maintaler Karnevalisten sehr gut einschätzen können,
was sie ihrem Publikum zu bieten in der Lage sind, wagte sich die KG
Käwer Hochstadt in diesem Jahr mit 17,50 € als Eintrittspreis nach
vorn. Die Blau-Weißen in Dörnigheim und die Rot-Weißen aus
Wachenbuchen verlangen 13 € und der HMV Hochstadt 14 €
Eintritt. Mit qualitativen Gründen ist die Preisentgleisung von 17,50 €
jedenfalls nicht zu rechtfertigen. Hinzu kommt, dass bei einigen
Werbe-Anlässen des Kartenverkaufs der Eintrittspreis von 17,50 € gar
nicht ausgewiesen wurde und man ihn erst bei Kauf der Karten erfuhr. Auf
der Website erkennt man übrigens den Preis ebenfalls erst nach dem 2.
Klick. Das lässt auf ein verschämtes Unwohlsein schließen, das durchaus
gerechtfertigt wäre.
Den
konkurrierenden Vereinen fiel zudem auf, dass vom gleichen Verein die
üblichen Kartenkontingente für die gegenseitigen Besuche stark reduziert
wurden, wodurch Vereinsmitgliedern, die dem Tross gewöhnlich folgen, ein
deutlich höherer Eintrittspreis zugemutet wird, als für die eigenen
Veranstaltungen zu entrichten ist. Wer derartige "Subventionen"
befreundeter Vereine nötig hat oder über den Preis gar Besuchergruppen,
die nicht ins eigene elitäre Bild passen, selektieren möchte, missachtet
einen der Grundzüge des Karnevals, der da heißt, dass zur närrischen
Jahreszeit alle Menschen als Narren gleich sein sollten. Diejenigen, die
sich das nicht leisten können, werden nun im Grund genommen ausgegrenzt.
Ich überlasse es meinen Lesern, was sie davon halten.
Dabei
möchte ich es nun bewenden lassen, denn das Jahr 2015 ist noch lang wird
einige Überraschungen bereit halten. Mir bleibt zum Jahreswechsel noch
der Wunsch, dass Sie alle gut ins neue Jahr kommen und mir weiterhin als
kritische und interessierte Leser erhalten bleiben.
Veröffentlicht
am 31.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Ich
werde immer wieder gefragt, was mich eigentlich treibt, wenn ich
mich satirisch über Dieses, Jenes, Personen und Organisationen
auslasse. Warum ich mich immer wieder in Dinge einmische, die mich
doch eigentlich nichts angingen. Umso mehr ich darüber nachdenke,
umso mehr komme ich zu dem Schluss, dass mir vieles einfach nicht
genug egal ist und ich nicht akzeptiere, dass vielen Menschen
wichtige Dinge absolut egal sind. Manches kann nur geschehen, weil
sich niemand dagegen wehrt oder Missstände thematisiert. In der
Kommunalpolitik geschehen viele Dinge absolut unbemerkt, weil sie
bereits so eingefädelt werden, dass niemand etwas davon
mitbekommt.
Auf
die Frage, ob sich denn etwas infolge meiner kritischen Aktivitäten
geändert habe, kann ich nur sagen, dass ich der Ansicht bin, dass
die Damen und Herren, die in der Kritik stehen, inzwischen
einkalkulieren müssen, dass ihnen jemand auf den Fersen ist. Die
Bandbreite der Tarnung hat sich verringert. Die letzte
Fluchtmöglichkeit vor der Öffentlichkeit sind vertrauliche
Gespräche und der offizielle Ausschluss der Öffentlichkeit.
Dagegen ist leider noch kein Kraut gewachsen.
Das
Fischen nach Informationen und die Überprüfung deren Richtigkeit
bedarf einer überschaubaren Informantenkette. Die kann aus
Informanten verschiedener Lager bestehen. Es sind die Unzufriedenen,
diejenigen, die in ihren Reihen nicht die Rolle spielen können, die
sie selbst gern spielen würden, welche besonders nützlich sind und
sich sogar als Informanten anbieten. Es sind auch Personen darunter,
die noch Rechnungen offen haben und Informationen gezielt lancieren.
Hier heißt es, ganz genau hinzuschauen und hinzuhören, damit man
nicht instrumentalisiert wird.
Kommunalpolitik
ist wie ein Puzzle, das ständig erweitert wird. Jeder neue Stein
passt an eine bestimmte Stelle. So entstehen immer neue Bilder von
Situationen, die ich kommentiere. Das hat einen gewissen Reiz.
Besonders reizvoll ist es, wenn Situationen haargenau eintreffen,
die von mir bereits im Vorfeld erkannt und thematisiert wurden. Es
geht mir um das X, das angeblich ein U sein soll.
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Die
kritische Masse Unkritischer
Europaweit
wächst das große Unbehagen über die steigende Zahl von Flüchtlingen
und Zuwanderern. Die Gründe für das Empfinden der Menschen in den
jeweiligen Ländern sind recht unterschiedlich. Der Wunsch, nur unter
eigenen Landsleuten leben zu wollen, ist einer der harmlosesten Gründe
für die latent spürbare Fremdenfeindlichkeit bzw. unterschiedlich stark
ausgeprägte Reserviertheit gegenüber Menschen fremder Herkunft. Dabei
spielen auch religiöse Gründe eine Rolle.
Fremde
werden häufig nach ihrem Glauben unterschieden. In den Fokus gerät
vornehmlich der Islam. Islam und Christentum stehen sich schon immer mehr
oder weniger streitbar gegenüber und das gegenseitige Misstrauen ist
groß. Heute ist aus religiösen Gründen gegenüber dem Islam eine
ähnlich ablehnende Haltung zu spüren, wie gegenüber dem Judentum. Wohin
das führen kann, hat gerade unser Land schmerzlich erlebt. Es bedarf nur
nationalistischer Scharfmacher und einer kritischen Masse Unkritischer, um
eine Eskalation herbei zu führen. In Dresden und anderen Städten unseres
Landes haben rechtsextreme Scharfmacher gewaltigen Zulauf, wenn sich auch
noch lange keine kritische Masse abzeichnet, die ein entschlosseneres
Handeln gegen sie erfordert.
Die
wahren Gründe der Unzufriedenheit und der Protestbereitschaft werden von
der Politik leider immer noch ignoriert. Es ist vor allen Dingen die
fehlende soziale Gerechtigkeit, die sich über die Pegida-Bewegung
gefährlich ausdrückt. Die Politik hat Rechtsextremen und der AfD das
Feld in der Ausländerfrage leichtfertig überlassen. Nun fischen sie
ungehindert in der Mitte der Gesellschaft. Die Geschichte lässt grüßen!
Fremde
Kulturen verunsichern und schüren Ängste
Menschen
zeichnet grundsätzlich die Fähigkeit zum sozialen Miteinander und ihr
Glaube an eine überirdische Macht aus, die ihre Geschicke lenkt. So, wie
wir zu unserem Glauben und unserer Kultur stehen, so stehen die Menschen,
die zu uns kommen, zu ihren Werten und ihrem Glauben, denen sie vertrauen.
Was gibt uns das Recht, über die Wertigkeit von Grundwerten und über den
Glauben Anderer zu richten?!
Nicht
das Fremde an sich, sondern die von der von Männern geprägten
Gesellschaft anderer Kulturen geschaffenen Spielarten des Glaubens sowie
denen der Sitten und Gebräuche missfällt uns. Verschleierte Frauen
wecken Ängste, dies könne bei extremen Glaubensverschiebungen auch
unseren Umgang mit Frauen prägen. Hier wird aber die Stärke unserer
Gesellschaftsordnung unterschätzt.
Der
Kontrast zwischen der ausgelebten Männlichkeit und der unterdrückt
wirkenden Behandlung von Frauen empört uns. Zwangsverheiratung,
Beschneidung und andere Dinge stehen unseren Weltanschauungen entgegen.
Religiöse Scharfmacher und Fanatiker, die mitten unter uns leben und
unsere Gesellschaftsform ablehnen, ja sogar offen bekämpfen, verführen
auch unsere Jugendlichen, um sie den Dschihadisten der IS zuzuführen.
Diese aggressive Form des religiös-verbrämten Extremismus verschärft
die Fremdendebatte und beschert Pegida großen Zulauf.
Die
Bundesregierung besänftigt mit dümmlich-verdrehten Statistiken und
spricht von wenigen Prozent Ausländeranteil in Gesamt-Deutschland, geht
allerdings nicht auf die Ballungsräume ein, in denen das Stadtbild
teilweise von mehr als 50% fremdländischen Mitbürgern geprägt ist.
Ausgerechnet jedoch in Dresden, das nur über 2% Ausländeranteil
verfügt, finden die größten Pegida-Demonstrationen statt, nur, weil
dort der konservative Bevölkerungsanteil extrem hoch ist.
Die
Dresdner Bürger können gar nicht empfinden, wie es in anderen Städten
aussieht, laufen jedoch den Rechtsextremen nach. Rufe, wie "wir sind
das Volk" sollen suggerieren, dass mit diesem Schlachtruf, mit dem
damals sogar die DDR bezwungen wurde, auch Fremde aus dem Land gejagt
werden könnten. Auch 25 Jahre nach der Vereinigung ist in den neuen
Bundesländern der Prozess der Demokratisierung noch nicht abgeschlossen.
Der Hang zu totalitären Systemen ist bei vielen Dresdnern nach wie vor
spürbar. Das muss eigentlich viel stärker beunruhigen.
Endlich
die Kernprobleme anpacken
Zweifellos
ist Deutschland der Motor Europas. Wir sind der Zahlmeister des Vereinigten
Europa und tragen die Hauptlast der Misswirtschaft in Ländern, die
wirtschaftlich und ethisch gar nicht vereinigungsfähig waren. Erst
nachdem sie Europa in Krisen stürzten, zeigen sie den Willen, sich den
Regeln der Gemeinschaft anzupassen. In Deutschland wuchsen derweil die
Probleme. Armut, besonders Kinderarmut steigt rasant an. Infolge des
Zinsverfalls und der Flucht in Immobilienwerte stiegen Mieten und die
Nebenkosten exorbitant an und die Zahl der Menschen, die Unterstützung
benötigen, wächst stetig. Von den Renten können viele Menschen kaum
mehr leben und noch nie war die Zahl der Rentner, die einem Nebenerwerb
nachgehen müssen, so hoch.
Wir
werden zwar mit niedrigen geschönten Arbeitslosenzahlen ruhig gestellt,
stellen jedoch fest, dass diejenigen, die beschäftigt sind, entweder
befristet und/oder gleich mehrfach beschäftigt sind, um über die Runden
zu kommen. Sozialer Abstieg und grenzenloser Reichtum bilden Kontraste,
die wütend machen. Hinzu kommt eine einseitige Politik für die obere
Hälfte der sogenannten "Mitte" der Gesellschaft und die
Reichen.
Noch
nie war die Zahl Studierender ohne spätere Aussicht auf adäquate
Anstellung so hoch. Die spätere gesellschaftliche Nicht-)Verwendung oder
nicht adäquate Verwendung wird angesichts der genossenen Bildung als
besonders bedrückend empfunden. Während des Nationalsozialismus
bescherte genau diese Entwicklung den Nazis besonders großen Zulauf aus
der Mitte der Gesellschaft. Es boten sich andere Wege der Karriere. Wird
sich die Geschichte wiederholen?
Sündenböcke
gesucht
Fremde
in unserem Land könnten immer stärker als Sündenböcke in den Fokus
rücken, weil sie andere gesellschaftliche Strukturen pflegen. Unter ihnen
ist der Arbeitslosenanteil Arbeitsfähiger besonders gering, denn sie
stützen sich in vielfacher Hinsicht gegenseitig. Gerade das erweckt bei
den Fremdenfeindlichen Argwohn und Ablehnung. Es wird so getan, als
würden Menschen mit ausländischen Wurzeln unseren Landsleuten die Arbeit
wegnehmen und unser Sozialsystem aushöhlen. Genau das Gegenteil ist der
Fall! Sie tragen wesentlich zum Steueraufkommen bei. Unser Sozialsystem
würde ohne deren Beitrag am Boden liegen. Für viele Arbeiten sind sich
unsere Landsleute überdies zu schade.
Integration
und Akzeptanz fremder Kulturen sind kein Gegensatz. Die Politik muss
endlich die Grundprobleme unserer Gesellschaft angehen, anstelle eine
Eskalation zu provozieren. Wir Wähler haben es ebenfalls in der Hand,
diese Entwicklung einzuleiten und sollten genau auf jedes gesprochene Wort
der Politiker und dessen Umsetzungsfähigkeit achten. Nur so entgehen wir
der Gefahr von rechts und können unsere Gesellschaftsform retten.
Veröffentlicht
am 28.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
...sind
Nahrung
für die PEGIDA-Bewegung
Burka,
Nikab, Hidschab und Tschador |
Die
Verhüllung der Frau ist im Islam ein Gebot, das mit der Forderung
nach Bescheidenheit kombiniert ist. Praktiziert wird sie völlig
unterschiedlich. Fortschrittlich und weltoffen denkende und lebende
Muslime verzichten bereits auf die Verhüllung und achten dafür
mehr auf die Bescheidenheit.
Die
Burka ist ein blaues Gewand, das Körper und Gesicht
vollständig verhüllt. Vor den Augen befindet sich lediglich ein
Netz. In Afghanistan ist die schwarze Burka das Gewand des einfachen
Volkes. Die blaue Burka hingegen signalisiert einen höheren
sozialen Stand, weil blaue Farbe sehr teuer und nur für
Wohlhabende erschwinglich ist.
Als
Nikab bezeichnet eine in Saudi-Arabien und im Jemen übliche
Verhüllung, die das Gesicht fast vollständig bedeckt und bei der
die Augen mit einem schmalen Schlitz zu sehen sind (sie oben). Oft
wird sie zusammen mit dem Tschador getragen.
Als
Hidschab bezeichnet man das traditionelle islamische
Kopftuch, bei dem das gesamte Gesicht frei ist.
Der
Tschador ist ein dunkler Überwurf aus dem Iran, der bis zu
den Fußspitzen reicht und bei dem das Gesicht frei ist.
Viele
muslimische Frauen, die zuwanderten, verhüllen sich ersatzweise mit langen
Hosen, Kopftuch und einem Trenchcoat, was einen recht ärmlichen
Eindruck vermittelt. Deren Männer bedecken ihr Haupt meist mit
Häkelkäppchen, was einen nicht minder schlichten Eindruck
vermittelt.
Wenn
man die Verhüllungen sarkastisch betrachtet, scheint ihr Sinn im
männlichen Bedürfnis zu liegen, schöne Frauen und weniger
reizvolle Frauen vor den Blicken Anderer zu schützen. Oft wird sie
auch als Versuch gedeutet, Frauen in der Öffentlichkeit zu
isolieren und der bewussten Wahrnehmung zu entziehen. Menschen,
denen man nicht ins Gesicht sehen kann, sind massiv an der
Kommunikation gehindert und können nicht richtig am Leben
teilnehmen.
Das
alles entspricht nicht dem Frauenverständnis in unseren
Breitengrade, ist jedoch fest in der Kultur vieler Menschen mit
islamischem Glauben verwurzelt. Die Annahme, die Frauen würden
darunter leiden, ist meistens nicht richtig. Mit traditioneller
elitärer Verhüllung werden natürlich auch wichtige Statussymbole
transportiert bzw. in Anspruch genommen.
Auch
wenn es so garnicht unserem Frauenverständnis entspricht und viele
muslimische Frauen und Mädchen inzwischen unsere Lebensart
bevorzugen, sollten wir keine Trennung in unserer Wahrnehmung
vollziehen. In unserem Land hat jeder das Recht, in der Fasson zu
leben, die er mag.
Ein
ganz anderes Kapitel sind jugendliche männliche Ausländer, die
sich der Führung ihrer Väter entziehen und ihre Männlichkeit auf
vielfältige Weise ausleben. Hier sind kaum religiöse der ethische
Prinzipien spürbar. Sie fallen unangenehm auf und eignen sich
hervorragend zur Verallgemeinerung von Vorurteilen, wie sie von
vielen PEGIDA-Anhängern genutzt werden, um Stimmung gegen Muslime
zu machen. Diese jungen Männer erweisen nicht nur ihren
Landsleuten, sondern auch dem Islam einen Bärendienst. Es scheint,
dass auch die muslimischen Gemeinden keinen Einfluss auf sie
haben. Bei Licht betrachtet unterscheiden sie sich jedoch nicht
wesentlich von der gleichen Kategorie deutscher Jugendlicher. So
gelingt es radikalen religiösen Spinnern, immer wieder Nachschub
für den Dschihad, den heiligen Krieg gegen alle nichtislamischen
Menschen, zu rekrutieren. Bei den IS- Kämpfern leben sie hemmungslos Mordlust
und Brutalität aus und kehren später wieder nach
Deutschland und die Nachbarländer als Terror-Touristen zurück.
Hier setzen die PEGIDA-Anhänger richtigerweise mit ihrer Kritik an
und das Innenministerium warnt ebenfalls vor den Gefahren. Für
Rechtsextreme ist das eine Steilvorlage.
Was
bleibt, ist die subjektive Wahrnehmung, dass in den großen
Ballungsräumen zu viel Menschen mit fremden Wurzeln leben. In großen Wohnobjekten scheint die Anpassung und die
Integration nicht so erfolgreich, wie wir uns das wünschen. Hier
ist es aber wichtig, aufeinander zu zu gehen und Gemeinsamkeiten
auszuloten, anstatt sich immer nur auf das Trennende zu
konzentrieren. Das Problem ist jedoch, dass man das erst einmal
wollen muss. Über diesen Punkt sind viele unserer Landsleute wegen ihrer
Vorurteile noch nicht hinweg gekommen.
Klaus
Klee
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"Tri-Komplex"
im Parlament
Im
Rahmen der Umbenennung des Platzes vor dem "Frankfurter Hof" in
Dörnigheim schlagen die Wellen sehr hoch, weil Maintals CDU der Ehrung
der verfolgten Kommunistin und Widerstandkämpferin Käthe Jonas
nicht zustimmte. Käthe Jonas war im Jahr 1935 zusammen mit
weiteren 87 Antifaschisten des hiesigen Raums angeklagt und abgeurteilt
worden. Von 1944 bis zum Kriegsende war sie im KZ Ravensbrück. Im
nächsten Jahr jährt sich das Ereignis zum 80 Mal. Käthe Jonas
war nach dem Krieg der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN)
beigetreten, der auch prominente Personen wie Eugen Kogon, Martin
Niemöller und Heinz Galinski angehörten. 70 Jahre
nach Kriegsende und gleichzeitiger Beendigung der Nazi-Herrschaft war es
endlich an der Zeit, mit Käthe Jonas stellvertretend allen 88 am
damaligen Arbeiterwiderstand Beteiligten zu gedenken. Neben den vorwiegend
kommunistisch ausgerichteten Widerständlern waren auch SPD-Mitglieder
darunter. So war es nur verständlich, dass SPD, Grüne, die WAM und die
FDP dem Ansinnen der WAM zustimmten. Die örtliche CDU suchte auf
peinliche Art in den Krümeln und es war beschämend, wie der CDU-Stadtverordnete
Christoph Feuerbach argumentierte. Das brachte neben den
genannten Parteien inzwischen auch der VVN, der DGB und das
Brüder-Schönfeld-Forum zum Ausdruck, die sogar von Verunglimpfungen und
Lügen sprachen.
Nicht
minder peinlich war der Auftritt von WAM-Mitglied Herbert Hept,
der meinte, Probleme damit zu haben, mit Fraktionen, die für die
Erhöhung der Hunde- und Grundsteuer B votiert hätten, gemeinsam einen
Beschluss zur Umbenennung des Platzes zu führen. Es war wieder einmal die
Sicht eines Mannes, der immer öfter eindimensional denkt und dies
öffentlich demonstriert. Es ist halt ein großer Unterschied, ob man als
Gewerkschaftler oder als Kommunalpolitiker agiert. Ihm wurde ofensichtlich
der politische Tri-Komplex zum Verhängnis.
Berufsmahner
und Transparente
Die
linke Szene, zu der von Natur aus auch Gewerkschaften gehören, haben
einen Hang zum Plakativen, zum Direkten, wie man immer wieder bei
Demonstrationen feststellen kann. Alles muss laut, direkt, mit kernigen
Transparenten und per Megafon thematisiert und unters Volk gebracht
werden. Das ist aber nicht immer der richtige Weg, wie ein markantes
Beispiel zeigt.
DKP
und DGB organisierten auch die Mahnwachen zum Gedenken an den Todesmarsch
der Häftlinge des KZ Katzbach, die in den Adlerwerken in Frankfurt
untergebracht waren und in den letzten Kriegstagen per Fuß auf bewussten
Todesmarsch geschickt wurden. Das geschah mehrere Jahre lang nach Art der
lauten Bewusstmachung, die aus der eigentlichen Mahnwache herausstach.
Viele Bürger machten darum einen Bogen und erkannten nicht den wahren
Sinn der Veranstaltungen. Das änderte sich erst mit der aus gleichem
Anlass inszenierten "kollektiven Performance", die anders, vor
allen Dingen leiser mit dem Thema umging. Gleicher Inhalt - aber große
Wirkung!
Bis
zur Umwandlung der Gedenkveranstaltung in eine wesentlich anspruchs- und
würdevollere Performance wurden übrigens auch diese Veranstaltungen von
der örtlichen CDU gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Das änderte
sich erst mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Markus Heber,
der inzwischen leider komplett sein Mandat niederlegte. Vielleicht wäre
mit ihm die Abstimmung im Parlament anders verlaufen.
Veröffentlicht
am 17.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Treiber
der Umbenennung des belebten Platzes vor dem "Frankfurter
Hof" ist eine Gruppierung, die man wegen ihrer immer wieder
ineinander verschmolzenen Interessen als "Tri-Komplex"
bezeichnen könnte.
Das
Zusammenwirken von Anliegen der DKP, des DGBs (besser und größer
klingend als "DGB Ortskartell" bekannt) und der WAM war
erfolgreich. Die WAM spielte in seiner parlamentarischen Form
bereits oft das Umsetzungsmodul für Ideen der restlichen
Komponenten. Im vorliegenden Fall dürfte die Ereigniskette wie
folgt abgelaufen sein:
Auslöser
waren Mitglieder der DKP und/oder des DGBs, die sich bereits seit
vielen Jahren der Erinnerungskultur verpflichtet fühlen. Ins
Parlament brachte es die WAM, die SPD schloss sich aus eigenem
geschichtlichem Hintergrund an, für die Grünen war es
wahrscheinlich eine Selbstverständlichkeit und die FDP folgte ihrer
ursprünglichen im Kern liberalen Ausrichtung.
Ich
nenne das erwähnte personelle Konglomerat deshalb Tri-Komplex, weil
die DKP im Vordergrund gar nicht in Erscheinung tritt, die wenigen
Maintaler DGB-Ortskartell-mitglieder für die Vision großen
gesellschaftlichen Einflusses und die WAM als Vehikel zur
politischen Umsetzung benutzt wird. Jede Komponente für sich allein
bewirkt im Grund genommen herzlich wenig. Irgendwie scheint genau in
dieser Konstellation die Reaktion der CDU begründet zu sein und
nicht in der Ablehnung des eigentlichen Gedenkens an regionale
Widerstandgruppen. Das könnte sich die CDU als Volkspartei gar
nicht erlauben, wenn sie sich nicht falschen Verdächtigungen
aussetzen will. Der Maintaler Tri-Komplex ist eine raffinierte
Konstellation, die irgendwie funktioniert, auch wenn es einigen
nicht gefällt.
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Engagement
in der Restlaufzeit
Tagtäglich
begeben sich Maintaler Seniorinnen und Senioren an ihren Platz, den sie im
Dienst für die Gesellschaft einnehmen und damit Lücken füllen, die
angeblich sonst nicht zu schließen wären. Sie bilden sich dafür sogar
fort und lösen mit großem Engagement Aufgaben, die ihrer beruflichen
Erfahrung oder ihren wiederentdeckten Neigungen entsprechen. Längst sind
ihre Dienste nicht mehr entbehrlich. Die städtische Betreuung betagter
Ehrenamtlicher wird von neoliberalen Spöttern allerdings völlig
unpassend als "Seniorenbespaßung" bezeichnet. Die Interessen
der Senioren werden offiziell vom Seniorenbeirat vertreten und eine
Maintaler Seniorenbeirätin ist seit Jahren in der Landes-
Seniorenvertretung aktiv. Das alles findet mehr oder weniger im
Wahrnehmungsschatten der Bürger statt, weil die Aktivitäten zu gediegen
ablaufen und die Zielgruppe aller Bemühungen zu sehr mit sich selbst
beschäftigt ist. Es fehlt den Seniorenvertretern und -vertreterinnen bei
allem Engagement jedoch in Summe an der nötigen Power und
spürbarer Frische, um lebhaft wahrgenommen zu werden.
Überaus erfrischend
ist jedoch die Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS, die
vierteljährlich erscheint und sich verstärkt auf die Phase des Übergangs
vom Berufsleben in den Ruhestand und auf pflegende Angehörige fokussiert.
Dort werden natürlich die Projekte des Seniorenbeirats angemessen
thematisiert und von der Öffentlichkeit wahrgenommen..
Die
Struktur des Seniorenbeirats
Der
Maintaler Seniorenbeirat setzt sich aus delegierten Personen
gemeinnützig tätiger und überwiegend konfessionell orientierter
Organisationen zusammen. Sie werden nicht gewählt, sondern vorgeschlagen
und vom Magistrat in ihrem Amt bestätigt. Maintals Senioren haben als
Einzelpersonen praktisch keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des
Seniorenbeirats. Ein Teil der Personen ist in ihren Organisationen bereits
sehr aktiv und hat deshalb kaum freie Ressourcen, andere sind infolge
ihres fortgeschrittenen Alters oder anderer Handicaps leistungsmäßig
limitiert. Das Gremium entspricht praktisch dem von der Verwaltung direkt angesprochenen
Proporz. Personen mit Migrationshintergrund wurden übrigens von den
berücksichtigten Organisationen
nicht delegiert.
Für arbeitsintensive und anspruchsvolle Themen und
Projekte stehen leider nur wenige leistungsbereite Kräfte zur Verfügung.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob diese Art der
Zusammensetzung und der Autorisierung des Gremiums der richtige Weg ist.
Wer etwas bewegen will, muss offensiv tätig werden. Dazu braucht man die
richtigen Personen.
Die
"Restlaufzeit" gestalten
In
allen Bereichen der Seniorentätigkeit nimmt natürlich mit zunehmendem Alter
der Elan ab. Sinnvolles gegenseitiges Ergänzen ist also zwischen
den Altersgruppen angesagt. Neu-Ruheständler starten nach dem Berufsleben
mit der ihnen verbliebenen Kraft und der Vision, sich selbst noch einmal
neu zu erfinden. Wünsche, die bisher nie verwirklicht werden konnten,
sollen jetzt umgesetzt werden. Verborgene Talente kommen an die
Oberfläche und agile Senioren halten Ausschau, wo sie zum Einsatz kommen
könnten. Das Begleiten eines Ehrenamts ist für sie oft die passende
Lösung. Andere wiederum suchen Herausforderungen in der Politik. Ihr
Einbringen führt dazu, dass sie automatisch ältere Ehrenamtler vor sich
her schieben, bis sie ihren Platz einnehmen können.
Leider
wird von einigen Senioren sehr oft vergessen, dass die Zeit nicht stehen
bleibt. Aus den 60-Jährigen werden rasch 70-Jährige, die stetig auf die
80 zugehen. Jeder Tag kann der letzte sein. Wie sinnvoll ist es, ein
unabkömmliches Glied einer Kette zu werden oder zu sein? Sollte
das Agieren und das Stemmen von Leistungspaketen nicht allmählich gegen
eine beratende Funktion im Hintergrund eingetauscht werden? Das bedeutet
aber, "loslassen" zu können. Ehrenämter, die als späte
Karrieren angesehen werden, behindern leider diesen Denkprozess. Es ist
wichtig, rechtzeitig für Übergänge zu sorgen.
Am
Ende muss nicht gerade "Frust" stehen
Besteht
ein Gremium oder eine Funktionsgruppe überwiegend aus Personen, die
bereits losgelassen haben und in ihren Ämtern gelegentlich den bekannten Figuren aus der
Muppet-Show ähneln, so ist das Gremium oder die ganze Gruppe allmählich kraftlos. Vereinsvorstände zum Beispiel können mit dieser Struktur keine
Visionen mehr umsetzen und die Jugend geht andere Wege. Zutreffend
ist die Weisheit: "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit
gehen!"
So
wertvoll Senioren auch sind und wie oft sie auch als "unser
Kapital" im ehrenamtlichen Bereich bezeichnet werden, sie sind nur
für einen bestimmten Zeitraum von großem Nutzen. Kommen sie in die
Jahre, wachsen die Probleme, sie werden immer kritischer und
unbequemer. Am Ende mündet das vielfach in Frust - ein ungewollter
Abschluss, an dem einige Senioren all ihr erbrachtes Engagement im
Nachhinein infrage stellen. Kommt dann noch das flotte Wort von der
"Seniorenbespaßung" hinzu, endet Engagement mitunter abrupt.
Wer will schon in einem bereitgestellten Sandkasten für Altersbetätigungen
sitzen!?
Veröffentlicht
am 05.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kommentar
aus der Senioren-Loge |
Der
eine oder andere Leser wird sich fragen, warum ich gerade diese
Facette der Seniorenwelt thematisiere. Das möchte ich
erklären.
Als
ich im Jahr 2002 aus dem Arbeitsleben ausschied, stand ich voll im
Saft und sprühte voller Tatendrang. Es mag sein, dass ich damals
die Befürchtung vieler Neu- Ruheständler teilte, infolge
Untätigkeit in ein Loch zu fallen. In meinem Verein besetzte ich
einige Schlüsselpositionen und lebte meine Schaffenskraft sehr
erfolgreich aus. Ich stürzte mich privat in notwendige Renovierungen, die
infolge meiner beruflichen Tätigkeit liegen geblieben waren. Damals
entdeckte ich mein Interesse für die Lokalpolitik, die ich aus
allen Richtungen begleitete und kommentierte. Die Mitgliedschaft in
Parteien war jedoch nie ein Thema.
Dafür
stieg ich in Bürgerbeteiligungsprozesse ein und bin zusätzlich sehr
aktiv bei der Maintaler Seniorenzeitung. Rund 10 Jahre verbrachte
ich mit der intensiven Betreuung und Pflege meiner
Eltern. Dann war ich plötzlich 70!
Karikatur
Kurt Halbritter
Als
das passierte, war ich erschrocken, wie schnell die
letzten 10 Jahre vergingen. Zwar habe ich einige Ämter und
Funktionen wieder abgegeben und werde in den nächsten 2 Jahren
meinen großen Freizeitgarten aufgeben, es bereitet mir dennoch
Probleme, die Arbeitspakete meiner sich stets verändernden
Leistungsfähigkeit anzupassen. Ich bin gezwungen, als nutzlos oder
von nur geringem Nutzen empfundene Aktivitäten zu reduzieren oder
ganz einzustellen. Ich will mich aber nicht von allem trennen, was
mit Freude bereitet.
Wer
sehr intensiv lebt, nimmt wesentlich mehr wahr als andere Menschen
und gleicht vieles mit seiner persönlichen Lebenserfahrung ab. Daraus
entsteht ein ganz spezielles Bild, das viele Mitmenschen so nicht
ganz nachvollziehen können. Vielleicht soll in ihren Augen ja auch nicht
sein, was nicht sein darf und sie schauen über vieles hinweg.
Ich
nehme für mich zunehmend in Anspruch, Leistungen meiner
Leistungsfähigkeit anzupassen. Komplexe Themen, die mir wichtig
sind, halte ich zusammen, trenne mich dafür von Aufgaben, die
längst in jüngere Hände gehören. In meinem Verein kommt man mir
dabei sehr entgegen.
Problematisch
sind für mich inzwischen die städtischen
Bürgerbeteiligungsprojekte, die weitestgehend gesteuert sind. Nur
wenn Ergebnisse den Erwartungen entsprechen, haben sie eine echte
Chance auf Umsetzung. In kurzer Folge werden immer neue Prozesse
initiiert, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen. Das stellt
alle bisherigen Arbeitsergebnisse infrage, bei denen gerade die Senioren
ihr ganzes Wissen einbrachten. Was nicht gewünscht ist, findet kaum Beachtung. Unter dem Strich bleibt das Gefühl,
Etablierten in die Quere gekommen zu sein. Das ist nicht mehr mein
Ding!
Unter
dem Strich bleibt jetzt nur noch das Verwaltet-werden und der
Spielplatz des Dienstes von Senioren für Senioren. Damit einher
geht das Gefühl, indirekt dorthin verwiesen zu werden, wo man im
Alter hingehört. Wer das Gefühl noch nicht kennt, dem steht
es noch bevor.
Angesichts
der Diskussion um das Ehrenamt als falsche Antwort auf die gewollte
kostengünstige Verlagerung von sozialen Aufgaben der kommunalen Verwaltung, bleibt
ein Schuldgefühl wegen der starken beschäftigungspolitischen
Auswirkungen. Für jede von Senioren adaptierte Tätigkeit
verschwinden langfristig Arbeitsplätze. Hier sollte man sich
langsam fragen, in welchen Bereichen man sich als Senior einbringt.
Eigentlich bleiben nur die Bereiche übrig, in denen ohne
persönliches ehrenamtliches Engagement gar nichts mehr geschehen
würde. Doch auch hier sollte man sich fragen, wer diesen Zustand
aus welchem Grund herbei führte. Genau denen zu
Erfolgserlebnissen zu verhelfen, ist für viele Senioren ein
Zumutung.
Klaus
Klee
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Die
mit dem Feuer spielen
Die
vorauseilende Bürgerbeteiligung fordert wieder einmal Opfer. Maintal
plant seit vielen Jahren, wie die Stadt mal aussehen könnte, wenn sich
Gelegenheiten zu Veränderungen böten. Geschickt werden Bürger in
vorauseilende Planungen eingebunden, um den Part der Bürgerbeteiligung
abhaken zu können. Jahrelang verschwinden allerdings diese
Wenn-dann-Spielchen in Schubladen, um im passenden Moment hervorgeholt zu
werden. So entstanden Szenarien für den Bereich Kesselstädter Weg,
REAL-Gelände und Opel- Eck, eine "neue Mitte" nordwestlich der
Eichenheege bis zur Bahn, ein Freizeitgelände in der Grünen Mitte etc.
und für eine Stadtachse zwischen Dörnigheim und Hochstadt. Kürzlich
wollte die METRO-Gruppe einen Entwurf für die Entwicklung ihres
eigenen REAL-Geländes in Dörnigheim vorstellen und wurde brüsk mit
Hinweis auf vorhandene Schubladenplanungen nach Hause geschickt, obwohl
diese gar nicht relevant sind. Ein millionenschweres Vorhaben zur
Aufwertung des Ortseingangs wurde massiv verhindert. Momentan
entzündet sich eine Diskussion an der Stadtachse, die Gegenstand
des ominösen Bürgergutachtens ist, bei dem auch hier alte
Schubladenplanungen einflossen und jetzt Eigentümer überplanter Areale
verunsichern - ein Spiel mit dem Feuer!
Methode
"Vorratsplanung"
Grundsätzlich
sollte endlich darüber nachgedacht werden, ob es der richtige Weg ist,
für lange Zeit auf Vorrat zu planen, wenn viele Dinge derart im Fluss
sind, wie in Maintal. Viele Gegebenheiten ändern sich sehr schnell und
bedürfen einer zur Umsetzung zeitnahen Planung. Vom Parlament nichtautorisierte Gedankenspielchen sollten
zudem wichtige Entwicklungen nicht be- oder
verhindern, sonst richten sie sich immer öfter gegen aktuelle Bürgerinteressen.
Inszenierte
Verunsicherung
Der
Maintal TAGESANZEIGER kommentiert heute die Debatte um die
Stadtachse so, als läge der erste gravierende Fehler des begonnenen
Bürgermeisterwahlkampfs vor, weil Maintals größter Gewerbesteuerzahler,
die Firma NORMA, mit flotten Planungsspielchen in der parallel geführten Standortdebatte
verunsichert wurde. Aus den kritischen, der Firma zugespielten Abbildungen ist zu ersehen,
dass Teile des Firmengeländes darin überplant sind - ein äußerst ungeschickter Fehler des Magistrats,
für den der
Bürgermeister bereits bei NORMA antreten und die Wogen glätten musste. Ob es
vom DGB Maintal und der WAM allerdings intelligent war, wegen dieser
Sandkastenspielchen über den Betriebsrat von NORMA eine
Diskussion um des Kaisers Bart auszulösen, mag dahin gestellt sein. Es
war, wie gesagt, ein Spiel mit dem Feuer.
Bürgermeisterkandidat Sebastian Maier spielte
natürlich das
grundsätzliche Thema der nichtautorisierten städtischen
Sandkastenplanungen in die Karten. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich,
dass sich für ihn aus dem speziellen Fall ein Pluspunkt ergibt. Viel
sinnvoller wäre es, die sich aus dem Akt der parlamentarischen
"Kenntnisnahme" solcher Planspielchen ergebenden
Handlungsspielräume des Magistrats zu überprüfen, damit solche
Auswirkungen zukünftig vermieden werden.
Die
gespaltene Stadt
Im
Jahr 1974 wurde Maintal gegründet, wobei vom ersten Tag an über die
Gesamtheit aller Ortsteile besser hätte nachgedacht werden müssen. Damals war
Maintal lediglich durch die immer noch durchlässige Bahnlinie geteilt. Die A66 kam
erst später als weiteres räumlich trennendes Element hinzu. In den 80er Jahren unterlief
den Verantwortlichen der Stadt Maintal der schwere Fehler, den Bahnübergang
Hochstadt-Dörnigheim lediglich gegen eine Fußgängerunterführung
einzutauschen. Im letzten Jahr wurde - ebenfalls ohne adäquate Gegenleistung
- die
Schließung des Bahnübergangs an der Eichenheege hingenommen. Einzige
Querung für den motorisierten Verkehr wird zukünftig nur noch die Querspange
sein. Wie man heute vor diesem Hintergrund von einer funktionierenden
"Stadtachse" zwischen Hochstadt und Dörnigheim träumen kann,
ist ein Rätsel. Es wird letztendlich nur ein Knoten rund um den neuen
S-Bahnhof werden, weil die Verlängerung auf Hochstädter Seite angesichts der
fehlenden und qualitativ zufriedenstellenden Bahnquerung keinen Sinn
macht.
Steilvorlagen
für Wunsch-Szenarien
Das
Geschehen wirft nun lange Schatten auf den Prozess des Bürgergutachtens,
bei dem die Architekten Amman + Sturm auf vorauseilende
Schubladenplanungen zurückgreifen durften, um den Wünschen des
Magistrats und einigen Phantasten Rechnung zu tragen. Unbedarfte Bürger, die
bisher noch nie
in Bürgerbeteiligungsprozessen in Erscheinung traten und ortsfremde
Architekten und Moderatoren kreierten ein Ergebnis, auf das jetzt einige
Fraktionen mit Freude zurückgreifen, weil es ihren Interessen entweder entspricht oder
zuwider läuft. Wo ein größtmöglicher Schulterschluss zwischen
bürgerschaftlichem Engagement, Politik und Verwaltung sinnvoll wäre,
sind nun wahre Kluften und Spalten zu erkennen, die so schnell nicht zu
überwinden sind.
Wie
kommt die Karre wieder aus dem Dreck?
Momentan
ist die Bürgermeisterwahl die einzige Möglichkeit zu einer
nachhaltigen Veränderung. Natürlich rückt dabei die Alternative zum amtierenden Bürgermeister in den Fokus. Der amtierende
Bürgermeister ist es jedoch nicht allein, der mehr Fragezeichen als
Antworten produziert. Es ist das gesamte Geflecht von parteiisch
Politisierenden, von Investoren und Lobbyisten, die beeinflussen,
mittragen und Wege immer wieder öffnen.
In
18 Jahren Bürgermeister Erhard Rohrbach wurde tatsächlich viel
realisiert, jedoch nicht unbedingt immer zum Wohl der Stadt. Die großen
Gewinner waren die, die Maintal zu ihrem eigenen Wohl
"weiterentwickeln" durften. Als zusätzlichen Dank erhielten sie
jede nur erdenkliche Unterstützung aus dem Rathaus. Dieser unselige Knoten sollte
endlich durchschlagen werden. Maintal sollte endlich eine Entwicklung
einleiten, welche die Attraktivität und den Bekanntheitsgrad
Maintals fern von vordergründigen Interessen erhöht. Das kann auf
kulturellem Gebiet, auf dem Gebiet der Lebensqualität, aber auch auf dem
Gebiet der wirtschaftlichen Bedeutung geschehen. Dazu werden Visionen
benötigt und Geldquellen, um Vision umzusetzen. Fundraising ist das Gebot
der Stunde. Mit Bordmitteln, provinziellem Denken und als Wirtstier für hungrige Investoren kommt
Maintal einfach nicht weiter. Es fehlt der Mut und die Entschlossenheit,
Entwicklungen selbst in die Hand zu nehmen.
Die
Planungen rund um die Eichenheege, die Stadtachse und das Verlangen nach
einem neuen Rathausgebäude weisen hungrigen Investoren bereits den Weg
ins Rathaus, wenn sie dort nicht schon längst als Ideengeber sitzen
sollten. Mit
dem seit Jahren amtierenden Bürgermeister und dem Stadtrat lässt es sich gut
zusammenarbeiten, das ist bekannt. Hier ist große Aufmerksamkeit
angebracht. Ein Wechsel an der Rathausspitze würde viele gewachsene
Geflechte zerschneiden. Was allerdings danach kommt, ist bisher nur schwer
zu erkennen. Viele Rohrbach-Wähler werden von der Hoffnung getragen, dass sich
beim Amtsinhaber die Erfahrung von 18 Jahren mit einem Umdenken und einer
Neuausrichtung kombinieren lässt, die Maintal gesunden lässt. Die
allgemeine Lebenserfahrung steht dieser Hoffnung jedoch entgegen. Das gilt
es zu bedenken!
Die
Wähler werden in einem knappen Jahr in erster Linie entscheiden müssen,
ob sie die Ära Rohrbach beenden wollen. Zweitrangig wird dabei zunächst sein,
um wie viel besser sein Nachfolger agieren wird. Dessen Können wird sich
erst in einer ersten Amtszeit zeigen, die möglicherweise auch seine
letzte sein könnte, wenn er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen
sollte.
Die
Frage lautet: Ist der Schaden, den ein neuer Bürgermeister angesichts
der in
der Verwaltung vorhandenen fachlichen Kompetenz und Leistungsfähigkeit
anrichten kann, größer als das, was Maintal derzeit an seinem
Bürgermeister bemängelt. Nur darauf sollten sich die Wähler konzentrieren.
Veröffentlicht
am 29.11.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Hundesteuer-Shitstorm
Die
Erhöhung der Hundesteuer bewegt derzeit viele Gemüter in Maintal. Was
ist denn da geschehen? Im Bürgerhaushalt 2014 wurde anonym die Erhöhung
der Hundesteuer für den Ersthund auf 200€ sowie eine Verdoppelung für
den Zweithund vorgeschlagen. Davon ausgenommen sollten Besitzer des
Maintal-Passes sein. Hundezüchter sollten pauschal 1000€ pro Jahr
zahlen. Die Fachabteilung des Rathauses bezifferte die dadurch
entstehenden Mehreinnahmen mit 210.000€ pro Jahr. 158 Bürger
stimmten dafür, 60 Bürger dagegen. Dennoch entschied sich die Politik
nur für eine 20%-ige Erhöhung der Hundesteuer, wodurch die Mehreinnahmen
mit 42.000 € im Jahr nur noch marginal sind. Im Vergleich dazu führt
die Erhöhung der Grundsteuer B zu Mehreinnahmen von 1,7 Mio. € im Jahr,
was nahezu kaum zu Protesten führte. Diejenigen Hundebesitzer, die sich
nicht für den Bürgerhaushalt und Maintals Kommunalpolitik interessieren,
merkten das allerdings erst, als es in der Zeitung stand. Zur
Hundesteuererhöhung bildete sich sofort eine Bürgerinitiative mit
eigener Gruppe in Facebook, die gegen den Beschluss mobil machte.
Nachdem dem Magistrat der Patzer mit dem vergessenen Datum unterlief,
musste der Beschluss nochmals beraten und wiederholt werden. Zu diesem
Anlass waren zahlreiche Hundebesitzer während der Ausschusssitzung
präsent und unterstrichen ihre Forderung auf Rücknahme des Beschlusses.
Zu diesem Anlass entwarf ich die neben stehende Karikatur mit einer
fiktiven Szene, weil Hunde ja nicht zu den Sitzungsräumen zugelassen
waren. Sie sollte eigentlich verdeutlichten, dass nicht die Hunde, sondern
deren Halter das eigentliche Problem darstellen.
Nachdem
ich die Karikatur mit einem satirischen Kurztext in Facebook postete,
begann ein wahrer Shitstorm, der sich auf der Gruppenseite "Initiative
gegen die neue Hundesteuer in Maintal" munter fortsetzte. Alle
möglichen mir bekannte und unbekannte Personen erregten sich deutlich am
Thema vorbei und man sparte nicht mit persönlichen Verunglimpfungen
übelster Art. Was dort teilweise zu lesen war, unterschied sich durch
nichts von dem, was allen Hundehaltern angekreidet wird: Der Hundekot, der
öffentlich von einem kleinen Teil der Hundehalter hinterlassen wird.
Um
was ging es mir eigentlich?
Der
Vorsitzende der BI, Herr Stefan Prinz, schrieb mich an und
beschwerte sich darüber, dass ich die Teilnehmer als "militante
Hundehalter" bezeichnet hätte, was für Menschen, die anerkannte
Kriegsdienstgegner seien, beleidigend sei. Den gleichen Vorwurf kann man
auch in Facebook nachlesen. "Militant" ist allerdings
gleichbedeutend mit "wehrhaft", was wohl auf Teilnehmer
einer BI zutrifft, die demonstriert, Beschwerde führt und nun sogar
rechtliche Schritte prüft, um gegen die Erhöhung vorzugehen.
Ich
konnte Herrn Prinz hoffentlich mit meiner Antwort klar machen, um was es
mir eigentlich ging. Es ging einzig und allein um die Frage, warum sich
168 Bürger und eine große Mehrheit der Bevölkerung für eine wesentlich
drastischere Hundesteuererhöhung aussprachen. Meine Meinung dazu: Es
liegt an den Hundebesitzern, die sich nicht rücksichtsvoll außerhalb
ihrer vier Wände bewegen und Wege, Plätze, Anlagen etc. permanent mit
Hundekot verunreinigen lassen. Die Schuld liegt nicht bei den Tieren, sie
liegt bei den Hundehaltern selbst. Großstädte veröffentlichen immer
wieder die Tonnage Hundekot, die entfernt werden muss, weil es
einfach keine kleinen Mengen sind. Es geht aber gar nicht allein um die
Menge, sondern um das Ärgernis selbst und den unhygienischen Zustand.
Genau
deswegen wird die Hundesteuer in den Köpfen immer wieder mit dem Hundekot
in Verbindung gebracht. Ich finde ausgesprochen gut, dass Herr
Prinz im letzten Zeitungsartikel auch einen Appell an seine Klientel
richtete, um auf eine Abhilfe hinzuwirken.
Wer
nun annahm, ich sei ein "militanter Hundehasser", liegt
absolut falsch. Von einer besonders wahrheitsliebenden Teilnehmerin war der Grund
für mein Verhalten schnell gefunden, "weil er ja
weder Kinder noch ein Haustier hat". Was wohl das eine mit dem
anderen zu tun hat? Dass ich über 30 Jahre
lang insgesamt 5 Katzen in der Wohnung hielt, entgeht natürlich so
manchem Zeitgenossen. Dass ich mich "in viele Dinge, die mich
nichts angingen, einmische", betrachte ich allerdings nicht als
wirklichen Makel. Vielleicht liegt das daran, dass mir einfach nicht alles
egal genug ist und mein Interesse und meine Aktivitäten breit angelegt
sind.
Es
geht mir einzig und allein darum, dass absolut sachlich zu behandelnde
Themen stets wegen verallgemeinerten abnormen Verhaltensweisen Einzelner
nicht angemessen diskutiert werden können. Bei der Debatte um
die Radfahrer ist es ähnlich. Mit meiner Karikatur verschob
ich die Ebene ganz bewusst auf die Hunde, die mir jetzt angesichts des Shitstorms in Facebook
tatsächlicher intelligenter erscheinen als manche ihrer Halter.
Wenn
meine Einmischung die Realität zu exakt traf (was ja die Reaktionen zeigen),
so finde ich sie ganz in Ordnung. Der BI empfehle ich jedoch, sich in
Foren und Netzwerken angemessen zu artikulieren. Mit derart wüsten
Beschimpfungen und unflätigen Beleidigungen, wie sie in
Facebook nachzulesen sind, kann sich der allgemeine Ruf der Hundehalter
nicht verbessern und damit auch nicht deren Situation in der öffentlichen
Wahrnehmung.
Veröffentlicht
am 23.11.2014
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Herrchen
ist in der Ausschusssitzung"
Die
Hundesteuer ist eine direkte Steuer. Die Einnahmen verbleiben in den
Gemeinden und fließen in den Haushalt ein. Als Aufwandssteuer darf
man sie jedoch nicht mit einer Luxussteuer vergleichen. Offizielle
Handhabe für das Erheben der Steuer ist die Lenkungsfunktion,
um den Hundebestand der Gemeinde kontrollieren und in Grenzen halten
zu können. Für besonders gefährliche Hunde muss der Halter zum
Beispiel ein Vielfaches des normalen Betrages zahlen, weil man deren
Anzahl begrenzen will. Wo kämen wir hin, wenn jeder mit einer Waffe
an der Leine herumläuft!?
Warum
wegen der teilweise unkontrollierten Ausbreitung der
Katzenpopulation keine entsprechende Steuer erhoben wird, liegt
daran, dass Katzen in der Natur ohne Probleme für die Menschen
bestehen können und Tiere, die in der Wohnung gehalten werden,
niemals das Gemeinwesen tangieren. Die Tierheime kümmern sich sehr
engagiert um sogenannte wilde Katzen und wirken auf deren Vermehrung
ein. Damit ist die Katzenpopulation unter Kontrolle.
Natürlich
bieten Hundesteuersatzungen Ansatzpunkte zur Kritik. Zudem gehen die
Ansichten über gefährliche Rassen weit auseinander. So werden z.B.
Rottweiler als gefährlich eingestuft, obwohl allein die Qualität
der Erziehung der Hunde darüber entscheidet, ob sie gefährlich
sein können oder nicht. Das Gleiche gilt sicher auch für eine
Reihe von Kampfhunden. Der entscheidende Faktor ist dabei der
Hundehalter und dessen Art und Weise, einen Hund zu führen. Das
Absolvieren einer Hundeschule sollte ein absolutes Muss sein und
eine angeordnete Wesensprüfung sollte eigentlich Herr und Hund
gleichermaßen gelten.
Wenn
immer wieder behauptet wird, dass Hunde und ihre Halter
Ähnlichkeiten im Wesen und manchmal auch in der Physiognomie
aufweisen, so ist das nicht von der Hand zu weisen. Mensch und Tier
haben ein direkte Beziehung. Die Wesensunterschiede zwischen den
Tieren entscheiden zum Beispiel darüber, ob man sich einen Hund,
eine Katze, Hasen, Vögel oder Fische hält. Während sich ein Hund
führen lässt, ist das mit Katzen nahezu unmöglich. Es kommt
darauf an, ob man das Unterordnen oder den Willen eines Tieres
schätzt. Analog dazu sind Hunde- und Katzenfreunde ganz
verschiedene Menschentypen. Ihre Verhaltensweisen natürlich
ebenfalls.
Wenn
nun "rechtliche Schritte" gegen die Erhöhung der
Hundesteuer angekündigt werden, so müssen sich die Halter fragen
lassen, warum sie nur gegen die Erhöhung sind, denn die Hundestuer
selbst haben sie ja längst akzeptiert. Wenn sich politische
Gruppierungen für den Fall, wieder mehrheitsfähig zu sein, auf die
Seite der Hundehalter stellen, so kann das nur als populistischer
Akt verstanden werden. Wenn sie Einnahmen reduzieren, müssen andere
Einnahmen erhöht werden. Mit der Erhöhung der Grundsteuer B wurden
eine Menge anderer Finanzierungs- oder Einsparmöglichkeiten
ausgeglichen. Die Ruhe an der Front aller betroffenen Bürger steht
im krassen Gegensatz zum Aufstand der Hundehalter. Rechtlichen
Schritten gebe ich keine Chance und ich glaube, die Protagonisten
der Idee haben sich verrannt.
In
der Gesamtheit aller Ungerechtigkeiten, die uns täglich
widerfahren, ist die Erhöhung der Hundesteuer ein fast zu
vernachlässigender Teil. Wen es trifft, wird wohl damit leben
müssen, denn was die Steuereinnehmer einmal haben, geben sie
bekanntlich nie wieder her.
Klaus
Klee
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Fragwürdige
Entwarnung
Maintals
Bürgermeister Erhard Rohrbach ist überglücklich, dass
etwas mehr als die Hälfte des Parlaments das
Haushaltskonsolidierungskonzept genehmigte und damit der nach wie vor
defizitär ausgewiesene Haushalt 2014 von der Kommunalaufsicht genehmigt
wurde. Ab 2016 sollen Maintals Haushalte wieder ausgeglichen sein. Im
Rathaus ist das ein Grund zum Feiern. Dabei ist es doch gerade die
Verwaltung, die mehr Geld verschlingt als dass sie für ausreichende
Einnahmen sorgt. Was dort bisher als Minder- und Fehlleistungen zu
verzeichnen war, wird ab 2015 aus den Taschen der Bürger genommen, um das
Haushaltsloch dauerhaft auszugleichen. Dennoch war der Bürgermeister als
Kopf der Verwaltung zur letzten Stadtverordnetenversammlung voll des
Lobes, was er (sich) und seine Verwaltung geleistet hätten. Wenn das mal
kein Grund ist, jetzt genauso weiter zu machen, wie bisher. Man ist zwar
kein profitabler Wirtschaftsbetrieb, eher eine Steuerschlupflöcher
nutzende Verwaltung mit Spar-Gütesiegel des Rechnungshofes. Wer etwas
schärfer nachdenkt, wird erkennen, dass die Tricks, mit denen Maintal
Steuern spart und die Ergebnissituation schönt, dazu führen, dass die
Belastungen für die Bürger an anderer Stelle fortwährend wachsen, weil
sich Land und Kreis das Geld auf andere Art holen werden.
Wie
auch immer, das Signal ist klar: Wenn es wieder knapp wird, erfolgt die
nächste Steuererhöhung. Außer den Hundebesitzern und den Gegnern der
Straßenbeitragssatzung hat schließlich niemand protestiert! Also geht
doch immer was!
Das
Lob galt jedoch auch allen Fraktionen, die an der raffinierten Art der
diesjährigen Bürgerbeteiligungsvariante teilgenommen haben und so
mitsteuerten, dass eine lang gewollte saftige Erhöhung der Grundsteuer B
dabei heraus kam. Herrlich: Die Bürger hatten ja die Wahl...! Sie
hätten ja auch verzichten können...! Endlich wird klar, was mit
erfolgreicher Bürgerbeteiligung wirklich gemeint ist!
Natürlich
gibt es auch Fraktionen, die gegen diese Art der Haushaltskonsolidierung
und der Bürgerbeteiligung waren und nun mit dem Finger auf die anderen
Fraktionen zeigen. Verhindert haben sie diese Variante der Geldbeschaffung
jedoch nicht und sie konnten auch nicht mit Alternativen aufwarten, die
sozialverträglich und mehrheitsfähig gewesen wären. Sollte es im
nächsten Jahr einen Wechsel im Rathaus und andere Mehrheiten bei der
Kommunalwahl geben, wäre die SPD gar nicht so unglücklich über die
getroffenen Entscheidungen, denn damit werden auch ihre Fehler der
Vergangenheit von den Bürgern voll bezahlt. Man kann nun wieder aus dem
Vollen schöpfen!
Auf
der Strecke bleibt eine verhohnepipelte Bürgerbeteiligungskultur, die nur
schwer wieder in eine ernstzunehmende Zusammenarbeit zwischen Politik,
Verwaltung und Bürgern münden wird. Besonders unseriös wirkt momentan
die Öffentlichkeitsarbeit aus dem Rathaus, die pausenlos nur Positives
hinausposaunt und den Bürgern versucht, eine heile Welt vorzugaukeln.
Manchmal wirkt das Gehabe auf mich wie das weltfremde Verhalten des
Politbüros der DDR vor dem Mauerfall. Auch Honecker und seinen Getreuen
kam die realistische Wahrnehmung des eigentlichen Bürgerwillens abhanden
und er feierte sein marodes System in den eigenen Untergang hinein. So ist
das aber, wenn man viel zu lange an der Spitze ist und die Bürger jede
Hoffnung auf positive Veränderungen aufgegeben haben. Die kommenden
Wahlen werden zeigen, wie intelligent Maintals Bürger wirklich sind und
ob sie gemerkt haben, was nun zu tun ist.
Veröffentlicht
am 14.11.2014
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Klaus Klee
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Weiter
so -
auch
beim bürgerschaftlichen Engagement |
Am
Montag, dem 17. November 2014 findet der diesjährige Dankeschön-Nachmittag
der Stadtverwaltung für Bürger statt, die sich ehrenamtlich im
Rahmen der Freiwilligen- Agentur, dem SeniorenOffice,
der Seniorenberatung und der Asylbewerberbetreuung
engagieren. Als Geste des Dankes wird selbstgebackener Kuchen und
Kaffee von einigen Personen in Leitungspositionen spendiert. Eine
Geste, die besonders gut ankommt.
Für
viele Ehrenamtliche ändert sich durch die Entspannung bei der
Haushaltskonsolidierung praktisch nichts, weil sich Ihre Leistungen
in Betätigungsfeldern abspielen, die man als Dienst von Bürgern
an Bürgern bezeichnen könnte und die die Finanzen der Stadt kaum
beeinflussen. Die so erbrachten Leistungen kommen den Bürgern
direkt zugute. Leider macht gerade im Maintaler Rathaus das wenig
schmeichelhafte Wort der "Seniorenbespaßung" die
Runde. Das kam bei einigen Betroffenen nicht allzu gut an und sorgte
für Verstimmung. Wegen der negativen Formulierung wird bereits
gemutmaßt, welche der von städtischer Seite direkt unterstützten
Leistungen demnächst in den Fokus des Sparens geraten, wenn sich
erneut eine schwierige Haushaltslage einstellt.
Wie
ist eigentlich "Seniorenbespaßung" gemeint?
Unsere
Senioren werden schon bald über die Hälfte unserer Bevölkerung
ausmachen und viele von ihnen haben gute Gründe, sich im Dienste
der Allgemeinheit nützlich zu machen. Ein Teil der Senioren nutzt
allerdings auch die Angebote für Wanderungen, Ausflüge,
Theaterbesuche, Tanztees, Fremdsprachenauffrischung und Busreisen,
die von ihnen selbst organisiert und bezahlt werden. Ach ja, da gibt
es auch noch die kostenlose Seniorenzeitung. Gerät der Spaß der
Senioren, den sie bei ihren Aktivitäten empfinden, nun in den Fokus,
nur wegen ein Paar Kröten, die dafür ausgegeben werden, dass die
Senioren von städtischem Personal betreut werden? Könnte man den Aufwand für die
städtische Kinderbetreuung ebenfalls als
"Kinderbespaßung" bezeichnen? Der Unterschied wird wohl im
Nutzen der Jugend für die Gesellschaft liegen. Senioren scheinen
eher als Last empfunden zu werden.
Bespaßung:
Ging etwa beim Bürgerhaushalt 2014 die provokante
Präsentation nicht mehrheitsfähiger Vorschläge von Politik und
Verwaltung auch mit einer Art "Bespaßung" einher? Bespaßung
und Verarschung liegen manchmal dicht beieinander.
Hoffentlich
nicht "weiter so!"
Gar
nicht spaßig finden einige Teilnehmer der letzten
Bürgerbeteiligungsprozesse, wie sie instrumentalisiert wurden. Sie
trugen nämlich maßgeblich dazu bei, dass bestimmte Effekte genauso
eintraten, wie sie von den Treibern der Prozesse angestrebt waren.
Hier bekommt das "Danke-Schön" eine ganz andere
Bedeutung. Daran wird es wohl auch liegen, dass deren Resonanz auf
die nette Einladung nicht ganz so hoch ist.
Erfolgreiches
bürgerschaftliches
Engagement, das strategischen und organisatorischen Inhalten gilt, ist in hohem Maß von Politik
und Verwaltung abhängig. Deshalb sind
hier auch die Reibungspunkte größer. Verbesserung der Strukturen,
die unsere Stadtverwaltung effizienter und die Stadt erfolgreicher machen, greifen
ganz direkt in
Verwaltungsbelange ein. Hier ist es zur Harmonisierung nicht mit Kaffee und Kuchen
abgetan, hier zählen vielmehr Aufrichtigkeit und Mut zur Veränderung. Ich
hoffe, dass baldmöglichst ein Umdenken erfolgt. Dann schmecken auch
Kaffee und Kuchen besser.
Klaus
Klee
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Aktive
Bürgernähe
Mit
den Aktionen "Mit dem Bürgermeister um die Häuser ziehen"
und eilig inszenierten "Ortsgesprächen" versuchen
derzeit die beiden Bürgermeisterkandidaten mit den Bürgern ins Gespräch
zu kommen. Sie möchten bleibenden Eindruck erzeugen oder auffrischen,
damit die Wähler wissen, was und wen sie im Jahr 2015 wählen sollen. Den
Leistungen des Amtsinhabers und seiner Verwaltung begegnen aufmerksame
Wählern tagtäglich und auch deren Bereitschaft zu Veränderungen ist
hinreichend bekannt. Der Kandidat der SPD ist dagegen für viele Maintaler
noch ein unbeschriebenes Blatt. Bisher ist nur bekannt, dass er ein junger
Familienvater mit zwei Kindern in einer guten beruflichen Position,
Partei- und Fraktionsvorsitzender ist und sich zutraut, Maintal in der
Region besser zu positionieren und andere Akzente zu setzen. Das sollte
Wähler eigentlich interessieren. Erste Veranstaltungen zeigen jedoch,
dass das Interesse der Bürger an Gesprächen noch sehr gering ist.
Vielleicht ist das ja auch noch viel zu früh. Oder sollten Maintals
Bürger wirklich mit dem, was die Kommune zu bieten hat, so zufrieden
sein, dass sie sich eine solche Haltung leisten können? Vielleicht ist
ihnen aber auch nur einfach alles egal?
Was
sollte uns beschäftigen?
Wer
jährlich rund 60 Millionen Euro von Maintals Bürgern und den
Gewerbetreibenden einnimmt, jedoch mehr als diesen Betrag ausgibt, obwohl
er weiß, was das für die Kassenlage bedeutet und sich die Differenz ohne
Skrupel über Steuererhöhungen von den Bürgern holt, ist den Bürgern
Rede und Antwort schuldig. So sind die Gesprächsangebote des Amtsinhabers
aber nicht gedacht. Bei den Gesprächen, während man um die Häuser
zieht, werden mehrheitlich nur lapidare Floskeln unter Gleichgesinnten
ausgetauscht.
Auch
der Herausforderer thematisiert nicht die Fehler seiner Partei. Jeder will
nur mit positiv Klingendem werben. Der Amtsinhaber wird bei seinen
Gesprächen von CDU- Mitgliedern genauso eskortiert, wie der SPD-Kandidat
von den ihm zugewandten Parteimitgliedern. Parteilose Bürgerinnen und
Bürger, die kritische Fragen stellen, sind derzeit noch Mangelware auf
den Veranstaltungen. Es fehlt den Bürgern scheinbar die direkte
Betroffenheit, um solche Gesprächsangebote zu nutzen. Sie werden sicher
erst aktiv, wenn ihnen alles nicht mehr egal genug ist.
Das
Ansehen der Kommunalpolitik ist derzeit miserabel
Auch
wenn es Maintals Kommunalpolitiker und Magistratsmitglieder nicht gern
hören, ihr Ansehen und das Ansehen ihrer Tätigkeit nimmt immer mehr ab.
Seitdem die negativen Auswirkungen ihrer Beschlüsse und Tätigkeiten
deutlich spürbar sind, suchen immer weniger Bürger ihre Nähe und sind
auch nicht mehr bereit, mit ihnen Hand in Hand zu arbeiten. Es fehlt
einfach das nötige Vertrauen, weil es immer wieder über zweifelhafte
Entscheidungen und Vorgehensweisen erschüttert wurde und wahrscheinlich
weiterhin wird, wenn keine Änderung eintritt.
Einige
Bürger engagieren sich dennoch, weil sie diesen Zustand entweder für
nicht mehr tragbar halten oder schlicht an Anerkennung und dem erhabenen
Gefühl interessiert sind, zum erlauchten Kreis der Macher in Maintal zu
gehören. In Wirklichkeit sind sie jedoch nur willkommenes Beiwerk, solang
sie die Kreise von Politik und Verwaltung nicht stören. Sie haben bei
Licht gesehen Null Einfluss. Wer sich die Liste der Bürger
ansieht, die sich derzeit aus den Bürgerbeteiligungsprozessen verärgert
zurückziehen, wird sich fragen, warum das so ist. Für mich kann ich das
beantworten: Ich lasse mich nicht länger an der Nase herumführen!
Bürger werden solange beteiligt, bis sie gewünschte Ergebnisse
produzieren. Konstruktive Kritik wird jedoch völlig ignoriert. Die sich
lichtenden Reihen der aktiven Bürger werden immer wieder mit neuen
Bürgerbeteiligungsprozessen aufgefüllt, notfalls über Vergütung des
Verdienstausfalls, wie beim Bürgergutachten geschehen. Solche
Vorgehensweise werden als windig empfunden und zerstören wertvolles
Engagement und das Vertrauen in die Politik.
Altlasten
drücken
Wahlkämpfe
leiden stets unter den Hypotheken, die Vorgänger im Amt und in den
eigenen Fraktionen hinterlassen haben. Das muss Sebastian Maier
momentan schmerzlich erleben, denn an einigen Entwicklungen war auch die
SPD maßgeblich beteiligt. Er koppelt deshalb die SPD und ihre bisherigen
Strategien von seinem Wahlkampf ab und will sich am Willen der Bürger
ausrichten, wofür er sicherlich seine Fraktion erst noch begeistern
müsste. Ich vermisse in diesem Zusammenhang den Biss der Maintaler SPD,
die zwar - wie bei der Kandidatenkürung - nach außen wie zwei
geschlossene Zahnreihen wirkt, zwischen denen jedoch das Knirschen
einzelner Zähne deutlich zu hören ist. Ein intakt aussehendes Gebiss und
"Biss" sind jedoch zwei unterschiedliche Dinge. Das haben bei
früheren Wahlen auch andere SPD-Kandidaten schon zu spüren bekommen. Man
kann deshalb gespannt sein, wie sich der Wahlkampf entwickelt.
Zunächst
muss erst einmal die CDU ihren Kandidaten küren, auch wenn der
Bürgermeister keinen Zweifel an seiner erneuten Kandidatur aufkommen
lässt. Die Maintaler CDU muss sich darüber klar werden, ob sie
ausschließlich den Machtgedanken umsetzt oder die Zukunft Maintals
verantwortungsvoll in ihre Überlegungen einbezieht. Die Frage eines
Nachfolgekandidaten wäre mit einer erneuten Kandidatur noch nicht
geklärt und würde nur um eine Amtszeit verschoben. Vielleicht hilft bei
der Entscheidung ja die Lebensweisheit "wer nicht mit der Zeit geht,
muss mit der Zeit gehen!"
Veröffentlicht
am 02.11.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Stets
auf dem richtigen Weg
Maintals
neue CDU-Spitze startet durch, nachdem sie sich alter Werte wieder besann.
Mit gewohnter Zukunftsperspektive und den alten politischen Gräben und
Mauern lässt es sich gut ausruhen und sogar von den alten faulen
Kartoffeln politischen Wirkens träumen. Es sind nun mal die Personen, die
Maintals Kommunalpolitik ausmachen! Es ist eine Freude, sie bei der
kraftvollen Gestaltung Maintals, also bei der Fortsetzung der
Vergangenheit und der Erinnerung an illustre Träume zu beobachten. "Jetzt
endlich die Dicke Buche ausbauen, auch wenn die Grüne Mitte viel besser
geeignet wäre", das ist doch mal ein kraftvolles Statement von Martin
Fischer (Maintaler CDU-Chef), auf das (einige) Maintaler Bürger
so lange haben warten müssen. "Das Gelände an der Eichenheege
und der dicken Buche aufzugeben und zu vermarkten, wäre schließlich die
bessere Lösung gewesen", gab er vor der Presse von sich und
seine Stellvertreter bestärkten ihn nach Kräften. Es hört sich an wie "Wir
gehen in die falsche Richtung! Auf geht's!" Das hat natürlich
Qualität und überzeugt! Die Maintaler SPD wird hoffentlich nicht
den gleichen Fehler machen und dem Standort in der Grünen Mitte
nachtrauern oder dort sogar einen neuen suchen. Bliebe da noch die sehr
spezifische Haushaltskonsolidierung, bei der die Maintaler CDU liebevoll
die Grünen und die FDP mit einbezieht. 2016 schon die schwarze Null zu
schreiben, und das mit großer Bürgerbeteiligung, das ist doch mal ein
kraftvolles richtungsweisendes Signal! Damit kann man bei uninformierten
Bürgern, die ja bekanntlich die Mehrzahl stellen, so richtig
punkten.
Für
eine Fraktion, die bereits seit vielen Jahren den Bürgermeister stellt,
muss es ein äußerst erhebendes Gefühl sein, immer alles richtig gemacht
zu haben und es gebietet sich, schon deshalb am alten Kurs festzuhalten.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Scheuklappen richtig sitzen.
Spaß
beiseite! Was Maintal jetzt braucht, ist alles andere als platter
Opportunismus. Wenn Kartoffeln keimen, ist es Zeit für eine neue Ernte,
das erkennen selbst sie dümmsten Bauern. Und wenn die alten Kartoffeln
keine absolute Spitzenqualität hatten, sollte man es mit einer besseren
Sorte probieren, um im Geschäft zu bleiben. Natürlich kann man alte
Kartoffeln auch entkeimen, zu Püree verarbeiten und hoffen, dass es
niemand merkt. Alte Wähler sind vielleicht nicht mehr ganz so
wählerisch, Hauptsache, die Verpackung ist ihnen vertraut.
Maintals
SPD und ganz besonders ihr Chef und Kandidat für die Bürgermeisterwahl
hätte kraftvollere Gegner verdient, damit man sich zukunftsorientiert in
der Sache messen kann. Jetzt fährt der Zug der CDU wieder nach
Lummerland, wohin ihm kein vernünftiger Mensch folgen will. Die einzige
Botschaft, die zu erkennen ist, heißt: "Mach's doch anders - wenn
Du kannst!" Es scheint, als sei die Erde doch eine Scheibe, von
deren Mitte man die CDU einfach nicht vertreiben kann.
Veröffentlicht
am 28.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Keine
Beschaffungskriminalität!
Es
gibt Zeitgenossen, die Maintals Steuer- und Abgabenerhöhungen überspitzt
als indirekte Beschaffungskriminalität bezeichnen, weil auf Teile der
Politik und des Magistrats die Begriffe "Haushaltskonsolidierung"
und "Haushaltssanierung" wie eine Droge wirken sollen.
Besonders zu Zeiten kommender Wahlen möchte man Fehler der Vergangenheit
ausbügeln, wozu man die Bürger nun zur Kasse bittet. Diesbezüglicher
Erfolg scheint zu berauschen! Dennoch kann man den Vorgang nicht einfach
als Beschaffungskriminalität abtun. Der Akt erfüllte seinen Zweck,
stellte den Landrat als (Noch-)Kommunalaufsicht vorübergehend zufrieden,
sodass er dem Haushalt 2014 endgültig seinen Segen erteilte. In Ordnung
ist die Vorgehensweise dennoch nicht, weil die Wiederholungstäter immer
noch aktiv sind. Bürgermeister Rohrbach lobt in diesem Zusammenhang auf
unerträgliche Art ausdrücklich die Bürger, die an den beiden
Bürgerhaushaltsprozessen teilnahmen, als hätten sie ihren
Mitbürgern anstelle der wahren Täter in die Tasche gegriffen. Nach dem
Motto "Ihr habt es ja so gewollt" lässt es sich
natürlich recht gut leben und sogar eine weitere Amtszeit angehen. Die
relative Ruhe in der Bürgerschaft ist angesichts dieser politischen
Taschenpfändung trügerisch. Die Quittung kommt erst nach dem
1. Januar 2015, wenn die Bürger die Auswirkungen spüren. Die Erhöhung
der Hundesteuer ist noch vakant, weil der Magistrat in seiner Vorlage
schlichtweg das Datum vergaß, zu der die Erhöhung greifen soll. Der Rest
der Bevölkerung wird jedoch so zur Kasse gebeten, wie es der
Bürgermeister zum Ausgleich seiner jahrelangen Bärendienste immer
wollte.
Gestaltungsschwäche
und Beratungsresistenz
Die
Gründe für das einseitige Vorgehen, das Zelebrieren von Sparzwängen und
das resignierende "in die Taschen der Bürger greifen" sind in
der Gestaltungsschwäche der Verwaltung und der der Kommunalpolitik zu
suchen. Kaputtgespart und auf die Pflicht- aufgaben reduziert
existieren keine Selbstheilungskräfte mehr. Es ist Zeit für einen
Neubeginn unter anderen Vorzeichen.
Der
Leserbrief von Herrn
Kirchmann im Maintal Tagesanzeiger brachte es auf den Punkt: Im
Rathaus herrscht eine gewisse Beratungsresistenz vor. Weniger wichtige
praktische Anregungen, die eigentlich zum Tagesgeschäft einer Verwaltung
gehören, werden als Balsam für die Einreicher umgesetzt, substanzielle
Vorschläge jedoch mehrheitlich verdrängt oder abgebügelt. Somit
entsprechen die Ergebnisse der heftig propagierten Bürgerbeteiligung
einfach nicht dem Sinn, den Kosten und dem Aufwand (auch dem der Bürger),
der seit Jahrzehnten in diesen Projekten steckt.
Etwas
tiefer im Sinn von Steuerung gingen die Anregungen von Herrn Kirchmann,
Herrn Neumeier und Herrn Hahn der Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts
2013, die in ihren jeweiligen beruflichen Fachgebieten den Versuch
unternahmen, auf verwaltungsgeprägte Arbeitsweisen einiger
Fachabteilungen einzuwirken, um diese zu verbessern. Ich selbst versuchte,
Verwaltungsmitarbeiter in zwei Schulungen mit dem richtigen Auftreten auf
Beschaffungsmärkten vertraut zu machen und warb um eine professionelle
Arbeitsweise. Die Unterschiede zwischen verwaltungsgeprägtem und
sinnvollem Handeln wurden durchaus erkannt, verändert wurde bisher jedoch
nichts. Rechtfertigungszwänge scheinen bei den Fachabteilungen vor dem
vorbehaltlosen Verinnerlichen und Umsetzen von Anregungen zu rangieren.
Wenn
es um Kennzahlen und Datenbasen geht, mit denen Entscheidungsprozesse
optimiert werden könnten, sollte die Stadtverwaltung von Arbeitsweisen
der freien Wirtschaft lernen. Kommunalpolitiker, die letztendlich viele
Entscheidungen zu treffen haben, sollten zudem Seite an Seite mit Aktiven
der Bürgerbeteiligungsprozesse um bessere Entscheidungsgrundlagen
kämpfen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob das überhaupt gewollt
ist. Die Auflösung der Steuerungsgruppe 2013 sprach eine eindeutige
Sprache!
Politik
und Magistrat holten mit immer neuen Bürgerbeteiligungsprozessen neue
Bürger ins Boot und man suggerierte ihnen, die Probleme seien von Politik
und Verwaltung nicht mehr allein zu lösen. Mit den Ergebnissen gehen
Politik und Verwaltung allerdings seit Jahren nach Gutdünken um. Mit
fairer und offener Bürgerbeteiligung hat das nichts mehr zu tun, eher mit
Augenwischerei. Mich
stimmt es sehr nachdenklich, dass sich immer mehr Bürger mit wertvollem
Sachverstand aus den Bürgerbeteiligungsprozessen ausklinken, kann jedoch
nur allzu gut verstehen, warum das so ist.
Veröffentlicht
am 25.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Mit
einem tiefen Griff in die Taschen der Maintaler Bürger glichen
jetzt Magistrat und Kommunalpolitiker viele Fehler
kommunalpolitischer Entscheidungen des letzten Jahr- zehnts aus und
verschafften sich damit Luft für neue Taten.
Teilweise
ideenlos und zum Teil infolge knapper Mehrheits- verhältnisse
ließen sie Bevölkerung und Unternehmertum in Maintal schrumpfen,
überließen Investoren das Heft des Handelns und schwächten damit
die Einnahmenseite. Ein Teil der Stadtverwaltung wurde auf diese
minimalistische Ausrichtung hin abgespeckt, andere Bereiche wie z.B.
die Kinderbetreuung wurde weit über die Pflichtleistungen hinaus
aufgebläht und unter persönlichen Schutz gegenüber Sparzwängen
gestellt, als gälte es, sich für eine Zukunft zu rüsten, zu der
jedoch noch keine greifbaren Planungen existieren.
Bürgerbeteiligungsprojekte gaukeln flankierend eine Dynamik vor,
die eigentlich gar nicht existiert.
Was
Maintal wirklich braucht, sind stabile politische Mehr-
heitsverhältnisse und ambitionierte Zukunftsplanungen, für die
Bürger auch gern selbst in die Tasche greifen, wenn für sie ein
Mehr an Leistungen und eine lebenswertere Stadt dabei
herausspringen. Dazu werden Querdenker gebraucht, die etwas wagen
und das können, was sie versprechen. Sie findet man auch unter
Bürgern, die sich einbringen wollen. Ihre Ideen und ihr Wissen
stellen sie zum Null-Tarif zur Verfügung. Leider sehen sie sich in
Projekten immer wieder professionellen Beratern gegenüber,
die angeblich alles besser können. Es beruhigt Ehrenamtliche
absolut nicht, dass Magistrat und Verwaltung auch gegenüber deren
Empfehlungen beratungsresistent sind, wenn sie nicht auf dem von
ihnen angestrebten Lösungsweg liegen.
Es
bleibt immer wieder nur
der
Griff in den Geldbeutel der Bürger!
Es
ist an der Zeit, dass die Wähler aufwachen und die Weichen neu
stellen. Es schadet dabei gar nichts, wenn sie die markantesten
Gestalter der Maintaler Misere dabei abstrafen. Sie sollten sich
auch nicht davon blenden lassen, dass Maintals Finanzsituation
plötzlich gar nicht mehr so schlecht sei. Das wird sich der
Amtsinhaber ans Revers heften. Sein Herausforderer profitiert
allerdings von den letzten Entscheidungen in Sachen Steuern, denn
selten wurden Steuererhöhungen wieder zurückgenommen.
Klaus
Klee
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Samstagabend,
25. Oktober 2014: Die Kabarettisten des HMV-Hochstadt starten in
Hochstadt ihr Jubiläumsprogramm und landen wieder einen Volltreffer. Wie
an allen Aufführungen der letzten 10 Jahre war das Evangelische
Gemeindehaus bis auf den letzten Platz besetzt und es wurde zeitweise zum
Tollhaus, weil sich die kabarettistisch- humoristischen Volltreffer des
Programms förmlich überschlugen. Erstes kurzes Resümee: Die
Jubiläumsveranstaltung ist gelungen! Aus Rücksicht auf das Publikum der
nächsten drei Aufführungen werden hier nun keine Details des Programms
verraten. Nur so viel sei gesagt, dass dieses Programm politischer ist als
jedes vorherige Programm und dabei auch die Freunde ausgesprochenen Humors
bestens unterhalten werden. Nun fühlen sich die Hochstädter
Kabarettisten am Ziel angekommen, denn diese schrittweise Entwicklung war
mit Rücksicht auf das ganz spezielle heimische Publikum angebracht.
Kabarett muss gemeinsam reifen!
Übrigens:
Das Bühnenbild veränderte sich nochmals und es entstand der Eindruck,
zeitweise mitten auf Hochstadts Hauptstraße zu stehen. Das lässt
natürlich Begegnungen noch lebensnaher gestalten.
Beim
Blick zurück auf die inzwischen über 400 selbstgeschriebenen Sketche
kommen viele Highlights in Erinnerung. Die Bilder rechts helfen dabei. Die
Frage "Ja, was denn noch?" stellen sich die
Stückeschreiber in jedem Jahr neu und dennoch spüren sie immer wieder
neue Themen auf, die den jeweiligen Zeitgeist oder die politische
Situation treffen. MIKROKOSMOS versteht sich zwar als lokales
Kabarett, viele Programmpunkte gehen jedoch thematisch weit über Maintals
Grenzen hinaus. Auch das Publikum nimmt immer größere Anreisen in Kauf,
um MIKROKOSMOS zu erleben. Das spornt an und treibt die Autoren der
Stücke zu immer neuen Höchstleistungen in der Kunst, Reaktionen beim
Publikum zu erzielen.
Die
Premierenveranstaltung ist alljährlich der wichtigste Test, welche
Pointen punktgenau gesetzt wurden. Die Reaktion des Publikums erfüllt
dabei sinnbildlich den Zweck eines Seismographen. Auch wenn es unglaublich
klingt, die Mikrokosmonauten feilen sogar zwischen den Aufführungen an
den Stücken weiter, wenn sie Potenziale erkennen. In diesem Jahr scheint
jedoch der Bedarf nur marginal zu sein. Zurücklehnen wäre jedoch falsch,
denn jedes Publikum will neu begeistert und erobert werden. So kommt es
vor, dass die Abende recht unterschiedlich verlaufen, weil sich das
Publikum anders verhält. Hier muss der passende Schlüssel zum Publikum
gefunden werden. Im Laufe der Jahre ist das immer wieder gut gelungen und
es hat sich ein Stammpublikum entwickelt, mit dem es Spaßt macht, es zu
unterhalten. All denjenigen, die den Besuch noch vor sich haben, wünsche
ich gute Unterhaltung und einen unvergesslichen Abend.
Veröffentlicht
am 25.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mikrokosmos2014
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Fortschritt
versus Stillstand
Wer
gewählt werden will, muss nominiert werden, so ist das nun mal bei
Bürgermeisterwahlen. In Maintal warf nun Sabastian Maier (SPD)
den Hut in den Ring und seine Partei wählte ihn einstimmig zum
Kandidaten. Amtsinhaber Erhard Rohrbach äußerte zwar
bereits mehrmals seine Bereitschaft, offiziell nominiert ist er noch
nicht. Nachdem der bisherige Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus
Heber überraschend seine Ämter hinwarf, dürfte die Maintaler
CDU innerlich zerstritten sein, denn der Rücktritt Hebers hatte Gründe,
die in der Person des Bürgermeisters begründet sind. Diese dürften mit
dem Weggang Hebers nicht verschwunden, sondern nur deutlich gemacht sein,
weil dieser Rückgrat zeigte. Längst ist bei den Wählern angekommen,
dass Rohrbachs Markenzeichen Stillstand ist, der stets mit großer
Beharrlichkeit kombiniert daher kommt. Das will Sebastian Maier ändern,
wenn er zum Bürgermeister gewählt würde. Seine Parteifreunde konnte er
mit seinem vorgestellten Konzept überzeugen (einstimmig) und er will im
Wahlkampf auch viele Maintalerinnen und Maintaler über persönliche
Gespräche erreichen. Er orientiert sich am Wahlkampf des Frankfurter
Oberbürgermeisters Feldmann, der sein Ziel zum Teil über Hausbesuche und
eine spezielle Vision erreichte.
|
Welche
Botschaften sendet Maier?
In
seiner Nominierungsrede konzentrierte er sich auf die wichtigsten
Punkte. Seine Rede hatte er zur Hälfte gekürzt, was bedeutet, dass
seine Visionen noch wesentlich um- fangreicher sind, aber erst
zusammen mit den Bürgern reifen müssen. Dazu verwies er gleich zu
Beginn auf vier Veranstaltungen, (siehe links) die noch im
Oktober 2014 in allen Stadtteilen stattfinden und den Sinn haben,
die Ideen und Bedürfnisse Maintaler Bürger zu ergründen. Diese
sollen absolut im Vordergrund stehen und nicht - wie sonst üblich -
die Parteiinteressen.
Während
seiner Rede thematisierte er den Stillstand aller großen
Herausforderungen Maintals. Der Amtsinhaber selbst spiele dabei die
Rolle des Verhinderers. Die großen Dissonanzen, die in
gegenwärtigen Bürger- beteiligungsprozessen zu spüren seien,
gingen ebenfalls auf seine Strategien zurück. Es sei das Gebot der
Stunde, die Bürgerbeteiligung wieder auf faire Art zu
stärken. |
Als
Bürgermeister müsse man Chef, Trainer und Mitbürger zugleich sein. Zum
Thema Gestalten räumte Maier ein, dass die Probleme der Kommunen nicht
allein hausgemacht seien, weshalb man als Bürgermeister auch nach außen
wirken und Maintals Interessen auch im Kreis und im Land vertreten müsse.
Auch wäre es viel wichtiger, zu investieren, als ausschließlich nur zu
sparen. Haushaltskonsolidierungen sei natürlich wichtig, sollte jedoch
intelligent angegangen werden, um Maintal weiter zu entwickeln. So wies er
zum Beispiel auf das Thema Fundraising hin, zu dem Rohrbach so gar keinen
Bezug habe. Aber gerade die qualifizierte Suche nach Geldquellen und
Fördergeldern sei heute beim Thema Gestalten enorm wichtig. Genauso
wichtig sei ein effektives Controlling für Maintal. Zahlen verwalten
anstatt Gestalten sei nicht der richtige Weg. Besonders das
Kosten-/Nutzendenken müsse stärker ausgeprägt werden.
Wie
er denn im Gegensatz zum Amtsinhaber vorgehen wolle, umschrieb Maier wie
folgt:
-
Die
Erschließung und Vermarktung von städtischem Bauland will er in die
Hand einer zu gründenden Stadtentwicklungsgesellschaft legen,
um die Gewinne in der Stadtkasse zu lassen. Dabei soll sozialer
Wohnungsbau und individuelles Wohnen gleichrangig umgesetzt und
somit auch auf die Zusammensetzung von Neubürgern Einfluss genommen
werden.
-
Die
Gewerbegebiete und die Leerstände müssen voll genutzt werden.
-
Dazu
gehört eine strategische Öffentlichkeitsarbeit, um den Zuzug von
Firmen und Neubürgern zu verbessern. Diese müssen sich von den
Vorzügen Maintals angezogen fühlen. Das muss natürlich in die
Hände eines Fachmannes.
-
Wirtschaftsförderung
muss Chefsache sein. Dabei muss sich Maintal auch in das
Wirtschaftsförderungsprogramm des Main-Kinzig-Kreises einbinden.
Bisher nahm Maintal als einzige der 38 Städte und Gemeinden des MKK
nicht teil.
-
Maier
stellte die Frage nach einer vernetzten kommunalen Bildungspolitik.
Auch das fände derzeit nicht statt, weil man sich auf den Standpunkt
zurückziehe, Schulen seien Kreisangelegenheit.
-
Zum
Punkt Seniorenarbeit tritt er für eine Stärkung und nicht für eine
Zurdispositionstellung der Kosten ein, wie im Bürgerhaushalt 2014
geschehen. Da der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen
kontinuierlich steigt, sollte diesen Bürgern eine größere
Aufmerksamkeit zuteil werden. Dabei habe das Lebensumfeld von Senioren
und das Leben im gewohnten Umfeld große Bedeutung.
-
Familieninteressen
müssten in Maintal wesentlich stärker berücksichtigt werden.
-
Maier
setzt sich auch für eine Spielplatzförderung ein und er bringt
mehrgenerationen- fähige Nutzung ins Spiel.
-
Wichtig
sei ihm ein Gesamtkonzept, in das die Bürger und die Vereine
eingebunden sind. Er wünsche sich ein Bürgerwahlprogramm und kein
Meier- oder SPD-Wahlprogramm.
Meiers
Grundintention sei, dass sich seine Heimatstadt weiterentwickeln soll. Er
bezeichnete Politik als persönliche Leidenschaft, mit der er die
gemeinsam zu entwickelnden Ziele erreichen will. Nicht nur er finden, dass
ein Wechsel an der Rathausspitze unbedingt erforderlich sei. Soweit die
Ausführungen von Sebastian Maier.
Zu
überwindende Hürden
Der
SPD-Kandidat steht nun am Anfang einer Herkulesaufgabe und er muss zu
vielen Menschen und Organisationen den richtigen Schlüssel finden, damit
sich die Waage zu seinen Gunsten neigt. Noch ist er gegenüber dem
Amtsinhaber in der Wahrnehmung der Bürger ein Leicht- gewicht. Was
Rohrbachs vermeintliches Gewicht ausmacht, ist bei Licht betrachtet jedoch nicht
allzu viel wert. Sicherlich kann ein stockkonservativer
Missstandsverwalter auch heute noch bei Gleichgesinnten punkten. Bürger,
die in verschiedene Bürgerbeteiligungsprozesse eingebunden sind, haben
längst erkannt, worin das eigentliche Problem Maintals besteht. Der im
Jahr 2013 erfolgte Versuch der Öffnung, der Transparenz und der
Wiederherstellung des Vertrauens zwischen Magistrat und Bürgerschaft
wurde jäh abgebrochen, als man im Rathaus mutmaßte, allzu viel
Transparenz führe womöglich zum Erkennen von Potenzialen, die
Veränderungen nach sich ziehen. Verweigerung und Maulkörbe sind zudem keine
Führungsinstrumente, die im fairen Umgang eingesetzt werden sollten.
Nun
kommt Sebastian Maier daher und will in der Verwaltung ein
Umdenken und konsequentes bürgernahes Handeln (wieder) einführen. Das
weckt natürlich Ängste in den Rohrbach'schen Führungsstrukturen,
weniger bei den normalen Bediensteten, bei denen wohl kaum personelle
Veränderungen eintreten werden. Das gesamte Verwaltungskonglomerat muss
wieder auf Effizienz umgestellt werden. Das verlangt nach den richtigen
Besetzungen auf den wichtigen Positionen. Davon betroffen werden sicher
nur einige Positionen sein. Schon deshalb wird der Amtsinhaber nun alle ihm zugetanen Kräfte der Verwaltung bündeln und
für seinen
Wahlkampf deren vermeintlich großartigen Leistungen über die Öffentlichkeitsarbeit
in die Fläche bringen, wie es bereits seit geraumer Zeit der Fall ist. Sebastian Maier
steht dieser Apparat nicht zur Verfügung. Er muss
andere Wege nutzen, um die Bürger mit den richtigen Botschaften zu erreichen.
Wie
hoch die Kandidatur Maiers zur Bürgermeisterwahl einzuschätzen ist,
sollten die Bürger mal an der Frage festmachen, ob sie das Erbe des
amtierenden Bürgermeisters selbst antreten würden, wo doch angeblich
nichts als Schulden und Probleme existieren. Dazu gehören Kraft und
Entschlossenheit. Wenn diese Eigenschaften bei Maier zu spüren sind, dann
sollte es auch klappen mit den Bürgern.
Veröffentlicht
am 19.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Auf
die Wähler kommt es jetzt an |
Maintal
hat 2015 die Wahl zwischen Stillstand oder Fortschritt. Diese These
ist auf keinen Fall gewagt, wenn auch der Amtsinhaber Dinge, die
sich ohne sein Zutun als Veränderung ergaben, gern als Erfolg
verkauft. Bei Licht gesehen ist die von ihm geleitete Verwaltung
inzwischen exakt auf Pflichtaufgaben zugeschnitten, die
vorschriftsmäßig erfüllt werden. Entwicklungen finden nicht mehr
statt, weil die Kapazitäten entweder fehlen oder Kräfte
paralysiert sind. So bleibt das tatsächliche Können vieler
Verwaltungsmitarbeiter hinter den Möglichkeiten zurück. Anstelle
die fachlichen Ressourcen zu nutzen, werden immer wieder Berater
bemüht, die letztendlich bestätigen sollen, dass alles optimal
läuft. Prüfungen des Rechnungshofes ergaben keinerlei
Sparpotenziale, weil die Verwaltung "optimiert" sei.
Dennoch gibt der Bürgermeister Einsparziele von 10% vor.
Glaubwürdigkeit sieht anders aus.
Der
Magistrat und mit ihm Magistratsunterstützungs- fraktionen geben
immer wieder grünes Licht für neue Bürgerbeteiligungsvarianten,
weil sie sich passende Ergebnisse als Ausgleich für eigene
Ideenlosigkeit erhoffen. Lenkendes Eingreifen wird von den Bürgern
erkannt und negiert. Einige der ehrenamtlich Aktiven fühlen sich
wegen der allzu durchsichtigen Art des Vorgehens regelrecht
brüskiert, weil man ihnen damit unterstellt, sie würden nicht
merken, was da gespielt wird. Der krönende Höhenpunkt war der
Bürgerhaushalt 2014.
Dass
für das Bürgergutachten sogar 72.000 € ausgegeben wurden,
obwohl das Ergebnis keinerlei neue Erkenntnisse brachte, ist
unentschuldbar. Hier wurden bis dahin unbedarfte Bürger mit
gefilterten Fakten und Scheinwahrheiten gefüttert, die auf ein
bestimmtes zu erzielendes Ergebnis ausgerichtet waren. Für
langjährig Aktive in der Bürgerbeteiligung war nicht nur das
seltsame Verfahren, sondern auch die finanzielle Vergütung der am
Verfahren Teil- nehmenden ein Schlag ins Gesicht. Man hatte sich an
Empfehlung von Professor Vandamme gehalten, der hinter den
Kulissen offensichtlich als Berater fungiert.
Es
genügt nicht, wenn man solche Vorgänge nur zur Kenntnis nimmt und
nichts daran ändert. Passieren kann das alles nur deshalb,
weil sich die Bürger mehrheitlich nicht dafür interessieren. Genau
diese Lücke permanent zu nutzen, ist an Dreistigkeit nicht mehr zu
überbieten. Es zeigt den tatsächlichen Umgang mit den Interessen
der Bürger. Deshalb sollten sich die Bürger nicht durch die
inszenierte Bürgernähe irritieren lassen. Alles nur Show, alles
nur der Wiederwahl des Bürgermeisters geschuldet.
Nun
wird es interessant sein, wie hart die Bandagen im Wahlkampf sind
oder ob man sich abspricht, wegen der wachsenden
Politikerverdrossenheit auf persönliche Angriffe zu verzichten. Im
vorliegenden Fall wäre das jedoch nicht angebracht, weil derartige
Verhaltensweisen thematisiert werden müssen. Die Bürger müssen
die Wirklichkeit erkennen. Diese können ihnen besonders gut die
Aktiven in Bürgerbeteiligungsprozesse vermittteln.
Ob
Sebastian Maier der Richtige ist, müssen die Wähler
selbst herausfinden. Es ist deshalb ratsam die Gesprächsangebote zu
nutzen. Dazu sollten sich interessierte Bürger aufraffen und
ihre Wünsche platzieren. Dabei sind natürlich Hemmungen und
Bequemlichkeiten zu überwinden. Wie soll aber Politik lebendig
gestaltet werden, wenn nicht im direkten Kontakt mit den Wählern!?
Klaus
Klee
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Wende
in der Bürgerbeteiligung?
Die
Maintaler Bürgerversammlung vom 15. Oktober 2014 stand diesmal ganz
unter dem Motto "Bürgerbeteiligung" und war vornehmlich
für Bürger gedacht, die sich informieren und vielleicht zukünftig an
verschiedenen Prozessen beteiligen möchten. Diese Zielgruppe konnte nicht
ereicht werden. Gekommen waren der Magistrat, Verwaltungsmitarbeiter,
Stadtverordnete und ehren- amtlich Aktive, die sich bereits an vielen
Stellen kräftig einbringen und über die Ergebnisse des Bürgerhaushalts
2014 informiert waren. Bürger mit erkennbarem Interesse am Thema des
Abends "Gestaltung der Bürgerbeteiligung" waren unter den ca. 60
Anwesenden kaum zu finden. Vielleicht lag es ja daran, dass die über 80
Maintaler Hundebesitzer, die sich Tage zuvor zu einer Protestversammlung
trafen, in der herbstlichen Dunkelheit ihre Vierbeiner zur Entleerung
ausführten, womit ich bei einer der Erkenntnisse das Abends angekommen
bin. Diese zeigt, dass in Maintals
Bevölkerung vornehmlich ein selbstbezogenes Ein-Punkt-Interesse
vorliegt. Mit der Anhebung der Hundesteuer kann man vergleichsweise Säle
füllen.
Am
besten erkennt man das bei Stadtverordnetenversammlungen, wenn die
Besucherränge wegen eines einzigen Tagesordnungspunktes gut besetzt sind,
sich nach Abhandlung desselben jedoch sofort die Ränge wieder leeren. Anderes
Beispiel: In der Abstimmungsphase des Bürgerhaushalts wurden meistens
nur 2 oder 3 Vorschläge kommentiert und/oder bewertet und der Rest fand
kein Interesse. Hier ist ein Ansatzpunkt gegeben, bei dem man ein breites
Interesse am Gemeinwohl infrage stellen kann.
Die
Bürgerversammlung fand also in einem Kreis fachkundiger und engagierter
Bürger statt, bei denen sich die Frage von selbst erledigte, ob es
sinnvoller sei, die Gestaltung des Lebens in unserer Stadt in wenige
engagierte und kompetente Hände zu legen, als eine riesige Bürger-
beteiligung zu nutzen. Es gibt neben den bisherigen Aktiven ein nur kaum
messbares Interesse der Bürger an Bürgerbeteiligung und solchen
Veranstaltungen, wenn Inhalte nicht genau ihrem Ein-Punkt-Interesse
entsprechen.
Kernpunkt
der Bürgerversammlung war eine vom Bürgermeister moderierte Podiumsdiskussion
mit dem Stadtverordnetenvorsteher, dem Ersten Stadtrat und drei
Mitgliedern der ehemaligen Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts 2013
über die Frage, wie es in Maintal mit der Bürger- beteiligung
weitergehen soll. Hier dürften die Redebeiträge der Mitglieder der
ehemaligen Steuerungsgruppe genügend Anregungen gegeben haben, um in
weitergehenden Gesprächen den richtigen Weg zu finden. Große Emotionen
lösten die Redebeiträge bei den Anwesenden nicht aus, weil sie als
aktive Ehrenamtliche und als Verwaltungsmitarbeiter die Baustellen genau
kannten, über die sonst kaum gesprochen wird.
Während
und nach der Veranstaltung kam die Frage auf, warum sich derart Aktive
nicht in die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung einbinden lassen.
Hier wurde deutlich, dass die Unterstützung und Beratung ihr eigentliches
Anliegen ist und für sie die politische Betätigung nicht infrage kommt,
weil sie bei Abstimmungsverhalten nicht gewillt wären, auf ihr Recht der
freien Meinungsäußerung zu verzichten, wie es offensichtlich immer
wieder im Parlament der Fall ist. Hier könnte jedoch irgendwann
vielleicht eine sichtbare und akzeptierte freie demokratische Art der
Mandatsausübung ein Umdenken herbeiführen.
Ich
gehe auf weitere Einzelheiten bewusst nicht ein, weil ich meine, dass man
diejenigen nicht sofabequem informieren sollte, die nicht genug Interesse
an der Teilnahme an solchen Veranstaltungen aufbringen. Anderweitig
verhinderte Bürger können sich über die Tagespresse informieren.
Maintal
TAGESANZEIGER vom 17.20.2014
Im
Vorgriff auf die Bürgerversammlung am Mittwoch, dem 15. Oktober 2014
stellte ich bereits einige Tage zuvor im Maintal-Forum die Punkte ein, die
bei einer ernsthaften Diskussion früher oder später Gehör finden
sollten.
|
Störfaktoren bisheriger Bürgerbeteiligungen:
-
Bürgerbeteiligung
hat in Maintal eine lange Historie (Lokale Agenda). Diese
Historie ist für die Bürger nicht mehr online nachvollziehbar.
Dadurch wird das Rad immer wieder neu erfunden.
-
Die
Umsetzungszeiträume (wenn überhaupt etwas umgesetzt wird) sind
zu lang.
-
Dem
Stadtleitbildprozess fehlt ein geregeltes Umsetzungsmodul. Ein
Fehler, an dem schon die Lokale Agenda krankte.
-
Im
Bürgerhaushalt 2013 wurde wertvolle Aufbauarbeit geleistet und
umgesetzt. Die anfänglich spürbare Gesundung des gegenseitigen
Vertrauens schlug gegen Ende um, als der Einfluss von Magistrat
und Verwaltung wuchs.
-
Der
Bürgerhaushalt 2014 wurde den Bürgern aus der Hand genommen
und einseitig bzw. zweckentfremdet eingesetzt.
-
Von
den Betreibern des Bürgerhaushalts 2014 wurden zudem nicht
ernst gemeinte Vorschläge in die Endabstimmung genommen, obwohl
sie Ausschlusskriterien erfüllten und wurden anschließend vom
Magistrat öffentlichkeitswirksam bekämpft. Ziel war
höchstwahrscheinlich von vornherein die Erhöhung der
Grundsteuer B.
-
Abstimmungsergebnisse
wurden teilweise politisch motiviert ignoriert oder an den
Bürgern vorbei zurechtgebogen.
-
Magistrat
und Verwaltung gestalten Meinungsbildungsprozesse und Abläufe
zu Vorschlägen, die ihre eigenen Regelkreise betreffen.
-
Das
Bürgergutachten war eine unnötige Inszenierung und
Instrumentalisierung von Bürgerinnen und Bürgern, die fast
alle nicht so mit den Gegebenheiten vertraut waren, wie
Teilnehmer laufender Bürgerbeteiligungsprozesse.
-
Der
Umgang mit Ergebnissen von Bürgerbeteiligungsprozessen ist
unbefriedigend und erhöhte bisher nur den Frust der Teilnehmer.
Neue Prozesse werden nur zur Auffrischung der sich lichtenden
Reihen engagierter Bürger inszeniert.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung:
-
Es
gibt nur noch einen einzigen Prozess (z.B. Stadtleitbildprozess)
und keine konkurrierenden Prozesse.
-
Dieser
Prozess ist nach Themen gegliedert, die eigenständig entwickelt
werden.
-
Als
zusätzliches Prüfungs- und Umsetzungsmodul werden die Abläufe
des Bürgerhaushalts in den Prozess integriert.
-
Abstimmungen
und Kommentare zu Vorschlägen werden über ein moderiertes
Forum abgewickelt.
-
Der
Gesamtprozess wird von einem Bürger oder einer Bürgerin
geleitet, der/die auch einer neu einzurichtenden
Steuerungsgruppe vorsteht.
-
Diese
Gruppe verbessert einmal jährlich die Abläufe und passt sie
neuen Erkenntnissen an. Sie ist die Schnittstelle zwischen
Magistrat, Verwaltung, Politik und Bürgern.
-
Vertreter
der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrats und teilnehmende
Bürger des Prozesses sind in Gestaltungs- und
Entscheidungsabläufen gleichrangige Teilnehmer.
-
Mitarbeiter
der Verwaltung sind Berater, die eingeladen werden. (Bei vielen
Vorschlägen sind sie jedoch ein Teil des Problems)
-
Externe
Berater - soweit notwendig - werden vom Leiter des
Gesamtprozesses nach Abstimmung mit der Steuerungsgruppe beim
Magistrat angefordert.
-
Differenzen
zwischen den Gruppen oder Teilnehmern schlichtet der
Stadtverordnetenvorsteher als erster Bürger der Stadt.
|
|
Das
sind nur einige der Möglichkeiten, wieder eine gemeinsame Basis für eine
faire erfolgreiche Bürgerbeteiligung zu schaffen. Auch wenn einige
Aktivisten in Bürgerbeteiligungsprozessen anderer Meinung sein sollten,
weil sie Wege gefunden haben, die vermeintlich erfolgreicher sind, so
bleibt unter dem Strich weiterhin ein erheblicher Bedarf an
vertrauenbildenden Maßnahmen.
Veröffentlicht
am 17.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Foto: Kalle
|
Unangenehmes
Gespinst
So
langsam geht die Angst in Deutschland um, weil die Gefahr von
Terroranschlägen durch sogenannte Glaubenskrieger wächst. Belebte Orte,
wie Stadien und Plätze, aber auch öffentliche Verkehrsmittel können die
Ziele sein. Die Terroristen nutzen dabei auf vielfältige Weise den Islam.
Die islamischen Gemeinden in Deutschland und anderen europäischen Staaten
distanzieren sich von dieser extremen Form der Glaubensausübung, können
jedoch nicht ausschließen, dass sich auch in ihren Reihen terroristisch
infizierte Personen tummeln. Immer lauter werden die Stimmen, die vor
einer Überfremdung warnen, weil sich Menschen im Straßenbild und ihren
Wohnquartieren nicht mehr wohl fühlen. Das hat noch nichts mit
Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern zunächst mit purer Angst vor allzu
radikalen Veränderungen des eigenen Umfelds. Im alltäglichen Miteinander
fällt auf, dass sich bestimmte Altersgruppen südosteuropäischer
Ausländer weder an Gesetze noch an Anordnungen halten und auch gar nicht
gewillt sind, sich anzupassen.
Uns
absolut fremde Sitten und Gebräuche irritieren uns, was wohl auch an der
Teil- oder Ganzvermummung muslimischer Frauen liegt, mit der sie ihre
Weiblichkeit verstecken müssen, während deren Männer ihre
Männlichkeit ausleben. In Nordrhein-Westfalen schickten extreme
islamische Gruppen sogar Sittenwächter auf Streife, bis sie von Ordnungskräften gestoppt wurden. Sie übten Druck
auf Frauen aus, die
sich nicht streng nach ihren Sitten verhalten und bereits unsere
Lebensweisen annehmen. Damit verstoßen die "Sittenwächter" eklatant gegen Menschenrechte
und die Gesetze unseres Landes.
Wir
werfen leider alle zu schnell in einen Topf
Es
fallen uns jedoch nicht nur viele konservative Muslime auf, die sich gegen
unsere Lebens- weise stellen. Es sind vor allen Dingen Menschen, die bei
uns eine neue Zukunft suchen. Die Ärmsten der Armen aus Bulgarien,
Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern und leider auch viele
auffällige Russlanddeutsche prägen nun das Bild unserer Vorstädte. Sie
pflegen eigene Subkulturen und stehen der Gewalt näher als Argumenten. Viele
gute
Wohnquartiere werden so zu Slums, ehemals bürgerliche Lokale und
Ladengeschäfte zu Zockerhöhlen, wie z.B. in Frankfurt-Fechenheim. Diese
Erscheinungen lassen die offene Ablehnung gegenüber vielen Fremden wachsen.
Menschen jedoch, die
wirklich unsere Hilfe brauchen und sich zu integrieren versuchen,
fallen leider immer häufiger ins gleiche Raster der Ablehnung, weil sie Wohnquartiere mit ihnen teilen. Wir kennen leider oft nur
Schwarz oder Weiß, Licht oder Schatten und werfen alle in einen Topf. Daran ist wohl nichts zu ändern.
Rein
statistisch gesehen liegt die Ausländerquote im gesamten Bundesgebiet
noch unter 10% und die der Menschen mit Migrationshintergrund bei
"nur" ca. 17%. Sieht man sich z. B. die Bevölkerungsstatistik
von Offenbach an, so liegt der Anteil von Menschen mit ausländischen
Wurzeln allerdings bereits bei 57%. Grundsätzlich
stehen wir multikulturellen Einflüssen nicht
ablehnend gegenüber. Längst ist die internationale Gastronomie heimisch
und in Vereinen sind viele Migranten integriert. Die Generationen, die
hier geboren und aufgewachsen sind, haben einen passablen Mittelweg
zwischen den Traditionen der Vorfahren und unserer Lebensweise gefunden. Befremdlich wirkt dagegen die Totalvermummungen von Frauen, was wohl weniger mit dem Glauben als mit den Wünschen der
Männer zu tun hat. Aber auch das ist nur bedingt störend, scheinen die
Frauen damit doch offensichtlich zufrieden zu sein.
Gewaltbereite
Muslime gehören nicht in unser Land
Wie viele
Ausländer radikale Glaubensformen
praktizieren, ist statistisch leider nicht feststellbar. Die Infiltration
durch gewaltbereite Muslime, die besonders extreme
Glaubensvarianten
in unsere Bevölkerung hineintragen und jungen Menschen neue Ansichten und
terroristischen Aktivitäten näher bringen, so dass sie zu gefährlichen
Zeitbomben werden, ist real existent. Immer mehr deutsche Jugendliche
verfallen gewaltbereiten Gruppen. Sie laufen Terroristen nach, die als marodierende
Banden andere Länder verwüsten und Menschen hinschlachten, die nicht
ihre Ansichten teilen. Salafisten, die
zunächst missionieren und anschließend rekrutieren, stehen an der Spitze
dieser radikalen islamischen Gruppen, die in unserem Land aktiv sind. Diejenigen,
die sie in die Operationsgebiete vermitteln, werden ausgebildet, finanziell unterstützt
und später im Einsatzgebiet mit bester Waffentechnik ausgerüstet.
Millionen Menschen sind bereits vor ihnen auf der Flucht und die
Weltgemeinschaft sieht machtlos zu.
Gefahr
droht von Rechts
Die
verheerendste Wirkung haben diese glaubensverbrämten Aktivitäten
allerdings auf alle normalen Muslime, die in christlichen
Ländern leben. Jetzt wächst europaweit ein gefährlicher Nationalismus
heran, der offen gegen die Überfremdung vorgeht. Deren Protagonisten sitzen
inzwischen sogar gut vernetzt im Europäischen
Parlament. Es ist nur eine Frage der Zeit oder eines gravierenden
terroristischen Anschlags, wann die Stimmung gänzlich umschlägt. Nicht
nur wir Deutschen neigen in Europa zu radikalen Lösungen, wenn wir uns in
die Enge gedrängt fühlen. Die Situation muss für den Einzelnen noch
nicht einmal real sein. Zur Initialzündung langt oft oft schon eine
gefährliche Propagandaarbeit.
Kämen nun auch noch
verstärkt Stellvertreterkriege
verfeindeter Ausländergruppen auf unseren Straßen hinzu, bei denen die
Sicherheit der Bevölkerung gefährdet wird, wäre schnell das Maß voll
und die rechtspopulistischen Hardliner würden noch mehr Zulauf bekommen. Dabei bleibe es
nicht aus, dass auch Rechte verloren gehen würden, wie es während des
Nationalsozialismus der Fall war. Wenn heute schon die Kennzeichnung von
Ausweispapieren extrem Gewaltbereiter diskutiert wird, ist die zu tragende
Armbinde oder der Aufnäher auf der Kleidung nicht mehr weit. Wie
Nationalismus eskalieren kann, haben wir Deutschen wohl noch gut in
Erinnerung.
Es
ist an der Zeit, dass über den freien Zuzug von Bürgern anderer Länder
nachgedacht wird, die unsere Sicherheit gefährden. Die Vision von grenzenloser Freiheit hat inzwischen
Zustände geschaffen, die sehr bedenklich sind. Während wir versuchen mit
Toleranz und Verständnis das Problem zu lösen, stoßen wir vielfach auf
das genaue Gegenteil.
Wie ein Gespinst legt sich
die Situation über das Land und die Präsenz der auffälligen Ausländer dehnt sich immer mehr
aus. Wer kann
sich da noch wirklich wohlfühlen?
Veröffentlicht
am 12.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Es
geht um die Wurst
Bei
der SPD geht es mal wieder um die Wurst. Am 18. Oktober findet ein
Parteitag statt, an dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch die
Kandidatenfrage zur Bürgermeisterwahl klärt. Im Vorfeld war bereits zu
hören, dass es diesmal ein einheimischer Kandidat sein soll, denn mit
auswärtigen Kandidaten, wie zuletzt mit Katja Weitzel, ist
offensichtlich keine Wahl zu gewinnen. Aber auch einheimische Kandidaten,
wie Günther Wassermann (SPD), Jörg Schuschkow
(WAM) oder Hans-Joachim Pethke (parteilos) konnten gegen Erhard
Rohrbach (CDU) nicht gewinnen. Diesmal soll aus der Sicht der SPD
das Werk gelingen, denn man möchte nicht nur die stärkste Fraktion im
Parlament sein, sondern auch den Bürgermeister stellen. In der
derzeitigen Konstellation ist mit dem Parlament keine ernsthafte
Zusammenarbeit möglich, auch wenn sich CDU- und SPD-Fraktion mal einig
sind. An der Scheinallianz zwischen den beiden Fraktionen von Dezember 13
bis Juli 14 wird die SPD noch eine Zeit lang zu knabbern haben, besonders
an dem unsinnigen Aufleben lassen der Sportstätte in der grünen Mitte.
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Nachdem
die Maintaler SPD in den letzten Monaten viele Wähler irritierte
und noch nicht einmal innere Geschlossenheit in der Frage der
Großsportstätte zeigte, dürfte es beim Parteitag kräftig zur
Sache gehen. Noch ist die Parteijugend nicht homogen eingebunden und
die Altvorderen setzen die Akzente. Das merken auch die Wähler. Ein
junger Kandidat wird es deshalb schwer haben. Absolute
Geschlossenheit wäre bei der Kandidatenkür angesagt, denn das
würde sich positiv auf die Wähler übertragen. |
Es
wird auch ganz wesentlich sein, dass die SPD hinsichtlich der
Haushaltskonsolidierung und des Doppelhaushalts 2015-16 aufzeigt, welche
Schwerpunkte ihrer Meinung zu setzen sind, damit Maintal endlich auf einen
gesunden Wachstumskurs gelangt. Hierzu gehört, dass die SPD klarmacht,
mit welch konkreten Maßnahmen sich Maintal zukünftig besser in unserer
Region positionieren will, ohne den Bürgern pausenlos tief in die Taschen
zu greifen. Es müsste klar herüberkommen, wer das bessere Konzept hat
und dass dieses nur mit einem passenden Bürgermeister umzusetzen ist, der
auch das Zeug für einen solchen Kurs hat. Der Kandidat muss also die
Kompetenz und Umsetzungsfähigkeit eines intelligenteren Konzepts
verkörpern, die nicht nur die SPD-Wählerschaft überzeugt. Das wird
nicht leicht sein!
Es
wird nicht zu verhindern sein, dass der Kandidat die großen Unterschiede
zum bisherigen Amtsinhaber in drastischer Weise thematisiert, was einer
Abrechnung mit den letzten 18 Jahren gleich kommt. Den Wählern, die immer
wieder Rohrbach wählten, muss taktisch gut vermittelt werden, dass sie ja
im guten Glauben so entschieden und nicht sie es sind, die für diese Art
der Amtsführung verantwortlich sind. Sie hofften offensichtlich stets,
dass alles gut wird. Nun sollten sie ihre Hoffnungshaltung aufgeben, denn
das Prinzip Hoffnung war schon immer eine schlechter Berater.
Bisher
konnte jedoch noch niemand Erhard Rohrbach besiegen. Die
entscheidenden Stimmen holte er stets in Hochstadt, Wachenbuchen und bei
den Briefwählern. Daran konnten die beiden wesentlich größeren
Stadtteile mit ihrem Wahlverhalten nichts ändern. Deren Wahlberechtigten
war es scheinbar absolut "wurst", wer Bürgermeister ist. Ob es
diesmal anders kommt, bleibt abzuwarten. Ein anderes Ergebnis steht und
fällt jedoch mit dem SPD-Kandidaten und welche Wähler er in den großen
Stadtteilen erreichen kann.
Veröffentlicht
am 05.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wir
suchen
den
richtigen Kandidaten
für
Euch!
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Erklärungsversuche
Die
Wogen schlagen in Maintal hoch und der Volkszorn wächst. Maintal hat
jetzt zwar einen genehmigungsfähigen Haushalt, dennoch ist noch nicht
klar, ob er von der Kommunalaufsicht genehmigt wird. Rein bildlich gesehen
kann der Landrat zwar die vom Melken wundgezutzelten Euter der Maintaler
Bürger begutachten, eine Zukunftsperspektive außer der, dass man die
Bürger bei Bedarf immer wieder melkt, ergibt sich daraus jedoch nicht. Es
fehlt einfach der ökonomische Ansatz, die wirtschaftliche Idee, die
Vision, mit der die Maintaler Ressourcen besser genutzt werden können und
der Haushalt langfristig gesundet. Immer nur den Bürgern in die Tasche zu
greifen und Unternehmertum, das eigennützig die Stadt entwickelt, zu
schützen und sogar zu bevorteilen, ist eine recht primitive Strategie.
Die Eigenerschließung und Eigen- vermarktung von Wohn- und
Gewerbegrundstücken ist wesentlich sinnvoller. Erfolgreichere
Nachbarkommunen machen es ja vor!
Die
schlichtere Strategie wird nun allerdings von drei Maintaler Fraktionen,
die eine Mehrheit von nur einer Stimme auf die Waage bringen, getragen.
Vordergründig ging es denen zwar um einen genehmigungsfähigen Haushalt,
das lohnendere Ziel verloren sie jedoch aus den Augen. Dass bei der
letzten Sitzung von einigen Stadtverordneten zu kurz gedacht wurde, liegt
auf der Hand. In der Sache folgen nun die Erklärungsversuche über die
Lokalpresse, nachdem im Parlament keine echte überzeugende Debatte
geführt werden konnte. Dort waren an diesem Tag die
Abstimmungsverhältnisse von vorn herein klar und man übte sich lediglich
in publikumswirk- samem Schattenboxen. Der Sieger hieß grotesker Weise
ausgerechnet Erhard Rohrbach.
Irgendwie
scheinen sich CDU und Grüne plötzlich nicht mehr so ganz wohl zu
fühlen, dass sie der FDP zugunsten von Machtspielchen auf den Leim gingen.
Das wird sich vermutlich rächen. Die Grünen haben nämlich größte
Probleme, zur nächsten Kommunalwahl eine Liste zu füllen. Jetzt wird es
wahrscheinlich noch schwerer. Das absurde Fokushima-Ergebnis werden sie
ohnehin nicht wiederholen können.
Den
erneuten Einzug der FDP wird man nicht verhindern können, weil es bei der
Kommunalwahl ja keine 5%-Klausel gibt.
Ich befürchte jedoch, dass die Wähler sich daran erinnern, wer sozialen
Kahlschlag probte, zur exorbitanten Erhöhung der Grundsteuer B anstiftete
und eine Straßen- beitragssatzung verhinderte. Wenn im Januar die
Grundsteuererhöhung greift, werden sich die Umlagen zu den ebenfalls
anziehenden Mieten kräftig erhöhen und unmittelbar vor der nächsten
Kommunalwahl werden die Auswirkungen für den überwiegenden Teil der
Wähler schmerzlich spürbar werden. Dann wird sich des Volkes Zorn erst
so richtig regen. Aber auch Zuzugswillige werden sich genau ansehen, was
sie derzeit zu zahlen haben und was ihnen bei Fortführung dieser Politik
noch bevorsteht.
FDP
und Grüne waren nicht gut beraten, Erhard Rohrbach derart in die Karten
zu spielen. Nun besteht die Gefahr, dass sich substanziell weiterhin
nichts ändern wird, weil ja wieder genug Geld in den Kassen ist. Mit
Propaganda und rühriger Öffentlichkeitsarbeit werden weiterhin die
Schwachstellen verdeckt, um die Bürger einzulullen. Eingelullt
präsentierte sich die CDU in dem Artikel "Es ist der einzig
richtige Weg", der am 2.10.14 im TAGESANZEIGER erschien. Von den
Fraktionen wird eigentlich eine kritische Distanz erwartet, um die Arbeit
des Magistrats und der Verwaltung bewerten und kontrollieren zu können. Martin
Fischer und Wilfried Ohl sehen die Dinge auf einem
guten Weg und loben Magistrat und Verwaltung. Ganz anders sieht das Ernst
Maul in seinem Leserbrief vom gleichen Tag an gleicher Stelle,
weil er sicher besser weiß, wovon er spricht.
Wir sollten uns als
Wähler demnächst wesentlich qualifizierter entscheiden. Man darf den
momentan tonangebenden Westentaschenstrategen nicht alles durchgehen
lassen!
Was
übrigens die neuen Bürgergutachter betrifft, auf die man sich jetzt so
eifrig bezieht, so sollten die Bürger etwas kritischer sein.
Substanzielle Arbeit wird vornehmlich von erfahrenen Bürgern im
Stadtleitbildprozess geleistet, der angereichert mit der
Bürgerhaushaltssystematik zukünftig ein wirksames Werkzeug darstellt.
So, wie es bis jetzt aussieht, wurden die 20 Bürgergutachter lediglich
zweckbestimmt am Nasenring durch die Arena geführt. Das passt aber
perfekt zur Vorgehensweise des Magistrats, der sich gern immer neuer Varianten
der Bürgerbeteiligung bedient - nach dem Motto: "Irgendeine davon
wird schon klappen!"
Veröffentlicht
am 01.10.2014, ergänzt 2.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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