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 14. April 2002    - Ruhestand von Klaus Klee

 

Der Countdown läuft...    

 

Nun sind es nur noch wenige Tage bis zum Eintritt in den "Unruhestand". Es ist der Abschied von einem 44 Jahre dauernden  Berufsleben, das im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Begriff "Berufung" stand und für mich ein Stück Selbstverwirklichung war. Was für Andere ein "Job" oder "Maloche" ist, war für mich stets weitaus mehr, wenn ich auch jetzt erkenne, dass vieles in meinem Leben zu kurz kam. Im Ruhestand bietet sich mir jetzt die Möglichkeit, die Dinge neu zu ordnen und mit eigenen Prioritäten zu steuern.

Wie kam es dazu, dass ich jetzt bereits vor dem Abschied stehe, obwohl doch der 01. Juli der eigentliche Start in das zweite Leben sein sollte?

 

Am 11.Oktober 2000 unterschrieb ich meinen Altersteilzeitvertrag für die Zeit bis zur Vollendung des 60. Lebensjahres, dem frühesten Zeitpunkt für den Einstieg in die Rente. Das nebenstehende Bild mit historischem Schreibutensil, das meinen heimischen Schreibtisch ziert, hält das Team und den besonderen Moment fest.

Zu diesem Zeitpunkt führte ich ein sehr gut abgestimmtes Team, das knochentief motiviert gewaltige Arbeitspakete bewältigte. Ich selbst befand mich als "Spielertrainer" inmitten des Teams und unsere Kapazitäten waren bis auf die letzte Minute effizient und äußerst ertragsorientiert eingesetzt. Für mich bestand die realistische Chance, den personellen Übergang vorzubereiten und die Zeit bis zum 30.06.2002 reichte aus, um einen reibungslosen Wechsel zu organisieren. Dann entwickelten sich die Dinge allerdings anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Die mir vor einigen Jahren übertragene Mission "Schaffen einer eigenen unabhängigen Einkaufseinheit für den Unternehmensbereich" bescherte mir einen hohen Grad von Unabhängigkeit und Kompetenz, bei dem sich meine Vorgesetzten äußerst geschickt im Hintergrund hielten. So konnte ich alle ertragssteigernden Themen unter eigenen Prioritätsgesichtspunkten forcieren. Anfang 2001 änderte sich die Lage grundlegend infolge gravierender organisatorischer Veränderungen und das sehr feinnervige Konzept des Teams wurde durch kapazitätsfressende Zusatzaufgabenstellungen empfindlich gestört.

 

Der Einzug einer "neuen Denke" und deren überaus konsequente Umsetzung beeinflussen den Regelkreis inzwischen so empfindlich, dass ich mit meinen grundlegend anderen Überzeugungen zunehmend die eingeleiteten Entwicklungen störe. So ist es das Beste für alle Beteiligten, dass ich zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Überleitung vollziehe und außer dem mir ohnehin zustehenden Jahresurlaub und dem Resturlaub 2001 nun auch noch den überwiegenden Teil meines Jahresarbeitszeitkontos zur Verkürzung des Termins nutze. Für die letzten vier Wochen, deren erste Hälfte bereits abgelaufen ist, entwickelte ich einen strammen Aktionsplan - den Countdown - der jetzt unaufhaltsam wie ein Uhrwerk abläuft.