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Impressum
| |
Maintals Kommunalpolitik ist ab dem 1. Januar 2014 unter "Spezielle
Sichten" zu finden
Der
Glühwein war schuld
Du,
saach, hawwe mir uns früher aach so bocksbaanisch oogestellt,
wemmer
so kapitale Böck geschosse hawwe, wie die Junge ewe ?
Du
maanst, weeche dem Quatsch in de Grüne Mitte ?
Des
wisse doch alle Leut', dass e groß Sportstätte dort net hiigehört !
Des
musst'de euerm Vortorner klar mache !
Dass
e gescheit' Sportstätte fer Maintal super wär, weiß jeder.
Mer
muss awweer aach zugewwe könne, wemmer Mist gemacht hot.
Dann
wärt ihr ja die Aanziche, die die bleed Idee in de Grüne Mitte noch
verfolche !
Des
war immer unser Idee, unn se soll's aach bleiwe, bis de Erhard emoo
uffheert...
De
Erhard un die Idee, des geheern oofach zusamme !
Dadenach
könne mer ja dann aach den Bleedsinn uffgewwe !?
Wie
der Sebastian nur uff die blee Idee komme is !? - De Glühwein, ich
saach's ja...
|
Ein
ganzes Jahr lang war das "Wasserhäusi an de Eck" geschlossen.
Nun ist es wiedereröffnet. Auf dieser Seite erscheint stets das letzte
"Gebabbel". Ältere Beiträge sind auf der Seite Wochenendglosse
zu finden. Viel
Spaß beim Lesen! |
25.01.2014
|
Rüde
Diskussionskultur
Talk-Master
und Talkmasterinnen haben einen Job, der nicht immer ganz leicht ist. Das
bekam Markus Lanz zu spüren, dessen Talk-Stil dazu führte,
dass über 193.000 Zuschauer seine sofortige Absetzung forderten. Was war
geschehen? Er hatte zusammen mit dem Journalisten Hans-Ulrich
Jörges die LINKEN-Politikerin Sarah Wagenknecht
recht unfair in die Zange genommen und permanent verhindert, dass sie ihre
Gedankengänge zu den gestellten Fragen frei ausbreiten konnte. Viele
Zuschauer waren davon ähnlich angewidert, wie vom Stil des Talk-Masters Michel
Friedmann, der den gleichen Stil pflegt. Bei Markus Lanz wirkte
das allerdings wegen seiner nur oberflächlichen Kenntnisse der Materie
eher aufgesetzt, was bei Friedmann noch als Chuzpe durchgeht. In
Talk-Runden ist die rüde Technik des permanenten und provokanten
Unterbrechens nur dann angebracht, wenn Talk-Gäste fortwährend
nichtssagende Sprechblasen absondern und damit den eigentlichen Fragen aus
dem Weg gehen. Genau das ist bei Sarah Wagenknecht nicht der
Fall. Wenn sie Stellung bezieht, dann eröffnen sich Sichten, denen andere
aus dem Weg gehen, weil sie stets genau den Punkt trifft. Der Politik aber
auch dem Fernsehen fehlt es an Personen mit dieser Qualifikation. >>>mehr
|
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29.12.2013
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Kehrtwende
der FDP
Bis
vor einigen Wochen bekräftigte die Maintaler FDP noch die strikte
Ablehnung der Erhöhung der Grundsteuer B. Eigentlich war die FDP
grundsätzlich gegen jede Art von Erhöhung, solange noch Chancen
bestehen, den Haushalt intelligent zu konsolidieren. Im Wahlkampf 2011
meinte dazu Dr. Dieter Fritz: "Sicherlich wird der
Fokus auch auf einer Verbesserung der Einnahmen- situation zu richten
sein. Dabei wird nicht an eine
Erhöhung von Gebühren und Beiträgen gedacht, sondern an
Mehreinnahmen durch eine erfolgreiche Gewerbeansiedlungspolitik und den
Zuzug von Familien." Für Familien muss Maintal dann natürlich
auch attraktiv sein. Das erreicht man nicht nur mit einer perfekten
Kinderbetreuung, alle anderen Rahmenbedingungen müssen ebenfalls stimmen.
Bei den Haushaltsberatungen brachte die FDP eine ganze Reihe von Anträgen
ein, die dem entgegen stehen. Sie begründete das mit der Sorge um das
Gemeinwohl. Das sorgte für einige Empörung. Kein
gutes Haar lässt deshalb zum Beispiel die Wahl Alternative Maintal -
Soziale Gerechtigkeit (WAM) an den Vorstellungen der FDP Maintal zum
Haushalt 2014. "Wenn sich die FDP jetzt so aufspielt als sei sie
der einzige Retter des Gemeinwohls, so ist das schier unerträglich. Man
braucht sich nur einmal die von dieser Partei gemachten Vorschläge in
ihrer Gesamtheit anzusehen, um zu erfassen, was auf die Menschen in
unserer Stadt zukommen würde. Das ist Sozialpolitik mit der
Abrissbirne", so der WAM-Stadtverordnete Christian Wolf.
>>>mehr
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17.12.2013
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Das
Maß verloren
Eine
der Auswüchse des Konsumverhaltens (Verteuerung auf allen Gebieten,
überzogene Mieten und Nebenkosten, aber auch der individuellen
Selbstverwirklichungswillen) ist das Gesetz über die Bereitstellung von
Kinderbetreuungsplätzen für Kinder bis zum dritten Lebensjahr. Beide
Elternteile sollen ohne frühkindliche Belastung dem Geldverdienen und
ihrer Karriere nachgehen können, wie es die Gleichstellung vorsieht. Für
Alleinerziehende dagegen ist ein U3-Betreuungsplatz die
Grundvoraussetzung, um den Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können,
denn ohne Arbeit wären diese Lebensumstände nicht zu meistern. Für
manche Kleinkinder ist allerdings die soziale Entwicklung in dieser
frühen Lebensphase in Händen fachmännischer Betreuung wesentlich
besser, weil viele Mütter dies einfach nicht mehr bieten können oder
wollen. "Mein Haus, mein Boot, mein Auto, meine Frau, mein Kind,
meine Hund..." sind heute gängige Wohlstandinsignien, denen nun "meine
Nanny" oder "mein U3-Platz" hinzugefügt werden
kann. Für 20 zusätzliche U3-Betreuungsplätze in Maintal-Bischofsheim
gibt die Stadt Maintal gerade rund 2 Millionen € - also 100.000
€ je Platz - nur für bauliche Veränderungen aus. Hinzu kommen
natürlich die Kosten für zusätzliche Erzieherinnen und die benötigten
Materialien. Die von den kindbefreiten Eltern gestaffelt nach Einkommen zu
tragenden Kostenanteile stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den
Aufwendungen. Das Delta trägt - wer sonst? - die Kommune. Der Satz: "Wir
hinterlassen unseren Kindern einen Berg Schulden..." wird die
jetzigen U3-Platznutzer später absolut verursachergerecht einholen. >>>mehr
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...allein die Baukosten!
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17.12.2013
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Wilder
einvernehmlicher Sex
Obwohl
der 16. Dezember 2013 im Maintaler Parlament ein außergewöhnliches
Ereignis versprach, kamen nur ein gutes Dutzend Bürger zum
Versammlungsort, um der zeitlich begrenzten Schein-Ehe von SPD und CDU
beizuwohnen. Bildlich gesprochen ging es an diesem Abend rein politisch
gesehen um einvernehmlichen wilden Sex, nicht um Liebe. Dem
kopfschüttelnden Publikum fiel auf, dass sich die Erfinder der
Sportstätte in der Grünen Mitte genüsslich zurücklehnten, während
sich die SPD nahezu verausgabte, um dem lüstern passiven Galan zu
gefallen. Teilweise arbeiteten sich die SPD-Redner dabei so eindrucksvoll
ab, dass man glaubte, sie wollten sogar mögliche schwarze Abweichler
bekehren. Die CDU-Fraktion kam auf diese Weise beim für sie
höchstbefriedigenden Finale zu einer außerordentliche Lustlösung. So
erotisch kann Kommunalpolitik sein.
Fünf
Stadtverordnete waren allerdings der Versammlung fern geblieben, weil
ihnen der Ausgang klar war. Alles war im Vorfeld bereits in Hinterzimmern
ausgekungelt worden. Die Hauptbotschaft des Abends war: Naturschutz ist an
diesem Ort der Grünen Mitte "Pillepalle", die CDU wusste das
schon immer, die SPD hat es inzwischen begriffen und bei einer gemeinsamen
überwältigen Mehrheit kann man Wähler unbekümmert vermitteln, dass es
generell blauäugig ist, Komödien zu Wahlkampfzeiten zu trauen. Politik
ist brutal real und nun mal keine Vertrauenssache. >>>mehr
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14.12.2013
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Maiers
Salto mortale
Im
Maintal TAGESANZEIGER war heute vom "Salto
rückwärts" der SPD bei der Sportstätte in der Grünen
Mitte die Rede, weil sich deren Position um 180 Grad drehte. In
Wirklichkeit könnte es sich um den politischen Salto mortale
(Todessprung) des Sebastian Maier handeln. Der Vorsitzende
und Fraktionschef der SPD präsentiert sich in dieser Frage zusammen mit Markus
Heber, dem Maintaler Partei- und Fraktionschef der CDU, beim
Tandemsprung in die Grüne Mitte. Selbst hartgesottene SPD-Wähler sind
fassungslos. 2011 war die SPD an der Spitze der Gegner dieser Sportstätte
und es gelang ihr, das Projekt mit Hilfe eines teuren Gutachtens zu
begraben. Obwohl sich an diesen Fakten nichts - außer der Einbeziehung
des DSV - änderte, kam es jetzt zu einer neuen Bewertung, die viele
Maintaler nachvollziehen wollen, dies aber partout nicht können. Hat sie
das Berliner Fiber, bei dem Großkoalitionäre praktisch gemeinsam ganz
allein entscheiden können, befallen? Maier und Heber stehen gewaltig
unter Druck, weil sie beweisen müssen, dass sie die richtigen Personen
auf ihren Posten sind. >>>mehr
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10.12.2013
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Teuere
Verjüngung
"Was
interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" Diesen Satz
müssen sich Maintals Fraktionsvorsitzende Sebastian Maier
(SPD) und Markus Heber (CDU) nicht unbedingt stellen, denn
die bisherigen Positionen zu einer Sportstätte in der Grünen Mitte
prägten schließlich die neben abgebildeten Fraktionsvorsitzenden der
letzten Legislaturperiode. Entsprechend der Beschlüsse des Parlaments von
2011 waren die Pläne eigentlich vom Tisch. Nun werden sie wieder
hervorgekramt und neu diskutiert. Einziger aber gravierender Unterschied
ist die Einbeziehung der Sportstätten beider Dörnigheimer
Fußballvereine und der Sportart Tennis. Damit könnten gleich zwei
städtische Areale einer Wohnbebauung zugeführt werden. Diese Argumente
sind aber nur eine Seite der Medaille. Sich nur mit diesen Gesichtspunkten
zu befassen, ist einfach zu kurz gedacht. Immer noch ist spürbar, wie
sehr die großen Parteien Maintal trotz leerer Kassen zu gestalten
versuchen. Unter dem Strich werden jedoch Baugebiete an Investoren
verscherbelt, um mit dem Erlös die Trainingsmöglichkeiten und die
Spielbetriebe wiederherzustellen, die bisher auch, nur an verschiedenen
Orten gegeben waren. Anschließend werden in den laufenden Haushalten
genauso wenig Mittel für eine gute Pflege und für die Instandhaltung
vorhanden sein, wie bisher. Wahrscheinlich ist der neue
Unterhaltungsaufwand sogar deutlich teuerer. Nun sollen die
Stadtverordneten im Hoppla-Hopp-Verfahren der Umsetzung des Ergebnisses
der AG Sportstätten zustimmen, das bisher keinen Konsens fand. >>>mehr
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08.12.2013
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Stadion
für Dörnigheim
In
Maintal sollen mal wieder dicke Bretter gebohrt werden, denn Maintal
braucht dringend Geld, um Probleme zu lösen. Da alle Parteien nur
mit Wasser kochen, befassen sich gleich mehrere Parteien mit der gleichen
Lösung: Das Sportgelände an der Eichenheege soll verkauft und die
Dörnigheimer Sportplätze sollen zusammengelegt werden. Der Magistrat
will das heruntergekommene Sportgelände an der Dicken Buche sanieren und
ausbauen, die SPD möchte im Zusammenhang mit ihrer Vision einer neuen
Mitte Maintals das Sportgelände in der Grünen Mitte (schräg gegenüber
dem Doorm-Hotel) haben, die CDU hat immer noch nicht den Plan begraben,
die Sportstätte gegenüber des Schwimmbads zu errichten und die WAM
versucht gerade, die Öffentlichkeit massiv für den Standort südwestlich
des Opel-Ecks zu begeistern. Während der Magistrat das Gelände der
Dicken Buche erhalten will, plädieren alle anderen Parteien neben dem
Verkauf der Eichenheege auch für den Verkauf des Geländes an der Dicken
Buche, damit richtig viel Geld in die Kasse kommt, denn alle anderen
Konsolidierungsvorschläge greifen nicht. Zwischen allen Interessen stehen
die betroffnen Dörnigheimer Sportvereine. >>>mehr
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30.11.2013
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Geheimes
Kabinett
450.000
SPD-Mitglieder werden demnächst darüber entscheiden, ob ihre Partei Teil
der zukünftigen Bundesregierung sein soll. Zuvor werden sie über
Einzelheiten der vereinbarten Kompromisse informiert, während sie bereits
das Feixen der CSU erleben, die mit den Ergebnissen sehr zufrieden zu sein
scheint. Diese hat zwar auch nur schwammige Formulierungen in Händen,
weiß offensichtlich aber bereits, welche ihrer Haflinger im Kabinett
sitzen werden. Für die SPD-Mitglieder und SPD-Wähler halten die
selbsterklärten Koalitionäre die Besetzung der Kabinettsposten noch
geheim. Das wird gute Gründe haben. Schaut man in die Runde möglicher
Minister aller Koalitionäre, scheint sich eine wahre Geisterbahn
kapitaler Schreckgespenste und Politkarrieristen zu formieren, die eines
gemein haben: sie dürften allesamt Angela Merkel und ihren wichtigsten
Schachfiguren ebenso wenig gewachsen sein, wie die Minister der letzten
Regierung. Alles ist auf Merkels Führungsstil zugeschnitten und man wird
den Verdacht einfach nicht los, dass das zwischen Merkel und Gabriel
bereits lang vor der Bundestagswahl so eingefädelt war. >>>mehr
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27.11.2013
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Kaputtgespart
und handlungsgebremst
Für
engagierte Bürger, die sich in den momentanen finanziellen Notzeiten der
Stadt Maintal als eine Art kommunalpolitischer Volkssturm betätigen, ist die Anwesenheit bei Sitzungen der
Gremien derzeit eine arge Zumutung. So auch auf der Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses am 26.11.2013. Lediglich 13 der 40 TOP- Vorschläge, die
noch nicht einmal anspruchsvoll vorgeklärt waren, sollten in den Haushalt
2014 einfließen. Die Stadtverordneten waren zwar zeitig mit umfangreichen
Informationen versorgt worden, Magistrat
und Fachbereiche waren jedoch offensichtlich nicht in der Lage, daraus
konkrete Ansatzpunkte und wirksame Ansätze für Etatverbesserungen oder
gar Visionen (Zielprojektionen) zu entwickeln. So wanderte ein Teil der 13
Vorschläge, die in den Haushalt 2014 einfließen sollten, zu den
Vorschlägen möglicher "Prüfanträge", die später nochmals
ausgedünnt wurden. Aller Voraussicht nach werden jetzt 35 von 40 Vorschlägen
zum Bürgerhaushalt im Jahr 2014 gar nicht ergebniswirksam werden können. Damit
ist das eigentliche Ziel, 2014 einen Beitrag zur Konsolidierung zu
erzielen, in weite Ferne gerückt. Wenn sich nicht bald etwas grundlegend
ändert, wird sich das im nächsten Bürgerhaushalt so fortsetzen. Die
Ursachen sind vielschichtig und - so kurios es klingt - Folge
gewaltiger Sparschäden, die die kommunale
Verwaltung schwächten. Die Kapazitäten reichen offenbar gerade noch für die
Erledigung der
Pflichtaufgaben aus. Eine Weiterentwicklung ist somit aus eigener Kraft
kaum mehr möglich und von Bürgern skizzierte Potenziale bleiben ungenutzt. >>>mehr
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17.11.2013
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Aller
Anfang ist schwer
Der
Maintaler Bürgerhaushalt scheint immer noch ein fortwährender
Lernprozess zu sein. Nachdem die Bürger im Glauben waren, ihre
bestbewertetsten Vorschläge seien auf dem Weg, schließen Magistrat und
Gremien erst jetzt den Problemkreis. Das Einbringen in die
Stadtverordnetenversammlung ist nämlich an Regularien gebunden. Doch der
Reihe nach. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ließen Ideen in den
Prozess einfließen, bewerteten diese, prüften anschließend deren
Auswirkung auf das Gemeinwohl und erwarteten, dass die besten Ideen als
gleichrangige Vorschläge zu den Änderungsanträgen der Fraktionen einfließen. So zumindest wurde es ja auch bisher
widerspruchslos kommuniziert. Der Magistrat und das Präsidium der
Stadtverordnetenversammlung befasste sich jedoch erst zur Sondersitzung
des Haupt- und Finanzausschusses offiziell damit, wie die vorliegenden
Arbeitsergebnisse wirklich umgesetzt werden können. Nun wurde die
Steuerungsgruppe und die Projektleitung des Bürgerhaushalts darüber
informiert, welche Lösung für diesen Teil des bisher noch unfertigen
Konzepts ins Auge gefasst wird. >>>mehr
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06.11.2013
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Gestaltung
von Beschlossenem
Der
Maintal TAGESANZEIGER macht heute mit der Überschrift auf: "Kita-Politik
wird zu einer Geheimsache - Kühn und Tagesanzeiger
vom Elternabend ausgeschlossen".
Dahinter
steht die stringente Zurückweisung der Redakteurin Martina Faust
und des SPD-Politikers Alexander Kühn an der Teilnahme des
von Bürgermeister Erhard Rohrbach einberufenen Elternabends
der Betreuungsschule in Hochstadt. Rohrbach selbst mimte den Türsteher,
wie berichtet wurde und berief sich auf sein Hausrecht. Faktisch hat das
zwar seine Richtigkeit, besonders intelligent war dies allerdings nicht.
Schließlich waren die beiden Abgewiesenen von den Eltern eingeladen
worden, damit Maintals Bürger, die von der gleichen Sachlage betroffen
sind, sowie der Sozialausschuss und die größte Maintaler Fraktion aus
erster Hand informiert werden. Nun wird - wenn überhaupt - das, was
besprochen wurde, im Rathaus pressetechnisch formuliert und über die
unkritischen Wochenzeitungen und Anzeigenblätter als Wahrheit unter die
Leute gebracht. Bürgernähe, Offenheit und Transparenz, wie sie der
Bürgermeister immer wieder propagiert, wird auf diese Weise zur
Makulatur. Die richtige Antwort darauf wäre gewesen, dass die Eltern
daraufhin den Elternabend geschlossen verlassen hätten. Was auch immer
besprochen wurde, wird nun nicht von der Presse direkt erlebt an die Öffentlichkeit
gelangen - Geheimpolitik pur! >>>mehr
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Der
Bürgermeister als stringenter Hausherr
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03.11.2013
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Rohrbachs
Zahlen
Vor
einem Jahr thematisierte das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS in einem
Sketch den Schatz im imaginären Tresor des Bürgermeisters. Damals
erbeuteten zwei Ganoven die geheimen Zahlen des Bürgermeisters, mit denen
jedoch niemand etwas anfangen konnte, weil die damit zusammenhängenden
Informationen fehlten. Die Kabarettisten geißelten die beharrliche
Verweigerungshaltung des Bürgermeisters gegenüber Teilen des Parlaments,
besonders aufschlussreiche Zahlen zu den Kindertagesstätten preis zu
geben. Nur ein Jahr später und nach Einführung des Bürgerhaushalts
hielten am Samstagnachmittag des 2. November 2013 - genau am Tag der 4.
Aufführung des diesjährigen Kabarettprogramms - die Mitglieder des
Haupt- und Finanzausschusses in der Realität ausführliche Zahlen und
Erläuterungen über alle freiwilligen Leistungen der Stadt in Händen,
die eine neue Qualität der Haushaltsberatungen ermöglichen. Als Grund
für diesen bahnbrechenden Informationsakt wurden zwar die übergeordneten
Restriktionen für zukünftige Haushalte herangezogen, doch die Stimmen
für eine jährliche Fortführung der zunächst einmalig erhobenen
qualifizierten Informationen wurden sofort zum besseren Beraten der
zukünftigen Haushalte laut. >>>mehr
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29.10.2013
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Grundgesetz
nur Makulatur?
In
den letzten Monaten fragten sich viele Bürger, ob sie für die Regierung
schlichtweg "Volk" sind, das man absolut schutzlos ausspähen
kann. Innenminister und Kanzleramtsminister spielten brav die Abwiegler
und Verharmloser, bis, ja bis bekannt wurde, dass auch das Handy von Angela
Merkel seit längerer Zeit von der NSA abgehört wird. Nun
schaltet die Kanzlerin auf gespielte Empörung um und gibt sich leicht
eingeschnappt. Das ist aber auch das Mindeste, was man als Reaktion
erwarten kann. Dabei sitzt sie in einer Falle, aus der heraus sie kaum mit
Stärke agieren kann, denn die eigenen Geheimdienste mischen in der
Affäre kräftig mit. Es entstand der Eindruck, dass sich die
Geheimdienste der wichtigsten Staaten verselbständigt haben und ihre
neuen technischen Möglichkeiten skrupellos zum Einsatz bringen. Zumindest
die US-Amerikaner ließen nach dem 11. September weltweit alle
gesetzlichen Schranken fallen und glaubten sich mit dem Argument
"Terrorabwehr" auf der sicheren Seite. Inzwischen wird total
überwacht und die früheren westlichen Alliierten scheinen gerade die BRD
besonders stark auszuspähen. Die hemmungslosen massiven Verletzungen
unseres Grundgesetzes durch die Siegerstaaten des Zweiten Weltkriegs und
der bis heute noch nicht existente Friedensvertrag lassen den Schluss zu,
dass man uns nach dem Krieg zwar mit einer demokratischen Verfassung
ausstattete, diese in ganz wesentlichen Teilen jedoch nicht gegen sich
selbst gelten lässt. Die Geheimdienste operieren im Schutz ihrer
Botschaften oder der dauerhaft annektierten Zonen innerhalb unseres Landes
und entziehen sich so der Ermittlung und der Strafverfolgung unserer
Behörden. In Japan und vielen anderen Staaten, in denen die USA seit dem
zweiten Weltkrieg Stützpunkte unterhalten, agieren sie in gleicher Weise.
Es ist die Frage, wie lang sich die Weltgemeinschaft dieses Gebaren der
USA gefallen lässt. >>>mehr
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27.10.2013
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Unfreiwilliger
Lesestoff
Das
bundsweit aktive Anzeigenblatt "Stadtjournal" ist auch in
Maintal sehr präsent, denn es erscheint alle 2 Wochen. Anzeigenkunden
werden mit der Aussage angelockt: "Unser
Magazin erscheint im Verbund mit insgesamt 31 Lokalausgaben und wird
kostenlos in 175.000 Haushalte verteilt." Das sagt
allerdings nichts über die lokale Abdeckung aus. Die örtlichen Ausgaben
zeichnen sich durch einen exorbitanten Anteil auswärtiger Anzeigen aus,
die sich um Maintaler Kunden bemühen. Ob man allerdings einen Gärtner
aus Büdingen beauftragt, ist doch recht fraglich. Inzwischen hat das
Stadtjournal dazugelernt und zieht den Umkreis der Werbenden etwas
kleiner. So langsam wächst der Maintaler Kundenstamm der Anzeigen und
Betreiber von Vereinsbroschüren und ehrenamtlichen Zeitungen wie z.B. die
Maintaler Seniorenzeitung stellen fest, dass viele ihrer bisherigen Kunden
im Stadtjournal werben und den Ehrenamtlichen und den Vereinen
Werbeeinnahmen versagen. Der Blick ist ausschließlich auf den
vermeintlichen Profit gerichtet. Gewinner sind die Anzeigenpiraten, die es
ausschließlich auf das Geschäft mit den Anzeigen abgesehen haben. >>>mehr
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20.10.2013
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Kabarett-Countdown
in Hochstadt
Am
23. Oktober 2013 verwandelt sich das Evangelische Gemeindehaus in
Hochstadt wieder in eine Kleinkunstbühne mit engem Publikumskontakt.
Keine zwei Meter von der ersten Reihe könnte man die Akteure greifen, was
natürlich ein ganz besonderes Erlebnis für Kenner ist. Zuvor ist die
Mannschaft rund um den Aufbau und die Technik am Zug. Die Kabarettisten
selbst befassen sich seit Wochen mit den von den Stückeschreibern
erarbeiteten Texten, um sie thematisch optimal umzusetzen. Bis zur letzen
Minute wird an den Details gefeilt, um möglichst aktuell zu sein und
"zeitlose" Themen authentisch auf die Bühne zu bringen. Auch im
9. Jahr des Bestehens schätzt das Publikum das besondere Angebot, denn
innerhalb kürzester Zeit waren 5 Veranstaltungen mit je 120 Besuchern
ausverkauft, ohne alle Kartenwünsche restlos erfüllen zu können. Zur
Premierenveranstaltung am Freitag, dem 25. Oktober wird es sich zeigen, ob
die erneut hochgesteckten Ziele erreicht werden können und das Publikum
zufrieden ist. >>>mehr
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11.10.2013
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Limburger
Verschwender
Die
Wogen um die Verschwendungssucht des Limburger Bischofs Tebartz-van
Elst schlagen immer höher. 31,5 Millionen Euro wird nach
vorsichtiger Schätzung der Umbau und die Ausstattung seiner neuen
Residenz kosten. Der Bischof hat jedes Maß verloren und zelebriert Prunk
und Protz - angeblich zur Ehre Gottes. Sein Stil ist autoritär und
selbstherrlich, Berater lehnt er ab und gegen Kritik ist er resistent. Der
Gipfel war seine Flugreise erster Klasse zu den Armen nach Indien, die
angeblich schon jahrelang ausgerechnet auf ihn warteten und die ein Recht
darauf gehabt hätten, ihn ausgeruht und ungestresst erleben zu können.
In welcher Welt lebt dieser Mensch und was wird der Papst dagegen
unternehmen? Das fragen sich landauf landab nicht nur die katholischen
Christen. Mit dem neuen Papst zog ein völlig neuer Geist in die
katholische Kirche ein, der vom Limburger Bischof aufs Äußerste
konterkariert wird. Dass Bischof Tebartz-van Elst jetzt auch
noch wegen einer falscheidlichen Aussage gerichtlich belangt wird, dürfte
das Maß voll machen. Erzbischof Robert Zollitsch wurde in
den Vatikan einbestellt, um die Order des Papstes entgegen zu nehmen. >>>mehr
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08.10.2013
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Kabarett
ist mehr als Unterhaltung
Vielerorts
werden für eine spezielle Klientel gesellschaftskritische und
satirisch-unterhaltende Aufführungen angeboten, die unter dem Genre
"Kabarett" laufen. In verschiedenen Szenen, Monologen und
Dialogen sowie musikalischen Einlagen wird dabei kritisiert, polarisiert,
parodiert und es geht mitunter satirisch und auch sarkastisch zu.
Besonders griffig sind überzogene Schmähreden, die einen Sachverhalt
besonders hart herausarbeiten, ohne bestimmte Grenzen zu überschreiten.
Gelegentlich haben derartige Reden, wie sie häufig über das Fernsehen
verbreitet werden, fast schon beleidigenden Charakter, was vom Publikum
mehrheitlich mit innerer Ablehnung quittiert wird und sich später in der
Kritik des Gesamtprogramms wiederfindet. Von letzterer Form des Kabaretts
ist das Hochstädter Kabarett MIKROKOSMOS weit entfernt, denn man
weiß die Wirkung derartiger Exzesse sehr gut einzuschätzen. Dennoch hat
das jährliche Programm gewaltigen Biss und wird von Jahr zu Jahr
politischer. >>>mehr
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05.10.2013
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Beeindruckende
Gemeinwohlveranstaltung
In
das Kinder- und Jugendhaus fanden sich am 5. Oktober 2013 zur
Gemeinwohlveranstaltung des Bürgerhaushalts cirka 100 Personen ein, die
sich allesamt am Prozess beteiligten. Die Hälfte der Personen waren
Bürgerinnen und Bürger ohne kommunale Ämter und Aufgaben. In Anbetracht
des ungünstigen Termins (Samstagvormittag) kann man von einer
beachtlichen Bürgerbeteiligung sprechen. Die Ergebnisse, die am Ende der
Veranstaltung vorgestellt wurden, waren sehr zufriedenstellend und die
aktive Teilnahme von Stadtverordneten ein Zugewinn. So können sie in
ihren Fraktionen sehr gut über ihre Eindrücke berichten. Die
vierstündige Veranstaltung stand unter einem minutiösen Zeitplan, der
große Ausschweifungen bei den Beratungen nicht zuließen. Der
ausgearbeitete Fragebogen diente der Öffnung des Blickfelds, kam aber nur
ersatzweise zum Einsatz, weil sich bei vielen Vorschlägen ein gutes
Gemeinwohlempfinden einstellte. Auch war die Anwesenheit kompetenter
Mitarbeiter der Verwaltung sehr nützlich, denn so konnten viele Fragen
direkt geklärt werden. >>>mehr
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01.10.2013
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Emanzipation
unter der Lupe
Unsere
Gesellschaft verändert sich permanent und gelegentlich fragt man sich,
wie das enden soll. Wir sind nicht nur multikultureller geworden, wir
verändern auch zunehmend unsere Geschlechterrolle. Das traditionelle
Rollenverständnis zwischen Mann und Frau weicht einer bequemen
Rollenverteilung, die wesentlich vom Emanzipationsgrad beider Partner
einer Lebensgemeinschaft oder Personen einer Funktionsgruppe bestimmt
werden. Inzwischen wird es zwei Drittel der Männer unseres Landes zu
viel, wie eine Studie des Allensbach-Instituts belegt. Was einst als
Emanzipationsbewegung mit Leitwölfin Alice Schwarzer
begann, ist längst zum Selbstläufer geworden. Quoten bestimmen
zunehmend, wie sich Institutionen, Verwaltungen und Parteien
zusammensetzen. Der Gleichberechtigungswahn führte zum völlig
überzogenen "Innen-" und "-dinnen"-Vokabular, das
inflationär benutzt wird. Immer stärker wirken sich die
Rollenveränderungen in den Familien und Zweierbeziehung aus, in denen
vornehmlich die Frauen ihre Ansichten ausleben und nur wenige Männer
aufbegehren. Die Gründe für die veränderte Rollenzuweisung erscheinen
zunehmend vorgeschoben, weil sie sehr oft mit unbequemen Arbeiten
verbunden sind, die man gen an den Partner abgeben möchte. Den Frauen
kommt dabei die schleichende Verweiblichung der Männer entgegen, die sich
im Berufsleben nicht adäquat etablieren oder behaupten können. Es
beginnt oft mit der übernommenen Kindererziehung und endet nicht selten
bei der völligen Chancenlosigkeit, jemals wieder im Berufsleben Fuß zu
fassen. >>>mehr
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29.09.2013
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Gemeinwohl
steht im Fokus
Am
5. Oktober 2013 werden ab 10 Uhr im Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim
die Vorschläge des Bürgerhaushalts 2014 geprüft, in welchem Maß
sie einzel-, gruppen- oder gemeinwohlorientiert sind. Daraus entwickeln
die Teilnehmer eine Empfehlung an die Stadtverordneten, die zusammen mit
Prüfergebnissen der Verwaltung in den Fraktionen beraten werden sollen,
ehe sie später in die Haushaltsberatungen einfließen. Bis zum 1. Oktober
kann noch im Online-Portal abgestimmt werden. Dann werden die 40
bestbewerteten Vorschläge zusammengestellt. Aus Gründen der Fairness
werden zuvor Doppelungen, nicht durchführbare Vorschläge,
zurückgezogene Vorschläge und Beiträge, die keinerlei Vorschläge
beinhalten, aussortiert, damit andere Vorschläge aufrücken können.
Geplant ist, dass 4 Gruppen gebildet werden, die jeweils 10 Vorschläge
unter die Lupe nehmen. Diesen Gruppen werden je ein Moderator, ein
Protokollant, ein kompetenter Mitarbeiter der Verwaltung und ein Bürger
der Steuerungsgruppe beigestellt, damit die Teilnehmer sich
ausschließlich auf die Sache konzentrieren können. Die Ergebnisse werden
zum Schluss zusammengefasst und allen Anwesenden vorgetragen. Bis zu
diesem Punkt lief die Bürgerbeteiligung recht gut, wenn auch wesentlich
mehr Bürger hätten teilnehmen können. Es ist zu wünschen, dass sich
das zukünftig ändert. >>>mehr
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26.09.2013
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Bittere
Erfahrung
Politik
kann eine recht enttäuschende Sache sein. Das musste auch die SPD der
hiesigen Region bei den beiden Wahlen erfahren. Weder das Direktmandat
für den Bundestag noch für den Landtag konnte von den SPD-Kandidaten
gewonnen werden. Für Sascha Raabe, der über die Liste
abgesichert war, dürfte das nicht so tragisch sein. Schlimmer sieht es da
für Sebastian Maier aus, der darauf angewiesen war, das
Direktmandat zu gewinnen. Nun sind die Träume von der bezahlten Politik
erst einmal geplatzt. Hinzu kommt, dass die Presse und die Öffentlichkeit
davon kaum Notiz nimmt, so, als wäre von vornherein klar gewesen, dass es
so kommen würde. Vorerst bleibt ihm nur die Kommunalpolitik, die
eigentlich nur ein Sprungbrett gewesen sein sollte. Eine Perspektive
könnte nun die nächste Bürgermeisterwahl sein, nachdem der Zug des
Ersten Stadtrats-Postens ebenfalls abgefahren ist. Seine Wähler sind
ebenfalls bis zu einem gewissen Grad enttäuscht, auch wenn sie skeptisch
waren, ob seine Kandidatur für den Landtag nicht doch zu früh kam.
Irgendwie ist er nun verbrannt. Es wird sich zeigen, ob das auch
Auswirkungen auf seine Rolle in der Maintaler SPD hat, in der es nur wenig
engagierte Steigbügelhalter gab. >>>mehr
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23.09.2013
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Akt
politischer Hygiene
Am
22. September 2013 vollzog sich bei der Bundestagswahl ein stringenter Akt
politischer Hygiene, den Kanzlerin Angela Merkel teilweise
für sich verbuchen kann. Wie zuvor der bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer, verweigerte sie der FDP jede Unterstützung und rief
ihre Wähler dazu auf, sich ausschließlich auf das Abschneiden der
CDU/CSU zu konzentrieren. Das zwang die FDP zu einer devoten
Schlusskampagne, die viele FDP-Wähler offensichtlich missbilligten. Es
ist bezeichnend für die bisherige Führungsmannschaft der FDP, die
verheerende Wirkung des Winselns um Stimmen nicht vorhergesehen zu haben.
Selten fegte jubelnde Häme derart stark durch nahezu alle
Wahlversammlungen des Wahlabends, als die Wahlergebnisse der FDP bekannt
gegeben wurden. Selbst beim bisherigen Partner CDU war eine verräterische
Genugtuung zu spüren. Christian Lindner, der neue
Hoffnungsträger der FDP erschien dagegen ruhig und gelassen vor den
Mikrofonen, als gälte es einen hoffnungsvollen Neuanfang nach
folgerichtigem Ende bekannt zu geben. Er ist mit einem Schlag fast alle
Widersacher los. Weit vor Mitternacht räumten die Wahlverlierer das Feld
und nur ein einziger Jung-Liberaler stand als Präsidiumsmitglied der
Bundes-FDP noch Rede und Antwort. >>>mehr
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21.09.2013
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Geweckte
Befindlichkeiten
Es
ist interessant, was durch den Bürgerhaushalt so alles hochkommt und
welche Befindlichkeiten berührt werden. Wahrscheinlich erst viel zu spät
wachen viele Bürger auf, die sich am Bürgerhaushalt beteiligen könnten.
Diejenigen, die es gerade noch geschafft haben, sprudeln förmlich über
vor Ideen und das ist gut so! Da kann man schon mal den einen oder anderen
Troll vernachlässigen, der versucht, Empörung auszulösen und
Verdrossenheit zu verstärken. In den Vorschlägen steckt sehr viel
Potenzial zur Gesundung der Maintaler Finanzen, auch wenn etliche Bürger
und teilweise auch Jugendliche kostenintensive Wünsche äußern und
dafür sorgen, dass ihre Vorschläge ein hohes Ranking bekommen. Dagegen
bleiben viele substanzielle Vorschläge zum besseren Umgang mit den
Finanzen in der Bewertung etwas zurück, weil sie offensichtlich
gedanklich nur schwer zu durchdringen sind. Nach Beendigung der
öffentlichen Gemeinwohlprüfung im Rahmen einer Bürgerversammlung am 5.
Oktober werden die 40 höchstbewerteten Vorschläge von der Verwaltung auf
Herz und Nieren geprüft und zusammen mit den Ergebnissen der
Gemeinwohlprüfung den Fraktionen zur Beratung übergeben. >>>mehr
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20.09.2013
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Fluglärm
entscheidet die Wahl
Der
Wahlkampf zur Hessenwahl konnte nur wenige Hessen wirklich überzeugen.
Irgendwie ist man diesmal mit seinen Emotionen ganz allein. Die CDU
mit ihrem Lummerland-Wahlkampf und ihrem selbstzufriedenen
Ministerpräsidenten versicherte, dass alles bestens sei und der Erfolg
sich fortsetzen solle. Volker Bouffier und Uwe Hahn
stehen für den kompromisslosen Flughafenausbau und die Tricksereien, die
immer wieder die Gerichte bemühten, setzen sich fort. So wird die
Hessenwahl in der hiesigen Region vornehmlich von der bisherigen Politik
der Regierung und dem Fluglärm geprägt sein. Wähler der SPD, der
Grünen und der Linken haben es in der Hand, für einen Umschwung zu
sorgen. Ginge es nach den LINKEN, würde gar eine Startbahn des Flughafens
wieder geschlossen. Das dürfte allerdings Utopie sein. Die Bürger setzen
jedoch auf faire Regelungen des Nachtflugbetriebs und ausgewogene An- und
Abflugrouten. Das könnte die Wahl zu einer betont emotionalen Wahl werden
lassen, die alle anderen Probleme im Hintergrund verschwinden lassen. >>>mehr
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17.09.2013
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Wechsel
auf die Überholspur
Die
Maintaler Stadtverordnetenversammlung entschied sich mit knapper Mehrheit
für eine weitere Amtszeit des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber.
Zuvor legten sich alle Fraktionen mit Argumenten ins Zeug, die die jeweils
Andersdenkenden überzeugen sollten. Dampfplauderer hatten ihre große
Stunde, doch die Reihen waren in Summe bis auf eine abweichende Stimme
geschlossen. Die seit Tagen sich abzeichnende Mehrheit setzte sich
erwartungsgemäß durch und die Besucher bekamen einen tiefen Einblick in
die Arbeitsweise innerhalb der Fraktionen. Der Amtsinhaber hatte
derweil die Stätte des Lobes, der Schelte, der Befindlichkeiten
Einzelner und der Überzeugungsresistenz der Fraktionen verlassen. Wäre
er dabei gewesen, hätte es möglicherweise seine zukünftige
Zusammenarbeit mit einigen Personen belastet. Die WAM bekräftigte
nochmals ihre Ansicht, dass die Entscheidung wegen des Einsparvorschlags
im Bürgerhaushaltsprozess bis zu dessen Entscheidung verschoben werden
sollte. Wie die darauffolgende Abstimmung zeigte, folgte keiner der
Fraktionen diesem Ansinnen. Nach der Entscheidung über den Antrag der
Grünen auf Wiederwahl waren die Fronten schon knapper. Im dritten
Wahlgang wurde Ralf Sachtleber mit 2 Stimmen Unterschied
endgültig wiedergewählt und seine mittelfristigen Konzepte auf
verschiedenen Gebieten seines Zuständigkeitsbereichs können sich
endgültig und in Ruhe entfalten. >>>mehr
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16.09.2013
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Aufgeblasene
Sache
So
mancher Stratege meint, was am Samstag vor der Stadtverordnetenversammlung
in der Zeitung steht, hätte die durchschlagendste
Öffentlichkeitswirkung. Die WAM lehrt uns jetzt, dass es der Montag
selbst ist, der als ideal für finale Botschaften angesehen wird. In
besagtem Artikel lässt man uns wissen, dass der Stadtrat nur über eine
Erhöhung der Grundsteuer zu finanzieren sei und die Fraktionen, die das
wüssten, nun auch entgegen anderer Aussagen die Grundsteuererhöhung in
Kauf nehmen würden. Vielleicht war der Zeitpunkt dieser Unterstellung
extra so gewählt, dass der zu erwartende Widerspruch nicht mehr vor der
Parlamentssitzung in der Presse erfolgen kann. Zumindest wird diese
Aussage bei Bürgern für Interesse an der Stadtverordnetensitzung wecken.
Im Artikel ist auch das Spielen mit der Bürgerbeteiligung enthalten. Weil
ein Bürger (es ist noch nicht einmal feststellbar, ob er ein Maintaler
Bürger ist) einen mit der Zielrichtung deckungsgleichen Vorschlag zum
Bürgerhaushalt einstellte, wie ihn die WAM zur
Stadtverordnetenversammlung einreichte, soll das Parlament das gesamte
Thema "Stadtrat" (Abschaffung des Postens, Wahl oder Wiederwahl)
bis nach der entscheidenden Sitzung zur Verabschiedung des Haushalts 2014
zurückstellen. Es ginge angeblich darum, die Ernsthaftigkeit der
Bürgerbeteiligung seitens des Parlaments unter Beweis zu stellen. >>>mehr
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12.09.2013
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Fragwürdige
Aktionen
Das
schwache Interesse der Mehrheit der Maintaler Bürger am
kommunalpolitischen Geschehen führt zunehmend dazu, dass bereits wenige
aktive Politikinteressierte Einfluss auf das Geschehen nehmen können. Es
kommt darauf an, wie stark sie sich artikulieren und in ihrem Umfeld
Bürgerbeteiligung propagieren. Dass dies politische Entscheidungen stark
beeinflussen kann, demonstriert gerade die Wahlalternative Maintal. Sie
propagiert seit langer Zeit den Abbau des hauptamtlichen Magistrats auf
nur eine Position, weil dies als Mindestbesetzung für eine Stadt der
Größe Maintals empfohlen wird. Es steht den Städten jedoch frei,
Stadträte zu berufen, wenn diese benötigt werden. Genau diese
Notwendigkeit sieht die WAM nicht und beantragte eine Satzungsänderung,
also die Abschaffung des Ersten Stadtrats. Für die Wiederwahl des Stadtrats
und damit die Beibehaltung des Amtes sprachen sich CDU, Grüne, FDP und
GAM aus. Die SPD, die sich noch nicht für den amtierenden Stadtrat
entscheiden konnte, hält jedoch ebenfalls am Amt des Ersten Stadtrats
fest. Daraufhin zog die WAM ihren Antrag zurück und regte an, dass die
Grünen im Gegenzug ihren Antrag auf Wiederwahl des amtierenden Stadtrats
ebenfalls zurückziehen. Die WAM begründet das mit dem fast
gleichlautenden in den Bürgerhaushalt eingebrachten Vorschlag und dem
interessanten Argument "Wir sähen es als Düpierung der
Bürgerschaft an, mit der man die Bürgerbeteiligung mit Füßen treten
würde, wenn die Stadtverordnetenversammlung nun mit einer Entscheidung
vollendete Tatsachen schaffen würde". >>>mehr
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07.09.2013
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Viele
Fragen - keine Antworten
"Altersarmut"
ist offensichtlich ein Thema, das von den Betroffenen selbst nicht
erörtert wird. Das war zumindest der Eindruck, der sich aus der
Diskussionsveranstaltung zum gleichnamigen Thema am Donnerstag, dem
5.9.2013 im Evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheim aufdrängte.
Unter den ca. 65 Teilnehmern waren höchstens 2 oder 3 direkt Betroffene
vertreten. An der Diskussion beteiligten sich Bürgerinnen und Bürger,
die in Kontakt mit Personen in Altersarmut stehen oder sich mit der
Materie beschäftigen. Streckenweise hatte man aber auch den Eindruck, man
befände sich auf einer Wahlveranstaltung, einer politischen Kundgebung
oder gar auf einer Werbeveranstaltung des DGB Maintal, des VdK
Dörnigheim oder des Diakonischen Werkes Hanau, die allesamt
ihre Hilfe anbieten. Nur - die Adressaten waren gar nicht gekommen! Vom
Podium herab moderierten (v. l. n. r.) der Soziologe Professor Hans
See, Pfarrer Bernd Laukel, Geschäftsführer des
Diakonischen Werks Hanau, Jürgen Malbrich vom VdK
Dörnigheim und Altbürgermeister Erwin Henkel, der durch
den Abend führte. Ihre Einlassungen ins Thema sollten bei direkt
Betroffenen den Einstieg erleichtern, sich zu offenbaren und thematisch
einzubringen. Das gelang jedoch nur in einem einzigen Fall, weil weitere
von Altersarmut Betroffene nicht anwesend waren oder sich nicht zu
erkennen gaben. >>>mehr
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01.09.2013
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Das
Ergebnis scheint klar zu sein
Nach
offizieller Lesart müssten inzwischen 24 Stadtverordnete für und 20
Stimmen gegen die Wiederwahl des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber
votieren. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich die GAM inzwischen für die
Wiederwahl ausgesprochen und begründete den Schritt mit "Eine
Stadt unserer Größe ist mit einem Hauptamtlichen nicht handlungsfähig.
Gerade die fachliche Kompetenz von Sachleber ist unumstritten und für uns
ausschlaggebend." Meine bisherige Einschätzung, auch die GAM
wolle den Stadtratsposten abschaffen, resultierte aus Pressemeldungen und
Informationen aus der Szene. Diese Einschätzung wurde von Peter
Thrun korrigiert. Zur Stadtverordnetenversammlung kann nun von
einem positiven Ausgang für Ralf Sachtleber ausgegangen
werden.
Antrag
auf Abschaffung des Stadtratspostens
Zuvor
wird der inzwischen eingereichte Antrag der WAM auf Abschaffung des
Postens des Ersten Stadtrats behandelt. Sollte der Antrag gegen alle
Erwartungen eine Mehrheit finden, so käme er allerdings erst in 6 Jahren
zum Tragen, weil die Änderung noch nicht wirksam wäre. Dieser Antrag
stellt ein letzter Glaubwürdigkeitsakt dar, um das aus dem ersten
Bürgermeisterwahlkampf von Jörg Schuschkow resultierende
Thema mit Würde zu beenden. Der Vorschlag mit dem "persönlichen
Referenten" und der späteren Nominierung zum Bürgermeisterkandidat
ist chancenlos, weil sich Ralf Sachtleber darauf nicht
einlässt. >>>mehr
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25.08.2013
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Eine
Volkspartei verblutet
Die
Wahlkämpfe haben begonnen und plötzlich sind wir Wähler wieder gefragt.
Für eine ganze Legislaturperiode nahmen die Politiker sie das
Stimmenvotum als Legitimation, unsere Interessen ganz allein wahrzunehmen.
Koalitionen versetzten sie in die komfortable Situation, ihre eigenen
Interessen durchzusetzen und unsere Interessen zu vernachlässigen. Die
unterlegenen Parteien übten sich in Opposition und warfen überall da
Sand ins Getriebe, wo sie die Möglichkeit dazu hatten. Sie tobten sich in
Untersuchungsausschüssen und in verschiedensten Gremien aus, ohne auch
nur den Hauch einer Chance zu Veränderungen zu haben. Nun werden mal
wieder in Bund und Land die Karten neu gemischt. Im Bund und in Hessen
hatten SPD und Grüne als große Volksparteien die Chance, sich neu
aufzustellen und den Bürgern klar zu machen, dass sie eine interessante
Alternative sind. Während in Hessen reale Chancen bestehen, Schwarz/Gelb
abzulösen, ist im Bund das Rennen um die stärkste Fraktion bereits
entscheiden. Hier geht es nur noch darum, wer mit wem eine Regierung
bildet, die weiterhin von Kanzlerin Angela Merkel geführt werden wird.
Die SPD hat es verstanden, mit Peer Steinbrück genau den Politiker ins
Rennen zu schicken, der nicht für das steht, was jetzt von der
Sozialdemokratie erwartet wird. Die Stimmung richtet sich sogar gegen
Peer Steinbrück, als wenn es nicht schon genug wäre, wenn man nicht für
ihn ist. Ich persönlich erwarte, dass viele SPD-Wähler eine Alternative
wählen, die nicht tragfähig ist, nur, um ihre Stimme nicht verfallen zu
lassen. >>>mehr
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15.08.2013
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Maiers
Perspektive
Der
Maintaler SPD-Chef Sebastian Maier hat sich offensichtlich
für eine etwas steilere Karriere entschieden, denn er fokussiert sich
momentan absolut auf sein Landtagsmandat. Nachdem ich die aufgegriffenen
Gerüchte einer möglichen Stadtratskandidatur thematisiert hatte, stellte
er persönlich klar, dass er zu keinem Zeitpunkt Interesse am Amt des
Maintaler Ersten Stadtrats hatte und in Zukunft auch nicht haben wird. Auf
eine mögliche Bürgermeisterkandidatur abgesprochen, fiel die
Stellungnahme etwas zurückhaltender aus.
Aus
dem weiteren Gespräch war zu entnehmen, dass er in der SPD durchgängig
eine Verjüngung für notwendig hält, damit die Generationen stärker
vertreten sind, die in den nächsten Jahren zu den Leistungsträgern der
Gesellschaft gehören. >>>mehr
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11.08.2013
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Sachtleber
bleibt im Amt
Wie
die Maintaler Fraktionen derzeit mit der Wiederwahl des Ersten Stadtrats Ralf
Sachtleber umgehen, ist teilweise befremdlich. Anstelle sich
gemeinsam über diesen Tagesordnungspunkt der nächsten
Stadtverordnetenversammlung (am 16. und evtl. 17. September 2013) intensiv
auszutauschen und das Für und Wider gegeneinander abzuwägen, finden
diese Gespräche nur fraktionsintern statt. Bisher haben sich CDU, Grüne
und FDP für die Wiederwahl Sachtlebers ausgesprochen. SPD und GAM haben
öffentlich dazu noch keine Stellung bezogen, warum Ralf Sachtleber für
sie nicht wählbar ist. Die WAM strebt beharrlich die Abschaffung des
Amtes an. Klarer wird der Sachverhalt, wenn man sich die Umstände rund um
die Stadtratswahl ansieht. Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz
Kaiser klärte mich in einem Gespräch auf, welche Situation
momentan vorherrscht.
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Entsprechend
der HGO haben Bündnis 90/Die Grünen zwei Anträge gestellt.
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Im
ersten Antrag wird darüber entschieden, ob über eine Wiederwahl des
Ersten Stadtrats abgestimmt werden soll.
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Findet
dieser Antrag eine Mehrheit, so wird über den Personalantrag der
Grünen abgestimmt.
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Findet
der erste Antrag keine Mehrheit, so ist das Thema Stadtrat auf der
Tagesordnung dieser Sitzung (16. oder 17.09.2013) erledigt (ohne
Wiederwahl).
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Kommt
eine Mehrheit zustande, ist der Erste Stadtrat Ralf Sachtleber
wiedergewählt.
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Findet
der Antrag keine Mehrheit, ist die Wiederwahl gescheitert. >>>mehr
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04.08.2013
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Mehr
als nur ein Stellvertreter
Auf
der Tagesordnung der Maintaler Stadtverordnetenversammlung vom 16.
September 2013 steht die Wahl des Ersten Stadtrats. Bündnis 90/Die
Grünen schlagen die Wiederwahl von Ralf Sachtleber vor. Die
Wahl erfolgt jedoch in zwei Schritten. Zunächst wird darüber abgestimmt,
ob es überhaupt zur Wiederwahl Sachtlebers kommen soll. Ist das
beschlossen, so folgt der eigentliche Wahlgang. Im ersten Wahlgang könnte
bei Vorliegen eines entsprechenden Antrages aber auch über den
gänzlichen Verzicht auf einen Stadtrat abgestimmt werden. Wird lediglich
die Wiederwahl Sachtlebers abgelehnt, muss ein neuer Kandidat präsentiert
werden. Nach parlamentarischem Brauch stellen sich Kandidaten zuvor allen
Fraktionen vor. Sollte diese Variante angedacht sein, bleibt nicht mehr
viel Zeit, diesen zu küren. Bereits seit längerer Zeit fordert die WAM
die Abschaffung des Stadtratspostens als
Haushaltskonsolidierungsmaßnahme. Die SPD legte sich bisher noch für
keine Variante fest.
>>>mehr
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01.08.2013
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Who
the fuck is Hoeneß?
Diese
Frage beschäftigt viele Menschen unseres Landes, wenn es um die Bewertung
der Behandlung des Fußball-Managers Ulli Hoeneß geht. Noch
gilt bis zum Ende des Verfahrens die Unschuldsvermutung. Doch, wer glaubt
schon, dass die zuständige Staatsanwaltschaft mit unhaltbaren Fakten eine
Anklage wegen Steuerbetrugs gegen ihn erhebt!? Aber die Zahl derer, die
ihn sanft über die Straftat hinwegheben möchten, ist groß, denn Ulli
Hoeneß ist eine Lichtgestalt. In seinen Erfolgen sonnen sich
unzählige Nutznießer, die als dankbare Fangemeinde dessen Wohltaten
honorieren wollen. Viele sehen in ihm einen Wohltäter, der mit seinem
Reichtum Gutes vollbringt. Politiker aller Couleur und Größen des
öffentlichen Lebens feierten mit ihm und ließen sich bei jeder sich
bietenden Gelegenheit mit ihm sehen. Bis zu seiner Selbstanzeige beim
Finanzamt war er der erfolgreichste Gutmensch Bayerns. Nun ist klar, dass
ein Teil seines Reichtums am Fiskus vorbei erlangt wurde und seine Spenden
zum Teil aus dem rechtmäßigen Besitz des Staates stammen, bis er seine
Steuern begleicht. Seit diesem Zeitpunkt scheiden sich die Geister an der
Causa Hoeneß.
Die
einen sehen in ihm einen modernen Robin Hood, der lediglich unrechtmäßig
erworbene Gelder an Bedürftige verteilt. Andere wollen den Umgang des
Staates mit dem Sachverhalt Hoeneß genau beobachten, um herauszufinden,
ob wirklich Alle vor dem Gesetz gleich sind und auch gleich behandelt
werden.
Da
sind die Politiker, die im letzten Jahr für ihre Klientel der
Steuersünder eine Amnestie für die reuige Nachversteuerung schwarzer
Konten bzw. Einkünfte betrieben, nun ganz schön in der Bredouille! Ihnen
hatten Ulli Hoeneß und viele andere vertraut. Erst nehmen sie willkommene
Parteispenden an, dann geht die Sache in die Hose. >>>mehr
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26.07.2013
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Lächerlicher
Geldbetrag
Immer
mehr geförderter Wohnraum fällt aus der Sozialbindung und die Kommunen
verlieren stetig Belegungsrechte. Wohnungsbaugesellschaften dagegen
wittern interessante Verkaufserlöse, wenn sie sich von ihren inzwischen
maroden Vermietungsobjekten verabschieden und den Käufern die
Sanierungskosten aufbürden. Dass diese Sanierungen mit starken
Mieterhöhungen einher gehen und viele Mieter entweder Mietzuschüsse
beantragen oder in billigeren Wohnraum wechseln würden, war Kommunen und
Politikern klar. Das war für sie jedoch kein Grund, rechtzeitig
gegenzusteuern. Entlang der Berliner Straße in Maintal begann zum
Beispiel die Vertreibung der nicht mehr erwünschten Mieter lange vor der
Sanierung der Siedlung. Der Eigentümer der Siedlung stemmte sich noch vor
dem Auslauf der Sozialbindung erfolgreich gegen die Belegung frei
gewordenen Wohnraums und zog strategisch Leerstände vor. Dafür wurde er
mit der Genehmigung einer Wohnraumverdichtung ohne jede
Gegenleistung belohnt, um seinen Wohnungsbestand auf gleichem Areal um 25%
aufzustocken. Mit diesen Neuwertobjekten sorgte er dann für völlig neue
Vergleichsmieten, die als zusätzliches Druckmittel für den Mieterstamm
verwendet wurden. Da viele langjährige Mieter nun an ihre finanziellen
Grenzen stoßen, ist die Vertreibung vorprogrammiert und es scheint, als
sei es der Kommune recht, wenn die nicht mehr so solventen Bürgerinnen
und Bürger ins Umland abwandern. "Neu Durchmischen von
Wohngebieten" nennt man das und viele Stadtverordnete schauten dem
Treiben tatenlos zu. >>>mehr
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20.07.2013
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Die
nationale Gefahr
In
meinem Artikel "Grenzenlose
Neugier" ging ich bereits auf die Datenschnüffelei der USA
und die Dimension der Angelegenheit ein und wie seltsam die
bundesdeutschen Politiker mit dem Thema umgehen. Aus verschiedenen Quellen
ist zu hören, dass es seit Jahren gängige Praxis von bestimmten
Regierungsstellen ist, geheimdienstliche Informationen zu verwenden,
jedoch deren Quellen nicht zu hinterfragen. "Was ich nicht weiß,
macht mich nicht heiß", lautet die Devise. Am Ende müsste man
noch hinterfragen, ob die Informationen rechtmäßig erworben wurden. Das
tat sich bisher noch kein Politiker egal welcher Regierung an, wenn meine
Informationen stimmen. Wer will sich außerdem schon mit "Big
Brother" anlegen, der uns systematisch überwacht. Gegen das, was
technisch hochaufgerüstet einige Hundert Geheimdienstler derzeit sammeln
und auswerten können, waren die alte Gestapo und die STASI tastenklimpernde
Nostalgievereine mit Hunderttausenden von Mitarbeitern und nicht halb so
großer Effizienz. Moderne Technik macht es möglich, also wird sie
genutzt. Und da Internet und moderne Kommunikations- und Datentechnik
bekanntlich keine Grenzen kennen, wird auch genutzt, was möglich ist. Dass
dabei in den Zielländern Gesetze gebrochen werden und damit das
Verhältnis zu angeblichen "Freunden" aufs Spiel gesetzt wird,
ist den Geheimdienstlern offensichtlich scheißegal. Wenn sich die
US-Regierung ähnlich verhält, wie unsere Politiker und ebenfalls nicht
wissen will, wie die Informationen zustande kommen, dann ist es
erklärlich, in welchem Dilemma die Politik derzeit steht. >>>mehr
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07.07.2013
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Bürgerhaushalt
gewinnt an Bedeutung
Was
zunächst von einem Teil der Maintaler Bürger als raffinierte Einbindung
der Bürgerschaft in gravierende Sparmaßnahmen verstanden wurde, oder bei
einigen anderen Bürgern Hoffnungen auf weitere Sonderleistungen der
Kommune weckte, relativiert sich zunehmend. Zunächst ein Blick auf die
Verantwortlichen für die Finanzen. Der Bürgermeister sucht offenbar
vergeblich nach intelligenten Konsolidierungskonzepten für seinen
Haushalt und wird von der CDU-Fraktion in seiner Erfolglosigkeit
tatkräftig unterstützt. Mangels brauchbarer Ideen konzentrieren sich
Bürgermeister, CDU und teilweise auch die Grünen auf das Drehen an der
Grundsteuer-Schraube. Sie nutzen argumentativ den Fakt, dass damit die
gleichmäßigste Verteilung zusätzlicher Lasten erreicht würde, weil die
Grundsteuer alle Mieter und Eigenheimbesitzer erreicht. Inzwischen
verknüpft der Bürgermeister allerdings einzelne Themen direkt mit der
Grundsteuer, was das bisherige Gießkannenprinzip der Verteilung nach dem
Motto "Grundsteuer B in den großen Topf" durchbricht.
Wie
auch immer, geschont würden dabei die normalen und die
gewerblichen Vermieter, die kürzlich erfolgreich über eine
Bürgerinitiative mit eingebundenen blauäugigen Bürgern eine von den
Kosten her nicht umlegbare Straßenbeitragssatzung verhinderten. Die Folge
war die auf die Mieten umlegbare Grundsteuererhöhung und
jährlich weitere Ansinnen gleicher Art, um die Einfallslosigkeit auszugleichen. Die Stadtverordneten
waren allerdings auch nicht
kreativer beim Finden alternativer Lösungen. SPD und WAM scheinen sogar zu
glauben, dass das Abschaffen des Stadtratspostens eine ganz besonders
nachhaltige finanzielle Wirkung ausüben würde. Dass man damit jedoch im
Kosten-/Nutzen-Sinn das Kind mit dem Bad ausschütten würde, ist ihnen
offensichtlich nicht bewusst. >>>mehr
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04.07.2013
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Taktische
Winkelzüge
Seit
Jahren ist die gleiche Taktik in Maintal zu verfolgen: Der Haushalt wurde
(mit einer Ausnahme) defizitärer dargestellt, als das spätere
Jahresergebnis auswies. Das war nicht immer so. Am Anfang der Amtszeit des
amtierenden Bürgermeisters wurde noch ein unrealistisch hoher Erlös für
die Veräußerung des Rathauses in Bischofsheim eingestellt, um solide
Finanzen vorzutäuschen. Später schlich sich eine taktische Unschärfe
ein, wie man sie in vielen Haushalten findet, um gängige
Planungsunsicherheiten auszugleichen. Mit der Korrektur am Jahresende, bei
der sich das prognostizierte Defizit in Luft auflöst, konnte ein solider
Umgang mit Finanzen vermittelt werden. Inzwischen wird die für
Außenstehende nur schwer zu findende Haushaltskosmetik auch zum Erreichen
politischer Ziele eingesetzt. Zumindest ist der Eindruck nicht von der
Hand zu weisen. Die angewandte Rhetorik, mit der diese Haushaltsspielchen
begleitet werden, ist derart durchsichtig, dass Bürger mit guter Kenntnis
der Kommunalpolitik beinahe beleidigt sind. Sie empfinden, für Dumm
verkauft zu werden. >>>mehr
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29.06.2013
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Signale
und Wirkung
Es
ist schon interessant, welche Wirkung überzeugend gewählte Worte haben
und wie schwer der Umgang mit vorgefassten Meinungen und sogar die
psychologische Wirkung der gängigen Farbenlehre in der Werbung für den
Bürgerhaushalt ist. Wer
meine Aktivitäten einigermaßen verfolgt, hat längst bemerkt, dass ich
mich sehr für den Bürgerhaushalt engagiere. Mit der von mir
seit Wochen propagierten "neuen Bürgerbeteiligungskultur"
habe ich jedoch einen schweren Stand. Bürger, die sich mit mir darüber
auseinandersetzen, sind voller Zweifel. Sie können ja nicht wissen, dass
die Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts
ihre Befürchtungen, Zweifel und die Enttäuschungen der Vergangenheit restlos ausdiskutierte.
Woher sollten sie es auch wissen, wenn dieser Teil der Aufbauarbeit so
lange unerwähnt blieb und die Bürgerversammlung so schwach besucht
war!? Am Ende stand nämlich ein Konzept, das zukünftig Fehler der Vergangenheit
weitestgehend ausschließt, vorausgesetzt, während der Umsetzung halten
sich alle
Beteiligten an die Spielregeln. Aber gerade darin bestehen momentan die
größten Zweifel der Bürger, die bereits vielfache Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung gemacht haben. Letzten Endes
arbeiteten sie allzu oft - ohne es vorher zu wissen - Interessengruppen zu oder
erfüllten mit ihrer Teilnahme lediglich Vorschriften zur
Bürgerbeteiligung. Als "Multiplikator" und Motivator des Bürgerhaushalts
hat man derzeit einen schweren Stand. Die optische Signalwirkung, die
vom Umschlag der Infobroschüre ausgeht, bewirkt zudem, dass man uns die
Broschüre nicht gerade aus der Hand reißt. Umso mehr müssen nun Worte
überzeugen. >>>mehr
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20.06.2013
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Wenn
Hilfe der falsche Weg ist
Hunderttausende
von Menschen sind gegenwärtig in Vereinen und Organisationen oder als
rührige Einzelpersonen damit beschäftigt, vielfältige Not in
unserem Land zu lindern. Sie nehmen damit dem Staat, dem Land, der Kommune
viele Probleme ab, die unsere Gesellschaft produziert und die unsere
Politiker nicht verhindern. Grund dafür ist die gigantische Umverteilung
von unten nach oben und die Gewinnmaximierung um jeden Preis. Wer unter
die Räder der Gesellschaft kommt, ist verloren und verliert auch den
Glauben an unsere Gesellschaftsordnung. Die Folgen der empfundenen
Ohnmacht sind fatal. Fast 50% unserer Gesellschaft nimmt bei Wahlen ihre
Rechte nicht mehr in Anspruch und überlässt ihren politischen Peinigern
egal welcher Parteien das Feld. Die kritische Masse für ein erfolgreiches
Aufbegehren ist nicht mehr zu erreichen, weil Arm und Reich, Jung und Alt,
Berufstätige und Erwerbslose gnadenlos gegeneinander ausgespielt werden.
Dennoch regt sich in unserem Volk deutlich spürbar an vielen Stellen das
Gewissen und die organisierte Hilfe hat Konjunktur. Inzwischen leiden auch
viele Gemeinden Not und sind auf ehrenamtliche Kräfte und
Dienstleistungen angewiesen. Dieses freiwillige Engagement droht fest
einkalkuliert zu werden und ist damit eigentlich kontraproduktiv, denn die
Ursachen werden dadurch nicht beseitigt. >>>mehr
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19.06.2013
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Vereinsmeier
gesucht
Wir
hören und lesen es immer wieder: vielen Vereinen brechen die Mitglieder
weg, die dringend für Vorstandsämter benötigt werden. Das Vereinsgesetz
zwingt die eingetragenen Vereine, Vorstände zu wählen, an die sich
Geschäftspartner und Personen mit Forderungen wenden können. Die Devise
"Schau'n mer mal" ist hier nicht vertretbar. Vorstandsmitglieder
übernehmen Verantwortung und damit sehr oft auch viel Arbeit, denn
Vorsitzende mit reinem Repräsentationscharakter gehören längst der
Vergangenheit an. Gefragt sind Personen mit Erfahrung und Eigeninitiative,
echte Leistungsträger. In den meisten Vereinen trifft man langjährige
Vorstandsmitglieder an, die natürlich selbst in die Jahre gekommen sind.
Dort, wo der Generationswechsel vollzogen werden konnte, reift eine neue
Gruppe der Verantwortungsvollen heran. In Vereinen, die in Turbulenzen
geraten oder in denen die "Chemie" nicht mehr stimmt, brechen
zunehmend Leistungsträger weg. Diese legen die Hände nicht in den
Schoß, sie suchen sich andere Betätigungsfelder, in denen man ihre
Leistung würdigt und auf denen sie Freiräume finden. Es bilden sich
zunehmend sogenannte "Freiwilligenagenturen", die vermitteln
wollen. Wen wundert es, wenn diese Freiwilligenagenturen auch die
Werbetrommel für Bedürfnisse ihrer Träger rühren und damit
Leistungsträger aus den Vereinen herauslösen!? >>>mehr
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13.06.2013
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Identität
gelüftet
Bürgerhaushalt
und Steuerungsgruppe vorgestellt
Am
12. Juni 2013 fand die Informationsveranstaltung zum Maintaler
Bürgerhaushalt statt, bei der ca. 70 Personen anwesend waren. Nach Abzug
der städtischen Mitarbeiter, der Steuerungsgruppe der Mitarbeiter von
Zebralog und der Kommunalpolitiker waren es nur noch ca. 20 interessierte
Bürger, die den Weg ins Bischofsheimer Bürgerhaus fanden. Für die
Organisatoren und die Steuerungsgruppe war das ein ernüchterndes
Ergebnis, auch wenn davon die Rede war, dass letztendlich die Qualität
und nicht die Quantität entscheide. Es war wohl die nicht ganz so
optimale Öffentlichkeitsarbeit und die lustlose Berichterstattung der
örtlichen Presse, der es selbst am Veranstaltungstag nur 12 Zeilen wert
war, während andere Veranstaltungen über 2 Wochen fast zweitäglich mit
den gleichen wortreichen Artikeln in der Zeitung vertreten sind. So wurde
vom TAGESANZEIGER ein freier Journalist beauftragt, über die
Veranstaltung zu berichten. Man wird am Donnerstag lesen können, wo
stattdessen der Chefradakteur war. Wie am Freitag zu erfahren war, war er
aus wichtigem Grund verhindert. Wen wundert es, dass selbst im
Maintal-Forum diese lostlose Berichterstattung und fehlende Kommentierung
ein Thema ist. Hilfreich wären im Vorfeld aber auch Plakate gewesen. Das
während der Begrüßung und Einleitung des Abends zum Besten gegebene
Argument, "das zur Auftaktveranstaltung noch fehlende Konzept habe
bei den Bürgern Neugier geweckt", traf wohl nur auf die anwesenden
Bürger der späteren Steuerungsgruppe zu. Nach dieser Information war vor
einem Jahr der Saal plötzlich zur Hälfte leer. Diese Bürger werden auch
die gestrige Veranstaltung nicht besucht haben. Dennoch entwickelte sich
das Kernthema der Bürgerversammlung zu einer äußerst gelungenen
Veranstaltung, weil Form und Inhalt absolut stimmig waren. Der eine oder
andere Diskussionsbeitrag hatte hohen Informations- und Unterhaltungswert,
wie die Organisatoren anschließend feststellten.
>>>mehr
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10.06.2013
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Seniorenzeitung
im Druck
Seit
Freitag befindet sich die neue Ausgabe der Maintaler Seniorenzeitung im
Druck. Das Redaktionsteam nahm sich wieder interessanter Themen an, die
Menschen in der zweiten Lebenshälfte gut ansprechen. Die Zeitung ist kein
Vorleseheft für schwach Demente, wie oft vermutet wird. Es ist eine
Lektüre, die aktive Senioren anspricht und wichtige Veränderungen in
ihrem Umfeld aufgreift. Das nebenstehende Bild zeigt, welche Themen in der
neuen Ausgabe enthalten sind. Ab 1. Juli 2013 sind die Hefte kostenlos
erhältlich.
Seit
einiger Zeit befasst sich die Zeitung auch mit politischen Themen,
was man vorher aus unerfindlichen Gründen mied. Aktuell wird
über den Bürgerhaushalt und die Nordmainische S-Bahn berichtet.
Aber auch Themen, wie Ehrenamt und Stadtleitbildprozess,
Stadtverkehr oder Soziales gehörten schon zum Lesestoff.
Seit
nunmehr 4 Jahren sind auch Satiren fester Bestandteil und gern
gelesene Artikel. Sie gehen in einer Weise mit Alltagsschwächen um, die
Leser anregen soll. Die Redaktion hat sich erneut verstärkt. Mit Roland
Hahn und Ursula Schick sind spezielle Themen nun in besten Händen. Auf insgesamt 10 schreibende
Personen verteilt sich somit jetzt die redaktionelle Arbeit. >>>mehr
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09.06.2013
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Neue
Bürgerbeteiligungskultur
Weite
Teile Deutschlands erleben gerade eine Welle der Solidarität. Die
Menschen rücken in der Not näher zusammen und helfen sich gegenseitig.
Es muss jedoch nicht gerade eine Naturkatastrophe über die Menschen
hereinbrechen, um den Reflex zum Handeln auszulösen. Die Frage ist, was
als Not, als absoluter Missstand und Grund zum Handeln empfunden wird.
Mich und einige andere Personen zwingt gegenwärtig ein Missstand der
besonderen Art zum Handeln: die finanzielle Situation Maintals, die
Hilflosigkeit, mit der die Politik damit umgeht, sowie die Gleichgültigkeit und allgemeine
Verdrossenheit der Mehrheit unserer Bürger gegenüber dem, was die
Maintaler Kommunalpolitik über Jahrzehnte in den Sand setzte. Das Gefühl
der relativen Ohnmacht und das Fehlen einer wirklichen Perspektive hat
sogar die örtliche Presse bis zu einem gewissen Grad erfasst. Zeigt sich
irgendwo ein kleiner Lichtblick, lesen sich die Berichterstattungen ohne
jede Hoffnung - nüchtern sachlich eben, den langjährigen Erfahrungen
folgend.
Am
Mittwoch, dem 12. Juni 2013 um 19 Uhr startet im Bischofsheimer
Bürgerhaus
die
konkrete Informationsphase zum 1. Maintaler
Bürgerhaushalt >>>mehr
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11.05.2013
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Hinters
Licht geführt
Selten
löste eine Mitteilung des Rathauses so viel Entrüstung aus, wie die
Sonderregelungen der neuen Kita-Satzung in Maintal. Monatelang berieten
die Fachabteilung, der Magistrat, die Fraktionen, der Stadtelternbeirat
und die Freien Träger über die neue Kita-Satzung, bis es endlich gelang,
zu einer Einigung zu kommen. Das Modell baut unter Anderem auf Zuschüssen
auf, deren Höhe und wem sie zugute kommen sollen noch nicht bekannt ist.
Dennoch waren alle mit dem Kompromiss zufrieden, bis die Stadtverwaltung
eine offene Gestaltungslücke fand, die prompt genutzt wurde. Man
veränderte das Paket der Hortbetreuung, indem man sie auf den ganzen Tag
ausdehnte und somit auch Zeiten berechnet werden, die gar nicht in
Anspruch genommen werden. Eine Modellrechnung ergab pro Kind Mehrkosten
von 180 € im Monat. Da es für die betroffenen Eltern nur dieses eine
Pakt gibt und dies auch noch bis zum 1. Mai 2013 gebucht werden musste,
war Widerstand vorprogrammiert. Viele Eltern buchten nicht, was
befürchten lässt, dass sinkende Betreuungszahlen zu personellen
Veränderungen führen werden. Nun beraten am Montag, dem 13.5.2013 die
Ausschüsse über die Überarbeitung der Satzung. Wie die Sache ausgeht,
ist völlig ungewiss. >>>mehr
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03.05.2013
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Das
Pfauenrad
Unser
Bürgermeister hat sein 15. Amtsjahr beendet und nahm das zum Anlass, mit
den drei Fraktionsvorsitzenden der für ihn wichtigsten
Magistratsunterstützungsfraktion, der CDU, in Erinnerungen zu schwelgen
und Maintal kurzerhand zu einer der "am besten geführten
hessischen Kommunen" zu ernennen. Angelika Feuerbach,
Walter Prokopp und der jetzige Fraktionsvorsitzende Markus
Heber waren sich wohl mit Bürgermeister Erhard Rohrbach
einig, als sie als Pressemitteilung herausgaben: "Als einer der
zentralen Punkte seiner Amtszeit darf die Übernahme der Strom-, Gas- und
Wasserversorgung durch die Maintal-Werke (MWG) gelten". Als Chef der
Stadtverwaltung fühlt er sich an der Spitze eines "zeitgemäßen
Betriebes mit einer modernen Führungs- und Arbeitsstruktur" und die
Behörde sei heute "ein moderner Dienstleistungsbetrieb." >>>mehr
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23.04.2013
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Glaubwürdigkeit
und Standhaftigkeit
Die
Gemengelage für das Revidieren einer acht Jahre alten einstimmigen
Entscheidung im Maintaler Parlament war sehr vielschichtig und für einige
Stadtverordnete offensichtlich derart überfordernd, dass bei der
Stadtverordnetenversammlung vom 22. April 2013 sage und schreibe acht
Stadtverordnete fehlten. Natürlich sind immer wieder Personen beruflich
oder krankheitsbedingt verhindert und die Abgeordnete der NPD war noch
kein einziges Mal im Parlament, doch diese hohe Zahl ist schon sehr
auffällig. Im Vorfeld war zudem bekannt, dass eine namentliche Abstimmung
beantragt würde. Ein Fehlen bei der Abstimmung erschien da
möglicherweise
praktisch, denn man musste vor aller Öffentlichkeit Farbe bekennen.
Glaubwürdigkeit und Standhaftigkeit standen also auf dem Spiel. >>>mehr
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20.04.2013
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Mieter
gering interessiert
Die
Mieter in Maintals Siedlungen könnten ein Lied von der Abhängigkeit von
ihren Vermietern singen, wenn - ja wenn sie sich zusammenfinden würden.
Kürzlich konnte mit einer spektakulären überregionalen Aktion
engagierter Mieter der Verkauf einer großen Zahl von Wohnungen der
Nassauischen Heimstätte an sogenannte Heuschrecken verhindert werden. Der
dabei entstandene Kontakt verschiedener Mieterinitiativen und
Mieterbeiräte führte nun zu einer Podiumsdiskussion in
Maintal-Bischofsheim, zu der Brunhilde Fahr exzellente Fachleute geladen
hatte. Zweck der Podiumsdiskussion war es, aufzuklären und für Maintal
eine Mieterinitiative zu gründen und Mieterbeiräte in den Siedlungen zu
initiieren. Leider blieb die Beteiligung der Bevölkerung weit hinter den
Erwartungen zurück.
>>>mehr
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15.04.2013
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Hunde-Schelte
Es
kommt selten vor, dass ein Hund im Internet das Wort erhält. Bei
FACEBOOK passierte es kürzlich und ich habe mich köstlich darüber
amüsiert. So versetzte ich mich in die Psyche eines ganz normalen Hundes
und versuchte, den Faden auf dem Weg der Satire weiter zu spinnen. Auch
der Schöpfer der unten abgebildeten Grafik muss ähnliche Gedanken gehabt
haben, wie er sie dem Hund ins Maul legte. Möglicherweise geht er mit
offnen Augen durch die Welt und auch durchs Internet. Gerade in FACEBOOK,
einer Art Standardklapse für Selbstdarsteller und -darstellerinnen,
nehmen Hundevergötterungen einen breiten Raum ein. Da wird schon mal
behauptet, dass man mit dem Hund rede, weil man so intime Dinge keinem
anderen Menschen - auch den Nächsten - nicht anvertraue. >>>mehr
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09.04.2013
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Das
Spiel mit der Angst
Nordkoreas
Diktator Kim Jong Un wird von einigen Presseorganen derzeit
mit einem pubertierenden aufsässigen Jugendlichen verglichen, dem man
eine Lektion erteilen müsse. Andere Strategen setzen auf Diplomatie und
meinen, "man müsse dem Diktator etwas anbieten", damit er nicht
sein Gesicht verliere und die Deeskalation einleiten könne. Wieder andere
Personen meinen, er müsse unbedingt in ein "Boot-Camp" und
diszipliniert werden. Europäische Kritiker fühlen sich bei dem
koreanischen Diktator immer stärker an die Zeit nach 1933 erinnert.
Aufmärsche, Stärke demonstrieren, eine offensichtlich gleichgeschaltete
Bevölkerung und ein starkes Militär - das alles wurde damals vom Ausland
mit Besorgnis registriert und es wurde auf Deeskalation gesetzt. Wie die
Sache endete, ist hinlänglich bekannt. Der weltweite Krieg wurde damals
mit dem Abwurf von zwei Atombomben beendet. Heute steht die atomare
Bedrohung am Anfang eines Konflikts und es scheint geboten, den Konflikt
mit genau dieser Waffe schnell und gründlich zu beenden, ehe er sich zur
weltweiten Katastrophe entwickelt. Kim Jong Un bittet die Atommächte
förmlich um den Tod seines Volkes, wenn er den USA einen Atomschlag
ankündigt. Eigentlich läge es jetzt an der Bevölkerung Koreas selbst,
sich des Diktators zu entledigen, um nicht weiterhin mutwillig gefährdet
zu werden. >>>mehr
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07.04.2013
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Anzeigen-Piraten
gefördert
Der
Bürgermeister und die Wirtschaftsförderung Maintals freuen sich über
das Stadtjournal Maintal, das alle 14 Tage in den Briefkästen
Maintaler Haushaltungen landet. Parallel dazu erscheint ein zweites
Maintaler Stadtjournal, das nur alle 2 Monate herausgegeben wird. Das
erstgenannte Journal genießt jedoch die größere Gunst des Rathauses,
denn es wird von dort nicht nur mit Lesestoff bestückt, sondern die
Wirtschaftsförderung rührt auch offiziell die Werbetrommel für das
Anzeigenblatt. "Mein Maintal" enthält nahezu keine
redaktionellen Beiträge und es hat es offensichtlich nur auf Werbung
und Information der Inserenten abgesehen. Einige Maintaler Vereine und
Institutionen sowie Bereiche der Stadt Maintal rüsten dagegen das Stadtjournal Maintal
mit Artikeln auf. Beide Journale haben unter dem Strich eines gemein: sie fischen im
Bereich der Druckmedien heftig Anzeigen ab, die wegen der knappen Budgets
der Werbekunden anderen (auch gemeinnützigen) Druckwerken fehlen. Das mag
einigen Zeitgenossen und besonders dem Herrn Bürgermeister "wurscht"
zu sein, sollte es aber nicht. >>>mehr
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30.03.2013
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Bürgermeister-Praktikant
gefällig?
So
langsam nimmt die Diskussion um das Amt des Ersten Stadtrats in Maintal
Fahrt auf. Die CDU, welche die beiden Ersten Stadträte vor Ralf
Sachtleber bereits vorzeitig demontierte, steht offensichtlich
voll und ganz hinter dem jetzigen parteilosen Stadtrat. Eine Mehrheit im
Parlament zeichnet sich für dessen Wiederwahl momentan jedoch noch nicht
ab. Im Gegensatz zum Bürgermeister, der von den Bürgern gewählt wird,
bestimmen die Stadtverordneten allein, ob sie einen Ersten Stadtrat wollen
und wer den Posten bekommen soll. Die Bürger können nur zuschauen, zu
einer Meinung kommen und diese den Fraktionen zur Kenntnis geben, damit
sie zumindest wissen, wie die Bürger darüber denken. Aus diesem Grund
wurde im Maintal-Forum unter http://forum.maintal.de/showthread.php?t=434
eine Diskussion eröffnet, die bereits zu einem interessanten
Gedankenaustausch führte. Erfreulicherweise benutzt der über wiegende
Teil der Diskutanten die vollen Namen. Neben den Forumsbeiträgen
existiert allerdings auch ein direkter E-Mail-Verkehr zwischen Lesern und
Forumsteilnehmern, die einige Gedankengänge vertiefen. Dabei geht es aber
mehr um Befindlichkeiten und persönlichen Betroffenheiten, die man nicht
gern öffentlich austauscht, um Amtshandlungen und Entscheidungen nicht
negativ zu beeinflussen. Man weiß ja nie, ob der Stadtrat nicht doch
wiedergewählt wird. Mut und Offenheit haben offensichtlich klare Grenzen.
>>>mehr
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26.03.2013
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Kollektive
Performance 25-29-3-45
Die
Kollektive Performance 25-3-45 des letzten Jahres wurde in diesem Jahr
fortgesetzt und erweitert. Sie umfasste eine Performance in Frankfurt am
Main, wo am 24. März 1945 der Todesmarsch der Häftlinge des KZ Katzbach
(Adlerwerke) begann und wurde am 25. März ab 6 Uhr auf der
Kennedy-Straße in Maintal-Dörnigheim mit den als stumme Zeugen an der
alten Stadtmauer aufgestellten Figuren der Künstlerin Ulrike
Streck-Plath fortgesetzt. Von 16 - 22 Uhr stand allen
Interessierten das Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim zu Gesprächen
mit Zeitzeugen zur Verfügung. Zum Abschluss des 2. Gedenktages wurde ein
Film von Andrzej Falber aus dem Jahr 2003 gezeigt, der den Warschauer
Aufstand und das KZ Katzbach zum Thema machten und in dem Überlebende des
Todesmarschs zu Wort kamen. Der Abschluss der diesjährigen Performance
findet am 29. März 2013 in Hünfeld statt, wo damals der Marsch endete.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen und stehen archaisch gestaltete Figuren, deren Zahl sich in jedem Jahr vergrößern wird. In
die Veranstaltungsreihe eingebunden war eine Lesung von Christof
Wackernagel (siehe Bericht), was
allerdings von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern kritisiert wurde,
weil sie RAF-Terroristen in eine Reihe mit den KZ-Häftlingen gestellt
sahen. Die Lesung konnte leider nicht den erhofften starken Beitrag
zum Thema "Verdrängung" und "Bewusstmachung" leisten.
Die von Pfarrer Dr. Martin Streck und seiner Gattin zusammen
mit der Evangelischen Kirchengemeine, dem Kulturbüro der Stadt Maintal
und einigen Unterstützern organisierte Gedenkveranstaltung war 2013
erneut beachtenswert, weshalb auch Medien angemessen darüber berichteten.
>>>mehr
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25.03.2013
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Wackernagels
Traum-Trilogie
Nur
ungefähr 60 Besucher waren am 24. März 2013 ins Evangelische
Gemeindezentrum Dörnigheim gekommen, um der Lesung von Christof
Wackernagel beizuwohnen, der erst vor einigen Tagen mit seinem
Kind aus Mali zurückgekommen war. Es soll nun in Deutschland aufwachsen,
wofür es für Wackernagel offensichtlich gute Gründe gibt. So war es
auch auf der Lesung zugegen. Unter den Anwesenden waren viele gefühlte
und echte Alt-68er, für die Wackernagels Lesung seiner "Traum-Trilogie"
scheinbar ein Déjà-vu-Erlebnis war. Dem überwiegenden Teil der
Besucher erschlossen sich die Botschaften des ehemaligen RAF-Mitgliedes
allerdings kaum. Wackernagel selbst wies sogar darauf hin, dass es müßig
sei, seine Traumtrilogie zu deuten, denn sie biete absolut keine
Lösungen. "Lösungen zu präsentieren, sei auch absolut
totalitär oder faschistoid", klärte Wackernagel auf. So
unternahmen kunst- und literaturbewanderte Besucher nach diesen
Äußerungen auch erst keinen Versuch, den Inhalt des 4 kg schweren Buches
(im absolut unhandlichen Format für knapp 300 €) mit erhöhter
Aufmerksamkeit wahrzunehmen. >>>mehr
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16.03.2013
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Wackernagel-Lesung
wird kontrovers diskutiert
"Ich
bin kein Ex-Terrorist. Das habe ich nie gesagt. Ich habe die Mittel
gewechselt, das ist alles." Diese Aussage entlockte
Journalistin Sabine Vogel dem ehemaligen RAF-Mitglied Christof
Wackernagel anlässlich eines Interviews Anfang Oktober 2011 in
Berlin, nachdem er seine 4,2 kg schwere Traumtrilogie "es"
vorgestellt hatte. Es stellt sich die Frage, ob der eloquente Autor solche
Statements in Interviews und Talk-Shows nur von sich gibt, um seinen
Lesestoff und damit sich selbst im Gespräch zu halten, oder ob die
spezifischen Lektüren seiner Haftzeit und der Zeit in Mali in der
Vermischung mit eigenen Philosophien zu wirklich nachdenkenswerten
Erkenntnissen führten, die der Gesellschaft etwas bringen. Nun können
Maintaler Bürgerinnen und Bürger den Schauspieler und Autor am Sonntag,
den 24. März 2013 um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum in
Dörnigheim erleben, wenn er aus genau diesem 603 Seiten starken Buch
liest. Zumindest müssen sich die Besucher auf einen Mensch einstellen,
der sehr direkt und offensiv auftritt und überzeugen will, wobei er
durchaus diejenigen ausspart, die nicht seinen intellektuellen
Vorstellungen entsprechen. Ihn zu begreifen bedarf offensichtlich mehr als
nur normaler Empfindungen. Das weckt im Vorfeld durchaus Neugier. >>>
mehr
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14.03.2013
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Chance
verpasst
Wir
kennen es aus unzähligen Situationen im Beruf, im Verein, im familiären
Bereich und in der Politik, dass wir uns an Missstände gewöhnen und mit
der Zeit jeglichen Widerstand dagegen aufgeben. "Es ist
hoffnungslos" oder "es geht mir inzwischen am A...
vorbei" sind gängige Reaktionen auf Enttäuschung und
Verdrossenheit. Die Maintaler Kommunalpolitik hat es mit jahrelangem
Lavieren erreicht, dass viele engagierte Bürger die Orientierung
verloren. Sie unterscheiden deshalb nicht mehr zwischen den einzelnen
Parteien. Sie haben sie längst in einen Sack gesteckt und in die Ecke
gestellt. Jetzt kommt wie aus dem Nichts eine Chance zur Wiederherstellung
verlorengegangenen Vertrauens und Maintals Fraktionen verpassen die
Chance, einen öffentlichkeitswirksamen Schritt auf die Bürger zuzugehen.
Die Rede ist vom uneingeschränkten JA zum Bürgerhaushalt, das sie auf
der letzten Stadtverordnetenversammlung hätten zelebrieren können. Ohne
ein Wort verschwand der TOP jedoch in der Blockabstimmung und wurde
leidenschaftslos abgehakt. Dabei wäre es interessant gewesen, zu hören,
welche Chancen die Politiker einer aufgefrischten
Bürgerbeteiligungskultur einräumen. >>>mehr
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Haushalt beschäftigt...!
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09.03.2013
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Yuppie-Sport
"Seniorenverunglimpfung"
Es
ist nun mal der Lauf der Dinge, dass Menschen auf dem Weg vom Kind zum
Greis recht verschiedene Lebensphasen und Entwicklungsstufen durchlaufen.
Ein großer Teil kommt jedoch innerhalb der Gruppe der jeweiligen Lebensphase nie
richtig an und wehrt sich innerlich, altersgerechtes Leben und Denken
anzunehmen. Die gefühlte Jugend reicht rollierend oft bis dicht an das
Rentenalter heran, was sich in Kleidung, Haartracht, Lebensdynamik,
anderen Dingen und eben auch einer unausgegorenen Denkweise
ausdrückt. Irgendwann naht dann das Ende des Erwerbslebens und diese
Lebensdynamiker und -dynamikerinnen müssen sich auf neue Gegebenheiten
einstellen. Mit dem Renteneintritt kommt man stets als Jüngster in der
Gruppe der "Grauköpfe" an und registriert deren Lebensformen
mit einem Lächeln. Man begreift oft nicht, dass man vielfach schon bald
eine ganz andere Sicht der Dinge bekommt und dann auch danach lebt. Auch
ich machte diese Entwicklungsschritte durch. Nach
10 Jahren Ruhestand und neuer Ausrichtung beteilige ich mich jetzt noch stärker
an gesellschaftlichen Prozessen, pflege weiterhin zeitgemäße Kommunikationsmittel
und beteilige mich auch an Diskussionen in Foren. Was ich da auf einmal an
meine Adresse gerichtet zu lesen bekomme, ist deutlich und befremdet mich. >>>mehr
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23.02.2013
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Buchempfehlung
für Pflegende
Nun
sind die beiden Bücher erhältlich, deren Inhalte bereits seit einigen
Jahren auf dieser Homepage zu lesen sind. In all den Jahren wuchs dieser
Inhalt, weil er zeitnah und authentisch niedergeschrieben wurde. Im Januar
2013 konnte der Inhalt des Buches "Zuerst komme ICH!"
abgeschlossen werden, der eine mehrjährige Pflegezeit begleitete. Beide
Bücher bilden eine Erlebniseinheit, welche mit dem Eintritt in meinen (Un-)Ruhestand
begannen und die knapp zehn Jahre umfasste. Der Entschluss zum Druck fiel,
nachdem mich bereits viele Internet-Leser kontaktierten und sich sehr
positiv äußerten, weil ihnen die eindringlichen Schilderungen halfen,
die eigene bedrückende Pflegesituation besser zu verarbeiten. Es gibt
zwar viele Fachbücher, die sich mit Pflege befassen, doch wird sehr
selten von pflegenden Angehörigen ein Einblick in die eigene
Pflegesituation ermöglicht, um daraus wichtige Schlüsse zu ziehen. Mit
den beiden Büchern wird jedoch genau dieser Weg beschritten. Sicherlich
werden einige Personen meine Offenheit als Tabubruch missbilligen. Wenn
das Martyrium meiner Frau und mir einen Sinn haben soll, dann den, dass
wir ermöglichen, dass sich möglichst viele Menschen auf zukünftige
Pflegesituationen besser einstellen können. In meinem Artikel "Herz
oder Kopf?" behandelte ich die Thematik bereits recht
ausführlich. >>>mehr
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22.02.2013
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Vom
"Löcher bohren"
Wenn
vom "Löcher bohren" die Rede ist, dann gilt es
meist, große Aufgaben zu lösen. Man sollte dann genau darauf achten, wie
und was gebohrt wird und welche Funktion die gebohrten Löcher haben
sollen. In der Maintaler Kommunalpolitik wird momentan ebenfalls stark
gebohrt - vielleicht sogar danebengebohrt - , weshalb wir kontrollieren
sollten, welche neuen Löcher dabei entstehen. Viele kleine Löcher,
einige größere Löcher oder nur ein ganz großes Loch - alle Löcher
haben eines gemeinsam: sie verändern Teile eines ehemals sinnvollen
Ganzen oder ermöglichen neue Funktionen. Ob diese gebraucht werden,
danach wird der Bürger nicht gefragt. Die Rede ist von kommunalen
Errungenschaften oder auch Missständen der Vergangenheit, die verändert
werden sollen. Maintal befindet sich finanziell und strukturell in einer
Situation, in der Veränderungen zwingend notwendig sind. Angesichts der
Vorgehensweise der Kommunalpolitik fragen sich immer mehr Bürger, ob bei den Parteien die
Politik wirklich noch in guten Händen ist. In anderen
Kommunen bilden sich deshalb seit Jahren Wählergruppierungen, die
ausschließlich Sachpolitik umsetzen und reinen parteipolitischen
Absichten entgegentreten. Eine effektivere Bürgerbeteiligungskultur ist
vonnöten!. >>>mehr
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16.02.2013
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Strauchelt
Maintals Kommunalpolitik?
In
Maintal entsteht gerade eine neue Bürgerbeteiligungskultur, aber nur
wenige Bürger haben es inzwischen registriert. Sie kommt in einem neuen
Mantel mit der Aufschrift "Bürgerhaushalt" daher und eröffnet
den Bürgern bisher nie da gewesene Chancen. Noch ist die Aufklärungs-
und Informationskampagne recht frisch und in der Presse sowie der
Seniorenzeitung wurde nur in kleinem Umfang darüber berichtet. Doch
Anfang März, wenn die Stadtverordneten über das Konzept entschieden
haben und den Prozess offiziell starten, werden Maintals Bürger auf
vielfältige Weise in den Maintaler Bürgerhaushalt eingebunden werden. In
dieser Woche hat die Steuerungsgruppe die letzten Festlegungen getroffen,
die in das Konzept münden, über das die Magistratsmitglieder am 26.
Februar 2013 und die Fraktionen am 1. März 2013 informiert werden. Am 6.
März tagt der Haupt- und Finanzausschuss. Hier werden die letzten
Modifikationen vorgenommen und es wird darüber entschieden, mit welchem
Votum der Ausschuss am 11. März 2013 in die Stadtverordnetenversammlung
geht. Am 6. März werden die Bürger erfahren, wie die einzelnen
Fraktionen und mit ihnen die jeweils dahinter stehenden Parteien wirklich
über den Bürgerhaushalt denken. Wir werden erfahren, ob
Bürgerinteressen vor Parteiinteressen rangieren, ob der Hund mit dem
Schwanz oder der Schwanz mit dem Hund wedelt. >>>mehr
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09.02.2013
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Kreppelzeitung
2013 im Umlauf
Seit
10 Uhr verkaufen die Hochstädter Humoristen jeden Fastnachtssamstag ihre
traditionelle Kreppelzeitung, die heuer im 111. Jahr erscheint. Lautstark
ziehen sie durch Hochstadt und am Nachmittag während des Fastnachtszugs
in Maintal-Dörnigheim durch die Straßen, um ihre rund 1700 Exemplare
unter die Leute zu bringen. Obwohl Humoristen nicht mit gewöhnlichen
Karnevalisten verwechselt werden sollten, haben sie die 111 als
Jubiläumsanlass genommen, um eine besonders gut gelungene Zeitung zu
kreieren. Auf 32 Seiten hielten sie wieder fest, was in und um Hochstadt
herum geschah und glossierten es auf ihre unverwechselbare Art. Der
einfallsreiche Umgang mit der Sprache ist den "Kreppelrichter",
wie sich die Redaktions- mitglieder des "Kreppelgerichts"
nennen, ein besonderes Anliegen. Teils hochpolitisch, teils sehr volksnah
nehmen sie alles auf die Schippe, was ihnen vor die Feder kommt. Mit
gelungenen Collagen setzen sie die Ereignisse ins rechte Bild, so dass
auch kritische Zweifler genarrt werden. Auch wenn die Inhalte den direkt
Betroffenen manchmal nicht recht zusagen wollen, so fühlte sich in all
den Jahren bisher niemand verunglimpft oder zu Unrecht vorgeführt. Es
handelt sich eben um Humor und nicht um verletzende oder überzogene
Satire. >>>mehr
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30.01.2013
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Alte
lüsterne Säcke
Momentan
geht ein Aufschrei durch die Presse, weil ein Magazin den
Spitzenkandidaten der FDP Rainer Brüderle öffentlich
diskreditierte, weil er eine ganz spezielle Angewohnheit hat. Er fühlt
sich angeblich in Anwesenheit attraktiver Frauen versucht, anstelle ihrer
Profession deren Weiblichkeit zu thematisieren. Eine junge Journalistin
des Magazins Stern brauchte zwar ein ganzes Jahr, um sich
darüber aufzuregen, ehe Sie dem Politiker verbal ans Schienbein trat,
dafür umso heftiger. Nachdem dann von einer anderen jungen Dame das Thema
über moderne Medien hochgezogen wurde, schwappte eine Welle der
Entrüstung über die Republik und allerorten liefen altbekannte
Feministinnen zu großer Form auf. Die Rede war von "alten
lüsternen Säcken", "verbalen Entgleisungen"
und "notorischen Grabschern". Irgendwie stellte sich bei
mir Betroffenheit ein, nachdem sich die ersten 60.000 Frauen über ihre
Erfahrungen geäußert hatten, und ich fragte mich, ob ich nicht auch zu
den "alten lüsternen Säcken" gehöre. Erwische ich mich doch
auch immer wieder dabei, dass ich Frauen wegen ihrer Erscheinung bewundere,
dabei meinen Gesichtsausdruck verändere und dass mir ein Kompliment
entfährt. Vielleicht gleitet mein Blick sogar über Körperformen, die
das Objekt meiner Bewunderung absichtlich besonders betont.
In meinem Alter ist es eigentlich der gleiche Blick, mit dem ich auch eine
Gazelle, ein kaltes Buffet oder eine großartige Landschaft bewundere.
Letztgenannte Objekte haben allerdings keine femininen Empfindungen,
weshalb mein Verhalten folgenlos bleibt. >>>mehr
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21.01.2013
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Leihstimmen-Desaster
Die
Niedersachsenwahl wurde in mehrfacher Hinsicht zum Desaster für CDU, FDP
und ihre taktisch motivierte Wählerschaft. Das Wahlergebnis schlug bei
den beiden Parteien bereits voll durch und klärte das
Unterstützungsverhältnis zwischen der bei dieser Wahl als Wirtstier
fungierenden CDU zur dauerhaft am Tropf hängenden FDP.
Zweitstimmenkampagnen und taktische Wahlempfehlungen gehören zwar zu den
üblichen Vorgehensweisen, derart heftig gingen sie aber noch nie in die
Hose. Natürlich stand den beiden Parteien das Wasser bis zum Hals und die
CDU wusste, dass sie es niemals ohne die FDP schaffen würde. So ging die
Botschaft an die Wählerklientel, der bei unter 3% herumdümpelnden FDP
über die 5%-Hürde zu helfen. Die CDU konnte nicht ahnen, dass ihre
Wähler es derart übertreiben und der CDU hohe Verluste bescheren
würden. Die Leihstimmen landeten jedoch im Grund genommen im Mülleimer.
Es muss der CDU wie eine schallende Ohrfeige vorkommen, dass hohe
FDP-Granden von einer Trendwende der Talfahrt sprachen und den großen
Stimmenzuwachs ihrer brillanten politischen Arbeit zuschrieben. Die im
Übermut von der FDP-Spitze vor Kameras herausgeplapperten gedanklichen
Fehlleistungen waren wenige Stunden nach der Bekanntgabe des vorläufigen
Wahlergebnisses bereits Makulatur und die Debatte um personelle
Konsequenzen begann. Mit geschenkten Stimmen kann man nun mal keinen Staat
machen und wegen des Vertrauens- und Kompetenzverlustes am Tropf der CDU
zu hängen, ist blamabel. Dabei ginge es der FDP wesentlich besser, wenn
sie sich inhaltlich wieder zurückentwickeln und nicht als Sammelbecken
für Neoliberale neuester Prägung fungieren würde. Das größte Problem
der Freien Demokraten ist ihre personelle Besetzung. Wie sie auch immer
die Spitzenpositionen vertauschen, es sind die immer gleichen Reizfiguren
für (inzwischen) andersdenkende Wähler. Die Stimmenspritze der
CDU-Wähler und der verbale Umgang mit dem Ergebnis dürften der bisherige
Höhepunkt des Niedergangs der FDP sein, der nur noch bei der
Bundestagswahl zu toppen ist. >>>mehr
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20.01.2013
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Maintaler
Spielwiese
Setzten
Maintals große Volksparteien bei der Verjüngung auf die falschen Pferde?
Vor fünf Jahren begann bei SPD und CDU in Maintal zumindest an der Spitze
mit Sebastian Maier (SPD) und Markus Heber
(CDU) eine merkliche Verjüngung und auch in den Reihen der Fraktionen
tauchten jüngere Gesichter auf. Nun ließ sich Sebastian Maier
zum Landtags- kandidat für den Wahlkreis 41 nominieren und Markus
Heber profiliert sich im Bundestags- wahlkampf im "Team
Leikert" zugunsten der Kandidatin Katja Leikert,
nachdem er bereits im "Team Tauber" den Steigbügelhalter mimte.
Die damit verbundene Absicht dürfte klar sein. Anstatt in führender
heimischer Funktion die Kraft und das Augenmerk auf die Probleme Maintals
zu richten, wird ein großer Teil der Energie in die politische Karriere
investiert. Auch den jungen Nachwuchspolitikern ist bewusst, dass eine
politische Karriere die beste Altersversicherung darstellt, wenn man in
Land oder Bund aktiv wird. >>>mehr
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11.01.2013
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Neue
Form der Bürgerbeteiligung
Das
Projekt rund um das Bürgerengagement mit dem Namen "Maintal
Aktiv" nimmt klare Konturen an. Ein wesentlicher Baustein
- der Bürgerhaushalt - fehlt noch.
Dann sind die Themen Modellregion Integration, Soziale Stadt,
SeniorenOffice, Freiwilligenagentur, Stadtleitbildprozess
und der Bürgerhaushalt eine
schlagkräftige Einheit. Konstrukteur dieser Konstellation ist der Erste
Stadtrat Ralf Sachtleber, der nun natürlich auch erleben
möchte, ob dieses Konstrukt den Erfolg, den er und bereits viele
engagierte Maintaler Bürger anstreben, letztendlich hat. Es ist zu
hoffen, dass er unserer Stadt erhalten bleibt. Der Rahmen für den Erfolg
ist geschaffen. Die "Spielregeln" des Bürgerhaushalts dürften
bis Ende Februar 2013 stehen. Jetzt heißt es, möglichst viele Bürger
für die Sache zu begeistern und auf die Reise mitzunehmen. Jedes der oben
genannten Themen deckt jeweils eine wichtige Facette der Entwicklung zu
einer lebendigen Stadt mit engagierten Bürgern ab. Es ist deshalb
wichtig, dass alle Elemente miteinander verzahnt werden, damit sich die
Wünsche und Bedürfnisse der Bürger auch zu einem hohen Prozentsatz
erfüllen. Kritiker der bisherigen Bürgerbeteiligungsprozesse
bemängelten stets, dass viele der mühsam erarbeiteten Ideen nicht oder
nur unvollständig umgesetzt wurden. Es wäre zu einfach, deshalb von
Schnapsideen zu reden oder klamme Kassen als Grund zu nennen. Es fehlte
schlicht und einfach an der erforderlichen Systematik und man betrieb eine
inkonsequente Organisation. >>>mehr
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05.01.2013
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Jahreswechsel
mit Fragezeichen
Nun
sind wir bereits im Jahr 2013 angekommen und die Spannung steigt, was
dieses Jahr wohl bringen wird. Der Einzelne hat es in der Hand, was er
daraus macht. Einen gehörigen Strich kann das Leben eigentlich nur auf
dem Gebiet der Gesundheit machen, das wir nur sehr begrenzt beeinflussen
können. Beruflich gibt es natürlich auch Unwägbarkeiten, aber alle
anderen Einflüsse bestimmen wir selbst oder können ihnen zumindest
rechtzeitig aus dem Weg gehen. Wir sollten uns verstärkt auf das
Gestalten oder das Mitgestalten des einen oder anderen Lebensraums
konzentrieren. Das gibt uns das Gefühl, mitten im Leben zu stehen. Einen
ersten Schwung holten sich die meisten Aktiven dieser Stadt stets beim Neujahrsempfang
der Stadt Maintal. Daraus wird in diesem Jahr aber nichts, auch
wenn ein neuer Stadtverordnetenvorsteher und Erster Bürger Maintals im
Amt ist und neuen Schwung in die verloren gegangene
Traditionsveranstaltung bringen könnte. Schade! Irgendwie ist es
symptomatisch für den derzeitigen Zustand der Maintaler Kommunalpolitik.
Die Fraktionen stehen vor einem riesigen Berg von Problemen, alle reden
nur über den Zustand und wie man es machen oder ganz anders anpacken
müsste, aber keiner nimmt ernsthaft eine Schaufel in die Hand. Vielleicht
geschieht ja ein Wunder oder die Bürger legen selbst Hand an. Ist das die
wahre Absicht der Bürgerbeteiligung, wenn man derzeit von "Maintal
aktiv" spricht? >>>mehr
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25.12.2012
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"Nicht
kleckern... - klotzen!"
Einige
Parteien haben angeblich erkannt, dass Maintal auf allen Ebenen immer noch
nicht zusammenwuchs und das ausgeprägte Stadtteildenken nun ernsthaft
bekämpft werden muss. Ein erster Schritt soll nach Ansicht der Maintaler
SPD und der ihr nun nahestehenden FDP eine neue Mitte für Maintal werden.
Kernstück soll ein neues Rathaus nebst Kulturhaus zur Umsetzung
aller Zentralisierungsgedanken sein. Zentrale Sportstätten werden in Erwägung gezogen,
wie sie immer zur fixen
Idee des derzeitigen Bürgermeisters gehörten und bisher vehement bekämpft
wurden. Dafür will man sich mittelfristig vom derzeitigen Rathaus, den Bürgerhäusern
und den dezentralen Sportanlagen trennen. Die Ideen sollen
nach dem Motto "Nicht
kleckern... - klotzen!" umgesetzt werden. Bereits
ab dem Haushalt 2013 könnten so die für die Erhaltung der alten Anlagen
vorgesehenen Mittel eingespart und nur unabwendbare
Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die FDP und die SPD sehen
darin große Potenziale, wie im TAGESANZEIGER am
24.12.2012 zu lesen war. Wenn diese Visionen Realität werden sollten, ist das
endgültige Zusammenwachsen der Maintaler Stadtteile nicht mehr
aufzuhalten. Das Wichtigste wird sich dann gnadenlos in Maintals neuer Mitte
abspielen. Was allerdings noch fehlt, ist der Glaube daran,
dass das auch funktioniert. Da hilft aber ein einfaches Mittel, das in der
Vergangenheit in Maintal immer funktionierte: Man macht es einfach, dann ist es
Fakt! >>>mehr
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19.12.2012
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Herr
über Leben und Tod
Schusswaffen
üben seit ihrem Bestehen auf viele Menschen eine große Faszination aus. Technisch Interessierte
sind begeistert von
Waffendetails, Funktionen und die ermöglichte Präzision beim Schuss. Sportlich orientierte Menschen
interessiert nur der Vergleich der Schießergebnisse. Beim Biathlon zum Beispiel stehen die
Schießergebnisse zusätzlich unter dem Einfluss besonderer körperlicher Belastungen.
Das macht diesen Sport besonders interessant. Befasst man sich mit der Thematik
jedoch etwas stärker, so kommt man auf den Kern der Sache und man
erkennt, dass die Faszination eigentlich etwas mit dem Ausgleich von Schwächen
zu tun hat. Schusswaffen gleichen Distanzen und Kräfteverhältnisse aus,
sie schaffen eine Art Ebenbürtigkeit. Sie versetzen so manchen David in
die Lage, Goliath zu besiegen. Das klappt aber nur bei dem, der seine
Waffe perfekt beherrscht. Im Krieg glichen Maschinenwaffen infolge
ihrer enormen Feuerkraft so manche Treffunsicherheit aus. Hier
ging es allerdings ausschließlich ums Töten, dem ureigensten Grund des Schießens. Ob
zur Jagd, die den Menschen ernährt, beim gefahrenabwehrenden finalen Schuss
der Polizei oder beim legalisierten Massentöten im Krieg - stets ist es der Mensch, der die Waffen
bedient und sich dabei ohne es zu merken mental verändert.
Es kommt darauf nur an, welche Situation geschaffen wird und sein Unrechtsbewusstsein ist nahezu ausgeschaltet.
>>>mehr
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14.12.2012
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Taktische
Wendigkeit
Als
regelmäßiger Besucher der Stadtverordnetenversammlung ist man auf alles
gefasst und man wird dennoch immer wieder überrascht. Zur letzten
Parlamentssitzung wollte ich meinen Augen und Ohren nicht trauen, als sich
der an die Spitze der zweiköpfigen Maintaler FDP- Fraktion manövrierte Thomas
Schäfer gleich mehrmals als Sprecher einer neuen Mehrheit
profilierte. Man hatte den Eindruck, hier wedelte der Schwanz mit dem
Hund. Nun werden sich einige Leser fragen, wie denn die CDU als bisherige
Lieblingskooperationsbasis der FDP plötzlich zu einer Mehrheit kommt.
Gewöhnen Sie sich derweil schon mal daran, dass die FDP zukünftig öfter
mit ihren zwei Stimmen SPD, WAM und GAM zu einer Mehrheit verhilft, wenn,
ja wenn man Herrn Schäfer die Aufgabe des Mehrheiten-Herolds überlässt.
Wie will er auch Politik mitgestalten, wenn er im falschen Boot
sitzt. Die
Grünen machten allerdings ebenfalls den Eindruck, als gefiele auch ihnen die neue Mehrheit. Die CDU-Fraktion marschierte
dagegen geschlossen und allein in den parlamentarischen Sonnenuntergang des Jahres
2012. >>>mehr
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09.12.2012
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Maintaler
Verschlimmbesserungen
Vier
Wochen lang habe ich zum Trauerspiel geschwiegen, das hier in Maintal
abläuft, weil es meinem letzten Artikel auf dieser Seite die Krone
aufsetzte. Reichlich dreist kommen der Magistrat und ein Teil der
Maintaler Politiker daher und faseln etwas von neuen Großprojekten,
obwohl sich
Maintal diese gar nicht leisten kann. Parallel dazu initiieren sie jedoch das Projekt
"Bürgerhaushalt", weil sie angeblich die Bürger beim Sparen
einbinden wollen. Die Wirkung der beiden Vorhaben, die in der
Stadtverordnetenversammlung am 10.12.2012 sogar ernsthaft zur Sprache
kommen und die Verabschiedung des Haushalts 2013 zu Fall bringen, steigern
unnötig die Politikverdrossenheit der Bürger. Das hätten die
Verantwortlichen bedenken sollen. Die schmücken sich jedoch gern mit Visionen,
sind
aber offensichtlich noch nicht einmal fähig, die vorhandenen
Probleme vernünftig zu lösen. Mit solchen "Visionen"
gewinnt man beim Bürger kein Vertrauen zurück! Bei
den Bürgern sind gerade eine Reihe von Erkenntnissen gereift, die so manchen
Optimisten zur ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Lösung der finanziellen
Probleme Maintals bewegen. Noch sind die Spielregeln des Projekts
"Bürgerhaushalt" nicht erarbeitet und die Initialzündung für
eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Bürgern, Magistrat, Politik und
Verwaltung steht noch aus. Da kommen falsche Signale der CDU und der SPD zum falschen Zeitpunkt.
Das könnte so manchen bereitwilligen Bürger wieder von seinem Vorhaben
abbringen. >>>mehr
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12.11.2012
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Gelungener
Start
Am
9. November 2012 begann ein neues Kapitel der Bürgerbeteiligung in
Maintal. Im Gegensatz zu vielen Aktionen der Vergangenheit und zur
Auftaktveranstaltung zum Bürgerhaushalt, zu der die Senioren sehr stark
vertreten waren, scheinen sich jetzt auch wertvolle jüngere Kräfte zu
engagieren. Als erstmals die zukünftige Steuerungsgruppe des geplanten
Bürgerhaushalts tagte, wurde eine neue zarte Pflanze der
Bürgerbeteiligung gepflanzt, die es nun gut zu pflegen gilt. 15 Vertreter
aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung trugen Grundsätzliches, Ziele,
Wünsche, Bedenken und Befürchtungen zusammen, um sie später individuell
zu gewichten. Dabei bediente man sich altbekannter Methoden, die zwar
effizient sind, jedoch auch eine starke Filterwirkung und
Interpretationsbandbreite ermöglichen. Es liegt nun am Moderator Dr.
Oliver Merker von der Zebralog GmbH, wie die
Arbeitsergebnisse aufbereitet und in eine Handlungsempfehlung umgewandelt
werden. Die Steuerungsgruppe hat jedoch das letzte Wort darüber. >>>mehr
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03.11.2012
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Die
Macht der Kunst
Im
Historischen Rathaus von Maintal-Hochstadt wurden die Besucher der
Vernissage der Maintaler Künstlerin Ulrike Streck-Plath mit
einer Fotoserie und Exponaten konfrontiert, die viele Menschen
beeindrucken und bewegen werden. Beides dient dazu, einen bedeutenden Moment
des Jahres 2012 erstmals oder für die damaligen Teilnehmer noch einmal
erlebbar zu machen. Der
Moment, von dem die Rede ist, war eine Gedenkveranstaltung der ganz
anderen Art, als man sie normalerweise gewohnt ist. Es war nicht die
Stunde der großen Reden, der Transparente mit markigen Worten oder gar
der Fahnen, damit jeder sehen soll, wer da welches Ereignisses gedenkt, es
war eine rein künstlerische Performance zum Anfassen, es waren die
stillen Momente, in denen die meisten Menschen das Inszenierte begriffen,
es war die individuelle Interaktion, die das Ereignis ausmachte. >>>mehr
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28.10.2012
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In
leeren Taschen kramen
Es
ist kein Geheimnis, dass viele betagte und berufserfahrene Menschen dem
Berufsstand der Consulter sehr kritisch gegenüber stehen. Dies umso mehr,
wenn sie auf themenspeziali- sierte Beratungsmonopolisten treffen. Genau
eine solche Kategorie lässt man jetzt in Maintal auf die an einem
Bürgerhaushalt interessierten Personen und Interessengruppenvertreter
los. Am 9.11.2012 findet der erste Workshop der 15-köpfigen
Steuerungsgruppe mit Vertretern aus der Bürgerschaft, der Politik und der
Verwaltung statt. Dr. Oliver Märker von der Zebralog GmbH,
der zahlreiche Projekte in der gesamten Bundesrepublik betreut, wird sich
dazu
einem Personenkreis "mit hohem Altersdurchschnitt"
gegenüber sehen, wie zu erfahren war, weshalb man nun versucht, mit der
Erweiterung der Steuerungsgruppe rechtzeitig noch den Altersdurchschnitt zu senken.
Das ist sinnvoll, denn die Auswirkungen betreffen ja auch
die jüngere Generation und man kann mit ihnen offensichtlich viel besser
im Consulterkauderwelsch kommunizieren als mit älteren Personen. Das
lehren tagtäglich Abläufe in Großbetrieben. Auch dort analysieren
Consulter die Situationen und trimmen diese in ihren Auswertungen auf
Lösungen, die bereits in ihren Schubladen liegen. Damit gelangen die
Kunden eigentlich nur an modifizierte Kopien von bereits mehrfach
"verkauften" Lösungen. Die Erfahrung älterer Teammitglieder
erschwert natürlich die Consultertätigkeit. In über 240 Städten und
Gemeinden ist der Bürgerhaushalt bereits gescheitert.
>>>mehr
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25.10.2012
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Bewegende
Retrospektive
Wir
leben in Zeiten der Events und sind es gewohnt, dass spektakuläre
Veranstaltungen mit großem Aufwand angekündigt werden. Mit einer
reißerischen Werbung erreicht man dann auch eine große Zahl
interessierter Menschen, die sich den Event nicht entgehen lassen wollen.
Bemüht man einem ernsteren Anlass entsprechend die leiseren Töne, so
erscheint nur eine kleine spezifische Gruppe. So war es auch bei der
Kollektiven Performance 25-3-45 am 25. März 2012 aus Anlass des Gedenkens an
den Todesmarsch von über 300 Insassen des Konzentrationslagers
"Katzbach" der ADLERWERKE in Frankfurt nach Hünfeld, um von
dort per Bahn ins KZ Buchenwald transportiert zu werden. Auf Dörnigheimer
Gemarkung verloren dabei 11 der Gepeinigten gewaltsam ihr Leben, weil sie
entkräftet waren und das Marschtempo nicht halten konnten. Was sich
damals morgens zwischen 6 und 7 Uhr entlang der Hauptstraße abspielte,
war Gegenstand eines künstlerischen Events, der zu einer der bewegendsten
Ereignisse Maintals wurde, die ca. 150 Maintaler Bürgerinnen und Bürger
aller gesellschaftlichen Schichten je erlebten. Eine Ausstellung im Historischen Rathaus von Hochstadt vom 2. bis zum 25. November 2012 bietet
all denen, die diese Performance nicht erleben konnten, die Möglichkeit,
dies nachzuholen. Die Ausstellung ist an jedem Dienstag, Samstag und
Sonntag jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. >>>mehr
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23.10.2012
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Schluss
- Punkt!
Schöner
könnte wohl kein Abschied von einem geliebten Metier sein, als mit einem
abschließenden Erfolg, wenn man ihn als vollen Erfolg empfindet. 2003 aus
der Taufe gehoben entwickelte sich das Baby "Lokales Kabarett" prächtig und nahm
die heutige Gestalt an. Seit einigen Wochen steht jedoch fest, dass ich
mich aus dem MIKROKOSMOS- Ensemble zurückziehen werde. Die
Aufführungen vom 26. und 27. Oktober 2012 werden die letzten Termine
sein, danach schließt sich für mich nach langjähriger Aufbauarbeit ein
anregender und gelegentlich auch aufregender Erlebenskreis . Die
Zukunft gehört eindeutig der Jugend, die inzwischen im Programm die
richtungsweisenden Akzente setzt. Die ersten beiden Aufführungen des
diesjährigen Lokalen Kabarett MIKROKOSMOS erfüllten voll die
Erwartungen des heimischen Publikums, das mehrheitlich angenehm
unterhalten werden will. Damit unterscheidet es sich jedoch von einem
klassischen Kabarettpublikum, das vornehmlich die provokante Satire liebt
und auch Tabubrüche richtig einzuordnen versteht. Dass bei einigen
Besuchern bereits mit softer Satire Grenzen erreicht werden, zeigte in
diesem Jahr ein Sketch, bei dem die kontroversen Standpunkte des
Generationenkonflikts so eindringlich zelebriert wurden, dass Realität
und Fiktion verschwammen und sich Proteste im Publikum regten. Nicht
auszudenken, wenn die tödliche Polizeiaktion des letzten Jahres in
Bischofsheim oder gar satirisch
aufbereitet die Verwendung von progressiven Liebesspielzeugen dargeboten worden wären. >>>mehr
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15.10.2012
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"E
stark' Stück"
Am
Samstag, dem 20. Oktober 2012 startet das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS
in seine achte Spielzeit. Sie umfasst wieder vier Aufführungstermine, auf
die sich das Stammpublikum bereits freut. Es werden auch wieder neue
Kabarettfreunde erwartet, wie der Kartenverkauf zeigte, denn es spricht
sich herum, was dort geboten wird. Im späten Frühjahr begannen die
Mikrokosmonauten mit den Vorbereitungen, die ab September in das
endgültige Roll Out mündeten. Das zweistündige Programm unter dem Motto
"E stark' Stück" umfasst 38 Programmpunkte, die in
nahtloser Folge ineinander über gehen und sogar kleinste Umbaupausen
überbrücken. Nach acht Jahren des Bestehens werden dann bereits über
300 Sketche geschrieben und umgesetzt worden sein. Viele davon sind noch
heute in guter Erinnerung, weil dabei mit großem Fingerspitzengefühl
Themen wie Pietät, eine Blinddarmoperation, Vorgänge in der
Odenwaldschule, der Hochstädter Pfarrerstreit, Rechtsextremismus oder
Telefonsex umgesetzt wurden. Auch die politischen Inhalte brachten die
Mikrokosmonauten stets auf den Punkt, ohne die Betroffenen aus
Effekthascherei zu verletzen. Die Mischung aus karikiertem
örtlichen Zeitgeschehen, Sozialkritik, Kommunalpolitik und
humorvoll aufbereitetem spießbürgerlichem Verhalten ist es, in der sich
viele Besucher wiederfinden. Dabei ist nie der erhobene Zeigefinger zu
sehen, es wird nicht moralisiert und belehrt. Jeder kann seine spezielle
Wahrheit mit nach Hause nehmen und insgeheim Besserung geloben. Dass dies
nicht all zu viel bewirkt, zeigen die Sketche der Folgejahre, denn die
Mikrokosmonauten gehen alljährlich mit offenen Augen und Ohren auf
Themensuche. >>>mehr
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12.10.2012
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Kaiser
von Wachenbuchen hält Hof
Die
Maintaler Bürgerversammlung vom 11. Oktober 2012 wird den
Besuchern sicher noch lang in Erinnerung bleiben, denn in Wachenbuchen
hielt der Wachenbuchener Karl-Heinz Kaiser als
Stadtverordnetenvorsteher Hof. Der Versammlungsraum der Ev.
Kirchengemeinde war gut gefüllt und die Besucher voller Erwartungen.
Vorrangig ging es um die Verlängerung des Vertrages für den
Mobilfunkmast auf dem Friedhofserweiterungsgelände. Aber auch Themen wie
die ärztliche Versorgung, Bücherei, Stadtladen und diverse Mängel kamen
zur Sprache. Zum Spektakel artete die Versammlung aus, als der
Wachenbuchener Stadtverordnete Wilfried Ohl (CDU) verbal
gewaltig aus der Rolle fiel und vom Stadtver- ordnetenvorsteher zur
Mäßigung aufgefordert wurde. Bürgermeister Erhard Rohrbach
ermahnte Wilfried Ohl zusätzlich, Namensnennungen von
städtischen Bediensteten zu unterlassen und Kritik an ihn und den
Stadtrat zu richten. Sein Nimbus als vermeintlicher Wachenbuchener
Platzhirsch war danach deutlich angekratzt, was wohl den streitbaren Ludwig
Stein (ehemals Freie Maintaler) zu unfairen Attacken gegen Ohl
ermunterte. Die
Bürgerversammlung brachte den anwesenden Stadtverordneten in der leidigen
Frage des Sendemastes keine neuen Erkenntnisse, wenn man mal davon
absieht, dass die Wachen- buchener darauf bestehen, dass das Parlament den
2004 gefällten Beschluss umsetzt und den Mast entfernen lässt.
"Politik müsse verlässlich sein und Planungssicherheit gewährleisten", hieß es. >>>mehr
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04.10.2012
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dapd
ist in Insolvenz
Es
gibt Zeitungsmeldungen, die auf den ersten Blick beim Lesen das Herz
erfreuen. Eine dieser Nachrichten ist für mich die, dass die erst 2010
gegründete Nachrichtenagentur dapd
in wesent- lichen Unternehmenssegmenten Insolvenz anmelden musste. Sie war
angetreten, der Marktführer für Agenturmeldungen in Deutschland zu
werden und warb bei Verlagen und Journalisten, um sie mit Informationen zu
versorgen und deren geistige Erzeugnisse zu schützen. Ein Heer von
freien journalistischen Mitarbeitern bot sie die Abnahme ihrer Arbeit
gegen ein geringes Salär an und dapd erwarb für die Artikel und
Kommentare gleichzeitig die Vermarktungsrechte. Es kommt noch toller.
Eingeschlossen ins Geschäftsmodell waren sogar die Rechte längst
vergangener Jahre, die es nach scheinheiliger Aussage von dapd im urheberrechtlichen Sinne zu schützen galt. Das Geschäftsmodell
wurde sogar auf die Bilder von PicturePress ausgedehnt. Zusammen
mit den ksp-Anwälten in Hamburg wurden daraufhin Tausende von
Internet-Blogger und Foren mit Schadensersatzforderungen überzogen, weil
sie
das Urheberrecht und das Zitatrecht unbedarft und teilweise recht locker
nahmen. Unter den für Inkassounternehmen üblichen Drohargumenten in Form
von Satzbausteinen knickte
ein Teil der so Gebeutelten ein, ein Teil setzte sich massiv zur Wehr,
weil die Abzockmasche allzu offensichtlich war. >>>mehr
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Rüde
Diskussionskultur
Talk-Master
und Talkmasterinnen haben einen Job, der nicht immer ganz leicht ist. Das
bekam Markus Lanz zu spüren, dessen Talk-Stil dazu führte,
dass über 193.000 Zuschauer seine sofortige Absetzung forderten. Was war
geschehen? Er hatte zusammen mit dem Journalisten Hans-Ulrich
Jörges die LINKEN-Politikerin Sarah Wagenknecht
recht unfair in die Zange genommen und permanent verhindert, dass sie ihre
Gedankengänge zu den gestellten Fragen frei ausbreiten konnte. Viele
Zuschauer waren davon ähnlich angewidert, wie vom Stil des Talk-Masters Michel
Friedmann, der den gleichen Stil pflegt. Bei Markus Lanz wirkte
das allerdings wegen seiner nur oberflächlichen Kenntnisse der Materie
eher aufgesetzt, was bei Friedmann noch als Chuzpe durchgeht. In
Talk-Runden ist die rüde Technik des permanenten und provokanten
Unterbrechens nur dann angebracht, wenn Talk-Gäste fortwährend
nichtssagende Sprechblasen absondern und damit den eigentlichen Fragen aus
dem Weg gehen. Genau das ist bei Sarah Wagenknecht nicht der
Fall. Wenn sie Stellung bezieht, dann eröffnen sich Sichten, denen andere
aus dem Weg gehen, weil sie stets genau den Punkt trifft. Der Politik aber
auch dem Fernsehen fehlt es an Personen mit dieser Qualifikation.
Talk-Master
neigen oft dazu, auf eine bestimmte Sicht hinzuarbeiten, in der sie sich
mit einem Teil der Gäste bereits einig fühlen. Der Gegenpol soll
genüsslich und wirkungsvoll zerlegt werden. Genau das ging bei der
Talk-Runde mit Sarah Wagenknecht gründlich daneben. Die
Politikerin besticht mit hervorragender Sachkenntnis und perfekter
Dialektik. Showmaster, wie Markus Lanz, sollten bei ihren
Leisten bleiben und sich besser mit Personen wie Cindy aus Malzahn
oder Michelle Hunziker abgeben, denn auch bei "Wetten
dass?" machen sich die eingeladenen Gäste bereits über den Stil von
Markus Lanz lustig. Man kann mit einer sympathische
Erscheinung allein nun mal nicht alle Bedürfnisse der Menschen abdecken.
Warum
wird jemand unterbrochen?
Jede
Art von Diskussion ist ein Kräftemessen, bei dem die Zuhörer oder Zeugen
je nach Überzeugungsgrad eine bestimmte Meinung oder Überzeugung
annehmen. Dabei kommt es nicht nur auf den Wissensstand der Diskutanten
und die erkannte Richtigkeit von Argumenten an, sondern auch auf das
Auftreten der Kontrahenten. Aus dem Umgang mit potenziellen Störern ist
bekannt, dass man diese mit Ruhe und kühler Besonnenheit ins Abseits
stellt und deren Verhalten besser der Beurteilung der übrigen Anwesenden
überlässt. Allzu heftiges und unhöfliches Insistieren lässt nämlich
die Sympathie schwinden und man ergreift für die derart angegangene
Person innerlich Partei.
Kompetente
Talk-Moderatoren wissen das und kennen die Gefahr, die von dieser Methode
ausgeht. Wer sie dennoch praktiziert, disqualifiziert sich selbst als
souveräne, ehrenhaft agierende und kompetente Person. Markus Lanz
bekam das nun zu spüren. Bei ihm vermutet man zudem, dass diese
Störtechnik nur dem einen Zweck dient, nämlich dem kompetent
argumentierenden Talk-Gast den roten Faden zu zerstören, damit sich bei
der Unterbrechung seiner Gedankengänge Fehler ergeben, die es auszunutzen
gilt. Es ist praktisch die eigene Angst, möglicherweise sogar überzeugt
zu werden, obwohl man sich bereits anders einließ.
Erfolgreiche
Moderatoren reizen Argumente so aus, dass Sachverhalt und Geprächspartner
eine Einheit ergeben und lassen dies so im Raum stehen. Das sichert ihnen
die richtige Distanz und ein gewisses Maß angewandter Neutralität. Es
sollte den Zuhörern oder Zuschauern überlassen bleiben, welche Meinungen
sie aus dem Erlebten generieren.
Markus
Lanz kann man nur empfehlen, sich im öffentlich-rechtlichen
Fernsehen nicht weiter in dieser Rolle zu präsentieren und sich mit
seinem Können bei den Privatsendern zu betätigen. Dort findet er auch die
Zuschauer, denen er vollauf gerecht werden kann. Hoffentlich holt man ihn
bald hier raus!
Veröffentlicht
am 25.01.2014 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kehrtwende
der FDP
Bis
vor einigen Wochen bekräftigte die Maintaler FDP noch die strikte
Ablehnung der Erhöhung der Grundsteuer B. Eigentlich war die FDP
grundsätzlich gegen jede Art von Erhöhung, solange noch Chancen
bestehen, den Haushalt intelligent zu konsolidieren. Im Wahlkampf 2011
meinte dazu Dr. Dieter Fritz: "Sicherlich
wird der Fokus auch auf einer Verbesserung der Einnahmensituation zu
richten sein. Dabei wird nicht an
eine Erhöhung von Gebühren und Beiträgen gedacht, sondern an
Mehreinnahmen durch eine erfolgreiche Gewerbeansiedlungspolitik und den
Zuzug von Familien." Für Familien muss Maintal dann natürlich
auch attraktiv sein. Das erreicht man nicht nur mit einer perfekten
Kinderbetreuung, alle anderen Rahmenbedingungen müssen ebenfalls stimmen.
Bei den Haushaltsberatungen brachte die FDP eine ganze Reihe von Anträgen
ein, die dem entgegen stehen. Sie begründete das mit der Sorge um das
Gemeinwohl. Das sorgte für einige Empörung.
Kein
gutes Haar lässt deshalb zum Beispiel die Wahl Alternative Maintal -
Soziale Gerechtigkeit (WAM) an den Vorstellungen der FDP Maintal zum
Haushalt 2014. "Wenn sich die FDP jetzt so aufspielt als sei sie
der einzige Retter des Gemeinwohls, so ist das schier unerträglich. Man
braucht sich nur einmal die von dieser Partei gemachten Vorschläge in
ihrer Gesamtheit anzusehen, um zu erfassen, was auf die Menschen in
unserer Stadt zukommen würde. Das ist Sozialpolitik mit der
Abrissbirne", so der WAM-Stadtverordnete Christian Wolf.
Hier
die Vorschläge, wie sie von der FDP den Stadtverordneten zur Abstimmung
vorgelegt wurden:
-
Grundsteuer
von 395 auf 545 Punkte erhöhen, was zwangläufig zu weiteren Erhöhungen
der Mietumlagen führen, und ebenso die Einfamilienhausbesitzer
belasten würde.
-
Permanente
Straßenbeiträge als neue, jährlich wiederkehrende Belastung
für die Bürgerinnen und Bürger
-
Erhöhung
der Kita-Gebühren um 10%
-
Erhöhung
der Hortgebühren um 20%
-
Schließungen
der Büchereien in den Stadtteilen
-
Schließung
der Stadtläden in den Stadtteilen
-
Sportvereine
sollen 20% der Kosten zur Nutzung der Bürgerhäuser, städtischer
Infrastrukturen und Leistungen tragen
-
Kulturvereine
sollen 20% der Kosten zur Nutzung der Bürgerhäuser, städtischer
Infrastrukturen und Leistungen tragen
-
betriebsbedingte
Kündigungen von städtischen Mitarbeitern erlauben
-
Grün-
und Freizeitflächen: minus 20.000 Euro, Pflege soll von
Ehrenamtlichen übernommen werden
-
Maintal
aktiv (das sind die Ehrenamtlichen, die ja laut FDP mehr Aufgaben
übernehmen sollen): minus 10.000 Euro
-
Eintrittspreise
Maintalbad: plus 20%
-
Verkleinerung
der Anzahl der demokratisch gewählten Stadtverordneten
Vor
einigen Wochen konnte man von Thomas Schäfer noch hören: "Wir
können den Bürgerinnen und Bürgern nicht immer weitere Belastungen
zumuten".
Was
kann seine Meinung und Taktik nur so verändert haben?
Vor
einigen Monaten kam es zu einem Schmusekurs zwischen FDP und SPD,
weil die SPD einen Sitz mehr als die CDU besitzt. Neben der WAM, der GAM
und den Grünen, die sich der SPD-Politik ebenfalls partiell zuwandten,
erschien der FDP-Versuch der Anbiederung eine rein machtpolitische
Überlegung gewesen sein. Als sich CDU und SPD in den letzten Wochen
näher kamen, könnte ein Umschwenken zur CDU erfolgversprechender
erschienen sein. Als beste Anbiederungstaktik könnte die Kehrtwende bei
der Grundsteuer B eingeschätzt worden sein, um im Boot zu sitzen. Hier
machte die FDP aber die Rechnung ohne den bisherigen Wirt, dem seine
Partei bei der Grundsteuer B nicht folgte.
Dumm
gelaufen! Nun ist die FDP wahrscheinlich auch bei den zukunftsweisenden
Reformen nicht mit im Boot, die von den jungen Fraktionsvorsitzenden
diskutiert werden.
Besonders
befremdlich ist, dass die FDP einige Haushaltsanträge parallel zu den
Vorschlägen des Bürgerhaushalts einbrachte, die eigentlich mit diesen
gleichrangig behandelt werden sollen. Möglicherweise hat die FDP das
Verfahren noch nicht so ganz begriffen. Alles deutet darauf hin, als
kleinste Fraktion unbedingt eine wichtige Rolle spielen zu wollen. Dabei
ist der FDP wohl jedes Mittel recht.
Veröffentlicht
am 29.12.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Das
Maß verloren
Eine
der Auswüchse des Konsumverhaltens (Verteuerung auf allen Gebieten,
überzogene Mieten und Nebenkosten, aber auch der individuellen
Selbstverwirklichungswillen) ist das Gesetz über die Bereitstellung von
Kinderbetreuungsplätzen für Kinder bis zum dritten Lebensjahr. Beide
Elternteile sollen ohne frühkindliche Belastung dem Geldverdienen und
ihrer Karriere nachgehen können, wie es die Gleichstellung vorsieht. Für
Alleinerziehende dagegen ist ein U3-Betreuungsplatz die
Grundvoraussetzung, um den Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können,
denn ohne Arbeit wären diese Lebensumstände nicht zu meistern. Für
manche Kleinkinder ist allerdings die soziale Entwicklung in dieser
frühen Lebensphase in Händen fachmännischer Betreuung wesentlich
besser, weil viele Mütter dies einfach nicht mehr bieten können oder
wollen. "Mein Haus, mein Boot, mein Auto, meine Frau, mein Kind,
meine Hund..." sind heute gängige Wohlstandinsignien, denen nun "meine
Nanny" oder "mein U3-Platz" hinzugefügt werden
kann.
Für
20 zusätzliche U3-Betreuungsplätze in Maintal-Bischofsheim gibt die
Stadt Maintal gerade rund 2 Millionen € - also 100.000 € je
Platz - nur für bauliche Veränderungen aus. Hinzu kommen natürlich die
Kosten für zusätzliche Erzieherinnen und die benötigten Materialien.
Die von den kindbefreiten Eltern gestaffelt nach Einkommen zu tragenden
Kostenanteile stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den Aufwendungen.
Das Delta trägt - wer sonst? - die Kommune. Der Satz: "Wir
hinterlassen unseren Kindern einen Berg Schulden..." wird die
jetzigen U3-Platz-Nutzer später absolut verursachergerecht
einholen.
Das
Maintaler Haushaltsloch für 2014 beträgt über 3 Millionen Euro. Das
besagt jedenfalls der verabschiedete Haushalt. Da keine konkreten
Maßnahmen zur Konsolidierung beschlossen wurden, werden die Verluste 2014
Maintals Verschuldung auf 60 Millionen Euro treiben. Zukünftige
Generationen werden Konzepte entwickeln müssen, um die Folgen der
Politik, von der ihre Eltern am Anfang ihres Lebens profitieren,
auszubügeln. Vielleicht finden sie zu einem maßvollen Leben zurück, in
dem auch Mütter wieder ihre genetische Rolle ganzheitlich wahrnehmen und
wenn Zufriedenheit nicht nur an Wohlstand geknüpft ist.
Für
wen wird hier eigentlich was getan?
Die
Generation der heutigen 20- bis 30-Jährigen, die sich vornehmlich bis
Dreißig um Ausbildung und Karriere kümmert, nimmt am Bruttosozialprodukt
noch gar nicht teil, profitiert jedoch von unseren Sozialsystemen. Wo früher
die Mehrheit der Menschen bereits 10 - 15 Jahre Steuern zahlte, werden
heute (oft auf dem Rücken der Eltern und Großeltern) durchaus eigennützige Akzente gesetzt. Bei Familiengründung setzt sich der
Steuerausfall infolge aller möglichen in Anspruch genommenen Vergütungen
fort. Das Jammern um die Folgen der dem Zeitgeist folgenden
Lebensplanungen hat also einen selbstgewollten ernsten Hintergrund. Die, die da
jammern, kann man allerdings gerade deswegen nicht ernst nehmen. Wer
bisher die Allgemeinheit in Anspruch nahm und nun zusätzlich exorbitante Kosten
für den U3-Ausbau befürwortet, ihn nutzt und gleichzeitig eine stärkere
Kostenbeteiligung nicht mittragen möchte, kann das nicht mit der
zukünftigen Bedeutung der jungen Generation für den Staat begründen.
Deren Nutzen für die Allgemeinheit ist bei maximal 35 Berufsjahren so
gering, wie niemals zuvor.
Auch junge Politiker sollten ihre
gegenwärtigen Strategien noch einmal überdenken, wenn sie immer wieder
behaupten, die Alten lebten auf Kosten der Jungen.
Veröffentlicht
am 21.12.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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...allein
die Baukosten!
Öffentliche
Einrichtungen altern natürlich und nach einigen Jahren steigt der
Unterhaltungsaufwand infolge von Reparaturen und
Sanierungsmaßnahmen. Wenn die Anforderungen qualitativer oder
quantitativer Art steigen, sind zudem Erweiterungen die Folge. Mit
der verordneten U3-Betreuung entstand ein zusätzlicher Bedarf
und neue Anforderungen wirken sich auf die Gebäude aus. Eine ganze
Reihe von Einrichtungen in Maintal werden deshalb ausgebaut. In
Maintal-Bischofsheim ist eine Einrichtung betroffen, für deren
Umbau über 2 Millionen Euro für 20 zusätzliche U3-Plätze
verplant wurden, weil Sanierung und Erweiterung zusammenkommen. Eine
wesentlich günstigere Alternative wäre die Bereitstellung dieser
Plätze in Maintal-Hochstadt gewesen.
In
Maintal gibt es jedoch Kräfte, die fordern, dass die Betreuung in
der Nähe des Wohnumfelds stattzufinden habe. Da Kindern unter drei
Jahren wohl kaum die Nähe der Kita zum Wohnumfeld wichtig ist, wird
es wohl an den Eltern liegen, die eben mal schnell ihr Kind abgeben
und auf dem Nachhauseweg abholen wollen. Die Entfernung
Bischofs-Hochstadt, für die man gerade mal 5 Minuten mit dem Auto
benötigt, sei nicht akzeptabel. Auch 30 Minuten für den Stadtbus
seien unzumutbar. Maintals Grüne brachten genau dieses Argument vor
und bestanden trotz klammer Kassen auf dem wesentlich teueren Umbau
der Bischofsheimer Einrichtung.
Die
Befürworter dieser Mehrausgaben stoßen bei dem Teil der
Bevölkerung, der keinen Nutzen von diesen Investitionen hat, auf
wenig Verständnis, wenn die Eltern nicht bereit sind, hier
kooperativ mitzuziehen. Kein Bereich der sozialen Leistungen
profitiert so stark vom Haushalt, wie die Kinderbetreuung. Steuer-
und Abgabenerhöhungen per Gießkanne, wie Grundsteuer B und die
wieder zu fordernden Straßenbeiträge, sollen die jährlichen
Defizite reduzieren. Weiterer Abbau von Leistungen ist ebenfalls zu
befürchten. Nur für die Eltern wird munter investiert und Geld
ausgegeben.
Es
ist so viel von der Zukunft die Rede, von den Kindern, die unsere
Zukunft seien und von den Schulden, die wir zukünftigen
Generationen überlassen würden. Ich kann das bald nicht mehr
hören!
Die Schulden, die wir fortwährend anhäufen, resultieren
doch aus einem fehlenden maßvollem Verhalten von Bürgern, die
fortwährend Forderungen stellen sowie dem oftmals falschen Umgang
mit den städtischen Werten und den Finanzen. Wen wundert es, dass
sich immer stärker die Forderung nach verursachergerechter
finanzieller Beteiligung durchsetzt. Die kommunalen Finanzen sind
nun mal kein Fass ohne Boden.
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Wilder
einvernehmlicher Sex
Obwohl
der 16. Dezember 2013 im Maintaler Parlament ein außergewöhnliches
Ereignis versprach, kamen nur ein gutes Dutzend Bürger zum
Versammlungsort, um der zeitlich begrenzten Schein-Ehe von SPD und CDU
beizuwohnen. Bildlich gesprochen ging es an diesem Abend rein politisch
gesehen um einvernehmlichen wilden Sex, nicht um Liebe. Dem
kopfschüttelnden Publikum fiel auf, dass sich die Erfinder der
Sportstätte in der Grünen Mitte genüsslich zurücklehnten, während
sich die SPD nahezu verausgabte, um dem lüstern passiven Galan zu
gefallen. Teilweise arbeiteten sich die SPD-Redner dabei so eindrucksvoll
ab, dass man glaubte, sie wollten sogar mögliche schwarze Abweichler
bekehren. Die CDU-Fraktion kam auf diese Weise beim für sie
höchstbefriedigenden Finale zu einer außerordentliche Lustlösung. So
erotisch kann Kommunalpolitik sein. Fünf Stadtverordnete waren allerdings
der Versammlung fern geblieben, weil ihnen der Ausgang klar war. Alles war
im Vorfeld bereits in Hinterzimmern ausgekungelt worden. Die
Hauptbotschaft des Abends war: Naturschutz ist an diesem Ort der Grünen
Mitte "Pillepalle", die CDU wusste das schon immer, die SPD hat
es inzwischen begriffen und bei einer gemeinsamen überwältigen Mehrheit
kann man Wähler unbekümmert vermitteln, dass es generell blauäugig ist,
Komödien zu Wahlkampfzeiten zu trauen. Politik ist brutal real und nun
mal keine Vertrauenssache.
Dieser
Eindruck auf Zuhörerseite hat natürlich Gründe. Die 180-Grad-Drehung an
der öffentlichen Wahrnehmung vorbei, die sich die SPD leistete, war so
ungeheuerlich und die Begründungen so dünn, dass unter dem Strich der
Eindruck blieb, die vorherige Fraktion sei völlig desorientiert gewesen
und nun endlich mal im Bild. Eine schallende Ohrfeige für frühere
SPD-Strategen. Das war besonders beim Redebeitrag von der sonst sehr
ökologisch denkenden Karla Köllner (SPD) zu spüren, die
sich als plötzlich Erleuchtete präsentierte, die thematisch um Anschluss
an die neue "Denke" ihrer Partei bemüht schien.
Der
Generationenkonflikt innerhalb der Parteien ist spürbar entbrannt. Jetzt
ist geradliniges, kompromissloses Durchgreifen angesagt, wobei
ökologische und andere Sentimentalitäten keinen Platz mehr haben. Wer
Werte schaffen will, muss auch Werte vernichten können. So wird aus einem
wertvollen Feuchtbiotop "ein halber Maisacker von unbedeutendem
ökologischen Wert" und - wie Rolf Lanio (SPD)
meinte - "kein Hahn würde danach krähen, wenn der Besitzer der
Fläche das gesamte Areal umpflügen und Mais drauf pflanzen würde. Warum
nicht auch einen Sportplatz darauf bauen!?" Das ist doch mal eine
klare Ansage!
Maintals
Grüne fanden an diesem Abend auch mal wieder einige Worte zu ihrer
eigentlichen Kernkompetenz. Natürlich werden sie um den Erhalt der
Grünen Mitte auch in diesem Bereich kämpfen, der von der politischen
Konkurrenz inzwischen auf Briefmarkengröße herunter geredet worden war.
Sie wollen halt, dass die Grüne Mitte noch besser aber schonend für die
Freizeitnutzung erschlossen wird. Das lässt alle Entwicklungen zu und
klingt dennoch entschlossen. Etwas süffisant meinte Friedhelm Duch
(Grüne), in seinem Horoskop habe heute gestanden, dass alles heute im
Zeichen des Wassermanns entschieden werde, was wohl auch zum Teil zutraf.
Die
WAM ist auf den Standort am Opeleck fokussiert und plädiert für eine
große Maintaler Lösung für Breitensport, weil auch die Sportplätze in
Hochstadt und Wachenbuchen bald abgespielt wären und sich eine zentrale
Nutzung anbiete. Von der Erreichbarkeit her ist dieser Standort für diese
beide Ortsteile jedoch recht ungünstig.
Was
Zuhörer und wahrscheinlich auch viele Stadtverordnete vermissten, war
eine klare Bezifferung der erzielbaren Verkaufserlöse für das Gelände
an der Eichenheege und an der dicken Buche, während die 5,5 Millionen
Euro für die Sportstätte bereits in Stein gemeißelt zu sein scheinen.
Auch besteht noch keine Klarheit, ob Maintal den größtmöglichen Erlös
über die eigene Erschließung und Vermarktung erzielen oder Investoren
den Reibach ermöglichen will. Wie aus den Reihen der SPD zu erfahren war,
läge dieses Thema bereits auf dem Tisch.
Aus
Reihen des Magistrats war zu erfahren, dass die getroffene Entscheidung
mit einem sehr langen Umsetzungszeitraum und größten Risiken verbunden
sei, weil viele Gutachten und Genehmigungsverfahren notwendig seien, bis
es zum ersten Spatenstich käme. Die Kosten könnten sich zudem enorm
verändern, was das Projekt erneut infrage stellen könnte. Wenn man den
Gesetzten Maintaler Logik und der Halbwertzeit von Beschlüssen folgt,
dürfte das Parlament in zwei Jahren erneut das Gegenteil
beschließen.
Unter
dem Strich bleiben ein Zeitverlust bei der eigentlichen Problemlösung und
ein absoluter Stillstand bei den betroffenen Vereinen. Man könnte meinen,
einige Kommunalpolitiker würden damit rechnen, dass sich bis dahin die
Zahl der Sportvereine verringert habe, was das Problem vereinfachen
würde.
Es
bleibt die Hoffnung, dass die Fraktionen nun endlich die Eigenvermarktung
von Baugrund mit allen Konsequenzen überdenken, damit die Stadt optimal
gerüstet ist, wenn die wirkliche Umsetzung der beschlossenen
Sportstättenplanung (unabhängig vom endgültigem Standort) beginnt. Ein
weiter Vorteil wäre die Abkehr von der Praxis des Verkaufs fertiger
Immobilien in mäßig variabler Einheitsbauweise und die Hinwendung zu
etwas anspruchsvollerer Architektur und einer Klientel, die mehr Geld in
Maintals Kassen bringt, als eine Klientel, die sich zu Festpreisen bis zu
den Haarspitzen verschuldete.
Veröffentlicht
am 17.12.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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plötzliche
Eingebungen...
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Maiers
Salto mortale
Im
Maintal TAGESANZEIGER war heute vom "Salto
rückwärts" der SPD bei der Sportstätte in der Grünen
Mitte die Rede, weil sich deren Position um 180 Grad drehte. In
Wirklichkeit könnte es sich um den politischen Salto mortale
(Todessprung) des Sebastian Maier handeln. Der Vorsitzende
und Fraktionschef der SPD präsentiert sich in dieser Frage zusammen mit Markus
Heber, dem Maintaler Partei- und Fraktionschef der CDU, beim
Tandemsprung in die Grüne Mitte. Selbst hartgesottene SPD-Wähler sind
fassungslos. 2011 war die SPD an der Spitze der Gegner dieser Sportstätte
und es gelang ihr, das Projekt mit Hilfe eines teuren Gutachtens zu
begraben. Obwohl sich an diesen Fakten nichts - außer der Einbeziehung
des DSV - änderte, kam es jetzt zu einer neuen Bewertung, die viele
Maintaler nachvollziehen wollen, dies aber partout nicht können. Hat sie
das Berliner Fiber, bei dem Großkoalitionäre praktisch gemeinsam ganz
allein entscheiden können, befallen? Maier und Heber stehen gewaltig
unter Druck, weil sie beweisen müssen, dass sie die richtigen Personen
auf ihren Posten sind.
Markus
Heber, selbsterklärter Steigbügelhalter für Dr. Tauber und
Leikert, wird sicher nicht immer den Steigbügelhalter für CDU-Kandidaten
mimen wollen, sondern selbst den Sprung in die bezahlte Politik anstreben.
Sebastian Maier scheiterte kürzlich an seinem ersten
Versuch, das gleiche Ziel zu erreichen. Beide müssen sich profilieren.
Wie
profiliert man sich in einer Stadt wie Maintal?
Bei
vollen Kassen und besten Voraussetzungen ist das recht einfach: Man
schreibt mit erfolgreichen und richtungsweisenden Großprojekten
Geschichte. Ist man dabei allzu übermütig, weil man finanzielle
Freiräume über den Personalabbau in der Verwaltung schafft, den Verkauf
städtischer Grundstücke an Investoren favorisiert, auf realisierbare
Einnahmen großzügig verzichtet und bundespolitische Anreize trotz
Verschuldungspotenzial arglos nutzt, kommt man in die Lage, in der sich
Maintal gerade befindet. Daraus sollten die beiden jungen Politiker doch
die richtigen Schlüsse ziehen können.
Das
momentane Vorgehen der Maintaler SPD lässt erkennen, dass sie den
Nachwuchs im Bestreben unterstützt, bisherige Vorgehensweisen als Fehler
zu brandmarken und exakt den entgegengesetzten Weg einzuschlagen. Die
Genossen überwanden offensichtlich sogar die zu erwartende Häme des
politischen Gegners wegen dieses Vorgehens. Letztendlich ignoriert die
Maintaler SPD sogar die Stammwähler. Die Maintaler SPD schärft gerade
ihr Profil, indem sie es der CDU anpasst. Was sollen SPD-Wähler davon
halten?
Kann
man sich mit dem Schaffen einer effizienteren Verwaltung profilieren?
Es
wird interessant sein, ob und wie Maintals Fraktionen sich mit der
Wiederherstellung einer effizienteren Verwaltung befassen werden. So
langsam müsste ja mal das inzwischen minimalistische Wirtschaften und nur
noch Verwalten auf den Prüfstand. Man kann mit dieser abgespeckten
Mannschaft keine großen Projekte mehr aus eigener Kraft stemmen. Die
Lösung kann doch nicht sein, Maintal allein von Investoren beplanen zu
lassen, die sogar die kompletten Bebauungspläne spendieren.
Wenn
die politisch leichtfertig geschaffene Handlungsunfähigkeit permanent
erfolgreichem Wirtschaften mit Maintals Immobilien und Finanzen entgegen
steht, muss die Beseitigung dieses Missstandes zuerst angegangen werden,
ehe noch größerer Schaden entsteht. Benötigte Finanzmittel für die
Gestaltung der Maintaler Infrastruktur müssen sich neben Steuer- und
Abgabenerhöhungen auch über Grundstückserschließungen bis hin zur
Vermarktung von Baugrundstücken erwirtschaften lassen. Das dafür
benötigte Personal stellt dabei eine Investition dar. Ein Teil der
Leistungen könnte zugekauft werden. Erst wenn das
"Handwerkszeug" wieder stimmt, kann man die Löcher bohren, mit
denen sich zum Wohl Maintals Spitzenpolitiker und der Magistrat
profilieren können.
Was
steckt nun hinter Maiers Salto mortale?
Eine
ganze Reihe von Kommunalpolitikern und Funktionsträgern werfen mir stets
vor, Verschwörungstheorien zu erfinden und auszumalen. Dabei vergessen
sie ganz, dass sich auch viele Bürger die Frage stellen, wie es wohl zu
dieser oder jener Auffassung oder Handlungsweise kommen konnte. So auch
beim gegenwärtigen Thema Sportstätte in der Grünen Mitte. Wenn logische
und nachvollziehbare Gründe vorlägen, würden Spekulationen nicht ins
Kraut schießen. Markus Heber folgt nur dem Wahlprogramm und
dem was seine Partei/Fraktion schon immer wollte. Warum ändert jedoch Sebastian
Maier die bisherige Marschrichtung?! Spielen
Dörnigheimer Genossen eine Rolle, die dem DSV nahe stehen und die auf
Geschenke hoffen, die ihnen eine wesentliche Verbesserung ihres
Sportbetriebs versprechen? In der Ursprungsplanung waren sie ja noch
außen vor. Sucht Sebastian Maier auf diesem Weg eine stärkere
Unterstützung der Dörnigheimer Genossen? Oder gibt es in der SPD einen
Kontrahenten, der Maier auf dieses Pferd setzte, um ihn scheitern zu
lassen?
Das
verlorene Landtagsmandat scheint Maiers Blickrichtung auf Maintal
geschärft zu haben. Eigentlich erscheint eine Bürgermeisterkandidatur
recht plausibel. Wer weiß, wer noch mit diesem Gedanken spielt!? In den
Reihen der Maintaler SPD grummelt es, das spüre nicht nur ich. Ob die
Ursache personeller, politischer oder sachlicher Natur ist, wird sich
zeigen. So lange werden die Stammwähler der SPD aber nicht warten. Am
Montag wird der Kreis kleiner werden. Diese Stimmen werden dann bei der
nächsten Bürgermeisterwahl fehlen.
Aber
- ich vergaß - das alles sind Lernprozesse...!
Veröffentlicht
am 14.12.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Der
mit der Basis-Unterstützung von Markus Heber (CDU) im
Jahr 2009 in den Bundestag gewählte und bei der Wiederwahl erneut
unterstützte Dr. Peter Tauber, der einst mit Philipp
Mißfelder auch in Maintal in Sachen Hüftgelenkdebatte
durch die Lande tingelte und kräftig den Generationenkonflikt
anheizte, hat es geschafft. Er wird neuer CDU Generalsekretär, wie
aus einer aktuellen Agenturmeldung verlautet. Der ist zwar in Berlin
noch weitestgehend unbekannt, doch er hat wahrscheinlich mit der
kräftigen Unterstützung von Philipp Mißfelder die Aufmerksamkeit
der Kanzlerin erregt, in der sich Philipp Mißfelder verstärkt
tummelt. Die Kanzlerin braucht eine Person vom Zuschnitt eines
Ronald Pofalla oder eines Hermann Gröhe in ihrer Nähe. Das ist
jetzt für Dr. Tauber nicht gerade schmeichelhaft, dürfte ihm
aber als Polit-Karrierist wurst sein. Hauptsache, die Dotierung
stimmt und es gibt noch genügend Luft nach oben. Man
sieht, dass man nur Aufmerksamkeit erregen und charakterlich
geeignet sein muss, dann klappt's auch mit der Karriere.
Der
Maintaler SPD-Nachwuchs besitzt ebenfalls seine Vorbilder, die alle
nur mit Wasser kochen und dennoch nach oben kamen. Man muss sich
selbst nur ins rechte Licht rücken und die richtigen Verbindungen
haben. Berlin und Wiesbaden ziehen hierzulande den Nachwuchs der
Parteien an, wie Motten das Licht. Dafür ist jedes Mittel recht.
Politik ist inzwischen zum gut bezahlten Job mit perfekter
Alterssicherung geworden. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen,
wenn für Steigbügelhalter dabei nicht auch ein guter Job abfallen
würde.
Deshalb:
Stets mit originellen Beschlüssen Aufsehen erregen, fleißig den
Vorbildern im Kielwasser folgen und abwarten, was passiert. Bei so
manchem Aufsteiger war die betroffene Heimatgemeinde froh, dass er
oder sie weg war. Kommunalpolitik braucht nämlich Personen, die
sich primär dem Wohl der Gemeinde verschrieben haben. Durchstarter
und Überflieger sind für die Kommune nicht gerade das Gelbe vom
Ei.
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Teuere
Verjüngung
"Was
interessiert mich mein Geschwätz von gestern?" Diesen Satz
müssen sich Maintals Fraktionsvorsitzende Sebastian Maier
(SPD) und Markus Heber (CDU) nicht unbedingt stellen, denn
die bisherigen Positionen zu einer Sportstätte in der Grünen Mitte
prägten schließlich die neben abgebildeten Fraktionsvorsitzenden der
letzten Legislaturperiode. Entsprechend der Beschlüsse des Parlaments von
2011 waren die Pläne eigentlich vom Tisch. Nun werden sie wieder
hervorgekramt und neu diskutiert. Einziger aber gravierender Unterschied
ist die Einbeziehung der Sportstätten beider Dörnigheimer
Fußballvereine und der Sportart Tennis. Damit könnten gleich zwei
städtische Areale einer Wohnbebauung zugeführt werden. Diese Argumente
sind aber nur eine Seite der Medaille. Sich nur mit diesen Gesichtspunkten
zu befassen, ist einfach zu kurz gedacht. Immer noch ist spürbar, wie
sehr die großen Parteien Maintal trotz leerer Kassen zu gestalten
versuchen. Unter dem Strich werden jedoch Baugebiete an Investoren
verscherbelt, um mit dem Erlös die Trainingsmöglichkeiten und die
Spielbetriebe wiederherzustellen, die bisher auch, nur an verschiedenen
Orten gegeben waren. Anschließend werden in den laufenden Haushalten
genauso wenig Mittel für eine gute Pflege und für die Instandhaltung
vorhanden sein, wie bisher. Wahrscheinlich ist der neue
Unterhaltungsaufwand sogar deutlich teuerer. Nun sollen die
Stadtverordneten im Hoppla-Hopp-Verfahren der Umsetzung des Ergebnisses
der AG Sportstätten zustimmen, das bisher keinen Konsens fand.
Hier
ist der Wortlaut des gemeinsamen Änderungsantrages von SPD und CDU, über
den am 16. Dezember 2013 entschieden werden soll:
|
Die
Fraktionen von SPD und CDU in der Maintaler
Stadtverordnetenversammlung stellen zum Tagesordnungspunkt 7 der
Stadtverordnetenversammlung am 16. Dezember 2013 folgenden
Änderungsantrag:
-
Die
Stadtverordnetenversammlung Maintal spricht sich für eine
Zusammenführung der Freisportanlagen der Fußballvereine im
Stadtteil Dörnigheim aus. Standort für die neue
Freisportanlage ist die Fläche neben dem Maintalbad (zwischen
Schwimmbad, A66 und Querspange. Als Grundlage für die Planungen
der neuen Anlage dienen die Planungen der Fa. Schellhorn, sowie
die Ergebnisse der AG Sportstätten im Hinblick auf die
Bedarfsanalyse.
-
Der
Magistrat wird aufgefordert
a) die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
b) durch Vorverträge den erforderlichen Grundstückserwerb zu
sichern, bzw. die notwendigen Grundstücke zu erwerben.
c) das Benehmen mit den Vereinen sicherzustellen.
d) zu prüfen, ob Tennisplätze, Freizeitsportplätze
(multifunktionale Freisportplätze) und andere
Freizeiteinrichtungen (Joggingstrecke, Spielplatz, Barfußpfad,
etc. pp.) in das Projekt für eine perspektivische Erweiterung
integriert werden können.
e) Diese Planung und Prüfung ist im Bürgergutachten im Sinne
des Haushaltsantrages 28IIb zu berücksichtigen.
f) Eine Verbesserung der verkehrlichen Erschließung,
insbesondere für Fußgänger und Radfahrer ist zu prüfen.
-
Die
Kosten der Zusammenführung der Freisportanlagen im Stadtteil
Dörnigheim sind durch die Umwidmung und Veräußerung der frei
werdenden Freisportanlagen komplett zu finanzieren. Für die
bestehenden Fußballsportanlagen an der Eichenheege und der
'Dicken Buche' werden keine weiteren Investitionen mehr
getätigt.
-
Die
aktuellen Planungen zur Erweiterung der Sportanlage an der
Dicken Buche werden zurückgestellt und erst wieder aufgerufen,
sofern die gemeinsame Sportanlage am Maintalbad nicht umsetzbar
sein sollte.
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Schnell
wurden auch noch einige Punkte als "Leckerli für die Grünen"
und die organisierten Frischluftenthusiasten eingebaut, die sich bisher
noch gar nicht zu den Plänen äußerten. Wichtig scheint zumindest bei
SPD und CDU zu sein, dass die beiden jungen Fraktions- vorsitzenden ihren
langgedienten Fraktionsmitgliedern klar machen, dass sie jetzt das Sagen
haben und sich nicht mehr um früher verwendete Argumente zu kümmern
brauchen. Vielleicht haben sie ja auch jetzt erst die richtigen Kontakte
zu Investoren geknüpft, die sie bei der Umsetzung ihrer Visionen
unterstützen wollen. Schließlich geht es hier um einen ganz großen Deal
und da muss man mögliche Partner bereits kennen.
Bei
den Beratungen prallen nach dem Rückzug der SPD von der eigenen Idee
immer noch zwei verschiedene Vorschläge aufeinander. Der Vorschlag der
WAM, als Platz für die Sportstätte das Dreieck zwischen Opeleck,
dem Kesselstädter Weg und der B8/40 vorzusehen, hat eine ganze Reihe von
Vorteilen gegenüber der Fläche, die von SPD und CDU favorisiert wird.
Der Vorschlag hat nur einen Schönheitsfehler: er kommt von der falschen
Fraktion und andere Fraktionen waren nicht involviert. Auch zeigt der
Vorschlag, auf dem Gelände der Dicken Buche bezahlbaren Wohnraum zu
errichten, dass die WAM kaum unternehmerisch denkt. Für diesen Zweck sind
momentan keine Investoren zu finden und das südlich angrenzende
Wohngebiet würde dadurch seinen Charakter verlieren.
Auch
wenn ich mich wiederhole: Zunächst ist zu klären, welche Sportanlagen
sich die Stadt überhaupt leisten kann und wie Pflege und Erhalt
langfristig gesichert werden können. Dazu gehören Fördermittel und
Eigenanteile der Vereine in Form von Geld oder Leistungen sowie
Sponsoreneinnahmen. Letztendlich löst eine neue Anlage nur ein
Stadtteilproblem und kein Gesamtproblem. Die Gefahr besteht, dass jetzt
nur Naturschutzprobleme blumigen Visionen von Parteien gegenüber gestellt
werden, die wichtigen Fragen jedoch außen vor bleiben. Darin hat Maintal
sehr viel Übung, ohne leider jemals Erfahrungen daraus gezogen zu
haben.
Jugendliche
Dynamik ist oft nur die fröhlich-temperamentvolle Wiederholung alter
Fehler. Es sollen eigene Erfahrungen für die politische Karriere
gesammelt werden. Ob sich die alten Kommunalpolitiker die Verjüngung so
vorgestellt haben!?
Zumindest
wird viel Lehrgeld in die Hand genommen.
Veröffentlicht
am 10.12.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Stadion
für Dörnigheim
In
Maintal sollen mal wieder dicke Bretter gebohrt werden, denn Maintal
braucht dringend Geld, um Probleme zu lösen. Da alle Parteien nur
mit Wasser kochen, befassen sich gleich mehrere Parteien mit der gleichen
Lösung: Das Sportgelände an der Eichenheege soll verkauft und die
Dörnigheimer Sportplätze sollen zusammengelegt werden. Der Magistrat
will das heruntergekommene Sportgelände an der Dicken Buche sanieren und
ausbauen, die SPD möchte im Zusammenhang mit ihrer Vision einer neuen
Mitte Maintals das Sportgelände in der Grünen Mitte (schräg gegenüber
dem Doorm-Hotel) haben, die CDU hat immer noch nicht den Plan begraben,
die Sportstätte gegenüber des Schwimmbads zu errichten und die WAM
versucht gerade, die Öffentlichkeit massiv für den Standort südwestlich
des Opel-Ecks zu begeistern. Während der Magistrat das Gelände der
Dicken Buche erhalten will, plädieren alle anderen Parteien neben dem
Verkauf der Eichenheege auch für den Verkauf des Geländes an der Dicken
Buche, damit richtig viel Geld in die Kasse kommt, denn alle anderen
Konsolidierungsvorschläge greifen nicht. Zwischen allen Interessen stehen
die betroffnen Dörnigheimer Sportvereine.
Über
eine aggressive Öffentlichkeitsarbeit versuchen die WAM und Personen in
deren Dunstkreis, ihre Pläne mit durchaus plausiblen Argumenten zu
untermauern, stoßen jedoch auf Desinteresse bis Ablehnung beim Magistrat
und bei den übrigen Parteien. Alle drei mit dem Magistratsvorschlag
konkurrierende Vorschläge setzen Grundstückskäufe voraus. Das wirft die
Frage auf, wem diese gehören und wer davon profitiert. Schließlich wird
hierbei Grünland umgewandelt und inwertgesetzt. Eine weitere Frage ist
die nach den Investoren, denn Maintal denkt offensichtlich gar nicht
daran, das oder die beiden Gelände selbst als Baugelände zu erschließen
und zu vermarkten, wie das andere Gemeinden des Umlands sehr erfolgreich
machen. Dazu dürfte die arg geschrumpfte Verwaltung ja auch nicht mehr in
der Lage sein und selbst die Inanspruchnahme der Planung als
Dienstleistung scheint wegen des Betreuungsaufwands nicht in Erwägung
gezogen zu werden. Also fließt der gesamte Reibach mal wieder an
Investoren ab.
Welcher
politische Visionär hat welche Investoren an der Hand
und
wie sehen die Geschäfte aus?
Beim
bisher in der Grünen Mitte in Erwägung gezogenen Stadion für den FC
Germania kam nie der Investor für die Eichenheege zur Sprache, obwohl
durchaus ein Koppelgeschäft eine Rolle gespielt haben könnte, bei der
der Kaufpreis mit den Stadionkosten hätte verrechnet werden können. Wer
solche Gedankenspielchen betreibt, muss dafür Partner haben. Nun stellt
sich die Frage erneut, diesmal auch an die SPD, die das Gelände der
Dicken Buche gleich noch mit dazu verkaufen möchte. Der WAM braucht man
die Frage eher nicht zu stellen, weil deren Kontakte zu Investoren stark
limitiert sein dürften und hier nur aufrichtige Argumente benutzt werden,
die Investoren eher abschrecken. Bei den Grünen, die sich sehr zurück
halten, bin ich mir nicht ganz so sicher, nachdem sie alle
GEISHEIMER-Aktivitäten bereitwillig mittrugen und durchaus Nähe zu
einigen Investoren erkennen ließen.
Große
Pläne kann man nur dann verwirklichen, wenn sie sich finanzieren lassen.
Bei Sportanlagen spielen jedoch die laufenden Unterhaltungskosten eine
große Rolle. Der schlechte Zustand vieler Maintaler Sportstätten zeigt,
dass die Kommune bisher noch nicht einmal diese schlichten Anlagen in
einem vernünftigen Zustand halten konnte. Die Vereine waren scheinbar
ebenfalls nicht dazu in der Lage, einen angemessenen Beitrag zu leisten.
Kann sich Maintal teuere Sportstätten überhaupt leisten? Möglicherweise
tritt der gleiche Zustand nach wenigen Jahren erneut ein, Maintal ist dann
jedoch um zwei bauliche Filetstücke ärmer.
Wenn
Maintal wirklich dicke Bretter bohren will, müssen zunächst die
Voraussetzungen stimmen. Dazu gehört auch ein wesentlich größerer
Anteil an Eigenleistungen der Vereine, die dauerhafte finanzielle
Unterstützung über Fördermittel und die Gewinnung von Sponsoren.
Letzteres hängt natürlich von den sportlichen Leistungen der Vereine und
deren Werbewirksamkeit ab. Es müsste deshalb auch über Zusammenschlüsse
nachgedacht werden, um die Attraktivität zu erhöhen, was bisher stets
ausgeschlossen wurde. Maintal scheint da insgesamt keine Rolle zu spielen,
denn auch die Sportstättenplanung wird immer noch stadtteilbezogen
betrieben.
In
den letzten Tagen kam die Frage auf, ob die Ablehnung der Alternative am
Opel-Eck nur den einen Fehler hat, dass er von der falschen Seite
vorgeschlagen wurde. So ganz von der Hand zu weisen ist das nicht.
Vielleicht denken unsere Kommunalpolitiker einmal darüber nach, sich
öfter zusammen zu setzen und gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren,
damit es nicht immer wieder dazu kommt, dass "die falschen
Leute" verdammt gute Vorschläge machen und schon deshalb der Rest
mit Schluck-und Abwehrreflexen kämpft.
Wichtige
Punkte für eine passende Standortwahl sind nach wie vor die
verkehrstechnische Erreichbarkeit und die Lärmentwicklung. Am Opel-Eck
sind beste Voraussetzungen vorhanden. Zunächst muss jedoch erst einmal
geklärt werden, welche Sportstätten die Stadt Maintal und die Vereine in
welchem Umfang überhaupt unterhalten können.
Veröffentlicht
am 08.12.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Halbwertzeit
Maintaler Politik |
Wer
Maintal eine zeitlang fern ist, erlebt bei seiner Rückkehr
knüppeldicke Überraschungen. So auch beim Thema
"Sportstätte in der Grünen Mitte". Die Gegner von
einst ziehen inzwischen gemeinsam am gleichen Strang! Lag es
nur an der inzwischen ausgetauschten ersten Reihe der
Fraktionen? |
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Eigentlich
hat sich an der Sachlage nichts geändert. Liegt es wirklich nur
daran, dass die Lex GERMANIA vom Tisch ist und vereinsübergreifend
geplant werden könnte? Die Fakten, die gegen den Standort
gegenüber dem Schwimmbad sprechen, gelten nach wie vor.
Man
kann inzwischen bei vielen Entscheidungen des Maintaler Parlaments
von einer Halbwertzeit in der Länge einer Wahlperiode ausgehen.
Wie
ein Foto vom Hochwasser 2011 zeigt, drohen der Sportanlage permanent
Überflutungen. Einziges Mittel dagegen ist eine Aufschüttung der
gesamten Fläche, bei der schützenswerte Teile der Grünen Mitte
zerstört und in eine Retortensportanlage mit Kunstrasenflächen und
einer riesigen Bodenversiegelung verwandelt wird. Man kann gespannt
sein, wie sich die Grünen und der Nabu dazu positionieren.
Mit
obigem Bild verdeutlichte ich vor einigen Jahren die passendste Lösung der
landschaftlichen und finanziellen Probleme. Nun wird erneut über
den eigentlich geklärten Sachverhalt diskutiert werden müssen, um mit dem
Erlös für den Verkauf der frei werdenden Sportanlagen parteipolitische
Visionen trotz klammer Kassen zu realisieren. Sachpolitik kommt
nicht zur Anwendung.
Ein
wirkliches Hindernis ist die Hochwasserproblematik zumindest nicht, wie man
auf der anderen Mainseite sehen kann. Dort entstanden auf gleiche
Weise sogar Wohngebiete, ohne sich darum zu scheren, wie sich der Wegfall
dieser Überflutungsflächen auf die Maintaler Situation
auswirkt. Nun könnte Maintal die gleichen Natursünden begehen,
wenn keine Vernunft einkehrt.
Maintals
Politiker zeichnen sich schon immer durch große Beweglichkeit aus,
wenn es darum geht, große Interessen von Investoren zu bedienen.
Auch heute stellt sich wieder die Frage, was die treibende Kraft
ist: das Interesse von Investoren an den frei werdenden Geländen
oder die Notwendigkeit einer zentralen Sportstätte für nur einen
Ortsteil und eine kleine Gruppe. Es ist an der Zeit, dass die Frage nun ehrlich
beantwortet wird, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei. Dann lässt sich auch erahnen, welcher Deal zu
welcher Ausstattung der Sportanlage führen könnte, die Maintal zukünftig erhalten
muss, damit nicht wieder der gleiche Zustand eintritt, der auf den
bisherigen Sportstätten zu beklagen ist.
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Geheimes
Kabinett
450.000
SPD-Mitglieder werden demnächst darüber entscheiden, ob ihre Partei Teil
der zukünftigen Bundesregierung sein soll. Zuvor werden sie über
Einzelheiten der vereinbarten Kompromisse informiert, während sie bereits
das Feixen der CSU erleben, die mit den Ergebnissen sehr zufrieden zu sein
scheint. Diese hat zwar auch nur schwammige Formulierungen in Händen,
weiß offensichtlich aber bereits, welche ihrer Haflinger im Kabinett
sitzen werden. Für die SPD-Mitglieder und SPD-Wähler halten die
selbsterklärten Koalitionäre die Besetzung der Kabinettsposten noch
geheim. Das wird gute Gründe haben. Schaut man in die Runde möglicher
Minister aller Koalitionäre, scheint sich eine wahre Geisterbahn
kapitaler Schreckgespenste und Politkarrieristen zu formieren, die eines
gemein haben: sie dürften allesamt Angela Merkel und ihren wichtigsten
Schachfiguren ebenso wenig gewachsen sein, wie die Minister der letzten
Regierung. Alles ist auf Merkels Führungsstil zugeschnitten und man wird
den Verdacht einfach nicht los, dass das zwischen Merkel und Gabriel
bereits lang vor der Bundestagswahl so eingefädelt war.
Der
Wahlausgang war nämlich so vorhersehbar, weil man so viel
Vertrauensverlust gar nicht in so kurzer Zeit wett machen konnte. Und
Steinbrück war der falsche Mann für die richtigen Botschaften. Der Druck
des SPD-Nachwuchses, in Regierungsämter zu kommen, war trotz momentaner
Schwäche der Partei, jedoch sehr groß. Sie wollen an die großen
Futtertröge und Sigmar Gabriel sollte es unbedingt richten. Die Parole "lieber
mitmachen als gar nicht dabei zu sein" spricht für sich. Was
Deutschland jetzt allerdings droht, ist erneut eine Politik Merkel'scher
Beliebigkeit mit gleichzeitiger Demonstration der Schwäche des
ideologisch eigentlich unpassenden Koalitionspartners. Der SPD droht damit
das gleiche Schicksal, wie der FDP. Nur die SPD-Mitglieder können diesen
Spuk noch beenden.
Der
von der konservativen Presse aufgebaute Druck auf die SPD-Mitglieder mit
dem Argument "Millionen von Bürgern wollen die große Koalition
und nur 450.000 Mitglieder der SPD entscheiden darüber" sollte
seine Wirkung verfehlen, denn das Argument ist allzu durchsichtig. Die
Hessen entschieden sich konsequent für die Opposition und werden damit
nicht schlecht fahren. Warum im Bund andere Signale setzen?
Auch
wenn im Fall von Neuwahlen von den GroKoa-Befürwortern der SPD taktisch
eine Verschlechterung des Wahlergebnisses prognostiziert wird, sollten
sich die Mitglieder davon nicht beeinflussen lassen. Die Entscheidung für
einen eigenständigen Weg wie in Hessen könnte eine Trendumkehr
bewirken und zu mehr Vertrauen führen. Eine schweres Handicap ist
allerdings der Mangel an echten Führungspersönlichkeiten in der SPD, die
für eine Regierung zur Verfügung stünden. Diese werden sich in einer
großen Koalition, die fortwährend von der Kanzlerin vorgeführt wird,
auch nicht entwickeln lassen, weil sie voraussichtlich mit
Negativschlagzeilen in aller Munde sein werden. Die FDP-Minister der noch
im Amt befindlichen Regierung wurden in der eigenen Partei inzwischen nach
unten durchgereicht. Das sollten sich die wenigen SPD-Talente ohne Not
nicht antun.
Was
den Koalitionären auf Bundesebene fehlt, ist einfach die Augenhöhe, auf
der sie sich parteiübergreifend begegnen.
Das,
was im Koalitionsvertrag von der Entwicklung der Wirtschaftslage und
anderen Faktoren abhängig formuliert wurde, ist jederzeit bis gegen Null
veränderbar. Die SPD hält lediglich Seifenblasen in Händen, die sie nun
vorsichtig an die Basis balanciert, um sie bewundern zu lassen. Bereits
heute kündigen viele SPD-Mitglieder an, erst gegen den Koalitionsvertrag
zu stimmen und anschließend auszutreten. SPD-Wähler, die eine große
Koalition ablehnen, schließen möglicherweise ebenfalls endgültig mit
der SPD als großer Volkspartei ab. Die Partei-Basis sollte alle Argumente
klug abwägen.
Veröffentlicht
am 30.11.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Koalitions-Seifenblasen
Die
Luftwurzeln der jungen Generation |
Die
Partei der Sozialdemokraten war viele Jahre lang ihren Wurzeln treu.
Arbeiterbewegung, Sozialpolitik und enge Zusammenarbeit mit
Gewerkschaften sowie Sozial- verbänden waren eine solide Basis.
Nach dem Krieg hielt ihr Schicksal während des Nationalsozialismus
die Reihen zusammen. Der hohe Anteil an Senioren unter diesen
Mitgliedern und der treuen SPD-Wählerschaft prägt heute noch den
hohen Prozentsatz der als Meckerer und Kritiker Beschimpften. Die
Beliebigkeit, die bei der jungen Garde nur noch darauf abzielt, aus
Eigennutz mitzuregieren und mitzuprofitieren, ist nicht ihre Sache.
Politik als Beruf, eine Karrierevariante, die sich auszahlt, wenn
man es bis in die Spitze schafft. Das ist mit Sozialdemokratie nicht
vereinbar!
Auch wenn das jetzt einigen Politikern nicht passt, so erinnert die
Motivation vieler heutiger Jungpolitiker (nahezu aller Parteien) an
die Gründe, mit denen sich ihre Großväter nach 1933 für Politik
entschieden. Mit dem damals "richtigen" Parteibuch planten
sie ein Leben mit vielen Vorteilen auf Kosten Andersdenkender. Nach
dem Krieg warfen sie die geliehene und inzwischen nicht mehr
passende politische Gesinnung schnell ab, um sich in anderem Gewand
gut zu etablieren. Der erste Bundestag bestand zu über 40% aus
ehemaligen NSDAP-Mitgliedern. Die Sozialdemokraten hoben sich im
ersten Jahrzehnt der BRD noch deutlich von der teilweise belasteten
schwarz-, gelb- und blaugefärbten Politik ab und kämpften an der
Seite der Gewerkschaften und der Sozialverbände um die
Lebensbedingungen der arbeitenden Bevölkerung und um soziale
Gerechtigkeit, bis auch dort das Karrieredenken den Typ der
Politiker veränderte. Der sich anschließende Sozialabbau und die
Hinwendung zu Vorteilen der Wirtschaft und Banken trieb SPD,
Gewerkschaften und Sozialverbände auseinander.
Zweifellos veränderte die Sozialdemokratie mit den von ihnen
geführten Regierungen gewaltig die Politik des Landes. Die Früchte
ernteten jedoch Regierungen, die ihnen folgten und die besser zu
Geld und Kommerz passen. Das Schicksal der Regierung
Schröder/Fischer war eigentlich vorhersehbar und auch die Art, wie
beide Politiker im Orkus der Geschichte verschwanden, zeigte, was
sie wirklich umtrieb. Eine feste politische Gesinnung kann es nicht
gewesen sein. Wer endlich satt ist, kann sich ausklinken. Das ist
nicht die Vorstellung, die der Sozialdemokratie nahestehende
Senioren von Politik haben. Der politische Gesinnungswandel der
heutigen Protagonisten dürfte neben der Altersfluktuation auch der
Grund für den Mitgliederschwund und die Verluste bei Wahlen sein.
Mit dem ausgehandelten Koalitionsvertrag wird die gebeutelte SPD nun
auch noch viele Mitglieder mit Migrationshintergrund verlieren.
Momentan hängen die Wurzeln der SPD in der Luft und werden von
schillernden Seifenblasen umringt, die eher platzen, als die neue
Regierung vereidigt sein wird. Wenn der Jubel der SPD-Frauen über
die angekündigte hohe Frauenquote im Kabinett abgeebbt ist und wenn
sich die wirtschaftlichen Eckdaten verändern, wird die Freude über
das Mitregieren verfliegen. Was Deutschland wirklich braucht, ist
eine starke Opposition. Keine Partei könnte das besser als die SPD.
Sie ist aus historischen Gründen heraus keine Regierungspartei, die
sich von der Wirtschaft erkaufen und instrumentalisieren lässt. Sie
ist eine Partei der Arbeitnehmer und des sozial denkenden
Mittelstands. Dieser soliden Wurzeln sollten sich die SPD-Mitglieder
besinnen.
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Kaputtgespart
und handlungsgebremst
Für
engagierte Bürger, die sich in den momentanen finanziellen Notzeiten der
Stadt Maintal als eine Art kommunalpolitischer Volkssturm betätigen, ist die Anwesenheit bei Sitzungen der
Gremien derzeit eine arge Zumutung. So auch auf der Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses am 26.11.2013. Lediglich 13 der 40 TOP- Vorschläge, die
noch nicht einmal anspruchsvoll vorgeklärt waren, sollten in den Haushalt
2014 einfließen. Die Stadtverordneten waren zwar zeitig mit umfangreichen
Informationen versorgt worden, Magistrat
und Fachbereiche waren jedoch offensichtlich nicht in der Lage, daraus
konkrete Ansatzpunkte und wirksame Ansätze für Etatverbesserungen oder
gar Visionen (Zielprojektionen) zu entwickeln. So wanderte ein Teil der 13
Vorschläge, die in den Haushalt 2014 einfließen sollten, zu den
Vorschlägen möglicher "Prüfanträge", die später nochmals
ausgedünnt wurden. Aller Voraussicht nach werden jetzt 35 von 40 Vorschlägen
zum Bürgerhaushalt im Jahr 2014 gar nicht ergebniswirksam werden können. Damit
ist das eigentliche Ziel, 2014 einen Beitrag zur Konsolidierung zu
erzielen, in weite Ferne gerückt. Wenn sich nicht bald etwas grundlegend
ändert, wird sich das im nächsten Bürgerhaushalt so fortsetzen. Die
Ursachen sind vielschichtig und - so kurios es klingt - Folge
gewaltiger Sparschäden, die die kommunale
Verwaltung schwächten. Die Kapazitäten reichen offenbar gerade noch für die
Erledigung der Pflichtaufgaben aus. Eine Weiterentwicklung ist somit aus eigener Kraft
kaum mehr möglich und von Bürgern skizzierte Potenziale bleiben ungenutzt.
Selbstbewusst
vertretener Minimalismus
Am
Beispiel zweier Vorschläge zum Bürgerhaushalt konnte man bereits das
ganze Ausmaß der Folgen langjähriger Sparschäden demonstrieren. Bei
der Erörterung des Vorschlags Nr. 6.2, das "Nutzen von
einkäuferischem Fachwissen für die Beschaffung und die Unterstützung
der dezentralen Einkaufsstellen" und des Vorschlags 6.1, "Einführung
eines Fundraisers", offenbarte sich voll die fachliche
Unbekümmertheit und das magere strategische Denken. Solides und
zeitgemäßes Wirtschaften mit zur Verfügung stehenden Mitteln und
effiziente Finanzierungen aus Fördertöpfen und über Sponsoring wird seit Jahren
vernachlässigt. Einfachste Verwaltungsstrukturen und mangelnde
Transparenz in der Beschaffung führen zu unnötigen Verlusten. Bei beiden
Vorschlägen war es Magistrat und Verwaltung nicht möglich, den Nutzen
der Vorschläge mit Einsparungszielvorgaben zu untermauern.
Nach Aussage der Stadtverwaltung
soll das jährliche Einkaufsvolumen angeblich 1,2 Mio. Euro betragen. Die Aufgliederung zeigt jedoch, dass wesentliche
Beschaffungsgüter darin gar nicht enthalten sind. Die Beschaffung erfolgt
nach Angaben der Verwaltung zudem in nur zwei Bereichen zentral, alle anderen
Bereiche kaufen auf Vorzimmerniveau ohne jeden Gesamtüberblick und ohne
professionelles Versorgungskonzept ein. Eine transparente Beschaffungssoftware gibt es
im Rathaus nicht, ein Beschaffungsanalyse liegt nach eigenem Bekunden
ebenfalls nicht vor. Damit fehlt für
qualifizierte Überlegungen und schlüssige Beschaffungskonzepte der Überblick. Der
Verwaltungsspitze fiel dazu lediglich ein, sich vielleicht mit der Hanauer
Einkaufsorganisation in Verbindung zu setzen, welche die Stadt Hanau
versorgt. Was die Verwaltung nun zu prüfen gedenkt, wird spannend.
Beim
Thema "Fundraising" offenbarte sich während der Sitzung, dass es
im Rathaus keine
vorausschauenden strategischen Planungen unter Einbeziehung von
Fördermitteln gibt. Diese werden angeblich nur bei direkt
durchzuführenden Projekten eruiert. Maintal entgehen dadurch
wahrscheinlich seit Jahren enorme Fördermittel. Es existiert noch nicht
einmal Klarheit, wo in der Verwaltung eine solche Stelle strategisch
angesiedelt sein sollte und welche Zusatzqualifikation benötigt wird. Der Bürgermeister weiß nur, dass er es
neben seiner Arbeit nicht
mitmachen kann. Erschreckend ist, dass noch nicht einmal eine
Größenordnung als Zielvorgabe für die Rentabilität eines Fundraisers
ermittelt wurde.
Auf
der langen Bank ist viel Platz
Alle
Ergebnisse der Sitzung des HuFiA möchte ich an dieser Stelle
gar nicht im Detail erörtern, denn sie wären für einzelne Bürger, die
sinnvolle Vorschläge unterbreiteten, frustrierend. Es fällt mir immer schwerer,
den Bürgerhaushalt positiv zu sehen, denn für die Umsetzung fehlt es an den
richtigen verwaltungstechnischen Voraussetzungen und bei der Politik teilweise auch am
konsequenten Willen zum Handeln. So
wird nun geprüft und geprüft, bis irgendwann ein mageres Prüfergebnis
präsentiert wird, das zur Disposition steht. Anstatt die
aussichtsreichsten Vorschläge umgehend in Angriff zu nehmen, um für 2014
im laufenden Prozess bereits Erfolge mitzunehmen, wurden jetzt die meisten
Vorschläge hinter dem Klärungsprozess großer Konzepte, wie der
Spielplatzplanung, eines übergreifenden Verkehrskonzepts etc., versteckt,
dessen Teil sie sein könnten, wenn sie demnächst zur Sprache kämen. Die Umsetzung
muss bis zur allerletzten Detailklärung warten. Persönlich fand ich das demonstrierte
Selbstbewusstsein einiger Diskutanten bei gleichzeitig größtmöglicher
Unbedarftheit besonders erschreckend. Die Dampfplauderer hatten wieder mal
ihre großen Auftritte. Man verlor sich in Verfahrensfragen, anstatt
sich mit Inhalten und Chancen zu befassen.
Übrigens:
Keine besonders gute Figur machte die WAM während der Sitzung. Deren
Ausschussmitglied entschuldigte sich kurz, dass er nichts mitentscheiden
könne, weil seine Fraktion erst in dieser Woche über die Vorlagen beraten
würde, packte seinen Kram und verschwand. Und das bei Themen, die
engagierten Bürgern besonders wichtig sind.
Veröffentlicht
am 27.11.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Gnade der engeren Wahl |
13
von 40 Vorschlägen des Bürgerhaushalts schafften es in die engere
Wahl, in den Haushalt 2014 einfließen zu können. Sie wurden zur
HuFiA-Sitzung am 26.11.2013 diskutiert und teilweise in
Prüfaufträge umgewandelt.
Hier
sind die Ergebnisse:
6.2
Nutzen von einkäuferischem Fachwissen
Votum einstimmig positiv
bei relativer Ratlosigkeit der Verwaltung
4.3
Arbeitsgruppe "Schwimmbad" mit Bürgern gründen
Votum mehrheitlich positiv
Ab 1.12.13 geht das Schwimmbad in eine eigene
Trägerschaft über und der Schwimmbadbeirat wird
aufgelöst. Meinungen sollen gehört werden.
1.4
Radweg zur Einstein-Schule asphaltieren
Votum einstimmig negativ
Soll im Gesamt-Verkehrskonzept erörtert werden
2.3
Aufwertung von 3 Spielplätzen,
3 Spielplätze dafür schließen
Votum ohne Beschlussfassung
Soll bei Gesamt-Spielplatzplanung geklärt werden
8.1
Umstellen der Ampeln auf LED-Technik
Votum einstimmig positiv
6.1
Einführung eines Fundraisers
Votum mehrheitlich für Prüfauftrag
bei relativer Ratlosigkeit
5.4
Naturschutz
Votum mehrheitlich negativ
3.4
Verkehrskonzept Gesamt-Maintal
Votum einstimmig positiv
Die veranschlagten 45.000 € sind nur für das
Konzept veranschlagt, nicht für die Umsetzung
8.4
Abbau Fußgängerampel Backesweg/Breitscheidstr.
Soll im Verkehrskonzept behandelt werden
5.1
Sanierung des Rathauses, geplanter Neubau
Votum mehrheitlich für Prüfauftrag
6.3
Verzicht auf Papierunterlagen der Gremien
Wurde in die nächste Sitzung geschoben
8.3
Weihnachtsbeleuchtung für die Stadtteile
Votum einstimmig negativ
6.5
Streichung des Postens "Klimamanager"
Votum bei Stimmengleichheit negativ
Von
den restlichen 27 Vorschlägen lehnte der HuFi- Ausschuss 4
Vorschläge ab und ordnete 7 Vorschläge Gesamtplanungen
unter.
Der
Vorschlag 6.4 Verkleinerung der Stadtverordneten- versammlung blieb
ohne Beschlussempfehlung.
Wie
das Parlament entscheidet, wird sich zeigen.
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Aller
Anfang ist schwer
Der
Maintaler Bürgerhaushalt scheint immer noch ein fortwährender
Lernprozess zu sein. Nachdem die Bürger im Glauben waren, ihre
bestbewertetsten Vorschläge seien auf dem Weg, schließen Magistrat und
Gremien erst jetzt den Problemkreis. Das Einbringen in die
Stadtverordnetenversammlung ist nämlich an Regularien gebunden. Doch der
Reihe nach. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ließen Ideen in den
Prozess einfließen, bewerteten diese, prüften anschließend deren
Auswirkung auf das Gemeinwohl und erwarteten, dass die besten Ideen als
gleichrangige Vorschläge zu den Änderungsanträgen der Fraktionen einfließen. So zumindest wurde es ja auch bisher
widerspruchslos kommuniziert. Der Magistrat und das Präsidium der
Stadtverordnetenversammlung befasste sich jedoch erst zur Sondersitzung
des Haupt- und Finanzausschusses offiziell damit, wie die vorliegenden Arbeitsergebnisse wirklich umgesetzt werden können. Nun wurde die
Steuerungsgruppe und die Projektleitung des Bürgerhaushalts darüber
informiert, welche Lösung für diesen Teil des bisher noch unfertigen
Konzepts ins Auge gefasst wird.
Die
Liste der Vorschläge wird in Kategorien aufgeteilt
Mit
einer kurzen Information bestätigte Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz
Kaiser das zur Ausschusssitzung bereits vorskizzierte Verfahren.
Allzu viele Vorschläge waren nur Detailsichten komplexer Themen, die
jedoch geschlossen angegangen werden sollen. Da die thematischen
Zusammenfassungen jetzt nicht mehr exakt den Einzelvorschlägen
entsprechen und Politik, Verwaltung und Magistrat offensichtlich der
kurzfristigen Beurteilung dieser komplexen Themen terminlich überfordert
gegenüberstehen, soll nachfolgend beschriebenes Vorgehen greifen.
"Es
wird Vorschläge geben, die sich in konkreten Anträgen als Änderung von
Planansätzen und / oder Änderung der Leistungsbeschreibung wiederfinden
werden. Das betrifft ca. 1/4 aller Vorschläge. Die davon Beschlossenen
werden sich im Haushalt 2014 wiederfinden. 3/4 aller Vorschläge werden
als Prüfanträge vorgelegt. Wenn diese beschlossen werden, müssen sie in
2014 vom Magistrat abgearbeitet werden damit am Ende eine Entscheidung
getroffen werden kann. Die Prüfanträge sind nicht Bestandteil des
Haushaltes 2014.
Außerdem
beabsichtige ich nicht, die Anträge zum Bürgerhaushalt als normale
Haushaltsanträge zu behandeln, sondern diese in einem separaten Block zu
diskutieren.
Karl-Heinz
Kaiser
Stadtverordentenvorsteher"
Was
heißt das nun?
In
der Tat müssen die Vorschläge zum Bürgerhaushalt entweder vom Magistrat
oder einer der Fraktionen in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht
werden, da nur diese berechtigt sind, Anträge zu stellen. Also müssten
sich Antragsteller mit den Vorschlägen identifizieren und sie sich zu
eigen machen. Diese Vorschläge könnten dadurch aber zum Spielball
politischer Interessen werden, was nicht im Sinne des Gemeinwohls und den
Vorstellungen der Ideengeber sein kann.
Der
Magistrat wird ca. ¼ der Vorschläge (wie oben beschrieben) entsprechend
modifizieren und direkt einbringen, damit sie sich im Haushalt wiederfinden.
Der Rest der Vorschläge wird als Prüfaufträge mit offenem Ausgang auf
eine Art parlamentarische Warteschleife geschickt. Die ausgiebig geprüften Vorschläge werden sich einer Beschlussfassung
stellen müssen und im Erfolgsfall vom Magistrat umgesetzt werden. Bei
realistischer zeitlicher Betrachtung ist damit allerdings im Jahr 2014
nicht mehr zu rechnen. Da bereits im Frühsommer die nächste
Vorschlagsrunde anläuft, wird die Umsetzung der bisherigen Vorschläge
quasi den permanent rollenden Prozess darstellen.
Was
bedeutet das für die Fortführung des Bürgerhaushalts?
Es
ist hoffentlich allen Beteiligten des Bürgerhaushalts klar, dass die
erste Runde eine Lernphase mit experimentellen Auswirkungen ist, die dazu
führen müssen, dass der nächste Bürgerhaushaltsprozess wesentlich
verbessert und in der Endphase gemeinwohlorientierter ablaufen muss.
Bürger, Kommunalpolitiker, Magistrat und Verwaltung haben in den letzten
Monaten enorm dazugelernt. Jetzt sollten sie in der Lage sein, zukünftig
noch zielorientierter zusammenzuarbeiten.
Für
die Stadtverordneten sowie für viele Diskutanten der Vorschläge stellt der anonyme Personenkreis der Teilnehmer
an der Plattform
ein nicht zu unterschätzendes Problem dar und es wäre besser, wenn alle
Teilnehmer mit offenem Visier antreten würden, wie
diejenigen, die sich bei der Umsetzung mit deren Argumenten
auseinandersetzen müssen. Das würde Offenheit, Nähe und größeres Vertrauen
bewirken.
Ein
weiterer Punkt ist das Abstimmungsverhalten, das auf breiterer Basis für
eine größere Akzeptanz der Vorschläge bei den Kommunalpolitikern sorgen
kann. Auch dazu sollte man wissen, wer abgestimmt hat. Wie aus dem statistischen
Bericht zur Beteiligungsphase am Maintaler Bürgerhaushalt hervor
geht, wurden einige Anmeldedaten zu einer Statistik verarbeitet, die den
Entscheidungsträgern bei der Gewichtung helfen sollen. Mit der Nutzung
von Pseudonymen flossen vermutlich auch Phantasieangaben in die Auswertung
ein. Diese dürften die Auswertung verfälscht haben, so dass sie nicht
wirklich belastbar ist.
Im
Schutz der Anonymität konnten sich in der Endphase der Bewertung zudem
Spielweisen entwickeln, die einem fairen Prozess abträglich waren. Untere
allen Beteiligten sollte jedoch der faire Umgang oberstes Gebot sein.
Das alles macht es den Stadtverordneten nicht
leicht, die Vorschläge vorbehaltlos zu behandeln und ihrerseits darüber
fair und bereitwillig zu entscheiden.
Der Lernprozess
ist noch lang nicht abgeschlossen und die Befürworter des Maintaler Bürgerhaushalts können nur hoffen, dass diejenigen, die dem Prozess sehr
kritisch gegenüber stehen, keine voreiligen Schlüsse ziehen. Aller
Anfang ist schwer!
Veröffentlicht
am 17.11.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Geplantes
Defizit von 2,9 Mio. Euro |
Ein
geflügeltes Wort sagt: "Traue keiner Statistik, die du nicht
selbst gefälscht hast!"
Nun ist ein Haushaltsentwurf keine
gefälschte Statistik. Aber eine Annahme von zweckerfüllenden
Eventualitäten ist sie in weiten Teilen schon.
Was
ist eigentlich eine Statistik?
Statistik
[lat.],
1.
(meist in Tabellenform zusammen- gestellte) Ergebnisse von
zahlenmäßigen Erfassungen
bestimmter
Sachverhalte (z.B. Bevölkerungs-, Ind.-,
Landwirtschafts-, Verkehrs- und Preisstatistik);
2.
Teilgebiet der angewandten Mathematik, das sich mit der Erfassung
und Auswertung von Massenerschei- nungen befasst, also mit
Erscheinungen, die an Gesamtheiten von vielen Objekten beobachtbar
sind.
Die
deskriptive (beschreibende) Statistik
beschäftigt sich damit, empirisches Material über Zufallsgrößen
zu sammeln, geeignet darzustellen und zu charakterisieren.
Die Aufgabe der analytischen (beurteilenden) Statistik
besteht darin, mit Hilfe der
Wahrscheinlichkeitsrechnung aus dem statist. Material Rückschlüsse
auf die Grundgesamtheit zu ziehen (z.B. Schätzen von
Wahrscheinlichkeiten, Testen von Hypothesen).
(c)
Meyers Lexikonverlag.
Tatsächlich
ist der Haushaltsentwurf eine Mischung von statistischen Größen
und einer Gleichung mit mehreren Unbekannten. Das überfordert
wahrscheinlich die meisten Stadtverordneten und der Umgang mit
den bekannten Größen lässt
bereits beim Magistrat, den "alten Hasen" und
"schlauen Füchsen" Unsicherheiten erkennen. Dem
Haushaltsentwurf werden sie wieder hilflos gegenüber stehen und wie
in jedem Jahr vergeblich effektive Stellschrauben suchen, finden und
nutzen. Die
einzig bekannte Stellschraube ist zumindest die Grundsteuer B,
die rein rechnerisch die gleichmäßigste Verteilung finanzieller
Mehrbelastungen ermöglicht. Einer weitestgehend
verursachergerechten Lastenverteilung stehen politische und
strategische Gründe entgegen. An diesem Knoten versuchten sich auch
die Bürger im Bürgerhaushalt, ohne ihn wirklich entwirren zu
können. Nun
stehen trotzig die 2,9 Millionen Euro des Defizits im Raum, weil
für 2014 vom Parlament eine Erhöhung der Grundsteuer B
ausgeschlossen wurde, der Kita-Ausbau Unsummen verschlingt, die
Umlagen steigen und sich die Zuteilungen verringern. Wenn wir bei
"Wetten dass" wären, würde ich davon ausgehen, dass
jetzt wieder die Straßenbeitragssatzung ins Auge gefasst wird. Dazu
passt die gesteuerte Randinformation, dass die Kommunalaufsicht
keine Kredite mehr für die Straßensanierungen genehmigt. Mit
dem prognostizierten Defizit stellt der Bürgermeister gleichzeitig
den Bürgerhaushalt von der Bedeutung her auf eine Stufe der
Bedeutungslosigkeit - quasi ein Tropfen auf den heißen Stein. Die
Spitzen der mit der Umsetzung der Ergebnisse des Bürgerhaushalts
betraut sind, sprechen gerade mal von einer möglichen Auswirkung
von 5 - 10.000 Euro auf den Haushalt 2014. Gleichzeitig wird von
einem deutlichen Kostenanstieg im Kita-Bereich ausgegangen, ohne den
dort vorhandenen hohen Standard freiwilliger Leistungen zu
überprüfen, wie ebenfalls im Bürgerhaushalt vorgeschlagen. Es
fehlt vielfach einfach der Mut, konsequent zu handeln. Auch das ist
eine Erkenntnis, die aus dem Bürgerhaushalt herrührt. Im Grund
genommen setzt sich das fort, was Maintal in diese finanzielle
Situation trieb. Nur dass man mit dem Bürgerhaushalt jetzt ein
Feigenblatt hat, mit dem man die Blößen bedecken kann, die sich
Magistrat und Parlament permanent leisten. |
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Gestaltung
von Beschlossenem
Der
Maintal TAGESANZEIGER macht heute mit der Überschrift auf: "Kita-Politik
wird zu einer Geheimsache - Kühn und Tagesanzeiger
vom Elternabend ausgeschlossen".
Dahinter
steht die stringente Zurückweisung der Redakteurin Martina Faust
und des SPD-Politikers Alexander Kühn an der Teilnahme des
von Bürgermeister Erhard Rohrbach einberufenen Elternabends
der Betreuungsschule in Hochstadt. Rohrbach selbst mimte den Türsteher,
wie berichtet wurde und berief sich auf sein Hausrecht. Faktisch hat das
zwar seine Richtigkeit, besonders intelligent war dies allerdings nicht.
Schließlich waren die beiden Abgewiesenen von den Eltern eingeladen
worden, damit Maintals Bürger, die von der gleichen Sachlage betroffen
sind, sowie der Sozialausschuss und die größte Maintaler Fraktion aus
erster Hand informiert werden. Nun wird - wenn überhaupt - das, was
besprochen wurde, im Rathaus pressetechnisch formuliert und über die
unkritischen Wochenzeitungen und Anzeigenblätter als Wahrheit unter die
Leute gebracht. Bürgernähe, Offenheit und Transparenz, wie sie der
Bürgermeister immer wieder propagiert, wird auf diese Weise zur
Makulatur. Die richtige Antwort darauf wäre gewesen, dass die Eltern
daraufhin den Elternabend geschlossen verlassen hätten. Was auch immer
besprochen wurde, wird nun nicht von der Presse direkt erlebt an die Öffentlichkeit
gelangen - Geheimpolitik pur!
Der
Bürgermeister als stringenter Hausherr
Es
ging nach wie vor um die Ausgestaltung des Beschlusses zur Kita-Satzung in
Teilen, die das Parlament bei seinem Beschluss als unveränderliche
Voraussetzung betrachtet hatten, jedoch verändert wurden. Die
nachträglichen Uminterpretionen gehen finanziell zu Lasten der Eltern,
die für eine Leistung zahlen sollen, die sie nicht wie berechnet in
Anspruch nehmen. Dieses Thema ist durchaus von allgemeinem und
öffentlichem Interesse.
Das
Verhalten des Bürgermeisteres bietet nun die Möglichkeit in alle
Richtungen zu spekulieren und darüber hinaus über zunehmende
Verhaltensauffälligkeiten kräftig zu theoretisieren. Für die
Kabarettisten von MIKROKOSMOS, die in ihrem diesjährigen Programm
im Sketch "Gestaltung von Beschlossenem"
genau dieses Thema satirisch umsetzten, dürfte das eine Steilvorlage für
2014 sein. Sie waren thematisch so aktuell, wie nie zuvor und der
Bürgermeister selbst bestätigt eindrucksvoll die verarbeitete Kritik. Zu
berichten gibt es unabhängig und überparteilich also nichts, denn die
Ausgesperrten können mit dem diesjährigen Kabarett-Slogan behaupten:
"Mir
saacht ja kaaner was!"
Die
Mikrokosmonauten hätten nie damit gerechnet, dass sich das so
eindrucksvoll und schnell bewahrheitet. Aber auch die Vorgehensweise
ähnelt in auffälliger Weise den Kernaussagen des genannten Sketches. Das
unterstreicht, dass MIKROKOSMOS stets auf der Höhe des Geschehens ist und
Besuchern die Besonderheiten rund ums Rathaus näher bringen kann, auch
wenn sich viele nicht dafür interessieren.
Auf
die Berichterstattung des Maintal TAGESANZEIGERs am Folgetag gehe
ich nicht ein, weil der Artikel nicht einer erlebten, sondern vage
umschriebenen Situation entsprach. Mir scheint der Leserbrief von Jürgen
Achstetter, der am 8.11.13 im MTA erschien, die Sache besser zu
treffen.
Veröffentlicht
am 06.11.2013, ergänzt am 8.11.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Satirische
Kritik verpufft |
Im
nebenstehenden Artikel ist die Rede von einem Sketch der Gruppe MIKROKOSMOS
mit dem Titel "Gestaltung von
Beschlossenem", der karikierte, wie unliebsame
Beschlüsse des Parlaments gelegentlich umgesetzt und in ihrer
Auswirkung verändert werden. Am Schluss des als Seminar verpackten
Sketches folgte:
"Wir
machen nun eine Kaffeepause und dann wenden wir uns dem Fall 'Gestaltung
einer Verwaltungs-Ethik' zu. Bleiben Sie dran, es geht um
Ehrlichkeit und Vertrauen", worauf Bürgermeister
und Mitarbeiterinnen geschlossen antworteten: "Das
kann ja lustig werden!"
Wie
kommt nun der Autor des Sketches auf genau diese Darstellung und
Einschätzung und wie sehr trifft der Sketch die Wirklichkeit?
Über
viele Jahre hinweg passten eine ganze Reihe von kommunalpolitischen
Beobachtungen zusammen, wenn es darum ging, mit oft knappster
Mehrheit beschlossene Entscheidungen umzusetzen. Passten
Entscheidungen zur Linie des Bürgermeisters, wie zum Beispiel der
Abriss des Bischofsheimer Rathauses, so wurden sie in Windeseile und
exakt umgesetzt. Gingen sie anders aus, wie bei den Kita-Gebühren,
wurde eine Lücke im Beschlossenen gefunden, die genüsslich
ausgenutzt wurde. Regt sich Widerstand dagegen, so schiebt der
Bürgermeister die Schuld auf die Stadtverordneten, die nicht - wie
er als Jurist - Lücken in Beschlüssen suchen, um sie auszunutzen,
sondern auf Fakten setzen, die bisher die Grundlagen waren.
Diese
für Juristen so typische Vorgehensweise mag für Juristen als
pfiffig gelten und deshalb womöglich sportlich hingenommen werden -
für die Bürger deckt sich das nicht mit dem Auftrag, den sie dem
Bürgermeister gaben. Auf diese Art, die man ruhig
"verschlagen" nennen könnte, reagieren die Bürger recht
sauer, wie man an neben stehendem Leserbrief sieht. Bei den
Gesprächen innerhalb der Steuerungsgruppe zum Bürgerhaushalt nahm
das verlorene Vertrauen und die Verdrossenheit der Bürger
gegenüber der Politik einen breiten Raum ein. Dass der Erste
Stadtrat bei diesen Diskussionen recht gut abschneidet, zeigt, dass
sein Verhalten, das ohne derartige Auffälligkeiten auskommt, von
den Bürgern bevorzugt wird und dass es im Rathaus durchaus
unterschiedliche Vorgehensweisen gibt. Man kann das Problem demnach
am Bürgermeister und dem ihm schlitzohrig zuarbeitenden Teil seines
Umfelds festmachen.
Besonders
störend ist die Beharrlichkeit, mit der der Bürgermeister seine
Ziele verfolgt, auch wenn Fakten dagegensprechen oder die Mehrheit
des Parlaments gänzlich andere Meinungen vertritt. Es ist ein
Nachkarten ohne Ende, als könne oder dürfe es nicht sein, dass man
seine Meinung nicht akzeptiert. Politik ist die Kunst, zu
überzeugen oder faire Kompromisse zu finden. Diese Fähigkeit ist
bei ihm etwas abhanden gekommen und Fraktionen, Gesellschaftsgruppen
und Bürger rechnen stets mit seinem trickreichen Verhalten. Das
nagt natürlich an den Werten Ehrlichkeit und Vertrauen.
Als
Kabarettist empfinde ich es zudem als frustrierend, dass selbst
humorvoll-satirische Erörterungen solcher Sachverhalte bei
Zielpersonen zu keinen Veränderungen führen und eher als
Majestätsbeleidigungen angesehen werden.
Klaus
Klee
|
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Rohrbachs
Zahlen
Vor
einem Jahr thematisierte das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS in einem
Sketch den Schatz im imaginären Tresor des Bürgermeisters. Damals
erbeuteten zwei Ganoven die geheimen Zahlen des Bürgermeisters, mit denen
jedoch niemand etwas anfangen konnte, weil die damit zusammenhängenden
Informationen fehlten. Die Kabarettisten geißelten die beharrliche
Verweigerungshaltung des Bürgermeisters gegenüber Teilen des Parlaments,
besonders aufschlussreiche Zahlen zu den Kindertagesstätten preis zu
geben.
Nur
ein Jahr später und nach
Einführung des Bürgerhaus- halts hielten am Samstag- nachmittag
des 2. November 2013 - genau am Tag der 4. Aufführung des
diesjährigen Kabarettprogramms - die Mitglieder des Haupt- und
Finanzausschusses in der Realität ausführliche Zahlen und
Erläuterungen über alle freiwilligen Leistungen der Stadt in
Händen, die eine neue Qualität der Haushalts- beratungen
ermöglichen. |
|
Als
Grund für diesen bahnbrechenden Informationsakt wurden zwar die
übergeordneten Restriktionen für zukünftige Haushalte herangezogen,
doch die Stimmen für eine jährliche Fortführung der zunächst einmalig
erhobenen qualifizierten Informationen wurden sofort zum besseren Beraten
der zukünftigen Haushalte laut. Gegenüber den bisherigen Informationen
zu diesem Thema bedeutet das ein Quantensprung. Die Verwaltung, die
lobenswerter Weise sehr viel Arbeit in die Ausarbeitung steckte, wird die
Zahlen und Informationen auch selbst bei der Bewertung der Vorschläge des
Bürgerhaushalt benötigen. Es ist zu hoffen, dass die Zahlen und
Informationen auch den kritischsten Überprüfungen standhalten und sich
die erfreuliche Entwicklung fortsetzt.
Gleichzeitig
wurden den Ausschussmitgliedern und den interessierten Besuchern die 40
Vorschläge aus dem Bürgerhaushalt vorgestellt, die nun von den
Fraktionen zu prüfen sind. Einen breiten Raum nahm die Diskussion ein,
wie die Vorschläge in den formalen Ablauf der Stadtverordnetenversammlung
eingebracht werden, weil dort nur der Magistrat und die Fraktionen
Anträge einbringen können. Der Magistrat übernahm das Einbringen, um
die Vorschläge auf neutralem Weg und wertfrei einbringen zu können.
Hierzu sind jedoch noch einige formale Fragen zu klären, mit denen sich
der Magistrat und das Sitzungspräsidium befassen wird.
Im
Zusammenhang mit der Vorstellung der Vorschläge ergab sich
erfreulicherweise bei der Kosten-/Nutzen-Betrachtung der Vorschläge in
Summe ein Plus an Einsparungen. Das unterstreicht das Kostenbewusstsein
der am Prozess teilnehmenden Bürger, die den Bürgerhaushalt nicht als
Füllhorn für Geschenke ansehen. Einzelheiten zur Veranstaltung können
in der nächsten Woche im Infoportal des Parlaments eingesehen werden.
Interessant
fand ich nach dem Ballyhoo der WAM in der Presse, dass sie zur Erörterung
nicht adäquat vertreten war. Die Veranstaltung wäre auch für WAM und
GAM äußerst informativ gewesen, denn die Karten rund um die Finanzen
wurden offen auf den Tisch gelegt. Sicherlich
"wurden auch die Folterwerkzeuge gezeigt", wie der
Geschäftsführende Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebunds Karl-Christian
Schelzke meinte, doch der Fokus lag auf der Bewältigung der
Finanzprobleme ohne die von der WAM beschworenen Grausamkeiten. Auch wurde
der Bürgerhaushalt in keiner Weise konterkariert, wie befürchtet wurde,
sondern vielmehr als eigenständige Potenzialquelle aus den Zahlen der
Magistratsliste herausgehalten, damit die Vorschläge völlig getrennt in
die Beratungen einfließen können.
Karl-Christian
Schelzke thematisierte sowohl eine mögliche Grundsteuererhöhung
als auch eine Straßenbeitragssatzung, weil sie zum gängigen Repertoire
der Kommunalaufsicht gehören. Bei der Straßenbeitragssatzung wurde die
Variante mit jährlichen Beiträgen ins Visier genommen, weil diese
durchaus in Mieterhöhungen einfließen könnten. Interessanter wären
natürlich Leistungsanpassungen und noch verursachergerechtere
Beteiligungen der Bürger an Kosten. Es wäre nicht verwunderlich, wenn
sich die Stadtverordneten stärker auf die Einspar- und Optimierungsvorschläge
des Bürgerhaushalts, konzentrieren würden, um drohende Steuererhöhungen
abzuwenden.
Im
vorangegangenen Referat von Karl-Christian Schelzke, der aus
seinem Wirkungskreis berichtete, wurden den Anwesenden die wesentlich
strenger formulierten Erwartungen an die Haushalte der Kommunen näher
gebracht. Auffällig war der leichte Schmusekurs Schelzkes mit unserem
Bürgermeister, womit er das Gefühl "im gleichen Boot"
vermittelte. In Form eines versierten Entertainers verstand er
gleichzeitig zu informieren und zu unterhalten. Dennoch kam seine
Botschaft an, dass Magistrat und Stadtverordnete den stärkeren
Schulterschluss mit den Bürgern suchen sollen, um von einer breiten
Öffentlichkeitsbasis mitgetragene Entscheidungen fällen zu können. Das
stärkt natürlich den Bürgerhaushalt.
Bei
allen Bemühungen um ausgeglichene Haushalte steht natürlich die
Befürchtung im Raum, dass Kommunen mit geringeren Haushaltsdefiziten
stärker mit Umlagen belastet werden und beim kommunalen Finanzausgleich
schlechter abschneiden. Das könnte sich kontraproduktiv auswirken. So
gesehen macht das bisherige Jammern um die Finanzen Sinn und sollte
möglicherweise nicht ganz so ernst genommen werden.
Die
Veranstaltung zeigte deutlich die Veränderungen, die bereits mit dem
Bürgerhaushalt einher gehen und zukünftig auch allen Fraktionen zugute
kommen werden. Für die Bürger bedeutet das, als Partner und Berater der
Kommunalpolitiker und des Magistrats ernster genommen zu werden als
bisher. Das lässt grundsätzlich auf eine stark verbesserte
Bürgerbeteiligungskultur hoffen, wenn sich der Trend fortsetzt und sich
noch mehr Bürger vom positiven Verlauf überzeugen ließen.
Veröffentlicht
am 03.11.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Grundgesetz
nur Makulatur?
In
den letzten Monaten fragten sich viele Bürger, ob sie für die Regierung
schlichtweg "Volk" sind, das man absolut schutzlos ausspähen
kann. Innenminister und Kanzleramtsminister spielten brav die Abwiegler
und Verharmloser, bis, ja bis bekannt wurde, dass auch das Handy von Angela
Merkel seit längerer Zeit von der NSA abgehört wird. Nun
schaltet die Kanzlerin auf gespielte Empörung um und gibt sich leicht
eingeschnappt. Das ist aber auch das Mindeste, was man als Reaktion
erwarten kann. Dabei sitzt sie in einer Falle, aus der heraus sie kaum mit
Stärke agieren kann, denn die eigenen Geheimdienste mischen in der
Affäre kräftig mit. Es entstand der Eindruck, dass sich die
Geheimdienste der wichtigsten Staaten verselbständigt haben und ihre
neuen technischen Möglichkeiten skrupellos zum Einsatz bringen. Zumindest
die US-Amerikaner ließen nach dem 11. September weltweit alle
gesetzlichen Schranken fallen und glaubten sich mit dem Argument
"Terrorabwehr" auf der sicheren Seite. Inzwischen wird total
überwacht und die früheren westlichen Alliierten scheinen gerade die BRD
besonders stark auszuspähen. Die hemmungslosen massiven Verletzungen
unseres Grundgesetzes durch die Siegerstaaten des Zweiten Weltkriegs und
der bis heute noch nicht existente Friedensvertrag lassen den Schluss zu,
dass man uns nach dem Krieg zwar mit einer demokratischen Verfassung
ausstattete, diese in ganz wesentlichen Teilen jedoch nicht gegen sich
selbst gelten lässt. Die Geheimdienste operieren im Schutz ihrer
Botschaften oder der dauerhaft annektierten Zonen innerhalb unseres Landes
und entziehen sich so der Ermittlung und der Strafverfolgung unserer
Behörden. In Japan und vielen anderen Staaten, in denen die USA seit dem
zweiten Weltkrieg Stützpunkte unterhalten, agieren sie in gleicher Weise.
Es ist die Frage, wie lang sich die Weltgemeinschaft dieses Gebaren der
USA gefallen lässt.
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In
einer deutschen Talkshow klärte der frühere Amerikanische
Botschafter John Kornblum die Zuschauer auf, das es
sich bei den Amerikanern nicht um Freunde, sondern um Partner
handele. In einer extrem bornierten Art machte er klar, was die BRD
für die USA wirklich ist und zeigte auf, wie hilflos sich die BRD
das Ausspähen gefallen lassen muss. Natürlich beantwortete er
Fragen nicht, bei denen er sich auf seine Diskretion berufen konnte
und er bezeichnete Snowden in diesem Zusammenhang als Kriminellen,
der die USA verraten habe. Auch diese Haltung zeigte, dass von
Freundschaft keine Rede sein kann und unsere Bindung an die USA mehr
oder weniger erzwungen ist.
Nun
regen sich langsam Stimmen in den USA, die deutlich machen, dass
sich viele Amerikaner von den Praktiken und der Philosophie ihrer
Administration abwenden. |
Was
wollen die Geheimdienste eigentlich wissen?
Im
Fall der mehr als 35 ausgespähten Staatsmänner und -frauen, zu denen
auch Angela Merkel gehört, kann man wohl nicht von einem
begründeten Terrorverdacht ausgehen. Warum wurden und werden sie dennoch
ausgespäht?
Naheliegend
ist, dass sich die USA Vorteile in Verhandlungen verschaffen, wenn sie
vorher exakt die Positionen der Regierenden und möglicher Abstimmungen
untereinander kennen. Solche Praktiken gibt es schon seit den Zeiten des
kalten Krieges und wurden immer wieder unter gespielter Empörung bekannt,
weil man das gleiche tat. Mit heutigen Mitteln ist das alles viel
einfacher geworden und die Geheimdienste können mit ihren Fertigkeiten
glänzen. Womöglich ist es bereits eine Art Sucht nach Informationen
jeder Art.
Wozu
kann das Wissen verwandt werden?
Seitdem
wir wissen, dass Kommunikationsfirmen ihre Datenbestände bereitwillig den
Geheimdiensten und anderen Interessenten zur Auswertung verkaufen, ist
klar, dass es für Informationen einen Markt gibt. Wissen, das gegen
Personen eingesetzt werden kann, ist Macht. Die betroffenen Personen
werden damit im Bedarfsfall genötigt oder gar erpresst. Es müssen ja
keine Informationen über Straftaten, wie Steuerhinterziehung etc. sein.
Es gibt genügend Verhaltensweisen, die sich mit der Stellung, der
Position oder dem Ansehen von wichtigen Personen nicht verträgt, um sie
für immer zu diskreditieren. Warum sollten solche Informationen nicht
auch gegen Regierende oder deren wichtigste Funktionsträger zum Einsatz
kommen. Wer weiß, wie viele gemeinsam getragene einseitige Entscheidungen
bereits über angewandte Informationen herbeigeführt wurden. Können wir
unseren eigenen Regierungspersonen eigentlich noch trauen?
Ein
besonders betroffener Bereich ist unsere Wirtschaft, die sich im
internationalen Wettbewerb befindet. Auch hier sind Produktionsgeheimnisse
keine Geheimnisse mehr, sobald sie auf irgend einem Datenweg waren. Als
interessantes Informationsgut lassen sich auch derartig ausgespähte
Informationen gut vermarkten.
Die
Privatsphäre ist ein hohes Gut
Für
normale Bürger ist die Privatsphäre - so toll oder traurig sie auch sein
sollte - ein hohes Gut, das wir mit niemandem willkürlich teilen wollen.
In jedem Telefon, jeder E-Mail, im Internetgebrauch machen sich Fremde
breit, die alles festhalten, was wir machen, wo wir sind und welche
Gewohnheiten wir haben. Oftmals sind wir durch allzu blauäugiges
Verhalten sogar selbst dran schuld. Wir fühlten uns bisher jedoch unter
dem Schutz des Gesetzes. Nun müssen wir feststellen, dass nahezu alles,
was über den Schutz der Privatsphäre im "Provisorium" (so
heißt unser Grundgesetz heute noch) steht, Makulatur ist und bestenfalls
nur gegen uns selbst zur Anwendung kommt. Die spannende Frage ist, was
kann und was wird unsere Regierung dagegen tun?
Veröffentlicht
am 29.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Unfreiwilliger
Lesestoff
Das
bundsweit aktive Anzeigenblatt "Stadtjournal" ist auch in
Maintal sehr präsent, denn es erscheint alle 2 Wochen. Anzeigenkunden
werden mit der Aussage angelockt: "Unser
Magazin erscheint im Verbund mit insgesamt 31 Lokalausgaben und wird
kostenlos in 175.000 Haushalte verteilt." Das sagt
allerdings nichts über die lokale Abdeckung aus. Die örtlichen Ausgaben
zeichnen sich durch einen exorbitanten Anteil auswärtiger Anzeigen aus,
die sich um Maintaler Kunden bemühen. Ob man allerdings einen Gärtner
aus Büdingen beauftragt, ist doch recht fraglich. Inzwischen hat das
Stadtjournal dazugelernt und zieht den Umkreis der Werbenden etwas
kleiner. So langsam wächst der Maintaler Kundenstamm der Anzeigen und
Betreiber von Vereinsbroschüren und ehrenamtlichen Zeitungen wie z.B. die
Maintaler Seniorenzeitung stellen fest, dass viele ihrer bisherigen Kunden
im Stadtjournal werben und den Ehrenamtlichen und den Vereinen
Werbeeinnahmen versagen. Der Blick ist ausschließlich auf den
vermeintlichen Profit gerichtet. Gewinner sind die Anzeigenpiraten, die es
ausschließlich auf das Geschäft mit den Anzeigen abgesehen haben.
Mehr
Informationen gewünscht? - Dann
klicken Sie auf obiges Bild.
Tageszeitungen
sind ebenfalls hart betroffen
Das
Überleben der Tageszeitungen ist enorm abhängig von der Anzeigenwerbung,
denn es ist die einzige Einnahmequelle neben dem Obolus für die
Printausgabe, die Abos und die Todesanzeigen. Sie unterhalten
kostenintensive Redaktionen, in denen gelernte Journalisten
dafür sorgen, dass ihre Leser differenziert und qualifiziert informiert
werden. Sie erkennen Hintergründe und kommentieren sie. Sie machen sich
direkt vor Ort ein Bild vom Geschehen und berichten darüber.
Die
Anzeigenpiraten dagegen betteln sich die Inhalte förmlich zusammen. Von Veranstaltern
selbsterstellte Berichte, Informationen und Mitteilungen der Stadt,
von gemeinnützigen Organisationen, denen der Kirchen und anderen
treuherzigen Informanten sollen ihr Blatt füllen, weil das Teil ihres
kostenminimierten Geschäftsmodells ist.
Auch Freiberufler, wie zum Beispiel
selbständige Fotografen,
sind betroffen, wenn die Informanten deren Bildmaterial zusammen mit den
Artikeln an die
Anzeigenpiraten herausgeben, ohne auf das Urheberrecht zu achten. Das
betrifft übrigens nicht nur die Fotografen, sondern auch die
Bildrechte der fotografierten Personen. Ärger ist permanent vorprogrammiert. Dennoch gibt es bei der
Presse, für die Anzeigenpiraten eigentlich eine schmutzige Konkurrenz
sind, eine Art Stillhalteabkommen, dass man sich gegenseitig nicht in der
Öffentlichkeit
angreift. So wird man in der angeblich freien unabhängigen Presse absolut
nichts über diesen brisanten Sachverhalt lesen.
Unfreiwillig
im Maintaler Stadtjournal
Dass
man persönlich im Maintaler Stadtjournal erwähnt wird,
obwohl man selbst generell die kostenlose Bestückung des Anzeigenblattes mit Inhalten missbilligt,
musste ich in der Ausgabe vom 19. Oktober 2013 feststellen, als über
meine Lesung bei der Bürgerhilfe (siehe rechts) berichtet wurde.
Da werden sich die Anzeigenpiraten gefreut haben. Man wird auf diese Weise
regelrecht zum
Spielball derjenigen Informanten, die sich offensichtlich mit dem Sachverhalt
der Anzeigenpiraterie noch gar nicht befasst haben. Gemeinnützige Vereine, die eigene
Postillen an ihre Ehrenamtlichen und Festschriften sowie Zeitungen in
Umlauf bringen, sind von eigenen Werbeeinnahmen abhängig und
müssten eigentlich erkennen, dass sie sich mit ihren bereitwillig an
Anzeigenpiraten gespendeten Lesestoffen den eigenen Ast absägen. Erfreulicherweise
wird inzwischen darüber breiter aufgeklärt.
Parasitäres
Verhalten gegeißelt
Wenn
schon die Presse die Dorne
fragwürdig und kollegial in ihrem Fleisch verschmerzt, so gibt es erfreulicherweise andere
Medien, die den Finger in die Wunde legen. Neben dieser Homepage und
Personen mit privaten Aufklärungsaktionen griff jetzt das Maintaler Kabarett
MIKROKOSMOS den Sachverhalt auf. Im Programm mit dem bezeichnenden
Titel "Mir saacht ja kaaner was" wird in einem
Sketch ein
Arbeitssuchender von einer skrupellosen Existenzgründerin beraten, die ihm genau
dieses Geschäftsmodell schmackhaft macht. Ihr kritischer Gegenüber
hinterfragt sehr beharrlich die Auswirkungen des Modells und
nimmt charakterstark von dieser Idee Abstand. Interessant war die Reaktion
des Publikums, in dem viele Vereinsvertreter saßen. Sie erlebten wohl einen
unerwarteten AHA-Effekt. Es ist zu hoffen, dass dies zur
Aufklärung beitrug und die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Verlag
reagiert auf Kritik
Seit
dem Bestehen des von der Wirtschaftsförderung unterstützten Maintaler Stadtjournals ist festzustellen, dass der
Verlag durchaus auf Kritik reagiert. Das Urheberschutzgesetz wird genauer befolgt und
selbständige Fotografen erhalten Aufträge. Es werden auch keine Bilder
und Informationen mehr ohne Genehmigung von Homepages herunter geladen.
Artikel, die aus reiner Werbung bestehen, werden entsprechend des
Pressekodex, Ziffer 7, mit dem Zusatz
"Anzeige" markiert. Damit näherte sich der Verlag einer
ordentlichen Arbeitsweise an.
Es
werden (aber scheinbar erfolglos) freie Mitarbeiter gesucht, die
über Veranstaltungen berichten. Beliebter ist jedoch, dass der Verlag bei
Veranstaltern vorstellig wird, Personal- oder Terminprobleme vorschiebt, um
sie zu selbstverfassten Berichten zu verleiten. Erfreulicherweise setzt sich langsam
eine beharrliche Verweigerungshaltung durch, wie man sie übrigens gegenüber der
Lokalpresse nie praktizieren würde. Es geht den Verweigerern schlichtweg um
den Schutz der freien
unabhängigen Presse, die mit ihrem Interesse und personellen Einsatz vor
Ort dem
Stellenwert der Veranstaltungen oder Ereignisse adäquat Rechnung trägt.
Abkassierende Trittbrettfahrer werden zunehmend als Schädlinge des
Gemeinwohls erkannt, auch wenn sie öffentlichkeitsgeilen Informanten eine
willkommene Plattform bieten.
Stadt
muss alle Presseorgane gleichbehandeln
Einige
Leser werden sich nun fragen, warum ausgerechnet die Stadt Maintal der
größte Artikellieferant der Anzeigenpiraten ist, zu denen auch die
kostenlosen Wochenzeitungen zählen. Schließlich werden hiermit Texte
unter die Leute gebracht, die unabhängig und journalistisch völlig unbearbeitet oder
kommentiert bleiben. So entstehen in den Augen unkritischer Leser vermeintliche Wahrheiten, nur weil sie
ohne Widerspruch breit in die Fläche gebracht werden. Der einseitigen
Information ist damit Tür und Tor geöffnet.
Die Antwort ist einfach:
Die
Stadt muss alle Presseorgane gleich behandeln.
Alle stehen auf dem
gleichen Verteiler.
Diese
Möglichkeit der Information nutzen mehrheitlich all die, die
ausschließlich ihre Sicht unter die Leute bringen wollen oder deren
Aktivitäten ansonsten kaum Beachtung fänden. Beinahe lächerlich mutet da
die Genugtuung der Informanten über die erfolgreiche Präsenz in solchen
Druckerzeugnissen an. Es wäre gut, einmal darüber nachzudenken!
Veröffentlicht
am 27.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kabarett-Countdown
in Hochstadt
Lokales
Kabarett MIKROKOSMOS - bereit für das 9. Programm
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Am
23. Oktober 2013 verwandelt sich das Evangelische Gemeindehaus in
Hochstadt wieder in eine Kleinkunstbühne mit engem Publikumskontakt.
Keine zwei Meter von der ersten Reihe könnte man die Akteure greifen, was
natürlich ein ganz besonderes Erlebnis für Kenner ist. Zuvor ist die
Mannschaft rund um den Aufbau und die Technik am Zug. Die Kabarettisten
selbst befassen sich seit Wochen mit den von den Stückeschreibern
erarbeiteten Texten, um sie thematisch optimal umzusetzen. Bis zur letzen
Minute wird an den Details gefeilt, um möglichst aktuell zu sein und
"zeitlose" Themen authentisch auf die Bühne zu bringen. Auch im
9. Jahr des Bestehens schätzt das Publikum das besondere Angebot, denn
innerhalb kürzester Zeit waren 5 Veranstaltungen mit je 120 Besuchern
ausverkauft, ohne alle Kartenwünsche restlos erfüllen zu können. Zur
Premierenveranstaltung am Freitag, dem 25. Oktober wird es sich zeigen, ob
die erneut hochgesteckten Ziele erreicht werden können und das Publikum
zufrieden ist.
Egal
in welchem Metier ist es ein Phänomen, wenn sich Veranstaltungen von Jahr
zu Jahr steigern, ohne auch nur einmal abzufallen. Die Inhalte und das
Programm-Mix trafen bisher punktgenau die Erwartung des Publikums. Aber
auch die spielerische Umsetzung seitens der Akteure sorgt immer wieder
für authentisch empfundene Darbietungen, bei denen Teile des Publikums
oftmals Fiktion und Wirklichkeit nicht mehr auseinanderhalten können. Es
ist halt, wie mitten aus dem Leben gegriffen. Gelegentlich wird die Frage
gestellt, woher denn die Mikrokosmonauten die vielen Ideen her nehmen. Sie
antworten dann meist, dass sie nur ganzjährig die Augen offen halten und
"dem Volk aufs Maul schauen".
Das
diesjährige Programm ist noch politischer als bisher, ohne das Publikum,
das politisch nicht ganz so interessiert ist, zurück zu lassen. Alle
Sketche sind so aufgebaut, dass es genügend humoristische und satirische
Elemente gibt, die für eine gute Unterhaltung sorgen. Vielleicht ist das
ja das Rezept des Erfolges!? Immerhin zeigen mehr als 600 Besucher in
Maintal großes Interesse. Viele der politischen Funktionsträger Maintals
schätzen zudem das Kabarett MIKROKOSMOS, weil hier zwar "Tacheles"
geredet wird, aber niemand persönlichen unfairen Angegriffen ausgesetzt
ist. Es geht immer um die Sache, die kabarettistisch erarbeitet ist und
gelegentlich um bestimmte spezifische Wesenzüge, die wegen des
Erkennungswertes humoristisch umgesetzt werden.
Für
die Kabarett-Truppe wird es wieder eine stramme Woche werden, die vom
Bühnenaufbau, der Generalprobe und von drei Veranstaltungen geprägt ist.
Hier profitieren die Mikrokosmonauten von den Strukturen eines großen
Vereins, wie ihn der Humor-Musik-Verein darstellt. Das Programm mit dem
sinnigen Titel "Mir saacht ja kaaner was!" wird nach einer Pause
von einer Woche am 2. und 3. November wiederholt. Jetzt schon zufrieden
ist jeder, der Karten ergattern konnte.
Veröffentlicht
am 20.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Limburger
Verschwender
Die
Wogen um die Verschwendungssucht des Limburger Bischofs Tebartz-van
Elst schlagen immer höher. 31,5 Millionen Euro wird nach
vorsichtiger Schätzung der Umbau und die Ausstattung seiner neuen
Residenz kosten. Der Bischof hat jedes Maß verloren und zelebriert Prunk
und Protz - angeblich zur Ehre Gottes. Sein Stil ist autoritär und
selbstherrlich, Berater lehnt er ab und gegen Kritik ist er resistent. Der
Gipfel war seine Flugreise erster Klasse zu den Armen nach Indien, die
angeblich schon jahrelang ausgerechnet auf ihn warteten und die ein Recht
darauf gehabt hätten, ihn ausgeruht und ungestresst erleben zu können.
In welcher Welt lebt dieser Mensch und was wird der Papst dagegen
unternehmen? Das fragen sich landauf landab nicht nur die katholischen
Christen. Mit dem neuen Papst zog ein völlig neuer Geist in die
katholische Kirche ein, der vom Limburger Bischof aufs Äußerste
konterkariert wird. Dass Bischof Tebartz-van Elst jetzt auch
noch wegen einer falscheidlichen Aussage gerichtlich belangt wird, dürfte
das Maß voll machen. Erzbischof Robert Zollitsch wurde in
den Vatikan einbestellt, um die Order des Papstes entgegen zu
nehmen.
Für
Bischof Tebartz-van Elst dürfte es jetzt sehr eng
werden. Die Weihe kann ihm niemand nehmen, aber in die Wüste kann man ihn
schicken, in der kein Hahn nach ihm kräht. Vielleicht kommt er da ja zur
Besinnung. In kirchlichen Kreisen mutmaßt man, dass es möglicherweise
eine Krankheit sei, die ihn zu dem verleitet, was er sich erlaubt.
Möglicherweise wird er aber auch mit einem Vatikan-Pass im Vatikan
untertauchen, um der Deutschen Justiz zu entgehen. Das alles ist eine
erneute schwere Hypothek für die Katholiken in aller Welt.
Die
Verschwendungssucht des Limburger Bischofs kann angesichts der
finanziellen Lage vieler Kirchengemeinden, die jeden Cent umdrehen müssen
und wegen des Hungers in der Welt nicht hingenommen werden. Nun steigt
wieder die Zahl der Kirchenaustritte, weil die Gläubigen diese
Verwendungssucht finanziell nicht mittragen wollen. Wer glaubt, glaubt
auch ohne finanziell belastet zu werden. Viele Gläubige sehen in der
Kirchensteuer einen finanziellen Beitrag zu den vielfältigen sozialen
Aufgaben, die geleistet werden müssen, denn es klemmt gewaltig im Staat
und die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Kein
Gläubiger hat jedoch Verständnis für Prunk und Protz, wie er vor
Jahrhunderten von der Kirche geschaffen wurde. Die Zeiten haben sich
gewaltig geändert. Da passt ein Bischof, der wie die Made im Speck lebt,
einfach nicht mehr in die Landschaft.
Veröffentlicht
am 11.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Aus
der Portokasse bezahlt |
Der
Betrag, von dem in Limburg die Rede ist, wirft die Frage auf, wie es
eigentlich um den Reichtum der katholischen Kirche bestellt ist.
Dieser Frage gingen in der Vergangenheit bereits die Presse und andere
Organe nach. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich, weil die Kirche
Strukturen nutzt, die die Transparenz verhindern. So werden alle
Erhebungen und Schätzungen teils mit einem wissenden Lächeln
quittiert oder es wird ihnen vehement widersprochen.
Der
SPIEGEL
nannte 2010 mal 270 Milliarden Euro, in denen auch alle Immobilien
stecken. Das Barvermögen der deutschen Bistümer wird nach
Informationen des SPIEGELs
auf 50 Milliarden Euro geschätzt. Ein großer Teil des Vermögens
stammt neben allerlei Unternehmungen aus Subventionen
und Steuerbefreiungen, die sich gemäß dem Subventionsbericht der
Bundesregierung 2010 auf 2,79 Milliarden Euro summierten. Was sind da
schon 30 Millionen für einen repräsentativen Bischofssitz mit
luxuriöser Kasematte für den Amtsinhaber? - So könnte Bischof Tebartz-van
Elst denken.
Die
Kehrseiten der Medaille sind die ganzjährigen Bettelaktionen und
Kollekten zur Abmilderung der Armut. Für dringende Instandhaltungen
von Gemeindegebäuden und andere Dinge fehlt angeblich das Geld. Dies
alles steht im krassen Gegensatz zu diesem exorbitanten Reichtum der
Kirchen. Immer mehr Menschen unseres Landes treten deshalb aus der
Kirche aus. Derweil scheinen die Kirchenfürsten Beträge, wie die von
Limburg, ohne Skrupel aus der Portokasse zu bezahlen. Die Frage ist
nur: Wie lang noch?
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Kabarett
ist mehr als Unterhaltung
Vielerorts
werden für eine spezielle Klientel gesellschaftskritische und
satirisch-unterhaltende Aufführungen angeboten, die unter dem Genre
"Kabarett" laufen. In verschiedenen Szenen, Monologen und
Dialogen sowie musikalischen Einlagen wird dabei kritisiert, polarisiert,
parodiert und es geht mitunter satirisch und auch sarkastisch zu.
Besonders griffig sind überzogene Schmähreden, die einen Sachverhalt
besonders hart herausarbeiten, ohne bestimmte Grenzen zu überschreiten.
Gelegentlich haben derartige Reden, wie sie häufig über das Fernsehen
verbreitet werden, fast schon beleidigenden Charakter, was vom Publikum
mehrheitlich mit innerer Ablehnung quittiert wird und sich später in der
Kritik des Gesamtprogramms wiederfindet. Von letzterer Form des Kabaretts
ist das Hochstädter Kabarett MIKROKOSMOS weit entfernt, denn man
weiß die Wirkung derartiger Exzesse sehr gut einzuschätzen. Dennoch hat
das jährliche Programm gewaltigen Biss und wird von Jahr zu Jahr
politischer.
Wie
viel Politik wünscht das Publikum?
Das
ist zunächst einmal eine Frage der Zusammensetzung des Publikums und des
Zuspruchs. In Maintal gastieren immer wieder Kabarettgruppen, wie zuletzt
"Edgar & Irmi" oder das "Babenhäusener Pfarrerkabarett"
und Andere, die ganz unterschiedlichen Zuspruch finden. Kabarett im
Fernsehen wird in den heimischen vier Wänden genossen und man kann
deshalb nur schwer dessen heimischen Zuspruch einschätzen. Was für viele
allerdings interessant zu sein scheint, ist Lokales Kabarett, wie
das der Gruppe MIKROKOSMOS, denn die fünf Veranstaltungen von 2013
waren innerhalb von 15 Minuten ausverkauft.
Das
MIKROKOSMOS-Publikum ist äußerst vielschichtig und teilweise kein
typisches Kabarettpublikum, das normalerweise politisch sehr informiert
und gesellschaftskritisch ist. Bei einem großen Teil des heimischen
Publikums liegt das Schwergewicht auf "guter Unterhaltung". Für
reine Unterhaltung sorgen viele Zwischennummern des Programms, die
teilweise urkomisch und humoristisch dargeboten werden und manchmal
einfach nur aus Nonsens bestehen. Sie sind als Überleitung gedacht und
sollen eigentlich nur Anspannungen lösen, die beim konzentrierten
Verfolgen der inhaltlich anspruchsvollen Beiträge auftreten. Diese
Nummern gelten quasi als Schmiermittel für politische und
gesellschaftskritische Inhalte, die absolut kabarettistisch auf den Punkt
gebracht werden müssen.
Alljährlich
stellt sich die Frage, wie viel Politik und wie viel Beiwerk das richtige
Mix bilden soll. Der eindeutig falsche Weg wäre, Programme nur auf
politisch schlecht informierte und thematisch empfindliche Personen
abzustimmen. Das nähme dem Kabarett den typischen Charakter. Kabarett
muss einfach polarisieren und provozieren, um mit der Überzeichnung
Wirkung zu erzielen und Denkprozesse in Gang zu bringen. Politik ist der
Hauptbestandteil eines guten Kabaretts!
Wann
ist das Publikum überfordert?
Dieser
Frage stellen sich natürlich die Autoren der politischen und
gesellschaftskritischen Monologe und Sketche, wenn sie zu Werk gehen, denn
sie gestalten damit den anspruchsvollen Teil der Programme. Bei den rein
unterhaltenden Inhalten sind beim Schreiben andere Qualitäten gefragt.
Mit diesen überfordert man grundsätzlich kein Publikum. Bei der Politik
muss man dagegen schon Farbe bekennen, was man für richtig und für
weniger gut hält. Hier zählt allerdings die Kritik an der Sache und nur
in Extremfällen an Personen. Das wiederum sollte stets in angemessener
Form artikuliert werden. Über nonverbale Elemente lassen sich zusätzlich
Akzente setzen. Überfordert ist dabei eigentlich nur der uninformierte
Teil des Publikums, für den humoristische Dorfunterhaltungsabende die
bessere Alternative wäre.
Aber
auch bei gesellschaftskritischen Inhalten bedarf es einer gewissen
Aufgeschlossenheit und Toleranz. Gesellschaftskritische Inhalte sollten
natürlich nicht auf dem Rücken schwacher Minderheiten ausgetragen werden.
Religiöse oder kirchliche Themen verlangen ein besonderes
Fingerspitzengefühl. Sensibilität ist natürlich auch bei Fragen um
Leben und Tod sowie Ethik, Moral und Toleranz gefragt. Bei all dieser
Vielschichtigkeit hängt die Frage der Überforderung allein von der
Zusammensetzung und den Befindlichkeiten des Publikums ab.
Da
man die Zusammensetzung bis zum Kartenverkauf jedoch nur schwer
einschätzen kann, die Inhalte aber schon erarbeitet sind, bleibt oft nur
noch das Aussortieren oder das Zurechtbiegen von bestimmten
Programmpunkten, sobald das Mix des Publikums feststeht. So etwas wird
eigentlich nur lokal diskutiert, weil man viele Besucher kennt und allen
gerecht werden will. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob man das
Programm wirklich auf Besucher abstimmen soll, die sich offenbar ins
Kabarett verirrt haben.
Das
schwer einzuschätzende aktuelle Publikumsempfinden muss im Ensemble
selbst gespiegelt werden, das bereits über langjährige Erfahrung
verfügt. Hier kennt jeder den Menschentypus, der Eintrittkarten erwarb.
So vertreten Ensemblemitglieder nahezu alle Strömungen, auf die man
während der Veranstaltungen trifft. Die dadurch entstehenden
Anpassungsprobleme im Sinne des Gelingens eines Programms wirken sich bis
kurz vor Aufführung aus und bergen die Gefahr, gerade mit letzten
Korrekturen später absolut daneben zu liegen.
Bekanntlich
werden alle Veranstaltungen unterschiedlich aufgenommen, wie sich an den
Reaktionen des Publikums zeigt. Interessant ist, dass gerade die
Programmpunkte, um die im Vorfeld heftigst diskutiert wurden, die
Programmpunkte sind, die beim Publikum bis heute im Bewusstsein sind und
als Spitzennummern gepriesen werden. Vielleicht sollte man dem Publikum -
wie anderen Ortes auch - selbst überlassen, wann es sich überfordert
fühlt. Ende Oktober steht fest, wie das Programm ankommt. Dennoch wird es
auch im nächsten Jahr wieder die gleiche Diskussion geben.
Wer
über MIKROKOSMOS mehr erfahren will, findet unter dem Link
Frankfurter
Rundschau vom 8.10.13
weitere
Informationen.
Veröffentlicht
am 08.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Beeindruckende
Gemeinwohlveranstaltung
In
das Kinder- und Jugendhaus fanden sich am 5. Oktober 2013 zur
Gemeinwohlveranstaltung des Bürgerhaushalts cirka 100 Personen ein, die
sich allesamt am Prozess beteiligten. Die Hälfte der Personen waren
Bürgerinnen und Bürger ohne kommunale Ämter und Aufgaben. In Anbetracht
des ungünstigen Termins (Samstagvormittag) kann man von einer
beachtlichen Bürgerbeteiligung sprechen. Die Ergebnisse, die am Ende der
Veranstaltung vorgestellt wurden, waren sehr zufriedenstellend und die
aktive Teilnahme von Stadtverordneten ein Zugewinn. So können sie in
ihren Fraktionen sehr gut über ihre Eindrücke berichten.
|
Die
vierstündige Veranstaltung stand unter einem minutiösen Zeitplan,
der große Ausschweifungen bei den Beratungen nicht zuließen. Der
ausgearbeitete Fragebogen diente der Öffnung des Blickfelds, kam
aber nur ersatzweise zum Einsatz, weil sich bei vielen Vorschlägen
ein gutes Gemeinwohlempfinden einstellte. Auch war die Anwesenheit
kompetenter Mitarbeiter der Verwaltung sehr nützlich, denn so
konnten viele Fragen direkt geklärt werden.
Im
Vorfeld gab es kleine Irritationen bei einigen Anwesenden, die ihre
Vorschläge, die in der offiziellen TOP 40-Liste des Online- Portals
waren, nicht wiederfanden. Andere waren überrascht, dafür ihre aus
den Top 40 herausgevoteten Vorschläge in den Beratungen
wieder zu finden. Aus den Top 40 wurden nämlich zuvor alle Vorschläge
entfernt, die nicht in die Zuständigkeit der Stadt Maintal fallen
oder rechtlich nicht umsetzbar sind, sowie alle thematischen
Doppelungen. An ihre Stelle rückten andere Vorschläge nach. |
Die
Vorschläge wurden in 2 mal 4 Gruppen beraten, für die sich die
Anwesenden entscheiden konnten. Das gewährleistete, dass Fachwissen
gebündelt zum Tragen kam. Die folgende Liste wurde dabei abgearbeitet. In
einigen Fällen wurden die Themen später zu einem Komplex zusammengefasst, um sie
effizienter abarbeiten zu können. Daraus resultieren exakte Empfehlungen
an die Fraktionen, die nun ihrerseits beraten müssen. Zuvor wird die
Verwaltung jedoch noch wichtige Informationen zu den Vorschlägen
erarbeiten und damit die Empfehlungen abrunden.
Gruppe
1 |
Fahrradwege
und Sonstige |
1 |
Ausbau und
Instandhaltung eines Radwegenetzes für Maintal |
2 |
Bürgersteig
Breulgasse: Engstelle beseitigen |
3 |
Optimierung
Fahrradweg Hochstadt-Bahnhof |
4 |
Asphaltierung
des Radweges von Dörnigheim zur Albert-Einstein-Schule |
5 |
Kennedystraße
Verkehrsberuhigung |
Gruppe
2 |
Kinder,
Jugend, Senioren |
1 |
Maintal
auf dem Weg zur kinderfreundlichen Stadt: gesicherte und
qualifizierte Betreuung
von
Kindern von 1 bis 10 Jahre in allen Stadtteilen |
2 |
Bessere
Rahmenbedingungen im Kindergarten |
3 |
Aufwertung
von drei Spielplätzen zu attraktiven Nachbarschaftsplätzen bei
gleichzeitiger Aufgabe
von
drei wenig frequentierten Spielplätzen |
4 |
Erweiterung
des Maintaler stadtparlamentsfernsehen.de zu einem
journalistischen Magazin
(StaPaTV
Magazin) mit der Beteiligung von Jugendlichen aus Maintal |
5 |
Mehrgenerationendenken:
Kinderbetreuung im Seniorenheim |
Gruppe
3 |
Verkehr |
1 |
Ruftaxi
einführen statt leere Busse fahren lassen oder Linien streichen |
2 |
Einführung
eines Rufbusses für ältere und behinderte Bürger |
3 |
Kostensenkung/Erlössteigerung
an Stelle der vorhergesehenen Angebotsreduzierung beim Stadtverkehr |
4 |
Verkehrskonzept
Gesamt Maintal |
5 |
Weniger
Ampeln |
Gruppe
4 |
Maintalbad
und Bahnhof |
1 |
Musikräume
im Maintalbad |
2 |
Maintalbad
erhalten |
3 |
Neue
Arbeitsgruppe für das Schwimmbad gründen, die aus Bürger/Innen
besteht |
4 |
Öffnungszeiten
und Themenabende im Maintalbad |
5 |
Erhöhung
der Bahnsteige am Bahnhof Maintal Ost |
Gruppe
5 |
Stadtentwicklung
und Natur |
1 |
Sanierung
des Rathauses in Hochstadt und geplanter Neubau |
2 |
Mögliche
Kostenreduzierung beim geplanten Um- und Neubau des Anbaues des
Rathauses in der Größenordnung bis zu über € 300.000 pro Jahr.
Nutzen des 1000%-igen oder teilweise Arbeiten von Zuhause, gemeinsam
genutzter Schreibtisch im Rathaus |
3 |
Einrichtung
eines öffentlichen Parks |
4 |
Naturschutz |
5 |
Übernahme
der Verwertung lukrativer Wertstofffraktionen (Altmetall, Altkleider
usw.) in städtischer Regie |
Gruppe
6 |
Finanzen
und Sparen |
1 |
Einführung
eines Fundraisers |
2 |
Nutzen
von einkäuferischem Fachwissen für die Beschaffung und die
Unterstützung der dezentralen Einkaufsstellen |
3 |
Verzicht
auf Papierunterlagen für die Gremien |
4 |
Verkleinerung
der Stadtverordnetenversammlung |
5 |
Streichung
des Projekts "Klimamanager" |
Gruppe
7 |
Kultur
und Stadtentwicklung |
1 |
Eröffnung
eines Kinos in Maintal |
2 |
Schließung
aller Stadtteilbüchereien zugunsten einer Zentralbücherei |
3 |
Einrichtung
eines zentralen Stadtladens |
4 |
Effiziente
Nutzung der Bügerhäuser |
5 |
Förderung
der Entwicklung und des Vertriebs lokaler Produkte |
Gruppe
8 |
Strom
und Beleuchtung |
1 |
Umstellung
der Ampeln auf LRD-Technologie |
2 |
Stromkosten
reduzieren |
3 |
Weihnachtsbeleuchtung
für alle Maintaler Stadtteile |
4 |
Abbau
der Fußgängerampel Backesweg/Breitscheidstraße |
5 |
Straßenbeleuchtung
(teilweise Abschaltung bei Nacht) |
Kriterien |
Fragenkomplex |
Relevant? |
Lebensqualität |
-
Macht
der Vorschlag Maintal als Lebensort (für Familien, Kinder,
Senioren, etc.) attraktiver?
-
Macht
der Vorschlag Maintal verkehrstechnisch sicherer?
-
Macht
der Vorschlag Maintal kulturell attraktiver?
-
Wird
die Mobilität erhöht?
-
Dient
der Vorschlag zur Verbesserung der Versorgung des täglichen
Bedarfs?
-
Dient
der Vorschlag zur Verbesserung des Wohnumfelds?
-
Dient
der Vorschlag der Erreichung der Ziele des Stadtleitbild
Maintals und Bürgerbeteiligungsprojekten?
|
|
Umwelt/Naturschutz
& Nachhaltigkeit |
- Dient der Vorschlag der
Verbesserung von Umwelt- und Naturschutz?
- Dient der Vorschlag dem schonenden
Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen?
- Dient der Vorschlag der Ziele der
CO2-Minderung zu erreichen?
|
|
Wirtschaft |
- Schafft der Vorschlag
Arbeitsplätze?
- Steigert er die Attraktivität
Maintals als Wirtschaftsstandort?
|
|
Haushalts-
konsolidierung |
- Erhöht der Vorschlag die
Einnahmen der Stadt Maintal?
- Erhöht er die Ausgaben der Stadt
Maintal?
- Reduziert er die Ausgaben der
Stadt Maintal?
|
|
Anzahl
der Betroffenen |
- Welchen Personen oder Gruppen
nützt der Vorschlag?
- Dient der Vorschlag einem
Einzelinteresse oder der Allgemeinheit?
- Betrifft der Vorschlag einen
überwiegenden Bevölkerungsteil Maintals?
|
|
Am
Ende der Veranstaltung stellten die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vor.
Bürger hatten noch einmal die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder
Statements abzugeben. Auch kamen Stadtrat Ralf Sachtleber und
Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser zu Wort, die
nochmals die große Bedeutung des Bürgerhaushalts hervorhoben, jedoch
auch zu verstehen gaben, dass der Prozess noch weiter ausgefeilt werden
muss, um eine höhere Akzeptanz bei den Bürgern zu erreichen.
Ein
großes Lob ging an die Organisatoren, die die Veranstaltung perfekt
vorbereitet hatten. Das schließt natürlich das Lob an die
Verwaltungsmitarbeiter ein, die in den vergangenen Wochen neben ihrer
normalen Arbeit zusätzlich Beachtliches leisteten. Ebenso sollte auch der
Einsatz vieler engagierter Bürger nicht unerwähnt bleiben, die auch
weiterhin als unermüdliche Multiplikatoren tätig sind.
Veröffentlicht
am 05.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Liste
der Gruppen und Themen
Am
Rand der Veranstaltung war zu spüren, welche Taktiken während des
Verfahrens zu welchem Erfolg führen sollten. Boris Kreuter
hatte zwei Tage vor Ende der Vorschlagsfrist als Vorsitzender
des Schulelternbeitrats (SEB) den Vorschlag "Bewegungsförderung
für Kinder im Grundschulalter" ins Modul eingestellt, was
sofort eine Diskussion und heftige Reaktionen zwischen kritischen
Bürgern und betroffenen Eltern auslöste. Diese wirkten sich auch auf Vorschläge der Diskutanten
aus,
die mit dem speziellen Vorschlag gar nichts zu tun hatten. Nach dem Motto
"wie du mir, so ich dir" entwickelte sich an der Spitze und
am Ende der TOP 40-Liste ein irrealer Verdrängungswettbewerb, der
sich bis zum Schluss auswirkte, nur weil die Argumente der Diskussion
zu diesem einen Vorschlag fehlgedeutet wurden.
Während involvierte
Eltern nur ihre Idee verteidigten, erkannten andere Diskutanten, dass
das Anschaffen von Spielgeräten für den Außenbereich des
Schulgeländes in die Zuständigkeit des Schulträgers fiel und im
Haushalt der Stadt Maintal nichts verloren hatte. Da aber in der Villa
Kunterbunt auch eine Ganztagsbetreuung eines freien Trägers
stattfindet, wäre es sinnvoll gewesen, die Nutzung argumentativ auf
diese zu verlagern, um den Bezug zum Haushalt herzustellen. Damit wurde natürlich auch diskutiert, was Eltern
außerhalb der Schule und der Betreuung mit ihren Kindern unternehmen
könnten, damit diese auch im Schulunterricht fit und aufnahmefähig
sind. Die Diskussion endete jedoch mit Ende der Vorschlagsfrist, noch
ehe der Groschen gefallen war.
Boris
Kreuter (SEB) beklagte am Ende der Gemeinwohlveranstaltung,
dass der Vorschlag wegen der Zuständigkeit des Schulträgers aus der
Liste entfernt wurde, dafür andere Vorschläge nachgerückt waren
und die Diskussion viel zu früh abgebrochen worden sei. Mehr als ein
Achselzucken war als Reaktion der Anwesenden nicht zu registrieren,
die die gesamte Story nicht kannten. Sonst hätte das eine weitere,
recht unliebsame Diskussion ausgelöst.
Einer
der Schwachpunkte des Systems war, dass nur punktuell abgestimmt
wurde. Mangels Interesse gerieten zudem die frühen Vorschläge immer
mehr in den Hintergrund. Dafür waren immerhin deren
Diskussionen erschöpfend abgeschlossen. Die kurz vor Ende der
Vorschlagsphase eingereichten Vorschläge wurden dagegen nicht
ausdiskutiert, dafür jedoch bewusst mit möglichst vielen Stimmen in
die TOP 40 bugsiert, wo sich zum Bewertungsende besagte Taktiken
auswirkten. Eine der zukünftigen Korrekturmaßnahmen könnte der
Verzicht auf die TOP 40-Liste sein, weil sie zu sehr fokussiert.
Eine
weitere Rolle spielten die Schüler, die mit eigenen Vorschlägen
vertreten waren und mit einem deutlich spürbaren Grad der
Mobilisierung voteten. Inwieweit die Schüler gezieltes Downsizing
beim Kampf um die TOP 40 einsetzten, ist fraglich.
Auffällig war, dass die letzten 50 Teilnehmer, die sich anmeldeten,
nahezu nur in den Bereichen Kinder, Jugendliche und Eltern positiv
voteten und am unteren Rad der TOP 40 andere Vorschläge abwerteten.
Den Rest der Vorschläge ließen sie nahezu unberührt. Das spricht
für eine spezielle Mobilisierung. Diese Einschätzung stützt sich auf
meine täglichen Auswertungen.
Bei
der Bewertung des Gemeinwohls spielten all diese Einflüsse jedoch keine Rolle, denn die
verbliebenen Vorschläge entsprachen in allen Punkten dem Reglement
und wurden sachlich und fair diskutiert.
Klaus
Klee
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Emanzipation
unter der Lupe
Unsere
Gesellschaft verändert sich permanent und gelegentlich fragt man sich,
wie das enden soll. Wir sind nicht nur multikultureller geworden, wir
verändern auch zunehmend unsere Geschlechterrolle. Das traditionelle
Rollenverständnis zwischen Mann und Frau weicht einer bequemen
Rollenverteilung, die wesentlich vom Emanzipationsgrad beider Partner
einer Lebensgemeinschaft oder Personen einer Funktionsgruppe bestimmt
werden. Inzwischen wird es zwei Drittel der Männer unseres Landes zu
viel, wie eine Studie des Allensbach-Instituts belegt. Was einst als
Emanzipationsbewegung mit Leitwölfin Alice Schwarzer
begann, ist längst zum Selbstläufer geworden. Quoten bestimmen
zunehmend, wie sich Institutionen, Verwaltungen und Parteien
zusammensetzen. Der Gleichberechtigungswahn führte zum völlig
überzogenen "Innen-" und "-dinnen"-Vokabular, das
inflationär benutzt wird. Immer stärker wirken sich die
Rollenveränderungen in den Familien und Zweierbeziehung aus, in denen
vornehmlich die Frauen ihre Ansichten ausleben und nur wenige Männer
aufbegehren. Die Gründe für die veränderte Rollenzuweisung erscheinen
zunehmend vorgeschoben, weil sie sehr oft mit unbequemen Arbeiten
verbunden sind, die man gen an den Partner abgeben möchte. Den Frauen
kommt dabei die schleichende Verweiblichung der Männer entgegen, die sich
im Berufsleben nicht adäquat etablieren oder behaupten können. Es
beginnt oft mit der übernommenen Kindererziehung und endet nicht selten
bei der völligen Chancenlosigkeit, jemals wieder im Berufsleben Fuß zu
fassen.
|
Interessant
ist jedoch, dass in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die
alten Rollenverteilungen unverändert praktiziert werden, weil sie
offensichtlich als Merkmale der adaptierten Geschlechtsrolle erkannt
werden. Also sind die Funktionen "Ernähren der Familie",
"Verantwortung zu übernehmen", "maskuline
Eigenschaften einzusetzen" noch allgegenwärtig. Auch hier
zeigt sich, wem welche Arbeiten im häuslichen Umfeld besser von der
Hand gehen. Bei den gleichgeschlechtlichen Beziehungen ist
allerdings die den Frauen vorbehaltene Fortpflanzungsrolle
ausgeklammert, wodurch sich das Spektrum typisch weiblicher Aufgaben
deutlich reduziert. Wo keine Kinder gewünscht sind, ist das ja auch
ein pragmatischer Ansatz und eine sichere Variante körperlicher
Beziehungen.
Was
ist aber für manche Männer so interessant daran, Frauenrollen
anzunehmen oder die Schwuchtel zu mimen? Es ist das alte
Rollenverständnis, beschützt und gleichzeitig begehrt zu werden. |
Die
absolut ernst zu nehmende Seite des Problems ist allerdings die
Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau in den wichtigen Lebensfeldern
von Beruf und Gesellschaft. Das Gleichstellungsgesetz trägt dem bereits
Rechnung, nur mit der konsequenten Umsetzung hapert es. Entsprechend der
Umfrage fühlen sich 83% der Frauen wegen ihres Geschlechts diskriminiert.
Aber auch 29% Prozent der Männer bemängeln dies. 40% der Männer
behaupten, von Frauen diskriminiert zu werden. 71% der Männer glauben,
für den Unterhalt der Familie aufkommen zu müssen. 60% der Frauen
erheben für sich den gleichen Anspruch. Wo Wissen, Talent und
Können bei Partnern unterschiedlich ausgeprägt sind, sollten die Partner
dies berücksichtigen, jedoch das Wohl ihrer Gemeinschaft im Auge
behalten. Hier nützt es nichts, Idealvorstellungen nachzujagen, wenn sie
sich im eigenen Fall kurzfristig nicht umsetzen lassen. Angestrebte
Karrieren können ein völliger Irrweg sein, der unweigerlich zurück in
die Familie führt, wenn man sie zuvor nicht für die Karriere opferte.
Wenn
man der Studie Glauben schenkt, dann behauptet die Mehrheit der Männer,
in Konfliktsituationen familienorientierter zu handeln als ihre Frauen.
Interessant ist auch die Aussage, dass sich ein Drittel der Männer mit
der Übernahme häuslicher Arbeit schlichtweg überfordert fühlen und die
permanente Kritik des Partners fürchten. Das zeigt, dass Hauswirtschaft
und Kindererziehung Felder sind, für die ebenfalls sehr viel Wissen,
Talent und Können benötigt werden und nicht minder wichtig sind.
Vielleicht flüchten sich ja auch viele Frauen aus genau diesem Grund in
andere Selbstverwirklichungsfelder.
Nun
stellt sich die Frage, was am Ende des Emanzipationsfeldzugs der Frauen
steht. Sind dann alle Rollen endgültig getauscht? Führt der
Selbsterhaltungs- und Selbstbestimmungswillen der Männer im klassischen
Sinn dazu, dass der überwiegende Teil Single bleibt und Frauen nur noch
zum Vergnügen in Anspruch nimmt? Gehen Männer, die noch Männer sein
oder nicht von Frauen dominiert werden wollen, auf die Suche nach
Partnerinnen anderer Kulturkreise, in denen Frauen noch Frauen nach ihrem
Verständnis sind?
Diese
Fragen könnten Männerbeiräte und Organisationen für die
Gleichberechtigung von Männern beantworten, wenn es sie in
ausreichender Zahl gäbe. Gleichstellungspolitik ist momentan jedoch noch komplett
in weiblicher Hand oder in Händen fraulicher Männer.
Veröffentlicht
am 01.10.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wer
sich ansieht, wie sich im Laufe der Jahre die Beständigkeit von Ehen
und Partnerschaften entwickelt haben und wie hoch die Verweilzeiten
von Volljährigen im elterlichen Bereich heute sind, stellt fest, dass
sich sehr viel verändert hat. Über ein Drittel aller über
25-jährigen Männer und 25% der jungen Frauen wohnen noch bei den
Eltern. Mehr als die Hälfte derer, die auf eigenen Füßen stehen,
sind Singles bzw. Alleinstehend mit und ohne Kinder. Ehen haben
inzwischen eine Halbwertzeit von unter 10 Jahren. Über ein Drittel
aller Ehen werden geschieden. Die Gründe sind
-
Wegfall der wirtschaftlichen Abhängigkeit,
-
innereheliche Verletzungen der
Menschenwürde und Menschenrechte,
-
Wandel von der Versorgungsehe zur
Liebesehe,
-
mangelndes Eheverständnis,
-
Überlastung der Partnerschaft,
-
Treulosigkeit und
-
Vernachlässigung.
Während
die Ehe früher generell mit dem Tod des Partners endete, gibt es
heute andere Gründe für die Beendigung. Auch sind heute mehrere Ehen
oder Wechsel in der Partnerschaft gang und gäbe. Es gilt vermehrt,
sich selbst zu verwirklichen.
Die
langen Verweilzeiten im "Hotel Mama" zeigen, dass es nach
wie vor schwer ist, eine eigene Existenz aufzubauen. Es war früher
gar nicht so verkehrt, bei der Partnersuche darauf zu achten, dass ein
möglicher Partner wirtschaftlich so gestellt war, dass er eine
Familie ernähren konnte. Das war allerdings mit der Akzeptanz der
Rollen der Geschlechter verbunden. Dennoch gab es auch früher
Situationen, in der die Frau die Hosen anhatte, weil sie aus reichem
Elternhaus stammte und aus Liebe einen nicht so begüterten Mann
heiratete. Heute gehen viele junge Leute das Wagnis der Ehe ein, indem
sie ihre Lohntüten zusammenwerfen, damit es gerade so reicht, sich
von zuhause abzunabeln. Die empfundene Liebe ist zunächst der einzige
Zusammenhalt. Schnell stellen sich alle möglichen Probleme der
Existenzsicherung ein und zu allem Überdruss verändert sich das
bisher geliebte Wesen, weil es die Emanzipation oder einen anderen
Partner entdeckte. Die Partner werden sich fremd und stellen ihre
Beziehung infrage. Zur Rettung der eigenen Selbstachtung ist die
Trennung der einzige Weg. Übrig bleiben zwei Menschen, die sich auf
unterschiedliche Weise emanzipierten und fortan allein leben, oder
neue Beziehungen suchen.
Diese
haben möglicherweise eine größere Chance, weil Partner nun wissen,
mit welch emanzipierter oder scheinemanzipierter Person sie es zu tun
haben.
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Gemeinwohl
steht im Fokus
Am
5. Oktober 2013 werden ab 10 Uhr im Kinder- und Jugendhaus in Bischofsheim
die Vorschläge des Bürgerhaushalts 2014 geprüft, in welchem Maß
sie einzel-, gruppen- oder gemeinwohlorientiert sind. Daraus entwickeln
die Teilnehmer eine Empfehlung an die Stadtverordneten, die zusammen mit
Prüfergebnissen der Verwaltung in den Fraktionen beraten werden sollen,
ehe sie später in die Haushaltsberatungen einfließen. Bis zum 1. Oktober
kann noch im Online-Portal abgestimmt werden. Dann werden die 40
bestbewerteten Vorschläge zusammengestellt. Aus Gründen der Fairness
werden zuvor Doppelungen, nicht durchführbare Vorschläge,
zurückgezogene Vorschläge und Beiträge, die keinerlei Vorschläge
beinhalten, aussortiert, damit andere Vorschläge aufrücken können.
|
Geplant ist, dass 4 Gruppen gebildet werden, die jeweils 10 Vorschläge
unter die Lupe nehmen. Diesen Gruppen werden je ein Moderator, ein
Protokollant, ein kompetenter Mitarbeiter der Verwaltung und ein Bürger
der Steuerungsgruppe beigestellt, damit die Teilnehmer sich
ausschließlich auf die Sache konzentrieren können. Die Ergebnisse werden
zum Schluss zusammengefasst und allen Anwesenden vorgetragen. Bis zu
diesem Punkt lief die Bürgerbeteiligung recht gut, wenn auch wesentlich
mehr Bürger hätten teilnehmen können. Es ist zu wünschen, dass sich
das zukünftig ändert. |
Differenzierte
Wahrnehmung
Die
bisherige Wahrnehmung des Prozesses ist natürlich völlig
unterschiedlich. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe sehen den
Bürgerhaushalts-Prozess anders als passive oder vorschlagende Bürger,
Interessengruppen, Schulklassen, Kommunalpolitiker,
Verwaltungsmitarbeiter, Magistratsmitglieder oder die Moderatoren. Auch
sind die Erwartungen dementsprechend vielschichtig. Deshalb ist es schwer,
den Prozess generell zu beurteilen, ohne dass sich Widerspruch regt.
Der
Prozess zeigt bereits vor dem Erreichen des ersten Zieles beginnende
Abnutzungserscheinungen. Das zeigt, dass alle Beteiligten sehr gefordert
werden und sich einige die Aufgabe etwas leichter vorstellten. Es wird
sich zeigen, ob der Druck, den Mitglieder der Steuerungsgruppe zum
Erreichen der Ziele aufbauten, zu einem auf Maintal exakt zugeschnittenen
Verfahren führen, das dauerhaft und in letzter Konsequenz auch
erfolgreich ist. Vielleicht hätte man manche Ausprägung auch erst in den
Folgeprozessen umsetzen sollen. Warum aber weniger umsetzen, als sofort
umsetzbar ist!?
Sehr
hohe Bürgerbeteiligung prognostiziert
Auf
der Portal-Seite für Fragen und Anregungen findet sich eine Prognose des
Filmemachers Boris Kreuter, der mit einigen Vorschlägen im
Prozess vertreten ist. Er erwartet mehr als 500 Bürgerinnen und Bürger,
die der Gemeinwohlprüfung beiwohnen wollen und schlug sogar vor, dafür
besser das Bischofsheimer Bürgerhaus zu reservieren. Das wäre eine für
Maintal einmalig hohe Bürgerbeteiligung. Selbst bei sehr wichtigen
Entscheidungen des Parlaments fanden sich selten mehr als 200 Besucher
ein, die zudem direkt nach dem betreffenden Tagesordnungspunkt den Saal
wieder verließen. Bisher waren Aktivisten immer nur auf ihr Anliegen
fixiert und das Bewertungsverfahren des Bürgerhaushalts zeigt, dass bei
über 310 registrierten Teilnehmern nur durchschnittlich 15 - 20 Voten je
Vorschlag abgegeben wurden. Woher soll das plötzliche Interesse an der
Gesamtheit der Vorschläge kommen? Es ist vielmehr zu erwarten, dass es
während der Veranstaltung eine heftige Fluktuation geben wird. Das aber
könnte die Gemeinwohlveranstaltung erheblich stören.
Am
5. Oktober 2013 wird es sich zeigen, auf welchem Stand die Maintaler
Bürgerbeteiligung wirklich ist. Die Stadtverordneten haben ohnehin ein
Problem damit, die Vorschläge mangels entsprechender Beteiligung ernst zu
nehmen. Sieht man sich allerdings den Fundus an guten Ideen an, der jedoch
lediglich nicht adäquat bewertet wurde, so bekommt der Prozess die
richtige Bedeutung.
Veröffentlicht
am 29.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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In
der Schlussphase der Bewertung gab es einige Auffälligkeiten, die
darauf schließen lassen, dass nicht nur Stimmen gepusht, sondern auch
Vorschläge ganz bewusst abgestuft wurden, um das Ranking fern der
Sachlichkeit zu beeinflussen. Das trübt das, was mit dem Prozess
eigentlich erreicht werden soll und ließ die spontane Verlängerung
der Abstimmzeit um eine Woche zumindest bei mir in einem sehr
fragwürdigen Licht erscheinen. In Summe veränderte sich recht wenig
und Zuwächse konnten nur bei ganz bestimmten Themen erzielt
werden.
In
den Fokus rückte vor allen Dingen der Platz 1 des Rankings, weil der
Vorschlag mehrere Facetten besitzt. Zum Zweck der Übung von
Musikgruppen konnte bisher das Jugendcafe in der Neckarstraße genutzt
werden. Dort sollen jedoch in Kürze Asylbewerber einziehen. Nun wird
ein Ort gesucht, der wegen des Lärms und anderer Nebenerscheinungen
weit vom Schuss ist. Die ins Auge gefassten Räumlichkeiten im Komplex
des Schwimmbads wären nach einigen Umbauten geeignet. Soll jedoch das
Angebot rund ums Schwimmbad attraktiver gemacht werden, würden die
Räume dafür gebraucht.
Wer
bei diesem Vorschlag die Feder führt, ist nur schwer zu erkennen,
weil er unter einem Pseudonym eingestellt wurde. Die Nähe zur
Stadtverwaltung könnte durchaus möglich sein. Wegen der mangelnden
Transparenz des Online-Verfahrens bleiben die Zusammenhänge nebulös.
Das wird auch die Gemeinwohlveranstaltung nicht ausräumen können.
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Bittere
Erfahrung
Politik
kann eine recht enttäuschende Sache sein. Das musste auch die SPD der
hiesigen Region bei den beiden Wahlen erfahren. Weder das Direktmandat
für den Bundestag noch für den Landtag konnte von den SPD-Kandidaten
gewonnen werden. Für Sascha Raabe, der über die Liste
abgesichert war, dürfte das nicht so tragisch sein. Schlimmer sieht es da
für Sebastian Maier aus, der darauf angewiesen war, das
Direktmandat zu gewinnen. Nun sind die Träume von der bezahlten Politik
erst einmal geplatzt. Hinzu kommt, dass die Presse und die Öffentlichkeit
davon kaum Notiz nimmt, so, als wäre von vornherein klar gewesen, dass es
so kommen würde. Vorerst bleibt ihm nur die Kommunalpolitik, die
eigentlich nur ein Sprungbrett gewesen sein sollte. Eine Perspektive
könnte nun die nächste Bürgermeisterwahl sein, nachdem der Zug des
Ersten Stadtrats-Postens ebenfalls abgefahren ist. Seine Wähler sind
ebenfalls bis zu einem gewissen Grad enttäuscht, auch wenn sie skeptisch
waren, ob seine Kandidatur für den Landtag nicht doch zu früh kam.
Irgendwie ist er nun verbrannt. Es wird sich zeigen, ob das auch
Auswirkungen auf seine Rolle in der Maintaler SPD hat, in der es nur wenig
engagierte Steigbügelhalter gab.
Wahlplakate
und die Konterfeis in Broschüren und auf Internetseiten spielen
eine große Rolle in der Wahrnehmung der Wählerschaft, weil sie
einem wochenlang überall begegnen. Auf einem seiner
meistgeklebtesten Plakate war er recht lustig getroffen und das
schlichte Lächeln stand gewaltig im Widerspruch zu seinem
Listenplatz 65 der Landesliste. Es drückte so viel Siegessicherheit
aus, die jedoch selbst seine Wähler nicht mit ihm teilten.
Wenn
man sich dagegen die Plakate von Sascha Raabe ansah,
wusste man, der kommt in den Bundestag, wenn nicht direkt, so über
den Listenplatz. Politische Erfahrungen zu sammeln ist
wichtig.
Dazu
gehört auch, dass man die Erfahrung, etwas nicht erreicht zu haben, was
einem noch nicht zustand, Enttäuschung nennt. Jetzt heißt es: Blick nach
vorn und die Konkurrenten der eigenen Partei im Auge behalten, die gern
Momente der Schwäche auszunutzen verstehen.
Veröffentlicht
am 26.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Akt
politischer Hygiene
Am
22. September 2013 vollzog sich bei der Bundestagswahl ein stringenter Akt
politischer Hygiene, den Kanzlerin Angela Merkel teilweise
für sich verbuchen kann. Wie zuvor der bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer, verweigerte sie der FDP jede Unterstützung und rief
ihre Wähler dazu auf, sich ausschließlich auf das Abschneiden der
CDU/CSU zu konzentrieren. Das zwang die FDP zu einer devoten
Schlusskampagne, die viele FDP-Wähler offensichtlich missbilligten. Es
ist bezeichnend für die bisherige Führungsmannschaft der FDP, die
verheerende Wirkung des Winselns um Stimmen nicht vorhergesehen zu haben.
Selten fegte jubelnde Häme derart stark durch nahezu alle
Wahlversammlungen des Wahlabends, als die Wahlergebnisse der FDP bekannt
gegeben wurden. Selbst beim bisherigen Partner CDU war eine verräterische
Genugtuung zu spüren. Christian Lindner, der neue
Hoffnungsträger der FDP erschien dagegen ruhig und gelassen vor den
Mikrofonen, als gälte es einen hoffnungsvollen Neuanfang nach
folgerichtigem Ende bekannt zu geben. Er ist mit einem Schlag fast alle
Widersacher los. Weit vor Mitternacht räumten die Wahlverlierer das Feld
und nur ein einziger Jung-Liberaler stand als Präsidiumsmitglied der
Bundes-FDP noch Rede und Antwort.
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Lange
sah es so aus, als würde die FDP auch in Hessen nicht die 5%-Hürde
schaffen. Erst nach 2 Uhr 30, praktisch mit dem letzten Wahlkreisergebnis,
schaffte sie es gerade noch so auf 5%. Das war zum Sterben zu viel und zum
Überleben zu wenig. Volker Bouffier (CDU) muss sich einen
neuen Partner suchen, wenn er weiterregieren will. In Maintal schaffte es
die FDP übrigens bei den Zweitstimmen ebenfalls gerade so auf 5%.
Warum
war das Bundesergebnis ein Akt politischer Hygiene?
Wie
das Wahlergebnis zeigt, betrachteten offensichtlich viele Bürger
kritische Wahlkampfthemen als Jammern auf hohem Niveau. Keiner möchte die
Probleme zunehmender Armut und die sich immer weiter öffnende Schere
zwischen Arm und Reich klein reden, die Meisten scheinen mit der Situation
jedoch zufrieden zu sein. Wenn's an den eigenen Geldbeutel geht, regt sich
Widerstand, auch wenn die Gedankenspiele nur im Sinne einer seriösen
Finanzierung von Verbesserungen geäußert worden waren. Steuererhöhungen
schreckten ab. Viele Wähler haben jedoch ein ausgeprägtes Bewusstsein
für Soziales und Gerechtigkeit. Das wurde der FDP zum Verhängnis. Als
Anhängsel, das einem Schwanz glich, der mit dem Hund wedelt, nahm sie
vier Jahre lang Positionen ein, die als unverhältnismäßig empfunden
wurde. Mit einer Führungsmannschaft, die kaum inhomogener hätte sein
können und einem öffentlichen Auftreten, das jedem Kabarettisten das
Herz höher schlagen ließ, fuhren sie unter Volldampf ins politische
Abseits. In jeder politischen Runde und in fast allen Talk-Shows gab Rainer
Brüderle den Affen, ohne es selbst zu merken. Bei Philipp
Rösler waren es ganz andere Signale, mit denen sich viele
FDP-Wähler nicht mehr identifizieren konnten. Beachtlich schlug sich
allerdings Guido Westerwelle, der als Außenminister nach
anfänglichen Irritationen doch noch die Kurve schaffte.
Für
die Wähler und die Koalitionspartner der FDP war es ein Akt politischer
Hygiene, die Reset-Taste zu drücken, damit sich die FDP erneuern und zu
ihren Ursprüngen zurück finden kann kann. Damit würde sie vielleicht
wieder den Platz einnehmen, den sie seit der Gründung der BRD erfolgreich
inne hatte. Wir sehen an den Wahlergebnissen, dass es in einer Demokratie
koalitionsfähiger Parteien bedarf, die als Katalysator zwischen den
großen Blöcken stehen und im Fall der FDP einen wirklich liberalen,
freiheitlichen Stil mit Ansätzen sozialer Gerechtigkeit praktizieren.
Das, was geschah, ist nicht das Ende der FDP, eher ein erzwungener
Neuanfang, den sie jetzt auch nutzen sollte.
Veröffentlicht
am 23.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Geweckte
Befindlichkeiten
Es
ist interessant, was durch den Bürgerhaushalt so alles hochkommt und
welche Befindlichkeiten berührt werden. Wahrscheinlich erst viel zu spät
wachen viele Bürger auf, die sich am Bürgerhaushalt beteiligen könnten.
Diejenigen, die es gerade noch geschafft haben, sprudeln förmlich über
vor Ideen und das ist gut so! Da kann man schon mal den einen oder anderen
Troll vernachlässigen, der versucht, Empörung auszulösen und
Verdrossenheit zu verstärken. In den Vorschlägen steckt sehr viel
Potenzial zur Gesundung der Maintaler Finanzen, auch wenn etliche Bürger
und teilweise auch Jugendliche kostenintensive Wünsche äußern und
dafür sorgen, dass ihre Vorschläge ein hohes Ranking bekommen. Dagegen
bleiben viele substanzielle Vorschläge zum besseren Umgang mit den
Finanzen in der Bewertung etwas zurück, weil sie offensichtlich
gedanklich nur schwer zu durchdringen sind. Nach Beendigung der
öffentlichen Gemeinwohlprüfung im Rahmen einer Bürgerversammlung am 5.
Oktober werden die 40 höchstbewerteten Vorschläge von der Verwaltung auf
Herz und Nieren geprüft und zusammen mit den Ergebnissen der
Gemeinwohlprüfung den Fraktionen zur Beratung übergeben.
Zahlreiche
Vorschläge wurden von der Verwaltung bereits hinsichtlich der
Umsetzbarkeit und der Zuständigkeit vorgeprüft, so dass die Diskutanten
erste Hinweise bekamen, ob sie in der Sache ringen oder sich um des
Kaisers Bart (geflügeltes Wort, damit
ist nicht der Stadtverordnetenvorsteher gemeint)
streiten. Dennoch werden Diskussionen aus verschiedensten Gründen munter
fortgeführt.
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Der
Bereich "Fragen, Lob und Kritik" des Online-Portals (http://buergerhaushalt-maintal.de/fragen)
ist inzwischen zu einer wahren Fundgrube von Informationen und
Denkansätzen geworden. Hieraus generierten sich viele Vorschläge,
die ohne diese Informationen kaum thematisiert worden wären.
Zwischen
den Zeilen wird aber bereits deutlich, welches Problem all
diejenigen haben, deren Wirken, Entscheidungen oder Alltagsarbeit
besonders stark tangiert werden. Der Rechtfertigungsreflex, der
später auch bei den Politikern einsetzen wird, ist deutlich
spürbar.
Beim
Heben der Potenziale wird es wichtig sein, anstelle einer
Verteidigungshaltung das Weiterentwickeln der Denkanstöße zu
betreiben. In allen Vorschlägen stecken Ansätze, die
nachdenkenswert sind. |
Am
Mittwoch, dem 25. September erarbeitet die Steuerungsgruppe die Kriterien
der Gemeinwohl- prüfung. Es ist sinnvoll, auch darüber zu beraten, wie
gleichlautende und sich widersprechende Vorschläge zum gleichen Thema
mitsamt ihren Voten zusammengeführt werden, um sie einem nochmaligen
Ranking auszusetzen. Auch muss über das derzeitige Ranking nachgedacht
werden.
Das
Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten
Wer
kann es bei all den Vorschlägen dem Magistrat, den Fraktionen und der
Verwaltung, die von ihrem bisherigen Handeln überzeugt waren und
annahmen, alles gut gemacht zu haben, verdenken, dass es nicht leicht fällt, dazu die
richtige Einstellung zu finden!? Die automatische Reaktion ist natürlich,
das bisherige Handeln zu erklären und zu verteidigen. Der zweite Blick
geht erst auf die Auswirkungen, welche Veränderungen mit sich bringen.
Es gehört eine große Disziplin dazu, wirklich objektiv zu prüfen, zu
gewichten und sich für vorgeschlagene Veränderungen zu öffnen. Noch schwerer haben es
die Politiker, weil einige Vorschläge mit ihren Parteiprogrammen
kollidieren und jetzt natürlich aus dem großen Finanztopf geringere Summen
für ihre eigenen Wohltaten abfallen, wenn sie kostenintensiven
Vorschlägen der Bürger zustimmen. Extrem hoch wird die Schwelle der
Vorschläge der Verwaltung sein, die im Parlament bereits schon einmal
keine Zustimmung fanden.
|
Kritik
um der Kritik willen
Eine
nicht zu vermeidende Begleiterscheinung ist die Kritik mit und ohne
Vorschlag, die oft mit radikalen Ansätzen verbunden sind. Man bekam
in einigen Fällen den Eindruck, dass nur Diskussionen ausgelöst
werden sollten. In Foren sind diese Zeitgenossen als Trolle bekannt
und ein sehr wirksames Mittel ist es, diese Trolle nicht mit
Argumenten zu füttern. Einige hartnäckige Trolle machen immer neue
Fässer auf, um sie mit ihrem Gedankengut füllen zu können.
Anstelle bestehende Vorschläge mit entsprechenden Argumenten zu
füllen, stellen Trolle einen gegenteiligen neuen Vorschlag mit
provokantem Text ein. Dabei zersiedeln sich unnötig beim
Maintaler Bürgerhaushalt die Voten und Argumente.
Das
heißt nicht, dass derartige Diskussionen sinnlos sind, sie werden
nur zur falschen Zeit am falschen Ort geführt. |
Der
Bürgerhaushalt muss konzentriert behandelt werden und er hat nur dann eine Chance, wenn Wohltaten über
Einsparungen finanziert werden und dennoch ein sattes Plus für die
erforderliche Haushaltskonsolidierung dabei herausspringt. Das muss nicht kurzfristig
der Fall sein, aber eine nachhaltige Wirkung im mittelfristigen Bereich
entwickeln. Es bleibt weiterhin spannend!
Veröffentlicht
am 21.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Selten
erlebte ich mehr Emotionen als bei der Beteiligung am Bürgerhaushalt.
Bereits bei der Auftaktveranstaltung begann es zu knistern, als
feststand, dass es noch kein Konzept gab. Nach der Pause war die
Hälfte der Besucher verschwunden, weil ihnen ein Projekt ohne Konzept
nicht behagte. Sie konnten nicht wissen, dass das die eigentliche
Sternstunde war, denn die Spielregeln und das Konzept sollte eine
später zu bildende Steuerungsgruppe erarbeiten. Daran zeigten eine
ganze Reihe von Bürgerinnen und Bürgern Interesse.
Was
dann entstand, war eine Sache mit deutlicher Handschrift der Bürger.
Auf dem Weg dorthin wurden viele Probleme der bisherigen
Bürgerbeteiligung aufgearbeitet und daraus richtige Schlüsse
gezogen. Für Magistrat, Verwaltung und Politik begann eine Ära, an
die sich alle Beteiligten erst gewöhnen mussten. Nie stellten Bürger
derartige Fragen, wie sie im Online-Portal zu finden sind und das
adäquate Antworten ohne unangenehme Befindlichkeiten auszulösen
bedurfte einiger Übung. Dabei entstand ein Informations- und
Ideenfundus von beachtlichem Umfang.
Die
nächste Phase wird spannend, denn jetzt muss sich zeigen, wie die
Verwaltung mit den bestbewertetsten Vorschlägen umgeht, die doch in
einigen Fällen von Kritik begleitet waren. Wenn der Reflex der
Rechtfertigung und der Abwehr einer freien Sicht weicht, beginnt die
Optimierung. Die Bürger in der Steuerungsgruppe werden den Prozess
weiterhin begleiten und über die erarbeiteten Spielregeln wachen.
Wenn
die Fraktionen die bewerteten und gewichteten Vorschläge in Händen
halten, um ihrerseits Entscheidungen zu treffen, wird sich
entscheiden, ob reine Sachpolitik eine Chance hat. Der
Rechenschaftsbericht wird endgültige Gewissheit geben, ob es sinnvoll
ist, das Projekt weiter zu führen.
Begleitet
wird der Prozess weiterhin von Befindlichkeiten zwischen allen
Beteiligten. Nur wenn klar akzentuiert und offen über die Potenziale
gesprochen werden kann, können Missverständnisse vermieden werden.
Das muss ein so progressiver Prozess einfach aushalten!
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Fluglärm
entscheidet die Wahl
Der
Wahlkampf zur Hessenwahl konnte nur wenige Hessen wirklich überzeugen.
Irgendwie ist man diesmal mit seinen Emotionen ganz allein. Die CDU
mit ihrem Lummerland-Wahlkampf und ihrem selbstzufriedenen
Ministerpräsidenten versicherte, dass alles bestens sei und der Erfolg
sich fortsetzen solle. Volker Bouffier und Uwe Hahn
stehen für den kompromisslosen Flughafenausbau und die Tricksereien, die
immer wieder die Gerichte bemühten, setzen sich fort. So wird die
Hessenwahl in der hiesigen Region vornehmlich von der bisherigen Politik
der Regierung und dem Fluglärm geprägt sein. Wähler der SPD, der
Grünen und der Linken haben es in der Hand, für einen Umschwung zu
sorgen. Ginge es nach den LINKEN, würde gar eine Startbahn des Flughafens
wieder geschlossen. Das dürfte allerdings Utopie sein. Die Bürger setzen
jedoch auf faire Regelungen des Nachtflugbetriebs und ausgewogene An- und
Abflugrouten. Das könnte die Wahl zu einer betont emotionalen Wahl werden
lassen, die alle anderen Probleme im Hintergrund verschwinden lassen.
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Kommunal
- also auf Maintal bezogen - besteht die Gefahr, dass die Bürger
bei ihrer Erststimme außeracht lassen, einen Maintaler Bürger
wählen zu können. Sebastian Meier (SPD) gelang es,
als SPD-Spitzenkandidat seines Wahlkreises aufgestellt zu werden. Er
tritt gegen Heiko Kasseckert (CDU) aus Langenselbold, Holger
B. Vogt (FDP) aus Steinheim, Uwe Ringel
(Grüne) aus Bruchköbel und Emine Pektas (Die Linke)
aus Hanau- Großauheim an. Hier könnten der Zufall oder notorische
Wahlgewohnheiten die Hand führen. Richtig überzeugend finden viele
Wähler keinen der Kandidaten. |
Volker
Bouffier oder Thorsten Schäfer-Gümbel, dazwischen
wird die Wahl entschieden. Einen großen Anteil an einem möglichen
Regierungswechsel werden die Grünen tragen. Auf sie werden sich ebenfalls
viele Wähler mit ihrer Zweitstimme konzentrieren. Die HESSENWAHL wird
durch Emotionen entscheiden, obwohl viele drängende Probleme zu lösen
sind.
Veröffentlicht
am 20.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wechsel
auf die Überholspur
Die
Maintaler Stadtverordnetenversammlung entschied sich mit knapper Mehrheit
für eine weitere Amtszeit des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber.
Zuvor legten sich alle Fraktionen mit Argumenten ins Zeug, die die jeweils
Andersdenkenden überzeugen sollten. Dampfplauderer hatten ihre große
Stunde, doch die Reihen waren in Summe bis auf eine abweichende Stimme
geschlossen. Die seit Tagen sich abzeichnende Mehrheit setzte sich
erwartungsgemäß durch und die Besucher bekamen einen tiefen Einblick in
die Arbeitsweise innerhalb der Fraktionen. Der Amtsinhaber hatte
derweil die Stätte des Lobes, der Schelte, der Befindlichkeiten
Einzelner und der Überzeugungsresistenz der Fraktionen verlassen. Wäre
er dabei gewesen, hätte es möglicherweise seine zukünftige
Zusammenarbeit mit einigen Personen belastet. Die WAM bekräftigte
nochmals ihre Ansicht, dass die Entscheidung wegen des Einsparvorschlags
im Bürgerhaushaltsprozess bis zu dessen Entscheidung verschoben werden
sollte. Wie die darauffolgende Abstimmung zeigte, folgte keiner der
Fraktionen diesem Ansinnen. Nach der Entscheidung über den Antrag der
Grünen auf Wiederwahl waren die Fronten schon knapper. Im dritten
Wahlgang wurde Ralf Sachtleber mit 2 Stimmen Unterschied
endgültig wiedergewählt und seine mittelfristigen Konzepte auf
verschiedenen Gebieten seines Zuständigkeitsbereichs können sich
endgültig und in Ruhe entfalten.
Stadtverordnetenvorsteher
Karl-Heinz Kaiser gratulierte als Erster und
über- reichte den obligatorischen Blumen- strauß. Anschließend
übergab ihm Bürgermeister Erhard Rohrbach die
Ernennungsurkunde für weitere 6 Jahre.
Danach
begann das lange Defilee der Gratulanten, wofür der Hausherr 30
Minuten Sitzungsunterbrechung gewährt hatte. Viele der
Unterstützer aus der Bürgerschaft waren darunter, was von einigen
Sachtleber-Gegnern mit nicht allzu freundlichen Blicken registriert
wurde. Erstmals hatten sich über 30 Bürger in einer privaten
Anzeige für einen Stadtrat ausgesprochen und ihm damit den Rücken
gestärkt - ein Akt, den es so bisher noch nicht gab. |
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Der
Amtsinhaber dürfte sich jetzt noch stärker in der Pflicht fühlen, den
in ihn gesetzten Erwartungen in den Bürgerbeteiligungsprojekten
gerecht zu werden. Monika Vogel (Grüne) nahm dabei
erstmals öffentlich als Kommunalpolitikerin den Begriff
"Bürgerbeteiligungskultur" in den Mund, für deren Erneuerung Ralf
Sachtleber nun ebenfalls steht. Auch wenn seine Gegner meinen, er
verstecke sich zunehmend argumentativ hinter dem "WIR" der
Bürgerbeteiligung anstelle seine eigenen Ziele in den Vordergrund zu
stellen. Der Weg der Einbindung der Bürger ist jedoch der bessere Weg,
eine Stadt zu entwickeln, als dies vorrangig Parteistrategen zu
überlassen.
Wenn
bei Ralf Sachtleber die Freude über die Wiederwahl
verflogen ist, wird er im Amtsgeschäft sehr schnell wieder merken, dass
die Bürger nun keine Ruhe mehr geben, um angeregte Veränderungen
umzusetzen. Die Fraktionen werden möglicherweise Probleme bekommen, immer
auf der Höhe des Geschehens und der Meinungsbildung zu sein. Sie werden
merken, dass es nicht nur in ihren Reihen "schlaue Füchse" und
"alte Hasen" gibt. Es wird sich zeigen, wie der Stadtrat die
Erneuerungskräfte nutzt und einzusetzen in der Lage ist. Vielleicht geht
auch im Parlament zunehmend die Ära des plumpen Taktierens zu Ende und
der Weg zu nutzbringender Sachpolitik wird frei. Aktive Bürger sind dabei
auch zukünftig an der Seite von Ralf Sachtleber.
Veröffentlicht
am 17.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kurzes
Werben für die Wiederwahl
Überreichen
der Urkunde
Zufriedenheit
nach der Anspannung
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Aufgeblasene
Sache
So
mancher Stratege meint, was am Samstag vor der Stadtverordnetenversammlung
in der Zeitung steht, hätte die durchschlagendste
Öffentlichkeitswirkung. Die WAM lehrt uns jetzt, dass es der Montag
selbst ist, der als ideal für finale Botschaften angesehen wird. In
besagtem Artikel lässt man uns wissen, dass der Stadtrat nur über eine
Erhöhung der Grundsteuer zu finanzieren sei und die Fraktionen, die das
wüssten, nun auch entgegen anderer Aussagen die Grundsteuererhöhung in
Kauf nehmen würden. Vielleicht war der Zeitpunkt dieser Unterstellung
extra so gewählt, dass der zu erwartende Widerspruch nicht mehr vor der
Parlamentssitzung in der Presse erfolgen kann. Zumindest wird diese
Aussage bei Bürgern für Interesse an der Stadtverordnetensitzung wecken.
Im Artikel ist auch das Spielen mit der Bürgerbeteiligung enthalten. Weil
ein Bürger (es ist noch nicht einmal feststellbar, ob er ein Maintaler
Bürger ist) einen mit der Zielrichtung deckungsgleichen Vorschlag zum
Bürgerhaushalt einstellte, wie ihn die WAM zur
Stadtverordnetenversammlung einreichte, soll das Parlament das gesamte
Thema "Stadtrat" (Abschaffung des Postens, Wahl oder Wiederwahl)
bis nach der entscheidenden Sitzung zur Verabschiedung des Haushalts 2014
zurückstellen. Es ginge angeblich darum, die Ernsthaftigkeit der
Bürgerbeteiligung seitens des Parlaments unter Beweis zu stellen.
Zu
den möglichen Einsparungen bei Abschaffung des Stadtratspostens
gibt es eine Vergleichsrechnung, die der Bürgermeister
veröffentlichte und eine Gegendarstellung der WAM. Beide Ergebnisse
weichen exorbitant voneinander ab. Irgendwo zwischen 18 und 176
Tausend Euro pro Jahr wird sich der Betrag bewegen.
Nimmt
man die Verschiebungen von anspruchsvollen Arbeitspaketen innerhalb
der Verwaltung in Richtung des Stadtrats ins Visier, so erkennt man,
dass dies mit dem Stellenabbau zugunsten der Konsolidierung des
Haushalts einher geht. Das erschwert die Verlagerung dieser Pakete
auf nur eine Person, die des Bürgermeisters. |
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Dass
damit ein Personalaufbau einher gegen muss, hat inzwischen auch die WAM
eingesehen und vorgeschlagen, der Stadtrat könne ja in einer anderen
Funktion und mit niedrigeren Bezügen weiterarbeiten. Also würde sich die
mögliche Einsparung eher in der Größenordnung 18.000 € pro Jahr
bewegen. Da das auch der WAM bewusst ist, wird der Ballon flugs über
sechs Haushaltsjahre hinweg aufgeblasen, um auf eine Summe zu kommen, die
diskutabel sein könnte.
Im
Artikel wird auch auf die "Unterstützer" des Stadtrats
eingegangen. Dort heißt es:
"Auch
einige der Unterstützer der Beibehaltung des Amtes de Ersten Stadtrats
hatten sich bereits für für eine Erhöhung der Grundsteuer
ausgesprochen. Andere Unterstützer haben sich bisher um die Beantwortung,
wie das Amt finanziert werden soll, gedrückt. Auch bei diesen
Befürwortern wird es darauf hinauslaufen, dass letztendlich zum Mittel
der Steuererhöhung gegriffen wird, die dann als alternativlos dargestellt
werden kann".
Am
Schluss legt die WAM nochmals nach und meint:
"Jetzt
müssen alle Bürgerinnen und Bürger die Zeche durch eine Steuererhöhung
(Anm.: die ist beider WAM
offfensichtlich bereits Fakt) zahlen.
Nicht nur die Wohlhabenden, die die Beibehaltung des Amtes durch ihre
Kampagne so maßgeblich unterstützt haben und denen die Steuererhöhung
wenig ausmachen wird."
Zunächst
muss festgestellt werden, dass Steuern niemals direkten Ausgaben eines
Haushalts zugeordnet werden und Kassenkredite grundsätzlich einem
generellen Finanzbedarf Rechnung tragen. So gesehen haben die Bürger den
Stadtrat schon immer zusammen mit allen anderen Leistungen bezahlt und
werden das auch in Zukunft tun. Ob Steuererhöhungen unumgänglich (nicht
alternativlos) sind, steht noch gar nicht fest. Im Bürgerhaushalt stecken
eine Menge Ansatzpunkte, die eine Verbesserung der Haushaltslage
ermöglichen. Wenn man der Argumentation der WAM folgt, dann müsste man
erst den gesamten Bürgerhaushalt 2014 abarbeiten, um beschlussfähig zu
sein. Der Bürgerhaushalt würde damit zum Bremsklotz parlamentarischer
Entscheidungen.
Der
zweite Erguss in Richtung Unterstützer kommt wohl aus der
Klassenkampfkiste. Dass diese Unterstützer zum aktiven Teil der
Bürgerbeteiligung gehören und sich ganz wesentlich mit der Verbesserung
von Strukturen befassen, die sich über alle Schichten unserer
Bevölkerung auswirken, wird schlichtweg ignoriert. Ergebnis deren
Überlegungen war nun mal, dass sie den amtierenden Stadtrat als wichtigen
Faktor für den Bürgerbeteiligungsprozess ansehen und mit der Bündelung
vorhandener Ressourcen auch eine vernünftige Stadtentwicklungspolitik
umgesetzt werden kann. Hier etwas anderes hineinzuinterpretieren, ist
völlig abwegig.
Veröffentlicht
am 16.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Fragwürdige
Aktionen
Das
schwache Interesse der Mehrheit der Maintaler Bürger am
kommunalpolitischen Geschehen führt zunehmend dazu, dass bereits wenige
aktive Politikinteressierte Einfluss auf das Geschehen nehmen können. Es
kommt darauf an, wie stark sie sich artikulieren und in ihrem Umfeld
Bürgerbeteiligung propagieren. Dass dies politische Entscheidungen stark
beeinflussen kann, demonstriert gerade die Wahlalternative Maintal. Sie
propagiert seit langer Zeit den Abbau des hauptamtlichen Magistrats auf
nur eine Position, weil dies als Mindestbesetzung für eine Stadt der
Größe Maintals empfohlen wird. Es steht den Städten jedoch frei,
Stadträte zu berufen, wenn diese benötigt werden. Genau diese
Notwendigkeit sieht die WAM nicht und beantragte eine Satzungsänderung,
also die Abschaffung des Ersten Stadtrats. Für die Wiederwahl des Stadtrats
und damit die Beibehaltung des Amtes sprachen sich CDU, Grüne, FDP und
GAM aus. Die SPD, die sich noch nicht für den amtierenden Stadtrat
entscheiden konnte, hält jedoch ebenfalls am Amt des Ersten Stadtrats
fest. Daraufhin zog die WAM ihren Antrag zurück und regte an, dass die
Grünen im Gegenzug ihren Antrag auf Wiederwahl des amtierenden Stadtrats
ebenfalls zurückziehen. Die WAM begründet das mit dem fast
gleichlautenden in den Bürgerhaushalt eingebrachten Vorschlag und dem
interessanten Argument "Wir sähen es als Düpierung der
Bürgerschaft an, mit der man die Bürgerbeteiligung mit Füßen treten
würde, wenn die Stadtverordnetenversammlung nun mit einer Entscheidung
vollendete Tatsachen schaffen würde".
Für
den noch taufrischen Bürgerhaushaltsprozess stellt das Ansinnen eine
schwere Belastung dar, weil ihm eine Funktion zugewiesen wird, die wegen
der momentanen Wahrnehmung bei der Bürgerschaft noch gar nicht geleistet
werden kann. Selbst wenn sich Hundert Bürger für oder gegen den dort
anonym eingestellten Vorschlag aussprechen würden, wäre das für die
Fraktionen, die letztendlich über die Umsetzung entscheiden, kein
ausreichendes Indiz für eine breite Meinung in der Bürgerschaft. Sie
werden nach Sachlage entscheiden. Momentan bewegen sich die Vorschläge im
Schnitt bei <10 Voten. Das weiß auch die WAM. Der anonyme Vorschlag
verzeichnet bis heute gerade mal 3 Zustimmungen und 5 Ablehnungen. Hier
bereits die gesamte Qualität der Bürgerbeteiligung in die Waagschale zu
werfen, um sie mit dem Schicksal des amtierenden Stadtrats zu verknüpfen,
kommt bei den anderen Fraktionen genauso wenig an, wie bei vielen aktiven
Bürgern.
Momentan
muss man klar erkennen, dass der Prozess des Bürgerhaushalts, den
übrigens die WAM in Maintals Politik einbrachte, noch im Aufbau ist und
offensichtlich nur sehr zögerlich von den Bürgern angenommen wird. Das
liegt vorwiegend daran, dass viele Bürger nur noch wenig Vertrauen in die
Kommunalpolitik haben, weil zwischen den Verwaltungsbereichen und ihnen
politische Instanzen stehen, die bestimmen, was zu sein hat und deswegen
einer Mauer gleichen.
Hinter
dieser Mauer hat sich natürlich auch die Kommunikationsfähigkeit der im
Hintergrund arbeitenden Verwaltungsbereiche mit den Bürgern
zurückentwickelt. Das allein wiederherzustellen, ist bereits eine
schwierige Aufgabe. Diesen mühsamen Aufbauprozess jetzt mit politischem
Druck zu überfrachten, macht die Sache nicht leichter.
Vielleicht
braucht der Bürgerhaushalts-Prozess aber tatsächlich einen
Leuchtturmvorschlag, wie die Abschaffung des Stadtratspostens, um die
Aufmerksamkeit der Bürger zu steigern!?
Auf
mich wirkt der Salto vorwärts des Anonymus und der Salto rückwärts der
WAM wie eine aufeinander abgestimmte Aktion, die von den Betreibern als
besonders schlau angesehen wird. Einen lautlosen Rückzug vom
ursprünglichen Ansinnen hätte ich für sinnvoller gehalten. In gleichem
Maß hätte ich es für politisch instinktvoller gehalten, wenn auch die
Verwaltung keine Vorschläge eingestellt hätte, die vom Parlament bereits
schon einmal abgelehnt wurden. Das förderte die Idee in Reihen der
Politik, auch andere Themen mit dem gleichen Ansinnen aufleben zu lassen,
sie dem Bürgervotum zu präsentieren. Nun kommen sogar verbrämte
Privatisierungsideen und ähnliche Ansinnen, die eine Gemeinwohlprüfung
sehr erschweren. Vielleicht werden gerade sogar Fallen von Gegnern des
Bürgerhaushalts gestellt, welche die Schwachstellen des noch jungen
Prozesses verdeutlichen sollen.
Veröffentlicht
am 12.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Viele
Fragen - keine Antworten
"Altersarmut"
ist offensichtlich ein Thema, das von den Betroffenen selbst nicht
erörtert wird. Das war zumindest der Eindruck, der sich aus der
Diskussionsveranstaltung zum gleichnamigen Thema am Donnerstag, dem
5.9.2013 im Evangelischen Gemeindezentrum in Dörnigheim aufdrängte.
Unter den ca. 65 Teilnehmern waren höchstens 2 oder 3 direkt Betroffene
vertreten. An der Diskussion beteiligten sich Bürgerinnen und Bürger,
die in Kontakt mit Personen in Altersarmut stehen oder sich mit der
Materie beschäftigen. Streckenweise hatte man aber auch den Eindruck, man
befände sich auf einer Wahlveranstaltung, einer politischen Kundgebung
oder gar auf einer Werbeveranstaltung des DGB Maintal, des VdK
Dörnigheim oder des Diakonischen Werkes Hanau, die allesamt
ihre Hilfe anbieten. Nur - die Adressaten waren gar nicht gekommen!
Vom
Podium herab moderierten (v. l. n. r.) der Soziologe Professor Hans
See, Pfarrer Bernd Laukel, Geschäftsführer des
Diakonischen Werks Hanau, Jürgen Malbrich vom VdK
Dörnigheim und Altbürgermeister Erwin Henkel, der durch
den Abend führte. Ihre Einlassungen ins Thema sollten bei direkt
Betroffenen den Einstieg erleichtern, sich zu offenbaren und thematisch
einzubringen. Das gelang jedoch nur in einem einzigen Fall, weil weitere
von Altersarmut Betroffene nicht anwesend waren oder sich nicht zu
erkennen gaben.
So
erfuhr man praktisch nichts, was man nicht schon wusste und das allgemeine
Wehklagen führte zur immer stärker werdenden Frustration. Allenfalls die
Ausführungen von Professor Hans See zur Geschichte der
Armut konnten die Gewissheit verbreiten, dass es sich bei dem Thema um
Jahrtausende alte Erscheinungen handelt, an der die katholische Kirche
nicht ganz unschuldig ist. Armut und Glaube waren viele Jahrhunderte das
gepredigte Tor zum Himmelreich. Dieser Dienst der katholischen Kirche für
die Reichen der Welt garantierte höchste Ausbeutungsbereitschaft und das
Fügen in die Not. Zeitweise änderte die katholische Kirche ihre Aussage
und sie garantierte den Reichen das Himmelreich, die das mit dem
eingeführten Ablass beglichen, der vornehmlich dem exorbitanten Reichtum
der Kirche zu Gute kam. Soziologen behaupten sogar, der Arme sei an seinem
Zustand selbst schuld, weil er es mit sich machen lässt. Das ist
schlichtweg Zynismus!
Diese
Art von Zynismus verleitete mich zur Behauptung, dass Menschen unter ihrer
Situation nur deshalb leiden, weil sie noch klar im Kopf sind. In der
Auseinandersetzung mit dem Problem und mit den Behörden stoßen sie auf
große Schwierigkeiten und es werden ihnen viele Hilfen versagt. Gleiten
sie jedoch in die Demenz ab und geben ihre Identität auf, nimmt sich
ihnen der Staat vorbehaltlos an und sie erhalten die gleiche Pflege und
Aufmerksamkeit wie wohlhabende Demenzkranke. In diesem Zustand reduzieren
sich alle Bedürfnisse auf Grundfunktionen und die Menschen erlangen so
eine Stufe relativer Zufriedenheit, die sie nur aus ihrer Kindheit
kannten.
In
welcher Gesellschaft leben wir denn, die gesunden Armen, die sich selbst
vorstehen und ein lebenswürdiges Dasein führen wollen, so viele Steine
in den Weg legt, ihnen aber alles angedeihen lassen, wenn sie der Geist
und die Gesundheit verlässt!? Daran sieht man, wie krank unser Staat
ist.
Helmut
Stein aus Hochstadt wies nochmals darauf hin, dass die Tafeln
eigentlich kontraproduktiv seien, weil sie nur das Elend kaschieren und
wirkliche Veränderungen verhinderten. Armin Heymann von der
Bürgerhilfe widersprach dem im Namen der Nahrungsquelle zwar nicht
grundsätzlich, bekräftigte jedoch die Fortführung der Aktivitäten,
solange so viele Menschen in Not seien.
Antworten
und Lösungen können nur von der Politik kommen. Wo sind aber die
Politiker, die für Abhilfe sorgen können? Gut versorgt und bestbezahlt
haben sie wahrscheinlich keinen blassen Dunst von Armut. Sie sind viel zu
weit weg vom Problem, um selbst Kraft für Veränderungen zu mobilisieren.
Nicht
ganz unschuldig sind allerdings in der Tat auch ein Teil der von
Altersarmut Betroffenen. Viele von ihnen traten aus der Kirche aus und
verließen die Gewerkschaften, um vordergründig Geld zu sparen. Nun
sollen Kirche, Sozialverbände und Gewerkschaften für sie die Kohlen aus
dem Feuer holen!? Eine Solidargemeinschaft lebt davon, dass man zusammen
bleibt in guten und in schlechten Zeiten. Wahrscheinlich haben viele
Menschen nie daran gedacht, dass sie in eine solche Situation kommen
könnten. Ein schwerer Irrtum, wie sich nun herausstellt.
Die
Veranstaltung verlangte förmlich nach einer Fortsetzung der Gespräche,
denn nur entschlossenes Kämpfen und Demonstrieren ist geeignet, genügend
Aufmerksamkeit für das Thema zu wecken. Das Anliegen muss auf die
Straße.
Veröffentlicht
am 08.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wenn
mit vollem Bauch
über
Not geredet wird |
Sicherlich
war der Ansatz, über Altersarmut zu reden, richtig und lobenswert und
viele, die das Thema interessiert, waren dem Gesprächsangebot
gefolgt. Auf das Podiumsmitglied Pfarrer Bernd Laurel warteten die
Anwesenden zunächst vergeblich 15 Minuten lang, um dann ohne ihn zu
beginnen. Zunächst wurde der Rahmen nach dem Motto festgelegt: "Man
kann über alles reden, nur nicht über zwei Stunden", wobei
bereits ein Teil der Zeit dahin ging.
Die
übrigen anwesenden Podiumsmitglieder begannen mit ihren
Einführungsstatements, die in der Art von Verwaltern des Elends
vorgetragen wurden. Mit mehr als einer halben Stunde Verspätung
erschien Pfarrer Laurel, der vorgab, sich den Termin falsch notiert zu
haben. Da es gerade passte, konnte auch er sein Hilfsangebot - diesmal
das des Diakonischen Werkes - absetzen. Kurios war, dass gar niemand
anwesend war, der das Angebot hätte annehmen können oder wollen.
So
ließ es sich herrlich über Armut und die Hilfsangebote parlieren.
Zwischendurch setzten linke Gruppierungen Botschaften ab, die eher zum
Wahlkampf gepasst hätten und satte Bürger (zu denen ich auch mich
zähle) philosophierten über das Leben, ohne den wahren Kern der
Sache zu treffen.
Die
Stätte des Jammerns und des Klagens verließ ich später mit einem
flauen Gefühl im Magen. Dies lag wohl auch daran, dass die
Podiumsmitglieder nicht in der Lage waren, einen oder mehrere direkt
Betroffene einzubinden, die selbst über ihre Probleme und ihre
Situation berichtet hätten. Wo dies ansatzweise geschah, folgten
Belehrungen, wie man es hätte anders machen können, wenn man die
Hilfe von Organisationen in Anspruch genommen hätte.
Interessant
war auch das Fachvokabular, mit dem das Thema behandelt wurde. Es
verdeutlichte, wie hochwissenschaftlich man der Sache begegnen kann,
obwohl es sich um ganz banale Vorgänge handelt, die fast immer die
gleichen Grundzüge und Ursachen besitzen. Eine Sache mit vollem Bauch
zu studieren, ohne Lösungen zu finden, ist bereits zynisch genug.
Arme mit den wissenschaftlichen Ergüssen lediglich belehrend zu
konfrontieren, ist jedoch eine unerträgliche Steigerung.
Manchmal
fragte ich mich, ob es diese Organisationen überhaupt zuließen, wenn
man sie ihrer Hilfsobjekte berauben würde. Hilfe um der Hilfe willen
kann nicht die Lösung sein. Schwierigkeiten zu minimieren und Not zu
lindern ist allenfalls eine Zwischenlösung. Das Armutsproblem ist nur
deshalb politisch nicht so brisant, weil es gelang, die Armen
zunehmend aus unserer Gesellschaft auszugrenzen und auf den
Almosenstatus zu setzen. Diese wiederum streichen die Gesellschaft
zunehmend aus ihrem Leben. Ein echter Dialog wird somit nahezu
unmöglich. Wie soll man aber Menschen helfen, die sich selbst der
Hilfe entziehen, auch wenn sie von Hilfsorganisationen umworben
werden!?
Klaus
Klee
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Das
Ergebnis scheint klar zu sein
Nach
offizieller Lesart müssten inzwischen 24 Stadtverordnete für und 20
Stimmen gegen die Wiederwahl des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber
votieren. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich die GAM inzwischen für die
Wiederwahl ausgesprochen und begründete den Schritt mit "Eine
Stadt unserer Größe ist mit einem Hauptamtlichen nicht handlungsfähig.
Gerade die fachliche Kompetenz von Sachleber ist unumstritten und für uns
ausschlaggebend." Meine bisherige Einschätzung, auch die GAM
wolle den Stadtratsposten abschaffen, resultierte aus Pressemeldungen und
Informationen aus der Szene. Diese Einschätzung wurde von Peter
Thrun korrigiert. Zur Stadtverordnetenversammlung kann nun von
einem positiven Ausgang für Ralf Sachtleber ausgegangen
werden.
Antrag
auf Abschaffung des Stadtratspostens
Zuvor
wird der inzwischen eingereichte Antrag der WAM auf Abschaffung des
Postens des Ersten Stadtrats behandelt. Sollte der Antrag gegen alle
Erwartungen eine Mehrheit finden, so käme er allerdings erst in 6 Jahren
zum Tragen, weil die Änderung noch nicht wirksam wäre. Dieser Antrag
stellt ein letzter Glaubwürdigkeitsakt dar, um das aus dem ersten
Bürgermeisterwahlkampf von Jörg Schuschkow resultierende
Thema mit Würde zu beenden. Der Vorschlag mit dem "persönlichen
Referenten" und der späteren Nominierung zum Bürgermeisterkandidat
ist chancenlos, weil sich Ralf Sachtleber darauf nicht
einlässt.
Innerer
Zustand der Fraktionen
Die
geheime Abstimmung bei den entscheidenden Tagesordnungspunkten birgt für
einige Fraktionen Überraschungen. Nicht alle Mitglieder der Fraktionen
sind von den Argumenten ihrer Vordenker überzeugt, wie inzwischen bekannt
ist. Bei Vorliegen der endgültigen Abstimmungsergebnisse wird genau
dieser Zustand in manchen Fraktionen sichtbar, möglicherweise sichtbarer,
als es den Fraktionen lieb sein kann. Und dennoch wird man die
Abtrünnigen nicht zuordnen können und wilde Spekulationen könnten
folgen. Es wäre politisch besser, dies rechtzeitig zu verhindern. Das
macht bei den Bürgern einen besseren Eindruck, weil auch späte
Lernfähigkeit durchaus noch positiv besetzt ist. Andersdenkenden der
Fraktionen bietet sich neben der geheimen Wahl auch das Fernbleiben von
der Stadtverordnetenversammlung, wie es bei den Entscheidungen der
Kita-Gebühren und dem Wachenbuchener Mobilfunkmast kürzlich der Fall
war. Für dieses Verhalten spricht, dass unerwartete Ergebnisse noch
schlechter zugeordnet werden könnten.
SPD
macht in diesem Spiel die unglücklichste Figur
In der
Haltung zu Stadtrat Ralf Sachtleber erscheint die SPD
in einem völlig anderen Licht als die WAM, die unabhängig von der
Person Ralf Sachtlebers bereits seit einigen Jahren für die
Abschaffung des zweiten hauptamtlichen Magistratsmitgliedes
plädiert, weil die HGO für Städte der Größenordnung Maintals
nur einen Hauptamtlichen Posten vorsieht. Deren Haltung geht auf die
Zeit zurück, in der Maintal sogar drei hauptamtliche
Magistratsmitglieder hatte. Die Konstanz der Haltung geht in eine
Richtung, die durchaus vertretbar ist. Leider fand die völlig neue
Situation, die Ralf Sachtleber im Amt schuf, keine
angemessene Berücksichtigung. Völlig anders ist die Haltung der
SPD zu bewerten. Auch wenn Landtagskandidat Sebastian Maier
zuletzt vehement bestritt, jemals für das Amt des Stadtrats zur
Verfügung gestanden zu haben, nimmt man ihm das nicht so recht ab,
weil er sich zur Frage, ob er als nächster Bürgermeisterkandidat
zur Verfügung stehen würde, nicht klar positioniert. Er gilt nach
wie vor als Mann für einen Plan B, wenn er das Direktmandat seines
Wahlkreises nicht erringt, auch wenn er das aus taktischen Gründen
weit von sich weist. |
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Das
Taktieren der SPD zu Lasten der Anerkennung der allseits anerkannten
Leistungen des Amtsinhabers empfinden viele Bürger als höchst
unangemessen. Das könnte der Maintaler SPD für längere Zeit schaden.
Die möglichen "Abtrünnigen" in der Fraktion werden daran
nichts ändern können.
Veröffentlicht
am 01.09.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Eine
Volkspartei verblutet
Die
Wahlkämpfe haben begonnen und plötzlich sind wir Wähler wieder gefragt.
Für eine ganze Legislaturperiode nahmen die Politiker sie das
Stimmenvotum als Legitimation, unsere Interessen ganz allein wahrzunehmen.
Koalitionen versetzten sie in die komfortable Situation, ihre eigenen
Interessen durchzusetzen und unsere Interessen zu vernachlässigen. Die
unterlegenen Parteien übten sich in Opposition und warfen überall da
Sand ins Getriebe, wo sie die Möglichkeit dazu hatten. Sie tobten sich in
Untersuchungsausschüssen und in verschiedensten Gremien aus, ohne auch
nur den Hauch einer Chance zu Veränderungen zu haben. Nun werden mal
wieder in Bund und Land die Karten neu gemischt. Im Bund und in Hessen
hatten SPD und Grüne als große Volksparteien die Chance, sich neu
aufzustellen und den Bürgern klar zu machen, dass sie eine interessante
Alternative sind. Während in Hessen reale Chancen bestehen, Schwarz/Gelb
abzulösen, ist im Bund das Rennen um die stärkste Fraktion bereits
entscheiden. Hier geht es nur noch darum, wer mit wem eine Regierung
bildet, die weiterhin von Kanzlerin Angela Merkel geführt werden wird.
Die SPD hat es verstanden, mit Peer Steinbrück genau den Politiker ins
Rennen zu schicken, der nicht für das steht, was jetzt von der
Sozialdemokratie erwartet wird. Die Stimmung richtet sich sogar gegen
Peer Steinbrück, als wenn es nicht schon genug wäre, wenn man nicht für
ihn ist. Ich persönlich erwarte, dass viele SPD-Wähler eine Alternative
wählen, die nicht tragfähig ist, nur, um ihre Stimme nicht verfallen zu
lassen.
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Wenn
man den Umfragen glaubt, fällt die Zustimmung zur SPD immer mehr.
Die CDU verstand es, alle SPD-Themen aufzusaugen und
weiterzuentwickeln, so dass man schon von einer regelrechten
Sozialdemokratisierung der Union sprechen kann. Das hat
zwangsläufig zur Folge, dass eine große Koalition für eine
bessere Lösung angesehen wird, als eine fortgesetzte marktradikale
Politik. Dass die FDP "weg muss", hört man landauf-
landab von Menschen, die noch eine soziales Gewissen und einen Sinn
für Gerechtigkeit haben. Keine Partei vereint Wähler mit einem
ausgeprägten Sinn für Eigennutz stärker als die FDP. Es ist
durchaus möglich, dass auch die Kanzlerin nach einer Befreiung
schielt, um den kollektiven Auswirkungen der derzeitigen Koalition
zu entgehen. |
Die
SPD erkannte nicht die Gunst der Stunde, mit einem zukunftsfähigen
Kandidaten aufzuwarten und Deutschland mit einer kompetenten Koalition zu
regieren. Die Genossen kämpfen mit der 20%-Marke und ihr
Wunschkoalitionär mit 14-17%. Ohne die Linken ist an eine Veränderung
gar nicht zu denken. Als Partei, die es verstand, sich in der Praxis alter
Leitsätze gänzlich zu entledigen und jahrelang sogar konträr zu den
Gewerkschaften und Sozialverbänden zu agieren, wird sie den Schatten
Schröders und seiner damaligen Berater nicht mehr los. Was zu einer
Stärkung der Wirtschaft und der Finanzbranche führte, ging voll zu
Lasten der Bürger und der Kommunen. Schröder erkaufte sich so die
notwendige Unterstützung, um an der Macht zu bleiben. Als viele
Veränderungen nicht mehr umkehrbar waren, ließen sie ihn fallen. Seitdem
kämpft die SPD um ihre politische Glaubwürdigkeit und ihre früheren
Stammwähler.
Das
Signal "Peer Steinbrück" als Kanzlerkandidat und dessen
leichtfertiges Vertreten von alten sozialdemokratischen Zielen führte zu
eben jener Unglaubwürdigkeit, die ihm jetzt entgegenschlägt. Im
Hintergrund glaubt man bereits Sigmar Gabriel zu spüren, der die große
Koalition vorbereitet und gleichzeitig froh zu sein scheint, dass sein
Mitgenosse Steinbrück politisch verbrennt. Wenn es ganz hart kommt,
verblutet die gute alte SPD gänzlich und verschwindet im Ausguss der
Geschichte. Weit unter 20% spielt man in Deutschland nur noch eine
untergeordnete Rolle. Das merken die Parteien dieser Größenordnung jeden
Tag.
Veröffentlicht
am 25.08.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Maiers
Perspektive
Der
Maintaler SPD-Chef Sebastian Maier hat sich offensichtlich
für eine etwas steilere Karriere entschieden, denn er fokussiert sich
momentan absolut auf sein Landtagsmandat. Nachdem ich die aufgegriffenen
Gerüchte einer möglichen Stadtratskandidatur thematisiert hatte, stellte
er persönlich klar, dass er zu keinem Zeitpunkt Interesse am Amt des
Maintaler Ersten Stadtrats hatte und in Zukunft auch nicht haben wird. Auf
eine mögliche Bürgermeisterkandidatur abgesprochen, fiel die
Stellungnahme etwas zurückhaltender aus.
Aus
dem weiteren Gespräch war zu entnehmen, dass er in der SPD durchgängig
eine Verjüngung für notwendig hält, damit die Generationen stärker
vertreten sind, die in den nächsten Jahren zu den Leistungsträgern der
Gesellschaft gehören. Da dieser Weg auch in der zukünftigen Maintaler
Fraktion eingeschlagen werden soll, wird sich Sebastian Maier
weiterhin sehr stark in die Maintaler Kommunalpolitik einbringen. Er will
damit als Mitglied einer der beiden großen Volksparteien zumindest in der
SPD den begonnenen Weg der Verjüngung fortsetzen, der sich offensichtlich
bei der CDU nicht verwirklichen lässt.
Hinsichtlich
der Wiederwahl des Ersten Stadtrats Ralf Sachtleber wartet
die SPD auf ein klares Signal Sachtlebers, wie es mit der
Wohnungsbaupolitik in Maintal weitergehen soll. Mit dem momentanen
Wissensstand könne die SPD einer Wiederwahl nicht zustimmen. So klar, wie
sich die Blöcke CDU, Grüne und FDP und SPD,
WAM und GAM
mit je 22 Stimmen gegenüber stehen, scheint der Ausgang der
Entscheidungen zu den beiden Anträgen der GRÜNEN nicht zu sein. Auch er
sieht eine Menge Unwägbarkeiten, die aus der Anwesenheit am
Abstimmungstag und der geheimen Abstimmung resultieren. Das Verhalten der
CDU, den Grünen bei der Beantragung der Wiederwahl den Vortritt zu
lassen, wirft bei ihm Fragen auf.
Die
aktuellen Bürgerbeteiligungsprojekte sieht er nicht in Gefahr, denn egal
wie die Abstimmung ausgeht, Ralf Sachtleber wird vorerst im
Amt bleiben. Sebastian Maier versprüht hinsichtlich der
Landtagswahl Zuversicht und zählt auf die heimische Unterstützung. Am
Wahltag wissen wir mehr.
Veröffentlicht
am 15.08.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Sachtleber
bleibt im Amt
Wie
die Maintaler Fraktionen derzeit mit der Wiederwahl des Ersten Stadtrats Ralf
Sachtleber umgehen, ist teilweise befremdlich. Anstelle sich
gemeinsam über diesen Tagesordnungspunkt der nächsten
Stadtverordnetenversammlung (am 16. und evtl. 17. September 2013) intensiv
auszutauschen und das Für und Wider gegeneinander abzuwägen, finden
diese Gespräche nur fraktionsintern statt. Bisher haben sich CDU, Grüne
und FDP für die Wiederwahl Sachtlebers ausgesprochen. SPD und GAM haben
öffentlich dazu noch keine Stellung bezogen, warum Ralf Sachtleber für
sie nicht wählbar ist. Die WAM strebt beharrlich die Abschaffung des
Amtes an. Klarer wird der Sachverhalt, wenn man sich die Umstände rund um
die Stadtratswahl ansieht. Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz
Kaiser klärte mich in einem Gespräch auf, welche Situation
momentan vorherrscht.
-
Entsprechend
der HGO haben Bündnis 90/Die Grünen zwei Anträge gestellt.
-
Im
ersten Antrag wird darüber entschieden, ob über eine Wiederwahl des
Ersten Stadtrats abgestimmt werden soll.
-
Findet
dieser Antrag eine Mehrheit, so wird über den Personalantrag der
Grünen abgestimmt.
-
Findet
der erste Antrag keine Mehrheit, so ist das Thema Stadtrat auf der
Tagesordnung dieser Sitzung (16. oder 17.09.2013) erledigt (ohne
Wiederwahl).
Kommt
es zur zweiten Abstimmung, so ergeben sich auch hier zwei Varianten:
-
Kommt
eine Mehrheit zustande, ist der Erste Stadtrat Ralf Sachtleber
wiedergewählt.
-
Findet
der Antrag keine Mehrheit, ist die Wiederwahl gescheitert.
Alle
Szenarien einer nicht erfolgten Wiederwahl haben die gleiche
Auswirkung:
Ralf
Sachtleber bleibt gemäß HGO im Amt, bis ein neuer Stadtrat gewählt
ist.
Zum
weiteren Vorgehen muss der Wahlprozess beantragt und von der Stadtverordnetenversammlung
beschlossen werden. Dabei wird ein Wahlvorbereitungsausschuss
gebildet und die Fraktionen müssen auf Kandidatensuche gehen. Eine
zeitliche Vorstellung über diesen Prozess existiert noch nicht. Ein
Zeitraum von 2- 3 Monaten erscheint durchaus denkbar. Im Fall von
Stadtrat Hack betrug der Zeitraum damals allerdings 2 Jahre.
Karl-Heinz
Kaiser macht auf das derzeitige Stimmenverhältnis in der Frage
der Stadtratswiederwahl aufmerksam. CDU, Grüne und FDP sowie SPD, WAM und GAM
haben jeweils 22 Stimmen, wenn alle Stadtverordneten mit ihren Fraktionen
stimmen. Bei einem Patt gelten die Anträge der Grünen als abgelehnt. Nur
Mehrheiten können den Knoten zerschlagen. Die Stadtverordnete der REPs
fiel bisher bei allen Sitzungen der Legislaturperiode aus und gilt bis zu
einem anderen Entschluss als entschuldigt.
In
Gesprächen mit Stadtverordneten ist festzustellen, dass jede Fraktion
über Sachtleber-Befürworter und Sachtleber-Gegner verfügt. Sollte
wenigstens ein Stadtverordneter ausschließlich seinem Gewissen und seiner
Überzeugung folgen oder es gäbe eine Stimme der REPs, so gäbe es eine
klare Entscheidung. Da die Wahl in geheimer Abstimmung stattfindet, wäre
eine solche Variante durchaus denkbar.
Soweit
die strategischen Spielchen. Gespräche sowie die bereits
getätigten Äußerungen gegenüber der Presse belegen, dass alle
Fraktionen eigentlich mit der Arbeit des Ersten Stadtrats zufrieden
sind. Die WAM will sogar eine Variante präsentieren, bei der Ralf
Sachtleber fachlich in Maintal weiterwirken kann. Was stört also
genau bei seiner Wiederwahl? Das bleibt im Nebel!
Vielleicht
ist es ja wegen der Unterstützung aus der aktiven Bürgerschaft, die er als
parteiloser Stadtrat sucht und erfährt und immer wieder bei der
Umsetzung von Beschlüssen in die Waagschale wirft. Das zeigt aber
nur, dass sich manche Beschlüsse der Stadtverordneten nicht mit
seinem fachlichen Verständnis und dem der
Bürger vereinbaren. Einige Fraktionsprotagonisten scheinen ihn nun
dafür abstrafen zu wollen. Auf der anderen Seite ist
man froh, dass er in der entscheidenden Phase, in der sich einige Projekte
- wie der Bürgerhaushalt - befinden, kommissarisch im Amt bleibt. |
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Kritische
informierte Bürger und Ralf Sachtleber müssen wohl gute Miene zum bösen
Spiel machen. Die Hälfte der Kommunalpolitiker haben noch einige Tage Zeit, um
zur Besinnung zu kommen. Es steht sehr viel auf dem Spiel, denn der
Stadtrat hat neue Maßstäbe gesetzt und das bürgernahe Wirken
erfolgreich im Amt verändert. Wer
jetzt mit negativen Vorzeichen agiert, wirft Maintal in diesem Punkt
wieder ein ganzes Stück
zurück.
Veröffentlicht
am 11.08.2013 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Betrachtungen im neben stehenden Artikel gehen natürlich von der
lückenlosen Anwesenheit der Stadtverordneten zur nächsten
Stadtverordnetenversammlung aus. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass
die Fraktionen recht oft von unerwarteten Abwesenheiten betroffen
sind. Krankheit ist natürlich ein schwerwiegender Grund. Bei Urlaub
spielt die Kurzfristigkeit eines Termins (Sondersitzung) eine Rolle.
Viele Stadtverordnete sind berufstätig und am Arbeitsplatz stark
eingespannt. Obwohl es für sie einen Freistellungsanspruch gibt,
spielen persönliche Bedenken beim Verlassen des Arbeitsplatzes eine
Rolle. Termine in den Abendstunden sind jedoch überschaubar und
normalerweise unproblematisch.
Problematisch
sind Abwesenheiten mit vorgegebener Entschuldigung oder das Fehlen
ohne Vorankündigung, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Nicht
selten ziehen Fraktionen bei durch Abwesenheiten ungünstigen
Mehrheitsverhältnissen Anträge zurück oder lassen sie in die
nächste Sitzung schieben, um keine "Abfuhr" zu
kassieren.
Absolut
im roten Bereich liegen völlig unerwartete Abwesenheiten, um
persönlich Entscheidungen aus dem Weg zu gehen. Es ist kein
Geheimnis, dass man sich in Fraktionen, die geschlossen abstimmen, in
der betreffenden Sache nicht einig ist. Wird die Fraktionsdisziplin
gegen erheblichen Widerstand durchgesetzt, besteht die Gefahr, dass
dies mit Nichtanwesenheit quittiert wird, um auf diesem Weg ein
anderes Abstimmungsergebnis zu erzielen.
Das
Thema "Stadtratswahl" ist genau so ein Thema, bei dem
Parlamentarier in den roten Bereich gehen könnten. Selbst eine
Stimmenthaltung bei Anwesenheit hätte gravierende Auswirkungen. Man
kann also gespannt sein, welche Stadtverordneten sich wie verhalten
werden. Man kann so ganz nebenbei Rückschlüsse auf den inneren
Zustand von Fraktionen ziehen.
Stadtverordnete,
die ausschließlich ihrem Gewissen folgen und sich in kritischen
Abstimmungen mutig verhalten, sind über jeden Zweifel erhaben.
Vielleicht spielen sie bei der Stadtratswahl eine wichtige Rolle.
Eigentlich ist fast alles möglich und die Bürger sollten es nicht
versäumen, der nächsten Stadtverordnetenversammlung beizuwohnen.
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Mehr
als nur ein Stellvertreter
Auf
der Tagesordnung der Maintaler Stadtverordnetenversammlung vom 16.
September 2013 steht die Wahl des Ersten Stadtrats. Bündnis 90/Die
Grünen schlagen die Wiederwahl von Ralf Sachtleber vor. Die
Wahl erfolgt jedoch in zwei Schritten. Zunächst wird darüber abgestimmt,
ob es überhaupt zur Wiederwahl Sachtlebers kommen soll. Ist das
beschlossen, so folgt der eigentliche Wahlgang. Im ersten Wahlgang könnte
bei Vorliegen eines entsprechenden Antrages aber auch über den
gänzlichen Verzicht auf einen Stadtrat abgestimmt werden. Wird lediglich
die Wiederwahl Sachtlebers abgelehnt, muss ein neuer Kandidat präsentiert
werden. Nach parlamentarischem Brauch stellen sich Kandidaten zuvor allen
Fraktionen vor. Sollte diese Variante angedacht sein, bleibt nicht mehr
viel Zeit, diesen zu küren. Bereits seit längerer Zeit fordert die WAM
die Abschaffung des Stadtratspostens als
Haushaltskonsolidierungsmaßnahme. Die SPD legte sich bisher noch für
keine Variante fest.
Im
politischen Umfeld kursiert die Vermutung, dass die SPD im Falle einer
nicht erwartungsgemäß verlaufenden Hessenwahl den auf einem nicht sehr
aussichtsreichen Listenplatz befindlichen Sebastian Maier in
die Stadtratsposition bringen möchte, um ihn dort als
Bürgermeisterkandidat aufzubauen. Aus terminlichen Gründen scheint
deshalb ein Verschieben des Tagesordnungspunkts bis nach der Hessen-Wahl
denkbar. CDU und FDP scheinen wegen einer kürzlich gemachten Äußerung
Sachtlebers zur generellen Unterstützung beim Bau der Nordmainischen
S-Bahn verstimmt zu sein und die FDP wies ihn deshalb sogar auf die Wahl
hin, als erwarte sie ein angepasstes Verhalten als Gegenwert für ihr
positives Votum.
Ehe
sich die noch unschlüssigen Fraktionen in verschiedene "Wenn"
und "Aber" verlieren, sollten sie sich darüber klar werden, wie
komplex inzwischen das Thema Amt, Arbeitspaket, erarbeitete Kompetenz,
zielführende Arbeitsweise, hohe Akzeptanz bei im Gemeinwesen aktiven
Bürgern und der Person Ralf Sachtleber ist. Dieser Stadtrat
ist weitaus mehr als ein Stellvertreter des Bürgermeisters und
politischer Dezernent. Seitdem viele Bereiche der Verwaltung verdichtet
wurden, übernahm er nicht nur von der Zuständigkeit her, sondern auch
als Arbeitspaket, Teilfunktionen, die eigentlich mit Verwaltungspersonen
besetzt sein müssten. Er ist in allen Themen seines Dezernats aktiver
Treiber und Protagonist, der seine Ziele an den Bedürfnissen der Bürger
und dem Wohl der Stadt ausrichtet. Er ist nun mal keine Marionette im
politischen Mehrheitsspiel, wie seine Vorgänger. Wenn Fraktionen den
Posten gänzlich abschaffen oder umbesetzen wollen, müssen sie
gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung unserer Stadt und
Rückveränderungen in der Verwaltung in Kauf nehmen, die eigentlich nicht
vertretbar sind.
In
der Bürgerschaft sind die Meinungen über den Ersten Stadtrat geteilt.
Bürger, die zu Beginn seiner Amtszeit mit ihm zu tun hatten, haben eine
eher ablehnende Haltung. Bürger, die ihn in zahlreichen Projekten
erlebten und seine Entwicklung verfolgten, schätzen seine Art, die Dinge
anzugehen und dabei nur selten zu taktieren. Seine Bürgernähe führte
schließlich zu einer bewussten Erneuerung der Bürgerbeteiligung, weil
sie in der Vergangenheit leider verstärkt zum Verdruss vieler Bürger
führte. Mit "Maintal Aktiv" und seinen Teilbereichen und
der Einführung des Bürgerhaushalts schuf er ein schlüssiges
Instrument, bei dem es jetzt nur noch auf den richtigen Einsatz ankommt.
Diese neue Bürgerbeteiligung bildet zwar einen Gegenpol, aber auch eine
sinnvolle Ergänzung zu den politischen Interessengruppen, die das
Parlament stellen. Letztendlich steigen dadurch die Chancen für mehr
Akzeptanz gegenüber politischen Entscheidungen. Der Mann, der diese
Chancen erfolgreich umsetzen kann, heißt für mich Ralf Sachtleber.
Ein
Stadtratsposten wird von Parteimitgliedern oft als erstes Sprungbrett in
die bezahlte politische Tätigkeit angesehen. Kandidaten, die das genau so
sehen, haben recht kurzfristige Karriereplanungen und sichern sich damit
nur erste Ruhegeldanwartschaften. Umso interessanter ist für eine Stadt
eine parteiloser bzw. nicht politisch ambitionierter Stadtrat, der sich
voll und ganz auf die Stadt und seine Bürger konzentriert. Parteien,
deren Fraktionsvertreter über die Besetzung eines Stadtratspostens
entscheiden, setzen natürlich andere Prioritäten, so, wie sie nicht
immer im Sinne der Bürgerschaft, sondern nach ihren eigenen politischen
Visionen entscheiden.
Bürger,
die sich dieser Sicht anschließen können, sollten bis Mitte September
öffentlich wirksam ihre Meinung bekunden. Die Fraktionen werden den sich
ergebenden Meinungsspiegel berücksichtigen, schon wegen der nächsten
Wahl - da bin ich ganz sicher!
Veröffentlicht
am 04.08.2013 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Who
the fuck is Hoeneß?
Diese
Frage beschäftigt viele Menschen unseres Landes, wenn es um die
Bewertung der Behandlung des Fußball- Managers Ulli Hoeneß
geht. Noch gilt bis zum Ende des Verfahrens die Unschuldsvermutung.
Doch, wer glaubt schon, dass die zuständige Staatsanwaltschaft mit
unhaltbaren Fakten eine Anklage wegen Steuerbetrugs gegen ihn
erhebt!? Aber die Zahl derer, die ihn sanft über die Straftat
hinwegheben möchten, ist groß, denn Ulli Hoeneß ist
eine Lichtgestalt. In seinen Erfolgen sonnen sich unzählige
Nutznießer, die als dankbare Fangemeinde dessen Wohltaten
honorieren wollen. Viele sehen in ihm einen Wohltäter, der mit
seinem Reichtum Gutes vollbringt. Politiker aller Couleur und
Größen des öffentlichen Lebens feierten mit ihm und ließen sich
bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit ihm sehen. Bis zu seiner
Selbstanzeige beim Finanzamt war er der erfolgreichste Gutmensch
Bayerns. Nun ist klar, dass ein Teil seines Reichtums am Fiskus
vorbei erlangt wurde und seine Spenden zum Teil aus dem
rechtmäßigen Besitz des Staates stammen, bis er seine Steuern
begleicht. Seit diesem Zeitpunkt scheiden sich die Geister an der
Causa Hoeneß. |
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Die
einen sehen in ihm einen modernen Robin Hood, der lediglich unrechtmäßig
erworbene Gelder an Bedürftige verteilt. Andere wollen den Umgang des
Staates mit dem Sachverhalt Hoeneß genau beobachten, um herauszufinden,
ob wirklich Alle vor dem Gesetz gleich sind und auch gleich behandelt
werden.
Da
sind die Politiker, die im letzten Jahr für ihre Klientel der
Steuersünder eine Amnestie für die reuige Nachversteuerung schwarzer
Konten bzw. Einkünfte betrieben, nun ganz schön in der Bredouille! Ihnen
hatten Ulli Hoeneß und viele andere vertraut. Erst nehmen sie willkommene
Parteispenden an, dann geht die Sache in die Hose.
Ulli
Hoeneß zeigte sich zu spät an
Möglicherweise
war er zu diesem Zeitpunkt bereits als Steuerhinterzieher enttarnt,
eventuell sogar über eine CD, welche die Finanzbehörden aus der Schweiz
erhielten und von denen seine bayerischen Amigos zu spät erfuhren. Dumm
gelaufen!
Das
Hauptverfahren - wenn es überhaupt dazu kommt - wird Licht ins Dunkle
bringen. Momentan ist in einigen Presseorganen eine Art Schützenhilfe
für Ulli Hoeneß angelaufen. In dieser Woche übernahmen einige Zeitungen
eine Grafik von dpa in der die Verdienste von Ulli Hoeneß dargestellt
werden, als hätte das wirklich etwas mit dem Sachverhalt der
Steuerhinterziehung zu tun. Die weltweite Fangemeinde des FC Bayern
scheint den Sachverhalt so zu empfinden, als habe ihr Fußball-Messias
ledglich einen Apfel gemopst und ihn mit ihnen geteilt. Ja, wo sind wir
denn?
Parallele
zu Vorgängen in Maintal
Wenn
man nur die Facette der bewusst durch Großzügigkeit erlangten
Dankbarkeit auf Maintaler Verhältnisse projiziert, so drängt sich die
Parallele mit der Kelterei Höhl direkt auf. Auch hier schufen die
agierenden Personen jahrzehntelang ein Klima großer Dankbarkeit. Vereine,
Parteien, Einrichtungen und natürlich die Endabnehmer der Produkte
profitierten jahrelang von der Großzügigkeit der Kelterei. Plötzlich
stand die Insolvenz im Raum und die Stadt Maintal sollte das zuvor
billigst erworbene Erweiterungsgelände als Bauland inwertsetzen, um die
Insolvenz abzuwenden. Ein Ansinnen stand im Raum, für das es nur eine
wirklich richtige Entscheidung gab. Dem stand jedoch eine vielschichtige
Stimmungslage entgegen, der sich die Stadtverordneten nicht entziehen
konnten. Dem Ansinnen wurde stattgegeben!
Auch
bei Ulli Hoeneß ist zu befürchten, dass er glimpflich aus seiner Sache
herauskommt, wenn seine womöglich sogar strategisch motivierten
"Wohltaten" einen ähnlich großen öffentlichen Druck ausüben.
Grundsätzlich
ergibt sich daraus die Frage, ob Vereine, Parteien und andere Nutznießer
in Zukunft noch mit ruhigem Gewissen Zuwendungen entgegen nehmen können,
wenn sie befürchten müssen, dass sie Teil einer unrechten Beute sind.
Sie müssen sich fragen "Who the fuck is XY?" und Vorsicht
walten lassen.
So
gesehen wird immer deutlicher, dass auch Wohltätigkeit wohlbedacht und
Teil einer Strategie sein kann. Wenn in Zukunft das Recht über Wohltaten
hinweg zurechtgebogen werden kann, dann wäre das ein unerträglicher
Zustand. Der Staat - auch nicht der Bayerische - kann sich das nicht
leisten!
Doch:
"Who the fuck ist der Staat...?" - Wir werden es sehen...!
Veröffentlicht
am 01.08.2013 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Utopie
Steuergerechtigkeit |
Die
Spielarten, mit denen der Staat um Steuereinnahmen gebracht wird, sind
sehr vielfältig. In letzter Konsequenz erhöhen sich dadurch
permanent die Steuern und Abgaben. Was Bund, Land und Kreis fehlt,
wirkt sich immer stärker auf die Städte und Gemeinden aus. Dort ist
die Möglichkeit, dem Fiskus auszuweichen, am geringsten. Viele
Großverdiener wanderten ins Ausland ab, wo sie weniger Steuern
bezahlen. Die ganz Schlauen blieben bisher im Land und legten nur ihr
Geld im Ausland an, ohne es zu versteuern. Da es allen
leistungsfähigen Industrienationen so geht, werden die
Steuerschlupflöcher jetzt gestopft.
Wodurch
sinkt eigentlich
das
Unrechtsbewusstsein?
Ob
Großverdiener, Selbständiger oder einfacher Bürger - weitverbreitet
herrscht das Empfinden vor, dass mit den Steuern allzu sorglos
umgegangen wird und die Staatskassen immer stärker zu wahren
Selbstbedienungskassen für Politiker, Banken und Interessengruppen
werden. Wen wundert es, wenn Prominente aus Sport und der
Unterhaltungsbranche offen bekunden, in der Schweiz zu leben, um ihr
Geld nicht für die Rettung von maroden Staaten, der Spielsucht
verfallener Banken oder Flughäfen und Rüstungsprojekte zu verlieren,
die sich als Flops herausstellen. Diese Einstellung setzt sich
natürlich in allen Teilen unserer Gesellschaft fort. Außen vor sind
lediglich die, bei denen sowieso nichts mehr zu holen ist. Meist
taucht diese Bevölkerungsgruppe aber auf dem Schwarzarbeitssektor
auf, weil ihr das Wasser bis am Hals steht und sich Billigjobs
deutlich unter ihren fachlichen Möglichkeiten befinden.
Wenn
Geschäftsleute große private Bewirtungen als Geschäftskosten
abrechnen, Besserverdienende schwarz Haushaltshilfen beschäftigen,
kleinen Handwerkern Dienste ohne Rechnung abgeschwatzt werden - stets
schwingt das Gefühl mit, dem Fiskus ein Schnippchen geschlagen zu
haben. An die Folgen denkt niemand.
Mich
würde interessieren, um wie viel % die Steuerbelastung sinken würde,
wenn alle ordentlich ihre Steuern bezahlen würden. Voraussichtlich
würden sie um die Hälfte sinken und auch die Schulden, die auf
nächste Generationen übertragen werden. Wenn dann auch noch die
Berufspolitiker maßvoller bezahlt würden, könnte man endlich wieder
von Steuergerechtigkeit sprechen.
Das
sind vielleicht verrückte Utopien!!!
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Lächerlicher
Geldbetrag
Immer
mehr geförderter Wohnraum fällt aus der Sozialbindung und die Kommunen
verlieren stetig Belegungsrechte. Wohnungsbaugesellschaften dagegen
wittern interessante Verkaufserlöse, wenn sie sich von ihren inzwischen
maroden Vermietungsobjekten verabschieden und den Käufern die
Sanierungskosten aufbürden. Dass diese Sanierungen mit starken
Mieterhöhungen einher gehen und viele Mieter entweder Mietzuschüsse
beantragen oder in billigeren Wohnraum wechseln würden, war Kommunen und
Politikern klar. Das war für sie jedoch kein Grund, rechtzeitig
gegenzusteuern. Entlang der Berliner Straße in Maintal begann zum
Beispiel die Vertreibung der nicht mehr erwünschten Mieter lange vor der
Sanierung der Siedlung. Der Eigentümer der Siedlung stemmte sich noch vor
dem Auslauf der Sozialbindung erfolgreich gegen die Belegung frei
gewordenen Wohnraums und zog strategisch Leerstände vor. Dafür wurde er
mit der Genehmigung einer Wohnraumverdichtung ohne jede
Gegenleistung belohnt, um seinen Wohnungsbestand auf gleichem Areal um 25%
aufzustocken. Mit diesen Neuwertobjekten sorgte er dann für völlig neue
Vergleichsmieten, die als zusätzliches Druckmittel für den Mieterstamm
verwendet wurden. Da viele langjährige Mieter nun an ihre finanziellen
Grenzen stoßen, ist die Vertreibung vorprogrammiert und es scheint, als
sei es der Kommune recht, wenn die nicht mehr so solventen Bürgerinnen
und Bürger ins Umland abwandern. "Neu Durchmischen von
Wohngebieten" nennt man das und viele Stadtverordnete schauten dem
Treiben tatenlos zu.
Landesregierung
denkt nicht weiter als bis zum Wahltag
Für
gewerbliche Vermieter ergeben sich bei Mieterwechseln völlig neue
Mietgestaltungen, die über die gesetzlich zugelassenen Steigerungsraten
in bestehenden Mietverhältnissen hinaus gehen. Private Käufer bisher
sozial geförderten Wohnraums nutzen die Wohnungen in Anbetracht hoher
Mieten entweder selbst oder betrachten sie als Renditeobjekte, weil
Mieteinnahmen deutlich über den heutigen Kapitalzinsen liegen.
Entsprechend fallen dann auch die Mieten für sanierte Wohnungen aus. Die
Opfer sind Mieter, denen wegen der höheren Miete kaum mehr Geld zum Leben bleibt.
Sie müssen Wohngeld beantragen, ins Umland abwandern oder Altbauwohnungen in
mäßigem Zustand in Kauf nehmen, wenn sie unbedingt am Wohnort verbleiben
möchten.
Im
Landtagswahlkampf spendiert die Hessische Landesregierung nun 10 Millionen
Euro (über 2 Jahre verteilt) zum Erwerb von Belegungsrechten für 10
Jahre - ein wahrer Tropfen auf den heißen Stein, um für eine gewisse
Zeit preisgünstigen Wohnraum (für 10% unter den Vergleichsmieten) zu
kaufen. Was da auf jede Hessische Gemeinde entfällt und wie stark dadurch
Probleme wirklich gelöst werden, kann man sich ausrechnen. Ein Geschäft dürfte
es natürlich für gewerbliche Vermieter sein, die ihren noch nicht
modernisierten Wohnraum für einen überschaubaren Zeitraum belegen
wollen, bis eine Sanierung unumgänglich ist. Für die schwarz-gelbe
Landesregierung scheint der soziale Nebeneffekt einer bezahlbaren
Unterkunft für die bedrängten
Mieter scheinbar ausreichend zu sein.
Eigenheimbesitzer
und Kleininvestoren setzen andere Prioritäten
Privatpersonen,
die Eigentumswohnungen als Renditeobjekte oder zur Geldsicherung
vermieten, dürften kaum daran interessiert sein, dass ihre Wohnungen von
der Stadt belegt und womöglich massiv abgewohnt werden, weil finanzschwache Mieter kaum in der Lage sind,
Wohnraum adäquat zu erhalten. In Zeiten, in denen sogar die Wohngegend
und einzelne Wohnobjekte in Bonitätsbewertungen einfließen, sind private Vermieter an einer
homogenen und solventen Mieterstruktur interessiert. Die Bezahlbarkeit von
Mieten ohne Wohngeldzuschüsse und andere soziale Zuwendungen machen heute
die gute Wohnlage aus, die auch den Wert der Immobilie steigert. Wer wird da ohne Not
an die Stadt Belegungsrechte verkaufen!? Sie
folgen nur den Gesetzen unserer Zeit. Das heißt aber nicht, dass private
Vermieter grenzenlos profitorientiert sind. Hier stehen praktische
Kosten-/Nutzenabwägungen im Vordergrund, die sich oftmals in sehr
moderaten Mietbedingungen ausdrücken, die auf eine langjährige
Mietpartnerschaft abzielen. Die Mieter müssen ins Objekt passen.
Große
Lösungen bedürfen großer Anstrengungen
Staatliche
Hilfen sollten in Wohnungsbauprogramme kommunaler
Wohnungsbaugesellschaften fließen, die von ihrer Gesellschaftsstruktur
und Ausrichtung her nicht gewinnorientiert sein müssen. Nur hier sind
Mieter mit niedrigen Einkommen vor den Profitüberlegungen unserer Zeit
sicher. Die Eigentümer dieser Gesellschaften haben damit die Abwägung
aller Sozialkosten in der Hand und der Staat verschenkt Steuergelder nicht
an private Investoren. Leider ist das einst so durchdachte und
erfolgreicher System derart unterhöhlt, dass enorme Anstrengungen
notwendig sind, die Karre aus dem Dreck zu ziehen. Auf der Strecke bleiben
die Mieter, denen das Wasser am Hals steht und die praktisch - wie alle
ins Abseits der Gesellschaft gedrängten Menschen - keine Lobby haben.
Lediglich zu Wahlkampfzeiten erdreisten sich junge Politkarrieristen,
öffentlichkeitswirksam für diese Menschen eintreten zu wollen und haben
noch nicht bemerkt, wie niedrig die Wahlbeteiligung in spezifischen
Wohngebieten ist. Viele Mieter geben noch nicht einmal denen ihre Stimme,
die sich wirklich für sie einsetzen.
Der
Grund: Die Enttäuschung gegenüber Staat und Politik sitzt
knochentief!
Zu
diesem Thema findet übrigens am Dienstag, dem 20. August um 19 Uhr in der
Maintal-Halle in der Berliner Straße 64 eine Veranstaltung der Mieterinitiative
Nassauische Heimstätte statt, die von Brunhilde Fahr geleitet
wird. Es sprechen u.A. Politologe Professor Hans See und
Stadtforscher Dr. phil. Werner Heinz. Die Nähe des
Veranstaltungsortes zu betroffenen Mietern wird für eine rege Beteiligung
sorgen.
Veröffentlicht
am 27.07.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Tropfen
auf den heißen Stein...
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Die
nationale Gefahr
In
meinem Artikel "Grenzenlose
Neugier" ging ich bereits auf die Datenschnüffelei der USA
und die Dimension der Angelegenheit ein und wie seltsam die
bundesdeutschen Politiker mit dem Thema umgehen. Aus
verschiedenen Quellen ist zu hören, dass es seit Jahren gängige Praxis
von bestimmten Regierungsstellen ist, geheimdienstliche Informationen zu
verwenden, jedoch deren Quellen nicht zu hinterfragen. "Was ich
nicht weiß, macht mich nicht heiß", lautet die Devise.
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Am
Ende müsste man noch hinterfragen, ob die Informationen
rechtmäßig erworben wurden. Das tat sich bisher noch kein
Politiker egal welcher Regierung an, wenn meine Informationen
stimmen. Wer will sich außerdem schon mit "Big Brother"
anlegen, der uns systematisch überwacht. Gegen das, was technisch
hochaufgerüstet einige Hundert Geheimdienstler derzeit sammeln und
auswerten können, waren die alte Gestapo und die STASI tastenklimpernde
Nostalgievereine mit Hunderttausenden von Mitarbeitern und nicht
halb so großer Effizienz. Moderne Technik macht es möglich, also
wird sie genutzt. Und da Internet und moderne Kommunikations- und
Datentechnik bekanntlich keine Grenzen kennen, wird auch alles genutzt,
was möglich ist. Dass dabei in den Zielländern Gesetze gebrochen
werden und damit das Verhältnis zu angeblichen "Freunden"
aufs Spiel gesetzt wird, ist den Geheimdienstlern offensichtlich
scheißegal. Wenn sich die US-Regierung ähnlich verhält, wie
unsere Politiker und ebenfalls nicht wissen will, wie die
Informationen zustande kommen, dann ist es erklärlich, in welchem
Dilemma die Politik derzeit steht. |
Wer
übt eigentlich die Macht in den involvierten Staaten aus?
Diese
Frage muss ernsthaft gestellt werden, zumal wir uns gerade vor wichtigen
Wahlen befinden. Sind die gewählten Politiker nur Spielpuppen, die
benutzt werden? Wo Macht ausgeübt wird und wo es um riesige Profite geht,
sind Ethik, Moral, Ehrlichkeit und Vertrauen längst abhanden gekommen. Es
geht um Milliarden, um Rohstoffe, um Absatzmärkte. Dafür lohnt sich
scheinbar jeder Krieg, jeder Konflikt, jedes Opfer, wie die Ereignisse zeigen. Ziel ist
es offenbar, die "richtigen" Personen an die "Macht" zu bringen.
Wer dabei die Fäden zieht, ist unklar, die Geheimdienste scheinen dabei
aber eine große Rolle zu spielen. Zu den Kriterien, wer auf welchem
Posten als optimale Besetzung gilt, zählt bei den Strippenziehern
sicher auch deren Beeinflussbarkeit. Was liegt also näher, Menschen
auszuspähen, um sie zu instrumentalisieren!?
Welches
Kapital haben denn Personen, die Posten und hohe Staatsämter anstreben?
Dazu
zählen wohl in erster Linie Kompetenz, ein tadelloser Ruf, eine hohe Integrität,
Ehrlichkeit, Anstand und Vertrauen. Nichts ist aber leichter zu
erschüttern als genau diese Eigenschaften. Mit
ausgespähtem personenbezogenem Wissen kann man enorm viel Macht ausüben.
Das hat auch unser letzter Bundespräsident zu spüren bekommen. Wer weiß denn, ob
auch die amerikanische Regierung nicht ebenfalls ein
politischer Marionettenverein ist, der von Wirtschaft, Finanzen, Militär
und Geheimdiensten beherrscht wird. Die Macht über Regierende auf
möglichst viele Staaten auszudehnen, könnte eine weltweite Strategie
sein, gegen die bereits kein Kraut mehr gewachsen sein könnte. Es gibt ja
bekanntlich weltweite Organisationen, deren Ziel die Weltherrschaft ist.
Ausschließen würde ich heute gar nichts mehr.
Wem
soll man noch Regierungsverantwortung anvertrauen?
Auch
wenn die Kanzlerin das Thema gern bis nach der Wahl ausblenden und
jegliches Nachdenken der Wähler einschläfern möchte, die nationale
Bedrohung durch frei agierende Geheimdienste und die unklare Verwendung
ihrer Ermittlungsergebnisse ist real. Erst wenn der durch die Verfassung
garantierte Schutz der Privatsphäre wieder hergestellt ist, kann das
Vertrauen in unsere Politik und in die Bündnispolitik genesen. Für mich
persönlich stehen alle politisch tätigen Menschen derzeit unter dem
Generalverdacht der Manipulierbarkeit durch spezifisches Wissen Dritter.
Warum auch nicht, wenn geduldet wird, dass wir alle unter Generalverdacht
als mögliche Terroristen stehen und unsere Daten und Kommunikationen
ungehindert ausgespäht werden dürfen!?
Steilvorlage
für Nationalisten
Ich
halte es für wichtig, dass dieses Kapitel noch vor der Wahl
zufriedenstellend geklärt wird und alle auf unserem Boden
befindlichen Schnüffeleinrichtungen anderer Staaten geschlossen oder
unter Aufsicht gestellt werden, um unsere Gesetze zu schützen. Ich
brauche keine Regierung zu wählen, die sich einen Dreck um die gültige
Verfassung schert. Ich sehe unter den Politikern und den Parteien jedoch
weit und breit keine Alternative. Wenn es anderen Wählern ebenso
geht, könnte ich mir bei den anstehenden Wahlen eine extrem niedrige Wahlbeteiligung vorstellen, die
allerdings kontraproduktiv wäre. Es wäre eine Steilvorlage für
nationalistisch ausgerichtete Parteien, die diese Bedrohung
von außen für ihre Zwecke nutzen würden. Wenn sie auch noch als Ziel
einen Friedensvertrag mit allen Alliierten anstreben würden, damit
wir endlich ein absolut souveräner Staat wären, wäre der momentane Spuk
zuende und Deutschland würde nicht länger als besetztes Land gelten, in
dem Alliierte nach Belieben schalten und walten können. Nationalisten würde ich
dadurch einen großen
Zulauf zutrauen.
Ob das die Amerikaner
berücksichtigt haben?!
Dazu müsste man
aber wissen, wer Amerika und die Welt wirklich regiert.
Veröffentlicht
am 21.07.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Der
weltweite Terrorismus ist eine Gefahr, die nicht verharmlost werden
kann. Gerade weil die Anschläge hinterrücks ausgeführt werden und
arglose Menschen treffen, die in keiner Weise in irgend ein den Terror
auslösendes Problem eingebunden sind, empfinden wir allergrößte
Abscheu. Mit den Aktionen wollen die Terroristen zeigen, "wir
sind überall und uns kann niemand bei unseren Anschlägen
aufhalten". Das führt bei den Regierenden zum Empfinden einer
gewissen Ohnmacht und ihrerseits zu ungesetzlichen Verhaltensweisen,
weil sie glauben, dazu legitimiert zu sein. Mit der flächendeckenden
Vorratsdatenspeicherung und anderen Methoden des Ausspähens begeben
sich die Regierungen auf illegales Terrain. Um wenigstens einen Teil
ihrer Handlungen zu legitimieren, wird immer wieder versucht, die
Gesetze aufzuweichen und es werden dabei allerlei Gründe
vorgeschoben. Einer der Gründe ist der Terrorismus. Nun ist diese
Blase wirksam angestochen. Schnell wird mal für die BRD eine Zahl von
50 vereitelten Anschlägen aus dem Hut gezogen, die angeblich über
die ungesetzliche Schnüffelei vereitelt worden seien. Die Bürger
können das natürlich nicht nachvollziehen und haben so ihre
Zweifel.
Welche
Gefahr ist größer?
Wie
uns die Geschichte lehrt, gab es immer wieder vorgeschobene Gründe,
mit denen Grundrechte der Menschen erheblich beschnitten wurden. Es
wurden unter geheimdienstlicher Mitwirkung Kriege begonnen und später
festgestellt, dass die Informationen falsch und manipuliert waren.
Stets waren die Regierenden nicht an den Quellen interessiert und
vertrauten ihren Geheimdiensten. Schlimmer noch: sie benannten sie als
Adressaten für Infos, die von den Regierenden frei erfunden wurden,
um politische Ziele zu erreichen. In der NS-Zeit artete das in
Staatsterrorismus aus und kostete Millionen Menschen das Leben. Was
sind dagegen die Opferzahlen des Terrorismus? Sind nicht unsere Rechte
wichtiger als die totale Überwachung, bei der man nicht weiß, wie
deren Ergebnisse irgendwann gegen uns verwandt werden. Gerade
Deutschland mit seiner politischen Vergangenheit müsste höchst
sensibilisiert sein.
Das
eroberte Deutschland
Was
bundesdeutsche Geheimdienste mit uns machen, ist die eine Sache. Der
Umgang der einstigen Siegermächte mit unseren Gesetzen die andere. Er
zeigt, dass wir ein erobertes Land ohne Friedensvertrag sind. Die
Respektierung unseres Landes hängt vom guten Willen der Besatzer ab,
die in ihren Einrichtungen modernste Anlagen zur Spionage betreiben.
Sie meinen, eine knappe Information genüge. Das deckt das
"Wie" ab und blendet das "Ob man das darf" aus.
Was später mit den ausgespähten Daten geschieht, kann von uns nicht
kontrolliert werden. Da die Ausspähprogramme keinen Bürger
ausnehmen, sind wir alle ungeschützte Informationsgeiseln. Dieser
Zustand muss schnellstmöglich beendet werden, wenn wir ein
souveräner Staat sein wollen.
Klaus
Klee
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Bürgerhaushalt
gewinnt an Bedeutung
Was
zunächst von einem Teil der Maintaler Bürger als raffinierte Einbindung
der Bürgerschaft in gravierende Sparmaßnahmen verstanden wurde, oder bei
einigen anderen Bürgern Hoffnungen auf weitere Sonderleistungen der
Kommune weckte, relativiert sich zunehmend. Zunächst ein Blick auf die
Verantwortlichen für die Finanzen. Der Bürgermeister sucht offenbar
vergeblich nach intelligenten Konsolidierungskonzepten für seinen
Haushalt und wird von der CDU-Fraktion in seiner Erfolglosigkeit
tatkräftig unterstützt. Mangels brauchbarer Ideen konzentrieren sich
Bürgermeister, CDU und teilweise auch die Grünen auf das Drehen an der
Grundsteuer-Schraube. Sie nutzen argumentativ den Fakt, dass damit die
gleichmäßigste Verteilung zusätzlicher Lasten erreicht würde, weil die
Grundsteuer alle Mieter und Eigenheimbesitzer erreicht. Inzwischen
verknüpft der Bürgermeister allerdings einzelne Themen direkt mit der
Grundsteuer, was das bisherige Gießkannenprinzip der Verteilung nach dem
Motto "Grundsteuer B in den großen Topf" durchbricht.
Wie
auch immer, geschont würden dabei die normalen und die
gewerblichen Vermieter, die kürzlich erfolgreich über eine
Bürgerinitiative mit eingebundenen blauäugigen Bürgern eine von den
Kosten her nicht umlegbare Straßenbeitragssatzung verhinderten. Die Folge
war die auf die Mieten umlegbare Grundsteuererhöhung und
jährlich weitere Ansinnen gleicher Art, um die Einfallslosigkeit auszugleichen. Die Stadtverordneten
waren allerdings auch nicht
kreativer beim Finden alternativer Lösungen. SPD und WAM scheinen sogar zu
glauben, dass das Abschaffen des Stadtratspostens eine ganz besonders
nachhaltige finanzielle Wirkung ausüben würde. Dass man damit jedoch im
Kosten-/Nutzen-Sinn das Kind mit dem Bad ausschütten würde, ist ihnen
offensichtlich nicht bewusst.
Der
Bürgerhaushalt als Ideenpool
Es
dauerte viel zu lang, bis die Idee reifte, auch die Bürger mit ins Boot zu
nehmen. Die bisherige Bürgerbeteiligung zeigte, welche Potenziale die
sinnvolle Einbindung
der Bürger bietet. Bei sämtlichen Bürgerbeteiligungsprojekten war bisher
allerdings der Blick auf den größeren Nutzen für die Bürger gerichtet und
das sollte mit Maintaler Finanzen verwirklicht werden. Angesichts
klammer Kassen blieben viele Ideen jedoch lediglich Wünsche. Erst
viel zu spät reifte das Bewusstsein, dass die Umsetzbarkeit auch sachlich,
kreativ und systematisch geprüft werden muss. Dazu
musste eine höhere Transparenz über Kosten und Leistungen, sowie eine
neue Auskunftskultur in der Verwaltung
geschaffen werden.
Genau diese Lücke wurde kürzlich unter Mitwirkung der Steuerungsgruppe des
Bürgerhaushalts geschlossen. Somit besitzt Maintal nun ein schlüssiges
Bürgerbeteiligungskonzept, mit dem von Verwaltung, Politik und Bürgern Probleme
zielgerichtet gelöst werden können.
Alle
Prozesse treibt momentan federführend der parteilose Stadtrat Ralf
Sachtleber. Er ist der weitestgehend als unabhängig
empfundene Motor und glaubwürdige Partner aller am
Prozess beteiligter Personen. Ihn jetzt, wo es wirklich auf die
erfolgreiche Einbindung der Bürger bei der Behebung Maintaler Probleme ankommt, als eine Art Sparschwein zu
schlachten, würde alles Erarbeitete gefährden. Da sollten sich diejenigen, die
das betreiben, noch einmal gut überlegen. Sie
gefährden ansonsten den Aufbau eines qualifiziert geprüften Ideenpools, der
Zug um Zug zum Wohl Maintals abgearbeitet werden kann.
Welche
Ideen sind gefragt?
Die
angebliche Ideenlosigkeit in Politik und Verwaltung erfordert es geradezu, dass sich nun engagierte
Bürger über die neue Internetplattform über den Haushalt informieren,
welche der von ihnen genutzten Leistungen welche Summen verschlingen. Die Auskunftspflicht während der Informationsphase zum
Bürgerhaushalt ermöglicht zudem den Erhalt von Informationen, die über
die vorliegenden Leistungsbeschreibungen hinaus gehen. Es sind Ideen gefragt, mit deren Hilfe es zu einem besseren
Kosten-/Nutzenverhältnis kommt. Da die Ideen auch hinsichtlich des Gemeinwohls
beurteilt werden, schließen sich einseitig wirksame Wünsche aus.
Die Bürger müssen sich zunehmend fragen, ob der Umfang einiger Leistungen angesichts
knapper Kassen noch angemessen ist und wie man das sinnvoll und wirksam verändern kann.
Genau
an diesem Punkt scheitern unsere Politiker regelmäßig, auch, weil sie
nicht nahe genug am Bürger sind. Kaum ein Bürger sucht den
direkten Dialog mit ihnen. Eilig gebildete Arbeitsgruppen, in die
Vertreter von Interessengruppen entsandt werden, arbeiten nur
Gegenpositionen zum politischen Willen heraus, repräsentieren jedoch
oftmals nicht wirklich die Interessen der gesamten Bürgerschaft. Die Politiker,
die ebenfalls nur eine Interessengruppe darstellen, leben vielfach in einer Welt
Gleichgesinnter, in der nur eigene Meinungen kreisen. Sie brauchen unsere
Hilfe, denn sie leben außerdem im Glauben, das
über freie Wahlen erhaltene Mandat sei ein absoluter Wählerauftrag, ein
Freibrief zum alleinigen Handeln. Wer allerdings das Verfahren kennt, wie Wahllisten
entstehen und wie intelligent die Wähler ihre Kreuzchen machen, weiß um
die Schwächen des Verfahrens und die Verhaltensweisen der Kandidaten, die
ins Parlament gespült werden, sind nicht gerade immer intelligent. Sie brauchen unsere
Hilfe, um überhaupt frei ihrem Gewissen folgen zu können. Sie müssen
unabhängig geprüfte Fakten kennen und das, was wir Bürger wirklich
wollen! All das gewährleistet der Bürgerhaushalt.
Der
Bürgerhaushalt ist keine Schnapsidee!
Wenn
Maintal in der Lage ist, den Bürgerhaushalt mit der erarbeiteten
Konzeption erfolgreich umzusetzen und die Fraktionen so intelligent sind,
ihn nicht seines Motors zu berauben, erlebt Maintal jetzt und in den
Folgejahren eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Die Kommunalpolitik
fokussiert sich damit vermehrt auf reine Sachentscheidungen und die Nachhaltigkeit
von Maßnahmen. Das
bringt im gemeinsamen Erfolg zwangsläufig mehr Bürgernähe und
gegenseitige Akzeptanz mit sich. So mancher neoliberale, scheinsoziale oder
schnapsvisionäre Punkt in Wahlprogrammen wird zukünftig so nicht mehr
artikuliert werden können, weil gute Ideen des Bürgerhaushalts dem
permanent entgegen stehen. Diese Veränderungen bedürfen eines langen Atems und einer neuen
Verantwortungskultur, frei von Ignoranz und
Desinteresse. Es geht um Maintal, unseren Lebensraum und um unser Geld!
Gute
Ideen sind gefragt!
Veröffentlicht
am 07.07.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wir
brauchen Dich!
Manchmal
ist es ganz gut, wenn man sich den Sinn geflügelter Worte vor Augen
führt.
Was
ist eigentlich mit "Nägel mit Köpfen
machen" gemeint? Zur Verbindung dicker Bretter und
Balken benutzt man Nägel. Zu diesem Zweck müssen die Nägel Köpfe
haben, um den Verbindungsdruck zu erhöhen. Nägel ohne Köpfe sind
dagegen nur Stifte. Sie nimmt man lediglich zum Fixieren.
"Das
Kind mit dem Bad ausschütten" heißt, überschnelle
Lösungen zu finden, mit denen Wasser schnell abfließt, aber bei
Unachtsamkeit riskiert, das gebadete Objekt mit auszugießen.
Beim
Maintaler Bürgerhaushalt zeichnet sich leider immer noch ab, dass er
seines Kopfes beraubt werden soll und dass dadurch der erneuerte
Prozess der Bürgerbeteiligung gefährdet wird. Alle
erarbeiteten Verfahren würden vor ihrer Bewährung "mit dem Bad
ausgeschüttet" werden, nur, um jährlich einen nur sehr
überschaubaren Geldbetrag einzusparen.
Natürlich
könnte sich ein neuer Kopf einarbeiten, doch das bräuchte seine
Zeit. Bei Ralf Sachtleber dauerte es ebenfalls einige
Jahre, bis er hinsichtlich einer effizienten Bürgerbeteiligung das
richtige Konzept fand. Nun ist es da und es sollte zügig umgesetzt
und optimiert werden.
Entfiele
das Amt des Stadtrats gänzlich, verblieben dem Bürgermeister nur
wenig Ressourcen, den Prozess voran zu treiben.
Die
Stadtratswahl wird entscheiden, wie es mit der neuen
Bürgerbeteiligungskultur weiter geht. Besonnenheit ist gefragt!
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Taktische
Winkelzüge
Seit
Jahren ist die gleiche Taktik in Maintal zu verfolgen: Der Haushalt wurde
(mit einer Ausnahme) defizitärer dargestellt, als das spätere
Jahresergebnis auswies. Das war nicht immer so. Am Anfang der Amtszeit des
amtierenden Bürgermeisters wurde noch ein unrealistisch hoher Erlös für
die Veräußerung des Rathauses in Bischofsheim eingestellt, um solide
Finanzen vorzutäuschen. Später schlich sich eine taktische Unschärfe
ein, wie man sie in vielen Haushalten findet, um gängige
Planungsunsicherheiten auszugleichen. Mit der Korrektur am Jahresende, bei
der sich das prognostizierte Defizit in Luft auflöst, konnte ein solider
Umgang mit Finanzen vermittelt werden. Inzwischen wird die für
Außenstehende nur schwer zu findende Haushaltskosmetik auch zum Erreichen
politischer Ziele eingesetzt. Zumindest ist der Eindruck nicht von der
Hand zu weisen. Die angewandte Rhetorik, mit der diese Haushaltsspielchen
begleitet werden, ist derart durchsichtig, dass Bürger mit guter Kenntnis
der Kommunalpolitik beinahe beleidigt sind. Sie empfinden, für Dumm
verkauft zu werden.
Nicht
zu Magistratsunterstützungsfraktionen gehörende Kommunalpolitiker sind
sich ihrer schwachen politischen Position und begrenzten
haushaltstechnischen Qualifikation bewusst und begleiten zähneknirschend
das unwürdige Spiel. Das führt zu Situationen, in denen die
Kommunalaufsicht regelrechte Steilvorlagen für Auflagen bekommt, die von
keiner Fraktion den Bürgern direkt zugemutet werden wollen. Die
Kommunalaufsicht ist als "Übeltäter" willkommen, um die
Bürgerschelte auf sich zu leiten. Bürgerinitiativen, wie sie sich z.B.
gegen die als Auflage eingeführte Straßenbeitragssatzung bildete und
ausschließlich dem Ziel diente, mit der Abschaffung der
Straßenbeitragssatzung die Vermieter zu entlasten und die Mieter mit der
später in Kauf genommenen Erhöhung der Grundsteuer B zu belasten, sind
die Folge.
Achtung! Fiktives
argumentatives Zahlenspiel
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Zum
Maintaler Haushalt 2013 schlug die Kommunalaufsicht nun erneut eine
Straßenbeitragssatzung und die Erhöhung der Friedhofsgebühren
vor. Da genau das den Bürgermeister in den Fokus aufgebrachter
Bürger stellen würde, musste erneut die Grundsteuer B herhalten.
Gleichzeitig wurden die Fraktionen aufgefordert, im Fall der
Ablehnung passende Alternativen vorzuschlagen, die die
prognostizierten Kosten für die U3-Betreuung abdecken. Die
strategische "Luft" des Haushalts 2013 offen zu legen, war
offensichtlich nicht opportun. |
Die
eilig einberufene Sondersitzungen der Stadtverordnetenversammlung wischte
dann auch den erneuten Versuch der Grundsteuererhöhung vom Tisch - ohne
allerdings die geforderten Alternativen auf den Tisch zu legen. Umso
blamabler für den Bürgermeister waren die völlig unplausiblen Zahlen
des zuständigen Fachbereichs, der schon bei der Kita-Satzung ein
äußerst schwaches Bild abgab. Zahlen nicht plausibel - keine
Entscheidung! In diesem Punkt war die Mehrheit des Parlaments konsequent.
Nun wird der Chef wohl selbst nachbessern müssen, egal, ob die
Fachbereichsleiterin wirklich für das unplausible Zahlenspiel
verantwortlich gewesen sein sollte oder nicht.
Vielleicht
war es aber auch eine nachträgliche Haushaltskosmetik!? Schließlich ist
ja bekannt, dass Bürgermeister Erhard Rohrbach später gern
mit einem ausgeglichenen Haushalt abtreten will. Wetten, dass sein letzter
Haushalt trotz aller heftig diskutierten Widrigkeiten mindestens
ausgeglichen sein wird! Spätestens dann wird allen klar sein, wie
durchsichtig die Taktik seiner Amtszeit war.
Veröffentlicht
am 04.07.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Signale
und Wirkung
Es
ist schon interessant, welche Wirkung überzeugend gewählte Worte haben
und wie schwer der Umgang mit vorgefassten Meinungen und sogar die
psychologische Wirkung der gängigen Farbenlehre in der Werbung für den
Bürgerhaushalt ist. Wer
meine Aktivitäten einigermaßen verfolgt, hat längst bemerkt, dass ich
mich sehr für den Bürgerhaushalt engagiere. Mit der von mir
seit Wochen propagierten "neuen Bürgerbeteiligungskultur"
habe ich jedoch einen schweren Stand. Bürger, die sich mit mir darüber
auseinandersetzen, sind voller Zweifel. Sie können ja nicht wissen, dass
die Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts
ihre Befürchtungen, Zweifel und die Enttäuschungen der Vergangenheit restlos ausdiskutierte.
Woher sollten sie es auch wissen, wenn dieser Teil der Aufbauarbeit so
lange unerwähnt blieb und die Bürgerversammlung so schwach besucht
war!? Am Ende stand nämlich ein Konzept, das zukünftig Fehler der Vergangenheit
weitestgehend ausschließt, vorausgesetzt, während der Umsetzung halten
sich alle
Beteiligten an die Spielregeln. Aber gerade darin bestehen momentan die
größten Zweifel der Bürger, die bereits vielfache Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung gemacht haben. Letzten Endes
arbeiteten sie allzu oft - ohne es vorher zu wissen - Interessengruppen zu oder
erfüllten mit ihrer Teilnahme lediglich Vorschriften zur
Bürgerbeteiligung. Als "Multiplikator" und Motivator des Bürgerhaushalts
hat man derzeit einen schweren Stand. Die optische Signalwirkung, die
vom Umschlag der Infobroschüre ausgeht, bewirkt zudem, dass man uns die
Broschüre nicht gerade aus der Hand reißt. Umso mehr müssen nun Worte
überzeugen.
Kleine
Farbenlehre für die Werbung
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Bei
der Farbwahl der Broschüre haben sich einige Personen wohl etwas
gedacht, aber deren Nebenwirkung nicht bedacht. Wahrscheinlich wählte
man das Motiv einer Schultafel mit Kleinkind als Ausdruck, wie
kinderleicht die Teilnahme am Prozess sei. Farbbestimmend war das
optisch ungünstige Dunkelgrün der Schultafel.
Als die Broschüre
entsprechend neben stehender Anordnung auf unserem Küchentisch lag,
bemerkte ich erst, warum das Layout so unattraktiv ist. Dieses Grün
steht in der Werbung für Rohrreinigung, Abführmittel bis hin zur Einnahme von Schlaftabletten und
charakterisiert farblich sogar Gift.
Die
Farbe Grün ist nach Johannes Itten die Farbe der
Natur, der Wiesen und Wälder. Sie ist eine beruhigende Farbe. Sie
steht aber auch für Großzügigkeit, Sicherheit, Harmonie und
Hoffnung sowie die Erneuerung des Lebens. Sie kann
Gefühle wie Neid, Gleichgültigkeit, Stagnation und Müdigkeit
vermitteln.
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Max
Lüscher meint, Grün stehe für Selbstachtung, die
Charakteristik der inneren Steuerung, der Willens- und
Genussfähigkeit. Im
Sinne der Assoziation wählt man Grün für Erneuerung, Wachstum, Frieden,
Hoffnung. Grün steht für Natürlichkeit, Zufriedenheit, Sicherheit,
Vertrauen, für Transformation und Weiterentwicklung. Die
psychologische Wirkung reicht also von besänftigend, ausgleichend,
erholsam, Ruhe fördernd und entspannend und gleichzeitig mit neuen
Kräften versorgend (dunkles oder gedämpftes Grün), bis Sympathie und
Harmonie und verbessert angeblich sogar das Urteilsvermögen.
Dunkles
Grün macht also alles, es regt nur nicht an, was aber in der
derzeitigen Projektphase absolut erforderlich wäre. Belebende Farben, die
für Erneuerung stehen, wären sinnvoller gewesen.
Der
Motor der fairen Bürgerbeteiligung
In
meinen bisherigen Diskussionen mit interessierten Bürgern spielte die Verknüpfung der neuen Bürgerbeteiligungskultur mit der
Person des Ersten Stadtrats eine große Rolle. Die Gesprächspartner
befürchten mehrheitlich, dass mit dem Ausscheiden von Ralf Sachtleber die
gesamte Bürgerbeteiligung in der erneuerten Form für Jahre
zurückgeworfen oder gar gänzlich beendet wird. Sachtlebers Wiederwahl stößt
bei einigen Fraktionen immer noch auf großen Widerstand, obwohl sie ihm
durch die Bank weg eine gute Arbeit bescheinigen. Diese Kommunalpolitiker
wollen offensichtlich aber aus strategischen Gründen das Kind
mit dem Bad ausschütten. Längst ist Ralf Sachtleber jedoch zum unverzichtbaren Motor auf vielen Feldern geworden. Genau das bringe
ich in all meinen Gesprächen zum Ausdruck, stoße aber immer wieder auf
Menschen, die sich ihre Meinungen nur mit Informationen aus zweiter und
dritter Hand bilden. Diese Bürger sind nur sehr schwer zu überzeugen.
Das
Multiplikatorensystem
Das
im Bürgerhaushalt angewandte Multiplikatorensystem baut grundsätzlich auf der persönlichen
Achtung auf, die Multiplikatoren genießen. Ohne die ist glaubhaftes und
überzeugendes Argumentieren unmöglich. Unabhängige Querdenker, die Anderen
gelegentlich mit unbequemen Wahrheiten auf die Füße treten, haben es
aber genauso schwer zu überzeugen, wie parteiische Menschen, die man
Interessengruppen zuordnen kann. Persönliche Antipathien sind
grundsätzlich störend und können
jedes gute Argument neutralisieren. Personen und Botschaften müssen
zusammenpassen. So wird jeder Multiplikator nur einen
ganz bestimmten Personenkreis ereichen. Multiplikatoren können sich dabei
auf Fakten und Daten stützen, sollten jedoch Menschen emotionalisieren
können. Nur Menschen, die wach sind, können neue Gedanken aufnehmen!
Leider
stößt man als Multiplikator sehr stark auch auf Menschen, die ihre Ruhe haben
wollen oder deren Meinungen in Zement gegossen zu sein scheinen. Oft wird der Multiplikator
wie ein Spinner behandelt, weil Gesprächspartner nicht begreifen,
für was er kämpft. Mir persönlich geht es schlichtweg um Glaubwürdigkeit, Fairness, Engagement und
Bürgerbeteiligung zur Veränderung
zum Guten. Da ich das durch Mitarbeit in Parteien für nur sehr schwer möglich
halte, engagiere ich mich als unabhängiger Bürger. Wie ich immer wieder feststelle, bin ich damit nicht
allein. Vielleicht können einige aktive Bürger mehr auch mehr bewirken,
damit das Ziel einer neuen Bürgerbeteiligungskultur verwirklicht werden
kann.
Veröffentlicht
am 29.06.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wir
brauchen Dich!
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Wenn
Hilfe der falsche Weg ist
Hunderttausende
von Menschen sind gegenwärtig in Vereinen und Organisationen oder als
rührige Einzelpersonen damit beschäftigt, vielfältige Not in
unserem Land zu lindern. Sie nehmen damit dem Staat, dem Land, der Kommune
viele Probleme ab, die unsere Gesellschaft produziert und die unsere
Politiker nicht verhindern. Grund dafür ist die gigantische Umverteilung
von unten nach oben und die Gewinnmaximierung um jeden Preis. Wer unter
die Räder der Gesellschaft kommt, ist verloren und verliert auch den
Glauben an unsere Gesellschaftsordnung. Die Folgen der empfundenen
Ohnmacht sind fatal. Fast 50% unserer Gesellschaft nimmt bei Wahlen ihre
Rechte nicht mehr in Anspruch und überlässt ihren politischen Peinigern
egal welcher Parteien das Feld. Die kritische Masse für ein erfolgreiches
Aufbegehren ist nicht mehr zu erreichen, weil Arm und Reich, Jung und Alt,
Berufstätige und Erwerbslose gnadenlos gegeneinander ausgespielt werden.
Dennoch regt sich in unserem Volk deutlich spürbar an vielen Stellen das
Gewissen und die organisierte Hilfe hat Konjunktur. Inzwischen leiden auch
viele Gemeinden Not und sind auf ehrenamtliche Kräfte und
Dienstleistungen angewiesen. Dieses freiwillige Engagement droht fest
einkalkuliert zu werden und ist damit eigentlich kontraproduktiv, denn die
Ursachen werden dadurch nicht beseitigt.
Dies
war der Ansatz einer Informationsveranstaltung des Hochstädter UBF-Teams
um Helmut Stein, der sich an diesem Abend mit Rechtsanwalt
und Vereinsrechts-Experte Malte Jörg Uffeln und Ex-Landrat Karl
Eyerkaufer Verstärkung aufs Podium holte. Ähnlich einem
"Kessel Buntes" oder eines großen Suppentopfes wurden alle
Facetten der Freiwilligkeit, des Bürgerengagements und des Ehrenamtes
zusammengeworfen und einzeln beleuchtet. Dabei wurde offen sichtbar, dass
all diese Lösungsansätze zur Behebung von Missständen nur das
Herumbasteln an den Symptomen ist und den Fortbestand der Missstände nur
fördert. Die eigentlichen Verursacher denken gar nicht an Lösungen, sie
bestrafen die Helfer sogar noch mit zusätzlichen Steuern und Abgaben. So
macht der Fiskus bei Überlassung von Freiwilligen die Steuerpflicht im
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb geltend und kassiert ab. Fördervereine
müssen in der ehrenamtlichen Schulkinderbetreuung für Essen und Trinken
gegen Entgelt Umsatzsteuer zahlen. Vereine, die von der Kommune den
Geschäftsbetrieb von Sporthallen übernehmen, werden ebenfalls zur
Umsatzsteuer herangezogen. Organisiert ein Verein für die Stadt das
Stadtjubiläum, so muss er den Zuschuss seitens der Stadt versteuern. Kümmert
sich ein Verein um die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen, liegt
ebenfalls eine umsatzsteuerpflichtige Leistung vor. Die Reihe der
Steuerperversitäten ließe sich unbegrenzt fortführen. Der Staat
betreibt Outsourcing originärer Aufgaben und bestraft dafür das
Bürgerengagement.
Nun
hätte sich an diesem Abend das Wehklagen und das Bewusstmachen noch
beliebig ausdehnen lassen, wenn es nicht zur immer größeren Depression
der Anwesenden geführt hätte. Die Anwesenden fühlten sich als Helfende
direkt vor Ort mit dem Vorwurf konfrontiert, nur die Symptome zu
bekämpfen und damit den Ursachen Vorschub zu leisten. Mit jedem weiteren
Engagement würden sie nur das Leiden der Betroffenen verlängern. Das
konnte so nicht stehen bleiben, denn längst haben sich Reaktionen
etabliert, die in die richtige Richtung gehen.
Am
Beispiel "Stiftungen" wurde klar, dass die Bürger ihr Geld
nicht in anonymen Töpfen verschwinden sehen wollen, sondern zielgerichtet
spenden. Im Vergleich zum Jahrhunderthochwasser vor 10 Jahren sind die
Geldspenden dramatisch zurück gegangen, die persönliche Hilfe vor Ort
aber um ein Vielfaches gestiegen. Damit will man zielgerichtet helfen,
jedoch den Staat zwingen, endlich die richtigen Maßnahmen gegen
Überschwemmungen umzusetzen. Die Regierenden kommen zunehmend unter Druck.
Die Parteien müssen das Ehrenamt und das Bürgerengagement endlich als
nicht mehr zu übersehende Größenordnung akzeptieren. Alt-Landrat Karl
Eyerkaufer plädierte zum Beispiel für Steuerermäßigungen für
ehrenamtlich Tätige.
Fazit
des Abends war für mich persönlich, mein ehrenamtliches Engagement noch
zu verstärken, um den drohenden sozialen Dammbruch abzuwenden, aber auch
verstärkt darauf hinzuwirken, dass Bürgerengagement nicht ausgenutzt
wird. Bürgerbeteiligung darf nicht zur kalkulierbaren Größe werden.
Dass diese Bewusstmachung ein Dorn im Auge derer ist, die inzwischen die
Freiwilligkeit kommunal organisieren wollen, ist abzusehen. Was
Freiwilligkeit bedeutet, würde man erst merken, wenn bundesweit jede
Freiwilligkeit und jedes ehrenamtliche Engagement für eine Woche ruhen
würde.
Veröffentlicht
am 20.06.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Vereinsmeier
gesucht
Wir
hören und lesen es immer wieder: vielen Vereinen brechen die Mitglieder
weg, die dringend für Vorstandsämter benötigt werden. Das Vereinsgesetz
zwingt die eingetragenen Vereine, Vorstände zu wählen, an die sich
Geschäftspartner und Personen mit Forderungen wenden können. Die Devise
"Schau'n mer mal" ist hier nicht vertretbar. Vorstandsmitglieder
übernehmen Verantwortung und damit sehr oft auch viel Arbeit, denn
Vorsitzende mit reinem Repräsentationscharakter gehören längst der
Vergangenheit an. Gefragt sind Personen mit Erfahrung und Eigeninitiative,
echte Leistungsträger. In den meisten Vereinen trifft man langjährige
Vorstandsmitglieder an, die natürlich selbst in die Jahre gekommen sind.
Dort, wo der Generationswechsel vollzogen werden konnte, reift eine neue
Gruppe der Verantwortungsvollen heran. In Vereinen, die in Turbulenzen
geraten oder in denen die "Chemie" nicht mehr stimmt, brechen
zunehmend Leistungsträger weg. Diese legen die Hände nicht in den
Schoß, sie suchen sich andere Betätigungsfelder, in denen man ihre
Leistung würdigt und auf denen sie Freiräume finden. Es bilden sich
zunehmend sogenannte "Freiwilligenagenturen", die vermitteln
wollen. Wen wundert es, wenn diese Freiwilligenagenturen auch die
Werbetrommel für Bedürfnisse ihrer Träger rühren und damit
Leistungsträger aus den Vereinen herauslösen!?
Sogenannte
"Freiwilligentage" dienen der Sichtung des Freiwilligenbestands
und der Kontaktaufnahme. Der Maintaler Freiwilligentag war diesbezüglich
ein gutes Beispiel. Aus solchen sporadischen Aktionen können durchaus
dauerhafte Engagements werden, die den Vereinen wieder neue aktive
Mitglieder zuführen. Einige dieser mehr an praktischer Hilfe
Interessierten könnte aber auch ein Aufstieg in ein Vorstandsamt winken,
was durchaus sehr verlockend erscheint. Eine größere Rolle bringt auch
mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung mit sich. Auch das wird insgeheim
gesucht, gerade, weil wir in einer Welt der Selbstverständlichkeiten
leben. Gefährlich wäre deshalb das gezielte Spiel mit persönlichen
Befindlichkeiten. Eine grundsätzliche Frage ist der Umgang mit dem
Begriff der Freiwilligkeit und der Bezeichnung
"Freiwilligenagentur".
Die
Frustration mehrerer Generationen steckt in der Wortverbindung
"Freiwillig" und "Agentur". In den Weltkriegen
glaubten "Freiwillige" daran, einen größeren Einfluss auf ihre
Verwendung zu haben. Das sah anfangs auch so aus. Am Ende waren sie
diejenigen, die in einer etwas höheren Quote überleben konnten, dies
aber mit einem hohen Preis bezahlten. Am oft unfreiwilligen Ende des
Berufslebens machten viele Menschen Bekanntschaft mit einer ganz
besonderen "Agentur", der Agentur für Arbeit. Hier wurden sie
als schwer oder gar nicht vermittelbare Masse willkürlich umgeschult,
herumgeschubst und über's Renteneintrittsalter geleitet. Mit beiden
Begriffen geht kein Motivationsfaktor einher.
Was
wäre die richtige Einstellung?
Richtig
wäre meiner Meinung nach, das zu tun, was dem eigenen Antrieb entspricht.
Jedes Bedürfnis hat seine Ursache und auch die Gemeinschaft trägt ein
Teil der Gründe mit, die aus mir das machten, was ich jetzt bin. Die
Gemeinschaft dachte und denkt heute noch nicht, was für mich gut und
wichtig ist. Warum sollte ich mich deshalb fragen, ob mein Engagement, das
mir Freude bringt, sich negativ auf den Arbeitsmarkt auswirkt oder
vielleicht gesellschaftspolitisch kontraproduktiv ist?
Ich
persönlich habe mich viele Jahre extrem vielseitig in meinem Verein
betätigt und Verantwortung getragen. So viel, dass mich Vereinsmitglieder
aus unerfindlichen Gründen herunterbremsten und mir fast jede Freude
nahmen. Zug um Zug reduzierte ich mein Engagement. Dennoch blieben mir
noch einige Restbetätigungsfelder, die es ebenfalls einzustellen gilt, um
adäquat auf die vielfältigen Enttäuschungen zu reagieren. Der Verein
als Hort der Anerkennung und großes Betätigungsfeld verlor für mich
zunehmend seine Bedeutung, gerade, weil es immer neue Betätigungsfelder
gibt, die lohnenswerter erscheinen. Diese Chancen wollte ich nutzen,
solange ich noch dazu in der Lage bin. Vereine sind wie Parteien. Sie sind
Interessengruppen mit engen Spielräumen. Für das Gemeinwohl tätig zu
sein, hat für mich eine andere Qualität. Deshalb empfehle ich das auch
weiter.
Veröffentlicht
am 19.06.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Identität
gelüftet
Bürgerhaushalt
und Steuerungsgruppe vorgestellt
Am
12. Juni 2013 fand die Informationsveranstaltung zum Maintaler
Bürgerhaushalt statt, bei der ca. 70 Personen anwesend waren. Nach Abzug
der städtischen Mitarbeiter, der Steuerungsgruppe der Mitarbeiter von
Zebralog und der Kommunalpolitiker waren es nur noch ca. 20 interessierte
Bürger, die den Weg ins Bischofsheimer Bürgerhaus fanden. Für die
Organisatoren und die Steuerungsgruppe war das ein ernüchterndes
Ergebnis, auch wenn davon die Rede war, dass letztendlich die Qualität
und nicht die Quantität entscheide. Es war wohl die nicht ganz so
optimale Öffentlichkeitsarbeit und die lustlose Berichterstattung der
örtlichen Presse, der es selbst am Veranstaltungstag nur 12 Zeilen wert
war, während andere Veranstaltungen über 2 Wochen fast zweitäglich mit
den gleichen wortreichen Artikeln in der Zeitung vertreten sind. So wurde
vom TAGESANZEIGER ein freier Journalist beauftragt, über die
Veranstaltung zu berichten. Man wird am Donnerstag lesen können, wo
stattdessen der Chefradakteur war. (Wie
am Freitag zu erfahren war, war er aus wichtigem Grund verhindert.)
Wen wundert es, dass selbst im
Maintal-Forum diese lostlose Berichterstattung und fehlende Kommentierung
ein Thema ist. Hilfreich wären im Vorfeld aber auch Plakate gewesen. Das
während der Begrüßung und Einleitung des Abends zum Besten gegebene
Argument, "das zur Auftaktveranstaltung noch fehlende Konzept habe
bei den Bürgern Neugier geweckt", traf wohl nur auf die anwesenden
Bürger der späteren Steuerungsgruppe zu. Nach dieser Information war vor
einem Jahr der Saal plötzlich zur Hälfte leer. Diese Bürger werden auch
die gestrige Veranstaltung nicht besucht haben. Dennoch entwickelte sich
das Kernthema der Bürgerversammlung zu einer äußerst gelungenen
Veranstaltung, weil Form und Inhalt absolut stimmig waren. Der eine oder
andere Diskussionsbeitrag hatte hohen Informations- und Unterhaltungswert,
wie die Organisatoren anschließend feststellten.
Stadtverordnetenvorsteher
Karl-Heinz Kaiser, Bürgermeister Erhard Rohrbach
und Erster Stadtrat Ralf Sachtleber bildeten ein Podium, das
angeregt mit den Anwesenden diskutierte. Die beiden Damen des
Organisationsteams Olivia Metzendorf und Sabrina
Christen moderierten den informellen Teil der Veranstaltung. Die
Podiumsdiskussion wurde von Dr. Oliver Märker und dessen
Kollegin moderiert.
Die
Damen des Organisationsteams stellten ausführlich die Internet-Plattform
vor, die eine noch nie gezeigte Fülle von Informationen zu den
städtischen Haushalten der letzten drei Jahre bietet. Es lohnt sich nicht
nur für Bürger, die Seite www.buergerhaushalt-maintal.de
aufzurufen. Im Laufe des Abends mussten auch die anwesenden
Stadtverordneten erkennen, dass es auch ihre Arbeit deutlich erleichtert.
Besonders das optische und informelle Herunterbrechen des Haushalts mit
der visuellen Verdeutlichung der finanziellen Größenordnungen gibt ein
gutes Gefühl für versteckte Potenziale und deren Gewichtung.
Selbstverständlich
wird der Prozess auch von einer Infobroschüre begleitet, die an vielen
Stellen Maintals zusammen mit Vorschlagskarten ausgelegt sind.
Beispiel
für die Visualisierung von Haushaltszahlen
An
diesem Abend wurde auch das bisherige "Geheimnis" um die
Mitglieder der Steuerungsgruppe gelüftet, an die sich die Bürger mit
Fragen wenden können. Zunächst sollten jedoch alle Informationen über Sabrina
Christen, Tel. 06181 400 217 oder Olivia Metzendorf,
Tel. 06181 400 449 abgerufen werden. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe
werden parallel als Multiplikatoren fungieren und Bürger ansprechen, die
Bereitwilligkeit signalisieren.
Vertreter
aus der Bürgerschaft:
-
Herr
Andreas Fröhlich
-
Herr
Roland Hahn
-
Herr
Ronny Herrmann
-
Frau
Gisela Kleem
-
Herr
Klaus Klee
-
Herr
Dirk Kirchmann
-
Herr
Ernst Neumeier
-
Frau
Birgit Rabas
-
Frau
Petra Rauch
-
Herr
Heiner Rödiger
-
Frau
Brita Rödiger
Vertreter
der Politik:
-
Herr
Karl-Heinz Kaiser (Stadtverordnetenvorsteher)
-
Frau
Karla Köllner (stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin)
-
Herr
Dr. Peter Ravasz (stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher)
Vertreter
der Verwaltung:
-
Herr
Erhard Rohrbach (Bürgermeister)
-
Herr
Ralf Sachtleber (Erster Stadtrat)
-
Herr
Frank Krause (Fachbereichsleitung Hauptverwaltung)
-
Frau
Olivia Metzendorf (Projektleitung Bürgerhaushalt, Maintal Aktiv)
-
Frau
Sabrina Christen (Projektleitung Bürgerhaushalt Finanzcontrolling)
Vertreter
des externen Büros:
Bis
zum 26. August 2013 läuft die Informationsphase, in der die Bürger auf
vielfältige Art auf die Beteiligung am Bürgerhaushalt hingewiesen wird.
Hierbei werden sich auch die Stadtverordneten, die Mitglieder der
Stadtleitbildgruppen und anderer Arbeitsgruppen über die Möglichkeiten
informieren, die ihren Ideen und Arbeitsergebnissen zum Durchbruch bzw.
zur Umsetzung verhelfen, vorausgesetzt, sie besitzen einen
Gemeinwohlcharakter. Selbst die Änderungsanträge der Fraktionen zum
Haushalt könnten so in den Genuss der gewissenhaften sachlich-technischen
und finanziellen Prüfung gelangen.
Diejenigen
Bürgerinnen und Bürger, die mit der Veranstaltung noch nicht hinter dem
Ofen hervorgelockt werden konnten, sollten sich ernsthaft überlegen, ob
es wirklich vertretbar ist, sich dauerhaft der Mitgestaltung der neuen
Qualität der Bürgerbeteiligung zu entziehen. Sie verpassen ein Stück
Zukunft dieser Stadt.
Veröffentlicht
am 13.06.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die
Infobroschüre
Erhard
Rohrbach und Ralf Sachtleber -
ein
starkes Team
|
Seniorenzeitung
im Druck
Seit
Freitag befindet sich die neue Ausgabe der Maintaler Seniorenzeitung
im Druck. Das Redaktionsteam nahm sich wieder interessanter Themen
an, Themen, die Menschen in der zweiten Lebenshälfte ansprechen. Die
Zeitung ist kein Vorlese- heft für schwach Demente, wie oft vermutet
wird. Es ist eine Lektüre, die aktive Senioren anspricht und
wichtige Veränderungen in ihrem Umfeld aufgreift.
Das
nebenstehende Bild zeigt, welche Themen in der neuen Ausgabe
enthalten sind. Ab 1. Juli 2013 sind die Hefte kostenlos
erhältlich. |
|
|
Seit
einiger Zeit befasst sich die Zeitung auch mit politischen Themen,
was man vorher aus unerfindlichen Gründen mied. Aktuell wird
über den Bürgerhaushalt und die Nordmainische S-Bahn berichtet.
Aber auch Themen, wie Ehrenamt und Stadtleitbildprozess,
Stadtverkehr oder Soziales gehörten schon zum Lesestoff.
Seit
nunmehr 4 Jahren sind auch Satiren fester Bestandteil und gern
gelesene Artikel. Sie gehen in einer Weise mit Alltagsschwächen um, die
Leser anregen soll.
Die Redaktion hat sich erneut verstärkt. Mit Roland
Hahn und Ursula Schick sind spezielle Themen nun in besten Händen. Auf insgesamt 10 schreibende
Personen verteilt sich somit jetzt die redaktionelle Arbeit.
Die
Redaktion legt großen Wert auf das richtige Themenmix, damit
Ausgaben nicht einseitig werden. Da die Zeitung vierteljährlich
erscheint, sind einige der angetragenen Themen
mitunter veraltet oder bereits "verbrannt", weil sie schon
mehrfach in der Presse, in diversen Wochenzeitungen und Anzeigenblättern
erschienen. Es ist den Lesern einfach unzumutbar, solche
Themen noch einmal "aufzuwärmen". Schließlich will man
auch als Senior stets etwas frisches und aktuelles lesen.
|
Ein
ganz spezielles Kapitel ist die Werbung, mit der die Zeitung finanziert wird. Hier
wird immer wieder verlangt, dass bezahlte Werbung mit spezifischen
Artikeln verknüpft werden soll, was nicht mit den Richtlinien des
Presserats vereinbar ist. Es ist oft nur schwer vermittelbar, dass dies
bei einigen Anzeigenblättern zwar Usus, aber nicht rechtens ist. Artikel
und Werbeanzeige können kombiniert werden, müssen jedoch als komplette
Anzeige gekennzeichnet sein. Was dann als
Anzeige gekennzeichnet ist, muss vom Platzbedarf her auch als Anzeige bezahlt werden.
Als
Redakteur und Gestalter der Zeitung ist es mir ein Anliegen, die Leser
zufrieden zu stellen. Dafür opfert die gesamte Redaktion einen Teil ihrer
Freizeit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß und noch etwas Geduld bis zum 1.
Juli.
Veröffentlicht
am 10.06.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Neue
Bürgerbeteiligungskultur
Weite
Teile Deutschlands erleben gerade eine Welle der Solidarität. Die
Menschen rücken in der Not näher zusammen und helfen sich gegenseitig.
Es muss jedoch nicht gerade eine Naturkatastrophe über die Menschen
hereinbrechen, um den Reflex zum Handeln auszulösen. Die Frage ist, was
als Not, als absoluter Missstand und Grund zum Handeln empfunden wird.
Mich und einige andere Personen zwingt gegenwärtig ein Missstand der
besonderen Art zum Handeln: die finanzielle Situation Maintals, die
Hilflosigkeit, mit der die Politik damit umgeht, sowie die Gleichgültigkeit und
allgemeine
Verdrossenheit der Mehrheit unserer Bürger gegenüber dem, was die
Maintaler Kommunalpolitik über Jahrzehnte in den Sand setzte. Das Gefühl
der relativen Ohnmacht und das Fehlen einer wirklichen Perspektive hat
sogar die örtliche Presse bis zu einem gewissen Grad erfasst. Zeigt sich
irgendwo ein kleiner Lichtblick, lesen sich die Berichterstattungen ohne
jede Hoffnung - nüchtern sachlich eben, den langjährigen Erfahrungen
folgend.
Am
Mittwoch, dem 12. Juni 2013 um 19 Uhr startet im Bischofsheimer
Bürgerhaus
die
konkrete Informationsphase zum 1. Maintaler
Bürgerhaushalt
Dieses
Bürgerbeteiligungsprojekt könnte für Maintal der Beginn einer völlig
neuen Bürgerbeteili- gungskultur werden, wenn es von den Bürgern, der
Politik und der Verwaltung gleichermaßen voll angenommen würde. Dazu gehört
aber, dass gerade die Bürger in geeigneter Weise aus ihrer Lethargie
herausgerissen werden. Für einige Teilnehmer des Prozesses und für die
Presse scheint jedoch ein Wahrnehmungsproblem zu bestehen.
-
Die
Bürger in der Steuerungsgruppe sind davon überzeugt, in zähem
Ringen alle Einflüsse bisheriger Fehlschläge bei
Bürgerbeteiligungsprozessen zukünftig ausgeschlossen und in enger
Zusammenarbeit mit den übrigen Teilnehmern und Zebralog ein
faires Verfahren erarbeitet zu haben. Das müsste ganz im Sinne der
Bürger und einer reinen Sachpolitik sein. So weitreichende
Zugeständnisse gab es bisher nicht. Es galt, die Entscheidungsträger
mit Fakten zu konfrontieren, die keine politischen Spielchen zulassen.
-
Der
(Be-)Treiber des Prozesses, Stadtrat Ralf Sachtleber,
der sich dem Zeitgeist folgend mit mehreren zusammengefassten
Projekten der fairen Bürgerbeteiligung verschrieben hat, kann nun mit
dem Bürgerhaushalt passgenau die Lücke aller
Bürgerbeteiligungsprojekte schließen und diese zu einem wirksamen
Instrument zusammenfügen. Das ist ein Verdienst, das ohne ihn nicht
möglich gewesen wäre. Er will aber von den Fraktionen
wiedergewählt werden. So hält er sich merklich zurück, diesen voll
umfänglich die wahren
Auswirkungen des Prozesses auf die zukünftige Kommunalpolitik bewusst zu machen. Vielleicht will er damit
warten,
bis im Prozess der "Point of no return" erreicht ist. Dieses
Verhalten kennt man ja, diesmal jedoch zum Nutzen der Bürger.
-
Die
Kommunalpolitiker, die momentan haushaltstechnisch mit ihrem
Latein am Ende sind und in der Bürgerschaft auf abnehmende Akzeptanz
stoßen, wollen durchaus nach dem sich bietenden Strohhalm greifen,
sehen sich jedoch beim Bürgerhaushalt am Topf der freien finanziellen
Manövriermasse in Konkurrenz zur Bürgerschaft. Sie sind nach wie vor
der Meinung, dass ihnen das Wählervotum die Legitimation zur
alleinigen Gestaltung gebe. Da dieser Topf nur 5-7% des Haushalts
ausmacht, sehen sie sich in ihrer visionärer
Gestaltung, gepaart mit Sachpolitik, eingeschränkt. Das wird
sich noch verstärken, wenn der Prozess greift.
-
Die
Presse als eines der wichtigen Maintaler Informationsorgane müsste eigentlich außer
den ihr bereitwillig zur Verfügung gestellten Informationen über
zusätzliche Recherchen ergründen, welche Chancen sich aus dem neuen
Verfahren ergeben und auch diese adäquat thematisieren. Den Pressevertretern
geht es aber scheinbar wie den frustrierten Bürgern. Sie akzeptieren
nur das, was sie wissen und trauen dem nicht, was darüber hinaus
geht. Es bedarf halt einer kräftigen emotionalen Komponente, um die
Lethargie der Bürger aufzureißen. Noch sieht das die Presse nicht
als ihre Aufgabe, ist aber auf einem guten Weg.
**
-
Die
Maintaler Bürgerschaft, besonders die bisher in
Bürgerbeteiligungsprozessen Aktiven, empfängt bisher Signale, die
auf alles, nur nicht auf eine Abkehr vom bisherigen Verhalten von
Magistrat, Verwaltung und Politik hinweisen. Sie muss die Chance
deutlich wittern, die sich für eine neue Bürgerbeteiligungskultur bietet, um
sich aktiv und kraftvoll einbringen zu wollen.
Der
Maintal TAGESANZEIGER berichtete am Samstag, dem 8. Juni 2013 über die
bevorstehende Infoveranstaltung und verarbeitete die Informationen der
diesbezüglichen Pressekonferenz der Stadt Maintal. Es ist erstaunlich,
wie sich Informationen verarbeiten lassen. Das veranlasste mich zu einem
Leserbrief, um dessen Veröffentlichung ich bis zur Veranstaltung bat. Hier der Text:
|
Leserbrief
11. Juni 2013
Zu:
Bürgerhaushalt 2014: Start der Infophase
Der
Artikel über den Start der Infophase zum Bürgerhaushalt sollte
eigentlich Neugier und Interesse am zukünftig rollierenden Prozess
wecken, so hoffte die Steuerungsgruppe, da der Prozess Maintal in
den nächsten Jahren begleiten soll. Dazu wäre es sinnvoll gewesen,
auf den besonderen Spirit einzugehen, den der Maintaler
Bürgerhaushaltsprozess bereits auslöste. Leider stellte sich
dieses Empfinden beim Lesen nicht ein.
Dreh-
und Angelpunkt für die Regeln eines fairen Umgangs mit Vorschlägen
aus der Bürgerschaft war bis jetzt die Steuerungsgruppe, deren
Leistung im Artikel lediglich mit "legte den zeitlichen Ablauf
fest" beschrieben wurde. In Wirklichkeit bildete die
mehrheitlich mit Bürgern besetzte Steuerungsgruppe einen breiten
Meinungsspiegel der auch bisher schon in
Bürgerbeteiligungsprozessen Aktiven und dem passiven Teil der
Bevölkerung und den fachlichen Belangen der Verwaltung ab und
leitete davon die Forderungen an den zukünftigen Prozess ab. In
zähem Ringen wurde von der Steuerungsgruppe das Verfahren
erarbeitet und eben auch der genannte Zeitablauf.
Ziel
war es, den Vorschlägen aus der Bürgerschaft zu einer fairen
finanziellen Bewertung und einer belastbaren qualitativen Prüfung
durch die Verwaltungsabteilungen zu verhelfen, mit deren Hilfe
Bürger und Kommunalpolitik gemeinsam Prioritäten setzen können.
Die ausgewählten Vorschläge sollen dann gleichberechtigt mit den
eigenen Änderungsvorschlägen der Fraktionen in die
Haushaltsberatungen einfließen.
Die
"Rechenschaft", die über die Vorschläge abgelegt werden
soll, liegt nicht allein in Händen der Kommunalpolitik, denn sie
gilt auch für den Teil der Vorschläge, die es (noch) nicht in die
Haushaltsberatungen schaffen. Hier werden die Bürger aus dem
Prozess heraus informiert. Ein zentrales Verständigungsproblem
scheint bei dem Vermitteln des Prozesses beim Begriff
"Bewertung" zu bestehen. Hier muss man unterscheiden
zwischen dem spezifischen Untersuchungsergebnis - der Bewertung -
der Verwaltung und der Prioritätsbewertung durch die Bürger, die
zunächst für 40 Vorschläge votieren, die in einer weiteren
Bürgerversammlung von Politik und Bürgerschaft auf 25 Vorschläge
reduziert werden. Diese wiederum stellen sich, gleichberechtigt mit
deren Änderungsanträgen der Fraktionen zum Haushalt, dem Votum des
Parlaments. Nur über diese 25 Vorschläge legt das Parlament
Rechenschaft ab.
Durch
den Artikel entstand der Eindruck, dass die Bewertung und die
Auswahl der Vorschläge allein von der Kommunalpolitik vorgenommen
würde. Damit wäre keine signifikante Änderung gegenüber
früheren Bürgerbeteiligungsprozessen eingetreten und jede Hoffnung
auf eine neue Bürgerbeteiligungskultur zerstört, ehe sie zum
Tragen kommt. Interessengruppen hätten wieder allein das Sagen und
die unabhängigen Bürger verlören erneut ihr Gewicht, was die
Verdrossenheit der Bürger noch weiter steigern würde. Genau das
wollten die Bürger der Steuerungsgruppe aber verhindern. Es ist
deshalb wichtig, dass Bürger die neue Bürgerbeteiligungskultur
mitgestalten.
Die
Bürgerversammlung, die am Mittwoch, dem 12. Juni um 19 Uhr im
Bischofsheimer Bürgerhaus stattfindet, ist die beste Gelegenheit
für einen schwungvollen Start in den Maintaler Bürgerhaushalt. Ob
er gelingt, liegt in Händen der Bürgerschaft und natürlich in
denen der Prozessverantwortlichen sowie der Qualität der
Präsentation und Diskussion. Diesen historischen Moment sollte man
nicht verpassen!
Klaus
Klee Philipp-Weber-Straße 48 63477 Maintal
Mitglied
der Steuerungsgruppe
|
|
Markierung
**:
Das war leider eine Fehleinschätzung, wie sich am 12.6.2013
herausstellte.
Ich
möchte meine Leser ermutigen, sich nun dem neuen Prozess und den damit einhergehenden Veränderungen zu stellen. Die Kommune ist
schließlich das Sammelbecken der gesamten Politik, in dem sich alle politischen Auswirkungen von Bund, Land und
Kreis sammeln und finanziell auswirken.
In
der Kommunalpolitik Gleichgültigkeit zu zeigen, geht direkt an den
eigenen Geldbeutel!
Gemeinsam
können wir es schaffen, dass unsere ehrenamtlichen kommunalen Laienpolitiker wesentlich
bessere und faire Entscheidungsgrundlagen erhalten und diese Entscheidungen
dann von
einer großen Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen werden. Zeigen Sie
Interessengruppen und Lobbyisten die kalte Schulter, nehmen Sie die
Probleme Maintals selbst in die Hand!
Veröffentlicht
am 09.06.2013, ergänzt am 11.06.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Wir
brauchen Dich!
|
Hinters
Licht geführt
Selten
löste eine Mitteilung des Rathauses so viel Entrüstung aus, wie die
Sonderregelungen der neuen Kita-Satzung in Maintal. Monatelang berieten
die Fachabteilung, der Magistrat, die Fraktionen, der Stadtelternbeirat
und die Freien Träger über die neue Kita-Satzung, bis es endlich gelang,
zu einer Einigung zu kommen. Das Modell baut unter Anderem auf Zuschüssen
auf, deren Höhe und wem sie zugute kommen sollen noch nicht bekannt ist.
Dennoch waren alle mit dem Kompromiss zufrieden, bis die Stadtverwaltung
eine offene Gestaltungslücke fand, die prompt genutzt wurde. Man
veränderte das Paket der Hortbetreuung, indem man sie auf den ganzen Tag
ausdehnte und somit auch Zeiten berechnet werden, die gar nicht in
Anspruch genommen werden. Eine Modellrechnung ergab pro Kind Mehrkosten
von 180 € im Monat. Da es für die betroffenen Eltern nur dieses eine
Pakt gibt und dies auch noch bis zum 1. Mai 2013 gebucht werden musste,
war Widerstand vorprogrammiert. Viele Eltern buchten nicht, was
befürchten lässt, dass sinkende Betreuungszahlen zu personellen
Veränderungen führen werden. Nun beraten am Montag, dem 13.5.2013 die
Ausschüsse über die Überarbeitung der Satzung. Wie die Sache ausgeht,
ist völlig ungewiss.
Ein
Rückschlag für das Vertrauen
Für
die Wahrnehmung der Verwaltung in der Bevölkerung ist das
trickreiche Konterkarieren des Parlamentsbeschlusses ein herber
Rückschlag. Gerade zeichnet sich ab, dass sich Bürger mit dem Bürgerhaushalt
befassen wollen, weil von einer neuen Bürgerbeteiligungskultur mit
großer Bürgernähe, Transparenz und Offenheit die Rede ist, da
liefern Magistrat und Verwaltung in harmonischer Einheit ein
Husarenstück ab, mit dem keiner rechnen konnte. Das lässt
befürchten, dass auch in Zukunft immer wieder Taschenspielertricks
in die Arbeit der Stadtverwaltung einfließen und dort bereitwillig
umgesetzt werden. Es ist nur schwer vorstellbar, dass die
Mitarbeiterinnen des Fachbereichs nicht erkannten, was mit der
Veränderung der Abrechnung bezweckt werden soll. Sie sägen damit
am Stuhl ihrer Mitarbeiterinnen, wenn die Betreuungsangebote von den
Eltern nicht angenommen werden.
Im
Maintal-Forum ist wieder zu lesen, dass die Bürger die Mitarbeiter
der Verwaltung aus jeglicher Schelte heraus halten sollen. Wenn
Kommunalpolitiker so etwas wünschen, dann adressieren sie selbst
die Urheberschaft an die Magistratsmitglieder. Der Magistrat
bekannte sich jedoch bis jetzt noch nicht dazu . |
"Ich
habe gerade die Verantwortlichen hier..."
|
In
den Ausschusssitzungen sollte deshalb entweder eine klare Entlastung der
in die Schusslinie geratenen Mitarbeiterinnen erfolgen oder offen gelegt
werden, wer sich auf diese Art profilieren wollte. Es ist bis zu einem
gewissen Grad verständlich, wenn Möglichkeiten zur finanziellen
Verbesserung der Haushaltssituation gesucht und umgesetzt werden. Solche
Alternativen sollten den Ausschüssen vor ihren Beratungen
und Entscheidungen unterbreitet werden. Alle, die an der neuen
Kita-Satzung mitgearbeitet und diese letztendlich beschlossen haben,
dürften die bisherigen Betreuungspakete als Fakt vorausgesetzt haben. So
gesehen ist das nachträgliche Verändern der Betreuungspakete nicht nur
trick- und listenreich, sondern eine unredliche Handlung. Darauf kann man
kein Vertrauen der Bürger in Magistrat und Verwaltung aufbauen!
Veröffentlicht
am 11.05.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Eltern
läuten
Sturm... |
|
Das
Pfauenrad
Unser
Bürgermeister hat sein 15. Amtsjahr beendet und nahm das zum Anlass, mit
den drei Fraktions- vorsitzenden der für ihn wichtigsten
Magistratsunterstützungsfraktion, der CDU, in Erinnerungen zu schwelgen
und Maintal kurzerhand zu einer der "am besten geführten
hessischen Kommunen" zu ernennen. Angelika Feuerbach,
Walter Prokopp und der jetzige Fraktionsvorsitzende Markus
Heber waren sich wohl mit Bürgermeister Erhard Rohrbach
einig, als sie als Pressemitteilung herausgaben: "Als einer der
zentralen Punkte seiner Amtszeit darf die Übernahme der Strom-, Gas- und
Wasser- versorgung durch die Maintal-Werke (MWG) gelten". Als Chef
der Stadtverwaltung fühlt er sich an der Spitze eines "zeitgemäßen
Betriebes mit einer modernen Führungs- und Arbeitsstruktur" und die
Behörde sei heute "ein moderner Dienstleistungsbetrieb."
Und
weil das noch nicht reicht, legt Rohrbach nach, dass Maintal zu einer der
effektivsten und im Vergleich zu anderen hessischen Städten gleicher
Größenordnung sparsam wirtschaftenden Kommune entwickelt worden sei.
Rohrbach meint: "Es ist und bleibt eine Hauptaufgabe, Maintal als
attraktiven Wohn- und Unternehmensstandort weiterzuentwickeln."
Damit hatte der Pfau gleich mehrere Räder hintereinander geschlagen.
Die
Antwort auf den Artikel im Maintal Tagesanzeiger ließ nicht lange auf
sich warten. Maintals Alt- Bürgermeister Dr. Walter Unger
(SPD) missfiel bereits das erste geschlagene Pfauenrad - das mit den
Maintal-Werken.
In
seiner bekannt süffisanten Art machte er den Kopf der zusammengekommenen
Viererbande darauf aufmerksam, dass er - Dr. Unger - und der
damalige Stadtrat Karl-Heinz Schreiber (SPD) es waren, die
die Maintalwerke angeregt hatten und zusammen mit dem restlichen Parlament
aus der Taufe hoben. Nicht nur das, es geschah sogar
gegen den erbitterten Widerstand der Maintaler CDU, die nach der
nächsten Kommunalwahl im Fall eines Sieges die MWG wieder auflösen
wollte.
Die
CDU errang damals zusammen mit den Freien Wählern tatsächlich die Mehrheit,
schafften jedoch die MWG nicht ab. Einer der Freien Wähler - Rolf
Pollmüller - wurde sogar Geschäftsführer, was später
allerdings den Zerfall der Freien Wähler einläutete. Peinlich, peinlich
diese Erinnerungslücke!
Der
Leserbrief von Dr. Unger schloss mit dem Hinweis auf den bekannten
Werbegag eines Schweizer Bonbon-Fabrikanten mit der Fragen "Wer
hat's erfunden????". Unbestritten ist die MWG eine
Erfolgsstory und Erhard Rohrbach seit vielen Jahren der
Aufsichtsratsvorsitzende. Das sollte aber nicht bedeuten, dass man sich
auch mit fremden Federn schmücken darf.
Veröffentlicht
am 03.05.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Klappern
gehört zum Handwerk |
Persönliche
Gedenktage im Kreis alter und neuer Mitstreiter sollten eigentlich
eine Sache sein, die man nicht populistisch aufbereitet. Wenn man
allerdings von dem Personenkreis, vor dem man gut dastehen möchte,
partout nicht gefeiert wird, muss man sich selbst feiern, wird sich
unser Bürgermeister gedacht haben. Der Anlass war schnell gefunden
und die Zeitzeugen, die sich um den gefühlten Mittelpunkt gruppieren,
rekrutiert. Dass es dabei kein repräsentativer Querschnitt der
Politik war, sondern die drei Vorsitzenden ein und der selben
Magistratsunterstützungsfraktion, die sich ein Stelldichein gaben,
musste den politischen Gegner geradezu zu einer Reaktion
herausfordern. Alt-Bürgermeister Dr. Walter Unger (SPD)
pickte sich das Detail heraus, bei dem sich das Quartett bewusst mit
fremden Federn schmückte und gewaltig auf das Vergessen der Bürger
setzte. Damit war das erste Pfund der gewichtigen Pressemittelung
Makulatur.
Das
mit der sparsam wirtschaftenden Kommune ist auch so eine Sache. Wenn
das so wäre, wieso hielt der Bürgermeister innerhalb eines Jahres
Einsparungen von 10% für möglich? Schnell stand fest, dass nur 5%
erreicht werden konnten (für eine sparsam wirtschaftende Kommune ein
beachtlicher Wert und eigentlich ein Widerspruch) und so versuchte er
die restlichen 5% über eine Erhöhung der Grundsteuer B herein zu
holen.
Die
moderne Führungs- und Arbeitsstruktur der Verwaltung sollte man
ebenfalls nicht als Erfolg bemühen, weil das zeitgemäß ist, wenn es
tatsächlich so wäre.
Die
Eigenschaft Maintals, attraktiver Wohn- und Unternehmensstandort zu
sein, hat wohl ebenfalls weniger mit Leistungen des Bürgermeisters zu
tun, sondern eher mit der Nähe zu Frankfurt. Dass die sich bietenden
Chancen nicht optimal genutzt sind, ist immer wieder Gegenstand von
Diskussionen.
Bleibt
also als "Verdienst" nur, dass der politische Gegner 15
Jahre lang keinen besseren Kandidat hatte und viele Bürger mit dem
zufrieden sind, was sie haben. Oder sollte es ihnen lediglich nur egal
ein?
|
|
Glaubwürdig
und standhaft
Die
Gemengelage für das Revidieren einer acht Jahre alten einstimmigen
Entscheidung im Maintaler Parlament war sehr vielschichtig und für einige
Stadtverordnete offensichtlich derart überfordernd, dass bei der
Stadtverordnetenversammlung vom 22. April 2013 sage und schreibe acht
Stadtverordnete fehlten. Natürlich sind immer wieder Personen beruflich
oder krankheitsbedingt verhindert und die Abgeordnete der NPD war noch
kein einziges Mal im Parlament, doch diese hohe Zahl ist schon sehr
auffällig. Im Vorfeld war zudem bekannt, dass eine namentliche Abstimmung
beantragt würde. Ein Fehlen bei der Abstimmung erschien da
möglicherweise
praktisch, denn man musste vor aller Öffentlichkeit Farbe bekennen.
Glaubwürdigkeit und Standhaftigkeit standen also auf dem Spiel.
Was
war nun so schwierig?
Da
war zunächst der besagte Sachverhalt, eine einstimmig getroffene
Entscheidung nach 8 Jahren zu wiederrufen, womit grundsätzlich die
Verlässlichkeit politischer Entscheidungen infrage gestellt wird. Hinzu
kam der Wandel in der Bedarfssituation der Mobilfunktechnik, dem Rechnung
zu tragen war und der Umstand, dass der Sendemast, um den es ging, die
Pietät Wachenbuchener Bürger erheblich stört. Ferner gingen Bauherren
in Wachenbuchen davon aus, dass der Sendemast 2015 entfernt wird und ihre
Immobilien dadurch wieder ihren eigentlichen Wert erhalten, der
bekanntermaßen durch die Nähe von Funkmasten wegen ihrer
gesundheitlichen Beeinträchtigungen gemindert ist. An diesem Problemmix
konnten sich einige Stadtverordnete abarbeiten. Wie man sehen konnte,
waren in nahezu allen politischen Lagern die Fronten gespalten. Zum
Schluss wurde der damalige Beschluss mit 20 : 17 Stimmen bestätigt. E-Plus muss nach der Kündigung
jetzt einen neuen Standort suchen.
Gewissenskonflikte
In
den Reihen der Stadtverordneten befinden sich Mitglieder von
Bürgerinitiativen für eine geregelte Auswahl von Standorten für
Mobilfunksendeanlagen, die damals wie heute die noch nicht restlos
erforschten gesundheitlichen Auswirkungen der Strahlung in den Vordergrund
ihrer Aktivitäten stellen.
|
Im Fall Wachenbuchen war und ist der Standort weit genug vom Ortskern
entfernt, er steht jedoch auf einem ausgewiesenen
Friedhofserweiterungsgelände. Bei Erweiterungsbedarf stünde die Sendeanlage mitten
auf dem Friedhof, wodurch das Erweiterungs- gelände seines Zweckes beraubt
würde. Die Wachenbuchener Mobilfunkaktivisten nutzten vor 8 Jahren
vornehmlich das Argument der Pietät und das rechtlich nicht ganz astreine
Vorgehen des damaligen Stadtrats für ihren organisierten Widerstand, dem
sich das Parlament letztendlich beugte und folgerichtig beschloss, dass der Sender nach
Ende der Vertragslaufzeit abgebaut wird. Wilfried Ohl (CDU)
trat wie vor 8 Jahren als Aktivist, jedoch heute als Stadtverordneter, vehement für die Sache ein, stilisierte die
Entscheidung allerdings stark zu einer moralischen Frage hoch und erntete
deswegen
Missfallenskundgebungen aus den Reihen der SPD. Dort saß auch das Gros
der Befürworter der Laufzeitverlängerung. Man hatte das Gefühl,
hier würde Jugend und Fortschritt gegen pure Bigotterie antreten, jedoch ohne
selbst auf den Aspekt der Moral zu verzichten. Den reklamierte man
natürlich auch für sich. |
Die
Mobilfunkaktivisten, zu denen auch ich mich zähle, wurden (auch wenn es
viele nicht zugeben möchten) von der Mobilfunktechnik und deren Bedeutung
für unseren Alltag überrollt und sehen sich heute in einer derart
verschwindenden Minderheit, dass sie kaum mehr Gehör finden. Hinzu kommt,
dass sie selbst diese Technik sehr stark nutzen. Das kratzt an der
Glaubwürdigkeit. In Wachenbuchen, das vor
8 Jahren fast ohne Mobilfunkempfang auskommen musste, hat sich die
Bedarfssituation derart verändert, dass der ersatzlose Abbau des
Sendemastes einem Desaster gleich käme. Das wissen auch die Leute von
E-Plus und die übrigen Betreiber, die ihrerseits unzählige
Vertragsverpflichtungen haben. Zu den Gewissenskonflikten kam also hinzu,
dass E-Plus einen Vermieter finden könnte, der eine Sende- anlage noch näher am Ortskern
ermöglichen würde und damit womöglich Schulen und Kitas
gefährdet. Das tangiert natürlich die politischen Interessen einiger
Stadtverordneter.
Versäumnisse
Die
Stadtverordnete Karla Köllner (SPD), die bei diesem Thema
aus ihrer Fraktion ausscherte und für den Abbau der Sendeanlage und das
Neuaufstellen an einem mit der Stadt Maintal abgestimmten Ort eintrat,
belegte mit Verwaltungsgerichtsurteilen, dass die Gemeinden sehr wohl ein
Mitspracherecht bei der Wahl eines Sendeortes haben und E-Plus nicht
selbstherrlich entscheiden kann, allerdings nur, wenn die Gemeinde über
ein Konzept zur Aufstellung von Sendeanlagen verfügt, also ein sogenanntes
Mobilfunkkataster. Obwohl dies seit einem Jahrzehnt in der Lokalen Agenda
und im Stadtleitbildprozess gefordert wird,
ignorieren der Magistrat und das Parlament diese Maßnahme.
Auch jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist eine
solche Bereitschaft nicht zu spüren, weshalb nun das Argument der
Hilflosigkeit gegenüber E-Plus im Raum stand. Beschlossen wurde
lediglich, dass der Magistrat das Gespräch mit E-Plus suchen möge, um
bei einem neuen Standort mitreden zu dürfen. Zumindest ist die Kündigung
des Vertrages erst mal eine zwingende Situation für E-Plus, die durch die
wohlgefällige Verlängerung des Vertrages, den ein Teil der
Stadtverordneten befürwortete, nicht eingetreten wäre.
Während
der Bürgerversammlung im letzten Jahr war die Rede davon, dass die Stadt
einen Grund- stückstausch in Erwägung zog, um über einen alternativen
Standort zu verfügen, mit dem auch die Wachenbuchener einverstanden
gewesen wären. Doch auch hiervon war keine Rede mehr. Dem Magistrat kann
somit nicht nur Erfolglosigkeit sondern auch relative Untätigkeit
vorgeworfen werden. Konnte man dem früheren Stadtrat noch größte Bereitwilligkeit gegenüber den Mobilfunkbetreibern nachsagen, so scheint
der jetzige Stadtrat einen großen Bogen um das Thema Mobilfunk zu
machen. Eine Sache, die er schleunigst ändern sollte, um handlungsfähig
zu sein.
Die
Glaubwürdigkeitsfrage
Für
einige Stadtverordnete war der dauerhafte Bestand politischer
Entscheidungen eine Frage der Glaubwürdigkeit, weil dies das Vertrauen in
die Politik stärke. Auch wenn die gestrige Entscheidung im Grund genommen
genau diesem Aspekt Rechnung trägt, kann man das Zustandekommen bei
einer so großen und verdächtigen Abwesenheit von Abgeordneten nicht gerade als Vertrauensbeweis in die Politik ansehen. Wen wundert es,
wenn Ende des Jahres doch noch einmal anders entschieden würde.
Glaubwürdigkeit
und Standhaftigkeit sollten in der Politik generell getrennt werden. Was
macht es für einen Sinn, wenn man an der Erfüllung einmal getroffener
Entscheidungen festhält, wenn sich inzwischen viele Rahmenbedingungen
änderten. Politiker, die wirklich und rechtzeitig etwas bewegen wollen,
müssen das, was sie inzwischen dazulernten, zur Entscheidungsfindung
einsetzen können. Was letztendlich richtig ist, muss vorher nicht falsch
gewesen sein, es hat sich nur geändert.
Im
Fall des Sendemastes in Wachenbuchen hat sich vieles allerdings nicht
geändert, wozu der Magistrat erheblich beitrug. So konnte die
Glaubwürdigkeit und die Standhaftigkeit noch einmal siegen. Was der Sieg
allerdings wert ist, wird sich erst Anfang 2014 herausstellen.
Veröffentlicht
am 23.04.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Mieter
gering interessiert
Die
Mieter in Maintals Siedlungen könnten ein Lied von der Abhängigkeit von
ihren Vermietern singen, wenn - ja wenn sie sich zusammenfinden würden.
Kürzlich konnte mit einer spektakulären überregionalen Aktion
engagierter Mieter der Verkauf einer großen Zahl von Wohnungen der
Nassauischen Heimstätte an sogenannte Heuschrecken verhindert werden. Der
dabei entstandene Kontakt verschiedener Mieterinitiativen und
Mieterbeiräte führte nun zu einer Podiumsdiskussion in
Maintal-Bischofsheim, zu der Brunhilde Fahr exzellente
Fachleute geladen hatte. Zweck der Podiumsdiskussion war es, Mieter und
Stadtverordnete aufzuklären
und für Maintal eine Mieterinitiative zu gründen und Mieterbeiräte in
den Siedlungen zu initiieren. Leider blieb die Beteiligung der
Bevölkerung weit hinter den Erwartungen zurück.
Mieter
und Vermieter bilden im Leben ein Gespann, das sich im wahrsten Sinn des
Wortes gesucht und gefunden hat. Was das Gespann wert ist, stellt sich
meist erst nach einiger Zeit heraus. Allzu oft wird von beiden Seiten die
Katze im Sack gekauft. Vermieter überlassen die Mieterauswahl immer
öfter professionellen Maklern, die vornehmlich die Bonität und die
Lebensumstände der Interessenten prüfen. Auch Informationen über
frühere Mietverhältnisse des Interessenten werden eingeholt, ehe er in
die engere Wahl kommt. So will man zumindest ausschließen, dass man sich
Mietnomaden einfängt.
Zukünftige
Mieter dagegen informieren sich höchst selten über den Vermieter und
seine Gepflogenheiten. Die Folgen sind grenzwertige Mieterhöhungen und
Probleme bei der Nebenkostenabrechnung, aber auch unzumutbare
Erschwernisse rund um das Wohnobjekt. Wenn besichtigte Räumlichkeiten den
eigenen Vorstellungen der Interessenten sehr nahe kommen, wird schon mal
jede Vorsicht über Bord geworfen. Wird eine kostengünstige Wohnung
gesucht, an die man sich über einen längeren Zeitraum binden möchte, so
ist das Angebot in Ballungsräumen recht knapp. Fällt eine vorhandene
Sozialbindung weg, befindet sich der Mieter schnell auf dem Schleudersitz.
Es droht die Umwandlung in Wohneigentum und der Mieter ist
Sanierungsstress und exorbitanten Mieterhöhungen ausgesetzt. Die Absicht
ist klar: Der Mieter soll raus! All das waren Themen des Abends.
Das
Podium war eindrucksvoll besetzt. Es moderierte (v.l.n.r.) Dr.
S. Schipper vom Arbeitskreis Kritische Geographie der Uni
Frankfurt. Daneben Brunhilde Fahr, Mieterbeirätin der
Nassauischen Heimstätte, es referierten Hermann Schaus
von der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag, Mieterbeirätin Sibylle
Grenzmehr aus Sossenheim, Dr. W. Heinz,
Deutsches Institut für Urbanistik Köln (seit 2009 im Ruhestand), Hans
E. Heinz, Mieterbund Hanau e.V. und Anette Mönich
von der Initiative Zukunft Bockenheim.
Die
Damen und Herren stellten sich zunächst vor, um dann aus ihren
jeweiligen Tätigkeitsbereichen zu berichten. So referierte Egon
Heinz über das Zustandekommen des Maintaler Mietspiegels
und die Situation der Mieter in Maintal. Besonders eindrucksvoll war
der Vortrag von Dr. W. Heinz, der die aktuelle
Wohnungsknappheit in den Kontext zu Entwicklungen der Weltwirtschaft
und ihre Auswirkungen bis auf kommunale Ebene stellte. Veränderte
Familienstrukturen, Zuzug in die Ballungsräume, die hohe Zahl an
Single-Haushalten, die Besonderheiten nationaler
Wohnungsbauförderung und die starken Veränderungen in der
Einkommensstruktur der Mieter wirken zusammen und schaffen eine
Situation, die nur schwer zu beherrschen sei. Die Lösung sei eine
kommunale Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums ohne kommerzielle
Ausrichtung und er nannte eindrucksvolle Beispiele. Die Kommunen
müssten das als Standortvorteil ansehen und ausbauen und nicht
unter sozialem Versorgungsaspekt behandeln.
Bürgermeister
Erhard Rohrbach konnte einige Fragen zum Thema
beantworten, beklagte aber das Fehlen geeigneter Flächen in Maintal
für sozialen Wohnungsbau. Auch
wenn klar darauf hingewiesen wurde, dass die letzte Frankfurter Oberbürgermeisterwahl
nur deshalb so spektakulär ausging, weil sehr viele Mieter zur Wahl
gingen, scheint in Maintal das Thema bezahlbarer Wohnraum noch nicht so
stark angekommen zu sein. Zumindest nicht so, dass sich Säle zu solchen Veranstaltungen füllen.
So fiel auch die anschließende Diskussion nur sehr verhalten aus.
Zumindest fanden sich einige Interessenten bereit, sich in ausgelegte
Listen für eine Mieterinitiative einzutragen. Die Initiatorin Brunhilde
Fahr weiß, dass dies erst der Beginn einer erfolgversprechenden
Initiative ist, denn der Druck auf die Mieter wird weiter wachsen.
Irgendwann ist es den meisten Mietern dann nicht mehr egal, interessante
Veranstaltungen und sinnvolle Maßnahmen
schlichtweg zu ignorieren.
Veröffentlicht
am 20.04.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Hunde-Schelte
Es
kommt selten vor, dass ein Hund im Internet das Wort erhält. Bei
FACEBOOK passierte es kürzlich und ich habe mich köstlich darüber
amüsiert. So versetzte ich mich in die Psyche eines ganz normalen Hundes
und versuchte, den Faden auf dem Weg der Satire weiter zu spinnen. Auch
der Schöpfer der unten abgebildeten Grafik muss ähnliche Gedanken gehabt
haben, wie er sie dem Hund ins Maul legte. Möglicherweise geht er mit
offnen Augen durch die Welt und auch durchs Internet. Gerade in FACEBOOK,
einer Art Standardklapse für Selbstdarsteller und -darstellerinnen,
nehmen Hundevergötterungen einen breiten Raum ein. Da wird schon mal
behauptet, dass man mit dem Hund rede, weil man so intime Dinge keinem
anderen Menschen - auch den Nächsten - nicht anvertraue.
Hunde
im Bett, Hunde mit Mützchen und Deckchen, große Hunde mit Dackelblick,
kleine haarlose Hunde, dicke Möpse, der überall so beliebte Berner Senn
und der Gutmütigste aller gutmütigen Rottweiler, alle werden von ihren
Besitzern über alles geliebt und vergöttert. Exzentrische Hunde und
Hunde mit einem eigenwilligen Charakter, die auch schon mal in die Wade
beißen, findet man in FACEBOOK ganz selten, weil sie eben Hunde
sind und keine dressierten Äffchen. Tatsächlich ist der Hund seit
Hunderten von Jahren ein treuer Gefährte des Menschen, der ein Wesen
entwickelt, das ganz von seinem Besitzer geprägt sein kann. Diese Treue
ist es vermutlich, die viele Menschen fasziniert. Sie kann aber auch zur
devoten Geste um des Futters und der Behandlung willen sein. So genau wird
man das nicht ergründen können.
Bedenklich
wird es allerdings, wenn sich Menschen dem Tier verstärkt hingeben, weil
ihnen der Umgang mit Menschen fehlt oder dieser unbefriedigend abläuft. FACEBOOK
offenbart über die so entstehenden persönlichen Psychogramme genau
diesen Zustand, einer Art Hilferuf gleich. Die Hundebesitzer begeben sich
auf die Ebene des Vierbeiners, um sich bei ihm das zu holen, was ihnen
Partner oder Familienmitglieder versagen. So manche Frau verbringt mit dem
Hund mehr Zeit, als mit dem Partner. Vielleicht hat sie ihren Hund sogar
der besonderen "Fürsorge" des Partners zu verdanken, damit er
das Kreuz frei hat für die wichtigen Dinge des Lebens. Solche Frauen
befinden sich sozial fast auf der gleichen Ebene wie ihr Vierbeiner. Der
Hund als Therapie!
Natürlich
übernehmen Hunde auch wichtige soziale Funktionen. Schutz ist eine solche
Funktion, weil der auf den Besitzer fixierte Hund sofort die Verteidigung
übernimmt, wenn er dazu in der Lage sein sollte. Oft muss jedoch das
Hündchen von anderen Hunden oder Katzen geschützt werden. Jeder so, wie
er es verdient! Für den Rentner oder die Rentnerin ist der Vierbeiner der
Garant für Bewegung im Alter. Hunde und Katzen zeigen zudem Gefühle, die
ihre Besitzer schätzen, Kranke sogar bei der Gesundung
unterstützen.
Dennoch
kann ich den Zorn des obigen Wadenbeißers verstehen, der daran erinnert,
dass ein Tier immer noch ein Tier bleiben muss und kein Wesen, das Hände
und Gesichter ableckt, im Bett schläft und am Tisch gefüttert wird. Das
mögen viele FACEBOOK-Freunde zwar ganz toll finden, ganz normal
ist das jedoch nicht!
Veröffentlicht
am 15.04.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Das
Spiel mit der Angst
Nordkoreas
Diktator Kim Jong Un wird von einigen Presseorganen derzeit
mit einem pubertierenden aufsässigen Jugendlichen verglichen, dem man
eine Lektion erteilen müsse. Andere Strategen setzen auf Diplomatie und
meinen, "man müsse dem Diktator etwas anbieten", damit er nicht
sein Gesicht verliere und die Deeskalation einleiten könne. Wieder andere
Personen meinen, er müsse unbedingt in ein "Boot-Camp" und
diszipliniert werden. Europäische Kritiker fühlen sich bei dem
koreanischen Diktator immer stärker an die Zeit nach 1933 erinnert.
Aufmärsche, Stärke demonstrieren, eine offensichtlich gleichgeschaltete
Bevölkerung und ein starkes Militär - das alles wurde damals vom Ausland
mit Besorgnis registriert und es wurde auf Deeskalation gesetzt. Wie die
Sache endete, ist hinlänglich bekannt. Der weltweite Krieg wurde damals
mit dem Abwurf von zwei Atombomben beendet. Heute steht die atomare
Bedrohung am Anfang eines Konflikts und es scheint geboten, den Konflikt
mit genau dieser Waffe schnell und gründlich zu beenden, ehe er sich zur
weltweiten Katastrophe entwickelt. Kim Jong Un bittet die
Atommächte förmlich um den Tod seines Volkes, wenn er den USA einen
Atomschlag ankündigt. Eigentlich läge es jetzt an der Bevölkerung
Koreas selbst, sich des Diktators zu entledigen, um nicht weiterhin
mutwillig gefährdet zu werden.
Es
wäre nicht verwunderlich, wenn Russland, China und die USA bereits
gemeinsam die Auswahl der "richtigen" Nuklearwaffe berieten, die
ein schnelles Ende und geringst mögliche Strahlenbelastungen für die
Zeit danach garantierten. Konventionell geführte Kriege sind in diesem
Teil der Welt nicht erfolgreich, auch das hat die Geschichte gelehrt. Das
muss auch Kim Jong Un klar sein. Er setzt auf ein
humanitäres Verhalten der Weltgemeinschaft, das er anschließend
genüsslich propagandistisch ausschlachten will. Ich befürchte, dass er
bereits eine Linie überschritten hat, die sein Ende bedeutet. Es ist nur
noch eine Frage, wie viele Menschen seines Volkes ihm auf seinem letzten
Weg folgen werden. Vielleicht hat er sich mit seinem eingeleiteten
Selbstmord bereits abgefunden, wie andere Despoten vor ihm.
Für
die Japaner mit ihrer ungeheuren Bevölkerungsdichte und Dichte an
Atomkraftwerken ist die Bedrohung am Größten. Jeder der betroffenen
Staaten hätte momentan das moralische und existenzielle Recht des
präventiven Erstschlags. Der Diktator pokert verdammt hoch und noch sind
die Diplomaten am Zug. Alle schauen jetzt auf China, denn wenn China Korea
das Licht ausknipst und dort die Versorgung einstellt, ist das Regime am
Ende. Dieses Ende kann aus obigen Gründen schrecklich werden. Man muss
Nordkorea, Iran und andere totalitäre Regime wie Brandherde behandeln und
zugunsten des Weltfriedens hart und kompromisslos durchgreifen. Wir wollen
doch nicht wirklich, dass erneut Millionen von Menschen ihr Leben
verlieren, weite Landstriche verwüstet werden und Jahrzehnte lang Not und
Elend über weitere Millionen Menschen hereinbrechen. Die beherrschenden
Nationen der Welt werden doch mit einem Übergeschnappten fertig werden!?
Oder hat man aus dem Zweiten Weltkrieg nichts gelernt?
Veröffentlicht
am 09.04.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Anzeigen-Piraten
gefördert
Der
Bürgermeister und die Wirtschaftsförderung Maintals freuen sich über
das Stadtjournal Maintal, das alle 14 Tage in den Briefkästen
Maintaler Haushaltungen landet. Parallel dazu erscheint ein zweites
Maintaler Stadtjournal, das nur alle 2 Monate herausgegeben wird. Das
erstgenannte Journal genießt jedoch die größere Gunst des Rathauses,
denn es wird von dort nicht nur mit Lesestoff bestückt, sondern die
Wirtschaftsförderung rührt auch offiziell die Werbetrommel für das
Anzeigenblatt. "Mein Maintal" enthält nahezu keine
redaktionellen Beiträge und es hat es offensichtlich nur auf Werbung
und Information der Inserenten abgesehen. Einige Maintaler Vereine und
Institutionen sowie Bereiche der Stadt Maintal rüsten dagegen das Stadtjournal Maintal
mit Artikeln auf. Beide Journale haben unter dem Strich eines gemein: sie fischen im
Bereich der Druckmedien heftig Anzeigen ab, die wegen der knappen Budgets
der Werbekunden anderen (auch gemeinnützigen) Druckwerken fehlen. Das mag
einigen Zeitgenossen und besonders dem Herrn Bürgermeister "wurscht"
zu sein, sollte es aber nicht.
Im Fall des "Stadtjournal Maintal"
versteigt sich die Wirtschaftsförderin in ihrem Schreiben an die
Gewerbetreibenden, Handwerker und Freiberufler in die Formulierungen "Ich
freue mich, dass Sie so einen sehr direkten Draht zur örtlichen
Kundschaft entwickeln können. Es muss
uns gelingen, Ihre guten Leistungen und Angebote stärker
herauszustellen, damit die Kaufkraft in stärkeren Maß in Maintal
gebunden wird." Es kommt noch schöner: "Es ist uns
gelungen, den Verlag Stadtjournal zu bewegen, zusätzlich zu seinen
bisherigen 28 Ortsteilmagazinen auch unsere Stadt zu versorgen."
Im Parlament versicherte der Bürgermeister, dass es keine Unterstützung
des Verlages gab, sondern dass man ihm nur gleiche Möglichkeiten
einräumte, die andere Verlage bereits seit längerer Zeit nutzen.
Wie
sieht nun diese Wirtschaftsförderung aus?
Im aktuellen Heft für
Hochstadt und Wachenbuchen befinden sich 12 Werbungen aus Maintal und 35
Werbungen aus dem Umland. Das Journal versteuert seine Gewinne nicht in
Maintal, ebenso wenig die werbenden Unternehmen des Umlands. Maintaler
Bürger werden über die Werbung sogar zur Inanspruchnahme von Leistungen
ins Umland verwiesen. Dafür liefert
die Stadtverwaltung bereitwillig Informationen - sogar personenbezogene -
und fertige Artikel, damit in der Zeitung überhaupt redaktionelle Inhalte
enthalten sind. Besonders kirchliche Stellen und diejenigen, die ihre
Artikel aus erhöhtem Werbe- und Geltungsbedürfnis bereits allen
Wochenzeitungen zum Abdruck schicken, rüsten das Anzeigenblatt ebenfalls
mit redaktionellen Inhalten auf, um
ihm Gewinne zu bescheren.
Sie
werden sich nun fragen, warum ich mich so aufrege. Weil ich als Mitglied
der Redaktion und als Gestalter der Maintaler Seniorenzeitung 60
AUFWÄRTS die Schwierigkeiten auf dem Gebiet der Anzeigenwerbung
kenne. Dieses ehrenamtliche und gemeinnützige Projekt Maintaler Senioren
ist von der Anzeigenwerbung abhängig, weil die Kassen Maintals leer sind.
Wir bieten den Lesern eine interessante und anspruchsvolle Lektüre, die
nicht vor Werbung trieft, sondern mit einem für Leser attraktiven Mix
aufwartet. Wir klotzen nicht mit unserer Auflagestärke, obwohl die
Zeitung trotz 2500 Exemplaren stets vergriffen ist. Ganz anders die
Anzeigen-Piraten. Sie fischen mit großartigen Auflageversprechen gnadenlos ab, was sie ergattern können, ohne außer den
hinlänglich bekannten
Streuartikeln etwas wirklich Nennenswertes als Lesestoff zu
bieten.
Viele
Maintaler beklagen sich über die Lokalzeitung und bedauern, dass selbst
Zeitungen wie die Frankfurter Rundschau immer stärker reduzieren.
Sie erkennen gar nicht, dass diese ebenfalls unter dem Anzeigenkampf
leiden, der von Abzockern geführt wird, die auf billige Art profitieren
wollen. Ich bin froh, dass im Fall des Stadtjournal Maintal bisher
nur 12 Maintaler Anzeigenkunden aufsprangen und hoffe, dass der überwiegende Teil
weiterhin andere Prioritäten setzt.
Hier
noch eine Anmerkung zu Streuartikeln der Fachabteilungen der Stadt
Maintal: Im März wurde ein Artikel der Frauenbeauftragten über die
Ehrungen im Maintaler Frauenhain breit gestreut. Nun erschien er nochmals
im Stadtjournal Maintal. Damit ist er als Information restlos
verbrannt. Dennoch haben die Frauenbeauftragte und der Frauenbeirat das
optimistische Ansinnen, dass in der Juli-Ausgabe der Seniorenzeitung
nochmals ein Artikel erscheint, obwohl es wesentlich neuere und
interessantere Informationen und Artikel gibt. Ich persönlich betrachte
das als eine Zumutung für die Redaktion und die Leserschaft, die zwar im
reiferen Alter ist aber durchaus weiß, was sie bereits mehrfach gelesen
hat. Gerade im ehrenamtlichen Bereich
sollten zudem allzu inflationär gestreute Hurra-Meldungen unterbleiben.
Sonst wird die Ehre zur Entehrung.
Veröffentlicht
am 07.04.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Bei
der fachlichen Behandlung des Themas "Anzeigenblätter"
muss man sich die Frage stellen, ob es sich dabei um Presseprodukte
oder eher um eine Art buntem Prospektsalat handelt.
Beim
"Stadtjournal Maintal" sind klare Merkmale für
Presse zu erkennen, denn dessen Gestaltung bewegt sich innerhalb der
Richtlinien des Presserats. Inhalt und Werbung sind entsprechend
Richtlinie 7 klar getrennt und deutlich als solche zu
erkennen.
Das
Druckwerk "Mein Maintal" ist mangels redaktionellem
Inhalt auf vielen Seiten eher als buntes Anzeigenheft zu sehen, bei
dem kaum zu erkennen ist, was Werbung und was Inhalt ist. Da dem
Druckwerk auch eine klare inhaltliche Ausrichtung (außer der
Werbung) fehlt, verschwimmen die journalistischen Grenzen.
Für
seriöse Druckerzeugnisse, die klare Merkmale einer Zeitung
erfüllen, ist Ziffer 7 des Pressekodex ein absolutes Muss.
Im
Pressekodex steht:
"Die
Verantwortung der Presse gegenüber der Öffentlichkeit gebietet,
dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private und
geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche
wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen und Journalisten
beeinflusst werden. Verleger und Redakteure wehren derartige
Versuche ab und achten auf
eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und
Veröffentlichungen zu gewerblichen Zwecken. Bei
Veröffentlichungen, die ein Eigeninteresse des Verlages betreffen,
muss dieses erkennbar sein."
Es
liegt mir fern, als Redakteur der Maintaler Seniorenzeitung 60
AUFWÄRTS den Presserat auf Verstöße aufmerksam zu machen. Als
Redakteur ist mir allerdings der unlautere Wettbewerb von
Anzeigen-Piraten ein Dorn im Auge, denn immer mehr Maintaler
Inserenten schätzen offenbar den lockeren Umgang mit Texten und
ihrer Werbung, wie es in "Mein Maintal" der Fall ist und
halten dies für den Normalfall. Wird dem Ansinnen nicht
entsprochen, so ziehen sie ihre Werbung zurück.
Die
Werbung ist ein heiß umkämpfter Markt, auf den leider auch
gemeinnützige Vereine und Institutionen zurückgreifen müssen, um
sich zu finanzieren. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe von
Inserenten, die genau diese Unterstützung mit ihrer Werbung
kombinieren, ohne auf angebotenen unlauteren Wettbewerb zurück zu
greifen. Achten Sie deshalb darauf, wer diese Inserenten sind. Sie
sollten zu Ihren bevorzugten Lieferanten zählen.
Klaus
Klee
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Bürgermeister-Praktikant
gefällig?
So
langsam nimmt die Diskussion um das Amt des Ersten Stadtrats in Maintal
Fahrt auf. Die CDU, welche die beiden Ersten Stadträte vor Ralf
Sachtleber bereits vorzeitig demontierte, steht offensichtlich
voll und ganz hinter dem jetzigen parteilosen Stadtrat. Eine Mehrheit im
Parlament zeichnet sich für dessen Wiederwahl momentan jedoch noch nicht
ab. Im Gegensatz zum Bürgermeister, der von den Bürgern gewählt wird,
bestimmen die Stadtverordneten allein, ob sie einen Ersten Stadtrat wollen
und wer den Posten bekommen soll. Die Bürger können nur zuschauen, zu
einer Meinung kommen und diese den Fraktionen zur Kenntnis geben, damit
sie zumindest wissen, wie die Bürger darüber denken. Aus diesem Grund
wurde im Maintal-Forum unter http://forum.maintal.de/showthread.php?t=434
eine Diskussion eröffnet, die bereits zu einem interessanten
Gedankenaustausch führte. Erfreulicherweise benutzt der über wiegende
Teil der Diskutanten die vollen Namen. Neben den Forumsbeiträgen
existiert allerdings auch ein direkter E-Mail-Verkehr zwischen Lesern und
Forumsteilnehmern, die einige Gedankengänge vertiefen. Dabei geht es aber
mehr um Befindlichkeiten und persönlichen Betroffenheiten, die man nicht
gern öffentlich austauscht, um Amtshandlungen und Entscheidungen nicht
negativ zu beeinflussen. Man weiß ja nie, ob der Stadtrat nicht doch
wiedergewählt wird. Mut und Offenheit haben offensichtlich klare Grenzen.
Besonders
heftig diskutiert Jörg Schuschkow von der WAM öffentlich,
der seit Jahren dafür plädiert, dass Maintal mit nur einem
hauptamtlichen Magistratsmitglied auskommt. Bereits zweimal kandidierte er
als Bürgermeister und wollte damit seine Forderung persönlich umsetzen.
Es ist natürlich fraglich, ob die Fraktionen dem zugestimmt hätten, denn
das Amt des Stadtrats bedeutet ja auch eine Stimme im Magistrat für
parteipolitische Zwecke. Mit zwei Stadträten beeinflusste zum Beispiel
Bürgermeisterin Dorothee Diehl ihre Entscheidungen. Sogar
ein dritter Stadtrat war schon einmal im Gespräch. Das Amt des Stadtrats
gilt auch als gutes Sprungbrett, um Bürgermeister zu werden. Das scheint
im Moment in Maintal eine Rolle zu spielen, wenn auch Ross und Reiter noch
nicht genannt wurden. Aber mal ehrlich:
Kann sich Maintal eine verkappte Bürgermeister-Praktikantenstelle
finanziell leisten?
Spricht
man mit Bediensteten verschiedener Fachbereiche, so hört man deutlich
heraus, dass der Stadtrat eine Reihe von Aufgaben direkt betreut, die in
den Fachbereichen geleistet werden müssten. Die personelle Verdichtung
erfordert offensichtlich, dass ein Stadtrat eine spezielle Qualifikation
mitbringen muss. Vielfach herrscht noch die Meinung vor, Wahlbeamte seien
nur Moderatoren, die ihre Verwaltung anzusteuern hätten. Dabei wird gern
der Vergleich mit Ministern herangezogen, die einem völlig berufsfremden
Metier vorstehen. So einfach darf man es sich auf kommunaler Ebene
allerdings nicht machen. Zum Beispiel sind Juristen dafür bekannt, dass
sie glauben, alle Funktionen abdecken zu können, weshalb sie auch
besonders häufig in berufsfremden Positionen zu finden sind. Eine
Kommune, die mit dem Cent rechnet, kann sich aber weder einen
Begrüßungsonkel noch politische Bürgermeister-Praktikanten leisten.
Nun
stellt sich die Frage, warum ausgerechnet Ralf Sachtleber
ins Fadenkreuz einiger Maintaler geraten ist. Im bereits erwähnten
Nebenschriftverkehr und in Gesprächen ist immer wieder von unliebsamen
Begegnungen am Anfang seiner Amtszeit die Rede. Da soll
"selbstherrlich entschieden" worden oder "auf wichtige
Hinweise gar nicht geantwortet" worden sein. Tatsächlich gingen
einige dieser Begebenheiten damals auch durch die Presse. Dazu muss man
wissen, dass Ralf Sachtleber schon einmal Leiter des Fachbereichs Bauwesen
und Stadtentwicklung war und als Stadtrat dort wieder anknüpfte, wo er
damals aufhörte.
Im
Laufe der letzten Jahre, nachdem er sich mit den Hinterlassenschaften
seiner Vorgänger befasst hatte, begann er, seinen Einflussbereich neu zu
ordnen und er griff dabei in besonderem Maß das Thema Bürgerbeteiligung
auf. Leider wird ihm vorschnell unterstellt, er wolle damit nur Aufgaben
der Verwaltung auf Ehrenamtliche verlagern. Diese Meinung resultiert
jedoch aus dem bisherigen Umgang mit der Bürgerbeteiligung, die nur sehr
selten faire Züge hatte und für politische Strategen eher
Alibifunktionen erfüllte.
Die
Diskussion wird weiter gehen und irgendwann müssen alle Fraktionen Farbe
bekennen. Es ist zu hoffen, dass die neue Bürgerbeteiligungskultur in
Maintal dazu führt, dass sich Bürger viel stärker in Prozesse derer
einmischen, die von weniger als 30% aller Wahlberechtigten getragen
werden. Was am Ende dabei herauskommt, wird man sehen. Schlimm wäre nur,
wenn es allen egal wäre.
Veröffentlicht
am 30.03.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Soll
er ausgetauscht werden?
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Kollektive
Performance 25-29-3-45
Entlang
der alten Stadtmauer in Dörnigheim zogen in den frühen Morgenstunden des
25.3.1945
über
300 todgeweihte KZ-Häftlinge in Richtung KZ Buchenwald
Die
Kollektive Performance 25-3-45 des letzten Jahres wurde in diesem Jahr
fortgesetzt und erweitert. Sie umfasste eine Performance in Frankfurt am
Main, wo am 24. März 1945 der Todesmarsch der Häftlinge des KZ Katzbach
(Adlerwerke) begann und wurde am 25. März ab 6 Uhr auf der
Kennedy-Straße in Maintal-Dörnigheim mit den als stumme Zeugen an der
alten Stadtmauer aufgestellten Figuren der Künstlerin Ulrike
Streck-Plath fortgesetzt. Von 16 - 22 Uhr stand allen
Interessierten das Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim zu Gesprächen
mit Zeitzeugen zur Verfügung. Zum Abschluss des 2. Gedenktages wurde ein
Film von Andrzej Falber aus dem Jahr 2003 gezeigt, der den Warschauer
Aufstand und das KZ Katzbach zum Thema machte und in dem Überlebende des
Todesmarschs zu Wort kamen. Der Abschluss der diesjährigen Performance
findet am 29. März 2013 in Hünfeld statt, wo damals der Marsch endete.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen und stehen archaisch gestaltete Figuren, deren Zahl sich in jedem Jahr vergrößern wird. In
die Veranstaltungsreihe eingebunden war eine Lesung von Christof
Wackernagel (siehe Bericht), was
allerdings von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern kritisiert wurde,
weil sie RAF-Terroristen in eine Reihe mit den KZ-Häftlingen gestellt
sahen. Die Lesung konnte leider nicht den erhofften starken Beitrag
zum Thema "Verdrängung" und "Bewusstmachung" leisten.
Die von Pfarrer Dr. Martin Streck und seiner Gattin zusammen
mit der Evangelischen Kirchengemeine, dem Kulturbüro der Stadt Maintal
und einigen Unterstützern organisierte Gedenkveranstaltung war 2013
erneut beachtenswert, weshalb auch Medien angemessen darüber berichteten.
Am
Frankfurter Mainufer, einem Teil der Strecke des Todesmarschs, konnten
sich mehrere Hundert Menschen aller Nationalitäten an der Kollektiven
Performance beteiligen, die mit einer kurzen Ansprache eingeleitet wurde.
Ohne Transparente und markige Sprüche trat genau die Situation ein, die
gewollt war: Es sollten Fragen gestellt werden und die Passanten sollten
in einen Dialog mit den Veranstaltern eintreten. Spontan bewegten viele
Passanten die Figuren einige Meter in Richtung Eiserner Steg. In den
zahlreichen Gesprächen wurde erneut deutlich, welche Empfindungen die
Figuren auslösen. Als der Wind einige Figuren umwarf, sprangen Passanten
spontan und sichtlich betroffen hinzu und hoben sie behutsam auf.
Am
Montag, dem 25. März befanden sich die Figuren erneut als stumme Zeugen
des Todesmarschs in Dörnigheim, wo sie im morgendlichen Berufsverkehr
gewaltige Irritationen auslösten. Interessierte Bürger hatten von 6 - 14
Uhr durchgängig die Möglichkeit zur Information und zu Gesprächen, was
auch von einigen Bürgern genutzt wurde. Die eisige Kälte, unter der auch
damals die Teilnehmer des Todesmarschs litten, hielt die
Bürgerbeteiligung jedoch in Grenzen.
Ab
16 Uhr gab es im Evangelischen Gemeindezentrum Dörnigheim die
Gelegenheit, sich mit Zeitzeugen auszutauschen, die über ihre Kriegs- und
Nachkriegserlebnisse berichteten. Pfarrer Dr. Martin Streck sorgte
für den besinnlichen Rahmen der äußerst interessanten Veranstaltung.
Dabei konnten sich Menschen nach vielen Jahren beredten Schweigens
erstmals wieder über Geschehnisse austauschen, was ihnen sichtlich gut
tat.
Das
gefühlt geduldige Zuhören führte zwar dazu, dass ausführlicher
Vorgetragen wurde, als es von den Beteiligten eigentlich vorgesehen war,
doch es bereicherte die Information und das Empfinden der Zuhörer. Mit
dem vorbehaltlosen Erinnern vollzog sich auch der Prozess, mit einer Sache
letztendlich in Frieden abschließen zu können.
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Dass
dies nicht einfach war, unterstrich Frau Glück, die als frühere
Sudentendeutsche einiges zum KZ Theresienstadt sagen konnte. Die
besondere Situation der Sudentendeutschen nach Kriegsende wirkte bei
ihr noch sehr nach. Hier waren einige Schwingungen zu spüren, die
zeigten, dass es für die Vertriebenen schwierig ist, die damaligen
Ereignisse heute vorbehaltlos zu reflektieren.
Ein
Dörnigheimer schilderte die Erinnerungen seiner Mutter an den
Todesmarsch durch Dörnigheim. Demnach gab es also doch viele
Zeitzeugen, die teilweise jedoch glaubten, es handele sich um
Kriminelle, die verlagert würden. |
Der
körperliche Zustand weckte deswegen bei den Zeitzeugen völlig andere Empfindungen. Heute
können die Sachverhalte richtig eingeordnet werden. Der recht große
Zuhörer- und Gesprächskreis sah sich zum Abschluss der Veranstaltung den
bereits erwähnten Film an, der 2003 gedreht wurde und auf eindrucksvolle
Weise schilderte, wie die Häftlinge des KZ Katzbach nach Frankfurt kamen
und in den Adlerwerken "zur Vernichtung durch Arbeit" eingesetzt
wurden.
Danach
herrschte großes Schweigen, das Pfarrer Dr. Martin Streck als
Schlusspunkt im Raum stehen lassen wollte. Damit unterschätzte er jedoch
den immer noch starken Gesprächsbedarf, den die gesamte Veranstaltung
ausgelöst hatte. Die Diskussionen kamen nochmals in Gang und ebbten erst
nach einigen grundsätzlichen Erörterung ab. Alle Teilnehmer sahen auf eine durchweg gelungene Performance zurück,
die im nächsten Jahr ihre Fortsetzungen finden wird.
Am
29. März 2013 setzte sich die Veranstaltungsreihe in Hünfeld fort, wo
ebenfalls eine Performance stattfand.
Einzelheiten
können unter diesem
Link nachgelesen
werden.
Veröffentlicht
am 26.03.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Zwischen
der Frankfurter Leonhardskirche
und
dem Eisernen Steg fand die Performance statt
Am
Rand der Kollektiven Performance 25-29-3-45 am Frankfurter
Mainufer führte ich eine Reihe von Gesprächen mit Passanten, die
ohne Voreinstellung auf die künstlerisch gestalteten Figuren trafen
und die sie mit ihren T-förmigen Zeichen am Kopfende direkt
ansahen. Form, Haltung, Farbe und Material der Skulpturen
assoziierten Anonymität, Leid und Elend, womit sie für viele
Lebenssituationen standen. Dass es sich um Menschen handelt, war
absolut klar. Unklar war jedoch, wofür sie standen. Das wiederum
erforderte einen Dialog mit anderen Menschen, wenn man an den
Figuren nicht achtlos vorbei gehen wollte.
So
erklärte ich zwei hochbetagten Damen, für was die Figuren dieser
Performance stehen. Obwohl sie es verstanden, sagten sie sofort, sie
seien ebenfalls wochenlang als Flüchtlinge auf
Hungermärschen unterwegs gewesen. Die Figuren würden gerade
wieder die Erinnerung daran auslösen. Nach kurzem Zögern drehten
sie um, weil sie einfach nicht an diesen Figuren vorbei gehen
konnten. Sie gingen der Erinnerung und der Konfrontation mit dem
Erlittenen aus dem Weg, um jede Erinnerung weiterhin zu verdrängen.
Wieder
kam ein Ehepaar auf die Performance zu und blieb abrupt stehen.
Während der Mann zum Weitergehen drängelte, erkundigte sich seine
Frau ausführlich nach dem Sachverhalt der Performance. Als sie
begriff, dass es sich um Skulpturen zum Anfassen handelte, ließ sie
ihren Mann weitergehen und die Figuren ehrfurchtsvoll an sich vorbei
ziehen, um ebenfalls am Ende des Zuges eine der Figuren in bewusst
Hilfe assoziierender Haltung bis ganz nach vorne zu tragen. Danach
eilte sie zu ihrem Mann zurück und als sie an mir vorbei kam,
klatschte sie spontan mit einem "Vielen Dank" mit
mir ab. Sie machte auf mich den Eindruck großer Zufriedenheit.
Immer
wieder kamen Japaner und Chinesen mit ihrem bekannt asiatischen
Lachen entgegen, die wohl an ein Happening glaubten. Obwohl es
schwer war, ihnen den Sachverhalt zu erklären, begriffen sie, um
was es hier ging. Die Gesichter wurden sehr ernst und ich konnte
beobachten, dass sie sich beim Weitergehen noch lange angeregt
darüber unterhielten. Wer weiß, mit welchen Sachverhalten sie die
Figuren in Zusammenhang brachten.
Eine
Weitere Gruppe waren Afrikaner, bei denen ich den Eindruck hatte,
dass sie sofort assoziierten. Sie blieben lange vor Ort und schienen
sehr erregt.
Ich
könnte die Eindrücke endlos weiter schildern. Für mich steht
absolut fest, dass diese Figuren geniale Schöpfungen sind, die wie
kein anderes Medium die Menschen inspirieren. Aus meiner Sicht
verdienen sie unbedingten Schutz und sollten auf keinen Fall einem
kommerziellen Zweck zum Opfer fallen. Meine Befürchtung, sie
könnten bei der Lesung, für die ein Eintrittspreis erhoben wurde,
ihre Unschuld verlieren, bestätigte sich nicht, weil sie zu
ausdrucksstark sind. Es könnten sich jedoch Nachahmer finden, die
diese Wirkung für andere Zwecke nutzen wollen. Vorsicht ist schon
deshalb geboten, weil es durchaus Tendenzen gibt, vom Erfolg der
Performance zu profitieren. Inspiration ist auch bei diesen
Zeitgenossen heutzutage Alles!
Klaus
Klee
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Wackernagels
Traum-Trilogie
Nur
ungefähr 60 Besucher waren am 24. März 2013 ins Evangelische
Gemeindezentrum Dörnigheim gekommen, um der Lesung von Christof
Wackernagel beizuwohnen, der erst vor einigen Tagen mit seinem
Kind aus Mali zurückgekommen war. Es soll nun in Deutschland aufwachsen,
wofür es für Wackernagel offensichtlich gute Gründe gibt. So war es
auch auf der Lesung zugegen. Unter den Anwesenden waren viele gefühlte
und echte Alt-68er, für die Wackernagels Lesung seiner "Traum-Trilogie"
scheinbar ein Déjà-vu-Erlebnis war. Dem überwiegenden Teil der
Besucher erschlossen sich die Botschaften des ehemaligen RAF-Mitgliedes
allerdings kaum. Wackernagel selbst wies sogar darauf hin, dass es müßig
sei, seine Traumtrilogie zu deuten, denn sie biete absolut keine
Lösungen. "Lösungen zu präsentieren, sei auch absolut
totalitär oder faschistoid", klärte Wackernagel auf. So
unternahmen kunst- und literaturbewanderte Besucher nach diesen
Äußerungen auch erst keinen Versuch, den Inhalt des 4 kg schweren Buches
(im unhandlichen Format für 248 €) mit erhöhter
Aufmerksamkeit wahrzunehmen.
Die
niedergeschriebenen Träume seiner Haftzeit, die parallel in fiktive Tagträume
und Halluzinationen umgewandelt eine Wirkung entfalten sollten,
erschlossen sich während der Lesung mehrheitlich nur einigen der besagten
ehemaligen 68-er, denn in seinen Träumen hat Wackernagel auch alte ihnen
bekannte Weggefährten verewigt. Die restlichen Besucher fanden hierzu einfach
nicht den Schlüssel. Wackernagel präsentierte sich indessen absolut
eloquent und es hätte wahrlich nicht der gestellt und beinahe
dilettantisch wirkenden Stichwort- Moderation der Maintaler Künstlerin
und früheren
Kommunenfreundin Karin Dickel-Jonasch bedurft, die sich
offensichtlich in seiner Gegenwart sonnte.
|
In
Gesprächen nach Ende der Veranstaltung bestätigte sich meine
Einschätzung, dass es sich bei den schriftstellerischen Ergüssen
wohl weniger um Kunst, sondern um das Ergebnis des vor, während und
nach der 10-jährigen Isolierhaft umfangreich angelesenen Wissens,
unerfüllter Sehnsüchte, einer idealisierten Vorstellungswelt und
traumatischer Erlebnisse handelt, die in verinnerlichten
Schreibstilen niedergeschrieben wurden. Gequirlte versteckte
Rechtfertigungen für die damals angewandte Gewalt, ein gerüttet
Maß erörterte gesellschaftspolitischer Irrwege und illustre eigene
Traumdeutungen ließen viele Anwesende ratlos zurück. Allenfalls
stets bildungselitär denkende Anwesende vermochten etwas in die
Lesung hineinzuinterpretieren und zur Not einen direkten
Zusammenhang mit der kollektiven Performance zum Gedenken an den
Todesmarsch herzustellen. Verkauft wurde von Wackernagel nur die Empfehlung, Fragen
zu stellen. |
Während
der Lesung kam es zu Wortmeldungen aus dem Publikum, von denen zumindest
zwei - ähnlich verworren formuliert - sogar Wackernagel kurzzeitig
sprachlos machten. Irgend ein Funke war dabei tatsächlich übergesprungen, der jedoch von anderen
Anwesenden schnell gelöscht wurde. Ich möchte es auf den Punkt bringen:
Mir persönlich und vielen Anwesenden brachte die Lesung absolut nichts!
Veröffentlicht
am 25.03.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Hören
ist nicht Verstehen |
Warum
bin ich nur versucht, gelegentlich an mir zu zweifeln, wenn ich
Äußerungen groß angekündigter Menschen partout nicht
verstehe?
Liegt
es an meiner Bildung oder der unterschiedlichen Intelligenz?
Bewegt
sich das Gesagte in Welten, die sich mir bisher lediglich nur noch
nicht erschlossen?
Reden
diese Menschen bewusst geschwollen,
nur
um sich von wem auch immer abzuheben?
Oder
ist es nur gequirlter pseudointellektueller Mist als eine Art Test
Elitärer für den Rest der Welt?
Aus
einem übervollen Kopf sprudeln oft Gedanken, die nur schwer in
einen Rahmen einzufassen sind, an dem sie sich messen sollen. Das
geht uns allen so und abstruse Träume haben wir mitunter auch. Die
sind jedoch kurz nach dem Aufwachen wieder weg.
Nicht
so bei Christof Wackernagel. Er schrieb sie drei Jahre lang
tagtäglich auf, um sie eines Tages um jeweils einen fiktiven
Tagtraum zu ergänzen, in dem einer oder mehrere von über 1500
Personen eine Rolle spielen. Als auch das erledigt war, nahm er sich
alles noch einmal vor, um Stück für Stück darüber "zu
halluzinieren". So brachte er 10 Jahre Haft herum.
Wahrscheinlich
stellte er erst nach seiner Haft das Manuskript für ein Buch
zusammen, denn alle Welt sollte erfahren, was dabei heraus kommt,
wenn man sich pausenlos Fragen stellt und Lösungen, die aus den
Antworten hervor gehen, beharrlich aus dem Weg geht. Lösungen zu
haben, sei "totalitär" und "faschistoid",
meinte Wackernagel und ließ damit eine ratlose Zuhörerschaft
zurück, die nach Gründen suchte, ihn als nutzbringenden
Gesprächspartner anzusehen. Aber auch dafür hatte Wackernagel eine
Antwort: "Wenn Sie das Gelesene anregt, kann es Ihnen
nützen, wenn nicht, dann tut es mir leid...!"
So
einfach ist das. Hören ist nicht gleich Verstehen!
Jetzt
weiß ich auch wieder, warum ich damals mit der Studentenbewegung
nichts anfangen konnte und mit der RAF noch weniger. Es war die
heute noch latent vorhandene elitäre Überheblichkeit, mit der ohne
bis dahin jemals gearbeitet zu haben, Klassenkampf und Widerstand
gegen den Staat sowie alle Institutionen zelebriert wurde, weil sie
glaubten, den Stein der Weisen gefunden zu haben.
Klaus
Klee
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Wackernagel-Lesung
wird kontrovers diskutiert
"Ich
bin kein Ex-Terrorist. Das habe ich nie gesagt. Ich habe die Mittel
gewechselt, das ist alles." Diese
Aussage entlockte Journalistin Sabine Vogel dem ehemaligen
RAF-Mitglied Christof Wackernagel anlässlich eines
Interviews Anfang Oktober 2011 in Berlin, nachdem er seine 4,2 kg schwere
Traumtrilogie "es" vorgestellt hatte. Es stellt sich die Frage,
ob der eloquente Autor solche Statements in Interviews und Talk-Shows nur
von sich gibt, um seinen Lesestoff und damit sich selbst im Gespräch zu
halten, oder ob die spezifischen Lektüren seiner Haftzeit und der Zeit in
Mali in der Vermischung mit eigenen Philosophien zu wirklich
nachdenkenswerten Erkenntnissen führten, die der Gesellschaft etwas
bringen. Nun können Maintaler Bürgerinnen und Bürger den Schauspieler
und Autor am Sonntag, den 24. März 2013 um 19 Uhr im Evangelischen
Gemeindezentrum in Dörnigheim erleben, wenn er aus genau diesem 603
Seiten starken Buch liest. Zumindest müssen sich die Besucher auf einen
Mensch einstellen, der sehr direkt und offensiv auftritt und überzeugen
will, wobei er durchaus diejenigen ausspart, die nicht seinen
intellektuellen Vorstellungen entsprechen. Ihn zu begreifen bedarf
offensichtlich mehr als nur normaler Empfindungen. Das weckt im Vorfeld
durchaus Neugier.
Noch
ehe der Maintal TAGESANZEIGER über die Veranstaltung informieren
konnte, gab es einen interessanten Abstimmungsdisput zwischen den
Veranstaltern und Wackernagel. Während die Veranstalter folgende
Ankündigung vorsahen, strich Wackernagel die Einschätzung der Personen,
die seine Botschaft zu verstanden haben glaubten (Markierung) :
Diese
Lesung, eine Kooperation der Stadt Maintal und der Evangelischen
Kirchengemeinde Dörnigheim verbindet
die Erinnerung an die Opfer und ihr Leiden mit einer Erinnerung an die
Täter und verwundert vielleicht auf den ersten Blick. Doch Wackernagel
hat wahrgenommen, dass sein Tun Menschen ins Leiden gestürzt, zu Opfern
gemacht hat. Er hat sich dadurch bewegen lassen und sich vom Weg der
Gewalt bewusst abgewandt, hat als Täter von damals Mitgefühl mit den
Opfern entwickelt und dementsprechend sein Leben ausgerichtet.
und
ersetzte sie mit zusätzlichem Kommentar durch die nachfolgende Passage:
"Diese
Lesung, eine Kooperation der Stadt Maintal und der Evangelischen
Kirchengemeinde Dörnigheim macht an der Reflexion der Protestbewegung der
jüngeren deutschen Geschichte deutlich, dass auch Opfer zu Tätern werden
können. Wackernagels Traumtrilogie "es" zeigt in noch nicht da
gewesener Form den Teufelskreis dieser Widersprüchlichkeit auf.
Ich
hoffe sehr, der Text ist noch nicht herausgegangen, da er eine
Gleichsetzung des antifaschistischen Kampfs der Nachkriegsgeschichte mit
dem Faschismus selbst suggeriert."
Es
stellt sich nun die Frage, inwieweit Wackernagels Gedankengänge die
diesjährige Kollektive Performance 25-3-45 tatsächlich unterstützen.
Diese soll - wie im vergangenen Jahr - die Menschen in größtmöglicher
intellektueller Breite ansprechen und ein Zeichen gegen das Vergessen und
Verdrängen setzen.
Die
Idee der Wackernagel-Lesung in Verbindung mit der Gedenkveranstaltung an
den Todes- marsch wurde aufgegriffen, weil die RAF ohne das 3. Reich und
den kollektiven Zustand der Verdrängung und der unterlassenen restlosen
Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit gar nicht
entstanden wäre. Während der RAF-Zeit vermieden es die Medien, diesen
Zusammenhang zu thematisieren. Erst später gaben die Lektüren
"Urszenen des deutschen Terrorismus" Vesper Ensslin Bader und
das autobiografische Romanessay Bernward Vespers "Die Reise"
wichtige Aufklärungen. Die teilweise recht anstrengend zu lesenden
Bücher fordern Lesern mehr ab, als sie für das Befriedigen des
Informations- bedürfnisses benötigen, weshalb der Leserkreis
überschaubar blieb. Das könnte bei der Wackernagel-Lesung am 24.3.2013
ähnlich sein. Einige Besucher werden während der Lesung sicher auf jedes
noch so kleine Indiz achten, das ihr bisheriges Urteil oder Vorurteil
bestätigt. Das ist Wackernagel sicher ebenfalls bewusst. Es ist durchaus
interessant, ob er trotzdem normale Bürger von seiner Weltanschauung zu überzeugen verstehen wird.
Kollektive
Performance
Nun
auch in Frankfurt und Hünfeld
Als
Schirmherr der Frankfurter Veranstaltung stellte sich Oberbürgermeister Peter
Feldmann zur Verfügung. Seine Vorgängerin Frau Dr. h.c.
Petra Roth gehört ebenfalls zum Kreis der Unterstützer der
Frankfurter Veranstaltung, die unmittelbar am damaligen Weg des
Todesmarsches in Höhe der Leonhardkirche stattfindet. Wegen des
internationalen Publikums wird dieses Gedenken eine sehr hohe Bedeutung
erlangen.
In
Hünfeld, der Bahn-Verladestation für die Häftlinge, wird ebenfalls eine
Performance stattfinden, denn die dortigen Gremien sind sich der
geschichtlichen Bedeutung des Marsches bewusst und zahlreiche Zeitzeugen
werden auch dort ihre damaligen Eindrücke schildern.
Bedauerlich
und höchst verwunderlich - wenn nicht sogar empörend - ist die
ablehnende Haltung der Städte Steinau, Schlüchtern und Fulda, die sich
nicht zur Teilnahme bzw. eigenen Veranstaltungen durchringen konnten.
Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Hier ist offensichtlich das
Verdrängen der Verantwortung, die Bürgermeister und auch die Kirche in
den letzten Tagen des Krieges hätten übernehmen können, noch sehr
stark. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass 2015, wenn sich der
Todesmarsch zum 70. Mal jährt, die Bewusstmachung soweit vorangeschritten
sein wird, dass sich auch diese Städte beteiligen.
Eine
besondere Rolle könnte bei zukünftigen Veranstaltungen die Deutsche Bahn
als Nachfolger der Reichsbahn übernehmen, um sich ebenfalls zu ihrer
Verantwortung für die damaligen Dienste zu bekennen. Die Reichsbahn nahm
je Person und Kilometer in Güterwagen für Millionen Opfer 4 Pfg. ein,
was damals der Beförderungsgebühr für die Klasse 3 entsprach und war
für die Zustände während der Transporte mitverantwortlich.
Das
Gleiche trifft auf die Commerzbank zu, welche die Rechtsnachfolge der
Dresdner Bank antrat, die vor, während und nach dem 3. Reich
Hauptaktionär der Adlerwerke waren und deren Führungskräfte für die
Vernichtung durch Arbeit Tausender KZ-Häftlinge in den Adlerwerken
verantwortlich waren. Die läppische Zahlung der Dresdner Bank in Höhe
von insgesamt 80.000 DM an wenige Überlebende mag ein Zeichen
gewesen sein. Der Bedeutung des Massenmordes und als Entschädigung der
wenigen Überlebenden wurde es nicht gerecht.
Veröffentlicht
am 16.03.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Gedenkwoche
zum Todesmarsch |
Vielfältige
Veranstaltungen zur Erinnerung
an
den Todesmarsch vom KZ Katzbach/Frankfurt
durch
Dörnigheim nach Hünfeld
Graue
Figuren aus Filz erinnerten bei der Kollektiven Performance 25-3-45
im vergangenen Jahr an die Menschen, die in den letzten Kriegstagen
als KZ-Häftlinge durch Dörnigheim getrieben wurden. Mehr als
dreihundert waren es 1945, hungrig, krank, am Ende ihrer Kräfte.
Frankfurt wurde damals evakuiert, das Konzentrationslager Katzbach
in den Adlerwerken aufgelöst. Die SS-Männer trieben ihre
Gefangenen auf der damaligen Reichsstraße 40 Richtung Buchenwald,
in das Konzentrationslager bei Weimar.
In
diesem Jahr hat das Ehepaar Streck eine Gedenkwoche vorbereitet, in
Abstimmung mit Klaus Klee und Klaus Seibert und erneut Unterstützer
eingeladen, die Gedenkwoche mitzutragen. Die Anzahl der Figuren aus
Filz und Stahl von Ulrike Streck-Plath wird sich innerhalb dieser
Woche entsprechend dem jeweiligen Datum erhöhen.
Die
Gefangenen wurden am 24. März aus dem KZ Katzbach getrieben. Eine
Kollektive Performance mit 24 Figuren wird an diesem Tag in
Frankfurt daran erinnern. Beginn ist um 14 Uhr am Mainufer, Höhe
Leonardskirche. Am Abend des Sonntags geht das Programm im EGZ
Dörnigheim mit einer Lesung von Christof Wackernagel weiter. Er
liest aus seinem Buch "Trilogie" und eröffnet damit einen
Blick auf die Bundesrepublik Deutschland als Traum, Halluzination
und Tagtraum. Diese
Lesung, eine Kooperation der Stadt Maintal und der Evangelischen
Kirchengemeinde Dörnigheim macht an der Reflexion der Protestbewegung der
jüngeren deutschen Geschichte deutlich, dass auch Opfer zu Tätern werden
können. Wackernagels Traumtrilogie "es" zeigt in noch nicht da
gewesener Form den Teufelskreis dieser Widersprüchlichkeit auf.
Beginn
der Lesung ist um 19 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro, mit
Maintalpass 3 Euro.
Es
moderiert Karin Dickel-Jonasch.
Am
Morgen des 25. März 1945 passierte der grausige Zug der Häftlinge
Dörnigheim. Daran wird die Installation "Morgengrauen"
mit 25 Figuren aus Stahl und Filz erinnern, die am 25. März ab 6
Uhr in der Kennedystraße gezeigt wird.
Gegen
14 Uhr werden die Figuren ins EGZ gebracht. Denn dort beginnt um 16
Uhr die Veranstaltung "Inseln der Erinnerung - Menschen
erinnern sich an 1945", die von allen Initiatoren mitgetragen
wird. Bis 21 Uhr ist Gelegenheit zum Gespräch untereinander und mit
Zeitzeugen. Zu jeder vollen Stunde ist Gelegenheit, einem Zeitzeugen
zuzuhören, der von seinen Erlebnissen 1945 erzählt. Dazwischen ist
Gelegenheit zum Gespräch, die Zuhörer können nach Belieben kommen
und gehen. Ulrike Streck-Plath: "Wir wollen Gelegenheit bieten,
Erinnerungen auszutauschen, ohne Angst vor Gefühlen und ohne
Aufrechnen. Dass dies möglich ist, hat die Performance im
vergangenen Jahr gezeigt." Die Zeitzeugen werden bewusst nicht
vorher genannt. "Wer wissen möchte, wer denn da so spricht,
soll einfach vorbeikommen", lädt Streck-Plath alle
Interessierten ein.
Ein
besonderer Programmpunkt steht am Schluss des Abends. Um 20 Uhr wird
der Film "Zwei Balkone" von Andrzej Falber aus dem Jahr
2003 gezeigt, der den Warschauer Aufstand und das KZ Katzbach
thematisiert. Darin erzählen auch Überlebende des Todesmarsches
von dem, was sie erlebt haben. Der Eintritt zur Veranstaltung und
zur Filmvorführung ist frei, Getränke stehen bereit, eine Spende
zur Deckung der Unkosten ist willkommen.
Am
29. März 2013, Karfreitag, wird eine Kollektive Performance in
Hünfeld stattfinden, mit 29 Figuren. Die Initiatoren freuen sich in
allen Städten auf eine rege Teilnahme und Anteilnahme der
Bevölkerung.
Pfarrer
Dr. Martin Streck und Ulrike Streck-Plath Backesweg 5 63477 Maintal
Telefon 06181 / 42 41 90 www.ulrike-streck-plath.de
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Chance
verpasst
Wir
kennen es aus unzähligen Situationen im Beruf, im Verein, im familiären
Bereich und in der Politik, dass wir uns an Missstände gewöhnen und mit
der Zeit jeglichen Widerstand dagegen aufgeben. "Es ist
hoffnungslos" oder "es geht mir inzwischen am A...
vorbei" sind gängige Reaktionen auf Enttäuschung und
Verdrossenheit. Die Maintaler Kommunalpolitik hat es mit jahrelangem
Lavieren erreicht, dass viele engagierte Bürger die Orientierung
verloren. Sie unterscheiden deshalb nicht mehr zwischen den einzelnen
Parteien. Sie haben sie längst in einen Sack gesteckt und in die Ecke
gestellt. Jetzt kommt wie aus dem Nichts eine Chance zur Wiederherstellung
verlorengegangenen Vertrauens und Maintals Fraktionen verpassen die
Chance, einen öffentlichkeitswirksamen Schritt auf die Bürger zuzugehen.
Die Rede ist vom uneingeschränkten JA zum Bürgerhaushalt, das sie auf
der letzten Stadtverordnetenversamm- lung hätten zelebrieren können.
Ohne ein Wort verschwand der TOP jedoch in der Block- abstimmung und wurde
leidenschaftslos abgehakt. Dabei wäre es interessant gewesen, zu hören,
welche Chancen die Politiker einer aufgefrischten
Bürgerbeteiligungskultur einräumen.
Die
letzte Stadtverordnetenversammlung war mit der Verabschiedung des
Haushalts 2013 natürlich gewaltig beschäftigt, weshalb ein großer Teil
der TOPs in den Block wandern musste. Das hielt die Fraktionsstrategen
allerdings nicht davon ab, muntere Wahlkampfreden zu halten und bei
untergeordneten Rest-TOPs ein wahres Schaulaufen zu veranstalten. In
keiner der Haushaltsreden der Fraktionsvorsitzenden war dagegen ein
Hinweis auf positive Aspekte eines zukünftigen Bürgerhaushalts zu
vernehmen. Zumindest bei den Fraktionsvorsitzenden der beiden großen
Parteien glichen die Haushaltsreden eher "stehenden Burn-outs" -
nur des imposanten Qualmes wegen. Unüberhörbar war der Hinweis auf
zukünftige "politische Gestaltungsmöglichkeiten". Genau die
dürften jedoch zukünftig konträr zu den von den Bürgern
erwarteten Gestaltungsmöglichkeiten stehen, wenn die Parteien das
Ohr jetzt nicht stärker am Bürger haben. Ich rede im Zusammenhang mit
dem Bürgerhaushalt bewusst von aufkeimender neuer
"Bürgerbeteiligungskultur", weil in der Steuerungsgruppe den
Bürgern und dem Magistrat bereits das gleiche disziplinierte und faire
Vorgehen abgerungen wurde. Mit dem Ergebnis waren danach alle Fraktionen
einverstanden. Die Politiker hätten nun mit einem würdigen und
öffentlichkeitswirksamen Beschließen des Maintaler Bürgerhaushaltsprojekts
ein deutliches Zeichen setzen können. Sie haben die Chance vertan!
Im
Sinne genau dieser neuen Bürgerbeteiligungskultur wird sich die
Projektgruppe im nächsten Schritt zusammensetzen, um das Konzept zur
Information und Motivierung engagierter Bürger vorzubereiten. Diese Phase
ist besonders wichtig, weil allein die gute Information bereits einen
großen Teil verlorengegangenen Vertrauens zurückholen muss. Erst wenn
die Bürgerinnen und Bürger dem Bürgerhaushalt eine echte Chance geben,
wird es zu einer regen Beteiligung und entsprechenden Veränderungen
kommen. Ein Teil der wichtigen Aufklärung wird über Multiplikatoren in
die Fläche gebracht werden müssen. Dazu eignen sich natürlich besonders
integere Personen, die einen guten Ruf genießen und viele Menschen
erreichen können. Die nächsten Wochen werden zumindest für die
Steuerungsgruppe spannend werden.
Veröffentlicht
am 14.03.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mit dem Haushalt
beschäftigt...!
Während
der Stadtverordnetenversammlung legte die Fraktionsvorsitzende der
Grünen Monika Vogel dar, was sie in Verhandlungen
unter Bereitschaft zum Kompromiss versteht. Sie meinte, "Wir
versuchen eigene Schwerpunkte unserer Politik umzusetzen" und
fährt fort, "wenn der Haushalt 2013 folgende Eckpunkte hat,
können wir nicht zustimmen:
-
Grundsteuerhebesatz B bleibt bei 395 Punkten,
-
Prüfung des Verkaufs des Hochstädter Rathauses,
-
kein Ausbau des Radweges R3,
-
kein Ruff- Beauftragter,
-
eine Konsolidierung nach dem Rasenmäherprinzip
ohne jegliche Bürgerbeteiligungskultur."
Jörg
Schuschkow (WAM) beklagt, dass man die WAM nicht auf dem
Verteiler für die Beratung der Kita-Gebühren führte und somit von
den Beratungen ausschloss. Er beklagte an die Adresse von CSU und
Grüne nachdrücklich, "dass es in Maintal Fraktionen gebe,
die von vornherein sagen, dass sie mit anderen politischen
Gruppierungen nicht reden, nur weil diese andere politische
Anschauungen haben."
Wer
weiß, wie die Teilnehmer des Bürgerhaushalts zukünftig gesehen
und deren Vorschläge ernsthaft berücksichtig werden, solange die
politische Kultur in Maintal derart am Boden liegt.
|
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Yuppie-Sport
"Seniorenverunglimpfung"
Es
ist nun mal der Lauf der Dinge, dass Menschen auf dem Weg vom Kind zum
Greis recht verschiedene Lebensphasen und Entwicklungsstufen durchlaufen.
Ein großer Teil kommt jedoch innerhalb der Gruppe der jeweiligen Lebensphase nie
richtig an und wehrt sich innerlich, altersgerechtes Leben und Denken
anzunehmen. Die gefühlte Jugend reicht rollierend oft bis dicht an das
Rentenalter heran, was sich in Kleidung, Haartracht, Lebensdynamik,
anderen Dingen und eben auch einer unausgegorenen Denkweise
ausdrückt. Irgendwann naht dann das Ende des Erwerbslebens und diese
Lebensdynamiker und -dynamikerinnen müssen sich auf neue Gegebenheiten
einstellen. Mit dem Renteneintritt kommt man stets als Jüngster in der
Gruppe der "Grauköpfe" an und registriert deren Lebensformen
mit einem Lächeln. Man begreift oft nicht, dass man vielfach schon bald
eine ganz andere Sicht der Dinge bekommt und dann auch danach lebt. Auch
ich machte diese Entwicklungsschritte durch. Nach
10 Jahren Ruhestand und neuer Ausrichtung beteilige ich mich jetzt noch stärker
an gesellschaftlichen Prozessen, pflege weiterhin zeitgemäße Kommunikationsmittel
und beteilige mich auch an Diskussionen in Foren. Was ich da auf einmal an
meine Adresse gerichtet zu lesen bekomme, ist deutlich und befremdet mich.
So
meinte ein Forumteilnehmer kürzlich wortwörtlich:
-
"Sind
es nicht die meisten der heutigen Senioren und Rentner, die
-
Renten
bzw. Wohlstand in zuvor nicht gekannter und zukünftig nicht mehr
annähernd möglicher Höhe genießen,
-
es
in den vergangenen Jahrzehnten zugelassen haben, dass sich alle
staatlichen Ebenen übermäßig verschulden,
-
bei
entsprechender Kritik aber stets auf die bzw. ihre 'Aufbauarbeit' nach
dem Krieg verweisen, dabei jedoch eigenes Verschulden und fremde
Hilfen (Stichwort: Marshallplan) gern übersehen,
-
bereits
zu wenige Kinder gezeugt und den Trend zur vorgeblich individuellen
Selbstverwirklichung statt Familie begonnen haben,
-
lange
Zeit ein extrem umweltschädliches Verhalten gezeigt haben,
-
ein
nicht nachhaltiges Wirtschaften durch mangels Berücksichtigung von
Umweltkosten und viel zu billige Energie viel zu spät beschränkt
haben und
-
damit
enorme, m.E. kaum tragbare Belastungen für die heute jungen
Folgegenerationen hinterlassen haben?"
Der
sich daraus entwickelnde Disput kann unter http://forum.maintal.de/showthread.php?t=435
nachempfunden werden. Auf sachlicher Ebene kann man schließlich vieles
ausdiskutieren. Eigentlich ging es um die Erhöhung der Grundsteuer B, die
mit der laufenden Diskussion um die Kita-Gebühren und die Auswirkungen
auf Senioren und junge Familien verwoben worden waren. Das führte zu
jener Seniorenschelte.
Ein CDU-Stadtverordneter,
der die Diskussion mitverfolgte, setzte daraufhin jedoch noch einen
drauf, als er meinte:
"...mir verschlägt es echt die Sprache.
-
Sie
sind niemals Auto auf Straßen gefahren, die offensichtliche auf Pump
gebaut wurden.
-
Haben
nie im Bürgerhaus (auf Pump gebaut) Fasching gefeiert oder
-
sind
nie schwimmen im Maintalbad gewesen, was mit 1 Millionen pro Jahr
subventioniert wird.
-
Ihre
Kinder (haben Sie welche) waren auch nie im subventionierten
Kindergarten ... und die Eigenheimzulage die Generationen von Wählern
in Anspruch genommen haben, die wollten Sie auch nicht haben.
-
Kohlesubventionen,
Rundfunkanstalten, 35h/Woche und was weiß ich für Luxusgüter waren
Sie immer dagegen.
-
Nicht
nur das, Sie haben so laut demonstriert gegen diese Ausgaben, dass
Ihre Stimme noch im Hochtaunus zu hören war ...
ich
lach mich schlapp. Ist das wieder mal so ein klassischer Fall von
Wählerblindheit "wir haben doch nichts gewusst". Haben Sie
geglaubt, das Geld zum Zurückzahlen wächst auf den Bäumen?"
Leider sind
solche Sprüche in Yuppie-Kreisen weit
verbreitet, was wohl damit zu tun hat, dass diese Menschen infolge ihrer
Lebensdynamik Reifeprozesse
nie vollständig abschließen. Dabei denken sie unweigerlich zu kurz und
ergehen sich vielleicht sogar absolut ungewollt in gesellschaftlichem Selbstmitleid und kruden
Schuldzuweisungen. Das ist bedauerlich, aber Realität. Es fehlt nur noch
die Hüftgelenkargumentation des Herrn Missfelder. Senioren sind für sie
offensichtlich gesellschaftlicher Ballast.
Doch bald werden sie sich dem Übergang in den
Ruhestand nähern und man kann nur hoffen, dass sie nicht vorzeitig auf
der Überholspur zum Pflegefall werden, was mit einem noch härteren
Umstellungsprozess verbunden wäre als er es ohnehin bereits ist. Irgendwann wird
dann das
generationsübergreifende Denken und Verstehen einsetzen.
Gemeinnutz
vor Eigennutz
Auf
der Suche nach einer neuen Lebensausrichtung wandte ich mich z.B.
verstärkt der kommunalen Politik und dem ehrenamtlichen Engagement zu. Eine
meiner gemeinnützigen Tätigkeiten im Ruhestand ist die Gestaltung und
inhaltliche Ausrichtung der Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS,
deren neue Ausgabe am 1. April 2013 erhältlich ist. Hierin wird deutlich,
was ich in meiner jetzigen Lebensphase für wichtig halte. Das stempelt mich
natürlich als Senior ab, weshalb ich bei besagtem Stadtverordneten
zwangsläufig sogar zum
"Senioren-Lobbyisten" mutiere. Damit kann ich gut leben.
Die
Redaktion setzte sich zum Ziel, unter Anderem mit Beiträgen denjenigen, denen der Eintritt in den Ruhestand bevor steht, den
Blick in diese neue Welt zu öffnen, damit sie mehrheitlich nicht so
unvorbereitet dort ankommen. Eine weitere Zielgruppe sind pflegende
Angehörige und Menschen, denen die Pflege eines oder mehrerer
Familienmitglieder bevor steht. In diesem Zusammenhang werden viele
Problemkreise erörtert.
Lebensirrtümer
lassen sich beheben
Wenn
man aus dem Berufsleben mit den Eindrücken der Vollgas-Zeit ausscheidet,
malt man sich zunächst einen Ruhestand in den schönsten Farben aus, ohne
daran zu denken, dass man sich verändern wird. Viele
Menschen, die sich ihren Ruhestand wie ein zweites Leben voller angenehmer
Vorhaben ausmalen, geraten in eine Pflegerolle, auf die sie nicht
vorbereitet sind. Die ersten 10 Jahre meines Ruhestands waren zum Beispiel
von genau diesem Problem geprägt. Kaum ist diese Phase vorüber, rücken
in meinem direkten Umfeld Todesfälle, Krankheiten und ein Berg
von Problemen in den Fokus, der Zug um Zug abgebaut werden muss. Das hat natürlich
Auswirkungen auf mein weiteres gesellschaftliches Engagement. Mit oben
aufgeführten unausgegorenen Yuppie-Sprüchen fühle ich mich plötzlich recht unüberlegt torpediert,
da ich selbst der Meinung bin, nicht nur aus meiner Erfahrung, sondern
auch aus meiner sozialen Entwicklung zu schöpfen.
Mit
meinen Büchern "Graukopfsatiren" und "Zuerst
komme ICH!" könnten sich gerade bei Menschen, die sich im Leben
auf der Überholspur wähnen, neue Sichten ergeben, die zum besseren
generationenübergreifenden Verständnis führen. Mit diesen
Büchern und meinem Engagement bei der Maintaler Seniorenzeitung habe ich
mich der übergreifender Aufklärung verschrieben, gerade weil ich
in der Gruppe der Senioren angekommen bin, in die ich gehöre. So jung ich mich auch
noch fühle, die Realität spricht eine andere Sprache. Dazu gehört aber
auch, sich mit forsch-kritischen jüngeren Menschen auseinander zu setzen,
die sich im Ton und der Argumentation vergreifen. Warum soll ich ihnen ihre
Argumentation übel nehmen? - Sie haben es
ja nie anders gelernt.
Veröffentlicht
am 09.03.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Buchempfehlung
für Pflegende
Nun
sind die beiden Bücher erhältlich, deren Inhalte bereits seit einigen
Jahren auf dieser Homepage zu lesen sind. In all den Jahren wuchs dieser
Inhalt, weil er zeitnah und authentisch niedergeschrieben wurde. Im Januar
2013 konnte der Inhalt des Buches "Zuerst komme ICH!"
abgeschlossen werden, der eine mehrjährige Pflegezeit begleitete. Beide
Bücher bilden eine Erlebniseinheit, welche mit dem Eintritt in meinen (Un-)Ruhestand
begannen und die knapp zehn Jahre umfasste. Der Entschluss zum Druck fiel,
nachdem mich bereits viele Internet-Leser kontaktierten und sich sehr
positiv äußerten, weil ihnen die eindringlichen Schilderungen halfen,
die eigene bedrückende Pflegesituation besser zu verarbeiten. Es gibt
zwar viele Fachbücher, die sich mit Pflege befassen, doch wird sehr
selten von pflegenden Angehörigen ein Einblick in die eigene
Pflegesituation ermöglicht, um daraus wichtige Schlüsse zu ziehen. Mit
den beiden Büchern wird jedoch genau dieser Weg beschritten. Sicherlich
werden einige Personen meine Offenheit als Tabubruch missbilligen. Wenn
das Martyrium meiner Frau und mir einen Sinn haben soll, dann den, dass
wir ermöglichen, dass sich möglichst viele Menschen auf zukünftige
Pflegesituationen besser einstellen können. In meinem Artikel "Herz
oder Kopf?" behandelte ich die Thematik bereits recht
ausführlich.
Das,
was meine Frau und mich viele Jahre bewegte, ging mit dem Übergang vom
Berufsleben zum Leben als "Grauköpfe" einher. Wie so viele
Menschen vor uns schwammen wir mit der Zeit und merkten gar nicht, dass
wir vor einem gewaltigen Schnitt standen. Vorbei waren die Jahre der
Berufstätigkeit, der satten Einkommen, Prämien und Bonuszahlungen. Nun
mussten wir unser Leben auf (wenn auch auf einem gehobenen) Rentenniveau
gestalten und 24 Stunden am Tag miteinander gut auskommen. Das allein war
am Anfang bereits eine Herausforderung. Daneben richteten wir unser neues
Leben über einen Wechsel unserer Wohnsituation ein. Weil diese
Herausforderung wohl noch nicht reichte, animierten wir meine hochbetagten
Eltern zu einem Umzug in die frei gewordene Nachbarwohnung, um fortan
wieder als Familie vereint zu sein und kommende Pflegesituationen besser
meistern zu können. Damit begann all das, was in den beiden Büchern sehr
anschaulich beschrieben ist.
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Beide
Bücher
sind
bei mir
gegen
einen
Kostenbeitrag
von
je 10 €
erhältlich.
Ist
ein Versand
erforderlich,
so
kommen
die Portokosten hinzu.
Kontakt
unter
klaus.klee@t-online.de
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Getrieben
von der eigenen Erziehung und dem Glauben an das Gute im Menschen war es
keine Frage, diesen Weg genau so einzuschlagen. Umso härter traf uns die
Realität, die zunächst unser bisheriges Bild von meinen Eltern auf den
Kopf stellte und nach dem Tod meines Vaters in ein Martyrium mündete.
Weder meine Mutter noch wir waren auf die Situation vorbereitet und alles,
was geschah, passierte aus dem Bauch heraus, bis viel zu spät der
Verstand und die Vernunft zum Zug kamen. Die Ereignisse zerstörten
nachhaltig unsere Gesundheit und werden noch einige Jahre nachwirken.
Beide Bücher können als versuchte Selbsttherapie angesehen werden, die
hoffentlich einigen akut Betroffenen genügend Denkanstöße geben, um
sich besser auf das einzustellen zu können, was sie bisher noch nicht
für möglich hielten.
Während
im Jahr 2009 bereits mehrere Lesungen der Graukopf-Satiren vor jeweils
großem Personenkreis stattfanden und diese auszugsweise in mehreren
Ausgaben der Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS zu lesen waren, wird
die erste Lesung des Buches
"Zuerst komme ICH!" anlässlich eines Treffens pflegender
Angehöriger am Dienstag, dem 5. März 2013 um 18 Uhr 30 im
DRK-Seniorenzentrum Bischofsheim stattfinden. Gastgeber ist die
Seniorenbetreuung der Stadt Maintal. Willkommen sind natürlich alle
interessierten Personen. Anlässlich der Lesung können natürlich auch
obige Bücher erworben werden.
Veröffentlicht
am 23.02.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Vom
"Löcher bohren"
Wenn
vom "Löcher bohren" die Rede ist, dann gilt es
meist, große Aufgaben zu lösen. Man sollte dann genau darauf achten, wie
und was gebohrt wird und welche Funktion die gebohrten Löcher haben
sollen. In der Maintaler Kommunalpolitik wird momentan ebenfalls stark
gebohrt - vielleicht sogar danebengebohrt - , weshalb wir kontrollieren
sollten, welche neuen Löcher dabei entstehen. Viele kleine Löcher,
einige größere Löcher oder nur ein ganz großes Loch - alle Löcher
haben eines gemeinsam: sie verändern Teile eines ehemals sinnvollen
Ganzen oder ermöglichen neue Funktionen. Ob diese gebraucht werden,
danach wird der Bürger nicht gefragt. Die Rede ist von kommunalen
Errungenschaften oder auch Missständen der Vergangenheit, die verändert
werden sollen. Maintal befindet sich finanziell und strukturell in einer
Situation, in der Veränderungen zwingend notwendig sind. Angesichts der
Vorgehensweise der Kommunalpolitik fragen sich immer mehr Bürger, ob bei den Parteien die
Politik wirklich noch in guten Händen ist. In anderen
Kommunen bilden sich deshalb seit Jahren Wählergruppierungen, die
ausschließlich Sachpolitik umsetzen und reinen parteipolitischen
Absichten entgegentreten. Eine effektivere Bürgerbeteiligungskultur ist
vonnöten!
Ansehen
politischer Parteien
In
Maintal sinkt seit Jahren das Ansehen der etablierten Parteien. Kaum eine
ihrer informellen Veranstaltungen wird von Nicht-Parteimitgliedern besucht,
weshalb sie zunehmend den Kontakt zur Bevölkerung verlieren. Niedrige
Wahlbeteiligungen zeigen, dass weite Teile der Bevölkerung der Politik
den Rücken zeigen. Setzt man Wahlergebnisse in Bezug zur Anzahl der
tatsächlich Wahlberechtigten, so erzielen große Volksparteien ein
Ergebnis von gerade mal 12-14 % und Splitterparteien kommen noch nicht
einmal auf 2%. Dennoch regieren sie uns und bestimmen unser Leben. Es wird
Zeit, dass sich etwas grundlegend ändert. Eine neue Qualität der
Bürgerbeteiligung ist ein Weg, der langfristig sogar in echte Bürgerparlamente
münden könnte. Welchen Anteil dann die Parteien noch haben, können sie
selbst bestimmen, wenn sie fair auf die Bürger zu gehen und ihren Willen
ergründen. Dazu scheinen jedoch nicht alle
Kommunalpolitiker bereit zu sein.
Maintaler
Politikertypen
Maintals
Stadtverordnete verpflichteten sich, eine verantwortungsvolle Arbeit für
Maintals Bürger zu leisten. Doch - sind sie dazu auch in der Lage? Sie bestehen aus gestandenen Parteistrategen,
engagierten Parteimitgliedern, aus gewöhnlichem Fußvolk,
das sich auf die Liste hat setzen lassen, aber auch aus Personen, die als
Berufs- und Versorgungsziel eine politische Karriere anstreben. Die
Motivationen sind also ganz unterschiedlich. Letztere
wollen eigentlich nur auf einem
imposanten Kamel durch die politische Wüste reiten, um regional oder gar
überregional beachtet zu werden. Wer also wen und aus welchem Grund
in seinen Parteien instrumentalisiert, ist leicht auszurechnen. Als politische
Zügel für einfache Abgeordnete werden intern abgestufte Informationsstrukturen benutzt. Vielfach
werden die Leitfiguren der Parteien sogar von Interessengruppen
angesteuert, welche mit den eigentlichen Bürgerinteressen nichts gemein
haben. In letzter Konsequenz produzieren sie in ihrer Gesamtheit mit ihrer Vorgehensweise und
ihrem politischen Konkurrenzkampf pausenlos nur Politikverdrossenheit.
Keimzelle
Bürgerhaushalt
Der
in Maintal gerade entstehende Bürgerhaushalt, in dem sich bereits
kritische und motivierte Bürger engagieren, wäre ein wirksames
Instrument für reine Sachpolitik in der Zukunft und die Voraussetzung für eine
politische Emanzipationsbewegung in der Bürgerschaft. Das haben die
Parteien inzwischen erkannt und ziehen aus den möglichen Konsequenzen
bereits ihre Schlüsse.
Während sich ein Teil der Kommunalpolitiker
aus gutem Grund dieser Herausforderung stellen will, versucht ein anderer Teil, die
positive Entwicklung abzublocken. Sie fürchten um ihren Machteinfluss. Es ist
deshalb erforderlich, dass die Chancen des Prozesses und dessen wichtigste
Bausteine möglichst schnell in der Öffentlichkeit diskutiert werden, ehe
er von bestimmten Parteistrategen in selbstsüchtiger oder
parteitaktischer Absicht zu Grabe getragen wird.
Die
Steuerungsgruppe des Bürgerhaushaltsprozesses erarbeitete ein Konzept,
das die verantwortungsvolle und sachkundige Prüfung von
Lösungsansätzen regelt, welche den Weg zu fairen und bürgernahen
parlamentarischen Einzelentscheidungen ebnen. Einzige Meßlatte ist der
Nutzen für die Bürger und die Auswirkung auf den Haushalt. Dem
entgegenstehende Parteiinteressen dürfen in diesem Prozess keine
dominierende Rolle spielen. Der gleiche Informationsstand, den
Bürger und Fraktionen in diesem Prozess haben, sollte nur zu
Sachentscheidungen genutzt werden. Genau das steckt im entworfenen
Konzept.
Diese
hoffnungsvolle Entwicklung kann von der Kommunalpolitik jedoch gestoppt werden. Das wäre allerdings eine der folgenschwersten
kommunalpolitischen Entscheidungen, die jemals für Maintal getroffen
worden wären.
Parteiloser
Stadtrat
als Leitfigur des Bürgerbeteiligungsprozesses
Maintal
verfügt derzeit über einen parteilosen Ersten Stadtrat, der gute Arbeit
leistet. Letzteres steht nach meine Informationen bei allen Fraktionen
außer Zweifel. Ich wage die Prognose, dass ein parteiloser Kandidat auch der
nächste Bürgermeister werden könnte,
wenn sich die Politikverdrossenheit so weiterentwickelt und die bisherige Politik
als eigentliches Übel ausgemacht wird. Soweit muss es nicht kommen. Die Bürger
sollten sich
vor der nächsten Stadtratswahl fragen, ob sie wirklich zulassen wollen,
dass der Posten erneut mit einem Parteifunktionär besetzt oder gar
ersatzlos gestrichen wird, wie es von einigen Gruppierungen angestrebt wird.
Maintal verfügt mit Ralf Sachtleber momentan über einen
Stadtrat, der zumindest seine beiden Vorgänger in jeder Beziehung um
Längen in den Schatten stellt und der wesentlich mehr für eine faire
Bürgerbeteiligung leistete, als es einigen Politikern offensichtlich
recht ist.
Als
parteiloser Bürger möchte ich auch zukünftig zumindest einen vielseitig engagierten
parteilosen Hauptamtlichen im Rathaus haben. Das wäre ein mehr als deutliches Zeichen
dafür, dass eine neue Bürgerbeteiligungskultur wirklich gewollt ist. Wer
das torpediert, will wahrscheinlich weiterhin eigene Löcher bohren.
So
einfach ist das!
Veröffentlicht
am 22.02.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Strauchelt
Maintals Kommunalpolitik?
In
Maintal entsteht gerade eine neue Bürgerbeteiligungskultur, aber nur
wenige Bürger haben es inzwischen registriert. Sie kommt in einem neuen
Mantel mit der Aufschrift "Bürgerhaushalt" daher und eröffnet
den Bürgern bisher nie da gewesene Chancen. Noch ist die Aufklärungs-
und Informationskampagne recht frisch und in der Presse sowie der
Seniorenzeitung wurde nur in kleinem Umfang darüber berichtet. Doch
Anfang März, wenn die Stadtverordneten über das Konzept entschieden
haben und den Prozess offiziell starten, werden Maintals Bürger auf
vielfältige Weise in den Maintaler Bürgerhaushalt eingebunden werden. In
dieser Woche hat die Steuerungsgruppe die letzten Festlegungen getroffen,
die in das Konzept münden, über das die Magistratsmitglieder am 26.
Februar 2013 und die Fraktionen am 1. März 2013 informiert werden. Am 6.
März tagt der Haupt- und Finanzausschuss. Hier werden die letzten
Modifikationen vorgenommen und es wird darüber entschieden, mit welchem
Votum der Ausschuss am 11. März 2013 in die Stadtverordnetenversammlung
geht. Am 6. März werden die Bürger erfahren, wie die einzelnen
Fraktionen und mit ihnen die jeweils dahinter stehenden Parteien wirklich
über den Bürgerhaushalt denken. Wir werden erfahren, ob
Bürgerinteressen vor Parteiinteressen rangieren, ob der Hund mit dem
Schwanz oder der Schwanz mit dem Hund wedelt.
Hoffentlich
ist allen Politikern bewusst, dass das, was die Steuerungsgruppe in sehr
ergiebigen Beratungen erarbeitete und bereits beim Magistrat und der
Verwaltung auf große Zustimmung stieß, der letzte Weg aus der
Politikverdrossenheit heraus ist, die vornehmlich die Parteien und deren
Funktionsträger zu verantworten haben. Die Chance zu reiner und
bürgernaher Sachpolitik würde restlos verspielt, wenn die Botschaft "Weiter
so wie bisher..." hieße. Ich hoffe, dass unsere lokalen Politiker
nur einmal die Hälse recken, um über den eigenen Tellerrand zu blicken.
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Maintal
erlebte, was 2011 mit dem Überraschungs-Sparziel "10% auf
alles (außer auf Tiernahrung)"
passierte, dessen Umsetzung für die Zeit nach der
Wahl avisiert wurde. Die Verwaltung musste ihre vermeintlichen
Potenziale offen legen und es wurde gekürzt, ohne dass die qualitativen
Auswirkungen fair kommuniziert wurden. Als die Sparpotenziale bei etwas mehr
als 5% erschöpft waren, wurde vom Bürgermeister kurzerhand auf
Gebühren- und Steuererhöhungen umgeschaltet, die prompt am
Parteiengezänk und am eilig organisierten Bürgerwillen scheiterten.
Die Politikverdrossenheit hatte eine neue Dimension erreicht.
Inzwischen
zeichnet sich ein Umdenken ab. Die Bürger sollen stärker eingebunden
werden. Während fortschrittliche Politiker darin eine gute Chance für
den fairen Umgang mit den Bürgern sehen, scheinen einige Politstrategen,
die für die aus dem Rahmen fallende Inhalte in Wahlprogrammen stehen, um ihre
Seifenblasenpolitik zu bangen, mit denen sie auch zukünftig auf
Stimmenfang gehen wollen. Ihnen ist bewusst, dass sie sich viel stärker
am Bürgerwillen orientieren müssten, damit sie später nicht immer
wieder aus parteitaktischen Gründen Sand ins Getriebe des
Bürgerhaushalts werfen müssen. "Transparenz",
"Offenheit", "reine Sachorientierung" und ähnlich
Bestandteile der erarbeiteten Spielregeln ermöglichen Bürgern die
gleiche Transparenz, die auch die politischen Spitzenkräfte haben.
Was
für engagierte Bürger eine Sache mit Hand und Fuß ist, dürfte
zukünftig einigen Polit- strategen so manche ihrer Nummern verhageln.
Letztendlich geht es sogar um Vormachts- tellungen in den einzelnen
Parteien. Es wird also interessant sein, welche Bauchschmerzen mit welchen
Scheinargumenten am 6. März
im Ausschuss zelebriert werden. Das sollten sich engagierte Bürger nicht
entgehen lassen.
Eines
ist klar: Kommt es innerhalb des oben genannten Zeitrahmens nicht zur
Initiierung des Bürgerhaushalts-Prozesses, so ist nicht nur dessen
Auswirkung auf den Haushalt 2014 ver- spielt. Die
Bürgerbeteiligungskultur würde erneut schweren Schaden nehmen und die
Bereitschaft engagierter Bürger, ihr Wissen und ihre Initiative zum Wohl
der Gemeinschaft einzubringen, gegen Null sinken.
Veröffentlicht
am 16.02.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
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Kreppelzeitung
2013 im Umlauf
Seit
10 Uhr verkaufen die Hochstädter Humoristen jeden Fastnachtssamstag ihre
traditionelle Kreppelzeitung, die heuer im 111. Jahr erscheint. Lautstark
ziehen sie durch Hochstadt und am Nachmittag während des Fastnachtszugs
in Maintal-Dörnigheim durch die Straßen, um ihre rund 1700 Exemplare
unter die Leute zu bringen. Obwohl Humoristen nicht mit gewöhnlichen
Karnevalisten verwechselt werden sollten, haben sie die 111 als
Jubiläumsanlass genommen, um eine besonders gut gelungene Zeitung zu
kreieren. Auf 32 Seiten hielten sie wieder fest, was in und um Hochstadt
herum geschah und glossierten es auf ihre unverwechselbare Art. Der
einfallsreiche Umgang mit der Sprache ist den "Kreppelrichter",
wie sich die Redaktions- mitglieder des "Kreppelgerichts"
nennen, ein besonderes Anliegen. Teils hochpolitisch, teils sehr volksnah
nehmen sie alles auf die Schippe, was ihnen vor die Feder kommt. Mit
gelungenen Collagen setzen sie die Ereignisse ins rechte Bild, so dass
auch kritische Zweifler genarrt werden. Auch wenn die Inhalte den direkt
Betroffenen manchmal nicht recht zusagen wollen, so fühlte sich in all
den Jahren bisher niemand verunglimpft oder zu Unrecht vorgeführt. Es
handelt sich eben um Humor und nicht um verletzende oder überzogene
Satire. In den etwas allgemeiner gehaltenen Inhalten (nicht jeder fiel den
Kreppelrichtern explizit auf) finden sich viele Leser mit ihren kleinen
Alltagsschwächen wieder und müssen unweigerlich ob der guten
Beobachtungsgabe schmunzeln.
Insgesamt
14 Redaktionsmitglieder liefern die Beiträge, die Pia Jost druckreif
aufbereitet. Der Boss der Truppe, Frank Walzer, ist
hauptberuflich Redakteur, wie seine Mitstreiterinnen Christiane
Nölle und Martina Faust. Alle übrigen
Redaktionsmitglieder sind mehr oder weniger journalistische Laien, die
sich seit Jahren mit Herzblut einbringen. Neben den wenigen älteren
Kreppelrichtern bestimmt vorwiegend die junge Garde der Humoristen, was in
der Zeitung erscheint, die alljährlich gekonnt den Zeitgeist bedient.
Einige
Tage vor Fastnachtssamstag geht die Zeitung beim Hanauer Anzeiger
in Druck. Dem Spektakel wohnen immer wieder Mitglieder des Kreppelgerichts
bei. Dabei kommen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn in weniger
als 14 Minuten alle 1700 Exemplare fertig gebündelt vor ihnen liegen. Bis
zum Verkauf werden sie dann noch einige Tage wie ein Schatz gehütet,
damit nichts vorher an die Öffentlichkeit dringt.
Am
Dienstag, dem 19. Februar 2013 um 15 Uhr wird im Erzählcafé, das im
Evangelischen Gemeindehaus Hochstadt stattfindet, die bewegte Geschichte
der Hochstädter Kreppelzeitung vorgestellt. Dabei werden
Originalunterlagen und interessante Informationen die Runde machen. Wenn
Sie dieses Thema interessiert, so sollten Sie diesen Event nicht
versäumen.
Veröffentlicht
am 09.02.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Alte
lüsterne Säcke
Momentan
geht ein Aufschrei durch die Presse, weil ein Magazin den
Spitzenkandidaten der FDP Rainer Brüderle öffentlich
diskreditierte, weil er eine ganz spezielle Angewohnheit hat. Er fühlt
sich angeblich in Anwesenheit attraktiver Frauen versucht, anstelle ihrer
Profession deren Weiblichkeit zu thematisieren. Eine junge Journalistin
des Magazins Stern
brauchte zwar ein ganzes Jahr, um sich darüber aufzuregen, ehe Sie dem
Politiker verbal ans Schienbein trat, dafür umso heftiger. Nachdem dann
von einer anderen jungen Dame das Thema über moderne Medien hochgezogen
wurde, schwappte eine Welle der Entrüstung über die Republik und
allerorten liefen altbekannte Feministinnen zu großer Form auf. Die Rede
war von "alten lüsternen Säcken", "verbalen
Entglei- sungen" und "notorischen Grabschern".
Irgendwie stellte sich bei mir Betroffenheit ein, nachdem sich die ersten
60.000 Frauen über ihre Erfahrungen geäußert hatten und ich fragte
mich, ob ich nicht auch zu den "alten lüsternen Säcken"
gehöre. Erwische ich mich doch auch immer wieder dabei, dass ich Frauen
wegen ihrer Erscheinung bewundere, dabei meinen Gesichtsausdruck verändere
und dass mir ein Kompliment entfährt. Vielleicht gleitet mein Blick sogar
über Körperformen, die das Objekt meiner Bewunderung absichtlich besonders betont. In meinem Alter ist es eigentlich der
gleiche Blick, mit dem ich auch eine Gazelle, ein kaltes Buffet oder eine
großartige Landschaft bewundere. Letztgenannte Objekte haben allerdings
keine femininen Empfindungen, weshalb mein Verhalten folgenlos
bleibt.
Nun
gibt es natürlich auch Genießer, die lüstern ertasten wollen, was sie
entzückt, weil die Reize und sonstigen Wahrnehmungen des Zielobjekts
deutlich das Normalmaß übersteigen. Das geht natürlich zu weit und soll
hier auch nicht gutgeheißen werden. Dennoch ist zu bemerken, dass es aber
auch Frauen gibt, die willig bis zu einem gewissen Grad auf solche
Verhaltensweisen eingehen, weil sie in das Beuteschema des Möchtegern-Casanovas passen oder einfach
nur eine Chance nutzen
wollen.
Kommen
wir zurück zum Genießerblick des für Reize noch empfänglichen normalen
Mannes im fortgeschrittenen Alter und seiner womöglich ausgeprägten Art,
laut zu denken. Bar jeder realen Chance, attraktive und extrem
emanzipierte Frauen als Liebhaber wirklich zufrieden stellen zu können,
wären Komplimente an sie eine reine Verschwendung. Auf der anderen Seite
kommen Komplimente bei vielen intelligenten selbstbewussten Frauen, die gut
differenzieren können, genau so an, wie sie wirklich gemeint sind. Sie
erkennen die Absicht, die dahinter steht. Mit passenden Worten sorgen sie
für eine ihnen als angenehm empfundene Distanz. Dabei kann es durchaus
auch Überraschungen geben, wenn sich zwei ähnlich gelagerte Erwartungen
treffen. Ältere und reife Männer mit einer altersgerechten Einstellung
zur Sexualität werden wohl mehrheitlich zu den stillen Genießern
gehören. Beim Flirten, einer Art Balzverhalten, geht es den Personen
meist um einen Test, wie man beim anderen Geschlecht noch ankommt - mehr
nicht. Das dürfte genetisch auch völlig normal sein. Was soll also die
ganze Aufregung!?
Ernst
muss man allerdings sexuelle Belästigungen und Nötigungen am Arbeitsplatz
oder in Organisationen nehmen. Hier hört der Spaß auf, weil bei
Ablehnung offen oder versteckt mit ernsten Konsequenzen gedroht wird. Absolut
verwerflich ist aber auch das bewusste "sich nach oben
Schlafen" vieler Damen, bei dem die Sexualität als Sprungbrett benutzt wird. Das
alles hat absolut nichts mit gängigen Flirts zu tun, die manchmal etwas
plump, meist aber durchaus im Rahmen stattfinden.
Wenn
also beim nächsten Seniorentanztee Komplimente ausgetauscht werden und
der Körperkontakt deutlich über ein fremdelndes Herumgeschubse hinaus
geht, sollte das von den Damen richtig eingeordnet werden. Dann entscheidet
die Dame selbst, ob sie es mit einem alten lüsternen Sack oder einem Kavalier
der alten Schule zu tun hat. Militante Feministinnen kommen nie in
eine solche Situation, denn sie gehen dort nicht hin. Sie schauen generell
auf
körperlich größere Männer von oben herab, der Tanz ist für sie eine
Art Werbung und ihr Bedarf ist (wie auch immer) gedeckt. Für mich
haben sich die öffentlichen Diskussionen momentan viel zu weit von der
Ausgangsdiskussion entfernt.
Irgendwann
ist es schließlich ja auch mal wieder gut!
Veröffentlicht
am 30.01.2013 © Klaus Klee
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Bin ich
ein alter lüsterner Sack?
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Leihstimmen-Desaster
Die
Niedersachsenwahl wurde in mehrfacher Hinsicht zum Desaster für CDU, FDP
und ihre taktisch motivierte Wählerschaft. Das Wahlergebnis schlug bei
den beiden Parteien bereits voll durch und klärte das
Unterstützungsverhältnis zwischen der bei dieser Wahl als Wirtstier
fungierenden CDU zur dauerhaft am Tropf hängenden FDP.
Zweitstimmenkampagnen und taktische Wahlempfehlungen gehören zwar zu den
üblichen Vorgehensweisen, derart heftig gingen sie aber noch nie in die
Hose. Natürlich stand den beiden Parteien das Wasser bis zum Hals und die
CDU wusste, dass sie es niemals ohne die FDP schaffen würde. So ging die
Botschaft an die Wählerklientel, der bei unter 3% herumdümpelnden FDP
über die 5%-Hürde zu helfen. Die CDU konnte nicht ahnen, dass ihre
Wähler es derart übertreiben und der CDU hohe Verluste bescheren
würden. Die Leihstimmen landeten jedoch im Grund genommen im Mülleimer.
Es muss der CDU wie eine schallende Ohrfeige vorkommen, dass hohe
FDP-Granden von einer Trendwende der Talfahrt sprachen und den großen
Stimmenzuwachs ihrer brillanten politischen Arbeit zuschrieben. Die im
Übermut von der FDP-Spitze vor Kameras herausgeplapperten gedanklichen
Fehlleistungen waren wenige Stunden nach der Bekanntgabe des vorläufigen
Wahlergebnisses bereits Makulatur und die Debatte um personelle
Konsequenzen begann. Mit geschenkten Stimmen kann man nun mal keinen Staat
machen und wegen des Vertrauens- und Kompetenzverlustes am Tropf der CDU
zu hängen, ist blamabel. Dabei ginge es der FDP wesentlich besser, wenn
sie sich inhaltlich wieder zurückentwickeln und nicht als Sammelbecken
für Neoliberale neuester Prägung fungieren würde. Das größte Problem
der Freien Demokraten ist ihre personelle Besetzung. Wie sie auch immer
die Spitzenpositionen vertauschen, es sind die immer gleichen Reizfiguren
für (inzwischen) andersdenkende Wähler. Die Stimmenspritze der
CDU-Wähler und der verbale Umgang mit dem Ergebnis dürften der bisherige
Höhepunkt des Niedergangs der FDP sein, der nur noch bei der
Bundestagswahl zu toppen ist.
Sicherlich
haben sich die Leihstimmenwähler etwas dabei gedacht, als sie ihre
Stimmen verschenkten. Ein Teil von ihnen kann durchaus eine starke FDP im
Bündnis gewollt haben. Dem überwiegenden Teil ging es aber darum, in
blinder Abneigung auf
jeden Fall Rot/Grün zu verhindern. Für die Bundestagswahl
wünsche ich mir einen Wahlkampf mit Trennschärfe, damit jede Partei nur
mit der Substanz und Kompetenz punkten kann, die sie wirklich besitzt. Ich
denke, dann dürfte die FDP genau auf den Platz verwiesen werden, der
ihrer derzeitigen Verfassung und Kompetenz entspricht.
Veröffentlicht
am 21.01.2013 © Klaus Klee
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Maintaler
Spielwiese
Setzten
Maintals große Volksparteien bei der Verjüngung auf die falschen Pferde?
Vor fünf Jahren begann bei SPD und CDU in Maintal - zumindest an der Spitze
- mit Sebastian Maier (SPD) und Markus Heber
(CDU) eine merkliche Verjüngung und auch in den Reihen der Fraktionen
tauchten jüngere Gesichter auf. Nun ließ sich Sebastian Maier
zum Landtagskandidat für den Wahlkreis 41 nominieren und Markus
Heber profiliert sich im Bundestagswahlkampf im "Team
Leikert" zugunsten der Kandidatin Katja Leikert,
nachdem er bereits im "Team Tauber" den Steigbügelhalter mimte.
Die damit verbundene Absicht dürfte klar sein. Anstatt in führender
heimischer Funktion die Kraft und das Augenmerk auf die Probleme Maintals
zu richten, wird ein großer Teil der Energie in die politische Karriere
investiert. Auch den jungen Nachwuchspolitikern ist bewusst, dass eine
politische Karriere die beste Altersversicherung darstellt, wenn man in
Land oder Bund aktiv wird. Um dorthin zu kommen, braucht man starke
Bezugspersonen und Parteisoldaten, die die Steigbügel halten. Politik ist
für manche leider zum Beruf geworden. Kommunalpolitiker mit starker Bodenhaftung werden
immer seltener. Kommunalpolitik ist für die politischen Karrieristen
leider nur
eine Spielwiese.
Veröffentlicht
am 20.01.2013 © Klaus Klee
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Sebastian
Maier
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Neue
Form der Bürgerbeteiligung
Das
Projekt rund um das Bürgerengagement mit dem Namen "Maintal
Aktiv" nimmt klare Konturen an. Ein wesentlicher Baustein
- der Bürgerhaushalt - fehlt noch.
Dann sind die Themen Modellregion Integration, Soziale Stadt,
SeniorenOffice, Freiwilligenagentur, Stadtleitbildprozess
und der Bürgerhaushalt eine
schlagkräftige Einheit. Konstrukteur dieser Konstellation ist der Erste
Stadtrat Ralf Sachtleber, der nun natürlich auch erleben
möchte, ob dieses Konstrukt den Erfolg, den er und bereits viele
engagierte Maintaler Bürger anstreben, letztendlich hat. Es ist zu
hoffen, dass er unserer Stadt erhalten bleibt. Der Rahmen für den Erfolg
ist geschaffen. Die "Spielregeln" des Bürgerhaushalts dürften
bis Ende Februar 2013 stehen. Jetzt heißt es, möglichst viele Bürger
für die Sache zu begeistern und auf die Reise mitzunehmen. Jedes der oben
genannten Themen deckt jeweils eine wichtige Facette der Entwicklung zu
einer lebendigen Stadt mit engagierten Bürgern ab. Es ist deshalb
wichtig, dass alle Elemente miteinander verzahnt werden, damit sich die
Wünsche und Bedürfnisse der Bürger auch zu einem hohen Prozentsatz
erfüllen.
Kritiker
der bisherigen Bürgerbeteiligungsprozesse bemängelten stets, dass
viele der mühsam erarbeiteten Ideen nicht oder nur unvollständig
umgesetzt wurden. Es wäre zu einfach, deshalb von Schnapsideen zu reden
oder klamme Kassen als Grund zu nennen. Es fehlte schlicht und einfach an
der erforderlichen Systematik man betrieb eine inkonsequente Organisation.
Keine Idee kann umgesetzt werden, wenn deren Machbarkeit nicht exakt
geprüft wird. Hier müssen fachkundige Verwaltungseinheiten, sachkundige
Bürger und Spezialisten der Finanzierung Hand in Hand mit den
Protagonisten der Ideen arbeiten, um sie entweder umzusetzen oder
überzeugend zu verwerfen. Das mag in einigen Fällen der Fall gewesen
sein. Durchgängig war das bisher sicher nicht der Fall. So krankte die Lokale
Agenda genau an diesem Punkt und an einer etwas seltsamen
Abstimmungs-Regelung, die darüber entschied, ob Ideen überhaupt ans
Parlament weitergeleitet wurden.
Der
Stadtleitbildprozess, der die
Lokale Agenda ablöste, bedarf nun ebenfalls eines Instruments, mit
dem die Machbarkeit von Ideen geprüft wird, damit sie dem Parlament zur
Entscheidung vorgelegt werden können. Dieses Instrument, das natürlich
auch andere Facetten abdeckt, heißt schlicht und einfach Bürgerhaushalt.
Ideen und Problemlösungen müssen passgenau sein, damit nur die Mittel
aufgewendet werden, die wirklich nötig sind. Hierzu gehört auch die
Beschaffung von Zusatzmitteln und das kreative Erschließen von
Geldquellen.
Eine
weitere Möglichkeit der intelligenten Kostenersparnis ist das zur
Verfügung stellen von Fähigkeiten, die in der Bürgerschaft ungenutzt
vorhanden sind. So werden kompetente Moderatoren, die Kenntnisse von
Fachleuten aller möglichen Bereiche und kühl abwägende Personen
benötigt, die an der Machbarkeitsprüfung von Ideen arbeiten. In diese
Thematik stößt demnächst die neu gegründete Freiwilligenagentur.
Hier beginnt bereits die Suche nach engagierten Bürgerinnen und Bürgern,
die ihre Fähigkeiten im überschaubaren Rahmen bereit stellen und damit
gleichzeitig ihrer Stadt oder auch Organisationen und Vereinen helfen,
eine bessere Zukunft zu gestalten. Die ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen
und Bürger bestimmen dabei selbst den Umfang ihres Einsatzes.
Wie
weit der neue Stil der Bürgerbeteiligung bereits gediehen ist, lässt
sich an der Arbeit der Steuerungsgruppe zum
geplanten Bürgerhaushalt verdeutlichen. Nach drei intensiven
Arbeitssitzungen werden die Spielregeln des Umganges mit Ideen des neuen
Bürgerhaushaltsprozesses stehen, damit die Stadtverordneten das Projekt
endgültig etablieren können. In einer nie da gewesenen Offenheit und
Kooperationsbereitschaft aller Teilnehmer soll eine neue Ära der
Bürgerbeteiligung zum Wohl unserer Stadt angestoßen werden. Mit Spannung
erwarten deshalb alle Teilnehmer den Ausgang der noch ausstehenden
Abschluss-Sitzung, nach der absolute Klarheit über das Verfahren
hergestellt sein soll.
Die
Qualität des Erarbeiteten und dessen Akzeptanz bei den Stadtverordneten, die letztendlich über
jede der Maßnahmen Beschlüsse fassen, wird darüber entscheiden, ob sich
möglichst viele Bürger überzeugen lassen, sich am Gelingen zu
beteiligen. Die wichtigsten Merkmale werden Fairness, Transparenz,
Offenheit, Rechenschaft und der Umsetzungswille des
Parlaments sein. Nichts soll hinter verschlossenen Türen ablaufen.
Das
wichtigste Stück Arbeit liegt jetzt vor den bisher bereits Aktiven - das
Finden und Überzeugen potenzieller Ideengeber und zukünftiger
Mitstreiter. Dazu wird auf verschiedenen Wegen eine Öffentlichkeits-Kampagne anlaufen und
die bereits positiv infizierten Akteure werden als Multiplikatoren
fungieren. Dazu ist es wichtig, dass die Multiplikatoren zuvor die
uneingeschränkte Gewissheit erlangen, für das Gute der Sache wirklich mit ihrem
guten Namen eintreten zu können. Ansonsten werden alle Motivations-
bestrebungen verpuffen.
Nun
sind demnächst die Maintaler Fraktionen gefragt und gefordert. Ihnen muss klar sein,
dass sie ihre Wahlprogramme zukünftig stärker auf die neuen
Erkenntnisse aus der Bürgerschaft abstimmen müssen, um den Prozess
nicht zu stören. Es wäre übrigens ein gelungener Schritt in Richtung zu
reiner Sachpolitik, die eigentlich von den Bürgern erwartet wird.
Veröffentlicht
am 11.01.2013 © Klaus Klee
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Jahreswechsel
mit Fragezeichen
Nun
sind wir bereits im Jahr 2013 angekommen und die Spannung steigt, was
dieses Jahr wohl bringen wird. Der Einzelne hat es in der Hand, was er
daraus macht. Einen gehörigen Strich kann das Leben eigentlich nur auf
dem Gebiet der Gesundheit machen, das wir nur sehr begrenzt beeinflussen
können. Beruflich gibt es natürlich auch Unwägbarkeiten, aber alle
anderen Einflüsse bestimmen wir selbst oder können ihnen zumindest
rechtzeitig aus dem Weg gehen. Wir sollten uns verstärkt auf das
Gestalten oder das Mitgestalten des einen oder anderen Lebensraums
konzentrieren. Das gibt uns das Gefühl, mitten im Leben zu stehen. Einen
ersten Schwung holten sich die meisten Aktiven dieser Stadt stets beim Neujahrsempfang
der Stadt Maintal. Daraus wird in diesem Jahr aber nichts, auch
wenn ein neuer Stadtverordnetenvorsteher und Erster Bürger Maintals im
Amt ist und neuen Schwung in die verloren gegangene
Traditionsveranstaltung bringen könnte. Schade! Irgendwie ist es
symptomatisch für den derzeitigen Zustand der Maintaler
Kommunalpolitik.
Die
Fraktionen stehen vor einem riesigen Berg von Problemen, alle reden nur
über den Zustand und wie man es machen oder ganz anders anpacken müsste,
aber keiner nimmt ernsthaft eine Schaufel in die Hand. Vielleicht
geschieht ja ein Wunder oder die Bürger legen selbst Hand an. Ist das die
wahre Absicht der Bürgerbeteiligung, wenn man derzeit von "Maintal
aktiv" spricht?
Der
Name SeniorenOffice bleibt
Gleich
zu Jahresbeginn erfuhren Maintals Senioren, dass das ehemalige SeniorenOffice
wieder SeniorenOffice heißt. Die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS
durfte in ihrer Ausgabe 2013-1, die in den nächsten Tagen ausgeliefert
wird, in diesem Punkt nicht aktuell sein, weil wohl zu Redaktionsschluss
noch einige Klärungen innerhalb des Rathauses anstanden. Mit der
Entscheidung, dass das SeniorenOffice innerhalb der neuen
Bürgerbeteiligungs-Organisation "Maintal aktiv"
eigenständig weiterbesteht, trug der zuständige Fachbereich den
Wünschen und Empfindungen der Senioren Rechnung. Eine Verzahnung mit
anderen Maintal aktiv-Projekten ist dennoch obligatorisch, denn sowohl
beim Stadtleitbildprozess als auch beim Bürgerhaushalt
bringen sich genügend Senioren ein.
Der
Magistrat sollte allerdings nicht nur von "Seniorenarbeit"
sprechen und diese aktiv unterstützen, sondern baldmöglichst auch eines
der gravierendsten Probleme der Maintaler Senioren angehen - das Schaffen
guter Voraussetzungen für Seniorenunterkünfte, genügend Pflege- und
Betreuungsplätze sowie eine altersgerechte Infrastruktur in den
Stadtteilen. Drei DRK-Kleeblätter allein decken den Bedarf keineswegs ab
und der Bedarf wächst in den nächsten Jahren deutlich. Dadurch entsteht
ein neuer Betreuungsmarkt, der in Maintal nach allen Seiten geöffnet
werden sollte, wenn schon kein eigenes Konzept vorliegt.
Maintals
Kultur soll ins rechte Licht gerückt werden
Wahrhaft
goldene Zeiten für Maintals Kultur scheinen nun anzubrechen, wenn
man der Presse Glauben schenkt. Der neue Kulturbeauftragte der Stadt
Maintal, Jochen Späth (SPD), legte dafür alle politischen
Ämter nieder, um sich fortan nur noch dieser Aufgabe zu widmen. Alle
Kulturschaffenden und Kulturtreibenden in Maintal sind gespannt, was in
seinem symbolischen Kulturbeutel für Maintal stecken wird.
-
Werden
ihre Aktivitäten nun fachmännischer ins rechte Licht gerückt?
-
Werden
die Karnevalsvereine wegen des derzeitigen Publikumsschwunds anstatt
die Anzahl der Veranstaltungen zu reduzieren, die Säle wieder
vollbekommen?
-
Oder
werden sie erfahren, dass Karneval gar nicht zu Kultur gehört?
-
Sollen
mehr attraktive Künstler und Gruppen nach Maintal geholt werden?
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Sollen
Maintaler Kulturschaffende dazu bewegt werden, als Maintaler
Exportartikel in der Region, in Funk und Fernsehen aufzutreten, da
jetzt hochkarätige Kontakte bestehen?
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Oder
reicht es erst einmal, wenn man Bürger animiert, auch Veranstaltungen
in anderen Stadtteilen zu besuchen?
Das
alles wird Jochen Späth demnächst beantworten müssen, wenn er so
richtig loslegt. Bis dahin läuft noch die Eigenwerbung für den
Neu-Ruheständler, von dem man plötzlich Sachen erfährt, die niemand
auch nur erahnte.
Profilierung
der Überflieger
In
der Maintaler Parteienlandschaft wird es wieder etwas bunter, denn
Maintals SPD-Chef Sebastian Maier suchte und fand die Nähe
zur Maintaler FDP, die zwischenzeitlich zu den
Magistratsunterstützungsfraktionen gehörte. Nun kann deren
Fraktionsvorsitzender Thomas Schäfer wieder in der Oberliga
des Parlaments mitspielen, weil zwei Sitze immerhin für eine Mehrheit
sorgen. Vielleicht dient die Zusammenarbeit ja auch nur der Strategie,
einen Keil in die Konstellation SPD, WAM und GAM zu treiben, um im
richtigen Moment erneut die Fronten zu wechseln. Ich persönlich traue
eben allen Maintaler Kommunalpolitikern, die offen auf Ämter in höheren
Parlamenten spekulieren, jedes nur erdenkliche Spiel zu, um vorwärts zu
kommen. Von dieser Sorte gibt es in Maintal momentan genug. Auch Thomas
Schäfer (FDP) und Sebastian Maier (SPD) gehören
dazu.
Große
Ideen - lange Bank
Anstelle
termingerecht den Haushalt 2012 für Maintal zu erarbeiten und zu
beschließen, flossen unverhofft weittragende Ideen und Visionen in die
Thematik ein, die kurzfristig nicht gelöst werden konnten. Nun besteht
erst im März 2013 die Möglichkeit, zum Abschluss zu kommen. Nur wenige
Wochen bleiben Zeit, die den Abschluss störenden Punkte abzuschwächen
und/oder auf die lange Bank zu schieben, damit jede Fraktion ihr Gesicht
wahren kann.
Weder
ein Umbau des Rathauses noch ein erweiterter Neubau passen kurzfristig
ins finanzielle Bild Maintals. Dass die Ideen für den Haushalt 2012 keine
Relevanz haben konnten, muss allen Beteiligten klar gewesen sein. Ich
halte deshalb den Rathausumbau für ein Haushalts-Ablenkungsmanöver und
ein scheinheilig verhandelbares Angebot an die Magistratskritiker, um die
Hauptforderungen durch zu bringen. Zur Neutralisierung setzte
die SPD vermutlich den erweiterten Neubau dagegen, ohne konkrete Planungen in Händen
zu halten. Wenn das wirklich so ist, so ist die Strategie beider Seiten sehr
dürftig.
Harren
wir also der Dinge, wie es in unserer Stadt weiter geht und rätseln wir
weiter, welche Überlegungen die Wähler trieben, genau diese
Stadtverordneten und diesen Bürgermeister zu wählen oder - wie geschehen
- zur Wahl
zuhause zu bleiben.
Veröffentlicht
am 05.01.2013 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Nicht
kleckern... - klotzen!"
Einige
Parteien haben angeblich erkannt, dass Maintal auf allen Ebenen immer noch
nicht zusammenwuchs und das ausgeprägte Stadtteildenken nun ernsthaft
bekämpft werden muss. Ein erster Schritt soll nach Ansicht der Maintaler
SPD und der ihr nun nahestehenden FDP eine neue Mitte für Maintal werden.
Kernstück soll ein neues Rathaus nebst Kulturhaus zur Umsetzung
aller Zentralisierungsgedanken sein. Zentrale Sportstätten werden in Erwägung gezogen,
wie sie immer zur fixen
Idee des derzeitigen Bürgermeisters gehörten und bisher vehement bekämpft
wurden. Dafür will man sich mittelfristig vom derzeitigen Rathaus, den Bürgerhäusern
und den dezentralen Sportanlagen trennen. Die Ideen sollen
nach dem Motto "Nicht
kleckern... - klotzen!" umgesetzt werden. Bereits
ab dem Haushalt 2013 könnten so die für die Erhaltung der alten Anlagen
vorgesehenen Mittel eingespart und nur unabwendbare
Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die FDP und die SPD sehen
darin große Potenziale, wie im TAGESANZEIGER am
24.12.2012 zu lesen war.
Wenn diese Visionen Realität werden sollten, ist das
endgültige Zusammenwachsen der Maintaler Stadtteile nicht mehr
aufzuhalten. Das Wichtigste wird sich dann gnadenlos in Maintals neuer Mitte
abspielen. Was allerdings noch fehlt, ist der Glaube daran,
dass das auch funktioniert. Da hilft aber ein einfaches Mittel, das in der
Vergangenheit in Maintal immer funktionierte: Man macht es einfach, dann ist es
Fakt! Als
Vorlage könnte der damalige Umzug der Stadtverwaltung von Bischofsheim
nach Hochstadt dienen, der Hochstadt zum Nabel Maintals werden ließ.
Ein Modell
für
erste Überlegungen könnte zur Verfügung gestellt
werden. Von der Architektur her passt es sich heute leider nicht an die
Umgebung von Hochstadt an, weshalb ein völlig neuer Standort
gefunden werden muss. Die Bischofsheimer Mitte scheidet ebenfalls aus, weil
diese inzwischen anderweitig bebaut ist. Nach dem Willen der SPD
kommt eigentlich nur die geografische Mitte Maintals infrage, die bisher außer
dem Schwimmbad und dem Sportcenter noch nichts zu bieten hat. Die
Nähe der Bahnlinie schreit ferner geradezu nach einem zentralen Bahnhof
für Maintal! Der angegliederte Busbahnhof würde natürlich
alle Ortsteile ideal miteinander verbinden. Die direkt an das neue
Zentrum Maintals angrenzende Grüne Mitte könnte zu einer Art
"Central Park" der Rhein-Main-Region ausgebaut werden.
Jetzt
sind die Visionäre in den Reihen der Stadtverordneten gefragt, die sich
das nur noch lebhaft vorstellen müssen und all ihr Denken auf das Ziel
abstimmen. Sie müssen nur davon überzeugt werden, dass Maintal nach
über 30 Jahren endlich eine funktionale geografische Mitte braucht und
damit die Voraussetzung geschaffen werden, dezentrale Gebäude zu
schließen und/oder zu verkaufen. Dass dies nicht leicht wird, wissen auch
die Genossen, weshalb sie sich der Unterstützung der FDP versicherten,
die ihrerseits spontan der angeblich trägen und rückwärts gewandten CDU
den Kampf ansagte. Momentan ist im übrigen Parteienspektrum zwar noch
keine Linie zu den Ideen zu erkennen. Aber das wird schon!
In
Zukunft wird entweder weiterhin teuer gekleckert oder mit viel Schwung
aufwändig geklotzt. Ein Blick nach Hanau genügt, um zu erkennen, wo die
Reise hingehen soll.
Also
ran an die Visionen!
Veröffentlicht
am 26.12.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Herr
über Leben und Tod
Schusswaffen
üben seit ihrem Bestehen auf viele Menschen eine große Faszination aus. Technisch Interessierte
sind begeistert von Waffendetails, Funktionen und die ermöglichte
Präzision beim Schuss. Sportlich orientierte Menschen
interessiert nur der Vergleich der Schießergebnisse. Beim Biathlon zum Beispiel stehen die
Schießergebnisse zusätzlich unter dem Einfluss besonderer körperlicher Belastungen.
Das macht diesen Sport besonders interessant. Befasst man sich mit der Thematik
jedoch etwas stärker, so kommt man auf den Kern der Sache und man
erkennt, dass die Faszination eigentlich etwas mit dem Ausgleich von Schwächen
zu tun hat. Schusswaffen gleichen Distanzen und Kräfteverhältnisse aus,
sie schaffen eine Art Ebenbürtigkeit. Sie versetzen so manchen David in
die Lage, Goliath zu besiegen. Das klappt aber nur bei dem, der seine
Waffe perfekt beherrscht. Im Krieg glichen Maschinenwaffen infolge
ihrer enormen Feuerkraft so manche Treffunsicherheit aus. Hier ging es
allerdings ausschließlich ums Töten, dem ureigensten Grund des Schießens. Ob
zur Jagd, die den Menschen ernährt, beim gefahrenabwehrenden finalen Schuss
der Polizei oder beim legalisierten Massentöten im Krieg - stets ist es der Mensch, der die Waffen
bedient und sich dabei ohne es zu merken mental verändert.
Es kommt darauf nur an, welche Situation geschaffen wird und sein Unrechtsbewusstsein ist nahezu ausgeschaltet. Elitetruppen trainiert man
so, dass sie über das Schießen gar nicht mehr nachdenken - sie tun es
einfach. Wie sie treffen, ist ihr einziger Freiraum. Auch Amokläufe
sind Situationen, die auf geschaffene Freiräume zurück gehen. Voran ging stets
der Zugang zu Waffen und ein
Schießtraining auf Mannscheiben beziehungsweise auf körperliche Abbildungen.
Unbewältigte Emotionen werden plötzlich auf die Motive projiziert und bewirken die
Eskalation - der Amoklauf wird ausgelöst.
In
Ländern, in denen die Schusswaffen legal sind, können Waffenliebhaber
ihrer Neigung völlig frei nachgehen. Sie nutzen die Infrastruktur von
Vereinen oder ballern auf ihren Privatgeländen herum. Viele Amerikaner treten der NRA,
der National Rifle Association bei und besuchen deren Schießhallen, um ihre
Waffen immer perfekter zu beherrschen. Auch hierzulande bieten die
Schützenvereine das entsprechende Umfeld. Leider erfolgen keine wirksamen
Wesensprüfungen der Schützen, die den Umgang mit Waffen einschränken.
So passiert es immer öfter, dass Menschen mit psychischen Problemen oder
Wesens-Defekten ausrasten, zur Waffe greifen und Menschen wahllos in einer Art
Rausch umbringen.
Die
Lust am Töten
Das
Töten wird von uns Menschen mit Erregung registriert. Wer
schon einmal Menschen in einer Stierkampfarena beobachtete, währenddem
dem Stier der Todesstoß versetzt wurde, entdeckt neben dem blanken
Entsetzen der einen auch eine ungeheuere Erregung anderer Zuschauer, die
eigentlich nur mit "Lust" bezeichnet werden kann. Das
wiederholte sich bei
jedem getöteten Stier. Bis zu 10 mal in einer Vorstellung. Ähnlich wird auch ein Sniper,
ein Heckenschütze, empfinden, wenn er einen arglosen Menschen vom Leben
zum Tod befördert. Herr über Leben und Tod zu sein, muss für einige
Menschen ein Gefühl sein, das sie aktiv oder passiv unbedingt er- oder ausleben wollen.
Feindbilder gibt es genug, um Entschlossenheit zum Handeln zu erzeugen. Im Krieg,
einem Zustand autorisierten Tötens (nach intensiver propagandistischer
Vorbereitung), bieten sich dazu vielfältige
Möglichkeiten. Vergeltung und Hass liefern die Vorlagen. So manchen ungeliebten militärischen Vorgesetzten traf im
letzten Krieg ein Schuss in
den Rücken, ohne dass es Folgen für den Schützen hatte. Jagdflieger machten im Krieg Jagd auf Zivilisten, auf Flüchtlingstrecks und auf wehrlose Ziele, um
ihre Macht
über Leben und Tod auszuleben. Ihre Taten hatten absolut keinen
militärischen Sinn. Sie dienten ausschließlich der Triebbefriedigung. Tragisch waren
natürlich auch Exekutionen und die Massenerschießungen wehrloser Minderheiten, bei der so mancher
Soldat die Lust am Töten entdeckte. Wann ist das Töten erlaubt? Der Staat bestimmt, wann Töten
legal ist und wann nicht. Eigentlich müsste jegliches Töten von
Menschen geächtet sein. Bis zum heutigen Tag ist das jedoch nicht der Fall.
Subjektive
Sicherheit trügt
Ein
anderes Kapitel ist das präventive Tragen von Waffen, wie es die
amerikanische Waffen- lobby im jüngsten Fall mit 27 Toten, darunter 20
Kinder, dem Schulpersonal empfiehlt. Angeblich wären die Kinder besser
geschützt gewesen, wenn es zu einem erfolgreichen Feuergefecht zwischen Lehrern und dem
Todesschützen gekommen wäre. Diese Behauptung ist haarsträubend und soll
nur das seit der
räuberischen Postkutschenzeit gesetzlich verbriefte Recht aller Amerikaner auf den
Besitz von Waffen rechtfertigen. Sprunghaft stieg daraufhin der Verkauf des
Schnellfeuergewehres, das der Täter benutzte. Viele Amerikaner glauben
offensichtlich,
sich damit noch mehr Sicherheit zu erkaufen.
Ob mit scharfen oder mit
Schreckschusswaffen, die Besitzer hoffen in der direkten Konfrontation
zunächst auf die Wirksamkeit ihrer Drohgebärde, auf die Abschreckung und
sie hoffen darauf, den
Gegenüber damit zu stoppen. Ein Gegenüber, der sich
zielsicherer fühlt und skrupelloser ist, drückt aber meist zuerst und
aus seiner Sicht erfolgreich ab.
Nicht nur für den Bluffer mit der Schreckschusswaffe kann das zum
tödlichen Irrtum werden. Aber auch gute geübte Schützen mit scharfen
Waffen finden irgendwann ihren Meister. Meist ist es der schnellere Angreifer. Das moralisch fragwürdige Töten oder
die Androhung, dies zu tun, ist bereits das Grundübel. Einen wirksamen Schutz gegen gewalttätige
Menschen gibt es nicht, es sei denn, man umgibt sich mit
waffenstarrenden und zu allem entschlossene Bodyguards, denen man das
gesetzlich sanktionierte Töten bei Bedarf (Notwehrsituation) auf deren
eigenes Risiko überträgt,
wie es privilegierte Menschen praktizieren.
Unter
dem Strich bleibt nur die Erkenntnis, dass sich der Mensch eigentlich
nicht
anders als ein wildes Tier verhält. Gezähmte unter ihnen werden immer wieder
zu Opfern derjenigen, die ihren Urtrieb ungehindert ausleben. Es müsste viel mehr
geschehen, als nur bestimmte Waffen oder Waffen generell zu verbieten. Der
Haupt-Hinderungsgrund, es zu tun, ist jedoch die Unsicherheit, ob man ohne
Waffen jemals wirklich friedlich leben kann.
Veröffentlicht
am 20.12.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Taktische
Wendigkeit
Als
regelmäßiger Besucher der Stadtverordnetenversammlung ist man auf alles
gefasst und man wird dennoch immer wieder überrascht. Zur letzten
Parlamentssitzung wollte ich meinen Augen und Ohren nicht trauen, als sich
der an die Spitze der zweiköpfigen Maintaler FDP- Fraktion manövrierte Thomas
Schäfer gleich mehrmals als Sprecher einer neuen Mehrheit
profilierte. Man hatte den Eindruck, hier wedelte der Schwanz mit dem
Hund. Nun werden sich einige Leser fragen, wie denn die CDU als bisherige
Lieblingskooperationsbasis der FDP plötzlich zu einer Mehrheit kommt.
Gewöhnen Sie sich derweil schon mal daran, dass die FDP zukünftig öfter
mit ihren zwei Stimmen SPD, WAM und GAM zu einer Mehrheit verhilft, wenn,
ja wenn man Herrn Schäfer die Aufgabe des Mehrheiten-Herolds überlässt.
Wie will er auch Politik mitgestalten, wenn er im falschen Boot
sitzt. Die
Grünen machten allerdings ebenfalls den Eindruck, als gefiele auch ihnen die neue Mehrheit. Die CDU-Fraktion marschierte
dagegen geschlossen und allein in den parlamentarischen Sonnenuntergang des Jahres
2012.
Für Thomas Schäfer gilt es jetzt, entweder
erfolgreich auf der FDP-Landesliste zu kandidieren und in höhere Gefilde
zu entschweben oder die nächsten
Jahre halbwegs erfolgreich im Maintaler Parlament zu wirken. Wendig genug
ist er ja, um sich jeder Situation anzupassen. Es ist nur die Frage, ob
man ihn lässt und wie lang das gut geht. Zeigen ihm seine neuen Wunsch-Partner die kalte Schulter, sitzt er endgültig zwischen allen
Stühlen. Eigentlich schade, denn er ist ein kluger Kopf. Man muss halt
auch Vertrauen ausstrahlen und gemocht werden. Da aber habe ich so meine
Zweifel.
Veröffentlicht
am 14.12.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.
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Maintaler
Verschlimmbesserungen
Vier
Wochen lang habe ich zum Trauerspiel geschwiegen, das hier in Maintal
abläuft, weil es meinem letzten Artikel auf dieser Seite die Krone
aufsetzte. Reichlich dreist kommen der Magistrat und ein Teil der
Maintaler Politiker daher und faseln etwas von neuen Großprojekten,
obwohl sich
Maintal diese gar nicht leisten kann. Parallel dazu initiieren sie jedoch das Projekt
"Bürgerhaushalt", weil sie angeblich die Bürger beim Sparen
einbinden wollen. Die Wirkung der beiden Vorhaben, die in der
Stadtverordnetenversammlung am 10.12.2012 sogar ernsthaft zur Sprache
kommen und die Verabschiedung des Haushalts 2013 zu Fall bringen, steigern
unnötig die Politikverdrossenheit der Bürger. Das hätten die
Verantwortlichen bedenken sollen. Die schmücken sich jedoch gern mit Visionen,
sind
aber offensichtlich noch nicht einmal fähig, die vorhandenen
Probleme vernünftig zu lösen. Mit solchen "Visionen" gewinnt man beim Bürger kein Vertrauen
zurück! Bei
den Bürgern sind gerade eine Reihe von Erkenntnissen gereift, die so manchen
Optimisten zur ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Lösung der finanziellen
Probleme Maintals bewegen. Noch sind die Spielregeln des Projekts
"Bürgerhaushalt" nicht erarbeitet und die Initialzündung für
eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Bürgern, Magistrat, Politik und
Verwaltung steht noch aus. Da kommen falsche Signale der CDU und der SPD zum falschen Zeitpunkt.
Das könnte so manchen bereitwilligen Bürger wieder von seinem Vorhaben
abbringen.
Gerade
von der Stadtverwaltung und vom Magistrat wird sparsames Haushalten und
der sinnvolle Einsatz der begrenzten Finanzmittel an den richtigen Stellen erwartet.
Genau das erfolgte in der Vergangenheit nicht und ist offensichtlich
auch in Zukunft nicht zu erwarten, wie die Handlungsweisen belegen. Die so
entstandene enorme Verschuldung würde durch die beiden Bauvorhaben
nochmals steigen. Fast jeder finanzielle Planungsirrtum wurde und wird
also weiterhin mit Scheinrentabilitäten begründet, die sachkundige Bürger
(wie im Maintal-Forum nachvollziehbar) mit ihrem Wissen aus der
Privatwirtschaft locker finanztechnisch
zerpflücken. Der Umgang mit Zahlen, Immobilienwerten und städtischen
Finanzen ist scheinbar in schlechten Händen. Geht man obendrein davon aus, dass alle bisher zugrunde
liegenden und angeblich sachkundig ermittelten baulichen Fakten zu den
bisherigen Vorhaben auf
ebenso wackeligen Beinen standen und stehen, dann
ergibt sich ein höchst bedenkliches Bild von der Arbeitsweise des
Magistrats und der ihn unterstützenden Fraktionen. Die Beurteilung der
Bausubstanz der Hochstädter Gebäude vor dem Umzug der Verwaltung sowie die Beurteilung
der Bausubstanz des Bischofsheimer Rathauses vor dessen Abriss (das
Abrissunternehmen biss sich zeitweise die Zähne am Gebäude aus) müssen
von groben Fehleinschätzungen begleitet gewesen sein. Das wird nun allzu
offensichtlich. Das wirft die Frage auf: "Muss Misswirtschaft endlos
hingenommen werden?"
Was
bedeutete das für den Maintaler Bürgerhaushalt?
Am
Montag dem 10. Dezember 2013 werden die Stadtverordneten sowohl den
Haushalt 2013 als auch oben erwähnte "Investitionen" erörtern
und es ist schon jetzt abzusehen, dass es wohl kaum zu einer Einigung
kommen wird. Man wird voraussichtlich den Haushalt und die Themen ins neue
Jahr verschieben. Einmal mehr wird das Projekt "Bürgerhaushalt"
beschworen werden, um die Meinung des Wahlvolkes zumindest für die Themen
Rathausumbau (CDU) und/oder Kulturhaus (SPD) zu ergründen. Längst verpacken der Magistrat und einige Fraktionen in
beiden Projekten die Zentralisierung der Stadtläden, Büchereien und
andere Kostenfresser, um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Das
Thema ist wie geschaffen für eine demonstrative Bürgerbeteiligung mit
Absolutionsmöglichkeit, um die Bürger in die Schuldenfalle
mitzunehmen.
Vielleicht
kam aber die Ernüchterung gerade noch zum richtigen Zeitpunkt, um zu erkennen,
mit welchen Karten im Rathaus wirklich gespielt wird. "Sparen - nein
Danke!" könnte das Signal sein, das die jetzt noch motivierte Bürger
aufnehmen und ihrerseits mit dem entsprechenden Verhalten quittieren. Vor
einer effektiven Zusammenarbeit von Magistrat, Politik und Bürgern muss
die Ernsthaftigkeit gegenüber dem neuen Prozess stehen. Das ist jetzt
infrage gestellt.
Die
Bürger können übrigens erwarten, dass sich die Verwaltung in der derzeitigen
Finanzlage mit dem baulichen Zustand und den räumlichen Gegebenheiten abfindet, den der Magistrat vor
einigen Jahren durchaus positiv beurteilte und damit so weittragende Entscheidungen
wie den Abriss eines voll funktionsfähigen Rathauses, den Um- und Ausbau
der Raiffeisenbank und enorme Umzugskosten rechtfertigte. Wer Mist baut,
muss auch mit den Konsequenzen leben! Die
Misswirtschaft und die ständigen Verschlimmbesserungen können unmöglich so weiter
gehen!
Veröffentlicht
am 08.12.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.
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Unfehlbar
und einfallsreich sind wir
und
wir sind es stets für Euch geblieben.
Euer
aller Mandat für Maintal hier
hat
uns zu Höchstleistungen getrieben.
Wir
wollen uns jetzt mal wieder was leisten
und
Euch mit tollen Neubauten beglücken.
"Na
und?!", sagen da sicher die meisten.
Da
müsst Ihr bald den Geldbeutel zücken!
Einst
machten wir in Bischofsheim
das
Rathaus für 'nen Investor platt,
der
so wie wir - ganz insgeheim -
lange
Zeit gar keine Kohle dafür hatt'.
Entgegen
sind wir ihm gekommen,
bis
der Kaufpreis, der recht seichte,
tatsächlich
nur - ganz unbenommen -
für
die Reparatur der Straße reichte.
Doch
wir haben gelernt daraus
und
wollen's Euch beweisen,
diesmal
geht's ganz anders aus,
halt
so, wie in ganz seriösen Kreisen.
Wir
nehmen wieder Geld, das wir nicht haben,
und
wir geben das auch offen zu,
rechnen's
schön mit den Verwaltungs-Knaben,
das
geht bei uns Ruckzuck im Nu!
Noch
ist's nicht endgültig heraus,
was
kaum ein Bürger sicher fasst,
läuft's
auf einen Rathaus-Anbau raus
oder
wird es ein Kulturpalast?
Pfeift
auf die Schulden und die Zinsen!
Die
müssen doch erst Eure Kinder zahlen!
Bis
dahin werden wir frech grinsen
und
bedanken uns nochmals für die Wahlen.
Ein Maintaler Politiker
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Gelungener
Start
Am
9. November 2012 begann ein neues Kapitel der Bürgerbeteiligung in
Maintal. Im Gegensatz zu vielen Aktionen der Vergangenheit und zur
Auftaktveranstaltung zum Bürgerhaushalt, zu der die Senioren sehr stark
vertreten waren, scheinen sich jetzt auch wertvolle jüngere Kräfte zu
engagieren. Als erstmals die zukünftige Steuerungsgruppe des geplanten
Bürgerhaushalts tagte, wurde eine neue zarte Pflanze der
Bürgerbeteiligung gepflanzt, die es nun gut zu pflegen gilt. 15 Vertreter
aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung trugen Grundsätzliches, Ziele,
Wünsche, Bedenken und Befürchtungen zusammen, um sie später individuell
zu gewichten. Dabei bediente man sich altbekannter Methoden, die zwar
effizient sind, jedoch auch eine starke Filterwirkung und
Interpretationsbandbreite ermöglichen. Es liegt nun am Moderator Dr.
Oliver Märker von der Zebralog GmbH, wie die
Arbeitsergebnisse aufbereitet und in eine Handlungsempfehlung umgewandelt
werden. Die Steuerungsgruppe hat jedoch das letzte Wort darüber.
Seit
vielen Jahren engagieren sich Maintaler Bürgerinnen und Bürger
ehrenamtlich, um ihre Stadt mitzugestalten - mit ganz unterschiedlichem
Erfolg. Das, was mit den mühsam erarbeiteten Arbeitsergebnissen
passierte, entschied in der Vergangenheit letztendlich darüber, ob sie
sich weiterhin engagierten oder sich desillusioniert zurück zogen. Zum
Glück gibt es nimmermüde Kämpfer und neu hinzu kommende Bürger, die
sich begeistern und sich vorbehaltlos in ein Projekt stürzen, hinter dem
sie ausreichendes Potenzial vermuten. Es liegt am Geschick des Magistrats
und verpflichteter Moderatoren, ob diese Gruppe von Bürgern erneut in
alter Weise aufgearbeitet wird oder zu großen Veränderungen und zu unser
aller Wohl durchstartet.
In
der Diskussion der ersten Sitzung nahmen Themen
-
wie
Aktivierung der Bürger,
-
Wege
der Ideenerfassung,
-
Bewertung
der Ideen,
-
Machbarkeitsprüfung,
-
Datentransparenz,
-
Auskunftspflicht
der Verwaltung,
-
offene
Kommunikation,
-
Multiplikatoren,
-
Lobbyismus,
-
Akzeptanz
zwischen Bürgerhaushaltsgruppe und Stadtverordneten als letzte
Entscheider
-
und
Rechenschaft über die Ergebnisse
einen
breiten Raum ein.
Die
Schlussrunde des Tages ergab, dass die erste Sitzung der Steuerungsgruppe
von den Teilnehmern als sehr offene und gelungene Veranstaltung gesehen
wurde. Die Teilnehmer beurteilten die Mischung der Gruppe als angenehm und
effizient, sie schätzten sehr den disziplinierten Umgang und die faire
Argumentation der Teilnehmer, aber auch die umsichtige Moderation von Dr.
Märker.
In
der nächsten Sitzung am 13. Dezember 2012 werden die Prozeduren und
Spielregeln festgeklopft, die der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt
werden sollen. Hier wird sich entscheiden, ob die Arbeitsergebnisse der
Steuerungsgruppe so gut sind, dass sich damit ein breiter Kreis
konstruktiv-kritisch denkender Bürgerinnen und Bürger begeistern lässt.
Die Chancen stehen recht gut und es könnte sich eine stark verbesserte
Kultur in Bürgerbeteiligungs- prozessen durchsetzen und damit vielleicht
wertvolle, jedoch frustrierte Querdenker wieder zurück gewonnen werden.
Veröffentlicht
am 12.11.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Ergebnisse
der 1. Fragerunde |
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Die
Macht der Kunst
Vernissage
von
Ulrike Streck-Plath
zur
Veranstaltung |
Im
Historischen Rathaus von Maintal-Hochstadt wurden die Besucher der
Vernissage der Maintaler Künstlerin Ulrike Streck-Plath
mit einer Fotoserie und vielen Exponaten konfrontiert, die
viele Menschen beein- drucken und bewegen werden. Beides dient dazu,
einen bedeutenden Moment des Jahres 2012 erstmals oder für die
damaligen Teilnehmer noch einmal erlebbar zu machen. Der
Moment, von dem die Rede ist, war eine Gedenkveranstaltung der
ganz anderen Art, als man sie normalerweise gewohnt ist. Es war
nicht die Stunde der großen Reden, der Transparente mit markigen
Worten oder gar der Fahnen, damit jeder sehen soll, wer da welches
Ereignisses gedenkt, es war eine rein künstlerische Performance
zum Anfassen, es waren die stillen Momente, in denen die meisten
Menschen das Inszenierte begriffen, es war die individuelle
Interaktion, die das Ereignis ausmachte.
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Im
Fokus stand der Todesmarsch der Insassen des Konzentrationslagers Katzbach
vom 25. März 1945, einem Lager, dessen Insassen im damaligen
Rüstungsbetrieb ADLERWERKE - wie ein damaliges Transportpapier ausweist
-
"zur Vernichtung durch Arbeit" vorgesehen waren. Den
anrückenden Alliierten, die schon auf der anderen Mainseite angekommen
waren, sollten weder die Insassen noch die Bewachungsmannschaften in die
Hände fallen. So befahl man kurzerhand die Verlegung ins
Vernichtungslager Buchenwald.
Einige
Tage vorher waren bereits Hunderte nicht mehr gehfähige Insassen per Bahn
direkt in ein Vernichtungslager abtransportiert worden. So schickte man
die Gehfähigen am Morgen des 25. März 1945 zu Fuß auf ihren langen Weg
nach Hünfeld, um sie dort zum Weitertransport ins KZ Buchenwald zu
verladen.
Die
Ausstellung bot einen beieindruckenden Überblick über das Schaffen
der Künstlerin
Das,
was die Teilnehmer der Veranstaltung im Gedenken an den Todesmarsch
der Häftlinge als künstlerische Performance erlebten, führte 1945
den überwiegenden Teil der Gepeinigten in den Tod.
-
War
es wirklich nur die Konfrontation mit dem Tod, dem Leid der
wenigen Überlebenden und dem Unrecht, die 67 Jahre danach
plötzlich die Menschen bewegte,
-
oder
war es die kollektive Scham, dass damals die Zeitzeugen unserer
Heimatstadt und entlang der Wegstrecke wegsahen und so viele
Jahre lang schwiegen, das Geschehen also schlichtweg
verdrängten?
-
Oder
war es die vorbehaltlos ergriffene Chance, sich der
künstlerisch erzeugten Transformation von Schmerz, Leid und
Pein hinzugeben, um stellvertretend und kollektiv nach so vielen
Jahren zu sühnen?
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Lebhafte
Diskussionen inmitten der Bilder und Figuren
Leider
wird heute von der jüngeren Generation mehrheitlich der Begriff der
"Sühne" ausschließ- lich in den direkten Kontext mit dem
Begriff "Schuld" gesetzt. "Selbst schuldig"
wollen sich viele junge Menschen als Nachkriegsgeneration aber nicht
fühlen und auch "kollektive Schuld" wird aus
verschiedensten Gründen mehrheitlich abgelehnt. In diesem Fall
steht aber "Sühnen" für "Genug- tuung", die
man in Anbetracht des Geschehenen stellvertretend und im würdigen
Gedenken leisten kann.
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Die
Exponate regten die Besucher bereits vor Beginn der
Vernissage
zu
nachdenklichen Gesprächen an |
Zur
Kollektiven Performance 25-3-45 fanden sich auf der Hauptstraße des
Maintaler Stadtteils Dörnigheim über 150 Personen aller
Gesellschaftsschichten und Weltanschauungen ein. Schon das allein
war beachtlich. Die Beweggründe
der Besucher werden anfänglich wohl recht unter- schiedlich gewesen
sein. Sie unterschieden sich auf jeden Fall deutlich von den
Gründen, wegen denen sie die aus gleichem Anlass erfolgten
Mahnwachen der vorangegangenen Jahren gemie- den hatten. Was
die Besucher 2012 zum gemeinsamen, vorbehaltlosen Erleben und
Gedenken zusammenführte, war weder ein rein religiöser, noch ein
politischer Einfluss, sondern schlichtweg das Metier
"Kunst", das sich des Themas auf besondere Weise
bemächtigt hatte.
|
Inmitten
der Besucher ein Geburtstagskind
Zahlreiche
Maintaler erlebten an diesem 25. März 2012 einen der stärksten
Momente, die man als Bürger erleben kann: Einen demonstrativen
Schulterschluss entschlossener Bürger quer durch alle bürgerlichen
Regelkreise, um ein klares Zeichen zu setzen. Vorsorgliche
Distanz und schlichte Neugier, die viele Besucher anfänglich zu
verbergen suchten, wichen rasch der Ergrif- fenheit der erlebten
Interaktion und animierten immer mehr Personen dazu, sich direkt an
der Performance zu beteiligen und die sich bietenden Freiräume für
eigene Empfindungen zu nutzen. Fiktive geschundene Kreaturen wurden
gestützt, getragen, ein Teil der Pein sinnbildlich über- nommen.
Das alles geschah leise, würdevoll und voller Anteilnahme derer,
die Zeuge dessen wurden. Weit
über eine Stunde hielt die in kollektiver Betroffenheit
angestoßene Interaktion an und sie wirkte noch sehr lange nach. Personen,
die sonst normalerweise wohl kaum in dieser Konstellation
zusammenfänden, gaben sich vor aller Augen ihren ganz persönlichen
Empfin- dungen hin - ein zutiefst beeindruckendes, ja beinahe
intimes Ereignis!
|
Pfarrer
Martin Streck im Gespräch mit einer Besucherin
Aus
Gesprächen am Rande der Performance nahm ich mit, dass die
archaisch gestalteten Figu- ren in all ihren fiktiven
Körperhaltungen Erinnerungen verschiedenster Art bei den
Teilnehmern weckten.
In
ihnen konnten sich
genauso
wiederfinden, wie
-
ehemalige
Kriegsgefangene auf ihren langen Märschen, die für viele
ebenfalls zu Todesmärschen wurden
-
sowie
Ausgebombte und Vertriebene, die sich lange Zeit entwurzelt und
als Fremde im eigenen Land fühlten.
Das
sinnlose und vielschichtige Leiden der Opfer des Nationalsozialismus
stand plötzlich im Raum, wurde greifbar, lebendig. Auch das
Schweigen derer, die keine Worte fanden, war sehr beredt. Es zeigte
die Sprachlosigkeit gegenüber einem Geschehen, das man damals
nahezu ohne Widerstand geschehen ließ. Die Kollektive Performance
25-3-45 wies einen völlig neuen Weg der Vergangenheitsbewältigung,
den man konsequenterweise nun auch entlang der ge- samten Wegstrecke
von Frankfurt bis Hünfeld und anderswo gehen sollte.
|
Noch
zögern einige Städte und Gemeinden entlang der Strecke, doch für
2013 laufen bereits Vorbereitungen, um vielen Menschen die
Möglichkeit zu geben, diesen Teil der jüngsten Geschichte
ebenfalls aktiv mitzuerleben und sich selbst dabei einzubringen.
|
Die
archaischen Figuren zogen erneut jung und alt in ihren Bann
Es
ist wichtig, dass die schrecklichen und menschenverachtenden Dinge
des Nationalsozialis- mus, die viel zu lang verdrängt wurden,
endlich aufgearbeitet und der jüngeren Generation be- wusst gemacht
werden. Die junge Generation muss der älteren Generation dabei
helfen, das Verdrängte bewusst zu machen, so dass auch diejenigen
ihren Frieden finden, die sich heute noch schuldig fühlen. Das sind
wir nicht nur den Opfern, sondern auch uns selbst schuldig. Für
die Aufarbeitung ist es allerdings wichtig, dass uns diese
Erinnerungen nicht nur über Massenmedien in nicht enden wollenden
Dokumentationsserien förmlich aufgedrängt werden, sondern dass wir
selbst die Schritte wählen, die uns zum Thema führen.
Die
Kollektive Performance 25-3-45 war ein solches Angebot, das
eindrucksvoll genutzt wurde.
Die
Vernissage wurde vom Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz
Kaiser eröffnet, der noch einmal auf das Ereignis einging
und den hohen Stellenwert der Veranstaltung unterstrich. Im
Anschluss gab Lothar Reininger, ehemaliger
Betriebsratsvorsitzender der ADLERWERKE, den Besuchern einen
geschichtlichen Abriss der Ereignisse und ging sehr ausführlich auf
den Widerstand gegenüber dem Aufklärungs-Projekt des
Gallus-Viertels in Frankfurt ein. Sowohl die Geschäftsleitung der
ADLERWERKE als auch Behörden und der Hauptaktionär Dresdner Bank
waren nur nach sehr zähen Bemühungen bereit, sich zu ihrem Teil
der Schuld zu bekennen. Bis in die 60er Jahre lebte man in den
Fabrikräumen mit den Spuren des Konzentrationslagers, den Spuren
der Folterungen und des Leids. Seit 1995 wurde mit zahlreichen
Veranstaltungen auf die Existenz des Lagers und den Todesmarsch
hingewiesen und der Opfer gedacht. Es war wohl der politische
Rahmen, der eine durchschlagende Wirkung verhinderte, wie sie 2012 die Kollektive
Performance auslöste. Klaus
Klee, der Inhaber dieser Homepage, schilderte in einer Rede,
die in weiten Teilen diesem Artikel entspricht, die Wirkung der
Kollektiven Performance 25-2-45 auf die Maintaler Bürger, die zur
Performance erschienen waren. Etwas befremdlich war, dass unter den
Besuchern keine Schulvertreter waren, die sich wenigstens aus
beruflichem Interesse über die Ausstellung hätten informieren
können.
Diese
Ausstellung sollte nach besonderer Vereinbarung auch außerhalb der
normalen Ausstellungszeiten zugänglich sein, damit die Maintaler
Schulen die Möglichkeit nutzen können, den Lehrkräften und ihren Schülern -
ergänzend zum Unterricht - die Konfrontation mit dieser Thematik zu
ermöglichen. |
Veröffentlicht
am 03.11.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Künstlerin im Gespräch mit
dem
Chefredakteur des
Maintal
TAGESANZEIGER
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Pfarrer
Streck im Gespräch mit dem Stadtverordnetenvorsteher
Karl-Heinz
Kaiser
im
Hintergrund
Lothar
Reininger
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Gaby
Rieth vom Kulturbüro
im
Gespräch mit dem TAGESANZEIGER
|
Markus
Heber, (links)
Fraktionschef
der CDU
im
Gespräch mit Besuchern
|
Eine
Besucherin
beim
Studieren der Exponate
Die
Ausstellung im Historischen Rathaus, die noch im gesamten
November 2012 zu sehen ist, zeigt einen repräsentativen
Querschnitt der künstlerischen Tätigkeit von Ulrike
Streck- Plath, die damit an ihren großen Erfolg vom
25.3.2012 anknüpfen möchte. Daneben waren aber auch die
exzellenten Fotos von Marzena Traber zu sehen, die
den magischen Moment vom 25. März 2012 festhielt und deren
Fotos der Ausstellung zu noch mehr Wirkung hätten verhelfen
können. Hätten die fünf besten Fotos in Lebensgröße den
Hintergrund zu den Figuren gebildet, wäre der dreidimensionale
Effekt zu einem der Performance ähnlichen Eindruck
verschmolzen. Zumindest war das mein erster Eindruck, den die
speziell aus Fulda angereiste Fotografin
später ebenfalls so bestätigte.
Die
Intention der Künstlerin, die über einen kleinen Bildschirm
und ähnlich kleine Abzüge die Fotos an einer Stellwand präsentierte,
war wohl eine andere. Sie
befürchtete offenbar durch dominante Fotos eine Störung des
Gesamtein- drucks ihrer
Werke.
So
wurde die Ausstellung zu einer Sammlung von einzelnen kreativen Exponaten,
deren einstige Wirkung nun nicht in der gleichen Stärke
erlebbar sind, wie zum Zeitpunkt der Performance. Die
ausgestellten Figuren
verdienten es, zusammen mit ausdrucksstarken Fotos in einem
Arragement und im richtigen Verhältnis zueinander inszeniert
zu werden. Es ist zwar nahezu unmöglich, einen magischen Moment
noch einmal zu wiederholen. Ein Versuch wäre es dennoch wert.
Vielleicht kommt es ja noch zu diesem Versuch. Bei Künstlern
weiß man das allerdings nie. Sie leben in ihrer eigenen Welt.
Klaus
Klee
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In
leeren Taschen kramen
Es
ist kein Geheimnis, dass viele betagte und berufserfahrene Menschen dem
Berufsstand der Consulter sehr kritisch gegenüber stehen. Dies umso mehr,
wenn sie auf themenspezialisierte Beratungsmonopolisten treffen. Genau
eine solche Kategorie lässt man jetzt in Maintal auf die an einem
Bürgerhaushalt interessierten Personen und Interessengruppenvertreter
los. Am 9.11.2012 findet der erste Workshop der 15-köpfigen
Steuerungsgruppe mit Vertretern aus der Bürgerschaft, der Politik und der
Verwaltung statt. Dr. Oliver Märker von der Zebralog GmbH,
der zahlreiche Projekte in der gesamten Bundesrepublik betreut, wird sich
dazu einem Personenkreis "mit hohem Altersdurchschnitt"
gegenüber sehen, wie zu erfahren war, weshalb man nun versucht, mit der
Erweiterung der Steuerungsgruppe rechtzeitig noch den Altersdurchschnitt zu senken.
Das ist sinnvoll, denn die Auswirkungen betreffen ja auch
die jüngere Generation und man kann mit ihnen offensichtlich viel besser
im Consulterkauderwelsch kommunizieren als mit älteren Personen. Das
lehren tagtäglich Abläufe in Großbetrieben. Auch dort analysieren
Consulter die Situationen und trimmen diese in ihren Auswertungen auf
Lösungen, die bereits in ihren Schubladen liegen. Damit gelangen die
Kunden eigentlich nur an modifizierte Kopien von bereits mehrfach
"verkauften" Lösungen. Die Erfahrung älterer Teammitglieder
erschwert natürlich die Consultertätigkeit. In über 240 Städten und
Gemeinden ist der Bürgerhaushalt bereits gescheitert.
Ein wesentlicher Punkt
der Beratungstätigkeit wird die Internetplattform sein, in der Anregungen
zusammengetragen und diskutiert werden sollen. Gerade hier setzte in allen
Projekten die massivste Kritik an. An den Kosten des Bürgerhaushalts wird
man den Nutzen messen. In mit Maintal vergleichbaren Städten wurden diese
mit 80.000 € veranschlagt. Tatsächlich verursachte der Bürgerhaushalt
dort jedoch 300.000 € an verbuchten Kosten. Auch diese grundsätzliche
Frage sollte zunächst schlüssig erörtert werden, um eine Relation zum
Nutzen herzustellen.
Im Fokus der Steuerungsgruppe muss meiner Meinung
nach auch eine Kurzanalyse stehen, wie Maintal in die
derzeitige Situation kam und warum Magistrat und Fraktionen die Haushalte
zunehmend entglitten. Danach sollte sich richten, welches Abstimmgewicht
später diejenigen eingeräumt bekommen, die bisher erfolglos die Hebel
betätigten. Es soll ja eine Bürgerbeteiligung sein und keine
Alibi-Veranstaltung mit bürgerlichen Feigenblättern.
Datentransparenz und
die verständliche Aufbereitung der Zahlen spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Scheitert die Datentransparenz
(wie bisher gegenüber den Stadtverordneten) und wird in der Steuerungsgruppe bereits
absolute Vertraulichkeit vereinbart wie in anderen Städten, ist die Verlagerung der wichtigsten Entscheidungen auf
die alten ergebnisorientierten Macher vorprogrammiert.
Man
kommt der Achse Auftraggeber/Consulter nur mit Erfahrung und knallharten Spielregeln
bei. Inwieweit es die Steuerungsgruppe zulässt, dass diese vom Consulter vorformuliert und
danach mit Hilfe fragwürdiger Mehrheiten durchgesetzt. werden, bestimmt
über den Grad der tatsächlichen Mitwirkung der Bürger in
Haushaltsfragen und die spätere Zufriedenheit über die Zusammenarbeit.
Allen am Bürgerhaushalt interessierten Bürgern kann ich nur raten, sich
im Internet über Bürger- haushaltsprojekte zu informieren, damit sie auf
die Begleitshow und die Standardtools der Consulter vorbereitet
sind.
Hierzu
gibt es u.A. einen interessanten Beitrag
von Dr. Stephan Eisel zum Projekt der Stadt Bonn zur Internetbefragung
mit 10 Punkten, die ausführlich erläutert werden:
-
Das
Verfahren kostete mindestens 300.000 €
-
Die
Beteiligung am Internetverfahren war extrem niedrig
-
Große
Teile der Bürgerschaft waren ausgeschlossen
-
95%
der Sparvorschläge blieben ohne messbare Beteiligung
-
Die
Stimmen von Nicht-Bonnern wurden mitgezählt
-
Eine
kleine Minderheit dominierte die Kommentare
-
Themenauswahl
und Abstimmungsverfahren waren irreführend
-
Tatsächliche
Entscheidungen wurden oft verschleiert
-
Selbst
bei den Nutzern überwog die massive Kritik
-
Ein
Abschlussbericht ist nicht bekannt
Es
gibt aber auch durchaus positive Berichte. Es hängt also ganz
entscheidend davon ab, wie der Prozess gesteuert wird. Eines kann dabei
jedoch nicht verändert werden: Nach wie vor entscheiden die
Stadtverordneten über die Vorschläge. Wie man ihnen diese näher bringt,
wie sie gewichtet werden und wie hoch der öffentliche Druck ausfällt,
auch das ist die Arbeit der Steuerungsgruppe. Es wird sich herausstellen,
wie viel Bürgerbeteiligung man umzusetzen gewillt ist, oder ob man die
Bürger nur gezielt in leeren Taschen kramen lassen will.
Veröffentlicht
am 29.10.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Bewegende
Retrospektive
Wir
leben in Zeiten der Events und sind es gewohnt, dass spektakuläre
Veranstaltungen mit großem Aufwand angekündigt werden. Mit einer
reißerischen Werbung erreicht man dann auch eine große Zahl
interessierter Menschen, die sich den Event nicht entgehen lassen wollen.
Bemüht man einem ernsteren Anlass entsprechend die leiseren Töne, so
erscheint nur eine kleine spezifische Gruppe. So war es auch bei der
Kollektiven Performance 25-3-45 am 25. März 2012 aus Anlass des Gedenkens an
den Todesmarsch von über 300 Insassen des Konzentrationslagers
"Katzbach" der ADLERWERKE in Frankfurt nach Hünfeld, um von
dort per Bahn ins KZ Buchenwald transportiert zu werden. Auf Dörnigheimer
Gemarkung verloren dabei 11 der Gepeinigten gewaltsam ihr Leben, weil sie
entkräftet waren und das Marschtempo nicht halten konnten. Was sich
damals morgens zwischen 6 und 7 Uhr entlang der Hauptstraße abspielte,
war Gegenstand eines künstlerischen Events, der zu einer der bewegendsten
Ereignisse Maintals wurde, die ca. 150 Maintaler Bürgerinnen und Bürger
aller gesellschaftlichen Schichten je erlebten. Eine Ausstellung im Historischen Rathaus von Hochstadt vom 2. bis zum 25. November 2012 bietet
all denen, die diese Performance nicht erleben konnten, die Möglichkeit,
dies nachzuholen. Die Ausstellung ist an jedem Dienstag, Samstag und
Sonntag jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Besucher,
die Neuland bei der Transformation von Gefühlen betreten, werden über
die Wirkung der archaisch gestalteten Figuren der Künstlerin Ulrike
Streck-Plath erstaunt sein. So erging es auch den Teilnehmern der
Kollektiven Performance 25-3-45, als sie selbst Hand anlegten, die Figuren
einige Meter bewegten und damit sinnbildlich geschundenen Kreaturen halfen
- eine Hilfe, die ihnen damals die Dörnigheimer Bürger aus
verschiedensten Gründen zwei Tage vor der Ankunft der Alliierten
versagten. Diese auch heute noch spürbaren Gründe belegen das damalige
Wissen um das wahre Wesen des Nationalsozialismus und dessen Strukturen.
Bis in die 60er Jahre hielten die Zweifel an, alte Strukturen könnten
immer noch greifen und persönliche Nachteile bescheren. Die Folge war ein
jahrzehntelanges Schweigen und Verdrängen. Selbst im Buch des
Dörnigheimer Geschichtsvereins über den Nationalsozialismus findet sich
kein einziges Wort über dieses Ereignis.
Während
der Vernissage am 2. November um 19 Uhr, die vom
Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser eröffnet wird,
informiert Lothar Reininger von der "Frankfurter
Initiative gegen das Vergessen, Leben und Arbeiten im Gallus und
Griesheim" über das KZ Katzbach und wird die Besucher mit dem
düsteren Kapitel der Menschenvernichtung in der Rüstungswirtschaft
konfron- tieren. Klaus Klee beleuchtet anschließend
nochmals die Gedenkveranstaltung vom 25.3.2012.
Auch
wenn die Öffnungszeiten für den Besuch von Schulklassen und
interessierten Gruppen eher ungünstig sind, so sollten sich während der
drei Wochen der Ausstellung Möglichkeiten finden lassen, auch vormittags
eingelassen zu werden. Damit könnten auch die Maintaler Schulen, deren
Schüler man während der Kollektiven Performance vergeblich suchte, ihren
Beitrag zum Gedenken an die unmenschlichen Seiten des Nationalsozialismus
leisten.
Bei
älteren Menschen bewirkte die Transformation der Performance, dass über
die Figuren in all ihren Körperhaltungen und der Anonymität ihres
Aussehens nicht nur das Leid der gepeinigten Menschen des KZ Katzbach,
sondern auch ihre eigene Vergangenheit als politisch Verfolgte, als
Angehörige einer ethnischen Gruppe, als Opfer des Rassenwahns, als Teil der endlosen Kolonnen
Kriegsgefangener, während der Gefangenschaft und der Rückkehr sowie der
Flüchtlingsströme als Fremde im eigenen Land lebendig wurde. Damit wurde
die Kollektive Performance 25-3-45 zur alles überspannenden Erinnerung an
die Auswirkungen des Nationalsozialismus und damit zum Gebot, die Augen
offen zu halten und allen Anfängen totalitärer Strukturen zu
trotzen.
Veröffentlicht
am 25.10.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Schluss
- Punkt!
Schöner
könnte wohl kein Abschied von einem geliebten Metier sein, als mit einem
abschließenden Erfolg, wenn man ihn als vollen Erfolg empfindet. 2003 aus
der Taufe gehoben entwickelte sich das Baby "Lokales Kabarett" prächtig und nahm
die heutige Gestalt an. Seit einigen Wochen steht jedoch fest, dass ich
mich aus dem MIKROKOSMOS-Ensemble zurückziehen werde. Die
Aufführungen vom 26. und 27. Oktober 2012 werden die letzten Termine
sein, danach schließt sich für mich nach langjähriger Aufbauarbeit ein
anregender und gelegentlich auch aufregender Erlebenskreis . Die
Zukunft gehört eindeutig der Jugend, die inzwischen im Programm die
richtungsweisenden Akzente setzt. Die ersten beiden Aufführungen des
diesjährigen Lokalen Kabarett MIKROKOSMOS erfüllten voll die
Erwartungen des heimischen Publikums, das mehrheitlich angenehm
unterhalten werden will. Damit unterscheidet es sich jedoch von einem
klassischen Kabarettpublikum, das vornehmlich die provokante Satire liebt
und auch Tabubrüche richtig einzuordnen versteht. Dass bei einigen
Besuchern bereits mit softer Satire Grenzen erreicht werden, zeigte in
diesem Jahr ein Sketch, bei dem die kontroversen Standpunkte des
Generationenkonflikts so eindringlich zelebriert wurden, dass Realität
und Fiktion verschwammen und sich Proteste im Publikum regten. Nicht
auszudenken, wenn die tödliche Polizeiaktion des letzten Jahres in
Bischofsheim oder gar satirisch
aufbereitet die Verwendung von progressiven Liebesspielzeugen dargeboten worden wären.
Seit
dem ersten Programm im Jahr 2005 gab ich dem Kabarett von den Entwürfen
her den würdigen Rahmen und sorgte für einen großen Teil der
Requisiten, die das Publikum ohne große Erklärungen sofort auf die
Themen einstellen sollten. Mit den Bühnenkonstruktionen sollte eine
größtmögliche Variabilität erreicht werden. Hinzu kamen eine
Quatsch-Comedy-Box, ein Wasserhäuschen und andere Requisiten, die vielen
Besuchern noch gut in Erinnerung sind. Inzwischen sind die handwerklichen
Aufgaben auf viele Schultern verteilt. Das bietet mir als Ältestem der
Truppe endlich die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen.
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Das
Ensemble entwickelte im Laufe der Zeit unter allen möglichen Einflüssen
ein besonderes Gespür für die Publikumsverträglichkeit von Sketchen und
kann heute garantieren, dass sich beim spezifischen Publikum keine unangenehmen
Nebenwirkungen einstellen. Die Grenzen liegen fest und das Publikum kann
sich darauf verlassen, dass diese eingehalten werden. Nach meinem
Ausscheiden wird das allerdings noch besser gelingen, denn ich vertrat
eine rein kabarettistische Linie, bei der die Grenzen kompromisslos
ausgelotet und die Zuschauer gefordert werden. Deshalb ist mein Gradmesser
für "Erfolg" auch ein anderer als der des restlichen Ensembles,
von Teilen des Publikums oder gar der Presse.
Gut
ist angeblich, was gefällt
Richtet
man sich auf lokaler Ebene exakt auf dieses Ziel aus, verringert sich im
Laufe der Zeit zwangsläufig der Anteil der echten Kabarettfreunde und der
Anteil der Besucher humoristischer Programminhalte wächst. Doch - sollten
sich nicht auch die Erwartungen der Akteure erfüllen? Das Lokale Kabarett
schließt auch weiterhin eine Lücke im heimischen Veranstaltungsangebot
und wird auch in Zukunft die Gunst des Publikums genießen, dessen bin ich
ganz sicher. Es wird für mich jedoch interessant sein, die Programme in
Zukunft von der anderen Seite der Bühne aus zu erleben. Mit zunehmendem
Alter werde ich die Dinge vielleicht sogar ganz anders sehen. Zunächst
genieße ich jedoch noch einmal die letzten Auftritte und die
mehrheitliche Zufriedenheit über ein Produkt, das inzwischen perfekt auf
das heimische Publikum abgestimmt ist. Na denn...!
Die
Qual der Wahl
Ursächlich
für das Reduzieren zeitraubender und nervenaufreibender Aktivitäten ist
die Sorge um meine Gesundheit und der Tribut, den ich für diese
Aktivitäten zahlen musste. So entschied ich mich für die Aktivitäten,
die mir momentan die größte Zufriedenheit bringen. Das ist die
Seniorenzeitung und das ist mein Garten sowie die Freiheit, wieder über
meine Zeit verfügen zu können. 30 Jahre lang opferte ich viel Zeit für
meinen Verein und stellte mein Privatleben hinten an. Nun ist es mal
genug! Der Entschluss fiel
mir dennoch nicht leicht. MIKROKOSMOS ist jedoch in derart guten Händen,
dass sich hinter mir die Reihen schnell schließen werden.
Veröffentlicht
am 23.10.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Aus
dem einstigen Baby
ist
jetzt ein selbstbewusster
junger
Mann geworden
Meinen
letzten Auftritt vor Kabarett-Publikum genoss ich in vollen Zügen,
denn alles klappte fantastisch und das Programm 2012 war ein voller
Erfolg. Natürlich hatten einige Mitspieler neben stehenden Artikel
gelesen und alle, die bisher noch nicht daran glaubten, dass ich
mich von der Bühne verabschieden könne, begriffen jetzt, dass es
mir ernst war.
Der
Boss der Kabarettgruppe Frank Walzer lotete noch einmal aus, wie
umfangreich der Rückzug sein würde und er war erleichtert, dass er
sich nur auf den Abschied von der Bühne beschränkte. Bei diesem
Gespräch konnten auch Zweifel an den Beweggründen ausgeräumt
werden und es wurde auch klar, dass mir der Entschluss nicht leicht
fiel.
Richtig
bewegend wurde es am letzten Abend unserer Auftritte, als bei der
Absage mein Entschluss bekannt gegeben wurde und man mir die
"Goldene Eintrittskarte" auf Lebenszeit in die Hand
drückte. Das damit verbundene Lob für die Aufbauarbeit des Lokalen
Kabaretts konnte ich nur mit dem Lob an die gesamte Truppe erwidern,
ohne die all die guten Ideen nicht umsetzbar gewesen wären. Das Lob
galt aber auch dem exzellenten Publikum, das uns die Auftritte mit
seinen Reaktionen so herrlich versüßt. Zweifler spötteln
allerdings über Wetten, wann ich mein Come back plane.
Nicht
grundlos nannte ich jedoch meinen Artikel
"Schluss
- Punkt!"
Klaus
Klee
|
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E
stark' Stück!
Am
Samstag, dem 20. Oktober 2012 startet das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS
in seine achte Spielzeit. Sie umfasst wieder vier Aufführungstermine, auf
die sich das Stammpublikum bereits freut. Es werden auch wieder neue
Kabarettfreunde erwartet, wie der Kartenverkauf zeigte, denn es spricht
sich herum, was dort geboten wird. Im späten Frühjahr begannen die
Mikrokosmonauten mit den Vorbereitungen, die ab September in das
endgültige Roll Out mündeten. Das zweistündige Programm unter dem Motto
"E stark' Stück" umfasst 38 Programmpunkte, die in
nahtloser Folge ineinander über gehen und sogar kleinste Umbaupausen
überbrücken. Nach acht Jahren des Bestehens werden dann bereits über
300 Sketche geschrieben und umgesetzt worden sein. Viele davon sind noch
heute in guter Erinnerung, weil dabei mit großem Fingerspitzengefühl
Themen wie Pietät, eine Blinddarmoperation, Vorgänge in der
Odenwaldschule, der Hochstädter Pfarrerstreit, Rechtsextremismus oder
Telefonsex umgesetzt wurden. Auch die politischen Inhalte brachten die
Mikrokosmonauten stets auf den Punkt, ohne die Betroffenen aus
Effekthascherei zu verletzen. Die Mischung aus karikiertem
örtlichen Zeitgeschehen, Sozialkritik, Kommunalpolitik und
humorvoll aufbereitetem spießbürgerlichem Verhalten ist es, in der sich
viele Besucher wiederfinden. Dabei ist nie der erhobene Zeigefinger zu
sehen, es wird nicht moralisiert und belehrt. Jeder kann seine spezielle
Wahrheit mit nach Hause nehmen und insgeheim Besserung geloben. Dass dies
nicht all zu viel bewirkt, zeigen die Sketche der Folgejahre, denn die
Mikrokosmonauten gehen alljährlich mit offenen Augen und Ohren auf
Themensuche. Die Kabarettisten sind eine Abteilung der Hochstädter
Humoristen (HMV), die als Verein seit 1896 bestehen. Viele
Ensemblemitglieder treten auch bei den Fastnachtssitzungen des Vereins auf
und bilden dort den kreativen Kern der gesprochenen
Programmpunkte.
|
An
dieser Stelle soll noch nichts über Inhalte des Programms 2012
verraten werden. Doch neben abgebildeter Tresor wird eine Rolle
spielen, weil er eines der bestgehütetsten Geheimnisse Maintals
verwahrt, die es zu ergründen gibt. Leser dieser Homepage werden
den Tresor als Besucher des Kabarett- programms sofort erkennen, der
doch eine so große Rolle in der Kommunalpolitik spielt.
Lassen
Sie sich auch in diesem Jahr wieder überraschen. Sie werden
übrigens heuer als Besucher bereits vor dem Programmbeginn Teil des
Programms sein. Halten Sie also bereits beim Betreten des
Veranstaltungsortes die Augen offen!
Als
Ensemblemitglied wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lokalen Kabarett
MIKROKOSMOS. |
Veröffentlicht
am 15.10.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kaiser
von Wachenbuchen hält Hof
Die
Maintaler Bürgerversammlung vom 11. Oktober 2012 wird den
Besuchern sicher noch lang in Erinnerung bleiben, denn in Wachenbuchen
hielt der Wachenbuchener Karl-Heinz Kaiser als
Stadtverordnetenvorsteher Hof. Der Versammlungsraum der Ev.
Kirchengemeinde war gut gefüllt und die Besucher voller Erwartungen.
Vorrangig ging es um die Verlängerung des Vertrages für den
Mobilfunkmast auf dem Friedhofserweiterungsgelände. Aber auch Themen wie
die ärztliche Versorgung, Bücherei, Stadtladen und diverse Mängel kamen
zur Sprache. Zum Spektakel artete die Versammlung aus, als der
Wachenbuchener Stadtverordnete Wilfried Ohl (CDU) verbal
gewaltig aus der Rolle fiel und vom Stadtverordnetenvorsteher zur
Mäßigung aufgefordert wurde. Bürgermeister Erhard Rohrbach
ermahnte Wilfried Ohl zusätzlich, Namensnennungen von
städtischen Bediensteten zu unterlassen und Kritik an ihn und den
Stadtrat zu richten. Sein Nimbus als vermeintlicher Wachenbuchener
Platzhirsch war danach deutlich angekratzt, was wohl den streitbaren Ludwig
Stein (ehemals Freie Maintaler) zu unfairen Attacken gegen Ohl
ermunterte. Die
Bürgerversammlung brachte den anwesenden Stadtverordneten in der leidigen
Frage des Sendemastes keine neuen Erkenntnisse, wenn man mal davon
absieht, dass die Wachenbuchener darauf bestehen, dass das Parlament den
2004 gefällten Beschluss umsetzt und den Mast entfernen lässt.
"Politik müsse verlässlich sein und Planungssicherheit gewährleisten", hieß es.
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Der
äußerst souverän auftretende Stadtverordnetenvorsteher
informierte zunächst über die vertragliche Situation mit dem
Mobilfunkbetreiber und die bestehende Gefahr, dass der Mast
plötzlich an anderer Stelle wiederaufgebaut wird, wenn sich ein
Wachenbuchener Grundstücksbesitzer mit dem Anbieter einig wird.
Dann verlöre die Stadt eine Einnahme und das Problem des
Sendemastes sei nahezu das gleiche. Das rief sofort Wilfried
Ohl als früheren aktiven Funkmastgegner auf den Plan, der
zunächst mit dem Baurecht argumentierte und dann vor der
versammelten Glaubensgemeinde zur Pietät und der Totenruhe
wechselte. Darin wurde er heftig von seiner Gattin unterstützt. Ohl
nannte anschließend zum Befremden der anwesenden Politiker und
Amtsträger alle Namen der Stadtverordneten, Stadträte und anderer
Personen, die 2004 für die Entfernung des Sendemastes nach Ende der
Vertragslaufzeit gestimmt hatten und die heute noch in Funktionen tätig
seien.
Bei einigen Personen verkündete er, welches Votum sie demnächst
seines Wissens nach erneut abgeben würden. |
Das
Vorgehen war reichlich unparlamentarisch und wurde auch prompt vom
Bürgermeister gerügt. Die anschließende Diskussion war nicht frei von
Provokationen. So wurde auch die Meinung vertreten, dass die
Mobilfunkstrahlung auf dem Friedhof niemandem schade und die Strahlung bei
Versetzung des Mastes in die Nähe des Kindergartens wesentlich
gesundheitsschädlicher sei. Der Bürgermeister unterstrich, dass die
Stadt nach Möglichkeit ein städtisches Grundstück, das notfalls durch
einen Tausch erworben wird, ins Gespräch bringen will, um Auswüchse zu
verhindern.
Ein
verbaler Schlagabtausch zwischen Wilfried Ohl und Ludwig
Stein entgleiste gewaltig, weil die Pietät von Stein provokant
als Unsinn dargestellt wurde. Dabei unterlief Stein auch der Fauxpas, die
gesundheitlichen Bedenken seien inzwischen widerlegt und könnten als
untergeordnet angesehen werden. Das ist natürlich nicht so und nur
Lobbyistengeschwätz. Ohl brüskierte Stein im Gegenzug recht lautstark,
was doch einiges Befremden auslöste.
Es
folgte ein bunter Strauß Wachenbuchener Probleme. Im Fokus stand
zunächst der
Wegzug des bisherigen Hausarztes, der eine Wachenbuchener Institution ist.
Die Stadt ist bereits auf der Suche nach einem Nachfolger.
Grundvoraussetzung wären jedoch geeignete Räume (mindestens 120 m²).
Nach Aussagen von Besuchern bangt der Bruder des Hausarztes, der Wachenbuchener Apotheker,
ebenfalls
um sein Geschäft. Es stand dadurch zunehmend die Frage im Raum "was
mache mer denn da?". Als der Stadtladen und die zu
schließende Bücherei ebenfalls mit "was mache mer denn da?"
quittiert wurde, drängte sich einem anwesenden Maintaler Kabarettisten
die Frage auf "was mache mer denn da mit Wachenbuchen?",
was vom Stadtverordnetenvorsteher mit einem humorvollen Kommentar
quittiert wurde.
Es
ging auch noch um Feuchtwiesen für die Störche, in deren Zusammenhang Ludwig
Stein Sponsoren aus dem Hurt zog und die beiden Hauptamtlichen
damit zu brüskieren versuchte, dass sie im Gegensatz zu ihren
Untergebenen davon nichts wüssten. Auch wurde eine Lanze für die
Bürgerhausgastronomie gebrochen, weil die Bürgerversammlung im
Gemeindezentrum dort nun keinen Umsatz ermögliche. Die
Bürgerversammlung ging also mit rein Wachenbuchener Themen über die Bühne.
Eigentlich schade, denn es gibt nämlich jährlich nur eine Bürgerversammlung.
Veröffentlicht
am 12.10.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Während
der Bürgerversammlung fiel immer wieder das Wort "Politikverdrossenheit"
und es wäre besser gewesen, wenn man über "Politiker-Verdrossenheit"
gesprochen hätte. Sie sind es nämlich, die die Politik gestalten.
Das Maintaler Parlament und der Magistrat leisten sich immer wieder
Kabinettstückchen, die ihresgleichen suchen. Mal wird eine
Veränderungssperre beschlossen und kurz darauf wieder aufgehoben,
oder es werden Ausschreibungen umgesetzt, die nicht mit dem EU-Recht
konform gehen und ähnliches. So werden je nach
Mehrheitsverhältnissen und Lobbyinteressen auch Beschlüsse
revidiert, die zuvor einstimmig gefasst wurden. Im Fall des
Wachenbuchener Sendemastes könnte das wieder einmal der Fall sein.
Ein
Verantwortlicher der Wachenbuchener Baugenossenschaft berichtete,
dass er bei vielen Grundstücksinteressenten und Bau- herren im Wort
stehe, dass 2014 der Sender am Friedhof - entsprechend eines
Beschusses von 2004 - entfernt werde. Längst sind die Menschen
hinsichtlich der Gefahren der Mobilfunkstrahlung sensibilisiert und
wissen, dass das den Immobilienwert ähnlich stark schmälert wie
Fluglärm. Was liegt näher, als dass dieser Mann Planungssicherheit
verlangt.
Wie
auch immer die Stadtverordneten dem- nächst entscheiden, es wird
keine Lösung geben, die alle zufrieden stellt. Kurios ist, dass der
damalige Stadtrat, der die Existenz des Senders trickreich
verschuldete, heute als CDU-Stadtverordneter mitentscheiden darf,
obwohl nicht ganz klar ist, was ihn damals dazu trieb, am Parlament
vorbei einen Vertrag mit dem Mobilfunkbetreiber abzuschließen. Der
nachfolgende Protest der Bürger führte dann zum einstimmigen
Beschluss, den Sender 2014 wieder abzubauen. Dies jetzt infrage zu
stellen, muss Verdrossenheit bewirken. Man sollte nicht einen
Missstand mit einem zweiten Missstand reparieren, wenn man es nicht
ernst meint.
Klaus
Klee
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Dapd
ist in Insolvenz
Es
gibt Zeitungsmeldungen, die auf den ersten Blick beim Lesen das Herz
erfreuen. Eine dieser Nachrichten ist für mich die, dass die erst 2010
gegründete Nachrichtenagentur dapd
in wesent- lichen Unternehmenssegmenten Insolvenz anmelden musste. Sie war
angetreten, der Marktführer für Agenturmeldungen in Deutschland zu
werden und warb bei Verlagen und Journalisten, um sie mit Informationen zu
versorgen und deren geistige Erzeugnisse zu schützen. Ein Heer von
freien journalistischen Mitarbeitern bot sie die Abnahme ihrer Arbeit
gegen ein geringes Salär an und dapd erwarb für die Artikel und
Kommentare gleichzeitig die Vermarktungsrechte. Es kommt noch toller.
Eingeschlossen ins Geschäftsmodell waren sogar die Rechte längst
vergangener Jahre, die es nach scheinheiliger Aussage von dapd im urheberrechtlichen Sinne zu schützen galt. Das Geschäftsmodell
wurde sogar auf die Bilder von PicturePress ausgedehnt. Zusammen
mit den ksp-Anwälten in Hamburg wurden daraufhin Tausende von
Internet-Blogger und Foren mit Schadensersatzforderungen überzogen, weil
sie
das Urheberrecht und das Zitatrecht unbedarft und teilweise recht locker
nahmen. Unter den für Inkassounternehmen üblichen Drohargumenten in Form
von Satzbausteinen knickte
ein Teil der so Gebeutelten ein, ein Teil setzte sich massiv zur Wehr,
weil die Abzockmasche allzu offensichtlich war.
An
dieser Stelle sei gesagt, dass mit zunehmender Bedeutung der
Internetwerbung die unrecht- mäßige profitable Verwendung geistigen Eigentums und
Bildmaterials allmählich ausufert und natürlich etwas dagegen getan
werden muss. Hier muss aber ein Schritt nach dem anderen erfolgen. Zunächst
sollten die „Sünder“ aufgefordert werden, die Streitobjekte innerhalb
einer Frist zu entfernen und erneute Verstöße zu unterlassen. Erst nach
Weigerung oder wiederholten Verstößen sind juristische Schritte
einzuleiten. Leider bietet die gültige Gesetzgebung Grauzonen, die
pfiffige Anwälte zu nutzen verstehen, um damit schnelles Geld verdienen.
Sofort wird ein Vergütungskatalog gezückt und es werden entsprechende
Schadensersatzforderungen konstruiert, die weder dem geistigen Inhalt, den
Kosten der Erstellung, noch einem wirklichen Schaden entsprechen. Auf das
korrekte juristische Vorgehen wird verzichtet, im Fokus steht die Abzocke.
An
Widersprüchen verdienen wiederum weitere Anwälte, die bereits im
Internet – speziell für Mandantschaften gegen ksp/dapd-Forderungen -
werben. Das Geschäft scheint so lukrativ zu sein, dass sich sogar die
Anwaltskammern zurückhalten, die Abzocker in die Schranken zu weisen. Das
Gesetz bietet deshalb weiterhin Steilvorlagen für windige Geschäftsmodelle.
Wie
das Hamburger
Abendblatt , die Süddeutsche
Zeitung und der SPIEGEL
melden, bricht gerade ein Teil
der unter der dapd-Holding zusammengefassten Unternehmen zusammen
und über 500 direkte Mitarbeiter sind existentiell bedroht. Probleme
werden auch die vielen freien Journalisten bekommen, die sich mit der dapd
eingelassen haben. Sie werden zur Überbrückung wohl kein Insolvenzgeld
bekommen. In den nächsten Tagen wird sich erst das gesamte Ausmaß des Firmen-
zusammenbruchs offenbaren. Eine unrühmliche Episode des aggressiven
Finanzkapitalismus geht dem Ende entgegen. Die scheinheilig propagierte
Absicht, die Pressefreiheit und gedankliches Eigentum zu schützen, mündet
nun in ein Fiasko, das zurecht wegen seiner Auswüchse beklatscht wird.
Urheberrechtsverletzungen
als Profit-Modell
In
Kreisen der ksp/dapd-Attackierten spürt man bereits ein Frohlocken, dass
damit nun die vielen noch anhängigen Schadensersatzforderungen vom Tisch
seien. Als direkt Betroffener bin ich da eher skeptisch. Bekanntlich
sammeln Insolvenzverwalter alle offenen Forderungen, um zur Befriedigung
der Verbindlichkeiten so viel Kapital wie möglich herauszuschlagen. Vom
Tisch sind für mich die Schadensersatzforderungen erst, wenn ich ein
entsprechendes Schreiben der ksp-Anwälte in Händen habe.
Alle
vom ksp/dapd-Geschäftsmodell profitierenden Juristen einschließlich der
Anwaltskammern sollten inzwischen gründlich überdenken, wie sie sich zukünftig
verhalten werden, wenn sich weitere dubiose Firmen, die sich als
vermeintliche Wohltäter präsentieren und dabei lediglich knallharten
Finanzkapitalismus betreiben, mit einem ganz speziellen Geschäftsmodell
werben und so ganz nebenbei den Konkurrenten den Kampf ansagen. Sie
sollten ausnahmsweise mal Moral und Berufsethik zeigen!
Die
Politik muss das Urheberrecht und das Zitatrecht den neuen Medien anpassen
und in zeitgemäßer Form über die Rechtslage aufklären. Noch immer ist
die Ansicht weit verbreitet, es genüge, bei Übernahme die Quelle und das
Datum der Erstveröffentlichung zu nennen. Das wurde so lange geduldet,
wie der Umgang mit Quellen noch nicht ausuferte. Diese Zeiten sind jedoch
längst vorbei. Oft ist allerdings gar nicht erkennbar, wessen Ursprungs
ein Text ist, wenn er z.B. in Foren als schlaue Argumentation benutzt
wird. Die
Suchprogramme der dapd fanden mit entsprechenden Programmen in von Providern zur Verfügung gestellten
älteren Datensicherungen auch Übereinstimmungen,
die gar nicht mehr im Netz existieren - in meinem Fall in längst gelöschten Seiten aus dem
Jahr 2006 - und wollten die "Treffer" in klingende Münze verwandeln.
Ist
dapd pleite, weil sie in vielerlei Hinsicht das (Augen-)Maß
verloren hat?
Veröffentlicht
am 04.10.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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