Es
ist vollbracht
Der
Schritt ist vollzogen und die Bühnenauftritte bei MIKROKOSMOS sind für
mich endgültig abgehakt. Noch einmal genoss ich das Rampenlicht in
vollen Zügen, ehe ich am letzten Tag offiziell von der Bühne
verabschiedet wurde. Selbstverständlich werde ich MIKROKOSMOS bei Bedarf
mit Sketchen versorgen, wenn ich gute Ideen haben sollte und diese
gebraucht werden. Ob sie umgesetzt werden oder als Reservenummern
eingeplant und letztendlich wieder aus dem Programm entfernt werden, wird
sich zeigen.
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MIKROKOSMOS
verfügt über gute Autoren, die nahezu alle Themenfelder abdecken
können. Zukünftig auf der Beobachterseite sitzend werde ich sicher
genau hinschauen. Besonders das Ausschöpfen der personellen
Potenziale und deren Stärken war immer mein Anliegen. Da dies nicht
zufällig geschieht, sondern nur über das gezielte Zuschneiden der
Sketche auf die Personen, wird es interessant sein, auf welche
Personen sich zukünftig die Sketche konzen- trieren. Im Laufe der
Zeit kristallisierten sich starke Darstellungs-Charaktere heraus,
auf die man immer wieder zugriff. Genauso oft werden neue Rollen
jedoch auch zur besonderen Heraus- forderung für Akteure, die sich
dieses oder jenes Types noch nicht bedienten. Vielleicht
kommt es ja zukünftig zu einer Zusammenarbeit zwischen Akteuren
und mir, um Sketche auf die Personen maßzuschneidern. So ganz werde ich von diesem
Metier wohl nicht lassen können.
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Das
Publikum erahnt natürlich, welche Arbeit hinter so einem Programm
steht und mancher fragt sich, wie die umfangreichen Texte wohl entstehen
und einstudiert werden. Gelegentlich bemerkt man auch mal, dass es wohl
kleine "Hilfen" gibt, der sich die Akteure bedienen. Wer seine
Rollen überzeugend spielen will, muss jedoch die Texte beherrschen. Jeder
lernt anders und zu einem anderen Zeitpunkt. Das geschieht bei MIKROKOSMOS
in einem Dutzend Varianten. Etwas beunruhigend ist gelegentlich, wie spät
manche Akteure textfest werden. Dass jedoch alle auf den Punkt fit sind,
ist immer wieder ein Phänomen, das ich bewundere. Geübt wird in
getrennten Gruppen, weil es nahezu unmöglich ist, Termine mit allen zu
vereinbaren. Dazu ist das Ensemble zu vielseitig engagiert und jeder setzt
andere Prioritäten. Zum Schluss sind alle auf einer Linie. Genau das ist
das Besondere des Erfolgs von MIKROKOSMOS, auch wenn das die Besucher
mehrheitlich nicht wissen. Für die Macher des Kabaretts bedeutet das
jedoch, Nerven zu bewahren und darauf zu setzen, dass es acht Jahre lang
ja immer funktionierte.
Die
einzige nicht planbare Unbekannte ist das Publikum. Seine Reaktionen muss
man mit viel Erfahrung voraussehen und das Programm darauf einstellen.
Dabei können die Meinun- gen ganz schön auseinander gehen, wenn die
Meinungen des gesamten Ensembles berücksichtigt werden und daraus Programmänderungen resultieren. Das kostet Energie und Nerven, die man
als älterer Mensch nun mal nicht mehr unbegrenzt hat. Da hilft auch nicht die
Erkenntnis, dass das Programm erneut erfolgreich war. Darum brauche ich mir in Zukunft nun keine Gedanken mehr zu machen.
Ich werde die stressfreie Zeit genießen.
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