Frohe
Weihnachten 2006 - als ein Moment der intensiven Erinnerung und
der Rückbesinnung!
Übrigens:
An
diejenigen, die meine Website VERMISST fanden, als sie in glorifizierender
Art nach "Ruhmestaten" ihrer Einheiten suchten und heute noch
bis zu einem gewissen Grad im Gedankengut der damaligen Zeit leben, denen
möchte ich ein Gedicht von Berthold Brecht näher bringen,
das dieser noch vor dem Polen-Feldzug schrieb. Ich frage mich, warum er
damals genau wusste, was geschehen wird und warum Millionen Deutsche
dennoch in dieses Verderben hinein liefen.
Bertolt B
r e c h t: EINE VORAUSSAGE
Wenn der
Hanswurst, den die Kohlenbarone
in unserm
Land den Führer spielen lassen,
lange
genug den Führer gespielt haben wird,
wird er
daran gehen, auf dem ganzen Kontinent
den
Führer zu spielen.
Je mehr
Kanonen er haben wird
desto mehr
Drohungen wird er ausstoßen.
Er wird
meinen: sie fürchten den Krieg, aber
eines
Tages wird er seinen Krieg haben.
Er wird
schreien: das alte Frankreich
ist müde
und will Ruhe haben.
Und es
werden heraufkommen gegen ihn
die
Tankgeschwader Frankreichs.
Er wird
schreien: dem englischen Krämervolk
ist der
Krieg zu teuer.
Und es
wird heraufkommen gegen ihn
das Gold
Transvaals und beider Indien.
Er wird
schreien:
Amerika liegt
weit weg und hat kein Heer.
Und es
wird heraufkommen gegen ihn sehr nahe
das
Heer des weiten Amerika, das Städte gebaut hat,
welche
Einhundert Stockwerke haben.
Er wird
schreien: die Sowjetunion wartet nur auf uns.
Und es
werden heraufkommen gegen ihn
die
Flugzeuge der Sowjetvölker,
die den
Himmel verdunkeln werden
von
Breslau bis Berlin, viermal übereinander.
Er wird
schreien: unsere Freunde,
die
Italiener werden heraufkommen, uns zu helfen.
Und da
wird niemand heraufkommen.
Und
Deutschland, das im letzten Krieg
alle
Schlachten gewonnen hat:, außer der letzten
wird in
diesem Krieg außer der ersten
alle
verlieren.
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