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Aussitzen - eine Spielart der Ignoranz

 

"Ignoranz ist der Vorsprung des Gewissens auf dem Weg des Körpers zum Grab", so definiert der Redakteur Sven Möller aus Berlin den Begriff Ignoranz. Der Weg des Körpers zum Grab kann dabei auch per Aussitzen zurückgelegt werden. Bis zum Grab ist dieser Weg vieler Zeitgenossen nachzuzeichnen, auch bei denen, die noch leben. Hier ist es nur eine Frage der Projektion, bei der nur die Grundwesenszüge der Zielpersonen über die momentanen Handlungsweisen hinweg projiziert werden müssen.

Große Aussitzer der jüngsten Zeit, wie Helmut Kohl und Roland Koch, große Firmen oder Regierungen egal welcher Couleur spielten so mit dem Effekt des "Vergessens". In der Tat überdecken neue Ereignisse offene Flanken sehr schnell und die Öffentlichkeit wird auch mancher Themen sehr schnell überdrüssig, wenn sich nach einer gewissen Zeit nichts mehr in der Sache bewegt. Nur Blitzkriege sind perfekt aktuell, wie die jüngste Erfahrung zeigt.

 

Schwächen der Innen- oder Wirtschaftspolitik werden perfekt durch im Empfinden der Bürger wesentlich wichtigere Kriegsthemen beiseite geschoben. Umweltkatastrophen werden von Eisenbahnunglücken, Schiffskatastrophen von Flugzeugabstürzen, Bombenterror von Vulkanausbrüchen verdrängt.

Hier in Maintal versucht gerade die Bürgermeisterin, ihre Amtszeit und den sie begleitenden Skandal um ihre Amtsführung auszusitzen. "Die Geister werden sich schon wieder beruhigen", meint sie. Schließlich haben sich die Geister um Helmut Kohl und Roland Koch mit ihren weitaus gravierenderen Verfehlungen auch beruhigt. Roland Koch, der zu ihren Förderern gehört, hat gerade mit seiner Wiederwahl bewiesen, wie es um das politische Bewusstsein und das Langzeitgedächtnis der Bürger bestellt ist. Die Sache ist ausgesessen! Das gibt den Aussitzern Recht!

 

Wohin führt diese Spielart der Ignoranz?

 

Sie führt natürlich zu immer mehr Politikverdrossenheit und damit zur Verweigerungshaltung der Wähler. Ein Gefühl der Ohnmacht schwingt mit, wenn man einfach nichts mehr von und über die Sache mehr hören will. Da wir wissen, wie schlecht die Welt nun mal ist, stört uns die unmittelbare Nähe des Schlechten ganz erheblich. Eine herrliche Steilvorlage für politische Aussitzer!

 

Das einzige Mittel, den Ignoranten und Aussitzern einen Strich durch die Rechnung zu machen, ist deren Umerziehung oder Entfernung aus unserem Einflussbereich. Hierzu besitzt der Wähler mit seiner Stimme genau die Macht, die dazu nötig ist. Auf diese Macht, dieses Recht, das Wahlrecht, zu verzichten, ist eine demokratische Fehlleistung erster Güte. Andere Menschen zu diesem Verhalten auch noch aufzurufen, ist moralisch und ethisch verwerflich. 

Wir sollten unsere Motivationsbemühungen zur Teilnahme an Wahlen verstärken und nicht auch diese staatsbürgerliche Freiheit leichtfertig aussitzen. Dadurch machten auch wir uns zu Ignoranten.

 

Das Recht auf freie Wahlen und freie Meinungsäußerung gehört zu unseren kostbarsten Gütern und ist gleichzeitig die stärkste Waffe der Demokratie. Machen wir Gebrauch davon!