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Dummheit - dagegen ist kein Kraut gewachsen

 

 

In diesen Tagen kam mir aus einem aktuellen Anlass ein Auszug aus einem Aufsatz Dietrich Bonnhöfers über die Dummheit in die Hände, der mich doch sehr nachdenklich machte. Wenn die Gedankengänge auch in einen aktuellen Kontext gestellt fast schon eine Beleidigung dargestellt hätten, möchte ich sie doch nicht gänzlich unter den Tisch fallen lassen.

 

Hier also die denkwürdigen Ausführungen:

  • Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.

  • Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern.

  • GEGEN DIE DUMMHEIT SIND WIR WEHRLOS!

  • Dabei ist der Dumme restlos mit sich selbst zufrieden; ja er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als dem Bösen.

  • Niemals sollten wir versuchen den Dummen durch Gründe zu überzeugen. Es ist sinnlos und gefährlich.

  • So viel ist sicher: Dummheit ist nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt.

  • Es gibt intellektuell außerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind.

  • Dass der Dumme oft bockig ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass er nicht selbständig ist. Man spürt es geradezu im Gespräch mit ihm, dass man es gar nicht mit ihm selbst, sondern mit über ihn mächtig gewordenen Schlagworten, Parolen usw. zu tun hat. Aber es ist hier auch ganz deutlich, dass nicht ein Akt der Belehrung, sondern allein ein Akt der Befreiung die Dummheit überwinden könnte.

  • Bis dahin werden wir auf alle Versuche, den Dummen zu überzeugen, verzichten müssen.

  • Übrigens haben diese Gedanken über die Dummheit dies tröstliche für sich, dass sie es nicht zulassen, die Mehrheit der Menschen für dumm zu halten.

  • Es wird wirklich darauf ankommen, ob Machthaber sich mehr von der Dummheit oder von der Selbständigkeit und Klugheit der Menschen versprechen.

Was zu seiner Zeit die Zielpersonen seiner Worte so trieben, ist mit den heutigen Verhältnissen nicht zu vergleichen. Dafür wogen die Worte zum Zeitpunkt des Erscheinens deutlich schwerer und es gehörte enormer Mut dazu, sich so zu äußern. Legen wir die Erkenntnisse deshalb nicht allzu weit beiseite - sie sind absolut zeitlos und aktuell.