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Wo Frotzeleien hinführen können!
Wer kennt nicht die nachbarschaftlichen Rivalitäten zwischen Ländern, Städten, Gemeinden und Ortsteilen. Natürlich sind immer die Anderen für allerlei "Blödheiten" zuständig und es tut einfach gut, sich etwas klüger, gescheiter oder erfolgreicher als "die Anderen" zu fühlen. So ist das zwischen den Schweizern und den Deutschen, Mainz und Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach, Köln und Düsseldorf u.s.w.
Besondere Stilblüten trieb neben den mal platten, mal kultivierten Frotzeleien zwischen Dörnigheimer und Hochstädter sowie Hochstädter und Wachenbuchener Fassenachtern in diesem Jahr die Animositäten zwischen tanzenden Wachenbuchener Dorfschönheiten und weiblichen Jugendlichen eines Hochstädter Karnevalsvereins. Diese wurden während des Sitzungsgeschehens und im Anschluss an die Veranstaltung verbal auf das Übelste attackiert. Der Ausrutscher während einer Büttenrede am gleichen Abend, bei dem die Hochstädter Gäste rundweg als "Hochstädter Arschlöcher" tituliert wurden, war noch milde gegen den unkultivierten Wortschatz des Mobs aus den Reihen der Garde, der scheinbar dem gastgebenden Verein zunehmend aus dem Ruder läuft.
Da es zwischen den Tänzerinnen beider Vereine keinerlei Berührungspunkte oder Rivalitäten gibt, scheinen es wohl starke Ressentiments zu sein, die aus überzogener Frotzelei herrühren. Das ist nachvollziehbar, weil es als Gast einer Veranstaltung und Abordnung eines Vereins aus dem betreffenden Ortsteil verständlicherweise unangenehm ist, wenn man für blöd gehalten wird und den Spott der Anwesenden ertragen muss. Wen wundert es, wenn die Retourkutschen dann auch von Jahr zu Jahr heftiger ausfallen und die Haltung einem kriegsähnlichen Zustand ähnelt.
Irgendwann eskaliert die Sache aber derart, dass sie übertrieben verletzend wird. Genau dann aber wird aus dem Spaß Ernst und die Frotzelei wird zur handfesten Beleidigung, die wiederum dem Beleidigten bestätigt, dass man eigentlich gar nicht so falsch gelegen haben kann. Man stellt fest, dass "die Anderen" auf einer anderen Stufe stehen. Das Wort Niveau macht die Runde und bringt einen ganzen Verein in Verruf, nur, weil ein paar schnatternde Dorfgänse durch den Stall getrieben worden waren. "Wer will den da noch hin?" wird lauthals gefragt; und das mit Recht!
Vielleicht sollte aber der Überlegenere die Frotzeleien reduzieren oder auch ganz einstellen, denn wenn jemand die Schippe nicht mehr erkennt, auf die er genommen worden ist, dann ist er kein würdiger Gegenstand für niveauvolle Wortspiele mehr. Schade!
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