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Impressum
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VORSICHT!
Keine
Satire! |
Kommunalwahlen
bieten alle fünf Jahre die Möglichkeit, neue Volksvertreter zu wählen,
die über die wichtigen Veränderungen in der Gemeinde bestimmen. Auch
wenn die meisten Bürger nur wenig Interesse an der Kommunalpolitik
zeigen, so kann man sie über eine verstärkte Pressetätigkeit und
Aktivitäten in geeigneten Medien sensibilisieren. Diese Website ist eine
der Möglichkeiten, Wähler ortsunabhängig thematisch zu erreichen. Für
die Zeit nach der Wahl kann es interessant sein, Positionen der Parteien
nachzuempfinden, die sie im Wahlkampf vertraten. Kooperationen und andere
Interessen ändern einiges.
|
Die
Wahl 2011 war von organisatorischen Pannen überschattet, die sich sowohl
auf die Wahlbeteiligung als auch auf das Ergebnis auswirkten. Das nahm
etwas den Bemühungen um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung den Erfolg.
Das ist schade und bei der Stichwahl zur Landratswahl gelangte die
Wahlbeteiligung zu einem absoluten Tiefststand von 15,6%.
Diese
Website wird auf dieser Homepage weiterhin präsent sein. Als kleiner
Wegweiser bietet sich die chronologische Reihenfolge der Wahlphase oder
die thematische Auswahl an. |
17.01.
bis 23.01.2011 |
Grundsätzliches,
Haushaltsplan, Sparprogramm, Infobroschüre, Sportplätze und
Freizeitanlage Grüne Mitte, Veranstaltungshinweise |
24.01.
bis 30.01.2011 |
Presse
und freie Meinungsäußerung, Maintal-Forum, Sportplätze und
Freizeitanlage Grüne Mitte, Erfreuliches, Bedenkliches |
31.01.
bis 06.02.2011 |
Wahlverfahren,
Wahlprogramme und Absichten, Sportplätze und
Freizeitanlage Grüne Mitte, Internetauftritte und Drucksachen |
07.02.
bis 13.02.2011 |
Kult
- Kultur - Kulturbeauftragter, Sportplätze,
Freizeitanlage Grüne Mitte, Haushaltskonsolidierung, Einsparliste,
Verdienste |
14.02.
bis 20.02.2011 |
Spardiskussion,
Vorentscheidungen zur Wahl, Werbemittel und Plakate, Sportplätze und
Freizeitanlage Grüne Mitte |
21.02.
bis 27.02.2011 |
Plakate,
Broschüren, Flyer, Finanzen, Konsolidierungsprogramm, Sparen,
Sportstätte Grüne Mitte, Sozialpolitik und Kultur |
28.02.
bis 06.03.2011 |
Stadtverordnetenversammlung
Teil 2, Konsolidierungsprogramm, Sparen, Sozialpolitik und Kultur,
schnelles Internet, Kurioses |
07.03.
bis 13.03.2011 |
Konsolidierungsprogramm, Sparen, Sozialpolitik und Kultur,
schnelles Internet, Wahlkampf, Kurioses, neue Gesichter, Maintal Forum |
14.03.
bis 20.03.2011 |
Grundsätzliches
zur Wahl Kernkraftthema zur Wahl, Aktuelles, Konsolidierung, Soziales,
Sportstätte Grüne Mitte |
21.03.
bis 27.03.2011 |
Zündstoff
für Spätinformierer, fragwürdige Öffentlichkeitsarbeit, Fragen an
Politiker, Maintal-Forum, Kultur, Podiumsdiskussion |
Prognose |
Eigene
Prognose ohne jede Erhebung, nur nach dem bisherigen Gefühl - Stand 25.
März 2011 |
Das
Tohuwabohu |
Überfüllte
Wahllokale, Lange Warteschlangen, zu wenig Wahlkabinen, fehlende
Wahlzettel, Wähler gehen, ohne gewählt zu haben |
WAHLERGEBNIS |
Maintal
hat gewählt - Trendergebnis hr-online, Endergebnisse,
Kandidatenspiegel, Landratswahl, Kreistagswahl, Schuldenbremse |
Auswirkungen |
Machtbazillus
bekämpfen, zu viel Perspektive, Fraktionsvorsitze
|
Kommentare
zu Artikeln, Leserbriefen und Sachverhalten von A bis Z:
Wahlkampf
- Zeit der Stärken und Schwächen
Wahlkampfzeiten
sind harte Zeiten für die Wahlkämpfer, von denen auf der einen Seite
Kampfeslust und Schlagkraft und auf der anderen Seite große Beherrschung
abverlangt wird. In solchen Fällen hilft eine Strategie und relative
Gelassenheit. Leider ist in unseren Breiten davon nicht viel zu spüren.
Verschiedene Parteiebenen ergreifen das Wort und reagieren spontan auf
jede noch so kleine argumentative Vorteilnahme der politischen Gegner, um
sie in der Luft zu zerreißen. Im Wechselspiel entsteht so beim Wähler
der Eindruck, dass man es in der Kommunalpolitik nur mit Flaschen zu tun hat,
die wirres Zeug planen und vertreten. Jeder spricht jedem die Kompetenz ab
und bezichtigt die jeweils andere Partei der Versäumnisse, der Lüge oder
der Unglaubwürdigkeit. Wir Wähler stehen dazwischen und warten vergeblich auf die wirklich realistischen Ziele und
echten Visionen.
Das
Hauptproblem besteht darin, dass wir es mit Menschen aus Fleisch und Blut
zu tun haben, die aufgekratzt bis zum Umfallen für ihr Lager kämpfen und auf jeden
Fall siegen wollen. Auf diesem Weg bleibt sehr oft die volle Wahrheit auf
der Strecke. Es gilt, "das Gesicht nicht zu verlieren", "zu
seinen früheren Aussagen zu stehen" oder auch nur "auf keinen
Fall nachzugeben", als handele es sich hierbei um Tugenden. Dabei
sind erkannte Fehler und Irrwege eine Chance zur rechtzeitigen Umkehr.
Nein! - Der Gegner soll merken, dass man wie ein Fels in der Brandung
steht.
Die Wortwahl wird immer härter. Mit der Faust direkt aufs Auge des Gegners,
es soll schmerzen, wenn auch nur mit Worten und provozieren soll es.
Vielleicht macht der Gegner auf diese Weise Fehler, die ihm in der
öffentlichen Wahrnehmung schaden.
In
den Wochen bis zur Wahl sammeln sich auf diese Weise viele Argumente an,
die man nach der Wahl mit dem vergleichen sollte, was die Politiker aus
ihren Ankündigungen und Versprechungen machen.
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Woche
vom 17.01.
bis 23.01.2011
Jetzt noch 9 Wochen bis zur Wahl
Presse,
Informationspolitik
und
Öffentlichkeit
Die
Leser meiner Homepage, die sich für das Maintaler Geschehen
interessieren, verfolgten in den letzten Tagen, wie es bei den Grünen um
den Umgang mit Informationen und Kritik bestellt ist. Es ist natürlich
verständlich, dass man sich als Partei nur positiv darstellen will und
einem Webmaster das Amt entzieht, wenn er unabgestimmte Inhalte auf die
Homepage stellt, die nicht erwünscht sind. Man kann davon
ausgehen, dass der rührige Webmaster nur das wollte, was er für richtig hielt und
was für die Grünen Maintals in der Wahrnehmung sehr vorteilhaft
wäre.
Viele
Maintaler nahmen das als Signale der Erneuerung und einer neuen
Offenheit gegenüber Kritik auf. Nun sind diese Bürger irritiert.
Souveräne Strategen nutzen Kritik von außen für eigene Überlegungen und
schätzen durchaus Stimmen aus dem Volk, weil zu ihren Events ja nur wenige parteilose
Bürger kommen. Nun ist der Eindruck korrigiert. Auf
diese Weise wird aber die alte Garde für
die reformbewussten neuen Mitstreiter der Grünen zur Hypothek, denn die scheinen ihre Erfahrung rigoros
auszuspielen, um bis nach der Wahl ihr Gesicht wahren zu dürfen. Erneuerung
braucht eben Zeit.
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Taktischer
Informations-Flyer Erstmals
und mitten im Wahlkampf informiert der Kämmerer der Stadt Maintal über
das Zahlenwerk des Haushalts und beschreibt die großen Posten der
Einnahmen und der Ausgaben. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei
man im Rathaus von einem neuen Geist beflügelt und räume Bürgernähe breiten Raum ein. Art und Zeitpunkt lassen aber die Bürger
misstrauisch werden. Was steckt wirklich dahinter? In
der letzten Parlamentssitzung beschlossen die Stadtverordneten, dass ein
Einsparziel von 10% für das Jahr 2011 festgeschrieben wird. Der Auftrag
wurde an die Verwaltung adressiert, die nun konkrete Details zu erarbeiten
hat, welche einzeln diskutiert und dann im Parlament verabschiedet werden
sollen. Es ist also keineswegs so, dass sich die Ausgaben im Jahr 2011 um
1,9 Mio. € verringern, wie es im Flyer steht. Es handelt sich nur um
eine Vorgabe. Umgesetzt ist noch nichts! Es
liegt die Vermutung nahe, dass mit dem Flyer die Verwaltung unter Druck
gesetzt wird, denn das Ziel von 10% über alle Fachbereiche hinweg ist
schwierig umzusetzen. Die Fachabteilungen sind gezwungen, sich bis zu einem
gewissen Grad selbst infrage zu stellen. Der Magistrat selbst denkt jedoch
nicht an eine personelle Reduzierung, die langfristig einen echten Beitrag
zur dauerhaften Konsolidierung bringen würde. Die
Mehrzahl der Bürger bringt den Flyer natürlich mit dem Wahlkampf in
Verbindung. Hier wollen sich wohl drei Parteien gleichzeitig für
einen Sparansatz feiern, der ebenso taff wie unrealistisch ist. So kann der
Bürgermeister auch auf eine kleine Mehrheit bauen, mit der er eine
parlamentarische Zurechtweisung übersteht. Auf der einen Seite mimt er
den sachlichen Aufklärer und den tieftraurigen Boten kommender
Zumutungen und auf der anderen Seite den raffinierten
Taktiker, der im Amt Wahlkampf betreibt. Es ist absolut
verständlich, dass die politischen Gegner Zweifel anmelden und das
Zahlenwerk sowie den Zeitpunkt der Information kritisieren. Zehn
Jahre lang hatte Erhard Rohrbach Zeit, die Bürger auf diese
Weise zu
informieren und jährlich hätte er 1% der Kosten nachhaltig einsparen
können, um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Das wäre
locker erreichbar gewesen. Nun aber auf einem Streich 10% anzustreben, ist
unrealistisch und das weiß er auch - das hoffe ich jedenfalls. Blickt
man erfolgreichen Managern über die Schulter, die Ergebnisse nachhaltig verbessern, so stellt man fest, dass die hohe Kunst darin
besteht, die Kosten ohne jeden Verlust an Qualität zu reduzieren. Das
Ziel lautet: Gemeinsam mit den Partnern entbehrlichen Aufwand
dauerhaft zu eliminieren, damit alle Seiten davon profitieren. Dazu bedarf es
eines exzellenten Controllings und aufwändiger, fairer Analysen. Ich bezweifle, dass
solche Kosten-/ Nutzen-Analysen zurzeit überhaupt vorliegen. Unter
dem Strich bleibt der Eindruck, dass mit dem Flyer Schwächen
kaschiert werden sollen. Dazu gehört auch, dass die Finanzsituation
auf Fehler der Vergangenheit zurück zu führen ist, weil man die
Einnahmen im Umgang mit Investoren bewusst vernachlässigte. Man
baut nämlich auf die Investoren mangels eigener Planung. Die Rechnung
bezahlen jetzt die Bürger. Sachpolitik
und Wahlkampf Aus
der Ankündigung des Magistrats geht hervor, dass bereits bis zur
nächsten Parlamentssitzung alle Sparvorschläge der Fachbereiche auf dem
Tisch liegen müssen, damit sie noch vom alten Parlament
verabschiedet werden können. Man befürchtet wohl, dass die Karten nach
der Wahl neu gemischt sind. CDU,
Grüne und FDP wollen voreilig den Weg zementieren, der
Maintals Haushalt nachhaltig entlasten soll. Unter diesem Zeitdruck kann man
jedoch keine qualifizierten Konzepte erarbeiten. Da hilft es auch nicht,
wenn man den Bürgern und Wählern weismacht, dass hinter dem
Sparziel von 10% wirklich Substanz stecke. Dafür spricht schon, dass es Erhard
Rohrbach zehn Jahre lang im Amt nicht gelang, die richtigen Schritte
auszuarbeiten und einzuleiten. Wieso jetzt auf einmal? So
wird tagtäglich bis zur Wahl mit unsauberen Argumenten geblendet und der Wahnwitz gebetsmühlenartig zur Freude der eigenen Klientel
wiederholt. So dumm, wie einige Strategen annehmen, sind die Wähler aber
nicht. Das würde sich sofort bestätigen, wenn auch die Frustrierten zur
Wahl gehen würden. Rohrbachs
Reputation Interessanterweise
greift nun die Opposition die Qualifikation und die Reputation des
Bürgermeisters an. Nach zehn Jahren Amtszeit kommt dieser Angriff aber reichlich spät. Offenbar macht man das daran fest, welche Erfolge er
wirklich nachweisen kann und wie das Verhältnis von echter Arbeit zu Repräsentation aussieht. Die von seinen Parteifreunden stets beschworene
Notwendigkeit eines Stadtrats deutet ebenfalls darauf hin, dass er das reine
Arbeitspaket, das Bürgermeister von Gemeinden mit nur einem Wahlbeamten
leisten, nicht zu bewältigen vermag. Offensichtlich besitzen andere
Gemeinden gleicher Größe einen Bürgermeister mit anderen
Qualifikationen. Im
Grund genommen leitet ein Bürgermeister die Verwaltung und ist für die
Umsetzung der Beschlüsse der Gremien verantwortlich. Wie er das mit
seiner Mannschaft umsetzt und welches Arbeitspaket er selbst stemmt, bleibt ihm überlassen. In der letzten Amtszeit
standen Erhard Rohrbach sogar zwei Stadträte zur Seite.
Fairerweise muss man zugeben, dass er den zweiten Stadtrat von
seiner Vorgängerin erbte, die sich der Kärrnerarbeit eines
Bürgermeisters nicht gerade verpflichtet fühlte und die SPD gegen
die Widerstände der eigenen Partei mit ins Boot zog. Als neu
gewählt wurde, verzichtete er auf den Zweiten Stadtrat. Sollte der Verzicht auf den zweiten Stadtrat mit der inzwischen erworbenen
Routine zu erklären sein? Wenn
Erhard Rohrbach vertritt, dass praktisch alle Ausgabenposten
auf den Tisch und kritisch hinterfragt werden müssen, so muss sich auch der
Magistrat einer Kosten-/Nutzen- Betrachtung unterziehen lassen. Das
würde zwar nicht sofort zu einer Einsparung führen, aber Zeichen
für die Zukunft setzen. Aber - wer weiß, ob die neuen
Konstellationen nicht einen Stadtratsposten besetzen wollen!?
|
Haushaltsplan
2011, Sparprogramm, Infobroschüre |
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Vision
oder Hirngespinst? Vor
einigen Jahren fiel die Idee vom Himmel, dass man neue Baugebiete
benötige. Der Blick fiel dabei auch auf Dörnigheim - speziell auf die
Eichenheege und die Dicke Buche. In bester Baulage befinden sich dort aber
Sportstätten, die heute recht
abgewirtschaftet sind. Man ließ sehenden Auges ein Stück Maintaler
Infrastruktur und Lebensqualität vergammeln. Wollte man so der Idee Vorschub
leisten, dass man beide Anlagen verkaufen und eine neue Sportstätte
errichten könne? Diese wäre ja dann auch einige Jahre neu und verursachten
lange Zeit keine Erhaltungskosten. Die
Strategen verwurstelten schnell die Ideen der Zukunftswerkstatt und
der Lokalen Agenda mit der neuen Sportstätte und luden Vereine, Bürger und Stadtverordnete nach Bad Hersfeld ein, um die dortige
Anlage zu begutachten. Ein Sport- und Freizeitpark mit einer zentralen
Sportstätte war als Vision geboren. Zuhause legte man dann ein Projekt
zur Sportstättenplanung auf, bei dem sich viele Bürger
einbrachten. Letztendlich platzte die Bombe, als feststand, dass der
Fußballverein GERMANIA die Sportstätte allein nutzen will. Das allein
wirft einen Schatten auf das Vorgehen. Alle
Gespräche blieben bisher erfolglos, so dass die Strategen auf die neue Idee kamen,
die beiden Vereine GERMANIA und DSV müssten eine Spielgemeinschaft bilden
oder gar fusionieren. Der Konflikt ist inzwischen auf dem Höhepunkt und
ein willkommenes Wahlkampfthema, zumal den Gegnern das Hochwasser eine
Steilvorlage lieferte. Für
Maintals Grüne wird das Thema zur Zerreißprobe. Dabei ist gegen die
Freizeitanlage grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn die Versiegelung
der Flächen im
Rahmen bleibt. Vandalismus und exzessive Nutzung zerstörten allerdings bisher fast
alle Einrichtungen, mit denen man die grüne Mitte aufwerten wollte. Das führt zu
großen Zweifeln, ob sich die geplanten Maßnahmen lohnen werden. Die Sportplätze
begrüßte Peter Arendt im Parlament im Zusammenhang
mit dem Outing von Wolfgang Holland nicht und meinte, man
müsse aber auf
die beiden Vereine Druck ausüben. Jetzt steht er wieder zu den
Sportplätzen und lobt sogar deren Vorteile an dieser Stelle. Unterschwellig stellte
er in den
Raum, dass die bestehenden Anlagen bald nicht mehr gepflegt werden könnten.
CDU, FDP und Grüne sehen in den Sportplätzen und der Freizeitanlage ein
Muss, als gäbe es nur diese eine Lösung. Mir
würde es schon reichen, wenn der Bürgermeister endlich den Investor nennen
würde, der sich für die Grundstücke interessiert, denn für einen
rentierlichen Kredit zum Bau der Sportstätte benötigt man einen
Vorvertrag für das Gelände an der Eichenheege. Den soll es angeblich
aber noch gar nicht geben...!? |
Sportplätze
und Freizeitanlage in der grünen Mitte |
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Wahlprogramm mit
Erfolgsgarantie Der
Anspruch ist hoch und die Motivation ist stark, das ist das Signal, das
von der Ankündigung der CDU ausgeht. Wenn das neue
Wahlprogramm endlich auf dem Tisch liegt, wird man sehen, wie viel
Textbausteine mit welchen neuen Ideen verwoben sind. Vor allen Dingen wird der
Fingerabdruck von Angelika Feuerbach zu spüren sein. Das Wahlergebnis wird zeigen, ob
sich die Arbeit gelohnt hat und ob man die Wähler erreichen konnte. Große
Überraschungen wird es vermutlich nicht geben und der Freiwillige
Polizeidienst wird ebenso Bestandteil sein, wie der Sportplatz in
der grünen Mitte.
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Versammlungsankündigungen |
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Woche
vom 24.01. bis
30.01.2011
Jetzt noch 8 Wochen bis zur Wahl
Grüne
Woche in Maintal
Diese
Woche stand ganz im Zeichen der kleinen Parteien, weshalb auch die
Grünen und die WAM für größere Anteile der Berichte und
Kommentare sorgten. CDU und SPD wirken noch gebremst und in Sammlung
der Kräfte und der Wahlkampfmittel befindlich. Dadurch entsteht
vielleicht ein falscher Eindruck und die Annahme, Grüne und WAM
ständen in dieser Woche in meinem Fokus. Es ist aber schlichtweg
so, dass man nur kommentieren kann, was an öffentlicher Wahrnehmung
ankam. Bei CDU, SPD und der FDP war das in dieser Woche recht wenig,
bei den Grünen mehr als ihnen lieb war.
Die
Grünen lassen derzeit über sich berichten, betreiben also keine
spürbare Pressetätigkeit. Das hat irgendwie Charme, zeigt jedoch
auch Defizite, die bald behoben werden sollten. Dafür wurde publik,
was man nicht zu lesen wünscht und deshalb von der Homepage nahm.
Dumm für die Grünen war nur, dass das sofort bemerkt und
thematisiert wurde. Inzwischen haben sich die Wogen wieder
geglättet und die Aufgeregtheiten legen sich. Die Sachthemen
überwiegen und man feilt am Profil für die Wahl. Im Hintergrund
gehen die Veränderungen ihren Weg und am 2. Februar wird über das
Wahlprogramm entschieden. Dann kommt der weitaus schwierigere Teil
der Umsetzung, der vermittelt, wie sehr sich die Grünen wirklich
erneuert haben.
|
Einmal
Politiker "stellen"
Ein
Teil unserer Kommunalpolitiker gehen mit Fragen und Meinungen der
Wähler recht ungeschickt um, wie man immer wieder feststellt.
Werden sie direkt angesprochen, so gehen sie einer Antwort nicht aus
dem Weg. Das sind aber Ausnahmen, wie sie an Infoständen, ihren
Veranstaltungen oder auf Festen vorkommen können. Wird über
ihre Verhaltensweisen kritisch berichtet, oder werden diese
eigenwillig kommentiert, so spielen sie die Eiche an der sich die
Sau wetzt und sie schweigen. Unangenehme Kritik wird einfach
ausgeblendet, es sei denn, sie kommt offiziell vom etablierten
politischen Gegner. Manche Politiker sind zur offenen Diskussion in
Foren bereit und können demonstrieren, dass sie durchaus bereit
sind, ihre Überzeugungen dort jederzeit und nachlesbar in
Stein zu meißeln. Die Gefahr, sich dabei zu blamieren, ist
allerdings recht groß, wie man im Maintal-Forum leicht feststellt.
Einige Maintaler PolitikerInnen (um allen genannten Rechnung
zu tragen) werden vor der Wahl vom Maintal
TAGESANZEIGER auf einer Podiumsdiskussion "gestellt"
und können dort den Fragen nicht mehr ausweichen. Das ist doch die
Gelegenheit, Fragen zu stellen. Genau darum wirbt die Zeitung und
die Bürger sollten vom Angebot Gebrauch machen. Stoff können die
veröffentlichten Wahlprogramme, aber auch die letzte
Wahlperiode liefern. Es schadet gar nichts, wenn die Fragen
spitz und provokant formuliert sind, denn dann kann man testen, wie
es um die mentale Stärke der KandidatInnen bestellt ist, die
an der Spitze stehen. Stellen Sie die PolitikerInnen und
ziehen Sie aus ihren Reaktionen die richtigen Schlüsse. Sie müssen
sie danach wieder sehr lange ohne echte Kritikoffenheit ertragen.
Persona
ingrata
Wie
zunächst dem erfrischenden Leserbrief von Herrn Passet zu
entnehmen ist, hätte ich mich unbeliebt gemacht, würde jetzt aber
mit meiner Website ernst genommen. Ich glaube, dass das schon
längere Zeit auch bei der Zielgruppe meiner Arbeit der Fall ist.
Das merkt man am Umgang mit den Inhalten, die auf meinen Seiten zu
lesen sind. Da gerät der CDU-Mann Friedhelm Nagel wegen
seiner grünen Gattin schon mal aus der Fassung. Meine Person und
meine Meinungen sind von solchen Personen einfach nur nicht erwünscht.
Danke
aber für den Glückwunsch!
Brechts
Geschichten
Amüsiert
dürfte ein Teil meiner Leser den Leserbrief von Friedhelm Duch
gelesen haben, der auf Platz 2 der Liste der Grünen kandidiert und
nach dem von Monika Vogel bereits angekündigten Rückzug vom
Fraktionsvorsitz im Jahr 2013 als Nachfolger vorgesehen ist. Er ist
Betroffener meiner bisherigen Kritik und zeigt deshalb deutlich sein
Unbehagen, dass dies bis zum Wahltag so weiter gehen könnte. Das
verstehe ich gut!
Ich
selbst war nicht ganz so amüsiert, weil ich mich nun doch sehr um
seine Interpretationsfähigkeit und seine Vorstellung von
"gewissen Grenzen" (!?) sorge. Jeder liest aber meine
Kommentare anders. Es wird interessant sein, wie sich diese Art der
Äußerung im Parlament bewährt. Dass er ins Parlament soll,
beweist ganz klar die Platzierung auf der Liste.
Mich
hat letzteres - ehrlich gesagt - überrascht bis zu dem
Zeitpunkt, als ich merkte, für welche Linie der Maintaler Grünen
er steht.
Meine
Linie kommt der Art von Brechts "Herrn K." manchmal
tatsächlich sehr nahe, denn ich ziehe meine Motivation aus meiner
Vision, wie eine ideale Welt auszusehen hat und arbeite darauf hin.
Wie viel Erfolg ich bei so viel Widerstand habe, bleibt offen. Nur
gut, dass bei Maintals Grünen ein Prozess eingesetzt hat, der zwar
noch lange nicht beendet ist, aber erste Wirkungen zeigt. Ob
überhebliche Polemik zu den Tugenden zählt, auf denen man aufbauen
kann, ist fraglich aber hilfreich beim Kumulieren und
Panaschieren.
|
Presse
und freie Meinungsäußerung |
Anmerkungen
zum Text und zum Inhalt:
Text
und Wortwahl des Leserbriefes werfen doch einige Fragen
auf..
-
Welche
Dinge gäbe es denn zu beweisen?
-
Wann
habe ich jemals behauptet, meine Meinung entspräche einer
absoluten Wahrheit?
-
Kann
ein Mensch, der öffentlich so viele Fragen stellt und
sich zweifelnd äußert, wie er was verstanden hat, sich
für einen absolut Durchblickenden halten?
-
Wann
habe ich Menschen diffamiert oder die Gossensprache
benutzt?
-
Was
wollte Friedhelm Duch eigentlich sagen und
bezwecken?
Er
wollte sagen:
"Als
belesener Mensch sage ich dir auf links-intellektuelle
Art:
Lass'
uns in Ruhe, du störst unser politisches Vorgehen, deine
Wertungen und Wahrnehmungen stören uns, du bist ein
Diffamierer, ein unbelehrbarer Rechthaber und Demagoge.
Du bist dem Herrn Keuner aus den Geschichten von Bert
Brecht sehr ähnlich."
Lieber
Friedhelm, warum hast Du denn das nicht so geschrieben?
Ich
zumindest hätte Dich doch verstanden....
Dazu
muss man Brechts Geschichte "Wenn Herr K. einen
Menschen liebte" kennen:
"Was
tun Sie", wurde Herr K. gefragt, "wenn Sie einen
Menschen lieben?"
"Ich
mache einen Entwurf von ihm", sagte Herr K., "und
sorge, dass er ihm sehr ähnlich wird."
"Wer?
Der Entwurf?"
"Nein",
sagte Herr K., "Der Mensch".
Es
stört einen Teil der Grünen, dass ich ihnen zu verstehen
gebe, wie sie sein müssten, um als Grüne in Maintal eine
breitere Akzeptanz zu erhalten. Sie wollen aber weitestgehend
so bleiben wie sie sind, weil sie sich genau so besonders gut
finden. Das ist allerdings auch die Hauptschwierigkeit im
Erneuerungsprozess.
|
|
Moderne
Bürgerbeteiligung
Im
Maintal-Forum
mit derzeit 436 Benutzern und 112 aktiven Benutzern werden
inzwischen 137 Themen behandelt und 1887 Beiträge verwaltet. Viele
Themen sind von nur mäßigem Interesse. Es sind aber auch sehr gute
Themen dabei. Die "Renner" drehen sich um die DSL-Versorgung
in Maintal und kommunalpolitische Themen, aber auch um
"Nazistrukturen in Maintal" mit den absonderlichsten
Beiträgen. Der Magistrat richtete mit mäßigem Erfolg aber
breitgefächert das Thema Stadtleitbildprozess ein, um
dort Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und der
zeitnahen Artikulierung einzuräumen. Politische Themen werden
gut angenommen, aber nur von wenigen Politikern genutzt. Man kann
eher sagen, dass sie das Medium meiden, wie der Teufel das
Weihwasser. Der Grund ist einfach: Was hier steht, ist wie in Stein
gemeißelt und kann noch lange nachvollzogen werden.
Bürgermeister
Erhard Rohrbach stellt sich ebenso wie Maintals
Stadtverordnetenvorsteher Wolf- Rüdiger Fritz, Jörg
Schuschkow oder Götz Winter mit offenem Visier. Das
ringt vielen Bürgern Achtung ab, während sich andere Politiker
hinter einem Pseudonym verstecken.
Ich
habe mal einen Auszug eines Disputs neben abgebildet, den ich für
den Wahlkampf für sehr wesentlich halte. Wenn Sie diesen zuende
verfolgen wollen, so nutzen Sie bitte den am Ende des Textes
vermerkten Link.
Sie
sehen, moderne Medien werden genutzt - leider zu wenig. Menschen,
die sich papierlos informieren und die Möglichkeit des Dialogs
nutzen wollen, können den Akteuren auf den Zahn fühlen. Innerhalb
einiger Themen wird auch provoziert und gereizt, um Aussagen heraus
zu locken. Teilnehmer, die unter ihrem vollen Namen schreiben,
sollten sich ihre Beiträge gut überlegen, sonst kommt es zu
verbalen Entgleisungen, wie zum Beispiel bei den Themen, die sich
ums Radfahren drehen oder auch an anderen Stellen, an denen
persönliche Aversionen offen ausgetragen werden. Auch diese
Beiträge verbleiben im Forum. Über eine Suchfunktion können sogar
die Beiträge personenbezogen sortiert werden.
Ach
so - zum nebenstehenden Disput habe ich mich gar nicht geäußert.
Das ist auch nicht nötig, denn er spricht für sich selbst.
Verfolgen Sie ruhig, wie es mit dem Thema weitergeht.
Es
lohnt sich! |
Interessantes
aus dem Maintal-Forum |
Eintrag
vom 26.1.2011 Erhard Rohrbach zum Thema Erhöhung
Grundsteuer:
...ein
Blick ins Gesetz verhilft zur Klarheit.
ich
zitiere § 93 der Hessischen Gemeindeordnung:
(1)
Die Gemeinde erhebt Abgaben nach den gesetzlichen
Vorschriften.
(2)
Die Gemeinde hat die zur Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlichen
Einnahmen 1. soweit vertretbar und geboten aus Entgelten für ihre
Leistungen, 2. im Übrigen aus Steuern zu beschaffen, soweit
sonstige Einnahmen nicht ausreichen.
(3)
Die Gemeinde darf Kredite nur aufnehmen, wenn eine andere
Finanzierung nicht möglich ist oder wirtschaftlich unzweckmäßig
wäre.
Eine
Reduzierung von Steuereinnahmen bei einem defizitären Haushalt ist
daher nicht zulässig.
Eintrag
vom 27.1.2011 Jörg Schuschkow zum gleichen Thema:
Sehr
geehrter Herr Bürgermeister Rohrbach,
ich
sehe das nicht in der von Ihnen zitierten Vorschrift.
Wenn
man das tatsächlich aus dieser Vorschrift so schließen müsste,
dann hieße das auch, dass
-
die
Abschaffung der Straßenbeitragssatzung nicht zulässig war
(Reduzierung von Einnahmen)
-
die
Grundsteuern und sonstigen Einnahmen der Gemeinde so weit
erhöht werden müssten, bis das Defizit ausgeglichen ist, also
um rund 5 Mio. € (oder ist das für die Zeit nach der Wahl bei
Ihnen und Ihren Unterstützerfraktionen von CDU, FDP und Grünen
schon in der Planung?)
-
der
vielfältige Verzicht auf Einnahmen in der Vergangenheit, siehe http://www.wam-maintal.de/Verschwendung.htm
ebenfalls nicht zulässig war
Ich
frage mich dann auch, warum Sie gegen die Entscheidung von CDU, FDP
und Grünen keinen Widerspruch eingelegt haben, die in den
Haushaltsbeschlüssen ja nicht der vom Magistrat vorgeschlagenen
Grundsteuererhöhung zugestimmt, sondern den Betrag vermindert
haben. Das war ja, nach ihrer Aussage hier, nach dem Gesetz nicht
zulässig.
Ich
bin, wie gesagt, gerne bereit, mich mit politischen Argumenten für
eine Steuererhöhung auseinander zu setzen, die es durchaus geben
kann. Aber ich mag nicht auf der Ebene dieser scheinrechtlichen Fata
Morgana diskutieren.
@
kecks
Darum
geht es bei der Straßenbeitragssatzung ja nicht. Da wurde von Herrn
Rohrbach gesagt, er wolle sie ja nicht einführen, sei aber durch
den MKK dazu gezwungen. Das war die gleiche Scheindiskussion, die
der Bürgermeister jetzt mit seinen Argumenten wieder bei der
Grundsteuer anfängt. Hier ist es jetzt angeblich rechtlich nicht
möglich, die Grundsteuer zu senken. Dabei wurde z.B. in der
Vergangenheit die Gewerbesteuer trotz eines defizitären Haushalts
gesenkt.
Nun
zu den Schulden:
Da
vertritt die WAM ganz klar den Standpunkt, dass erst mal gespart
werden muss, bevor wir die Steuern erhöhen. Wenn Sie persönlich
Schulden machen, können Sie auch nicht zu ihrem Arbeitgeber gehen
und sagen: "Chef, ich hab zu hohe Ausgaben, ich erhöhe jetzt
mein Gehalt." Genau das macht die Mehrheit aus CDU, FDP und
Grünen aber in Maintal. Sparvorschläge bzw. Vorschläge zu
Einnahmeerhöhungen wurden immer wieder abgelehnt und - ich sage es
immer wieder - an dem Millionenprojekt in der Grünen Mitte wird
ebenfalls festgehalten. Mag sein, daß wir irgendwann das Geld
dafür bekommen, aber das Rathausgelände im Bischofsheim hat
gezeigt, wie lange die Stadt Zinsen für ihre Vorausleistungen
zahlen muss, bis sie Geld bekommt.
Wenn
alle, aber auch alle Sparmöglichkeiten ausgeschöpft sind, dann
kann man über Einnahmeerhöhungen nachdenken. Dann kann man das den
Bürgerinnen und Bürgern auch klarmachen. Und ich denke, dann
würden auch alle politischen Kräfte zustimmen.
Als
Zweites kommt noch dazu, dass die schlechte Haushaltslage der Stadt
ja nicht vollständig selber gemacht ist, sondern von Kreis, Land
und Bund abhängt. Nur da regiert eben auf alle Ebenen auch die
Partei des Bürgermeisters, die CDU.
Ich
würde von einem verantwortungsbewussten Stadtoberhaupt erwarten, dass
es mal über den parteipolitischen Schatten springt und klar gegen
seine eigene Partei Stellung bezieht, wenn die Mist baut.
Auf
Kreisebene ist unser Bürgermeister CDU-Abgeordneter und bestimmt
selbst mit.
Es
muss sich also auch etwas in Kreis, Land und Bund tun, damit nicht
alle Sparbemühungen, die wir hier machen, gleich wieder von dort
konterkariert werden. Im Moment finanzieren CDU und FDP im Bund ihre
Steuersenkungspläne zu Lasten der Kommunen, die dann die Steuern
vor Ort erhöhen und der Bürger steht mit weniger da als vorher.
Die Landesregierung saniert ihren Haushalt und will Millionen bei
den Zuschüssen für die Kommunen streichen.
Und
da zitiere ich auch mal aus einem Gesetz, nämlich der hessischen
Verfassung, wo es in Art. 137 Abs. 5 heißt:
Der
Staat hat den Gemeinden und Gemeindeverbänden die zur Durchführung
ihrer eigenen und der übertragenen Aufgaben erforderlichen
Geldmittel im Wege des Lasten- und Finanzausgleichs zu sichern. Er
stellt ihnen für ihre freiwillige öffentliche Tätigkeit in
eigener Verantwortung zu verwaltende Einnahmequellen zur Verfügung.
Das
könnte unser Bürgermeister ja einmal bei seiner Landesregierung
einfordern, wenn er sich schon auf Gesetze bezieht.
http://forum.maintal.de/showthread.php?p=2053#post2053
|
Maintaler
Planwirtschaft
Wir
haben noch 9 lange Wochen des Wahlkampfs vor uns und die Inhalte der
Wahlprogramme jeder einzelnen Partei sollen in unseren Kopf. Nun
feilen ja einige Parteien noch an den Formulierungen und sind noch
gar nicht präsentationsfähig. Nicht so die SPD. Wie im Wahlkampf
üblich, geben die politischen Gegner und der mitunter auch im Amt
befindliche Magistratspolitiker die Vorlagen für die Themen. Im
neben stehenden Artikel war es eine inszenierte Empörung der CDU
zur genutzten Chance der SPD, das Hochwasser für ihre Argumentation
zu nutzen. Das Wasser ist momentan wieder fort, das von jedem
Bürger Erlebbare bleibt in den Köpfen zurück. Also fasst die SPD
wirksam nach und verstärkt beim Wähler den Eindruck, dass hier von
CDU, FDP und Grünen ein Projekt verfolgt wird, das schon wegen des
immer wiederkehrenden Hochwassers mit hohem Aufwand verbunden ist,
um die Auswirkungen in Grenzen zu halten. Hinzu kommen die Bedenken
hinsichtlich der Umwelt und die Finanzierungsprobleme in Zeiten
knapper Kassen. Beim Bohren dieses dicken Brettes kommt auch das
Thema auf den Tisch, wie man mit den bestehenden Sportstätten
verfahren will. Die Stadionbefürworter haben da eine einfache
Antwort: "Die werden mit der neuen Anlage ersetzt". Wer
mitmacht, ist also im Boot, der Rest muss sich mit maroden Plätzen
abfinden. Da bleibt doch nur die Fusion der Vereine. Irgendwie hört
sich das nach Planwirtschaft an. Gut, dass darüber heftig
gestritten wird.
Neue
Marschrichtung
Auch
bei den Maintaler Grünen geht jetzt die Entwicklung in Richtung
Bürgerbefragung und Bürgerwille, um das umstrittene Projekt der
Sport- anlage am Rand der grünen Mitte zu einer akzeptablen Lösung
zu führen. Inwieweit sich der alte Standpunkt von der neuen Fassung
unterscheidet, wird die endgültige Fassung zeigen, die allerdings
noch verabschiedet werden muss. Hier ist noch einmal die alte
Fassung:
Auszug
aus dem
Wahlprogramm
2006
Sportanlage
Maintal Mitte
BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN stehen einer neuen Sportanlage in der Grünen Mitte
skeptisch gegenüber. Der Bau einer neuen und modernen Sportanlage als
Ersatz für die Sportanlage Eichenheege und der "Dicken Buche"
bietet einige Chancen. Vor dem Bau sind bei einer solchen neuen Anlage
viele Fragen zu klären, angefangen von der Naturverträglichkeit über
den Ausgleich der Überschwem- mungsflächen bis hin zur Akzeptanz bei den
Nutzerinnen und Nutzern sowie vor allem der Finanzierung. Wir werden einer
solchen Anlage nur zustimmen, wenn diese offenen Fragen zufriedenstellend
geklärt sind.
|
Bekanntlich
trugen die Grünen die bisherigen Entscheidungen mit, obwohl die
Naturverträglichkeit, der Ausgleich der Überschwemmungs- flächen,
die Akzeptanz der Nutzer und die Finanzierung noch nicht zufrieden-
stellend geklärt sind. Somit war das Wahlprogramm 2006 an diesem
Punkt schlichtweg Makulatur. Mit
der neu erarbeiteten Fassung sollte man jetzt nicht nur die Wahl
beeinflussen, sondern sie sollte auch wirklicher Handlungsleitfaden
sein, den man nicht wieder aus Machtinteresse verlässt. Die
Erneuerung muss auch in diesem Punkt erfolgen, wenn sie glaubhaft
sein soll. Alternative
Wundertüte Teil
2 der Erkenntnisse, die unsere Lokalpresse bei der letzten Sitzung
der Grünen aufnahm, lässt Spannung aufkommen, was davon mit
welcher Formulierung im Wahlprogramm stehen wird. Alternativen
gehören eigentlich in kein Wahlprogramm, weil sie nicht vermitteln,
was die Partei wirklich will. Sie lenken nur ab. Dennoch
ist es gut, dass möglichst viele Wähler erfahren, welche
Alternativen von den Grünen diskutiert werden. Alternative
1: Errichtung
eines Fußballplatzes für GERMANIA und DSV. Alternative
2: Errichtung
einer Freizeit- und Erholungsanlage zwischen Surfsee und Anglersee Alternative
3: Kombination
von 1 und 2. Alternative
4: Aufforstung
des gesamten Bereiches zu einer Parklandschaft, jedoch ohne Bebauung Alternative
5: Grüne
Mitte bleibt unverändert. GERMANIA und DSV werden auf einem
Sportplatz zusammengeführt und mit dem Erlös des frei werdenden
Geländes die Sanierung finanziert. Vermutlich
sollen die Bürger darüber entscheiden, was wirklich gewollt ist.
Da Mittel für ein echtes Wahlverfahren fehlen, wird wohl ein
Verfahren gewählt werden, das zu einer mäßigen Beteiligung
führt. Ob dieses Ergebnis dann repräsentativ ist, ist fraglich.
Der Weg zum Ziel ist jedoch interessant und bereits ein Fortschritt. Stuttgart
21 lässt grüßen! Spezialität Tatsachen
verbiegen
Peter
Heckert aus Hochstadt spricht in seinem Leserbrief das Verbiegen
von Tatsachen und die "Alibiveranstaltungen" der Stadt an,
mit denen zeitversetzt daraus auf ganz andere Art Kapital geschlagen
werden soll. Umso häufiger die Bürger erkennen, dass das
Instrument der Bürgerbeteiligung missbraucht wird, desto
weniger Bürger beteiligen sich an solchen Prozessen. Das merkt man
beim als Mega-Projekt aufgezogenen Stadtleitbildprozess. Die
Fraktion der Grünen nutzt auch heute noch in schöner Einheit mit
der CDU und der FDP diese Instrumente in der beschrieben Weise. Auch
das Signal des sich Öffnens kann nicht verdecken, dass die
bisherige Fraktion der Grünen diejenigen unterstützte, die sich
der Ergebnisse früherer Arbeitsgruppen bedienten, um sie heftig
zurechtgebogen zur Durchsetzung von Projekten zu nutzen. Oft
bediente man sich auch fehlerhafter Protokolle, wie dem zum
Arbeitskreis der Sportstätte in der grünen Mitte.
Momentan
versuchen die Erneuerer in den Reihen der Grünen, die Welt wieder
im Sinne wahrhaftiger Achtung des Willens der Bürger gerade zu
rücken und nehmen dabei die alte Fraktion mit. Peter Arendt
kann das verschmerzen, denn er scheidet ja nach der Wahl aus. Mit
Interesse verfolge ich, wie sich dann Monika Vogel und Friedhelm
Duch als neuer zweiter Mann der neuen Fraktion verhalten werden,
wenn "Butter bei die Fisch'" müssen.
Spezialität
Statistiken
zurechtbiegen
Unser
Bürgermeister musste schon suchen, bis er die richtigen Zahlen
fand, mit denen er die Maintaler Grundsteuer vergleichen konnte. Es
war die Vergleichszahl für die gesamte Bundesrepublik. Hätte er
sie mit Hessen verglichen, so hätte Maintal zu den Spitzenreitern
gehört. Das fand Brigitta Trunski heraus, die sich nicht mit
Augenwischereien vergackeiern lässt. Diese Praxis ist im Rathaus
aber nicht neu. Zu jedem Thema werden die für alle möglichen
Argumentationen günstigsten Eckwerte herausgesucht. Kein Wunder,
wenn viele Bürger Zahlen und Argumenten aus dem Rathaus nicht mehr
trauen. Spezialität Luftschlösser Ludwig
Stein aus Wachenbuchen ist ein alter Hase im politischen
Geschäft. Seitdem er nicht mehr politisch aktiv ist, meldet er sich
regelmäßig zu Wort, um unseren Kommunalpolitikern zu sagen, was
Sache ist. In seinem Leserbrief nimmt er sich der Maintaler
Luftschlösser an. Dabei
erwähnt er auch das von der SPD erwähnte Outlet-Center, das
eigentlich nur als Beispiel für die Gestaltung eines
Einkaufszentrums ins Spiel gebracht und von der Presse als absurde
Idee für Maintal hochstilisiert wurde. Hätte die SPD das nur nie
erwähnt. Im Karneval wird sie sich dazu noch einiges anhören
müssen. Wesentlich
substanzieller sind die restlichen Themen des Leserbriefs. So
langsam wollen die Bürger mal erfahren, welcher Investor hinter dem
Projekt der Sportstätte, dem Freizeitpark und der Vermarktung der
alten Sportplätze steckt. Schulden ohne Käufer des Geländes, das
die GERMANIA nutzt, sind nicht vertretbar. Dazu müssen sich die
Befürworter des Projekts langsam äußern. Ein
ganz anderes Thema stellt die Zwangsheirat der beiden Vereine und
die Realisierung des Spielbetriebes dar. Abgesehen davon, dass sich
die beiden Vereine nicht grün sind, ist dieses Ansinnen höchst
umstritten. Zwangsläufig wird es in beiden Vereinen viel Unruhe
geben und es sind Massenaustritte zu befürchten. Der eben schon nur
mäßige Besuch der Spiele wird noch stärker leiden, weil die
Bürger kurze Wege wollen. Wenn
davon die Rede ist, dass es im Volk brodelt, so ist das nicht aus
der Luft gegriffen. In Zeiten, in denen Staatsmänner über Nacht
abserviert werden, könnte auch in Maintal der Unmut wachsen. Die
Politiker wären gut beraten, wenn sie wieder zur Vernunft kämen. |
Sportplätze
und Freizeitanlage in der grünen Mitte |
|
Wahrnehmung
Maintals
Grüne rücken nach dem erhofften Zulauf an interessierten Bürgern
zunehmend wieder ins Interesse der Bürger. Das neue Wahlprogramm
wurde öffentlich beraten und in großem Kreis erarbeitet. Jetzt
muss es nur noch am 2. Februar verabschiedet werden.
Wie von
mehreren Seiten zu hören ist, zeichneten sich die Beratungen durch
Fairness und Sachlichkeit und nicht durch raffiniertes Taktieren
aus, so dass die auf dieser Homepage von mir geäußerte
Befürchtung, dass "die Betonköpfe der Partei die Neuen
zureiten werden", nicht eintrat. Das lässt hoffen! Es dürfte
noch ein langer Weg werden, bis die Öffentlichkeit die
Veränderungen registriert. Der Anfang scheint jedenfalls gemacht.
Die Grünen müssen ihr in Veränderung befindliches Image gut
verkaufen, wenn sie daraus Nutzen ziehen wollen. Durch Turbulenzen
am Rande haben sie bereits die Aufmerksamkeit gewonnen. Jetzt
müssen sie gut aufpassen, dass sie das nicht wieder
verspielen.
|
|
Infiltration
bei den Grünen?
Es
gibt Politiker, die sich über Bürger und Bürger, die sich über
Politiker äußern. Bürger, die nicht in einer Partei sind,
äußern sich grundsätzlich privat. Von Friedhelm
Nagel, dem Beisitzer des CDU-Stadtverbandes, der seine nun bei den
Maintaler Grünen aktiven Gattin öffentlich in einem
Leserbrief unterstützte, wurde die private Schiene gewählt, obwohl hier doch eher politische
Gründe die Hand führten. CDU und Grüne hätte man sofort in einen direkten
Zusammenhang gebracht, wenn Herr Nagel seinen parteilichen Status
im Leserbrief offenbart hätte. Ganz schön raffiniert! Grundsätzlich ist es völlig normal, dass
innerhalb von Familien unterschiedliche politische Richtungen
anzutreffen sind. In diesem Fall ist die "Verstärkung"
der Grünen und die Schützenhilfe jedoch nicht mehr so
ganz unverfänglich. Lockere Parteiarbeit am Küchentisch ist nun mal
kritisch.
Ein
Leser stellte deshalb die Frage, ob es sich hierbei um
"parteiüber- greifendes Familiensplitting" handele und
mit dem Verhalten den Wählern der "Etablierten" die Augen
zuge- schmiert werden sollen.
Ich
fürchte eher, dass dahinter eine Art Infiltration steckt, die nicht
öffentlich werden sollte. Doch ich hoffe im Sinne der Erneuerung
der Grünen,
dass ich mich irre.
Umverteilung
und Schulden
Der
WAM würde man ja gern das Image der Mecker- und Moserpartei
anhängen, die sich populistisch aufbläst, um im Endeffekt doch
nichts zu erreichen. Nebenstehender Artikel zeigt jedoch, dass sie
alle ernst zu nehmenden Informationen verarbeitet, was man von
einigen politischen Gegnern nicht behaupten kann. Es geht
schlichtweg um Ursachen und deren Wirkung, um praktiziertes
Verfassungsrecht. Genau an diesem Punkt wird deutlich, zu was
Politiker fähig sind, wenn sie einseitig Interessen
vertreten. Das führt zur Umverteilung der Lasten in der
Gesellschaft.
Die
sogenannte Schuldenbremse ist nun ein Mittel, zusätzlich die Last
kaskadenartig vom Bund über die Länder in die Kommunen zu
verschieben, denn verschuldet bis über beide Ohren sind alle. Mit
den Folgen sind die letzten in der Kette - die Kommunen restlos
überfordert, obwohl deren Landesverfassungen ihnen den größten
wirtschaftlichen Schutz garantieren. Wen wundert es, wenn in
Städten wie Maintal die absolute Ratlosigkeit herrscht, wie man aus
dem Dilemma heraus kommen soll. Sparen ist sicher ein Mittel, das
kurzfristig wirksam ist. Dabei darf man aber nicht gleichzeitig
aufgrund von windigen Annahmen Kosten generieren, um an anderer
Stelle die Sparschrauben immer fester anzuziehen. Es wäre besser,
die Parteien würden sich an Bedarfen und Notwendigkeiten
orientieren, anstelle konstruierter Lösungen, für die bei der
Bürgerschaft kein Bedarf besteht. Die Wähler haben es in der Hand,
wem sie ihre Stimme geben. Wenn doch nur alle Versprechungen der
Parteien belastbar wären!?
Schwache
Argumente Das
war für mich rein rechnerisch neu, dass CDU, FDP und Grüne bei
sechs Parteien im Parlament "die große Mehrheit der
Parteien" bilden. Es ist eine knappe Mehrheit der Stimmen, die
Entscheidungen mittragen, die lediglich der Vorplanung gelten. Über
die Realisierung ist noch gar nicht entschieden - sonst wäre es ja
kein Wahlkampfthema. Zum
eigentlichen Thema wiederholt Markus Heber lediglich
stereotyp, was ihm seine Mentoren in der Partei vorkauen. Um zu
überzeugen, hätte ich stärkere Argumente erwartet. Die CDU und
die sie flankierenden Parteien wollen immerzu den Eindruck erwecken,
als würden die Sportplätze und die Freizeitanlage als Geschenke
vom Himmel fallen. Für diese Schnapsidee wird ein großes
städtisches Grundstück aus dem Tafelsilber der Stadt geopfert. Zur
Umsetzung sind die Strategen sogar bereit, sich auf unbestimmte Zeit
neu zu verschulden. Darauf gilt es zu antworten. |
|
|
Woche
vom 31.01. bis 06.02.2011
Jetzt noch 7 Wochen bis zur Wahl
Wahlkampf
mit Amtsvorteil
Die
Woche begann recht verhalten. Am Dienstag eröffnete die SPD den
Schlagabtausch, nachdem in der vorigen Woche Erhard Rohrbach
(Listenplatz 1 der CDU) in seiner Funktion als Bürgermeister seine
eigene Wirtschaftsförderung lobte. Das rief natürlich die SPD auf
den Plan, die sich wohl mächtig über die provokante
Wahlkampfnummer im Amt aufgeregt hatte. Der Dummy-Kandidat (wird als
Bürgermeister wohl kein Stadtverordneter werden wollen) wurde
daraufhin wegen seiner eher bestandspflegenden Aktivitäten
gescholten, bei der die Wirtschaftsförderin Anke Gemein nur
die Direktiven Rohrbachs mit geringen finanziellen Mitteln umsetzt.
Der große Wurf sei das nicht, ließen die Genossen verlauten. Ihre
Politik sei auf mehr Attraktivität der Gewerbegebiete gerichtet,
wofür investiert werden müsse. Das haben die Wähler nun
vernommen. Beide Artikel übernahm ich nicht, weil diese Art des
Wahlkampfs recht fragwürdig ist. Die städtische Verwaltung sollte
meiner Meinung nach aus dem Wahlkampf herausgehalten werden. Das
gilt auch für die Diskussion um den derzeitigen Sport- und
Kulturbeauftragten und die Spekulationen, ob das Amt neu besetzt
wird.
Natürlich
wird die Vorlage des Magistrats zu den konkret angedachten
Einsparungen mit Spannung erwartet, um entweder laut jammern oder
stramm dafür argumentieren zu können, denn dem Wahlkampf fehlen
die zündenden Themen, für oder gegen die man argumentieren kann.
Vielleicht liegt es daran, weil sich die Parteistrategen während
der gesamten Legislaturperiode kaum dafür interessieren, was die
Bürger wirklich wollen. Nun fehlt ihnen womöglich die
Orientierung.
|
Politische
Motivationen
Maintals
Parteienlandschaft ist sehr überschaubar, weil auf kommunaler Ebene
ordentliche Arbeitspakete zu bewältigen sind, die nur von ernst zu
nehmenden Organisationen geleistet werden können.
Spaßgruppierungen haben hieran kein Interesse.
Was
ist jedoch so interessant an der Kommunalpolitik, dass sich
gewählte Kandidaten diese Arbeit aufhalsen?
Die
Motivationen sind vielfältig und je nach Kandidat verschieden. Da
gibt es Menschen, die vieles verändern möchten und andere, die
alles erhalten wollen, so, wie es schon immer war. Andere sehen die
Kluft zwischen den Privilegierten und den Benachteiligten und
wollen etwas dagegen tun. Es gibt sicher auch Personen, die aus
Eigennutz handeln, weil ihre Interessen betroffen sind. Alle wollen
etwas bewirken und glauben, dass sie es können. Wen wir auch immer
wählen, wir bestärken sie damit in ihrem Glauben.
|
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Todesurteil
für die
öffentliche
Wahrnehmung
Redakteurin
Martina Faust vom Maintal TAGESANZEIGER bringt auf den
Punkt, was sie vom CDU- Wahlprogramm hält. Wer diesen Kommentar
gelesen hat, wird sich wohl kaum mehr die Mühe machen, das
Wahlprogramm der Maintaler CDU zu lesen. Der Kommentar kommt
einem Todesurteil des Wahlprogramms in der öffentlichen Wahrnehmung
gleich. Unsere Presse ist bekanntlich der erste Anlaufpunkt der
Parteien, um Neuigkeiten zu verbreiten. Also erfolgt dort die erste
Bewertung, Wenn der erste Eindruck eines Wahlprogramms so
heftig ist, dass man ihn mit 70 Zeilen auf den Punkt bringen kann,
dann schlägt das vernichtende (oder ernüchternde) Urteil durch.
Worthülsen, vage Sprüche, Allgemeinplätze und nebulöse
Ankündigungen in Wahlprogrammen können allerdings auch der
Orientierung dienen, wenn man die nötige Intelligenz besitzt.
Eigentlich bestätigte sich nur, was die meisten Wähler seit Jahren
von der CDU erleben.
Immer
so weiter
Konservativ
durch ausgefahrene Wege weiter fahren, so könnte man das
bezeichnen, was bisher vom Wahlprogramm der Maintaler CDU bekannt
ist. Wie aus dem neben stehenden Artikel zu ersehen ist, befasst
sich das Wahlprogramm mit Aussagen zu den Themen
-
Bürgerbeteiligung,
-
Sportstätte
GERMANIA + "X",
-
Vereinszusammenschlüsse,
-
Nachhaltig
ausgeglichener Haushalt,
-
Kinderbetreuung,
-
Übernahme
der Grundschulträgerschaft,
-
Ehrenämter,
-
Grüner
Ring für Rad- und Wanderwege.
Dabei
fällt auf, dass als Instrument der Bürgerbeteiligung der neue
Stadtleitbildprozess herhalten soll. Da die einzelnen Gruppen sehr
stark mit Mitgliedern der Parteien und Angestellten der Stadt
durchsetzt sind, kann man leicht einen der Beweggründe erahnen, die
zu dieser Strategie führten. Für diese Zwecke werden auch wieder die
jährlichen Bürgerversammlungen missbraucht werden.
Belustigend
fand ich den Ausdruck des Stolzes von Markus Heber über die
Durchsetzung der Erhöhung der Grundsteuer, die er als mutige Tat
seiner Partei feiert. Es war wohl eher die späte Rache für die Schlappe bei der
Straßenbeitragssatzung.
Mit
der Förderung der Ehrenämter bläst die CDU kräftig heiße Luft
unter einen Ballon, der längst alleine fliegt. Aufopfernde
Vereinsarbeit und Mitwirkung in Organisationen, die die Auswirkungen neoliberaler Politik abmildern, würde auch ohne den
Zuspruch der CDU weitergeführt werden, weil ihn sozial denkende
Menschen betreiben. Dass
die Streuobstwiesen nicht fehlen durften, ist Ehrensache. Das
bewirkt nichts und ist so herrlich neutral in der Aussage. Kurz
gesagt: Mit der CDU wird alles so weiter gehen wie bisher - weil es
von ihr für richtig gehalten wird.
Jetzt
kommt´s noch bunter...
"Maintal
soll noch bunter werden", wenn die FDP wieder den Sprung ins
Parlament schaffen sollte. So steht es inhaltlich im Wahlprogramm
und auf den Plakaten. Dass es die FDP stets bunt trieb, ist ja
bekannt. Also im Grund genommen ist das nicht neu. Interessant ist,
dass die FDP mit dem Thema "Kulturbeauftragter für
Maintal" ihr Wahlkampfthema gefunden hat. Der bisherige Leiter
des Amtes für Kultur und Sport, der demnächst in den Ruhestand
wechselt, soll es auch als Ehrenamtlicher nicht werden, so legte
sich die FDP jetzt fest. Irgendwie passt das zur kürzlich
kursierenden Aufregung in einer Stadtleitbild- Projektgruppe und ich
vermute, dass die FDP je nach Wahlausgang ihren Kandidaten aus dem
Eimer - pardon, aus dem Hut zieht. Bei der Besetzung dieser Funktion
scheint die FDP ja einen besonderen Einfluss zu haben.
Als
Allheilmittel betrachtet nun auch die FDP den Stadtleitbildprozess,
mit dem man Bürgerbeteiligung gezielt simulieren kann. Dabei kommen
die Gruppenstärken kaum über ein Dutzend Teilnehmer hinaus, wobei
die ganz normalen Bürger in der Minderzahl sind. Parteimitglieder,
Funktionsträger und rührige Interessengruppen haben das Sagen. Das
weiß auch Dr. Dieter Fritz. Dennoch (oder gerade deswegen?)
schlägt er eine Stadtleitbildgruppe für die Sport- und
Freizeitanlage in der grünen Mitte vor. Die Aufzählung der
Kriterien für eine Zustimmung zu diesem Projekt
-
Natur-
und Artenschutz wird gewährleistet
-
Hochwasserschutz
geklärt
-
Parkraumfrage
geklärt
-
Vandalismus
ausgeschlossen
-
Finanzierung
ohne Kreditaufnahme
-
keine
Bürgerbefragung
ist
die Aussage, dass es gar nicht durchführbar ist. Das hätte man
besser klar sagen sollen.
Dieses
Wahlprogramm, das man hoffentlich bald zu lesen bekommt, dürfte
hinsichtlich der nachhaltigen Konsolidierung des Haushalts
interessant sein. Ob es aber reicht, damit wieder ins Parlament zu
kommen, bleibt abzuwarten.
|
Wahlprogramme
und Absichten |
|
Blauflügelige
Ödlandschrecke
Loeki
Häger-Hogerland las ihren deutschen Landsleuten mal wieder die
Leviten und machte sich über die Parteien und die Vereine lustig.
Man solle - mit anderen Worten - alles mit holländischer Lebensart
angehen, dann wären so unsinnige Projekte wie die neue Sportstätte
in der grünen Mitte vom Tisch. So einfach ist das! Frau
Häger-Hogerland weiß wie keine zweite Person der Region, was im
beplanten Gebiet schützenswert ist und was nicht. Maintal sollte
ihre fachliche Kompetenz nutzen. Ihre Argumente sind von der Sache
her hieb- und stichfest. Dennoch stößt sie bei vielen Menschen auf
Ablehnung, weil sie unsere Landsleute und unsere Lebensart immer
wieder pauschal diffamiert oder lächerlich macht. Da kann sie sich
noch so engagiert für die "Blauflügelige
Ödlandschrecke" einsetzen; viele Leser können damit gar
nichts anfangen und würden die Gattung eher der
Leserbrief-Schreiberin zuordnen. Würde sie das Sachliche von der
Polemik trennen, so würde man sich auch mit ihren Argumenten
auseinander setzen. So aber wetzte sie sich einmal mehr an der
Eiche. Übrigens:
Das Thema Bad Hersfeld wird gar nicht mehr zur Orientierung genutzt,
seit dem die Sportanlage nur noch einem Verein dienen soll. Dass das
Projekt nur Wahlkampfgelaber dient, ist eine
Fehleinschätzung. Man sollte nicht die unternehmerische Kraft
unterschätzen, die dahinter steht.
|
Sportplätze
und Freizeitanlage in der grünen Mitte |
|
In
der Neuzeit angekommen
Wesentliche
Informationsquellen für interessierte Wähler und engagierte
Bürger sind neben der Presse und pressenaher Informationsseiten die
Homepages der Parteien. Vom Grad des Ausbaues der Seiten leiten ein
Teil der Internet-Nutzer ab, wie nahe die Parteien am Zeitgeschehen
und zeitgemäßen Informationstechniken sind. Das Erscheinungsbild
der Homepages hat sich gewaltig verbessert und die Funktionalität
stieg. Eine bedauernswerte Ausnahme bildet die Seite der FDP
mit ihrem schlichten Aufbau, den Formatfehlern und der begrenzten
Information.
Eine
große Rolle spielt die Aktualität und die Offenheit gegenüber dem
gesamten politischen Spektrum von der politischen Konkurrenz bis zu
den ungebundenen Kritikern. Hier ist die WAM nahezu vorbildlich.
CDU, FDP und GRÜNE zeigen auf ihren Seiten nur, was ihnen
genehm ist. Die SPD ringt teilweise noch mit sich, denn die Links
werden grade "überarbeitet". Alle genannten Parteien
pflegen ihre Presseseiten, sofern es sich um ihre eigenen
Artikel handelt. Ein Spiegel der Meinungen entsteht dadurch nicht.
Das unterstreicht einmal mehr, wie wichtig die Presse und meine
Seiten sind, wenn man einen ausreichenden Überblick wünscht.
In
den kommenden Wochen werden wir noch mit Flyern und Drucksachen der
Parteien überschwemmt. Noch sind diese nicht bei den Wählern
angekommen. Ersatzweise muss man mit dem "Bischofsheimer
Kurier" auskommen, den die CDU vertreibt und den man auch über
das Internet herunterladen kann.
Die
Informationen sind leider etwas aufgebauscht und nur wenige
Bischofsheimer Bürger werden die vermittelte Jubelstimmung und die
Selbstbeweihräucherung der CDU gut finden. Dafür hat die CDU mit
starker Unterstützung der Grünen zu lange die Bischofsheimer
gedemütigt und an der Nase herumgeführt. "Was lange währt,
wird endlich gut", das man auf der Titelseite lesen kann, liest
sich sarkastisch und unehrlich, denn auch heute ist noch kein
Vertrag und kein Städtebaulicher Vertrag mit HESS
abgeschlossen. Überhaupt schmückt sich die CDU mit Federn, für
die sie bestenfalls die Vorlage lieferte.
Absolut
unakzeptabel ist die Verwendung des Maintal-Wappens auf der
Partei-Postille, denn sie vermittelt die Verknüpfung von Amt und
Partei.
Für
die Nutzung des Wappens und des Logos "Stadt-Land-Fluss"
wurde genau aus dem Grund festgelegt, dass sie nicht für politische
Schriften verwendet werden dürfen. Hier gönnt sich er
Bürgermeister wohl persönlich eine Ausnahme. Interessant zum Thema
Sportstätte in der grünen Mitte ist die Formulierung:
"Städtische Mittel können wir hierfür nicht
verwenden...." und dann "Wir müssen also einen
langen Atem haben". Beim Gelände an der Eichenheege handelt es
sich um städtischen Besitz. Der "lange Atem" könnte
bedeuten, dass viele Jahre lang Zinsen für den Kredit zu verkraften
sind.
|
Die
Parteien im Internet und auf Papier |
Die
Homepage der Maintaler
CDU ist übersichtlich gestaltet. Bereits das
Titelbild signalisiert: "Diese Seiten sind
aktuell". So findet man im Pressespiegel die
neuesten Artikel, erfährt, wer sich im Parlament und in den
Gremien befindet, was die Partei will und welche Termine
es gibt, an denen man die Partei erleben kann. Unter
"Aktuelles" präsentiert sich die Maintaler CDU mit
vielen Bildern und Informationen. Allerdings sucht man derzeit
noch vergebens das Wahlprogramm für die nächste
Legislaturperiode. Im Bereich der Links sind leider nur
CDU-freundliche und keine kritischen Quellen vertreten.
Von
der Homepage kann man das aktuelle Druckwerk "Bischofsheimer
Kurier" herunter laden, das den Eindruck vermittelt, dass
nahezu alles, was in Maintal passiert, der CDU zuzuschreiben
ist. Man prahlt mit der Bebauung des ehemaligen Rathausplatzes
und rühmt
sich damit, die Sanierung der Straße und des Kanals Alt
Bischofsheim angestoßen zu haben, wofür der Verkaufserlös
des Geländes ausgegeben wird. Bezüglich der grünen Mitte
wird informiert, was dort "geschieht", als wäre
schon die Entscheidung gefallen. Die Druckschrift soll die
Bürger von Bischofsheim positiv stimmen, nachdem man sie
jahrelang reizte und düpierte.
Dennoch
kann der Auftritt Konservative erfreuen, denn das
Erscheinungsbild stimmt. |
|
Die
Maintaler SPD hat gleich zwei Homepages. Eine
Adresse führt zur Hauptseite, die allerdings stark von der
Kreis-SPD dominiert wird. Will man zur Wahlkampfseite
der Maintaler SPD gelangen, auf der man lokale
Informationen findet, so sollte man den zweiten
Link benutzen.
Neben
allen parteibezogenen Informationen, die auch die CDU bietet,
sind erfreulicherweise bereits die Leitlinien (sie entsprechen dem
Wahlprogramm) zu finden
und es gibt sogar die Möglichkeit, mit der SPD darüber zu
diskutieren. Darüber hinaus gibt es einen Presseservice. Die
empfohlenen Links sind derzeit entfernt und werden
überarbeitet. Man kann gespannt sein, welchen Links sich die
SPD stellen wird.
Mitte
Februar kommt der Wahlkampf-Flyer der SPD in die Haushalte.
Hier ist nicht nur die gesamte Mannschaft abgebildet, die sich
zur Wahl stellt, sondern es ist auch das Wahlprogramm in
eingängiger Kurzform skizziert.
|
|
Bündnis
90 Die Grünen haben ihre Homepage neu gestaltet und
schlossen damit zum Standard von CDU und SPD auf. Auch hier findet man alle
parteibezogenen Informationen. Da das Wahlprogramm gerade erst
fertig wurde, ist es noch nicht auf der Homepage zugänglich.
Erfreulicherweise führt ein Link zu Informationen, die man
für das Kumulieren und Panaschieren benötigt. Ferner wird
ein Crashkurs über Kommunalpolitik angeboten. Unter
"Downloads" können das alte Wahlprogramm, die
Satzung des Ortsverbands und das Funktionskonzept der
Sportanlage Grüne Mitte heruntergeladen werden. Die
externen Links, die eigentlich mehr Tiefe in die politische
Information bringen sollen, sind stark eingegrenzt.
|
Druckschriften
folgen |
Die
Maintaler FDP wartet mit einer recht handwerklich
hergestellten Homepage mit teilweise unhandlichem Format auf.
Trotzdem sind auch hier die wesentlichen Informationen zu
finden. Das neue Wahlprogramm
ist seit dem Wochenende präsent.
Man merkt, dass die Maintaler FDP der Internet-Information
noch keine große Bedeutung als übergreifende
Informationsquelle beimisst. Links auf
Informationsquellen, die nicht dem Parteispektrum zugeordnet
werden können, findet man auch hier vergeblich. |
Druckschriften
folgen |
Die
Wahlalternative Maintal (WAM) wartet mit einer
Homepage auf, die sehr gut strukturiert und frei von
überregionalen Parteiinformationen ist. Darüber hinaus
betreibt der Vorsitzende Jörg
Schuschkow einen Blog, der ebenfalls sehr informativ
ist. Ganz oben auf der Navigationsleiste befindet sich das Wahlprogramm.
Neben allen relevanten Informationen zur Partei, einem
Diskussionsforum und einem Gästebuch findet man Links zur
Presse, zu meiner politischen Website und - als einzige
Maintaler Partei - zu den Homepages aller anderen Parteien.
Offener kann man sich nicht der Kritik und dem politischen Dialog
stellen.
|
Druckschriften
folgen |
Die
Republikaner besitzen auf kommunaler Ebene keine Homepage,
auf der man sich informieren könnte. |
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|
Woche
vom 07.02. bis
13.02.2011
Jetzt noch 6 Wochen bis zur Wahl
Sie
wissen durchaus, was sie tun
Übers
Wochenende wirkten bei einigen politikinteressierten Bürgerinnen
und Bürgern die jüngsten Diskussionen nach, die von Spekulationen
über die Schaffung des Postens eines ehrenamtlichen
Kulturbeauftragten ausgelöst wurden. Der Versuch, die bisherige
Wahrnehmung des Amtes für Kultur und die Person von Herbert
Begemann zu beschädigen, führte zu heftigen Reaktionen,
die noch einige Tage nachwirken werden.
Die
meisten Wahlprogramme sind jetzt im Internet einsehbar, verkorkten
Flaschen gleich, in denen mächtig Eigenleben zelebriert wird. An
einigen Stellen treffen sich Standpunkte mit denen der favorisierten
Partner politischer Spielgemeinschaften, obwohl es noch zu keiner
echten Vermengung der Basisansichten kommt. Trennschärfe ist
angesagt.
Der
"Knaller" der Woche war die Veröffentlichung des von der
Stadtverwaltung zusammengetragenen und den geistigen Brandstiftern
Maintals ausgearbeiteten Konsolidierungsprogramms. Es ist
keine Frage, dass mit Maintals Finanzen anders umgegangen werden
muss, solange die Haushalte defizitär sind. Hierbei sind Konzepte
gefragt, die sowohl unnötige Ausgaben reduzieren als auch die
Einnahmen mittel- und langfristig erhöhen. Gemeint sind damit aber
nicht kräftige Steuer- und Abgabenerhöhungen, sondern sinnvolle
strukturelle Maßnahmen, die auf das Gewerbe- und Einkommen-
steueraufkommen einwirken. Auch beim Verkauf städtischer
Liegenschaften und im Umgang mit Investoren ließen sich bessere
Ergebnisse erzielen. Eine professionelle Erschließung und
Eigenvermarktung von Flächen wäre sicher lukrativer als den
Investoren die Gewinne zu überlassen. Auch wenn es dabei
kurzfristig zur Höherverschuldung kommen sollte, wird eine solide
Rentabilitätsrechnung für den Kapitalrückfluss sorgen. All das
kommt in den Konsolidierungsideen des Bürgermeisters nicht vor. Er
kennt nur das Streichinstrument und die bevorzugte Zielgruppe - die
Nutznießer von Sozialleistungen. Dass die Bürger für ihre hohen
Abgaben einen qualitativen Gegenwert erwarten und nicht auch hier
noch die Umverteilung wünschen, ist legitim. Eine Badewanne zu
besitzen ist Zivilisation, eine Badewanne benutzen ist Kultur. Erhard
Rohrbach und die ihn unterstützenden Parteien möchten jedoch
aus dieser Badewanne das Wasser ablassen, weil sie meinen, die
Bürger würden übermütig darin plantschen. |
|
Erstaunlicherweise
hört und sieht man nichts von Maintals Grünen, obwohl die
Zeit bis zur Wahl sehr knapp ist. Bei ihnen soll doch angeblich die
Erneuerung im Gang sein. Leider ist den Wählern immer noch nicht
klar, worin die inhaltliche Erneuerung bestehen soll. Selbst
das Konsolidierungskonzept des Bürgermeisters, das tief in die
soziale Arbeit von Monika Vogel einschneidet, lockt sie nicht
aus der Reserve. Vielleicht steht ja eine Strategie und die
Befürchtung dahinter, in der öffentlichen Diskussion eine
schlechte Figur zu machen. Ohne sichtbare Trennschärfe werden
jedoch die Bürger eher stämmige Originale als sich im Wind
biegende Halme wählen. Wenn Maintals Grüne zudem nicht den Nimbus
der machtorientierten Wendehälse abschütteln, werden sie kaum aus
dem nationalen grünen Wählerpotenzial schöpfen können. Es wird
Zeit, sich endlich glaubhaft positiv zu präsentieren.
|
Kraftloser
Reflex
Irgendwie
scheint es zu verbinden, wenn man mit Unterstützung der gleichen
Partei ins Amt kommt. So ergriff der herrlich unpolitische (oder ist es der unpolitische Herrliche?) Stadtrat Ralf
Sachtleber Partei für
seinen gescholtenen Mitarbeiter. Mehr als ein kraftloser Reflex kam
dabei allerdings nicht zustande. Dass Herbert Begemann mit
immer geringeren finanziellen Mitteln ein Thema gestalten soll, das
in anderen Städten mit einer echten Kulturpolitik große Summen
verschlingt, hat seinen Preis. Die Stadtverordneten selbst legen
über den Haushalt fest, welchen Stellenwert sie der Kultur zubilligen. Das
wollte Sachtleber eigentlich sagen, empörte sich jedoch ersatzweise
über eine "maßlose Unterstellung", die aber historisch
nicht wegzudiskutieren ist.
Maintals
Ökosoph und Kandidat der WAM, Rolf-Dewet Klar, brachte es in
einem Leserbrief auf den Punkt, wie es um die parteienorientierte
Parteilosigkeit des Stadtrats bestellt ist und in welchem Glashaus
er sitzt. Format bekommen Amtsträger durch Begeisterung für
ihr Metier. Leider sind dem Format bei knappen Kassen Grenzen
gesetzt und die Kraft fließt nur noch in eine Art kreative
Mangelverwaltung. Amtsinhaber Herbert Begemann wird von dem bald
auf natürliche Weise entbunden sein. Dem Stadtrat stehen da ganz
andere Zeiten bevor.
Kultur
ist Teil des Programms
Beim
Punkt "Kultur" des neuen FDP- Wahlprogramms erkennt man
die Handschrift von Gert Eimer, der sich auf diesem Gebiet in
Dörnigheim bereits einen Namen machte. Seine Ideen trug er in die
Leitprojektgruppe, die im Rahmen des Stadtleitbildes nach neuen
Wegen sucht. Nach einer Reihe von Diskussionen präsentierte das
Ehepaar Eimer ein Konzept, mit dem die Gruppe jedoch nicht klar kam.
Daraufhin zog sich das Ehepaar Eimer aus der Leitprojektgruppe
zurück. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Gert Eimer je
nach Wahlausgang das vakante Amt des Kulturbeauftragten anstrebt.
Neue
Töne
Aus
der Ecke seiner momentanen Ausschusstätigkeit heraus packte Alexander
Kühn das Thema Kultur an und verkündet die Notwendigkeit, in Maintal
endlich ernsthaft darüber nachzudenken. Im
Gegensatz zum Fraktionsvorsitzenden Karl-Heinz Kaiser sprach
er vom Engagement und den Verdiensten, die Herbert Begemann
habe und erinnert seine Parlamentskollegen daran, dass es
letztendlich die Stadtverordneten waren, die bestimmten, auf welcher
Flamme in Maintal die Kultur kocht.. Mit der Neubesetzung des
Postens müsse ein kultureller Neuanfang einher gehen. Diesen
skizzierte die FDP bereits in ihrem Wahlprogramm, wenn auch nicht
sehr einfallsreich. Kultur
schaffen oder
Kultur verwalten? Die
Gremien müssen sich erst einmal darüber klar werden, ob man
zukünftig das Schaffen von Kultur fördern will oder bestehende
Kultur zu verwalten gedenkt. Dabei scheint die Konzentration auf
Kulturschaffende sinnvoller zu sein, weil nur einzigartige Nischen
einen Kontrast zum großen Angebot der Rhein-Main-Region bilden und
Chancen haben. |
Kult
- Kultur - Kulturbeauftragter |
|
Gutachten
wird ignoriert
Die
Frage steht immer wieder im Raum: "Warum überhaupt und warum
gerade dort?" Viele Naturfreunde können es nach wie vor nicht
fassen, dass ein Stück schützenswerte Natur verbaut werden soll,
wo es doch auch andere Optionen für einen Sportplatz gäbe. Brigitta
Trunski gehört zu den Bewahrern der Flächen neben dem
Schwimmbad und sie verweist mit Recht auf das Gutachten, das zur
Entscheidungsfindung in Auftrag gegeben wurde. Pech für die
Befürworter des Sportplatzes, dass das Gutachten nicht so ausfiel,
wie man es sich erhoffte. Es deswegen beharrlich tot zu
schweigen, ist allerdings der falsche Weg. Gut, dass sie den Grünen
mal richtig auf die Füße trat, die derweil mit Alternativen
operieren, anstelle eine klare Position zu beziehen.
|
Sportplätze
und Freizeitanlage in der grünen Mitte |
|
Schweinsgalopp
Die
Kritik an den momentan in Maintal tonangebenden Fraktionen wird
schärfer, denn noch vor der Wahl will Bürgermeister Erhard
Rohrbach das 10%-Programm mit Hilfe seiner Hausmacht in konkrete
Zahlen und Fakten packen. Die WAM vermutet, dass sich die CDU nicht
mehr sicher ist, ob FDP und Grüne ihr nach der Wahl noch zu
Mehrheiten verhelfen können. Wenn das eintreten soll, müssen SPD
und WAM noch kräftig zulegen. Fragwürdiger ist, dass es Erhard
Rohrbach und dessen Verwaltung innerhalb von vier Wochen
gelingen soll, was innerhalb von zehn Jahren nicht ansatzweise
möglich war. Zweifel sind angebracht.
Sprengstoff
fürs Parlament
Im
Internet kann man bereits die Liste "Umsetzung der
Konsolidierungs- maßnahmen" einsehen, die in der nächsten
Parlamentssitzung zur Abstimmung vorliegt. Zuvor befassen sich noch
die Ausschüsse mit dem Papier. Die Stadtverordneten beschlossen in
ihrer letzten Sitzung, dass der Magistrat das Einsparziel von 10%
mit konkreten Zahlen belegen soll. Das vorliegende Papier beziffert
jedoch nur knapp über 5% Einsparung. Der Löwenanteil wird durch
Personaleinsparungen erzielt, wovon auf Soziales, Kinder, Familien,
Jugend, Kinderbetreuung, Familienförderung sowie Kultur und Sport
73% der Personaleinsparungen entfallen. Da bei der Kinderbetreuung
und der Familienförderung erst 50% der Einsparungen ermittelt sind,
sind weiteren personelle Auswirkungen wahrscheinlich.
Sieht
man sich an, dass ein Teil der Leistungen, die der Bauhof bzw. die
Eigenbetriebe erbringen, eingespart werden, muss auch in diesem
Bereich mit einem noch nicht bezifferten Personalabbau gerechnet
werden.
Es
fällt auf, dass die Stadtentwicklung und die innere Verwaltung
bisher die geringsten Potenziale bezifferten. Geht man davon aus,
dass noch 50% der Einsparungen in diesen Bereichen beziffert werden
müssen, so kann man davon sprechen, dass einige Katzen noch nicht
aus dem Sack sind.
Interessant
ist auch, dass man sich bei den Asylbewerbern und beim
Beratungsdienst für KDV-Team und anderen sozialen Posten recht
schnell einig war.
Für
Friedhofsgebühren wird gerade eine neue Gebührensatzung
vorbereitet, weshalb die Zahlen noch fehlen. In der Liste
befinden sich hinter den Posten
-
Bürgerhäuser
-
Investitionen
MSHD
-
Straßenreinigung
-
Stadtentwässerung
-
Abfallwirtschaft
-
Wertstoffe/DSD
-
Stadtwald
die
Vermerke "keine Vorgaben".
Hier
stellt sich die Frage, ob sich der Hinweis nur auf die Einsparung
von Kosten bezieht oder man eventuelle Gebührenerhöhungen nicht
als Einsparung sondern als Beitrag zur Haushaltskonsolidierung
sieht.
Ist
das Zahlenwerk bewusst so abgefasst, dass es abgelehnt wird, um den Folgen für den Wahlkampf zu
entgehen?
Die Katze, die noch im Sack steckt, lässt sich nämlich
genüsslich thematisieren.
Wird
das Sparziel korrigiert?
Die
Äußerung des Bürgermeisters auf der Sitzung des
Stadtelternbeirats zum bezifferten Einsparergebnis 2011 lässt die
Frage offen, ob das Ziel 10% als nicht erreichbar angesehen wird und
deshalb nach unten korrigiert werden muss. Vieles spricht dafür,
dass das Ziel zu vollmundig war, denn wirkliche und nachhaltige
Einsparungen gelangen während der Ära Rohrbach nur sehr spärlich.
Warum also gerade jetzt? Sollte das Ziel dennoch erreichbar sein, so
muss man dem Magistrat vorwerfen, jahrelang Misswirtschaft betrieben
zu haben. Eine Reduzierung des Sparziels würde diesen Eindruck
etwas korrigieren.
Eltern,
Kinder und Jugendliche besonders betroffen
Es
entspricht durchaus der Ideologie von CDU und FDP, dass Leistungen
im Sozialbereich als Geschenke ans Volk und nicht als Notwendigkeit
angesehen werden. Bürgerlich satt lässt sich ja so locker ein
Sparpapier entwerfen. Besonders betroffen sind Eltern, Kinder und
Jugendliche. Viele Kürzungen betreffen Zuschüsse zu ehrenamtlichem
Engagement. Es ist eine Tatsache, dass ohne dieses Engagement in
Maintal nichts mehr laufen würde. Zudem beabsichtigen der Magistrat
und die ihn stützenden Politiker, noch mehr kostenintensive
Aufgaben auf Vereine und Organisationen zu verlagern.
Irgendwann
ist der Punkt erreicht, an dem man sich fragen muss, ob wir uns
dieses Management überhaupt noch leisten können, das sich von der
Größe her selbst bestimmt und Kosten verursacht, die
teilweise unvertretbar sind und sich selbst vom
Sparen ausnimmt.
Mogelpackung
CDU,
FDP und Grüne beschlossen in der letzten Parlamentssitzung, dass
die Fachabteilungen und Bereiche der Stadtverwaltung konkrete
Sparvorschläge erarbeiten, die dem Parlament bis zum 21. Februar
2011 zur Genehmigung vorgelegt werden. Man wollte damit bewusst den
Eindruck erwecken, dass hinter den Vorschlägen keine politischen
Ideen sondern auf Machbarkeit geprüfte Lösungen stecken. Die
städtische Verwaltung sollte weitgehende Einschnitte selbst
vorschlagen, um sie während der Umsetzung beim Wort nehmen zu
können. Was nun auf dem Tisch liegt, ist machbar, wenn man
zukunftsweisende Strategien der Stadtentwicklung völlig außer Acht lässt. Es hat
den Anschein, dass zumindest im Bereich des Sozialen kräftig nachgeholfen wurde.
Gerade bei der Kinderbetreuung
gehen die Vorschläge kräftig an die Substanz. Dennoch gingen mitten in der
Sparwut scheinbar plötzlich die Ideen aus und bei 50% des Zieles endet
das wundersame Werk. Das wirft die Frage auf, warum das so ist, wo
doch vorher 10% realistisch erschienen. Man muss annehmen, dass es
sich nur um die halbe Wahrheit handelt, also das Papier eine
Mogelpackung ist. Das gilt es schnellstens zu klären.
Bürgerhäuser
sollen
an
die Vereine gehen
Seit
einigen Jahren werden schlaue Überlegungen angestellt, wie man den
Kostenblock der Verwaltung der Bürgerhäuser in Hochstadt und
Wachenbuchen gänzlich eliminieren kann. In den ersten Gesprächen
mit den Vereinen wurde ganz schnell klar, dass kein Verein ein
Bürgerhaus alleine unterhalten kann. Zu marode war die Bausubstanz
und die Risiken unvertretbar hoch. Selbst
nach der erfolgten Teilsanierung des Hochstädter Bürgerhauses wird
sich die Haltung der Vereine nicht ändern. Die Verwaltung und die
Belegungs- und Abrechnungsabläufe können einfach nicht
ehrenamtlich und völlig neutral geleistet werden. Konflikte wären
vorprogrammiert. Es ist auch nicht einzusehen, warum
dieses Gemeinschaftseigentum von nur einem Verein und auch noch
ehrenamtlich verwaltet werden soll.
|
Finanzen,
Haushaltskonsolidierung, Sparen |
Liste
der konkreten Einsparungen
Vorlage
für die Stadtverordnetenversammlung am 21.02.2011
|
Unpassender
Zeitpunkt
Ja,
mit den Ehrungen ist das schon so eine Sache! Auf der einen Seite
hat man es mit einem verdienten Menschen zu tun und auf der anderen
Seite haben wir gerade Wahlkampf. Da kommt man schnell auf den
Gedanken, dass eine Ehrung gerade zu diesem Zeitpunkt eine handfeste
Unterstützung darstellt. Dr. Dieter Fritz hätte die Ehrung
sicher auch zu einem anderen nicht so verfänglichen Zeitpunkt
entgegen genommen, aber - was soll er machen. Die meisten Leser
halten die Auszeichnung für eine FDP-Auszeichnung, weil der
hessische Landesvorsitzende der FDP Jörg-Uwe Hahn die Medaille
übergab. Sie haben Recht! Es ist eine Ehrungsform der FDP für
25-jährige Mitgliedschaft , wie Thomas Schäfer bestätigte. Herzlichen
Glückwunsch!
|
|
|
Woche
vom 14.02. bis
20.02.2011
Jetzt noch 5 Wochen bis zur Wahl
Gremien
tagten in dieser Woche
In
dieser Woche tagten die Ausschüsse der
Stadtverordnetenversammlung. Die Sitzungen sind öffentlich, was
einige Bürger regelmäßig zur Information nutzen. Leider sind die
Termine zeitgleich, weshalb man sich schon entscheiden muss, was von
größerem Interesse ist. Am Dienstag, dem 15. Februar tagte um 18:30
Uhr der Ausschuss für Soziales, Jugend, Sport und Kultur und
um 19:00 Uhr im Rathaus der Ausschuss für Bau,
Umwelt und Stadtentwicklung in der Raiffeisenbank Hochstadt. Es
folgten am Mittwoch, dem 16. Februar um 18:30 Uhr der Haupt- und
Finanzausschuss und um 19:00 Uhr der Verkehrsausschuss.
Zuvor und danach fanden die Fraktionssitzungen statt, in
denen alle TOPs der Sitzungen besprochen wurden. Bei den
Ausschusssitzungen kristallisiert sich bereits ein Meinungsspiegel
heraus, der vorsichtige Vorhersagen für die zu erwartenden
Entscheidungen zulässt. Wie wenig lernfähig und demokratisch offen
sich die Damen und Herren in den Sitzungen in der Regel gegenübersitzen, zeigt
das nebenstehende Bild. Mit vorschnellen Plädoyers gingen einige
schon vor den Sitzungen an die Presse und hatte sich praktisch schon
festgelegt, ehe man die Argumente der anderen Seite angehört hatte. |
Am
Mittwoch sahen sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses
einer engagierten Zuschauermenge gegenüber, die jedes Wort und jede
Geste mitverfolgte. Auch amtierende und zukünftige
Kommunalpolitiker verfolgten die Diskussionen, um daraus ihre
Rückschlüsse zu ziehen. Schließlich standen sie bei den
Beratungen und der möglichen Beschlussfassung - wie 36 ihrer
Kolleginnen und Kollegen im Parlament - außen vor. Während bei CDU
und FDP hinsichtlich der Konsolidierungsvorschläge alles paletti zu
sein schien (weil auf deren Mist die Sache ja auch gewachsen war),
hatten SPD, Grüne und die WAM enormen Klärungsbedarf. So nutzten
sie die Erklärungsversuche des Magistrats zu den Nachfassfragen als
Diskussionsgrundlage für ihre Fraktionssitzungen. Eine Einigung war
somit an diesem Abend geplatzt. An der Haltung von Peter Arendt
(Grüne) war zu erkennen, dass es schwer ist, dieses Konzept seiner
in Erneuerung befindlichen Partei zu verkaufen. Allzu doll hatten es
die neoliberalen Kräfte getrieben. Der Schwerpunkt der
Entscheidungsfindung wird sich nun am Wochenende abspielen, wenn die
Änderungsanträge festgezurrt und Mehrheiten gesucht werden, ehe am
Montag um 16 Uhr 30 (ohne einige wichtige Ausschussmitglieder) das
Sparkonzept in die Stadtverordnetenversammlung delegiert wird. Das
wird wohl beantragt werden. Zumindest ist das der bisherige
Erkenntnisstand.
|
Qualität
der Planungen
An
den Haushaltsplanungen der letzten Jahre entdeckt man Auffälligkeiten, die einige
Fragen aufwerfen.
Die
Unterschiede zwischen den geplanten Defiziten und den dazuge-
hörigen
Jahresergebnissen sind beträchtlich.
-
In
den Jahren 2006 bis 2008 betrug die Summe der Abweichungen 6,41 Mio. €
von veranschlagten 8,88 Mio €. Das sind 72,8% Abweichung.
-
Im
Jahr 2009 betrug sie 134% .
-
Für
das Jahr 2010 liegt das Ergebnis noch gar nicht vor.
Die
Planungen scheinen strategische Komponenten zu enthalten, die das
Parlament nicht entkeimen kann.
In
den Jahren 2006 bis 2008, in denen die wichtigsten Einnahmequellen um
insgesamt 12 Mio. stiegen, fand eine deutliche Konjunkturerholung
statt, ehe dann der Einbruch kam. Im Jahr
2009
gingen infolge der Krise die Einnahmen der wichtigsten Quellen um 7,3 Mio. €
zurück. Ohne den Einbruch hätte es mindestens ein positives Ergebnis von
1,12 Mio. € gegeben. So gesehen war der Haushalt 2009 in Erwartung
von konjunkturellen Einbrüchen durchaus pessimistisch
angelegt, jedoch mit einer 134%-igen Ungenauigkeit. Die
jetzige Konjunktur müsste eigentlich zu einer deutlichen Erholung
und positiveren Zahlen führen. Es
stellt sich deshalb die Frage, wie genau der Haushaltsplan 2011 ist, wenn noch
nicht einmal die Zahlen von 2010 offiziell vorliegen.
Bei
dieser Größenordnung der Ungenauigkeit wirken die
320.000 € Einsparung zur Reduzierung des planerischen
Defizits gerade im Sozialbereich wie ein
Treppenwitz.
Vergammeln
und
verrotten lassen
Am
Beispiel der Sparvorschläge für die Friedhöfe, die in die
Richtung vergammeln und verrotten bei avisierten
Gebührenerhöhungen deuten, lässt sich zwar nicht das gesamte
Paket charakterisieren, sie rufen jedoch die Friedhofs-Events der
CDU in Erinnerung. Vor der letzten Kommunalwahl wollte die CDU mit
der besonderen Fürsorge für die Friedhöfe punkten. Damals galt
es, mit dieser Aktion den Zweiten Stadtrat Wassermann zu
diskreditieren. 2011 werden trotz hoher Friedhofs- gebühren
Leistungskürzungen und nochmalige Erhöhungen angestrebt. Das ist
"Politik nach Kassenlage". Im Fall der Friedhöfe sind
Verträge betroffen, die für lange Zeit geschlossen wurden.
Nachträgliche Korrekturen der Leistungen verstoßen eindeutig gegen
diese Verträge.
"Wer
keine Verantwortung wahrnehmen kann, darf diese auch nicht
übertragen bekommen..."
Dieser
Satz aus dem Mund von Thomas Schäfer (FDP) ist es wert,
ernst genommen zu werden. Er zeigt, wie liberale Gesinnung in
Maintal zu verstehen ist. Was heißt "liberal"?
li|be|ral
[lat.(-fr.)]: 1. dem
einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die
Selbstverantwortung des Individuums unterstützend, freiheitlich.
2. die Weltanschauung des Liberalismus (1) betreffend, sie
vertretend. 3. nach allen
Seiten offen. 4. eine den Liberalismus (1) vertretende Partei
(1) betreffend, zu ihr gehörend.
(c)
Dudenverlag.
liberal
[lat.], freiheitlich gesinnt; vorurteilsfrei
für die Autonomie des Individuums eintretend.
(c)
Meyers Lexikonverlag.
In
unserem Land sind die Parteien immer noch der legitime Spiegel der
Bevölkerungsgruppen. Das Volk entscheidet, welche der vertretenen
politischen Richtungen es wünscht. Wer in diesem Rennen die Nase
vorn hat, übernimmt die Führung und damit die Verantwortung für
seine Politik. Der an der Führung gehinderten Opposition kann man
jedoch nicht die Verantwortung für das Gemeinwesen absprechen, nur
weil ihr einige Stimmen fehlen. Das Parlament ist der Ort, an dem
die divergierenden Standpunkte diskutiert und gewichtet werden
sollen. Das ist demokratisch und liberal - im ureigensten Sinn. Was Thomas
Schäfer vertritt, ist - wie so oft - leider höchst bedenklich.
Es gibt jedoch solche und solche Liberale. Herr Schäfer ist halt
ein solcher.
Es
geht um viel mehr
Aus
der Lokalpresse konnte man am Sitzungstag des Haupt- und Finanz-
ausschusses entnehmen, dass
bereits die Entscheidung im Haupt- und Finanzausschuss bindend ist
und die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss nur noch zur
Kenntnis nimmt. Auf welche Bestimmung das Verfahren
zurückgeht, wird sicher erläutert werden. Somit wird das Votum
anstelle von 45 nur noch von 9 Stadtverordneten erteilt. Somit
wurden innerhalb der Fraktionen Vorentscheidungen getroffen, ohne
dass die Stadtverordneten einen direkten Gedankenaustausch mit ihren
Kollegen der anderen Parteien hatten. Also greifen
"demokratische" Vorentscheidung in mehreren Stufen.
Grüne, FDP und die WAM stellen nur je 1 Mitglied im Ausschuss, die
REPs sind völlig außen vor. Entsprechend den bisherigen
öffentlichen Äußerungen votieren CDU und FDP für den vom
Bürgermeister vorgelegten Antrag. SPD und WAM lehnen diesen ab. Die
Grünen äußerten sich bisher nicht und müssen heute Abend endlich
Farbe bekennen. Ausgerechnet Peter Arendt, der Maintal
verlässt und den die Auswirkungen nicht mehr tangieren dürften,
ist das Zünglein an der Waage.
Für
die Grünen bedeutet das, dass sie an ihrer heutigen Entscheidung in
der öffentlichen Wahrnehmung steigen oder sich danach im freien
Fall befinden. Eines der glaubhaften politischen Standbeine der
Grünen würde wegbrechen und könnte auch mit sonstigen
Erneuerungen nicht abgefangen werden.
Lesen
Sie auch:
"Das
Zünglein an der Waage".
Mit
ver.di gedroht
Neben
der SPD stemmt sich auch die Wahlalternative Maintal (WAM) gegen die
Unausgewogenheit der vorgeschlagenen Sparmaßnahmen. Nun will man
SPD und WAM zwingen, sich der Frage stellen, welche Maßnahmen sie
denn ersatzweise vorschlagen, um den Haushalt nachhaltig zu
konsolidieren. Hier wird die WAM unter Anderem erneut den Vorschlag
unterbreiten, den Magistrat zukünftig um einen Hauptamtlichen -
sprich: den Stadtrat - zu reduzieren. Das würde zwar erst nach
Ablauf der Amtszeit greifen, dafür aber einen hochdotierten Posten
mitsamt der Ruhebezüge dauerhaft einsparen. Sicher wird die WAM
einer moderaten Entschlackung der Kosten in allen Bereichen und
deutlich besseren Ergebnissen bei der Immobilienvermarktung
zustimmen.
SPD
und WAM
als
Hoffnungsträger
Für
die SPD ist die sozial einseitige Ausprägung des
Konsolidierungs- papiers eine gewaltige Steilvorlage, die sie nur
dann umfassend für den Wahlkampf nutzen kann, wenn die bisherigen
Protagonisten die Welt nicht vorher wieder von sich aus gerade
rücken. Hier kann die SPD nicht nur Profil zeigen, sondern auch
wieder aufbauen.
Sozialdemokratische
Politik geht oft im Tagesgeschäft unter, weil eher machtpolitisch
taktiert wird. Nun geht es taktisch konkret um den krassen
Widerspruch, dass in allen Parteien breiter Konsens besteht, dass
Maintal das Profil einer kinder- und familien- freundlichen Stadt
ausbaut und dem radikalen Abbau personeller und finanzieller
Ausstattung bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Noch
gilt dieses Attribut als Trumpf bei zuzugswilligen Familien. Damit
soll nach dem Willen von CDU, FDP und den Grünen jetzt Schluss
sein, weil die Qualität der Betreuung als Einsparpotenzial
ausgedeutet wurde. Wen wundert es, dass sich nun viele Eltern hinter
der SPD und der WAM sammeln!?
Meine
Intention
Eine
meiner Intentionen, warum ich diese Website betreibe, ist es, einen
Gegenpol zur Politikverdrossenheit zu bilden. Neben der
Präsentation der Presse und den Drucksachen der Parteien sowie den
Ergüssen des Magistrats spielt die Kommentierung eine große Rolle.
Diese passt zwar nicht jedem Zeitgenossen, ist aber für die
Emotionalisierung der Leser sehr wichtig. Dabei spielt der Kontrast
zu den betont sachlich gehaltenen Artikeln der Presse eine große
Rolle. Immer mit mindest einem Ohr an der Bevölkerung ist es gar
nicht so schwer, zu erkennen, wie Nachrichten bei den Menschen
ankommen und was sie bei ihnen bewirken. Meist bestätigt sich der
Grund der Politikverdrossenheit und man geht schnell über die
Nachricht hinweg. Die
größte Wirkung auf die Politikverdrossenheit liefern jedoch Akte,
die sich aus verfahrener Lage zum Guten wenden. Das macht den
Menschen Mut und holt die Politiker in den Fokus, die für das in
der Sache Gute stehen. Das heißt nicht, dass es sich bei den
Protagonisten um gute oder schlechte Menschen handelt. Es ist nur
ihre politische Einstellung, die bewertet und kommentiert wird. Na
ja - ein wenig glaubt man auch, in ihren strittigen Handlungen ihren
Charakter zu erkennen. Aber noch ein Effekt tritt dabei auf: Die
"Guten" werden nicht so kritisch durchleuchtet, weil man
sich mit ihnen in Übereinstimmung befindet. Das ist aber ein
Fehler. Man darf keinen unserer Politiker aus den Augen verlieren
und muss auch die Politiker kritisch beurteilen, die auf der
eigenen Linie zu liegen scheinen. Oft befinden sie sich nur zu
Zeiten des Wahlkampfes auf dieser Linie und verfallen für den Rest
der Legislaturperiode in alte politische Verhaltensmuster. Ein
gewisser Abstand zu ihnen hilft dabei.
Papierlos
und verwittert
Vielleicht
wäre es ganz gut, wenn sich die Leser die Konsolidierungsliste
ansehen würden, die im Internet abrufbar ist. Martina
Faust vom Maintal TAGESANZEIGER greift in ihrem Artikel
einige Punkte auf, die ihr besonders auffielen. Einige dieser Punkte
führten in der HuFiA-Sitzung zu Rückfragen, die nur mäßig gut
beantwortet werden konnten.
Einer
der Punkte ist die Einsparung, die durch den Wegfall von
Sitzungs- unterlagen in Papierform erreicht werden sollen. Das
setzt voraus, dass alle Stadtverordneten über einen Laptop, einen
Internet- Anschluss und die Freigabe zur vollen Einsicht des Portals
verfügen. Auf die Frage, wer von den neun Ausschussmitgliedern
diese Voraussetzungen erfüllen, meldeten sich gerade mal drei
Personen. Natürlich verfügen viele über PCs, können sie aber
nicht mit in die Sitzungen nehmen. Von allen 45 Stadtverordneten
dürften höchstens 50% papierlos arbeiten. Der Rest könnte sich
vorbehaltlos den Ansichten ihrer parteilichen Vordenker
anschließen. Politik würde dadurch für unkritische Abgeordnete
einfacher.
Mit
dem Wegfall der bisherigen Praktikantenstelle für
Sozialarbeiter bzw, -arbeiterinnen, die diese Praktika zum
Abschluss ihrer Ausbildung benötigen, will die Stadt 38.000
€ einsparen. Dabei vergessen die Ideengeber, dass jeder Nutzer des
Arbeitsmarktes auch einen angemessenen Anteil zur Ausbildung leisten
sollte.
Wen
wundert da noch der allgemeine Fachkräftemangel?
Die
Renovierung der Trauerhalle auf dem alten Dörnigheimer
Friedhof wird auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Vielleicht
soll das verwitterte Gebäude auf diese Weise ein Symbol der
Vergänglichkeit darstellen. Eigentlich werden die
Sanierungsmaßnahmen nur zeitlich verschoben - eine Maintaler Unart!
Massive
Proteste
Im
Nachgang zur Ausschusssitzung des HuFiA organisiert der STEB
(Stadtelternbeirat) jetzt mit einer Unterschriftenaktion den breiten
außerparlamentarischen Widerstand gegen die Einschnitte in der
Kinder- und Familienbetreuung. Inzwischen zeichnet sich Bewegung in
der Front der Befürworter des rigorosen Sparzieles ab, denn die
Grünen legen Änderungsanträge vor. Dass man das Sparpapier
nicht rundweg ablehnt, ist vernünftig, denn gegen das sinnvolle Sparen
ist natürlich grundsätzlich nichts einzuwenden. Das begreifen
sogar die
Bürger.
Einmal
mehr zeigt sich, dass sich mit der Brechstange keine Probleme lösen
lassen.
Die vom STEB angekündigte Rede vor dem Parlament und die
Über- gabe von Unterschriftslisten an den die Bürgernähe
schätzenden Bürger- meister verspricht eine
muntere Debatte, nachdem diese von immer mehr
Stadtverordneten für notwendig gehalten wird. Das Flugblatt des
STEB, das Maintal in den nächsten Tagen förmlich überfluten wird,
wird regional und überregional große Aufmerksamkeit erhalten und
dient zuzugswilligen Neubürgern als heftige und eindringliche Warnung.
Der
Magistrat sollte schnellstens gegensteuern.
Flankierende
Maßnahme
Sehr
richtig bemerkt die WAM, dass das Grundübel der Finanzmisere die
Missachtung der Verfassung ist. Dort ist zugesichert, dass das Land
die Kreise und Kommunen mit den erforderlichen Mitteln auszustatten
hat, um die ihnen übertragenen Aufgaben zu meistern.
Das heißt im
Klartext, dass Maintal wegen der groben Missachtung der Verfassung für Schulden des
Landes aufkommt, die aus der Politik von CDU und FDP resultieren. Genau diese Parteien spielen sich
jedoch kommunal als Sparkommissare
auf, um indirekt in den Kommunen das Geld für die unsolide
Landespolitik aufzutreiben. Wie in Maintal, sind auch im Land und im
Bund die Gründe für die Haushaltslagen hausgemacht. Anstelle sich
zum Vollstrecker aufzuschwingen, sollten CDU und FDP zusammen mit
dem Rest des Parlaments die Einhaltung des § 137 Abs. 5 der
hessischen Verfassung einklagen.
Starker
Kommentar
Es
ist bemerkenswert, wenn eine unabhängige Tageszeitung klar zu
erkennen gibt, dass sie auf der Seite der Bürger, der
Verhältnismäßigkeit und der Vernunft steht. Auf unsere
Maintaler Journalistinnen und Journalisten wirkt die gesamte Wucht
der politischen Argumentation ein und es ist verständlich, dass
ihnen so manche verbogene und in die Irre führende Argumentation
gegen den Strich geht. Sie müssen die Leser korrekt informieren und
damit oft auch Texte veröffentlichen, von denen sie genau wissen,
dass sie sich gegen die Verfasser selbst richten. In diesen Fällen
ist ein Kommentar unerlässlich. Zurück bleibt die Frage, wie es um
den Realitätssinn von Parteien oder Politikern bestellt ist, wenn
sie sich mit ihren Standpunkten so weit von der Bürgermeinung
entfernen.
Bestmögliche
Verteidigung nach dem Angriff missrät
Den
neben stehenden Artikel musste ich gleich mehrmals lesen, um die
Zitate auf mich wirken zu lassen. Dann kam mir unweigerlich die
Erkenntnis, dass die politischen Moritatensänger der Maintaler CDU
bei mir wieder etwas mehr an Ansehen verloren haben.
Gut -
von Angelika Feuerbach ist man ja so manche Argumentation
gewohnt und man fragt sich allent- halben, warum ihr so viele
Fraktions- mitglieder bereitwillig folgen. Ihre politischen Weisheiten bestehen aus Bewahren,
Erhalten, Beschützen, wenn es um die konservative
Wähler- schaft geht. Die Leistungsträger in sozialen Spannungsfeldern
bedient sie mit Sparen, Kürzungen von Leistungen,
Steuererhöhungen. Aus ihr
spricht stellvertretend die tumbe, satte Bürgerschaft.
Wilfried
Ohl, der politische Spätein- steiger, misst den
Sparvorschlägen deshalb eine besondere Qualität zu, weil sie direkt aus
den Fachbereichen kämen. Gerade die Sitzung des HuFiA zeigte aber,
dass die Leiter dieser Fachbereiche kein Wort zu den ihnen bestens
bekannten qualitativen Auswirkungen von sich gaben (oder geben
durften). Ihm ist entgangen, dass der Sozialbereich eigentlich die Aufgabe
hatte, sich selbst infrage zu stellen.
Markus
Heber als zukünftiger Boss der CDU-Fraktion fällt immer
häufiger als Wiederkäuer von Plattitüden auf. Wie er jemals eine
vernünftige Linie in die Maintaler CDU bringen will, ist mir
schleierhaft. Mit einfältigen Sprüchen auf die Konkurrenz
einzudreschen, zeugt von wenig Souveränität. Ihm entgeht, dass SPD
und WAM an den großen Rädern drehen, mit denen sich die Lage
Maintals umfassend erholen könnte, während er mit seiner Mannschaft
und im Gleichklang mit dem Bürgermeister nur irrwitzige
Sandkastenspiele betreibt.
|
Quelle: Haushaltspläne der Stadt Maintal von 2006 bis 2011
Quelle: Haushaltspläne der Stadt Maintal von 2006 bis 2011
Im
Fokus der öffentlichen Wahrnehmung
Im
Zusammenhang mit dem Haushaltskonsolidierungspapier stehen nur
wenige Personen im Fokus. Sie gelten als die Weichensteller
der Maßnahmen, die in ihrem Gesamtziel von vielen Bürgern
und der Maintaler Opposition als völlig einseitig und
schädlich für die Zukunft Maintals bezeichnet werden.
Für
Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) gehört Sparen
seit vielen Jahren zum politischen Vokabular und als Mittel,
um konservative Politik in die richtige Richtung zu lenken.
Die Aufstellung des Haushalts ist ein wichtiges Instrument, um
angebliche oder tatsächliche Notwendigkeiten abzubilden. Wie
groß immer wieder die Abweichungen zwischen Planung und den
Ergebnissen der Geschäftsjahre sind, zeigt die Fülle der
Fehleinschätzungen, die in den Haushalten stecken. So ist
auch immer wieder von "Luftbuchungen" und anderen
Faktoren die Rede. Mehrmals wurden die Haushalte von der
Kommunalaufsicht mit Auflagen versehen, die stets gut zur
Politik des Bürgermeisters und der CDU passten. Das lässt
den Verdacht zu, dass mit manchen Haushalten Auflagen
förmlich erzeugt werden sollten, um den politischen Gegner
von Außen her zu bekämpfen.
Der
FDP-Mann Thomas Schäfer gilt als kompromissloser
Kämpfer, wenn es darum geht, soziale und umweltfreundliche
Politik nieder zu halten. Neben seiner Härte in der Sache
lebt er im Parlament auch simple Feindbilder aus.
Feindbild Nummer 1 ist die WAM, weil er sie der linken Szene
zuordnet. Schäfer ist ein Mann, der Formfehler der
politischen Konkurrenz genüsslich auskostet, indem er seine
liberal-konservative Gesinnung rigoros auslebt. Seinen Platz
im Haupt- und Finanzausschuss nutzt er natürlich ebenfalls
zur Durchsetzung seiner Gesinnung.
Angelika
Feuerbach (CDU) gilt als eine der Gestaltungspersonen
konservativer Politik, in der die Leistungsträger der
Gesellschaft vor den Nutzern von Sozialleistungen geschützt
werden müssen. So sind für sie Kürzungen im Sozialbereich
ein Mittel, um teuere Fehler auf anderen politischernFeldern
zu kompensieren. Sie hält wie Thomas Schäfer von der
FDP das Ziel von 10% Einsparung über alle Ausgabenfelder für
realistisch, obwohl seit über 10 Jahren die CDU-Politik noch
nicht einmal zu einem Bruchteil dieses Zieles führten.
Sie zieht sich nun aus der Kommunalpolitik zurück, möchte
aber die Weichen für die nächsten 5 Jahre stellen, damit
sich ihr Nachfolger Markus Heber daran orientieren kann
(oder muss).
Der
Noch-Fraktionsvorsitzende Peter Arendt (Grüne), der
ebenfalls aus der Maintaler Politik aussteigt, folgte bisher
stets Versuchungen der Machtpolitik. Gestalten - das ist sein
Ding. Wirklich grüne Politik, wie sie von den Bürgern
verstanden wird, überließ er Monika Vogel und dem
parteilosen Hartmut König. Arendts Person war es, die
Maintals Grüne auf der Beliebtheitsskala fast bis auf Null
sinken ließ. So ergab sich durch den Wegzug von Peter
Arendt die Chance der Erneuerung, die ansatzweise jetzt
sogar von Monika Vogel genutzt wird. Nun wird es in der
aktuellen Debatte um harte soziale Einschnitte ausgerechnet an
ihm liegen, wie sich Maintals Grüne neu positionieren. Damit
leben muss dann anschließend Monika Vogel.
|
Die
Pro-Akteure
Erhard
Rohrbach
Thomas
Schäfer
Angelika
Feuerbach
Peter
Arendt
|
CDU
verteidigt Einschnitte
im
Kita- und Jugendbereich
Maintaler
Christdemokraten wollen dem Konsolidierungsprogramm zustimmen
-
Heftige
Kritik vor allem an die Adresse der SPD |
Maintal
(Ieg/pp). - Wenig überra- schend begrüßten gestern die
Maintaler Christdemokraten das vom Magistrat vorgelegte
Konsolidie- rungsprogramm. Die CDU mit Partei- chef Markus
Heber und der nicht mehr für das Stadtparlament kandi-
dierenden Fraktionsvorsitzenden Angelika Feuerbach verteidigt
auch die Einschnitte im Kita-Bereich. Wörtlich heißt es in
der Stellung- nahme der Christdemokraten: " Wer
in Maintal weiterhin anspruchsvolle Kinder- und Jugendarbeit
anbieten will, muss jetzt auch hier Einschnitte
vornehmen." Wenn die Handlungs- fähigkeit der
Stadt Maintal erhalten werden solle, müsse die Schulden-
spirale beendet werden, argumentiert Angelika Feuerbach.
"Leistungen auf Pump sind eine Belastung für zu- künftige
Generationen", ergänzt Markus Heber. "Daher
werden die Christdemokraten am Montag in der
Stadtverordnetenversammlung den Konsolidierungsvorschlägen
des Magistrats zustimmen", so die CDU. Das ist im
Übrigen ein interessanter Passus, da die Maintaler Christdemokraten wohl davon ausgehen, dass die endgültige Entscheidung
über das Konsolidierungsprogramm nun doch im Stadtparlament
fallen wird. Der ursprüngliche Antrag sieht nämlich vor,
dass die Stadtverordne- tenversammlung lediglich den Beschluss
des Haupt- und Finanz- ausschusses zur Kenntnis nimmt.
"Sozialdemokraten und WAM reden zwar von der
Notwendigkeit des Sparens, lassen diesen Worten aber keine
Taten folgen", behaupten die Christdemokraten. |
Einen
Tag nach Bekanntwerden des Konsolidierungsprogramm sei im
Tagesanzeiger zu lesen gewesen, dass der
SPD-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Kaiser die Vorschläge des
Magistrats ablehne, eine Prüfung habe eroffenbar nicht für
nötig gehalten, kritisiert Feuerbach. "Eigene
Ideen der Sozialdemokraten gibt es jedoch nicht. Bereits zu
den Haushaltsberatungen im November hatte die SPD-Fraktion
eigene Anträge angekündigt", bringt die
CDU-Fraktionschefin in Erinnerung. Am Ende sei es dann bei der
"schlichten Ablehnung" des Haushaltsentwurfs
geblieben. "Den Sozialdemokraten geht es in
Wahlkampfzeiten aber offenbar nicht mehr um die
Sachpolitik", behauptet Feuerbach weiter. "Wir
begrüßen ausdrücklich, dass die Vorschläge über
Haushaltsverbesserungen aus der Verwaltung selbst
kommen", erklärt derweil Wilfried Ohl,
stellvertretender CDU-Fraktions- vorsitzender. "Dadurch
ist gewähr- leistet, dass diese sachlich gerecht- fertigt
sind und mit Augenmaß geschehen. Wir haben uns schon zu den
Haushaltsberatungen im Dezember entschlossen, zehn Prozent in
allen Gebieten einzusparen", führen die Christdemokraten
weiter aus. Das bedeute gleichzeitig, dass die Bereiche mit
einem besonders hohen Zuschussbedarf auch in einem ent-
sprechenden Maß auf Leistungen verzichten müssten. "Wer
in Maintal weiterhin anspruchsvolle Kinder- und Jugendarbeit
anbieten will, muss jetzt auch hier Einschnitte
vornehmen", |
machen
dieChristdemokraten eine bemerkenswerte Gleichung auf. Im
Übrigen werde nicht nur im Bereich von Kindern und
Jugendlichen gespart, sondern auf allen Gebieten müsse
"Bescheidenheit walten". Mit dem Bau des Kinder- und
Jugendhauses habe die Stadt zudem bewiesen, welchen hohen
Stellenwert die junge Generation einnehme. Bei
den Einsparungen müsse überprüft werden, ob nicht
Leistungen erbracht würden, die in der Verantwortung anderer
stünden. So seien zum Beispiel Deutschunterricht und
Hausaufgabenbetreuung Aufgabe der Schulen.
"Ausgabenbegrenzung
bedeutet, den finanziellen Spielraum der Stadt zu
erhalten", hebt Markus Heber hervor. "Es
ist besonders vor der Kommu- nalwahl bequemer, Konsolidierungs-
vorschläge abzulehnen und sich so vor unpopulären, aber
notwendigen Entscheidungen zu drücken, als gemeinsam nach
Lösungen zu suchen", kritisiert der CDU-Chef die
SPD. " Wir sind sicher, dass die Maintaler Bürger eine
nachhaltige Sicherung des Haushalts befürworten, denn es ist
im Interesse einer funktionierenden Gemeinde", erklären
die Christdemokraten. " Wir wollen verstärkt das
Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen, um auch
deren Erfahrungen und Sach- verstand in den Konsolidierungs-
prozess mit einzubeziehen", erklärt die CDU
abschließend. |
|
Es
wird geklebt
Nun
beginnt wieder die Zeit der Plakate, die uns suggerieren sollen, was
die Stärken der Parteien und der Kandidaten sind. Die Grünen
warten mit einem Plakat auf, auf dem sie tatsächlich behaupten, sie
stünden für eine GRÜNE Politik. Sie bauen auch auf eine GRÜNE
Zukunft, wollen das im Tempo 30 erledigen und setzen sich für eine
kinderfreundliche Stadt ein. Das riecht nach Erneuerung und den
Worten und Bildern müssen nun Taten folgen. Bekanntlich läuft das
Konsolidierungsprogramm in eine ganz andere Richtung.
Irritation
Die
Kombination zweier Plakate ganz anderer Art animierten mich zu einer
minimalen Retusche. Wie schnell kann das Wähler irritieren, die
meinen, es sei sowieso alles "Zirkus".
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Ins
eine Ohr hinein...
Die
Biologin Loeiki Häger- Hogerland aus Hochstadt erläuterte
in einem Leserbrief erneut, warum die grüne Mitte im Bereich rund
um das Schwimmbad so bedeutend für die Ökologie und den
Hochwasserschutz Maintals ist. Dabei geht sie auch auf mögliche
Gefahren für Gebäude und Sportanlagen ein, die aus dem Untergrund
und dem regelmäßigen Hochwasser resultieren.
Die
FDP gibt im Wahlprogramm vor, um den Hochwasserschutz besorgt zu
sein. Man wird sehen, wie ehrlich das gemeint ist. Momentan ist von
Einsicht nicht viel zu spüren. FDP und CDU sind deutlich auf
Investitionskurs und wollen unbedingt einige der letzten
Grundstücke der Stadt an Inestoren verscherbeln um damit
vermeintlich eine Zukunftsplanung verwirklichen zu können. Man wird
sehen, was stärker ist: die Vernunft oder die Profilierungssucht.
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Sportplätze
und Freizeitanlage in der grünen Mitte
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Woche
vom 21.02. bis
27.02.2011
Jetzt noch 4 Wochen bis zur Wahl |
Das
Kind mit dem Bad ausschütten?
Nicht
wirklich - oder !??
Zweifellos
ergibt sich in dieser Woche in der Stadtverordnetenversammlung die Möglichkeit, sich positiv oder extrem negativ
im Bewusstsein der
Wähler einzuprägen. Als Multiplikator fungiert dabei der
Stadtelternbeirat, die Stimme der jungen Familien mit Kindern. Das
ist ja nicht ganz die Klientel von CDU und FDP, die junge Familien nur
zum Füllen der Häuser ihrer Lieblingsinvestoren benötigen. Man
hat die jungen Eltern und die sozial denkenden Bürger Maintals
herausgefordert und muss nun mit deren Widerstand leben. Die beiden
sparwütigen Parteien werden deswegen wohl kaum an einen Kurswechsel denken.
Die
Debatte um die Streichungen im Kinder- und Familienbereich wird
allerdings sehr
eng mit der zukünftigen Stadtentwicklung verknüpft werden, denn das
Prädikat "Kinder- und Familienfreundlichkeit" steht auf
dem Prüfstand. Irgendwie zieren sich CDU und FDP plötzlich
angesichts der geballten Bürgerreaktion und eine Mehrheit im
Präsidium beschloss eine Woche
Bedenkzeit. Bis dahin muss Klarheit herrschen, was man den Kindern,
den Erzieherinnen den Eltern und der Stadtentwicklung antut.
Vielleicht reift ja noch die Einsicht, dass man dickere Bretter
bohren muss und lässt diese sozialfeindlichen Spielchen. Die
wirklichen Querdenker unserer Gesellschaft sollten den Druck auf die
Parteien erhöhen, sonst geht die Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses am 28.02.2011 aus, wie das Hornberger Schießen. |
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Verpackungsschwindel
bei den GRÜNEN? Auf
Maintals Straßen bestaunen viele Bürger die lebensfrohen Plakate
der Grünen, auf denen Teddybären geherzt und Bobbycars geschoben
werden. Die kinderfreundliche Stadt soll angeblich eines der Ziele
sein. Doch auf den zweiten Blick stellt man fest, dass es eben nur
die Teddybären sind, denen die volle Aufmerksamkeit gilt und Monika
Vogel im nächsten Moment aufzuspringen scheint, um auf dem
Bobbycar schnell um die nächste Ecke zu verschwinden, weil der
große Zampano Peter Arendt um die Ecke kommen
könnte. Was ist aus der avisierten Erneuerung geworden?
|
Hatte
ich vor Wochen noch die Vision, eine Interessengruppe könnte
sich der Maintaler Grünen bemächtigen, um auf dem Trend der
Bundes-Grünen erneut ins Maintaler Parlament einzuziehen, so
befürchte ich jetzt, dass die Alt- Grünen selbst diese
Interessen- gruppe sind. Mit fremder Hilfe ließen sie sich
den Mitgliederbestand auffüllen und treten mit Kandidaten
an, die mit ihrem guten Namen den inzwischen verbrauchten Ruf
der Alt-Grünen kompensieren. Ihrer Unerfahrenheit ist es zu
verdanken, dass sie sich von Peter Arendt in eine
Richtung locken lassen, in der die gleiche Politik wie zuvor
betrieben wird. Jetzt sollte man unbedingt Monika Vogel
im Auge behalten, die eine immer zweifelhaftere Rolle spielt.
Sie mimt die Fachfrau fürs Soziale - nur nicht konsequent
genug. |
Als
zukünftige Fraktionsvorsitzende erschreckend profillos wird sie nur
noch von Listenplatz 2 - Kandidat Friedhelm Duch in
Harmlosigkeit übertroffen. Das ist auch der Presse nicht
entgangen. Hartmut König passt als glaubwürdiger
Parteiloser inzwischen immer weniger zur Truppe, die scheinerneuert eine Mogelpackung zu sein scheint. Eine Chance zur Erneuerung ist
möglicherweise vertan. Am Montag könnte das zur Gewissheit werden. |
|
Verzögerungstaktik
Die
Stadtverordnetenversammlung vom 21. Februar war hinsichtlich der
Beschlussfähigkeit eine blamable Veranstaltung. Aber - wie heißt
es im Volksmund so schön:
Zum
Zögern muss man sich auch erst einmal entschließen.
Was
bereitet denn nun den Politikern so große Schwierigkeiten?
-
Die
Schwere der Aufgabe?
-
Die
Einsicht, zu weit gegangen zu sein?
-
Die
Zweifel, an den richtigen Rädern zu drehen?
-
Die
Wahl der falschen Mittel zur Konsolidierung?
-
Der
Bürgermeister, der als Treiber der Aktion seine Vorschläge
und Vorgehens- weise verteidigt?
-
Die
inzwischen transparenten Ursachen der Verschuldung?
-
Oder
der Blick auf die Wahl?
Es
ist hauptsächlich die Angst vor der Reaktion der Wähler. Die
dürfte bei CDU und FDP sehr hoch sein, denn die Bevölkerung setzt
die soziale Stoßrichtung der Sparmaßnahmen mit deren
Gesinnung gleich. Und - mal ehrlich gesagt - für Familien und
für Bürger mit einem ausgeprägten Gemeinsinn sind diese
Parteien nicht wählbar, wenn sie an ihrer Haltung festhalten.
Die
Reaktion von SPD, WAM und den Grünen, die gar nicht heftig genug
ausfallen kann, wird von den Wählern nicht als billige Haltung vor
der Wahl angesehen, sondern als mutiger Schritt, endlich an den
richtigen Rädern der Politik zu drehen, damit die Maintaler
Finanzen nachhaltig gesunden. Es wird aber auch deutlich, welche
Spielchen der Bürgermeister seit Jahren spielt. Davon kann
sich die CDU nicht so schnell befreien.
Chlorix
für verstopfte Köpfe
"Wenn
ich eine Meinung habe, dann können mich auch Tatsachen nicht davon
abringen!" - so könnte der eine oder andere Parlamentarier
zitiert werden, wenn er (oder sie) ihre Gedanken freigäben. So
festgefahren ist momentan der ohnehin spärliche
Gedankenaustausch zwischen den Parteien. Meinen Informationen nach
gab es dennoch in der vorigen Woche Gespräche zwischen SPD und den
Grünen, um auszuloten, welche Gemeinsamkeiten es in der Sache gibt.
Das lässt hoffen, denn Politik heißt, dass man miteinander
spricht. Ideologische Onanie in den eigenen Reihen war noch nie von
Erfolg gekrönt. In den Reihen der neuen Grünen sieht man das eine
oder andere Gesicht, das man aus anderen Parteien kennt. Das lässt
auf einen zukünftigen Dialog hoffen, der keinen Betoncharakter hat. Wenn
die WAM uns nun einreden will, sie habe keinen Beratungsbedarf mehr
und könne sich auf die reine Verweigerungshaltung zurück ziehen,
so muss man das nicht so ernst nehmen. Auch dort ist noch nicht
alles restlos klar. Mit der Einsparung des Postens des Stadtrats
allein kommt man nicht aus der Situation, in die uns der Magistrat
über viele Jahre hinweg hineinmanövrierte. Ich glaube auch nicht,
dass ein ehrenamtliches Magistratsmitglied der WAM anstelle der FDP
diese Entwicklung hätte beeinflussen können. Vieles liegt in der
Verantwortung aller Fraktionen des Parlaments. Die
Aufgabe der Stunde ist es, den kleinbürgerlichen Pfropf im Denken
der Protagonisten Maintaler Politik zu lösen. Nicht kleckern und
nicht klotzen, sondern sauber analysieren und mit Bedacht einen Weg
aus der Situation finden, so wäre es richtig. Dabei müssten
Übereinstimmungen herrschen, die mindestens 2/3 des Parlaments
überzeugt mittragen. Es muss Schluss sein mit den knappen
Mehrheiten und der Vergewaltigung der politisch Unterlegenen. Wenn
die Denkpause auch hierzu Einsichten erzeugt, könnte es mit Maintal
wieder aufwärts gehen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Vertagung
- Idee der SPD
Es
war tatsächlich die SPD, die den Tagesordnungspunkt verschieben
ließ. Zu kurz war der Zeitraum, der für Beratungen zur Verfügung
stand und zu dürftig die Erklärungen zu den einzelnen Punkten des
Sparpapiers, um schnelle Entscheidungen zu treffen. Dieser Eindruck
steht bei einigen Beobachtern im Raum. Für die WAM war angeblich
alles klar und die Informationslage für ein klares Votum
ausreichend. Bei CDU und FDP liegt dagegen überhaupt kein
Klärungsbedarf vor. Dort hat man das Messer fest angesetzt und ist
zum Schnitt bereit. Was
unterscheidet nun die SPD von den anderen Parteien? Sind deren
Stadtverordnete gründlicher und vorsichtiger oder sind sie gar
schwer von Begriff? Die WAM, die den gleichen Kurs verfolgt, ist
doch auch beschlussfähig! Oder geht es nur darum, den Konflikt noch
einige Tage länger auszuschlachten? Falsch
gedacht! Es soll den Grünen, die beim Thema Kinder- und Familie
sehr kompetent besetzt sind, noch etwas Zeit für das richtige Votum
geben. Auch bei den Grünen stehen Hemmungen im Raum, von bereits
bezogenen Positionen abzurücken. Das ist der Preis für zu forsches
Vorpreschen wider jede Erfahrung. Wie konnte überhaupt ein Ziel von
10% angestrebt werden, nachdem in der Vergangenheit noch nicht
einmal ein Zehntel davon je in Angriff genommen oder gar umgesetzt
wurde?! Das muss ja zu eklatanten Einschnitten genau an den
Stellen führen, an denen die größten Personalkosten
entstehen! Das Gesamtgebilde der
Kinder- betreuung ist wegen der Nichtbe- setzung von offenen Stellen bereis geschwächt. Nun sollen
diese Stellen gänzlich gestrichen und zusätzlicher Stellenabbau
betrieben werden! Freien Trägern sollen Zuschüsse gekürzt oder
ganz gestrichen werden! Wer das wirklich will und das mit
demografischen Veränderungen und anderen Argumenten begründet,
verliert die Zukunft Maintals aus den Augen. Aus diesem Grund
brauchen SPD und Grüne noch Bedenkzeit. Die
Zukunft der Kinder Einige
Bürger glauben tatsächlich, bei den gegenwärtigen Aufregungen
zwischen den Parteien ginge es nur um Wahlkampf auf dem Rücken der
Kinder und der Familien. Tatsächlich geht es CDU, FDP und den
Grünen beim Sparprogramm in erster Linie um
Vergangenheitsbewältigung und erst dann um die Zukunftsentwicklung.
Gerade die steht aber im Fokus von SPD und WAM. Die in Erneuerung
befindlichen Grünen schwanken in zwischen in der Blickrichtung,
denn auch dort hat man erkannt, dass die Zukunft den heutigen
Kindern und Jugendlichen gehört. Sie sind das wahre Kapital unserer
Gesellschaft. Deshalb muss dieses Kapital früh und umfassend gehegt
und gepflegt werden. Der hohe Anteil an Kindern mit
Migrationshintergrund rät zu besonderen Anstrengungen, um ihnen
gute Chancen zu bieten, einen Beruf zu erlernen oder zu
studieren. In
der Bevölkerung gilt es, die Solidarität zu stärken und radikal-
konservativer Verweigerung die Stirn zu bieten. Es
ist schon bedenklich, dass viele unserer bessergestellten Familien
ihre Kinder privilegiert erziehen lassen und auf Schulen schicken,
in denen sie von anderen Kindern getrennt aufwachsen. Diese Eltern
haben natürlich kein Interesse daran, mit ihren Steuern andere
Kinder zu subventionieren und fühlen sich von den Sparvorschlägen,
die von CDU und FDP getragen werden, durchaus angesprochen. Sie
werden diesen Parteien ihre Stimmen geben. Hier wird über deutliche
politische Signale ein Keil in die Bevölkerung getrieben. Es geht
in Wirklichkeit um eine Spaltung der Gesellschaft in eine mäßig
gebildete Unterschicht und eine privilegierte Oberschicht. Die
Parteien müssen nun zeigen, für welche Richtung sie stehen. Sie
müssen zeigen, wie sie mit denen umgehen, die in Zukunft unsere
Gesellschaft bilden. Ich jedenfalls setze auf die Zukunft der Kinder
und nicht auf gefährliches Flickwerk zur Haushaltskonsolidierung. |
Letzte
Stadtverordnetenversammlung vor der Wahl |
1.
Teil am 21. Februar 2011
Zweigeteiltes
Schaulaufen der Kandidaten
Der
erste Teil der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der
Wahl stand unter dem Eindruck massiver Proteste der Erzieher,
der Gewerkschaft ver.di
und der Maintaler Elternschaft gegen die Sparschwerpunkte des
Konsolidierungspapiers. Das Bürgerhaus war proppenvoll und
der Geräuschpegel entsprechend des hohen Kinderanteils sehr
hoch. Den Stadtverordnetenvorsteher verleitete dies zu einer
rüden Zurechtweisung. Doch die vielen Bürgerinnen und
Bürger wurden enttäuscht, weil der Haupt- und
Finanzausschuss anlässlich seiner Sondersitzung nicht zu
einer Einigung in der Lage war und das Präsidium den
Tagesordnungspunkt auf den 28. Februar um 19 Uhr verlegte. Am
gleichen Tag soll eine ganztägige Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses stattfinden, um zu einer Lösung zu kommen.
Zumindest konnte Manuela Lörke vom Stadtelternbeirat
von ihrem Rederecht Gebrauch machen und den Stadtverordneten
nochmals eindringlich ins Gewissen reden. Nun liegt es an den
Ausschussmitgliedern, über die unsozialen Sparvorschläge des
Magistrats, die dieser ohne jede qualitative Gewichtung aus
den Fachbereichen presste, zu entscheiden.
Nach
einigen Formalien begann das 30-minütige Schaulaufen zu den
Fragen an den Magistrat nach §10. Selbstverständlich hatten
alle Fragen einen mehr oder weniger wichtigen Hintergrund.
Einige Abgeordnete nutzten die Zuschauerkulisse dazu, sich gut
zu präsentieren. Dazu muss man wissen, dass diese
Fragen zuvor schriftlich eingereicht und auf gleichem Weg
beantwortet werden. Es bleibt den Einreichern überlassen, ob
sie sich mit der Schriftform zufrieden geben oder ein munteres
publikumswirksames Frage- und Antwortspiel bevorzugen.
Nach
den Blockabstimmungen, in denen wieder viele TOPs
verschwanden, behandelte man noch einige Rest-Anträge, bei
denen der Antrag auf die Umwandlung der bereits mit 30 Kmh
beruhigten Zone rechts vom Kreuzstein in eine Tempo-30-Zone
breiten Raum einnahm. Das Schaulaufen wollte kein Ende nehmen,
ging es doch um die Aufhebung der bestehenden
Vorfahrtsreglungen und den Schilderwald.
Den
Rest des Programms konnte man vernachlässigen, wenn auch der
nicht öffentliche Teil das Publikum interessiert hätte.
Dabei ging es um eine Ehrenbürgerschaft, nachdem die
Benennung eines Straßenabschnitts, die dem gleichem Zweck
dienen sollte, zurückgezogen war,
Mit
den Ehrenbürgerschaften ist das in Maintal so eine Sache.
Zunächst muss Einigkeit über die Verleihung herrschen.
Danach kommt bei recht eigenwilligen Kandidaten der weitaus
schwierigere Teil, die Klärung, ob die Ehrenbürgerschaft
auch angenommen wird. Um kritische Argumentationen nicht in
die Öffentlichkeit zu tragen und einer möglichen Ablehnung
vorzubeugen, erfolgen solche Beratungen und Beschlüsse unter
Ausschluss der Öffentlichkeit, auch wenn das bereits die
Ehrenhaftigkeit infrage stellt.
Die
Sitzung war bereits um 20 Uhr 15 beendet und wird am 28.2.2011
um 19 Uhr fortgesetzt.
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Pressemitteilung
22.
Februar 2011
Warum
am Montag nicht abgestimmt wurde
Die
WAM hätte kein Problem gehabt, am vergangenen Montag eine
Entscheidung zu treffen. Wir waren vorbereitet und hatten auch
als einzige Fraktion detaillierte Änderungsanträge gestellt.
Beratungsbedarf bestand bei uns nicht mehr. Für die WAM war
schon bei den Haushaltsberatungen im Dezember 2010 ganz klar,
daß wir einer Einsparung von 10% im Kita- und Sozialbereich
der Stadt Maintal nicht zustimmen können. Diese Einsparung läßt
sich nur über Personalabbau erreichen. Wie man das genau
bezeichnet, ist egal. Fakt ist, daß man Personalkosten nur über
Stellenabbau einsparen kann.
Da
CDU, Grüne und FDP am 21.02.2011 in der Sitzung des Haupt-
und Finanzausschusses erklärt haben, daß sie von der
Einsparung von 10% in diesem Bereich kein Stück abgehen
werden, fehlt für uns auch jede Basis für Verhandlungen. Wir
sind zwar bereit, über Einsparungen zu reden. Einige Vorschläge
im Konsolidierungsprogramm stammen sogar aus unseren
Haushaltsanträgen, die in den letzten Jahren abgelehnt
wurden. Aber wir wollen Schwerpunkt setzen und sind nicht
bereit, Leistungskürzungen bei den Kindern zuzustimmen.
Die
Folgekosten, obwohl sie sich nicht darstellen und beziffern
lassen, sind für
die Gesellschaft höher, als das, was es uns jetzt kostet.
Einerseits wird z.B. Integration verlangt, andererseits
streicht man Deutschunterricht für Migrantenkinder. Hier ist
die Folge, daß man diesen Kindern die Aussichten in der
Schule verbaut und am Ende neue Hartz IV-Empfänger
produziert.
Da
die anderen Fraktionen noch Beratungsbedarf sahen und es Usus
ist, sich einem solchen Anliegen nicht zu widersetzen, haben
wir uns bei der Abstimmung enthalten. Allerdings sehen wir
durchaus kritisch, daß durch die nötige Sondersitzungen der
Stadtverordnetenversammlung, des Ausschusses und der
Fraktionen am 28.02.2011 laut Bürgermeister Rohrbach über
5.000 € an Kosten entstehen. Konsolidierung versuchen, indem
man erst einmal vermeidbare Kosten verursacht, ist für uns
nicht akzeptabel.
Wir
übersehen dabei aber nicht, daß die Ursache der Unklarheiten
darin liegt, daß die Haushaltsberatungen im Dezember 2010 auf
ungenügender Grundlage stattfanden. Der Magistrat, obwohl mit
Stadtrat und Bürgermeister doppelt besetzt, hat es nicht
geschafft, einen ordnungsgemäßen Haushaltsentwurf
vorzulegen. Hätte der Magistrat seine Hausaufgaben gemacht
und bereits Anfang oder auch Mitte 2010 mit der Konsolidierung
angefangen, hätten die Ergebnisse im November vorgelegen.
Bisher
haben Bürgermeister Rohrbach und Stadtrat Sachtleber keine
Erklärung geliefert, wieso das nicht geschehen ist. Es war ja
jetzt innerhalb von zwei Monaten möglich,
Konsolidierungsvorschläge auf den Tisch zu legen. Man hat
2010 die Dinge einfach zu lange schleifen lassen, wie es
leider beim Stadtoberhaupt immer der Fall ist. Die Einsparung
von 10% war dann ein Schnellschuss. Ansonsten hätte man gar
nichts vorweisen können. Das kommt einem so vor, wie bei
einem Schüler, der seinem Lehrer erklärt, der Hund habe die
Hausaufgaben gefressen. Die Kosten trägt jetzt wieder der
Steuerzahler. CDU, FDP, Grüne und Republikaner haben das
damals akzeptiert, statt den Haushalt insgesamt zurückzuweisen.
Jörg
Schuschkow
Pressemitteilung
23.
Februar 2011
Die
Fakten müssen auf den Tisch!
SPD
Maintal drängt auf eine sozial ausgewogene Haushalts-
konsolidierung | Keine Kürzungen im Bereich
Kinderbetreuung
Als
richtigen Schritt bezeichnet die Maintaler SPD die
Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses in einer
weiteren Sitzung das vom Magistrat vorgelegte
Haushaltssanierungskonzept zu beraten.
"Wir
haben mit unserem Antrag bewirkt, dass über das Sparprogramm
des Bürgermeisters nun ordnungsgemäß beraten werden kann
und alle Fakten auf den Tisch gelegt werden müssen. Ein
bloßes Abnicken des Konsolidierungsprogramms durch die
Mitglieder des Ausschusses, wie vom Bürgermeister anvisiert,
wird es nicht geben", so der SPD Fraktionsvorsitzende
Karl-Heinz Kaiser.
Nach
Auffassung der SPD ist dieser Weg eine geeignete Möglichkeit
in einem transparenten und öffentlichen Verfahren über
notwendige Haushaltskonsolidierungen zu sprechen. Im Hinblick
auf die bevorstehende Beratung hat die SPD Fraktion den
Magistrat aufgefordert schriftlich darzulegen,
1.
welche Konsequenzen sich aus den Kürzungen in den
verschiedenen Produktbereichen ergeben und wie eine daraus
entstehende notwendige Kompensation der wegfallenden
Leistungen umgesetzt werden soll;
2.
welche Einsparungen durch Verwaltungshandeln ohne die
Notwendigkeit der Beteiligung der parlamentarischen Gremien
vorgenommen werden können.
Die
SPD macht erneut deutlich, dass sie keinen Kürzungen im
Bereich der Kinderbetreuung zustimmen wird.
"Leistungskürzungen im Bereich der Kinderbetreuung,
insbesondere eine Reduzierung des Personals, sind mit der SPD
nicht verhandelbar. Dies ist der falsche Weg für die
Entwicklung der Stadt Maintal. Wir sind sehr wohl an einer
sozial- verträglichen Haushaltskonsolidierung interessiert.
Dies setzt jedoch voraus, dass man neben berechtigten
Einsparungen auch notwendige wirtschaftliche Impulse setzt um
die Einnahmen zu erhöhen, bzw. alternative
Finanzierungsmodelle zur Entlastung des städtischen Haushalts
ohne Qualitätsverluste nutzt. Soziale Ausgewogenheit und
wirtschaftliche Dynamik gehören miteinander in ein
einheitliches Haushaltssanierungskonzept vernetzt", so
der SPD Vorsitzende Sebastian Maier.
"Bürgermeister
Rohrbach hat Einsparungen in Höhe von 1.9 Mio. Euro
angekündigt, bisher kann er nur 950.000 Euro zusammenbringen.
Zieht man die Luftnummern und die Einsparmöglichkeiten in der
Verwaltung ab, bleiben nur noch Kürzungen im Bereich der
Kinderbetreuung übrig.
Mit
einer Haushaltskonsolidierung hat das wenig zu tun, insofern
ist es gut und richtig, dass die SPD hier die Verantwortung
übernommen hat, Impulse setzt und alle Möglichkeiten für
eine sozialverträgliche Haushaltssanierung im Interesse der
Bürgerinnen und Bürger ausschöpft", so der SPD
Fraktionsvorsitzende abschließend.
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Gute
Öffentlichkeitsarbeit
Immer
mehr Plakate überfluten derzeit Maintal. Sie stehen rum und hängen
in verschiedenen Höhen. Manche so hoch, dass man die umfangreichen
Texte nicht lesen kann. Macht nichts! Die
SPD stellt auf nebenstehenden Plakaten ihre Kandidaten und die
Schwerpunkte ihrer Kommunalpolitik vor. Die Plakate für
Wachenbuchen und Hochstadt folgen noch auf dieser Seite. In diesem
Jahr fällt die gute Ausprägungen der Homepages auf, auf denen man
sich umfassend und papierlos informieren kann. Interessant sind die
dort abgebildeten Flyer, auf denen komprimiert das Wahlprogramm
vorgestellt wird. Mit kräftigem ROT, der Farbe des Sozialen und des
Kampfes wirbt die SPD verstärkt um Wähler. Sie will damit
besonders Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Menschen in
angespannten Lebenssituationen und die Bürgerschaft ansprechen, die
gesellschaftliche Solidarität als Bürgerpflicht lebt. Den
Bürgern, die den neuen Chef der Maintaler SPD - Sebastian Maier
- noch nicht kennen, kann an dieser Stelle vermittelt werden,
dass er der Treiber und die erste Arbeitskraft der verbesserter
Öffentlichkeitsarbeit der SPD ist. Auch das ist ein klares Zeichen
der Erneuerung, ohne die eine Partei dem Verstauben im Stillstand
erliegen würde. |
Plakate,
Broschüren, Flyer |
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Wohngebiet
für Kinderlose?
In
der Stadtverordnetenversammlung geht es vorrangig um das Sparen und
um die neue politische Richtung, in der die alte parlamentarische
Mehr- heit mit Eltern und Kindern umgehen will, die wegen der
vollmundig verbreiteten Maintaler Qualitäten den Weg nach Maintal
fanden oder sich zumindest hier gut aufgehoben fühlten. Mit der
Qualität der Kinder- und Familienbetreuung soll nun Schluss sein,
denn sie soll für das ehrgeizige Sparprogramm des Bürgermeisters
geopfert werden. In
der gleichen Versammlung geht es aber auch darum, ein weiteres
neues Baugebiet auszuweisen. Folgt man der Logik politischer
Inspiration, so denkt man hier wohl eher an Kinderlose oder betagte
Konservative. Sie sollten sportlich uninteressiert sein und für
längere Zeit die rege Rest-Geschäftigkeit des in Vertreibung
befindlichen Gewerbes mögen. Na denn! Schulden
- ungebremst Wenn
man als Bürger schon nichts vom Sparen verstehen sollte, so ist der
Begriff "Schulden" und Zinsen möglicherweise geläufiger. Verschuldete
Mitmenschen können durchaus ohne eigene Schuld in die Fänge von
Banken geraten. Der Regelfall ist allerdings eigenes Verschulden.
Schulden können sich aber auch "rentieren", wenn man
damit ein langfristiges Ziel wie zum Beispiel Wohneigentum
angestrebt. Finanziert und abgetragen wird eine Hypothek mit den
eingesparten Mieten, die man für vergleichbaren Wohnraum zahlen
müsste. Zu Krediten für Konsumgüter und Reisen lässt sich
dagegen nur schwer eine Amortisationsrechnung aufstellen. Man muss
also genau unterscheiden, um welche Schulden es sich handelt. Interessant
sind die statistischen Werte der Pro-Kopf-Verschuldung der Kommunen
auf Landes- und auf kommunaler Ebene. Der
Landesdurchschnitt (obige Grafik) der Verschuldung der Kommunen lag
zwischen 2000 und 2008 im Schnitt bei 1.500 €
Pro-Kopf-Verschuldung und stieg im Jahr 2009 infolge des
Konjunkturprogramms und anderer Einflüsse an. Ganz anders in
Maintal. Hier stieg sie vom Trend her stetig und überproportional.
Wie aus der aktuellen Planung hervorgeht, soll sich die
Pro-Kopf-Verschuldung von 2004 bis 2014 verdoppeln. Der
Anstieg der Verschuldung wäre wegen des sehr hohen Anteils an
"rentierlichen Krediten" eigentlich zu verschmerzen, weil
der Rückfluss langfristig gesichert erscheint. Die Verschuldung
unterschneidet jedoch die Entwicklung des Vermögens der Kommune.
Diesem Aspekt muss größte Aufmerksamkeit gelten. Des
Volkes Stimme Unsere
Kommunalpolitiker dürften Leserbriefe zunehmend ernster nehmen,
denn wir befinden uns in einer Zeit des Widerstands. Das zeigen die
immer häufigeren Proteste der Bürger gegen Vorgehensweisen der
Politiker. Dabei werden Ziele gar nicht infrage gestellt, sondern
nur der Weg dorthin. Beim
Sparvorgang zum Maintaler Haushalt ist den meisten Bürgern bewusst,
dass die vom Magistrat bis zum Jahr 2014 hochgerechnete Verschuldung
und die in einem Flyer prognostizierte Entwicklung des Eigenkapitals
auf einen kapitalen Crash hinauslaufen. Dagegen muss etwas
unternommen werden. Es ist allerdings die Frage, ob Sparen allein
die Lösung ist. Die
Entwicklung der Einnahmen zeigt, dass Finanzen konjunkturabhängig
gewaltig schwanken und Planzahlen dadurch ungenau werden. Wie aus
inoffiziellen Quellen zu erfahren war, wird sich das Ergebnis 2010
nach vorsichtigen Berechnungen bei 6 Mio. € anstelle der geplanten
9,21 Mi. € bewegen. Das ist eine Abweichung von 35% und wirft die
Frage auf, wie belastbar die Planung für 2011 ist. Auf
jeden Fall erscheinen strukturelle Maßnahmen und eine andere
Vorgehensweise im Bereich der Stadtentwicklungsplanung zur
Verbesserung der Einnahmenseite besser angebracht als sich kaputt zu
sparen. Das wird sich zwar erst in ein bis zwei Jahren auszahlen,
dafür aber umso nachhaltiger. Neuer
Aspekt ein Verwirrspiel? Monika
Vogel von den Grünen bringt einen neuen Aspekt ein: "Nicht
mehr zeitgemäße Strukturen" müsse man im Zusammenhang mit
den Sparvorschlägen anpacken. Sie spricht von Visionen als seien
sie vorhanden. Davon merkt man aber im Sparpapier nichts. Das
Argument, es gehe um Verbesserungen, die mit Einsparungen einher
gingen, steht auf schwachen Beinen. Wenn das so wäre, dann hätten
ja in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die
Fachbereichsleiter genau diese Verbesserungen als Argumente
vorstellen können. So aber übernahm der Bürgermeister
höchstpersönlich das Argumentieren. Dabei war mit keinem Wort von
"Verbesserungen" die Rede. Inwieweit
das Sparen und Optimieren über alle Bereiche hinweg der Kinder- und
Familienbetreuung zugute kommen soll, bleibt nebulös. Die Grünen
sollten sich jetzt nicht mit taktischen Spielchen abgeben, sondern
klar Farbe bekennen. Visionen müssen reifen und sind nicht auf
Kommando abrufbar. Bis dahin muss der Schwerpunkt auf dem Erhalt des
Status Quo liegen. "Komm
zu mich, ich
lern dich Deutsch" So
ungefähr könnte der Satz lauten, den zukünftig noch mehr junge
Leute mit ausländischen Wurzeln nach ihrem vergeigten
Hauptschulab- schluss an ihre jüngeren Landsleute richten.
Anschließend schließt sich hinter ihnen die Tür zur Zukunft. Wir
produzieren Hartz- IV-Empfänger, indem wir ihnen den Schlüssel zum
Leben nehmen - die Chance, die deutsche Sprache umfassend zu
erlernen. In
Maintal sollen knappste Zuschüsse zum Deutsch-Unterricht für
Kinder mit Migrationshintergrund gestrichen werden, um Fehler des
Magistrats zu kompensieren, die sich zu einem Schuldenberg
aufgetürmt haben. Das wirft die Frage auf, wie strategisch unsere
Kommunalpolitiker überhaupt denken können, wenn sie Wirkungen
verdrängen, die in einigen Jahren ein Vielfaches kosten werden.
Gott sei Dank gibt es auch noch Politiker und Parteien, die das
rechtzeitig erkannt haben und dagegen Front machen. Für die ist es
eine leichte Übung, in der Maßnahme des Magistrats die Handschrift
von CDU und FDP zu erkennen. Dahinter steckt eine Bildungspolitik,
die etwas mit Gesellschaftsveränderung zu tun hat. Bürgermeister
Rohrbach reicht den Schwarzen Peter indessen an den Schulträger
weiter und verweist auf den Ausstieg des MKK aus der
Sprachförderung, obwohl er weiß, dass die Langzeitfolgen doch den
Maintaler Haushalt treffen. Derweil reden sich Lehrkräfte und
soziale Einrichtungen den Mund fusselig, um die kommunalen
Betonköpfe weich zu klopfen. Diese sind jedoch zu Standbildern
erstarrt, die sich ein Schild mit der Aufschrift umhängten: "Heute
keine Denkprozesse!" Flurschaden
ist riesig Die
Bürger schalten sich regelmäßig in die Debatten ein, um Einfluss
zu nehmen, wie man den Leserbriefen entnehmen kann, die den Maintal
TAGESANZEIGER erreichen. Aus ihnen spricht immer häufiger
blanke Enttäuschung und Unverständnis, wie solche
Kommunalpolitiker nur haben gewählt werden können. Politiker, die
Kinder ausbaden lassen, was sie selbst verbockt haben, zeigen sich
stur und uneinsichtig. Dabei wurden deren Wähler rechtzeitig
gewarnt - wie man sieht: erfolglos! Trotzig
werden sie sich am Montag wieder gegenüber sitzen und ihre
abgeleierten Argumente bringen, die in die Irre führen. Das
Schlimme ist, dass derzeit viele zuzugs- und abwanderungswillige
Familien genau dieses Trauerspiel interessiert verfolgen und
Schlüsse daraus ziehen. Der Magistrat und die ihn stützenden
Fraktionen sind sich des Flurschadens offenbar nicht bewusst, den
gerade sie anrichten. Erkenntnisveranstaltung? Die
Grünen kündigen für Dienstag eine Diskussion über Bildung an und
werden sich an ihren Beschlüssen des Vortages messen lassen
müssen. Oder sollte das bereits ein Fingerzeig auf das Votum sein?
Einmal mehr steht an diesem Tag die Glaubwürdigkeit auf dem Spiel. |
Finanzen,
Konsolidierungsprogramm, Sparen |
|
Gegen
Umweltschutz Aus
der Sicht einiger Fraktionen ist der Widerstand der Region gegen den
Ausbau des Kohle-Kraftwerks Staudinger Nonsens und nicht wert, dass
man ihn unterstützt. So könnte man angesichts des Beschlusses der
Stadtverordnetenversammlung denken. Hat E.ON nicht mehrfach und
ausführlich dargelegt, welcher Segen dieser umweltfreundliche Umbau
für die Region ist. Energieversorger lügen doch nicht - oder? Natürlich
lügen sie nicht, sie benutzen ihre Argumente nur sehr verdreht.
Für ihre politischen Unterstützer, zu denen hauptsächlich CDU und
FDP zählen muss genügend Spielraum für Interpretationen bleiben.
Nun setzten die Grünen noch vor der Wahl den Hebel an, um zu
dokumentieren, dass sie in diesem Punkt zu ihren Wurzeln stehen.
Prompt "platzt" das Jamaika- Bündnis. Interessant ist,
dass CDU und FDP dazu die Stimmen der REPs benötigten und dankend
annahmen. So ist es immer wieder möglich, für die Energiekonzerne
Allianzen zu bilden. Noch
ist die Sache nicht vom Tisch, denn vorläufig wurden nur nicht die
formalen Kriterien der "Dringlichkeit" anerkannt. Damit
erlagen auch die Grünen einmal den Formalprinzipien, wie es auch
der WAM schon oft erging. Ordnung muss sein, wenn sie obendrein
Interessen unterstützt. Der Bürger versteht das mehrheitlich nicht
und meint, CDU und FDP seien grundsätzlich dagegen. Sind sie das? Andere
Interessen Die
WAM bedauert mal wieder die Lobbyarbeit einiger Parteien. Sie wird
wohl nicht von Energiekonzernen profitieren, sonst könnten sie
deren Motivation verstehen. Der Fisch stinkt am Kopf. In Darmstadt
sitzt ein FDP- Mann als Regierungspräsident, der über jeden
Richterspruch erhaben Genehmigungen und Teilgenehmi- gungen erteilt.
Auch unter anderer Führung waren die Entscheidungen des
Regierungspräsidiums noch nie neutral und ausgewogen. Es ist ein
politisches Instrument, das rigoros genutzt wird. Maintal ist
ebenfalls von diesem Regierungspräsident abhängig. Da macht
man sich doch nicht unbeliebt! |
Ökologie,
Umwelt, Energiepolitik |
|
Rette
sich, wer kann...
Vier
Wochen vor der Wahl liegen die Nerven bei der CDU blank, die FDP
wankt und die Grünen können sich über ihre Erneuerungsposition
freuen. Wenn sie sich von einigen abstrusen Positionen
verabschieden, dann wird ihnen das als Lerneffekt zugestanden.
Die
Sportstätte in der grünen Mitte ist eine der bisherigen
Hauptprojekte der Politik von CDU, FDP und den Grünen. Das Projekt
ist jedoch in der Bevölkerung höchst umstritten, nicht zuletzt,
weil es in der momentanen Finanzsituation Maintals zunächst zu
einer hohen Kreditaufnahme und der Erhöhung der Zinslast führt.
Ferner handelt es sich um einen gewaltigen Eingriff in geschützte
Naturbereiche, die zudem zu den Poldern gegen das Hochwasser
gehören. All das wurde bisher von den genannten Parteien
missachtet. Da man aber die Meinung vieler Bürger und Wähler nicht
einfach so übergehen kann, bauten die drei Parteien in ihre
Wahlprogramme Hintertürchen ein, durch die sie sowohl flüchten als
auch wieder eintreten können. Zumindest die CDU nutzt angesichts
der miesen Chancen für die Wahl dieses Türchen. Wer glaubt, dass
alle Eigentümer der fraglichen Flächen in der grünen Mitte am
gleichen Tag ihre Absagen erteilten, irrt. Diese Entwicklung war
schon länger absehbar. Warum sollten sich die Eigentümer auch mit
Almosen abspeisen lassen, wenn die damit verbundenen
Austauschflächen an der Eichenheege für den 40-fachen Preis den
Besitzer wechseln. Die Flächen in der Grünen Mitte müssten im
Rahmen des Projekts ohnehin umgewandelt werden, sodass sie dann den
20-fachen Wert besitzen. Wer ist schon so blöd? SPD
und WAM sind gut beraten, jetzt nicht zu jubilieren, denn das riecht
nach einer Wahlkampf-Finte. Auch bei den Grünen nimmt das etwas
Druck aus dem Kessel. Die Einzigen, die den Kessel weiter befeuern,
sind die Freien Demokraten. Wie in vielen anderen Situationen nehmen
sie erneut die Rolle der enttäuschten Kämpfer ein, die es
einzig auf die sinnvolle Nutzung (den Ausverkauf) des städtischen
Besitzes anlegen, um Haushaltslöcher zu stopfen und ein wenig
Gestaltungsspielraum für Investoren zu erzeugen. Das
markanteste Signal, das von dieser Nachricht ausgeht, ist das
Zerbröseln der Allianz zwischen CDU, FDP und den Grünen. Wer jetzt
wie Position bezieht, wird lange Zeit auch daran gemessen
werden. Ehrliches Handeln ist nun oberstes Gebot. Die Bürger wollen
ernst genommen werden und sind das schlitzohrige Taktieren satt. SPD
und WAM haben momentan in der Wählerschaft die Nase vorn und die
Grünen können zu ihnen aufschließen. CDU und FDP sind dagegen im
Tief. Auch wenn die Bundespolitik weit weg zu sein scheint,
dürfte auch der Berliner Wind kräftig in die Maintaler Wahlbüros
wehen. Das hat man inzwischen erkannt und gibt sich zumindest bei
der geplanten Sportstätte einsichtig. Vorsicht ist angebracht!
Hintertür
nicht verschlossen Der
Artikel vom 25.02.2011 in der Frankfurter Rundschau, in dem
einige Zusatzstatements enthalten sind, verstärken den Eindruck,
dass es sich bei dem Eis, auf das man das Projekt des Sportplatzes
in der grünen Mitte angeblich legte, aus Softeis besteht und
höchstens einen Monat gekühlt haltbar ist. Was sind bei einer
Denkperiode von über sechs Jahren vier Wochen, in denen man ohne
Aktivitäten "nachdenken" will?! Nach
wie vor hält der Bürgermeister an seinem Prestigeobjekt fest und
untermauert es mit allen Argumenten. Bedenklich
ist die Unredlichkeit, mit der Angelika Feuerbach politisch
argumentiert, wenn sie behauptet, die SPD sei 2006 noch für die
Sportstätte gewesen. Das ist nachweislich nicht der Fall. Die SPD
befürwortete 2006 Untersuchungen zur Klärung, für
die Geldmittel benötigt wurden. Das ist ein großer Unterschied. Erhard
Rohrbach verniedlicht das natur- schädliche Problem
damit, dass davon nur ein ganz kleiner Teil der der grünen Mitte
betroffen sei, als würde man nur an einer Riesenpizza knabbern. Er
stilisiert dabei seinen Sportplatz mit modifizierter Freizeit-
umgebung zum "wichtigen Standort- vorteil" hoch. Zweifel
kommen schon dadurch auf, weil man sieht, wie schädlich er an
anderer Stelle mit echten Standortvorteilen wie der Kinder- und
Familienfreundlichkeit umgeht. Die
Hintertür steht also sperrangelweit offen, bis die Wahlkampfhatz
vorüber ist. Solange Maintals Grüne an der Idee des Freizeitparks
festhalten, ist das Projekt noch nicht vom Tisch. Nach der Wahl kann
das Gespenst der Enteignung Gestalt annehmen, weil mit dem wichtigen
Standortvorteil argumentiert werden kann. Wenn man das beabsichtigt,
dann sollte es der Bürgermeister vor der Wahl sagen. SPD und WAM
wären gut beraten, wenn sie zwischenzeitlich den Hebel an der
Eichenheege ansetzen würden. Die
Angst des Tormanns vor dem Elfmeter Vier
Wochen vor dem Wahltag wird es der einen oder anderen Partei mulmig.
Zu viel Druck ist im Kessel und es ist zu früh das schlimmste
eingetreten, was Politiker fürchten: Die Wähler sind
aufgewacht. Geweckt vom Stadtelternbeirat und sozial engagierten
Gruppen, von unseren ausländischen Mitbürgern, der Presse und
anderen Quellen bilden sie sich zunehmend ihre Meinung und
überlegen sich, an welcher Stelle welche Kreuzchen am sinnvollsten
wären. Bei der CDU trat zuerst das extrem flaue Gefühl auf, wohl
bewusst, dass man heuer als Kandidaten zusätzlich nicht viel in die
Waagschale zu werfen hat. So muss sogar der Bürgermeister die Liste
anführen, der gar nicht antreten wird. Die vorrübergehende
Denkpause, die verkündet wurde, ist ein weiterer trauriger
Ausdruck der Hilflosigkeit. Blackbox
Eichenheege Norbert
Schumacher aus Dörnigheim will endlich wissen, was überhaupt an
der Eichenheege geplant ist. Solange das nicht bekannt ist, muss man
mit allem rechnen. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass sich
die Objekte an der Umgebung orientieren und das ließe sogar
befürchten, dass dort auch Hochhäuser entstehen könnten. Immerhin muss der
Baugrund so viel Gewinn abwerfen, dass man davon ein Stadion und
einen Freizeitpark bauen kann. Zumindest wäre das mit einer kurzen
Bauzeit verbunden und die Bedenken von Herrn Schumacher hielten sich
in Grenzen. In
Maintal wird jedoch alles taktisch und scheibchenweise entschieden.
Erst kommt das Luftschloss und dann der Preis, der dafür zu zahlen
ist. Beides zusammen würde unsere Politiker auch überfordern.
Vielleicht gingen sie deshalb ja noch nicht der Frage nach der
Bebauungsplanung auf den Grund. |
Sportplätze
und Freizeitanlage in der grünen Mitte |
25.02.1011
Jörg Andersson
Maintal
Grüne
Mitte steht auf der Kippe
Gut
zwei Jahre nach dem Grundsatzbeschluss für den Bau der Sport-
und Freizeitanlage "Grüne Mitte" steht die
Finanzierung des Projektes auf der Kippe.
Hintergrund:
Eine Reihe von Grundstücksbesitzern ist nicht bereit,
Flächen zum Preis von zehn Euro pro Quadratmeter zu
verkaufen, den ein Gutachter- ausschuss festgelegt hat. Laut
Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU) handelt es sich im
Wesentlichen um drei zentral liegende Eigentümer, die 15 Euro
und mehr verlangten. Weil es mit dem Magistrat nicht zu
Nachverhandlungen kommen werde, sei das Projekt "derzeit
nicht realisierbar".
"Damit
wird das gesamte Projekt in Frage gestellt", kommentiert
CDU- Fraktionschefin Angelika Feuerbach die Situation. Eine
Bezahlung über dem Gutachterwert sei kein Thema und würde
zudem automatisch Nachforderungen anderer Eigentümer zur
Folge haben. Damit gerate die gesamte Finanzierung ins Wanken.
Die
CDU spricht von einer Denkpause. Nun
gelte es, abzuwarten ob die Eigentümer eine andere
Entscheidung treffen oder neue Lösungswege zu finden.
Finanziert
werden soll die "Grüne Mitte" über den Verkauf der
Sportanlage des FC Germania Dörnigheim an der Eichenheege.
Das Grundstück soll als Bauland vermarktet werden, weil die
beiden alten Fußballplätze sanierungsreif sind und das
Gelände wegen Lärm und Parkplätzen in einem
konfliktträchtigen Anwohnerumfeld liegt. Auch fehlt der Stadt
Geld, das Dörnigheimer Gelände und andere veraltete
Sportstätten zu renovieren. Ende 2008 hatten die Sportler
einem Umzug unter der Prämisse zugestimmt, in der Grünen
Mitte vergleichbare Bedingungen vorzufinden.
"Wir
halten den Bau einer Sport- und Freizeitanlage neben dem
Schwimmbad nach wie vor für eine gute Entscheidung",
betonen die Christdemokraten und erinnern, dass 2006 auch noch
die SPD dieser Idee zugestimmt habe.
Zuletzt
waren die Sozialdemokraten auf Distanz gegangen. Unter anderem
aus Landschaftsschutz-Bedenken. Zudem aus der Erwägung, das
Areal würde durch die Einzäunung von Germania-Gelände
seinen öffentlichen Charakter verlieren. Zu den Gegnern
gehört ferner die Wahltalternative Maintal (WAM), die stets
ein teures "Prestigeprojekt" rügte.
Die
"Grüne Mitte" ist von einem Frankfurter
Landschaftsarchitekturbüro als "naturnahes,
landschaftliches Freizeitsportgelände" konzipiert
worden. Das
Sportgelände umfasse mit knapp 60000 Quadratmetern nur einen
kleinen Teil der Grünen Mitte, die mehr als 2,4
Millionen Quadratmeter umfasse, argumentierte Rathauschef
Rohrbach.
Der
Sport- und Freizeitpark sei ein wichtiger Standortfaktor,
unterstrich der Bürgermeister, der weiter hofft, das
"Vernunft und Einsicht" obsiegten. Ohne
attraktive, zentrale Anlagen drohten den Maintaler
Sportvereinen, die im Jugendbereich vielfach bereits
Spielgemeinschaften gründen müssten, Nachwuchsprobleme.
Die "Grüne Mitte" mit ihren Schwimmbad-Parkplätzen
vertrage eine Doppelnutzung. In dem auf mehr als vier
Millionen Euro Baukosten geschätzten Projekt sollen
Naturbikerbahn, Skateranlage, Kletterwand,
Abenteuerspielplatz, Rasenspielfelder oder Ähnliches
integriert werden.
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Woche
vom 28.02. bis
06.03.2011
Jetzt noch 3 Wochen bis zur Wahl
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"Maintal
Helau! - Sparpaket Helau! - Kommunalwahl Helau!"
Der
Auftakt dieser Woche ist der zweite Teil der
Stadtverordnetenversammlung, in dem das Sparpaket beschlossen oder
zur Kenntnis genommen wird. Wenn sich die politischen Kräfte
Maintals, die sich allen Gesellschaftsschichten verbunden fühlen,
nicht die Oberhand gewinnen, wird Maintal die härtesten sozialen
Einschnitte hinnehmen, die es je erlebte. Die Handschrift stammt vom
Bürgermeister höchstpersönlich. Und weil sich Bürgermeister Erhard
Rohrbach so großer Verdienste schuldig machte, wurde er
anlässlich der "Gala"-Sitzung der Karnevalgesellschaft
"Käwer" Hochstadt mit dem Prinzenorden für
besondere Verdienste im Männerballett ausgezeichnet. Damit setzt sie für zukünftige
Empfänger des Prinzenordens neue Maßstäbe. Noch unsensibler kann
ein Karnevalsverein gar nicht sein, wenn er vor der Wahl so
einseitig Ehrungen für Personen erteilt, die für soziale Grausamkeiten
stehen. Vielleicht sollte
damit ja ein akademischer Anspruch signalisiert werden, wie
ihn die Aachener Karnevalgesellschaft pflegt.
In
Aachen wurde K.T. zu Guttenberg just zu dem Zeitpunkt geehrt, als er sein ethisch
bedenklichstes Ka- binettstückchen ablieferte. In Maintal ist es halt
Erhard Rohrbach nach seiner Bankrotterklärung Maintaler
Haushaltspolitik, die er ein Jahrzehnt lang mit seinen
Unterstützungsfraktionen gestaltete. |
|
Mit dieser Ehrung wurde der
traditionelle Karneval auf den Kopf gestellt. Wo "die
Obrigkeit" sich der Kritik stellen sollte, wird im Wahlkampf
unverblümt für den Spitzenkandidat einer Partei Werbung betrieben
und sich demonstrativ auf die Seite gestellt, der man sich in
mehrerlei Hinsicht besonders verpflichtet fühlt. Ein
Narr, wer böses dabei denkt!
Entgegen
den Erwartungen wurde die Kerndebatte zum Sparkonzept bis zum Juni
vertagt, weil die Grünen noch Klärungsbedarf haben und erst noch
Vorgaben zur Mindestpersonalausstattung der Kitas einholen wollen,
um nicht über die Sparmaßnahmen hinweg wichtige Landeszuschüsse
zu verlieren, die für die besondere Qualität der Maintaler
Kinderbetreuung gewährt werden. In der Debatte wurde auch klar,
dass Maintal das strukturelle Defizit mit Sparmaßnahmen allein
genauso wenig ausgleichen kann, wie alle anderen Städte und
Gemeinden mit einer ähnlichen Bevölkerungs- und Gewerbestruktur.
Also ist hier der Hebel anzusetzen und Sparschäden sind tunlichst
zu vermeiden. Das ist aber noch nicht in allen Köpfen angekommen.
Es wird Zeit, dass das Parlament neu durchmischt wird. Der Wähler
hat es jetzt in der Hand, wie Maintals Probleme in Zukunft gelöst
werden.
Wenn
"neoliberal" zum Schimpfwort wird
Im
Maintal-Forum und auf dieser Website kam es wiederholt zur
Verwendung des Wortes "neoliberal" im Zusammen- hang mit
dem Auftreten der heimischen FDP, was wohl als Schimpfwort
verstanden wurde. Tatsächlich wurde es in einem missbilligenden
Zusammenhang verwendet und das aus gutem Grund. Neoliberalismus ist
ein weites Feld, das aus mehreren grundsätzlichen Sichten
betrachtet werden kann und muss. Seinen Ursprung nahm er in der Zeit
der ersten Weltwirtschaftskrise und war das genaue Gegenteil dessen,
was man heute landläufig darunter versteht. Der Begriff ist seit
den 60er Jahren im Wandel und seitdem mit der sozialen
Marktwirtschaft verbunden. Ende der 80er Jahre nahm der Begriff so
langsam die heutige Auslegungsform an, die auf Deregulierung und
Privatisierung setzt, um die öffentlichen Haushalte zu
entlasten.
Bezüglich
des Maintaler Haushalts stehen bei der Maintaler FDP vornehmlich die
Sozialleistungen in der Kritik. Fürsorge für die sozial
Schwächsten scheint erst und nur dann akzeptiert zu werden, wenn
die Lösung sozialer Bindungen unmittelbar bevorsteht. Akzeptiert
wird von der FDP nur akute Not. Neoliberale lehnen eine gerechtere
Verteilung gesellschaftlichen Eigentums und der sozialen Lasten ab.
Sozialstaatliche Maßnahmen, wie sie nach den Vorstellungen der FDP
in Maintal zurückgeführt werden sollen, bringen angeblich die
Tüchtigen und die Erfolgreichen um den Ertrag ihrer Arbeit. Mit
anderen Worten vertreten neoliberale Kräfte die Ansicht, dass es
sozial denkende Menschen stets auf das Geld anderer abgesehen haben,
um sie um den Ertrag ihrer Leistungen und Ersparnisse zu bringen.
Wie sonst konnte es zum Ausdruck "Verkommenheit der
Bürger" kommen? Neoliberale bekämpfen prinzipiell die
faktische Gleichheit und die soziale Gerechtigkeit. Sie wollen die
leistungsorientierte Bürgerschaft über ihre eigennützigen
Strategien hinweg vereinnahmen und finden auch genügend
gleichgesinnte Sympathisanten.
Interessant
ist allerdings, dass sich kein Neoliberaler selbst als solcher
bezeichnet, auch wenn er alle Kriterien erfüllt. Dabei war diese
Bewegung zum Entstehungszeitraum eine richtige Sache. Bedenklich
ist, was im Laufe der Jahrzehnte daraus wurde und heute eine Art
soziale Unkultur darstellt. Angeblich soll der Gegenpol zum
Neoliberalismus der Sozialismus und der Wohlfahrtsstaat sein. Beides
hat seine Befürworter. Es sind allerdings die Menschen, die aus all
dem erst das machen, was es heute ist - negativ besetzte Synonyme.
Viele Begriffe benutzt man im Unterbewusstsein als abfällige
Bemerkungen. Vielleicht sollte man drastischere Worte verwenden, die
keine Mehrfachdeutungen zulassen.
|
Einmal
kommt für jeden die Stunde der Wahrheit
Heute
Abend. am 28. Februar könnte es im Bischofsheimer Bürgerhaus um 19
Uhr noch einmal hoch her gehen, wenn viele Maintaler Eltern und
sozial engagierte Bürgerinnen und Bürger zur Kenntnis nehmen
müssen, was der Haupt- und Finanzausschuss und die
Stadtverordnetenversammlung entscheidet. Noch nie wurden solch
gravierende Einschnitte im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit
vorgelegt, weil noch nie das vom Bürgermeister ausgewiesene Defizit
so hoch war. Wie hoch es tatsächlich ausfallen wird, kann man nur
erahnen. Es wird wahrscheinlich ebenso wenig eintreffen, wie alle
Defizite der Jahre zuvor. Auch die 9,2 Mio. € für 2010 werden
voraussichtlich nur ca. 6 Mio. € betragen und eine weitere
wirtschaftliche Verbesserung ist Fakt. Die Formel heißt seit Jahren
schlicht: Mit Defiziten Soziales bekämpfen! So
einfach kann Politik sein! Im
Ausschuss fiel
keine Entscheidung Die
Ausschussmitglieder tagten am Vormittag, gingen mit Erkenntnissen in
die Fraktionen und trafen sich vor der Stadtverordnetenversammlung,
um eigentlich zu einer Entscheidung zu kommen. Nach reiflicher Über-
legung
entschloss sich die SPD, dem Papier nicht zuzustimmen, nachdem
ihre Änderungsanträge abgelehnt worden waren. Der Ausschuss
kam zum Votum, dass die Personalseite des Bereichs der
Kinderbetreuung bis zum Juni nicht verändert wird und der
Fachbereich neue Konzepte zur Optimierung erarbeiten soll. Parallel
dazu reifen Überlegungen der Kommunen. gemeinsam gegen die zu
geringe Ausstattung mit Finanz- mitteln seitens der Länder und der
Landkreise vorzugehen. Beschlüsse dazu sind in den entsprechenden
Gremien im Laufe des März zu erwarten. Ferner wird geklärt, welche
personelle Mindestausstattung der Kitas für die Inanspruchnahme von
Fördermitteln vorgeschrieben ist. Die Grünen setzen auf neue
Konzepte, bei denen Kitas und Grundschulen stärker kooperieren, um
die Kinder effizienter an die Schule heran zu führen. Dabei spielt
die Einbindung der Eltern eine stärkere Rolle als bisher. Ein
wesentlicher Effekt soll darin bestehen, mit vorhandenen Mitteln
besser auszukommen. Damit
kommen die Parteien ohne Lösung über den Wahltermin hinweg. Bissige
Rededuelle ohne
Annäherung Der
zweite Teil der letzten Sitzung des alten Maintaler Parlaments war
im Grund genommen eine Farce und für Besucher eher verwirrend. Die
Redner versicherten sich des gegen- seitigen Unverständnisses und
ergingen sich in Schuldzuweisungen. In ihrer letzen Rede als
scheidende Fraktionsvorsitzende der CDU verteidigte Angelika
Feuerbach vehement das Sparkonzept, das ein wichtiger Beitrag
zur Konsolidierung sei. Karlheinz Kaiser verteidigte die
Haltung der SPD, welche das Konzept als unausgewogen ablehnt. Er
hielt dem Bürgermeister vor, die Bürger mit dem an alle Haushalte
verteilten Flyer getäuscht zu haben, indem behauptet wurde, die 1,9
Mio € seien bereits eingespart. Noch nicht einmal die Hälfte
davon sei beziffert, geschweige denn umgesetzt. Peter
Arendt, der ebenfalls aus- scheidende Fraktionsvorsitzende der
Grünen, führte aus, dass die Vorgabe der 10%-igen Einsparung an
die Fachabteilungen ergingen, um diese auf Machbarkeit zu
überprüfen und im Falle des Nichterreichens dies zu begründen,
damit das Parlament die richtigen Entscheidungen treffen könne.
Dort, wo es nicht möglich sei, 10% einzusparen, müssten andere
Überlegungen (Erhöhung der Gebühren) greifen. Ohne eine solche
Vorgabe würde sich jedoch gar nichts bewegen. Verkommenheit
der Bürger Ausschussmitglied Thomas
Schäfer von der FDP entfaltete daraufhin das Bild vom
nimmersatten Bürger, der immer mehr verlange und partout nicht
bereit sei, Einschränkungen hinzunehmen. Besonders die Vereine
würden immerzu fordern und wären nie zufrieden. Der neu
eingeleitete Bürgerbeteiligungsprozess sei ein Lichtblick und
erster Schritt zu mehr Eigenverantwortung. Wiederholt fiel das
Argument, dass man späteren Generationen keinen Schuldenberg
hinterlassen könne. In diesem Zusammenhang war sogar von
"Verkommenheit vieler
Bürger" die Rede. Die
erste substanzielle Rede des Abends hielt Jörg Schuschkow,
der Fraktionsvorsitzende der WAM, der mehr Sachlichkeit in
die Debatte brachte. Er zeigte auf, dass die WAM zwar in vielen
Punkten dem aktuellen Sparkonzept zustimmen könne, nur eben nicht
in den unsozialen Teilen. Er reklamierte auch den falschen Ansatz,
der dieser Konsolidierung zugrunde liegt. Mit dem Sparziel, das noch
nicht einmal erreicht werde, könne nur die Zinslast eines Jahres
ausgeglichen werden. Er fragte, wie die Konsolidierung in den Jahren
danach aussieht. Widerspüchliches Bürgermeister
Erhard Rohrbach stellte im Laufe des Abends selbst das Erreichen des
Einsparzieles infrage und gab die Unsinnigkeit der Zielsetzung zu,
als er auf den Befund des Landesrechnungshofes aus dem Jahr 2004
verwies, in dem attestiert wurde, dass Maintal sparsam verwaltet
würde und keine Ansätze zum Sparen gefunden worden seien. An
diesem Zustand habe sich bis heute nichts geändert. Also gibt es
eigentlich gar keine Potenziale, die man heben kann. Was soll also
seine Vorgabe von 10%? Verbissener
Schlagabtausch Für
die Besucher entspann sich dann eine interessante Debatte zwischen
Abgeordneten der zweiten Reihe, die in manchen Teilen sehr ins
Detail ging und auf Inhalten der Ausschuss- sitzung aufbauten, denen
die Besucher nicht beigewohnt hatten. Monika Vogel von den
Grünen ließ erkennen, dass es im Bereich der Kitas durchaus
Konzepte gibt, über die man nachdenken müsse, ehe abschließend
über Einsparungen entschieden werden könne. Einige sehr emotionale
Reden, die stark auf den ideologischen Fundamenten der Parteien
aufbauten, hatten durchaus Unterhaltungswert, brachten letztlich
aber keinen Umdenkprozess ingang. So
blieb es bei der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses, die
Personalfrage im Bereich 4 bis Juni auszusetzen. Bewusst
falsch verstanden Bürgermeister
Erhard Rohrbach griff nur an einem Punkt in die Debatte ein,
als er auf seine Art Herbert Hept von der WAM zurechtstutzte,
der dem Magistrat vorwarf, damals beim HÖHL-Gelände auf eine
Eigen- vermarktung und beim Braubach- Center auf Mehreinnahmen
verzichtet zu haben, was zu einer finanziellen Verschlechterung
geführt hätte. Erhard Rohrbach forderte Herbert Hept
barsch auf, nicht weiterhin zu monieren, man habe bei HÖHL auf
Ausgleichzahlungen verzichtet. Das
war aber gar nicht das Thema, sondern die verpasste Chance, laut
Vertrag das Gelände zum damaligen Verkaufspreis zurück zu nehmen,
zu erschließen und anschließend selbst zu vermarkten. Das war aber
von den Magistratsunterstützungsfraktionen abgelehnt worden, weil
man das der Verwaltung nicht zutraute und nicht den gleichen Mut
aufbrachte, mit dem andere Gemeinden satte Gewinne erzielen. Leider
blieb diese Fehlinterpretation sowie die barsche Zurückweisung
ungeahndet. Beim Braubach-Center seien die 100.000 €
Preisdifferenz übrigens längst wieder hereingeholt worden, meinte
Bürgermeister Rohrbach. Für nicht informierte Besucher bleib
dieser Fauxpas weitestgehend im Dunklen. "Ergebnisoffen"
- Folge
der Konzeptlosigkeit Wie
auch immer die Ausgangsbasis des Rohrbach´schen Sparziels von den
einzelnen Parteien bezeichnet wird, sie besteht aus Konzeptlosigkeit
und als peinlicher Ausgang eines Schnellschusses. Das haben sogar
CDU und Grüne erkannt. Die FDP sieht darin keinen Hinderungsgrund
für einen Scharfen Galopp, denn die Zeit für das politische
Überleben wird für die FDP knapp. Als der Kämmerer die
Einführung der kaufmännischen Buchführung als einen der Gründe
für die finanzielle Lage Maintals nannte, wurde klar, dass
bestimmte Arten von Buchungen am ausgewiesenen Defizit schuld sind
und die geklonte Darstellung von Zahlen zu Zerrbildern führt, die
von Stadtverordneten nur schwer entschlüsselt werden können. Es
ging stets um die Darstellung von Handlungszwängen, die geeignet
sind, politische Ziele umzusetzen. In diesem Jahr ging der Magistrat
zu weit, als er die Fachbereiche direkt in Zugzwang brachte und
diese dabei offenbarten, auf die Fragestellung gar nicht vorbereitet
zu sein und auch über keine Optimierungskonzepte zu verfügen.
Permanente Verbesserung von Strukturen und Abläufen ist aber eine
Führungsaufgabe. Nun müssen erst Konzepte erarbeitet werden, ehe
feststeht, dass die Fachabteilungen bereits am Limit arbeiten.
Zumindest werden sie das Signal der Politik nutzen. Die
Folgen werden Erhöhungen der Entgelte für Leistungen städtischer
Einrichtungen sein, die die ähnlich konzeptlose Streichorgie
"freiwilliger Leistungen" abrunden. Nennen wir also
das Erarbeiten von Konzepten in Hoppla-Hopp-Mainier als
Lösung "Ergebnisoffenheit". Den Grünen verhilft
das zu etwas mehr Luft vor der eigentlichen Entscheidung. Eines muss
dabei aber jedem Bürger klar geworden sein: Das
Sparziel 2011 ist ohne gravierende Verteuerungen städtischer
Leistungen nach der Wahl nicht zu erreichen. Haben
die Grünen den Schlüssel zum
Erfolg?
Viel
wurde in letzter Zeit über die Grünen geschrieben und sie selbst
hielten sich öffentlich bedeckt. Das war ihr gutes Recht, jedoch
taktisch recht unklug. Umso mehr schärfte sich der Blick auf sie
und umso stärker wurden die Zweifel an ihrer Fähigkeit zur
Erneuerung. Mit den Statements, mit denen sie nun an die Presse
gingen, bestätigen sie indirekt die ihnen bisher entgegen
gebrachten Ressentiments. Bei der Behauptung, die Grünen stünden auch
nach dem Weggang ihres Fraktionsvorsitzenden für eine verlässliche,
zukunftsorientierte grüne Politik, stören besonders die
gelb markierten Worte, weil genau das in der Vergangenheit sehr oft
nicht der Fall war. Auch ist es albern, stark
herauszustreichen, dass Peter Arendt seine Partei im Haupt-
und Finanzausschuss so vertrat, wie man es von einem
Fraktionsvorsitzenden erwartet. Er spielte lediglich seine Rolle bis
zum Schluss wie seine Amtskollegin Angelika Feuerbach.
Wenn
Peter Thrun meint, Maintal entginge beim ausgewiesenen
Defizit den Auflagen der Kommunalaufsicht, so ist das blauäugig.
Positiv ist die angestoßene Initiative zu sehen, dass sich die
Fachabteilungen nun mit Optimierungskonzepten befassen um damit der
schmerzhaften Selbst- beschneidung entgegen zu wirken. Das könnte
ein Schlüssel zum Erfolg sein. Ob er das allerdings angesichts der Zielvorgaben sein wird, ist in der Tat
"ergebnisoffen".
Unverständnis
wächst
Die
Wähler haben es momentan nicht leicht, die Vorgänge in der
Maintaler Politik richtig einzuordnen. Vielleicht liegt es daran,
dass Arbeitsweisen des Berufslebens anders als die der kommunalen
Verwaltung und der politischen Gremien gestaltet sind. Das Denken
fängt hier meistens erst dann an, wenn ein Problem eintritt.
Vorsorgliches Querdenken und das Erarbeiten von Alternativen ist
nicht ausgeprägt, deshalb fehlen auch die dafür erforderlichen
Grundlagen. So kommt es, dass man in Maintal seit Jahren Zuschüsse
kassiert, ohne die Voraussetzungen genau zu kennen. Das versteht
kein normaler Bürger.
Tschüss
und weg!
Viele
Jahre prägten Angelika Feuerbach und Peter Arendt die
Maintaler Kommunalpolitik, hielten ihren Arbeitsaufwand und erlebte
Selbstbestätigung in der Waage. Nun traten sie von der politischen
Bühne ab. Beide versuchten, die Felder für ihre NachfolgerInnen zu
bestellen. Zumindest lassen die an ihre Stelle tretenden Personen
nicht erkennen, sehr viel verändern zu wollen. Ob dadurch wirkliche
Löcher entstehen, wird man sehen. Beide verdienen unseren Dank,
sich in ihrer Freizeit intensiv mit unseren Problemen befasst zu
haben - wenn auch nicht immer mit dem von uns gewünschten Ergebnis.
Nur wer nichts macht, macht keine Fehler.
Große
Sprünge
mit
leerem Beutel
Der
Leserbrief im MTA von Jürgen Malbrich trifft zwar den Kern
der Sache, zerstört aber gleichzeitig die Hoffnung und Zuversicht,
dass es für Maintal eine bessere Zukunft geben könnte. Das wird
die Verdrossenheit fördern und noch mehr Menschen von der Wahl
abhalten. Die Wähler müssen sich ja nicht für Parteien
entscheiden, die für große Sprünge mit leerem Beutel bekannt sind
und Prestigeobjekte umsetzen wollen, die sich Maintal gar nicht
leisten kann. Es wäre schon gut, wenn man sich in Zukunft der
finanziellen Verlockung kritisch stellen würde, Maintal immer
höher zu verschulden, nur, weil hohe Zuschüsse winken. Maintal
kann es sich nicht leisten, politische kurzfristig die Wirtschaft zu
subventionieren, um anschließend langfristig Schulden abzutragen,
während sich die Wirtschaft längst erholt hat.
Interessant
wird aus diesem Grund das Thema "Schuldenbremse", über
das zur Kommunalwahl ebenfalls entschieden wird. Maintals Grüne
nahmen sich nun des Themas an.
|
Letzte
Stadtverordnetenversammlung vor der Wahl |
Bilder
vom 28. Februar 2011
Vor
der Stadtverordnetenversammlung tagte der Haupt- und Finanzausschuss
Im
Eingangsbereich sammelten sich die
Eltern
Monika Böttcher im Gespräch mit Erhard Rohrbach
Rege
Diskussionen vor dem Beginn der Stadtverordnetenversammlung
Die
Zuschauer verfolgen gespannt die Stadtverordnetenversammlung
Peter
Arendt verteidigt das
Sparprogramm
Jörg Schuschkow stellt Sachverhalte klar
Sturm
der Entrüstung blieb beim Publikum aus
Mit
großer Geduld verfolgten die Besucher, darunter viele Eltern
und Erzieherinnen, die Debatte. An mehreren Stellen brandete
Applaus auf und auch Zwischenrufe waren zu hören. Diese
Reaktionen beeinflussten durchaus die Redner, die sich in
weiten Teilen mehr an die Besucher als an ihre
Abgeordnetenkollegen wandten. So mussten einige Redner
unbedingt loswerden, dass die Debatte offensichtlich für den
Wahlkampf missbraucht werde. Mag sein - aber einige
Redebeiträge verstärkten geradezu die bestens bekannten
Ideologien, wie die der FDP, die wohl am weitesten von den
Bedürfnissen der Mehrheit der Bürger entfernt ist. Man
gewann beim Argument, man könne den Kindern keinen so hohen
Schuldenberg hinterlassen, den Eindruck, dass ausschließlich
diese Zielgruppe den Schuldenberg abzutragen hätte und nicht
diejenigen, die von der Umverteilung der letzten Jahre am
stärksten profitierten. Doch auch hier bleib ein Sturm der
Entrüstung aus, weil das für die Bürger nicht neu war. Bei
den Besuchern erfüllten alle Parteien eigentlich die in sie
gesetzten Erwartungen, auch wenn sie weiß Gott nicht die
Wunschvorstellungen erfüllten. Für die Grünen ergaben sich
aus der Debatte keine publikumswirksamen Nachteile, weil sie
vermitteln konnten, dass die zeitliche Verschiebung Chancen
auf inhaltliche Verbesserungen eröffnen würden. Dabei wurde
jedoch allzu oft auf Gebührenerhöhungen als Alternative zu
Einsparungen verwiesen. Das dicke Ende kommt also noch - nur
nach der Wahl!
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|
Hastige
Pendler
Das
zentrale Maintaler Entrée, der Bahnhofsvorplatz in Dörnigheim,
wurde am Donnerstag gleich von zwei Interessengruppen genutzt. Die
Stadtleitbildgruppe "Maintal Entrée" stellte im alten
Bahnhofsgebäude den Fortgang der Beratungen vor und die SPD
stürzte sich mit Würstchen und Getränken auf die Pendler, um sie
mit Informationen rund um die Maintaler SPD-Politik zu versorgen.
Mit Karl-Heinz Kaiser, Sebastian Maier, Jochen
Späth, Dr. Jochen Schild und Janna Ulrich, die
für die SPD im Kreistag kandidiert, waren Ansprechpartner
vertreten, die im Fall ihrer Wahl ihr Mandat auch annehmen
werden. Im
Bahnhofsgebäude entspannen sich derweil interessante Gespräche
rund um die Bahnhofsumgestaltung. Die Informationen können auch im
Internet auf den Seiten der Gruppe im Stadtleitbildprozess abgerufen
werden. Politiker und Aktivisten litten etwas unter der Hast, mit
der die Pendler nach Hause strömten. Echte
Bürgerbeteiligung Nun
hat Markus Heber, der den Listenplatz 2 der Maintaler CDU
einnimmt, doch noch ein Thema gefunden, mit dem er von Wählern
wahrgenommen werden kann. Er macht sich zusammen mit seinem
Parteikollegen Götz Winter derzeit um die Versorgung der
Hochstädter mit schnellem Internet stark. Die eigens gegründete
Bürgerinitiative, der auch Olaf Lochmann von der
Agendagruppe Mobilfunk angehört, ist auf einem guten Weg. Die
Gruppe macht nicht nur im Rathaus Dampf, sie schaufeln auch die
Anbieter durcheinander, spielen sie gekonnt gegeneinander aus und
werden am Ende hoffentlich erfolgreich sein. Interessant
ist, dass die CDU, die lange Zeit die hilflose Argumentation des
Bürgermeisters zu erfolglosen Gesprächen mit der TELEKOM hinnahm
und die Bedeutung des schnellen Internets als wichtigen
Standortvorteil ignorierte, nun endlich aufwacht. Mit diesem Thema
könnte die CDU jetzt sogar im Wahlkampf punkten, wenn sich bis zur
Wahl noch Erfolge abzeichnen und es der CDU gelingt, das Thema
erfolgreich zu besetzen. Es wäre ein erster Sieg echter
Bürgerbeteiligung, welche so bisher nie gewollt und möglich war. |
Stadtentwicklung,
Wahlkampf, schnelles Internet |
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Blamage
des Magistrats
Es
dauerte eine ganze Woche, bis der Maintal TAGESANZEIGER seine
Gedanken zu dem, was am Montag im Parlament und im Ausschuss
passiert war, restlos sortiert hatte. Die Analyse fällt umso
vernichtender aus. Eigentlich hätte Lars Erik Gerth den
Kommentar inhaltlich schon am Dienstag schreiben können, es geht
aber eben im Verlagshaus recht stressig zu. Nun ist zu lesen, was
eigentlich jeden Wähler bewegen und zum Nachdenken anregen müsste.
Die Erkenntnisse sind vielfältig und zeigen, wie derzeit in Maintal
Politik "gemacht" wird. Es geht weniger um weittragende
Sachentscheidungen, sondern um Trennschärfe. Während CDU, FDP und
Grüne ihre eigene Trennschärfe zur Wahrnehmung pflegen, versuchen
SPD und WAM, das andere Lager bei den Bürgern ins Meinungsabseits
zu manövrieren. Mit was ginge das besser, als die Qualität der
Arbeit des Magistrats in den Fokus zu rücken, der von CDU, FDP und
Grünen so tatkräftig unterstützt wird. Einmal mehr wird sichtbar,
wie sehr man die Arbeit des Magistrats kontrollieren muss, um mit
den politischen Entscheidungen die richtigen Schritte einzuleiten.
Nun stehen sie nach ihrer vorzeitigen Ja-Sagerei vor dem Dilemma,
erst einmal vom Magistrat belastbare Hausaufgaben einzufordern.
Jeder blamiert sich so gut erkann. Beim
Geld hört Moral auf Es
ist schon bezeichnend für CDU und FDP, die Hausaufgabenhilfe und
die Deutschkurse für Kinder mit Migrationshintergrund streichen zu
wollen. Aufgrund des Aufschreies in der Bevölkerung und der
Intervention der politischen Gegner unternahmen sie zusammen mit den
Grünen jetzt den Versuch den Schaden zu begrenzen. Das soll
signalisieren, dass man die Notwendigkeit durchaus sieht, nur diese
Kosten auf andere Schultern verteilen will. Man gewinnt den
Eindruck, dass Kinder zum Spielball der Interessen werden und
Kräften ausgesetzt werden, gegen die sie sich selbst nicht wehren
können. Irgendwie hat das etwas Unanständiges und ist unserer
Kultur nicht würdig. Wer will aber von Politikern auch noch Ethik
und Moral erwarten!?
Gewerkschaft
mahnt zur Vernunft
Manchem
Bürger geht es gegen den Strich, wenn sich Gewerkschaften in
kommunale Probleme hängen, doch wenn es um Arbeitsplätze geht,
sind die Gewerkschaften die Einzigen, die Arbeitnehmer effektiv
unterstützen können. So zeigt ver.di Hanau
alle Facetten des Sparprogramms auf, das in Summe die Einsparung von
11 Mann-Jahren bzw. Personen ins Auge fasst. Und das sollen erst 50%
der Einsparungen sein. Die Arbeitnehmervertretung bezweifelt, dass sich
bei einem derart starken Personalabbau die Qualität der
Kinderbetreuung und die gute Vorbereitung auf das Leben aufrecht erhalten
werden kann. Seit
Jahren ist der Sozialbereich der Hauptangriffspunkt von CDU und FDP und Bürgermeister Rohrbach liefert mit seinen
jährlichen überzogenen
Defizit-Prognosen die Steilvorlagen. Die gleichen Parteien betreiben
auch die schleichende Privatisierung und setzen mit falsch
verstandener Bürgerbeteiligung darauf, Lasten der Kommune auf
Schultern der Vereine und ehrenamtlich tätigen Personen zu
verlagern. Es werden auf dreiste Art Schein-Notwendigkeiten
konstruiert, um zum politischen Ziel zu kommen. Dabei gerät allzu
oft das Augenmaß und die Verhältnismäßigkeit aus dem Lot. Hoffnungsträger für
einen Tag Am
Montag meldete sich die Neu- Grüne Elke Nagel mit neben
stehendem Leserbrief zu Wort, um aus ihrer Sicht den in den letzten
Tagen entstandenen Eindruck zu korrigieren. Mit ihren Argumenten
gibt sie allerdings einen bedenklichen Einblick in die
Gestaltungskraft der Neuen bei den Grünen, die sehr von der
Dominanz von Peter Arendt und Monika Vogel limitiert
wird. Dabei ist doch klar, dass es wohl schwere Fehler der Alt-Grünen
waren, die sie derart im öffentlichen Ansehen abgleiten ließen. Was Frau
Nagel harmlos als "am Rockzipfel der CDU hängen"
bezeichnet, ist wohl mehr die starke Haftung eines Kaugummis, die dauerhaft Spuren
hinterließ. Die Haltung zum Sparpaket
wird zeigen, was wirklich Sache ist. Solange gelten die Grünen noch einen
knappen Tag als Hoffnungsträger. Liberaler
Opportunismus Mit
wem ich mich auch in den letzten Tagen unterhalte, immer wieder
höre ich, dass die FDP als die wahren Brunnenvergifter Maintaler
Politik angesehen werden. Sie befruchten die inhaltsleere Politik
der CDU und setzen gefährliche Akzente. Allzu einseitig ist die
Politik auf Bürger ausgerichtet, die ganz gut ohne soziale
Leistungen auskommen. Schön für sie! Dann sollten auch nur diese
Bürger die FDP wählen. Bundesweit wollen das nur noch 5%. In
Maintal gibt es keine prozentuale Hürde. Dort wird die FDP wieder
im Parlament vertreten sein. Ob ihr dann noch ein Platz im Magistrat
zustehen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Wenn
man die Leserbriefe des Ehepaars Eimer aus Dörnigheim richtig
versteht, so sollen die akuten Einsparungen auf dem Weg der
Verlagerung auf Privatpersonen, auf Eltern, Ausländer oder
gemeinnützige Institutionen erreicht werden. Das wirft die Frage
auf, was mit dem so eingesparten Geld geschieht. Vermutlich soll damit genau so weitergewurstelt werden wie bisher. Interessant
ist, dass die Konsolidierungsvorschläge von SPD und WAM gar nicht
gesehen werden. Vielleicht spielen sie sich ja in Regionen ab, in
die CDU und FDP noch nie vorgedrungen sind. Wenn es um das Große
und Ganze geht, dann kommen aus dieser Ecke lediglich
Privatisierungsideen. So wird - sollten diese Parteien in Zukunft
die Maintaler Politik bestimmen - das Schwimmbad wieder auf die
Agenda kommen - jetzt, wo es saniert ist. Dass Maintal wachsen muss,
um die Fixkosten der Stadt auszunutzen, wie es SPD und WAM
vorschlagen, ist der einzige Weg aus der Misere. Das
Thema Sprachförderung in den Kitas und der Grundschule wird immer
häufiger von "liberal denkenden" Bürgern in eine andere
finanzielle Ecke geschoben. Die Ausländer sollen selbst dafür
aufkommen, wenn sie sich schon in unserem Land befinden. Das ist
Opportunismus pur und zielt auf Fremdenfeindlichkeit ab. Opfer sind
die Kinder, weil sie keine Lobby in der Politik haben. |
Finanzen,
Konsolidierungsprogramm, Sparen |
|
"De
HESS
lacht
zur
Fassenacht!"
Verkauf
der schönen Braut
Das
war sicher ein ganz großer Tag im Leben des Spitzenkandidaten der
Maintaler CDU, dass er seine längste Verkaufsverhandlung
rechtzeitig vor der Wahl zum Abschluss bringen konnte. Seit
über einem Jahrzehnt und immer mit dem gleichen Investor stand er
in Verhandlung und der Preis verringerte sich trotz allgemeiner
Verteuerung im Lauf der Jahre auf einen Bruchteil der
ursprünglichen Kaufsumme. War in einem früheren Haushalt mal die
Rede von knapp 3,5 Mio. € (damals noch 6,5 Mio. DM)
Verkaufserlös, der zum Ausgleich des Haushalts eingestellt wurde,
so liegt dieser heute trotz erfolgtem Abriss des Gebäudes und
enormer Planungs- und Verfahrenskosten unter 900.000 €. Die
endgültigen Verhandlungen begannen im Jahr 2006 und nahmen nochmals
5 Jahre in Anspruch, damit die Finanzie- rungsprobleme des Investors
zeitlich überbrückt werden konnten. Maintal weiß, was ihre
Investoren wünschen. Die Geburt eines neuen Platzes ist eingeleitet
und die Bagger können anrollen. Ein Schmankerl ganz am Rand: Mit
dem Verkaufserlös wird nicht etwa der Kredit für den Abriss des
Rathauses abgelöst (der ist längst als Verlust abgeschrieben),
sondern die Straße Alt-Bischofsheim saniert, die von den
Baufahrzeugen zuvor ramponiert wird. Wer jetzt noch Zweifel hat, wo
das Maintaler Defizit her kommt, sollte kurz nachdenken oder für
immer schweigen. Heimlichtuerei? Verträge
und deren Details müssen notariell protokolliert werden, wenn sich
damit Eigentumsverhältnisse von Immobilien ändern. Über den Notar
verständigen sich in der Regel die Vertragsparteien. Karla
Köllner hinterfragt in ihrem Leserbrief, warum das in Fall HESS
ausgerechnet in Hanau geschehen musste und nicht bei einem Maintaler
Notar. Sie bringt dabei den Gedanken ins Spiel, dass dort Maintaler
Bürger beschäftigt seien, die Steuern und Abgaben bezahlen
würden. Es wird vielen Lesern so ergangen sein wie mir, dass dieses
Argument nicht so ganz überzeugt. Mir kam sofort ein ganz anderer
Gedanke. Beim hiesigen Notar ist Jörg Schuschkow, der
Vorsitzende der WAM beschäftigt. Vielleicht gibt es ja Passagen des
Vertrags, die nur einem ganz engen Personenkreis bekannt sein
sollen. Bei der Quasi-Aufhebung der Spekulationsklausel zum Deal mit
HÖHL störte es ja auch, dass die Originalvertragstexte bekannt
wurden. Nur was der Bürger nicht weiß, das regt ihn auch nicht
auf. |
Auf
Kosten der Stadt wurde das alte Rathaus abgerissen und damit
"die Braut schön gemacht..." |
Urteile
bestätigen lassen
Bereits
jetzt ist festzustellen, dass die einzig wirklich interessante
politische Veranstaltung vor der Wahl die Podiumsdiskussion des Maintal
TAGESANZEIGERs sein wird. Nur wenige Bürger lassen sich bei den
Parteien sehen. Über dieses Phänomen sollten die Parteien mal in
Ruhe nachdenken. Liegt es an den unerfüllbaren Erwartungen, an der
Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen, am Verhalten vor und nach Wahlen
oder einfach nur am Desintersse?
Zur
Podiumsdiskussion müssen die Frontleute der Parteien dann
Farbe bekennen und sie sind dabei unter genauester
Beobachtung. Kein Fehler wird verziehen und dumme Antworten wirken
sich gnadenlos aus. Mit Markus Heber und Monika Vogel
steigen zwei Kempen in den Ring, die dort noch nicht standen. Von
beiden erwarten die Bürger, dass sie dem Ruf ihrer Parteien gerecht
werden, denn nichts ist beruhigender als bestätigte Urteile. Man
muss nicht umdenken. Wie schön, wenn es ganz anders käme! |
Wochenendgedanken
der Tagespresse |
|
|
Woche
vom 07.03. bis
13.03.2011
Jetzt noch 2 Wochen bis zur Wahl
Diese
Argumente
haben
kurze Beine...!
Die
FDP gibt sich seriös und wirbt für Verzicht, damit es den Kindern
mal gut geht. Nur muss man genauer hinsehen, wer auf was verzichten soll und
welchen Kindern es später mal gut gehen soll. Da ist nicht von den selben
Bevölkerungsschichten die Rede. Wer den Menschen erklärt,
der Staat könne jemals wieder schuldenfrei sein, lügt die Menschen
schamlos an. Mit Sparen kommt man noch nicht einmal in eine spürbar
entspannte Lage. Dafür sind die Ansprüche der Etablierten und die
Gier der Lobbyisten viel zu hoch. Es geht den derart agierenden
Parteien nur um Verzicht im Sinne der Umverteilung von unten
nach oben. Eine kleine Minderheit will bestimmen, wie gut es
der Mehrheit der Bürger gehen darf. Man muss schon zu dieser
Minderheit gehören und mit diesem Gedankengut ausgestattet sein,
wenn man ihnen die Stimmen gibt. |
|
Man
muss es mit
Humor nehmen!
Fassenacht
kurz vor der Wahl, das ist für Karnevalisten, die Humoristen und
die Kabarettisten ein gefundenes Fressen. Während den Sitzungen
mussten sich die Politiker einiges anhören. Zum Einsatz kamen
Waffen, die von der harmlosen Klatsche über das spielerisch
beherrschte Florett bis zum plumpen Holzhammer reichten. So mancher
Redner meinte, er könne etwas bewirken, wenn er kräftig
draufschlug und billig grobe Unverschämtheiten absondern
würde. Das kam weder beim Publikum noch bei den Zielpersonen an.
Verpackung und Wortwahl wollen auch in der Bütt gut überlegt sein.
Die Zielpersonen müssen sich lachend wiedererkennen können, damit
die Worte wenigstens einen Hauch von Therapie erfüllen. Ich weiß
genau, wovon ich rede, denn ich fand in meiner karnevalistisch
aktiven Zeit auch erst nach einigen Ausrutschern den richtigen
Ton. Elli
Bauscher, die selten eine der Stadtverordnetenversammlungen
versäumte und gut informiert ist, nahm sich zur Fassenacht die
Politik aufs Korn und zeichnete ein liebenswertes kritisches Bild
von Maintal.
Unserem
Spar-Bürgermeister hielt sie vor, mit seinem vorübergehenden
Rückzug vom Bürgermeisteramt mit der Interimsbürgermeisterin und
dem in ihrem Schlepptau importierten Zweiten Stadtrat sowie der Ab -
und der Neuwahl enorme Kosten verur- sacht zu haben. Aber auch
andere Entwicklungen zeigte sie gnadenlos auf. Die
Hochstädter Kreppelzeitung fand am Wochenende reißenden
Absatz und auch hier wurde der Politik ein Spiegel
vorgehalten. Was es bewirkt, wird man sehen. Bald ist
Aschermittwoch und der Wahlkampf flammt wieder auf.. Die Parteien
treten mit saueren Heringen, Pellkartoffeln und kämpferischen
Worten in ihren Arenen gegeneinander an und versuchen, den eine oder
anderen Wähler noch auf ihre Seite zu ziehen. Im
Bischofsheimer Bürgerhaus fährt die CDU wieder groß auf und
bewirtet die Besucher kostenlos. Irgendwie fallen Speisen und
Getränke wieder vom Himmel. Die SPD verkriecht sich wieder
familiär in engen Räumen des Bürgerhauses von Wachenbuchen um
sich gruppendynamisch bei selbst bezahlten Heringen Mut zu machen.
So kann man auch am Aschermittwoch noch im Bewusstsein Lieder
singen, wessen Brot man isst. Maintal
HELAU!
|
Maintal
lacht
zur
Fassenacht
|
|
Politischer
Aschermittwoch in Maintal |
Das
Salz in der Suppe
Politischer
Aschermittwoch und obendrein Kommunalwahl, da kommen
zwei Komponenten zusammen, die nach Regie, Benefiz und
Entertainment schreien. Das oberste Ziel einer solchen
Veranstaltung ist die Begeisterung der eigenen Klientel
und das Anlocken neuer Sympathisanten. Dabei ist Masse
deutlich wichtiger als Klasse, denn alle haben später
die gleiche Stimme. Es spielt keine Rolle, ob man von
sehr intelligenten Menschen gewählt wird oder von
verköstigten Schnorrern. Generell gilt auch hier: "Wess´
Brot ich ess´, dess´ Lied ich sing!" Perfekt
ist es, wenn man sich den Bierschaum oder die
Heringssauce aus den Mundwinkeln wischen kann, während
man sich mit der anderen Hand auf die Schenkel klopft.
Häme und Spott sind das Salz in der Suppe. Aus diesem
Grund erlauben sich sogar hochseriöse Politiker dumme
Plattitüden, um das gemeine Volk zu begeistern. Das ist
nicht jedem Politiker gegeben, so etwas lässt sich aber
lernen. Es gehört jedoch etwas Talent dazu. Die
Wähler, die sich bereits entschieden haben, suchen auf
derartigen Veranstaltungen Bestätigung und den
Schulterschluss mit Gleichgesinnten. Parteien sollten
deshalb die Wirkung nicht unterschätzen und in solche
Veranstaltungen investieren. Wie hinlänglich bekannt
ist, finden sich hierfür leicht Sponsoren. Was in einer
Stadt wie Maintal fehlt, ist eine kabarettistische
Nummer, die den politischen Aschermittwoch aufpeppt.
Erfahrungsgemäß haben es da konservative Parteien
schwerer, denn es gibt bekanntlich kaum Kabarettisten,
die schwarze Veranstaltungen bedienen (wollen). Das
Letzte, was sich Wahlkampfstrategen wünschen, ist
Kritik an der eigenen Politik. Auf der anderen Seite:
Probiert hat das in Maintal noch niemand. Vielleicht
würde raffiniert verpackte Selbstkritik mehr bewirken
als dumpfe Beharrlichkeit Junge Menschen erreicht man
mit einer behäbigen Traditionspflege nicht.
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Aus
dem Schatten heraus zur Lichtgestalt
Ministerpräsident
Volker Bouffier war wohl ein echtes Highlight,
das die Christdemokraten aufzubieten hatten. Jahrelang
war er der Schattenmann von Roland Koch und hielt
den Kopf für so manche fragwürdige Aktion der
Landesregierung hin. Nun stellt er selbst die
Fettnäpfchen auf und befindet sich in einem deutlich
ruhigeren Fahrwasser. Ihm ist es vergönnt, über eine
Reihe positiver Entwicklungen zu referieren, die man
zwar nicht allein zu vertreten hat, jedoch in die Zeit
der Regierungsverantwortung passen. Für die eigenen
Parteimitglieder und hungrige Sympathisanten ist das
auch gar nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass man eine
Bestätigung dafür findet, in einer siegreichen
Partei organisiert zu sein. Den Christdemokraten geht es
eben allerdings wie dem Rekordmeister Bayern München:
Sie blicken auf eine Serie von Wahlsiegen zurück, die
Mut machen, aber keine Garantie für weitere Siege
darstellen. Der politische Gegner ist in Lauerstellung
und wirft gute Argumente in die Debatte.
Vielleicht
muss man den großen Erfolg beim politischen
Aschermittwoch etwas relativieren. Volker Bouffier
sprach in einer politischen Diaspora, in der die
Nichtwähler die größte Gruppe stellen, in der es die
CDU jedoch versteht, ihre Wählerschaft nahezu komplett
zur Stimmabgabe zu bewegen. Entsprechend ist der
Zuspruch auf solchen Ermutigungsevents. Die rhetorische
Qualität von Volker Bouffier liegt natürlich
deutlich über der einiger lokaler Helden der Partei. Er
musste auch nicht über die Dinge reden, die der
Maintaler CDU bei dieser Wahl Stimmen kosten. Er musste
solches nicht gerade rücken, sondern nur kräftigende
Überthemen verabreichen. Das kommt gut an und stärkt
den Eindruck der Mitglieder, dass es auch noch eine
andere Dimension gibt als das kommunale Gewusel, bei dem
außer Bauchschmerzen nichts Gescheites herauskommt. |
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Gerammelt
voll
Man
kann sich an einem solchen Abend nur für eine Veranstaltung
entscheiden. So entschied ich mich für die SPD, die ihren
Aschermittwoch seit Jahren im Wachenbuchener Bürgerhaus feiert. Um
19 Uhr war das große Kolleg bereits gerammelt voll. Ich vergaß
allerdings, dass es Wachenbuchener in ihrer dörflichen Idylle
gewohnt sind, bereits um 18 Uhr
zu Abend zu essen. Die Folge war, dass die Räumlichkeiten bei anhaltendem Zustrom
frühzeitig so überfüllt waren, dass ein angenehmer Aufenthalt
kaum mehr möglich war. So zog ich einen geruhsamen Abend ohne die
köstlichen Heringe und deftige Reden vor.
Die
SPD wäre gut beraten, wenn sie das nächste Heringsessen, das
mit einer Wahl zusammen fällt, ähnlich groß aufziehen
würde wie die politische Konkurrenz. Es hat auch eine andere
Qualität, wenn ein Landesfürst über die Politik der Partei
referiert als wenn der eigene Landrat als Gastredner für sich
selbst wirbt. Dazu noch André Kavai, der ebenfalls in
eigener Sache unterwegs war. Der neben stehende Bericht,
der auf einer Pressemitteilung basiert, bringt die Anliegen
der beiden Kandidaten auf den Punkt. Ich kann mir
trotzdem kaum vorstellen, dass davon am
nächsten Morgen noch viel in Erinnerung blieb. Man kann
trotz all der Mühe, die eine solche Veranstaltung macht, nur
hoffen, dass bei den Mitgliedern der Eindruck der eigenen Stärke reicht und man
sich bis
zum Wahltag in Siegerlaune fühlt.
Raffinierte
Schuldenbremser
Normalerweise
kann man sich kein Urteil erlauben, wenn man eine
Veranstaltung nicht besuchte. Wohl aber kann man die
Pressemitteilung zu einer Veranstaltung kommentieren. Dabei
achtete ich stark auf die Reihenfolge der Argumentation. Für
die FDP ist die Schuldenbremse offensichtlich das stärkste
politische Instrument, mit dem man FDP-Politik umsetzen kann.
Ich lasse die Lüge mit dem suggerierten Schuldenabbau mal
beiseite und konzentriere mich darauf, wie die FDP generell
mit dem Werkzeug umgehen will. Sie will darauf einwirken, dass
sich der Kreis nicht mehr neu verschuldet. Also muss er sich
das Geld von den Kommunen holen, die den Kreis in Anspruch
nehmen. In den Kommunen soll aber auch gespart werden. Wenn
die Wirtschaft kränkelt, soll natürlich auch der Wirtschaft
unter die Arme gegriffen werden. Mit dem Lockmittel der
Landes- zuschüsse nahm Maintal zusätzliche Schulden auf, nur
um an die Zuschüsse zu gelangen. Wann erkennt die FDP endlich
an, dass ein Staat nur auf der Basis von Schulden
funktioniert? Wie sonst muss man sich weltweit die
Schuldenpolitik erklären?
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Pikantes
Geständnis
Wie
früher bereits berichtet, finden im Maintal-Forum eine Reihe von
Diskussionen statt, die weit über den reinen Unterhaltungswert
hinaus gehen. Auch ich beteilige mich an den Diskussionen, besonders
am Thema Haushaltskonsolidierung. Hier entspann sich in den
letzten Tagen eine Diskussion, die über das Unvermögen Aufschluss
gab, eines der Maintaler Neubaugebiete nicht selbst zu vermarkten,
um zu guten Einnahmen zu kommen.
Der
Bürgermeister bestätigte hierbei erstmals öffentlich, wie sehr
die ursprünglich sehr gute Vertragslage des Grundstücksverkaufs an
die Firma HÖHL erst aufgeweicht und dann verschenkt wurde. Demnach
wurde ohne zwingenden Grund von der Stadt die Zustimmung erteilt, im
Grundbuch die Zulassung von Belastungen zu gestatten, die den
vereinbarten Rückkaufwert so stark erhöhten, dass er für die
Stadt zu hoch war, um von der Spekulations- klausel Gebrauch machen
zu können.
Noch
nicht dargelegt ist, wer für diese nachteilige Klausel
verantwortlich ist. Aus der Sicht der Firma HÖHL war das natürlich
ein geschickter Einfall. Nun muss man sich fragen, wer davon auf der
anderen Seite profitierte. HÖHL gehört seit vielen Jahren zu den
stärksten Sponsoren, auch zu den Sponsoren der CDU.
Welche
Dinge sind denn noch möglich, die zum Schaden der Stadt Maintal
führen?
Die
neben stehende Diskussion sagt mehr über Maintaler Politik aus als
alle Reden und Wahlplakate. Dabei wird auch klar, was die anderen
Parteien so alles zuließen. Zurecht weist Erhard Rohrbach
darauf hin, dass auch die SPD dem Vertrag HÖHL/STADT/BOUWFONDS
zustimmte und damit auch vom Rückkauf des Geländes Abstand nahm.
Man darf aber nicht ganz vergessen, dass in der gleichen
Stadtverordnetenversammlung über das Braubach-Gelände abgestimmt
wurde. Beide Projekte passierten mit den Stimmen von CDU und SPD das
Parlament. Jeder hatte also etwas davon. Ein Schelm, wer Böses
dabei denkt!
Maintals
Kommunalpolitik gleicht einem Basar, auf dem getauscht, getäuscht
und taktiert wird. Reine Sachentscheidungen haben keine Chance. Ob
sich das nach der Wahl ändern wird, bleibt abzuwarten.
Wenn
Sie wissen wollen, wie die Diskussion im Forum weitergeführt wird,
dann klicken Sie den Link an:
Haushaltskonsolidierung |
Interessantes
aus dem Maintal-Forum |
08.03.2011,
11:51 Klaus Klee
Abenteuerlich?
Zitat
von Erhard Rohrbach
Beim
Höhl-Gelände war kein Mehrwert vorhanden, der hätte abgeschöpft
werden können: man darf auch bei Baugelände Brutto nicht mit Netto
verwechseln.
Hallo
Erhard Rohrbach,
diese
Sicht finde ich interessant und habe dazu noch Fragen.
-
Das Gelände wurde seinerzeit doch zu einem niedrigen Bodenwert
verkauft, jedoch als gewerbliche Baufläche genutzt. Mit der
Rückkaufoption war vereinbart, dass die Stadt das Gelände zum
gleichen Preis zurückerwerben kann. Warum wurde das nicht gemacht?
-
Das heutige Gelände hat den Bauland-Status und einen wesentlich
höheren Bodenrichtwert (derzeit 340 €). Wieso stellt die
Differenz keinen Mehrwert dar?
-
Was ist bei Baugelände "Brutto" und was ist
"Netto"?
-
Welche Risiken ist Bouwfonds hinsichtlich der Grundstücke
eingegangen, die die Stadt Maintal nicht hätte tragen können?
-
Was war der Grund für die Entscheidungen der Stadt im Zusammenhang
mit dem Verzicht auf den Rückkauf und in welcher Form erfolgte ein
Wertausgleich?
Wenn
die Diskussion schon als "abenteuerlich" bezeichnet wird,
möchte ich wenigstens wissen, was angeblich so
"abenteuerlich" ist.
Mit
freundlichem Gruß Klaus Klee
08.03.2011,
13:11 hansi
"abenteuerlich"
?
Ja
Herr Rohrbach - auch mich würde interessieren, was genau Sie mit
dieser Bezeichnung meinen. Besonders, wenn sie von einem
Entscheidungsträger kommt, der mE schon seeehr abenteuerliche
Bestrebungen und Vorhaben "auf dem Kerbholz" hat :
Rathausgelände B´heim oder etwa "Sportpark Grüne
Mitte". Denn wenn jemand hier abenteuerliche Monopoly-Spielchen
macht - noch dazu mit fremdem Geld - dann sind das immer Sie, Herr
Bürgermeister. Und wenn das Geld für diese Spielchen knapp wird,
erhöhen Sie die Steuern und kürzen den kleinsten Bürgern die
Mittel. Sowas finde ich - mit Verlaub - schäbig.
08.03.2011,
14:14 döbihowa
Abenteuerlich
ist die Politik
Zitat
von Klaus Klee
-
Was ist bei Baugelände "Brutto" und was ist
"Netto"?
-
Welche Risiken ist Bouwfonds hinsichtlich der Grundstücke
eingegangen, die die Stadt Maintal nicht hätte tragen
können?
Aber
Hallo!
Ich
denke, "Brutto" ist mit der Entwässerungslüge
(Fäkalienweiche - wo gibt es denn sowas!) und "Netto" mit
dem Kanal, der für die Entwässerung von Hochstadt Ost so langsam
in Richtung Konrad-Höhl-Straße vorangetrieben wird. Den hätte man
kostenmäßig zum Baugebiet hinzuzählen müssen, wenn die Stadt das
Gelände selbst vermarktet hätte.
Bouwfond
wird die Zinsen für die Kunstpause bei der Bebauung in den
Kaufvertrag eingerechnet haben. Die Stadt hätte bis zum richtigen
Anschluss des Baugebiets an die Entwässerung den Rückkauf selbst
vorfinanzieren müssen. Dann wäre Maintal vorübergehend noch
tiefer in den roten Zahlen geraten.
Dafür
dauert es jetzt ohne Einnahmen länger, bis Maintal aus den roten
Zahlen kommt. Es ist alles eine Frage, wie abenteuerlich Politik
ist.
Döbi
08.03.2011,
14:17 kleiner Pirat
ich
würde übrigens meinen arsch darauf verwetten, dass der tegut da in
zwei jahren raus ist.
der
völlig überdimensionierte laden ist meistens leer, selbst wenn man
berücksichtigt, dass die menschen die dort schuften für 5,17 euro
ausgebeutet werden, kann mir niemand erzählen, dass die da auch nur
annähernd eine schwarze null erreichen.
sie
ganze aktion ist doch eine luftnummer.
09.03.2011,
12:49 Tron
Zitat
von Erhard Rohrbach
Hallo,
die
hier geführten Diskussionen sind ja teilweise abenteuerlich. Herr
Rohrbach, dann tun
se doch ma Butter bei die Füsch. So
ein unqualifizierter Zwischenruf nützt doch der Diskussion nix.
Hier sind Maintaler, die gerne von ihnen als Bürgermeister hören
würden wie sie sich das mit der Konsolidierung für die Zukunft
vorstellen.
Sie
sind doch der Chef, der mit dem Masterplan. Ich plan ja auch, wie
meine Firma sich entwickeln soll.
Wo
ist ihr Masterplan? Wie sollen die 5 oder waren's 9 Mio. € Miese
pro Jahr in Zukunft gespart werden?
09.03.2011,
18:03 döbihowa
Hallo
Tron,
nun
drängele doch nicht so unseren Bürgermeister. Der hat heute alle
Hände voll zu tun, die Heringe zu putzen, die Kartoffel zu kochen
und sich für den Herrn Ministerpräsidenten fein zu machen. Wenn er
sich morgen so richtig parteipolitisch aufgebaut an seinen PC setzt,
dann werden die Antworten nur so sprudeln.
Auf
der anderen Seite: Manchmal bin ich nicht sicher, ob er es wirklich
ist oder ob ein Schelm hier im Forum nur seinen Namen als Nickname
benutzt. Das wäre ja ein Ding - würde aber manche Antwort oder
Nicht-Antwort erklären.
Döbi
09.03.2011,
18:33 hansi
Tegut-Arbeitslohn
@
kleiner pirat
woher
hast du die information zu den € 5,17 bei den tegut-angestellten ?
sind das praktikantenlöhne oder meinst du fest angestellte ?
für
die antwort dankt hansi
09.03.2011,
18:38 Erhard Rohrbach
Sehr
geehrter Herr Klee,
zunächst
erläutere ich gerne den Unterschied zwischen Brutto- und
Nettobauland.
Bruttobauland
ist die gesamte Fläche, die innerhalb der Grenzen eines
Bebauungsplans liegt. Davon gehen die Flächen für Straßen,
Gehwege, Spielplätze, Grünanlagen, öffentliche Parkplätze ab.
Damit verbleiben dann noch etwa 70-80 % Flächen für die Bebauung
mit Grundstücken übrig.
Vor
dem Verkauf muss der Eigentümer/Erschließungsträger noch
Entwässerungskanäle, den Straßen- und Wegebau, die
Straßenbeleuchtung, ökologische Ausgleichsmaßnahmen,
Neubau/Sanierung von außerhalb des Bebauungsplans liegenden
Straßen (z.B. die Konrad-Höhl-Str.), Lärmschutzmaßnahmen und
sonstige Leistungen (z.B. 100.000 € für die Erweiterung des
Kindergartens) usw. finanzieren. Diese Kosten werden natürlich auf
die für die Bebauung verbleibende Flächen umgelegt. Dies führt im
Ergebnis dazu, dass auf jeden Qm Nettobauland bis zu 200 €
Erschließungskosten entstehen. Dies hat dazu geführt (durch
externe Bewertung auch in den städtischen Gremien dargelegt), dass
ein Ausgleichsanspruch im Falle Höhl-Gelände seitens der Stadt
Maintal nicht bestand und eine wirtschaftliche Verwertung für die
Stadt nachteilig gewesen wäre. Dies wurde - bis auf eine kleinere
Fraktion - auch so von allen Stadtverordneten gesehen.
Ich
bin mir - sehr geehrter Herr Klee - sicher, dass Sie über diesen
Sachverhalt auch ausführlich berichtet und vollumfängliche
Kenntnisse haben. Das
Ergebnis mag unbefriedigend sein, an den Fakten kommt man aber nicht
vorbei.
Mit
freundlichen Grüßen
Erhard
Rohrbach
Gestern,
11:38 Tron
Zitat
von Erhard Rohrbach
Dies
hat dazu geführt (durch externe Bewertung auch in den städtischen
Gremien dargelegt), dass ein Ausgleichsanspruch im Falle
Höhl-Gelände seitens der Stadt Maintal nicht bestand und eine
wirtschaftliche Verwertung für die Stadt nachteilig gewesen wäre.
Dies wurde - bis auf eine kleinere Fraktion - auch so von allen
Stadtverordneten gesehen.
Ich
nehm an, das war die SPD. Also
Maintal hätte mit dem Verkauf Miese gemacht. Wie hat sich dann die
Firma Höhl über den Verkauf saniert?
Edith
fragt sich: Die Stadt hätte doch die gesamte Fläche der Stadt,
nach dem Rückkauf von Höhl, an Baufonds verkaufen können wie
Höhl das auch getan hat. Damit wären keine Erschließungskosten
bei der Stadt geblieben. Die muß doch, wie jetzt auch, der
Bauträger, also Baufonds zahlen. Das ist klar, die machen ja auch
durch die Bebauung und den Verkauf der Häuser/Wohnungen Gewinn.
Herr
Rohrbach, ich verstehe ihr Argumentation nicht. S kommt mir vor als
wären alle bis auf die SPD zu wirtschaftlichem Denken zu
blöde.
Gestern,
17:55 Erhard Rohrbach
Sehr
geehrter Tron,
die
SPD hat zugestimmt. Die Stadt Maintal hatte nur das das
Rückkaufrecht einer Teilfläche. Aufgrund des Anfang der 1990er
Jahre geschlossenen Kaufvertrages und der von der Stadt erteilten Zustimmung
zu Belastung mit Zinsen und weiteren Nebenkosten war der Rückerwerb
für die Stadt nicht mehr wirtschaftlich. Die Stadt hat auch keine
Erschließungskosten getragen. Bei einer Erschließung durch die
Stadt selbst können aufgrund gesetzlicher Bestimmungen auch nur 90
% der entstandenen Erschließungskosten auf die neuen
Grundstückseigentümer umgelegt werden. 10 % wären in diesem Fall
aus allgemeinen Steuermitteln zu tragen gewesen. Daher ist es die
Regel (auch in anderen Kommunen), dass die Erschließung über
Bauträger erfolgt und die städtischen Belange im Rahmen eines
städtebaulichen Vertrages abgesichert werden; in diesem Fall hat
der Bauträger 100 % der Erschließungskosten zu tragen und wichtige
Zusatzkosten wie z.B. Erweiterung einer Kindertagesstätte können
auf diesem Wege geltend gemacht werden. Sie können sicher sein,
dass der Magistrat keine Beschlussempfehlung gegeben hätte, ohne
vorher alle Möglichkeiten für eine bestmögliche Wahrung der
finanziellen Interessen der Stadt geprüft zu haben. Falls Sie
Interesse haben, lade ich Sie gerne ein, das Thema einer
Baugebietserschließung sich von unserem Planungsbereich
ausführlich erläutern zu lassen.
Mit
freundlichen Grüßen
Erhard
Rohrbach
Heute,
00:18 Helmut Reider
Merkwürdige
Rechenspielchen
Zitat
von Erhard Rohrbach
Vor
dem Verkauf muss der Eigentümer/Erschließungsträger noch
Entwässerungskanäle, den Straßen- und Wegebau, die
Straßenbeleuchtung, ökologische Ausgleichsmaßnahmen,
Neubau/Sanierung von außerhalb des Bebauungsplans liegenden
Straßen (z.B. die Konrad-Höhl-Str.), Lärmschutzmaßnahmen und
sonstige Leistungen (z.B. 100.000 € für die Erweiterung des
Kindergartens) usw. finanzieren. Diese Kosten werden natürlich auf
die für die Bebauung verbleibende Flächen umgelegt. Dies führt im
Ergebnis dazu, dass auf jeden Qm Nettobauland bis zu 200 €
Erschließungskosten entstehen.............
Erhard
Rohrbach
Netter
Versuch Herr Rohrbach aber durchsichtig formuliert.
Da
möchte ich doch gerne mal die genaue Aufstellung sehen. Wenn der
genannte Betrag bundesweit üblich wäre, könnte wohl kaum noch
eine Person heutzutage bauen. Ganz grob kann man sagen, dass bei
einem mittleren Grundstück (400 - 500 qm) und einer ein- bis
zweigeschossigen Bauweise Erschließungskosten von 15 bis 20.000,-
€ üblicherweise entstehen. Kann auch etwas mehr oder weniger
sein. Das hängt bekanntermaßen von der jeweiligen Gemeinde ab.
Hieraus wiederum drängen sich mir gedanklich zwei Alternativen auf:
-
entweder wird hier etwas bewusst schlecht gerechnet - oder die Stadt
zieht auch in diesem Bereich ihren Bürgern die Hosen aus, wenn sie
den zehnfachen Betrag erhebt.
Dies
alles spielt jedoch zunächst eine eher untergeordnete Rolle, denn
diese Erschließungskosten, wie hoch sie auch immer sein mögen,
entstanden bzw. entstehen ohnehin und müssen von wem auch immer
aufgebracht werden. Wie nachstehend dargestellt, folge ich zunächst
an dieser Stelle der Darstellung, dass die Abwicklung über einen
Bauträger die Kostengünstigste Abwicklung sei.
Jetzt
wird es es jedoch wirklich interessant:
Zitat
von Erhard Rohrbach
...Die
Stadt Maintal hatte nur das das Rückkaufrecht einer Teilfläche.
Aufgrund des Anfang der 1990er Jahre geschlossenen Kaufvertrages und
der von der Stadt erteilten Zustimmung
zu Belastung mit Zinsen und weiteren Nebenkosten war der Rückerwerb
für die Stadt nicht mehr wirtschaftlich.
Ich
gehe davon aus, dass die Rückkaufsmöglichkeit durch eine
grundbuchlich eingetragene Rückauflassungsvormerkung gesichert war.
Da die STADT MAINTAL nicht selbst agieren kann, stellt sich mir die
Frage: Wer hat zu welchen Zeitpunkten in welchen Betragshöhen einer
Belastung der Abt. 3 des Grundbuches zugestimmt, die derart orbitant
über dem Rückkaufpreis lagen?
Zur
Erläuterung für all die, die normalerweise mit diesen Dingen
nichts zu tun haben: In der Abt. 3 des Grundbuchs werden die
Darlehen der Banken und sonstigen Darlehensgeber eingetragen. Im
Falle eines Verkaufs bzw. einer Zwangsversteigerung werden diese
dann in Reihenfolge Ihrer Eintragung als erste aus dem
Verkaufserlös befriedigt. An
dieser Stelle ist der wirkliche Hund begraben, denn m.E. war es grob
fahrlässig und verantwortungslos, solchen Belastungen zuzustimmen
und ihnen den Vorrang im Grundbuch einzuräumen.
Doch
selbst dieser Schaden war jedoch nicht wirklich eingetreten und
hätte mit geschickter Verhandlung und gutem Timing durchaus noch
geheilt werden können. Denn zum Zeitpunkt der damaligen
Verhandlungen hatten sowohl die beteiligten Banken wie auch die
Kelterei, der das Grundstück gehörte, ein großes Interesse an
einer Einigung.
Hätte
die Stadt also erst ihr Rückkaufrecht in Anspruch genommen, dann
erst die Grundstücke durch Beschluss zum Bauland aufgewertet und
dann hätten auch beide Grundstücke an Bauträger XYZ veräußert
werden können. Wie schon oben gesagt lasse ich es der Einfachheit
halber im Moment einfach mal so stehen, dass alles andere so
gelaufen wäre, wie es in Wirklichkeit stattfand. Einziger
Unterschied wäre gewesen, dass der Gewinn für die Kelterei etwas
geringer ausgefallen wäre. Den hätte statt dessen die Stadt
gehabt, die ja nun durch die Aufwertung des Gesamtgeländes dazu
beigetragen hat und ja auch grundsätzlich für Folgekosten (z.B.
Strassenerhalt, etc.) aufkommen muss.
Helmut
Reider
heute,
10:31 Uhr Erhard Rohrbach
Sehr
geehrter Herr Reider,
genau
diese Berechnung haben wir doch vorgenommen und feststellen müssen,
dass es für die Stadt keine günstigere Regelung gab.
Mit
freundlichen Grüßen
Erhard
Rohrbach
|
Um
25 Prozent fehlgeplant
Verhaltene
Freude im Rathaus, man hat sich nur um 25 Prozent vertan, was
immerhin ein Sümmchen von 2,3 Millionen € darstellt. Damit reiht
sich das Jahresergebnis lückenlos in die kapitalen
Fehleinschätzungen der letzten Jahre ein. Die
Ergebnisverbesserungen haben mit der Erholung der Wirtschaft, den
Gewinnen der Maintalwerke, die von den Bürgern stammen und
satten Einsparungen beim Personal zu tun. Das ist aber noch
lange kein Grund, die Haushaltsplanzahlen für 2011 zu korrigieren.
Wenn sich die Wirtschaft weiterhin so gut erholt, kann das Ergebnis
2011 vielleicht sogar 5 Mio. € niedriger als gerade prognostiziert
ausfallen. Nun stellt sich die Frage, ob die Maintaler Bürger mit
diesen eklatanten Planungsabweichungen das Konzept zur
Konsolidierung wirklich ernst nehmen können, denn die Folgen der
Einsparung sind für die Bürger sehr groß.
Strategie
"Verzögerung"
Für
die WAM ist es schon ärgerlich, mit anzusehen, wie ganzjährig von
den restlichen Parteien ihre Anträge abgelehnt werden und diese
dann in anderen Wahlprogrammen oder in deren Anträgen wiederfinden.
Die Behauptung, die WAM hätte keine eigenen Ideen und Anträge,
sondern würde sich genau wie die SPD nur verweigern, wird von
beiden Parteien mit aller Entschiedenheit und mit Recht
zurückgewiesen. Für Leser, welche die Kommunalpolitik nicht so
intensiv verfolgen, entsteht durch die Behauptungen von CDU, FDP und
den Grünen ein völlig falsches Bild. Die WAM ging deshalb an die
Presse, um ihre Standpunkte zu verdeutlichen und den haltlosen
Behauptungen der politischen Gegner entgegen zu treten. Auch
wenn sich Leser nicht allen Argumenten öffnen wollen, so sollte die
eindringliche Warnung absolut ernst genommen werden, dass es sich
bei der erzwungenen Pause in den Konsolidierungsverhandlungen nur um
eine wahltaktische Finte handele. Es muss sogar davon ausgegangen
werden, dass das komplette Vorgehen einschließlich des
Klärungsbedarfs genau so geplant war, um sich über den Wahltag zu
retten. Der Grund ist einfach: Gebührenerhöhungen machen sich vor
Wahlen nicht so gut. Gemischte
Reaktionen Die
CDU nennt den massiven Wider- stand gegen die einseitigen Spar-
vorschläge "gemischte Reaktionen" und meint damit das
beharrliche Festhalten an krassen Sparzielen auf der einen Seite und
das differenzierte Beleuchten der damit verbundenen Auswirkungen auf
der anderen Seite. In
ihrer Pressemitteilung wirft die Fraktionsspitze der CDU ebenfalls
dem Magistrat vor, in Maintal über die Verhältnisse gewirtschaftet
zu haben. Im nächsten Satz wird jedoch auf die ähnliche Situation
verwiesen, in der sich auch die anderen Gemeinden befinden. Auch
wird eingeräumt, dass die Gemeinden nur ungenügend mit
finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Da es sich dabei um eine
Umverteilung handele, wäre es wohl egal, wo die Schulden
entstünden. Wir
- die Wähler - haben verstanden! Falsche
Vorgehensweise Es
war schon starker Tobak, als die CDU erklärte, die WAM habe das
Prinzip der 10 %igen Sparvorgabe nicht verstanden. Was kann man denn
daran nicht verstehen? Mit anderen Worten erklärt haben der
Bürgermeister und die ihn sehr gut "verstehenden"
Fraktionen mit ihrem Beschluss vor, einen voll besetzten Bus an ein
vorbestimmtes Ziel zu fahren, indem man dem Fahrer die erlaubten
Kosten um 10% kürzt. Vor Antritt der Fahrt soll er überlegen, ob
er an der Verköstigung, am Service oder am Sprit spart. Während
der Fahrt soll er dann rechtzeitig bekannt geben, ob er das Fahrziel
noch erreichen kann. Wenn nicht, dann müssen die Passagiere den Bus
schieben oder eine Tankrechnung bezahlen. Momentan wird gerade
überlegt, ob man den ersten Teil der Strecke nicht gleich schiebt
oder sich einen Tank bezahlen lässt, damit man den Rest fahrend
zurücklegen kann. Wer
hier nicht erkennt, wie falsch die Vorgehensweise ist, ist
einfältig. Die WAM war stets bereit, ausgewogene Sparideen
mitzutragen. Wo jedoch keine Einsicht vorhanden ist, kann man auch
nicht zustimmen. Welches
Spiel spielen
die Grünen? Maintals
Grüne punkten derzeit beim Wähler mit ihren Kernkompetenzen
Bildungspolitik und Kindererziehung. Auf
ihrer Diskussionsveranstaltung forderten sie, dass sich das Land
HESSEN stärker an den Kosten für die vorschulische Erziehung
beteiligt. Hinderlich sind derzeit offensichtlich die Kompetenzen,
wenn es um die Kombination Kitas und Grundschulen geht. Aber auch
fehlende oder nicht ausgereifte Konzepte sind der Grund für
ungenutzte Potenziale. Was
ist nun die Erkenntnis der Leser des nebenstehenden Artikels im
Zusammenhang mit dem Maintaler Sparprogramm? Im
Grund genommen war beim 10%- Beschluss im Dezember genau dieser
Sachverhalt bekannt und es war auch rein rechnerisch klar, dass im
Sozialbereich die größte Summe an Einsparungen zu erwarten war.
Was bewegte also die Grünen, dem Sparziel dennoch vorbehaltlos
zuzustimmen? Oder reiften die neuen Argumente erst während der
letzten Wochen? Dann bestände ja noch Hoffnung! Doch hier bin ich
nach wie vor skeptisch, welches Spiel von den Grünen gespielt wird. MIT-Denken Die
CDU-Sattelitenorganisation MIT nahm nun ebenfalls zum Verfahren der
Konsolidierung Stellung. In der Sache schwach, den Behauptungen
gewagt und der Substanz mager, so präsentiert sich diese
Altherrenriege der Maintaler CDU. Was momentan in der
Stadtverwaltung und den Fachabteilungen geschieht, müsste
ganzjähriger Alltag sein, wenn die Verwaltung zukunftsorientiert
geführt werden würde. Sparsamkeit im Umgang mit den Finanzen und
den Ressourcen ist Hauptamtlichen in der Hessischen Gemeindeordnung
zwingend vorgeschrieben. Was jetzt geschieht, ist der Versuch,
laufende Versäumnisse aufzuarbeiten. Absolut
daneben sind die Angriffe auf die SPD und die WAM, die sich mit
einseitiger Sparpolitik nicht zufrieden geben und die Zukunft anders
planen. Warum soll man sich vor der Wahl zu Zielen bekennen, die man
im Falle eines Machtwechsels in Maintal nicht erreichen kann? Liberale
Entstaatlichungspolitik Zum
neben stehenden Leserbrief hätte recht gut mein Leserbrief vom 3.
Februar gepasst, den der Maintal TAGESANZEIGER seit voriger
Woche zurück hält. Vielleicht kommt er ja noch!? Es
geht schlicht um die schädliche Auswirkung neoliberalen Denkens bei
der FDP, das auch in diesem Leserbrief abgeprangert wird. Wenn
Sparen nur aus Umverteilen von Kosten und Lasten besteht und dabei
soziale Qualität verloren geht, dann schadet das unserem
Gemeinwesen. Auch liegt Herr Seeliger mit seiner Vermutung richtig,
dass das dicke Ende nach der Wahl kommt - jedoch nur vorausgesetzt,
die Mehrheitsver- hältnisse ändern sich nicht. Da habe ich aber so
meine Zweifel. Wenn SPD und WAM die richtigen Thmen bis zur Wahl
befeuern und während der Podiumsdiskussion des MTA die Masken
fallen, könnte diese Politik eine Wende erfahren. Damit wäre für
die Zukunft mehr für die Kinder getan als auf manchen Wahlplakaten
steht. Was
kostet die Welt? Die
Grünen erklärten am Samstag in einem dreispaltigen Artikel, wie es
sich mit dem Landeszuschuss für die Sanierung der Querspange
verhält. Demnach wird hier mit einem Finanz- und Rechentrick
gearbeitet, der die Hilfe höher erscheinen lassen soll als sie
wirklich ist. Eigentlich gehört das Thema nicht in den Wahlkampf
und war auch nur als eine Randnotiz zu verstehen. Erst FDP-Mann Thomas
Schäfer, der bekanntlich auf mehreren politischen Hochzeiten
tanzt, gab dem Thema mit einem Leserbrief eine Wahlkampfnote. Dort
wird pauschal und gerade unserem Bürgermeister vorgeworfen, dass
Kommunen über lange Zeit über ihre Verhältnisse gelebt hätten.
Das kommt dem Vorwurf gleich, gegen die Hessische Gemeindeordnung
verstoßen zu haben, die generell ein sparsames Wirtschaften
vorschreibt. Auch verweist er auf die 2011 und 2012 steigenden
Zahlungen des kommunalen Finanzausgleichs, um die Blickrichtung der
Bürger auf die kommunalen Missstände zu lenken. Dass man mit deren
Behebung den riesigen öffentlichen Schuldenberg abtragen könne,
ist allerdings eine der Visionen, mit der die FDP die Wähler
weiterhin recht plump irreführt. Was
ist denn das für einer? Den
Leserbrief von Herrn Gerson habe ich zweimal lesen müssen. Selten
habe ich eine solch krasse politische Meinung gelesen. Auch wenn ich
ihn nicht gleich in eine politische Ecke einordnen möchte, so
lässt sich das Gedankengut doch annähernd einordnen. Das Thema
"Gleichberechtigung" wird auf eine Art und Weise verbogen,
die nicht akzeptabel ist. Unser Grundgesetz garantiert, dass alle
Bürger gleiche Chancen besitzen und sich frei und ohne
Einschränkungen entwickeln können sollen. Die einzigen Grenzen
sollen der eigene Verstand und die Leistungsfähigkeit sein. Das
heißt, dass die sozial Schwachen so gefördert werden, dass sie
einen Platz in unserer Gesellschaft einnehmen können, auf dem sie
ihr Auskommen haben und keine weitere Unterstützung benötigen. Das
ist ethisch und ökonomisch die beste Lösung. Wir sehen ja, wo die
falsche Politik hinführte. Rigoros
- auch
gegen Kinder Leser
meiner Homepage kennen meine Ansichten zu den neoliberalen Tendenzen
in Teilen der Maintaler Politik und wissen, wie sehr ich mich
darüber aufrege. Mit einem Leserbrief machte ich jetzt einen
größeren Kreis mit der Thematik vertraut, weil ich die Ignoranz
verwerflich finde, die besser gestellte Kommunalpolitiker den
sozialen Problemen unserer Zeit entgegen bringen. Offensichtlich
steht hinter diesem Gedankengut auch eine Art Schuldzuweisung an die
Menschen, die nicht so gut gestellt sind. Sie sollen ihre Situation
selbst ausbaden und möglichst nicht den Wohlstand glücklicher
Mitbürger beeinträchtigen. Absolut verwerflich finde ich, dass
sich das auch gegen Kinder richtet, die zwangsläufig das Los ihrer
Eltern teilen müssen und damit einer fortwährenden starken
Benachteiligung ausgesetzt sind. Diese Kinder brauchen Fürsprecher. |
Konsolidierungsprogramm
- Sparen - Kinderbetreuung - Soziales Denken
|
|
Liberaler
Nachwuchs
Neue
Gesichter sind in der Maintaler Politik willkommen, wenn sie zur
Erneuerung der Kommunalpolitik beitragen. Ähnlich wie Frederick
Schäfer von der FPD wirkt Ulrike Schmidt erfrischend
für eine Partei, deren Hauptprotagonisten eine Linie verfolgen, die
nicht gerade als sozial zu bewerten ist. Junge Menschen, die über
wenig kommunalpolitische Erfahrung verfügen, werden von den beiden
recht jungen Kadidaten der FDP auf eine angenehme Art angesprochen
und es könnte in der Tat klappen, damit Stimmen von Jungwählern zu
ergattern. Die Frage ist nur, welche Chance die Jugend in der FDP
hat, sich wirkungsvoll so einzubringen, dass die Erwartungen der
Jungwähler auch erfüllt werden. Was Ulrike Schmidt über
das Vereinsleben von sich gibt, vermittelt nicht gerade einen engen
Kontakt mit Vereinen. Meiner Meinung nach sind die Vereine
inzwischen so verjüngt, dass nahezu alle Ideen der Jugend umgesetzt
werden. Da bedarf es nicht der politischen Einmischung. Hier werden
eher Befürchtungen geweckt, dass Nachwuchspolitiker in
Fusionsstrategien eingebunden sind, die der Sportstättenplanung
dienen. |
|
Wir
- nicht die!
Das
konnte die SPD nicht verwinden, dass im Wahlkampf ausgerechnet Markus
Heber und die CDU die Interessen der Internet-Nutzer nutzt, um
zu punkten. Als Unterstützer des Magistrats teilten sie bisher das
ideenlose Bedauern der städtischen Verhandlungsführer, die nicht
mit der TELEKOM klar kamen. Genau jetzt, als sich Erfolge durch
kombinierte Verhandlungen abzeichnen, springt die CDU aufs Thema
auf. Die SPD reklamiert nun, dass sie das Thema schon viel früher
erkannte und in ihr Programm aufnahm. Unternommen haben sie bisher
allerdings ebenfalls nichts. Nachdem jetzt offensichtlich große
parteiübergreifende Einigkeit besteht, sollte auch eine Lösung
gefunden werden. Es kann Maintaler Bürgern nicht länger zugemutet
werden, derart unterschiedlich versorgt zu sein. In Neubaugebieten
wird es zunehmend zum Kriterium für Zuzugswillige. Mal sehen, wie
lange das Interesse der Parteien am Thema anhält.
Große
Ereignisse werfen ihre Schatten voraus
Da
stehen sie nun mit ihren Plänen und verschweigen mehr als sie
verraten. Das DRK-Begünstigungs- Komittee drückt auf die Tube,
damit die Planungen schnell fortschreiten. Das dritte KLEEBLATT soll
her und mit ihm die Diskussion um den Verbleib der Kelterei in
unmittelbarer Nachbarschaft. Das erwähnt man nicht. Deren
Emissionen vertragen sich nämlich nicht mit der Senioren-
einrichtung. Und wie legte sich der Regierungspräsident so schön
fest? Sollte die Kelterei dort nicht mehr weiterbetrieben werden, so
sei das zurückgebaute Gelände zwingend in Bauland umzuwandeln.
Zusammen mit dem Baugebiet des MKK kämen nochmals ca. 500-600 neue
Bürger hinzu. Mit dem Wegfall der Kelterei muss schnellstens die
Entwässerung des gesamten Gebietes geregelt werden. Über den
Maulbeerweg lässt sich das Gebiet absolut nicht komplett
entwässern. Der neue Kanal ist aber noch lange nicht am
vorgesehenen Endpunkt bei HÖHL angekommen. Das alles geben die drei
Herren vor der Wahl nicht von sich und werben nur für die neue
Einrichtung des DRK. Interessant wäre die Rechnung, wie groß die
Begünstigung des DRK ist. Zu welchen Konditionen wird das Bauland
zur Verfügung gestellt? Welche Mittel erhält das DRK aus welchen
Töpfen? Immerhin handelt es sich um Begünstigung gegenüber
möglichen Mitwettbewerbern, die von vorn herein ausgeschlossen
werden.
Eine
ganz andere Facette ist die Vernichtung von Streuobstwiesen, die von
Klaus Seibert (WAM) ins Feld geführt wird. So richtig die
Argumente auch sind, die getroffene Entscheidung basiert auf
geltendem Recht und ist nicht mehr anfechtbar. Dazu ist der Deal
auch viel zu sehr mit anderen Projekten verknüpft. Richtig sind
natürlich die Zweifel, ob Maintal wirklich dieses Baugebiet
braucht. Da werden die Strategen aber ins Feld führen, dass Maintal
einen starken Bevölkerungszuwachs benötigt, um die finanziellen
Probleme zu lösen. Auf der anderen Seite verstehen die Bürger
nicht, wieso über die Sparmaßnahmen Neubürger so leichtfertig
vergrault werden sollen.
Die
Politik wäre gut beraten, die Probleme offen und schonungslos zu
kommunizieren.
|
|
Im
vollen Lauf den
Slogan gewechselt Viele
Bürger staunten nicht schlecht, als sie auf den Plakaten der
Grünen mit den kinderfreundlichen Motiven den neuen Aufkleber
bemerkten, mit dem der alte Slogan über Nacht überklebt worden
war. Die Botschaft wäre unverfänglich gewesen, wenn der neue
Aufkleber als Zusatz über dem alten Text erschienen wäre. So aber
verabschiedeten sich Maintals Grüne offiziell vom Bemühen um eine
kinderfreundliche Stadt. Das lässt Schlimmes erahnen, weil gute
Kitas und wesentlich höhere Gebühren kein Widerspruch sind. Die
Grünen werden viel Erklärungsbedarf wegen dieses Aufklebers haben! "Näher
dran" Auf
diesen Slogan muss man erst einmal kommen. Beim Leser wirft diese
Botschaft die Frage auf, was die CDU zur Annahme bewegt, wirklich
näher am Bürger zu sein als andere Parteien. Und näher an Maintal
kann man gar nicht sein, wenn man in Maintal wohnt. Schon ist der
Slogan verpufft. Die heimischen Christdemokraten müssen sich aber
etwas dabei gedacht haben. Vielleicht
wollen sie mit dem Slogan ausdrücken, dass sie näher an
allen Informationen des Magistrats dran sind und damit einen
Wissensvor- sprung vor allen anderen Parteien haben. Vielleicht
kennen sie ja die richtigen Zahlen, die hinter den Angaben zum
Haushalt stehen. Vielleicht wähnen sie sich dadurch in einem
Vorteil!? Zumindest deutet ihr Verhalten darauf hin, dass sie mit
dem Magistrat eine operative Einheit bilden. Es kann aber auch sein,
dass sie sich "näher dran" am Wahlerfolg fühlen und sich
deswegen den Menschen näher fühlen. Auf dem Bild stehen sie näher
dran an den Menschen, die auf dem Plakat abgebildet sind. Eines
finde ich zumindest peinlich, dass sich das Placebo der Wahl - der
Bürgermeister - als vermeintlich wählbare Person auf dem Plakat
präsentiert. Das Plakat steht dennoch für das, was die CDU
darstellt. Man muss es nur erkennen.
|
|
|
Woche
vom 14.03. bis
20.03.2011
Jetzt noch 1 Woche bis zur Wahl
Endspurt
eingeläutet
Sie
spielen ihr verführerisches Lied in allen erdenklichen Moll-Tönen,
um die Wähler zur Urne zu locken. Die Plakate wirken teils frisch,
teils etwas verwaschen und einige haben sie in eckige Kondome
gesteckt und so hoch gehängt, damit sie heil bleiben. Es handelt sich
schließlich um wichtige Eingebungen und starke Aussagen.
Die DANKE -Aufkleber sind
sicher ebenfalls bereits gedruckt, denn so etwas
gehört sich, selbst wenn man die Wähler hinters Licht führt.
Mehrere
Wochen verfolge ich nun schon den Wahlkampf und maße mir trotzdem
nicht an, für eine bestimmte Richtung zu werben. Für jeden Wähler
ist etwas dabei und es kommt darauf an, welche Prämissen meine
Leser bewegen. Es ist doch klar, dass jeder Wähler die Stimme der
Partei oder den Personen gibt, bei denen er seine Stimme in guten
Händen sieht. Ein Einzelhändler, dem die Stadtverwaltung aufgrund
einer politischen Entscheidung eine teuere Einzelhandelsstudie
zur Verfügung stellt, wird wissen, wem er sie zu verdanken hat.
Eltern mit Kindern haben bestimmte Probleme, die von den Maintaler
Parteien ganz verschieden angegangen werden. Eltern mit
schulpflichtigen Kindern haben je nach angestrebtem Bildungsgrad
ihrer Kinder klare Anforderungen an das Schulsystem und das
örtliche Angebot. Sie müssen wissen, ob eine Übernahme der
Schulträgerschaft für sie sinnvoll ist. Maintaler Landwirte und
andere bodenständige Gruppierungen sind in konservativen Parteien
sehr gut aufgehoben. Spekulanten und Begünstigte haben natürlich
andere Ausrichtungen als sozial und gerecht denkende Menschen. Für
sie alle bietet Maintal das passende Spektrum. Es muss ja nicht
gerade mit dem Teufel zugehen, wenn nichts passendes dabei wäre.
Nur das Zuhausebleiben ist schädlich.
Für
alle, die sich bis jetzt noch keine Gedanken machten, wird es Zeit,
das nachzuholen. Diese Homepage bietet Ihnen die Möglichkeit, das
Wesentliche nachzuvollziehen. Wenn sie meine Kommentare nicht
mögen, so ist das nicht schlimm. Lassen Sie sie einfach links
liegen, wo sie sicher auch angesiedelt sind. Für andere Meinungen
fehlt mir das rechte Verständnis. |
|
Zwei
Wochen vor der Wahl
Nur
noch wenig Zeit steht zur Verfügung, um sich für die richtige Wahl
zu entscheiden. Da ist zunächst das Maintaler Parlament zu
wählen. Dann bestimmen wir die Zusammensetzung des Kreistages des
Main-Kinzig-Kreises, wir wählen einen Landrat und sollen
uns äußern, ob wir in der Hessischen Verfassung eine
Schuldenbremse einbauen wollen. Das Schlimmste daran ist, dass
mit einer Wahlbeteiligung deutlich unter 50% zu rechnen ist.
Das
ganze "Gedöns" mit dem Kumulieren und dem Panaschieren,
das latente Unbehagen, immer nur zwischen mehreren Übeln wählen zu
dürfen und das intensive Werben der Kontrahenten mit teilweise
windigen Argumenten sind viele Bürger so satt! Hinzu kommt das
schale Gefühl, eine weitere Legislaturperiode Bauchwehfraktionen
ertragen zu müssen, die Abgeordnete mit der Absicht echter
Sachpolitik permanent ausmanövrieren. Das kommunalpolitische System
wird als krank empfunden und dennoch sollen wir befinden, wer von
all den Personen und Gruppierungen im positiven Sinn noch brauchbar
ist. Es lohnt sich deshalb, neue Gesichter genauer unter die Lupe zu
nehmen.
Bei
der Wahl des Maintaler Parlaments sind die Erfahrungen mit
den bisherigen Akteuren hilfreich. Sie kann man ganz schnell nach
Effizienz und Glaubwürdigkeit aussortieren. Doch - so schnell wird
man die im Kröpfchen nicht los. Sie zieren die vorderen
Listenplätze und werden mit Sicherheit wiedergewählt. Egal ob gut
oder schlecht - jedes System erhält sich damit selbst. Man kann
allerdings neue Gesichter nach vorn katapultieren, indem man
möglichst viele beim Panaschieren ins Kröpfchen schickt. Doch das
will gelernt sein. Vielen Wählern ist das zu verwirrend und es
dauert ihnen in der Kabine einfach zu lang. Mancher bleibt schon aus
diesem Grund zuhause.
Der
Kreistag geht den meisten Bürgern sonst wo vorbei, obwohl dort
unter Anderem auch über die Höhe der Umlagen (1/3 des Maintaler
Haushalts) und mögliche Zuschüsse für Maintal entschieden wird.
Was die Damen und Herren dort treiben, wird nur sehr dürftig
bekannt und verschwindet aus unserem Wahrnehmungskreis. Ich habe
noch nie gehört oder gelesen, dass Maintaler Abgeordnete dort etwas
nenneswertes für Maintal, die zweitgrößte Stadt des Kreises,
erreicht hätten.
Den
Landrat wählt man dagegen mit etwas mehr Interesse. Hier
genießt der bisherige Terrier im Amt die größte Aufmerksamkeit.
Gegen ihn wirken die übrigen Kandidaten eher als Verlegenheitskandidaturen
und die CDU bietet auch nicht gerade einen dynamischen Reißer auf.
Bleibt
die Schuldenbremse übrig, die nicht nur ich für unnötig
und gefährlich halte. Hier übernehme ich mal einen Satz von Petition
Online, den man meiner Meinung nach genau so stehen lassen
kann:
"Wir
brauchen in Hessen keine Schuldenbremse, wir brauchen
verantwortungsvoll handelnde Politikerinnen und Politiker, die bei
ihren Entscheidungen das Sozialstaatsgebot der Hessischen Verfassung
respektieren."
Das
trifft auch auf die Begründung zu:
"Die
beabsichtigte Verfassungsänderung ist politisch äußerst
gefährlich! Mit Berufung auf die Schuldenbremse könnten
Politikerinnen und Politiker sich in Zukunft von aller eigener
Verantwortung freisprechen und Kürzungen und Einsparungen
rechtfertigen in allen sozialen Bereichen, im Bildungswesen, im
Gesundheitswesen, im Hinblick auf Investitionen in Sicherheit, im
Verkehrswesen und allen öffentlichen Diensten."
Das
heißt natürlich nicht, damit gegen den Schuldenabbau zu sein, der
im Gesetz übrigens kurioserweise gar nicht gefordert wird, sondern,
dass diese Schulden durch eine verantwortungsbewusste und soziale
Politik abgebaut werden sollte. Aus diesem Grund sind die Plakate,
die einen erfolgreichen Schuldenabbau über die Einführung der
Schuldenbremse suggerieren, unredlich.
Wer
wählen geht, sollte sich vorher Gedanken machen und nicht Kreuzchen
an gewohnten Stellen platzieren. Damit verändert sich nichts - noch
nicht einmal innerhalb der jeweils bevorzugten Partei.
|
Spiel
mit dem Restrisiko
Das
die Medien und die Bürger beherrschende Thema ist momentan die
Katastrophe in Japan. Sie zwingt förmlich zum Nachdenken über die
Beherrschbarkeit der Atomenergie. Das geben die Bundeskanzlerin, der
Umweltminister und führende FDP- Politiker eben zähneknirschend
zu.
Der
Druck der Massen ist enorm groß und den Argumenten kann man nichts
entgegen setzen. Wie beherrschbar das sogenannte
"Restrisiko" ist, erleben wir gerade.
In
den örtlichen Parteien der CDU und der FDP wurde bisher munter das
nachgeplappert, was die Lobbyisten der Parteien vorgaben. Und sie
werden es wieder tun, wenn die Krise etwas in den Hintergrund
getreten ist. Was Merkel, Röttgen, Brüderle und andere Politiker
der Atomlobby von sich geben, klingt nicht überzeugend und ist der
permanenten Wahlkampf- situation des Jahres 2011 geschuldet. Sie
versuchen zu retten, was nicht zu retten ist. Zumal ihnen bereits
die Energieproduzenten in den Rücken fallen und gar nicht daran
denken, Atomkraftwerke dauerhaft vom Netz zu nehmen.
Jetzt
hilft nur Druck auf die beiden Parteien in allen Ebenen der Wahlen,
damit sie dauerhaft bekehrt werden. Dann mögen die Parteienspenden
nicht mehr so üppig fließen, aber der Ausstieg aus der Kernenergie
wäre politisch endgültig gesichert.
Das
Kainsmal wird jedoch weiterhin auf ihren Stirnen eingebrannt sein.
Zu sehr machten sie sich zum Werkzeug der Atomindustrie, die ohne
die Politik, die Haftungsübernahme und die Subventionen nie
konkurrenzfähig gewesen wäre.
|
Kernkraft
- Thema zur Kommunalwahl |
"Lass´
die nur alle reden! Die Zukunft bestimmen momentan WIR"
In
der Bundesrepublik betreiben wir 17 Kernkraftwerke, von denen
7 nach dem gleichen Prinzip arbeiten, wie die Kernkraftwerke
in Japan, die nun kollabieren. Unser Nachbar Frankreich setzt
unbeirrt auf die Kernkraft. Wenn dort etwas passiert, ist die
Bundesrepublik ebenfalls schwer betroffen. Der Ausstieg darf
nicht nur ein nationales Thema sein, sondern es muss in der EU
angegangen werden. Die Diskussion ist in vollem Gang.
Die
Bundesregierung verfügte nun, drei Monate lang alle
Kernkraftwerke technisch überprüfen zu lassen, um dann
festzulegen, was mit den Kernkraftwerken geschieht. Das
empfinden viele Bürger und und der größte Teil der
Fachleute als ein dem Wahlkampf geschuldete Finte und gehen
davon aus, dass man nach Beruhigung der Lage in Japan wieder
zur Tagesordnung zurückkehrt. Wenn die technischen
Überprüfungen gründlich und zielführend sein sollen, so
darf es dafür keine zeitliche Begrenzung geben. Ferner muss
die jetzige angetäuschte Kehrtwende der gleichen Parteien,
die kürzlich noch Laufzeitverlängerungen beschlossen, als
Unterdrückung von Risikofaktoren bei der Entscheidung
bewerten. Man überprüft nur, was fraglich ist. Der politische Druck auf
die Lobbyisten der Kernenergie muss unendlich erhöht werden. Man
muss sie förmlich ächten, denn sie spielen seit vier
Jahrzehnten ein unverantwortliches Spiel mit dem sogenannten
Restrisiko, das niemand beherrscht. Solche Technologien haben
keine Berechtigung - sie müssen ersetzt werden!
|
"Irgendwie
dumm gelaufen..." - "Wird schon wieder, wenn Japan aus den
Schlagzeilen ist!"
|
Lauern
auf den Vauxpas
Der
Tag der Wahrheit rückt für die Maintaler Parteien immer näher. Am
22. März müssen ihre Vertreter Rede und Antwort stehen.
Was
erwartet die Bürger?
Sie
werden mit gut einstudierten Statements bedient werden, wenn sie es
versäumen, die richtigen Fragen zu stellen. Die Politiker wissen,
dass jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden wird. Man kann
gespannt sein, wie sich Markus Heber (CDU) schlagen wird, der
bisher noch nie mit eigenen Ideen aufwartete und stets im
argumentativen Windschatten der Fraktionsvorsitzenden segelte.
Karl-Heinz
Kaiser (SPD) ist ein alter Haudegen, der zudem noch in einer
guten Argumentationssituation ist. Seine Routine sollte überwiegen.
Monika
Vogel (Grüne) ist der nicht ganz perfekt geschliffene Diamant
des Parlaments. Sie beherrscht die Themen, kann sie aber oft nicht
so gut rüber bringen.
Dr.
Dieter Fritz (FDP) beherrscht politische Auspendelbewegungen wie
kein Zweiter. Ihn zu fassen ist sehr schwer. Seine Antworten sagen
alles und nichts. Sie dienen dem Zweck.
Jörg
Schuschkow (WAM) profitiert davon, dass sich seine Gegner stets
zweifelhaft verhalten, wenn es um die Wahrheit geht. Die zelebriert
er gern lächelnd und beobachtet dabei die Wirkung beim Gegner.
Und
was erwarten die Bürger?
Sie
spekulieren auf einen Fehler, Ausraster oder Widersprüche, in die
sich einzelne Kandidaten verstricken. Ausschließlich die Qualität
der Fragen entscheidet über das Gelingen des Abends. Dabei werden
Parteigänger aber auch wieder Fragen stellen, die ihren Politikern
als Steilvorlagen zur Selbstdarstellung dienen. Das muss man locker
sehen.
Wissenwertes
über
Finanzen
Die
Genossen stellen sich dem Thema "Soziales, Wirtschaft und
kommunale Finanzen in Maintal". Das kann ein spannender Abend
werden, wenn sich auch Bürger in die Maintalhalle verlieren.
Vielleicht thematisiert die SPD auch die Schuldenbremse, denn mit Erich
Pipa ließe sich darüber gut streiten. Die Schuldenbremse wird
es sein, die den Kommunen noch mehr Lasten aufbürdet, weil Land und
Kreise zukünftig ausgeglichene Haushalte vorlegen müssen. Das Sparen wird in der
Kette durchge- reicht, ohne jede Verpflichtung, die Schulden abzubauen.
Der
Macher klärt auf
Wenn
man versuchen würde, eine Rede von Erich Pipa exakt in
Stichworten festzuhalten, so wäre man nach kurzer Zeit erschöpft.
Alle möglichen Facetten eines Themas setzt er so gekonnt zusammen,
dass immer neue Sichten mit der Chance zu weiteren Aussagen
entstehen, die noch vehementer zelebriert werden als man es für
möglich hielt. Man merkt, dass er über das spricht, was er lebt.
Das kann so mancher Politiker nicht von sich behaupten - Erich
Pipa schon!
Am
Abend des 17. März waren ca. 40 Personen erschienen, um zu hören,
was der Landrat zum Thema "Soziales, Wirtschaft und
kommu- nale Finanzen in Maintal" zu sagen hat. Anhand von
Dutzenden von Beispielen verdeutlichte er, wie Politiker und
Hauptamtliche vor Ort handeln und entscheiden können, wenn sie
Ursache und Wirkung miteinander verknüpfen und mit Zivilcourage die
Dinge angehen. Er warnte vor Sparaktionismus, der die
einfallsloseste Lösung darstelle. Die finanziellen Mittel müssten
so eingesetzt werden, dass die Wirtschaftskraft der Kommune
gestärkt und damit die Kosten für die Infrastruktur und das
soziale Netz besser getragen werden können. Im ständig intensiven
Blickkontakt mit dem Auditorium verstand er zu überzeugen - nicht
nur als Landrat.
Wissen
für Alle
Zu
Wahlkampfzeiten veranstalten die Parteien normalerweise stets
themenzentrierte Diskussionen und Info-Abende. Die großen Parteien
machten von dieser Gelegenheit bisher keinen Gebrauch. Dafür sind
die WAM und die Grünen umso aktiver. Die Grünen klären am 16.
März über die Schuldenbremse auf und am 18. März wird bei der WAM
die Grüne Mitte durch die Mangel gedreht. Es ist sehr weitsichtig,
dass die WAM sich nicht von der Finte der CDU irritieren lässt, die
vor einigen Tagen wegen Problemen beim Grundstückskauf das Projekt
der Sportanlage "auf Eis" legte. Es ist momentan eine
beleibte Masche von CDU und FDP, besonders kritische Themen
bis nach Wahlen auszusetzen. Nach dem Protest des Fußballvereins
GERMANIA gegen die Schaukelpartie des Magistrats und der ihn bisher
unterstützenden Fraktionen besetzte die WAM das Thema und könnte
damit Wähler gewinnen. Dass die ausgerechnet aus der ehemaligen
Öko-Partei kommen könnten, ist eine Folge der halbherzig
empfundenen und mäßig kommunizierten Erneuerung der Grünen.
WAM
besetzt
das
Thema
"NATUR"
Die
Info-Veranstaltung der WAM am 18. März war ähnlich gut besucht,
wie die SPD-Veranstaltung vom Vortag, nur mit dem Unterschied, dass
wesentlich mehr Bürger ohne Parteibindung anwesend waren.
Es
waren vor allen Dingen sehr viele Naturfreunde gekommen, wobei aber
vergeblich nach Mitgliedern des Fußballvereins GERMANIA geforscht
wurde. Diese waren ebenso wenig erschienen wie die Spitzenkandidaten
der WAM, die von der zweiten Reihe vertreten wurden. Ökosoph Rolf
Dewet Klar übernahm den Part des Hausherrn und moderierte den
Abend.
Die
wesentlichen Information kamen allerdings von der Biologin Loeki
Häger-Hogerland, die mit großer Sachkenntnis über die Fauna,
Flora und Beschaffenheit der Grünen Mitte referierte. Mit einem
guten Dutzend Gutachten, die sie von und für Maintal anfertigte,
belegte sie die Unsinnigkeit, im fraglichen Gebiet eine Sportstätte
zu errichten. Sehr eindrucksvoll schilderte sie, wie sich der
Untergrund verhalten wird und welche Auswirkungen eintreten würden.
Die stand über eine Stunde Rede und Antwort zu allen Fragen. Am
Ende kam es natürlich noch zur politischen Bewertung, wobei die
meisten Anwesenden zu ergründen versuchten, warum sich Maintals
Befürworter der Sportanlage gegen alle ökologischen Bedenken und
Fakten sperren. Dabei kam auch zur Sprache, wie fremd vielen
Menschen die Besonderheiten der Natur geworden sind und wir mit den
vielen geschützten Pflanzen und Tierarten nicht viel anfangen
können. Die Welt der Biologen und der Politiker liegt scheinbar so
weit auseinander, dass das Verständnis für die kleinteiligen
Organismen fehlen, die nur die Natur hervorbringt und die der Mensch
nicht zurück holen kann, wenn sie verschwunden sind. Da das
traditionell immer ein Thema der Grünen war, die jedoch mit diesen
Themen heute nichts mehr anfangen können, will sich die WAM nun
stärker für die Natur einsetzen.
|
Landratswahlkampf
vor Ort
|
Landrat
Erich Pipa (SPD) ist ein Redner, dem man zuhört, weil
er etwas zu sagen hat. Da gibt es kein wohlgefälliges
Parteigelaber, da geht es um Fakten, um Kampf, um Zivil-
courage. Wie Vorgänger Karl Eyerkaufer, mit dem er
1986 spontan die Atombetriebe in Hanau schloss, nachdem diese
bei Nacht und Nebel ohne die richtigen Vorkehrungen Brenn-
stäbe durch den Main-Kinzig- Kreis kutschiert hatten, bringt
er die Dinge auf den Punkt, kämpft er für das Wohl der
Menschen im MKK. |
|
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Vortrag
"Naturgebiet Grüne Mitte" |
Die
Biologin Loeki Häger-Hogerland hielt einen beeindruckenden
Vortrag über die Natur der
Grünen
Mitte und angrenzender Naturgebiete, um zu verdeutlichen,
über welch einzigartige
Schätze
der Natur Maintal verfügt und wie sie geschützt werden
sollten.
Für
eine halbe Stunde wurde die Grüne Mitte zum Erlebnispark
Natur
In
der Pause wurden eifrig die Karten, Pläne und Fotografien
studiert und diskutiert
Das
Projekt der Sportstätte nahm in den Diskussionen einen
breiten Raum ein
|
|
Korrigierter
Eindruck
Nun
haben wir es Schwarz auf Weiß: Maintals Grüne sind weiterhin für
eine kinderfreundliche Stadt und gute Kitas für Maintal. Das ist
der Status Quo und das ist doch auch schon was! Beantwortet
ist damit aber noch lang nicht, wie die Grünen zum Sparpaket
stehen. Das werden wir am 20. März erfahren, wenn "Butter bei
die Fisch" müssen. Chuzpe
missfällt Monika
Vogel befasst sich mit dem Leserbrief von Frau Loeki
Häger- Hogerland, den ich hier gar nicht übernahm, weil er mir
nicht gefiel. Es waren genau die Inhalte, die auch Monika Vogel ärgern,
weswegen ich ihn unpassend fand. Leider vermischt Frau
Häger-Hogerland immer wieder Sachaussagen mit ihren Chuzpen und
lenkt damit die Aufmerksamkeit der Leser in eine falsche Richtung.
Das Gerücht der 5.000 € für die zusätzliche Sitzung stammt von
der WAM und wurde nur wenige Minuten argumentativ benutzt. Schnell
wurde bekannt, dass die Sitzung nur eine Fortsetzung der
unterbrochenen Sitzung ist und keine zusätzlichen Sitzungsgelder
fließen. Dennoch dürften Kosten der Stadt- hallen GMBH
belastet werden, weil die Räume und die Bestuhlung doppelt genutzt
wurden. Zu
den Konsolidierungsgesprächen muss man den teilnehmenden Politikern
große Ernsthaftigkeit bescheinigen, auch wenn manche Ansichten und
Vorgehensweisen fragwürdig sind. So ist nun mal die Politik. Begriffsdefinitionen Gert
Eimer von der FDP beklagt in seiner Antwort auf meinen
Leserbrief einen Sprung in der Logik hinsichtlich der Verwendung der
Bezeichnung "neoliberal" und bringt ihn mit dem aus seiner
Sicht empfundenen Gegenteil "neosozialistisch" in
Verbindung. Unter Neoliberalität kann man eine neu verstandene
Liberalität verstehen, die mit Liberalismus genau so wenig zu tun
hat wie neu verstandener Sozialismus mit einer sozialen Einstellung.
Sozialistisch bedeutet aber auch "linksorientiert". Das
ist zwar Gedankenakrobatik, aber deshalb nicht falsch. Herr
Eimer widerspricht der These, dass die FDP für Sozialabbau stehe
und behauptet, nach Einsparungen in allen Bereichen zu forschen.
Dass der Sozialbereich jedoch der Fokus ist, kann er nicht ernsthaft
bestreiten. Die
von ihm zitierten Wiesbadener Grundsätze von 1997 richten sich
hinsichtlich der Fürsorge nur an die Menschen in Notlagen. Wenn
auf kommunale Haushalte das Subsidiaritätsprinzip angewandt wird,
dann muss das nicht heißen, dass man der nächst höheren Ebene die
Verantwortung abnimmt. Diese hat nämlich die verfassungsmäßige
Aufgabe, die Kommunen mit den finanziellen Mitteln auszustatten, die
zur Wahrnehmung der ihnen übertragenen Aufgaben benötigt werden. Am
Thema vorbei Das
Signal ist klar: "Ich bin noch da, auch wenn ich am 22. März
nicht auf dem Podium sitze und es passiert nach wie vor, was ich
für richtig halte." Daran ändert auch der kleine Satzfetzen
am Ende des Artikels nichts, dass sich Peter Arendt im Namen der Grünen
geäußert habe. Das ist faktisch so richtig aber aus dem
Zukunftsgeschäft ist er raus. Was bleibt Monika Vogel am 22.
März als Argumentationsspielraum übrig? Nachdem alles
geschrieben ist, haben sich spezifische Fragen an sie eigentlich erledigt.
Es ist umstritten, ob sich eine designierte Fraktionsvorsitzende
derart aus- manövrieren lassen sollte? Jetzt muss sie sich womöglich ganz anderen Fragen
stellen, bei denen sie nicht aus dem Vollen schöpfen kann. Die
Äußerungen von Peter Arendt legen aber eine ganz andere
Frage der Maintaler Politik offen. Wie
erfolgt eigentlich die Auswahl und die Wahl der
Kandidaten für hauptamtliche Funktionen? Das Ziel sollte eigentlich
sein, für ein Haushaltsvolumen von 60 Mio. , die Bewegung von mehr
als 120 Mio. € sowie den effizienten Einsatz von städtischen
Bediensteten die Personen zu finden, die in fachlicher und
führungstechnischer Hinsicht in der Lage sind, die anspruchsvolle
und dynamische Aufgabe gut zu bewältigen. Wenn ich an das
Küren der Kandidaten in den einzelnen Parteien denke, dann kommen
mir immer stärkere Zweifel, ob auf diese Kriterien überhaupt
geachtet wird. Auch die jetzige Opposition setzte falsche Prämissen
bei der letzten Bürgermeisterwahl. Nun leben wir seit Jahren mit Erhard
Rohrbach als Bürgermeister und Ralf Sachtleber als
Stadtrat und müssen mit ansehen, dass der Bürgermeister eine für
sinnvoll erachtete Straßenbeitragssatzung nicht selbst vorantreibt,
sondern über einen defizitär gerechneten Haushalt als Auflage
erbittet. Nach wenigen Monaten war die Sache wieder vom Tisch und
nach einer kurzen Schonfrist wurde dafür die Grundsteuer angehoben.
All diese saft- und kraftlosen Aktionen wurden von
Magistratsunterstützern flankiert und den Bürgern aufgezwungen. Das
neueste Zeichen eklatanter Führungsschwäche ist das als Hausnummer
erbetene Sparziel von 10%, das mit der Verpflichtung der
Fachabteilungen verbunden wurde, selbst die Potenziale zu
erarbeiten, die später das Parlament beschließen sollen. Das ist
die normale Führungsaufgabe des Bürgermeisters, die er in all den
Jahren seiner Amtszeit nicht erfüllte. Wenn ein Bürgermeister
seine Funktion nicht mehr erfüllt, so sollte man ihn abwählen und
schnell eine bessere Besetzung finden. Peter
Arendt setzt an einer ganz falschen Stelle an und mit ihm ziehen
sich einige Strategen von CDU und FDP einen fremden Schuh an. Der
Bürgermeister muss in eigener Regie all die Potenziale in einem
fairen und konstruktiven Verfahren zusammen mit den Fachabteilungen
angehen und - wenn überhaupt nötig - mit dem Parlament erörtern.
Jährlich über kleine Änderungen eingesparte 1 bis 2% des
Haushalts hätten nicht des großen Rades bedurft, das nun gedreht
wird. Außerdem
muss man einige Sätze über Arendts grüne Ideen verlieren. (*1)
Das ist eine ganz normale Führungsaufgabe und bedarf nicht
des Eingreifens des Parlaments. (*2)
Seit Jahren könnten vor Ort bereits Verwaltungskräfte diese
entlastenden Arbeiten erledigen. Das ist eine Führungsaufgabe. (*3)
Das könnten die Kitas seit Jahren mit den Eltern erarbeiten.
Man hätte es nur anregen oder einfordern müssen. (*4)
Eine permanente Überprüfung der Notwendigkeiten hätte zu
jeder Zeit zu entsprechenden Aktionen führen können, warum gerade
jetzt und in diesem Gesamtpaket? (*5)
Ist es nicht egal, wer die Hilfe benötigt? Derartige
Unterschiede sind unlogisch, solange Kinder diese Hilfe benötigen. (*6)
Was wollen denn die Stadtver- ordneten noch alles
entscheiden? Wenn im Rathaus kompetent und gut geführt wird und die
richtige Entscheidungskultur herrscht, muss das das Parlament nicht
tangieren. (*7)
In diese Situation hat sich das Parlament bewusst
hineinmanöv- rieren lassen, weil man dem Bürger- meister nicht
rechtzeitig klar machte, was man von ihm als adäquate
Arbeitsleistung und als Führungs- aufgabe erwartet. Es
wäre besser gewesen, eine Arbeitsplatzbeschreibung für den
Bürgermeister und den Stadtrat zu erarbeiten und im Fall, dass eine
solche Beschreibung vorliegt, diese gründlich zu überarbeiten. Die
Ausführungen und Interessen von Peter Arendt gehen völlig
am Thema vorbei. Die
Kritik an der SPD können nur Teilnehmer der Einspar-Sitzungen
beurteilen. Die SPD wird sicher in angemessener Form reagieren. Pflicht-Gegenwehr Sebastian
Maier von der SPD nahm jetzt zu den Angriffen des scheidenden
Fraktionsvorsitzenden der Grünen Stellung. Der mit den Behauptungen
Arendts entstandene Eindruck konnte jedoch nur bedingt ausgeräumt
werden. Der Rückzug auf allseits bekannte Positionen der
Vergangenheit als Erklärung für das Abstimmverhalten im Ausschuss
wirft die Frage auf, wie bei den Verhandlungspartnern ein anderer
Eindruck entstehen konnte. Nur mit übler Nachrede des politischen
Gegners ist das nicht zu erklären. |
Konsolidierung
- Soziales
|
"Keinen
Bereich von vornherein ausschließen"
Grüne
nehmen Stellung zum Konsolidierungsprogramm:
"Entscheidungen
auf Grundlage von Fakten treffen, nicht aus dem Bauch heraus"
Maintal
(leg/pp). - In einer ausführlichen Stellungnahme verdeutlichen die
Maintaler Grünen ihren Standpunkt zum städtischen
Konsolidierungsprogramm. Der noch amtierende Fraktionsvorsitzende
Peter Arendt ist der Ansicht, dass in den vergangenen Wochen nicht
immer entlang der Sach- und Beschlusslage diskutiert, sondern
"teilweise unrichtige Behauptungen und Interpretationen"
aufgestellt worden seien. "Da die eigentliche Arbeit am
Konsolidierungsprozess, trotz gegenteiliger Aussagen, jetzt erst
richtig losgeht, wollen wir in dieser Stellungnahme nochmals unseren
Standpunkt zu den Grundzügen der Konsolidierung in Maintal und zu
unserer Zustimmung dazu darlegen", so Arendt.
Im
Dezember hatte die Stadtverordnetenversammlung mit den Stimmen von
CDU, Grünen und FDP den Start des Konsolidierungsprogramms im
Rahmen der Haushaltsberatungen beschlossen. Arendt erinnert nochmals
an folgende Rahmenbedingungen:
-
Die
Fachbereiche werden aufgefordert, Vorschläge für
Budgetverbesserungen in Höhe von zehn Prozent zu erarbeiten,
dabei sind gesetzliche und vertragliche Vorgaben
einzuhalten.
-
Änderungen
der Leistungsbeschreibungen (des Haushalts) und von Satzungen
sind den zuständigen Gremien vorzulegen.
-
Können
die Zielvorgaben (zehn Prozent Budgetverbesserungen) nicht
erfüllt werden, haben die Fachbereiche die Gründe hierfür
darzulegen. Über das weitere Vorgehen entscheidet dann die
Stadtverordnetenversammlung.
-
Die
Konsolidierung hat kein definiertes Ende, der Prozess ist auf
Dauer angelegt.
Die
Grünen hatten im Vorfeld der Beschlussfassung intensiv über
dieses Konsolidierungsprogramm diskutiert, auch über die Frage, ob
das Budget vier (Kinder, Familie und Jugend) und insbesondere das
Sonderbudget vier (Kinder- betreuung und Familienforderung) aus der
Konsolidierung herausgenommen oder dort das Konsolidierungsziel
verringert werden sollte. Aus folgenden Gründen aber hätten sich
die Grünen dagegen entschieden:
"Mit
dem Konsolidierungsprogramm sollen neue Wege der
Haushaltskonsolidierung beschritten werden. Nicht Magistrat,
Bürgermeister oder die Stadtverordnetenversammlung machen von oben
herab Einsparvorschläge beziehungsweise Vorschläge zur
Budgetverbesserung, sondern die einzelnen Fachbereiche. (*1) Das
Fachwissen der Verwaltung soll in den Konsolidierungsprozess
einbezogen und auch zur tragenden Säule werden. Aber um die
Beschäftigten für solch einen Prozess zu motivieren, gehört auch
eine Gleichbehandlung aller Bereiche." Im Rahmen der Diskussion
sei immer wieder gefordert worden, die Budgets vier aus der
Konsolidierung herauszunehmen, meistens mit dem Schlagwort "Bei
Kindern darf man nicht sparen".
Diese
Aussage, so Arendt, sei zwar populär, halte aber nach Ansicht der
Grünen einer inhaltlichen Überprüfung nicht wirklich stand.
"Warum darf im Rahmen der Konsolidierung nicht geschaut werden,
ob das Geld in diesem Bereich effektiveingesetzt wird oder ob nicht
auch die eine oder andere Leistung verändert werden kann?",
fragt die Ökopartei. Zurzeit würden zum Beispiel die Leiterinnen
der Kitas einen nicht unerheblichen Teil von Verwaltungsaufgaben
übernehmen. Dafür seien sie in der Regel nicht ausgebildet,
beziehungsweise überqualifiziert und somit teurer als eine
entsprechend ausgebildete Verwaltungsfachkraft, sind die Grünen
überzeugt.(*2) Dieses Einsparpotenzial reduziert den Zuschussbedarf des
Sonderbudgets vier, ohne Auswirkungen auf die Arbeit mit dem
Kind.
Man
müsse aber ebenso die Arbeit in den Kitas hinterfragen. Warum
sollten die Einrichtungen für sich und mit den Eltern nicht
überlegen, ob sie auf den einen oder anderen Programmpunkt, auf
Angebote oder ähnliches verzichten könnten, ohne die
notwendigenpädagogischen Standards in Frage zu stellen.(*3) Die
Einrichtungen könnten dies am besten einschätzen, und dieser
Sachverstand sollte auch genutzt werden. "Auch hier steckt
vielleicht Einsparungspotenzial, vielleicht aber auch nicht. Ob dies
der Fall ist, lässt sich nach einem Konsolidierungsprozess
wenigstens dokumentieren und belegen", argumentiert Peter
Arendt.
Und
auch die Frage nach den Gebühren müsste im Rahmen der
Konsolidierung diskutiert werden, eine Gebühren- erhöhung trage
auch zum Ziel der Budgetverbesserung bei.(*4) "Unsere
Gebührensatzung ist seit rund acht Jahren unverändert.
Elternbeiträge von rund 1,1 Millionen Euro stehen Personalkosten
von rund 7 ,2 Millionen Euro gegenüber", sprechen die Grünen
ein sensibles Thema an.
Peter
Arendt verweist außerdem auf die Hausaufgabenhilfe für
Asylbewerberkinder in der Dörnigheimer Neckarstraße, über die
ebenfalls diskutiert wird. "Diese wurde vor rund 15 Jahren als
Forderung von uns Grünen eingeführt. Die Rahmenbedingungen waren
aber damals völlig andere. In der Neckarstraße lebten viele
Asylbewerberfamilien mit rund 20 Kindern. Die Stadt Maintal hatte
damals die Aufgabe der sozialen Betreuung und hat den
Asylbewerberkindern mit der Hausaufgabenbetreuung die
Schuleinbindung wesentlich erleichtert. Die Schulen waren außer
für ihren Regelunterricht für nichts Weitergehendes zuständig.
Inzwischen hat sich aber vieles verändert. Es gibt zurzeit keine
Asylbewerberkinder in der Hausaufgabenhilfe mehr, die Kinder setzen
sich aus Migranten und so genannten Seiteneinsteigerkindern
zusammen", erläutert Arendt.(*5) Aber auch im Schulbereich habe
sich Wesentliches geändert. Die Schulen hätten sich geöffnet und
mehr Kompetenz und Aufgaben erhalten. Und unter anderem gehöre nun
dazu, sich speziell um die Seiteneinsteigerkinder zu kümmern und
diese individuell zu fördern. "Dafür bekommen diese sogar
Geld vom Land. Warum also soll Maintal eine Aufgabe der Schule, für
die wir immerhin rund fünf Millionen Euro Schulumlage zahlen,
übernehmen?", fragt die Ökopartei.
"Auch
wenn wir Zweifel an den Vorschlägen der Verwaltung - insbesondere
im Budget vier - haben und hatten, wollen wir uns nicht darauf
versteifen, diese ohne Prüfung abzulehnen. Wir wollen Vorschläge
prüfen, hinterfragen und wenn nötig auch ablehnen. Wir wollen eine
Kultur schaffen, Entscheidungen auf Grundlage von Fakten zu treffen
und nicht aus dem Bauch heraus. Wir wollen eine Entscheidungskultur,
in der es möglich ist, sachlich abzuwägen, was in Maintal
gebraucht wird und welche Prioritäten gesetzt werden müssen.(*6) Und
in diesen Diskussionsprozess gehören auch die Beteiligten",
sind die Grünen überzeugt.
"Das
Papier der Verwaltung war in einigen Punkten sicherlich noch nicht
ausgereift, aber es bietet eine erste Arbeits- grundlage für die
nächsten Schritte,(*7) Und da, wo es verbesserungswürdig war, haben
wir unseren Auftrag als Stadtver- ordnete ernst genommen und es
korrigiert. Der gemeinsam mit der SPD erarbeitete Antrag wurde von
CDU, Grünen und FDP übernommen und beschlossen. Darin wird vor
allem der weitere Umgang mit dem Sonderbudget vier geregelt. Unter
Einbeziehung der Einrichtungen und der Eltern wird zukünftig über
die Konsolidierung diskutiert und Lösungs- vorschläge erarbeitet.
Und auch hier gelten die oben genannten Rahmenbedingungen der
Konsolidierung", stellt Peter Arendt für seine Partei
klar.
Abschließend
geht der scheidende Fraktionsvorsitzende auf das Verhalten der
Sozialdemokraten ein: "Die SPD hat im Vorfeld der
Stadtverordnetenversammlung im Februar an uns den Wunsch
herangetragen, die Entscheidung um eine bis zwei Wochen zu
verschieben mit der Intention, vielleicht einen breiten Konsens bei
der Konsolidierung zu erzielen. Für die Umsetzung des legitimen
Wunschs haben wir uns mit stark gemacht, weil auch wir noch
Beratungsbedarf in einigen Punkten sahen. Diesem Wunsch wurde
nachgegangen und es gab im Vorfeld der zusätzlichen ganztägigen
Haupt- und Finanzausschusssitzung eine konstruktive und sachliche
Diskussion mit der SPD. Diese sei in die Formulierung eines
gemeinsamen Antrags gemündet und im Ausschuss Konsens gewesen.
Massive
Kritik an der SPD
"Aber
was danach erfolgte, können wir auch heute noch nicht
nachvollziehen. Dass der Konsens im Haupt- und Finanzausschuss
natürlich vorbehaltlich der Zustimmung der einzelnen Fraktionen
erfolgt, ist ein normaler Vorgang. Aber dass die SPD-Spitze in den
Gesprächen am Montagvormittag ihren eigenen - schon am Sonntag
formulierten und in der Fraktion beschlossenen - Antrag unterschlug
und auch die Kritikpunkte nicht in die Diskussion um den gemeinsamen
Antrag einbrachte, ist eine Ungeheuerlichkeit und spottet jeglicher
Beschreibung eines fairen Umgangs untereinander." Die SPD habe
sich damit aus einer verantwortungsbewussten Diskussion um die
Zukunft Maintals verabschiedet, findet Peter Arendt klare
Worte.
Der
im Dezember eingeschlagene Weg der Konsolidierung sei sicherlich
nicht einfach. "Aber einen besseren Vorschlag haben wir nicht
und dieser wurde auch von den vielen Kritikern nicht vorgelegt. Der
Konsolidierungsprozess bietet die Chance, auf Grundlage von Fakten
verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen, die im Idealfall
von allen Beteiligten im Konsens erarbeitet werden. Dieser
Diskussion und diesem Prozess, auch der Kritik daran, stellen wir
uns", so Peter Arendt abschließend im Namen der Maintaler
Grünen.
Glaube,
Ossis und die Migrationshilfe
Zum
Leserbrief von Herrn Gerson
Im
Leserbrief vom 09.03.2011 hat wieder einmal ein Leser Äpfel
mit Birnen verglichen. Es geht um 9.000 Euro Jahressumme im
Haushalt der Stadt Maintal. Mit diesen 9.000 Euro soll für
diejenigen Kinder im Grundschulalter, die aufgrund ihres
Elternhauses Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben,
Nachhilfe erteilt werden, damit sie die gleichen Chancen
haben, wie Kinder, die im Elternhaus bereits Deutsch lernen
oder als Muttersprache sprechen.
Es
geht hier um Kinder, nicht um integrationsunwillige
Erwachsene. Dabei wird auf anderer Seite ein Vielfaches
ausgegeben für wesentliche umstrittenere Projekte. Aber an
Kindern kann man ja immer schnell sparen, die wählen ja noch
nicht!
Herr
Gerson vergleicht diese Kinder mit den Gastarbeitern aus dem
50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Diese
Gastarbeiter wurden nach Deutschland geholt, weil es im
Wirtschaftsboom bei uns anscheinend zu wenig Arbeitskräfte
gab. Sie wollten und sollten als Gastarbeiter nur eine
begrenzte Zeit bleiben. Wenn sie nicht gut deutsch sprachen,
war das nicht so schlimm, weil Arbeit gab es ja genug - anders
als heute. Abgesehen davon, auch damals gab es genügend
Mitmenschen, die glaubten, Ausländer seien Menschen 2.
Klasse, denen die Unterstützung die auch sie manchmal
brauchten, nicht zustehen würde.
Als
nächstes zitiert Herr Gerson den türkischen
Ministerpräsidenten Erdogan, der seine Landsleute
aufforderte, den Kindern die hier leben zunächst die
türkische Sprache beizubringen und dann die deutsche. Er
wurde dafür von allen Seiten der deutschen Politik heftig
kritisiert, dies erwähnt Herr Gerson aber nicht. Dieser im
Verhältnis recht kleine Betrag von 9.000 Euro jährlich ist
meiner Meinung nach wesentlich besser angelegt, wenn Kinder
damit Nachhilfe in der deutschen Sprache bekommen, als wenn er
Jahre später als Vielfaches für Einwohner ausgegeben werden
muss, die aufgrund ihrer Sprachdefizite oder daraus
resultierenden schlechten Schulbildung Sozialhilfe oder - wie
es heute genannt wird - Hartz 4 beziehen, weil sie nur
schlecht bezahlte Arbeit finden, von der sie nicht leben
können. Davon haben wir heute schon zu viele, weil unser
Bildungssystem immer schwächer wird.
Die
großmundigen Versprechungen von Ganztagsschulen können bis
heute nicht eingehalten werden. Kindergartenplätze vor dem 3.
Lebensjahr sind auch kaum vorhanden. Wo, wenn nicht hier,
könnten die Kinder sonst Deutsch lernen?
Unsere
Wirtschaft ruft nach Facharbeitern aus dem Ausland (die meist
auch als Fremdsprache bestenfalls Englisch können)! Warum
erst in die Bildung unserer hier lebenden Kinder investieren,
die Wirtschaft macht doch mehr Gewinn, wenn wir Green Cards
verteilen. Ich nenne dieses Vorgehen kurzsichtig und reiner
Profitorientierung unterworfen.
Herr
Gerson beschwert sich weiterhin, dass er als "Ossi"
keine Hilfe erhalten hätte. Ich sehe das anders. Er sieht
sich als "Ossi", ich sehe die Mitbürger aus
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Thüringen als Deutsche, die Deutsch als Muttersprache hatten
und auch vor 1990 eine gute Schulbildung erhalten habe. Ich
weiß dies, weil ich Verwandte habe, die heute noch
"drüben" leben. Es mangelte an vielem, vor allem an
der Freiheit. Aber an Schulbildung mangelte es nicht (fragen
Sie mal unsere Bundeskanzlerin!). Es ist ja wirklich nicht so,
dass sie als Ausländer zu uns kamen, die nicht einmal die
Sprache verstanden, oder?!
Herr
Gerson schlägt in seinem Leserbrief gleich auch noch eine
Brücke zum Glauben eines großen Teils unserer Migranten.
Will er sich damit darüber beschweren, dass diese ihren
Glauben bei uns ausüben dürfen, oder wie ist seine
Äußerung zu verstehen? Wir sollten stolz sein, auf unser
Grundgesetz und darüber, dass wir es in unserer Gesellschaft
geschafft haben, Staat und Kirche bzw. Staat und Glauben
wirklich zu trennen, auch wenn viele Christdemokraten dies
augenscheinlich gerne rückgängig machen würden. Hier darf
nun einmal jeder nach seinem Glauben leben und das ist auch
gut so.
Herr
Gerson möchte, dass wir ohne Vorbehalte und Polemik diese
Angelegenheit sehen sollten. Dann sollte er selbst diese
Vorbehalten und Polemik künftig auch sein lassen! Vielleicht
hilft ihm dabei die Feststellung, dass es bei der
Deutschnachhilfe nicht nur um türkische Kinder geht. Auch
Rumänen, Russen bzw. Russlanddeutsche, Polen und viele andere
Europäer haben sich bei uns niedergelassen und ihre Kinder
sprechen zuhause auch nicht immer nur deutsch - und außerdem
sind sie meistens Christen.
Aber
ein Ansatz von Herrn Gerson ist wirklich gut: Es wäre schön,
wenn es nicht nur 9.000 Euro im Jahr sind, die für Nachhilfe
ausgegeben werden könnten. Mit Sponsoren aus der Wirtschaft
(und zwar auch von den Unternehmen, die nach Green Cards für
ausländische Facharbeiter schreien) könnten viel mehr Kinder
gefördert werden - nicht nur in der deutschen Sprache. Wir
könnten uns unsere Facharbeiter selbst ausbilden. Das ist
wirklich eine gute Idee von ihm. Ich unterstütze diesen
Vorschlag und plädiere dafür, bei den Maintaler Unternehmen
eine Sponsoren-Kampagne zu starten!
Esther
Freund
Südring
5
63477
Maintal |
|
|
Beratungsresistent
Der
FC Germania Dörnigheim wandte sich vor einigen Tagen an die
Öffent- lichkeit, um Handlungen der Stadt einzuklagen, die seiner
Meinung längst überfällig sind. Das wirft die Frage auf, was der
Fußballverein überhaupt erwartet. Erst leisten die Mitglieder des
Vereins Interessen Vorschub, die aus einer Ecke kamen, die den
Prozess gar nicht im Griff hat und wundert sich jetzt, dass nichts
passiert. Haben die Herren denn nicht gemerkt, wie der Hase läuft?
Sie werden dazu genötigt, mit dem DSV zu fusionieren oder zumindest
eine Spielgemeinschaft einzugehen und die neue Sportstätte mit
ihnen zu teilen, die noch nicht einmal den Übungs- und Spielbetrieb
restlos gewährleisten kann. Man droht der GERMANIA und dem DSV
versteckt damit, ihnen jede Unterstützung zu entziehen, wenn sie
sich nicht der Idee von CDU, FDP und den Grünen anschließen. Als
Vereine wäre das eigentlich eine Frage der Ehre, wie man auf diese
Versuche der direkten Einflussnahme reagiert. Teile
der Kommunalpolitik ignorieren die Stadtteilbezogenheit und die
Autonomie der Vereine. Diese leisten eine hohe
gesellschaftspolitische Aufgabe, indem sie den Breitensport und die
Jugend fördern, für soziale Strukturen und Integration sorgen. Sie
geben ihrem Stadtteil Identität und die Bürger wollen diese auch
ausleben. Wen interessiert schon das komische Verwaltungsgebilde
MAINTAL, wenn es um Sport geht? Einige Politiker wollen das
sportlich und sozial Unsinnige erzwingen, weil Maintaler Grund und
Boden verscherbelt werden soll. Dabei bringt der Deal der Stadt gar
keine Vorteile. Es entstünde eine neue Sportanlage, die noch nicht
einmal dem Bedarf gerecht wird und die ähnlich hohe
Instandhaltungskosten verschlingt, wie die bisherigen Anlagen. Es
ist einzig ein Prestigeobjekt, das bis nach der Wahl ruht. Dann
werden die Planungen wahrscheinlich wieder aufgenommen. Die
Veranstaltung der WAM am 18. März 2011 wird zwar die Gegner der
Sportanlage bestärken, die Befürworter jedoch nicht in ihrer
Ansicht beeinflussen. Die sind doch beratungsresistent. Willensbekundung Nach
den letzten Stellungnahmen von Wolfgang Marx, dem
Ersten Vorsitzenden der GERMANIA, lassen sich die Argumente der
Sportplatzbefürworter nicht mehr halten. Offensichtlich ist
Fußball als Sport weder rückläufig noch nimmt die Zahl der
Jugendlichen ab. Im Gegenteil - es bestehen große Probleme,
überhaupt mit zwei Sportplätzen auszukommen. Es ist immer von
"Protokollen" und von "Handlungsempfehlungen"
die Rede, in denen solcher Blödsinn steht, wie ihn der Magistrat
vertritt. Es handelt sich hierbei um Papiere, die nicht das
widerspiegeln, was wirklich erarbeitet wurde. Die Politik sollte
langsam zur Kenntnis nehmen, dass die Lösungen nicht gewollt sind,
die wie saures Bier empfohlen werden. Vielleicht hat die Diskussion
etwas Gutes und sie führt zu einem Wahlverhalten, das eine Wende
nach sich zieht. |
Pressemitteilung
14.03.2011
Späte
Einsicht, aber nicht zu spät
Wenn
wir heute noch einmal entscheiden müssten, würde eine
deutliche Mehrheit für den Verbleib an der Eichenheege
votieren", so die Aussagen des Vorsitzenden des FC
Germania Wolfgang Marx. Für den WAM-Kandidaten Stefan
Freund kommt diese Aussage spät, aber glücklicher Weise
noch nicht zu spät. Freund bedauert nur, dass seit der ersten
Idee von Bürgermeister Rohrbach fünf Jahre vergangen sind
und zig-Tausende Euro an Steuergeldern sinnlos verbraten
wurden. Doch die Schelte des Vorsitzenden des Fußballvereins
gegenüber dem Magistrat und allen Parteien lässt die Wahl
Alternative Maintal natürlich nicht auf sich sitzen. Sie
hatte als einzige Fraktion von Anfang an gegen dieses
Unsinnsprojekt in der Grünen Mitte Stellung bezogen. Nicht
nur die hohen Kosten waren für die WAM ausschlaggebend,
sondern auch die Naturzerstörung und das Bebauungsvorhaben
mitten in einem Hochwasserrückzugsgebiet.
Der
Germania war - wie allen anderen Vereinen - bekannt, dass die
Ergebnisse der Untersuchung zur Grünen Mitte vom Magistrat im
Eigeninteresse zurecht gebogen wurden. Wieso man sich deshalb
fünf Jahre lang darauf verlassen und keine Renovierungen
vorgenommen hat, ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Auch
dem FC Germania hätte die Stimmung fast aller anderen Vereine
bekannt sein müssen, welche das Magistratskonzept negativ
beurteilen.
Auch
in dieser Frage ist Bürgermeister Rohrbach (CDU) einmal mehr
bei einer handfesten Unwahrheit erwischt worden. Führte er
doch immer wieder rückläufige Mitgliederzahlen bei allen
Sportvereinen an, um doch noch sein
"Erhard-Rohrbach-Stadion" zu retten, wo es längst
nicht mehr zu retten war. Der Germania-Vorsitzende betont
schon seit längerem die wachsenden Zahlen im Jugendbereich
des FC Germania. Deshalb ist man schon zum Training auf den
Sportplatz "Dicke Buche" in der Waldsiedlung mit
ausgewichen.
In
diesem Zusammenhang ist für Stefan Freund von der WAM absolut
unverständlich, wieso sich der FC Germania immer noch
Hintertürchen für die Grüne Mitte offenhält. Auch dort
würden nach den Planungen lediglich zwei Fußballplätze, wie
jetzt an der Eichenheege vorhanden sein. Der Platz würde auch
dort für den Verein nicht ausreichen und der Ausweichplatz
"Dicke Buche" wäre noch weiter entfernt.
Eine
Aussage des Germania-Chefs stößt bei der WAM auf
vollkommenes Kopfschütteln: "Der FC Germania ist nur
dann zu einem Umzug zu bewegen, wenn für ihn, wie von
Bürgermeister Rohrbach versprochen, verbesserte
Voraussetzungen geschaffen werden und er das exklusive
Nutzungsrecht vertraglich zugesichert bekommt." Diese
Aussage stimmt aber mit der vorherigen Ablehnung im Verein,
überein. "Und es ist klar, dass diese Bedingungen des FC
Germania niemals werden erfüllt werden können.," so
Stefan Freund von der WAM. Außerden bestimmt darüber kein
Bürgermeister als Alleinherrscher Maintals, sondern
höchstens die gewählten Stadtverordneten.
Die
Wahlalternative ist dafür, dass der FC Germania 08 an der
Eichenheege bleiben soll. Eine Renovierung der Anlagen dort
sind jetzt anzugehen. Nicht dass noch einmal aufgrund von
unhaltbaren Versprechungen des Magistrat weitere Jahre ins
Land ziehen. Übrigens hatte die WAM schon letztes Jahr die
Umwandlung von vorgesehenen Mitteln für das
"Erhard-Rohrbach-Stadion" in Renovierungen der
Sportplätze (damals FC Hochstadt) beantragt. Mit Stimmen von
CDU, SPD, Grünen, FDP und REPs wurde auch dieser vernünftige
Antrag abgebügelt. Doch die Zeit hat auch hier wieder einmal
gezeigt, wer Recht hatte.
Am
Freitag dem 18. März 2011 um 19:30 findet eine
Infoveranstaltung der Wahlalternative Maintal - Soziale
Gerechtigkeit zum Thema "Grüne Mitte" im Kolleg der
Maintalhalle statt. Für den ersten Teil der Veranstaltung
konnte als Referentin für den Vortrag "Naturgebiet
Grüne Mitte" Frau Loeki Häger-Hogerland gewonnen
werden. Spannung verspricht auch der zweite Teil der
Veranstaltung, der anschließenden Diskussionsrunde, moderiert
vom WAM Kandidat Rolf-Dewet Klar.
Stefan
Freund |
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Standpunkte
der Politik
Eine
Woche vor der Wahl stellte der Maintal TAGESANZEIGER den
Maintaler Politikern Fragen, die sich hierfür zur Verfügung
stellten. Ein einheitliches System ist dabei nicht zu erkennen. Es
ist ein Mix von Spitzenkandidaten, Stellvertretern und einem aus der
Maintaler Politik Ausgeschiedenen. Die Auswahl entspricht nicht den
Personen, die am 22. März 2011 auf dem Podium sitzen. Die Parteien
müssen wissen, warum sie so vorgingen. Da
ist zunächst Markus Heber, der in Zukunft die CDU-Fraktion
führen soll. Der Spitzenkandidat - Bürgermeister Erhard
Rohrbach - verzichtet verständlicherweise auf Podium und
Stellungnahme zu den Fragen, weil er ja ohnehin im Fall seiner Wahl
kein Mandat annimmt. Wer also Stimmen zu verschenken hat, wählt Erhard
Rohrbach. Was Markus Heber auf
von sich gab,
klingt einstudiert und stellt die Wiederholung der bekannten
Positionen dar. Eine eigene Note des zukünftigen Vorsitzenden der Fraktion ist nicht zu erkennen. Wenn
man seinen Argumenten folgt, so existiert noch nicht einmal ein
Konzept zu den zukünftigen bedarfsgerechten Leistungen in den Kitas,
was die Leser doch sehr verwundert. Auch scheint erst jetzt, nach über einem
Jahrzehnt im Amt, die eigentliche Arbeit des Bürger- meisters zu
beginnen. Nun jedoch federführend durch das Parlament. Wer
sonst als der Partei- und zukünftige Fraktionsvorsitzende könnte
hier neue Akzente setzen? Karl-Heinz
Kaiser macht deutlich, dass die SPD auf Verbesserungen der
Einkommenssituation setzt. Das soll nicht nur über Erhöhungen von
Gebühren und Abgaben erfolgen, sondern über die Wirtschaftskraft.
Im Wettlauf der Region zeigt Maintal an dieser Stelle Defizite, die
es zu beheben gilt. Es
ist auch die Rede davon, dass Maintal für Neubürger interessant
gemacht werden muss. Dazu muss investiert werden. Das heißt aber,
dass Maintals Finanzen erst noch einmal strapaziert werden, ehe sich
Erfolg einstellt. Die
Grüne Mitte ist für die SPD nach wie vor tabu. Das betrifft nicht
die Freizeitnutzung der Grünflächen. Gegner von Zwangsfusionen im
Bereich der Vereine sind bei der SPD gut aufgehoben, denn man macht
die Erpressungsversuche der Sportplatzbefürworter nicht mit. Da in
Maintal das Stadtteildenken nach wie vor sehr ausgeprägt ist und
etwas mit Identität zu tun hat, kommt die Haltung der SPD den
Vereinen sehr entgegen. Während die CDU von einer Sportstättenent-
wicklungsplanung spricht, als hätte sie bereits stattgefunden,
meint die SPD richtiger Weise, sie müsse erst geschaffen werden. Bei
der Kinderbetreuung wird plötz- lich vom Erhalt von Mindestverord-
nungen gesprochen und nicht vom Erhalt des hohen Standards. Das gilt
es nochmals zu hinterfragen. Nach
der Presseoffenbarung von dieser Woche verwundert es nicht, dass der
scheidende Peter Arendt für die Grünen erneut das Wort
ergreift. Das kratzt doch sehr an der Wahrnehmung von Monika
Vogel als zukünftiger Vorsitzenden der Fraktion. Vielleicht
soll ja das, was Peter Arendt von sich gab, die Fehler der
Vergangenheit auf seine Person lenken, denn plötzlich spricht
er davon, dass es im städtischen Haushalt eigentlich gar keine
nennenswerten Einsparmög- lichkeiten gäbe und dass man pauschale
Kürzungen beim Kita- Personal nicht mitgetragen würde. Da bleibt
nur noch die Erhöhung der Gebühren im sozialen Bereich. Beim
Thema Sportstätte in der Grünen Mitte wird die verlogene
Argumentation besonders deutlich. Da wird zuerst scheinresignierend
davon gesprochen, dass die Planungen zum Stillstand kamen, um
anschließend sofort die Wege aufzuzeigen, wie man nach der Wahl die
Sache anpacken will. Den Vereinen, die nicht fusionsbereit sind,
wird eine düstere Zukunft vorausgesagt und sie werden aufgefordert,
sich schleunigst Sponsoren zu suchen. Bei
der Kinderbetreuung wird erneut deutlich, dass die Grünen zwar die
Qualität erhalten, dies aber zu deut- lich höheren Gebühren
umsetzen wollen. Das Einbinden der Eltern in Problemslösungen dient
nur der höheren Akzeptanz der Maßnahme. Auch
diese Zeichen, die Peter Arendt setzte, vermitteln nicht den
Eindruck einer Erneuerung. Man hat vielmehr den Eindruck, dass die
Alt- Grünen angesichts der landesweit steigenden Umfragewerte
blocken und übermütig werden. Dr.
Dieter Fritz wählte einen Weg der Argumentation, der
vermittelt, es sei alles im Griff. Sobald die Bürger die notwendige
Einsicht hätten, sei alles klar. Wenn er von positiver Begleitung
der Eltern bei der Steigerung der Effizienz in den Kitas spricht, so
hört sich das nach freiwilliger unentgeltlicher Mitarbeit an, damit
nach dem Personalabbau die Qualität aufrecht erhalten bleibt. Das
entspricht der Denke, dass nur die Personen Lasten tragen sollen,
die sie auch verursachen. Gebühren sollen angeblich nicht
angetastet werden, wenn sich die Gewerbe- ansiedlung positiv
entwickelt. Für
den Fußballverein GERMANIA hat Dr. Fritz schlechte Nachrichten.
Für den Erhalt ihrer Sportanlage an der Eichenheege steht kein Geld
zur Verfügung - zumindest, solange die FDP etwas zu sagen hat. An
der Sportplatzplanung wird unverändert festgehalten. Die
U3-Betreuung soll verstärkt über private Träger umgesetzt werden,
damit sie den Haushalt nicht belastet. Damit
hält die FDP unbeirrt am Kurs fest, Leistungen der Kommune auf
andere Schultern zu verlagern, um mit den sich verschlechternden
Finanzen auszukommen. Das ist nicht visionär sondern reaktionär.
Das muss man sich als Wähler und für Maintal nicht antun! Bei
der WAM stellte sich Jörg Schuschkow den Fragen. Die
Antworten fallen kurz und präzise aus, weil die Positionen
unverändert klar sind. Die WAM setzt bei der
Haushaltskonsolidierung auf die bessere finanzielle Ausstattung, wie
sie über die Verfassung sicher gestellt werden muss. Interessant
ist die Meinung, dass bei der Politik und der Verwaltung zuerst
gespart werden müsse. Gemeint ist damit die personelle
Überbesetzung im hauptamtlichen Bereich, die eher politisch
motiviert als sachlich begründet ist. Zur
Sportstätte in der Grünen Mitte stehen die ökologischen Bedenken
im Vordergrund sowie die Warnung vor den Auswirkungen des Projekts
auf die Maintaler Finanzen. Bei den Alternativen weicht Schuschkow
aus und verweist auf die Strategie der jetzigen Mehrheit im
Parlament. Bei
der Kinderbetreuung verweist die WAM ebenfalls auf die Pflicht des
Bundes, die Kommunen mit den finanziellen Mitteln für Beschlüsse
auszustatten, die in den Kommunen umgesetzt werden müssen. Die WAM
setzt bei der Kinderbetreuung auf Qualitätserhalt. Alle
fünf Kommunalpolitiker blieben bei ihren bisherigen Aussagen und
Strategien, so dass für die Wähler ein relativ klares
Entscheidungsbild gegeben ist. |
Maintaler
Parteien beziehen Position zu Wahlkampfthemen
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Ausgabe
19. März 2011
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CDU |
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SPD |
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Bündnis
90
Die
Grünen |
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FDP |
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WAM |
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Woche
vom 21.03. bis
27.03.2011 Woche
der Wahl
Wer
präsentierte sich in welcher Frische?
Nun
sind es noch wenige Tage bis zur Wahl und die Fronten scheinen klar
zu sein. Auf der einen Seite stehen CDU und FDP als
unerschütterliche Mauer, die wohl das gemeinsame Schicksal im Bund
eint. Auf der anderen Seite die SPD und die WAM, die
sich um die Aufrechterhaltung von zweckmäßigen sozialen Standards
und eine professionellere Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung
bemühen. Dazwischen versuchen sich die Grünen durch zu
lavieren, um nach der Wahl vermeintlich jede Option der Macht nutzen
zu können. Der große Unsicherheitsfaktor ist für sie erneut die
Wahlbeteiligung. Die
Frage der Frische der
Parteien möchte ich folgendermaßen beantworten: Man
muss zwischen der demonstrierten Frische und der erfolgreich
vermittelten Frische unterscheiden. So wählten CDU und
SPD junge Männer an ihre Spitze und in die vordere Reihe, um
Erstwählern und jüngeren Wählern personelle Angebote zu machen.
Entscheidend ist aber nicht nur, wie die Jungen innerhalb ihrer
Parteien integriert werden, sondern ob sie auch zur Erneuerung ihrer
Parteien beitragen können. Hier scheint die SPD etwas
frischer daher zu kommen als die CDU, wie man allein schon am
Wahlkampf und der Präsentation sieht. Im Internet liegen beide bei
der Präsentation gleichauf, bei den Inhalten werden die
Unterschiede jedoch deutlich. Im Wahlkampfmaterial spiegelt sich das
gleiche Bild. |
|
Markus
Heber wirkt auf mich als junge Führungsperson zu gesetzt und
konservativ, wenn er sich zu aktuellen Fragen der Kommunalpolitik
äußert. Mit ihm habe ich den Eindruck, dass sich die Maintaler CDU
nicht weiterentwickelt und dass ihm Visionen fehlen. Sebastian
Maier, sein zukünftiger Gegenspieler bei der SPD, hat
es in seiner Partei auch nicht leicht. Der Unterschied ist aber,
dass er es sich nicht leicht machen will. Er will seine Partei nach
vorn treiben, er will sie erneuern, dass sie den Herausforderungen
der Zeit gewachsen ist. Das ist deutlich zu spüren und das verdient
Respekt. Die Grünen hingen Ende der Legislaturperiode am
Tropf und zählten in Maintal nur noch 11 Mitglieder - nicht genug,
um damit eine Liste zu füllen. Auf der Suche nach neuen Mitgliedern
oder unabhängigen Kandidaten erhielten sie Hilfe und es fanden sich
eine Reihe von hoffnungsvollen Bürgern aus dem traditionellen
Wählerpotenzial, die nicht mit ansehen wollten, dass Maintals
Grüne sang- und klanglos von der Bühne verschwinden. Ihnen galt
hinsichtlich Erneuerung und Frische seitens der Wähler und der
politischen Konkurrenz die größte Aufmerksamkeit. Bis auf einige
lockere Plakatideen sind substanzielle Erneuerungsideen allerdings
nicht zu verspüren. Die alte Spitze dominiert und verhindert
womöglich jede Erneuerung im Ansatz. Übrig blieb das schale
Gefühl eines Etikettenschwindels. Bei der FDP kann sich gar
nichts erneuern, weil deren Strukturen von Platzhirschen dominiert
werden, die der übergeordneten Parteilinie hinsichtlich Inhalt und
Machtverhalten folgen. Dennoch gelingt es ihnen, ihre ganz eigene
Klientel zu begeistern. Bleibt die WAM übrig. Die Gruppe ist
neu und dennoch von der Selbstdarstellung her uralt. Hier mischen
sich konservativ-sachliche Züge mit gewerkschaftlich-handwerklichen
Darstellungsformen, die eher der Demo-Kultur entsprechen. Die
Mitglieder der Gruppe treten mit den gleichen Inhalten mal als WAM,
mal als Privatpersonen, mal als DGB Maintal auf, um mehr Substanz
vorzutäuschen. Dabei wollen sie durchaus das Richtige und wären
für die SPD ein interessanter Partner. Leider entwickelt die Gruppe
wenig Bindung und setzt auf Trennschärfe.
Beinahe
hätte ich den Frische-Zustand
des Magistrats vergessen. Am Image des Abnick-Gremiums
hat sich nicht viel geändert und es wird Zeit, dass die Parteien
nach der Wahl kritische und kraftvoll agierende Kräfte in den
Magistrat entsenden. Neben kleinen Repräsentationsaufgaben hat das
Gremium den Auftrag, dafür zu sorgen, dass sich bei Handlungen,
Anträgen und Beschlussvorlagen Konsensfähigkeit einstellen kann.
Es kann nicht sein, dass der Magistrat mit unausgegorenen Anträgen
ins Parlament geht und man ihnen diese zur Nacharbeit vor die Füße
wirft. Die Altmänner- und -damenriege sollte würdevoll
verabschiedet und komplett ausgetauscht werden, damit frischer Wind
in den Magistrat kommt und wirkliche Arbeit geleistet wird.
Das
Gesamt-Frische-Ergebnis
der Maintaler Kommunalpolitik fällt bedenklich aus und
es wird sich wohl auch nur schwer etwas ändern. Nachdem sich im
Wahlkampf und zu anderen passenden Gelegenheit alle Parteien
gegenseitig Unfähigkeit vorwerfen, sich selbst aber für die
Fähigsten der Fähigen halten, hat es der uninformierte Wähler
schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Auch wenn man die Parteien
noch so gut lüftet, der alte abgestandene Mief ist deutlich zu
spüren. Es wird noch Jahre dauern, bis sich frischer Wind
durchsetzt.
|
Kandidaten
genau ansehen
Das
sind ja nun Informationen für die ganz uninformierten Wähler, die
da im POLITIKUM zelebriert werden. Man mag das mit Verwunderung
lesen, weil es so lapidar und normal ist, scheinbar ist die Zahl der
Wähler, die sich nicht mit der Kommunal- politik befassen, recht
hoch.
Es
ist gut, dass die Probleme und Entwicklungen innerhalb der Stadt im Parlament von
Bürgern anstelle von Berufspolitikern in die Hand genom- men werden. Sie besitzen die
Orts- kenntnisse, sie kennen die Befind- lichkeiten in der Bevölkerung und die Probleme der Bürger.
Unsere Stadt- verordneten sind auch nicht dem Generalverdacht der
Lobbyarbeit und der Korruption ausgesetzt, wie man es gern denen
unterstellt, die mit ihrer Politik ihren Lebensunterhalt verdienen.
Dennoch ist es ganz wichtig, dass man sich die Personen genau
ansieht, die man selbst ins Parlament wählt.
Sicht
von Außen
Man
muss es schon mal im Kalender anstreichen, wenn die Frankfurter
Rundschau wieder einmal Maintal, die zweitgrößte Stadt im
Main-Kinzig- Kreis erwähnt. Na ja - es geht um die Kommunalwahl, da
muss man den Lesern wenigstens eine handvoll Informationen geben. Auch
hiesige Rundschau-Leser sind nicht viel interessierter an
Kommunalpolitik als anderswo. Die wichtigsten
Dinge unseres Umfelds spielen sich nun mal in den Städten und Gemeinden
ab, man sollte sich also informieren.
Das
Wesen von Maintal erklärt man gern anhand der Person des als
sittsam gehandelten Bürgermeisters, der sich meist eloquent
präsentiert: Viele Worte, hastige Aktionen, wenig Bewegung und beim
Wesentlichen immer einen Tick zu spät. Das Spielen mit Planzahlen
im Haushalt, die am Jahresende um beachtliche Größenordnungen
abweichen, sind ein Markenzeichen. Das alles ist aus dem
FR-Portrait nicht heraus zu lesen. Mit keinem Wort wird erwähnt,
dass der Bürgermeister die Liste seiner Partei als eigentlich nicht
wählbarer Kandidat anführt.
Die
Vorstellung der Parteien, die sich zur Wahl stellen, liest sich sehr
freundlich, garniert mit Anmerkungen. Wer die politische Szene
Maintals kennt, weiß so hoffnungsvolle Worte wie
"Generationswechsel" und "Wachablösung" zu
deuten. Da wurden zwar die Reihen mit jüngeren Leuten aufgefüllt,
aber bereits von einer Wachablösung zu sprechen, ist doch etwas zu
gewagt. Das beste Beispiel ist Peter Arendt von den Grünen,
der bis zum letzten Tag vor seinem Weggang all das absondert, was
ihm und seiner Partei die Wahr- nehmung bescherte, die sie so sehr
beschädigte. Der jüngste personelle Zuwachs der Grünen spülte leider
keine Hoffnungsträger nach vorn, die ihren Einfluss durchsetzen
konnten. Zumindest ist bei den Wählern nichts davon angekommen.
Sehr
wichtig ist, dass die dringend anstehenden Probleme Maintals von den
Lesern erkannt werden und nun genau die Stadtverordneten gewählt
werden müssen, die in der Lage sind, wesentlich zur Lösung beizu-
tragen. Es sind natürlich allesamt ehrenamtlich tätige
Menschen, die bereits sind, Verantwortung zu übernehmen und man
muss ihnen Ernsthaftigkeit und Ehrenhaftigkeit unterstellen. So ganz
frei in ihren Entscheidungen sind sie jedoch nicht und man muss sich
deshalb nicht wundern, wenn sie an Entscheidungen anders mitwirken, als sie
jetzt vorgeben. Sie werden nach wie vor von einer Gruppe der
Maintaler Kommunalpolitik geführt, die sich kaum von ihrer
bisherigen Linie entfernen werden. Die Jungen werden über der
Erneuerung alt werden und dann bereits von neuen Erneuerern
abgelöst werden.
Offenbarungseid
im Amt
Über
das Konsolidierungspro- gramm lässt sich trefflich streiten und die
WAM lässt sich die Steilvorlagen von Peter Arendt nicht
entgehen. Eines kommt jedoch nicht konkret zur Sprache: Was bedeutet
wirklich, dass die Fraktionen von CDU, FDP und den Grünen "Verantwortung
übernehmen" wollen. Erst im Laufe der Zeit wurde es
mir klar. Da musste erst Markus Heber erklären, dass es kein
bedarfsgerechtes, zukunfts- orientiertes Konzept für Kitas
gibt. Hinzu kam, dass der Bürgermeister alljährlich mit seinen
überzogenen Defizit-Prognose zielführende Haushaltsberatungen
stört. Mit den Projekten, die die drei Fraktionen tatkräftig
unterstützen, geht es auch nicht so recht voran und der alte
Magistrat lancierte Vorlagen ins Parlament, die mehrfach zurück-
gewiesen wurden. Den permanenten Auftrag zur sparsamen Haushalts-
führung, also dem sinnvollen Sparen, kam er auch nicht so richtig
nach, so dass nun ein Nachholbedarf besteht. Dafür
wollen die Fraktionen jetzt die Verantwortung übernehmen und das
marode Haus mit Hilfe der Fach- bereiche selbst bestellen. Das ist
aber gar nicht die Aufgabe des Parlaments sondern die der beiden
Hauptamtlichen. Nie wurde das Versagen so offen angesprochen! Eigentlich
müsste man ganz anders vorgehen. Vielleicht ist das mit
veränderten Mehrheitsverhältnissen endlich der Fall!? Linke
Schulter klopft
rechte Schulter Es
ist leider in Maintal so Usus, den Magistrat einseitig zu
unterstützen, wenn er programmatische Ziele der
Unterstützungsparteien verfolgt. Der Magistrat muss im Rahmen
seiner Arbeit und seiner Verantwortung an der Zukunft Maintals
arbeiten, damit Maintal in eine wirtschaftliche sowie eine soziale
Balance kommt. Wenn die Einnahmen die Kosten nicht mehr decken, muss
gehandelt werden. Mit der Ansiedlung neuer Betriebe in Maintal
würden sich die Einnahmen deutlich verbessern und es käme auch zum
langersehnten Zuzug junger Familien, für die wir genügend
Baugebiete ausweisen. Was
soll jetzt das theatralische CDU-Schulterklopfen, wenn der Magistrat
seiner ganz normalen Arbeit nachgeht? Das Ausweisen von
Gewerbeflächen allein ist aber noch keine Wirtschaftsförderung.
Man muss die Flächen auch mit Gewerbe füllen. Da hapert es aber
noch! Der
richtige Weg ist
längst klar Man
kennt es aus dem Sport, dass zum Sprint auf der Zielgeraden nicht zu
früh angesetzt werden darf. Seit Wochen beschwören CDU, Grüne und
FDP das exzessive Sparen und arbeiten sich kleinteilig an vielen
Haushaltsposten ab. Vielleicht verloren sie dabei den größten
Einflussfaktor - die Einnahmen - etwas aus den Augen oder wollten
diesen vor der Wahl nicht thematisieren. Nach wie vor muss
bezweifelt werden, dass die Einnahmenseite - wie in allen Jahren
zuvor - richtig abgebildet ist, was das reale Defizit verfälscht.
SPD und WAM richten den Fokus auf genau diese Einnahmen. Während
die WAM hauptsächlich reklamiert, dass Maintal verfassungsgemäß
nicht richtig mit Finanzmitteln versorgt wird, setzt die SPD auf die
aktive Verbesserung durch Investitionen und eine effizientere
Wirtschafts- förderung. Im
neben stehenden Artikel erklärt die SPD, wie man die Sache
anzugehen gedenkt und plädiert für den Ausbau des Stadtmarketings,
um offensiv weitere Firmen und Dienstleister nach Maintal zu holen.
Es reicht nicht, alle möglichen Maintaler Lücken und Ortsrandlagen
aufzulisten, an denen Gewerbe möglich ist, die Firmen kommen nicht
von allein. Natürlich muss auch gespart werden, das ist auch der
SPD klar, halt eben nicht nur. Wenn die Sparenthusiasten wirklich
etwas erreichen wollen, müssen auch sie die Einnahmen erhöhen.
Gelingt das mit den bisherigen Marketing nicht und bleibt man bei
der jetzigen Arbeitsweise, müssen die Bürger über
Gebührenerhöhungen dran glauben. Was der richtige Weg ist, ist
längst klar. Einige Parteien versuchen es dennoch fast nur mit
Sparen und Gebührenerhöhungen.
Plädoyer
für einen Kulturbeauftragten
Eigenwerbung
zum richtigen Zeit- punkt entfaltet die größte Wirkung. Das weiß
auch Gert Eimer von der FDP und er unterstreicht damit sein
ausgeprägtes Organisationstalent. In der Tat blieb das Thema Kultur
im Wahlkampf etwas zurück. Maintal ist zwischen Hanau, Frankfurt
und Offenbach eine kulturelle Insel ohne Attraktionen von
überregionalem Interesse. Es sind die Vereine, Chöre und die
kleinen Bühneninitiativen, die Maintals Bürger mit kleinen Freuden
bedienen. Dabei könnte man durchaus auch andere Kultur anbieten,
die im Umland gut wahrgenommen wird. Gert Eimer wirbt für
genau diese Vision und er empfiehlt sich zumindest von der Idee her
als zukünftiger Kulturbeauftragter. Wer Kultur mit FDP in
Verbindung bringt, könnte allerdings auf den Gedanken der
Privatisierung von Kultur kommen. Das wäre der Fall, wenn zum Zweck
der effizienten Kulturvermarktung eine Organisation zur
Kulturbündelung geschaffen würde, die nicht den Haushalt der Stadt
Maintal belastet. Hoffentlich ist so etwas nicht damit gemeint. Das
würde die Kulturschaffenden von den Kulturtreibenden trennen. |
Zündstoff
für Spätinformierer
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Kommunalwahl
Buntes
Polit-Farbenspiel
Nach
munteren Koalitionswechseln arbeiten CDU, Grüne und FDP in
Maintal gemeinsam an einem Sparkonzept. Manch ein Projekt
gerät ins Stocken.
Maintal
- Flexibilität,
Gelassenheit und Ausdauer erleichtern die Arbeit in der
Maintaler Kommunalpolitik. Für Bürgermeister Erhard Rohrbach
(CDU) hat sich mit diesen Eigenschaften vor 15 Monaten die
dritte Amtsperiode eröffnet. Ein halbes Dutzend
Mehrheitskonstellationen habe er bereits erlebt, sagt der
Rathauschef, der sich nach seiner ersten Wahl sogar
vorübergehend freiwillig wieder zurückzog. Einige Themen
verharren noch immer wie Briefbeschwerer auf dem Schreibtisch:
die Entwicklung der Ortsmitte von Bischofsheim etwa rund um
das zwischenzeitlich abgerissene Rathaus. Andere flammten
vorübergehend auf, um dann doch wieder zu den Akten gelegt zu
werden. Rohrbach selbst hatte einst die
Straßenbeitragssatzung abgeschafft, die dann wieder aktuell
wurde, ehe sie die Fraktionen auf Druck einer
Bürgerinitiative doch fallen ließen.
Zuletzt
kalkulierte das Stadtoberhaupt im Haushaltsansatz zweimal mit
einer deutlich erhöhten Grundsteuer als Einnahmequelle. Im
zweiten Anlauf wurde der Hebesatz nun auf den kreisweiten
Spitzenwert von 395 Punkten angehoben - 25 Punkte unter dem
Verwaltungsvorschlag.
Aktuell
brüten Verwaltung sowie CDU, FDP und Grüne an einem
Haushalts- konsolidierungspaket, bei dem es angesichts des
Millionendefizits keine Tabus geben soll und die Grünen sich
dem Sparen in der Kinderbetreuung und höheren Gebühren nicht
verschließen. Profitieren von der unpopulären Diskussion die
in der Oppositionsrolle verharrenden Fraktionen?
SPD
mit neuem Mann an der Spitze
Immerhin
scheint die Debatte die politischen Verhältnisse zu
zementieren. "Die SPD hat sich aus einer
verantwortungsbewussten Diskussion um die Zukunft Maintals
verabschiedet", notiert Grünen-Fraktionschef Peter
Arendt. Offenkundig fällt den Sozialdemokraten die
Annäherung an die etablierten Parteien weiter schwer,
obgleich sich der von einer Niederlagenserie gebeutelte
Ortsverein vor Jahresfrist zentral aufgestellt und mit
Sebastian Maier (30) einen unvorbelasteten Vorsitzenden
gewählt hatte.
Wachablösungen
und Generationswechsel stehen auch andernorts an. CDU-
Fraktionschefin Angelika Feuerbach ließ im Herbst wissen,
dass sie sich nach 16 Jahren Wortführerschaft komplett aus
der Stadtverordnetenversammlung verabschiede. An ihrer Stelle
steht der junge Parteichef Markus Heber nun - hinter Rohrbach
- auf Platz 2 der Liste. Bei den Grünen verabschiedet sich
der als Realpolitiker nicht immer unumstrittene
Fraktionsvorsitzende Peter Arendt aus Maintal und damit der
Kommunalpolitik. Nach einigen Anläufen, den daniederliegenden Ortsverein zu reaktivieren, treten die Grünen nun
immerhin mit 18 Kandidaten an.
Gut
aufgestellt erscheinen auch die FDP um ihren bewährten
Spitzenkandidaten Dieter Fritz und die Wahlalternative Maintal
(WAM). Deren Spitzenkandidat Jörg Schuschkow war 2003 noch
CDU-Vorsitzender, schied dann im Groll und trat als
unabhängiger Kandidat zur Bürgermeisterwahl an. Damals
erreichte er 18,2 Prozent, im zweiten Anlauf 2009 sogar noch
etwas mehr. 2006 gründete er die linksorientierte Liste, die
auf Anhieb drei Parlamentssitze errang und mit der FDP dafür
sorgte, dass CDU und SPD je fünf Prozent einbüßten.
Die
Grundsteuererhöhung hat der WAM nach eigenen Angaben noch
einmal einen Schub für die Kandidatenliste verschafft, den
man alleine aus Zeitknappheit nicht mehr habe verarbeiten
können. Offen positioniert sich die WAM gegen vermeintliche
"Prestigeprojekte" wie die "Grüne Mittte",
eine nahe des Maintalbads geplante zentrale Sport- und
Freizeitanlage. Dieses Projekt ist derweil schon vor der
Abstimmung ins Stocken geraten, nachdem der Magistrat
eröffnete, dass nicht alle Grundstücke zum festgelegten
Preis zu erwerben sind.
Weiterhin
offen ist auch der Zeitpunkt der Bebauung am alten Rathaus in
Bischofsheim, nachdem Planungsdezernent Sachtleber die
Hoffnung begraben musste, dort eine Lösung für ein
Gemeindehaus mit der Kirche vorantreiben zu können. Umso
eifriger arbeitet man im Rathaus am
"Stadtleitbildprozess", der die Infrastruktur und
damit die Attraktivität der Stadt verbessern soll.
FR
17.3.2011 Jörg Andersson
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Beherrschung
testen
Wir
befinden uns in der letzten Woche des Kommunalwahlkampfes 2011 und
das Interesse der Bürger an der Wahl ist schwer einzuschätzen. Vor
5 Jahren betrug die Wahlbeteiligung gerade mal 37,4 Prozent. In
einigen Wahlbezirken betrug sie sogar nur weniger als 12 Prozent.
Die Prognose für 2011 liegt bei kleiner 35%.
Die
heutige Veröffentlichung von Statements führender Politiker zu
Fragen der Zeit wird das Interesse der Wähler nicht wesentlich
erhöhen. Alles deutet auf "Weiter so!". Das ist aber zu
wenig. Heute Abend wird die Podiumsdiskussion bereits einen ersten
Hinweis auf die diesjährige Wahlbeteiligung geben. Es gibt starke
Themen der Weltöffentlichkeit, die zu sehr von der Kommunalwahl
ablenken. Japan, Libyen und andere Themen lassen die heimische
Politik in den Hintergrund treten.
Mit
was kann man die Wähler noch erreichen?
Diese
Frage stelle ich mir nun schon seit zwei Legislaturperioden, die ich
intensiv begleitete. Die Zeit ist reif für Erfolgsstorys, für
Dinge, die sich zum Guten wenden. Schlechte Verläufe registrierten
wir genügend, daran mangelt es uns nicht. Es mangelt nur an
Entwicklungen, die Hoffnung und Freude aufkommen lassen.
So
könnten sich Parteien erneuern und zukunftsfähiger werden. Die
Quote der fairen und anständigen Geschäfte könnte steigen. Es
könnte die Begünstigung zurückgehen. Die soziale Verantwortung
könnte wieder erlebbarer werden und Gerechtigkeit der Maßstab
allen Handelns sein. Die Bürger könnten viel ernster genommen
werden und man könnte sie stärker in wirklich wichtige Prozesse
einbinden.
All
das könnte heute Abend eine Rolle spielen und Antworten geben auf
bisher nie gestellte Fragen. Eine äußerst wichtige Rolle kommt dem
Moderator Lars-Erik Gerth vom Maintal TAGESANZEIGER
zu, der sich bemühen muss, mit einer Art "Lex-Sigulla"
(es gibt auch andere Lex-Kombinationen) echte Fragen von endlos
langen Statements zu trennen, die nicht zielführend sind. Auch ist
darauf zu achten, dass sich Fragesteller und Politiker keine
Vorlagen zuspielen, um sich besser präsentieren zu können. Ein
Lichtblick wäre für mich, wenn sich ein oder mehrere Kandidaten
aufs Glatteis führen ließen, um ihre Belastbarkeit und ihre
Beherrschung zu testen.
|
Maintaler
Parteien beziehen Position zu Wahlkampfthemen
|
am
22. März 2011
Bereits
in der vorigen Woche trug der Maintal TAGESANZEIGER Antworten
von Maintaler Spitzenpolitikern auf Fragen zu verschiedenen Themen
zusammen. Im Vergleich zur vorigen Woche sind die Aussagen nicht
mehr so interessant, weshalb ich auf die wörtliche Wiedergabe
verzichte und die Statements in komprimierter Form wiedergebe. Wenn
Sie sich wundern, dass die Grünen namenlos zitiert werden, so liegt
das an der Richtigstellung der Grünen, dass in der letzten Woche
die Fragen nicht von Peter Arendt sondern von der Fraktion
beantwortet wurden. Aus diesem Grund zierte den zweiten Teil der
Statements das Bild von Monika Vogel. ie ist ja auch die
Spitzen- kandidatin. Frage
zum Internetausbau Markus
Heber (CDU): Die Gespräche der gemischten Gruppe mit den
verschiedenen Anbietern werden unterstützt, um den Druck zu
erhöhen. Ziel muss eine Versorgung des gesamten Stadtgebiets mit
mindesten 6000 Kilobit, besser höher, sein. Karl-Heinz
Kaiser (SPD): Eine gute Internet-Versorgung ist für
Privatpersonen und für Gewerbetreibende ein harter Standortfakt.
Die Verhandlungen der gemischten Gruppe der Wortführer soll mit
mehreren Anbietern weitergeführt werden. Subventionen sollten nicht
fließen, sondern die Mechanismen der Marktwirtschaft sollten
greifen. Grüne:
Die Entwicklung geht weiter und bisher normal versorgte Teile
Maintals werden bald ebenfalls unterversorgt sein. Die Grünen
setzen auf parteienübergreifende Gespräche für kabelgebundene
schnelle Internetanbindungen zusammen mit der Bürgerinitiative .
Dies ist ein Kriterium für die Neuansiedlung von Bürgern. Dr.
Dieter Fritz (FDP): Eine Kostenbeteilung der Stadt in Höhe von
300.000 € scheidet aus. Einzige Chance sind die derzeitigen
Verhandlungen. Jörg
Schuschkow (WAM): Die WAM ist bereit, Geld zu investieren und
denkt gegebenenfalls an eine Holding zur finanziellen
Bürgerbeteiligung. Frage
zur Stadtentwicklung und zur Verkehrspolitik Markus
Heber (CDU): Stadtentwicklung ist in der Bruno-Dressler-Straße,
"Am Weides" in Hochstadt, entlang der Bahnlinie in
Dörnigheim, Bereich Wald - Neckarstraße - Berliner Straße,
Wachenbuchen West, Hochstadt Süd-Ost, Verlängerung der
Gutenbergstraße. Ein Autohof im Gewerbegebiet West wäre sinnvoll. Karl-Heinz
Kaiser (SPD): Vorrang hat das Schließen von Baulücken und der
Ausbau von Ortsrandlagen. Die Vergabe von Flächen an Investoren zur
eigenen Planung lehnt die SPD ab. Wohnqualität geht vor
Profitstreben. Die Situation der Rastanlagen entlang der A66 muss
verbessert werden. Die SPD sieht die Entwicklung gelassen. Grüne:
Die Grünen halten die Neuausweisung weiter Baugebiete für
nicht sinnvoll. Zu einer Rastanlage bestehen noch keine Meinungen. Dr.
Dieter Fritz (FDP): Die innerörtliche Bebauung hat Vorrang und
es muss an die Bedürfnisse der wachsenden Zahl an Senioren Rechnung
getragen werden. Eine Rastanlage an der A66 bietet die Chance zur
weiteren Ansiedlung von Gewerbe und Logistikunternehmen. Jörg
Schuschkow (WAM): Maintal ist mit Baugebieten gut versorgt. Eine
Autobahnanbindung und einen Rastplatz findet die WAM sinnvoll. Stadtleitbildprozess Markus
Heber (CDU): Beim Stadtleitbildprozess sind feste
Ansprechpartner in der Verwaltung und die Umsetzung wichtig.
Anerkennung kann über die Realisierung von Vorschlägen erfolgen,
wie bei beim Befahren von Einbahnstraßen für Radfahrer. Karl-Heinz
Kaiser (SPD): Der Stadtleitbildprozess macht gute Fortschritte
und fördert das kreative Denken, das nur durch das Kostendenken des
Parlaments begrenzt wird. Hier muss umgedacht werden. Die Paten
sollen regelmäßig Rederecht im Parlament bekommen, um eine enge
Zusammenarbeit zu erreichen. Grüne:
Der Stadtleitbildprozess läuft gut, Bedarf an Unterstützung
durch die Stadtverordneten sehen die Grünen nicht. Dr.
Dieter Fritz (FDP): Der Prozess wurde gut angenommen und ist
eine wertvolle Leistung für die Allgemeinheit. Es ist mehr
Öffentlichkeitsarbeit erforderlich, um auch jüngere Bürger zu
erreichen. Es muss eine stärkere Einbindung der Bürger bei
Planungsprozessen erfolgen, auch bei haushalterischen
Entscheidungen. Jörg
Schuschkow (WAM): Denkbremsen sind die knappen finanziellen
Mittel. Es werden vorerst nur Projekte umgesetzt werden, für die
wenig zusätzliche finanzielle Mittel benötigt werden. |
Typisch
Malbrich?
Er
ist in Maintal sehr bekannt und sozial enorm engagiert. Eine ganze
Reihe von Initiativen werden mit Jürgen Malbrich in
Verbindung gebracht. Viele Bürger kennen ihn aber auch als
SPD-Mitglied und als Stadtverordneten. Jetzt will er wieder gewählt
werden und wirbt für sich in der Tagespresse. Vielen Bürgern fiel
auf, dass er das nicht im Rahmen seiner Partei macht, die wie die
CDU mit einem einheitlichen Corporate Identity wirbt, sondern mit
einer haus- backenen Kleinanzeige. Vielleicht hat es gar keinen
besonderen Grund und ist einfach nur "typisch Malbrich".
Das schmälert allerdings nicht seinen hohen Stellenwert für das
soziale Leben Maintals.
|
Merkwürdige
Öffentlichkeitsarbeit
|
An
dieser Stelle könnten Zeitungsartikel abgebildet sein, die
Kandidaten vor dem Rohbau des Kinder- und Jugend- hauses in
Bischofsheim zeigen, Schulturnhallen besichtigen oder nach über
einem Jahrzehnt den Abschluss eines Kaufvertrages mit einem
Lieblingsinvestor begrüßen. Das erspare ich Ihnen, liebe Leser,
denn ich halte solche Artikel für den unredlichen Versuch, sich
selbst mit dem positiven Abschluss von Dingen in Verbindung zu
bringen, die von allen Fraktionen umgesetzt wurden. Im Fall
Bischofsheimer Rathaus hat genau die CDU, die sich mit diesem Thema
feiern lassen will, große Fehler gemacht und mehrfach den
Bürgerwillen mit Füßen getreten, jetzt vor der Wahl will sie sich
für das magere Ergebnis feiern lassen. Beliebt
ist auch das gemeinsame Auftreten lokaler Politiker mit vermeintlich
höherkarätigeren Politkern der eigenen Partei. Was will man damit
vermitteln? "Seht,
wir werden von Politprofis wahrgenommen!" oder "So wichtig
sind auch wir - halt nur für Maintal!" Aus
meiner Sicht sind das affige Wahlkampfhilfen und der Ausdruck
empfundener eigener Unwichtigkeit. Auf
solche Aktionen sollte man verzichten.
|
Kandidatenlob
Der
Maintal TAGESANZEIGER hatte geladen und das Podium war mit den
etablierten Parteien Maintals besetzt. Der letzte Schlagabtausch vor
der Wahl sollte bei Wählern, die sich noch nicht entschieden haben,
letzte Zweifel ausräumen. Außer Markus Heber waren alle
Teil- nehmer die Spitzenkandidaten, wie Moderator Lars-Erik Gerth
zu Beginn bemerkte, wobei er auch ansprach, dass die
CDU-Liste vom Bürgermeister angeführt wird, der das Amt des
Stadtverordneten nie annehmen wird. Karl-Heinz Kaiser überraschte
er mit dem noch nicht so weit verbreiteten Wunsch, bei einem
SPD-Wahlsieg Stadtverordneten- Vorsteher werden zu wollen, wodurch
er als Fraktions- vorsitzender nicht infrage käme. Monika
Vogel bezeichnete er als Fraktionsvorsitzende auf Abruf, weil
sie sich in zwei Jahren aus der Politik zurückziehen möchte. Dr.
Dieter Fritz und Jörg Schuschkow gehören wie Karl-Heinz
Kaiser bereits zum Stammteam der traditionellen
Podiumsdiskussion zur Wahl.
An
dieser Stelle möchte ich kurz wiedergeben, wie ich die Kandidaten
an diesem Abend empfand.
Alle
Kandidaten waren mit ihrem Auftreten und ihren Ausführungen eine
Werbung für die Maintaler Kommunalpolitik. Es wurde hohe
Sachkenntnis demonstriert. Doch, wie sagte Markus Heber zu Jörg
Schuschkow in einem anderen Zusammenhang: "Hinter einem
Spitzenkandidat kommen aber noch andere Personen...".So ist das
auch mit der Sachkenntnis beim Rest der Kandidaten der Wahllisten.
Das kann man gerade im Maintal-Forum sehr eindrucksvoll erleben.
Markus
Heber überraschte sicher nicht nur mich mit seinem taffen Auf-
treten, weil er bisher eher reserviert wirkte und treu der
christdemokra- tischen Maintaler Linie folgte. Das wird er auch
weiterhin so halten, nur mit einem sonoren Tonfall und gut
eingestellt. Sein Eindruck war sehr positiv, auch wenn so manchem
Zuhörern das nicht schmeckte, was er sagte. Etwas überzogen war
der Eindruck, den er und die CDU als Partei der
Wirtschaftsförderung ver- mitteln wollen. Gerade hier sind die
Schwächen besonders gravierend. Das Sparen verteidigte Markus
Heber als Allheilmittel, räumte aber ein, dass man die
Einnahmenseite über eine effiziente Stadtentwicklung verbessern
müsse.
Karl
Heinz Kaiser lief nach seinem anfänglichen Problem mit der
Sache "Stadtverordnetenvor- steher" zu großer Form auf
und konnte sehr gut vermitteln, dass die SPD an den richtigen
Rädern drehen will, damit sich die finanzielle Lage verbessert. Er
versicherte, dass sie SPD keine Vereine zu Fusionen dränge, dies
aber begrüße, wenn es so sein sollte. Die Sportstätte in der
grünen Mitte wird rundweg abgelehnt und die SPD will auch keine
weiteren Baugebiete, sondern plädiert für das Schließen der
Baulücken und das Ausschöpfen der Angebote. Mit seinen
Ausführungen wurde er der Bedeutung seiner Partei gerecht und
profilierte die SPD als Partei mit Visionen.
Monika
Vogel überzeugte mit ihrem Fachwissen und ihrer entwaffnend
ehrlichen Art, die Dinge beim Namen zu nennen. Sie machte als
Spitzenkandidatin eine gute Figur und es imponierte, dass sie sich
so stark für die Erneuerung der Partei einsetzt, auch wenn sie sich
eigentlich schon von der Politik verabschieden wollte. Ihrer Meinung
nach betrieben die Grünen in Maintal stets grüne Politik und sie
erinnerte später in klarer Absicht daran, dass die Grünen schon
immer aus der Kernenergie aussteigen wollten.
Bei
der Bürgerbeteiligung und beim Ehrenamt sieht sie klare Grenzen,
denn die Menschen seien bereits so ausgelastet, dass man von ihnen
nicht noch mehr verlangen könne. Was nach Monika Vogel
kommen wird, blieb im Dunklen. Man halte an grüner Politik fest, wie
sie im Wahl- programm festgeschrieben sei.
Dr.
Dieter Fritz schlug sich wacker, dürfte jedoch mit der einen
oder anderen Ansicht das Wahlergebnis beeinflusst haben. Einige
Ideen der FDP kommen bei den Bürgern nicht gut an, weil immer nur
auf Sparen zu Lasten der Bürger gesetzt wird. Die
Bürgerbeteiligung ist dabei ein Mittel zum Zweck und die
Schuldenbremse der Hebel für das Soziale. Das kann man noch so
schön verbrämen, die Leute merken, was gespielt wird.
Jörg
Schuschkow kam mal als Advocatus Diaboli, mal als Visionär
daher und argumentierte ausgefeilt. Das Haushaltsloch soll von denen
gestopft werden, die laut Verfassung dafür vorgesehen sind. Kaputt-
sparen ist mit der WAM nicht zu machen und die Grüne Mitte soll so
bleiben, wie sie ist. Die Qualität der Kitas soll erhalten bleiben
und die Wirtschaft soll professioneller gefördert werden. Das
klingt plausibel und der Wähler kann sich das leicht merken.
Fazit:
In
der kommenden Legislatur- periode bleibt es spannend. Deshalb ist es
wichtig, zur Wahl zu gehen. In vielen Ländern der Welt kämpfen die
Menschen um das Wahlrecht. Hier lassen es mehr als die Hälfte der
Wähler achtlos links liegen.
|
Podiumsdiskussion
vom 22. März 2011
|
Teilnehmer:
v.l.n.r.: Markus Heber (CDU), Karl-Heinz Kaiser (SPD),
Martina Faust und Lars Erik Gerth (TAGESANZEIGER), Monika
Vogel (Grüne), Dr. Dieter Fritz (FDP) und Jörg
Schuschkow (WAM)
Politik
für Senioren? - Unter den Anwesenden suchte man vergeblich jüngere
Jahrgänge
Werbung
für Politik
Die
Podiumsdiskussion war mit viel Spannung erwartet worden, denn
die Wähler meiden Parteiveranstaltungen und die Politiker
tappen im Dunklen, ob sie mit ihren Programmen richtig liegen.
Da ist die Podiumsdiskussion eine gute Möglichkeit, diese zu
testen. Eines ist jedoch klar, in den letzten Tagen vor der
Wahl kann man nur noch erklären, aber keine Richtungs-
wechsel mehr vornehmen.
In
diesem Spannungsfeld galt es auch noch, eine gute Figur zu
machen und noch Unentschlossene für sich und die eigene
Partei zu gewinnen. Jedes Wort, jede Emotion, jede Art der
Argumentation wurde kritisch beobachtet, um zu ergründen, wie
die Akteure grundsätzlich mit schwierigen Situationen fertig
werden. Interessant war die Körpersprache, die gerade Momente
der Unsicherheit zeigt. Das alles meisterten die Politiker
recht gut und vermittelten, dass die Kommunal- politik bei
ihnen in guten Händen ist. Man kann von einer Werbung für
die Kommunalpolitik sprechen und es war nur bedauerlich, dass
so wenig junge Leute anwesend waren. |
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Erstmals
trafen
Markus
Heber und Karl-Heinz Kaiser
auf
einem Podium aufeinander
So
mancher Besucher hätte hätte der Vergleich mit
Sebastian
Maier (SPD), der möglicherweise Fraktionsvorsitzender
werden könnte, stärker interessiert |
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Von
den 350 Anwesenden dürften gut zwei Drittel Parteimitglieder
und bereits
klar
Orientierte gewesen sein, was man an der Zustimmung
zu
Statements bemerkte, die in ganz bestimmte Richtungen gingen. |
Monika
Vogel punktete mit Kompetenz und Jörg Schuschkow mit
logisch klingenden Argumenten
Während
der Podiumsdiskussion wurde den Zuhörern klar, dass es keine
Veränderungen in den politischen lagern geben wird. Die
Grünen und die FDP stehen weiterhin an der Seite der CDU und
behaupten, die verantwortungsvollere Politik zu betreiben. SPD
und WAM setzen auf andere Wege der Haushaltskonsolidierung.
Nur Karl-Heinz Kaiser thematisierte die großen
Abweichungen der Plan-Defizite des Bürgermeisters und den
Zahlen am Ende des Haushaltsjahres. Leider gingen die anderen
Parteien und der Moderator nicht darauf ein. Maintal verfügt
offensichtlich über zwei Informationswelten hinsichtlich der
Einkünfte, was bedenkenlose Zustimmungen zum Haushaltsentwurf
erklären könnten.
Die
Diskussionen drehten sich um Mangelverwaltung, Sparideen,
intelligente Stadtentwicklung, das Retten der Qualität von
sozialen Leistungen und um Gebührenerhöhungen.
Interessant
war, dass der Bürgermeister und der Stadtrat nicht anwesend
waren, die eigentlich Interesse daran haben müssten, wer ihre
Arbeit in welcher Weise in den nächsten fünf Jahren lenkt.
Verständnis hatten dafür nur wenige Besucher. Aber auch das
ist Kommunalpolitik! |
Dr.
Dieter Fritz sagte offen, was er dachte |
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Spezifisches
Lagerdenken
Mein
persönlicher Eindruck von der Podiumsdiskussion und aus
meinem Umfeld ist der, dass es in Maintal wirklich zwei
politische Lager auch in der Bevölkerung gibt. Darin
stimme ich mit Ludwig Stein überein. Da hören
die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Die Einteilung
in "Ablehnungs- und Verweigerungs- parteien"
auf der einen und in "verantwortungsbewusste und
zukunftsorientierte Parteien" ist blanker Unsinn
und ich finde es erschreckend, dass man mit solchen
Gedankengängen vor einigen Jahren Politik machen
konnte. Auch die Begründungen sind hanebüchen.
Die
momentanen Meinungsblöcke wollen allesamt sparen - ein
Teil allerdings nur an den richtigen Stellen. Sparen
allein ist keine Zukunftsperspektive, sondern eine
Notwendigkeit und übrigens jeder Verwaltung
vorgeschrieben. Um Gebührenerhöhungen wird die Stadt
nicht umhin können, denn das Geld muss ja irgendwo her
kommen. Sparen - eine Aufgabe, bei der man viel
Intelligenz braucht und den absoluten Überblick. Den
verschaffen sich die Parteien gerade - nach so vielen
Jahren... !
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"MainTaler"
zur Schuldenbremse |
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Wahlkampf
mal ganz anders erleben |
Jazzige
Politik
Die
Freien Demokraten hatten eine gute Idee: Fetzige traditionelle
Musik als Lockmittel für Kommunalpolitik.
Es
ist ja hinlänglich bekannt, dass die Bürger einen großen
Bogen um die Wahlkampfveranstaltungen der Parteien machen. An
Infoständen kommt man schon eher ins Gespräch und so im
Vorbeigehen nimmt man schon mal die angebotenen kleinen
Devotionalien mit. Mit Musik geht das alles viel besser und
man kann gespannt sein, ob das Konzept auch bei anderen Wahlen
greift.
Die
Spitzenkandidaten der FDP geben sich momentan sehr locker,
weil sie ja nicht fürchten müssen, nicht ins Parlament
einzuziehen. Eine 5%- Hürde gibt es ja nicht. Dr. Dieter
Fritz betont dennoch, dass Politik im Leben nicht alles
ist, dass er die Dinge dennoch gern für Maintals Bürger
anpackt. Da sind manche Lokalpolitiker wirklich wesentlich
angespannter.
Sie
fahren wieder...
Auch
bei dieser Wahl werden willige Wähler wieder an die Urne
gefahren, wenn sie gehbehindert sind. Das ist lobenswert und
sollte genutzt werden. Die SPD bietet den gleichen Dienst an
und wird das auch noch bekannt geben. |
|
CDU-Leute
provozieren verärgert
Ein
Ärgernis scheinen meine Forum- Beiträge und meine Wahlkampf-
Webseite zu sein. Die schmeckt einigen Politikern gar nicht.
Also lässt man im Forum angestauten Ärger über die Störung
des Wahlkampfes ab. Zum Beispiel unter dem Thema
Haushaltskonsolidierung.
Hier
sprach ich die Möglichkeit an, dass die Kelterei HÖHL bald
dem 3. Kleeblatt weichen muss, weil sich die von der Kelterei
ausgehenden Immissionen nicht mit der Senioren- wohnanlage
vertragen und mutmaßte, dass die Lösung des Problems in
einen Skandal münden könnte. Bürgermeister Rohrbach
reagierte höchst empfindlich und fühlte möglicherweise sich
selbst in der Würde nachhaltig beschädigt. Das ist aber sein
Problem und darf nicht zu solch haltlosen Äußerungen
führen. Bisher ist schon immer das eingetreten, was man auf
dieser Seite lesen konnte - Wahlergebnisse leider manchmal
ausgenommen.
Mitten
aus der Diskussion um ein Sachthema sprudelt es aus Götz
Winter (Listenplatz 106) heraus, was ihn an mir stört und
er geht bis an die Grenze der üblen Nachrede. Es scheint, als
wolle er für seine CDU den Terminator spielen. Da schwingt
viel Ärger über das thematisierte Unvermögen auf einigen
Feldern mit.
Am
gleichen Tag wurmt ihn , dass von mir die permanent hohen
Abweichungen zwischen den prognostizierten Haushaltsdefiziten
und den Jahresendergebnissen thematisiert werden und
glaubt an Verschwörungstheorien. Bei der Kommunalaufsicht
wird man genauer hinsehen, da bin ich sicher. Mit dieser
Taktik sollen politische Ziele besser durchgesetzt werden.
Dessen bin ich ebenfalls sicher. Darüber kann man aber
sachlich diskutieren.
Die
CDU zeigt Nerven - zumindest in einigen Ecken.
|
Das
Maintal-Forum ist ein Ort, an dem sich
diskussionsbereite Bürger treffen, um ihre Meinung zu
sagen. Es wird aber auch dazu benutzt, seinen Arger los
zu werden. Politiker von CDU, SPD, FDP und der WAM
setzen sich miteinander und mit anderen Forumteilnehmern
auseinander. Möglicherweise sind auch Grüne dabei,
dann aber unter einem Pseudonym. Doch es wird nicht nur
sachlich, sondern auch polemisch diskutiert, um
Teilnehmer aus der Reserve zu locken. Manche verstehen
das falsch und packen die große Keule aus. Hier einige
Beispiele.
|
Zum
Thema Haushaltskonsolidierung
Eintrag
Erhard Rohrbach 21.März 2011 17:34 Uhr
Skandalös
finde ich Ihre Behauptung zu einem in Aussicht stehenden
Skandal. Möglicherweise
sind Sie ein Anhänger von Verschwörungstheoretikern.
Wenn Sie Kenntnisse haben, fordere ich Sie auf, diese
mitzuteilen. Erstens wird sich - wie immer- die
Haltlosigkeit herausstellen; zweitens stellt dies aber für
mich eine
menschenverachtende Ankündigungshysterie dar, mit der
man Menschen in Ihrer
Würde nachhaltig beschädigt.
Anmerkung:
Immerhin
wurde für möglich gehalten, dass ich konkrete
Informationen hierzu habe, eventuell, weil ich die nicht
haben dürfte. Oder es war ein Versuch, meinen
Kenntnisstand und/oder meine Informationsquellen zu
ergründen. Würde ich jetzt behaupten, dass ich nicht
so dumm bin, meine Informationsquelle oder Details zu
nennen, die Rückschlüsse auf mögliche Quellen
zulassen, so gäbe ich Informationen zu und meine
Quellen könnten versiegen. Also mache ich es wie viele
Politiker und antworte nicht darauf. Prognosen oder
Weissagungen sind außerdem viel spannender. Besonders,
wenn die Quote des Eintreffens bisher sehr hoch war.
Eine noch nicht bekannte Idee wird gern aufgegriffen.
Die merken sich die Leute viel besser - gerade zur
Wahl. |
Eintrag
Götz Winter 23. März 2011 11:00 Uhr
Leute
wie Klaus Klee, der Erfinder der Weisheit und
gesegneter Geist der heiligen Erleuchtung, leuchtendem Ritter
der Wahrheit und einzigem Bewahrer des Lichtes der Moral
(Zumindest in der Eigenwahrnehmung und Eigenvermarktung), dreschen
ohne jede Legitimation wie die Berserker auf Menschen oder
Personengruppen ein. Bei allem Respekt, das kann nicht
der Umgang sein auch wenn man andere Ansichten hat. Wenn man
bei diesen Leuten in die Tiefe geht, stellt man
schnell fest, dass die Argumente absolute Luftnummern sind und
das "Laute und die Unwahrheit" zum Konzept
dazugehören.
Eintrag
Götz Winter 23. März 2011 16:30 Uhr
Ich
fand die (Verschwörungs-)theorie
von Herrn Klee interessant. "Das Planungsdefizit
wird absichtlich falsch eingestellt um die Legitimation zum
Sparen zu haben."
Das
ist mal ne coole Theorie, habe ich so noch nie gehört. Ist
natürlich falsch aber zumindest mal so erfrischend neu und
provokativ, dass man diskutieren kann.
Anmerkung:
Seit
wann gibt es denn "Legitimationen
zum Eindreschen" und wer soll sie erteilen?
Vielleicht ist damit ja auch gemeint, dass nur die
Presse das Recht auf freie Meinungsäußerung und
gegebenenfalls zu deftiger Kritik hätte. Das ist
absurd, für einen Juristen noch absurder! Es ist
vielleicht eine Unart von mir, aber ich warte mit
bestimmten Argumenten auf den richtigen Zeitpunkt, an
dem sie ihre Wirkung voll entfalten können. Zu
Wahlkampfzeiten häufen sich die Gelegenheiten, weil
sich alle Politiker gut darstellen wollen. Da ist ein
Schuss Wahrheit, gezielte Information und der Hinweis
auf typische Abläufe und Verhaltensweisen ganz gut. An
den Reaktionen merkt man zudem, wer was noch gar nicht
gerafft hat. Schön blöd! - aber mir und vielen Lesern
gefällt´s! |
|
Endspurt
im Wahlkampf 2011 |
Frage-
und Antwortspiel
Den
Politikern wurden einige Fragen gestellt, die darauf recht
locker antworteten. Mit manchen Fragen kann man halt keine
interessanten Neuigkeiten aus ihnen herauslocken. Andere
Fragen wurden dagegen erst gar nicht gestellt, wie:
Frage
an Monika Vogel:
Haben
sich Maintals Grüne inhaltlich und programmatisch
erneuert?
Wenn
ja, was wird anders und welche Fehler der Vergangenheit
schließen Sie zukünftig aus?
Frage
an Markus Heber:
Fühlen
Sie sich noch jung genug, um die Maintaler CDU für junge
Wähler und die Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich fit
zu machen?
Wenn
ja, was wird sich in Zukunft ändern?
Das
hätte zum Beispiel mich sehr stark interessiert.
Während
der Podiumsdiskussion waren die Kandidaten sehr entspannt und
in einem Fall sogar schläfrig. Was sollte sie auch aus der
Ruhe bringen? Die provokanten Ein- gangs- Statements des
Moderators wurden locker gekontert und nach einigen
ausufernden Stellungnahmen musste Markus Heber gleich
mehrmals nachfragen, was den wohl die zweite Frage war.
Im
Nachgang der Veranstaltung hatten es die Politiker einfacher,
denn sie konnten die nicht gestellten Fragen schriftlich
beantworten. Ich befürchte, dass den Lesern des Lokalblattes
die Antworten in der Samstagsausgabe zu langatmig waren, um
sie bis zum Wahlgang noch zu lesen. Mit der verkürzten Form
und der Bündelung der Themen ist jetzt wenigstens etwas
Struktur zum beliebten "Querlesen" gegeben.
|
Antworten
auf Fragen von Bürgern |
Die
Redaktion des Maintal TAGESANZEIGER sammelte Fragen der
Leser, die auf der Podiumsdiskussion beantwortet werden
sollten. Infolge des knappen Zeitmanagements konnten diese
nicht in die Runde gegeben werden. Ein Teil dieser Fragen
wurden den Kandidaten nachgereicht und beantwortet. Auch hier
reiße ich nur die Themen an und komprimiere die Antworten auf
die Kernaussagen.
Pardes-Gelände
Peter
Hugo und Andrea Ostermann: Ihr
Konzept? - Wofür setzen Sie sich ein? Was wollen Sie
vermeiden?
Markus
Heber:
Das
Gelände ist zentral und günstig gelegen. Das Konzept
ermöglicht Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten und die
Bauweise ist seniorengerecht. Der Innenbereich (Sackgasse)
bildet gefahrlosen Raum für Kinder. Es fallen keine
öffentlichen Stellplätze weg.
Karl-Heinz
Kaiser:
Eine
der Umgebung angepasste Bebauung hat Vorrang vor dem
Profitstreben von Investoren und einer maßlosen Überbauung.
Grüne:
Wir
halten es prinzipiell für richtig, dass bei einer Umwandlung,
wie beim Pardes-Gelände, eine der Umgebungs- bebauung
angepasste Wohnbebauung entsteht.
Dr.
Dieter Fritz:
Die
Planung findet nicht die Zustimmung der FDP. Vor dem Beginn
eines neuen Bebauungsplanverfahrens sind die Planvorgaben
unter Beteiligung der Bürger in einer Projektgruppe zu
erarbeiten.
Jörg
Schuschkow:
Die
WAM möchte eine seniorengerechte Bebauung in Form
altersgerechten Wohnens, da es sich um eine zentrale Lage mit
der Nähe zum Einzelhandel und zum Personennahverkehr handelt.
Maintaler
Ordnungsbehörde
Hans-Peter
Kruckenberg vermisst eine klar gegliederte
Aufgabenstellung.
Wäre
hier nicht ein großes Einsparpotenzial zugunsten wichtiger
Einrichtungen, wie z.B. Kitas möglich?
Markus
Heber:
Sämtliche
Aufgaben sind beschrieben und die Ordnungsbehörde war beim
Sparprogramm nicht ausgeklammert.
Karl-Heinz
Kaiser:
Belange
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung können nicht gegen
die Belange des Sozialbereichs ausgetauscht werden.
Grüne:
Die
Aufgaben sind sehr umfangreich, ein großes Sparpotenzial
sehen wir nicht.
Dr.
Dieter Fritz:
Das
Ordnungsamt nimmt gesetzliche Aufgaben wahr. Sparpotenziale
wurden bereits ermittelt und optimiert. Weitere Einsparung
sind kaum möglich. Ansatzpunkte sind beim Fahrzeugpark
gegeben.
Jörg
Schuschkow:
Ansatzpunkte
sind beim Fahrzeugpark gegeben. Eventuell könnten auch
Fahrräder zum Einsatz kommen.
Ausweisung
neuer Baugebiete
Hans-Peter
Kruckenberg: Wie verträgt sich das
Ausweisen neuer Baugebiete mit Einsparungen im Kita-Berich?
Markus
Heber:
Neubürger
werden durch die Lage Maintals, eine moderne Infrastruktur und
neue Arbeitsplätze angelockt.
Karl-Heinz
Kaiser:
Maintal
muss offen sein für alle Bevölkerungsschichten und darf sich
in seiner Baupolitik nicht daran orientieren, bestimmte
Schichten zu akquirieren und andere außen vor zu lassen.
Grüne:
Wir
werden uns weiter dafür stark machen, dass in Maintal
ausreichende Betreuungsplätze in einer guten pädagogischen
Qualität zur Verfügung stehen.
Jörg
Schuschkow:
Die
höchste Grundsteuer, sparen bei der Kinderbetreuung, keinen
leistungsfähigen Internetanschluss zu haben und das Ausweisen
immer neuer Baugebiete vertragen sich nicht miteinander. So
lockt man keine Neubürger an!
Fluglärm
Maria
Smatzis und Ralf Vandamme: Wie könnten
Flugrouten gerechter verteilt werden um Fluglärm zu senken?
Markus
Heber:
Bürgermeister
Erhard Rohrbach ist im Gremium "Forum Flughafen und
Region" vertreten. Maintal profitiert von den
Windverhältnissen und bleibt weitestgehend von Lärm
verschont.
Karl-Heinz
Kaiser:
Erhard
Rohrbach muss die Interessen der Stadt Maintal offensiver
vertreten und nicht auf die Parteifreunde in der
Landesregierung Rücksicht nehmen.
Grüne:
Die
Grünen haben bisher mehrmals erfolglos Anträge zur Teilnahme
an Klagen des MKK zur Verbesserung der Anflugrouten, zum
Planfeststellungsverfahren der Nordweststartbahn und das
Nachtflugverbot eingesetzt.
Dr.
Dieter Fritz:
Die
Stadt hat sich den Klagen gegen die neue Landebahn nicht
angeschlossen, weshalb sie sich auch nicht entschlossener
gegen den Fluglärm eingesetzt hat.
Jörg
Schuschkow:
Wenn
man einen Bürgermeister hat, der kein Interesse an solchen
Dingen zeigt, ist kaum etwas zu machen.
Mangel
an Fachärzten
Loeki
Häger Hogerland: Was kann Ihre Partei
gegen den Fachärztemangel tun?
Markus
Heber:
Die
Stadt Maintal hat keine Möglichkeit, auf die Ansiedlung
einzuwirken. Räumlichkeiten bestehen allerdings.
Karl-Heinz
Kaiser:
Im
Rahmen der Wirtschaftsförderung muss auch dieses Thema
angegangen werden.
Die
CDU/FDP-Regierung in Berlin fördert dies nicht gerade.
Grüne:
Nur
attraktive Rahmenbedingungen können Fachärzte anlocken.
Dr.
Dieter Fritz:
Die
FDP setzt sich dafür ein, dass die Wirtschaftsförderung hier
Abhilfe schafft.
Jörg
Schuschkow:
Der
Bürgermeister muss in der Tagesarbeit solche Probleme lösen,
das ist seine Aufgabe.
Schuldenbremse
Stefan
Freund: Welche Auswirkungen hat die
Schuldenbremse auf soziale Einrichtungen und Sozialwohnungen?
Markus
Heber:
Auswirkungen
sind nur schwer berechenbar. Beim geförderten Wohnungsbau und
bei frei finanziertem Wohnraum müssen sich keine Differenzen
ergeben.
Karl-Heinz
Kaiser:
Es
werden alle Bereiche von der Schuldenbremse betroffen
sein.
Es
ist zu einseitig und durchsichtig, dies nur auf den sozialen
Bereich zu beziehen.
Grüne:
Sozialer
Wohnungsbau war noch nie eine rein kommunale Aufgabe.
Wohnungen, die aus der Sozialbindung herausfallen, werden in
der Regel an private Investoren verkauft, saniert und zu einem
höheren Mietzins angeboten. Hierauf hat die Stadt keinen
Einfluss.
Dr.
Dieter Fritz:
Mangels
ausreichender Kenntnis der maßgeblichen Fakten sehe ich mich
nicht in der Lage, eine sichere Prognose abzugeben.
Jörg
Schuschkow:
Ich
sehe die Auswirkung der Schuldenbremse an anderer Stelle. Alle
Bereiche wären empfindlich davon betroffen.
Lärmschutz
an der A66
Günter
Schlor Welche Aktivitäten hat Ihre Partei
gegen den Lärm der A66 im Stadtgebiet vorgesehen?
Markus
Heber:
Tempo
100 muss wieder eingeführt werden, Günter Frenz wurde
ebenfalls angesprochen,
ein
"Flüsterasphalt" muss zum Einsatz kommen,
Karl-Heinz
Kaiser:
Eine
Einhausung wie bei der A3 nahe Aschaffenburg muss beim
weiteren Ausbau geprüft werden,
muss
aber nicht zwangsläufig die Lösung sein.
Grüne:
Wir
fordern seit Jahren eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo
100.
Den
Riederwaldtunnel haben wir abgelehnt.
Wir
setzen und für eine Einhausung oder zusätzliche
Lärmschutzwände ein.
Dr.
Dieter Fritz:
In
der kommenden Wahlperiode wird sich dei FDP dem Fragenkomplex
stellen.
Tempo
100 ist an Kriterien gebunden, die für die A66 im Bereich
Maintal noch nicht zutreffen.
Darüber
muss nach Bau des Riederwaldtunnels entschieden werden.
Jörg
Schuschkow:
Das
muss der Bürgermeister vom Land Hessen einfordern.
|
Moratoriums-Trick
Das
Allheilmittel für Wahlen heißt bei der CDU derzeit ganz
schlicht "Moratorium" und bedeutet nichts anderes
als: Dazu äußern wir uns erst, wenn die Wahlen gelaufen
sind. Vielleicht ist es ja gut, wenn bestimmte Themen ohne
zusätz- lichen Druck geklärt werden. Dazu bedarf es jedoch
der Glaub- würdigkeit und der Fairness, die bei der CDU nur
begrenzt zu erkennen sind. Was die SPD hier thematisiert,
wurde von sehr vielen Wählern kritisch bemerkt.
Was
ist "erfolgreich"?
Es
bestehe großer Gesprächsbedarf bei den Bürgern, konstatiert
Markus Heber und liegt damit sicher nicht falsch. Ob
allerdings die Gespräche erfreulich sind, wage ich aus gutem
Grund zu bezweifeln. Da ist aber auch von positiven Reaktionen
die Rede und dass man den Einsatz der CDU schätzen würde.
Von Verlässlichkeit und Mut wird gesprochen, sogar von
verant- wortungsbewusster Politik. Wer das so empfindet wird
erneut CDU wählen. So gesehen war der CDU-Wahlkampf
erfolgreich. Wie bei den anderen Parteien gehen viele Bürger
auch an den Wahlständen der CDU achtlos vorbei, weil sie sich
schlicht nicht angesprochen fühlen. Vielen ist die
Enttäuschung geradezu ins Gesicht geschrieben und sie werden
auch zur Wahl zuhause bleiben. Wenn Markus Heber
berichten könnte, einen einzigen Nichtwähler bekehrt zu
haben, würde auch ich von einem erfolgreichen Wahlkampf
sprechen.
Gegen
DRK-Lobby
Da
schneidet in allerletzter Minute die WAM ein Thema an, das vom
Inhalt her alle Parteien betrifft - die Politik rund um das
Rote Kreuz. Permanent wird diese Organisation begünstigt und
gegenüber dem Wettbewerb bevorteilt, ohne dass die Maintaler
Bürger, besser gesagt die Senioren, einen finanziellen Nutzen
haben. Die Kapazitäten an Pflegeplätzen sind so begrenzt,
dass Maintals Senioren ins Umland abwandern. Meine Mutter ist
im Hufelandhaus in Seckbach unter- gebracht, weil in Maintal
kein Platz frei war. Als das Seniorenprojekt auf dem
Bischofsheimer Rathausplatz zur Debatte stand, verhinderte die
DRK-Lobby bewusst den Wett- bewerb in Maintal mit unlauteren
Argumenten. Nun haben wir den Notstand.
Eindringlicher
Wahlaufruf
Auch
die Lokalzeitung wirbt am Ende des Wahlkampfs dafür, dass die
Wahlberechtigten zur Wahl gehen. Was in anderen Ländern bis
heute noch nicht erlaubt ist, wird hier- zulande scheinbar als
demokra- tischer Tand angesehen.
Was
unsere Vorfahren teils mit dem Einsatz ihres Lebens erfochten,
das sollten wir nicht achtlos meiden. Mit dem Gang zur Wahl
wird die Wahl zum starken Ausdruck des Willens der Bürger.
Wer nicht wählt, überlässt genau denen das Feld, die eine
große Schuld an den Missständen haben. Sie werden offiziell
legitimiert dort weiter machen, wo sie aufgehört haben.
Ändern kann man das nur mit seiner Stimme!
Der
Wahlkampf ist rum
Nun
sind wir bereits am Ende der Berichterstattung über den
Maintaler Wahlkampf 2011. Jetzt folgt nur noch das
Wahlergebnis, dann ziehe auch ich mich wieder etwas zurück
aus der politischen Landschaft. Ich hoffe, dass einige Wähler
über meine Website auch im Urlaub informiert waren oder nur
die gebündelte Art der Darstellung nutzten. Meine Texte und
Kommentare waren sicherlich nicht jedermanns Sache und nach
dem Geschmack der Parteien. Wenn auf diesem Weg aber die eine
oder andere Zusatzinformation das Bild geraderücken konnte,
so hat sich die Arbeit bereits gelohnt. Am meisten wünsche
ich mir aber, dass ich damit Erstwähler und politisch
Verdrossene erreichen konnte und diese nun doch zur Wahl
gehen.
Politik
ist ein wichtiges Element unserer Zeit und die Personen, die
ihre Freizeit für die Kommunalpolitik opfern, genießen meine
größte Hochachtung. Sie setzen für die politischen
Wirrköpfe ihrer Partei ihren guten Ruf aufs Spiel und haben
selbst nichts davon außer Ärger und Arbeit. Einige von ihnen
sind jedoch ganz besonders engagiert und damit Leitfiguren
ihrer Partei, welche die Richtung vorgeben. Ihnen muss die
ganz besondere Aufmerksamkeit gelten, denn sie setzen die
Trends. Wenn gerade diese Personen in den letzten Wochen ganz
besonders in meinem Fokus standen, so hat das Gründe. Das
heißt jedoch nicht, dass ich sie nicht als engagierte Bürger
schätze.
|
|
|
|
Wahlprognose
(eigene
Einschätzung ohne belastbare statistische Basis) |
Prognose
Wahlprognosen
aus dem Bauch heraus sind eigentlich Nonsens und treffen in den seltensten
Fällen zu. Meine Prognose zur Wahl 2006 lag auch etwas daneben, weil ich
mich in der Wahlbeteiligung verschätzte. Das hatte fatale Auswirkungen
für SPD und WAM, die darunter litten. Nun haben wir hinsichtlich der
Wahlbeteiligung eine ähnliche Situation - es droht die erneute Abnahme
der Wählbeteiligung. Ich lasse mich heute jedoch von der Hoffnung tragen,
dass jetzt der Abwärtstrend so langsam zum Stillstand kommt.
Auf
der Basis von größer 35 Prozent Wahlbeteiligung lasse ich mich am 25.03.2011 zu
folgender Prognose hinreißen:
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SPD |
37
% |
|
|
CDU |
34
% |
|
|
Grüne |
12
% |
|
|
WAM |
9
% |
|
|
FDP |
5
% |
|
|
REP |
3
% |
|
Prognose
eingetroffen
Am
Ende des Wahltages steht zwar noch nicht das amtliche End- Ergebnis
fest, der Trend steht aber fest. Falsch war die Einschätzung, die
SPD könne bei einer Wahlbe- teiligung von über 35% Zugewinne
erzielen. Auch die beiden Ergeb- nisse der Grünen und der WAM
unterschätzte ich erheblich. Vom Trend her lag ich richtig.
Maintal
wird zukünftig wesentlich gewichtiger regiert, weil mit wech-
selnden Mehrheiten nicht mehr so selbstgerecht und knapp ent-
schieden werden kann.
|
|
Hauptkriterium
ist die Wahlbeteiligung
Wenn
man sich den Verlauf der Wahlbeteiligung ansieht, so fällt auf, dass von
2001 zu 2006 die Wahlbeteiligung von 44,3% auf 37,6% fiel. Es gibt
düstere Vorhersagen, dass 2011 die Wahlbeteiligung nur noch bei 30%
liegen könnte.
Welche
Gründe könnten dafür sprechen?
-
Zunächst
muss man die gefühlte Wichtigkeit nennen, die angesichts der großen
Themen der Zeit abgenommen hat. Wirtschaftskrisen, Schutzschirme,
Benzinpreise, Gesundheitskosten, atomare Risiken, immer näher an
Europa heranrückende Kriege und andere Einflüsse lassen den
vergleichsweise kleinen Regelkreis der Kommunalpolitik zu einer
Nebensache schrumpfen.
-
Wählen
scheint etwas für ältere pflichtbewusste Menschen zu sein, denn
junge Wähler sind vom Interesse her kaum auszumachen.
-
Viele
Menschen glauben nicht, dass sie mit ihrer Stimme etwas erreichen oder
gar verändern können, weil sie die Kommunalpolitik für einen reinen
Spielplatz der Parteien halten, auf dem ein Eigenleben stattfindet.
-
Mindestens
die Hälfte der politisch interessierten Bürger fühlen sich infolge
der permanent knappen Entscheidungen im Parlament in ihren Interessen
benachteiligt.
-
Der
Wechsel der Kooperation innerhalb der Legislaturperiode führte zu
erhöhtem Misstrauen und zu weiterer Politikverdrossenheit.
-
Es
gab in den letzten 5 Jahren eine Reihe von schrägen Entwicklungen und
fragwürdigen Entscheidungen, die viele Bürger schlichtweg nicht
verstanden, weil sie entweder nicht richtig kommuniziert wurden oder
in der Tat fragwürdig waren.
Wenn
man sich die Wahlergebnisse von 2006 und die heutige Parteienlandschaft
ansieht, so dürften erneut alle sechs Kräfte wieder ins Parlament
einziehen. Eine 5%-Hürde gibt es ja nicht. Sollte die Wahlbeteiligung
über 35% liegen, so sehe ich die SPD und die WAM klar im aufsteigenden
Trend. Die CDU dürfte einige Prozentpunkte verlieren und die FDP folgt
dem Bundestrend. Die Grünen gewinnen sicher infolge des Bundestrends
hinzu, auch wenn das kommunal nicht gerechtfertigt ist. Die REPs
dürften beim alten Ergebnis bleiben.
Liegt
die Wahlbeteiligung unter 30%, dann sehe ich die CDU vorn, weil sie stets
das gleiche Wählerpotenzial erreicht. Die SPD würde ihr altes Ergebnis
nicht halten können. Die Grünen hätten Probleme, ihr altes Ergebnis zu
halten und die FDP würde ebenso zulegen, wie die WAM und die REPs..
Verlierer wäre klar die SPD, deren Klientel eher zur Indifferenz neigt und vom
Machtverlust während der letzten Legislatur- periode partiell enttäuscht
ist.
|
Werte
der Kommunalwahl 2006 |
Wahlergebnis 2006
bezogen auf die Anzahl
der Wahlberechtigten
Sitzverteilung 2006
|
Pappkarton-Wahl
Man
kennt den Anblick eigentlich nur aus Entwicklungsländern, die wir bei
Wahlen tatkräftig unterstützen, damit sie so ablaufen, wie bei uns. Nun
sind wir ihnen von der Organisation und der Ausstattung ein gutes Stück
entgegen gekommen. Mit Wahlkabinen Marke "do it yourself" und
stillen Örtchen lag man noch knapp über deren Niveau.
Gespräch
mit Frank Krause Gern
denkt man an die Zeit zurück, an denen praktische Mülltonnen für die
Stimmzettel verwendet wurden. Wie Frank Krause bestätigte, sind
hierfür noch Deckel in ausreichender Menge vorhanden. Deren
Verwendung wurde jedoch vor einigen Jahren abgeschafft, weil man sich
darüber beschwerte, die Stimmzettel würden in nicht adäquate Behälter
geworfen werden. Genau das wären aber logistisch die idealen Behälter
bei dieser Wahl gewesen. Zu
den nebenstehenden Fragen nahm Frank Krause als stellvertretender
Wahlleiter in einem Telefonat wie folgt Stellung: Natürlich
lagen für alle vier Wahlen die Wahlzettel für sämtliche Maintaler
Wahlberechtigten vor. Diese waren jedoch so voluminös, dass man sich
darauf verständigte, die Wahlbezirke mit einer ersten Menge zu versorgen
und in zwei Schritten Nachlieferungen vorzunehmen. Es hätten sich aber ganz
unterschiedliche Bedarfssituationen eingestellt. Die mit dem telefonischen
Kontakt zu den Wahllokalen betrauten Personen seien zu bestimmten Zeiten
total überlastet oder mit Lieferungen beschäftigt gewesen. Den
Zeitaufwand der Wähler für den Wahlvorgang habe man schlichtweg
unterschätzt, was sich bei der geringen Zahl von Wahlkabinen bemerkbar
machte. Auch der hohe Prozentsatz der Kumulierenden und Panaschierenden
habe überrascht. Die reinen Abläufe während der Wahl oblagen den
Wahlleitern vor Ort, die sich selbst der Kritik stellen müssten. Nach
seinen Beobachtungen sei die Wahl in den meisten Wahllokalen relativ
normal verlaufen. Dass es in einigen Lokalen klemmte, sei bedauerlich und
er habe sich bereits in aller Form dafür entschuldigt. Der in meinen
Artikeln verwendete begriff "Desaster" sei etwas zu krass
gewesen, weil man ihn mit Katastrophen verbinde. Ich
habe mich im Nachhinein für das Wort "Tohuwabohu" entschieden,
was den Sachverhalt etwas besser trifft.
Widerruf
gefordert Frau
Alke-Brigitte Ifftner hat inzwi- schen ein Wahlprüfungsverfahren
gefordert und die Sache wird jetzt hochoffiziell bearbeitet. Der
Wahlleiter des Wahlbezirks 6, Altbürgermeister Erwin Henkel
forderte am 30. März von Frau Ifftner die Rücknahme der
Behauptungen, die sie in ihrem Brief vom 28. März 2011 erhob, ohne auf
die Vorwürfe im Detail einzugehen. Alle
Anschuldigungen werden indirekt mit dem Hinweis auf die Reputation des
Wahlleiters und dessen Stellver- treters zurückgewiesen und es ist von
einem Vorwurf der "unrichtigen eides- stattlichen Versicherung"
sowie von schweren Kränkungen die Rede. Frau Ifftner habe nun 7 Tage Zeit,
die Anschuldigungen zu beweisen oder "mit dem Ausdruck des
Bedauerns" zurück zu nehmen, ansonsten riskiere sie eine Klage wegen
Beleidigung. Da
nicht anzunehmen ist, dass die Schilderungen von Frau Ifftner aus der
Luft gegriffen sind und auch keine dezidierte Gegendarstellung vorliegt,
werden wohl weitere Personen ihre Aussagen machen müssen. Sollte sich
bestätigen, was Frau Ifftner schilderte, so stünde die Gegenwehr auf
tönernen Füßen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der
Wahlleiter des Bezirks nach Einleitung der Wahlprüfung nicht mit seinem
Schreiben an Frau Ifftner in ein schwebendes Verfahren eingreift. Es wäre
jetzt Aufgabe der Presse, mit einem öffentlichen Aufruf Zeugen zu finden,
die bestätigen oder widerlegen können, was behauptet wird. Auf dieser
Seite rufe ich jetzt dazu auf. AUFRUF Wer
kann die Aussagen von Frau Ifftner in Wahlbezirk 5 und/oder 6 bestätigen
oder widerlegen? Informationen
bitte an klaus.klee@t-online.de Wenig
Resonanz Das
Thema "Wahlanfechtung" ist aus der Tagespresse verschwunden wie
die gesamte Wahl. Die Karawane zieht weiter auf der Suche nach neuen
Themen. Auch aus dem Rathaus ist keine Pressemeldung zu sehen. Es scheint,
als dümpele die Sache bis zur Parlamentssitzung am 2. Mai vor sich hin,
wo über die Rechtmäßigkeit der Wahl befunden wird. Die SPD setzt sich
für eine zügige Aufklärung ein und auch aus den Reihen der WAM ist zu
hören, dass die Wahlanfechtung Gegenstand von Beratungen ist. Obwohl
im Wahlbezirk 5 und 6 ein großer Wählerandrang herrschte, meldete sich
bei mir bisher nur ein einziger
Zeuge, der die Aussagen von Frau Ifftner bestätigt und dezidiert
Auskunft gibt. Welche Aussagen direkt bei der Wahlleitung eingingen, wird
der von der SPD geforderte Bericht ergeben. In
der Bewertung wird der freiwillige Verzicht auf das Wahlgeheimnis nicht
für eine Wahlanfechtung ausreichen. Viel schwerer wiegt dagegen das
zeitweise Fehlen von Wahlzetteln sein, weswegen Wahlwillige unverrichteter
Dinge die Wahllokale verließen. Hier ist eine Verfälschung des
Ergebnisses und der Wahlbeteiligung gegeben.
Wahl-Lotterie
Wenn
über die Hälfte der Bürger nicht mehr wählt, könnte sich allmählich
mit dem Wahlverhalten auch die Wahl- kultur verändern. Wählen als Event
mit Grillwürstchen und Ankreuzwettbewerb wäre doch mal was. Wer ein
Glückslos zieht, bekommt einen Wahlzettel. Wer es sich anders überlegt,
geht wieder aus dem Wahllokal raus und schenkt den Wahlzettel einem
Jugendlichen, der ihn probeweise ausfüllt und einem anderen Wähler
mitgibt, der gerade an der Tischtennisplatte "Wählen" spielte.
Nach Schließung des Wahllokals werden alle Räumlichkeiten nach Wählern
durchsucht. Vielleicht sitzt noch jemand mit dem Wahlzettel auf dem
Damenklo oder in der Telefon- zelle. Man weiß ja nie! Wenn
man den Leserbrief aufmerksam liest, dann fällt sofort auf, dass das eben
geschilderte gar nicht so weit weg ist von der Realität 2011. Fragt sich
nur, warum das so ist. Vielleicht sieht man das heute lockerer und nur die
Alt-Wähler sind befremdet. Warum eigentlich nicht per Anruf oder SMS
abstimmen, einen Online-Wahlzettel ausfüllen und wie die Steuererklärung
absenden? Immer
mehr Besonderheiten zur Wahl werden bekannt und berichten von einer mehr
oder weniger offenen Wahl. Die Wahlurne ist zum Sammelbehälter
verkommen und es ist nicht unmöglich, dass Wahlzettel des einen Bezirks
in die Urne eines anderen Wahlbezirks wanderten. Das Ergebnis ist
beliebig, Hauptsache, es stimmt in der Summe. Vielleicht
kehrt man ja auch wieder zum alten geordneten Wahlverfahren zurück!? |
Dilettantismus
oder falsche Sparsamkeit?
Noch
ehe überhaupt Wahlergebnisse bekannt sind, muss an dieser Stelle
thematisiert werden, wie mangelhaft die Wahl vorbereitet war und welche
Auswirkungen nun damit verbunden sind. Ob dies ausreicht, die Wahl
anzufechten, wird sicher noch geklärt werden. Vielleicht ergibt sich ja
die Notwendigkeit, bei zukünftigen Wahlen unabhängige Wahlbeobachter zu
entsenden, wie es in Entwicklungsländern üblich ist.
In
verschiedenen Wahllokalen war das gleiche Bild anzutreffen:
-
Lange
Warteschlangen vor den Wahlkabinen, die nicht in ausreichender Zahl
zur Verfügung standen,
-
endlose
Wartezeiten,
-
in
einigen Wahlbezirken waren die Wahlzettel für ca. 30 Minuten ausgegangen,
-
Nachschub
wurde aus dem Rathaus zwar zu gesagt, traf aber erst mit Verspätung ein,
-
viele
Wahlberechtigten gingen unverrichteter Dinge nach Hause.
-
Im
Park des Rathauses in Hochstadt saßen Wähler auf den Bänken und
füllten dort ihre Wahlzettel aus.
-
Das
Wahlpersonal bot Ersatzräume an, um flotter wählen zu können.
-
Ein
Eiges war relativ unübersichtlich.
-
Es
ist nicht auszuschließen, dass Wähler, die bereits ihre Wahlzettel
erhalten hatten, jedoch nicht länger auf die Wahlkabine warten
wollten, beim Verlassen des Wahllokals die Wahlzettel wegwarfen und
diese Zettel anschließend missbraucht wurden.
-
Der
Weg zur Wahlurne war stets frei zugänglich, war aber stets im
Blickfeld des Wahlpersonals.
Ein
äußerst bekannter Maintaler Politiker meinte, es ginge zu, wie bei der
Wahl in Ruanda.
An
den ehrenamtlichen Wahlhelfern lag es wohl nicht, sondern an der
Organisation.
-
Wie
kann es sein, dass zwar für alle Wahlberechtigten Stimmzettel
vorrätig, aber nicht für jeden Wahlberechtigten eines Wahlbezirks
Wahlzettel greifbar waren?
-
Wurde
bei der Disposition der Wahlzettel typische niedrige
Wahlbeteilungswerte verwendet?
-
Wurde
vielleicht an Papier und Toner gespart oder bestellte man nur falsche
Mengen?
-
War
der große zeitliche Aufwand für das Kumulieren und Panaschieren für
zwei Wahlen nicht vorhersehbar?
-
Wieso
wurden die Wahllokale nicht räumlich besser genutzt und mehr
Wahlkabinen aufgestellt?
-
Wieso
wurde nicht kontrolliert, dass niemand während des Wahlvorgangs das
Wahllokal verlässt?
Normalerweise
könnte man die Sache als bedauerliche Fehlplanung ansehen, wenn sich die
Folgen nicht so dramatisch auswirken würden. Die Parteien, die Presse und
Menschen mit Verantwortungsgefühl werben seit Wochen für eine bessere
Wahlbeteiligung und mussten nun mit ansehen, wie willige Wähler verprellt
unverrichteter Dinge den Heimweg antraten, weil die Verhältnisse in den
Wahlbüros unakzeptabel waren. Zudem ist bekannt, dass sich mit der
Wahlbeteiligung - gerade in Maintal - die Mehrheitsverhältnisse stark
verändern. Die Desorganisation wirkt sich damit unmittelbar auf das
Wahlergebnis aus.
Nun
waren es ja gleich vier Wahlen, die gemeinsam stattfanden und je nach
Wählerstruktur wirkte sich die Wahlbe- teiligung gleichermaßen nachteilig
für die gleichen Parteien im Kreis, der Kommune und für die Landratskandi-
daten aus.
Bezogen auf die beiden Parteien CDU und SPD gilt
seit Jahren die Regel: Hohe Wahlbeteiligung - SPD vorn, niedrige
Wahlbeteiligung - CDU vorn. Die Frage ist, wer für das
organisato- rische Wahldesaster die Verantwortung übernimmt. Der Wahlleiter
Frank Krause gilt als sehr gewissenhafter und besonnener Mann.
Sollte er wirklich allein dafür verantwortlich sein?
Die
Wahlergebnisse und die Wahlbe- teiligung wurden jedenfalls auf diese Art
massiv beeinflusst, so dass man eigentlich nicht von einer regulären Wahl
reden kann. Irgendwie erinnert das doch an Ruanda, wie jener Spitzenpolitiker meinte.
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Die
Leserin Frau Alke-Brigitte
Ifftner aus Dörnigheim wandte sich am 28. März
2011
an
den Wahlleiter Frank Krause mit massiven Beschwerden
zur Kommunalwahl.
Hier
ist der Original-Text:
Sehr
geehrter Herr Frank Krause,
soeben
lese ich im Tagesanzeiger über die Unglaublichkeit der
fehlenden Stimmzettel. Ein
guter Anlass um meinen Unmut über die Vorkommnisse im
Wahllokal Kindertagesstätte Siemensallee Luft zu machen.
Gegen
17:15 Uhr traf ich dort ein. Es war besonders beim Bezirk 5
eine lange Schlange. Nachdem ich ein paar Bekannte begrüßt
hatte, holte ich meine Unterlagen und stellte mich zu den
wartenden Wählern. Ein mit meinen Nachbarn befreundetes
Ehepaar kam kurz vor 17:30 ins Wahllokal, holte seine
Wahlunterlagen, ging vor die Tür ins Freie und begann die großen
rosa Zettel aufzuklappen. Ich konnte alles durch die
Eingangstür genau beobachten. Ein Kuli wurde gezückt und
Kreuze wurden gemacht. Eine größere Anzahl Personen lief an
deren Standort hin und her und an diesem Ehepaar direkt
vorbei. Manche blieben stehen und schauten dem Wahlvorgang zu.
Ganz öffentlich und problemlos. Das Ehepaar kam danach wieder
ins Wahllokal, und stopfte seine Zettel in eine der beiden
Pappschachteln.
Beim
Verlassen des Wahllokals liefen die beiden an mir vorbei. Wir
begrüßten uns kurz und ich fragte, was das denn sein sollte.
Der Herr sagte, er hätte keine Lust zu warten weil er um 18
Uhr die Ergebnisse im TV ansehen wollte. Sie hätten gefragt
und die Wahlhelfer hätten gesagt, dass sie ruhig ins Freie
gehen können.
Vielleicht
habe ich ein anderes Verständnis von einer freien und
GEHEIMEN Wahl. Auch ich habe als Wahlhelfer und als
Wahlvorstandsmitglied bei einigen Wahlen teilgenommen. So
etwas habe ich noch nirgends erlebt. Bei den Wahlen, bei denen
ich mitgewirkt habe, kam nur der Zettel in die Urne der aus
einer Wahlkabine herausgetragen wurde.
Bei
allen Wahlen wurde der Schlitz der Urne stets verdeckt. Erst
als ein Wähler seinen Stimmzettel in die Urne stecken wollte,
zog der Wahlhelfer die Verdeckung weg um sie, nach erfolgtem
Einwurf, sofort wieder auf den Schlitz zu legen.
In
dem Wahllokal gestern, konnte ich über eine halbe Stunde die
wahre Anarchie beobachten. Völlig egal, wer was einwarf. Ob
er von draußen, von der Seite oder von der Wahlkabine kam.
Ganz
bequem konnte ich auch die Vorkommnisse durchs Fenster hinter
den Wahlhelfern des Bezirks 5 beobachten. Zeitweise
waren bis zu 6 Wähler um die Tischtennisplatte geschart.
Wahlunterlagen wurden ausgebreitet und lagen auf der Platte.
Gemeinsam wurde gewählt. Öffentlich und problemlos. Zettel
zusammengefaltet, rein gegangen ins Wahllokal und in die nicht
verdeckte Urne gesteckt.
Ich
hab bei den Wahlhelfern sehr ironisch bemerkt: "Man könnte
doch hier im Raum einen größeren Tisch aufstellen . Dann könne
jeder, der möchte, seinen Willen öffentlich zur Schau
stellen. Was
sollte denn der Witz mit den zwei lächerlichen Wahlkabinen?
Ein Relikt für spießige Geheimniskrämer".
Kommentar
der Personen hinter dem Tisch: "Was sollen wir denn
machen? Es ist eben so ...".
Ich
weiß nicht, ob das ein gültiges Verfahren ist und die Wahl
nicht durch diese, wie ich meine, eklatanten Formfehler,
ungültig ist.
Ich
lerne daraus. Nur die Dummen stellen sich an. Eine Wahl als
Gruppenerlebnis auf der Tischtennisplatte in der Sonne. Ich
hörte noch, wie einige Wahlhelfer sich unterhielten, dass
draußen zerrissene Wahlunter- lagen in Müllkästen und
sonstwo gefunden wurden.
Immerhin
pünktlich um 18 Uhr rief jemand "Das Wahllokal ist
geschlossen. Die, die drin sind können noch wählen".
Keiner stand an der Tür um nur noch Wähler hinaus zu lassen
und keine Personen mehr einzu- lassen. Nur ein junger Mann vom
Bezirk 5 rauchte draußen eine Zigarette.
Sie
gestatten, dass ich meine Beobachtungen dem Tagesanzeiger
und dem Herrn Klee in Kopie gebe. Sie
werden weiterhin gestatten, dass ich untersuche, ob die Wahl
des Bezirks 5 und 6 gültig ist.
Freundliche
Grüße
Alke-Brigitte
IFFTNER
Eichwaldstrasse
6
63477
Maintal
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Aussage
eines Lesers
aufgrund
des Aufrufs zur Wahlanfechtung
(Name
und Anschrift liegt vor)
"Die
Aussagen von Frau Ifftner kann ich im Wesentlichen bestätigen.
Mein
Wahlbezirk ist genau der Nr. 6 in der Siemensallee. Bin mit meiner
Familie am Sonntag so gegen 17.00 Uhr dort eingetroffen.
In
der Tat lief eine stattliche Anzahl von Wählern offen mit ihren
Wahlzetteln außerhalb des Wahllokals im Vorgarten der KiTa
Siemensallee herum.
Gleichmaßen
konnte ich beobachten, dass die Tischtennisplatte dort rundum von
Personen belegt war, die dort ihre Wahlzettel ausfüllten.
Eine
Arbeitskollegin, die dort ebenfalls ihren Wahlbezirk hat,
bestätigte mir in der darauffolgenden Woche, dass sie ebenfalls an
der Tischtennisplatte gewählt habe.
Nach
ihrer Aussage war es ihr aber egal, ob ihr jemand dabei zugesehen
habe. Ihr ging es lediglich darum, schnell wieder da weg zu kommen.
In diesem Punkt sehe ich übrigens den Knackpunkt einer
Wahlanfechtung. Ich vermute, dieses wird dergestalt bagatellisiert
werden, dass hier Bürger einfach "freiwillig auf ein Recht
verzichtet haben".
Ob
Wahlzettel draußen weggeworfen wurden kann ich allerdings nicht
sagen. Ehrlich gesagt habe ich darauf nicht geachtet, weil es in
meiner Vorstellung einfach zu weit entfernt war. Es ist für mich
auch jetzt kaum vorstellbar, dass sich jemand mühsam seinen
Wahlschein erkämpft, um ihn dann in den Papierkorb zu schmeißen.
Im
Wahllokal selbst war ebenfalls das reine Chaos. Warteschlangen der
Bezirke 5 und 6 kreuzten sich und viele Personen wussten gar nicht
genau wo und wofür sie eigentlich anstanden. Es war nach meiner
Ansicht für die Wahlhelfer nicht mehr klar auseinander zu halten,
wer nun zum Bezirk 5 oder 6 gehörte. Mit allen daraus
resultierenden Konsequenzen!
In
diesem Zusammenhang dürfte es hochinteressant sein, welches
Ergebnis der Abgleich der Wählerverzeichnisse mit den tatsächlich
gezählten Stimmzetteln hat. Ebenfalls interessant das Protokoll,
welches zu fertigen ist und in dem Besonderheiten dokumentiert
werden müssen. Leider habe ich selbst aus beruflichen Gründen
keinen zeitlichen Spielraum, dies im Rathaus mal unter die Lupe zu
nehmen.
Die
Vorgänge außerhalb des Wahllokals waren von dort für viele mehr
als gut sichtbar. Dazu muss man wissen, dass das Wahllokal selbst
die Turnhalle der Kita ist. Die Frontseite ist fast durchgängig
verglast und direkt vor dieser Verglasung steht besagte
Tischtennisplatte. Gleichermaßen ist die Eingangstür des
Wahllokals grundsätzlich sowohl von den Tischen der Bezirke 5 wie
auch 6 in direkten Blickfeld. Fairerweise muss ich dazu aber auch
sagen, dass Herr Henkel durchaus bemüht war, Unregelmäßigkeiten
zu verhindern. So konnte er in meinem Beisein gerade noch verhindern
dass ein Wähler vom Bezirk 5 seine Stimmen in die Urne des Bezirks
6 entsorgte.
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"Wahlbezirk
23 wird eine Wahlbeteiligung von 18% haben - also..."
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Just-in-Time-Wahl
2011
Die
Wahlleitung hat sich inzwischen öffentlich für die argen Wahlpannen
entschuldigt und Besserung gelobt. Die Wahl für die Bezirke 5 und 6 wurde
am 28. März 2011 offiziell von Frau Alke-Brigitte Ifftner aus
Dörnigheim angefochten. Ob weitere Anfechtungen vorgenommen werden, wird
sich in den nächsten Tagen klären.
Wie
aus dem neben stehenden Artikel hervor geht, sollen Wahlzettel in
genügender Anzahl vorhanden gewesen sein, diese seine jedoch in einem
Fahrzeug permanent durch Maintal kutschiert worden. Dadurch sollte eine
Just-in-Time-Versorgung sichergestellt werden. Was als logistische
Meisterleistung gedacht war, endete in einem Desaster. Ich frage mich, ob
es klug war, alle restlichen Wahlzettel in einem einzigen Auto durch
Maintal zu karren. Was wäre bei einem Unfall gewesen? - Dumm gelaufen!?
Gerechtigkeit
oder Verhältnismäßigkeit?
Es
ist schon interessant, was nach einer Wahlanfechtung plötzlich in Gang
kommt. Obwohl selbst die Wahlleiter einzelner Wahlbezirke davon sprechen,
dass infolge der organisatorischen Umstände viele Wähler die Wahllokale
unverrichteter Dinge wieder verlassen hätten, greift ein Wahlleiter zur
Keule gegenüber der Bürgerin, die die Wahl eines Wahlbezirks anfocht. Es
kann mal wieder nicht sein, was nicht sein darf. Schon erschallt der Ruf,
ob die Aus- wirkungen überhaupt groß genug gewesen seien, um das
Wahlergebnis nennenswert zu beeinflussen. Darüber hinaus werden
zusätzlich Zeugen gefordert, welche die Vorwürfe belegen können. Das
ist eindeutig der falsche Ansatz, auch wenn einschlägige Paragrafen den
Weg der Klärung weisen. Es geht darum, in Zukunft solche Einflüsse
auszuschließen. Die SPD fordert deshalb die Klärung der Vorgänge und
den persönlichen Einsatz des Bürgermeisters.
Quo
Vadis Maintal?
Pannen
können überall passieren. Das sah man im Vordertaunus, wo nach der
Auszählung der Wahl in einer Mülltonne drei verschlossene Wahlurnen mit
Briefwahlunterlagen gefunden wurden. Dort hat man nach Öffnung die
Auswirkung auf die Wahl Schwarz auf Weiß in der Hand. In Maintal handelt
es sich um eine Dunkelziffer an Wählern, die von den Zuständen vergrault die
Wahllokale wieder verließen. Es handelt sich ferner um Verzweiflungstaten von
Wählern, die auf keinen Fall wollten, dass ihre Stimmen verloren gehen
und deshalb alle erdenklichen Orte zum Ausfüllen der Wahlzettel nutzten
und dabei auf ihr Wahlgeheimnis verzichteten.
Es
ist nun die Frage, ob in Maintal solche neuen Wahlgewohnheiten völlig
ungeahndet und ungeklärt Normalität werden oder nicht. Man muss sich
auch fragen, ob es richtig ist, 3 Prozent der Briefwahlunterlagen wegen eines
kleinen Formfehlers, wie ihn die FR beschreibt, für ungültig zu
erklären, wenn viel größere Aus- wirkungen wie eine zu vernachlässi-
gende Größenordnung ignoriert. Wählen wird ohne die
exakte Einhaltung von Vorschriften zur Beliebigkeit und Maintal muss klar
sagen, welchen Weg man in Zukunft gehen will.
Da
die Anfechtung gleich mehrere Wahlen betrifft, wird sich das Parlament an
den übergeordneten Wahlen orientieren und sich der Meinung anschließen.
Das Verfahren könnte beim Verwaltungsgericht landen, wie schon einmal
erlebt. Von dort ist aber nicht unbedingt volle Gerechtigkeit zu erwarten,
wie die Erfahrung zeigt - eher eine Abart der Verhältnismäßigkeit..
|
Maintal
Autor: Jörg Andersson Datum: 31 | 3 | 2011
Offenes
Wahlgeheimnis
Pannen
in zwei Wahlbezirken in Dörnigheim stellen das Ergebnis der
Stimmabgabe bei der Kommunalwahl in Frage. Eine Bürgerin hat
Verstöße in der Kindertagesstätte Siemensallee moniert und
angekündigt, das Ergebnis anzufechten.
Das
bestätigte Wahlleiter Frank Krause der Frankfurter Rundschau.
"Wir prüfen den Sachverhalt", sagte Krause, ohne näher
auf die Vorwürfe einzugehen.
Offenkundig
ist es in einigen Wahllokalen zu Ausnahmesituationen gekommen. Nach
Berichten der örtlichen Wahlvorstände sind in bestimmten Bezirken
die Stimmzettel ausgegangen. Nachschub kam mitunter erst nach 30
Minuten. Vor den Kabinen bildeten sich lange Schlangen. Einige
Bürger hätten - sehr verärgert - auf die Stimmabgabe verzichtet,
hieß es. An anderer Stelle wurde kurzerhand der Vorraum einer
Damentoilette zur Kabine umfunktioniert.
Laut
Zeitungsberichten bemängelte die Dörnigheimerin, dass etwa 30
Minuten vor Schließung der Wahllokale im Freien, konkret auf einer
Tischtennisplatte, abgestimmt worden sei, um die sich phasenweise
bis zu einem halben Dutzend Wähler gruppiert hätten. Denen habe
man problemlos beim Ankreuzen über die Schulter blicken können.
Das seien klare Verstöße gegen das Wahlgeheimnis. Auch seien
Stimmzettel in einem versiegelten Pappkarton statt in einen
verschließbaren Behälter eingeschoben worden.
Wohl
kaum Veränderungen
Ausmaß
und Bedeutung der Vorgänge werden nun untersucht, bevor Maintals
Stadtverordnete am 2. Mai über die Gültigkeit der Wahl
entscheiden. Das Kreiswahlamt schloss am Donnerstag weitestgehend
aus, dass die Volksabstimmung zur Schuldenbremse wie auch die
Landratswahl durch die Vorfälle in Dörnigheim betroffen sein
könnten. In beiden Fällen sei die Anzahl der Wähler kaum
ausreichend, um das Ergebnis zu verändern, meinte Leiter Robert
Rudel. "Herr Pipa und Herr Frenz haben ausreichend
Vorsprung." Darüber hinaus müssten persönliche Rechte
verletzt sein, um einen Anfechtung zu begründen.
2003
war in Maintal eine Anfechtung der Bürgermeisterwahl wegen Mängeln
bei der Briefwahl vom Verwaltungsgericht abgelehnt worden.
Bei
der aktuellen Wahl wurde in einigen Kommunen eine steigende Zahl
ungültiger Voten festgestellt. Laut Rudel liegt das weniger am
System des Kumulierens und Panaschierens. Laut Wahlleiter hat sich
die Zahl der Briefwähler erhöht, deren Voten ungültig gewertet
worden sein, weil diese einen der diesmal vier Zettel offen in
denselben Umschlag wie die Wahlbenachrichtigung gesteckt hätten. In
Maintal galt das laut Krause für gut drei Prozent der 1864
Briefwähler.
|
|
|
Maintal
hat gewählt
Viele
Bürger harrten bis spät in der Nacht aus, um wenigstens einen kleinen
Hinweis auf das Maintaler Wahlergebnis 2011 zu bekommen. Gegen 24 Uhr war
es dann soweit und die Genossen konnten ihren Wahlsieg feiern. Die wahren
Sieger waren die Grünen und die WAM, die ihre Ergebnisse von 2006
hinsichtlich der Mandate verdoppeln konnten. Noch ist es zu früh für bestimmte Feststellungen,
doch zwei Eindrücke herrschen vor:
-
Die
Grünen verdanken ihren Zuwachs nicht den Leistungen der letzten
Legislaturperiode,
-
die
WAM profitierte von einer Art Denkzettelwahl, die SPD, CDU, Grünen
und FDP viele Stimmen kosteten.
Für
Karl-Heinz Kaiser wird dessen geheimster Wunsch in Erfüllung
gehen, denn er wird Stadtverord- netenvorsteher werden können. Somit dürften
sich die
beiden jungen Politiker Markus Heber (CDU) und Sebastian Maier
(SPD) als Fraktionsvorsitzende gegenüber sitzen. Auch für Monika
Vogel (Grüne) ist der Fraktionsvorsitz neu, Es kann also spannend
werden, ob sich eine neue politische Kultur in Maintal anbahnt, denn die WAM wird nun nicht
mehr am Ecktisch sitzen. Dort nimmt die FDP zukünftig fast in
Augenhöhe mit den
REPs Platz. So hart hätte es nicht kommen müssen aber FDP und Grüne
wurden von einer Situation überrascht, die mit allem, nur nichts mit
Maintal zu tun hat.
Die
Grünen in Maintal sollten ihre komfortable Situation nutzen, um sich
wirklich zu erneuern. Sie sollten sich ihrer Wurzeln erinnern, denen sie
das Wahlergebnis verdanken und es wieder zu einer für Maintal richtigen
Politik nutzen. Arendt´sche Investo- renpolitik und reines
Machtstreben trieb sie kürzlich noch ins Abseits. Jetzt sind eine Reihe
kluger Köpfe und die Gunst der Stunde hinzu gekommen, um vieles zu
ändern. Eine solche Chance kommt so schnell nicht wieder.
Bei
der WAM herrscht jetzt natürlich Freude vor und das endgültige
Wahlergebnis wird eine Mannschaft hervor bringen, die sehr vielschichtig
ist. Es wird schwer werden, die rein konservative Seite der WAM richtig in
Szene zu setzen.
Der
FDP rate ich, bei nur zwei erhaltenen Mandaten der Jugend eine
Chance vor der bisherigen Magistratsoption einzuräumen. Nur so kann die
FDP auch für junge Wähler attraktiv werden. Das verteilte Rollenspiel
zwischen Dr. Dieter Fritz als Konsensprediger und Thomas
Schäfer als taffem Wadenbeißer mag trickreich sein, ist meiner
Meinung nach jedoch kein Zukunftsmodell. Einen Vorteil hat die FDP in
Maintal und im ganzen Land:
Ab
jetzt kann es nur wieder aufwärts gehen.
Noch
müssen die Stimmen ausge- zählt werden, die über das Kumu- lieren
und Panaschieren erzeugt wurden. Also heißt es, auf das amtliche
Endergebnis zu warten. Beim knappen Abstand zwischen SPD und CDU kann hier
noch der momentane Vorsprung der SPD verloren gehen.
|
Gegen
24 Uhr veröffentlichte am 27. März 2011 hr-online.de
folgendes Trendergebnis für Maintal:
|
Absolut
belastbar dürfte das Ergebnis der Wahlbeteiligung von 39,9%
sein.
Klar
ist auch, dass die Wahl sehr stark von der Debatte um die
Kernenergie geprägt war, was die Ergebnisse der Grünen, der CDU
und der FDP stark beeinflusste. SPD, CDU und FDP gaben Stimmen an
die Grünen und die WAM ab. Wahlsieger trotz leichter Verluste ist
die SPD, die damit den Stadtverordnetenvorsteher stellt. Im
Magistrat werden CDU und SPD gleich viele Mandate haben, die FDP
wird ausscheiden und die Grünen und die WAM mit je einem Mandat
einziehen. |
Klarheit
herrscht aber erst mit dem amtlichen Endergebnis, das nicht vor Mittwoch erwartet wird.
|
Erwartungen
an die Protagonisten
Viele
Wähler stellen sich jetzt vor, was in den Köpfen der
Podiumsbesetzung vorgeht und was sie ihnen mit auf den Weg geben
würden. Ich persönlich erwarte
von
Karl-Heinz Kaiser eine wieder souveräne Führung der
Parlamentssitzungen und rasche Einarbeitung von Sebastian Maier
sowie die Öffnung in Richtung WAM und dem erneuerten Teil der
Grünen,
von
Markus Heber eine eigenständige Politik, die seine Partei
zukunftsfähig macht,
von
Monika Vogel, dass sie einen Strich unter die Poltiik ihres
Vorgängers zieht und den neuen Grünen Machtpolitik nicht
aufschwatzt,
von
Jörg Schuschkow Stärke im Ausgleich der politischen
Strömungen seiner Gruppe,
von
Dr. Dieter Fritz eine sehr erfolgreiche Denkpause und der
FDP-Jugend eine Chance |
|
Kandidaten,
die den Sprung ins Parlament schafften |
|
SPD |
CDU |
GRÜNE |
WAM |
FDP |
REP |
1 |
Karl-Heinz
Kaiser (1) |
Erhard
Rohrbach (1) |
Monika
Vogel (1) |
Jörg
Schuschkow (1) |
Dr.
Dieter Fritz (1) |
Mechthild
Schilling (1) |
2 |
Karla
Köllner (4) |
Markus
Heber (2) |
Angela
Lochmann (3) |
Klaus
Seibert (2) |
Christa
Hoppe (2) |
3 |
Helmut
Wassermann (7) |
Elke
Schmidt (4) |
Hartmut
König (4) |
Herbert
Hept (3) |
Thomas
Schäfer (3) |
4 |
Sebastian
Maier (2) |
Werner
Borger (11) |
Friedhelm
Duch (2) |
Rolf-Dewet
Klar (5) |
5 |
Helia
Habibzadeh (3) |
Aribert
Wend (5) |
Elke
Nagel (5) |
Christian
Wolf (4) |
6 |
Jenifer
Gutberlet (5) |
Wilfried
Ohl (8) |
Hartwig
Gelhausen (6) |
Stefan
Freund (6) |
7 |
Helmut
Nägele (8) |
Wolf
Rüdiger Fritz (7) |
Peter
Thrun (7) |
Helmut
Reider (7) |
8 |
Ursula
Pohl (11) |
Ferdinand
Hesse (13) |
Michael
Kilian (8) |
9 |
Werner
Huhn (16) |
Aniello
Ambrosio (3) |
Thorsten
Fuhrmann (9) |
10 |
Rolf
Gnoth (19) |
Götz
Winter (6) |
11 |
Jochen
Späth (9) |
Ellen
Tappert (9) |
12 |
Alexander
Kühn (12) |
Christoph
Feuerbach (17) |
13 |
Doris
DeLugas (21) |
Alexandra
Henkel (10) |
14 |
Birgit
Spichal (14) |
Dr.
Peter Ravasz (14) |
15 |
Frank
Maisch (10) |
Martin
Fischer (15) |
16 |
Rolf
Lanio (24) |
H.
Weichselgärtner (12) |
17 |
Ernst
Maul (13) |
Erik
Schächer (24) |
Amtliches
Endergebnis
In
einer beachtlich kurzen Zeit waren die Stimmzettel ausgezählt. Immerhin
betrug der Prozentsatz der Wähler, die kumulierten und panaschierten rund
40%. Daraus resultierten auch die Abweichungen gegenüber der
Trendübersicht vom Vortag.
Der
Wähler hat gesprochen und die Kandidaten (grün markiert) für das neue
Parlament stehen fest. Bei der CDU habe ich Erhard Rohrbach als
Placebo herausgenommen, weil er sicher nicht sein Amt eintauscht. Die
Liste ist um Nachrücker erweitert, weil der ehrenamtliche Magistrat zu
besetzen ist.
Sieht
man sich das prozentuale Endergebnis an, so verlor die SPD nur sehr
geringe Stimmen, während CDU und FDP entsprechend des Bundestrends
abgestraft wurden. Gleichermaßen profitierten die Grünen und die WAM.
Die
neue Zusammensetzung des Parlaments ließ einige CDUler bereits
frohlocken, denn sie setzen nach wie vor auf Jamaika. Diese in der alten
Konstellation bekanntlich als die Magistratsunterstützungs- fraktionen
bekannte Gruppierung hätte jetzt eine satte Mehrheit im Parlament. Jetzt
kommt es darauf an, wie sich die neu formierte grüne Mannschaft verhält.
Sie wird ihren unverhofften Bonus nicht gleich wieder verspielen wollen.
Wenn
sich alle auf Sachpolitik verständigen könnten, wären die Probleme
Maintals bald im Griff.
Ungültige
Stimmen höher als Stimmen der FDP
Die
Grafik mit Zahlen des effektiven Wahlergebnisses zeigt, wie es um die
politische Kultur Maintals bestellt ist. 61,4% der Stimmen blieben bei den
Nichtwählern. Zusammen mit den ungültigen Stimmen, die deutlich über
den Stimmen der FDP lagen, waren es sogar 63,3%, sodass nur 36,7% der
Stimmen für die Verteilung im Parlament "gerettet" werden
konnten. Auf den Wahlsieger SPD entfielen gerade mal 12,2% und seinen
härtesten Verfolger CDU 11,7%. Das ist als Zuspruch sehr
ernüchternd.
Ein
Prozentsatz von 36,7% der Wählerstimmen entscheidet - und das auch noch
teilweise konträr - über alle wichtigen Probleme dieser Stadt, während
knapp 2/3 der Wähler teilnahmslos zusehen wollen.
Auswirkung
der Wahlmängel
In
diesem Zusammenhang sind die möglichen Auswirkungen der bei der Wahl
aufgetretenen Mängel recht gut zu beurteilen. Hätten nur 3% der
Wahlberechtigten unverrichteter Dinge die Wahllokale verlassen, so
entspräche das doppelt so vielen Stimmen, die Maintals FDP erreichte.
Läge der Prozentsatz sogar über 5%, so müsste das Parlament eigentlich
die Wahlanfechtung unterstützen.
Es
wird aber die Entscheidung des Parlaments erwartet, dass die Wahl
unbeanstandet anerkannt wird.
Wie
groß war der Einfluss der Organisation auf das Wahlergebnis?
Das
gab es bisher in Maintal noch nicht und wird es hoffentlich auch nie mehr
geben. Ausgerechnet vier Wahlen waren davon betroffen und gewaltige
Interessen standen hinter diesen Wahlen. Das muss man berücksichtigen,
wenn man über die Gültigkeit der Wahl befindet.
Die
Frage ist, wie hoch die wirkliche Wahlbeteiligung gewesen wäre, wenn der
Ablauf geordnet und normal verlaufen wäre und welche Parteien von der
geringeren Stimmabgabe profitierten. Wie man am Ergebnis sieht, wählte
Maintal auf kommunaler und auf Kreisebene in nahezu gleichem Verhältnis.
Die 40% Wahlbeteiligung konnten zwar nicht die Sondereinflüsse wett
machen, doch es gilt die Faustregel, dass bei einer hohen Wahlbeteiligung
die SPD in Maintal die Nase klar vorn hat. Wie das bei 50% gewesen wäre,
kann man nur erahnen. Tatsache ist, dass sich die Organisationsmängel auf
das Ergebnis auswirkten.
Nehmen
die Parteien
die
Wahl an?
Die
Frage der Anfechtung steht im Raum und die Frist, in der man die Wahl
anfechten kann, läuft ab.
Als
vor einigen Jahren die Briefwahl von massiven Mängeln begleitet war,
segnet das Parlament die Wahl trotzdem ab. Zu groß war die Gefahr,
dass sich die Wähler völlig anders verhalten hätten. Und so wird es
auch dieses mal sein.
Darüber
nachzudenken lohnt sich zwar bei den Verlierern der Wahl. Sie können nur
dazugewinnen. Aber auch dort wird es Zweifel geben. Denkbar ist
allenthalben, dass in einigen Wahlbezirken nachgewählt werden
muss. Aber auch auf Kreisebene könnte noch ein Veto kommen. Erfolgt
das nicht, so kann man nur hoffen, dass die Stichwahl zur Landratswahl
normal verläuft. Dass Maintal davon lernt und dass sich etwas ändert,
kann bezweifelt werden.
Spielte
"Erneuerung"
bei
der Wahl eine Rolle?
Nachdem
die endgültigen Zahlen vorliegen und seitdem bekannt ist, dass auf
kommunaler Ebene zirka 40% der Wähler kumulierten und panaschierten,
steht die erste Art der Erneuerung bereits fest: Die Wähler haben diese
Art der Wahl endlich angenommen. Es wurden vielfach nach Herzenslust
und/oder auch Sachkenntnis Aktivposten unserer Kommunalpolitik gewählt.
Das führte dazu, dass sich viele Kandidaten in einem Art Aufzug befanden,
mit dem es vom Listenplatz aus gesehen nach oben oder nach unten ging. Auf
den Listen sind normalerweise die Kandidaten entsprechend ihrer
Erfolgsaussichten angeordnet. Einige wurden auch bewusst besser oder
schlechter platziert. Entweder wollte man ihnen einen Vorteil verschaffen
oder man entsprach ihrem Wunsch, lediglich die Liste füllen zu
wollen.
Im
Vorfeld der Wahl war vielfach von Erneuerung die Rede und von einer Art
Verjüngung, die sich auch aufs Parlament auswirken sollte. Mit den beiden
Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD klappte es ja. Doch wie sieht es
dahinter aus?
Bei
der CDU wurde der junge Aniello Ambrosio von Platz 3 auf
Platz 9 verwiesen, während Ferdi Hesse von Platz 13 auf Platz 8
kam. Der auf Platz 6 gesetzte Götz Winter wurde von den Wählern
auf Platz 10 verwiesen, Werner Borger dagegen von 11 auf 4.
Bei
der SPD schossen die Wähler den auf Platz 6 platzierten Nejatian Nojan
auf Platz 18, Frank Maisch von 10 auf 15, dafür Helmut
Wassermann von 7 auf 3, Ernst Maul von 13 auf 17, Udo
Stoppel von 15 auf 20, Werner Huhn von 16 auf 9, Rolf Gnoth von
19 auf 10, Tobias Lehnert von 17 auf 23 und Doris DeLugas
von 21 auf 13.
Für
die Grünen, die WAM, die FDP
und die REPs
wurden offensichtlich sehr stark die Listen gewählt. Interessant ist das
Ergebnis von Friedhelm Duch (Grüne), der von Platz 2 - dem Platz
des designierten Fraktionsvorsitzenden nach dem Rückzug von Monika
Vogel - auf Platz 4 verwiesen wurde.
Daraus
geht hervor, dass sich die Wähler sehr stark auf die SPD konzentrierten,
um die Spreu vom Weizen zu trennen. Das zeigt aber auch, dass hier sehr
viel geschehen muss. Hinter der SPD rangieren in Sachen Erneuerung die
Grünen, bei denen man unter Erneuerung eher die Rückkehr zu den Wurzeln
versteht.
Wirklich
erneuert präsentieren sich die Parteien nur im Ansatz. Das hätte schon
viel früher einsetzen müssen, um noch stärker bemerkt zu werden. Wären
die organisatorischen Wahl- pannen nicht gewesen, hätte man an der
Wahlbeteiligung sogar einen leichten Rückgang der Politikver- drossenheit
ablesen können.
So
langsam heißt es, Abschied zu nehmen
Viele
meiner Leser wissen, dass ich diese Art der Berichterstattung und
Dokumentation sechs Jahre lang täglich betrieb. Seit über zwei
Jahren betreibe ich die beiden Webseiten "Augenblicke" und
"Durchgeblickt", die ich wöchentlich aktualisiere. Nur
zur Kommunalwahl 2011 kehrte ich zur täglichen Berichterstattung
auf speziell dieser Website zurück.
Mit
der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments werde ich die
Seite "Maintaler Wahlkampf 2011" schließen und den nahen
Sommer genießen. Ich hoffe, ich habe Sie gut informiert und Ihnen
Anregungen und Denkanstöße geben können. Sicher werde ich einige
Leser nun wieder verlieren und ich möchte mich deshalb von ihnen verabschieden.
Maintal
ist zwar nach Hanau die zweitgrößte Stadt des Main-Kinzig-
Kreises, ist aber in der Versorgung mit Informationen recht
limitiert. Die großen Tageszeitungen berichten nur noch sporadisch
und Wochen- zeitungen und Anzeigenblätter drucken alles ab,
was man ihnen sendet.
Der
Maintal TAGESANZEIGER und DAS KLEEBLATT greifen die
politischen Themen Maintals auf und kommentieren sie. Dahinter
steckt viel Engagement, was in meinem Fall von einigen
Zeitgenossen mit anderen Motivationen verbunden wird. Denen sage ich
es heute noch einmal: Mein Engagement dient dem Kampf gegen die
Politikverdrossen- heit und der politischen Information.
|
|
Bezogen
auf die Zahl aller Wahlberechtigten
ergab
sich folgendes
|
|
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Was
Wahlstimmen bewirken können
Der
Maintal TAGEANZEIGER macht heute mit der Überschrift Monika
Vogel ist die "Stimmenkönigin" auf und reagiert damit
auf die Tatsache, dass sie mit 5734 Stimmen die meisten Stimmen auf
sich vereinigte. Ihr folgt mit 5596 Stimmen Bürgermeister Erhard
Rohrbach, der gar nicht ernsthaft fürs Parlament kandidierte.
Interessant und wesentlich aussagefähiger für die Beliebtheit
wäre das Zwischenergebnis der Wahlzettel gewesen, auf denen
kumuliert und panaschiert wurde, denn Monika Vogel und Erhard
Rohrbach profitierten hauptsächlich von den Wahlkreuzen, die
für die Listen gesetzt wurden. Bei Monika Vogel wirkte sich
jedes dieser Kreuze gegenüber den Kandidaten automatisch dreifach
aus. Genauso war es übrigens auch bei den Listen der FDP, der WAM
und den REPs.
Zunächst
möchte ich Monika Vogel für dieses Ergebnis
beglückwünschen, auch wenn der Eindruck einer "Königin
der Wähler-Herzen" nicht ganz richtig ist. Auch muss
sich erst erweisen, dass sie mit der neuen Verantwortung
richtig umgehen kann. Während der Podiumsdiskussion machte
sie eine sehr gute Figur und konnte den Eindruck vermitteln,
dass sie als Fachfrau fürs Soziale viel in Maintal bewegen
kann. Dazu erhielt sie von vielen Wählern jetzt den Auftrag.
Immer
häufiger ist zu hören, dass sich Maintals Grüne besser
entwickelt hätten, wenn sie schon früher anstelle von Peter
Arendt die Geschicke der Grünen in die Hand genommen
hätte. Das Wahlergebnis wäre wahrscheinlich noch höher
ausgefallen. Auf der anderen Seite rettete erst der Weggang
von Peter Arendt die Maintaler Grünen, weil dadurch
neue Hoffnung bei der grünen Wählerschaft aufkam, wieder
umfassend grüne Politik in Maintal verwirklichen zu können.
Mit diesem Wahlergebnis ausgestattet könnten die Grünen in
Maintal Geschichte schreiben. |
|
Auf
Platz 2 der "Wählergunst" oder auch der
Uninformiertheit der Wähler landete Bürgermeister Erhard
Rohrbach. Frei nach dem Motto wkw
(Wer kennt wen?) beanspruchte er Platz 1 der CDU-Liste, um
unter den unbedarften Wählern ungeniert Stimmen für seine
Partei zu fischen. Die Täuschungsnummer verbesserte das
Wahlergebnis der CDU um immerhin 0,8%. Ohne seine
Scheinkandidatur wäre die CDU auf 31,0% und die SPD auf 33,6%
gekommen. An den Sitzen im Parlament hätte das allerdings
nichts verändert. Es fragt sich, ob diese windige Kandidatur
und das damit erzielte Beliebtheits-Ergebnis beim
Scheinkandidaten zu einem ehrenhaften Genuss führen kann. Mit
diesem Problem ist er aber nicht allein, denn auf allen
Wahlebenen gab es 2011 solche Kandidaturen. Miese Tricks
zu nutzen, lässt auf größte Unsicherheit und das Gefühl
der so handelnden Parteien schließen, dass man es mit
normalen Mitteln einfach nicht schafft.
|
|
Einige
Politiker fühlen sich durch die äußeren Einflüsse der Wahl
(Weltgeschehen, Atomausstiegsdebatte und Mängel bei der
Wahlorganisation) benachteiligt und meinen, ihr Ergebnis entspräche
nicht ihren gezeigten Leistungen auf kommunaler Ebene. Andere freuen
sich über die Sondereinflüsse und müssen sich jetzt erst auf die
unverhoffte Situation einstellen. Beides führt womöglich zur
Schwächung der Leistungsfähigkeit des Parlaments. Es könnte aber
auch ein wirklicher Erneuerungsprozess einsetzen und eine stärkere
sachpolitische Orientierung, denn auch die Politiker haben gemerkt,
dass deutlich mehr Wähler kumulierten und panaschierten. Das konnte
man nur, wenn ein ausreichender Überblick über die Leistungen der
bisherigen Stadtverordneten vorlag. So könnte auch die kritische
politische Berichterstattung eine Rolle gespielt haben. Speziell die
Webseite, die Sie gerade lesen, verzeichnet hohe Zugriffszahlen.
Auch der Blog von Jörg Schuschkow bot gute
Informationsmöglichkeiten. Die Parteien erneuerten allesamt vor der
Wahl ihre Homepages und fütterten sie ebenfalls mit guten Infos.
Bleibt noch das Maintal-Forum mit seinen hohen Zugriffszahlen, in
dem so mancher Sachverhalt sehr kontrovers diskutiert wurde. Medien
haben sicher Anteil am Wahlergebnis.
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|
SPD
gewinnt im Kreis
Ich
weiß nicht, wie es den meisten Wählern erging, ob sie für den Kreis-
tag kumulierten und panaschierten oder vor dem riesigen Wahlzettel
kapitulierten und nur die Partei ihres Vertrauens ankreuzten. Vieles
spricht dafür, dass Letzteres der Fall war. Auch diese Wahl verlief nach
dem gleichen Muster, wie alle anderen Wahlen. CDU und FDP brachen ein und
die Grünen waren die großen Wahlsieger. Nimmt man FW und die Linke
zusammen, so spiegelt sich darin das kommunale Ergebnis der WAM
wieder.
SPD
und Grüne könnten im Kreis für neue Verhältnisse sorgen, weil sie
zusammen über eine Stimme Mehr- heit verfügen. Die SPD kann aber auch
die große Koalition fortsetzen und die Führung übernehmen. Sollte Erich
Pipa erneut Landrat werden, wäre eine Kreispolitik möglich, die noch
besser auf eine einheitliche Politikrichtung zugeschnitten wäre. Maintal
als zweitgrößte Stadt des Main-Kinzig-Kreises ist mit vier Abgeordneten
unterrepräsentiert, wie in der letzten Wahlperiode. Das war wohl auch der
Grund, warum für Maintal keine positiven Akzente gesetzt werden konnten.
Das wird sich auch jetzt nicht ändern können, es sei denn, Jana
Ulrich und Dr. Hans-Jochen Schild (beide SPD), Erhard
Rohrbach (CDU) sowie Sabine Kraft (Grüne) könnten mit Hilfe
ihrer Parteien etwas für Maintal reißen.
Schlagwort
"Schuldenbremse"
Das
wird wohl in der Politik einmalig bleiben, dass man mit einem irre-
führenden Schlagwort zu dubiosen politische Interessen eine so glatte
Zustimmung erhält. Mit dem Wort "Schuldenbremse" wurde
suggeriert, man könne wirklich die Aufnahme von Schulden bremsen. Viel
mehr noch: die FDP vermittelte den Wählern gar, ihre Kinder könnten
dadurch eines Tages schuldenfrei sein. Nichts davon ist wahr! Das Gesetz
wird mit einem einzigen Passus ausgehebelt und von Schuldenabbau steht
darin kein Wort. Ausgebremst wird damit in Zukunft das Soziale, für das
man jeden Cent zweimal herumdreht.
|
KREISTAGSWAHL
und Schuldenbremse |
|
Klare
Sache
Wahlen
sind in unsrer Demokratie eine Notwendigkeit, damit unsere Volks-
vertreter
ihre Legitimation für ihren Bereich erhalten, in dem sie für uns wirken.
In einigen Fällen steht bereits vorher fest, wer die Wahl gewinnen wird.
Im Main-Kinzig-Kreis gab es keine Zweifel, dass Erich Pipa (SPD)
erneut ins Landratsamt einzieht.
Für
seine politischen Gegner blieb nur der lächerlich anmutende Versuch,
neben dem einzigen ernsthaften Gegner Günter Frenz (CDU)
weitere Kontrahenten ins Rennen zu schicken, die aussichtslos nur
für das Ziel antraten, Erich Pipa in eine Stichwahl zu schicken,
indem sie möglichst viele Stimmen auf mehrere Kandidaten aufteilen.
Zumindest diese Rechnung ging bei den politischen Kleingeistern auf, die
damit lediglich zusätzliche erhebliche Kosten für einen weiteren Wahlgang
verursachten.
Das
Wahlergebnis sprach natürlich eine klare Sprache:
Günter
Frenz |
30,3% |
Erich
Pipa |
47,3% |
Manfred
Jünemann |
9,9% |
Alexander
Noll |
2,3% |
Carsten
Kauck |
5,4% |
Andreas
Müller |
2,8% |
Tim
Adler |
1,9% |
Die
ärgerliche Folge war die Stichwahl am 10. April 2011, welche viele
Wähler als überflüssig wie ein Kropf ansahen, weil das zu erwartende
Votum absolut klar war. So blieben 78,7% der Wähler glatt zuhause und der Rest
entschied sich wie folgt:
Erich
Pipa |
65,0% |
Günter
Frenz |
35,0% |
Die
Grünen im Kreis gaben zuvor für ihre Wähler die Empfehlung heraus, Erich
Pipa zu wählen. Eine fürwahr späte Einsicht nach der dusseligen
Kandidatur im ersten Wahlgang. Erich Pipa hätte die Stichwahl auch
ohne diese Empfehlung gewonnen, weil viele gute Gründe für seine Wahl
sprachen. Er war und ist - wie zuvor kein anderer Landrat im MKK - ein zäher Kämpfer
an der sozialen Front und er setzte bundesweit Trends, die ihn nachhaltig
im Gedächtnis der Bürger verankerten. Seine Wahl war die Folge seines
großen Engagements.
Sieg
des Desinteresses
Landesweit
lag die Wahlbeteiligung der Stichwahl bei 21,3%, in Maintal jedoch
nur bei 15,6%. Das ist ein wahrhaft trauriger Rekord, der viele
Gründe hat.
Hauptgrund
dürfe das Desinteresse vieler Wähler an der Politik sein. Für die
Kommunalwahl gelang es noch, etwas Interesse zu wecken und den
Wählern klar zu machen, welche Bedeutung das Maintaler Parlament
für deren Geldbeutel und deren Lebensbedingungen hat. Beim
Kreis ist das schon schwieriger, auch wenn der größte Kostenblock
des Maintaler Haushalts die Kreis- und Schulumlage ist. Obwohl ich
politisch sehr interessiert bin, müsste ich bei der Frage passen,
was Maintaler Kreistagsabgeordnete bisher für Maintal erreichten. Beim
Landrat fällt vielen Wählern ein, dass er Anstrengungen
unternimmt, die Kosten für Hartz IV in Grenzen zu halten und
möglichst viele Menschen wieder in dauerhafte Arbeits-
verhältnisse
zu bringen. Er ist als hartnäckiger "Terrier" bekannt,
der an seinen Themen dran bleibt. Von seinem stärksten
Herausforderer war lediglich bekannt, dass er sein Stellvertreter ist und sich als
Überbringer von Meldungen finanzieller Wohltaten des Kreises für
Maintal profiliert. Seine relative Bedeutungslosigkeit schlug sich
im Wahlergebnis nieder.
Für
die Stichwahl unternahmen die beiden Parteien keine bedeutenden
Anstrengungen mehr. Im Fall der SPD spielte das keine Rolle, weil
der Vorsprung Pipas einfach groß genug war. Erich Pipa
selbst war es, der sich eindrucksvoll mit einem teueren Nominierungsevent ohne jeden
Gegenkandidaten zu präsentieren verstand. Die knappen finaziellen Mittel
in den Ortsvereinen trugen allerdings dazu bei, die Werbetrommeln
nicht über Gebühr zu rühren. Der Dank Pipas an die
Ortsvereine fiel dann auch recht mager aus.
Die
geringe Wahlbeteiligung kann als Rekordwert in die Geschichte
eingehen, verwunderlich war das allerdings nicht.
Klaus
Klee
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Machtbazillus
bekämpfen!
Die
Karten sind zwar neu gemischt, die politische Kultur hat sich aber noch
nicht verändert. Ich persönlich habe die Hoffnung, dass alle Parteien
den Machtbazillus bekämpfen können, der in ihren Spitzenpolitikern
schlummert. Der hat nämlich in der Vergangenheit den Brunnen gleich
mehrfach vergiftet. Mit dem Kumulieren und Panaschieren in so hohem
Ausmaß wählten viele Bürger genau die Politiker, die sie für die
Fähigsten halten, um die Probleme unserer Stadt zu meistern. So wünsche
ich mir, dass die Sachthemen und deren beste Lösungen stärker im
Vordergrund stehen als Muskelspiele und plumpe Abwatschaktionen für
Gruppierungen, die man nicht mag.
Auch
sollten alle bisherigen Investoren und Begünstigte spüren, dass die Zeit
der Täuschungsmanöver vorüber ist und sie sich wieder gleichbehandelt
gegenüber ihrem Wettbewerb fühlen müssen. Die Politik hat zweifellos
Macht. Sie muss nur richtig damit umgehen. Dafür gilt es zu kämpfen. Man
kann nur hoffen, dass der Neuanfang gelingt. Maintal hat in der
Vergangenheit einen so großen Schaden genommen, dass alle Kräfte nun an
einem Strang ziehen müssen, um die Karre aus dem Dreck zu ziehen.
Zu
viel Perspektive
Im
Moment scheint für die Maintaler SPD alles nach Plan zu laufen. Die
Partei hat sich zu einer Einheit formiert und dafür seine Ortsvereine
aufgelöst. Sie hat einen neuen Vorsitzenden gewählt und diesen nun auch
zum Fraktionsvorsitzenden nominiert. Nicht genug - sie kündigt ihn auch
als Kandidat für die nächste Stadtratswahl an und projiziert die
Entwicklung bis hin zur Bürgermeisterkandidatur. Diese Bürde wiegt
schwer und nun wird sich herausstellen, ob sich die Partei geschlossen
hinter ihm formiert und ihm den Rücken auch dann stärkt, wenn er
innerparteilich zu weiteren Neuerungen ansetzt.
In
den letzten Wochen hatte ich mehr- mals die Gelegenheit, ihn und seine
Denkweise kennen zu lernen und ich bin überzeugt davon, dass er das Zeug
dazu hat. Für Maintal wäre es eine tolle Perspektive, wenn in
verschiedenen Ebenen der Politik und der Gremien sowie im Magistrat ein
neuer Geist Einzug hielte. Hier könnten Sebastian Maier und Markus
Heber zeigen, was in unseren jungen Demokraten steckt, die sich für
ihre Stadt verantwortlich fühlen. Sie könnten Machspielchen hinten an
stellen und sich für eine überzeugende Sachpolitik einsetzen. Gemeinsam
könnten sie den Berg an Problemen beseitigen, die sich während der Ära
Rohrbach angehäuft haben. Sie könnten den Weg frei machen für eine
Politik, die Maintals Bürger wieder begeistert. Natürlich sind Grüne,
WAM und FDP genauso gefordert.
Doch
- ich fürchte, dass das ein Traum bleiben wird, denn die SPD projiziert
das Bild viel zu weit nach vorn (wer kam eigentlich auf diese fragwürdige
Idee?) und vergrault mit der Stadtrats- Klatsche gleich drei Parteien und
den Magistrat in einem Moment, in dem man noch die Lage sondiert. Ich kann
mir nicht vorstellen, dass die Idee der Veröffentlichung von Sebastian
Maier stammt, den ich für viel klüger halte als es gerade den
Anschein hat. Partei- und Fraktionsvorsitz sowie das bekannte Rudel
der Alt-Genossen im Nacken ist bereits eine Situation, die ihn gewaltig
fordern wird. Da kommen die geträumten Höhenflüge zur Unzeit.
Erster
Bürger erster Klasse
Was
Karl-Heinz Kaiser betrifft, so ist der Wunsch, erneut
Stadtverordneten- vorsteher zu werden, ein Glücksfall für Maintal. Nach
den beiden Vorgängern kehrte wieder Souveränität ins Amt ein, wenn sich
eine Mehrheit fände. Er wäre der Garant, dass das Parlament dem
Magistrat wesentlich stärker auf die Finger schaut und dass von dort eine
deutlich höhere Quote qualifizierter Anträge käme als in der
vergangenen Legislaturperiode. Eine exzellente Vorbereitung der Sitzungen
ist wichtig und steigert die Leistungsfähigkeit des Parlaments. Neue
Mehrheiten sind dazu geeignet, viele fragwürdige Vorgehensweisen der
Vergangenheit, die mit Politikverdrossenheit einher gingen, einzudämmen.
Die Fraktionen, die meinen, in erster Linie dem Magistrat den Rücken
stärken zu müssen, gilt es im Zaum zu halten. Das geht nur mit
Erfahrung, Klasse und Autorität. Kaiser ist der richtige Mann und wäre
nicht nur Erster Bürger der Stadt, sondern auch ein Politiker
erster Klasse.
Maintal
hat gewählt, nun müssen noch die Stadtverordneten richtig wählen. Da
stören dumme Debatten zur falschen Zeit gewaltig. Es juckt mal wieder
gewaltig bei den Altvorderen.
SPD-Fraktionschef
nominiert
Die
Genossen waren sich einig, dass Sebastian Maier die Fraktion
führen soll. Partei- und Fraktionschef ist er nun in Personalunion - eine
Last, die noch sehr schwer werden könnte. Vor zwei Jahren hatte das
SPD-Schiff plötzlich eine bedenkliche Schlagseite als die Kooperation
zerbrach. Die Genossen steuerten gegen und begannen mit der Erneuerung der
Strukturen und legten sich ein neues Profil zu. Mit deutlichen politischen
Signalen wurde die Wahl knapp gewonnen und es wird sich jetzt zeigen, ob
die SPD nun mit Volldampf in die Legislaturperiode - allerdings ohne
Schlagseite - startet.
Sebastian
Maier steht ab sofort am Ruder und er kann sich hoffentlich auf seine
alten "Schiffsoffiziere" verlassen, die alle kommunalpolitischen
Untiefen kennen. Ich wünsche ihm viel Erfolg.
Alle
Fäden in einer Hand
Die
Feststellung "die sind immer für eine Überraschung gut", kann
man bei der Maintaler CDU nur sehr selten treffen. Selbst der Rückzug der
letzten Fraktions- und Parteivorsitzenden Angelika Feuerbach überraschte
nicht wirklich. Nun sind alle wichtigen Funktionen bei Markus Heber
vereint und Maintals Bevölkerung ist bereits gespannt, was er daraus
macht. Ein "weiter so" wäre fatal, denn Maintals Zukunft sieht
anders aus als die bisherige CDU-Politik in Maintal.
Etwas
verwundert war ich über den Aufstieg von Aniello Ambrosio, den die
Wähler kräftig auf der Liste nach unten kumulierten und panaschierten.
Das sagt freilich nichts über seine Qualifikation aus, könnte aber ein
Hinweis auf eine Verjüngungsallianz innerhalb der CDU sein. Ansonsten
dominiert der tiefschwarze Teil von Wachenbuchen die neue Fraktion und in
den Ausschüssen werden sicher die alten Gesichter erneut präsent sein.
Vielleicht
setzt die Union ja bei der Besetzung des Magistrats Zeichen, denn die Luft
wird dort für die CDU dünner. Von der zukünftigen Qualität der
Magistratstätigkeit wird sehr viel abhängen und das schwache Spiel der
letzten Legislaturperiode sollte sich nicht wiederholen. Mit CDU, dem
Bürgermeister und dem Stadtrat allein sind schwache Vorlagen nicht mehr
durchzubringen.
Markus
Heber wäre gut beraten, eine ganz persönliche Strategie zu zeigen,
von der er Partei und Fraktion überzeugen kann, um zukunftsfähig zu sein
und erneuert wahrgenommen zu werden.
Eine
Träne im Knopfloch
Auch
die Maintaler FDP musste bei der Kommunalwahl Federn lassen und ihr
Spitzenkandidat sinnierte über den Teil Mitschuld nach, den er sich
selbst zurechnen müsste. Die Selbstkritik war wohl heftig, wenn das
stimmt, was er gegenüber der Presse vorgab und was als Grund für die
Übernahme der vollen Verantwortung für das Wahl- ergebnis herhalten
musste. Was unter den Kandidaten besprochen wurde, ist deren Geheimnis und
kann nur am jetzigen Ergebnis beurteilt werden.
Mit
Dr. Dieter Fritz zieht ein Politiker zurück, der zwar die
wirtschaftsliberale Linie mitvertrat, jedoch eher der Linie diente, die
Liberale im ureigensten Sinn in unserer Gesellschaft verfolgen. Er und Ulrike
Schmidt wären das Paar gewesen, das die Maintaler FDP aus dem
momentanen Tief auf über- zeugende Art hätten herausführen können.
Dass Christa Hoppe als stimmige Einzweckwaffe ausscheidet,
nachdem die FDP keinen Anspruch mehr auf einen Platz im Magistrat hat, ist
mehr als verständlich.
Mit
dem überraschenden Wechsel im Fraktionsvorsitz von Dr. Dieter Fritz
auf den mit 60% weniger Stimmen ausgestatteten Thomas Schäfer
verliert das Parlament einen Politiker, der wie kein anderer
Parlamentarier Bauchschmerzen besonders gut zelebrieren konnte, denn
er kannte Skrupel und wusste genau, was an der jeweiligen Entscheidung
falsch war. Er ließ viele Dinge trotzdem geschehen. Das ist bei Thomas
Schäfer ganz anders und man kann gespannt sein, wie er mit seinem
geringeren Einfluss agieren wird. Als plötzlich sehr kleine Gruppierung
(für einen Fraktionsstatus wird es wohl nicht reichen) könnte er
ähnlichen Attacken ausgesetzt sein, wie er sie bisher seinen Gegnern
bevorzugt angedeihen ließ.
Alle
Augen richten sich nun auf Ulrike Schmidt, die hoffentlich ihre
Karten gut ausspielt. Mit ihr könnte nun der Brückenschlag zur Jugend
und zu gesellschaftsdienlichem liberalem Gedankengut gelingen. Sie dürfte
auch wegen ihrer unverbrauchten Art in jungen Parlamentskreisen sehr gut
eingebunden werden. Ihr Kollege Thomas Schäfer hat es da schon
schwerer. Dr. Dieter Fritz wird als stets ausgleichendes Element
fehlen. Seine Beweggründe sind ehrenhaft, jedoch nicht zielführend. Mit
der guten Positionierung von Ulrike Schmidt leistete er seiner
Partei einen guten Dienst und er bewies damit Weitblick.
Ist
der Neuanfang
bereits
am Ende?
Die
Frankfurter Rundschau berichtete ebenfalls über die Veränderungen im
Maintaler Parlament, die noch nicht ganz abgeschlossen sind. Dabei wird
die Machtfrage angerissen, die wohl eine große Rolle spielt. In der
letzten Legislaturperiode dominierten SPD, Grüne und FDP zunächst über
die CDU. Nach der Hälfte der Periode wechselten Grüne und FDP die Seite
zur CDU, ohne jedoch eine feste Kooperation einzugehen. Die WAM stand
fünf Jahre außen vor und musste sich permanent düpiert mit der Außen-
seiterrolle zufrieden geben.
Nun
sind die Karten neu gemischt und die SPD hat die Nase wieder vorn. Die CDU
wird natürlich versuchen, die letzte Unterstützungsallianz für den
Magistrat weiter zu führen. Mit der inzwischen unter Fraktionsstärke
geschrumpften FDP könnte das gelingen, denn allein mit den Grünen würde
kein Schuh daraus. Ihr würde eine Stimme fehlen, wodurch man stets auf
die REPs angewiesen wäre.
Die
SPD bemüht sich derzeit kräftig um die Grünen, mit denen sie eine
knappe Mehrheit bilden könnte. Die WAM wird das argwöhnisch beobachten
und ihre Schlüsse daraus ziehen. Zunächst braucht aber die SPD eine
Mehrheit, um alle Personalien im Parlament durchzusetzen. Diplomatie ist
also gefragt.
Diplomatie
- wer versteht das?
Mit
der Diplomatie hatten es die Maintaler Fraktionen bisher nicht so sehr,
sonst wäre die Kooperation nicht zerbrochen und man hätte die WAM und
andere fraktionslose Gruppen in der vorletzten Amtszeit nicht so
respektlos behandelt. Maintaler Politik kannte bisher immer nur das System
"Hammer auf den Kopf" und "die Ellenbogen
einsetzen".
Maintal
bräuchte aber in der jetzigen Situation dringend ein diplomatisches
Miteinander, eine gute Kultur der sachorientierten Entscheidungen, bei der
jeder Stadtverordnete seiner hohen Verantwortung gerecht wird. Posten
sollten nach Kompetenz und Können besetzt werden. Ausschüsse sollten nur
von Fachleuten gebildet werden. Der ehrenamtliche Teil des Magistrats
sollte eine hohe kommunal- politische Kultur widerspiegeln. Nur so kommt
Maintal aus dem Tief heraus.
Hört
man auf die Buschtrommeln, so kungelt angeblich bereits schon wieder die
CDU mit den Grünen und der FDP, um genau dort anzusetzen, wo man zuletzt
aufhörte. Das würde im gleichen Dilemma enden wie zuvor.
Maintal
braucht einen Neuanfang mit offenen Fronten und freien Politikern, die
sich der Sache verpflichtet fühlen und nicht nur den Machtgelüsten über
Andere folgen.
Interessanteste
Information
fehlt
Wenn
man der größte Zugewinner bei einer Wahl aufgrund von Einflüssen ist,
die mit kommunaler Arbeit nichts zu tun hat und man sein Überleben nur
der Hoffnung auf eine kommunalpolitische Erneuerung sichern konnte, kann
man erwarten, dass man sich Fragen nach der machtpolitischen Ausrichtung
stellt. Diese Antwort muss man bei den Grünen derzeit im Kaffeesatz
lesen.
Dass
die neue Fraktionsvorsitzende Monika Vogel ihren politischen Abgang
in zwei Jahren avisierte, ist bekannt, weshalb die Frage der Nachfolge
eminent wichtig ist. Trotz dem nur viertbesten Ergebnis auf der grünen
Liste bei klarer Avisierung als Spitzenkandidaten-Nachfolger halten die
Grünen an Friedhelm Duch in dieser Position fest und verweisen auf
ihr Wahlprogramm, das die beiden Frontleute umzusetzen haben. Den
politischen "Führerschein" muss Duch aber erst noch machen, wie
viele der anderen neuen Grünen, die sich nun in den Gremien tummeln. Was
befähigt ihn eigentlich für diese Position? Bei den ersten
Entscheidungen des neuen Parlaments wird man das bereits feststellen und
der Blick wird dabei zur Magistratsbank gehen. Hinsichtlich der Anlehnung
an die Politik der beiden großen Parteien spielen die neben stehenden
Teile des Wahlprogramms die größte Rolle. Diese Themen werden zukünftig
von Friedhelm Duch abgedeckt. Im Vorfeld war Duch dadurch
aufgefallen, dass er die enge Zusammenarbeit mit dem Magistrat fortsetzen
will. Das kann man mit der Fortsetzung der Machtpolitik des Peter
Arendt gleichsetzen. Ob sich die Grünen damit einen Gefallen tun,
bleibt abzuwarten.
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Markus
Heber |
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Thomas
Schäfer
Ulrike
Schmidt
Bilder:
FDP-Homepage |
Maintal
Autor: Jörg Andersson Datum:
13 | 4 | 2011
Politszene
mit neuen Gesichtern
Das
Maintaler Stadtparlament präsentiert sich nach der Kommunalwahl
rund- erneuert. FDP-Chef Dieter Fritz zieht sich nach dem Einbruch
seiner Partei komplett zurück. Insgesamt gibt es vier neue
Fraktionsvorsitzende. Noch im Februar lobte ihn Justizminister
Jörg-Uwe Hahn (FDP) als einen, der "mit ganzem Herzen in
Maintal für die liberale Sache streitet". Da erhielt Dieter
Fritz die Theodor-Heuss-Medaille. Zwei Monate nach der Auszeichnung
hat der Vorzeige-Kommunalpolitiker resigniert und den Rückzug von
allen politischen Ämtern angekündigt.
Der
Einbruch der FDP bei der Kommunalwahl hat den Richter am Oberlandes-
gericht ernüchtert. Von 7,6 auf 4,5 Prozent sind die Liberalen in
Maintal abgerutscht. "Es ist nicht gelungen, uns mit unserer
guten Arbeit vom politischen Abwärtstrend der Partei
abzukoppeln", sagt Fritz. Er gibt sich mehrfach enttäuscht.
Der Kurs, durch die Haushaltskonsolidierung neue
Entwicklungsspielräume für die Stadt zu öffnen, sei von den
Wählern nicht honoriert worden. Die
geringe Beteiligung verdeutliche, dass bei den Bürgern nur wenig
Interesse an ihrem unmittelbaren Umfeld bestehe, so Fritz. Die
Kritik geht schließlich an die Bundespartei. Nur wenn diese
glaubwürdig sei, "werden wir hier in Maintal überhaupt wieder
einen Fuß auf die Erde bekommen", sagt Fritz.
Konsequent
hat Spitzenkandidat Fritz nicht nur den Fraktionsvorsitz abgegeben,
sondern auch das Stadtverordnetenmandat abgelehnt. Und selbst für
den Parteivorsitz will er bei der Wahl in Kürze nicht mehr
kandidieren.
Veränderungen
in Maintal mahnt der neue FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Schäfer
an. Ob dabei allerdings die FDP weiter ein gewichtiges Wort
mitzureden habe, liege "jetzt erst einmal an den Grünen".
Hintergrund:
Der
Zuwachs von neun auf 16,4 Prozent beschert den Grünen künftig eine
achtköpfige Fraktion, die im Schulterschluss mit der SPD eine
Stadtverord- netenmehrheit von 23 Sitzen zustande brächte. Chancen
auf eine Annäherung von Rot und Grün sah jüngst der neue starke
Mann der Maintaler Sozialdemo- kraten, Sebastian Maier.
Ein
Jahr nach seiner Wahl zum Stadtverbandsvorsitzenden ist der
30-Jährige aus Dörnigheim nun auch zum Fraktionschef gewählt
worden. Karlheinz Kaiser, der diesen Job neun Jahre gemachte hatte,
soll Stadtverordnetenvor- steher werden. Die SPD kann dieses Amt mit
33,2 Prozent als stärkste politische Kraft - trotz leichter
Verluste - nun für sich beanspruchen. "Wir wollen aus der
Zuschauerrolle raus", formulierte Maier unmittelbar nach der
Wahl. Hoffnungen auf eine größere Gesprächsbereitschaft bei den
Grünen hegen die Sozialdemokraten auch deshalb, weil sich die
Personalsituation bei der Ökopartei grundlegend geändert hat.
Offen
ist dabei noch, wer den langjährigen Fraktionschef Peter Arendt
(44) beerbt, der sich aus der Stadt Maintal und damit auch der
Kommunalpolitik verabschiedet. Die konstituierende Sitzung der
Grünen ist in der kommenden Woche.
Auch
die CDU, die 5,6 Punkte auf 31,8 Prozent absackte, hat ein neues
Gesicht an der Fraktionsspitze. Mit dem bereits im Herbst
angekündigten Rückzug der langjährigen Führungsfigur Angelika
Feuerbach ist jetzt ein Generationswechsel einhergegangen. Zum
Wortführer im Parlament wurde einstimmig Markus Heber gewählt,
zuletzt schon Vize-Fraktionschef. Der 25-jährige Student der
Politikwissenschaft und Geschichte aus Bischofsheim war lange Zeit
Chef der Jungen Union und gehört zum Vertrautenkreis des
Bundestagsabgeordneten Peter Tauber. Heber ist darüber hinaus seit
anderthalb Jahren auch Parteivorsitzender der Maintaler CDU. Sein
Stellvertreter in der Fraktion ist künftig Wilfried Ohl.
Aussagen
über einen mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit mit FDP und
Grünen, wie sie dreieinhalb Jahre praktiziert wurde, gibt es von
der Union bisher nicht.
Maintal
kennt politische Zusammenschlüsse unterschiedlicher Couleur.
Entsprechend gelassen reagiert Bürgermeister Erhard Rohrbach (CDU)
auf Spekulationen. An seiner Seite arbeitet der parteilose Erste
Stadtrat Ralf Sachtleber.
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Auszug
aus dem Wahlprogramm der Grünen
Das
Wahlprogramm der Grünen ist als Arbeitspapier für
Sachpolitik eine gute Basis für kommunales Wirken. Die Ziele
sind zum Teil jedoch nur mit wechselnden Mehrheiten zu
erreichen. Die Start-Ausrichtung der Grünen in die
Legislaturperiode könnte Hinweise auf die Reihenfolge des
politischen Schwenks geben, wie er in der letzten
Legislaturperiode erfolgte. Was Maintal wirklich braucht, ist
eine sachbezogene Politik, die frei von macht- politischen
Überlegungen ist.
Finanzen
Angesichts
neu hinzukommender Pflichtaufgaben, z.B. im Kinderbetreuungs-
bereich, ist das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts aus
eigener Kraft nicht mehr zu erreichen. Es ist dringend
notwendig, dass es auf Bundes- und Landesebene zu einer Einigung
über eine Gemeindefinanzreform kommt, die den Kommunen
eine den Aufgaben angemessene Finanzausstattung zugesteht.
Soll die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Einnahmen
und Ausgaben geschlossen werden, gibt es ohne eine bessere
finanzielle Ausstattung der Kommunen nur die Möglichkeiten
der Kürzung von
Leistungen oder einer Verbesserung der Einnahmenseite in Form
von Steuer- oder Gebührenerhöhungen.
Ziel
unserer weiteren Finanzpolitik ist es, die soziale
Konsolidierung des Maintaler Haushaltes fortzuführen -
soziale Standards müssen aber erhalten bleiben und ausgebaut
werden. Die Gebührenhaushalte sind - mit Ausnahme der
KITA-Gebühren - kostendeckend zu betreiben.
Was
wir wollen: · Verbesserung der Einnahmensituation · Fortführung
des eingeschlagenen Weges der Haushaltskonsolidierung
· Zukunftswerkstatt zur Finanzlage der Stadt ·
Bürgerhaushalt
Stadtentwicklung
Acht
Schwerpunkte werden die ökologische und soziale
Stadtentwicklung der nächsten Jahre bestimmen:
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Die
Soziale Stadterneuerung in Dörnigheim und Bischofsheim
-
Neuentwicklung
des Gebietes beiderseits der Bahnlinie zwischen
Eichenheege und Bahnhof in Dörnigheim
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Die
Regionalparkrouten
-
Gewerbegebiet
"Am Regionalpark" in Bischofsheim Flur 15/16
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Baugebiet
Kesselstädter Weg
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Grüne
Mitte Maintal
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Lärmminderung
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Wohnen
Einen
kompletten Überblick gibt das Wahlprogramm
2011 der Grünen.
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