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Pflegedrama "Zuerst komme ich"
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Ich gehe davon aus, dass die Leser, die sich auf diese Seite verlieren, auch die Vorgeschichte kennen, die zu einem so betrüblichen Jahreswechsel 2006/2007 führte. Nun kann man ja nicht den Kopf in den Sand stecken und so tun als wäre nichts geschehen oder gar die Flinte ins Korn werfen. Wer mich kennt, weiß natürlich, dass mein Blick stets nach vorn gerichtet ist und ich in jedem Ende auch eine Chance für einen besseren Neubeginn sehe. So reiften schon recht bald Pläne, die auf ihre Umsetzung warteten. Damit war ich zunächst recht allein, denn mein Umfeld warnte vor dem Wiederholungsfall, solange der oder die Täter noch nicht gefasst sind.
Aus dem Schutt rettete ich jeden Stahlwinkel und jedes Eisenteil, das noch brauchbar war. Etwas schwierig gestaltete sich die Containerabfuhr, weil inzwischen ein Dauerregen eingesetzt hatte und die Wege schwer passierbar waren. Doch auch das war letztendlich erfolgreich und dem Maintaler Entsorgungsunternehmen gilt mein besonderer Dank. Am Ende war der gesamte Platz rund um die ehemalige Hütte frei und der Neuanfang rückte näher. So kamen endlich die Pläne auf den Tisch, die ein völlig neues Konzept beinhalteten. Es war kein geschlossener Raum mehr vorgesehen bis auf eine Möglichkeit des Umkleidens und für eine Chemietoilette. Der Rest sollte einer offenen Schutzhütte mit einem Windschutz für die Nord- und die Ostseite entsprechen, denn in den letzten Jahren nutzten wir die frühere geschlossene Hütte nur noch sehr selten.
Eine neue Schutzhütte allein war aber nicht das ganze Problem, sondern auch die Umgestaltung des Platzes davor, weil viele Bäume und Pflanzen verbrannt oder schwer geschädigt waren. Außerdem waren viele Waschbetonplatten, Gehwegeinfassungen und Randsteine in der Hitze geborsten. Sie alle mussten entfernt und entsorgt werden. So bot sich eine Neugestaltung förmlich an. Gleichzeitig konnten auch Höhenunterschiede ausgeglichen und Wege neu verlegt werden. Da die Jahreszeit und die Pflanzzeiten hier den Takt vorgeben, hatten diese Arbeiten Vorrang.
Nachdem alle Waschbetonplatten entfernt waren, konnten die Erdverschiebungen beginnen und am Ende waren alle noch brauchbaren Platten neu verlegt, neue Rasenflächen eingeebnet und drei zusätzliche Flächen für Zierpflanzen entstanden, die die alte Pracht ersetzen sollen. Was sich hier so salopp anhört, dauerte in Wirklichkeit gut einen weiteren Monat, ehe überhaupt an den eigentlichen Aufbau der Schutzhütte zu denken war.
Im April war dann ein Zustand erreicht, bei dem das verbrannte Eingangstor wieder ersetzt und der Sockel der zukünftigen Schutzhütte fertiggestellt war. Exakt nach den Plänen konnten jetzt die Befestigungen für die tragenden Elemente gesetzt und das Holz bestellt werden. Natürlich waren auch Schrauben, Nägel, Dübel, Lasuren und Dachpappschindeln zu besorgen. Das alles kam dann innerhalb weniger Tage, so dass ich alleine über 5,5 m³ Holz verfügte, die aus meinen Plänen Realität werden lassen sollten.
Natürlich halfen mir meine Gartennachbarn, als das Holz kam und an den darauf folgenden Tagen. Ehe es aber an den Aufbau ging, waren erst einmal die Balken zu lasieren, was alleine zwei Tage in Anspruch nahm. Auch die aus dem Brandschutt geretteten Winkel und Montageteile der alten Hütte waren erst noch herzurichten. Währenddem leistete die Natur ganze Arbeit und ließ die neu gestalteten Bereiche ergrünen, so dass man seine wahre Freunde daran hatte.
So ging der April zu Ende und das "Gerippe" stand, das in Erwartung der feuchten Periode nach dem tollen Wetter umgehend mit dem Dach versehen wurde. Auch hier waren erst wieder enorme Mengen an Brettern zu lasieren, ehe sie verarbeitet werden konnten. Hierbei zeigte es sich, dass es vorteilhaft war, nur gehobeltes Holz verwandt zu haben, denn die Maßhaltigkeit und die Qualität war dadurch recht hoch. Noch konnte man erst grob erahnen, wie sich die Schutzhütte weiterentwickeln würde.
Am 1. Mai wurde die Hütte mit ihrem Dachbelag versehen, der aus grünen Dachpappschindeln besteht. So gerüstet konnte das Regenwetter kommen. Leider fehlten noch die Diagonalversteifungen in den Seitenteilen, weshalb die Konstruktion noch nicht steif genug war. Das sollte sich in den nächsten Tagen jedoch gewaltig ändern, weil die Konstruktion der Wandverkleidungen vorbereitet wurde. Ein erstes Probesitzen vermittelte bereits den zu erwartenden Ausblick.
Die weitere Versteifung bereitete doch einigen Zeitaufwand und die nachfolgende Verkleidung der beiden Hauptwände sollte natürlich passgenau erfolgen. Dabei musste ich erst noch ein von der normalen Montage abweichendes Verfahren entwickeln, da die Paneele rundum von Balken eingefasst waren. Ein wirkliches Problem war es allerdings nicht. Zug um Zug wuchs die Außenhaut, die natürlich wegen des Hochwassers allseitig lasiert wurde. Insgesamt wurden über 500 m² Balken und Bretterfläche lasiert.
Mit der Innenverkleidung verschwanden dann auch alle Montagewinkel und die Glasscheiben schlossen die letzten Öffnungen, durch die es noch zog. Gerade im Bereich der Balken waren anschließend umfangreiche Einpassarbeiten erforderlich. Endlich war ein Stand erreicht, bei dem nur noch wenig Material der einstigen 5,5 m³ Holz übrig war und es so langsam auch Platz gab. Jetzt konnte es an die Feinheiten gehen, die auch noch 2-3 Wochen in Anspruch nahmen.
Der Blick in die neu gestaltete Umgebung der Hütte zeigt, dass das Konzept aufging. Es ist ein Raum entstanden, der wieder viel Helligkeit und Farbe zurück brachte, wo vorher allzu viel umbauter Raum war. So gesehen ist die neue Schutzhütte deutlich kleiner als das vorherige Objekt, das immer weiter gewachsen war, ohne jemals eine schlüssige Einheit gewesen zu sein. So gesehen hat sich bereits die ganze Mühe gelohnt.
Als vorläufiger Zwischenstand zum 23. Mai 2007 können die letzten Bilder gelten. Hier ist bereits das Rankgitter für die Clematis und den wilden Wein zu sehen, die beide bereits schon wieder kräftig wachsen und bald die Außenansicht der Schutzhütte erobern werden. Nun fehlen noch die Feldschmiede und viele kleine Details, die erst die Anlage voll zur Geltung bringen werden.
Mitte Juli 2007 ist die Anlage nahezu fertig
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