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Pflegedrama "Zuerst komme ich"
Sonstiges
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Nur noch 2 Tage... Es ist Sonntag und es trennen mich nur noch ganze 2 Tage vom Ruhestand. Die letzten 2 Wochen kam ich sehr gut mit meinem "Auslaufprogramm" zurecht. Täglich waren es wieder unzählige Dinge, die ich zum letzten mal regelte und jedes mal gab es mir einen kleinen Stich, weil ich ernsthaft überlegte, wie das in Zukunft wohl laufen wird. In diesen zwei Wochen zeigte sich, dass sich die von mir angestrebten und umgesetzten Nachfolgeregelungen zunehmend positiv gestalten. Die von den Aufgabenanreicherungen betroffenen Personen übernahmen sehr interessiert die notwendigen Informationen und begannen bereits, sich zu organisieren. Einigen Teammitgliedern konnte ich in der letzten Wochen in einer ganztägigen Schulung sehr hilfreiche IT-Techniken zum Download von Informationen aus der EDV und der Weiterverarbeitung im MS Office Paket vermitteln. Leider war mir das aus zeitlichen Gründen nicht mehr mit der gesamten Mannschaft möglich. Wie werden das auf Wunsch der Betroffenen zu einem späteren Zeitpunkt im privaten Rahmen nachholen. Ehe am Dienstag die entscheidende Phase des operativen Abkoppelungsmanövers vom Team ansteht, werde ich noch eine Reihe von Aufgaben bzw. Aufgabengebiete übergeben. Auf Wunsch aller Beteiligten habe ich eine Beurteilungsrunde erarbeitet, die noch in Einzelgesprächen übermittelt werden muss. Völlig unabhängig davon erhalten alle Teammitglieder noch Zwischenzeugnisse, die eine Phase engster erfolgreicher Teamarbeit abrunden, ehe sich neue Strukturen bilden und bewähren müssen. Wenn ich ehrlich bin, befällt mich jetzt doch so ein unbeschreibliches Gefühl, das so gar nicht zur Freude auf mein zweites Leben passt. Jede und jeder Einzelne des Teams ist mir gewaltig ans Herz gewachsen und ich lasse sie nur ungern zurück. Im Laufe der letzten Woche habe ich ganze Aktenberge vernichtet, die nicht zu den aufbewahrungspflichtigen Dokumenten gehörten. Es waren Unterlagen aus unzähligen Projekten der vergangenen 20 Jahre, die allesamt erfolgreich umgesetzt sind. Wenn einem die aufwendigen Ausarbeitungen, Statistiken, Tabellen und Präsentationen auf dem Weg zum Reißwolf noch einmal am geistigen Auge vorbei laufen, dann wird einem unweigerlich bewusst, welche Leistungen man erbracht, welche aufbauenden Veränderungsprozesse man begleitet und teilweise komplett ausgestaltet hat. Oft sind es Prozesse, die heute kurzerhand als entbehrlich eingestuft sind und abgeschafft werden, obwohl sich die dafür Verantwortlichen überhaupt mit den Vorzügen vertraut gemacht haben. Im Bemühen, alles "anders" zu machen, warfen sie lange vor meiner Schredderaktion bereits einen Teil der Prozesse auf den Müll, um zum geeigneten Zeitpunkt das Rad wieder neu zu erfinden. In der nächsten Woche wird eine ähnliche Säuberungsaktion durch meine IT-Landschaft fegen, denn ich kann unmöglich so große Datenmengen der Vergangenheit ungeordnet auf den Speichermedien zurücklassen. Sicher werden auch hier wieder Konzepte und Erkenntnisse mit vergangener Aktualität zugunsten freien Speicherplatzes entfernt, die irgendwann wieder neu erstellt werden. Dann erwachsen sie dem Gedankengut und der Fähigkeit der neuen Schöpfer, die sich inzwischen weiterentwickelt haben. So ist jedes Ende wieder mit einem neuen Anfang verbunden - und das ist gut so! |