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17. Februar 2003 - Ruhestand von Klaus Klee
Trouble
Im Dezember 2002 erreichte mich neben den vielen Anfragen aus Deutschland und Österreich auch eine spezielle Anfrage aus meinem alten Wirkungskreis nach der REALSATIRE "BAUERNOPFER", die ich einige Monate vorher nach über zweieinhalb Jahren Präsenz aus der Homepage herausgenommen hatte. Als ich dem Ansinnen nachgab, ahnte ich nicht, in welcher Absicht das womöglich geschah. Plötzlich war meine Website der Renner, wie ich unschwer an den Zugriffszahlen erkennen konnte. Die Zugriffsliste zeigte auch klar die Schwerpunkte der Klientel und des Interesses.
Durch den Zeitgeist besonders sensibilisierte Menschen "fraßen" den Text förmlich und fühlten sich mit ihren Problemen nicht mehr so allein, wie das Feedback eindrucksvoll bewies. Die Sache bekam allerdings eine unerwartete Note, als sich wahrscheinlich eine oder vielleicht auch mehrere Personen meines früheren Umfeldes verbal angegriffen fühlten. Sofort wurde das Rad der Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen gedreht, worauf ich im Sinne der Wahrung des Betriebsfriedens das "Machwerk" aus meiner Homepage entfernte. Schließlich können die aufgegriffenen Themen zu schweren Störungen des Betriebsfriedens und zum Verlust von Autorität führen. Davor muss man das System ja schützen. Moral, schöner Schein und tristes Sein - ein Karussell der Emotionen!
Als Humorist befinde ich mich in einem gestalterischen Raum mit eigenen Regeln, die allerdings von unbedarften Mitmenschen nur schwer anerkannt werden können. Ein Lachen ist humoristisch, wenn es um seine Unangemessenheit weiß. Nun will ich hier nicht haarklein ausführen, was man in einschlägiger Literatur (z.B. "Humor als Laster und Tugend" von Martin Seel) nachlesen kann. Ich halte es aber für sinnvoll, zumindest auf die feinen Unterschiede zwischen dem ästhetischen und dem praktischen Humor hinzuweisen.
Dadurch entsteht bei hohem Wiedererkennungsgrad eine vermeintlich explosive Mischung, die den Betrachter des vorgehaltenen "Spiegels" zusammenzucken lässt.
Der Humorist hat eine andere Einstellung zu seinen Schriften, als ein literarischer Schriftsteller, der seinen besten Werken vertrauen muss, weil sich sein Können hier und nur hier manifestiert. Theoretischen Humor praktiziert, wer seinen eigenen Konstruktionen von Berufs wegen misstraut. Praktischer Humor dagegen, wie wir ihn von Kishon kennen, ist für den betroffenen Laien leichter zu ertragen, ja sogar mit Genuss zu lesen, weil er so herrlich anonym und unkompliziert ist. Man kann sich damit identifizieren - muss es aber nicht!
Man kann mit einem Spiegel spiegeln, aber auch blenden. Es kommt nur darauf an, in welchem Licht man sich betrachtet. Die Aufgeregtheiten werden sich wieder legen, da bin ich sicher! |