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und aktuellen Themen der Maintaler Bürgerinnen und Bürger spannt |
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28.12.2014
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Die
kritische Masse Unkritischer
Europaweit
wächst das große Unbehagen über die steigende Zahl von Flüchtlingen
und Zuwanderern. Die Gründe für das Empfinden der Menschen in den
jeweiligen Ländern sind recht unterschiedlich. Der Wunsch, nur unter
eigenen Landsleuten leben zu wollen, ist einer der harmlosesten Gründe
für die latent spürbare Fremdenfeindlichkeit bzw. unterschiedlich stark
ausgeprägte Reserviertheit gegenüber Menschen fremder Herkunft. Dabei
spielen auch religiöse Gründe eine Rolle. Fremde werden häufig nach
ihrem Glauben unterschieden. In den Fokus gerät vornehmlich der Islam.
Islam und Christentum stehen sich schon immer mehr oder weniger streitbar
gegenüber und das gegenseitige Misstrauen ist groß. Heute ist aus
religiösen Gründen gegenüber dem Islam eine ähnlich ablehnende Haltung
zu spüren, wie gegenüber dem Judentum. Wohin das führen kann, hat
gerade unser Land schmerzlich erlebt. Es bedarf nur nationalistischer
Scharfmacher und einer kritischen Masse Unkritischer, um eine Eskalation
herbei zu führen. In Dresden und anderen Städten unseres Landes haben
rechtsextreme Scharfmacher gewaltigen Zulauf, wenn sich auch noch lange
keine kritische Masse abzeichnet, die ein entschlosseneres Handeln gegen
sie erfordert. Die wahren Gründe der Unzufriedenheit und der
Protestbereitschaft werden von der Politik leider immer noch ignoriert. Es
ist vor allen Dingen die fehlende soziale Gerechtigkeit, die sich über
die Pegida- Bewegung gefährlich ausdrückt. Die Politik hat
Rechtsextremen und der AfD das Feld in der Ausländerfrage leichtfertig
überlassen. Nun fischen sie ungehindert in der Mitte der Gesellschaft.
Die Geschichte lässt grüßen! >>>mehr
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Nahrung
für die PEGIDA-Bewegung
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17.12.2014
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Tri-Komplex
im Parlament
Im
Rahmen der Umbenennung des Platzes vor dem "Frankfurter Hof" in
Dörnigheim schlagen die Wellen sehr hoch, weil Maintals CDU der Ehrung
der verfolgten Kommunistin und Wider- standkämpferin Käthe Jonas
nicht zustimmte. Käthe Jonas war im Jahr 1935 zusammen mit
weiteren 87 Antifaschisten des hiesigen Raums angeklagt und abgeurteilt
worden. Von 1944 bis zum Kriegsende war sie im KZ Ravensbrück. Im
nächsten Jahr jährt sich das Ereignis zum 80 Mal. Käthe Jonas
war nach dem Krieg der Vereinigung der Verfolgten des Nazi- Regimes
(VVN) beigetreten, der auch prominente Personen wie Eugen Kogon,
Martin Niemöller und Heinz Galinski angehörten. 70
Jahre nach Kriegsende und gleichzeitiger Beendigung der Nazi-Herrschaft
war es endlich an der Zeit, mit Käthe Jonas stellvertretend allen 88 am
damaligen Arbeiterwiderstand Beteiligten zu gedenken. Neben den vorwiegend
kommunistisch ausgerichteten Widerständlern waren auch SPD-Mitglieder
darunter. So war es nur verständlich, dass SPD, Grüne, die WAM und die
FDP dem Ansinnen der WAM zustimmten. Die örtliche CDU suchte auf
peinliche Art in den Krümeln und es war beschämend, wie der CDU-Stadtverordnete
Christoph Feuerbach argumentierte. Das brachte neben den
genannten Parteien inzwischen auch der VVN, der DGB und das
Brüder-Schönfeld-Forum zum Ausdruck, die sogar von Verunglimpfungen und
Lügen sprachen. >>>mehr
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05.12.2014
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Engagement
in der Restlaufzeit
Tagtäglich
begeben sich Maintaler Seniorinnen und Senioren an ihren Platz, den sie im
Dienst für die Gesellschaft einnehmen und damit Lücken füllen, die
angeblich sonst nicht zu schließen wären. Sie bilden sich dafür sogar
fort und lösen mit großem Engagement Aufgaben, die ihrer beruflichen
Erfahrung oder ihren wiederentdeckten Neigungen entsprechen. Längst sind
ihre Dienste nicht mehr entbehrlich. Die städtische Betreuung betagter
Ehrenamtlicher wird von neoliberalen Spöttern allerdings völlig
unpassend als "Seniorenbespaßung" bezeichnet. Die Interessen
der Senioren werden offiziell vom Seniorenbeirat vertreten und eine
Maintaler Seniorenbeirätin ist seit Jahren in der Landes-
Seniorenvertretung aktiv. Das alles findet mehr oder weniger im
Wahrnehmungsschatten der Bürger statt, weil die Aktivitäten zu gediegen
ablaufen und die Zielgruppe aller Bemühungen zu sehr mit sich selbst
beschäftigt ist. Es fehlt den Seniorenvertretern und -vertreterinnen bei
allem Engagement jedoch in Summe an der nötigen Power und
spürbarer Frische, um lebhaft wahrgenommen zu werden. >>>mehr
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29.11.2014
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Die
mit dem Feuer spielen
Die
vorauseilende Bürgerbeteiligung fordert wieder einmal Opfer. Maintal
plant seit vielen Jahren, wie die Stadt mal aussehen könnte, wenn sich
Gelegenheiten zu Veränderungen böten. Geschickt werden Bürger in
vorauseilende Planungen eingebunden, um den Part der Bürgerbeteiligung
abhaken zu können. Jahrelang verschwinden allerdings diese Wenn-dann-
Spielchen in Schubladen, um im passenden Moment hervorgeholt zu werden. So
entstanden Szenarien für den Bereich Kesselstädter Weg, REAL-Gelände
und Opel- Eck, eine "neue Mitte" nordwestlich der Eichenheege
bis zur Bahn, ein Freizeitgelände in der Grünen Mitte etc. und für eine
Stadtachse zwischen Dörnigheim und Hochstadt. Kürzlich wollte die METRO-Gruppe
einen Entwurf für die Entwicklung ihres eignenen REAL-Geländes in
Dörnigheim vorstellen und wurde brüsk mit Hinweis auf vorhandene
Schubladenplanungen nach Hause geschickt, obwohl diese gar nicht relevant
sind. Ein millionenschweres Vorhaben zur Aufwertung des Ortseingangs wurde
massiv verhindert. Momentan entzündet sich eine Diskussion an der Stadtachse,
die Gegenstand des ominösen Bürgergutachtens ist, bei dem auch hier alte
Schubladenplanungen einflossen und jetzt Eigentümer überplanter Areale
verunsichern. >>>mehr
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23.11.2014
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Hundesteuer-Shitstorm
Die
Erhöhung der Hundesteuer bewegt derzeit viele Gemüter in Maintal. Was
ist denn da geschehen? Im Bürgerhaushalt 2014 wurde anonym die Erhöhung
der Hundesteuer für den Ersthund auf 200€ sowie eine Verdoppelung für
den Zweithund vorgeschlagen. Davon ausgenommen sollten Besitzer des
Maintal-Passes sein. Hundezüchter sollten pauschal 1000€ pro Jahr
zahlen. Die Fachabteilung des Rathauses bezifferte die dadurch
entstehenden Mehreinnahmen mit 210.000€ pro Jahr. 158 Bürger
stimmten dafür, 60 Bürger dagegen. Dennoch entschied sich die Politik
nur für eine 20%-ige Erhöhung der Hundesteuer, wodurch die Mehreinnahmen
mit 42.000 € im Jahr nur noch marginal sind. Im Vergleich dazu führt
die Erhöhung der Grundsteuer B zu Mehreinnahmen von 1,7 Mio. € im Jahr,
was nahezu kaum zu Protesten führte. Diejenigen Hundebesitzer, die sich
nicht für den Bürgerhaushalt und Maintals Kommunalpolitik interessieren,
merkten das allerdings erst, als es in der Zeitung stand. Zur
Hundesteuererhöhung bildete sich sofort eine Bürgerinitiative mit
eigener Gruppe in Facebook, die gegen den Beschluss mobil machte.
Nachdem dem Magistrat der Patzer mit dem vergessenen Datum unterlief,
musste der Beschluss nochmals beraten und wiederholt werden. Zu diesem
Anlass waren zahlreiche Hundebesitzer während der Ausschusssitzung
präsent und unterstrichen ihre Forderung auf Rücknahme des
Beschlusses. >>>mehr
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14.11.2014
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Fragwürdige
Entwarnung
Maintals
Bürgermeister Erhard Rohrbach ist überglücklich, dass
etwas mehr als die Hälfte des Parlaments das
Haushaltskonsolidierungskonzept genehmigte und damit der nach wie vor
defizitär ausgewiesene Haushalt 2014 von der Kommunalaufsicht genehmigt
wurde. Ab 2016 sollen Maintals Haushalte wieder ausgeglichen sein. Im
Rathaus ist das ein Grund zum Feiern. Dabei ist es doch gerade die
Verwaltung, die mehr Geld verschlingt als dass sie für ausreichende
Einnahmen sorgt. Was dort bisher als Minder- und Fehlleistungen zu
verzeichnen war, wird ab 2015 aus den Taschen der Bürger genommen, um das
Haushaltsloch dauerhaft auszugleichen. Dennoch war der Bürgermeister als
Kopf der Verwaltung zur letzten Stadtverordnetenversammlung voll des
Lobes, was er (sich) und seine Verwaltung geleistet hätten. Wenn das mal
kein Grund ist, jetzt genauso weiter zu machen, wie bisher. Man ist zwar
kein profitabler Wirtschaftsbetrieb, eher eine Steuerschlupflöcher
nutzende Verwaltung mit Spar-Gütesiegel des Rechnungshofes. Wer etwas
schärfer nachdenkt, wird erkennen, dass die Tricks, mit denen Maintal
Steuern spart und die Ergebnissituation schönt, dazu führen, dass die
Belastungen für die Bürger an anderer Stelle fortwährend wachsen, weil
sich Land und Kreis das Geld auf andere Art holen werden.
Wie
auch immer, das Signal ist klar: Wenn es wieder knapp wird, erfolgt die
nächste Steuererhöhung. Außer den Hundebesitzern und den Gegnern der
Straßenbeitragssatzung hat schließlich niemand protestiert! Also geht
doch immer was! >>>mehr
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02.11.2014
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Aktive
Bürgernähe
Mit
den Aktionen "Mit dem Bürgermeister um die Häuser ziehen" und
eilig inszenierten "Ortsgesprächen" versuchen derzeit die
beiden Bürgermeisterkandidaten mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Sie möchten bleibenden Eindruck erzeugen oder auffrischen, damit die
Wähler wissen, was und wen sie im Jahr 2015 wählen sollen. Den
Leistungen des Amtsinhabers und seiner Verwaltung begegnen aufmerksame
Wählern tagtäglich und auch deren Bereitschaft zu Veränderungen ist
hinreichend bekannt. Der Kandidat der SPD ist dagegen für viele Maintaler
noch ein unbeschriebenes Blatt. Bisher ist nur bekannt, dass er ein junger
Familienvater mit zwei Kindern in einer guten beruflichen Position,
Partei- und Fraktionsvorsitzender ist und sich zutraut, Maintal in der
Region besser zu positionieren und andere Akzente zu setzen. Das sollte
Wähler eigentlich interessieren. Erste Veranstaltungen zeigen jedoch,
dass das Interesse der Bürger an Gesprächen noch sehr gering ist.
Vielleicht ist das ja auch noch viel zu früh. Oder sollten Maintals
Bürger wirklich mit dem, was die Kommune zu bieten hat, so zufrieden
sein, dass sie sich eine solche Haltung leisten können? Vielleicht ist
ihnen aber auch nur einfach alles egal? >>>mehr
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28.10.2014
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Stets
auf dem richtigen Weg
Maintals
neue CDU-Spitze startet durch, nachdem sie sich alter Werte wieder besann.
Mit gewohnter Zukunftsperspektive und den alten politischen Gräben und
Mauern lässt es sich gut ausruhen und sogar von den alten faulen
Kartoffeln politischen Wirkens träumen. Es sind nun mal die Personen, die
Maintals Kommunalpolitik ausmachen! Es ist eine Freude, sie bei der
kraftvollen Gestaltung Maintals, also bei der Fortsetzung der
Vergangenheit und der Erinnerung an illustre Träume zu beobachten. "Jetzt
endlich die Dicke Buche ausbauen, auch wenn die Grüne Mitte viel besser
geeignet wäre", das ist doch mal ein kraftvolles Statement von Martin
Fischer (Maintaler CDU-Chef), auf das (einige) Maintaler Bürger
so lange haben warten müssen. "Das Gelände an der Eichenheege
und der dicken Buche aufzugeben und zu vermarkten, wäre schließlich die
bessere Lösung gewesen", gab er vor der Presse von sich und
seine Stellvertreter bestärkten ihn nach Kräften. Es hört sich an wie "Wir
gehen in die falsche Richtung! Auf geht's!" Das hat natürlich
Qualität und überzeugt! Die Maintaler SPD wird hoffentlich nicht
den gleichen Fehler machen und dem Standort in der Grünen Mitte
nachtrauern oder dort sogar einen neuen suchen. Bliebe da noch die sehr
spezifische Haushaltskonsolidierung, bei der die Maintaler CDU liebevoll
die Grünen und die FDP mit einbezieht. 2016 schon die schwarze Null zu
schreiben, und das mit großer Bürgerbeteiligung, das ist doch mal ein
kraftvolles richtungsweisendes Signal! Damit kann man bei uninformierten
Bürgern, die ja bekanntlich die Mehrzahl stellen, so richtig
punkten. >>>mehr
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26.10.2014
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Keine
Beschaffungskriminalität!
Es
gibt Zeitgenossen, die Maintals Steuer- und Abgabenerhöhungen überspitzt
als indirekte Beschaffungskriminalität bezeichnen, weil auf Teile der
Politik und des Magistrats die Begriffe "Haushaltskonsolidierung"
und "Haushaltssanierung" wie eine Droge wirken sollen.
Besonders zu Zeiten kommender Wahlen möchte man Fehler der Vergangenheit
ausbügeln, wozu man die Bürger nun zur Kasse bittet. Diesbezüglicher
Erfolg scheint zu berauschen! Dennoch kann man den Vorgang nicht einfach
als Beschaffungskriminalität abtun. Der Akt erfüllte seinen Zweck,
stellte den Landrat als (Noch-)Kommunalaufsicht vorübergehend zufrieden,
sodass er dem Haushalt 2014 endgültig seinen Segen erteilte. In Ordnung
ist die Vorgehensweise dennoch nicht, weil die Wiederholungstäter immer
noch aktiv sind. Bürgermeister Rohrbach lobt in diesem Zusammenhang auf
unerträgliche Art ausdrücklich die Bürger, die an den beiden
Bürgerhaushaltsprozessen teilnahmen, als hätten sie ihren
Mitbürgern anstelle der wahren Täter in die Tasche gegriffen. Nach dem
Motto "Ihr habt es ja so gewollt" lässt es sich
natürlich recht gut leben und sogar eine weitere Amtszeit angehen. Die
relative Ruhe in der Bürgerschaft ist angesichts dieser politischen
Taschenpfändung trügerisch. Die Quittung kommt erst nach dem 1. Januar
2015, wenn die Bürger die Auswirkungen spüren. Die Erhöhung der
Hundesteuer ist noch vakant, weil der Magistrat in seiner Vorlage
schlichtweg das Datum vergaß, zu der die Erhöhung greifen soll. Der Rest
der Bevölkerung wird jedoch so zur Kasse gebeten, wie es der
Bürgermeister zum Ausgleich seiner jahrelangen Bärendienste immer
wollte. >>>mehr
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26.10.2014
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MIKROKOSMOS
2014
Samstagabend,
25. Oktober 2014: Die Kabarettisten des HMV-Hochstadt starten in
Hochstadt ihr Jubiläumsprogramm und landen wieder einen Volltreffer. Wie
an allen Aufführungen der letzten 10 Jahre war das Evangelische
Gemeindehaus bis auf den letzten Platz besetzt und es wurde zeitweise zum
Tollhaus, weil sich die kabarettistisch- humoristischen Volltreffer des
Programms förmlich überschlugen. Erstes kurzes Resümee: Die
Jubiläumsveranstaltung ist gelungen! Aus Rücksicht auf das Publikum der
nächsten drei Aufführungen werden hier nun keine Details des Programms
verraten. Nur so viel sei gesagt, dass dieses Programm politischer war als
jedes vorherige Programm und dabei auch die Freunde ausgesprochenen Humors
bestens unterhalten wurden. Nun fühlen sich die Hochstädter
Kabarettisten am Ziel angekommen, denn diese schrittweise Entwicklung war
mit Rücksicht auf das ganz spezielle heimische Publikum angebracht.
Kabarett muss gemeinsam reifen! >>>mehr
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19.10.2014
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Fortschritt
versus Stillstand
Wer
gewählt werden will, muss nominiert werden, so ist das nun mal bei
Bürgermeisterwahlen. In Maintal warf nun Sabastian Maier (SPD)
den Hut in den Ring und seine Partei wählte ihn einstimmig zum
Kandidaten. Amtsinhaber Erhard Rohrbach äußerte zwar
bereits mehrmals seine Bereitschaft, offiziell nominiert ist er noch
nicht. Nachdem der bisherige Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus
Heber überraschend seine Ämter hinwarf, dürfte die Maintaler
CDU innerlich zerstritten sein, denn der Rücktritt Hebers hatte Gründe,
die in der Person des Bürgermeisters begründet sind. Diese dürften mit
dem Weggang Hebers nicht verschwunden, sondern nur deutlich gemacht sein,
weil dieser Rückgrat zeigte. Längst ist bei den Wählern angekommen,
dass Rohrbachs Markenzeichen Stillstand ist, der stets mit großer
Beharrlichkeit kombiniert daher kommt. Das will Sebastian Maier ändern,
wenn er zum Bürgermeister gewählt würde. Seine Parteifreunde konnte er
mit seinem vorgestellten Konzept überzeugen (einstimmig) und er will im
Wahlkampf auch viele Maintalerinnen und Maintaler über persönliche
Gespräche erreichen. Er orientiert sich am Wahlkampf des Frankfurter
Oberbürgermeisters Feldmann, der sein Ziel zum Teil über Hausbesuche und
eine spezielle Vision erreichte. >>>mehr
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17.10.2014
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Wende
in der Bürgerbeteiligung?
Die
Maintaler Bürgerversammlung vom 15. Oktober 2014 stand diesmal ganz unter
dem Motto "Bürgerbeteiligung" und war vornehmlich für
Bürger gedacht, die sich informieren und vielleicht zukünftig an
verschiedenen Prozessen beteiligen möchten. Diese Zielgruppe konnte nicht
ereicht werden. Gekommen waren der Magistrat, Verwaltungsmitarbeiter,
Stadtverord- nete und ehrenamtlich Aktive, die sich bereits an vielen
Stellen kräftig einbringen und über die Ergebnisse des Bürgerhaushalts
2014 informiert waren. Bürger mit erkennbarem Interesse am Thema des
Abends "Gestaltung der Bürgerbeteiligung" waren unter den ca. 60
Anwesenden kaum zu finden. Vielleicht lag es ja daran, dass die über 80
Maintaler Hundebesitzer, die sich Tage zuvor zu einer Protestversammlung
trafen, in der herbstlichen Dunkelheit ihre Vierbeiner zur Entleerung
ausführten, womit ich bei einer der Erkenntnisse das Abends angekommen
bin. Diese zeigt, dass in Maintals Bevölkerung vornehmlich ein selbstbezogenes
Ein-Punkt-Interesse vorliegt. Mit der Anhebung der Hundesteuer kann
man vergleichsweise Säle füllen. >>>mehr
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12.10.2014
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Unangenehmes
Gespinst
So
langsam geht die Angst in Deutschland um, weil die Gefahr von
Terroranschlägen durch sogenannte Glaubenskrieger wächst. Belebte Orte,
wie Stadien und Plätze, aber auch öffentliche Verkehrsmittel können die
Ziele sein. Die Terroristen nutzen dabei auf vielfältige Weise den Islam.
Die islamischen Gemeinden in Deutschland und anderen europäischen Staaten
distanzieren sich von dieser extremen Form der Glaubensausübung, können
jedoch nicht ausschließen, dass sich auch in ihren Reihen terroristisch
infizierte Personen tummeln. Immer lauter werden die Stimmen, die vor
einer Überfremdung warnen, weil sich Menschen im Straßenbild und ihren
Wohnquartieren nicht mehr wohl fühlen. Das hat noch nichts mit
Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern zunächst mit purer Angst vor allzu
radikalen Veränderungen des eigenen Umfelds. Im alltäglichen Miteinander
fällt auf, dass sich bestimmte Altersgruppen südosteuropäischer
Ausländer weder an Gesetze noch an Anordnungen halten und auch gar nicht
gewillt sind, sich anzupassen. >>>mehr
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05.10.2014
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Es
geht um die Wurst
Bei
der SPD geht es mal wieder um die Wurst. Am 18. Oktober findet ein
Parteitag statt, an dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch die
Kandidatenfrage zur Bürgermeisterwahl klärt. Im Vorfeld war bereits zu
hören, dass es diesmal ein einheimischer Kandidat sein soll, denn mit
auswärtigen Kandidaten, wie zuletzt mit Katja Weitzel, ist
offensichtlich keine Wahl zu gewinnen. Aber auch einheimische Kandidaten,
wie Günther Wassermann (SPD), Jörg Schuschkow
(WAM) oder Hans-Joachim Pethke (parteilos) konnten gegen Erhard
Rohrbach (CDU) nicht gewinnen. Diesmal soll aus der Sicht der SPD
das Werk gelingen, denn man möchte nicht nur die stärkste Fraktion im
Parlament sein, sondern auch den Bürgermeister stellen. In der
derzeitigen Konstellation ist mit dem Parlament keine ernsthafte
Zusammenarbeit möglich, auch wenn sich CDU- und SPD-Fraktion mal einig
sind. An der Scheinallianz zwischen den beiden Fraktionen von Dezember 13
bis Juli 14 wird die SPD noch eine Zeit lang zu knabbern haben, besonders
an dem unsinnigen Aufleben lassen der Sportstätte in der grünen Mitte. >>>mehr
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01.10.2014
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Erklärungsversuche
Die
Wogen schlagen in Maintal hoch und der Volkszorn wächst. Maintal hat
jetzt zwar einen genehmigungsfähigen Haushalt, dennoch ist noch nicht
klar, ob er von der Kommunalaufsicht genehmigt wird. Rein bildlich gesehen
kann der Landrat zwar die vom Melken wundgezutzelten Euter der Maintaler
Bürger begutachten, eine Zukunftsperspektive außer der, dass man die
Bürger bei Bedarf immer wieder melkt, ergibt sich daraus jedoch nicht. Es
fehlt einfach der ökonomische Ansatz, die wirtschaftliche Idee, die
Vision, mit der die Maintaler Ressourcen besser genutzt werden können und
der Haushalt langfristig gesundet. Immer nur den Bürgern in die Tasche zu
greifen und Unternehmertum, das eigennützig die Stadt entwickelt, zu
schützen und sogar zu bevorteilen, ist eine recht primitive Strategie.
Die Eigenerschließung und Eigenvermarktung von Wohn- und
Gewerbegrundstücken ist wesentlich sinnvoller. Die Nachbarkommunen machen
es ja vor! Die schlichtere Strategie wird nun allerdings von drei
Maintaler Fraktionen, die eine Mehrheit von nur einer Stimme auf die Waage
bringen, getragen. Vordergründig ging es ihnen zwar um einen
genehmigungsfähigen Haushalt, das lohnendere Ziel verloren sie jedoch aus
den Augen. Dass bei der letzten Sitzung der Stadtverordneten zu kurz
gedacht wurde, liegt auf der Hand. In der Sache folgen nun die
Erklärungsversuche über die Lokalpresse, nachdem im Parlament keine
echte überzeugende Debatte geführt werden konnte. Dort waren die
Abstimmungsverhältnisse von vorn herein klar und man übte sich lediglich
in publikumswirksamem Schattenboxen. Der Sieger hieß grotesker Weise
ausgerechnet Erhard Rohrbach. Irgendwie
fühlen sich CDU und Grüne plötzlich nicht mehr so ganz wohl, dass sie
der FDP zugunsten von Machtspielchen auf den Leim gegangen sind. Das wird
sich rächen. Die Grünen haben eh schon größte Probleme, zur nächsten
Kommunalwahl eine Liste zu füllen. Jetzt wird es noch schwerer. Das
absurde Fokushima-Ergebnis werden sie ohnehin nicht wiederholen können. >>>mehr
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23.09.2014
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"so
stopf ihn, Karl-Otto, Karl-Otto!"
Die
Stadtverordnetenversammlung am 22. September 2014 erinnerte an die
Endphase der letzten Bundesregierung, als die FDP in der Folge auf breiter
Ebene abstürzte. Auch dort wedelte der Schwanz mit dem Hund und die FDP
verärgerte die Wähler mit kompromissloser Machtpolitik so nachhaltig,
dass sie per Stimme landauf landab von den Parlamentsbänken verbannt
wurde. Die gleiche Politik versucht die Maintaler FDP umzusetzen und
bedient sich dabei anderer macht- hungriger Fraktionen. In der Endphase
der Beratungen zum Maintaler Haushaltskonsolidierungs- konzept, von dem
die Genehmigung des Haushalts 2014 abhängt, formierte sich nun eine
knappe Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP. In dem ausgelösten
Mini-Machttaumel koppelten die übermütigen Mehrheitsfähigen kurzerhand
die SPD von ihren bis dahin fruchtbaren gemeinsamen Beratungen ab und
schnitzten ein Haushaltskonsolidierungskonzept, das auf die Befriedigung
der FDP und deren Klientel ausgerichtet war. Auch wenn alle von der FDP im
Bürgerhaushalt und Beratungen eingebrachten sozialschädlichen
Vorschläge keine Mehrheit fanden, die FDP konnte sich noch einmal
überwichtig fühlen. Das Delta zwischen Einsparungen, der aus dem
Haushalt entfernten "Luft" und dem Soll-Konsolidierungsergebnis
wurde mit 150 Punkten bei der Grundsteuer B geschlossen. Ein teurer Spaß
für Maintals Bürger und ein Bärendienst für die Stadtentwicklung, weil
jetzt so weitergewurstelt werden kann! >>>mehr
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19.09.2014
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Gieriger
Abfluss
Bei
aller Schelte, die Bürgermeister Rohrbach wegen den Maintaler Finanzen
einstecken muss, weil sich die Schulden in den insgesamt 18 Jahren seiner
Amtszeit auftürmten, er allein trägt natürlich nicht die Schuld an der
hohen Verschuldung. Die Hälfte des Haushalts wird von wechselnden
Zuweisungen und Umlagen von Außen bestimmt. Und genau das verändert sich
permanent zu Ungunsten Maintals. Was allerdings die hausgemachten Schulden
und den Umgang mit den restlichen Finanzen anbelangt, so sind die Ursachen
in Maintal zu suchen. Hier spielen die stets knappen Mehrheiten im
Parlament für oft nicht optimale Entscheidungen mit großer Tragweite
eine Rolle. Infolge der mangelhaft ausgeprägten Fähigkeit, Probleme und
Vorhaben sachlich auszudiskutieren und für eine breite überzeugte
Konsensbasis zu sorgen, häuften sich die "Bauchweh"-Entscheidungen.
Beim Umgang mit möglichen Einnahmequellen und der dauerhaften
Verbesserung der Finanzsituation wurden Potenziale immer wieder nicht
ausgeschöpft und Investoren mit großzügigem Entgegenkommen, jedoch ohne
zählbaren Nutzen für Maintal, beschenkt. Viele weittragende Dinge wurden
und werden zudem politisch wie banale Tauschobjekte zwischen Fraktionen
behandelt, anstatt in der Sache und im Sinne des Gemeinwohls zu
entscheiden. >>>mehr
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13.09.2014
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Ende
eines Irrtums (?)
Der
jahrelange Planungsirrtum "Sportstätte in der grünen Mitte"
scheint nun endgültig zu Ende zu gehen. Die Beschlussvorlage Nr.
1310/2014 vom 13.8.2014 zur Stadtverordnetenversammlung am 22.9.2014
listet die Knackpunkte auf, die endlich einen Schlusspunkt unter das
Kapitel ziehen. Nun steht die Frage im Raum, ob es wirklich notwendig war,
nach vorliegender und seit Jahren bekannter Faktenlage immer wieder
politisch so unklug und ignorant zu entscheiden und so viel Planungskosten
zu verbraten. Die Maintaler Biologin Loeki
Häger- Hogerland brachte sich mehrmals kostenlos mit ihrem Wissen
ein und kartierte die fraglichen Flächen äußerst gründlich. Ihre
Ergebnisse wurden vom Magistrat, den Fachabteilungen und politischen
Machern immer wieder unter den Tisch gekehrt, weil sie nicht zu dem
passten, was gerade gewünscht war. Völlig unverständlich war der
Positionswechsel der SPD zugunsten einer vermeintlichen großen
politischen Koalition mit der CDU, die auch nach der Entscheidung des
Parlaments, das Projekt zu schließen, nie ihre Absicht begrub. Der
politische Schaden und der zeitliche Verzug in der Frage der Sportstätten
ist unakzeptabel, denn die Bürger mussten mit ansehen, wie Steuergelder
und Arbeitskapazitäten im Rathaus sinnlos verbrannt wurden, während die
betroffenen Vereine um ihre Zukunft kämpfen. >>>mehr
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06.09.2014
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Neuer
Weg - alte Erkenntnisse
Am
8. September 2014 wurde das mit großem Tamtam angekündigte
Bürgergutachten im Bischofsheimer Bürgerhaus vorgestellt. Etwa 40
Bürgerinnen und Bürger wohnten der Ausschusssitzung bei und verfolgten
den Überzeugungsgrad von Inhalt und Inszenierung. Es ist mühsam, auf die
einzelnen Inhalte einzugehen, nachdem nahezu alle Fraktionen am Ende klar
machten, dass hier von einem recht großen Umsetzungszeitraum ausgegangen
werden muss, wenn man ernsthaft die Umsetzung des entworfenen Szenarios in
Angriff nehmen würde. Man würde also über die berühmten ungelegten
Eier berichten. Es ist einfacher, weiterhin die diesbezüglichen Berichte
aus dem Rathaus zu verfolgen. Mich persönlich konnte weder Frank Ammon,
der städtebauliche Experte, noch die Experten aus der Bürgerschaft
überzeugen, die sich bestenfalls bemüht hatten, die ihnen vorgebeteten
Fakten und Ansichten zum kleinsten aller Übel zusammenzufügen. Die sie
während des Prozesses umgebenden Fachleute und Paten des Stadtleitbildes
sind naturgemäß bereits von dem überzeugt, was sie von sich geben, so
dass sie mit voller Absicht berieten. Das Ergebnis fiel dementsprechend
aus und das ist auch völlig normal. Der vom Magistrat beauftragte
Stadtplaner Markus Hirth lieferte ein klassisches Beispiel von
"Gruppenarbeit mit unterschiedlich Qualifizierten" ab und
stellte die Ergebnisse routiniert vor, wie man es von ihm erwartet hatte.
Unter dem Strich blieb jedoch zumindest bei mir ein fader Beigeschmack. >>>mehr
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06.09.2014
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Alles
im Griff?
Wenn
man in den letzten Wochen die Lokalzeitung sowie die Wochenzeitungen und
bunte Anzeigenblätter aufschlug, stellte man fest, dass im Maintaler
Rathaus nun eine spezielle Hofberichterstattung Einzug hielt. Damit sollen
bei den Bürgern vermutete Informationslücken geschlossen und die Arbeit
in Rathaus gewürdigt werden. Alles ist im Rathaus perfekt und
Steigerungen sind kaum mehr möglich, könnte man meinen. In Zeiten, in
denen kommunale Leistungen von Bürgern kritisch auf den Prüfstand
gestellt werden, ist diese Art der positiven Öffentlichkeitsarbeit dazu
geeignet, Meinungsbildungen nach Wünschen der Leitung der Verwaltung zu
beeinflussen. Damit wurde zum Beispiel während des extrem kurios
geführten Bürgerhaushaltsprozesses 2014 den Voten der Bürger kräftig
gegengesteuert. Es ist nämlich in der Berichterstattung nichts wirklich
wie es ist, sondern, wie es sein soll. Das Negative wird einfach
ausgeblendet. Das birgt Gefahren, die bis hin zur Manipulation gehen
können.
Kommt
es dazu, dass Bürgermeister Rohrbach erneut kandidiert, so kann diese Art
der Öffentlichkeitsarbeit zu einem Wettbewerbsvorteil im Amt führen,
wenn sie auf ein direktes oder indirektes Lob für die Amtsführung des
Bürgermeisters (Eigenlob) hinausläuft. Gegenkandidaten könnten nicht auf
Kosten der Allgemeinheit für sich werben. Es wäre deshalb ratsam, diese
Art der Berichterstattung während des kommenden Bürgermeisterwahlkampfs
zurückzufahren oder ganz zu unterlassen. >>>mehr
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31.08.2014
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Lebenserfahrung
ist Out
Eigentlich
ist es völlig normal, dass man erst mit zunehmendem Lebensalter - also
wenn man selbst genug Lebenserfahrung besitzt - die Erfahrung anderer
Menschen richtig einschätzen kann. Jüngere Menschen akzeptieren zwar,
dass ältere Menschen bereits mehr erlebt haben und daraus stets ihre
Schlüsse ziehen und entsprechende Vorgehensweisen wählen. Sie erliegen
jedoch oft dem Irrtum, das Wissen älterer Menschen sei antiquiert und
heute vielfach nicht mehr anwendbar. Allerdings - das, was Ältere
scheinbar oder angeblich durchschauen, können Jüngere meist nicht mal
erahnen. Das Unverständnis ist damit vorprogrammiert. Besonders
frustrierend ist es für Jüngere, wenn die Älteren am Ende immer wieder
Recht behalten. Da hilft auch kein noch so anspruchsvolles Studium oder
eine ganz spezifische Ausbildung, wenn es an Erfahrung fehlt. Zum großen
Teil besteht Erfahrung aus einer Sammlung von durchlebten Erfolgen, Fehlern und
prägenden Misserfolgen, deren Werdegang man stark verinnerlichte. Es wäre
natürlich für Jüngere sinnvoll, von dieser Erfahrung zu profitieren,
damit sich Fehler nicht fortwährend wiederholen. Doch genau das Gegenteil
ist der Fall. In großen Organisationen wird selten die Erfahrung der
erfahrenen Mitarbeiter direkt genutzt, sondern es werden vorzugsweise
externe Berater in Anspruch genommen, die teilweise auch noch jünger sind,
deren Erfahrung man aber dem wissenschaftlichem Hintergrund zufolge einen
höheren Stellenwert zumisst. Wen wundert es, dass ältere lebens- und
berufserfahrene Personen dieses Vorgehen äußerst kritisch beurteilen!? >>>mehr
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24.08.2014
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Angeblich
Nonplusultra
Die
neue Sau, die vom Magistrat durchs Dorf getrieben wird, heißt "Bürgergutachten"
und soll das Nonplusultra aller Arten Maintaler Bürgerbeteiligungen sein,
die es bisher gab. Bereits am 15.3.2014 verkündete eine Pressemitteilung
der Stadt Maintal, dass diese Art der Bürger- beteiligung Maintal zu
neuen Ufern führen könnte. Dort hieß es: "Ich
freue mich sehr, dass wir in den nächsten Monaten die Chance haben,
gemeinsam mit den Maintalerinnen und Maintalern die Zukunft unserer Stadt
zu diskutieren und dabei neue, vielleicht auch ungewöhnliche Visionen und
Ideen einzubringen", so Ralf Sachtleber. "Ich bin sehr gespannt
auf diese, für uns neue Form der Bürgerbeteiligung. Bei wichtigen
Entscheidungen für unser Gemeinwesen ist es mittlerweile schon
selbstverständlich, dass Politik und Verwaltung zunächst die
Bürgerschaft um ihre Meinung bitten. Der Stadtleitbildprozess und der
Bürgerhaushalt sind gelungene Beispiele dieser neuen politischen Kultur
in Maintal."
Na
ja, mit dem Bürgerhaushalt mag Stadtrat Sachtleber im März ja noch guter
Dinge gewesen sein. Zum jetzigen Zeitpunkt verdient der Bürgerhaushalt
2014 seinen Namen jedoch nicht mehr, weil er zu einem zurechtgebogenen
Instrument der Haushaltskonsolidierung wurde, das seinen Zweck noch nicht
einmal ansatzweise erfüllt.
Nachdem
neben einigen kleinen Beteiligungs-Projekten die Mutter Maintaler
Bürgerbeteiligung, die Lokale Agenda 21 komplett aus dem Internet
entfernt wurde und der Stadtleitbildprozess sowie der Bürgerhaushalt mit
Bemerkungen, wie "Die
gängigen Formen der Bürgerbeteiligung haben oft mit 'klassischen
Problemen' zu kämpfen: Geringe
Resonanz, fehlende Informiertheit, Oberflächlichkeit, soziale
Selektivität und die
Dominanz organisationsstarker Interessen"
(siehe Zeitungsartikel) abgewertet wurden, liegt der Fokus nun auf
dem Bürgergutachten, einer angeblichen Weiterentwicklung bisheriger
Bürgerbeteiligungsformen. >>>mehr
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12.08.2014
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Fragwürdiger
Umgang
Maintals
Bürgerbeteiligungsprozesse werden aus ganz verschiedenen Motivationen
heraus genutzt und zunehmend sogar auf
vielfältige Art benutzt. Je nach Art
der Teilnehmer der vom Magistrat und den Stadtverordneten gesteuerten
Bürgerbeteiligungsprojekte werden die Verfahren und der Umgang
mit Ergebnissen empfunden. Was von einer Seite als "Erfolg"
gefeiert wird, wird von anderen Teilnehmern oft kritisch gesehen und
vermindert zunehmend die Bereitschaft, sich weiterhin zu engagieren.
Unterdessen will der Jubel derjenigen nicht abebben, die mit ihren
Methoden ihr Ziel erreicht
zu haben glauben. Besonders im Blickpunkt stehen derzeit der
Bürgerhaushalts- und der Stadtleitbildprozess. Was hier als Bürgernähe
und als Softansatz direkter Demokratie verkauft wird, wird regelrecht
instrumentalisiert. Man will Bürger in Abläufe einbeziehen, damit
Ursache
und Wirkung für unbefriedigende Entwicklungen breiter verteilt wird. Es ist an der Zeit, offen auszusprechen, dass Maintals Wahlbeamte
und ein Teil der ihnen zuarbeitenden Verwaltung viele Erwartungen nicht
erfüllen und die Kommunalpolitiker nicht in
der Lage sind, letztere effektiv zu kontrollieren und zu steuern. Dass die
Macher über Pseudo- Projekte aus ehrenamtlich tätigen und motivierten
Bürgern von ihnen unangenehm empfundene aussteigende Kritiker
machen, scheint sie nicht zu stören. Die entstehenden Lücken haben sie
längst mit ihnen genehmen Aktivisten aufgefüllt, die bereitwillig das
abliefern, was von ihnen gewünscht wird. >>>mehr
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08.08.2014
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Das
volle halbe Glas
"Voller
Erfolg im halbvollen Glas", so liest sich die Bilanz
des Bürgerhaushalts 2014, die unter die Leute gebracht wird. Das
Ergebnis wird mit statistischen Erhebungen untermauert, dessen Zahlen
belegen sollen, dass der Bürgerhaushalt 2014 eine größere Resonanz fand
als der Pilot-Bürgerhaushalt im Jahr 2013. Und das, obwohl nur
Vorschläge für Reduzierungen oder Mehreinnahmen zu Lasten der Bürger
zugelassen waren. Nicht auszudenken, wie hoch die Beteiligung und der
Erfolg gewesen wäre, wenn auch die Vorschläge zugelassen worden wären,
die jetzt die Stadtverordneten unterbreiten müssen, um bis 2020
ausgeglichene Haushalte zu ermöglichen. Das geht nämlich nur, wenn
Maintal attraktiver wird, um von den Chancen im Speckgürtel des
Rhein-Main-Gebiets angemessen zu profitieren. Darauf wollte die Politik
aber selbst kommen, denn eine Mehrheit für eine Grundsteuer-B-Erhöhung,
wie im Bürgerhaushalts- Modul angedacht, ist nicht in Sicht. Auch wenn
die Kritiker des Bürgerhaushalts 2014 mit einem Seitenhieb in der
Berichterstattung bedacht wurden, das Ergebnis widerlegt keinen ihrer
Kritikpunkte. Jetzt sollte man doch etwas tiefer in die Auswertung
einsteigen und den zeitlichen Verlauf der Abstimmung in Bezug zur
Öffentlichkeitsarbeit des Magistrats und den Kampagnen verschiedener
Interessengruppen sowie direkt Betroffener setzen. Dann relativieren sich
so manche Ergebnisse. Die vorgelegte Statistik belegt, dass die Teilnehmer
auch in diesem Jahr nur ihren eigenen Interessen folgten. Damit gingen sie
jedoch der Moderationsgruppe auf den Leim, die ihre 38 (von 102)
Vorschläge (bewusst oder unbewusst) so auswählte, dass vorwiegend die
Lieblings- Zielgruppe "Eltern mit Kindern" und "sozial
engagierte Personen" angesprochen wurden. Dazu wurden gleichgeartete
Themen sogar aufgefächert und mit dem blauäugigen Kommentar versehen,
man möge doch nur einen der Vorschläge bewerten. Unter flankierender
Betreuung der Zielgruppe passierte genau das Gegenteil. So stellte sich
der erwartete Erfolg ein. Doch - keine Angst - auch diese Teilnehmer
werden zur Kasse gebeten, wenn auch durch Maßnahmen anderer
Stellschrauben.
Fazit:
Substanziell verbessert sich durch diesen Bürgerhaushalt absolut nichts
positiv! >>>mehr
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27.07.2014
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Das
Bessere = Feind des Guten?
Haben
Sie auf der Homepage der Stadt Maintal in letzter Zeit mal nach der "Lokalen
Agenda 21" gesucht, an der sich viele Bürgerinnen und Bürger
beteiligten, aber nicht viel von der Umsetzung ihrer Ideen erlebten? Man
hat die Seiten offensichtlich gelöscht! Dabei gab es bis heute
kein Gespräch mit aktiven Bürgern der Lokalen Agenda, ob dieses Kapitel
partizipativer Entwicklung Maintals endgültig geschlossen werden soll.
Selbst wenn dem so wäre, weil der Stadtleitbildprozess die Inhalte der
Lokalen Agenda 21 komplett aufgesaugt hätte, gehörten diese Seiten in
ein digitales Archiv und nicht restlos von der Bildfläche getilgt. So
geht man nicht mit der Historie einer noch jungen Stadt um. Nun sind allerdings bereits Überlegungen im Gang, den
organisatorischen Teil des Bürgerhaushalts- prozesses in den
Stadtleitbildprozess zu integrieren, weil ohne ein verbindliches
Machbarkeitsprüfungs- und Umsetzungsmodul auch der Stadtleitbildprozess
eine unvollendete Kreation ist. >>>mehr
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20.07.2014
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Kaisers
"Spannungsbogen"
Sind
Sie auf der Autobahn schon einmal plötzlich in einen dichten Nebel
geraten und wurde es Ihnen dabei äußerst unwohl? Das gleiche Gefühl
stellt sich derzeit beim Bürgerhaushalt 2014 ein. Hier gab der
Stadtverordnetenvorsteher und Herr des Bürgerhaushalts 2014 auf der
Internetseite des Moduls bekannt: "Um
den Spannungsbogen hoch zu halten und Ihnen eine objektive Bewertung zu
ermöglichen, zeigen wir ab sofort bis zum Bewertungsende nur noch die
Anzahl der abgegebenen Bewertungen. Auf die Darstellung von Zustimmung
bzw. Ablehnung wird bis zum Bewertungsende verzichtet."
Im
Bürgerhaushalt 2013 bestand eine Zäsur bei TOP 40 der 132
Vorschläge. Einige Einreicher und die dahinter stehende Klientel werteten
in der Schlussphase konkurrierende Vorschläge gezielt ab, um ihrem
Vorschlag einen besseren Platz zu bescheren. Das wurde von der
Steuerungsgruppe 2013 erkannt und moniert. Dieser Fehler sollte sich 2014
nicht wiederholen. 2014 hat die Redaktionsgruppe jedoch die Zäsur
selbst durchgeführt und nur 38 Vorschläge zugelassen. Wäre der
Vorschlag der alten Steuerungsgruppe richtig umgesetzt worden, so hätten
die Ergebnisse 2014 nun entweder durchgängig gezeigt oder gar nicht gezeigt werden dürfen.
Es
entsteht nach dem plötzlichen Ausblenden der Ergebnisse nun der Eindruck,
als seien einige Voten dabei, die nicht gewollt sind und die es zu
korrigieren gilt. Möglichkeiten dazu gäbe es ja genug und nur die
Betreiber des Verfahrens besitzen die Ergebnis-Transparenz. Die Bürger
trauen jetzt wahrscheinlich den Endergebnissen nicht mehr! >>>mehr
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18.07.2014
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Herzensangelegenheiten
Ab
sofort können politische Zeitgenossen, die mir nicht so gut gewogen sind,
behaupten, ich sei fremdgesteuert. Ein Herzschrittmacher macht es jetzt
möglich. Nun werden einige Leser sagen, dass ein Herzschrittmacher
eigentlich keine weltbewegende Sache sei und es sich nicht lohne, darüber
Worte zu verlieren. Das kann schon sein, für mich bedeutete die
Implantation aber, dass die Auswirkungen eines noch nicht erkannten und
vererbten Herzfehlers nun zumindest unter Kontrolle ist. Auch wenn mir nur
ca. 10 Tage bis zum Eingriff die permanente Gefahr eines plötzlichen
Herzstillstands bewusst war, änderte ich sofort einige Verhaltensweisen,
die als gefährlich einzustufen waren. Im Alltag und auf meinen
Internet-Seiten vermied ich nun Aufreger- Themen. Plötzlich hörte ich
ständig in mich hinein und registrierte aufgeregt jede noch so kleine
Unregelmäßigkeit des Herzschlags. Gegen die Unregelmäßigkeiten der
Herzfunktion selbst kein Mittel zu haben, machte mich sehr nervös. Ab
heute wird sich das jedoch wieder ändern. Ein Minicomputer und einige
Sonden, die direkt ins Herz führen, machen es möglich. Ich stehe zwar
noch einige Zeit unter Beobachtung, doch es wird wohl keine Komplikationen
geben, wenn ich mich richtig verhalte. Die Ärzte sprachen sogar von 110%
Leistungsfähigkeit gegenüber vorher. Na denn...!? >>>mehr
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13.07.2014
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Bürgerhaushalts-Posse
Nach
Ende der ersten Woche Diskussion und Abstimmung über den Bürgerhaushalt
2014 sind bereits klare Tendenzen ersichtlich. Allerdings sollte man nicht
bereits jetzt auf die Ergebnisse spekulieren, denn für eine Reihe von
Vorschlägen gaben neben normalen Bürgern hauptsächlich direkt
Betroffene ihre Voten und Kommentare ab. In einigen Fällen wären
nämlich auch Arbeits- plätze direkt betroffen. Nachdem diese Stimmen
einflossen, ist zwar noch einmal mit einer nachgeordneten Aktion zu
rechnen, die einzelnen Ergebnisse von strittigen Vorschlägen werden sich
aber eher in die andere Richtung verändern, wenn jetzt vermehrt Bürger
abstimmen. Wie bereits erwartet,
sortierte die Redaktions gruppe bereits alle Vorschläge aus, die von ihr nicht
zugelassen waren. Besonders gravierend wird von einigen Einreichern die
Tatsache empfunden, dass darunter auch alle Vorschläge sind, die lt.
Redaktionsgruppe "politisch nicht gewollt" waren. Da
die Entscheidungen in der Steuerungsgruppe sicherlich
"demokratisch" abliefen, dürften zwischen den Teilnehmern der
Verwaltung und der Fraktionen die beiden "Bürger", von denen
man den Namen des Verfahrens ableitet, wohl kaum eine Rolle gespielt
haben. >>>mehr
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10.07.2014
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Entrümpelungsversuch
einer Ära
Man
merkt in den letzten Tagen, dass die nächste Bürgermeisterwahl bevor
steht. Mit aller Gewalt will der Amtsinhaber die städtischen Finanzen in
Ordnung bringen und progressive Signale setzen, wo Stillstand zum
gefestigten Zustand geworden und mit dem Bürgerhaushalt 2014 ein massiver
sozialer Rückschritt möglich ist. Plötzlich erscheint es auch wichtig,
die Maintaler Wirtschaftsförderung von der Bestandspflege auf eine
offensive Akquise umzupolen. Aus diesem Grund sollen nun endlich die
Gewerbegebiete attraktiver gemacht werden, so dass sie zum Wohl der Stadt
die Kasse füllen. Also weg mit den blassen, braven Broschüren der
Wirtschaftsförderung, die Ärmel hochgekrempelt und in die Hände
gespuckt! Zusammen mit dem Regionalverband wurde jetzt der teilweise
trostlose Zustand in den Gewerbegebieten mit ihren Sackgassen, für LKW's
zu kleinen Wendehämmern, den unattraktiven Leerstandsfassaden und den
unfreundlich gestalteten Einfahrten in die Gewerbegebiete begutachtet und
- wer hielt es für möglich? - als durchaus verbesserungswürdig
erachtet. Teile der Verwaltung präsentieren sich nun als erwachender Teil
einer Schlafstadt. Es kann plötzlich nicht sein, was nicht sein darf!
>>>mehr
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Vorbereitungen
zur Bürgermeisterwahl 2015
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06.07.2014
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Kürzer
treten!
Es
gibt Momente, in denen man inne hält und sich auf das Wichtige im Leben
konzentrieren muss. Umso älter man wird, umso fragiler werden die Dinge,
aber auch umso wertvoller. In den letzten Wochen kamen einige Dinge
zusammen, die meinen Antrieb beeinträchtigen, mit dem ich meine Passionen
betreibe. Das ist auch der Grund, warum auf dieser Website derzeit nicht
so viel passiert. Die Maintaler Kommunalpolitik gibt momentan auch nicht
viel her, über das man berichten könnte. So nehme ich meine ureigensten
Probleme so wichtig, wie sie es verdienen. Als Optimist neigt man leider
dazu, alles nicht so ernst zu nehmen, was man im Griff zu haben glaubt.
Momentan gibt es aber in meinem Leben mehrere Stressfaktoren, die sich
potenzieren. Im Terminkorsett erscheinen täglich andere Faktoren wichtig
zu sein und dulden anscheinend keinen Aufschub. Der Körper verkraftet
Stress jedoch nur bis zu einem gewissen Grad und meldet sich, wenn es zu
viel wird. Eine heftige körperliche Reaktion, die nur ganz kurz eintrat,
schrieb ich ganz normalen Gründen zu und ich nahm sie nicht ernst. Als
ich das dem Hausarzt bei einer Routineuntersuchung eher beiläufig
schilderte, fiel er aus allen Wolken. Nun habe ich eine stramme Woche mit
wichtigen Eingriffen vor mir, die bewirken sollen, dass ich noch einige
Jahre länger lebe, als es ohne die Eingriffe höchst unwahrscheinlich
wäre. Danach werde ich etwas kürzer treten müssen, um mich wieder zu
stabilisieren. >>>mehr
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01.07.2014
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Behördlicher
Tiefschlag
Das
Titelbild der aktuellen Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS zeigt
meine Gartenanlage im Fechenheimer Mainbogen. In einem dazugehörigen
Artikel stelle ich die Vorzüge gepflegter Gärten vor. Als ich den
Artikel schrieb, konnte ich nicht wissen, dass ich bald Besuch von der
Unteren Naturschutzbehörde bekommen würde. Der Grund war allerdings
nicht ein Verstoß gegen Bestimmungen zum Schutz von
Landschaftsschutzgebieten, sondern die Verordnung
über das Landschaftsschutzgebiet "Grüngürtel und Grünzüge
in der Stadt Frankfurt am Main" vom 12. Mai 2010,
die nach vier Jahren ohne jede Information plötzlich auf 5 Parzellen umgesetzt werden soll. Das Gespräch mit
der Beamtin, in deren Begleitung sich zwei weitere naturkundige Damen
befanden, war sehr sachlich und gelöst. Sie fotografierten und notierten die
Gegebenheiten und kündigten an, dass ich dazu bald Post bekommen werde.
Auf diese Post warte ich nun und bin auf die Argumentation und die
Konsequenzen gespannt. Angeblich sollen unsere fünf Privatgärten
innerhalb von 2 Jahren geräumt bzw. "renaturiert" werden. Sollte das verlangt
werden, ist natürlich eine heftige Auseinandersetzung zu erwarten. Es
geht schließlich um Jahrhunderte alte Traditionen des "Grabelands"
und Rechte der Nutzung, die sich historisch davon ableiten lassen. >>>mehr
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21.06.2014
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Humpelnde
Bürgerbeteiligung
Die
bürgerliche Ausbeute von 69 Vorschlägen beim diesjährigen
Bürgerhaushalt ist nicht gerade das, was sich die Betreiber des Prozesses
vorgestellt haben, zumal
über die Hälfte den No-Go's zum Opfer fallen. Hinzu kommen allerdings die in provokanten Plakaten
eingewickelten Vorschläge der Betreiber, von denen sie selbst sagen, dass
sie nicht umsetzbar seien. Alle Vorschläge zusammen ergeben gerade mal
50% der Vorschläge des letzten Jahres. Nun gilt es, die kruden Texte der
Einreicher so zurecht zu biegen, damit wenigstens etwas qualifiziertes und
quantifizierbares dabei heraus kommt. Es soll ja alles den neuen
Spielregeln entsprechen! Nach dem Auspacken der Vorschläge werden nun die
Doppelungen zugeordnet, nicht erwünschte, nicht mehrheitsfähige
Vorschläge und Vorschläge, die sowieso nicht umsetzbar sind,
aussortiert. Nach dieser redaktionellen Bearbeitung darf dann zwei Wochen
lang über den verbleibenden Bodensatz diskutiert und abgestimmt werden.
Zuvor wird wahrscheinlich noch eine Bürgerversammlung stattfinden, um
noch etwas Drive in die Sache zu bringen. Der Erfolg ist allerdings
höchst fraglich. Eines steht aber jetzt schon fest: Der Prozess hat sich
in den Händen der Politik und des Magistrats auf keinen Fall zum Vorteil
weiterentwickelt. Das Sparen und Erhöhen von Abgaben ist wohl doch nicht
das richtige Rezept für einen Bürgerhaushalt, zumal das Maintal ja auch
keinen Millimeter wirklich voran bringt. >>>mehr
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15.06.2014
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Streiche
der Sinne
Wenn
man dem Magistrat und einigen Politikern Glauben schenkt, so sind die
Probleme Maintals nur rein finanzieller Natur. Wenn die behoben seien,
könne man wieder planen, entwickeln und die Zukunft gestalten. Derart
vereinfachte Feststellungen entspringen Gehirnen, die zuvor bestimmte
Sinne ausgewertet und in Ideen umgewandelt haben. Diese Methode wird gern
als "mit Kopf und Verstand" bezeichnet. Einer der bemühten
Sinne ist dabei stets auch der Unsinn, der anschließend in der Politik
nur allzu oft die Oberhand gewinnt. Aber nicht nur Amtsinhaber und
Politiker, auch mancher Bürger übt sich darin, diese
Gedankenausschüttungen zu praktizieren. Vielleicht sollte man einen
Wettbewerb der besten "Streiche der Sinne" ausrufen, wenn es
momentan den Wettbewerb "Bürgerhaushalt 2014" nicht gäbe, bei
dem die besten Kaputtspar- mit Abgabenerhöhungsideen miteinander
konkurrieren.
Mit
dem Trick, den Fokus auf die Finanzen zu richten, wird erfolgreich von den
übrigen Defiziten abgelenkt, die als Gründe für die Maintaler
Finanzsituation verantwortlich sind. Bewusst werden den Bürgern
Sachverhalte so vor Augen geführt, dass in möglichst vielen bürgerlichen
Gehirnen das Wahrgenommene in eine bestimmte Richtung gelenkt und in erwünschte eindimensional durchdachte Reaktionen umgewandelt werden. Im
gewissen Sinn kann man das durchaus als eine Manipulation bezeichnen. Ein
Blick ins aktuelle Vorschlagsmodul des Bürgerhaushalts zeigt, welche
Denkleistungen das bisher ans Licht förderte. >>>mehr
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07.06.2014
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Geisterschiff
auf großer Fahrt
Da
haben die Macher des diesjährigen Bürgerhaushalts ausgerechnet am D-Day
ein wahres Geisterschiff auf eine Sandbank gesetzt und hoffen, dass es von
einer Bürgerbeteiligungs-Flut heruntergetragen wird. Geisterschiff
deshalb, weil sie eigentlich nach eigenem Bekunden gar nicht die Umsetzung
der von ihnen selbst eingestellten Vorschläge wollen. Zur Verstärkung
der Ablehnung durch die Bürgerschaft wurden sogar provokante Plakate
entworfen, die demnächst ganz Maintal zieren, um das Blut der Bürger in
Wallung zu bringen. Ärgerlich ist nur, dass sogar der parteilose Stadtrat
fröhlich mitmischt. Auch ihm muss klar sein, dass am Ende doch wieder die
Erhöhung der Grundsteuer B steht, wenn sich die Bürger dieser dubiosen
Inszenierung verweigern. Wahrscheinlich ist es sogar die Intention einiger
Kommunalpolitiker, dass bei einer praktizierten Verweigerung endlich die
Handhabe gegeben sei, unpopuläre Entscheidungen zu Lasten der Bürger zu
fällen. Auch wenn ich grundsätzlich ein Verfechter des Bürgerhaushalts
bin - eine Teilnahme an diesem Bürgerhaushalt und an der Redaktionsgruppe
schließe ich nun definitiv aus. >>>mehr
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01.06.2014
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Verwalten
und Leisten
Seit
weit über einem Jahrzehnt verfolge ich die Maintaler Kommunalpolitik und
berichte auf meiner Homepage über das, was ich erlebe, höre und
empfinde. Dies verarbeite ich auch seit einem Jahrzehnt in den
Kabarett-Programmen der Hochstädter Gruppe MIKROKOSMOS. Bei
"Satire" und "Humor" stelle ich jedoch fest, dass
manche Sachverhalte weit über das hinaus gehen, was man noch mit diesen
beiden Begriffen aufbereiten kann. Mit anderen Worten: "Da kann
einem das Lachen vergehen...!" Momentan befasse ich mich mit dem
Bürgerhaushalt und dem breit angelegten Versuch, über qualifizierte
Bürgerbeteiligung die Karre finanziell aus dem Dreck zu ziehen. Dabei
befinde ich mich in guter Gesellschaft, denn einige engagierte Bürger
zeigen äußerst brauchbare Mittel und Wege auf, die sie seit vielen
Jahren beruflich kennen und praktizieren. Es ist jedoch unglaublich
schwer, mit den Verantwortlichen der Stadt Maintal und Teilen der
Verwaltung in einen fruchtbaren Dialog einzutreten. Der Grund liegt im
ausgeprägten Verwaltungsdenken, das meilenweit entfernt liegt vom Denken
in der freien Wirtschaft. >>>mehr
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27.05.2014
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Bürgerhaushalt
verändern
Die
Diskussionen um den Maintaler Bürgerhaushalt spitzen sich zu und
beherrschten zusammen mit der Haushaltskonsolidierung sehr die
Stadtverordnetenversammlung vom 26. Mai 2014. Kurioserweise verfolgte das
gerade mal ein einziger
parteiloser Bürger auf den leeren Rängen des Besucherbereichs.
Die Maintaler Bürger scheinen dem eingeschlagenen Weg die kalte Schulter
zu zeigen. Selbst der Beschlussantrag des Magistrats, die Grundsteuer B
innerhalb von 4 Jahren auf insgesamt 695 Punkte zu erhöhen, ließ das
Interesse an den Debatten nicht steigen. Der strittige Antrag wurde zwar
nicht zurückgezogen, nur diffuser umschrieben.
Der
Stadtverordnetenvorsteher und ein Teil der Fraktionen - voran die SPD -
hielten mehrere leidenschaftliche Plädoyers für die Bürgerbeteiligung
und den Bürgerhaushalt und auch der Magistrat sieht den Bürgerhaushalt
als ein langfristig erfolgreiches Instrument an, um Maintal gemeinsam mit
den Bürgern weiter zu entwickeln. Als große Hindernisse wurden jedoch
die fehlenden Geldmittel für den Prozess und die mangelnde Teilnahme der
Bürger benannt. Für 2015 und 2016 seien keine finanziellen Mittel für
den Prozess eingeplant. Eine weitere Hürde ist die fehlende Kapazität in
der Verwaltung, um den Prozess schlagkräftig zu begleiten. Auch nach
Ansicht des Bürgermeisters ist die Verwaltung nur noch in der Lage, die
Pflichtleistungen und kleine Zusatzleistungen zu erbringen. Mit anderen
Worten: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. >>>mehr
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23.05.2014
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Wo
ist der Hund begraben?
Der
begrabene Hund ist eine gängige Redewendung, bei der es um vergrabene
Schätze geht. Die Schätze, die man vergraben hat, hat man früher auf
raffinierte Weise davor zu schützen versucht, dass andere sie finden.
Angeblich begrub man einen schwarzen Hund an dieser Stelle, der quasi
über den Schatz wachen sollte. Wenn man nun also wusste, wo der Hund
begraben liegt, dann wusste man auch: Da ist der Schatz! Und damit sind
wir schon mitten in der Diskussion, die gerade Maintal beherrscht: Die
vielen vergrabenen Unbekannten, auf denen Bürgermeister Erhard
Rohrbach jährlich seine Haushaltsgleichungen aufbaut.
Wahrscheinlich sind etwas mehr als 95% seiner Haushaltszahlen seriös und
nachvollziehbar. In den restlichen Zahlen sind Sicherheiten als ganz
persönlicher Optimierungsschatz versteckt, mit denen er Jahr für Jahr
die Bürger im Anblick der Jahresendergebnisse in Staunen versetzt.
Währenddem sich die Stadtverordneten alljährlich mit dem seriösen Teil
der Zahlen auseinander setzen und Schwerpunkte verändern, bleiben die
weniger seriösen Zahlen unangetastet, ja teilweise sogar unentdeckt. Mit
der Einführung des Bürgerhaushalts stieß man jetzt verstärkt darauf,
wo tatsächlich "der Hund begraben liegt". Das macht ihn für
einige Betroffene gefährlich. >>>mehr
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18.05.2014
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Marodes
Gemeinwesen
Immer
mehr Aasgeier verschiedenster Couleur fallen über notleidende Gemeinwesen
her und heimische Politiker weisen ihnen den Weg. Sie zeigen ihnen, wo
noch etwas von dem zu holen ist, was die Gemeinwesen einst aufbauten, aber
dessen Erhalt und rentablen Betrieb ihre derzeitigen Verwalter nicht
richtig beherrschen. Diese gefräßige Klientel kommt auf vielfältige Art
locker auf ihre Kosten - Kosten, die Verantwortliche scheuen, sie selbst
gewinnbringend und zum Nutzen des Gemeinwesens in die Hand zu nehmen.
Unsere Gemeinwesen sind in der Hand von schlichten Laienpolitikern und
Wahlbeamten, die ihre Ermessensspielräume nur in ihrem Sinne ausloten.
Das, was sie treiben, betreiben sie zudem im Wahrnehmungsschatten der
Bürger, denn diese haben für Kommunalpolitik und das Geschehen in ihrer
örtlichen Verwaltung nahezu kein Interesse. Bestimmte Kreise benutzen das
für ihre Interessen. Die Bürger machen es ihnen dabei leicht, ihre
Spielchen im und mit dem Rathaus zu treiben und auch noch geschickt zu
verbergen.
In
Zeiten der Bürgerbeteiligung treten plötzlich im Rahmen der Projekte
viele dieser eklatanten Schwachstellen in den Fokus. Beim Lösen der
Probleme werden daraufhin Laienpolitiker und verkrustete
Verwaltungsstrukturen zum eigentlichen Problem. Sie reagieren
erwartungsgemäß darauf genau so, wie derzeit in Maintal. Sie nehmen den
Bürgern das Heft des Mitarbeitens wieder aus der Hand und agieren, als
seien sie tatsächlich souverän. Das sind sie infolge ihres Mandats zwar
faktisch, jedoch schon lange nicht mehr in der Sache. Ihre örtlichen
Fehlleistungen brachten Maintal nämlich in die Lage, in der Maintal eben
ist. Das begreifbar zu machen und zu retten, was zu retten ist, ist das
Anliegen verantwortungsvoller parteiloser Bürger, welche an Maintals
kommunalen Schaltstellen das Gespräch mit kooperativen und lernfähigen
Personen suchen. Noch ist es keine neue politische Bewegung, die sich
formiert, aber die Zeit dafür wäre reif, denn ohne Mandat ist der
Bürger in Maintal scheinbar ein Nichts, mit dem man nach Belieben spielt.
>>>mehr
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15.05.2014
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Die
Katze ist aus dem Sack
Dass
man auf Dauer nicht regelmäßig mehr Geld ausgeben kann als man einnimmt,
leuchtet jedem Bürger ein, selbst denen, die seit
Jahren auf Pump leben und mit Riesenschritten auf die Privatinsolvenz
zusteuern. Das nach ihrer Meinung richtige Haushalten versuchen nun auch Bund, Länder und
Landkreise über die Verpflichtung zur Haushaltskonsolidierung in die
Köpfe der Gemeindevertreter hinein zu bekommen. Sieht man sich jedoch deren
eigenen Umgang mit Steuergeldern und deren Missachtung des Konnexitätsprinzips bei
der Ausstattung der Kommunen an, formiert sich automatisch innerer
Widerstand. Eigentlich müsste das von den Kommunalpolitikern genauso
empfunden werden. Sie zelebrieren jedoch wortreich ihre diesbezügliche Ohnmacht und
ergehen sich in rührigem Aktionismus, um weiterhin nach Bedarf Bund, Länder und
Landkreise mit Finanzmitteln bedienen zu können. Allenthalben
empfinden sie es als ätzend, dass gerade sie dieses parasitäre Verhalten
in Form von Leistungskürzungen und Steuer- sowie Gebührenerhöhungen an
die Bürger weitergeben sollen. Irgendwo muss aber
das Geld her kommen. Und weil die Bürger ja diejenigen sind, die ihre
Metzger auf allen Ebenen selbst wählen, sollen sie auch für deren (Fehl-)Leistungen
gerade stehen. Genau so ist der diesjährige Bürgerhaushalt der Stadt
Maintal zu verstehen und aufgebaut. Intelligentere Maßnahmen als dieses
ideenlose Kaputtsparen sind in diesem
Jahr nicht gewollt. >>>mehr
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07.05.2014
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Haushalts-Debakel
Am
8. Mai startete Maintal die GESUNDSPAR-WOCHEN 2014 mit einem
öffentlichen Abschmelz-Event, auf dem das Abschmelzgut des einer
Feuerzangenbowle ähnlichen Verfahrens vorgestellt wurde. Anwesende, die
herausfinden wollten, mit welchem Genuss das Ergebnis verbunden sein wird,
konnten sich lediglich vom Säuregrad des zur Verwendung kommenden
Glühweins überzeugen. Eines stand schnell fest: Das ist nicht jedermanns
Sache! Wer meinte, Feuerzangenbowle würde nach Auflösen des
vorgestellten Zuckerhutes zu einem wirklichen Genuss führen, wurde
skeptisch, zumal dazu animiert wurde, dass die Bürger von sich aus noch
zusätzlichen Zucker zum Abschmelzen beisteuern sollen, um das Ergebnis zu
verbessern. Wahrscheinlich werden sich weniger Bürger daran beteiligen,
als jemals Feuerzangenbowle getrunken haben. Die reinen Zucker-Genießer
müssen jedoch aufpassen, denn das Genussmittel scheint ihnen gerade für
diese Abschmelzveranstaltung gestohlen zu werden. Die Rede ist natürlich
von der als Bürgerhaushalt getarnten Bürgerbeteiligung an der
Streichorgie freiwilliger städtischer Leistungen. Etwa
50 Bürgerinnen und Bürger, die nicht in irgendwelchen Funktionen im
Gemeinwesen aktiv sind, waren erschienen, um zusammen mit den weitaus
zahlreicheren übrigen Anwesenden den Ausführungen des
Stadtverordnetenvorstehers, des Bürgermeisters und des Stadtrats sowie
des Geschäftsführers des Städte- und Gemeindetages zu lauschen. >>>mehr
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07.05.2014
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Offene
Reihen
Die
Maintaler Fraktionen von SPD und die WAM legen momentan großen Wert
darauf, sich noch vor der Bürgerversammlung am 8. Mai deutlich
öffentlich zu positionieren. Während die SPD einen
Doppel(-bürger-)haushalt für 2015 und 2016 auf der Basis eines über
Partizipation erarbeiteten tragfähigen Haushaltskonsolidierungskonzeptes
anstrebt, setzt die WAM den gewohnt charismatischen Populismus fort und
steigt aus dem Bürgerhaushaltsprozess aus. Das befremdet nicht nur
bürgerliche Aktivisten des Bürgerhaushalts schon deshalb, weil
Mitglieder der WAM die letzten gemeinsamen Gespräche zwischen Magistrat,
Fraktionen und Bürgern mieden, damit ihre Chance zur Gestaltung des
Prozesses verpassten und diesbezüglich gar nicht aus erster Hand
informiert sein können. Damit nehmen sie eine Position ein, die der der
GAM sehr ähnlich ist. Die CDU zeigt ebenfalls populistisch erste
Widerstände gegen das offensive Umgehen der SPD mit dem
Bürgerhaushaltsprozess. Die Haltung der Genannten schwächt den Rücken
des Stadtverordnetenvorstehers, der sich engagiert an die Spitze des
Prozesses stellte. Grund dürfte sein, dass die absolute Fixierung des
nächsten Bürgerhaushalts auf die Haushaltskonsolidierung nun doch als
eine zu einseitige Kost für die Bürger angesehen wird. Mit einem
Doppelhaushalt können beide Komponenten - Sparen und Konsolidieren sowie
Gestalten und Verändern - zusammengeführt und die Auswirkungen auf
Steuererhöhungen minimiert werden. Dazu müssten aber Parteien und
Bürger enger zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit ist jedoch infrage
gestellt. >>>mehr
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02.05.2014
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Reiner
Wein
So
manche Information beginnt mit der Frage: "Was zuerst - die gute
oder die schlechte Nachricht?" Im Fall des Bürgerhaushalts
heißt natürlich die Antwort: "Die Gute!" Worauf folgt,
dass sich der zweite Maintaler Bürgerhaushalt ausschließlich auf die
Verbesserung der Finanzen konzentriert, um sich im darauffolgenden
Bürgerhaushalt erneut gemeinsam mit den Bürgern wieder mit
substanziellen Verbesserungen zu befassen. Schließlich ist beides der
eigentliche Sinn eines Bürgerhaushalts. Die diesjährige Variante ist aus
der Not des nicht genehmigten Haushalts 2014 heraus geboren. Die schlechte
Nachricht ist, dass es keine Steuerungsgruppe mehr geben wird und nun die
Kommunalpolitik Herr des Verfahrens sein wird. Einige Bürger der
ehemaligen Steuerungsgruppe erklärten sich zwar bereit, an einer
Redaktionssitzung kurz vor der Festlegung der endgültigen
Bewertungs-Liste teilzunehmen. Das aber eher, um eine gute Sache weiterhin
persönlich zu begleiten, für die sie bereits viel Zeit investierten.
Eigentlich gaben aber die meisten Bürger der Steuerungsgruppe das Steuern
auf, ehe das Steuern hätte richtig beginnen können. Einige waren erst
gar nicht zum Abschlussgespräch erschienen. >>>mehr
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26.04.2014
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Nasenring
für 2014
Auf
der alten Tüte steht nach wie vor "BÜRGERHAUSHALT" -
drin ist aber jetzt auf einmal "Bürgerbeteiligung
zur HAUSHALTSKONSOLIDIERUNG". So will es der Magistrat und
die Kommunalpolitik Maintals und sie stellen das Konzept am 8. Mai 2014 um
19 Uhr während einer Bürgerversammlung in Dörnigheim, in der Ascher
Straße 60, vor. Was ist der Grund für diesen Paradigmenwechsel? Welche
Rolle sollen die Bürger dabei spielen? Diese Fragen werden vor der
Bürgerversammlung zwar noch einmal in einem kleineren Personenkreis erörtert.
Nach der voreiligen Verkündung in der Presse ist die Rolle der Bürger in
dieser Gesprächsrunde aber bereits klar - sie sind bestenfalls Zuhörer
und man gestattet ihnen, "mitzureden". Nichts spricht gegen
das Ansinnen der Politik, die Bürger mögen beim Bürgerhaushalt stärker
auf Optimierung und Kostenreduzierung achten. Das kann man klar
vertreten, ohne gleich das Konzept des Bürgerhaushalts zu verändern.
Sparen - dieser
Hinweis fehlte beim ersten Bürgerhaushalt gänzlich, weswegen sich einige
Teilnehmer auf Wünsche konzentrierten, als gälte es, ein Füllhorn
auszuschütten. Das und die geringe Teilnahme missfiel den Politikern. Die Politik und der Magistrat
beschränkten nun den Bürgerhaushalt auf das Kommentieren der von ihnen
selbst vorgestellten Einsparvorschläge
und das Votieren seitens der Bürger. So zumindest lesen sich die
Zeitungsartikel, die auf Pressemitteilungen aus dem Rathaus zurückgehen.
Nun sollte die Kommunalpolitik und der Magistrat auch den Mut zur
Umbenennung des Prozesses haben und erklären, dass man für diese Art der
Bürgerbeteiligung keine anspruchsvollen Spielregeln mehr braucht. Das anspruchsvolle Thema "Steuerungsgruppe"
hat sich bei dieser Art des Umgangs mit den Bürgern restlos erledigt. Ob
das den Protagonisten bewusst ist!? >>>mehr
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21.04.2014
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Kommunale
Intelligenz
In
österlicher Ruhe konnten die kommunalpolitischen Eier im Rathaus vor sich
hin brüten. Dass darunter auch einige faule Eier sind, von denen man sich
partout nicht trennen kann, macht die Sache nicht übersichtlicher.
Vielleicht schlüpfen ja nach Ostern lebensfähige Lösungen. Die beiden
Eier "Stadtleitbild" und "Bürgerhaushalt", die aus
einem Wurf stammen, haben immer noch nicht zusammengefunden, obwohl sie
sich perfekt ergänzen würden. Das inzwischen faule Ei "Lokale
Agenda" sollte man endlich vergraben. Alle guten Ideen gingen im
Stadtleitbild auf, allerdings, ohne dass sich dadurch etwas bewegte. Es
fehlt halt am richtigen Umsetzungsmodul, wie dem des Bürgerhaushalts. Der
Bürgerhaushalt wird ja gerade in ein Umsetzungsmodul für unpopuläre
haushaltstechnische Lösungen umfunktioniert. Die Bürger müssen mit
ihren Ideen also noch warten. In der 17. und der 18. Woche entscheidet
sich die Vorgehensweise zum Bürgerhaushalt 2014, über der die
Kommunalpolitik gerade ausgiebig brütet. Die Lösung könnte sein: Aktive
und zielgerichtete Teilnahme der Politik zu Lasten der Bürgerbeteiligung.
Das heißt nicht, dass die Bürger außen vor bleiben, nein, sie werden
zur Kommentieren und zum Votieren gebraucht. Natürlich können die
Bürger bei den Einspar- oder Einnahmenerhöhungsideen noch einen
draufsetzen! Die Strategie ähnelt etwas dem Stadtleitbildprojekt der
Radfahrer, bei dem das Fahren entgegen der Einbahnstraße gestattet ist.
Der Nutzen ist absolut einseitig, aber wirkungsvoll! Wenn der Zweck die
Mittel heiligt, ist es einen Versuch wert. >>>mehr
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18.04.2014
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Salamitaktik
Das
Thema "Bürgerhaushalt 2014" wird in einer Art
"Salamitaktik" auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Zuerst
beriet sich die Verwaltung, dann wurde die Steuerungsgruppe über das
Ergebnis der Verwaltungsdiskussion informiert. Anschließend beriet sich
der Magistrat mit den Maintaler Spitzenpolitikern und informierte die
Steuerungsgruppe über das Ergebnis und man löste die Steuerungsgruppe
auf. Danach berieten sich erneut Magistrat und Politik über das weitere
Vorgehen. Am
30. April 2014 diskutieren nun die Projektleitung, Magistrat, Verwaltung, die
Fraktionsvorsitzenden, der
Stadtverordnetenvorsteher und die Bürger der
ehemaligen Steuerungsgruppe gemeinsam darüber, wie der kommende
Bürgerhaushalt wirklich ablaufen soll. Auch wird entschieden, ob es
erneut eine Steuerungsgruppe geben wird und was ihre Aufgabe sein soll.
Die Alternative wäre ein Moderatoren-Team, das nach außen vertritt, was
2014 gewünscht wird. Auf dem Tisch liegt das Konzept der
Maintaler Kommunalpolitik, das besagt, dass dieser Bürgerhaushaltsprozess dem
Ziel der Haushaltskonsolidierung unterzuordnen ist. Zu diesem Zweck
soll den Bürgern eine noch unbekannte Zahl von Vorschlägen zur
Diskussion und zur Bewertung vorgelegt werden. Diese können um weitere Spar-
oder Optimierungsvorschläge ergänzt werden. Anschließend wird das Konzept verabschiedet und den Bürgern in einer
Bürgerversammlung vorgestellt. >>>mehr
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12.04.2014 |
Das
gelobteste Land?
Seit
Jahrtausenden gibt es kriegerische Auseinandersetzungen, Völkermord,
Vertreibungen und Hungersnöte, die Völkerwanderungen und Umsiedlungen
zur Folge haben. Auch Europa kehrten viele Menschen den Rücken und
brachten sich in Sicherheit. Amerika würde heute noch von den
Ureinwohnern bevölkert, wenn zahllose Europäer nicht ausgewandert wären
und von ihnen Millionen Afrikaner als Sklaven dorthin verschleppt
worden wären. Das führte früher wie heute in den Zielländern zu
schweren Konflikten und Problemen. Fremde werden selten sofort mit offenen
Armen empfangen. Starke Grenzbefestigungen verhindern den unkontrollierten
Zuzug bzw. unerwünschte Abwanderungen. Vierzig Jahre lang trennten
in neuester Zeit spezielle Grenzanlagen West- von Ostdeutschland. Entlang
der US-amerikanischen Grenze zu Mexiko steht ein 6 Meter hoher Grenzzaun,
wie ihn auch Israel vom Gaza-Streifen und an vielen Orten der Welt
trennt. Die Gründe, eine Grenze absolut "dicht" zu machen, sind
vielfältig. Das Mittelmeer ist momentan eine ähnlich überwachte Zone,
auf der Boots-Flüchtlinge aus Afrika abgefangen werden. Die Europäische
Union "sichert" auf diese Art ihre Außengrenzen und schafft
für Menschen, die es nach Europa zieht, klare Regelungen. Spezielle
Verordnungen regeln den Status der "Einfallländer". Eine dieser
Verordnungen, das Dublin II-Abkommen, besagt, dass Asylsuchende in dem
europäischen Land Asyl beantragen sollen, das sie zuerst betreten. Das
bedeutet, dass sie bis zum Abschluss ihres Anerkennungsverfahrens auch in
diesem Land bleiben müssen. Genau das befolgen viele Asylsuchende nicht
und tauchen unter oder beantragen in einem anderen Land Asyl, weil Italien
mit den Asylsuchenden überfordert zu sein scheint und sie
menschenunwürdig behandelt. >>>mehr
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"Oder fällt
Ihnen noch eine andere
Möglichkeit ein,
Herr Pfarrer?"
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09.04.2014 |
Kräftige
Hand am Steuer
Am
7. April konnte live vor Ort und im Stadtparlamentsfernsehen die
Stadtverordnetenversammlung verfolgt werden. Interessant war u.A. der
Bericht des Stadtverordnetenvorstehers zum Maintaler Bürgerhaushalt. Dort
wurde erklärt, welches Vorgehen Magistrat, Fraktionsvorsitzende und das
Sitzungspräsidium der StVV nach Verabschiedung der Steuerungsgruppe 2013
für 2014 in die Wege geleitet haben. Interessant ist auch die Passage zu
den öffentlichen Diskussionen und zum Rollenverständnis einer
Steuerungsgruppe (siehe Kommentar auf der rechten Seite). Es ist gut, dass
der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser in der steuergruppenlosen
Phase das Ruder in die Hand nahm und die Stadtverordneten auf ihren Part
zum Gelingen einschwor. Seine Autorität wird viel bewirken und seine
Entschlossenheit sollte eigentlich alle Zweifler beeindrucken. Er kennt
ganz genau alle aktiven Kräfte des Prozesses und ihre konstruktive Arbeit
des vergangenen Jahres. Als erster Bürger der Stadt kann er wertvolle
Überzeugungsarbeit bei den Bürgern leisten, die der Sache noch nicht so
recht trauen. Dabei muss natürlich rüberkommen, dass es wichtig ist,
finanziell erst einmal die Hausaufgaben zu machen, ehe man mit neuen
finanziellen Spielräumen Gutes für die Bürger gestalten kann. Das wird
hoffentlich vielen Bürgern einleuchten. Wenn sich der Magistrat auf
seiner Seite um optimale Voraussetzungen für die Mitarbeit der Verwaltung
kümmert, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. >>>mehr
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05.04.2014 |
Wenn
Gutes schlecht ist
Jeder
Mensch lebt im Grund genommen in seiner eigenen Welt, die von Wünschen
bis zu Befürchtungen ein riesiges Spektrum von Empfindungen umfasst.
Dennoch münden Aktivitäten oft in gemeinsames Handeln, weil sich
Wünsche und/oder Befürchtungen mit denen anderer Menschen decken. Ein
weites Gebiet, auf dem sie sich treffen, ist das soziale Engagement. Die
Motivation für ihr soziales Engagement schöpfen sie aus dem
ausgeprägten Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit, einem Drang, Gutes zu
tun oder der Gesellschaft etwas zurück zu geben. Dass im Hintergrund auch
die Angst vor ausbrechenden Unruhen bei extremer sozialer Schieflage
mitschwingt, wird dieser Spezies erst auf den zweiten Blick bewusst. Bei
Unruhen hat der Mittelstand nämlich am Meisten zu verlieren. Vielleicht
ist das unterschwellig der Grund, warum sich vorwiegend der Mittelstand
und Personen, die unbedingt dazu gehören wollen, sozial engagieren.
Sozialpolitisch orientierte Gruppen versuchen jetzt, ihren Mitmenschen die
Augen zu öffnen und ihnen Wege aufzuzeigen, die sie selbst für die
bessere Alternative zu manchen Freiwilligendiensten halten. Eine solche
Gruppe ist das Hochstädter UBF-Team um Helmut Stein.
Er holte kürzlich die Journalistin Claudia Pinl nach
Maintal, um mit ihr vor einer breiten Öffentlichkeit auf die schädlichen
Seiten ehrenamtlicher Tätigkeit hinzuweisen. Um es vorweg zu nehmen - mit
Erfolg! >>>mehr
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03.04.2014 |
Land
in Sicht !(?)
In
den letzten Tagen drängt sich die mir Frage auf: "Wollten die
Kommunalpolitiker den Bürgerhaushalt wirklich wegen der Wünsche und
Anregungen der Bürger oder brauchten die Kommunalpolitiker nur ein
Bürgerbeteiligungswerkzeug für unpopuläre Entscheidungen?" Die
Ausbeute 2014 war recht mager, weil noch nicht alles ausgewertet
und auf den Weg gebracht worden ist und viele Vorschläge bereits bei der
Bewertung unter die Räder kamen. Jetzt ist der Prozess nicht
mehr in Händen der Bürger, sondern in denen der Politik, die ihn
kurzerhand in die noch leere Flasche der Haushaltskonsolidierung steckte,
damit Maintals uneinsichtige Bürger endlich begreifen, welche Vorschläge von der
Kommunalpolitik wirklich gewünscht sind. Es ist zu befürchten, dass das gerade erst begonnene Interesse
schwindet. Dabei
waren die Bürger auf einem guten Weg und unterbreiteten eine ganze Reihe
von Vorschlägen, die sich bereits positiv auf den Haushalt 2014 hätten auswirken
können. Auch wenn diese gezielt aus den TOP40 heraus bewertet wurden,
hätten sie einige Fachbereiche mit Weitblick aufgreifen können. Davon ist aber nichts
zu spüren, frei nach dem Motto: "Ich will so bleiben wie ich
bin...!"
Wenn für
den Bürgerhaushalt 2015 erneut zu freiwilligen und auf Pflichtleistungen
aufgesattelten freiwilligen Leistungen kritische Vorschläge kämen,
würden sie von den gleichen Personen erneut herunter bewertet werden, damit man sie nicht
aufgreifen muss. Da bin ich ganz sicher! >>>mehr |
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29.03.2014 |
Was
wird aus dem Flaschengeist?
Irgendwie
kann ich Maintals Kommunalpolitiker ja verstehen, dass sie passive
Einwohner für gesellschaftspolitisch unproduktiv und ignorant halten. Und
doch verdanken sie ihnen, dass sie überhaupt in dieser Zusammensetzung im
Parlament sitzen. Würde diese Bevölkerungsgruppe ordentlich zur Wahl
gehen, wäre unser Maintaler Parlament sicher anders zusammengesetzt.
Möglicherweise wären dann sogar Maintals Probleme geringer.
Interessanterweise gehen momentan vielen Kommunalpolitikern aber auch
engagierte Bürger immer stärker auf die Nerven, wenn sie sich allzu
aktiv auf politische Spielwiesen begeben und damit ihre Kreise stören.
Sie sind scheinbar nur willkommen, wenn man mit ihnen mal über dies und
das reden möchte, um das dann als Bürgerbeteiligung zu verkaufen. Wird
etwas mehr daraus, empfinden sie engagierte Bürger schnell als eine Art
Flaschengeist, den man schnell wieder in die Flasche zurückbefördern
sollte, ehe er sich ausbreitet. Wer weiß, was alles passieren
könnte!?
Als
sie den Flaschengeist Bürgerhaushalt riefen,
deuteten engagierte Bürger den Ruf als Ausdruck kommunalpolitischer
Ratlosigkeit und den aufrichtigen Wunsch zu aktiver konstruktiver
Bürgerbeteiligung. Weil aber die Beteiligung gering und die Vorschläge
zum Bürgerhaushalt 2014 so gar nicht nach dem Geschmack der Rufer war,
war schnell Schluss mit Lustig. Der neue Weg der Bürgerbeteiligung
scheint nun zur Einbahnstraße für politische Interessen umfunktioniert
zu werden. Gut für die Auslöser dieser Entwicklung ist, dass wiederum
alle passiven Einwohner das gar nicht mitbekommen. Äußerst
sensibilisiert sind dagegen jetzt die aus der Prozesssteuerung
herausgenommenen aktiven Bürger, die nicht wissen, ob sie ihr Werk
wirklich zu Ende bringen können. Ob ihre Mitarbeit von allen
Prozesstreibern noch gewünscht ist, ist unklar. >>>mehr
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22.03.2014 |
Reissack
umgefallen
Wenn
in Maintal ein Sack Reis umfällt und sich sein Inhalt über den Boden
ergießt, interessiert das die Mehrheit der Bürger offensichtlich genauso
wenig, als wenn er in China umgefallen wäre. Trotz der Anstrengungen, um
auf die Bedeutung des Inhalts aufmerksam zu machen, scheint von der
Größenordnung her sinnbildlich nur eine Maus etwas Interesse zu zeigen.
Die Rede ist vom Maintaler Bürgerhaushalt und seinen darin versteckten
Potenzialen. Es scheint noch ein Glaubwürdigkeitsproblem zu geben, das
auf alten Erfahrungen basiert. Angesichts der vielen Reissäcke in
Maintals Haushalt, die unantastbar zu sein scheinen, wird demnächst für
den Bürgerhaushalt 2015 ein ganz spezieller Reissack für das Interesse
und die Gestaltungskraft der Bürger geöffnet - der Sack mit den
freiwilligen Leistungen. Hier sollen sich die Bürger darüber äußern,
welche Leistungen zur nachhaltigen Konsolidierung des Maintaler Haushalts
zur Disposition stehen könnten. Wohl gemerkt: es geht dabei um Dinge, die
unsere Stadt lebenswerter machen und mit denen die Stadt Maintal
attraktiver ist als andere Städte und Gemeinden oder mit denen sie
zumindest auf gleicher Höhe ist. Es fällt den Stadtverordneten halt so
schwer, ohne die zustimmende Meinung der Bürger auf solche Leistungen zu
verzichten, sie zu kürzen oder alternativ Steuern zu erhöhen bzw. neu zu
erheben. >>>mehr
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15.03.2014 |
Feigheit
vor kritischen Bürgern
Wenn
nachfolgend von Feigheit vor kritischen Bürgern die Rede ist, dann ist
damit nicht das Verhalten der städtischen Vertreter und der
übrigen Podiumsbesetzung der gescheiterten
Bürgerinformationsveranstaltung am letzten Mittwoch in der Maintal-Halle
gemeint. Es geht um das Verhalten des Magistrats und der Gremien im
Vorfeld der Veranstaltung. Auch wenn Magistratsmitglieder und
Stadtverordnete ihre Vertraulichkeitsspielchen und ihre Beratungen
unter Ausschluss der Öffentlichkeit immer wieder mit irgendwelchen
Vorschriften zu verteidigen versuchen, liegt genau in der Gestaltung der
Geheimniskrämerei das Unheil begründet, das im Nachgang bei
Schein-Bürgerbeteiligungsveranstaltungen mit schöner Regelmäßigkeit
ausgesessen wird. Auch wenn wichtige Fragen nach wie vor im Raum stehen,
wird bereits entschieden, ehe mit den betroffenen Bürgern gesprochen
wurde. Dass es rund ums Braubachgelände in Dörnigheim nun gewaltig
brodelt, ist nur eine zeitliche Verschiebung unliebsamer Diskussionen,
jetzt allerdings ohne jede sachliche Auswirkung. Der gesamte Unmut
wird sich nun wahrscheinlich gegen die zukünftigen Bewohner der
Asylunterkunft und den SC Budokan richten. So löst man keine Probleme, so
schafft man zusätzliche Probleme. Der gesamte Komplex wirklich
notwendiger Vertraulichkeit bei öffentlichen Entscheidungen ist zu
überdenken, wenn Magistrat, Politik und Bürger enger zusammenrücken
wollen. Es kann nicht sein, dass alles, was Ärger verursachen könnte,
hinter verschlossenen Türen stattfindet! >>>mehr
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Die
neue Asylantenunterkunft
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09.03.2014 |
Im
Frauenhain
Bei
strahlendem Sonnenschein fand am Sonntag, dem 09. März 2014 um 14 Uhr zum
Abschluss der Maintaler Frauenwochen die mittlerweile 14. Baumpflanzung am
Dörnigheimer Mainufer statt, zu der alle Interessierten vom Maintaler
Frauenbüro herzlich eingeladen wurden. Die Pflanzaktion findet seit 2001
immer um den Internationalen Frauentag herum statt. In den letzten 14
Jahren wurden im Frauenhain insgesamt 44 junge Sommerlinden gepflanzt.
Jeder der Bäume steht für eine bestimmte ehrenamtlich tätige Frau in
Maintal. Die Bäume
sind in Form einer Spirale eingesetzt. So entstand ein Ort der Erinnerung
und der Begegnung. Die Namensschilder in Form eines Lindenblattes werden
an einem Holzpfosten neben den Bäumen befestigt. In diesem Jahr wurden
speziell Erika Großkopf, Gerlinde Winter und Francesca
Pisano-Yilmaz für ihr freiwilliges Engagement geehrt. In Ihrer
Ansprache ging Anne Denecke vom Maintaler Frauenbüro auf
die nun seit 2001 bestehende Tradition ein, just um den Weltfrauentag
herum diese Art der Ehrung vorzunehmen. Die Anwesenheit von Bürgermeister
Erhard Rohrbach verlieh der Veranstaltung die gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Eine sehr gute Tradition besteht darin, dass
die Laudatoren aus dem direkten Umfeld der zu Ehrenden kommen. So ist eine
angemessene Ehrung gewährleistet. >>>mehr
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02.03.2014 |
Das
Schuldengespenst
Maintals
Schulden haben die oberste Sprosse der Haushaltsleiter erreicht und diese
Last nimmt der Gestaltungsfähigkeit Maintals jede Luft. Alles, was sich
positiv verändert, treibt die Schulden noch weiter in die Höhe. Allzu
sorglos wurden in der Vergangenheit hohe Kredite aufgenommen. Obwohl man
zum Beispiel über 5 Jahre lang wusste, dass am Ende der Sanierung der
Hanauer Kläranlage Maintal mit über 5 Millionen Euro zur Kasse gebeten
wird, zeigte sich der Magistrat überrascht und man musste die Summe
finanzieren, als sie fällig wurde. Weil die Bürger Kanalgebühren
bezahlen, ging das natürlich als "rentierlicher Kredit" durch.
Die Schulden stiegen. Weil sich das Bischofsheimer Rathausgelände
angeblich viel besser vermarkten lässt, wenn man zuvor selbst alle
Gebäude abreißt, wurde ein "rentierlicher" Kredit aufgenommen.
Zwar wurde davon auch der Umbau der Hochstädter Raiffeisenbank und andere
Posten beglichen, dennoch war er faktisch "rentierlich", obwohl
mit dem Verkaufserlös die Straße Alt-Bischofsheim saniert werden
wird(!?). Deutschlands Konjunktur lahmte und es wurde ein
Konjunkturprogramm aufgelegt. Man gewährte großzügig Zuschüsse für
Projekte, wenn sich die Kommunen in gleicher Höhe beteiligen. Geld war in
Maintals Kasse nicht vorhanden - also verschuldete man sich zugunsten der
Wirtschaft. So könnte man den Faden endlos weiterspinnen. Nun ist Maintal
am Ende seiner Kreditaufnahmefähigkeit angekommen und die Sollzinsen
drücken gewaltig. Ein wirksames Konsolidierungsprogramm ist nicht in
Sicht und Haushaltssperren engen weiterhin alle Spielräume ein. Nur dumm
gelaufen? >>>mehr
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15.02.2014 |
Nur
so viel Politik, wie nötig!
Wie
jede andere Stadt entwickelt sich auch die Stadt Maintal auf allen
Gebieten im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Doch, was bestimmt die
Möglichkeiten der Entwicklung? Die günstige Lage im Rhein-Main-Gebiet
allein bewirkt gar nichts, wenn deren Vorzüge nicht genutzt werden. Im
Wettbewerb mit den Umlandgemeinden entscheidet sich, wohin die Reise geht.
Bisher liegen die erforderlichen Anpassungen an die günstigsten
Wettbewerbsvorteile in den Händen der Maintaler Kommunalpolitik, die den
Rahmen absteckt, in dessen Grenzen der Magistrat agieren kann. Leider
manövrierte sich Maintal in eine Situation, die finanziell nur sehr
begrenzte Möglichkeiten zulässt. Ehe wieder "dicke Bretter"
gebohrt werden können, müssen erst einmal die Auswirkungen der mäßig
erfolgreichen Kommunalpolitik des letzten Jahrzehnts bewältigt werden.
Wichtige Entscheidungen der Stadtentwicklung wurden eher politisch als
sachlich motiviert getroffen. Abstimmungssiege waren wichtiger als gute
Lösungen. Wo diese Art von Politik hinführt, sieht man an der
derzeitigen Lage, die vier neue Fraktionsvorsitzende aus total verfahrenen
Situationen heraus zu bewältigen haben. In solchen Momenten sind
tatkräftige Bürger gefragt, um ihr Wissen und Können einzubringen. Dass
man sich dabei nicht gleich politisch vereinnahmen lassen muss, beweisen
die laufenden Bürgerbeteiligungsprozesse. Informierte und aktive Bürger
können wertvoller sein als so mancher gleichgeschaltete Stadtverordnete.
Genau an diesem Punkt setzt die neue Bürgerbeteiligungskultur in Maintal
an.
Die
Verzahnung der Aktivitäten des Stadtleitbildprozesses mit dem
Bürgerhaushalt und effektives bürgerschaftliches Engagement können zum
Schulterschluss zwischen Bürgern, Kommunalpolitik, Magistrat und
Verwaltung führen. Dies jedoch nur, wenn alle den Nutzen des neuen Weges
erkannt haben und die Prozesse mittragen. >>>mehr |
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12.02.2014 |
Maintals
Defizit
Teile
des Maintaler Parlaments gingen mit stolz geschwellter Brust in den
Jahreswechsel, weil sie mit satter Mehrheit ein wahres Konsolidierungs-Nichts
verabschiedet hatten. Wie die Öffentlichkeit jetzt erfuhr, war mit dieser
fragwürdigen Entscheidung das Maß für den CDU-Stadtverordneten Götz
Winter voll. Er stand wie Bürgermeister Erhard Rohrbach
für einschneidende Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung, für Anhebung
der Kita-Gebühren und der Grundsteuer B, eventuell, um unter anderem
Auswirkungen der Beschlüsse der letzten schwarz/gelben Regierungen des
Bundes und des Landes Hessen auszugleichen. Fraktionsvorsitzende mehrerer
Fraktionen waren sich darin einig, mit der Verabschiedung des Haushalts
2014 ein Zeichen an Kreis, Land und Bund zu setzen, um zu verdeutlichen,
dass Kommunen schon lang nicht mehr jede übergeordnete politische
Entscheidung ohne entsprechende finanzielle Ausstattung aus eigener Kraft
abfedern können. Nun teilte die Kommunalaufsicht erwartungsgemäß mit,
dass sie den Haushalt 2014 wegen des fehlenden Konsolidierungsansatzes
nicht genehmigen könne, ließ jedoch nicht erkennen, wie der Kreis die
Stadt Maintal bei der Konsolidierung finanziell unterstützen könnte.
Damit macht der Landrat deutlich, dass auch er seine Position nur absolut
ideenlos und hart klarmachen kann, ohne aber zur Lösung des
Gesamtproblems der finanziellen Unterversorgung der Kommunen beizutragen. >>>mehr
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01.02.2014 |
Maintal
NOGREEN
Bündnis
90 / Die Grünen haben die Steilvorlage FUKUSHIMA von 2011 nicht nutzen
können, mit der sie bei der Kommunalwahl in Maintal 16,4% der Stimmen und
8 Plätze im Parlament und einen Platz im Magistrat errangen. Einige Zeit
lang versuchten sie noch, den Bürgern zu erklären, der Stimmenzuwachs
sei auf ihre hervorragende kommunalpolitische Arbeit der zurückliegenden
Jahre und auf die angetäuschte Erneuerung zurückzuführen. Doch schon
bald spalteten sich 3 Stadtverordnete der Fraktion ab, um die "Grüne
Alternative Maintal" ins Leben zu rufen. Von Erneuerung war vorher
wenig und danach gar nichts mehr zu spüren. So schwand das Interesse der
hoffnungsvollen grünen Wählerschaft Maintals. Allzu einseitig ist bisher
die politische Mitwirkung der Fraktion, die heute noch vom Geist des Peter
Arendt (ehemaliger Vorsitzender) beseelt zu sein scheint. Unter seiner
Führung ging es mit den Maintaler Grünen deutlich bergab, weil das
rein machtpolitische Denken und Handeln Arendts immer weiter von
glaubwürdiger und kraftvoller grüner Politik wegführte. Die
Aufgabenteilung unter seiner Führung führte zur Spezialisierung der
Fraktionsmitglieder. Nach seinem Weggang war keine adäquate
Führungsperson vorhanden, die seine Betätigungsfelder abdecken konnte.
Da aber bis auf den Fraktionsvorsitzenden der WAM alle Vorsitzenden der
übrigen Fraktionen ebenfalls aus ihren Ämtern ausschieden, war das
entstandene politische Vakuum fraktionsübergreifend. Die einzige
Fraktion, die bereits Mitte der Legislaturperiode erneut schwächelt, sind
jetzt die Grünen. Sie geben gerade den grünen ehrenamtlichen
Stadtratsposten mangels Substanz ab und eine Rettungsaktion der Grünen -
wie 2010 - dürfte erneut anstehen. >>>mehr |
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25.01.2014 |
Von
Bürgern und Einwohnern
Maintal
erfreut sich enormer Bürgerbeteiligung und engagierter Ehrenamtler, die sogar von einer speziellen Ehrenamtsagentur gepflegt
werden. Das macht in einer besonders guten Bürgerbeteiligungskultur auch
Sinn. Eine Auswahl von Personen aus Vereinen und speziellen
Organisationen wurden nun zusammen mit anderen als wichtig eingestuften
Gästen zum wiederbelebten Neujahrsempfang der Stadt Maintal eingeladen. Man wollte ihnen zeigen, das sie
unbedingt
dazu gehören - zu den Aktivposten dieser Stadt. Leider musste zuvor nach
sehr strengen Kriterien aussortiert werden, weil der auserwählte
Versammlungsort nur 140-150 stehende Besucherplätze um fasst. Rein statistisch wurden
natürlich
Erfahrungswerte genutzt, die besagen, dass von 300 Eingeladenen höchstens
200 Personen kommen würden. Das hat auf die gewählten Verhältnisse
bezogen mal wieder prima geklappt und man
hatte sogar noch Platz für ortsfremde politische Vertreter, mit denen man
die Veranstaltung aufwerten und Parteifreunden eine Plattform bieten
konnte, die sich auch sichtlich wohl fühlten. Die Veranstaltung bekam
eine besondere Bedeutung, weil das Gebilde "
Maintal" in diesem Jahr 40 Jahre besteht. Den Anwesenden wurde deshalb sogar
eine besondere Ehre zuteil. Nur wer sich hier in vorderster Position für das Gemeinwohl
präsentiert, darf sich als Bürger - als verdienter Bürger - fühlen. Der
Rest ist mehr oder weniger ehrenamtliches Fußvolk o der Maintaler Bevölkerung,
die nur verwaltet werden will. Man spricht da eher von "Einwohnern".
>>>mehr
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18.01.2014 |
Gegenseitiges
Vertrauen stärken
Im
Januar begann die zweite Amtszeit des Ersten Stadtrats Ralf
Sachtleber (parteilos). Nun gab er dem Maintal TAGESANZEIGER
ein Interview, in dem er es als größtes Ziel der kommenden Zeit ansieht,
das Vertrauen zwischen Magistrat, Politik und den Bürgern zu verbessern.
Im Grund genommen hätte die Formulierung "wiederherstellen"
lauten müssen. Da er sich jedoch selbst mitten im
Bürgerbeteiligungsprozess sieht und zumindest bei den Teilnehmern
durchaus ein gerütteltes Maß an Vertrauen vorhanden ist, vermied er
diese Formulierung. Das Misstrauen der Politik gegenüber dem Magistrat
ist wesentlich direkter adressiert als es bei den meisten Bürgern der
Fall ist. Hier sind es nur wenige und nahe am Geschehen mitwirkende
Bürger, deren Vertrauen immer wieder punktuell erschüttert wird. Beim
Rest der Bürgerschaft machte sich vielmehr Ratlosigkeit, Skepsis und
verschlafenes Desinteresse breit, weil politische Entscheidungen das
Vertrauen und die Berechenbarkeit in reine Sachpolitik zerstörten. Im
Bürgerhaushalt wurde das mangelnde Vertrauen erstmals überdeutlich
formuliert, als es um die "Spielregeln" des neuen Verfahrens
ging. Die Steuerungsgruppe wollte keine Pseudo-Bürgerbeteiligung, die -
wie in der Vergangenheit - in einen beliebigen Umgang des Magistrats und
der Politik mit Arbeitsergebnissen mündet, sondern man favorisiert eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dies ist bereits bis zu einem gewissen
Grad gelungen, auch wenn zwischenzeitlich immer wieder typische
Verwaltungsvorgehensweisen spürbar waren. Offensichtlich hatten Magistrat
und Verwaltung nicht damit gerechnet, dass die Mitglieder der
Steuerungsgruppe ihre Aufgabe als permanenten Begleitungs- und
Gestaltungsprozess ansahen. Inzwischen hat sich das in den Köpfen der
Verwaltung festgesetzt und wird als positive, wenn auch teilweise
unbequeme Entwicklung empfunden. Mit dem Stadtleitbildprozess und dem
Bürgerhaushalt veränderte sich also die Pseudo-Bürgerbeteiligung in
echte Bürgerbeteiligung, auch wenn dies bei den Bürgern noch nicht
angekommen ist. >>>mehr
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04.01.2014 |
Wo
ist das Konzept?
Es
ist keine Frage - in der Maintaler SPD rumort es gewaltig und die sie
scharf beäugende Konkurrenz - aber auch SPD-Stammwähler - fragen sich,
was da eben gerade in Sachen Zentrale Sportstätte geschieht. Die WAM
mutmaßt nun auch öffentlich (wie von mir bereits im Dezember
thematisiert), dass der Standort Grüne Mitte eigentlich nur ein
gigantisches Ablenkungsmanöver sein könnte, um a) den Blick vom Opel-Eck
weg zu bekommen und b) im Sinne der CDU-Fraktion, die ja bekanntlich stets
den Bürgermeister unterstützt, indirekt die erforderliche Rodung am
Wunschstandort Dicke Buche zu begünstigen. Für den DSV als bisherigem
Hausherr der Dicken Buche, hieße eine Entscheidung für diesen Standort,
dass seine Sportstätte perfekt ausgebaut würde und der Fußballverein
GERMANIA Dörnigheim dort mit untergebracht würde. Das wäre ganz im Sinn
des DSV-Vorsitzenden und SPD- Mannes Helmut Wassermann. Für
die späteren Nutzungspläne könnte das nämlich nicht ganz unerheblich
sein. Diese Betrachtung würde allerdings bedeuten, dass sich inzwischen
auch die CDU im Grund genommen vom Standort Grüne Mitte verabschiedete.
Kann das der Grund sein, warum sich die Maintaler Jung-SPD derzeit trotz
aller Anfeindungen aus allen möglichen Richtungen (auch von innen) in
Schweigen hüllt? >>>mehr
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01.01.2014 |
Morgendämmerung
Mitten
in der Nacht begann ein neuer Tag, ein neues Jahr, vielleicht sogar ein
völlig neuer Lebensabschnitt. Kaum war diese neue Seite meiner Homepage
veröffentlicht, wurde ich bereits mit der Frage konfrontiert, warum ich
denn als Seitenkopf ein so düsteres Motiv gewählt habe. Das will
ich gern beantworten. Ich wählte die Motive, die ich miteinander verband,
absolut intuitiv, weil ich spürte, dass sich in meinem Leben und auch in
Maintal gerade etwas gravierend verändert. Hinter uns liegt eine Zeit mit
vielen Erfahrungen, die sinnvoller Weise endlich mal in zielführende
Handlungen münden müssen. Das Titelbild zeigt neben der Zeit, die hinter
Maintal liegt, bereits die Morgendämmerung und das Licht, das gerade mit
dem Politikwechsel in Maintal Einzug hält. In diesen Prozess möchte ich
mich als Bürger einbringen, indem ich weiterhin ehrenamtlich und
parteilos in Projekten mitwirke, die neue Entwicklungen flankieren. Mein
besonderes Augenmerk wird auf dem gerade ins Leben gerufenen
Bürgerhaushalt und auf andere Bürgerbeteiligungsprojekte gerichtet sein.
Dort ist es gerade die effiziente Umsetzung der Arbeitsergebnisse und der
Vorschläge, die gesichert werden muss. Wenn Maintal schon Kräfte in der
Bürgerschaft mobilisiert, dann soll das Engagement nicht wieder
versanden, wie bei vielen anderen Prozessen der Vergangenheit. Der Beginn
eines neuen Abschnittes ist momentan klar spürbar, weswegen ich genau
diese Kombination der Motive wählte. Wenn die schwersten Hürden genommen
sind, wird sich das Titelbild so ändern, wie sich die Situation Maintals
und die Stimmung in der Bürgerschaft verändert. >>>mehr
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31.12.2013 |
Gedanken
zum Jahreswechsel
Im
Mai 2003 begann ich damit, auf dieser Homepage das Maintaler Zeitgeschehen
kritisch und mitunter satirisch zu dokumentieren. Zunächst berichtete ich täglich
über das Geschehen und band Zeitungsartikel in meine Seiten ein. Dadurch entstand eine Art
politisches Archiv im Wochenformat. Zum Jahreswechsel 2006/ 2007
stellte ich meine Seiten auf Quartalsseiten um und berichtete nur noch
wöchentlich. Im Oktober 2008 stellte ich auf die
Seiten "Augenblicke" und "Durchgeblickt"
um. Einen besonderen Einschnitt
gab es im Jahr 2010, als ich wegen des Urheberschutzes alle
Seiten mit Zeitungsausschnitten bis 2008 vom Server löschte. Für viele Leser war es nun
nicht mehr möglich, Zeitungsartikel der Region online zu recherchieren.
Heute
nehme ich einen erneuten Schnitt vor und fasse meine Artikel
mit Themen
rund um Maintal auf dieser Seite zusammen. Meine Wochenendglossen
erscheinen weiterhin. Die jeweils neueste Glosse finden Sie weiterhin auf der
Seite "Augenblicke". Auch die
Seite "Durchgeblickt" wird für
ganz spezielle Sachverhalte weitergeführt. Ich werde also weiterhin über kommunalpolitische Besonderheiten
berichten. Dabei gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass sich wesentlich
mehr Bürger für die Kommunalpolitik interessieren, denn ich halte es
für sinnvoll, dass man bewusst und informiert zur Wahl geht. >>>mehr
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Die
kritische Masse Unkritischer
Europaweit
wächst das große Unbehagen über die steigende Zahl von Flüchtlingen
und Zuwanderern. Die Gründe für das Empfinden der Menschen in den
jeweiligen Ländern sind recht unterschiedlich. Der Wunsch, nur unter
eigenen Landsleuten leben zu wollen, ist einer der harmlosesten Gründe
für die latent spürbare Fremdenfeindlichkeit bzw. unterschiedlich stark
ausgeprägte Reserviertheit gegenüber Menschen fremder Herkunft. Dabei
spielen auch religiöse Gründe eine Rolle.
Fremde
werden häufig nach ihrem Glauben unterschieden. In den Fokus gerät
vornehmlich der Islam. Islam und Christentum stehen sich schon immer mehr
oder weniger streitbar gegenüber und das gegenseitige Misstrauen ist
groß. Heute ist aus religiösen Gründen gegenüber dem Islam eine
ähnlich ablehnende Haltung zu spüren, wie gegenüber dem Judentum. Wohin
das führen kann, hat gerade unser Land schmerzlich erlebt. Es bedarf nur
nationalistischer Scharfmacher und einer kritischen Masse Unkritischer, um
eine Eskalation herbei zu führen. In Dresden und anderen Städten unseres
Landes haben rechtsextreme Scharfmacher gewaltigen Zulauf, wenn sich auch
noch lange keine kritische Masse abzeichnet, die ein entschlosseneres
Handeln gegen sie erfordert.
Die
wahren Gründe der Unzufriedenheit und der Protestbereitschaft werden von
der Politik leider immer noch ignoriert. Es ist vor allen Dingen die
fehlende soziale Gerechtigkeit, die sich über die Pegida-Bewegung
gefährlich ausdrückt. Die Politik hat Rechtsextremen und der AfD das
Feld in der Ausländerfrage leichtfertig überlassen. Nun fischen sie
ungehindert in der Mitte der Gesellschaft. Die Geschichte lässt grüßen!
Fremde
Kulturen verunsichern und schüren Ängste
Menschen
zeichnet grundsätzlich die Fähigkeit zum sozialen Miteinander und ihr
Glaube an eine überirdische Macht aus, die ihre Geschicke lenkt. So, wie
wir zu unserem Glauben und unserer Kultur stehen, so stehen die Menschen,
die zu uns kommen, zu ihren Werten und ihrem Glauben, denen sie vertrauen.
Was gibt uns das Recht, über die Wertigkeit von Grundwerten und über den
Glauben Anderer zu richten?!
Nicht
das Fremde an sich, sondern die von der von Männern geprägten
Gesellschaft anderer Kulturen geschaffenen Spielarten des Glaubens sowie
denen der Sitten und Gebräuche missfällt uns. Verschleierte Frauen
wecken Ängste, dies könne bei extremen Glaubensverschiebungen auch
unseren Umgang mit Frauen prägen. Hier wird aber die Stärke unserer
Gesellschaftsordnung unterschätzt.
Der
Kontrast zwischen der ausgelebten Männlichkeit und der unterdrückt
wirkenden Behandlung von Frauen empört uns. Zwangsverheiratung,
Beschneidung und andere Dinge stehen unseren Weltanschauungen entgegen.
Religiöse Scharfmacher und Fanatiker, die mitten unter uns leben und
unsere Gesellschaftsform ablehnen, ja sogar offen bekämpfen, verführen
auch unsere Jugendlichen, um sie den Dschihadisten der IS zuzuführen.
Diese aggressive Form des religiös-verbrämten Extremismus verschärft
die Fremdendebatte und beschert Pegida großen Zulauf.
Die
Bundesregierung besänftigt mit dümmlich-verdrehten Statistiken und
spricht von wenigen Prozent Ausländeranteil in Gesamt-Deutschland, geht
allerdings nicht auf die Ballungsräume ein, in denen das Stadtbild
teilweise von mehr als 50% fremdländischen Mitbürgern geprägt ist.
Ausgerechnet jedoch in Dresden, das nur über 2% Ausländeranteil
verfügt, finden die größten Pegida-Demonstrationen statt, nur, weil
dort der konservative Bevölkerungsanteil extrem hoch ist.
Die
Dresdner Bürger können gar nicht empfinden, wie es in anderen Städten
aussieht, laufen jedoch den Rechtsextremen nach. Rufe, wie "wir sind
das Volk" sollen suggerieren, dass mit diesem Schlachtruf, mit dem
damals sogar die DDR bezwungen wurde, auch Fremde aus dem Land gejagt
werden könnten. Auch 25 Jahre nach der Vereinigung ist in den neuen
Bundesländern der Prozess der Demokratisierung noch nicht abgeschlossen.
Der Hang zu totalitären Systemen ist bei vielen Dresdnern nach wie vor
spürbar. Das muss eigentlich viel stärker beunruhigen.
Endlich
die Kernprobleme anpacken
Zweifellos
ist Deutschland der Motor Europas. Wir sind der Zahlmeister des Vereinigten
Europa und tragen die Hauptlast der Misswirtschaft in Ländern, die
wirtschaftlich und ethisch gar nicht vereinigungsfähig waren. Erst
nachdem sie Europa in Krisen stürzten, zeigen sie den Willen, sich den
Regeln der Gemeinschaft anzupassen. In Deutschland wuchsen derweil die
Probleme. Armut, besonders Kinderarmut steigt rasant an. Infolge des
Zinsverfalls und der Flucht in Immobilienwerte stiegen Mieten und die
Nebenkosten exorbitant an und die Zahl der Menschen, die Unterstützung
benötigen, wächst stetig. Von den Renten können viele Menschen kaum
mehr leben und noch nie war die Zahl der Rentner, die einem Nebenerwerb
nachgehen müssen, so hoch.
Wir
werden zwar mit niedrigen geschönten Arbeitslosenzahlen ruhig gestellt,
stellen jedoch fest, dass diejenigen, die beschäftigt sind, entweder
befristet und/oder gleich mehrfach beschäftigt sind, um über die Runden
zu kommen. Sozialer Abstieg und grenzenloser Reichtum bilden Kontraste,
die wütend machen. Hinzu kommt eine einseitige Politik für die obere
Hälfte der sogenannten "Mitte" der Gesellschaft und die
Reichen.
Noch
nie war die Zahl Studierender ohne spätere Aussicht auf adäquate
Anstellung so hoch. Die spätere gesellschaftliche Nicht-)Verwendung oder
nicht adäquate Verwendung wird angesichts der genossenen Bildung als
besonders bedrückend empfunden. Während des Nationalsozialismus
bescherte genau diese Entwicklung den Nazis besonders großen Zulauf aus
der Mitte der Gesellschaft. Es boten sich andere Wege der Karriere. Wird
sich die Geschichte wiederholen?
Sündenböcke
gesucht
Fremde
in unserem Land könnten immer stärker als Sündenböcke in den Fokus
rücken, weil sie andere gesellschaftliche Strukturen pflegen. Unter ihnen
ist der Arbeitslosenanteil Arbeitsfähiger besonders gering, denn sie
stützen sich in vielfacher Hinsicht gegenseitig. Gerade das erweckt bei
den Fremdenfeindlichen Argwohn und Ablehnung. Es wird so getan, als
würden Menschen mit ausländischen Wurzeln unseren Landsleuten die Arbeit
wegnehmen und unser Sozialsystem aushöhlen. Genau das Gegenteil ist der
Fall! Sie tragen wesentlich zum Steueraufkommen bei. Unser Sozialsystem
würde ohne deren Beitrag am Boden liegen. Für viele Arbeiten sind sich
unsere Landsleute überdies zu schade.
Integration
und Akzeptanz fremder Kulturen sind kein Gegensatz. Die Politik muss
endlich die Grundprobleme unserer Gesellschaft angehen, anstelle eine
Eskalation zu provozieren. Wir Wähler haben es ebenfalls in der Hand,
diese Entwicklung einzuleiten und sollten genau auf jedes gesprochene Wort
der Politiker und dessen Umsetzungsfähigkeit achten. Nur so entgehen wir
der Gefahr von rechts und können unsere Gesellschaftsform retten.
Veröffentlicht
am 28.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Nahrung
für die PEGIDA-Bewegung
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"Tri-Komplex"
im Parlament
Im
Rahmen der Umbenennung des Platzes vor dem "Frankfurter Hof" in
Dörnigheim schlagen die Wellen sehr hoch, weil Maintals CDU der Ehrung
der verfolgten Kommunistin und Widerstandkämpferin Käthe Jonas
nicht zustimmte. Käthe Jonas war im Jahr 1935 zusammen mit
weiteren 87 Antifaschisten des hiesigen Raums angeklagt und abgeurteilt
worden. Von 1944 bis zum Kriegsende war sie im KZ Ravensbrück. Im
nächsten Jahr jährt sich das Ereignis zum 80 Mal. Käthe Jonas
war nach dem Krieg der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN)
beigetreten, der auch prominente Personen wie Eugen Kogon, Martin
Niemöller und Heinz Galinski angehörten. 70 Jahre
nach Kriegsende und gleichzeitiger Beendigung der Nazi-Herrschaft war es
endlich an der Zeit, mit Käthe Jonas stellvertretend allen 88 am
damaligen Arbeiterwiderstand Beteiligten zu gedenken. Neben den vorwiegend
kommunistisch ausgerichteten Widerständlern waren auch SPD-Mitglieder
darunter. So war es nur verständlich, dass SPD, Grüne, die WAM und die
FDP dem Ansinnen der WAM zustimmten. Die örtliche CDU suchte auf
peinliche Art in den Krümeln und es war beschämend, wie der CDU-Stadtverordnete
Christoph Feuerbach argumentierte. Das brachte neben den
genannten Parteien inzwischen auch der VVN, der DGB und das
Brüder-Schönfeld-Forum zum Ausdruck, die sogar von Verunglimpfungen und
Lügen sprachen.
Nicht
minder peinlich war der Auftritt von WAM-Mitglied Herbert Hept,
der meinte, Probleme damit zu haben, mit Fraktionen, die für die
Erhöhung der Hunde- und Grundsteuer B votiert hätten, gemeinsam einen
Beschluss zur Umbenennung des Platzes zu führen. Es war wieder einmal die
Sicht eines Mannes, der immer öfter eindimensional denkt und dies
öffentlich demonstriert. Es ist halt ein großer Unterschied, ob man als
Gewerkschaftler oder als Kommunalpolitiker agiert. Ihm wurde ofensichtlich
der politische Tri-Komplex zum Verhängnis.
Berufsmahner
und Transparente
Die
linke Szene, zu der von Natur aus auch Gewerkschaften gehören, haben
einen Hang zum Plakativen, zum Direkten, wie man immer wieder bei
Demonstrationen feststellen kann. Alles muss laut, direkt, mit kernigen
Transparenten und per Megafon thematisiert und unters Volk gebracht
werden. Das ist aber nicht immer der richtige Weg, wie ein markantes
Beispiel zeigt.
DKP
und DGB organisierten auch die Mahnwachen zum Gedenken an den Todesmarsch
der Häftlinge des KZ Katzbach, die in den Adlerwerken in Frankfurt
untergebracht waren und in den letzten Kriegstagen per Fuß auf bewussten
Todesmarsch geschickt wurden. Das geschah mehrere Jahre lang nach Art der
lauten Bewusstmachung, die aus der eigentlichen Mahnwache herausstach.
Viele Bürger machten darum einen Bogen und erkannten nicht den wahren
Sinn der Veranstaltungen. Das änderte sich erst mit der aus gleichem
Anlass inszenierten "kollektiven Performance", die anders, vor
allen Dingen leiser mit dem Thema umging. Gleicher Inhalt - aber große
Wirkung!
Bis
zur Umwandlung der Gedenkveranstaltung in eine wesentlich anspruchs- und
würdevollere Performance wurden übrigens auch diese Veranstaltungen von
der örtlichen CDU gemieden, wie der Teufel das Weihwasser. Das änderte
sich erst mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Markus Heber,
der inzwischen leider komplett sein Mandat niederlegte. Vielleicht wäre
mit ihm die Abstimmung im Parlament anders verlaufen.
Veröffentlicht
am 17.12.2014
©
Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Treiber
der Umbenennung des belebten Platzes vor dem "Frankfurter
Hof" ist eine Gruppierung, die man wegen ihrer immer wieder
ineinander verschmolzenen Interessen als "Tri-Komplex"
bezeichnen könnte.
Das
Zusammenwirken von Anliegen der DKP, des DGBs (besser und größer
klingend als "DGB Ortskartell" bekannt) und der WAM war
erfolgreich. Die WAM spielte in seiner parlamentarischen Form
bereits oft das Umsetzungsmodul für Ideen der restlichen
Komponenten. Im vorliegenden Fall dürfte die Ereigniskette wie
folgt abgelaufen sein:
Auslöser
waren Mitglieder der DKP und/oder des DGBs, die sich bereits seit
vielen Jahren der Erinnerungskultur verpflichtet fühlen. Ins
Parlament brachte es die WAM, die SPD schloss sich aus eigenem
geschichtlichem Hintergrund an, für die Grünen war es
wahrscheinlich eine Selbstverständlichkeit und die FDP folgte ihrer
ursprünglichen im Kern liberalen Ausrichtung.
Ich
nenne das erwähnte personelle Konglomerat deshalb Tri-Komplex, weil
die DKP im Vordergrund gar nicht in Erscheinung tritt, die wenigen
Maintaler DGB-Ortskartell-mitglieder für die Vision großen
gesellschaftlichen Einflusses und die WAM als Vehikel zur
politischen Umsetzung benutzt wird. Jede Komponente für sich allein
bewirkt im Grund genommen herzlich wenig. Irgendwie scheint genau in
dieser Konstellation die Reaktion der CDU begründet zu sein und
nicht in der Ablehnung des eigentlichen Gedenkens an regionale
Widerstandgruppen. Das könnte sich die CDU als Volkspartei gar
nicht erlauben, wenn sie sich nicht falschen Verdächtigungen
aussetzen will. Der Maintaler Tri-Komplex ist eine raffinierte
Konstellation, die irgendwie funktioniert, auch wenn es einigen
nicht gefällt.
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Engagement
in der Restlaufzeit
Tagtäglich
begeben sich Maintaler Seniorinnen und Senioren an ihren Platz, den sie im
Dienst für die Gesellschaft einnehmen und damit Lücken füllen, die
angeblich sonst nicht zu schließen wären. Sie bilden sich dafür sogar
fort und lösen mit großem Engagement Aufgaben, die ihrer beruflichen
Erfahrung oder ihren wiederentdeckten Neigungen entsprechen. Längst sind
ihre Dienste nicht mehr entbehrlich. Die städtische Betreuung betagter
Ehrenamtlicher wird von neoliberalen Spöttern allerdings völlig
unpassend als "Seniorenbespaßung" bezeichnet. Die Interessen
der Senioren werden offiziell vom Seniorenbeirat vertreten und eine
Maintaler Seniorenbeirätin ist seit Jahren in der Landes-
Seniorenvertretung aktiv. Das alles findet mehr oder weniger im
Wahrnehmungsschatten der Bürger statt, weil die Aktivitäten zu gediegen
ablaufen und die Zielgruppe aller Bemühungen zu sehr mit sich selbst
beschäftigt ist. Es fehlt den Seniorenvertretern und -vertreterinnen bei
allem Engagement jedoch in Summe an der nötigen Power und
spürbarer Frische, um lebhaft wahrgenommen zu werden.
Überaus erfrischend
ist jedoch die Maintaler Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS, die
vierteljährlich erscheint und sich verstärkt auf die Phase des Übergangs
vom Berufsleben in den Ruhestand und auf pflegende Angehörige fokussiert.
Dort werden natürlich die Projekte des Seniorenbeirats angemessen
thematisiert und von der Öffentlichkeit wahrgenommen..
Die
Struktur des Seniorenbeirats
Der
Maintaler Seniorenbeirat setzt sich aus delegierten Personen
gemeinnützig tätiger und überwiegend konfessionell orientierter
Organisationen zusammen. Sie werden nicht gewählt, sondern vorgeschlagen
und vom Magistrat in ihrem Amt bestätigt. Maintals Senioren haben als
Einzelpersonen praktisch keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des
Seniorenbeirats. Ein Teil der Personen ist in ihren Organisationen bereits
sehr aktiv und hat deshalb kaum freie Ressourcen, andere sind infolge
ihres fortgeschrittenen Alters oder anderer Handicaps leistungsmäßig
limitiert. Das Gremium entspricht praktisch dem von der Verwaltung direkt angesprochenen
Proporz. Personen mit Migrationshintergrund wurden übrigens von den
berücksichtigten Organisationen
nicht delegiert.
Für arbeitsintensive und anspruchsvolle Themen und
Projekte stehen leider nur wenige leistungsbereite Kräfte zur Verfügung.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, ob diese Art der
Zusammensetzung und der Autorisierung des Gremiums der richtige Weg ist.
Wer etwas bewegen will, muss offensiv tätig werden. Dazu braucht man die
richtigen Personen.
Die
"Restlaufzeit" gestalten
In
allen Bereichen der Seniorentätigkeit nimmt natürlich mit zunehmendem Alter
der Elan ab. Sinnvolles gegenseitiges Ergänzen ist also zwischen
den Altersgruppen angesagt. Neu-Ruheständler starten nach dem Berufsleben
mit der ihnen verbliebenen Kraft und der Vision, sich selbst noch einmal
neu zu erfinden. Wünsche, die bisher nie verwirklicht werden konnten,
sollen jetzt umgesetzt werden. Verborgene Talente kommen an die
Oberfläche und agile Senioren halten Ausschau, wo sie zum Einsatz kommen
könnten. Das Begleiten eines Ehrenamts ist für sie oft die passende
Lösung. Andere wiederum suchen Herausforderungen in der Politik. Ihr
Einbringen führt dazu, dass sie automatisch ältere Ehrenamtler vor sich
her schieben, bis sie ihren Platz einnehmen können.
Leider
wird von einigen Senioren sehr oft vergessen, dass die Zeit nicht stehen
bleibt. Aus den 60-Jährigen werden rasch 70-Jährige, die stetig auf die
80 zugehen. Jeder Tag kann der letzte sein. Wie sinnvoll ist es, ein
unabkömmliches Glied einer Kette zu werden oder zu sein? Sollte
das Agieren und das Stemmen von Leistungspaketen nicht allmählich gegen
eine beratende Funktion im Hintergrund eingetauscht werden? Das bedeutet
aber, "loslassen" zu können. Ehrenämter, die als späte
Karrieren angesehen werden, behindern leider diesen Denkprozess. Es ist
wichtig, rechtzeitig für Übergänge zu sorgen.
Am
Ende muss nicht gerade "Frust" stehen
Besteht
ein Gremium oder eine Funktionsgruppe überwiegend aus Personen, die
bereits losgelassen haben und in ihren Ämtern gelegentlich den bekannten Figuren aus der
Muppet-Show ähneln, so ist das Gremium oder die ganze Gruppe allmählich kraftlos. Vereinsvorstände zum Beispiel können mit dieser Struktur keine
Visionen mehr umsetzen und die Jugend geht andere Wege. Zutreffend
ist die Weisheit: "Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit
gehen!"
So
wertvoll Senioren auch sind und wie oft sie auch als "unser
Kapital" im ehrenamtlichen Bereich bezeichnet werden, sie sind nur
für einen bestimmten Zeitraum von großem Nutzen. Kommen sie in die
Jahre, wachsen die Probleme, sie werden immer kritischer und
unbequemer. Am Ende mündet das vielfach in Frust - ein ungewollter
Abschluss, an dem einige Senioren all ihr erbrachtes Engagement im
Nachhinein infrage stellen. Kommt dann noch das flotte Wort von der
"Seniorenbespaßung" hinzu, endet Engagement mitunter abrupt.
Wer will schon in einem bereitgestellten Sandkasten für Altersbetätigungen
sitzen!?
Veröffentlicht
am 05.12.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Kommentar
aus der Senioren-Loge |
Der
eine oder andere Leser wird sich fragen, warum ich gerade diese
Facette der Seniorenwelt thematisiere. Das möchte ich
erklären.
Als
ich im Jahr 2002 aus dem Arbeitsleben ausschied, stand ich voll im
Saft und sprühte voller Tatendrang. Es mag sein, dass ich damals
die Befürchtung vieler Neu- Ruheständler teilte, infolge
Untätigkeit in ein Loch zu fallen. In meinem Verein besetzte ich
einige Schlüsselpositionen und lebte meine Schaffenskraft sehr
erfolgreich aus. Ich stürzte mich privat in notwendige Renovierungen, die
infolge meiner beruflichen Tätigkeit liegen geblieben waren. Damals
entdeckte ich mein Interesse für die Lokalpolitik, die ich aus
allen Richtungen begleitete und kommentierte. Die Mitgliedschaft in
Parteien war jedoch nie ein Thema.
Dafür
stieg ich in Bürgerbeteiligungsprozesse ein und bin zusätzlich sehr
aktiv bei der Maintaler Seniorenzeitung. Rund 10 Jahre verbrachte
ich mit der intensiven Betreuung und Pflege meiner
Eltern. Dann war ich plötzlich 70!
Karikatur
Kurt Halbritter
Als
das passierte, war ich erschrocken, wie schnell die
letzten 10 Jahre vergingen. Zwar habe ich einige Ämter und
Funktionen wieder abgegeben und werde in den nächsten 2 Jahren
meinen großen Freizeitgarten aufgeben, es bereitet mir dennoch
Probleme, die Arbeitspakete meiner sich stets verändernden
Leistungsfähigkeit anzupassen. Ich bin gezwungen, als nutzlos oder
von nur geringem Nutzen empfundene Aktivitäten zu reduzieren oder
ganz einzustellen. Ich will mich aber nicht von allem trennen, was
mit Freude bereitet.
Wer
sehr intensiv lebt, nimmt wesentlich mehr wahr als andere Menschen
und gleicht vieles mit seiner persönlichen Lebenserfahrung ab. Daraus
entsteht ein ganz spezielles Bild, das viele Mitmenschen so nicht
ganz nachvollziehen können. Vielleicht soll in ihren Augen ja auch nicht
sein, was nicht sein darf und sie schauen über vieles hinweg.
Ich
nehme für mich zunehmend in Anspruch, Leistungen meiner
Leistungsfähigkeit anzupassen. Komplexe Themen, die mir wichtig
sind, halte ich zusammen, trenne mich dafür von Aufgaben, die
längst in jüngere Hände gehören. In meinem Verein kommt man mir
dabei sehr entgegen.
Problematisch
sind für mich inzwischen die städtischen
Bürgerbeteiligungsprojekte, die weitestgehend gesteuert sind. Nur
wenn Ergebnisse den Erwartungen entsprechen, haben sie eine echte
Chance auf Umsetzung. In kurzer Folge werden immer neue Prozesse
initiiert, um zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen. Das stellt
alle bisherigen Arbeitsergebnisse infrage, bei denen gerade die Senioren
ihr ganzes Wissen einbrachten. Was nicht gewünscht ist, findet kaum Beachtung. Unter dem Strich bleibt das Gefühl,
Etablierten in die Quere gekommen zu sein. Das ist nicht mehr mein
Ding!
Unter
dem Strich bleibt jetzt nur noch das Verwaltet-werden und der
Spielplatz des Dienstes von Senioren für Senioren. Damit einher
geht das Gefühl, indirekt dorthin verwiesen zu werden, wo man im
Alter hingehört. Wer das Gefühl noch nicht kennt, dem steht
es noch bevor.
Angesichts
der Diskussion um das Ehrenamt als falsche Antwort auf die gewollte
kostengünstige Verlagerung von sozialen Aufgaben der kommunalen Verwaltung, bleibt
ein Schuldgefühl wegen der starken beschäftigungspolitischen
Auswirkungen. Für jede von Senioren adaptierte Tätigkeit
verschwinden langfristig Arbeitsplätze. Hier sollte man sich
langsam fragen, in welchen Bereichen man sich als Senior einbringt.
Eigentlich bleiben nur die Bereiche übrig, in denen ohne
persönliches ehrenamtliches Engagement gar nichts mehr geschehen
würde. Doch auch hier sollte man sich fragen, wer diesen Zustand
aus welchem Grund herbei führte. Genau denen zu
Erfolgserlebnissen zu verhelfen, ist für viele Senioren ein
Zumutung.
Klaus
Klee
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Die
mit dem Feuer spielen
Die
vorauseilende Bürgerbeteiligung fordert wieder einmal Opfer. Maintal
plant seit vielen Jahren, wie die Stadt mal aussehen könnte, wenn sich
Gelegenheiten zu Veränderungen böten. Geschickt werden Bürger in
vorauseilende Planungen eingebunden, um den Part der Bürgerbeteiligung
abhaken zu können. Jahrelang verschwinden allerdings diese
Wenn-dann-Spielchen in Schubladen, um im passenden Moment hervorgeholt zu
werden. So entstanden Szenarien für den Bereich Kesselstädter Weg,
REAL-Gelände und Opel- Eck, eine "neue Mitte" nordwestlich der
Eichenheege bis zur Bahn, ein Freizeitgelände in der Grünen Mitte etc.
und für eine Stadtachse zwischen Dörnigheim und Hochstadt. Kürzlich
wollte die METRO-Gruppe einen Entwurf für die Entwicklung ihres
eigenen REAL-Geländes in Dörnigheim vorstellen und wurde brüsk mit
Hinweis auf vorhandene Schubladenplanungen nach Hause geschickt, obwohl
diese gar nicht relevant sind. Ein millionenschweres Vorhaben zur
Aufwertung des Ortseingangs wurde massiv verhindert. Momentan
entzündet sich eine Diskussion an der Stadtachse, die Gegenstand
des ominösen Bürgergutachtens ist, bei dem auch hier alte
Schubladenplanungen einflossen und jetzt Eigentümer überplanter Areale
verunsichern - ein Spiel mit dem Feuer!
Methode
"Vorratsplanung"
Grundsätzlich
sollte endlich darüber nachgedacht werden, ob es der richtige Weg ist,
für lange Zeit auf Vorrat zu planen, wenn viele Dinge derart im Fluss
sind, wie in Maintal. Viele Gegebenheiten ändern sich sehr schnell und
bedürfen einer zur Umsetzung zeitnahen Planung. Vom Parlament nichtautorisierte Gedankenspielchen sollten
zudem wichtige Entwicklungen nicht be- oder
verhindern, sonst richten sie sich immer öfter gegen aktuelle Bürgerinteressen.
Inszenierte
Verunsicherung
Der
Maintal TAGESANZEIGER kommentiert heute die Debatte um die
Stadtachse so, als läge der erste gravierende Fehler des begonnenen
Bürgermeisterwahlkampfs vor, weil Maintals größter Gewerbesteuerzahler,
die Firma NORMA, mit flotten Planungsspielchen in der parallel geführten Standortdebatte
verunsichert wurde. Aus den kritischen, der Firma zugespielten Abbildungen ist zu ersehen,
dass Teile des Firmengeländes darin überplant sind - ein äußerst ungeschickter Fehler des Magistrats,
für den der
Bürgermeister bereits bei NORMA antreten und die Wogen glätten musste. Ob es
vom DGB Maintal und der WAM allerdings intelligent war, wegen dieser
Sandkastenspielchen über den Betriebsrat von NORMA eine
Diskussion um des Kaisers Bart auszulösen, mag dahin gestellt sein. Es
war, wie gesagt, ein Spiel mit dem Feuer.
Bürgermeisterkandidat Sebastian Maier spielte
natürlich das
grundsätzliche Thema der nichtautorisierten städtischen
Sandkastenplanungen in die Karten. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich,
dass sich für ihn aus dem speziellen Fall ein Pluspunkt ergibt. Viel
sinnvoller wäre es, die sich aus dem Akt der parlamentarischen
"Kenntnisnahme" solcher Planspielchen ergebenden
Handlungsspielräume des Magistrats zu überprüfen, damit solche
Auswirkungen zukünftig vermieden werden.
Die
gespaltene Stadt
Im
Jahr 1974 wurde Maintal gegründet, wobei vom ersten Tag an über die
Gesamtheit aller Ortsteile besser hätte nachgedacht werden müssen. Damals war
Maintal lediglich durch die immer noch durchlässige Bahnlinie geteilt. Die A66 kam
erst später als weiteres räumlich trennendes Element hinzu. In den 80er Jahren unterlief
den Verantwortlichen der Stadt Maintal der schwere Fehler, den Bahnübergang
Hochstadt-Dörnigheim lediglich gegen eine Fußgängerunterführung
einzutauschen. Im letzten Jahr wurde - ebenfalls ohne adäquate Gegenleistung
- die
Schließung des Bahnübergangs an der Eichenheege hingenommen. Einzige
Querung für den motorisierten Verkehr wird zukünftig nur noch die Querspange
sein. Wie man heute vor diesem Hintergrund von einer funktionierenden
"Stadtachse" zwischen Hochstadt und Dörnigheim träumen kann,
ist ein Rätsel. Es wird letztendlich nur ein Knoten rund um den neuen
S-Bahnhof werden, weil die Verlängerung auf Hochstädter Seite angesichts der
fehlenden und qualitativ zufriedenstellenden Bahnquerung keinen Sinn
macht.
Steilvorlagen
für Wunsch-Szenarien
Das
Geschehen wirft nun lange Schatten auf den Prozess des Bürgergutachtens,
bei dem die Architekten Amman + Sturm auf vorauseilende
Schubladenplanungen zurückgreifen durften, um den Wünschen des
Magistrats und einigen Phantasten Rechnung zu tragen. Unbedarfte Bürger, die
bisher noch nie
in Bürgerbeteiligungsprozessen in Erscheinung traten und ortsfremde
Architekten und Moderatoren kreierten ein Ergebnis, auf das jetzt einige
Fraktionen mit Freude zurückgreifen, weil es ihren Interessen entweder entspricht oder
zuwider läuft. Wo ein größtmöglicher Schulterschluss zwischen
bürgerschaftlichem Engagement, Politik und Verwaltung sinnvoll wäre,
sind nun wahre Kluften und Spalten zu erkennen, die so schnell nicht zu
überwinden sind.
Wie
kommt die Karre wieder aus dem Dreck?
Momentan
ist die Bürgermeisterwahl die einzige Möglichkeit zu einer
nachhaltigen Veränderung. Natürlich rückt dabei die Alternative zum amtierenden Bürgermeister in den Fokus. Der amtierende
Bürgermeister ist es jedoch nicht allein, der mehr Fragezeichen als
Antworten produziert. Es ist das gesamte Geflecht von parteiisch
Politisierenden, von Investoren und Lobbyisten, die beeinflussen,
mittragen und Wege immer wieder öffnen.
In
18 Jahren Bürgermeister Erhard Rohrbach wurde tatsächlich viel
realisiert, jedoch nicht unbedingt immer zum Wohl der Stadt. Die großen
Gewinner waren die, die Maintal zu ihrem eigenen Wohl
"weiterentwickeln" durften. Als zusätzlichen Dank erhielten sie
jede nur erdenkliche Unterstützung aus dem Rathaus. Dieser unselige Knoten sollte
endlich durchschlagen werden. Maintal sollte endlich eine Entwicklung
einleiten, welche die Attraktivität und den Bekanntheitsgrad
Maintals fern von vordergründigen Interessen erhöht. Das kann auf
kulturellem Gebiet, auf dem Gebiet der Lebensqualität, aber auch auf dem
Gebiet der wirtschaftlichen Bedeutung geschehen. Dazu werden Visionen
benötigt und Geldquellen, um Vision umzusetzen. Fundraising ist das Gebot
der Stunde. Mit Bordmitteln, provinziellem Denken und als Wirtstier für hungrige Investoren kommt
Maintal einfach nicht weiter. Es fehlt der Mut und die Entschlossenheit,
Entwicklungen selbst in die Hand zu nehmen.
Die
Planungen rund um die Eichenheege, die Stadtachse und das Verlangen nach
einem neuen Rathausgebäude weisen hungrigen Investoren bereits den Weg
ins Rathaus, wenn sie dort nicht schon längst als Ideengeber sitzen
sollten. Mit
dem seit Jahren amtierenden Bürgermeister und dem Stadtrat lässt es sich gut
zusammenarbeiten, das ist bekannt. Hier ist große Aufmerksamkeit
angebracht. Ein Wechsel an der Rathausspitze würde viele gewachsene
Geflechte zerschneiden. Was allerdings danach kommt, ist bisher nur schwer
zu erkennen. Viele Rohrbach-Wähler werden von der Hoffnung getragen, dass sich
beim Amtsinhaber die Erfahrung von 18 Jahren mit einem Umdenken und einer
Neuausrichtung kombinieren lässt, die Maintal gesunden lässt. Die
allgemeine Lebenserfahrung steht dieser Hoffnung jedoch entgegen. Das gilt
es zu bedenken!
Die
Wähler werden in einem knappen Jahr in erster Linie entscheiden müssen,
ob sie die Ära Rohrbach beenden wollen. Zweitrangig wird dabei zunächst sein,
um wie viel besser sein Nachfolger agieren wird. Dessen Können wird sich
erst in einer ersten Amtszeit zeigen, die möglicherweise auch seine
letzte sein könnte, wenn er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen
sollte.
Die
Frage lautet: Ist der Schaden, den ein neuer Bürgermeister angesichts
der in
der Verwaltung vorhandenen fachlichen Kompetenz und Leistungsfähigkeit
anrichten kann, größer als das, was Maintal derzeit an seinem
Bürgermeister bemängelt. Nur darauf sollten sich die Wähler konzentrieren.
Veröffentlicht
am 29.11.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Hundesteuer-Shitstorm
Die
Erhöhung der Hundesteuer bewegt derzeit viele Gemüter in Maintal. Was
ist denn da geschehen? Im Bürgerhaushalt 2014 wurde anonym die Erhöhung
der Hundesteuer für den Ersthund auf 200€ sowie eine Verdoppelung für
den Zweithund vorgeschlagen. Davon ausgenommen sollten Besitzer des
Maintal-Passes sein. Hundezüchter sollten pauschal 1000€ pro Jahr
zahlen. Die Fachabteilung des Rathauses bezifferte die dadurch
entstehenden Mehreinnahmen mit 210.000€ pro Jahr. 158 Bürger
stimmten dafür, 60 Bürger dagegen. Dennoch entschied sich die Politik
nur für eine 20%-ige Erhöhung der Hundesteuer, wodurch die Mehreinnahmen
mit 42.000 € im Jahr nur noch marginal sind. Im Vergleich dazu führt
die Erhöhung der Grundsteuer B zu Mehreinnahmen von 1,7 Mio. € im Jahr,
was nahezu kaum zu Protesten führte. Diejenigen Hundebesitzer, die sich
nicht für den Bürgerhaushalt und Maintals Kommunalpolitik interessieren,
merkten das allerdings erst, als es in der Zeitung stand. Zur
Hundesteuererhöhung bildete sich sofort eine Bürgerinitiative mit
eigener Gruppe in Facebook, die gegen den Beschluss mobil machte.
Nachdem dem Magistrat der Patzer mit dem vergessenen Datum unterlief,
musste der Beschluss nochmals beraten und wiederholt werden. Zu diesem
Anlass waren zahlreiche Hundebesitzer während der Ausschusssitzung
präsent und unterstrichen ihre Forderung auf Rücknahme des Beschlusses.
Zu diesem Anlass entwarf ich die neben stehende Karikatur mit einer
fiktiven Szene, weil Hunde ja nicht zu den Sitzungsräumen zugelassen
waren. Sie sollte eigentlich verdeutlichten, dass nicht die Hunde, sondern
deren Halter das eigentliche Problem darstellen.
Nachdem
ich die Karikatur mit einem satirischen Kurztext in Facebook postete,
begann ein wahrer Shitstorm, der sich auf der Gruppenseite "Initiative
gegen die neue Hundesteuer in Maintal" munter fortsetzte. Alle
möglichen mir bekannte und unbekannte Personen erregten sich deutlich am
Thema vorbei und man sparte nicht mit persönlichen Verunglimpfungen
übelster Art. Was dort teilweise zu lesen war, unterschied sich durch
nichts von dem, was allen Hundehaltern angekreidet wird: Der Hundekot, der
öffentlich von einem kleinen Teil der Hundehalter hinterlassen wird.
Um
was ging es mir eigentlich?
Der
Vorsitzende der BI, Herr Stefan Prinz, schrieb mich an und
beschwerte sich darüber, dass ich die Teilnehmer als "militante
Hundehalter" bezeichnet hätte, was für Menschen, die anerkannte
Kriegsdienstgegner seien, beleidigend sei. Den gleichen Vorwurf kann man
auch in Facebook nachlesen. "Militant" ist allerdings
gleichbedeutend mit "wehrhaft", was wohl auf Teilnehmer
einer BI zutrifft, die demonstriert, Beschwerde führt und nun sogar
rechtliche Schritte prüft, um gegen die Erhöhung vorzugehen.
Ich
konnte Herrn Prinz hoffentlich mit meiner Antwort klar machen, um was es
mir eigentlich ging. Es ging einzig und allein um die Frage, warum sich
168 Bürger und eine große Mehrheit der Bevölkerung für eine wesentlich
drastischere Hundesteuererhöhung aussprachen. Meine Meinung dazu: Es
liegt an den Hundebesitzern, die sich nicht rücksichtsvoll außerhalb
ihrer vier Wände bewegen und Wege, Plätze, Anlagen etc. permanent mit
Hundekot verunreinigen lassen. Die Schuld liegt nicht bei den Tieren, sie
liegt bei den Hundehaltern selbst. Großstädte veröffentlichen immer
wieder die Tonnage Hundekot, die entfernt werden muss, weil es
einfach keine kleinen Mengen sind. Es geht aber gar nicht allein um die
Menge, sondern um das Ärgernis selbst und den unhygienischen Zustand.
Genau
deswegen wird die Hundesteuer in den Köpfen immer wieder mit dem Hundekot
in Verbindung gebracht. Ich finde ausgesprochen gut, dass Herr
Prinz im letzten Zeitungsartikel auch einen Appell an seine Klientel
richtete, um auf eine Abhilfe hinzuwirken.
Wer
nun annahm, ich sei ein "militanter Hundehasser", liegt
absolut falsch. Von einer besonders wahrheitsliebenden Teilnehmerin war der Grund
für mein Verhalten schnell gefunden, "weil er ja
weder Kinder noch ein Haustier hat". Was wohl das eine mit dem
anderen zu tun hat? Dass ich über 30 Jahre
lang insgesamt 5 Katzen in der Wohnung hielt, entgeht natürlich so
manchem Zeitgenossen. Dass ich mich "in viele Dinge, die mich
nichts angingen, einmische", betrachte ich allerdings nicht als
wirklichen Makel. Vielleicht liegt das daran, dass mir einfach nicht alles
egal genug ist und mein Interesse und meine Aktivitäten breit angelegt
sind.
Es
geht mir einzig und allein darum, dass absolut sachlich zu behandelnde
Themen stets wegen verallgemeinerten abnormen Verhaltensweisen Einzelner
nicht angemessen diskutiert werden können. Bei der Debatte um
die Radfahrer ist es ähnlich. Mit meiner Karikatur verschob
ich die Ebene ganz bewusst auf die Hunde, die mir jetzt angesichts des Shitstorms in Facebook
tatsächlicher intelligenter erscheinen als manche ihrer Halter.
Wenn
meine Einmischung die Realität zu exakt traf (was ja die Reaktionen zeigen),
so finde ich sie ganz in Ordnung. Der BI empfehle ich jedoch, sich in
Foren und Netzwerken angemessen zu artikulieren. Mit derart wüsten
Beschimpfungen und unflätigen Beleidigungen, wie sie in
Facebook nachzulesen sind, kann sich der allgemeine Ruf der Hundehalter
nicht verbessern und damit auch nicht deren Situation in der öffentlichen
Wahrnehmung.
Veröffentlicht
am 23.11.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Herrchen
ist in der Ausschusssitzung"
Die
Hundesteuer ist eine direkte Steuer. Die Einnahmen verbleiben in den
Gemeinden und fließen in den Haushalt ein. Als Aufwandssteuer darf
man sie jedoch nicht mit einer Luxussteuer vergleichen. Offizielle
Handhabe für das Erheben der Steuer ist die Lenkungsfunktion,
um den Hundebestand der Gemeinde kontrollieren und in Grenzen halten
zu können. Für besonders gefährliche Hunde muss der Halter zum
Beispiel ein Vielfaches des normalen Betrages zahlen, weil man deren
Anzahl begrenzen will. Wo kämen wir hin, wenn jeder mit einer Waffe
an der Leine herumläuft!?
Warum
wegen der teilweise unkontrollierten Ausbreitung der
Katzenpopulation keine entsprechende Steuer erhoben wird, liegt
daran, dass Katzen in der Natur ohne Probleme für die Menschen
bestehen können und Tiere, die in der Wohnung gehalten werden,
niemals das Gemeinwesen tangieren. Die Tierheime kümmern sich sehr
engagiert um sogenannte wilde Katzen und wirken auf deren Vermehrung
ein. Damit ist die Katzenpopulation unter Kontrolle.
Natürlich
bieten Hundesteuersatzungen Ansatzpunkte zur Kritik. Zudem gehen die
Ansichten über gefährliche Rassen weit auseinander. So werden z.B.
Rottweiler als gefährlich eingestuft, obwohl allein die Qualität
der Erziehung der Hunde darüber entscheidet, ob sie gefährlich
sein können oder nicht. Das Gleiche gilt sicher auch für eine
Reihe von Kampfhunden. Der entscheidende Faktor ist dabei der
Hundehalter und dessen Art und Weise, einen Hund zu führen. Das
Absolvieren einer Hundeschule sollte ein absolutes Muss sein und
eine angeordnete Wesensprüfung sollte eigentlich Herr und Hund
gleichermaßen gelten.
Wenn
immer wieder behauptet wird, dass Hunde und ihre Halter
Ähnlichkeiten im Wesen und manchmal auch in der Physiognomie
aufweisen, so ist das nicht von der Hand zu weisen. Mensch und Tier
haben ein direkte Beziehung. Die Wesensunterschiede zwischen den
Tieren entscheiden zum Beispiel darüber, ob man sich einen Hund,
eine Katze, Hasen, Vögel oder Fische hält. Während sich ein Hund
führen lässt, ist das mit Katzen nahezu unmöglich. Es kommt
darauf an, ob man das Unterordnen oder den Willen eines Tieres
schätzt. Analog dazu sind Hunde- und Katzenfreunde ganz
verschiedene Menschentypen. Ihre Verhaltensweisen natürlich
ebenfalls.
Wenn
nun "rechtliche Schritte" gegen die Erhöhung der
Hundesteuer angekündigt werden, so müssen sich die Halter fragen
lassen, warum sie nur gegen die Erhöhung sind, denn die Hundestuer
selbst haben sie ja längst akzeptiert. Wenn sich politische
Gruppierungen für den Fall, wieder mehrheitsfähig zu sein, auf die
Seite der Hundehalter stellen, so kann das nur als populistischer
Akt verstanden werden. Wenn sie Einnahmen reduzieren, müssen andere
Einnahmen erhöht werden. Mit der Erhöhung der Grundsteuer B wurden
eine Menge anderer Finanzierungs- oder Einsparmöglichkeiten
ausgeglichen. Die Ruhe an der Front aller betroffenen Bürger steht
im krassen Gegensatz zum Aufstand der Hundehalter. Rechtlichen
Schritten gebe ich keine Chance und ich glaube, die Protagonisten
der Idee haben sich verrannt.
In
der Gesamtheit aller Ungerechtigkeiten, die uns täglich
widerfahren, ist die Erhöhung der Hundesteuer ein fast zu
vernachlässigender Teil. Wen es trifft, wird wohl damit leben
müssen, denn was die Steuereinnehmer einmal haben, geben sie
bekanntlich nie wieder her.
Klaus
Klee
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Fragwürdige
Entwarnung
Maintals
Bürgermeister Erhard Rohrbach ist überglücklich, dass
etwas mehr als die Hälfte des Parlaments das
Haushaltskonsolidierungskonzept genehmigte und damit der nach wie vor
defizitär ausgewiesene Haushalt 2014 von der Kommunalaufsicht genehmigt
wurde. Ab 2016 sollen Maintals Haushalte wieder ausgeglichen sein. Im
Rathaus ist das ein Grund zum Feiern. Dabei ist es doch gerade die
Verwaltung, die mehr Geld verschlingt als dass sie für ausreichende
Einnahmen sorgt. Was dort bisher als Minder- und Fehlleistungen zu
verzeichnen war, wird ab 2015 aus den Taschen der Bürger genommen, um das
Haushaltsloch dauerhaft auszugleichen. Dennoch war der Bürgermeister als
Kopf der Verwaltung zur letzten Stadtverordnetenversammlung voll des
Lobes, was er (sich) und seine Verwaltung geleistet hätten. Wenn das mal
kein Grund ist, jetzt genauso weiter zu machen, wie bisher. Man ist zwar
kein profitabler Wirtschaftsbetrieb, eher eine Steuerschlupflöcher
nutzende Verwaltung mit Spar-Gütesiegel des Rechnungshofes. Wer etwas
schärfer nachdenkt, wird erkennen, dass die Tricks, mit denen Maintal
Steuern spart und die Ergebnissituation schönt, dazu führen, dass die
Belastungen für die Bürger an anderer Stelle fortwährend wachsen, weil
sich Land und Kreis das Geld auf andere Art holen werden.
Wie
auch immer, das Signal ist klar: Wenn es wieder knapp wird, erfolgt die
nächste Steuererhöhung. Außer den Hundebesitzern und den Gegnern der
Straßenbeitragssatzung hat schließlich niemand protestiert! Also geht
doch immer was!
Das
Lob galt jedoch auch allen Fraktionen, die an der raffinierten Art der
diesjährigen Bürgerbeteiligungsvariante teilgenommen haben und so
mitsteuerten, dass eine lang gewollte saftige Erhöhung der Grundsteuer B
dabei heraus kam. Herrlich: Die Bürger hatten ja die Wahl...! Sie
hätten ja auch verzichten können...! Endlich wird klar, was mit
erfolgreicher Bürgerbeteiligung wirklich gemeint ist!
Natürlich
gibt es auch Fraktionen, die gegen diese Art der Haushaltskonsolidierung
und der Bürgerbeteiligung waren und nun mit dem Finger auf die anderen
Fraktionen zeigen. Verhindert haben sie diese Variante der Geldbeschaffung
jedoch nicht und sie konnten auch nicht mit Alternativen aufwarten, die
sozialverträglich und mehrheitsfähig gewesen wären. Sollte es im
nächsten Jahr einen Wechsel im Rathaus und andere Mehrheiten bei der
Kommunalwahl geben, wäre die SPD gar nicht so unglücklich über die
getroffenen Entscheidungen, denn damit werden auch ihre Fehler der
Vergangenheit von den Bürgern voll bezahlt. Man kann nun wieder aus dem
Vollen schöpfen!
Auf
der Strecke bleibt eine verhohnepipelte Bürgerbeteiligungskultur, die nur
schwer wieder in eine ernstzunehmende Zusammenarbeit zwischen Politik,
Verwaltung und Bürgern münden wird. Besonders unseriös wirkt momentan
die Öffentlichkeitsarbeit aus dem Rathaus, die pausenlos nur Positives
hinausposaunt und den Bürgern versucht, eine heile Welt vorzugaukeln.
Manchmal wirkt das Gehabe auf mich wie das weltfremde Verhalten des
Politbüros der DDR vor dem Mauerfall. Auch Honecker und seinen Getreuen
kam die realistische Wahrnehmung des eigentlichen Bürgerwillens abhanden
und er feierte sein marodes System in den eigenen Untergang hinein. So ist
das aber, wenn man viel zu lange an der Spitze ist und die Bürger jede
Hoffnung auf positive Veränderungen aufgegeben haben. Die kommenden
Wahlen werden zeigen, wie intelligent Maintals Bürger wirklich sind und
ob sie gemerkt haben, was nun zu tun ist.
Veröffentlicht
am 14.11.2014
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Weiter
so -
auch
beim bürgerschaftlichen Engagement |
Am
Montag, dem 17. November 2014 findet der diesjährige Dankeschön-Nachmittag
der Stadtverwaltung für Bürger statt, die sich ehrenamtlich im
Rahmen der Freiwilligen- Agentur, dem SeniorenOffice,
der Seniorenberatung und der Asylbewerberbetreuung
engagieren. Als Geste des Dankes wird selbstgebackener Kuchen und
Kaffee von einigen Personen in Leitungspositionen spendiert. Eine
Geste, die besonders gut ankommt.
Für
viele Ehrenamtliche ändert sich durch die Entspannung bei der
Haushaltskonsolidierung praktisch nichts, weil sich Ihre Leistungen
in Betätigungsfeldern abspielen, die man als Dienst von Bürgern
an Bürgern bezeichnen könnte und die die Finanzen der Stadt kaum
beeinflussen. Die so erbrachten Leistungen kommen den Bürgern
direkt zugute. Leider macht gerade im Maintaler Rathaus das wenig
schmeichelhafte Wort der "Seniorenbespaßung" die
Runde. Das kam bei einigen Betroffenen nicht allzu gut an und sorgte
für Verstimmung. Wegen der negativen Formulierung wird bereits
gemutmaßt, welche der von städtischer Seite direkt unterstützten
Leistungen demnächst in den Fokus des Sparens geraten, wenn sich
erneut eine schwierige Haushaltslage einstellt.
Wie
ist eigentlich "Seniorenbespaßung" gemeint?
Unsere
Senioren werden schon bald über die Hälfte unserer Bevölkerung
ausmachen und viele von ihnen haben gute Gründe, sich im Dienste
der Allgemeinheit nützlich zu machen. Ein Teil der Senioren nutzt
allerdings auch die Angebote für Wanderungen, Ausflüge,
Theaterbesuche, Tanztees, Fremdsprachenauffrischung und Busreisen,
die von ihnen selbst organisiert und bezahlt werden. Ach ja, da gibt
es auch noch die kostenlose Seniorenzeitung. Gerät der Spaß der
Senioren, den sie bei ihren Aktivitäten empfinden, nun in den Fokus,
nur wegen ein Paar Kröten, die dafür ausgegeben werden, dass die
Senioren von städtischem Personal betreut werden? Könnte man den Aufwand für die
städtische Kinderbetreuung ebenfalls als
"Kinderbespaßung" bezeichnen? Der Unterschied wird wohl im
Nutzen der Jugend für die Gesellschaft liegen. Senioren scheinen
eher als Last empfunden zu werden.
Bespaßung:
Ging etwa beim Bürgerhaushalt 2014 die provokante
Präsentation nicht mehrheitsfähiger Vorschläge von Politik und
Verwaltung auch mit einer Art "Bespaßung" einher? Bespaßung
und Verarschung liegen manchmal dicht beieinander.
Hoffentlich
nicht "weiter so!"
Gar
nicht spaßig finden einige Teilnehmer der letzten
Bürgerbeteiligungsprozesse, wie sie instrumentalisiert wurden. Sie
trugen nämlich maßgeblich dazu bei, dass bestimmte Effekte genauso
eintraten, wie sie von den Treibern der Prozesse angestrebt waren.
Hier bekommt das "Danke-Schön" eine ganz andere
Bedeutung. Daran wird es wohl auch liegen, dass deren Resonanz auf
die nette Einladung nicht ganz so hoch ist.
Erfolgreiches
bürgerschaftliches
Engagement, das strategischen und organisatorischen Inhalten gilt, ist in hohem Maß von Politik
und Verwaltung abhängig. Deshalb sind
hier auch die Reibungspunkte größer. Verbesserung der Strukturen,
die unsere Stadtverwaltung effizienter und die Stadt erfolgreicher machen, greifen
ganz direkt in
Verwaltungsbelange ein. Hier ist es zur Harmonisierung nicht mit Kaffee und Kuchen
abgetan, hier zählen vielmehr Aufrichtigkeit und Mut zur Veränderung. Ich
hoffe, dass baldmöglichst ein Umdenken erfolgt. Dann schmecken auch
Kaffee und Kuchen besser.
Klaus
Klee
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Aktive
Bürgernähe
Mit
den Aktionen "Mit dem Bürgermeister um die Häuser ziehen"
und eilig inszenierten "Ortsgesprächen" versuchen
derzeit die beiden Bürgermeisterkandidaten mit den Bürgern ins Gespräch
zu kommen. Sie möchten bleibenden Eindruck erzeugen oder auffrischen,
damit die Wähler wissen, was und wen sie im Jahr 2015 wählen sollen. Den
Leistungen des Amtsinhabers und seiner Verwaltung begegnen aufmerksame
Wählern tagtäglich und auch deren Bereitschaft zu Veränderungen ist
hinreichend bekannt. Der Kandidat der SPD ist dagegen für viele Maintaler
noch ein unbeschriebenes Blatt. Bisher ist nur bekannt, dass er ein junger
Familienvater mit zwei Kindern in einer guten beruflichen Position,
Partei- und Fraktionsvorsitzender ist und sich zutraut, Maintal in der
Region besser zu positionieren und andere Akzente zu setzen. Das sollte
Wähler eigentlich interessieren. Erste Veranstaltungen zeigen jedoch,
dass das Interesse der Bürger an Gesprächen noch sehr gering ist.
Vielleicht ist das ja auch noch viel zu früh. Oder sollten Maintals
Bürger wirklich mit dem, was die Kommune zu bieten hat, so zufrieden
sein, dass sie sich eine solche Haltung leisten können? Vielleicht ist
ihnen aber auch nur einfach alles egal?
Was
sollte uns beschäftigen?
Wer
jährlich rund 60 Millionen Euro von Maintals Bürgern und den
Gewerbetreibenden einnimmt, jedoch mehr als diesen Betrag ausgibt, obwohl
er weiß, was das für die Kassenlage bedeutet und sich die Differenz ohne
Skrupel über Steuererhöhungen von den Bürgern holt, ist den Bürgern
Rede und Antwort schuldig. So sind die Gesprächsangebote des Amtsinhabers
aber nicht gedacht. Bei den Gesprächen, während man um die Häuser
zieht, werden mehrheitlich nur lapidare Floskeln unter Gleichgesinnten
ausgetauscht.
Auch
der Herausforderer thematisiert nicht die Fehler seiner Partei. Jeder will
nur mit positiv Klingendem werben. Der Amtsinhaber wird bei seinen
Gesprächen von CDU- Mitgliedern genauso eskortiert, wie der SPD-Kandidat
von den ihm zugewandten Parteimitgliedern. Parteilose Bürgerinnen und
Bürger, die kritische Fragen stellen, sind derzeit noch Mangelware auf
den Veranstaltungen. Es fehlt den Bürgern scheinbar die direkte
Betroffenheit, um solche Gesprächsangebote zu nutzen. Sie werden sicher
erst aktiv, wenn ihnen alles nicht mehr egal genug ist.
Das
Ansehen der Kommunalpolitik ist derzeit miserabel
Auch
wenn es Maintals Kommunalpolitiker und Magistratsmitglieder nicht gern
hören, ihr Ansehen und das Ansehen ihrer Tätigkeit nimmt immer mehr ab.
Seitdem die negativen Auswirkungen ihrer Beschlüsse und Tätigkeiten
deutlich spürbar sind, suchen immer weniger Bürger ihre Nähe und sind
auch nicht mehr bereit, mit ihnen Hand in Hand zu arbeiten. Es fehlt
einfach das nötige Vertrauen, weil es immer wieder über zweifelhafte
Entscheidungen und Vorgehensweisen erschüttert wurde und wahrscheinlich
weiterhin wird, wenn keine Änderung eintritt.
Einige
Bürger engagieren sich dennoch, weil sie diesen Zustand entweder für
nicht mehr tragbar halten oder schlicht an Anerkennung und dem erhabenen
Gefühl interessiert sind, zum erlauchten Kreis der Macher in Maintal zu
gehören. In Wirklichkeit sind sie jedoch nur willkommenes Beiwerk, solang
sie die Kreise von Politik und Verwaltung nicht stören. Sie haben bei
Licht gesehen Null Einfluss. Wer sich die Liste der Bürger
ansieht, die sich derzeit aus den Bürgerbeteiligungsprozessen verärgert
zurückziehen, wird sich fragen, warum das so ist. Für mich kann ich das
beantworten: Ich lasse mich nicht länger an der Nase herumführen!
Bürger werden solange beteiligt, bis sie gewünschte Ergebnisse
produzieren. Konstruktive Kritik wird jedoch völlig ignoriert. Die sich
lichtenden Reihen der aktiven Bürger werden immer wieder mit neuen
Bürgerbeteiligungsprozessen aufgefüllt, notfalls über Vergütung des
Verdienstausfalls, wie beim Bürgergutachten geschehen. Solche
Vorgehensweise werden als windig empfunden und zerstören wertvolles
Engagement und das Vertrauen in die Politik.
Altlasten
drücken
Wahlkämpfe
leiden stets unter den Hypotheken, die Vorgänger im Amt und in den
eigenen Fraktionen hinterlassen haben. Das muss Sebastian Maier
momentan schmerzlich erleben, denn an einigen Entwicklungen war auch die
SPD maßgeblich beteiligt. Er koppelt deshalb die SPD und ihre bisherigen
Strategien von seinem Wahlkampf ab und will sich am Willen der Bürger
ausrichten, wofür er sicherlich seine Fraktion erst noch begeistern
müsste. Ich vermisse in diesem Zusammenhang den Biss der Maintaler SPD,
die zwar - wie bei der Kandidatenkürung - nach außen wie zwei
geschlossene Zahnreihen wirkt, zwischen denen jedoch das Knirschen
einzelner Zähne deutlich zu hören ist. Ein intakt aussehendes Gebiss und
"Biss" sind jedoch zwei unterschiedliche Dinge. Das haben bei
früheren Wahlen auch andere SPD-Kandidaten schon zu spüren bekommen. Man
kann deshalb gespannt sein, wie sich der Wahlkampf entwickelt.
Zunächst
muss erst einmal die CDU ihren Kandidaten küren, auch wenn der
Bürgermeister keinen Zweifel an seiner erneuten Kandidatur aufkommen
lässt. Die Maintaler CDU muss sich darüber klar werden, ob sie
ausschließlich den Machtgedanken umsetzt oder die Zukunft Maintals
verantwortungsvoll in ihre Überlegungen einbezieht. Die Frage eines
Nachfolgekandidaten wäre mit einer erneuten Kandidatur noch nicht
geklärt und würde nur um eine Amtszeit verschoben. Vielleicht hilft bei
der Entscheidung ja die Lebensweisheit "wer nicht mit der Zeit geht,
muss mit der Zeit gehen!"
Veröffentlicht
am 02.11.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Stets
auf dem richtigen Weg
Maintals
neue CDU-Spitze startet durch, nachdem sie sich alter Werte wieder besann.
Mit gewohnter Zukunftsperspektive und den alten politischen Gräben und
Mauern lässt es sich gut ausruhen und sogar von den alten faulen
Kartoffeln politischen Wirkens träumen. Es sind nun mal die Personen, die
Maintals Kommunalpolitik ausmachen! Es ist eine Freude, sie bei der
kraftvollen Gestaltung Maintals, also bei der Fortsetzung der
Vergangenheit und der Erinnerung an illustre Träume zu beobachten. "Jetzt
endlich die Dicke Buche ausbauen, auch wenn die Grüne Mitte viel besser
geeignet wäre", das ist doch mal ein kraftvolles Statement von Martin
Fischer (Maintaler CDU-Chef), auf das (einige) Maintaler Bürger
so lange haben warten müssen. "Das Gelände an der Eichenheege
und der dicken Buche aufzugeben und zu vermarkten, wäre schließlich die
bessere Lösung gewesen", gab er vor der Presse von sich und
seine Stellvertreter bestärkten ihn nach Kräften. Es hört sich an wie "Wir
gehen in die falsche Richtung! Auf geht's!" Das hat natürlich
Qualität und überzeugt! Die Maintaler SPD wird hoffentlich nicht
den gleichen Fehler machen und dem Standort in der Grünen Mitte
nachtrauern oder dort sogar einen neuen suchen. Bliebe da noch die sehr
spezifische Haushaltskonsolidierung, bei der die Maintaler CDU liebevoll
die Grünen und die FDP mit einbezieht. 2016 schon die schwarze Null zu
schreiben, und das mit großer Bürgerbeteiligung, das ist doch mal ein
kraftvolles richtungsweisendes Signal! Damit kann man bei uninformierten
Bürgern, die ja bekanntlich die Mehrzahl stellen, so richtig
punkten.
Für
eine Fraktion, die bereits seit vielen Jahren den Bürgermeister stellt,
muss es ein äußerst erhebendes Gefühl sein, immer alles richtig gemacht
zu haben und es gebietet sich, schon deshalb am alten Kurs festzuhalten.
Voraussetzung ist natürlich, dass die Scheuklappen richtig sitzen.
Spaß
beiseite! Was Maintal jetzt braucht, ist alles andere als platter
Opportunismus. Wenn Kartoffeln keimen, ist es Zeit für eine neue Ernte,
das erkennen selbst sie dümmsten Bauern. Und wenn die alten Kartoffeln
keine absolute Spitzenqualität hatten, sollte man es mit einer besseren
Sorte probieren, um im Geschäft zu bleiben. Natürlich kann man alte
Kartoffeln auch entkeimen, zu Püree verarbeiten und hoffen, dass es
niemand merkt. Alte Wähler sind vielleicht nicht mehr ganz so
wählerisch, Hauptsache, die Verpackung ist ihnen vertraut.
Maintals
SPD und ganz besonders ihr Chef und Kandidat für die Bürgermeisterwahl
hätte kraftvollere Gegner verdient, damit man sich zukunftsorientiert in
der Sache messen kann. Jetzt fährt der Zug der CDU wieder nach
Lummerland, wohin ihm kein vernünftiger Mensch folgen will. Die einzige
Botschaft, die zu erkennen ist, heißt: "Mach's doch anders - wenn
Du kannst!" Es scheint, als sei die Erde doch eine Scheibe, von
deren Mitte man die CDU einfach nicht vertreiben kann.
Veröffentlicht
am 28.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Keine
Beschaffungskriminalität!
Es
gibt Zeitgenossen, die Maintals Steuer- und Abgabenerhöhungen überspitzt
als indirekte Beschaffungskriminalität bezeichnen, weil auf Teile der
Politik und des Magistrats die Begriffe "Haushaltskonsolidierung"
und "Haushaltssanierung" wie eine Droge wirken sollen.
Besonders zu Zeiten kommender Wahlen möchte man Fehler der Vergangenheit
ausbügeln, wozu man die Bürger nun zur Kasse bittet. Diesbezüglicher
Erfolg scheint zu berauschen! Dennoch kann man den Vorgang nicht einfach
als Beschaffungskriminalität abtun. Der Akt erfüllte seinen Zweck,
stellte den Landrat als (Noch-)Kommunalaufsicht vorübergehend zufrieden,
sodass er dem Haushalt 2014 endgültig seinen Segen erteilte. In Ordnung
ist die Vorgehensweise dennoch nicht, weil die Wiederholungstäter immer
noch aktiv sind. Bürgermeister Rohrbach lobt in diesem Zusammenhang auf
unerträgliche Art ausdrücklich die Bürger, die an den beiden
Bürgerhaushaltsprozessen teilnahmen, als hätten sie ihren
Mitbürgern anstelle der wahren Täter in die Tasche gegriffen. Nach dem
Motto "Ihr habt es ja so gewollt" lässt es sich
natürlich recht gut leben und sogar eine weitere Amtszeit angehen. Die
relative Ruhe in der Bürgerschaft ist angesichts dieser politischen
Taschenpfändung trügerisch. Die Quittung kommt erst nach dem
1. Januar 2015, wenn die Bürger die Auswirkungen spüren. Die Erhöhung
der Hundesteuer ist noch vakant, weil der Magistrat in seiner Vorlage
schlichtweg das Datum vergaß, zu der die Erhöhung greifen soll. Der Rest
der Bevölkerung wird jedoch so zur Kasse gebeten, wie es der
Bürgermeister zum Ausgleich seiner jahrelangen Bärendienste immer
wollte.
Gestaltungsschwäche
und Beratungsresistenz
Die
Gründe für das einseitige Vorgehen, das Zelebrieren von Sparzwängen und
das resignierende "in die Taschen der Bürger greifen" sind in
der Gestaltungsschwäche der Verwaltung und der der Kommunalpolitik zu
suchen. Kaputtgespart und auf die Pflicht- aufgaben reduziert
existieren keine Selbstheilungskräfte mehr. Es ist Zeit für einen
Neubeginn unter anderen Vorzeichen.
Der
Leserbrief von Herrn
Kirchmann im Maintal Tagesanzeiger brachte es auf den Punkt: Im
Rathaus herrscht eine gewisse Beratungsresistenz vor. Weniger wichtige
praktische Anregungen, die eigentlich zum Tagesgeschäft einer Verwaltung
gehören, werden als Balsam für die Einreicher umgesetzt, substanzielle
Vorschläge jedoch mehrheitlich verdrängt oder abgebügelt. Somit
entsprechen die Ergebnisse der heftig propagierten Bürgerbeteiligung
einfach nicht dem Sinn, den Kosten und dem Aufwand (auch dem der Bürger),
der seit Jahrzehnten in diesen Projekten steckt.
Etwas
tiefer im Sinn von Steuerung gingen die Anregungen von Herrn Kirchmann,
Herrn Neumeier und Herrn Hahn der Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts
2013, die in ihren jeweiligen beruflichen Fachgebieten den Versuch
unternahmen, auf verwaltungsgeprägte Arbeitsweisen einiger
Fachabteilungen einzuwirken, um diese zu verbessern. Ich selbst versuchte,
Verwaltungsmitarbeiter in zwei Schulungen mit dem richtigen Auftreten auf
Beschaffungsmärkten vertraut zu machen und warb um eine professionelle
Arbeitsweise. Die Unterschiede zwischen verwaltungsgeprägtem und
sinnvollem Handeln wurden durchaus erkannt, verändert wurde bisher jedoch
nichts. Rechtfertigungszwänge scheinen bei den Fachabteilungen vor dem
vorbehaltlosen Verinnerlichen und Umsetzen von Anregungen zu rangieren.
Wenn
es um Kennzahlen und Datenbasen geht, mit denen Entscheidungsprozesse
optimiert werden könnten, sollte die Stadtverwaltung von Arbeitsweisen
der freien Wirtschaft lernen. Kommunalpolitiker, die letztendlich viele
Entscheidungen zu treffen haben, sollten zudem Seite an Seite mit Aktiven
der Bürgerbeteiligungsprozesse um bessere Entscheidungsgrundlagen
kämpfen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob das überhaupt gewollt
ist. Die Auflösung der Steuerungsgruppe 2013 sprach eine eindeutige
Sprache!
Politik
und Magistrat holten mit immer neuen Bürgerbeteiligungsprozessen neue
Bürger ins Boot und man suggerierte ihnen, die Probleme seien von Politik
und Verwaltung nicht mehr allein zu lösen. Mit den Ergebnissen gehen
Politik und Verwaltung allerdings seit Jahren nach Gutdünken um. Mit
fairer und offener Bürgerbeteiligung hat das nichts mehr zu tun, eher mit
Augenwischerei. Mich
stimmt es sehr nachdenklich, dass sich immer mehr Bürger mit wertvollem
Sachverstand aus den Bürgerbeteiligungsprozessen ausklinken, kann jedoch
nur allzu gut verstehen, warum das so ist.
Veröffentlicht
am 25.10.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
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Mit
einem tiefen Griff in die Taschen der Maintaler Bürger glichen
jetzt Magistrat und Kommunalpolitiker viele Fehler
kommunalpolitischer Entscheidungen des letzten Jahr- zehnts aus und
verschafften sich damit Luft für neue Taten.
Teilweise
ideenlos und zum Teil infolge knapper Mehrheits- verhältnisse
ließen sie Bevölkerung und Unternehmertum in Maintal schrumpfen,
überließen Investoren das Heft des Handelns und schwächten damit
die Einnahmenseite. Ein Teil der Stadtverwaltung wurde auf diese
minimalistische Ausrichtung hin abgespeckt, andere Bereiche wie z.B.
die Kinderbetreuung wurde weit über die Pflichtleistungen hinaus
aufgebläht und unter persönlichen Schutz gegenüber Sparzwängen
gestellt, als gälte es, sich für eine Zukunft zu rüsten, zu der
jedoch noch keine greifbaren Planungen existieren.
Bürgerbeteiligungsprojekte gaukeln flankierend eine Dynamik vor,
die eigentlich gar nicht existiert.
Was
Maintal wirklich braucht, sind stabile politische Mehr-
heitsverhältnisse und ambitionierte Zukunftsplanungen, für die
Bürger auch gern selbst in die Tasche greifen, wenn für sie ein
Mehr an Leistungen und eine lebenswertere Stadt dabei
herausspringen. Dazu werden Querdenker gebraucht, die etwas wagen
und das können, was sie versprechen. Sie findet man auch unter
Bürgern, die sich einbringen wollen. Ihre Ideen und ihr Wissen
stellen sie zum Null-Tarif zur Verfügung. Leider sehen sie sich in
Projekten immer wieder professionellen Beratern gegenüber,
die angeblich alles besser können. Es beruhigt Ehrenamtliche
absolut nicht, dass Magistrat und Verwaltung auch gegenüber deren
Empfehlungen beratungsresistent sind, wenn sie nicht auf dem von
ihnen angestrebten Lösungsweg liegen.
Es
bleibt immer wieder nur
der
Griff in den Geldbeutel der Bürger!
Es
ist an der Zeit, dass die Wähler aufwachen und die Weichen neu
stellen. Es schadet dabei gar nichts, wenn sie die markantesten
Gestalter der Maintaler Misere dabei abstrafen. Sie sollten sich
auch nicht davon blenden lassen, dass Maintals Finanzsituation
plötzlich gar nicht mehr so schlecht sei. Das wird sich der
Amtsinhaber ans Revers heften. Sein Herausforderer profitiert
allerdings von den letzten Entscheidungen in Sachen Steuern, denn
selten wurden Steuererhöhungen wieder zurückgenommen.
Klaus
Klee
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Samstagabend,
25. Oktober 2014: Die Kabarettisten des HMV-Hochstadt starten in
Hochstadt ihr Jubiläumsprogramm und landen wieder einen Volltreffer. Wie
an allen Aufführungen der letzten 10 Jahre war das Evangelische
Gemeindehaus bis auf den letzten Platz besetzt und es wurde zeitweise zum
Tollhaus, weil sich die kabarettistisch- humoristischen Volltreffer des
Programms förmlich überschlugen. Erstes kurzes Resümee: Die
Jubiläumsveranstaltung ist gelungen! Aus Rücksicht auf das Publikum der
nächsten drei Aufführungen werden hier nun keine Details des Programms
verraten. Nur so viel sei gesagt, dass dieses Programm politischer ist als
jedes vorherige Programm und dabei auch die Freunde ausgesprochenen Humors
bestens unterhalten werden. Nun fühlen sich die Hochstädter
Kabarettisten am Ziel angekommen, denn diese schrittweise Entwicklung war
mit Rücksicht auf das ganz spezielle heimische Publikum angebracht.
Kabarett muss gemeinsam reifen!
Übrigens:
Das Bühnenbild veränderte sich nochmals und es entstand der Eindruck,
zeitweise mitten auf Hochstadts Hauptstraße zu stehen. Das lässt
natürlich Begegnungen noch lebensnaher gestalten.
Beim
Blick zurück auf die inzwischen über 400 selbstgeschriebenen Sketche
kommen viele Highlights in Erinnerung. Die Bilder rechts helfen dabei. Die
Frage "Ja, was denn noch?" stellen sich die
Stückeschreiber in jedem Jahr neu und dennoch spüren sie immer wieder
neue Themen auf, die den jeweiligen Zeitgeist oder die politische
Situation treffen. MIKROKOSMOS versteht sich zwar als lokales
Kabarett, viele Programmpunkte gehen jedoch thematisch weit über Maintals
Grenzen hinaus. Auch das Publikum nimmt immer größere Anreisen in Kauf,
um MIKROKOSMOS zu erleben. Das spornt an und treibt die Autoren der
Stücke zu immer neuen Höchstleistungen in der Kunst, Reaktionen beim
Publikum zu erzielen.
Die
Premierenveranstaltung ist alljährlich der wichtigste Test, welche
Pointen punktgenau gesetzt wurden. Die Reaktion des Publikums erfüllt
dabei sinnbildlich den Zweck eines Seismographen. Auch wenn es unglaublich
klingt, die Mikrokosmonauten feilen sogar zwischen den Aufführungen an
den Stücken weiter, wenn sie Potenziale erkennen. In diesem Jahr scheint
jedoch der Bedarf nur marginal zu sein. Zurücklehnen wäre jedoch falsch,
denn jedes Publikum will neu begeistert und erobert werden. So kommt es
vor, dass die Abende recht unterschiedlich verlaufen, weil sich das
Publikum anders verhält. Hier muss der passende Schlüssel zum Publikum
gefunden werden. Im Laufe der Jahre ist das immer wieder gut gelungen und
es hat sich ein Stammpublikum entwickelt, mit dem es Spaßt macht, es zu
unterhalten. All denjenigen, die den Besuch noch vor sich haben, wünsche
ich gute Unterhaltung und einen unvergesslichen Abend.
Veröffentlicht
am 25.10.2014
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mikrokosmos2014
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Fortschritt
versus Stillstand
Wer
gewählt werden will, muss nominiert werden, so ist das nun mal bei
Bürgermeisterwahlen. In Maintal warf nun Sabastian Maier (SPD)
den Hut in den Ring und seine Partei wählte ihn einstimmig zum
Kandidaten. Amtsinhaber Erhard Rohrbach äußerte zwar
bereits mehrmals seine Bereitschaft, offiziell nominiert ist er noch
nicht. Nachdem der bisherige Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus
Heber überraschend seine Ämter hinwarf, dürfte die Maintaler
CDU innerlich zerstritten sein, denn der Rücktritt Hebers hatte Gründe,
die in der Person des Bürgermeisters begründet sind. Diese dürften mit
dem Weggang Hebers nicht verschwunden, sondern nur deutlich gemacht sein,
weil dieser Rückgrat zeigte. Längst ist bei den Wählern angekommen,
dass Rohrbachs Markenzeichen Stillstand ist, der stets mit großer
Beharrlichkeit kombiniert daher kommt. Das will Sebastian Maier ändern,
wenn er zum Bürgermeister gewählt würde. Seine Parteifreunde konnte er
mit seinem vorgestellten Konzept überzeugen (einstimmig) und er will im
Wahlkampf auch viele Maintalerinnen und Maintaler über persönliche
Gespräche erreichen. Er orientiert sich am Wahlkampf des Frankfurter
Oberbürgermeisters Feldmann, der sein Ziel zum Teil über Hausbesuche und
eine spezielle Vision erreichte.
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Welche
Botschaften sendet Maier?
In
seiner Nominierungsrede konzentrierte er sich auf die wichtigsten
Punkte. Seine Rede hatte er zur Hälfte gekürzt, was bedeutet, dass
seine Visionen noch wesentlich um- fangreicher sind, aber erst
zusammen mit den Bürgern reifen müssen. Dazu verwies er gleich zu
Beginn auf vier Veranstaltungen, (siehe links) die noch im
Oktober 2014 in allen Stadtteilen stattfinden und den Sinn haben,
die Ideen und Bedürfnisse Maintaler Bürger zu ergründen. Diese
sollen absolut im Vordergrund stehen und nicht - wie sonst üblich -
die Parteiinteressen.
Während
seiner Rede thematisierte er den Stillstand aller großen
Herausforderungen Maintals. Der Amtsinhaber selbst spiele dabei die
Rolle des Verhinderers. Die großen Dissonanzen, die in
gegenwärtigen Bürger- beteiligungsprozessen zu spüren seien,
gingen ebenfalls auf seine Strategien zurück. Es sei das Gebot der
Stunde, die Bürgerbeteiligung wieder auf faire Art zu
stärken. |
Als
Bürgermeister müsse man Chef, Trainer und Mitbürger zugleich sein. Zum
Thema Gestalten räumte Maier ein, dass die Probleme der Kommunen nicht
allein hausgemacht seien, weshalb man als Bürgermeister auch nach außen
wirken und Maintals Interessen auch im Kreis und im Land vertreten müsse.
Auch wäre es viel wichtiger, zu investieren, als ausschließlich nur zu
sparen. Haushaltskonsolidierungen sei natürlich wichtig, sollte jedoch
intelligent angegangen werden, um Maintal weiter zu entwickeln. So wies er
zum Beispiel auf das Thema Fundraising hin, zu dem Rohrbach so gar keinen
Bezug habe. Aber gerade die qualifizierte Suche nach Geldquellen und
Fördergeldern sei heute beim Thema Gestalten enorm wichtig. Genauso
wichtig sei ein effektives Controlling für Maintal. Zahlen verwalten
anstatt Gestalten sei nicht der richtige Weg. Besonders das
Kosten-/Nutzendenken müsse stärker ausgeprägt werden.
Wie
er denn im Gegensatz zum Amtsinhaber vorgehen wolle, umschrieb Maier wie
folgt:
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Die
Erschließung und Vermarktung von städtischem Bauland will er in die
Hand einer zu gründenden Stadtentwicklungsgesellschaft legen,
um die Gewinne in der Stadtkasse zu lassen. Dabei soll sozialer
Wohnungsbau und individuelles Wohnen gleichrangig umgesetzt und
somit auch auf die Zusammensetzung von Neubürgern Einfluss genommen
werden.
-
Die
Gewerbegebiete und die Leerstände müssen voll genutzt werden.
-
Dazu
gehört eine strategische Öffentlichkeitsarbeit, um den Zuzug von
Firmen und Neubürgern zu verbessern. Diese müssen sich von den
Vorzügen Maintals angezogen fühlen. Das muss natürlich in die
Hände eines Fachmannes.
-
Wirtschaftsförderung
muss Chefsache sein. Dabei muss sich Maintal auch in das
Wirtschaftsförderungsprogramm des Main-Kinzig-Kreises einbinden.
Bisher nahm Maintal als einzige der 38 Städte und Gemeinden des MKK
nicht teil.
-
Maier
stellte die Frage nach einer vernetzten kommunalen Bildungspolitik.
Auch das fände derzeit nicht statt, weil man sich auf den Standpunkt
zurückziehe, Schulen seien Kreisangelegenheit.
-
Zum
Punkt Seniorenarbeit tritt er für eine Stärkung und nicht für eine
Zurdispositionstellung der Kosten ein, wie im Bürgerhaushalt 2014
geschehen. Da der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen
kontinuierlich steigt, sollte diesen Bürgern eine größere
Aufmerksamkeit zuteil werden. Dabei habe das Lebensumfeld von Senioren
und das Leben im gewohnten Umfeld große Bedeutung.
-
Familieninteressen
müssten in Maintal wesentlich stärker berücksichtigt werden.
-
Maier
setzt sich auch für eine Spielplatzförderung ein und er bringt
mehrgenerationen- fähige Nutzung ins Spiel.
-
Wichtig
sei ihm ein Gesamtkonzept, in das die Bürger und die Vereine
eingebunden sind. Er wünsche sich ein Bürgerwahlprogramm und kein
Meier- oder SPD-Wahlprogramm.
Meiers
Grundintention sei, dass sich seine Heimatstadt weiterentwickeln soll. Er
bezeichnete Politik als persönliche Leidenschaft, mit der er die
gemeinsam zu entwickelnden Ziele erreichen will. Nicht nur er finden, dass
ein Wechsel an der Rathausspitze unbedingt erforderlich sei. Soweit die
Ausführungen von Sebastian Maier.
Zu
überwindende Hürden
Der
SPD-Kandidat steht nun am Anfang einer Herkulesaufgabe und er muss zu
vielen Menschen und Organisationen den richtigen Schlüssel finden, damit
sich die Waage zu seinen Gunsten neigt. Noch ist er gegenüber dem
Amtsinhaber in der Wahrnehmung der Bürger ein Leicht- gewicht. Was
Rohrbachs vermeintliches Gewicht ausmacht, ist bei Licht betrachtet jedoch nicht
allzu viel wert. Sicherlich kann ein stockkonservativer
Missstandsverwalter auch heute noch bei Gleichgesinnten punkten. Bürger,
die in verschiedene Bürgerbeteiligungsprozesse eingebunden sind, haben
längst erkannt, worin das eigentliche Problem Maintals besteht. Der im
Jahr 2013 erfolgte Versuch der Öffnung, der Transparenz und der
Wiederherstellung des Vertrauens zwischen Magistrat und Bürgerschaft
wurde jäh abgebrochen, als man im Rathaus mutmaßte, allzu viel
Transparenz führe womöglich zum Erkennen von Potenzialen, die
Veränderungen nach sich ziehen. Verweigerung und Maulkörbe sind zudem keine
Führungsinstrumente, die im fairen Umgang eingesetzt werden sollten.
Nun
kommt Sebastian Maier daher und will in der Verwaltung ein
Umdenken und konsequentes bürgernahes Handeln (wieder) einführen. Das
weckt natürlich Ängste in den Rohrbach'schen Führungsstrukturen,
weniger bei den normalen Bediensteten, bei denen wohl kaum personelle
Veränderungen eintreten werden. Das gesamte Verwaltungskonglomerat muss
wieder auf Effizienz umgestellt werden. Das verlangt nach den richtigen
Besetzungen auf den wichtigen Positionen. Davon betroffen werden sicher
nur einige Positionen sein. Schon deshalb wird der Amtsinhaber nun alle ihm zugetanen Kräfte der Verwaltung bündeln und
für seinen
Wahlkampf deren vermeintlich großartigen Leistungen über die Öffentlichkeitsarbeit
in die Fläche bringen, wie es bereits seit geraumer Zeit der Fall ist. Sebastian Maier
steht dieser Apparat nicht zur Verfügung. Er muss
andere Wege nutzen, um die Bürger mit den richtigen Botschaften zu erreichen.
Wie
hoch die Kandidatur Maiers zur Bürgermeisterwahl einzuschätzen ist,
sollten die Bürger mal an der Frage festmachen, ob sie das Erbe des
amtierenden Bürgermeisters selbst antreten würden, wo doch angeblich
nichts als Schulden und Probleme existieren. Dazu gehören Kraft und
Entschlossenheit. Wenn diese Eigenschaften bei Maier zu spüren sind, dann
sollte es auch klappen mit den Bürgern.
Veröffentlicht
am 19.10.2014
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Klaus Klee
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Auf
die Wähler kommt es jetzt an |
Maintal
hat 2015 die Wahl zwischen Stillstand oder Fortschritt. Diese These
ist auf keinen Fall gewagt, wenn auch der Amtsinhaber Dinge, die
sich ohne sein Zutun als Veränderung ergaben, gern als Erfolg
verkauft. Bei Licht gesehen ist die von ihm geleitete Verwaltung
inzwischen exakt auf Pflichtaufgaben zugeschnitten, die
vorschriftsmäßig erfüllt werden. Entwicklungen finden nicht mehr
statt, weil die Kapazitäten entweder fehlen oder Kräfte
paralysiert sind. So bleibt das tatsächliche Können vieler
Verwaltungsmitarbeiter hinter den Möglichkeiten zurück. Anstelle
die fachlichen Ressourcen zu nutzen, werden immer wieder Berater
bemüht, die letztendlich bestätigen sollen, dass alles optimal
läuft. Prüfungen des Rechnungshofes ergaben keinerlei
Sparpotenziale, weil die Verwaltung "optimiert" sei.
Dennoch gibt der Bürgermeister Einsparziele von 10% vor.
Glaubwürdigkeit sieht anders aus.
Der
Magistrat und mit ihm Magistratsunterstützungs- fraktionen geben
immer wieder grünes Licht für neue Bürgerbeteiligungsvarianten,
weil sie sich passende Ergebnisse als Ausgleich für eigene
Ideenlosigkeit erhoffen. Lenkendes Eingreifen wird von den Bürgern
erkannt und negiert. Einige der ehrenamtlich Aktiven fühlen sich
wegen der allzu durchsichtigen Art des Vorgehens regelrecht
brüskiert, weil man ihnen damit unterstellt, sie würden nicht
merken, was da gespielt wird. Der krönende Höhenpunkt war der
Bürgerhaushalt 2014.
Dass
für das Bürgergutachten sogar 72.000 € ausgegeben wurden,
obwohl das Ergebnis keinerlei neue Erkenntnisse brachte, ist
unentschuldbar. Hier wurden bis dahin unbedarfte Bürger mit
gefilterten Fakten und Scheinwahrheiten gefüttert, die auf ein
bestimmtes zu erzielendes Ergebnis ausgerichtet waren. Für
langjährig Aktive in der Bürgerbeteiligung war nicht nur das
seltsame Verfahren, sondern auch die finanzielle Vergütung der am
Verfahren Teil- nehmenden ein Schlag ins Gesicht. Man hatte sich an
Empfehlung von Professor Vandamme gehalten, der hinter den
Kulissen offensichtlich als Berater fungiert.
Es
genügt nicht, wenn man solche Vorgänge nur zur Kenntnis nimmt und
nichts daran ändert. Passieren kann das alles nur deshalb,
weil sich die Bürger mehrheitlich nicht dafür interessieren. Genau
diese Lücke permanent zu nutzen, ist an Dreistigkeit nicht mehr zu
überbieten. Es zeigt den tatsächlichen Umgang mit den Interessen
der Bürger. Deshalb sollten sich die Bürger nicht durch die
inszenierte Bürgernähe irritieren lassen. Alles nur Show, alles
nur der Wiederwahl des Bürgermeisters geschuldet.
Nun
wird es interessant sein, wie hart die Bandagen im Wahlkampf sind
oder ob man sich abspricht, wegen der wachsenden
Politikerverdrossenheit auf persönliche Angriffe zu verzichten. Im
vorliegenden Fall wäre das jedoch nicht angebracht, weil derartige
Verhaltensweisen thematisiert werden müssen. Die Bürger müssen
die Wirklichkeit erkennen. Diese können ihnen besonders gut die
Aktiven in Bürgerbeteiligungsprozesse vermittteln.
Ob
Sebastian Maier der Richtige ist, müssen die Wähler
selbst herausfinden. Es ist deshalb ratsam die Gesprächsangebote zu
nutzen. Dazu sollten sich interessierte Bürger aufraffen und
ihre Wünsche platzieren. Dabei sind natürlich Hemmungen und
Bequemlichkeiten zu überwinden. Wie soll aber Politik lebendig
gestaltet werden, wenn nicht im direkten Kontakt mit den Wählern!?
Klaus
Klee
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Wende
in der Bürgerbeteiligung?
Die
Maintaler Bürgerversammlung vom 15. Oktober 2014 stand diesmal ganz
unter dem Motto "Bürgerbeteiligung" und war vornehmlich
für Bürger gedacht, die sich informieren und vielleicht zukünftig an
verschiedenen Prozessen beteiligen möchten. Diese Zielgruppe konnte nicht
ereicht werden. Gekommen waren der Magistrat, Verwaltungsmitarbeiter,
Stadtverordnete und ehren- amtlich Aktive, die sich bereits an vielen
Stellen kräftig einbringen und über die Ergebnisse des Bürgerhaushalts
2014 informiert waren. Bürger mit erkennbarem Interesse am Thema des
Abends "Gestaltung der Bürgerbeteiligung" waren unter den ca. 60
Anwesenden kaum zu finden. Vielleicht lag es ja daran, dass die über 80
Maintaler Hundebesitzer, die sich Tage zuvor zu einer Protestversammlung
trafen, in der herbstlichen Dunkelheit ihre Vierbeiner zur Entleerung
ausführten, womit ich bei einer der Erkenntnisse das Abends angekommen
bin. Diese zeigt, dass in Maintals
Bevölkerung vornehmlich ein selbstbezogenes Ein-Punkt-Interesse
vorliegt. Mit der Anhebung der Hundesteuer kann man vergleichsweise Säle
füllen.
Am
besten erkennt man das bei Stadtverordnetenversammlungen, wenn die
Besucherränge wegen eines einzigen Tagesordnungspunktes gut besetzt sind,
sich nach Abhandlung desselben jedoch sofort die Ränge wieder leeren. Anderes
Beispiel: In der Abstimmungsphase des Bürgerhaushalts wurden meistens
nur 2 oder 3 Vorschläge kommentiert und/oder bewertet und der Rest fand
kein Interesse. Hier ist ein Ansatzpunkt gegeben, bei dem man ein breites
Interesse am Gemeinwohl infrage stellen kann.
Die
Bürgerversammlung fand also in einem Kreis fachkundiger und engagierter
Bürger statt, bei denen sich die Frage von selbst erledigte, ob es
sinnvoller sei, die Gestaltung des Lebens in unserer Stadt in wenige
engagierte und kompetente Hände zu legen, als eine riesige Bürger-
beteiligung zu nutzen. Es gibt neben den bisherigen Aktiven ein nur kaum
messbares Interesse der Bürger an Bürgerbeteiligung und solchen
Veranstaltungen, wenn Inhalte nicht genau ihrem Ein-Punkt-Interesse
entsprechen.
Kernpunkt
der Bürgerversammlung war eine vom Bürgermeister moderierte Podiumsdiskussion
mit dem Stadtverordnetenvorsteher, dem Ersten Stadtrat und drei
Mitgliedern der ehemaligen Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts 2013
über die Frage, wie es in Maintal mit der Bürger- beteiligung
weitergehen soll. Hier dürften die Redebeiträge der Mitglieder der
ehemaligen Steuerungsgruppe genügend Anregungen gegeben haben, um in
weitergehenden Gesprächen den richtigen Weg zu finden. Große Emotionen
lösten die Redebeiträge bei den Anwesenden nicht aus, weil sie als
aktive Ehrenamtliche und als Verwaltungsmitarbeiter die Baustellen genau
kannten, über die sonst kaum gesprochen wird.
Während
und nach der Veranstaltung kam die Frage auf, warum sich derart Aktive
nicht in die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung einbinden lassen.
Hier wurde deutlich, dass die Unterstützung und Beratung ihr eigentliches
Anliegen ist und für sie die politische Betätigung nicht infrage kommt,
weil sie bei Abstimmungsverhalten nicht gewillt wären, auf ihr Recht der
freien Meinungsäußerung zu verzichten, wie es offensichtlich immer
wieder im Parlament der Fall ist. Hier könnte jedoch irgendwann
vielleicht eine sichtbare und akzeptierte freie demokratische Art der
Mandatsausübung ein Umdenken herbeiführen.
Ich
gehe auf weitere Einzelheiten bewusst nicht ein, weil ich meine, dass man
diejenigen nicht sofabequem informieren sollte, die nicht genug Interesse
an der Teilnahme an solchen Veranstaltungen aufbringen. Anderweitig
verhinderte Bürger können sich über die Tagespresse informieren.
Maintal
TAGESANZEIGER vom 17.20.2014
Im
Vorgriff auf die Bürgerversammlung am Mittwoch, dem 15. Oktober 2014
stellte ich bereits einige Tage zuvor im Maintal-Forum die Punkte ein, die
bei einer ernsthaften Diskussion früher oder später Gehör finden
sollten.
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Störfaktoren bisheriger Bürgerbeteiligungen:
-
Bürgerbeteiligung
hat in Maintal eine lange Historie (Lokale Agenda). Diese
Historie ist für die Bürger nicht mehr online nachvollziehbar.
Dadurch wird das Rad immer wieder neu erfunden.
-
Die
Umsetzungszeiträume (wenn überhaupt etwas umgesetzt wird) sind
zu lang.
-
Dem
Stadtleitbildprozess fehlt ein geregeltes Umsetzungsmodul. Ein
Fehler, an dem schon die Lokale Agenda krankte.
-
Im
Bürgerhaushalt 2013 wurde wertvolle Aufbauarbeit geleistet und
umgesetzt. Die anfänglich spürbare Gesundung des gegenseitigen
Vertrauens schlug gegen Ende um, als der Einfluss von Magistrat
und Verwaltung wuchs.
-
Der
Bürgerhaushalt 2014 wurde den Bürgern aus der Hand genommen
und einseitig bzw. zweckentfremdet eingesetzt.
-
Von
den Betreibern des Bürgerhaushalts 2014 wurden zudem nicht
ernst gemeinte Vorschläge in die Endabstimmung genommen, obwohl
sie Ausschlusskriterien erfüllten und wurden anschließend vom
Magistrat öffentlichkeitswirksam bekämpft. Ziel war
höchstwahrscheinlich von vornherein die Erhöhung der
Grundsteuer B.
-
Abstimmungsergebnisse
wurden teilweise politisch motiviert ignoriert oder an den
Bürgern vorbei zurechtgebogen.
-
Magistrat
und Verwaltung gestalten Meinungsbildungsprozesse und Abläufe
zu Vorschlägen, die ihre eigenen Regelkreise betreffen.
-
Das
Bürgergutachten war eine unnötige Inszenierung und
Instrumentalisierung von Bürgerinnen und Bürgern, die fast
alle nicht so mit den Gegebenheiten vertraut waren, wie
Teilnehmer laufender Bürgerbeteiligungsprozesse.
-
Der
Umgang mit Ergebnissen von Bürgerbeteiligungsprozessen ist
unbefriedigend und erhöhte bisher nur den Frust der Teilnehmer.
Neue Prozesse werden nur zur Auffrischung der sich lichtenden
Reihen engagierter Bürger inszeniert.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung:
-
Es
gibt nur noch einen einzigen Prozess (z.B. Stadtleitbildprozess)
und keine konkurrierenden Prozesse.
-
Dieser
Prozess ist nach Themen gegliedert, die eigenständig entwickelt
werden.
-
Als
zusätzliches Prüfungs- und Umsetzungsmodul werden die Abläufe
des Bürgerhaushalts in den Prozess integriert.
-
Abstimmungen
und Kommentare zu Vorschlägen werden über ein moderiertes
Forum abgewickelt.
-
Der
Gesamtprozess wird von einem Bürger oder einer Bürgerin
geleitet, der/die auch einer neu einzurichtenden
Steuerungsgruppe vorsteht.
-
Diese
Gruppe verbessert einmal jährlich die Abläufe und passt sie
neuen Erkenntnissen an. Sie ist die Schnittstelle zwischen
Magistrat, Verwaltung, Politik und Bürgern.
-
Vertreter
der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrats und teilnehmende
Bürger des Prozesses sind in Gestaltungs- und
Entscheidungsabläufen gleichrangige Teilnehmer.
-
Mitarbeiter
der Verwaltung sind Berater, die eingeladen werden. (Bei vielen
Vorschlägen sind sie jedoch ein Teil des Problems)
-
Externe
Berater - soweit notwendig - werden vom Leiter des
Gesamtprozesses nach Abstimmung mit der Steuerungsgruppe beim
Magistrat angefordert.
-
Differenzen
zwischen den Gruppen oder Teilnehmern schlichtet der
Stadtverordnetenvorsteher als erster Bürger der Stadt.
|
|
Das
sind nur einige der Möglichkeiten, wieder eine gemeinsame Basis für eine
faire erfolgreiche Bürgerbeteiligung zu schaffen. Auch wenn einige
Aktivisten in Bürgerbeteiligungsprozessen anderer Meinung sein sollten,
weil sie Wege gefunden haben, die vermeintlich erfolgreicher sind, so
bleibt unter dem Strich weiterhin ein erheblicher Bedarf an
vertrauenbildenden Maßnahmen.
Veröffentlicht
am 17.10.2014
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Klaus Klee
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Foto: Kalle
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Unangenehmes
Gespinst
So
langsam geht die Angst in Deutschland um, weil die Gefahr von
Terroranschlägen durch sogenannte Glaubenskrieger wächst. Belebte Orte,
wie Stadien und Plätze, aber auch öffentliche Verkehrsmittel können die
Ziele sein. Die Terroristen nutzen dabei auf vielfältige Weise den Islam.
Die islamischen Gemeinden in Deutschland und anderen europäischen Staaten
distanzieren sich von dieser extremen Form der Glaubensausübung, können
jedoch nicht ausschließen, dass sich auch in ihren Reihen terroristisch
infizierte Personen tummeln. Immer lauter werden die Stimmen, die vor
einer Überfremdung warnen, weil sich Menschen im Straßenbild und ihren
Wohnquartieren nicht mehr wohl fühlen. Das hat noch nichts mit
Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern zunächst mit purer Angst vor allzu
radikalen Veränderungen des eigenen Umfelds. Im alltäglichen Miteinander
fällt auf, dass sich bestimmte Altersgruppen südosteuropäischer
Ausländer weder an Gesetze noch an Anordnungen halten und auch gar nicht
gewillt sind, sich anzupassen.
Uns
absolut fremde Sitten und Gebräuche irritieren uns, was wohl auch an der
Teil- oder Ganzvermummung muslimischer Frauen liegt, mit der sie ihre
Weiblichkeit verstecken müssen, während deren Männer ihre
Männlichkeit ausleben. In Nordrhein-Westfalen schickten extreme
islamische Gruppen sogar Sittenwächter auf Streife, bis sie von Ordnungskräften gestoppt wurden. Sie übten Druck
auf Frauen aus, die
sich nicht streng nach ihren Sitten verhalten und bereits unsere
Lebensweisen annehmen. Damit verstoßen die "Sittenwächter" eklatant gegen Menschenrechte
und die Gesetze unseres Landes.
Wir
werfen leider alle zu schnell in einen Topf
Es
fallen uns jedoch nicht nur viele konservative Muslime auf, die sich gegen
unsere Lebens- weise stellen. Es sind vor allen Dingen Menschen, die bei
uns eine neue Zukunft suchen. Die Ärmsten der Armen aus Bulgarien,
Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern und leider auch viele
auffällige Russlanddeutsche prägen nun das Bild unserer Vorstädte. Sie
pflegen eigene Subkulturen und stehen der Gewalt näher als Argumenten. Viele
gute
Wohnquartiere werden so zu Slums, ehemals bürgerliche Lokale und
Ladengeschäfte zu Zockerhöhlen, wie z.B. in Frankfurt-Fechenheim. Diese
Erscheinungen lassen die offene Ablehnung gegenüber vielen Fremden wachsen.
Menschen jedoch, die
wirklich unsere Hilfe brauchen und sich zu integrieren versuchen,
fallen leider immer häufiger ins gleiche Raster der Ablehnung, weil sie Wohnquartiere mit ihnen teilen. Wir kennen leider oft nur
Schwarz oder Weiß, Licht oder Schatten und werfen alle in einen Topf. Daran ist wohl nichts zu ändern.
Rein
statistisch gesehen liegt die Ausländerquote im gesamten Bundesgebiet
noch unter 10% und die der Menschen mit Migrationshintergrund bei
"nur" ca. 17%. Sieht man sich z. B. die Bevölkerungsstatistik
von Offenbach an, so liegt der Anteil von Menschen mit ausländischen
Wurzeln allerdings bereits bei 57%. Grundsätzlich
stehen wir multikulturellen Einflüssen nicht
ablehnend gegenüber. Längst ist die internationale Gastronomie heimisch
und in Vereinen sind viele Migranten integriert. Die Generationen, die
hier geboren und aufgewachsen sind, haben einen passablen Mittelweg
zwischen den Traditionen der Vorfahren und unserer Lebensweise gefunden. Befremdlich wirkt dagegen die Totalvermummungen von Frauen, was wohl weniger mit dem Glauben als mit den Wünschen der
Männer zu tun hat. Aber auch das ist nur bedingt störend, scheinen die
Frauen damit doch offensichtlich zufrieden zu sein.
Gewaltbereite
Muslime gehören nicht in unser Land
Wie viele
Ausländer radikale Glaubensformen
praktizieren, ist statistisch leider nicht feststellbar. Die Infiltration
durch gewaltbereite Muslime, die besonders extreme
Glaubensvarianten
in unsere Bevölkerung hineintragen und jungen Menschen neue Ansichten und
terroristischen Aktivitäten näher bringen, so dass sie zu gefährlichen
Zeitbomben werden, ist real existent. Immer mehr deutsche Jugendliche
verfallen gewaltbereiten Gruppen. Sie laufen Terroristen nach, die als marodierende
Banden andere Länder verwüsten und Menschen hinschlachten, die nicht
ihre Ansichten teilen. Salafisten, die
zunächst missionieren und anschließend rekrutieren, stehen an der Spitze
dieser radikalen islamischen Gruppen, die in unserem Land aktiv sind. Diejenigen,
die sie in die Operationsgebiete vermitteln, werden ausgebildet, finanziell unterstützt
und später im Einsatzgebiet mit bester Waffentechnik ausgerüstet.
Millionen Menschen sind bereits vor ihnen auf der Flucht und die
Weltgemeinschaft sieht machtlos zu.
Gefahr
droht von Rechts
Die
verheerendste Wirkung haben diese glaubensverbrämten Aktivitäten
allerdings auf alle normalen Muslime, die in christlichen
Ländern leben. Jetzt wächst europaweit ein gefährlicher Nationalismus
heran, der offen gegen die Überfremdung vorgeht. Deren Protagonisten sitzen
inzwischen sogar gut vernetzt im Europäischen
Parlament. Es ist nur eine Frage der Zeit oder eines gravierenden
terroristischen Anschlags, wann die Stimmung gänzlich umschlägt. Nicht
nur wir Deutschen neigen in Europa zu radikalen Lösungen, wenn wir uns in
die Enge gedrängt fühlen. Die Situation muss für den Einzelnen noch
nicht einmal real sein. Zur Initialzündung langt oft oft schon eine
gefährliche Propagandaarbeit.
Kämen nun auch noch
verstärkt Stellvertreterkriege
verfeindeter Ausländergruppen auf unseren Straßen hinzu, bei denen die
Sicherheit der Bevölkerung gefährdet wird, wäre schnell das Maß voll
und die rechtspopulistischen Hardliner würden noch mehr Zulauf bekommen. Dabei bleibe es
nicht aus, dass auch Rechte verloren gehen würden, wie es während des
Nationalsozialismus der Fall war. Wenn heute schon die Kennzeichnung von
Ausweispapieren extrem Gewaltbereiter diskutiert wird, ist die zu tragende
Armbinde oder der Aufnäher auf der Kleidung nicht mehr weit. Wie
Nationalismus eskalieren kann, haben wir Deutschen wohl noch gut in
Erinnerung.
Es
ist an der Zeit, dass über den freien Zuzug von Bürgern anderer Länder
nachgedacht wird, die unsere Sicherheit gefährden. Die Vision von grenzenloser Freiheit hat inzwischen
Zustände geschaffen, die sehr bedenklich sind. Während wir versuchen mit
Toleranz und Verständnis das Problem zu lösen, stoßen wir vielfach auf
das genaue Gegenteil.
Wie ein Gespinst legt sich
die Situation über das Land und die Präsenz der auffälligen Ausländer dehnt sich immer mehr
aus. Wer kann
sich da noch wirklich wohlfühlen?
Veröffentlicht
am 12.10.2014
©
Klaus Klee
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Es
geht um die Wurst
Bei
der SPD geht es mal wieder um die Wurst. Am 18. Oktober findet ein
Parteitag statt, an dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch die
Kandidatenfrage zur Bürgermeisterwahl klärt. Im Vorfeld war bereits zu
hören, dass es diesmal ein einheimischer Kandidat sein soll, denn mit
auswärtigen Kandidaten, wie zuletzt mit Katja Weitzel, ist
offensichtlich keine Wahl zu gewinnen. Aber auch einheimische Kandidaten,
wie Günther Wassermann (SPD), Jörg Schuschkow
(WAM) oder Hans-Joachim Pethke (parteilos) konnten gegen Erhard
Rohrbach (CDU) nicht gewinnen. Diesmal soll aus der Sicht der SPD
das Werk gelingen, denn man möchte nicht nur die stärkste Fraktion im
Parlament sein, sondern auch den Bürgermeister stellen. In der
derzeitigen Konstellation ist mit dem Parlament keine ernsthafte
Zusammenarbeit möglich, auch wenn sich CDU- und SPD-Fraktion mal einig
sind. An der Scheinallianz zwischen den beiden Fraktionen von Dezember 13
bis Juli 14 wird die SPD noch eine Zeit lang zu knabbern haben, besonders
an dem unsinnigen Aufleben lassen der Sportstätte in der grünen Mitte.
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Nachdem
die Maintaler SPD in den letzten Monaten viele Wähler irritierte
und noch nicht einmal innere Geschlossenheit in der Frage der
Großsportstätte zeigte, dürfte es beim Parteitag kräftig zur
Sache gehen. Noch ist die Parteijugend nicht homogen eingebunden und
die Altvorderen setzen die Akzente. Das merken auch die Wähler. Ein
junger Kandidat wird es deshalb schwer haben. Absolute
Geschlossenheit wäre bei der Kandidatenkür angesagt, denn das
würde sich positiv auf die Wähler übertragen. |
Es
wird auch ganz wesentlich sein, dass die SPD hinsichtlich der
Haushaltskonsolidierung und des Doppelhaushalts 2015-16 aufzeigt, welche
Schwerpunkte ihrer Meinung zu setzen sind, damit Maintal endlich auf einen
gesunden Wachstumskurs gelangt. Hierzu gehört, dass die SPD klarmacht,
mit welch konkreten Maßnahmen sich Maintal zukünftig besser in unserer
Region positionieren will, ohne den Bürgern pausenlos tief in die Taschen
zu greifen. Es müsste klar herüberkommen, wer das bessere Konzept hat
und dass dieses nur mit einem passenden Bürgermeister umzusetzen ist, der
auch das Zeug für einen solchen Kurs hat. Der Kandidat muss also die
Kompetenz und Umsetzungsfähigkeit eines intelligenteren Konzepts
verkörpern, die nicht nur die SPD-Wählerschaft überzeugt. Das wird
nicht leicht sein!
Es
wird nicht zu verhindern sein, dass der Kandidat die großen Unterschiede
zum bisherigen Amtsinhaber in drastischer Weise thematisiert, was einer
Abrechnung mit den letzten 18 Jahren gleich kommt. Den Wählern, die immer
wieder Rohrbach wählten, muss taktisch gut vermittelt werden, dass sie ja
im guten Glauben so entschieden und nicht sie es sind, die für diese Art
der Amtsführung verantwortlich sind. Sie hofften offensichtlich stets,
dass alles gut wird. Nun sollten sie ihre Hoffnungshaltung aufgeben, denn
das Prinzip Hoffnung war schon immer eine schlechter Berater.
Bisher
konnte jedoch noch niemand Erhard Rohrbach besiegen. Die
entscheidenden Stimmen holte er stets in Hochstadt, Wachenbuchen und bei
den Briefwählern. Daran konnten die beiden wesentlich größeren
Stadtteile mit ihrem Wahlverhalten nichts ändern. Deren Wahlberechtigten
war es scheinbar absolut "wurst", wer Bürgermeister ist. Ob es
diesmal anders kommt, bleibt abzuwarten. Ein anderes Ergebnis steht und
fällt jedoch mit dem SPD-Kandidaten und welche Wähler er in den großen
Stadtteilen erreichen kann.
Veröffentlicht
am 05.10.2014
©
Klaus Klee
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Wir
suchen
den
richtigen Kandidaten
für
Euch!
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Erklärungsversuche
Die
Wogen schlagen in Maintal hoch und der Volkszorn wächst. Maintal hat
jetzt zwar einen genehmigungsfähigen Haushalt, dennoch ist noch nicht
klar, ob er von der Kommunalaufsicht genehmigt wird. Rein bildlich gesehen
kann der Landrat zwar die vom Melken wundgezutzelten Euter der Maintaler
Bürger begutachten, eine Zukunftsperspektive außer der, dass man die
Bürger bei Bedarf immer wieder melkt, ergibt sich daraus jedoch nicht. Es
fehlt einfach der ökonomische Ansatz, die wirtschaftliche Idee, die
Vision, mit der die Maintaler Ressourcen besser genutzt werden können und
der Haushalt langfristig gesundet. Immer nur den Bürgern in die Tasche zu
greifen und Unternehmertum, das eigennützig die Stadt entwickelt, zu
schützen und sogar zu bevorteilen, ist eine recht primitive Strategie.
Die Eigenerschließung und Eigen- vermarktung von Wohn- und
Gewerbegrundstücken ist wesentlich sinnvoller. Erfolgreichere
Nachbarkommunen machen es ja vor!
Die
schlichtere Strategie wird nun allerdings von drei Maintaler Fraktionen,
die eine Mehrheit von nur einer Stimme auf die Waage bringen, getragen.
Vordergründig ging es denen zwar um einen genehmigungsfähigen Haushalt,
das lohnendere Ziel verloren sie jedoch aus den Augen. Dass bei der
letzten Sitzung von einigen Stadtverordneten zu kurz gedacht wurde, liegt
auf der Hand. In der Sache folgen nun die Erklärungsversuche über die
Lokalpresse, nachdem im Parlament keine echte überzeugende Debatte
geführt werden konnte. Dort waren an diesem Tag die
Abstimmungsverhältnisse von vorn herein klar und man übte sich lediglich
in publikumswirk- samem Schattenboxen. Der Sieger hieß grotesker Weise
ausgerechnet Erhard Rohrbach.
Irgendwie
scheinen sich CDU und Grüne plötzlich nicht mehr so ganz wohl zu
fühlen, dass sie der FDP zugunsten von Machtspielchen auf den Leim gingen.
Das wird sich vermutlich rächen. Die Grünen haben nämlich größte
Probleme, zur nächsten Kommunalwahl eine Liste zu füllen. Jetzt wird es
wahrscheinlich noch schwerer. Das absurde Fokushima-Ergebnis werden sie
ohnehin nicht wiederholen können.
Den
erneuten Einzug der FDP wird man nicht verhindern können, weil es bei der
Kommunalwahl ja keine 5%-Klausel gibt.
Ich befürchte jedoch, dass die Wähler sich daran erinnern, wer sozialen
Kahlschlag probte, zur exorbitanten Erhöhung der Grundsteuer B anstiftete
und eine Straßen- beitragssatzung verhinderte. Wenn im Januar die
Grundsteuererhöhung greift, werden sich die Umlagen zu den ebenfalls
anziehenden Mieten kräftig erhöhen und unmittelbar vor der nächsten
Kommunalwahl werden die Auswirkungen für den überwiegenden Teil der
Wähler schmerzlich spürbar werden. Dann wird sich des Volkes Zorn erst
so richtig regen. Aber auch Zuzugswillige werden sich genau ansehen, was
sie derzeit zu zahlen haben und was ihnen bei Fortführung dieser Politik
noch bevorsteht.
FDP
und Grüne waren nicht gut beraten, Erhard Rohrbach derart in die Karten
zu spielen. Nun besteht die Gefahr, dass sich substanziell weiterhin
nichts ändern wird, weil ja wieder genug Geld in den Kassen ist. Mit
Propaganda und rühriger Öffentlichkeitsarbeit werden weiterhin die
Schwachstellen verdeckt, um die Bürger einzulullen. Eingelullt
präsentierte sich die CDU in dem Artikel "Es ist der einzig
richtige Weg", der am 2.10.14 im TAGESANZEIGER erschien. Von den
Fraktionen wird eigentlich eine kritische Distanz erwartet, um die Arbeit
des Magistrats und der Verwaltung bewerten und kontrollieren zu können. Martin
Fischer und Wilfried Ohl sehen die Dinge auf einem
guten Weg und loben Magistrat und Verwaltung. Ganz anders sieht das Ernst
Maul in seinem Leserbrief vom gleichen Tag an gleicher Stelle,
weil er sicher besser weiß, wovon er spricht.
Wir sollten uns als
Wähler demnächst wesentlich qualifizierter entscheiden. Man darf den
momentan tonangebenden Westentaschenstrategen nicht alles durchgehen
lassen!
Was
übrigens die neuen Bürgergutachter betrifft, auf die man sich jetzt so
eifrig bezieht, so sollten die Bürger etwas kritischer sein.
Substanzielle Arbeit wird vornehmlich von erfahrenen Bürgern im
Stadtleitbildprozess geleistet, der angereichert mit der
Bürgerhaushaltssystematik zukünftig ein wirksames Werkzeug darstellt.
So, wie es bis jetzt aussieht, wurden die 20 Bürgergutachter lediglich
zweckbestimmt am Nasenring durch die Arena geführt. Das passt aber
perfekt zur Vorgehensweise des Magistrats, der sich gern immer neuer Varianten
der Bürgerbeteiligung bedient - nach dem Motto: "Irgendeine davon
wird schon klappen!"
Veröffentlicht
am 01.10.2014, ergänzt 2.10.2014
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"..so
stopf ihn, Karl Otto, Karl Otto!"
Die
Stadtverordnetenversammlung am 22. September 2014 erinnerte an die
Endphase der letzten Bundesregierung, als die FDP in der Folge auf breiter
Ebene abstürzte. Auch dort wedelte der Schwanz mit dem Hund und die FDP
verärgerte die Wähler mit kompromissloser Machtpolitik so nachhaltig,
dass sie per Stimme landauf landab von den Parlamentsbänken verbannt
wurde. Die gleiche Politik versucht die Maintaler FDP umzusetzen und
bedient sich dabei anderer machthungriger Fraktionen. In der Endphase der
Beratungen zum Maintaler Haushaltskonsolidierungskonzept, von dem die
Genehmigung des Haushalts 2014 abhängt, formierte sich nun eine knappe
Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP. In dem ausgelösten Mini-Machttaumel
koppelten die übermütigen Mehrheitsfähigen kurzerhand die SPD von ihren
bis dahin fruchtbaren gemeinsamen Beratungen ab und schnitzten ein
Haushaltskonsolidierungs- konzept, das auf die Befriedigung der FDP und
deren Klientel ausgerichtet war. Auch wenn alle von der FDP im
Bürgerhaushalt und Beratungen eingebrachten sozialschädlichen
Vorschläge keine Mehrheit fanden, die FDP konnte sich noch einmal
überwichtig fühlen. Das Delta zwischen Einsparungen, der aus dem
Haushalt entfernten "Luft" und dem Soll-Konsolidierungsergebnis
wurde mit 150 Punkten bei der Grundsteuer B geschlossen. Ein teurer Spaß
für Maintals Bürger und ein Bärendienst für die Stadtentwicklung, weil
jetzt so weitergewurstelt werden kann!
Ein
Teil der Maintaler Finanzprobleme ist der schwarz/grünen Hessischen
Landesregierung geschuldet, deren Politik der Verlagerung von Lasten auf
die Kommunen von den Maintaler Parteifreunden nun wirkungsvoll flankiert
werden konnte. Die neue Übergangsmehrheit im Maintaler Parlament denkt
nicht daran, gegen Beschlüsse der Landesregierung vorzugehen, die von
verschiedenen Gerichten als nicht verfassungskonform bezeichnet wurden. So
kann von Bund und Ländern weiterhin munter beschlossen werden, was die
Bürger in den Kommunen zu zahlen haben. Dort wurde ja auch die Regierung
gewählt - da greift das Verursacherprinzip.
Es
ist an dieser Stelle nicht sinnvoll, alle Einzelheiten dieser
Stadtverordnetenversammlung zu erörtern, denn das würde den Rahmen
sprengen, bei der das Endergebnis in Summe schon vor Beginn rechnerisch
feststand. Vielleicht gerade deswegen nutzte SPD-Chef Sebastian
Meier seine Ausführungen für eine Art Abrechnung mit der Arbeit
von Bürgermeister Rohrbach. Dabei kam ihm gerade recht, dass auch aus den
Reihen der CDU zu vernehmen war, "das Handeln des Bürgermeisters
sei ideenlos".
Was
dieser an diesem Abend zum Haushalt von sich gab, erinnerte an das Lied,
in dem ein bewusster "Karl-Otto" Löcher eines Eimers stopft, um
weiterhin ideenlos Wasser zu schöpfen, weil ihm eine Pumpe zu kompliziert
ist. Dem SPD-Chef war anzumerken, dass er die momentan zu registrierende
Konstellation im Parlament nur für eine kurze Episode hält, weil sich
nach den nächsten Kommunalwahlen gewaltige Veränderungen im Parlament
ergeben werden. So schien er den Fraktionen von Grünen und FDP den
Pyrrhussieg zu gönnen, der die Entwicklung zu kleineren Einheiten noch
fördern wird.
Die
WAM hatte an diesem Tag, an dem auch noch die Besucherränge proppenvoll
waren, im wahrsten Sinne die A....-Karte gezogen, denn sie musste sich
ihre Verweigerungshaltung und Ignoranz bei den Haushaltsberatungen
vorwerfen lassen. Jörg Schuschkow versuchte eloquent die
Gründe zu erklären, unter dem Strich standen er und seine Fraktion in
dieser wichtigen Sache abseits, weil sie die Anderen machen ließen. So
wurde der WAM vorgeworfen, als Opposition versagt zu haben. Irgendwie
blieb ein Eindruck von Lustlosigkeit und Frust zurück, der die WAM in die
Schmoll-Ecke führte. Völlig richtig verwies Schuschkow allerdings
darauf, dass Bund und Land nicht ihren verfassungsgemäßen Pflichten
nachkämen, um die Kommunen mit richtigen Finanzmitteln zu versorgen und
empfahl, den Klageweg zu beschreiten. Es war aber klar, dass dieser Weg
allein nicht aus der momentanen Lage herausführt.
Die
Löcher in Rohrbachs Haushaltseimer sind nun vorübergehend gestopft und
werden ihm zu einem für ihn befriedigende Ende dieser Amtszeit verhelfen.
Maintals Probleme löst das allerdings nicht dauerhaft, wenn nun munter so
weitergewurstelt wird, wie bisher. Es bedarf da schon kraftvoller und
intelligenter Maßnahmen auf der Einnahmenseite, ohne die Bürger noch
mehr zu belasten. Die geschaffene Infrastruktur - gerade auf dem Sektor
Kinderbetreuung - verlangt nach einer größeren Ausnutzung, damit sich
die Fixkosten besser verteilen. Dazu gehört der Zuzug von Firmen und
finanzkräftigen Mitarbeitern. Eine hohe Grundsteuer B und andere nicht
optimalen Voraussetzungen wirken da kontraproduktiv. Genau dagegen setzen
die Vorschläge der SPD an, die allerdings aus Unverständnis keine
Mehrheit fanden.
Die
Sieger das Abends waren sichtlich damit zufrieden, einen ihrer Meinung
nach genehmi- gungsfähigen Haushalt ohne eine Straßenbeitragssatzung
verabschiedet zu haben. Sollte trotz klaren Auflagen die Kommunalaufsicht
diesen dennoch genehmigen, können endlich die Zuwendungen an Vereine und
gemeinnützige Einrichtungen gezahlt werden, die Maintals soziales
Miteinander gestalten. Das gleiche Ziel wäre allerdings auch mit der SPD
erreichbar gewesen, wenn sich die
sozial ausgerichteten Fraktionen zusammengeschlossen und sie das Zeug zur
Veränderungen hätten. Nun geht es erst einmal so weiter, bis Maintal
erneut am gleichen Punkt ankommt. Dann beginnt das gleiche Spiel wieder
von vorn.
Diesmal
erlebten viele Bürger hautnah mit, mit welchem Wasser Maintals Parteien
kochen und was aus dem Eimer wurde, den der Bürgermeister jetzt schon 18
Jahre mit sich herumschleppt.
Veröffentlicht
am 23.09.2014
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Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Zicke
zacke zicke zacke,
Bürgerhaushalt
Hühnerkacke,
FDP macht
keinen Stich,
Bürger
machten reinen Tisch.
Straßenbeitrag
große Scheiße,
weggeputzt
auf meine Weise.
Kein
Stadion mehr in Grüner Mitte,
auch keine
neue Rathaus-Hütte.
Hundesteuer,
sie wird teuer
und noch
mehr des Grundes Steuer!
Genau so
wird das nun gemacht,
denn ihr
habt fleißig mitgemacht.
Die SPD
macht jetzt Tamtam,
gegen
alles dagegen ist die WAM.
Hilflos
schauen sie dem Treiben zu!
Ene mene
muh und raus bist Du!
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Gieriger
Abfluss
Bei
aller Schelte, die Bürgermeister Rohrbach wegen den Maintaler Finanzen
einstecken muss, weil sich die Schulden in den insgesamt 18 Jahren seiner
Amtszeit auftürmten, er allein trägt natürlich nicht die Schuld an der
hohen Verschuldung. Die Hälfte des Haushalts wird von wechselnden
Zuweisungen und Umlagen von Außen bestimmt. Und genau das verändert sich
permanent zu Ungunsten Maintals. Spielräume für Gestaltung gibt es beim
restlichen Etat nicht. Was allerdings die hausgemachten Schulden und den
Umgang mit den restlichen Finanzen anbelangt, so sind die Ursachen in
Maintal zu suchen. Hier spielen die stets knappen Mehrheiten im Parlament
für oft nicht optimale Entscheidungen mit großer Tragweite eine Rolle.
Infolge der mangelhaft ausgeprägten Fähigkeit, Probleme und Vorhaben
sachlich auszudiskutieren und für eine breite überzeugte Konsensbasis zu
sorgen, häuften sich die "Bauchweh"-Entscheidungen. Beim Umgang
mit möglichen Einnahmequellen und der dauerhaften Verbesserung der
Finanzsituation wurden Potenziale immer wieder nicht ausgeschöpft und
Investoren mit großzügigem Entgegenkommen, jedoch ohne zählbaren Nutzen
für Maintal, beschenkt. Viele weittragende Dinge wurden und werden zudem
politisch wie banale Tauschobjekte zwischen Fraktionen behandelt, anstatt
in der Sache und im Sinne des Gemeinwohls zu entscheiden.
Teuere
Sünden
Hierfür
gibt es zahlreiche Beispiele wie
-
die
dubiose Inwertsetzung des HÖHL-Erweiterungsgeländes, anstatt es
zurückzukaufen und selbst zu vermarkten.
-
Die
SPD stimmte in der gleichen Sitzung trotz nicht zufriedenstellender
Klärung der Abwasserfrage und unter Verzicht auf die sonst übliche
Ausgleichzahlung für die Umwandlung in Bauland zu, damit im Gegenzug
die CDU dem Verkauf des städtischen Grundes zum Bau des
Braubachcenters zustimmte.
-
Beim
Verkauf des Bischofsheimer Rathausgeländes ging es bei der
Entscheidung ebenfalls knapp zu und sie wurde von keiner
überzeugenden Mehrheit getragen. Unter dem Strich war der Verkauf in
Anbetracht der Vorleistungen eine Null-Nummer, wenn mit dem mageren
Erlös die Straße Alt-Bischofsheim erneut saniert wird. Der Bauherr
dagegen protzt mit dem Verkauf von 49 Eigentumswohnungen, deren
Gesamtwert das Ausmaß des ergatterten Profits aufzeigt. Dafür hat
Bischofsheim zudem jetzt eine neue Mitte, die wie ein Fremdkörper in
der Umgebungsbebauung wirkt.
-
GEISHEIMER
ermöglichte man in Dörnigheim die mehr als 25%-ige Wohnraumver-
dichtung der Siedlung an der Berliner Straße, ohne einen
zusätzlichen Nutzen für Maintal herauszuhandeln.
-
Seltsame
Tauschgeschäfte mit dem MKK im Zusammenhang mit dem Bau des Kinder-
und Jugendhauses und dem Baugebiet Am Weides, bei zuvor aus der
Pflicht entlassenem MKK hinsichtlich der jährlichen Kostenbeteiligung
am Schwimmbad, lassen erkennen, wie spielerisch mit Werten und Kapital
umgegangen wird.
Vieles
wurde unter der Beteiligung des Bürgermeisters eingefädelt und auf die
für Investoren besonders günstige Zeitschiene gesetzt. Schließlich
zeichnete sich rechtzeitig ein enormer Anstieg der Immobilienpreise ab,
die Zeit war jedoch noch nicht gekommen. Hinhaltetaktiken verzögerten den
Vertragsabschluss für das Bischofsheimer Rathausgelände nach Belieben.
Nicht eingehaltene Fristen für die Bebauung blieben dagegen an anderer
Stelle folgenlos.
Intelligente
und zukunftsweisende Strategien sind
Fehlanzeige
Grundlegende
Überlegungen, wie Maintals Haushalt intelligent konsolidiert werden kann,
waren bisher Fehlanzeige. Es wäre zum Beispiel längst an der Zeit
gewesen, wie in den Umland- gemeinden eine Liegenschaftsverwertungsgesellschaft
zu gründen, um damit Baugebiete selbst zu erschließen und zur
Verbesserung der Einnahmen zu vermarkten. Damit würden die Entscheidungen
über Grundstücksgrößen, Bauweisen und die Eigentümerstruktur in der
Hand der Stadt liegen, die damit Einfluss auf die Struktur der Neubürger
und deren Ansprüche hätte. Jetzt muss man mit dem Mix leben, das die
Bauherren nach ihren eigenem Profit bestimmten. Die kostenintensive
Gestaltung der Infrastruktur liegt dann wieder in Händen der Stadt
Maintal.
Politikverdrossenheit
auf allen Ebenen
Viele
der tonangebenden Kommunalpolitiker und -politikerinnen erkannten den
Holzweg, auf dem sich Maintal befindet. Am Ende der letzten Wahlperiode
ließen vier Fraktionsvorsitzende den Bürgermeister mit seiner
verkorksten Politik allein im Regen stehen. Die Jungen, die nachrücken
sollten, standen vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Der Magistrat
betreibt seinerseits unter dem Deckmantel der Bürgerbeteiligung allerlei
Sandkastenspiele, die zu keinen Lösungen führen, weil die
Geschlossenheit, der Wille und die Entschlossenheit zum kraftvollen
Handeln fehlen. Die Bürger haben für dieses Tollhaus kein Verständnis
mehr. Politik als frustrierter Bürger gänzlich zu ignorieren, ist jedoch
auch nicht der richtige Weg. Wie soll man aber mit den Protagonisten
umgehen, damit sich etwas ändert?
Sind
denn alle gemachten Fehler erkannt?
Interessant
ist, dass - ausgenommen die von speziellen Abgabenerhöhungen
betroffenen und Widerstand leistenden Lobbygruppen -
viele Bürger bestimmten
Abgabenerhöhungen sogar positiv gegenüber stehen würden, wenn - ja wenn
- sie wüssten, dass die dadurch verbesserten Finanzen nicht sofort wieder
versickern würden. Bis heute hat der Magistrat noch nicht ein einziges Mal
erklärt, welche Fehler der Vergangenheit erkannt und für die Zukunft
definitiv ausgeschlossen sind. Hier wäre öffentliche Selbstkritik wirklich
angebracht.
Auch
in den Fraktionen muss sich einiges ändern.
-
Markus
Heber, die einzige nennenswerte Verjüngung bei der CDU,
räumte frustriert seinen Posten. Wie sich die Fraktion neu ausrichten
wird, ist nicht bekannt.
-
Sebastian
Meier und die Jungen in der SPD sind immer noch in der
innerparteilichen Emanzipationsphase gegenüber den Altvorderen.
-
Friedhelm
Duch hatte eigentlich die Zusage, dass Monika Vogel
zur Mitte der Legislaturperiode den Fraktionssitz der Grünen an ihren
Stellvertreter abgibt - sie wurstelt jedoch weiter, möglicherweise
sogar unter dem Einfluss ihres Vorgängers. Hinzu kommt, dass jetzt
sogar Nachrücker auf deren Bank Platz nehmen, die sich bei
Listenaufstellung soweit hinten platzieren ließen, um niemals
nachrücken zu müssen. Jetzt sind sie plötzlich im Parlament.
Dementsprechend schlecht werden sie auch eingearbeitet sein.
-
Bei
der WAM versucht Jörg Schuschkow, der von früheren
Entscheidungen unbelastet im Amt blieb, sein trotzig passives
Verhalten als Standhaftigkeit und konsequentes Handeln zu
verkaufen.
-
Die
GAM löste sich selbst auf und die FDP sitzt praktisch nur noch mit
wenig Einfluss am Katzentisch neben den REPs, die in dieser Amtszeit
noch niemand gesehen hat.
Das
alles vermittelt den Bürgern kein kraftvolles und entschlossenes
Parlament, das Maintals Probleme konsequent und zufriedenstellend
bewältigen könnte. Zuversicht ist bei allen Beteiligten in weite Ferne
gerückt. Vor der Bürgermeisterwahl wird sogar wieder das altbekannte
Spiel greifen, dass man so tut, als hätte der eigene Kandidat das
Wundermittel im Tornister, das zur Wirkung käme, wenn man ihn nur wählen
würde ("Er kann es!"). Nach der Wahl kommt wie immer die
Ernüchterung.
Bleiben
zuletzt noch die Wähler, von denen über die Hälfte auf ihre Stimmabgabe
verzichteten und der Rest, der so wählte, damit eine Konstellation
entstand, die im Grund genommen eher handlungsunfähig ist. So banal es
vielleicht klingt, aber Bürgermeister, das Parlament und die Bürger
haben sich quasi gegenseitig verdient. In ihrem Verhalten zeigen alle
zusammen eine beängstigende Unfähigkeit, die Dinge gemeinsam zu
verändern.
Der
Grund: Es fehlt allerorten das gegenseitige Vertrauen.
Was
bedeutet das nun für die Haushaltssanierung?
Wem
vertraut man schon bei einem so großen vorhandenen Misstrauen freiwillig
noch mehr Geld an!? Niemand! Also wird man es sich zwangsweise von den
Bürgern holen. Was im Sinne von Bürgerbeteiligung lief, war reines
Blendwerk. Unter dem Strich werden den Bürgern jetzt Geld und Leistungen
weggenommen und das Geld fließt - quasi als Preis für das
unbefriedigende Miteinander - in den bekannten gierigen Abfluss, wo es
stets für immer versickert.
Politik
geht sicher auch anders!
Veröffentlicht
am 19.09.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Vom
Wollen und vom Können |
Wenn
man von den wenigen Personen mal absieht, die in der Maintaler
Kommunalpolitik die Fäden ziehen, so liegt die alleinige
Verantwortung für die Beschlüsse und die Überwachung deren
Umsetzung bei den Stadtverordneten. 45 sind es an der Zahl und sie
kommen aus allen Bevölkerungsschichten und Berufsgruppen. Alle sind
Mitglieder von Parteien und Interessengruppen. Unter ihnen ist kein
einziger unabhängiger Bürger. Auch nicht die parteilosen
Kandidaten. Alle müssen einem der zur Wahl zugelassenen Vereine
oder einer Interessengruppe folgen, um die Politik ihrer Stadt
mitgestalten zu dürfen. Diese Parteien und Interessengruppen
bringen es in Maintal von 38.000 Bürgern gerade mal auf insgesamt 500-600 Mitglieder,
von denen nur 45 im Parlament sitzen. Eigentlich wedelt damit der
Schwanz mit dem Hund. Doch das ist Demokratie!
Bürgerbeteiligung
ist notwendig
Seit
einigen Jahren formieren sich Bürger in von der Stadt
reglementierten Bürgerbeteiligungsprozessen, um den
Freizeitpolitikern, die selten mal ihre trübe Vereinsbrille
absetzen, einen besseren Durchblick zu ermöglichen, was der Rest
Maintals wünscht. Zumindest ist das die Intention. Es sind jedoch nur höchstens 300 Bürgerinnen und Bürger, dafür aber aktive
und engagierte Personen - deutlich mehr, als im Parlament
sitzen. Es wäre also angebracht, deren Meinungen ernst zu
nehmen.
Bürgerbeteiligung
wurde im Grund genommen nur erforderlich, weil sich weit über die Hälfte der Wähler bewusst
ins Abseits stellen und von ihnen ein nicht unerheblicher Teil des Restes
recht uninformiert alte Wahlgewohnheiten pflegt. Sie ignorieren
einfach, dass sich das, was früher die wahren Helden ihrer Lieblingspartei
ausmachte, längst abgewaschen hat. Es gibt heute nur noch wenige
Stadtverordnete, die sich spürbar engagiert für ihren Stadtteil,
für ihre persönlichen Wähler einsetzen. Sie werden in den
Fraktionen gleichgeschaltet und eingenordet und dienen mehrheitlich
mit ihren Stimmen denen, die
in Maintal die Fäden ziehen. Also sind Bürger gefragt!
Die
Sache mit dem hohen Standard
Im
Laufe der Jahre entwickelten sich die städtischen Leistungen nach
den Wünschen der Parteien, von Interessengruppen und natürlich
entsprechend des qualitativen Selbstverständnisses der jeweiligen
Fachabteilungen der Verwaltung. So entstanden zum Beispiel ein
Kinderbetreuungsbereich und soziale Leistungen und Einrichtungen,
mit denen sich Maintal profilierte. Mit einigen Projekten, für die
Maintal Fördergelder einstrich, erhöhte sich jedoch permanent die
anteilige Verschuldung. Mit griffigen Konjunkturprogrammen, die
politisch gewollt waren, hängte man den Kommunen die Wurst vor die
Nase, nach der sie gierig schnappten, jedoch die damit verbundene
Verschuldung aus den Augen verloren. Nun sind die laufenden Kosten
für den Unterhalt der Wohltaten so hoch, dass es an allen Ecken und
Enden klemmt. Natürlich will man sich von nichts trennen, was man
jahrelang aufbaute.
Teuere
Folgen, niedrige Kostenbeteiligung
Die
Folge ist eine kräftige Erhöhung der Lasten, die Maintals Bürger
zu tragen haben. Das Verursacher- prinzip wird jedoch außer Acht
gelassen. Diejenigen, die Leistungen über dem Standard beziehen,
zahlen nur die Pflichtleistung. Das wirkt sich gerade beim größten
Haushaltsposten, der Kinderbetreuung, besonders gravierend aus. Alle
anderen Bürger müssen den erhöhten Standard mitfinanzieren. Beim
Bürgerhaushalt gab es gute Ansätze, sie wurden jedoch abgeblockt. Man bevorzugt
ersatzweise die Konsolidierung per Gießkanne, für die rechnerisch
eine saftige Grundsteuer-B-Erhöhung den größten
Verteilungseffekt ermöglicht. Was derzeit als Nachschlag läuft,
wäre jährlich häppchenweise sinnvoller gewesen, damit die Bürger
auch hautnah sehen, was die immer neuen Errungenschaften wirklich kosten.
Wie auch
immer der Konsolidierungspfad aussieht, der nur über Sparen und
Leistungsbeschneidung gestaltet wird, er ist Flickwerk. Maintal muss
mit seinen Pfunden wuchern und vieles von dem, was Investoren
überlassen wird, selbst in die Hand nehmen, um nicht ewig der
Entwicklung hinterher zu hinken. Intelligent gestalten, das ist das
Gebot der Stunde. Dazu sollte man auch die vorhandene Intelligenz
Maintaler Bürger nutzen und zur Geltung bringen. Maintal hat
durchaus viele Maler, aber Politik und Verwaltung haben die Hoheit
über die Pinsel, die sie einfach nicht aus der Hand geben will.
Respekt
vor der Bürgerbeteiligung fehlt
Es
ist an der Zeit, all die ins Boot zu holen, die wirklich etwas
können und dass sich Personen, die nur wollen, aber nichts oder
nicht das Richtige können, zurückhalten und bessere Kräfte zur
Entfaltung kommen lassen. Als Teilnehmer von immer neuen
Bürgerbeteiligungsprozessen kommt man sich allerdings vor, wie in einer
Hundeschule. Hat man alles zur Zufriedenheit der "Herrchen" gemacht,
gibt's Leckerli, hat man zwischendurch auch mal gebellt, erfolgt die
Wesensprüfung. Besteht man diese nicht, fällt man wegen seines
Wesens durchs Raster oder man geht von selbst.
So
jedenfalls kommt Maintal niemals zu einem leistungsfähigen
kommunalen Schlittengespann, das auch in tiefem Schnee bestehen
kann.
Klaus
Klee
|
|
Ende
eines Irrtums (?)
Der
jahrelange Planungsirrtum "Sportstätte in der grünen Mitte"
scheint nun endgültig zu Ende zu gehen. Die Beschlussvorlage Nr.
1310/2014 vom 13.8.2014 zur Stadtverordnetenversammlung am 22.9.2014
listet die Knackpunkte auf, die endlich einen Schlusspunkt unter das
Kapitel ziehen. Nun steht die Frage im Raum, ob es wirklich notwendig war,
nach vorliegender und seit Jahren bekannter Faktenlage immer wieder
politisch so unklug und ignorant zu entscheiden und so viel Planungskosten
zu verbraten.
Die
Maintaler Biologin Loeki Häger- Hogerland brachte
sich mehrmals kostenlos mit ihrem Wissen ein und kartierte die
fraglichen Flächen äußerst gründlich. Ihre Ergebnisse wurden vom
Magistrat, den Fachabteilungen und politischen Machern immer wieder
unter den Tisch gekehrt, weil sie nicht zu dem passten, was gerade
gewünscht war.
Völlig
unverständlich war der Positions- wechsel der SPD zugunsten einer
vermeintlichen großen politischen Koalition mit der CDU, die auch
nach der Entscheidung des Parlaments, das Projekt zu schließen, nie
ihre Absicht begrub.
(siehe
nebenstehenden Leserbrief) |
|
Der
politische Schaden und der zeitliche Verzug in der Frage der Sportstätten
ist unakzeptabel, denn die Bürger mussten mit ansehen, wie Steuergelder
und Arbeitskapazitäten im Rathaus sinnlos verbrannt wurden, während die
betroffenen Vereine um ihre Zukunft kämpfen.
In
der Beschlussvorlage ist zu lesen:
|
Um
die Bedingungen für die Durchführung dieser Verfahren zu klären,
wurde mit den maßgeblichen Trägern öffentlicher Belange
(Regionalverband, Regierungspräsidium, Obere und Untere Naturschutz-
behörde, Bodendenkmalpflege) ein sog. Scoopingtermin durchgeführt.
Das Ergebnis ist im beiliegenden Protokoll festgehalten. Die
Naturschutzbehörden haben deutlich gemacht, dass sie die
ökologische Wertigkeit der Flächen in der Grünen Mitte als
außerordentlich hoch einschätzen. Sie werden über eine
Teillöschung des Landschaftsschutzgebietes in diesem Bereich nur
nachdenken, wenn seitens der Stadt Maintal nachgewiesen wird, dass
es im Stadtgebiet keine ökologisch verträglichere Alternative
gibt. Aus diesem Grunde ist eine strategische Umweltprüfung
durchzuführen. Dieser Aussage hat sich auch der Regionalverband
angeschlossen, der im RegFNP hier einen Regionalen Grünzug
ausgewiesen hat. Anschließend müssten die Vorarbeiten für einen
Bebauungsplan aufgenommen werden, da die Obere Naturschutzbehörde
ein Teillöschungsverfahren nur parallel zum B-Plan-Verfahren
betreiben würde.
|
|
Zum
Erwerb der Grundstücke sagt der Beschlussantrag folgendes aus:
|
Es
liegen für 19 Grundstücke schriftliche Zusagen der
Grundstückseigentümer zum Verkauf vor (siehe Lageplan).
Vorbehaltlich der Zustimmung der städtischen Gremien würde die
Stadt die Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 61.659 m² zum Kaufpreis
von 20 €/m², mithin 1.233.180,00 €, zuzüglich der
Grunderwerbsteuer und Notar-/Gerichtskosten erwerben. Für 6
Grundstücke wurde bisher entweder der Verkauf abgelehnt, ein
höherer Kaufpreis verlangt oder die Eigentümer haben trotz
mehrfacher Anfragen nicht reagiert. Die betreffenden Grundstücke
befinden sich jedoch am Rand der geplanten Sportanlage oder in einem
Bereich, der ohnehin nicht überbaut werden könnte (siehe Lageplan
lfd. Nr. 3, 8, 10, 20, 22 u. 23), d.h. auch ohne Erwerb dieser
Flächen wäre eine Umsetzung der Planung möglich. Die Eigentümer
der Randgrundstücke zur L3195 wurden bisher nicht angefragt (siehe
Lageplan lfd. Nr. 26, 27 und 28). Diese Flächen werden nicht für
die geplanten Sportplätze benötigt. Die Kaufverträge wären unter
der aufschiebenden Bedingung zu schließen, dass der Verkauf erst
wirksam wird, wenn der Bebauungsplan für die Sportanlage
rechtskräftig ist und eine Baugenehmigung zur Errichtung der
geplanten Sport- und Freizeitanlage erteilt wurde. Durch diese
Regelung sind bei Vertragsabschluss zunächst lediglich die Notar-
und Gerichtskosten zu zahlen (rd. 15.000 €).
|
|
Zum
weiteren Vorgehen wird vorgeschlagen:
|
Die
erheblichen Bedenken der übergeordneten Behörden, die seitens der
Stadt nicht abgewogen werden können, sowie die klare Positionierung
der Bürgergutachter führen zu der Einschätzung des Magistrates,
dass eine Weiterführung und Umsetzung der Planungsabsicht, eine
zentrale Sport- und Freizeitanlage in der "Grünen Mitte"
zu errichten, nicht realisierbar ist. Es
sollten keine weiteren Planungs- und Untersuchungskosten und vor
allem keine weiteren Zeit- und Arbeitsressourcen in diesen Standort
investiert werden.
|
|
Das
komplette Dokument kann HIER
aufgerufen werden.
Man
konzentriert sich jetzt auf die Zusammenlegung der Sportanlagen an der
Dicken Buche. Das war beim letzten Paradigmenwechsel von CDU und SPD zur
zentralen Sportstätte bereits abzusehen. (siehe http://www.klee-klaus.de/augenblicke.htm#einvernehmlicher%20Sex
)
Damals
wurde schon gemutmaßt, dass Einigkeit bei dieser Absicht herrscht und die
Grüne Mitte nur noch einmal ins Spiel gebracht wird, um dem Aufschrei der
Naturschützer und der Bürger über erforderliche Baumfällaktionen zu
begegnen. Nun kann man den Ausbau der Dicken Buche als kleineres Übel
anbieten, das die Naturschützer wohl schlucken werden. Für die ins
Gespräch gebrachte Alternative in Dörnigheim Südost dürfte die
Mehrheit fehlen. So wird wohl diesem Beschlussvorschlag zugestimmt werden.
Als
das Bürgergutachten vorgestellt wurde, wurde am Rande erwähnt, dass nun
die Stellung- nahme des Regierungspräsidenten und der zuständigen
Behörden zur Umweltverträglichkeit der Sportstätte in der Grünen Mitte
vorliegen würde und man in den nächsten Tagen darüber informieren
werde. Das ist jetzt mit dem Beschlussvorschlag, der zu diesem Zeitpunkt
bereits fix und fertig war, geschehen.
Dazu
schrieb der in mehreren Bürgerbeteiligungsprozessen aktive Roland
Hahn:
Fragwürdige
Öffentlichkeitsarbeit
In
Zeiten, in denen die Politikverdrossenheit groß ist und die Effizienz von
Bürgerbeteiligung und die Aufrichtigkeit im Umgang mit deren Ergebnissen
infrage gestellt wird, spielt eine offene Öffentlichkeitsarbeit eine
große Rolle. Maintal wird derzeit zwar mit allerlei Informationen überflutet,
wichtige Informationen werden jedoch zurückgehalten. Am Datum des
erwähnten Beschlussvorschlags (13.8.2014) sieht man, wie lang dem Magistrat bereits
wichtige Erkenntnisse vorlagen, die auch das Bürgergutachten
beeinflussten. Aber erst jetzt sind diese brisanten Informationen in den
Sitzungsunterlagen des Parlaments versteckt zu finden. Offensichtlich
passen solche Informationen nicht zum zukunftsorientierten Auftrag der
Maintaler Öffentlichkeitsarbeit.
Was
ich über diese Öffentlichkeitsarbeit denke, habe ich in einem Leserbrief
artikuliert.
Nachdem
ich eine Reihe von Zustimmungen erhielt, war im TAGESANZEIGER ein
Leserbrief des ehemaligen Stadtverordneten Friedrich Schmicker
zu lesen, der zeigte, woran es bei bestimmten Fraktionen mit solchen
Fraktionsmitgliedern krankte und noch krankt.
Es
ist wohl die fehlende Objektivität und der Durchblick, den man braucht,
wenn man Politik angeblich "mitgestaltet". Wenn der Durchblick
auch noch ausschließlich über die Lokalpresse erfolgt, unterstreicht das
die Kernaussagen meines Leserbriefs.
Auch
wenn nun eine klare Entscheidung im Parlament fällt, so halte ich fast
jede Kehrtwende zu jedem Zeitpunkt für möglich. Es ist der Herdentrieb,
dem viele Stadtverordnete unkritisch folgen, was immer wieder die
Politikerverdrossenheit erhöht.
Veröffentlicht
am 13.09.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Des
Bürgermeisters liebstes Kind |
Irgendwann
im April 2004 wurde Erhard Rohrbachs Idee einer zentralen
Sportstätte erstmals öffentlich erwähnt, nachdem sie ihm bereits
längere Zeit im Kopf herumspukte. Schon damals kamen erste Zweifel
auf, wer die Schnapsidee aufbrachte, der Bürgermeister oder
Investoren, die schon damals auf eine lukrative Wohnbebauung rechts und links der
Eichenheege schielten. Hinzu kam, dass vielen Bürgern Rohrbachs zweimalige
Kehrtwende (raus aus dem Amt und wieder hinein ins Amt) suspekt
erscheinen und dies mit möglichem Druck von Investoren für
eventuelle Zusagen während der ersten Amtszeit in
Verbindung brachten. Ich erinnere nur an die Residenz an der
Mainpromenade, das brach liegende Bischofsheimer Rathausgelände,
den Erwerb der Siedlung an der Berliner Straße durch GEISHEIMER und
die Umwandlung des HÖHL- Geländes. Hier hatte sich Dorothe Diehl
sehr stark gesträubt, die Ideen ihres
Vorgängers umzusetzen. Sie alle brachten in der Folgezeit - Dank
Rohrbach - ihre Projekte durch.
Wie
sich Rohrbach das weitere Wirken damals vorstellte, wurde während eines Gespräches mit
dem Maintal Tagesanzeiger klar.
MTA
24.5.2003 - Rohrbach erklärte gestern, das Für und Wider eine
erneuten Bewerbung noch bis in die vergangene Woche hinein, der
Woche nach der Diehl-Abwahl, abgewogen zu haben. Doch schon während
des "Abwahlkampfs" sei er an Infoständen von vielen
Bürgern motiviert worden, das Ruder selbst wieder in die Hand zu
nehmen. Auch innerparteilich gebe es seit einiger Zeit solche
Signale. "Die Dinge ins Lot bringen" "Ich
will mithelfen, Maintal aus den Negativschlagzeilen
herauszubringen", so Rohrbach gestern. Die Situation sei
nach knapp zwei Jahren Diehl verfahren, da sei ein erfahrener
Politiker gefordert, der Führungsverantwortung übernehmen und die
Dinge wieder ins Lot bringen kann.
"Momentan gibt es im Rathaus ja kein durchorganisiertes
Verwaltungshandeln", so Rohrbach. |
Dieses
durchorganisierte Verwaltungshandeln ist heute stärker spürbar
denn je. In einem weiteren Interview zu Fragen des Nabu nahm er eine
Einschätzung zur grünen Mitte vor, die sich - angewandt auf eine
zentrale Sportstätte - nicht mit seinem späteren Handeln deckte.
MTA
Interview Rohrbach 6.9.2003 - "Ich bitte um Verständnis,
wenn ich Ihren Fragenkatalog nicht im Einzelnen abarbeitete, da sich
einige Fragen von selbst bereits beantworten. Allerdings freue ich
mich sehr darüber, dass Sie und Ihre Mitstreiter sich für die
,Grüne Mitte' einsetzen. Schließlich sind gerade Sie seit vielen
Jahren als besonders engagierter Verfechter zum Erhalt unserer Tier-
und Pflanzenwelt bekannt. Ich freue mich, dass dieser Einsatz
fortgeführt wird, nachdem die Zerstörung der ,Grünen Mitte' durch
die Olympiabewerbung Gott sei Dank vom Tisch ist. Es
Wäre ein Affront gegen alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die
sich im Rahmen der Lokalen Agenda für den Erhalt unserer
natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt haben, gewesen, wenn durch
eine Wasserwüste die ,Grüne Mitte' zerstört worden wäre. Die
"Grüne Mitte" Maintals ist durch eine Erweiterung der
Waldfläche (siehe auch mein Programm) in ihrer Funktion als
"Sauerstofflieferant" zu verbessern. Als gemeinsames
Zentrum hat dieser Teil unserer Stadt jedoch auch einen hohen
Freizeit- und Erholungswert, den es zu nutzen gilt." |
Im
MTA erfolgte am 15.4.2004 die erste Erwähnung der Sportstätte in der grünen Mitte.
Mitte August liefen die ersten Aktivitäten an.
Im
Frühjahr 2007 führte die Stadt einen Workshop zum Thema
"Sportstättenplanung" durch, bei der es jedoch nach
späterem Bekunden nur um die zentrale Sportstätte für GERMANIA
Dörnigheim in der grünen Mitte ging. Das danach erstellte
Protokoll sowie die davon abgeleitete Handlungsempfehlung wurden am
29.4.2007 von Pro Natur bemängelt, weil gravierende Fehler
eingebaut waren. Diese wurden nie berichtigt und die
Stadtverordneten nahmen beides ohne Beanstandung zur Kenntnis. Mitte
August 2007 wurde eine Besichtigung des Jahn-Parks in Bad Hersfeld
organisiert, der jedoch nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Ende
Dezember 2007 kam die Sache so richtig ins Rollen und wechselnde
Mehrheiten setzten Akzente. Am
4.10.2010 gab es Irritationen durch die Grünen, die zunächst die
Planungen stoppen wollten, sich dann aber herausredeten, indem sie
ihren Abgeordneten Wolfgang Holland des Irrtums bei der Stimmabgabe
bezichtigten und erklärten, sie hätten damit die Freizeitnutzung
der grünen MItte gemeint. 2012
war plötzlich die Sportstätte in der grünen Mitte vom Tisch und
alle Aktivitäten sollten eingestellt werden. 2013
wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen, nachdem sich die SPD der
CDU anbiederte, um stabile Mehrheiten zu bilden. Nun wurden alle
Vereine einbezogen, die an der Dicken Buche beheimatet sind. Der
Preis war hoch, kostete jede Menge Glaubwürdigkeit und ist nun
gescheitert. Jetzt wird die Dicke Buche beplant. Es
wäre interessant, die Gesamtkosten und die Kosten des
Arbeitsaufwand aller involvierten Personen zu erfahren, damit man
einen Begriff dafür bekommt, was es sich der Bürgermeister kosten
ließ, damit seinen Ideen erfolglos nachgegangen wird. Mir
geht einfach nicht das Plakat aus dem Kopf, dessen Aussage so
vielfältig gedeutet werden kann. Die
Frage, warum er das angeblich alles nach Meinung seiner Partei kann,
ist für die Zukunft wichtiger als die Frage, was und ob er alles
kann, was für die Zukunft Maintals wichtig ist. Reines Verwalten
und ehrgeizige Ziele, die aus eigener Kraft nicht erreichbar sind,
dürften zu wenig sein. Vielleicht wäre ein Unternehmertyp die
bessere Alternative, als ein Jurist, der sich vorbildlich in das
Thema Verwaltung einarbeitete. 10 Jahre Fehlplanung in der grünen
Mitte und desolate Finanzen sind jedoch zu viel, wenn man bedenkt,
welche Auswirkungen die Bürger und die Vereine dafür hinnehmen
mussten und weiterhin hinnehmen werden. Am
meisten ärger mich, dass sich für die lauernden Investoren die
Aussichten verbessert haben und sie auch in der Zukunft bei gleichem
Bürgermeister goldenen Zeiten entgegen sehen, deren Auswirkungen
die Bürger zu tragen haben. Politik
geht auch anders! Klaus
Klee |
|
Neuer
Weg, alte Ergebnisse
Am
8. September 2014 wurde das mit großem Tamtam angekündigte
Bürgergutachten im Bischofsheimer Bürgerhaus vorgestellt. Etwa 40
Bürgerinnen und Bürger wohnten der Ausschusssitzung bei und verfolgten
den Überzeugungsgrad von Inhalt und Inszenierung. Es ist mühsam, auf die
einzelnen Inhalte einzugehen, nachdem nahezu alle Fraktionen am Ende klar
machten, dass hier von einem recht großen Umsetzungszeitraum ausgegangen
werden muss, wenn man ernsthaft die Umsetzung des entworfenen Szenarios in
Angriff nehmen würde. Man würde also über die berühmten ungelegten
Eier berichten. Es ist einfacher, weiterhin die diesbezüglichen Berichte
aus dem Rathaus zu verfolgen. Mich persönlich konnte weder Frank Ammon,
der städtebauliche Experte, noch die Experten aus der Bürgerschaft
überzeugen, die sich bestenfalls bemüht hatten, die ihnen vorgebeteten
Fakten und Ansichten zum kleinsten aller Übel zusammenzufügen. Die sie
während des Prozesses umgebenden Fachleute und Paten des Stadtleitbildes
sind naturgemäß bereits von dem überzeugt, was sie von sich geben, so
dass sie mit voller Absicht berieten. Das Ergebnis fiel dementsprechend
aus und das ist auch völlig normal. Der vom Magistrat beauftragte
Stadtplaner Markus Hirth lieferte ein klassisches Beispiel von
"Gruppenarbeit mit unterschiedlich Qualifizierten" ab und
stellte die Ergebnisse routiniert vor, wie man es von ihm erwartet hatte.
Unter dem Strich blieb jedoch zumindest bei mir ein fader Beigeschmack.
Letzteres
lag wohl auch daran, dass inzwischen bekannt war, dass die drei vom
Magistrat in Auftrag gegebenen Szenarien bereits verworfen waren, als sie
als vermeintlich mögliche Versionen in der Presse veröffentlicht wurden.
Auch der Maintal TAGESANZEIGER muss sich veräppelt vorgekommen sein, als
er das mit einer Pressemitteilung kurz vor der Veranstaltung erfuhr, die
dann auch kommentarlos abgedruckt wurde.
Da
ich ja angeblich immer wieder "Verschwörungstheorien"
nachgesagt bekomme, möchte ich auch an dieser Stelle spekulieren, dass
die ersten drei Szenarien nur deshalb und mit diesen jeweiligen Aussagen
entworfen wurden, um ein viertes, angeblich allein von Bürgern
entworfenes Szenario als seriöseres Ergebnis zu verkaufen. Wer sich die
Veränderungen ansieht, merkt, dass diese dem schleichenden Sinneswandel
in einigen Fraktionen entsprechen. Man schielte auf eine größtmögliche
Akzeptanz. Das Szenario 4 wird dennoch vom Parlament nur zur Kenntnis
genommen werden, auch wenn die SPD darüber erfreut ist, dass dort auch
andere Gedanken als Spargedanken eingeflossen sind. Es sind jedoch mittel-
und langfristige Veränderungen, die noch einen langen Klärungsweg vor
sich haben. Ob man diesen Weg mit Frank Ammon weitergehen sollte, wage ich
zu bezweifeln, denn es war doch recht dünn, was ihm zu Maintal
eingefallen war und so gab er auch immer wieder seine relative örtliche
Unkenntnis zum Besten.
Maintal
hat mit diesem Bürgergutachten nun eine weitere Variante der
Bürgerbeteiligung ausprobiert und der Magistrat muss sich nun überlegen,
mit welchen Verfahren Maintal endgültig verändert werden soll. Wer
weiß, vielleicht werden wir ja demnächst schon wieder mit einer Neuerung
konfrontiert, mit der man weitere Bürger einspannen kann, um zu den immer
gleichen Ergebnissen zu kommen. Berater im Rathaus gibt es ja genug.
Veröffentlicht
am 09.09.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Alles
im Griff?
Wenn
man in den letzten Wochen die Lokalzeitung sowie die Wochenzeitungen und
bunte Anzeigenblätter aufschlug, stellte man fest, dass im Maintaler
Rathaus nun eine spezielle Hofberichterstattung Einzug hielt. Damit sollen
bei den Bürgern vermutete Informationslücken geschlossen und die Arbeit
in Rathaus gewürdigt werden. Alles ist im Rathaus perfekt und
Steigerungen sind kaum mehr möglich, könnte man meinen. In Zeiten, in
denen kommunale Leistungen von Bürgern kritisch auf den Prüfstand
gestellt werden, ist diese Art der positiven Öffentlichkeitsarbeit dazu
geeignet, Meinungsbildungen nach Wünschen der Leitung der Verwaltung zu
beeinflussen. Damit wurde zum Beispiel während des extrem kurios
geführten Bürgerhaushaltsprozesses 2014 den Voten der Bürger kräftig
gegengesteuert. Es ist nämlich in der Berichterstattung nichts wirklich
wie es ist, sondern, wie es sein soll. Das Negative wird einfach
ausgeblendet. Das birgt Gefahren, die bis hin zur Manipulation gehen
können.
Kommt
es dazu, dass Bürgermeister Rohrbach erneut kandidiert, so kann diese Art
der Öffentlichkeitsarbeit zu einem Wettbewerbsvorteil im Amt führen,
wenn sie auf ein direktes oder indirektes Lob für die Amtsführung des
Bürgermeisters (Eigenlob) hinausläuft. Gegenkandidaten könnten nicht auf
Kosten der Allgemeinheit für sich werben. Es wäre deshalb ratsam, diese
Art der Berichterstattung während des kommenden Bürgermeisterwahlkampfs
zurückzufahren oder ganz zu unterlassen.
Momentan
befindet sich die Stadt- verwaltung in einem etwas raueren
Fahrwasser. Der Kapitän thront über seinen eifrigen Ruderern, die
inzwischen zu 2/3 aus Frauen bestehen. Von 30
Führungskräften sind 21 weiblich. Weiblich natürlich auch die
Hofberichterstatterin, die gut ausformuliert, was nicht so
recht aus der Feder des edlen Vordenkers laufen will. Dennoch waren
und sind die ausgeklügelten Bemühungen nicht überzeugend.
Kürzlich
fand ein lau inszeniertes Pressegespräch statt, um einige
Teilnehmer an Diskussionen rund um den Bürgerhaushalt heftig zu diskreditieren,
was gründlich daneben ging. Die überregionale Presse erwähnte den
seltsamen Diskussionsstoff mit keinem Wort. Ignoriert zu werden, ist nun mal
die Höchststrafe für Pressearbeit. |
|
Inzwischen
verlassen den Kapitän wichtige Ansprechpartner und engagierte Bürger
laufen aus Bürgerbeteiligungsprozessen davon. Es werden sogar bereits
Bürger gegen Vergütung instrumentalisiert, um auf diesem Weg Gutachten
zu erhalten, die genehm sind. Wo Misserfolg und Ratlosigkeit zuhause sind
und so manche Einsicht fehlt, ist erfolgreiche Zusammenarbeit sehr schwer
bis nicht möglich.
Der
Partei- und Fraktionschef der Maintaler CDU, Markus Heber,
legte in dieser Woche alle Ämter nieder, weil er dies nicht mehr
mittragen kann und setzte damit ein deutliches Zeichen. Dass das
irgendwann kommen musste, war beinahe abzusehen, denn bereits 2011 ließ
Markus Heber vor der Presse verlauten, die Maintaler CDU sei kein
Bürgermeister-Wahlverein. So trug die CDU-Fraktion auch etliche Anträge
des Magistrats nicht mit. Bereits vor einigen Wochen verließ Götz
Winter aus gleichem Grund die Fraktion und gab sein
Stadtverordnetenmandat zurück. Wie
Insider berichten, sei die Fraktion sehr gespalten und ein Teil aus
Loyalität zum Bürgermeister in der Sache orientierungslos. Während der
Sitzung des HuFiA am 5.9.2014 konnte man deutlich die kontroverse Stimmung
unter den CDU-Ausschussmitgliedern spüren. Der Bürgermeister verliert
innerhalb der CDU seine Hausmacht.
Aber
auch im Parteienumfeld bzw. dem Kreis der bisherigen
Magistratsunterstützungsfraktionen wird es langsam eng, auch wenn die
Grünen-Fraktion demnächst noch einmal - gemessen an ihrer Maintaler
Bedeutung - die völlig unrealistische Fokushima-Stärke annehmen sollte.
Sie werden im Gegensatz dazu erneut große Mühe haben, zur nächsten
Kommunalwahl eine Liste zu füllen, die genügend personellen Spielraum
über eine ganze Legislaturperiode bietet. Die FDP wird sich nach meiner
Einschätzung nicht erholen und ob die WAM noch einmal antritt, ist
ebenfalls fraglich. Die GAM hat sich bereits verabschiedet. Wäre da noch die große Unbekannte AfD, die ähnlich
wie die Grünen vom Bundestrend profitieren könnte, obwohl sie kommunal ja
noch unbekannt ist.
Maintal
TAGESANZEIGER vom 6.9.2014
Als
tragisch muss empfunden werden, dass das bisher vom Bürgermeister
gesammelte Wissen keine positiven Auswirkungen auf die Entwicklung der
Stadt Maintal hatte und teilweise eher in destruktiver Weise zum Einsatz
kam. Aus diesem Grund wirken die Momente, in denen er vor kommunalem
Fachwissen förmlich sprüht, eher bedrückend, weil man den Eindruck hat,
er könnte durchaus, wenn er nur wollte. Er folgt aber stets nur seinen
persönlichen Königsweg. Man darf nicht vergessen, dass Ende der letzten
Wahlperiode gleich vier Fraktionsvorsitzenden ihre Ämter niederlegten.
Wenn dafür auch unterschiedliche Gründe genannt wurden, Bürgermeister
Rohrbach dürfte daran einen erheblichen Anteil haben. In schwierigen
Situationen muss man gemeinsam Lösungen finden. Dabei ist Teamfähigkeit
ein absolutes Muss!
Es
ist deshalb Zeit für einen Neuanfang in Maintal!
Das bedarf jedoch einer starken
teamfähigen Persönlichkeit. Es kann nicht sein, dass der einzige Grund für eine Wiederwahl
der ist, dass sich keine starke Persönlichkeit findet und der bisherige
Amtsinhaber weiterwursteln muss.
Veröffentlicht
am 06.09.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Maintal
besteht seit 40 Jahren und ist dennoch eine der unbedeutendsten
Städte Deutschlands. Fast die Hälfte des Zeitraums ist Erhard
Rohrbach Maintals Bürgermeister. Seine Wahlplakate zierte
der Spruch "Er kann es!", der inzwischen als
zynischer Slogan der eigenen Parteigegner gewertet werden muss.
Nun
geht der Bruch zwischen seinen Anhängern und seinen Kritikern durch
Maintals CDU. Nachdem die langjährige CDU-Fraktionsvorsitzende Angelika
Feuerbach die Magistratsunterstützung anführte und
plötzlich nicht mehr antrat, warf auch ihr Nachfolger Markus
Heber noch vor Ende seiner Amtszeit den Bettel hin. Während
seiner Amtszeit verschliss der Bürgermeister zwei Stadträte und Ralf
Sachtleber dürfte sich ebenfalls unter heftigem Druck
befinden. Es darf offensichtlich nur passieren, was König Erhard
will.
Die
Stadtverwaltung besteht überwiegend aus Frauen, was grundsätzlich
kein Fehler sein muss, wie man an einigen positiven Besetzungen
sieht. Die starke Unterrepräsentanz von fähigen männlichen
Fachleuten mit Stehvermögen ist allerdings auffällig und spricht
für einen bestimmten Führungsstil. Das wirkt sich natürlich auf
die Strategien und das Vorgehen des Bürgermeisters aus. Was an
Anträgen vom Magistrat ans Parlament kommt, entspricht dem Willen
des Bürgermeisters. Wie gegenteilige Beschlüsse umgesetzt werden,
trägt erneut seine deutliche Handschrift. Der Stadtrat ist in den
meisten Fällen derjenige, der in den Fokus der widerspenstigen
Umsetzung geschoben wird.
Beispiel
Haushaltssicherungskonzept
Am
5.09.2014 stellten Bürgermeister und Erster Stadtrat im HuFiA ihr
Konzept zur Konsolidierung des Haushalts bis 2020 vor. In der Sache
war das fundamentiert, wie immer, was der Fachbereich Finanzen und
der Erste Stadtrat erarbeitet. Im strategischen Teil schien jedoch der fiktive "Rudi
Ratlos" die Feder geführt zu haben. Während der
Bürgerhaushalt 2014 mit nicht
mehrheitsfähigen Vorschlägen gefüttert wurde und die Redaktion
nur 38 Vorschläge zur Bewertung durch die Bürger zuließ, wovon es
24 bis in die Gremien schafften, war
keiner der eigenen Vorschläge mehr im Konzept des Magistrats zu finden. Nur
7 Vorschläge fanden in teilweise abgeschwächter Form
Eingang ins Haushaltssicherungskonzept, wodurch sie sich mit weniger
als 500.000 € auswirken dürften. Damit war der von vorn
herein beabsichtigte Weg
für die Dauerforderung Rohrbachs der Erhöhung der Grundsteuer B frei.
Völlig ausgeblendet wurden alle Vorschläge, die mit der
Kinderbetreuung zu tun haben. Nur nach dem Arbeitszeitmodell der
Kitas ließ man Überlegungen zu. Dass es darüber hinaus eine Straßenbeitragssatzung geben wird, scheint
übrigens schon
beschlossene Sache zu sein, auch wenn man sie auf anderem Weg über
ausgeglichene Haushalte durchaus vermeiden könnte.
Als
besonderes Schmankerl empfand ich im TOP Haushaltssicherungskonzept
den Unterpunkt 3 des Beschlussvorschlages, dass nur 7
Vorschläge des Bürgerhaushalts in der vom Magistrat stark modifizierten Form beschlossen werden sollten.
Hätte es dafür im TOP 4 eine Mehrheit gegeben, so hätte man sich die
Abhandlung der restlichen TOPs (die restlichen Vorschläge) sparen können. Da das völlig
aussichtslos war und so auch nicht realisiert wurde, werte ich das Ansinnen des Magistrats als plumpes
Vorgehen, wie wir es seit Jahren gerade vom Bürgermeister kennen.
Bürgergutachten
Ein
ähnlich plumpes Vorgehen ist beim kürzlich eingeholten
Bürgergutachten zu beobachten. Die Vorabinformation in der
Lokalpresse und im Internet auf der Maintal-Seite (in Erwartung
eines geringen Interesses der Bürger bei der Präsentation am 8.9.
um 19 Uhr im Bürgerhaus Bischofsheim) zeigt erneut die deutliche
strategische Handschrift des Bürgermeisters. Ein mit Daten und
Fakten aus dem Rathaus und aus Bürgerbeteiligungsprozessen
bestückte Planungsfirma entwarf drei Szenarien, die von 20 nach
einer ganz bestimmten Methode ausgesuchten und bezahlten Bürgern
sowie Paten des Stadtleitbildprozesses vorgelegt
wurden. Auffällige Übereinstimmungen aller drei Szenarien, die dem Bürgermeister wichtig
sind, bescherten eine Schein-Auswahl von Lösungswegen, die
man nun den Bürgern unterschieben will. Ohne jetzt der Info-Veranstaltung
vorzugreifen behaupte ich, dass auch dieses Vorgehen eine Farce ist.
Ideenlos wird auf Investoren- und
Einzelhandelsinitiativen gesetzt, denen man offensichtlich
bereitwillig folgen würde, wenn sie von ihnen aufgegriffen würden. Dass
dabei lediglich städtische Grundstücke den Besitzer wechseln, man die Beplanung verlangt, die man nur noch prüfen und
absegnen muss, liegt auf der Hand. Das Gründen
einer für solche Aufgaben sinnvolle
Immobilien-Verwertungsgesellschaft, mit der man erschließen und
vermarkten und Maintals Finanzen aufbessern könnte, wäre zum
Beispiel ein wichtiger Baustein gewesen. Fehlanzeige!
Konkurrenzlose
Dominanz
Die
Auswirkungen Maintaler Politik und die Art, wie Erhard
Rohrbach seine Führungsaufgabe angeht, haben dazu geführt,
dass Maintals Schwierigkeiten inzwischen so groß sind, dass ein neu
gewählter Bürgermeister eine Herkulesaufgabe mit einer auf den
Führungsstil und die Leistungsfähigkeit seines Vorgängers
abgestimmten Verwaltung zu bewältigen hätte. Die derzeitige
Attraktivität des Amtes mag durchaus dem Amtsinhaber entsprechen,
verhindert jedoch seit Jahren, dass fähige Kandidaten antreten. So
herrscht bei vielen Wählern die Meinung vor, "dass er es
ruhig noch einmal machen soll, wenn es kein Anderer machen
will".
Das
ist allerdings die schlechteste aller Lösungen, denn die Zeit für
einen Wechsel ist reif. Nur - wer soll diesen Wechsel einleiten?
Beide große Parteien wirken in sich nicht geschlossen und werden es
schwer haben, neue Kandidaten zu präsentieren. Es besteht die
Gefahr, dass alles beim alten bleibt und sich Maintal von Jahr zu
Jahr mit dem Griff in die Taschen der Bürger über die Runden
rettet, bis die Zinsen wieder steigen. Dann ist sowieso infolge der
Verschuldung über Nacht Schluss mit lustig.
Klaus
Klee
|
|
Lebenserfahrung
ist Out
Eigentlich
ist es völlig normal, dass man erst mit zunehmendem Lebensalter - also
wenn man selbst genug Lebenserfahrung besitzt - die Erfahrung anderer
Menschen richtig einschätzen kann. Jüngere Menschen akzeptieren zwar,
dass ältere Menschen bereits mehr erlebt haben und daraus stets ihre
Schlüsse ziehen und entsprechende Vorgehensweisen wählen. Sie erliegen
jedoch oft dem Irrtum, das Wissen älterer Menschen sei antiquiert und
heute vielfach nicht mehr anwendbar. Allerdings - das, was Ältere
scheinbar oder angeblich durchschauen, können Jüngere meist nicht mal
erahnen. Das Unverständnis ist damit vorprogrammiert. Besonders
frustrierend ist es für Jüngere, wenn die Älteren am Ende immer wieder
Recht behalten. Da hilft auch kein noch so anspruchsvolles Studium oder
eine ganz spezifische Ausbildung, wenn es an Erfahrung fehlt.
Zum großen
Teil besteht Erfahrung aus einer Sammlung von durchlebten Erfolgen, Fehlern und
prägenden Misserfolgen, deren Werdegang man stark verinnerlichte. Es wäre
natürlich für Jüngere sinnvoll, von dieser Erfahrung zu profitieren,
damit sich Fehler nicht fortwährend wiederholen. Doch genau das Gegenteil
ist der Fall. In großen Organisationen wird selten die Erfahrung der
erfahrenen Mitarbeiter direkt genutzt, sondern es werden vorzugsweise
externe Berater in Anspruch genommen, die teilweise auch noch jünger sind,
deren Erfahrung man aber dem wissenschaftlichem Hintergrund zufolge einen
höheren Stellenwert zumisst. Wen wundert es, dass ältere lebens- und
berufserfahrene Personen dieses Vorgehen äußerst kritisch beurteilen!?
Mal
hören, was die Erfahrenen sagen...
Zwischen
Vorgehensweisen der freien Wirtschaft und Kommunen
besteht bei der Inanspruch- nahme externer Berater und dem Befolgen ihrer
Empfehlungen ein ganz entscheidender Unterschied. Wiederholen sich dadurch
Fehler, die einen wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehen, so erfolgen personelle Konsequenzen, während in kommunalen Verwaltungen und
den sie kontrollierenden Organen bestenfalls Enttäuschung einkehrt. Hier
werden die permanenten Fehler noch nicht einmal analysiert,
geschweige denn thematisiert. Es werden auch kaum Veranlassungen getroffen, dass sich
derartige Fehler nicht wiederholen.
Die Stadt Maintal
zum Beispiel hat sich im Laufe
eines Jahrzehnts durch eigene Fehler und falsche Beratungen oder der
falschen Umsetzung von Beratungen in eine Lage
manövriert, die jetzt viele Maßnahmen erfordern, die vermeintlich zwangsläufig
zu Leistungskürzungen sowie Erhöhungen bei Steuern und Gebühren führen.
Dabei liegt der Fokus eher darauf, wer auf welche Art zur Kasse gebeten wird und wer
weitestgehend verschont bleiben soll.
Und
weil es für Auswirkungen von Fehlern einer gewissen Akzeptanz bei den
Bürgern bedarf, betreiben Kommunen gesteuerte Bürgerbeteiligungsprozesse
unter externer Anleitung. Externe Berater werden dabei mit eigenen
Informationen und denen der Bürgerbeteiligungsprozesse gefüttert, damit
zum wiederholten Mal ein
"neues" Konzept erarbeitet werden kann. Die Externen biegen
dabei alle
Informationen in Kenntnis der erwarteten Lösungen so zurecht, dass sie
auch zu der Lösung passen, die sie selbst landauf landab vermarkten.
Deren Kapital ist es nämlich, während ihrer Tätigkeit fremde Erfahrung
aufzusaugen und mit ihren wissenschaftlich gestützten Methoden zu
kombinieren. Die Aufraggeber feiern die modifizierten Ergebnisse
anschließend wie Sensationen. Das ist übrigens in Unternehmen und in Kommunen das gleiche
Spiel.
Weil Bürger
das durchschauen könnten, werden immer neue Verpackungen gefunden und mit der
Prämisse, dass es diesmal besser sein soll, unter die Leute gebracht. In Maintal waren
das bisher die Zukunftswerkstätten, die Lokale Agenda 21, der Stadtleitbildprozess,
der Bürgerhaushalt und nun auch das Bürgergutachten. Dazwischen
schob man bei Bedarf Einzelthemen, deren Ergebnisse allerdings
größtenteils ebenfalls dort landeten, wo die meisten Ideen der Bürger liegen - in
der Schublade. Den wirklichen Wert der Erkenntnisse erkannte man in den
meisten Fällen offenbar nicht, sonst hätte man sie längst umgesetzt -
koste es, was es wolle!
Erfahrung
geltend machen, stört die Strategen
Während
den Bürgerbeteiligungsprozessen kommt es natürlich dazu, dass Teilnehmer
ihre Erfahrung einbringen wollen. Dabei kollidieren sie zwangsläufig mit
Verantwortlichen der erkannten Potenziale. Das wiederum führt zu offenen
oder verdeckten Abwehrreaktionen.
Im
Rahmen des Bürgerhaushalts 2013 führte ich in der Stadtverwaltung zwei
Schulungen für in der Beschaffung tätige Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter durch und ich regte bereits in den Vorgesprächen eine
Einkaufspotenzialerschließung an, um die Beschaffungskosten zu senken und
die Abläufe zu optimieren sowie Bündelungseffekte zu erkennen. Gern
würde ich an dieser Stelle über meine Erfahrungen und Erkenntnisse
berichten, nachdem nicht erkennbar ist, dass meine Beratung irgendetwas Positives im
Rathaus ausgelöst hätte. Im Rahmen der dringenden Haushaltskonsolidierung
besteht ein öffentliches Interesse und es wäre durchaus
angebracht. Leider
wurde ich vor der Schulung auf ein Dutzend Paragrafen vergattert, die es
mir bei Strafe unmöglich machen, erkannte Potenziale öffentlich zu
thematisieren.
Meine
Beratung verfing sich in einer Art Gummiwand, die vermutlich bewirken
soll, dass Firmen, die mit der Stadt Maintal Geschäfte machen, keine Vor-
oder Nachteile aus den gewonnenen Erkenntnissen haben und sich im Rathaus
nichts ändert. Aus diesem Grund
finden zum Beispiel ja auch alle finalen Entscheidungen über
Immobilienverkäufe oder Vergaben unter Ausschluss der
Öffentlichkeit statt, wie man den Sitzungsunterlagen der Gremien immer wieder entnehmen kann.
Inzwischen bin ich der festen Überzeugung, dass diese Vorgehensweise
praktiziert wird, damit die Bürger nicht mitbekommen, zu was die
Entscheidungsträger nur sehr ungern Rede und Antwort stehen wollen. Dabei
geht es doch um unser aller Geld!
Freibrief
für jedwedes Handeln
Der
Kardinalfehler ist jedoch der Freibrief, den wir Bürger den gewählten
Magistratsmitgliedern und den Kommunalpolitikern mit unserer Stimme geben,
ohne uns genau anzusehen, was sie während der Wahlperiode mit ihrem
Alleinvertretungsrecht machen. Ich weiß, es ist für Bürger mühsam und
zeitaufwändig, am Ball zu bleiben. Nur wenige Bürger sind nahe am
Geschehen und bringen sich mehr oder weniger lautstark ein. Tun sie es
sogar beharrlich, werden sie zum Störfaktor. Und das bekommen sie zu
spüren.
Einem sehr engagierten und
betagten Bürger teilte man kürzlich auf sein wiederholtes Insistieren
mit, man würde jetzt nicht mehr auf seine Schreiben antworten - basta! Ein
anderer Bürger, der rund 60 Anwohner hinter sich hat und sich als
Beschwerdeführer öffentlich an den Magistrat wandte, wurde
eine ähnliche Nachricht zuteil. Andere sachkundige und engagierte
Personen, die ebenfalls ihren Unmut über Vorgehensweisen artikulierten,
ließ man ohne jeden Versuch der Harmonisierung aus Projektgruppen
aussteigen. Offensichtlich ist man stets froh, einige kritische Stimmen weniger
aushalten zu müssen. Das kann man sich offenbar leisten, weil sich immer
wieder neue Bürger finden, die sich vor die Karre spannen lassen.
|
Gedenkmarke
für kritische Senioren
Als
Satiriker und Freund der Realsatire empfehle ich, zum nächsten Tag
des Ehrenamts und zum Gedenken an die Augenblicke, an denen
erfahrene ehrenamtlich tätige Senioren final vergrault werden, eine
Marke herauszugeben. Sie soll die kritischen Blicke von Senioren des
Augenblickes verdeutlichen, in dem sie sich engagiert aber erfolglos mit ihrem
Wissen einbringen. Die Marken sollten nicht selbstklebend, sondern
auf der Rückseite aromareich gummiert sein, damit man sie auch mit
der Zunge befeuchten kann. So wird den Verwendern noch ein
zusätzlicher besonderer Genuss zuteil.
Die Marken
sollten auf Schriftstücken angebracht werden, mit denen Senioren
zur Mitarbeit an neuen Bürgerbeteiligungsprozessen ermuntert werden.
Sie könnten auf diese Art die Senioren auf die spätere Verwendung ihrer
Arbeitsergebnisse einstimmen. Den Augenblick, an dem sich
entscheidet, was mit Arbeitsergebnissen geschieht, werden
sie beim gegenwärtigen Tempo der Umsetzung infolge ihres Alters
vermutlich leider nicht mehr erleben.
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Veröffentlicht
am 31.08.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Lohnt
sich Bürgerbeteiligung noch
für
Senioren? |
In
jedem Leben kommt irgendwann der Augenblick, an dem man sich fragt,
ob sich das, worin man Zeit und Energie investiert, auch persönlich
noch lohnen wird. So setzt man die eigene Restlaufzeit in Bezug zur
Größe einer Anschaffung, zu einem Aufwand oder einer Veränderung
der momentanen Situation. Man fragt sich mit zunehmendem Alter,
welche persönlichen Werte und Erfahrungen man mit sich herumträgt
und wem sie vielleicht nutzen könnten. So, wie man ein Testament
formuliert, so behandelt man auch seine gesammelte Lebenserfahrung.
Man ergründet sogar den eigenen Wert innerhalb seines direkten Umfelds und fragt
sich, was von dem, was die eigne Person ausmacht, irgendwann übrig
bleibt und ob auch Ideelles das Ableben wirksam überdauern könnte. Mancher Senior im Ruhestand, der seinem Leben einen
zusätzlichen Sinn geben will, lässt sich deshalb auf politische Arbeit
oder auf Bürgerbeteiligungsprozesse ein.
In
Parteien sind junge Senioren zunächst gefragt, weil sie zeitlich
besser verfügbar sind als Mitglieder, die voll im Berufsleben
stehen. Mit zunehmendem Alter schiebt man ihnen jedoch Arbeitspakete
und Aufgaben zu, bei denen sie die Kreise der jüngeren
Parteimitglieder nicht stören. Ihre Erfahrung wirkt zunehmend
störend, weil sie mit dieser zunächst alle Vorhaben durchleuchten,
um Schwachpunkte und Risiken zu erkennen. So ist es auch nicht
verwunderlich, dass der ehrenamtliche Teil des Magistrats mit
betagten Senioren besetzt ist, die infolge zwingend vereinbarter
Vertraulichkeit im Amt in eigenen Fraktionen als neutralisiert
gelten.
Senioren
haben Zeit
Wie
bereits erwähnt, haben Senioren mehr Zeit als berufstätige
Menschen und sind ideal geeignet für arbeitsintensive Ehrenämter.
Dort, wo es sich um ein echtes Ehrenamt handelt, leisten sie
größtenteils hervorragende Arbeit und sind beinahe unersetzlich.
Der von ihnen gefühlte Stellenwert, den sie in der Gemeinschaft
einnehmen, animiert sie dazu, sich auch bei gesteuerten
Bürgerbeteiligungsprozessen einzubringen. Als bekannte Zugpferde
sind sie zur Anwerbung weiterer benötigter Bürger und als
Multiplikatoren willkommen. Das
hat jedoch seinen Preis.
Manche
Senioren bringen sich infolge ihrer Motivation thematisch
stärker ein, als es den Initiatoren lieb ist. Mit Hilfe ihrer Zeit
und ihrer Erfahrung durchdringen sie Probleme intensiver und vertreten ihre Ergebnisse
deutlicher als
diejenigen, die tagtäglich mit diesen Problemen zu tun haben. Erfahrung
trifft dabei unmittelbar auf die Potenziale, die immer offener sichtbar
werden, jedoch unter dem persönlichen Schutz der dafür Verantwortlichen
stehen. Das wird teilweise als äußerst unangenehm empfunden, weil
einige Betroffenen davon ableiten, Versäumnisse würden dabei
offengelegt. Die Gabe, über den Dingen zu stehen und sich an
Lösungen zu beteiligen, ist dadurch blockiert. Es kommt zum Mauern und zu Gegenreaktionen, die darauf
abzielen, Kritiker ins Leere laufen zu lassen.
Senioren
sollten den persönlichen Nutzen
ihres
ehrenamtlichen Einsatzes prüfen
Ich
persönlich bin an dem Punkt angekommen, an dem ich mich frage, ob
ich die positiven Effekte meiner Beteiligung bei dem gegenwärtigen
Tempo der Umsetzung von Vorschlägen überhaupt noch erlebe. Wenn
man sich speziell in Maintal ansieht, was mit den Ergebnissen der
Bürgerbeteiligung und den erarbeiteten Ideen geschieht, so
muss sich jeder aktive Senior fragen, ob er infolge
seines Alters noch in den Genuss seiner ehrenamtlichen Arbeit kommt.
Beim Mitwirken an sozialen Projekten im Alltag erleben sie
tagtäglich den Nutzen ihres Engagements. Das ist
befriedigend.
Bei den
Bürgerbeteiligungsprozessen ist das völlig anders. Es ist nicht
absehbar, wann was wirklich umgesetzt wird. Der ehrenamtliche Leiter
der Lokalen Agenda 21 ist längst verstorben und viele der Ideen
sind noch gar nicht umgesetzt. Die im Bürgerhaushalt 2013 als genehm
empfundenen Ideen dümpeln nach 9 Monaten immer noch als unerledigte
Prüfaufträge dahin. Und schon wieder wurde ein neues Verfahren
kreiert, mit dem weitere Ideen auf die lange Bank wandern.
Ich habe für meine
Person entschieden, dass mir inzwischen die bekannten
Umsetzungszeiträume zu lang sind und dass ich mich nicht mehr damit
abfinden kann, dass die Ideen in den bewussten Schubladen landen.
Diesbezügliches
Engagement ist in meinen Augen jetzt absolut verlorene Liebesmüh',
weil bei den Verantwortlichen keine Problemlösungskompetenz
spürbar ist. Sie verwalten nur den Mangel nach Vorschrift und holen
sich beim Bürger den Ausgleich für die Schäden der Misswirtschaft.
In diesem Spiel weiterhin eine Rolle - und wenn es
nur eine Alibi-Rolle ist - zu spielen, wäre mir zunehmend peinlich.
Klaus
Klee
|
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Angeblich
Nonplusultra
Die
neue Sau, die vom Magistrat durchs Dorf getrieben wird, heißt "Bürgergutachten"
und soll das Nonplusultra aller Arten Maintaler Bürgerbeteiligungen sein,
die es bisher gab. Bereits am 15.3.2014 verkündete eine Pressemitteilung
der Stadt Maintal, dass diese Art der Bürger- beteiligung Maintal zu
neuen Ufern führen könnte. Dort hieß es: "Ich
freue mich sehr, dass wir in den nächsten Monaten die Chance haben,
gemeinsam mit den Maintalerinnen und Maintalern die Zukunft unserer Stadt
zu diskutieren und dabei neue, vielleicht auch ungewöhnliche Visionen und
Ideen einzubringen", so Ralf Sachtleber. "Ich bin sehr gespannt
auf diese, für uns neue Form der Bürgerbeteiligung. Bei wichtigen
Entscheidungen für unser Gemeinwesen ist es mittlerweile schon
selbstverständlich, dass Politik und Verwaltung zunächst die
Bürgerschaft um ihre Meinung bitten. Der Stadtleitbildprozess und der
Bürgerhaushalt sind gelungene Beispiele dieser neuen politischen Kultur
in Maintal."
Na
ja, mit dem Bürgerhaushalt mag Stadtrat Sachtleber im März ja noch guter
Dinge gewesen sein. Zum jetzigen Zeitpunkt verdient der Bürgerhaushalt
2014 seinen Namen jedoch nicht mehr, weil er zu einem zurechtgebogenen
Instrument der Haushaltskonsolidierung wurde, das seinen Zweck noch nicht
einmal ansatzweise erfüllt.
Nachdem
neben einigen kleinen Beteiligungs-Projekten die Mutter Maintaler
Bürgerbeteiligung, die Lokale Agenda 21 komplett aus dem Internet
entfernt wurde und der Stadtleitbildprozess sowie der Bürgerhaushalt mit
Bemerkungen, wie "Die
gängigen Formen der Bürgerbeteiligung haben oft mit 'klassischen
Problemen' zu kämpfen: Geringe
Resonanz, fehlende Informiertheit, Oberflächlichkeit, soziale
Selektivität und die
Dominanz organisationsstarker Interessen"
(siehe Zeitungsartikel) abgewertet wurden, liegt der Fokus nun auf
dem Bürgergutachten, einer angeblichen Weiterentwicklung bisheriger
Bürgerbeteiligungsformen.
Dazu
rekrutierte die Stadt per perfekt über Parameter eingestelltem
Zufallsgenerator 20 Bürgerinnen und Bürger, die zuvor von Fachleuten
zusammengestellte Informationen zu einem Konzept zusammenfügen sollten.
Was diese 20 Personen ausmacht, wird im Zeitungsartikel ebenfalls
beschrieben: "Hier wurden
die im Zufallsverfahren ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegen
eine Aufwandsentschädigung
als Ausgleich für den Zeitaufwand und als
Zeichen der Wertschätzung etwa
eine Woche von ihren arbeitsalltäglichen Verpflichtungen
freigestellt." Spötter werden jetzt den Spruch zitieren: "Wess'
Brot ich ess, dess' Lied ich sing'..." und sich womöglich
darüber ärgern, all die Jahre ehrenamtlicher Bürgerbeteiligung einfach
zu blöd gewesen zu sein und sich unentgeltlich engagiert zu haben.
In
der Pressemitteilung vom 15.3.2014 heißt es, dass die Entscheidung zum
Bürgergutachten von den Stadtverordneten 2013 angeregt und beschlossen
worden sei. In den Maintaler Online- Sitzungsunterlagen sind jedoch
keinerlei Hinweise darüber zu finden - ein Zufall? Es findet sich
lediglich der Hinweis, dass es um die neue Mitte Maintals geht, über die
nachgedacht werden sollte.
Maintal
Tagesanzeiger vom 23.8.2014
Die
angekündigten Veranstaltungen in allen Ortsteilen Maintals, auf denen die
Ergebnisse vorgestellt werden sollen, werden hoffentlich dem Prädikat
"Nonplusultra" der Bürgerbeteiligung gerecht. Dass sich damit
allerdings grundsätzlich am Umgang mit den Bürgern etwas ändert, darf
bezweifelt werden. Dazu reihen sich inzwischen zu viele negative Beispiele
aneinander.
Wer
mehr über den Themenkomplex erfahren will, dem empfehle ich ganz bewusst
den Link zum Thema
Bürgermitwirkung der Stadt Lahr, der auf einen Maintaler Berater
hinweist, der auch im Maintaler Rathaus aus- und eingeht. In Lahr sind
solche Sitzungsunterlagen im Internet für jedermann einsehbar. Aus ihnen
geht hervor, wie die Stadt mit ihren engagierten Bürgern umgehen will und
welche Informationen für eine gedeihliche Zusammenarbeit erforderlich
sind. All das wird in Maintal - außer einigen Gedanken von
Honorarkräften - unter dem Deckel gehalten. Was man nicht verspricht,
braucht man auch nicht zu halten.
Unter
dem Strich bleibt deshalb immer wieder der fade Beigeschmack der
Unredlichkeit, selbst wenn dies im einen oder anderen Fall gar keine Rolle
spielt. Es ist die durch Pferdeflüsterer gefühlte Gelenktheit von Ergebnissen, die diesen
Beigeschmack immer wieder hervorruft.
Wenn
am 8. September im Bischofsheimer Bürgerhaus die Arbeitsergebnisse zum
speziellen Bürgergutachten vorgestellt werden, wird klarer sein, was der
Magistrat und der unterstützende Beraterstab unter Nonplusultra
verstehen. Schließlich will man ja wissen, was man bisher nicht optimal
genug machte. Dies eine Mal kann man ja noch mal hingehen...!?
Veröffentlicht
am 24.08.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Neueste
Errungenschaft:
Das
BÜRGERGUTACHTEN
Maintaler
Pferdeflüsterer |
Wie
man dem Link auf die Stadt Lahr entnehmen kann, handelt es
sich bei deren Berater um Prof. Dr. Ralf Vandamme, aus
dessen Sprachgebrauch auch die strittigen Maintaler Passagen zum
vorliegenden Bürgergutachten für Maintal stammen. Leider pflegt er
nur den Kontakt zum Rathaus.
Mit
Bürgern, die sich rege in bisherigen Bürgerbeteiligungsprozessen
engagieren, gab es bisher keine offiziellen Kontakte, bei denen er
seine Standpunkte verständlich machen konnte. Er gehört wohl mehr
zur seltenen Gattung "Pferdeflüsterer", dessen Wissen man
sich nur im Rathaus bedient.
In
der Beschlussvorlage 125/2012 der Stadt Lahr (Link links
unten) findet sich neben der Beauftragung von Prof. Dr. Vandamme
und Schmankerln, wie die auch hier empfohlene Bürgersprechstunde
u.A. folgende Erläuterung, die nahezu dem Maintaler
Bürgergutachten entspricht:
Planungszelle
Kurzbeschreibung
-
In
einer Planungszelle schließen sich ca. 25 in einem
Zufallsverfahren ausgewählte Personen (ab 16 Jahre) zu einer
Gruppe zusammen. Ziel ist, nach einem Input eine konkrete
Fragestellung zu bearbeiten und eine Lösung für ein
vorhandenes Problem zu erreichen.
-
Die
Teilnehmer erarbeiten gemeinsam mit zwei Mitarbeitern der
betreffenden Fachressorts sowie angeleitet von Prozessbegleitern
Vorschläge, die in einer vorgegebenen bzw. in der zur
Verfügung stehenden Zeit bewältigt werden müssen.
-
Das
Verfahren Planungszelle gilt als besonders wirkungsvoller Ansatz
zur Überwindung von üblichen Problemen der Bürgerbeteiligung
wie beispielsweise
-
geringe
Resonanz, Uninformiertheit,
-
soziale
Selektivität oder auch Dominanz verschiedener Interessengruppen.
Dem wirkt die Planungszelle durch die repräsentativ
ausgewählten Bürgerinnen und Bürger entgegen, zudem wird sie
von Expertinnen und Experten begleitet.
Vorteile
-
Ergebnisse
von Planungszellen zeigen, dass die Teilnehmenden in der Lage
sind, selbst komplexe Sachverhalte zu bewältigen, den
Expertengutachten in nichts nachstanden.
-
Die
Ergebnisse werden in einem sog. Bürgergutachten zusammengefasst
und den politischen Entscheidungsgremien als Beratungsunterlage
zur Verfügung gestellt.
-
Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass Planungszellen in
bestehende administrative Arbeitsabläufe integriert werden
können.
Nachteile
-
Die
mit der Zufallsauswahl einher gehende Exklusivität der
Teilnahme könnte ein Problem sein, da nicht alle Interessierten
mitarbeiten können.
-
Mit
der Durchführung einer Planungszelle entstehen vergleichsweise
hohe finanzielle Kosten und organisatorische Aufwendungen. Für
die Phase der Durchführung müssen die Bürgerinnen und Bürger
freigestellt und von der öffentlichen Hand vergütet werden.
Einsatzbereiche
Umgestaltung
des Bahnhofsvor- platzes, Integrative Betreuungsangebote für
Kinder, Zukunft des Wochenmarktes oder der Weihnachts- aktion
"Lichtblicke" etc.
|
|
Fragwürdiger
Umgang
Maintals
Bürgerbeteiligungsprozesse werden aus ganz verschiedenen Motivationen
heraus genutzt und zunehmend sogar auf
vielfältige Art benutzt. Je nach Art
der Teilnehmer der vom Magistrat und den Stadtverordneten gesteuerten
Bürgerbeteiligungsprojekte werden die Verfahren und der Umgang
mit Ergebnissen empfunden. Was von einer Seite als "Erfolg"
gefeiert wird, wird von anderen Teilnehmern oft kritisch gesehen und
vermindert zunehmend die Bereitschaft, sich weiterhin zu engagieren.
Unterdessen will der Jubel derjenigen nicht abebben, die mit ihren
Methoden ihr Ziel erreicht
zu haben glauben. Besonders im Blickpunkt stehen derzeit der
Bürgerhaushalts- und der Stadtleitbildprozess. Was hier als Bürgernähe
und als Softansatz direkter Demokratie verkauft wird, wird regelrecht
instrumentalisiert. Man will Bürger in Abläufe einbeziehen, damit
Ursache
und Wirkung für unbefriedigende Entwicklungen breiter verteilt wird. Es ist an der Zeit, offen auszusprechen, dass Maintals Wahlbeamte
und ein Teil der ihnen zuarbeitenden Verwaltung viele Erwartungen nicht
erfüllen und die Kommunalpolitiker nicht in
der Lage sind, letztere effektiv zu kontrollieren und zu steuern. Dass die
Macher über Pseudo- Projekte aus ehrenamtlich tätigen und motivierten
Bürgern von ihnen unangenehm empfundene aussteigende Kritiker
machen, scheint sie nicht zu stören. Die entstehenden Lücken haben sie
längst mit ihnen genehmen Aktivisten aufgefüllt, die bereitwillig das
abliefern, was von ihnen gewünscht wird.
Der
Leserbrief von Roland Hahn vom 12. August 2014 im Maintal
TAGESANZEIGER ver- deutlicht das Unbehagen vieler in
Bürgerbeteiligungsprozessen tätiger Bürger, die sich bisher engagiert für das Gemeinwohl
einsetzten.
Sie
fühlen sich im Gegensatz zu den eher
pflegeleichten Aktivisten zunehmend nicht ernst genommen, ja direkt
ausgegrenzt. Ausnahmslos alle Bürgerbeteiligungsprozesse erbrachten die
von den Initiatoren zuvor angestrebten Ergebnisse, notfalls wurden sie so
hingebogen, wie man sie brauchte. Am deutlichsten trat das beim
Bürgerhaushalt 2014 zutage, wie es Herr Hahn in aller Deutlichkeit
formulierte. Bedrückt muss man feststellen, dass jedwede Kritik von den Gescholtenen abprallt, weil sie nur
ihr eigentliches Taktieren interessiert - im Sinne ihrer eigenen Interessen.
Hinsichtlich der langfristig zu erreichenden
Haushaltskonsolidierung die
Frage nach dem WIE an die Bürger heranzutragen, obwohl es gar nicht
deren Aufgabe ist, aber gleichzeitig intelligente Vorschläge
auszuschließen, war befremdlich und absolut nicht gemeinwohldienlich. Das merkten die
Initiatoren selbst und steuerten während des laufenden Prozesses vehement
gegen. Fast täglich finden sich jetzt in der Lokalpresse Artikel, welche die
Felder der 38 zugelassenen Vorschläge beackern, um deren wirkliche
Bedeutung für Maintal herauszuarbeiten. Es ist deshalb fraglich, ob die Initiatoren
von vorn herein wussten, was sie tun. Zumindest hätten sie die
schädliche und demotivierende Wirkung auf engagierte
kritische Bürger in ihre Überlegungen einbeziehen sollen, um wichtige Leistungsträger nicht zu düpieren.
Die
Namen Roland Hahn und Klaus Klee, sowie die
Namen anderer ehrenamtlich Aktiver, die an vorderster Front der
Meinungsbildung kämpfen, stehen für lobbyfreie Bürgerbeteiligung. Das
können viele Aktivisten des Stadtleitbildprozesses und nun auch im
Bürgerhaushalt engagierte Politiker nicht gerade von sich behaupten. Sie
vertreten oft Ziele von Interessengruppen, von Parteien oder Belange ihres beruflichen
Umfelds. Sie instrumentalisieren sich selbst. Das ist einfacher,
als der schwierige Umgang mit agilen Querdenkern.
Was
den Damen und Herren im Rathaus und in der Politik noch nicht bewusst zu
sein scheint, ist die Gefahr, dass
Querdenker auch weitere dem Gemeinwohl dienende Aktivitäten frustriert niederlegen
könnten, die nicht im direkten Blickfeld des Magistrats stehen.
Unterhält man sich über dieses Thema mit weniger empfindlichen
Zeitgenossen, so kann es passieren, dass Sätze fallen, wie "Mensch,
ärgere dich nicht! - Das war doch schon immer so...!" Mich
stört, dass bisher niemand daran ernsthaft etwas
ändern will, wo doch ein Wechsel an der Rathausspitze längst
überfällig ist. Maintals Probleme kann man schließlich personell klar zuordnen.
Den unhaltbaren Zustand zu ändern, ist wichtiger denn je! Die Bürgermeisterwahl wäre der
richtige Zeitpunkt. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Veröffentlicht
am 12.08.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
"Mensch,
ärgere dich nicht!" |
Es
ist tragisch, wie sich im Ruhestand positive Energie ins
Gegenteil verwandeln kann. Gemeint sind Senioren und ihre Aktivitäten, die sich für ihre
Heimatstadt engagieren, dabei allerdings die Kreise von mäßigen Machern
und Lobbyisten stören.
Betätigungsfelder wie die
Seniorenzeitung oder Aufgaben in vernachlässigten Bereichen der Kommune zu
suchen, reicht ihnen nicht. Deshalb folgen sie zusätzlich dem Ruf des Magistrats und der
Politik, sich auch strategisch einzubringen. Man wolle wissen, was
den Bürgern wichtig sei und wie man Probleme angehen könne, hieß
es. Dabei
kommen modische Zeiterscheinungen, wie seinerzeit die Lokale Agenda,
das Stadtleitbild und jetzt der Bürgerhaushalt gerade zum
richtigen Zeitpunkt, um zum Mitmachen aufzufordern. Wer noch
nicht allzu heftig ernüchtert ist, lässt sich für den angeblich
guten Zweck einspannen.
Jedes
dieser Projekte war mit einem immensen Aufwand verbunden und von
vielversprechenden Beteuerungen begleitet. Die Ergebnisse wurden
hoch gelobt, dann aber auf die berühmte lange Bank geschoben, weil
Kapazitäten und das Geld fehlten. Inzwischen stellte man fest, dass
im Rathaus und der Politik die Problemlösungskompetenz fehlt. Also
nahm man die Bürger mit ins Boot. Damit von vorn herein keine
Vorschläge kommen, die man nicht umzusetzen fähig ist, wurden
beim Bürgerhaushalt 2014 die Vorschläge auf simple
Einsparungen oder Mehreinnahmen begrenzt. Das minimalisierte Verfahren wurde
zusätzlich mit fragwürdigen No-Go's
überfrachtet.
Der Magistrat nutzte während der Abstimmung
die nur für ihn transparenten Zwischenergebnisse, um kräftig
gegenzusteuern. Das gelang nicht nur deshalb perfekt, weil innerhalb des Prozesses
zuvor alle kritischen Stimmen ausgeschaltet waren. Das Ergebnis
entspricht nun durchaus dem Talent und Können der Betreiber. Für die Kritiker
stellt sich aber die Frage, ob sie sich weiterhin zum Wohl ihrer Stadt
und ihrer
Bürger engagieren sollen, zudem man sie sogar noch
von höchster Stelle aus für ihre Kritik verspottete.
Hier
kommt das Mensch ärgere dich nicht
wieder ins Spiel, das vermitteln will, dass auch wieder andere
Zeiten kämen. Doch, auf was soll man als Senior mit mannigfaltigem
Wissen warten, wenn sich keine Veränderungen abzeichnen und keiner
von diesem Wissen und Können Gebrauch machen will? Die Zeit läuft
davon, die Geduld ist vielfach auf dem Nullpunkt und der
Zeitpunkt gekommen, sich lohnenswertere Aufgabenfelder zu suchen. Dem Kreis
der Bornierten und der Selbstgerechten ist das egal. Sie pflegen
auch kommunal längst die fragwürdigen taktischen Gepflogenheiten, die
in der Wirtschaft üblich sind. Diese trennt sich jedoch von
Schwachleistern, wenn das Maß voll ist. Wenn diese - wie Roland Koch - auch noch aus der
Politik kommen, bedarf deren Versagen keiner Erklärung..
Engagierte
Senioren dagegen muss man nicht feuern, es langt, wenn man sie
vergrault, denn sie können sich ehrenamtlich betätigen - müssen
es aber nicht!
Klaus
Klee
|
|
Das
volle halbe Glas
"Voller
Erfolg im halbvollen Glas", so liest sich die Bilanz
des Bürgerhaushalts 2014, die unter die Leute gebracht wird. Das
Ergebnis wird mit statistischen Erhebungen untermauert, dessen Zahlen
belegen sollen, dass der Bürgerhaushalt 2014 eine größere Resonanz fand
als der Pilot-Bürgerhaushalt im Jahr 2013. Und das, obwohl nur
Vorschläge für Reduzierungen oder Mehreinnahmen zu Lasten der Bürger
zugelassen waren. Nicht auszudenken, wie hoch die Beteiligung und der
Erfolg gewesen wäre, wenn auch die Vorschläge zugelassen worden wären,
die jetzt die Stadtverordneten unterbreiten müssen, um bis 2020
ausgeglichene Haushalte zu ermöglichen. Das geht nämlich nur, wenn
Maintal attraktiver wird, um von den Chancen im Speckgürtel des
Rhein-Main-Gebiets angemessen zu profitieren. Darauf wollte die Politik
aber selbst kommen, denn eine Mehrheit für eine Grundsteuer-B-Erhöhung,
wie im Bürgerhaushalts- Modul angedacht, ist nicht in Sicht. Auch wenn
die Kritiker des Bürgerhaushalts 2014 mit einem Seitenhieb in der
Berichterstattung bedacht wurden, das Ergebnis widerlegt keinen ihrer
Kritikpunkte.
Jetzt
sollte man doch etwas tiefer in die Auswertung einsteigen und den
zeitlichen Verlauf der Abstimmung in Bezug zur Öffentlichkeitsarbeit des
Magistrats und den heftigen Kampagnen verschiedener Interessengruppen
sowie direkt Betroffener setzen. Dann relativieren sich so manche
Ergebnisse. Die vorgelegte Statistik belegt, dass die Teilnehmer auch in
diesem Jahr nur ihren eigenen Interessen folgten. Damit gingen sie jedoch
der Moderationsgruppe auf den Leim, die ihre 38 (von 102) Vorschläge
(bewusst oder unbewusst) so auswählte, dass vorwiegend die
Lieblings-Zielgruppe "Eltern mit Kindern" und "sozial
engagierte Personen" angesprochen wurden. Dazu wurden gleichgeartete
Themen sogar aufgefächert und mit dem blauäugigen Kommentar versehen,
man möge doch nur einen der Vorschläge bewerten. Unter flankierender
Betreuung der Zielgruppe passierte genau das Gegenteil. So stellte sich
der erwartete Erfolg ein. Doch - keine Angst - auch diese Teilnehmer
werden zur Kasse gebeten, wenn auch durch Maßnahmen anderer
Stellschrauben.
Fazit:
Substanziell verbessert sich durch diesen Bürgerhaushalt absolut nichts
positiv!
Verlierer
dürften vorerst - wenn alles mit rechten Dingen zugeht -
-
die
Stadtverordneten selbst sein, denen die Verkleinerung des Parlaments
bevorsteht,
-
der
Bürgerhaushalt selbst, den - trotz großer Beteiligung - eine
Mehrheit eingestellt wünscht,
-
die
Partnerschaftsvereine, deren Zuschüsse gestrichen werden
sollen,
-
die
Wohngeldempfänger, die sich nun nach Gelnhausen orientieren
sollen,
-
die
Befürworter eines Klimaschutzmanagers,
-
die
Feldwegebenutzer,
-
die
Pächter städtischer Grundstücke,
-
die
Nutzer von Maintal-Aktiv (ausgenommen das SeniorenOffice),
-
die
Vereine, die ihre Sportstätten selbst pflegen und
-
die
Hundebesitzer, die jetzt tiefer in die Tasche greifen sollen.
Alle
anderen neoliberalen Vorschläge, die der Magistrat selbst mit einer
Kampagne und mit Plakaten konterkarierte, wurden erwartungsgemäß
abgelehnt, weshalb die No-Go-Liste nun nicht mehr strapaziert werden
muss.
Das
wirft die Frage auf, ob all diese Vorschläge nur ein gigantisches
Ablenkungsmanöver waren, um die Bürger mit dem, was nun kommen muss, zu
übertölpeln. Umso ernster man von Organisationsseite über den
Bürgerhaushalt 2014 spricht, umso misstrauischer und kritischer sollten
die Bürger sein. Zu abgekartet war das Verfahren, als dass man damit
hätte Vertrauen aufbauen können.
Wenn
man den statistischen Auswertungsbericht der Firma Zebralog genau
studiert, so fällt der extrem hohe Anteil an fehlenden Angaben zum
Geschlecht, zum Alter, zur Personengruppe und anderen Merkmalen auf,
obwohl sie anonymisiert wurden. Über die Hälfte der registrierten
Teilnehmer ließen somit keine soziologische Auswertung zu, die jedoch
sehr wichtig für die Aussagekraft wäre. Das deckt sich mit der fast
flächendeckenden Nutzung von Nicknames zur Verschleierung der Identität.
Nach wie vor wird hier Bürgerbeteiligung ohne offenes Visier betrieben.
Das sagt leider über das Vertrauen, das die Bürger in die Institutionen
und in die angewandten Verfahren haben, sehr viel aus.
Veröffentlicht
am 08.08.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Das
Bessere = Feind des Guten?
Haben
Sie auf der Homepage der Stadt Maintal in letzter Zeit mal nach der "Lokalen
Agenda 21" gesucht, an der sich viele Bürgerinnen und Bürger
beteiligten, aber nicht viel von der Umsetzung ihrer Ideen erlebten? Man
hat die Seiten offensichtlich gelöscht! Dabei gab es bis heute
kein Gespräch mit aktiven Bürgern der Lokalen Agenda, ob dieses Kapitel
partizipativer Entwicklung Maintals endgültig geschlossen werden soll.
Selbst wenn dem so wäre, weil der Stadtleitbildprozess die Inhalte der
Lokalen Agenda 21 komplett aufgesaugt hätte, gehörten diese Seiten in
ein digitales Archiv und nicht restlos von der Bildfläche getilgt. So
geht man nicht mit der Historie einer noch jungen Stadt um. Nun sind allerdings bereits Überlegungen im Gang, den
organisatorischen Teil des Bürgerhaushaltsprozesses in den
Stadtleitbildprozess zu integrieren, weil ohne ein verbindliches
Machbarkeitsprüfungs- und Umsetzungsmodul auch der Stadtleitbildprozess
eine unvollendete Kreation ist.
In
der Tat ließen sich damit bürgerschaftliches Engagement und tragfähige
Ideen der Bürger auf einen kontrollierten Weg zur Umsetzung bringen, egal
ob sie aus dem Stadtleitbildprozess kämen oder aus separat gesammelten
Ideen. Würde die Idee wirklich umgesetzt werden, könnte man sich
ausrechnen, wie schnell der Bürgerhaushaltsversuch 2013 und 2014 auf
gleiche Weise in die Tonne getreten werden würde.
Es
ist wohl eine Frage des Respekts gegenüber ehrenamtlichen Vordenkern, die
Treiber von Prozessen und ihren bezahlten Beratern einst auf die Sprünge
halfen, wenn man die Historie plötzlich tilgt, um mit den gewonnenen
Erkenntnissen die Gegenwart im eigenen Sinn zu verbrämen. Natürlich
gehen Entwicklungsprozesse immer weiter und alte Zöpfe sollten sie nicht
behindern. In vielen Fällen ist es aber ganz gut, wenn man
Entwicklungsschritte nachvollziehen kann, damit nicht unentwegt alter Wein
solang in neuen Schläuchen angeboten wird, bis das Etikett etwas anderes
aussagt.
Im
Bürgerhaushaltsprozess wurden eine Reihe von sinnvollen Abläufen
erarbeitet, wie Ideen aus der Bürgerschaft umgesetzt werden können.
Diese mit dem Stadtleitbildprozess so zu kombinieren, dass sich Kosten und
Nutzen von Einsparungen und Verbesserungen selbst tragen, bedürfte keiner
weiteren Haushaltsüberlegungen mehr. Anders ist es bei hochkarätigen
Ideen, die eine Investition in die Zukunft mit später erzielbarem Ertrag
darstellen. Hier sind die Stadtverordneten und die Haushaltspläne
gefragt. Da diese Ideen aber nicht im Handumdrehen umgesetzt werden
können, kann man sie in zwingend notwendige Zeitabläufe einbinden. Für
die Verwaltung bliebe der Aufwand gleich, was ja auch normal wäre, denn
dafür ist die Verwaltung ja da. Der Unterschied bestünde nur darin, dass
die Ideen von den Bürgern und nicht von denen kämen, die diese Ideen
eigentlich haben müssten, wenn sie ihren Job richtig machen.
Maintal
und die Bürgerbeteiligung stecken noch voller zu hebender Potenziale,
dass es einfach notwendig ist, alle Kräfte zu bündeln. Sollten die
Bürger hierbei effizienter und besser als bisherige Strukturen agieren,
so sollten das die hauptamtlich mit der Entwicklung unserer Stadt
betrauten Kräfte nicht verhindern. Viele engagierte Bürger würden es
mit einem Augenzwinkern sogar tolerieren, wenn sich der Magistrat und ein
Teil der Politik später im Erfolg sonnen würden. Hauptsache: Gewusst
wie...!
Veröffentlicht
am 28.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Freie
Fahrt für gute Ideen |
Wer
Ordnung in seinem privaten Haushalt schafft, kommt manchmal nicht
umhin, sich von Dingen zu trennen, die zum Zeitpunkt der Anschaffung
als großer Schritt nach vorn angesehen wurden. Irgendwann stellen
sich Probleme ein und die Suche nach einer Alternative beginnt. Oft
folgt man nur einer Modeerscheinung und schwenkt auf einen neuen
hochgelobten Trend ein. So erging es leider der Lokalen Agenda 21
und nun womöglich auch dem Maintaler Bürgerhaushalt.
Wer
diese Entwicklung als absolut normal ansieht, könnte zeitgemäße
Errungenschaften womöglich nie ergründet, richtig angewandt und zu
früh aufgegeben haben. Vielleicht reizte ja auch nur, ein neues
Tool anzuwenden. Wie auch immer, eine Badewanne zu besitzen ist
Zivilisation, eine Badewanne richtig zu nutzen, ist Kultur.
Nachdem
die Lokale Agenda 21 nun endgültig vom Stadtleitbildprozess
aufgesaugt wurde, dieser jedoch an ähnlichen Konstruktionsfehlern
krankt, wie der Prozess der Lokalen Agenda, wäre es sinnvoll, dem
ursprünglichen Gedanken zu folgen und den Prozess um eine Gruppe zu
verstärken, die sich mit der Machbarkeit der erarbeiteten Ideen und
Konzepte und deren Umsetzung befasst. Dass man den Weg eines
Bürgerhaushalts für progressiver hielt, sollte nicht als Fehler
eingestuft werden, nur weil das Verfahren bis heute noch nicht
richtig angewandt wird. Die bisherigen Ergebnisse in Bezug auf die
Erarbeitung von zielführenden Systematiken könnten sich durchaus
sehen lassen, wenn man sie richtig umgesetzt hätte. Nun wird
die Frage laut, ob es nicht auch eine Nummer kleiner geht, ohne
diese große Organisation und hohe finanzielle Mittel. Die
Integration eines Teils der Systematiken des Bürgerhaushalts in den
Stadtleitbildprozess könnte die Lösung sein.
Der
größte Widerstand ist eigentlich aus den Reihen der
Stadtleitbildgruppen zu erwarten, die glauben, zu Magistrat und
Verwaltung einen direkteren Zugang zu haben. Die Gruppe RuFF und
Maintal Entree führen ja ihre Erfolge darauf zurück. Bei der neuen
Gestaltung des Mainufers knirscht es gerade, weil der Bürgermeister
angeblich versucht, das Problem nächtlicher Ruhestörungen im
Uferbereich auf die Leitbildgruppe abzuwälzen. Inhaltlich und von
der Ernsthaftigkeit dieser Art der Bürgerbeteiligung her ist daher
das Konzept zu überarbeiten, damit es nicht das Schicksal der
Lokalen Agenda 21 erleidet. Es gilt jetzt, die Klinge des Werkzeuges
der Bürger- beteiligung zu schärfen! Exakt geregelte Abläufe zur
Umsetzung von Ideen wäre die ideale Lösung, um endlich 100%-ig
ernst genommen zu werden.
Nun
liegt es an den Stadtverordneten, den Weg dafür frei zu
machen.
Klaus
Klee
|
|
Kaisers
"Spannungsbogen"
Sind
Sie auf der Autobahn schon einmal plötzlich in einen dichten Nebel
geraten und wurde es Ihnen dabei äußerst unwohl? Das gleiche Gefühl
stellt sich derzeit beim Bürgerhaushalt 2014 ein. Hier gab der
Stadtverordnetenvorsteher und Herr des Bürgerhaushalts 2014 auf der
Internetseite des Moduls bekannt: "Um
den Spannungsbogen hoch zu halten und Ihnen eine objektive Bewertung zu
ermöglichen, zeigen wir ab sofort bis zum Bewertungsende nur noch die
Anzahl der abgegebenen Bewertungen. Auf die Darstellung von Zustimmung
bzw. Ablehnung wird bis zum Bewertungsende verzichtet."
Im
Bürgerhaushalt 2013 bestand eine Zäsur bei TOP 40 der 132
Vorschläge. Einige Einreicher und die dahinter stehende Klientel werteten
in der Schlussphase konkurrierende Vorschläge gezielt ab, um ihrem
Vorschlag einen besseren Platz zu bescheren. Das wurde von der
Steuerungsgruppe 2013 erkannt und moniert. Dieser Fehler sollte sich 2014
nicht wiederholen. 2014 hat die Redaktionsgruppe jedoch die Zäsur
selbst durchgeführt und nur 38 Vorschläge zugelassen. Wäre der
Vorschlag der alten Steuerungsgruppe richtig umgesetzt worden, so hätten
die Ergebnisse 2014 nun entweder durchgängig gezeigt oder gar nicht gezeigt werden dürfen.
Es
entsteht nach dem plötzlichen Ausblenden der Ergebnisse nun der Eindruck,
als seien einige Voten dabei, die nicht gewollt sind und die es zu
korrigieren gilt. Möglichkeiten dazu gäbe es ja genug und nur die
Betreiber des Verfahrens besitzen die Ergebnis-Transparenz. Die Bürger
trauen jetzt wahrscheinlich den Endergebnissen nicht mehr!
Im
Strudel der Ereignisse
Rund
um den Bürgerhaushalt gab es 2013 sehr verlässliche Personen aus der
Bürgerschaft, die den Verursachern der Notwendigkeit eines
Bürgerhaushalts auf die Finger schauten. Viele Augen sehen viel, das
hatte Vorteile. Teilen der Verwaltung missfiel das offensichtlich. Politiker und Magistrat, die
das Jahr 2013 als Testphase sahen, rechneten damals mit mehr
Einspar- als Infrastrukturverbesserungsvorschlägen. Auch die Bürgerbeteiligung
am Prozess war sehr gering. Entsprechend distanziert gingen die Politiker mit den
Ergebnissen um. Dass dabei und in der Folgezeit nicht zu Ende gedacht wurde, liegt
inzwischen auf der
Hand.
|
In
der Phase zwischen den Bürgerhaus- halten 2013 und 2014 wurde dann eine Strategie entwickelt, die der damals noch bestehenden
Steuerungsgruppe völlig verborgen blieb, weil mehrere separate
Gesprächsrunden existierten. Nachdem die Steuerungsgruppe, die
mehrheitlich aus Bürgern bestand, endgültig ausgeschaltet war,
zog der Bürgermeister den Stadtverordnetenvorsteher und den Ersten
Stadtrat quasi in den Strudel seiner völlig einseitigen
Haushaltskonsolidierung, wobei nun beide und leider auch der Ruf des
Bürgerhaushalts vor den Augen der Bürger unterzugehen
drohen. Hätten die Rathausstrategen mal besser auf die Bürger gesetzt, die ihnen beratend zur
Verfügung standen, so stünden sie jetzt nicht vor solchen
Problemen.
|
Der
dezimierten Zahl der Bürger der alten Steuerungsgruppe bot man zwar einen
Platz in der Redaktionsgruppe an, in der wären sie jedoch völlig unterrepräsentiert
und entsprechend zahnlos gewesen. Für mich war das keine Option und
der Verlauf gibt mir zunehmend Recht.
Viele
öffentlichkeitswirksame Aktionen der letzen Wochen glichen einem Taumeln
am Abgrund und verwirrten selbst eingefleischte ehrenamtlich Aktive.
Unbeirrt ließen sich die Protagonisten immer tiefer in den Strudel ziehen
und ignorierten alle Warnungen von außen. Auf dem Grund des Strudels
angekommen werden sie vermutlich wieder der Erhöhung der Grundsteuer B
ins Auge blicken. Damit kommt Maintal allerdings keinen Schritt weiter!
Wie wollen die Treiber des Prozesses den Bürgern und den Fraktionen das
diesjährige Possenspiel erklären, in das man sie hineinzog und bei dem sie bereits
bei der Auftaktveranstaltung der Bürgermeister erstmals austrickste?
Zur
Umkehr ist es längst zu spät. Jetzt geht es nur noch um
Schadensbegrenzung. Nun sollte endlich ein
parteienübergreifender Dialog über Lösungswege der Maintaler
Finanzkrise (wenn es die überhaupt gib und nicht auf kapitalen
Fehleinschätzungen beruht) beginnen, wie es schon lang ihre Aufgabe
gewesen wäre. Mit einem windigen Bürgerhaushalt 2014 im Rücken wird die
Aufgabe nun ungleich schwerer.
Veröffentlicht
am 20.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Spannend
könnte es hinsichtlich des Umganges mit den Ergebnissen des
Bürgerhaushalts 2014 bei der Stadtverordnetenversammlung am
21.7.2014 werden, denn die SPD-Fraktion beantragte einen Doppel-
haushalt für 2015-2016, in dem ein Bürgerhaushalt eingebunden
werden soll. Letzte im Modul sichtbare Ergebnisse ergaben jedoch den
klaren Bürgerwillen, den Bürgerhaushaltsprozess
einzustellen.
Würde
das Votum (wenn es nicht noch gekippt wird) ignoriert, so dürften
andere mehrheitliche Willens- äußerungen von Bürgern ebenfalls
das gleiche Schicksal ereilen. Hierzu gehören die Vorschläge, das
Amt des Ersten Stadtrats abzuschaffen, die Wirtschaftsförderung
einzustellen, eine Straßen- beitragssatzung wieder einzuführen,
das Parlament zu verkleinern u.A.. Möglicherweise führt jetzt die
Redaktionsgruppe angesichts der Ergebnisse eine nochmalige
Zäsur zur Schadensbegrenzung durch. Vielleicht gibt es ja während
der Sitzung schon erste Informationen!?
So
langsam fragt man sich, wer derartig absurde Strategien entwarf und
nach und nach einfließen ließ und warum sich bei den am Prozess
teilnehmenden Personen kein Widerspruch regte. Auch die zwei Bürger
der Steuerungsgruppe 2013, die 2014 in der Redaktionsgruppe
mitwirkten, müssen sich diese Frage gefallen lassen. Ich halte es
für höchst unwahrscheinlich, dass hinter einigen Spielchen keine
Absicht steckt und Macher der Verwaltung, die im Hintergrund Fäden
ziehen, nur arglos hineinschlidderten. Irgendwie könnte man sogar
die Handschrift zuweisen. Das gehörte jedoch in den Bereich der
Spekulation, denn unabhängige Bürger hatten ja keinen Einblick ins
wirkliche Geschehen.
Ein
marodes System scheint sich selbst zu stützen und um den Erhalt
seiner "Errungenschaften" zu kämpfen. Bürger würden
deren Kreise nur stören! Es kann nur sein, was sein darf!
Klaus
Klee
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Herzensangelegenheiten
Ab
sofort können politische Zeitgenossen, die mir nicht so gut gewogen sind,
behaupten, ich sei fremdgesteuert. Ein Herzschrittmacher macht es jetzt
möglich. Nun werden einige Leser sagen, dass ein Herzschrittmacher
eigentlich keine weltbewegende Sache sei und es sich nicht lohne, darüber
Worte zu verlieren. Das kann schon sein, für mich bedeutete die
Implantation aber, dass die Auswirkungen eines noch nicht erkannten und
vererbten Herzfehlers nun zumindest unter Kontrolle ist. Auch wenn mir nur
ca. 10 Tage bis zum Eingriff die permanente Gefahr eines plötzlichen
Herzstillstands bewusst war, änderte ich sofort einige Verhaltensweisen,
die als gefährlich einzustufen waren. Im Alltag und auf meinen
Internet-Seiten vermied ich nun Aufreger- Themen. Plötzlich hörte ich
ständig in mich hinein und registrierte aufgeregt jede noch so kleine
Unregelmäßigkeit des Herzschlags. Gegen die Unregelmäßigkeiten der
Herzfunktion selbst kein Mittel zu haben, machte mich sehr nervös. Ab
heute wird sich das jedoch wieder ändern. Ein Minicomputer und einige
Sonden, die direkt ins Herz führen, machen es möglich. Ich stehe zwar
noch einige Zeit unter Beobachtung, doch es wird wohl keine Komplikationen
geben, wenn ich mich richtig verhalte. Die Ärzte sprachen sogar von 110%
Leistungsfähigkeit gegenüber vorher. Na denn...!?
Leser
meiner Seiten werden sich fragen, auf welchen Feldern, auf denen ich mich
bisher sehr rege betätigte, ich wohl weiter aktiv sein werde. Das ist
schnell erzählt, denn es werden die Dinge sein, die mir einfach nicht
egal genug sind.
-
An
meinen Vereinsaktivitäten Kabarett und Kreppelzeitung wird sich nicht
so viel ändern, weil dort Mühe und Lohn derzeit eine positive Bilanz
aufweisen.
-
Das
Gleiche gilt auch für die Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS und meine
Hobbies.
-
Die
Kommunalpolitik wird von mir weiterhin kritisch verfolgt und
angemessen kommentiert.
-
Ein
Schwerpunkt wird demnächst die Bürgermeisterwahl bilden, bei der ich
einen Wechsel an der Rathausspitze favorisiere.
Eine
"Lanze" werde ich dabei jedoch für keinen der Kandidaten
brechen, wie zuletzt bei der Stadtratswahl geschehen. Nach meiner
Einschätzung wird der Erste Stadtrat den Erwartungen seiner Befürworter
zunehmend nicht mehr gerecht. Das könnte sich allerdings bei einer
anderen Besetzung der Spitze ändern.
Einen
harten Schnitt wird es bei mir beim Thema Bürgerbeteiligung geben. Hier
haben der Magistrat und die Fraktionen in meinen Augen mit dem
Bürgerhaushalt 2014 jeden Kredit verspielt, obwohl jetzt noch nicht
einmal feststeht, wie der Prozess ausgehen wird. Wer jedoch 1 + 1
zusammenzählt, kann es leicht erahnen. Beim Bürgerhaushalt zeichnet sich
gerade der gleiche Weg ab, wie bei allen anderen
Bürgerbeteiligungsprozessen.
Zur
Umsetzung von richtungsweisenden Veränderungen picken sich Politik und
Magistrat nur die Vorschläge heraus, die ihnen gerade in den Kram
passen.
Das
ist für die Entwicklung Maintals zu wenig und für die
Politikverdrossenheit zu viel. Jede konstruktive Mitwirkung der Bürger
wird durch dieses Verhalten konterkariert.
Wer
nun annimmt, dass diese Einschätzungen nur ganz persönlich zu sehen
sind, irrt gewaltig. Nur wenig politisch engagierte Bürger kämpfen
beharrlich für ihre Überzeugungen. Wenn das Maß voll ist, ziehen sie
sich zurück und sie lassen sich nur sehr schwer wieder reaktivieren. Dazu
bedürfte es Korrekturen und Anstrengungen der Politik und der Magistrats,
die von der Intensität weit über die negativen Handlungen hinaus gehen.
Hierzu halte ich alle Genannten nicht mehr für fähig.
Sich
als Bürger jedoch ergebnislos für das Gemeinwohl einzusetzen, wie in der
Vergangenheit ständig geschehen, halte ich inzwischen für vergebene
Liebesmühe und es bindet emotional zu viel Kraft. Meine Kommentare werden
zukünftig noch satirischer zu lesen und eher von Hohn und Spott für
Teile unserer politischen Subkultur geprägt sein. Das ändert zwar in der
Sache nichts, schafft jedoch nicht nur bei mir emotional Linderung und tut
meinem Herzen gut. Das ist gut so, denn es soll nun mal nicht zu einer
Mördergrube werden.
Veröffentlicht
am 18.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Flink
wie Windhunde,
hart
wie Krupp-Stahl |
An
dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei den Hausärzten Thomas
Blaschek und Dr. Jochen Schellmann aus
Maintal-Hochstadt bedanken, die mit ihren äußerst zielgenauen
Diagnosen nun schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit Schlimmes
von mir abwandten und mich in die besten Hände zur Behebung meiner
Beschwerden überwiesen. Die Ärzte des CCB-Zentrums in Frankfurt
leisteten nun ganze Arbeit, so dass ich jetzt wieder ruhig leben
kann.
An
dieser Stelle kann ich meine Mitmenschen nur dazu ermutigen, besser
in sich hinein zu hören und ihrem Arzt Auffälligkeiten
mitzuteilen, die sie sich nicht erklären können. Findet sich
dafür eine nur harmlose Erklärung, so macht das nichts. Steckt
allerdings eine lebensbedrohliche Krankheit dahinter, so zählt
jeder Tag.
Leider
sind viele Männer meiner Generation so erzogen, dass sie erste
Anzeichen als kleine Wehwehchen abtun, weil einen angeblich hart
macht, was einen nicht umbringt. Heute denke ich anders als
meine Eltern darüber, bei denen die Jungs noch "flink
wie Windhunde und hart wie Kruppstahl" zu sein hatten.
Mit dieser Erziehung habe ich viel zu lang viel zu gefährlich
gelebt - allerdings, ohne es zu wissen.
Klaus
Klee
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Bürgerhaushalts-Posse
Nach
Ende der ersten Woche Diskussion und Abstimmung über den Bürgerhaushalt
2014 sind bereits klare Tendenzen ersichtlich. Allerdings sollte man nicht
bereits jetzt auf die Ergebnisse spekulieren, denn für eine Reihe von
Vorschlägen gaben neben normalen Bürgern hauptsächlich direkt
Betroffene ihre Voten und Kommentare ab. In einigen Fällen wären
nämlich auch Arbeits- plätze direkt betroffen. Nachdem diese Stimmen
einflossen, ist zwar noch einmal mit einer nachgeordneten Aktion zu
rechnen, die einzelnen Ergebnisse von strittigen Vorschlägen werden sich
aber eher in die andere Richtung verändern, wenn jetzt vermehrt Bürger
abstimmen. Wie bereits erwartet,
sortierte die Redaktionsgruppe bereits alle Vorschläge aus, die von ihr nicht
zugelassen waren. Besonders gravierend wird von einigen Einreichern die
Tatsache empfunden, dass darunter auch alle Vorschläge sind, die lt.
Redaktionsgruppe "politisch nicht gewollt" waren. Da
die Entscheidungen in der Steuerungsgruppe sicherlich
"demokratisch" abliefen, dürften zwischen den Teilnehmern der
Verwaltung und der Fraktionen die beiden "Bürger", von denen
man den Namen des Verfahrens ableitet, wohl kaum eine Rolle gespielt
haben.
Alles
läuft auf eine Erhöhung der Grundsteuer B hinaus
Auch
wenn die Gestalter des Bürgerhauhalts 2014 herumschwafeln und so tun, als
fiele noch eine bahnbrechende Idee vom Himmel, ihr Rechensystem ist simpel
und ähnlich anspruchsvoll, wie die Politik der letzten Jahre. Eigentlich
habe ich nach der Übernahme des Prozesses durch die Politik und den
Magistrat nichts anderes erwartet. Deren Ziel stand von vorn herein fest,
das wird immer klarer und sie werden es erreichen.
|
Inzwischen
schrumpfte ja bereits der rote Balken der "Ergebnisseite"
auf 800.200 € (Stand 12.7.14 15 Uhr
30), was natürlich jetzt im
Ergebnismodul mit
der Anhebung des Hebesatzes der Grundsteuer B von 395 auf 578
€ gleichgesetzt wird.
Dies
hätte je nach Objekt eine Erhöhung von jährlich 94,39 €/WE
(8-Familienhaus mit 8 PKW-Abstellplätzen) bis
zu 155,18 € (für
Einfamilienhaus
mit einem PKW-Abstellplatz) zur Folge. Vermieter und ganz
besonders die kommerziellen Vermieter blieben von der Erhöhung
komplett verschont, weil sie die Grundsteuer B mit den Umlagen zur
Miete weitergeben können. Die Gegner der Straßenbeitragssatzung,
die im gleichen Lager sitzen, wird es
freuen!
Das
also ist die eigentliche Handschrift, die das diesjährige Verfahren
trägt. Es ist simpel und unausgewogen. Ich lag also mit meiner
Einschätzung von vorn herein absolut richtig. |
Ballyhoo
um die Kinderbetreuung
Sehr
auffällig ist das Ballyhoo um die Kinderbetreuung, zu der folgende
Vorschläge zugelassen wurden:
-
Abschaffung
des Jahresarbeitszeitmodells bei der städtischen
Kinderbetreuung
-
Kürzung
der Fortbildungswoche im Herbst für Erzieherinnen auf zwei
Konzeptionstage
-
Kürzung
der Zuschüsse für Kitas in freier Trägerschaft
-
Erhöhung
der Kita-Gebühren zum Ausgleich für Tariferhöhungen
-
Erhöhung
der Betreuungsgebühr für weitere Kinder
-
Erhöhung
der Kita-Gebühren auf 25% der Gesamtkosten
-
Erhöhung
der Hortgebühren der städtischen Kinderbetreuung
-
Reduzierung
der einkommensabhängigen Ermäßigungen der Betreuungsgebühren
Im Sinne der fachlichen Erhaltung des
Status Quo wurden dazu von der Redaktionsgruppe zur Erläuterung ellenlange Kommentare der
Fachbereiche
eingestellt.
Zusätzlich wurde die Empfehlung abgegeben, nur
für jeweils eines der Themen zu votieren. In
Summe wird so ein Gesamtvolumen von 1.420.147 €
faktisch blockiert. Der Magistrat liebäugelt
vermutlich mit Einnahmequellen ohne fachlichen Substanzverlust. Die
Beschäftigten
fürchten hingegen um ihre Arbeitsplätze, wenn es zu qualitativen
Entscheidungen käme. Das erklärt zum Teil das
bisherige Voting.
"Wirtschaftsförderung" und "Sportanlage Grüne Mitte"
Zum
Thema Wirtschaftsförderung liefen außer den im Grund genommen absolut
richtigen Kommentaren der Redaktionsgruppe zusätzlich erbetene Unterstützungen von
Außen (IHK), um das Votum der Bürger wunschgemäß zu beeinflussen. Ich
frage mich, warum man den Vorschlag um die Wirtschaftsförderung
überhaupt zuließ, wenn er wie die Vorschläge zur Sportstätte in der
Grünen Mitte politisch nicht gewollt ist und damit ein selbsternanntes Ausschlusskriterium erfüllt.
Vielleicht
wollte man den Bürgern einen Knochen hinwerfen, an dem sie sich
abarbeiten können.
Der
finale Akt
Den
Schlusspunkt werden vermutlich die Fraktionen setzen, wenn sie endlich die Katze
aus dem Sack lassen. Die Rede ist natürlich nur von den Fraktionen, die
das Boot noch nicht verließen. Dann werden wieder Krokodilstränen fließen und
die berühmten Bauch- schmerzen haben erneut Konjunktur. Die
Konsequenz wird wohl eine Mischung von
Grundsteuererhöhung (machen alle im
Umkreis), einer Straßenbeitragssatzung
(haben alle im Kreis) und anderen Erhöhungen sein und -
der Klimamanager wird wohl gestrichen. |
|
Wenn
das finanzielle Loch gestopft ist, kann im Rathaus und im Parlament wie gewohnt
sofort weitergewurstelt werden. Und wenn
erst einmal die beiden Dörnigheimer Sportplätze (hoffentlich
nicht ähnlich lukrativ wie
die Bischofsheimer Mitte) verscherbelt sind, können endlich die großen
Planungen mit den Investoren beginnen, von denen die beiden großen
Fraktionen träumen. Solang müssen sie noch zusammenhalten und gegen
Andersdenkende vorgehen.
So läuft nun mal Politik!
Veröffentlicht
am 13.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Bürgerhaushalt
und Lerneffekte |
Wenn
die Diskussions- und die Abstimmungsphase nach dem 22. Juli 2014
beendet sein wird, schlägt die Stunde der Maintaler Auguren und das
politische Zurechtbiegen der Ergebnisse. Dann werden einige
Neoliberale mit ihrem massiven Angriff auf Maintals soziale
Strukturen erkennen, was Maintals Bürger oder zumindest die wenigen
Teilnehmer am Prozess von ihren Vorschlägen hielten. Da helfen auch
nicht die Stimmen aus den eigenen dünnen Reihen, die mobilisiert
wurden, um ihre politische Gesinnung umzusetzen. Lange genug haben
sie bis in die Redaktionsgruppe hinein gewirkt, die jedoch zu vielen
Vorschlägen Informationen einstellte, um Uninformierte davon
abzuhalten, dieser politischen Richtung nachzulaufen. Die
Konsequenzen im Bereich der Einnahmensteigerung sind allerdings bei
geringen Spareffekten groß und sie werden die Diskussionen in den
nächsten Wochen bestimmen.
Im
Maintal TAGESANZEIGER, der wahrlich meist nur in ihren
Auswirkungen negative Meldungen zu verkünden und zu kommentieren
hat, zeichnet sich ein Paradigmenwechsel aus dem Rathaus ab. Das
bereits als Lerneffekt des Magistrats zu bezeichnen, ist
wahrscheinlich zu früh, denn die kommende Bürgermeisterwahl wirft
bereits ihre Schatten voraus. Da schreckt der Bürgermeister sicher
auch nicht vor einer kurzfristig vorgetäuschten Kurskorrektur
zurück, wie sie momentan in der Lokalzeitung rüberkommt. Zu
einigen der oben genannten Vorschläge, die mit Sozialabbau einher
gehen, erscheinen plötzlich Artikel, die den hohen Wert der
Einrichtungen und Leistungen unterstreichen. Das Thema
Wirtschaftsförderung wird deutlich mit guten sozialen Strukturen
und dem hohen Standard der Kinderbetreuung verknüpft, weil das zu
den harten Standortfaktoren für Firmen und Zuzugswillige gehört.
Nur - bezahlen kann man es offenbar nicht, weil bisher nahezu
konzeptionslos herumgewurstelt wird, bzw. die Bürger von
zielführenden Aktionen nichts mitbekommen. Das bisherige Votum zur
Einstellung der Wirtschaftsförderung zeigt die große
Unzufriedenheit mit dem Effekt der Bemühungen. Dabei steht außer
Frage, dass Maintal eine starke Wirtschaftsförderung braucht, die
auch in die inneren Strukturen der Verwaltung hineinwirken muss, um
Maintal attraktiver zu gestalten. Dieser Lerneffekt ist momentan
leider noch nicht spürbar.
Die
Kommunalpolitiker, die dafür verantwortlich sind, wie der
diesjährige Bürgerhaushalt instrumentalisiert wurde, werden
hoffentlich die richtigen Schlüsse aus dem Verlauf und der
Akzeptanz des Bürgerhaushalts 2014 in der Bürgerschaft ziehen.
Besonders peinlich empfand zumindest ich die ausdrückliche
Zulassung einseitiger sozialschädlicher Vorschläge und der
gleichzeitige provokante Umgang mit hirnrissigen Vorschlägen, um
sie sofort wieder ad absurdum zu führen. Auch der selbstgefällige
Umgang mit den eigens proklamierten No-Go's förderten den Eindruck
einer Farce. Besonders kapital war der Fehler, die
Zwischenergebnisse der Abstimmung mit realen Zahlen zur Erhöhung
der Grundsteuer B zu koppeln. Menschen, die ganzheitlich denken,
erkannten sofort, dass sie in Summe jährlich die fehlenden drei
Millionen € aufbringen müssen, weil es Politik und Magistrat an
Ideen und Visionen fehlt und man sich damit vermeintlich auf eine
Stufe mit ihren Bürgern stellt. Damit das auch so bleibt,
unterbanden die Treiber des diesjährigen Prozesses alle Vorschläge
der Bürger, die zu einem offenen ganzheitlichen Denken
gehören.
Am
Gemeinwohl interessierte Bürger ziehen nun ihre eigenen Schlüsse
aus dem sturen Vorgehen nach Gutsherrenart. Die Wenigen, die sich
dennoch am Prozess beteiligten, sind größtenteils frustriert, weil
sie die Reformkraft der Personen, die sie wählten, überschätzten.
Wo sind die, die Maintal aus dieser Misere herausführen können?
Bleibt weiterhin alles beim Alten? Die verrückteste Frage,
die mir immer wieder begegnet, lautet: "Wer hat die
eigentlich gewählt, wenn die nichts auf die Reihe
bringen?"
Klaus
Klee
|
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Entrümpelungsversuch
einer Ära
Man
merkt in den letzten Tagen, dass die nächste Bürgermeisterwahl bevor
steht. Mit aller Gewalt will der Amtsinhaber die städtischen Finanzen in
Ordnung bringen und progressive Signale setzen, wo Stillstand zum
gefestigten Zustand geworden und mit dem Bürgerhaushalt 2014 ein massiver
sozialer Rückschritt möglich ist. Plötzlich erscheint es auch wichtig,
die Maintaler Wirtschaftsförderung von der Bestandspflege auf eine
offensive Akquise umzupolen. Aus diesem Grund sollen nun endlich die
Gewerbegebiete attraktiver gemacht werden, so dass sie zum Wohl der Stadt
die Kasse füllen. Also weg mit den blassen, braven Broschüren der
Wirtschaftsförderung, die Ärmel hochgekrempelt und in die Hände
gespuckt! Zusammen mit dem Regionalverband wurde jetzt der teilweise
trostlose Zustand in den Gewerbegebieten mit ihren Sackgassen, für LKW's
zu kleinen Wendehämmern, den unattraktiven Leerstandsfassaden und den
unfreundlich gestalteten Einfahrten in die Gewerbegebiete begutachtet und
- wer hielt es für möglich? - als durchaus verbesserungswürdig
erachtet. Teile der Verwaltung präsentieren sich nun als erwachender Teil
einer Schlafstadt. Es kann plötzlich nicht sein, was nicht sein darf!
Irgendwie
scheint es im Rathaus langsam zu dämmern, dass es außer Sparen auch noch
andere Möglichkeiten gibt, Maintals Finanzen in Ordnung zu bringen. Beim
ersten echten Maintaler Bürgerhaushalt im Jahr 2013 wurde das Thema
Wirtschaftsförderung bereits in verschiedenen Vorschlägen angesprochen,
jedoch ignoriert. Wahrscheinlich sind die jetzigen Aktivitäten nicht
neuen Erkenntnissen, sondern nur dem kommenden Bürgermeisterwahlkampf
geschuldet, um möglichen Mitwettbewerbern Wind aus den Segeln zu nehmen.
Das Motto könnte lauten: "Es hat zwar lang gedauert, aber wir
haben doch noch gemerkt, worauf es ankommt!" Die Dynamik im
Rathaus scheint sich derzeit ähnlich zu verändern, wie das schnelle
Internet in Hochstadt, dem erst die Bürger auf die Sprünge halfen.
Wie
man der Presse entnehmen konnte, zieht im schriftlichen Umgang mit
Bürgern momentan sogar platte christliche Prosa im Rathaus ein, wie der
Schriftverkehr in der Debatte um die Asylunterkunft in Dörnigheim zeigt.
Die Inanspruchnahme ausgeprägter christlicher Gesinnung zum Schönfärben
von Problemen, die alle Beteiligten nur von der Vergangenheit ableiten,
ersetzt jedoch keine seriöse Argumentation. Wie es kommen wird, weiß
momentan niemand genau.
Zwischen
Verwaltung und Bürgern hat sich trotz vielbeschworener Bürgerbeteiligung
und Bürgernähe längst ein gefährliches Gegeneinander etabliert. Es
fehlt an allen Ecken und Enden an gegenseitigem Vertrauen. Nur der
Bürgermeister scheint auf seine ganz speziellen Rezepte, eine Stadt zu
führen, zu vertrauen. Viel Positives kam bisher dabei allerdings nicht
heraus. Über 1/3 der Zeit, die Maintal
als Stadt existiert, wurden vom Amtsinhaber im wahrsten Sine des Wortes
"gestaltet", weil auch der momentane Zustand (Stillstand und
drohende Pleite) und der Umgang mit Investoren zur fremdbestimmten
städtebaulichen Entwicklung einer gewissen Gestaltung bedarf. Er hatte
dabei stets seine Magistratsunterstützungsfraktionen auf seiner Seite,
die sich nun nicht aus der Verantwortung stehlen sollten.
Nun
sollte es nach 15 Jahren aber wirklich mal gut sein und Maintal sollte sich kraftvoll aus der
festgefahrenen Situation befreien. Jeder Verein wechselt den Trainer, wenn
Erfolge ausbleiben. Die Bürgermeisterwahl sollte deshalb als Chance zum
Wechsel und zur Erneuerung genutzt werden. Es ist absolut unverständlich,
warum die Parteien keine Anstrengungen unternehmen, leistungsfähige
und attraktive Kandidaten zu finden. Es dürfte übrigens im Sinne der
meisten Bürger sein, jetzt mindestens einen fähigen parteilosen
Kandidaten zu finden, der eine Mehrheit in der Bürgerschaft finden
könnte. Die
Umsetzung von Parlamentsbeschlüssen mit knappen Mehrheiten führte in der
Vergangenheit immer
wieder dazu, dass diese vom Bürgermeister auf unerwartet parteiisch Art
"gestaltet" wurde. Das sollte sich zukünftig deutlich ändern,
um wieder Vertrauen aufzubauen.
Einen
durchgängig parteilosen Magistrat im Rathaus zu wissen, wäre ein guter
Neuanfang und die wirkliche Entrümpelung der Ära Rohrbach könnte
beginnen.
Veröffentlicht
am 10.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Weihrauch
und Realität
Gesteuerte
Auffälligkeiten? |
Im
Maintal TAGESANZEIGER vom 10. Juli 2014 "bricht die IHK
Hanau-Gelnhausen eine Lanze für die Wirtschaftsförderung" der
Stadt Maintal und lobt sie in den höchsten Tönen. Parallel dazu
ist im Modul des Bürgerhaushalts eine ähnliche Einschätzung der
Redaktionsgruppe zu lesen, die dem Votum für die Einstellung der
Maintaler Wirtschaftsförderung entgegen wirken soll. Prompt kommen
viele positive Voten zusammen, die das verhindern sollen.
Ähnliches
kann man bei allen Vorschlägen rund um das Lieblingskind des
Bürgermeisters, die Kitas und deren Vergütungen feststellen. Es
riecht nach gesteuerten Selbsterhaltungsabstimmungen, was dem
Bürgerhaushalt zusätzlich eine zweifelhafte Note verleiht.
Beim
Thema Wirtschaftsförderung will vermutlich niemand ernsthaft die
wirkliche Abschaffung, denn das wäre absolut kontraproduktiv. Ich
nehme an, dass gravierende, aber leider nicht näher benannte
Veränderungen gewünscht sind. Das scheint man im Rathaus durchaus
begriffen zu haben, weshalb nun schnell für die Optimierung in den
Gewerbegebieten geworben wird, die Im Bürgerhaushalt 2014
nicht als Vorschläge erwünscht waren. Aus der einseitigen
diesjährigen Zielsetzung des Bürgerhaushalts sticht dieser
Vorschlag als Objekt hervor, an dem sich die Kritiker des Verfahrens
abreagieren können und dies auch tun. Man hat sicherlich nicht mit
der Heftigkeit gerechnet und befürchtet, dass die Fraktionen auf
das Votum entsprechend reagieren könnten.
Mit
leichter Schadenfreude registriere ich den jetzt beginnenden
Eiertanz und die Befürchtung, dass alle offenen Baustellen und
politisch gewollten Sünden über den Bürgerhaushalt auf den Tisch
kommen und den bald beginnenden Bürgermeisterwahlkampf stören
könnten. Mit konzertierten Aktionen scheint der Bürgermeister zu
versuchen, eine positive Bilanz und zufriedenstellende Legende zu
erarbeiten. Wie stark sich von ihm geförderte Leitungspersonen
dabei instrumentalisieren lassen, sollte beobachtet werden. Einige
Fachbereichsleitungen kämpfen natürlich auch um ihre
Führungsphilosophie, wie man zum Beispiel an der Kinderbetreuung
sehen kann. Interessant ist, dass der Stadtelternbeirat und viele
Eltern mit Magistrat und Fachbereichsleitung im Clinch liegen, sie
jedoch pekuniäre Interessen über den sachlichen Disput stellen.
Auch hier hat sich meiner Meinung nach die Redaktionsgruppe weit
über die notwendige Information hinausgehende Argumentationen
unterjubeln lassen. Dies wurden vermutlich von bestimmten Fraktionen
unterstützt. Als Bürger berührt mich das äußerst unangenehm.
Ich
bin gespannt, welche Eigenwerbungsaktionen der Bürgermeister in den
nächsten Wochen in die Öffentlichkeit trägt, um selbst gut da zu
stehen. Wie ein Bumerang wird ihn jedoch die Realität einholen,
wenn er als Ausgleich für das Delta zu den 3 Mio. € Einsparung
die Grundsteuer B wieder hervor holt. Dann ist er wieder der ganz
der Alte!
Klaus
Klee
|
|
Kürzer
treten!
Es
gibt Momente, in denen man inne hält und sich auf das Wichtige im Leben
konzentrieren muss. Umso älter man wird, umso fragiler werden die Dinge,
aber auch umso wertvoller. In den letzten Wochen kamen einige Dinge
zusammen, die meinen Antrieb beeinträchtigen, mit dem ich meine Passionen
betreibe. Das ist auch der Grund, warum auf dieser Website derzeit nicht
so viel passiert. Die Maintaler Kommunalpolitik gibt momentan auch nicht
viel her, über das man berichten könnte. So nehme ich meine ureigensten
Probleme so wichtig, wie sie es verdienen. Als Optimist neigt man leider
dazu, alles nicht so ernst zu nehmen, was man im Griff zu haben glaubt.
Momentan gibt es aber in meinem Leben mehrere Stressfaktoren, die sich
potenzieren. Im Terminkorsett erscheinen täglich andere Faktoren wichtig
zu sein und dulden anscheinend keinen Aufschub. Der Körper verkraftet
Stress jedoch nur bis zu einem gewissen Grad und meldet sich, wenn es zu
viel wird. Eine heftige körperliche Reaktion, die nur ganz kurz eintrat,
schrieb ich ganz normalen Gründen zu und ich nahm sie nicht ernst. Als
ich das dem Hausarzt bei einer Routineuntersuchung eher beiläufig
schilderte, fiel er aus allen Wolken. Nun habe ich eine stramme Woche mit
wichtigen Eingriffen vor mir, die bewirken sollen, dass ich noch einige
Jahre länger lebe, als es ohne die Eingriffe höchst unwahrscheinlich
wäre. Danach werde ich etwas kürzer treten müssen, um mich wieder zu
stabilisieren.
In
solchen Momenten merkt man, dass viele Dinge im Leben Seifenblasen
ähneln. Die bunt schillernden Gebilde leben nur eine gewisse Zeit und
können plötzlich platzen. Hier gilt es, eine vernünftige Balance zu
finden und alle wichtigen Dinge verträglich dosiert nebeneinander her zu
betreiben. Meine ehrenamtlichen Aktivitäten und mein politisches
Engagement werde ich zukünftig so zuschneiden, dass sie meine
Lebensfreude fördern. Alle Aktivitäten, die meine Gesundheit positiv
beeinflussen, werde ich wohl dosiert fortführen. Stressiges werde ich nun
zurückfahren oder gänzlich aufgeben. Alles hängt davon ab, wie die
Eingriffe verlaufen.
Meine
Leser bitte ich, mir als Leser treu zu bleiben, auch wenn es erst einmal
etwas ruhiger auf meiner Homepage sein wird. Ich komme wieder - keine
Frage!
Veröffentlicht
am 06.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Gefunden
und bald behoben |
Ich
glaube, es geht mir wie vielen Menschen, die meinen, sie seien
kerngesund und kleine Wehwehchen gehörten einfach ignoriert. Alles
ist wichtiger: der Beruf, der Arbeitsplatz, der Sport, der Verein,
die Hobbies und vieles mehr. Das glaubte ich bisher auch. "Was
einen nicht umbringt, macht einen stark!", hieß bisher die
Devise. Welch ein kapitaler Irrtum!
Irgendwann
sind Symptome so heftig, dass man plötzlich absolut kampfunfähig
ist. Dann reicht nicht mehr ein"Uups!" oder ein "Hoppala!",
da muss man den Ursachen auf den Grund gehen. Das widerfuhr mir und
ich ging trotzdem nicht sofort zum Arzt, sondern schilderte den
Vorfall eher beiläufig nach einer Blutuntersuchung.
Die
Folge war eine drastische Bewusstmachung und der Start eines
Untersuchungsmarathons, an dessen Ende nun eine klare Diagnose
steht. In wenigen Tagen wird ein Herzschrittmacher die Kontrolle
über mich übernehmen und mein wichtigstes Überlebensorgan
steuern.
Als
Nebeneffekt des Untersuchungsmarathons habe ich nun die Gewissheit,
dass viele der untersuchten Organe in einem guten Zustand sind. Das
ist wahrlich eine große Beruhigung!
Sehr
nachdenklich wurde ich allerdings, als man mir klar machte, welche
Zeitbombe mit meiner Erbkrankheit in mir tickte und wie sorglos ich
mit den Symptomen bisher umging. Deshalb mein Appell an all die
Schnelllebigen, die Macher, die In-vollen-Kannen-Genießer:
"Hört
auf alles, was plötzlich anders ist als bisher und sich bei den
lebenswichtigen Organen zeigt! Redet mit Eurem Arzt darüber, ehe es
zu spät ist! Hört auf seinen Rat und schiebt nichts auf, was
sofort erledigt werden muss."
Gesundheit
ist ein sehr zerbrechliches Gut, das man nicht leichtfertig
ruinieren sollte. Stress, Ärger und Sorgen können mitunter
tödlich sein!
Ich
habe die Botschaft verstanden -
und
Sie können das auch!
12.7.2014
Klaus Klee |
|
Behördlicher
Tiefschlag
Das
Titelbild der aktuellen Seniorenzeitung 60 AUFWÄRTS zeigt
meine Gartenanlage im Fechenheimer Mainbogen. In einem dazugehörigen
Artikel stelle ich die Vorzüge gepflegter Gärten vor. Als ich den
Artikel schrieb, konnte ich nicht wissen, dass ich bald Besuch von der
Unteren Naturschutzbehörde bekommen würde. Der Grund war allerdings
nicht ein Verstoß gegen Bestimmungen zum Schutz von
Landschaftsschutzgebieten, sondern die Verordnung
über das Landschaftsschutzgebiet "Grüngürtel und Grünzüge
in der Stadt Frankfurt am Main" vom 12. Mai 2010,
die nach vier Jahren ohne jede Information plötzlich auf
5 Parzellen umgesetzt werden soll. Das Gespräch mit
der Beamtin, in deren Begleitung sich zwei weitere naturkundige Damen
befanden, war sehr sachlich und gelöst. Sie fotografierten und notierten die
Gegebenheiten und kündigten an, dass ich dazu bald Post bekommen werde.
Auf diese Post warte ich nun und bin auf die Argumentation und die
Konsequenzen gespannt. Angeblich sollen unsere fünf Privatgärten
innerhalb von 2 Jahren geräumt bzw. "renaturiert" werden. Sollte das verlangt
werden, ist natürlich eine heftige Auseinandersetzung zu erwarten. Es
geht schließlich um Jahrhunderte alte Traditionen des "Grabelands"
und Rechte der Nutzung, die sich historisch davon ableiten lassen.
Auf
meiner Website Fechenheimer
Mainbogen Grüngürtel sind viele Fakten des Konflikts
zusammengetragen und der Verlauf der Auseinandersetzung mit den
Frankfurter Behörden kann zeitnah mitverfolgt werden. Momentan ist dort
zunächst eine Bestandsaufnahme der Fakten und umfangreiches Bildmaterial
zu sehen.
Das
eigentliche Ärgernis
Im
Laufe der Jahre veränderte sich der Umgang mit der Natur und es wurde
nötig, so manchen Fehlentwicklungen entgegen zu treten. Wälder, Wiesen,
Äcker, Felder und Gärten prägten die Nutzung der Natur durch den
Mensch. Das Jahrhunderte lange Wissen um die Empfindlichkeit der Natur und
örtlicher Gegebenheiten bestimmte die zweckmäßige Nutzung und den Umgang mit Böden
und Anpflanzungen. Bauern, Gärtner und Jäger und letztendlich auch die
Behörden respektierten sich und dokumentierten diese regionalen
Besonderheiten, wovon die Nutzer bis zum heutigen Tag ihre jeweiligen
Rechte ableiten und sich daran halten.
Inzwischen
spielt ein weiterer Faktor eine große Rolle. Die Natur soll auch im
Erholungs- und Freizeitwert aufgewertet und dem Nutzen der Bürger
zugeführt werden. Politische Strömungen
versuchen dabei erfolgreich, auf die Nutzungen Einfluss zu nehmen. Leider sind hier
größtenteils Öko-Theoretiker und Schreibtischtäter am Werk.
Entsprechend fallen dann auch Verordnungen und Gesetze aus, die praktisch auf alle
Situationen passen sollen. Verordnungen, individuelle Gegebenheiten, der
gesunde Menschenverstand und die Behördenmaschinerie kollidieren
nun miteinander und die Nutzung von Ermessensspielräumen ist jetzt gefragt.
Nutzergruppen
werden zudem unterschiedlich behandelt, weil sie teilweise durch
Interessen- gruppen vertreten werden. So unterscheidet man zum Beispiel
zwischen Kleingärten und freien Gärten. Die Einen sind über das
Kleingartengesetz geschützt, die Anderen werden wie eine Art
Umwelt-Desperados behandelt, die dadurch dem Gesetz nahezu schutzlos
ausgeliefert sind, obwohl sie ihre Scholle seit teilweise 200 Jahren auf
die gleiche Art nutzen. Ausgewiesene Wege führen schon ewig durch Feldgemarkungen exakt an diese Gärten. Es haben sich lediglich die
Art der Befestigungen der Grundstücke und die zum Einsatz kommenden Materialen
verändert.
In
Hochwassergebieten abseits der Ortsrandlagen kämpfen die Gärtner
nicht nur gegen die Einflüsse des Hochwassers, mit dem sie sich längst
arrangiert haben, sondern auch gegen die Aktivitäten von Einbrechern,
Dieben, Vandalen und Brandstiftern, denen sie nahezu schutzlos
ausgeliefert sind. Dabei haben die Gartenliebhaber permanent die Umwelt, die Natur, die
Vogelwelt und die Insekten im Auge und richten sich nach deren
Bedürfnissen. Nun bricht eine zerstörerische Komponente über sie herein:
Die von den Natur-für-Alle-Spinnern beauftragte Untere Naturschutzbehörde.
Sie muss aktiv werden, wenn sie beauftragt wird.
Die
Gärtner des Fechenheimer Mainbogens bilden grüne Inseln inmitten Wiesen
und extensiver Landwirtschaft mit Monokulturen, großem
Düngemitteleinsatz und Pflanzenschutzmaßnahmen, die eher in den Fokus
des Naturschutzes gehören. Die Landwirte genießen scheinbar jedoch den Schutz der
Behörden, die Gärtner hingegen sollen ihre Traditionen und mit ihnen
ihre Gärten aufgeben. Die angekündigten Maßnahmen stellen praktisch eine
Enteignung dar. Sieht man sich die Frankfurter Grüngürtel-Planungen an,
so ist im betreffenden Gebiet lediglich ein Radweg geplant.
Planen
ohne anzuhören
Es
wäre nun zu einfach, ausschließlich den Frankfurter Öko-Spinnern die
Schuld zu geben, die den Frankfurter Grüngürtel am Reißbrett planten.
Hier spielen auch der Frankfurter Ortsbeirat 11 und Behörden eine Rolle,
die sich nicht gründlicher mit den Gegebenheiten befassten um damit die Interessen der Grundbesitzer
zu schützen. Bis heute wurden
die Grundbesitzer noch nicht einmal über die Planungen informiert und sie wurden auch
nicht in den Prozess einbezogen. Wo anderen Ortes Anhörungen stattfinden,
wird in Frankfurt einfach beschlossen und umgesetzt.
Natürlich
entwickelt sich unsere Gesellschaft und mit ihr auch die Welt in der diese
Gesellschaft lebt. Zunächst sollten aber erst einmal historische Gegebenheiten
Fakt sein, die reibungslos funktionierten. Soll daran etwas geändert werden,
so sind die bisherigen Gegebenheiten und vielleicht bereits eingetretene
Veränderungen auf ihre Konformität mit Schutzbestimmungen und deren reale
Auswirkung auf das zu schützende Gut, sowie die Ausprägung von Verordnungen und Gesetzen zu
überprüfen. Gegen gravierende Verstöße, die erhebliche Auswirkungen auf die Natur
darstellen, muss selbstverständlich
eingeschritten werden. Ist eine solche Auswirkung nicht der Fall, bieten sich sinnvolle
Duldungen oder Ausnahmegenehmigungen an. Zu nahezu allen Bestimmungen gibt es
natürlich auch Ermessensspielräume. Diese sinnvoll zu nutzen, das ist
nun geboten.
Der
Konflikt, in den ich hineingezogen werde, ist ökologisch unsinnig und
widerspricht allen praktischen Erfahrungen. Es geht eigentlich nur um die
Vorfahrt für grüne Schreibtischtäter.
Ich
werde darüber berichten, wie sich die Sache weiterentwickelt.
Veröffentlicht
am 01.07.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Humpelnde
Bürgerbeteiligung
Die
bürgerliche Ausbeute von 69 Vorschlägen beim diesjährigen
Bürgerhaushalt ist nicht gerade das, was sich die Betreiber des Prozesses
vorgestellt haben, zumal über die Hälfte den No-Go's zum Opfer fallen. Hinzu kommen allerdings die in provokanten Plakaten
eingewickelten Vorschläge der Betreiber, von denen sie selbst sagen, dass
sie nicht umsetzbar seien. Alle Vorschläge zusammen ergeben gerade mal
50% der Vorschläge des letzten Jahres. Nun gilt es, die kruden Texte der
Einreicher so zurecht zu biegen, damit wenigstens etwas qualifiziertes und
quantifizierbares dabei heraus kommt. Es soll ja alles den neuen
Spielregeln entsprechen! Nach dem Auspacken der Vorschläge werden nun die
Doppelungen zugeordnet, nicht erwünschte, nicht mehrheitsfähige
Vorschläge und Vorschläge, die sowieso nicht umsetzbar sind,
aussortiert. Nach dieser redaktionellen Bearbeitung darf dann zwei Wochen
lang über den verbleibenden Bodensatz diskutiert und abgestimmt werden.
Zuvor wird wahrscheinlich noch eine Bürgerversammlung stattfinden, um
noch etwas Drive in die Sache zu bringen. Der Erfolg ist allerdings
höchst fraglich. Eines steht aber jetzt schon fest: Der Prozess hat sich
in den Händen der Politik und des Magistrats auf keinen Fall zum Vorteil
weiterentwickelt. Das Sparen und Erhöhen von Abgaben ist wohl doch nicht
das richtige Rezept für einen Bürgerhaushalt, zumal das Maintal ja auch
keinen Millimeter wirklich voran bringt.
No-Go-Kriterien
liegen jetzt vor
Einen
ersten Überblick verschafft die im Bürgerhaushalts-Modul
veröffentlichte Liste mit dem Titel "Konsolidierungsideen, die
keine Auswirkungen haben bzw. nicht konkret sind bzw. nicht umgesetzt
werden können/sollen".
Demnach
lauten die vorläufigen gängigen Ausschlusskriterien:
-
Nicht
eindeutig quantifizierbar (von
den Bürgern wurden konkrete Zahlen verlangt)
-
Nicht
präzise beschrieben (von den
Bürgern wurden detailgetreue Verfahrenswege verlangt)
-
Nicht
realistisch und ausführbar (widerspricht
Gesetzen, Vorschriften, Verträgen etc.)
-
Wirkt
sich nicht positiv auf den Haushalt aus (beinhaltet
keine Ergebnisverbesserungen)
-
Ist
politisch nicht gewollt (würden
die Fraktionen auf keinen Fall beschließen)
Insgesamt
31 Spar-Vorschläge aus dem Jahr 2013 wurden auf diese Weise bereits
verworfen, weil es damals die redaktionelle Bearbeitung (Kontaktaufnahme
mit den Einreichern, um präziser zu beschreiben und zu quantifizieren)
noch nicht gab. So hätte es jetzt die Möglichkeit gegeben, dass die
Einreicher von 2013 ihre Vorschläge nochmals wiederholen, um sie nach den
neuen Spielregeln im Dialog mit der Redaktionsgruppe doch noch
konkurrenzfähig zu machen. Gemerkt haben das jedoch nur wenige Nutzer,
weil es nicht kommuniziert wurde. Jetzt ist es allerdings zu
spät. Die Redaktionsgruppe wird sich nur mit ganz neuen und den
provokanten Vorschlägen befassen, die sie selbst ins Modul einstellte.
Neue
Vorschläge der Bürger haben nur wenig Substanz
Wie
erwartet konnten die Bürger zu den bärenstarken aber nicht gewollten
Stamm-Vorschlägen aus der Liste der freiwilligen Leistungen keine
ähnlich durchgreifenden Vorschläge unterbreiten, so dass die
angestrebten 3-4 Millionen Euro Ergebnisverbesserung nur zusammenkommen,
wenn die Differenz mit Steuer- und Abgabenerhöhungen aufgefüllt wird.
Irgendwie scheint das ja auch das Ziel gewesen zu sein. Dann schlägt
nämlich erneut die Stunde der Visionslosen und deren
Erhöhungsvorschlägen für die Grundsteuer B, der Straßenbeitragssatzung
und auf was sie noch so noch kommen werden.
Der
fatale Teufelskreis kann mit den momentanen politischen Protagonisten
einfach nicht durchbrochen werden. Sie und die Bürger neutralisieren sich
mit gegenseitigem Unverständnis und taktischem Geplänkel, obwohl sie
wichtige Teile des Geschehens sind. Man fragt sich, woher diese
ausgeprägte Angst vor der Zukunft unter qualifizierter Bürgerbeteiligung
kommt.
-
Ist
den Parteien und dem Magistrat vielleicht doch das weitere
unbeobachtete politische Herumwursteln lieber als flächendeckende
Transparenz und der freie Ideenwettbewerb mit den Bürgern, ihren
Wählern?
-
Ist
es den meisten Bürgern egal, was in ihrer Stadt passiert?
Sollte
das so sein, so charakterisiert das Maintal stärker als alle anderen
stets genannten Eigenschaften. Die Bürger hätten das Parlament, das sie
verdienen und das Parlament hätte die Bürger, die es braucht und die der
Magistrat verwaltet. Alle zusammen versänken weiterhin im Mittelmaß und
wollten eigentlich nur ihre Ruhe haben - koste es, was es wolle!
Veröffentlicht
am 21.06.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Eigentlich
geht es mir gegen den Strich, derart kritisch mit dem
Bürgerhaushalt umzugehen, weil ich das Verfahren als äußerst
wichtigen Baustein für die partizipative Erneuerung Maintals
ansehe. Nur allzu gern hätte ich an der Weiterentwicklung des
Maintaler Verfahrens mitgearbeitet. Die rigorose Art jedoch, wie
sich die Politik des Verfahrens nun bemächtigte und für ihre Zwecke
umfunktionierte, ließ bereits erkennen, dass dies ein Rückschlag
ergeben wird. Das war mir einfach zu viel!
Manche
Menschen können einfach nicht mit zarten Pflanzen umgehen, sie
hegen und pflegen. Einen Bürgerhaushaltsprozess erfolgreich
inmitten einer ausgeprägten Politik- und Politikerverdrossenheit zu
implantieren, bedarf sorgsamer Pflege und der aktiven Mitarbeit
engagierter und positiv eingestellter Bürger. Mit dem Verfahren
2014 wurden genau diese Bürger verprellt und man sollte sich nicht
darüber wundern, wenn es nicht mehr gelänge, einige von ihnen
wieder zurück zu holen.
Wer sollte das auch können?
Der
Stadtverordnetenvorsteher wurde von einigen Fraktionen im
Regen stehen gelassen. Der Stadtrat vermochte die Fehlentwicklung
nicht zu verhindern und der Bürgermeister hat längst seinen Kredit
bei den Bürgern verspielt. Das Wichtigste, um die engagierten
Bürger wieder zurück zu holen, findet ebenfalls nicht statt, das
Eingeständnis, den falschen Weg eingeschlagen zu haben.
So
verfestigt sich der Eindruck der Borniertheit, den die Protagonisten
des Bürgerhaushalts 2014 abgeben. Widerspruch regte sich bereits in
einer frühen Phase und man hätte an mehreren Stellen noch
umschalten können. Nein - es wurde einfach durchgezogen, was man im
stillen Kämmerlein ersann. Einziges Problem schien gewesen zu sein,
wie man es engagierten Bürgern verkauft. Für das Erzeugen eines
größeren Interesses hätte man ihrer Unterstützung in der
Bürgerschaft bedurft.
Nun
ist es zu spät!
Der
Ausgang des Bürgerhaushalts 2014 ist jetzt leicht vorauszusehen.
Dazu muss man kein Hellseher sein. Allein die fünf zur Anwendung
kommenden No-Go's und das teilweise dahinter stehende Gedankengut
erlauben nahezu jede Positionierung. Die meisten der 40 Vorschläge
der Bürger zeigen zudem die kreative Armut mancher am Prozess
teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger. Wenn der Spielraum für
Ideen so eingeengt wird, ist der Weg frei für plumpe
Verteilungskämpfe und Ich-bezogenes Denken. Aber genau das haben
die Freizeitpolitiker benötigt: Die Gewissheit, dass die Bürger,
von denen sie stets kritisiert werden, es auch nicht besser können.
Das hebt doch das Selbstwertgefühl!
Und
wenn es niemand besser kann und auch von den Bürgern keine
bahnbrechenden Superideen kommen, dann können die
Feierabendpolitiker und der Magistrat erwarten, dass die Bürger
sich in ihr Schicksal fügen, das nun gnadenlos seinen Lauf nehmen
wird. Einige werden sogar unverblümt denken, dass die Bürger
endlich das Maul halten sollen, wenn sie es nicht besser können.
Während
der Diskussions- und Abstimmungsphase vom 7. bis 22. Juli 2014 wird
man sehen, wie viel politisches Leben noch in der Bürgerschaft
steckt und wie sie sich positioniert. Danach sollte das Kapitel
schnell abgeschlossen werden. Wie viel Erneuerungs-Lichter dabei
ausgeschaltet werden, wenn der Schalter umgelegt wird, wird man
sehen.
Klaus
Klee
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|
Streiche
der Sinne
Wenn
man dem Magistrat und einigen Politikern Glauben schenkt, so sind die
Probleme Maintals nur rein finanzieller Natur. Wenn die behoben seien,
könne man wieder planen, entwickeln und die Zukunft gestalten. Derart
vereinfachte Feststellungen entspringen Gehirnen, die zuvor bestimmte
Sinne ausgewertet und in Ideen umgewandelt haben. Diese Methode wird gern
als "mit Kopf und Verstand" bezeichnet. Einer der bemühten
Sinne ist dabei stets auch der Unsinn, der anschließend in der Politik
nur allzu oft die Oberhand gewinnt. Aber nicht nur Amtsinhaber und
Politiker, auch mancher Bürger übt sich darin, diese
Gedankenausschüttungen zu praktizieren. Vielleicht sollte man einen
Wettbewerb der besten "Streiche der Sinne" ausrufen, wenn es
momentan den Wettbewerb "Bürgerhaushalt 2014" nicht gäbe, bei
dem die besten Kaputtspar- mit Abgabenerhöhungsideen miteinander
konkurrieren. Mit
dem Trick, den Fokus auf die Finanzen zu richten, wird erfolgreich von den
übrigen Defiziten abgelenkt, die als Gründe für die Maintaler
Finanzsituation verantwortlich sind.
|
Bewusst
werden den Bürgern Sachverhalte so vor Augen geführt, dass in
möglichst vielen bürgerlichen Gehirnen das Wahrgenommene in eine
bestimmte Richtung gelenkt und in erwünschte eindimensional
durchdachte Reaktionen umgewandelt werden. Im gewissen Sinn kann man
das durchaus als eine Manipulation bezeichnen.
Ein
Blick ins aktuelle Vorschlagsmodul des Bürgerhaushalts zeigt,
welche Denkleistungen das bisher ans Licht förderte.
Hier einige Kostproben: "Ehrenamtlicher Bürgermeister",
"Mehrkosten durch tarifliche Gehaltserhö- hungen durch
Personalabbau kompensieren", "Steuereinnahmen vom Bund
gerecht verteilen", "Einführung einer Bettensteuer oder
Kurtaxe für Touristen", "SeniorenOffice
schließen". |
Was
kann auch sonst dabei herauskommen, wenn die Macher des Prozesses mit
derart massiven Einsparprovokationen Vorlagen liefern. Es ist ein
Wettbewerb der Provokationen und man kann gespannt sein, was davon von der
Redaktionsgruppe als No Go behandelt wird und welche Vorschläge
letztendlich übrig bleiben.
Wenn
der Bürgerhaushalt 2014 abgeschlossen sein wird, dürfte sich die
eigentliche Situation um die Haushaltskonsolidierung kaum verändert haben
und die Streiche der Sinne werden sich fortsetzen. Erneut stehen dann
Magistrat und Fraktionen wieder vor der Aufgabe, bis 2020 ausgeglichene
Haushalte vorzulegen. Was wird dann ins Blickfeld geraten und wie wird es
die Gehirne der Magistratsmitglieder und der Stadtverordneten
aktivieren?
Sinnvoll
wäre die Aufarbeitung der Fehler der Vergangenheit, um daraus zu lernen.
Das wäre die ideale Vorbereitung für einen zukünftigen
Bürgermeisterkandidaten, der damit gleichzeitig alle erkannten
Fehlentwicklungen wahlkampftechnisch verwerten könnte. Das bisherige
System des Bürgermeisters ist nämlich recht einfach gestrickt. Jährlich
werden mit pessimistisch gehaltenen Zahlen (um keine andere Formulierung
benutzen zu müssen) Defizite ausgewiesen, mit denen die
Haushaltsgenehmigungen entweder verzögert oder mit Auflagen versehen
werden. Damit gilt im Rathaus meist über ein halbes Jahr eine
Mangelverwaltung, die bereits einen Teil des am Jahresende stark
reduzierten Defizits ausmacht. Die restlichen "Sicherheiten"
lösen sich immer wieder in Luft auf und im Jahr 2013 wurde aus einem
Defizit gar ein Plus von 1,5 Mio. Euro.
Den Fraktionen gelang es bisher
nicht, diese Taktik auszuhebeln. Es wurde bisher noch nicht versucht, mit
realistischeren Zahlen dynamisch in ein reguläres Haushaltsjahr zu
starten und die Möglichkeiten eines Nachtragshaushalts auszuschöpfen,
wenn sich unerwartete Einflüsse ergeben. Auf der Strecke bleibt Maintal,
das eigentlich beste Voraussetzungen hat, im Speckgürtel des
Rhein-Main-Gebiets zu prosperieren.
Maintal
hat also eher ein personelles Problem und ich bin jetzt auf den
Bürgermeisterwahlkampf gespannt. Verantwortlich ist nämlich immer der
Kopf eines Systems. Vielleicht kommen ja ähnliche Plakate zum Einsatz,
wie beim diesjährigen Bürgerhaushalt, nur, um den Bürgern klar zu
machen, was passiert, wenn sie sich für eine Wiederwahl entscheiden. Das wäre doch mal
ähnlich originell. Das alte Plakat zur Bürgermeisterwahl mit dem Text "Er kann
es!" wird wohl langsam ausgedient haben.
Veröffentlicht
am 15.06.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Bürgerbeteiligung bringt es immer wieder an den Tag: Magistrat,
Verwaltung, Kommunalpolitiker und Bürger sprechen oft sehr
unterschiedliche Sprachen. Damit sind keine Fremdsprachen gemeint,
eher eine Art Funktionsdialekte, die sich gelegentlich nicht mit
normalen Gedankengängen vertragen. Heute nenne ich das mal
"Streiche der Sinne".
In
einer kürzlich erfolgten Schulung im kommunalen Bereich wies ich
darauf hin, dass es im Umgang mit Geschäftspartnern wichtig ist,
sich in den Kopf des Gegenübers zu versetzen, um die Dinge aus
seiner Sicht zu begreifen. Bürger und Gewerbetreibende sind nun mal
die realen "Geschäftspartner" der Stadt Maintal. Deren
Geschäfte werden von Magistrat und Verwaltung auf Veranlassung des
Parlaments bestimmt. Also sollten sich alle Gruppen bemühen, die
jeweiligen Partner bestmöglich zu verstehen.
Diese
Denkprozesse und der Austausch von Ideen
gehen
leider mit Bewertungen der Personengruppen untereinander einher.
Politiker fühlen sich als die politisch den Takt Vorgebenden, die
Meinungen der Bürger zwar registrieren wollen, jedoch entsprechend
ihres Mandats entscheiden und handeln. Magistrat und Verwaltung
gehen mit all ihren Vorschriften zu Werk und befolgen Entscheidungen
des Parlaments unter ganz anderen Gesichtspunkten als die Politiker.
Die politisch mitdenkenden Bürger sehen in den Kommunalpolitikern
und dem Magistrat genau die Personen, die Maintals Karre in den
Graben gefahren haben und mit Unterstützung der Bürger wieder in
die richtige Fahrspur zurückholen wollen. Jede Meinung vom Anderen ist mit
einem speziellen Autoritätsgefühl verbunden, das man für die
Akteure empfindet. An alle Probleme wird mit unterschied- lichen
Interessen herangegangen. Hierbei beißen sich immer wieder
Gemeinwohlinteressen mit politischen Interessen.
Wenn
Maintals Probleme tatsächlich mit Kopf und Verstand gelöst werden
sollen, müssen Streiche der Sinne vermieden werden, indem man sich
zuhört und auch begreift, was jeder will und worauf es ankommt. Dazu gehören
Ehrlichkeit und Mut zum Umdenken, wenn dies angebracht ist.
Teilnehmer, die das nicht können, werden zur Belastung der
Bürgerbeteiligung und es ist nicht verwunderlich, wenn der
angestrebte Erfolg ausbleibt. Zuhören und Verstehen und dann erst
handeln, das ist das Gebot der Stunde. Dazu gehört natürlich auch
Geduld, die wohl fehlt. Nur so ist der schlecht durchdachte Unsinn zu verstehen, den wir
gerade beim aktuellen Bürgerhaushalt erleben.
Klaus
Klee
|
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Geisterschiff
auf großer Fahrt
Da
haben die Macher des diesjährigen Bürgerhaushalts ausgerechnet am D-Day
ein wahres Geisterschiff auf eine Sandbank gesetzt und hoffen, dass es von
einer Bürgerbeteiligungs-Flut heruntergetragen wird. Geisterschiff
deshalb, weil sie eigentlich nach eigenem Bekunden gar nicht die Umsetzung
der von ihnen selbst eingestellten Vorschläge wollen. Zur Verstärkung
der Ablehnung durch die Bürgerschaft wurden sogar provokante Plakate
entworfen, die demnächst ganz Maintal zieren, um das Blut der Bürger in
Wallung zu bringen. Ärgerlich ist nur, dass sogar der parteilose Stadtrat
fröhlich mitmischt. Auch ihm muss klar sein, dass am Ende doch wieder die
Erhöhung der Grundsteuer B steht, wenn sich die Bürger dieser dubiosen
Inszenierung verweigern. Wahrscheinlich ist es sogar die Intention einiger
Kommunalpolitiker, dass bei einer praktizierten Verweigerung endlich die
Handhabe gegeben sei, unpopuläre Entscheidungen zu Lasten der Bürger zu
fällen. Auch wenn ich grundsätzlich ein Verfechter des Bürgerhaushalts
bin - eine Teilnahme an diesem Bürgerhaushalt und an der Redaktionsgruppe
schließe ich nun definitiv aus.
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Die
gewollte Beteiligung von Mitgliedern der Steuerungsgruppe 2013
stellt jetzt nur noch eine reine Alibifunktion dar, um den Namen
Bürgerhaushalt zu rechtfertigen. Der gesamte Prozess 2014 trägt
die Handschrift von politisch Taktierenden. Auf der einen Seite
wollen sie das retten, was sie jahrelang aufgebaut haben und was zum
Teil die Qualität Maintals ausmacht. Auf der anderen Seite lassen
sie neben eigenen Streich- vorschlägen die bereits im Parlament
gestellten grenzwertigen Anträge der FDP in den Bürgerhaushalt
2014 einfließen. |
Sie
kreieren sogar noch Plakate, um diese Vorschläge gezielt zu
konterkarieren, riskieren damit jedoch die totale Irritation der Bürger.
Dieses Verwirrspiel ist eines ernstgemeinten Bürgerhaushalts nicht
würdig. Außerdem steigt durch die Gängelung, sich mit geeigneten
Vorschlägen noch gemeinwohlschädlicher als die örtliche FDP zu
präsentieren, die innere Ablehnung der Bürger. Viele Bürger fragen sich
sogar, was überhaupt gewollt ist.
Maintals
Bürgerhaushalt steht meiner Meinung kurz vor dem Aus, zumal sogar der
selbst eingestellte Vorschlag enthalten ist, den Bürgerhaushalt
aufzulösen. Natürlich stammen die Ideen aus der Liste der freiwilligen
Leistung der Stadt und sie würden ja auch einen totalen Kahlschlag
bedeuten, ja, sie würden Maintal jede Perspektive nehmen.
Der
Bürgerhaushalt soll vermutlich nur noch ein einziges Mal als
Alibifunktion herhalten. Auch wenn führende Maintaler Politiker immer
wieder betonen, den Bürgerhaushalt als langfristiges Instrument der
Bürgerbeteiligung anzusehen, so bleibt doch die Frage, wie zukunftsreich
eine Ehe zwischen Politikern und Bürgern sein kann, wenn sie sinnbildlich
mit einer Vergewaltigung einher geht.
Aber
auch einige Fraktionsvorsitzenden scheinen ihre Zwangsbesetzung im
Radaktionsteam ähnlich zu empfinden, denn unter http://buergerhaushalt-maintal.de/inhalt/ueber-die-redaktionsgruppe
ist angeblich ohne ihr Wissen (sie blieben allerdings den Vorgesprächen
fern) folgendes zu lesen:
|
Über
die Redaktionsgruppe
Zwischen
der ersten Phase (06.-20. Juni 2014 Vorschläge einreichen) und der
zweiten Phase (07.-22. Juli 2014 Vorschläge bewerten) wird eine
Redaktionsgruppe die Vorschläge bearbeiten. Im Einzelnen soll die
Redaktionsgruppe folgende Aufgaben wahrnehmen:
-
Zusammenführen
von gleichlautenden Vorschlägen und solchen, die sich
gegenseitig widersprechen,
-
Redaktionelle
Überarbeitung der Stellungnahmen der Verwaltung, wenn sie
unverständlich formuliert sind,
-
Prüfung
der von der Verwaltung formulierten Begründung zu den
Vorschlägen, die nicht den Regeln entsprechen (der Vorschlag
muss quantifizierbar, realistisch, ausführbar sowie eindeutig
und präzise sein) und somit abgewiesen werden. Ggf. setzt die
Redaktionsgruppe dann die Vorschläge wieder auf die
Bewertungsliste bzw. entfernt andere von dieser;
-
Begründetes
Abweisen von Vorschlägen, die definitiv keine Mehrheit in der
Stadtverordnetenversammlung finden.
Die
Redaktionsgruppe besteht aus folgenden Personen:
-
dem
Stadtverordnetenvorsteher,
-
den
Fraktionsvorsitzenden,
-
dem
Bürgermeister und/oder dem Ersten Stadtrat
-
Mitglieder
aus der ehemaligen Steuerungsgruppe zum Bürgerhaushalt.
|
|
Im
Maintal-Forum regt sich nun Protest. Das war auch nicht anders zu
erwarten. Nun wird langsam sichtbar, dass es sich eigentlich nur um drei
Protagonisten handelt, die den Prozess im stillen Kämmerlein treiben und
welche Personen sie auf ihre Reise mitnehmen wollen. Eine Ausnahmerolle
spielt allerdings der Stadtverordnetenvorsteher, der sicher redlich
bemüht war, den Prozess in die richtigen Bahnen zu lenken. Der Teil, der
sich stets "die Verwaltung" nennt, hat das mit spezifischem
Eigenleben zunichte gemacht.
Die
restlichen Bürger der Steuerungsgruppe 2013 wurden gefragt und ihnen eine
Frist zur Zusage der Teilnahme bis zum 12. Juni gesetzt. Man darf gespannt
sein, wer daran teilnimmt, um die Interessen der Bürger zu simulieren.
Vielleicht
ist es gut so, dass engagierten Bürgern endlich die Augen geöffnet
werden, welche Spielweisen die Maintaler Bürgerbeteiligung in den Augen
"der Verwaltung" haben kann. Wem das bis jetzt noch nicht klar
ist, muss es selbst herausfinden. Ich schließe für mich das Kapitel ab
und werde nur dann noch einmal darüber berichten, wenn sich tatsächlich
etwas gravierend verändert.
Ich
bin dann mal weg!
Veröffentlicht
am 07.06.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Eigentlich
gar nichts drin!
|
Verwalten
und Leisten
Seit
weit über einem Jahrzehnt verfolge ich die Maintaler Kommunalpolitik und
berichte auf meiner Homepage über das, was ich erlebe, höre und
empfinde. Dies verarbeite ich auch seit einem Jahrzehnt in den
Kabarett-Programmen der Hochstädter Gruppe MIKROKOSMOS. Bei
"Satire" und "Humor" stelle ich jedoch fest, dass
manche Sachverhalte weit über das hinaus gehen, was man noch mit diesen
beiden Begriffen aufbereiten kann. Mit anderen Worten: "Da kann
einem das Lachen vergehen...!"
Momentan
befasse ich mich mit dem Bürgerhaushalt und dem breit angelegten Versuch,
über qualifizierte Bürgerbeteiligung die Karre finanziell aus dem Dreck
zu ziehen. Dabei befinde ich mich in guter Gesellschaft, denn einige
engagierte Bürger zeigen äußerst brauchbare Mittel und Wege auf, die
sie seit vielen Jahren beruflich kennen und praktizieren. Es ist jedoch
unglaublich schwer, mit den Verantwortlichen der Stadt Maintal und Teilen
der Verwaltung in einen fruchtbaren Dialog einzutreten. Der Grund liegt im
ausgeprägten Verwaltungsdenken, das meilenweit entfernt liegt vom Denken
in der freien Wirtschaft.
Modifizierte
Karikatur von Kurt Halbritter
Während
normale Menschen im Wust von Vorschriften und Einschränkungen ersticken
würden, reizt man das kommunal noch über eine zusätzliche hierarchische
Komponente aus. Dadurch werden die Entscheidungswege und Reaktionszeiten immer
länger. Das Nutzen, Erweitern und Gewähren von Ermessensspielräumen
scheint zudem auf allen Ebenen nahezu kein Thema zu sein. Alles Nachvollziehbare
geschieht exakt nach Vorschrift. Wie sich das bei denen, die die Arbeit
machen, auf die Leistung und Arbeitsmoral auswirkt, kann man sich
vorstellen.
In
der freien Wirtschaft sind die Ermessensspielräume innerhalb von
geregelten Abläufen ungleich größer, so dass sich Talent und Können
der Mitarbeiter entfalten können und sich ganz andere Leistungen
ermöglichen lassen. Hier aber stößt man als Außenstehender auf eine
Mauer des Unverständnisses und fortwährende Entschuldigungen, warum man
nur so und nicht anders arbeiten könne und dürfe. Ehrenamtlich
engagierte Bürger treibt das schier zum Wahnsinn, besonders dann, wenn
bei einfachen Fragen auf das alleinige Antwortrecht des Vorgesetzten
verwiesen wird. Selbst Stadtverordneten wird immer wieder die direkte
Auskunft verweigert.
Besonders
gravierend wirkt sich natürlich das Gewirr von Vorschriften im
Außenverhältnis aus, weil eingeengte Spielräume der
Verwaltungsmitarbeiter von Geschäftspartnern
als hierarchisch begründete Inkompetenz empfunden werden. Vielfach entscheiden nicht
die eigentlichen Fachleute, sondern die Leitungsebenen. Diese befehligen
im Umkehrschluss deshalb eigentlich nur bedingt mündige Mitarbeiter. Wie
sich hier Leistung kraftvoll und engagiert entfalten soll, ist ein
Rätsel.
Eigentlich
werden Mitarbeiter in jedem Arbeitsverhältnis grundsätzlich zunächst
für ihre fachliche Anwesenheit bezahlt, deren Leistung entfaltet sich
aber erst durch entsprechende Führung und Motivation. Fehlen Anreize für
besondere Leistungen, wie Prämien, Lob, Zusatzkompetenzen etc., wird bei
vielen Mitarbeitern das "Ich-bin-doch-nicht-blöd"-Verhalten
ausgelöst, denn - Leistung oder nicht - die Entlohnung ist die
Gleiche.
Etliche
Personen in Verwaltungen scheinen zudem ihr originäres Ziel nur im
Erreichen von Hierarchiestufen und Besoldungsklassen zu sehen. Das ist
sogar eine der Möglichkeiten, den restriktiven Verwaltungsfesseln
einigermaßen zu entgehen, weil dann weniger Entscheider vor ihrer Nase
sitzen. Die Letzten im Glied trifft es in solchen Systemen jedoch am
härtesten. Sie reagieren deshalb naturgemäß mit Dienst nach Vorschrift
im negativen Sinn,
besonders, wenn sich ihre Arbeit im Wahrnehmungsschatten der Vorgesetzten
befindet, weil ja eigentlich nur Pflichtleistungen erbracht werden sollen.
Es
darf natürlich absolut kein Tabu sein, auch dieses Thema im Rahmen eines
Bürgerhaushalts- prozesses anzugehen. Maintal hält jedoch auch für solche
Vorschläge im Bürgerhaushalt 2014 eine hohe Hürde bereit, denn der
Erfolg der Umsetzung dieser Vorschläge lässt sich natürlich nicht
quantifizieren und schon gar nicht exakt beziffern.
Eigentlich
wäre es ja auch die originäre Aufgabe von Leitungspersonen, selbst
Strategien zur Optimierung der Verwaltung zu erarbeiten. Bisher begnügt
man sich an der Spitze jedoch damit, bei jeder Gelegenheit das
Prüfergebnis des Landesrechnungshofs als Beweis für den optimalen
Zustand der Verwaltung zu zitieren. Was soll man aber von der Beurteilung
einer Verwaltung halten, die ähnlich strukturiert ist?
Die
Antwort können sich die Leser selbst geben.
Veröffentlicht
am 01.06.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Wem
nützt das Nebenstehende? |
Es
wäre absolut zu kurz gedacht, wenn der neben- stehende Artikel als
Schelte aufgefasst würde. Mit dem, was sich da über Jahre
entwickelte, haben sich die meisten Bediensteten längst arrangiert.
Es ist angeblich nicht zu ändern. Doch - stimmt das?
Bereits
im letzten Jahr erkannten Teilnehmer der Steuerungsgruppe des
Bürgerhaushalts, welche Probleme in der Verwaltung existieren und
wie sehr sich Vorschriften auswirken. Im Maintal-Forum wurde das
Thema "Verwaltung aufrüsten" eröffnet, um auch
den Verwaltungsmitarbeitern Möglichkeit zur Beteiligung an den
Diskussionen zu geben. Am 23.12.2013 wurde das neben stehende Thema
direkt angerissen. Reaktionen: Fehlanzeige!
Bei
meinem Werben um den Bürgerhaushalt habe ich mit Bürgern zu tun,
die Verwaltungskontakte und Erfahrungen mit Leistungserbringern
haben. Sie sehen die Dinge ähnlich und äußern sich teilweise sehr
negativ. Ist es jedoch akzeptabel, dass alles als
"verwaltungstypisch" angesehen wird? Können wir uns heute
noch
derartige Subkulturen (kleine geschlossene Gruppe mit hoher
Gruppensolidarität) leisten? Ich denke, ein Umdenken und eine
Reform wäre angebracht.
Der
Bürgerhaushalt bietet die Chance, mittel- und langfristige Konzepte
zu installieren, die den Nutzen von Verwaltungseinheiten erhöhen
und wirtschaftlich denkenden und handelnden Bediensteten eine Chance
einräumen, sich beruflich zu emanzipieren.
Was
ich hier versuche, ist zum Wohl der Verwaltung und ihrer Mitarbeiter,
aber auch im Sinne des Gemeinwohls. Wer etwas anderes
hineininterpretiert, muss dafür gute Gründe haben. Es wäre gut,
aber auch diese kennen zu lernen.
Verwaltung
ist nicht gleich Verwaltung |
Die
verkürzte Bezeichnung "Verwaltung" dürfte eigentlich
für einige Sachverhalte gar nicht verwendet werden, denn er bezieht
das Handeln der reinen Verwaltung in die Aktionen der dieser
Verwaltung vorstehenden Magistratsmitglieder mit ein. Faktisch kann
der Magistrat diese Bezeichnung benutzen, um seinem Wort mehr
Gewicht zu verleihen.
Wehren
können sich die Verwaltungsmitarbeiter dagegen nicht, wenn zum
Beispiel in solchen Stellungnahmen
wie hier fast ausschließlich die Aufbereitung der
Meinung des Bürgermeisters durchschlägt. Stadtrat Sachtleber
lässt sich ebenfalls nahezu schweigend in die haarspalterische
Argumentation einbeziehen.
So
wird der Begriff "Verwaltung" langsam zum Synonym für
"Gleichschaltung" und "Gefolge des Bürgermeisters"
Mein persönlicher Eindruck ist jedoch der, dass es auch in der
Verwaltung sehr differenzierte Meinung gibt. Diese öffentlich zu
äußern, würde jedoch womöglich schwerwiegende Konsequenzen
haben.
Im
Schutz der Verwaltungskultur leben sich auf diese Art viele Dinge
ungehindert aus. Den Verwaltungsmitarbeitern bleibt in
regelmäßigen Abständen nur die Hoffnung (oder Befürchtung) auf
personelle Veränderungen in der Führung, die allerdings auch
personelle Umwälzungen mit sich bringen können.
Die
Verwaltung - Machtbereich und Werkzeug zur Bewältigung von
Amtszeiten.
Der
Bürger sieht es mit Interesse.
Klaus
Klee
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Bürgerhaushalt
verändern
Die
Diskussionen um den Maintaler Bürgerhaushalt spitzen sich zu und
beherrschten zusammen mit der Haushaltskonsolidierung sehr die
Stadtverordnetenversammlung vom 26. Mai 2014. Kurioserweise verfolgte das
gerade mal ein einziger
parteiloser Bürger auf den leeren Rängen des Besucherbereichs.
Die Maintaler Bürger scheinen dem eingeschlagenen Weg die kalte Schulter
zu zeigen. Selbst der Beschlussantrag des Magistrats, die Grundsteuer B
innerhalb von 4 Jahren auf insgesamt 695 Punkte zu erhöhen, ließ das
Interesse an den Debatten nicht steigen. Der strittige Antrag wurde zwar
nicht zurückgezogen, nur diffuser umschrieben.
Der
Stadtverordnetenvorsteher und ein Teil der Fraktionen - voran die SPD -
hielten mehrere leidenschaftliche Plädoyers für die Bürgerbeteiligung
und den Bürgerhaushalt und auch der Magistrat sieht den Bürgerhaushalt
als ein langfristig erfolgreiches Instrument an, um Maintal gemeinsam mit
den Bürgern weiter zu entwickeln. Als große Hindernisse wurden jedoch
die fehlenden Geldmittel für den Prozess und die mangelnde Teilnahme der
Bürger benannt. Für 2015 und 2016 seien keine finanziellen Mittel für
den Prozess eingeplant. Eine weitere Hürde ist die fehlende Kapazität in
der Verwaltung, um den Prozess schlagkräftig zu begleiten. Auch nach
Ansicht des Bürgermeisters ist die Verwaltung nur noch in der Lage, die
Pflichtleistungen und kleine Zusatzleistungen zu erbringen. Mit anderen
Worten: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht.
Der
Versuch, mit Hilfe des Bürgerhaushalts 2014 ein
Haushaltskonsolidierungskonzept zu gestalten, das bürgergerecht und
zielführend ist, ist recht anspruchsvoll und kurvenreich. Er
verlangt den Bürgern vermutlich mehr Überwindung ab, als ihnen
zumutbar ist. Dennoch ist es nur die zeitliche Entzerrung der
Komponenten "Sparen" und "Gestalten". Die
diesjährige Konstruktion mag recht abenteuerlich anmuten, soll aber
nach Wunsch der Initiatoren funktionieren. Ach so: Natürlich
müssen die Bürger mitspielen...!?
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Wie
aus Kreisen der Bürger zu erfahren ist, wird die Auslegung des
Bürgerhauhalts 2014 auf Sparvorschläge und auf Vorschläge zur Erhöhung
von Kostendeckungsbeiträgen als zu einseitig angesehen und man mutmaßt,
die Kommunalpolitiker wollten den Bürgern den schwarzen Peter zuspielen.
Wer also die Karte erst gar nicht ziehen würde, hätte mit dem Ergebnis
vermeintlich nichts zu tun. Es versteht sich von selbst, dass dies ein
Trugschluss ist. Jeder Bürgerhaushalt enthält normalerweise Vorschläge,
die den Nutzen vermehren und an anderer Stelle Kosten einsparen oder
Aufwand minimieren können. Wegen des Zwanges zur Haushaltskonsolidierung
und um finanzielle Spielräume zur Gestaltung zu erhalten, legte die
Kommunalpolitik 2014 diesen einseitigen Schwerpunkt fest und hat dabei die
langfristige Entwicklung im Fokus. Das kann man ablehnen, zu einem
positiven Ergebnis führt das jedoch nicht.
Der
bisherige Maintaler Bürgerhaushalt ist bereits sehr weit entwickelt,
jedoch als klassischer Bürgerhaushalt noch nicht restlos ausgeprägt.
Gleichzeitig wächst die Skepsis, ob dieses Instrument der
Bürgerbeteiligung nicht eine Nummer zu groß für Maintal ist und sogar
missbraucht werden könnte. Inzwischen bin auch ich skeptisch, ob Maintal
auf dem richtigen Weg ist. Vielleicht sollten wir den Bürgerhaushalt
etwas bedarfsgerechter gestalten. Das würde die Bürgerbeteiligungskultur
und die Akzeptanz wieder stärken.
Als
stark im Bürgerhaushalt beteiligter Bürger befasse ich mich nun mit dem
Gedanken, den Topf 2015 auf eine kleinere Flamme zu stellen und bitte alle
interessierten Bürger, Politiker und die Stadtverwaltung, sich mit
folgender Idee zu befassen.
Innerhalb
Maintal Aktiv sind bereits Bürgerbeteiligungsprojekte
zusammengefasst. Darunter ist auch der Stadtleitbildprozess, der sich mit
der Zukunftsfähigkeit und Verbesserungspotenzialen befasst. Diesen
Prozess könnte man um eine Gruppe erweitern, die sich ausschließlich mit
finanziellen und Optimierungspotenzialen rund um die städtischen
Leistungen befasst. Diese Gruppe könnte gleichzeitig zur Prüfung der
Umsetzungsfähigkeit der entwickelten Ideen der Stadtleitbildgruppen und
deren Einfließen in die Entscheidungsprozesse der Gremien herangezogen
werden. Dies würde unter keinem Terminzwang stehen, wie er im
Bürgerhaushalt entsteht und keiner externen Moderation bedürfen. Zur
Diskussion könnte das Maintal-Forum dienen, in dem sogar ein einfaches
Abstimmungsmodul unter jedem Thema gute Dienste leisten würde. Vielleicht
ließe sich die Umsetzung sogar von Bürgern realisieren.
Meine
Hoffnung, es könnte 2014 zu einem enormen Anstieg der Bürgerbeteiligung
in Maintal kommen, haben sich nach allen Erlebnissen des gestrigen Tages
nahezu zerschlagen. Als größtes Hemmnis sehe ich die mangelnde
Beteiligung der Bürger. Ein einziger Bürger als Zuhörer im Plenum, wenn
sich die Politik um die Art der Bürgerbeteiligung streitet, ist einfach
zu wenig, um weiterhin die Hoffnung zu nähren. Das bestätigt vielmehr
meine Überzeugung, dass Maintal doch nur eine reine Wohn- und Schlafstadt
ist, wenn ich das auch bisher etwas anders meinte.
Veröffentlicht
am 27.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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In
der Glosse "Wesenszüge
offenbart" verursachte eine Passage im zweiten
Absatz (nachträglich
farblich markiert) Irritationen, weshalb ich es für nötig
halte, dies näher zu erklären.
Befremdet
war man zum einen über die Formulierung "herrschaftshörige
Teile der Verwaltung" und die vermeintlich als Negation
empfundene "Loyalität", die an anderer Stelle in die
Argumentation einge- bunden war. Beide Erscheinungen sind aus fast
allen Betrieben und Verwaltungen bekannt und allgegenwärtig. Sie
treffen jedoch nur auf die so beschriebenen Teile der Verwaltung
zu.
Gemeint
ist damit das Verhalten, eigene fachliche Überzeugungen der Sicht
der übergeordneten Leitungsperson unterzuordnen, um über die so
auch in fachlicher Hinsicht gezeigte Loyalität die eigene Position
in einem personell restlos abgespeckten Bereich zu sichern. Niemand
weiß nämlich, wen der nächste Stellenabbau trifft.
Wem
auch das noch zu diffus sein sollte, dem sei gesagt, dass es einen
kausalen Zusammenhang zwischen eigener fachlicher Kompetenz und der
von eigener Überzeugung geprägten Durchsetzungskraft gibt. Eine
Führungsperson, die einst mein eigenes berufliches Handeln sehr
wesentlich beeinflusste, sagte einmal den interessanten Satz: "Wer
mir in der Sache nicht widerspricht, auf den kann ich mich auch
nicht in schwierigen Situationen verlassen!" Nun kann jeder
für sich beurteilen, inwieweit meine Äußerungen auf wen
zutreffen.
Die
Feststellung, einige Personen "gerieten
so in den Fokus der Politik und würden es in Zukunft schwer haben,
im Bürgerhaushalt eigene Zeichen zu setzen", bezieht
sich auf den Kurswechsel nach Auflösung der Steuerungsgruppe. Dies
war irrtümlich als Drohung und als Druck auf die Verwaltung
angesehen worden. Tatsache ist, dass auch Teile der Politik
inzwischen erkannt haben, dass die Verwaltung selbst ganz wesentlich
zum Potenzial der Haushaltskonsolidierung gehört. Sie hält nicht
nur nach meiner Einschätzung zu wenig Kapazität für einen
dynamischen und zielstrebigen Bürgerhaushaltsprozess vor. Das ist
natürlich gleichbedeutend mit nicht vorhandenen Kapazitäten für
die Weiterentwicklung Maintals. Über den Bürgerhaushalt 2013 wurde
dieser Zustand überdeutlich. Wenn man Teil eines Problems ist,
sollte man nicht mitsteuern. Dem trug die neue Konstellation
Rechnung.
Für
die Leitungsfunktionen der betreffenden Fachbereiche gibt es zwei
Möglichkeiten, auf die sich verändernden Anforderungen von Politik
und Bürgerschaft zu reagieren. Die wünschenswerteste Variante
wäre das engagierte Eintreten für eine zukunftsfähige
Personalausstattung und das Aufzeigen der damit erzielbaren Erfolge,
anstelle "loyalen" Verhaltens gegenüber Sparkommissaren,
die einer vermeintlichen "Gesundschrumpfung" das Wort
reden. Die Zukunftsfähige Personalausstattung muss nicht immer mit
mehr Personal und höheren Ausgaben verbunden sein. Der Schlüssel
kann auch bei der Ansteuerung und der Motivation liegen.
Aus
der entstandenen Irritation habe ich gelernt, dass zu stark
komprimierte Aussagen zwar Denkprozesse auslösen, diese jedoch auch
zu einem sehr differenzierten Verständnis führen können.
Klaus
Klee
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Wo
liegt der Hund begraben?
Der
begrabene Hund ist eine gängige Redewendung, bei der es um vergrabene
Schätze geht. Die Schätze, die man vergraben hat, hat man früher auf
raffinierte Weise davor zu schützen versucht, dass andere sie finden.
Angeblich begrub man einen schwarzen Hund an dieser Stelle, der quasi
über den Schatz wachen sollte. Wenn man nun also wusste, wo der Hund
begraben liegt, dann wusste man auch: Da ist der Schatz!
Und damit sind
wir schon mitten in der Diskussion, die gerade Maintal beherrscht: Die
vielen vergrabenen Unbekannten, auf denen Bürgermeister Erhard
Rohrbach jährlich seine Haushaltsgleichungen aufbaut.
Wahrscheinlich sind etwas mehr als 95% seiner Haushaltszahlen seriös und
nachvollziehbar. In den restlichen Zahlen sind Sicherheiten als ganz
persönlicher Optimierungsschatz versteckt, mit denen er Jahr für Jahr
die Bürger im Anblick der Jahresendergebnisse in Staunen versetzt.
Währenddem sich die Stadtverordneten alljährlich mit dem seriösen Teil
der Zahlen auseinander setzen und Schwerpunkte verändern, bleiben die
weniger seriösen Zahlen unangetastet, ja teilweise sogar unentdeckt. Mit
der Einführung des Bürgerhaushalts stieß man jetzt verstärkt darauf,
wo tatsächlich "der Hund begraben liegt". Das macht ihn für
einige Betroffene gefährlich.
Die
Maintaler Fraktionen, die beim ersten Maintaler Bürgerhaushalt genauso
intensiv lernten wie die Bürger, haben mit überwältigender Mehrheit
inzwischen begriffen, welche Möglichkeiten ein Bürgerhaushalt bietet und
sie wollten quasi mit einem Stresstest einen Haushalt ausschließlich mit
Sparvorschlägen überfrachten. Das ist ihnen gelungen, wurde jedoch von
den engagierten Bürgern sehr
negativ aufgenommen, zumal damit ganz unverblümt eine
Grundsteuererhöhung verbunden wurde, welche die Deckungslücke schließen
soll. In dieser Kombination erschien es eigentlich egal, für was man sich entschied,
denn die Auswirkung auf die Bürger waren in Summe gleich. Über der
gesamten Problematik schwebte jedoch die Zuversicht, dass sich über
Veränderungen bei den Einnahmen des laufenden Jahres, den
Rahmenbedingungen und zielführenden Maßnahmen eine Situation ergeben
würde, in der sich der Nutzen des Bürgerhaushalts in den Folgejahren
wieder ausgewogen gestalten ließ.
Genau
in diesen Prozess platzte der Magistrat mit seiner als sehr hinterhältig
empfundenen Vorlage, die Grundsteuer B in vier Jahresschritten -
zusätzlich zu den angestrebten kräftigen Kürzungsergebnissen - auf 695 Punkte
anzuheben. Die Bürgerversammlung wäre der richtige Zeitpunkt zur
Veröffentlichung dieses Ansinnens gewesen. Das hätte jedoch den Eindruck
erweckt, dass dem Bürgerhaushalt ausgerechnet von der Verwaltung der Todesstoß
versetzt werden sollte. Das war dem Bürgermeister offensichtlich zu
heikel, zumal der Erste Stadtrat und der Stadtverordnetenvorsteher nach
wie vor überzeugte Bürgerhaushalter zu sein scheinen. So blieb es bei
diffusen Formulierungen, die irgendwo ins verantwortlich empfundene Nirvana
entfleuchten.
Kaum
war aber in den Sitzungsunterlagen der nächsten
Stadtverordnetenversammlung der vergrabene Hund entdeckt, platzte im
wahrsten Sinne des Wortes eine Bombe. Der düpierte
Stadtverordnetenvorsteher und die meisten Fraktionen - an der Spitze die
SPD - sowie besonders im Bürgerhaushalt engagierte Bürger bezogen
Stellung. Auf der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 21. Mai
wurde der Antrag des Magistrats dann auch einstimmig abgelehnt und der
Bürgermeister darüber hinausgehend aufgefordert, sich für die
verschlagene Vorgehensweise offiziell zu entschuldigen. Lediglich Markus
Heber, der Fraktionsvorsitzende der CDU, konnte die Aufregung gar
nicht verstehen, weil auf der Rückseite der Druckversion des Antrages
vermerkt sei, dass die Entscheidung bis September zurückgestellt sei. Im
Internetportal der Gremien, über das sich die Bürger informieren, war jedoch nur die erste Seite der
Magistratsvorlage sichtbar. Lediglich in der Beschlussversion (die aber erst
nach den Sitzungen relevant ist) war die Rückseite ersichtlich. Der
strittige Passus hätte durchaus für jeden sofort sichtbar auf die
Vorderseite gehört.
Ein
weiterer vergrabener Hund sind die Erkenntnisse des Magistrats und der
Fraktionen, welche eigenen Fehler und Entwicklungen Maintal in den letzten
Jahren in die prekäre Finanzsituation brachten. Erst wenn das bekannt und
offen kommuniziert wird, was zukünftig verändert werden muss, ist eine verlässliche
und vertrauensvolle Basis der Zusammenarbeit
zwischen Magistrat, Verwaltung, Fraktionen und den Bürgern möglich.
Auch
muss die Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Zebralog überdacht
werden. Sie hat sich in den letzten Wochen enorm und von den Bürgern weg
verbiegen lassen. Eine Verwaltung, die richtig aufgestellt ist, muss
übrigens die
erforderliche Begleitung des Prozesses sowohl in der Sache als auch
datentechnisch sicherstellen können. Ein Blick
ins Internet-Bewertungsmodul (http://barometer.buergerhaushalt.org/) zeigt, wie
nutzbringend die Begleitung durch Zebralog an anderen Orten ist.
Der
Magistrat lud nun die wenigen verbliebenen Mitglieder der Steuerungsgruppe
2013 zum Pressegespräch am 26. Mai ein, um bei der Presse ein
Meinungsbild auch aus Reihen der Bürger zu erzeugen. Ein Teil der
Personen sind nämlich als Teilnehmer des Redaktionsteams vorgesehen. Dazu
muss man jedoch wirklich zum diesjährigen Bürgerhaushalt stehen. Auf die
differenzierten Äußerungen aus dem Kreis der Bürger kann man gespannt
sein. Wie ernst die Situation ist, sieht man daran, dass der
Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser seine Funktion
als diesjähriger Treiber des Bürgerhaushalts zur Disposition stellt,
wenn der Magistrat zu keiner vertretbaren Linie zurückfindet.
In
unserer Stadt, in der jetzt fast jeder weiß, wo der Hund begraben ist, ist nach
wie vor der Wunsch lebendig, den Schatz zu heben. Was letztendlich aus dem Hund wird,
ist ihnen zunehmend egal.
Veröffentlicht
am 23.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Leider
wissen nur die bestinformiertesten Mitglieder der
Stadtverordnetenversammlung, was der Antrag des Magistrats wirklich
bedeutet und wie er einzustufen ist. Den meisten Bürgern bleibt das
verborgen. Die Änderung der Grundsteuer kann nämlich nur mit einem
Antrag zur Änderung der Hebesatzsatzung veranlasst werden. Der
Antrag des Bürgermeisters hat nach Ansicht der Politiker nur den
einen Sinn, weiterhin den Druck auf die Fraktionen zu verstärken. Prompt
nannten diese den Antrag auch eine "politische
Dummheit", einen "Affront" und der
Stadtverordnetenvorsteher entzog dem Magistrat sogar das Vertrauen.
Magistrat
und Verwaltung stehen nun gewaltig unter Druck und Beobachtung.
Kommunalpolitik, Presse und Teile der Bürgerschaft zeigen offene
Ablehnung gegen die kontraproduktive Vorgehensweise. Ganz besonders
herrschaftshörige Teile der Verwaltung gerieten in den Fokus der
Politik und werden es in Zukunft schwer haben, im Bürgerhaushalt
eigene Zeichen zu setzen. Sie haben mehrfach bewiesen, dass sie Teil
des Problems sind und weniger die Lösung bringen. (siehe "wie
ist das gemeint") Die Verwaltung
ist es auch, die über den Bürgerhaushalt hinweg fit gemacht werden
sollte, wenn Maintal endlich wieder auf den Wachstumspfad kommen
will. Eine abgespeckte Verwaltung, die sofort bei Kapazitäten und
Leistung an Grenzen stößt, wenn es einen Schritt nach vorn geht,
ist automatisch Optimierungsschwerpunkt.
Eine
Verwaltung sollte auch nicht auf die Leistungs- und
Gestaltungsfähigkeit der sie leitenden Personen abgestimmt sein,
sondern sie benötigt eine Ansteuerung, die ihr Können zur
Entfaltung bringt. Eine ausgeprägte Mangelverwaltung mag Defizite
der Führung überdecken und erklären, verschlimmert jedoch die Situation von Tag
zu Tag.
Es
ist nun notwendig, dass die von der Stadt angebotenen Leistungen mit
dem tatsächlichen Bedarf der Bürger abgeglichen werden. Nur so
kann man optimieren. Der Bürgerhaushalt 2014 mit seinen unkreativen
Einsparvorschlägen allein erfüllt diese Zielrichtung nicht.
Alle
Blicke gehen nun nach vorn. Die Fraktionen haben bis auf die WAM
deutlich bekräftigt, wie wichtig ihnen Bürgerbeteiligung und ein
fairer Bürgerhaushalt sind. Natürlich haben sie dabei auch die
erfolgreiche Haushaltskonsolidierung im Blick. Es ist nun aber mal
an der Zeit, die begrabenen Hunde zu suchen und zu finden und
transparentere Verfahren zu fordern, damit die Stadtverordneten
gerade die Sicherheitszuschläge und Luftpositionen erkennen, die
der Magistrat permanent versteckt. Es ist grundsätzlich eine Frage
der Transparenz und der gegenseitigen Achtung. Sicherlich wird dabei
auch transparent, wer unser Vertrauen genießt und wer nicht. Über
den Bürgerhaushalt kommt auch diese Information unter die Leute.
Ohne
Bürgerhaushalt wäre das noch jahrelang mit der "ihr-könnt-mich-mal-Mentalität"
munter so weiter gegangen, wie es die SPD ausdrückte. Maintal und
der Magistrat gehören nicht dem Bürgermeister! Dennoch scheint er
es zu glauben. Keine Veränderung in einem seiner Wesenszüge
verrät bisher, ob dieser gravierende Irrtum wirklich bei ihm
angekommen ist.
Klaus
Klee
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Marodes
Gemeinwesen
Immer
mehr Aasgeier verschiedenster Couleur fallen über notleidende Gemeinwesen
her und heimische Politiker weisen ihnen den Weg. Sie zeigen ihnen, wo
noch etwas von dem zu holen ist, was die Gemeinwesen einst aufbauten, aber
dessen Erhalt und rentablen Betrieb ihre derzeitigen Verwalter nicht
richtig beherrschen. Diese gefräßige Klientel kommt auf vielfältige Art
locker auf ihre Kosten - Kosten, die Verantwortliche scheuen, sie selbst
gewinnbringend und zum Nutzen des Gemeinwesens in die Hand zu nehmen.
Unsere Gemeinwesen sind in der Hand von schlichten Laienpolitikern und
Wahlbeamten, die ihre Ermessensspielräume nur in ihrem Sinne ausloten.
Das, was sie treiben, betreiben sie zudem im Wahrnehmungsschatten der
Bürger, denn diese haben für Kommunalpolitik und das Geschehen in ihrer
örtlichen Verwaltung nahezu kein Interesse. Bestimmte Kreise benutzen das
für ihre Interessen. Die Bürger machen es ihnen dabei leicht, ihre
Spielchen im und mit dem Rathaus zu treiben und auch noch geschickt zu
verbergen.
In
Zeiten der Bürgerbeteiligung treten plötzlich im Rahmen der Projekte
viele dieser eklatanten Schwachstellen in den Fokus. Beim Lösen der
Probleme werden daraufhin Laienpolitiker und verkrustete
Verwaltungsstrukturen zum eigentlichen Problem. Sie reagieren
erwartungsgemäß darauf genau so, wie derzeit in Maintal. Sie nehmen den
Bürgern das Heft des Mitarbeitens wieder aus der Hand und agieren, als
seien sie tatsächlich souverän. Das sind sie infolge ihres Mandats zwar
faktisch, jedoch schon lange nicht mehr in der Sache. Ihre örtlichen
Fehlleistungen brachten Maintal nämlich in die Lage, in der Maintal eben
ist. Das begreifbar zu machen und zu retten, was zu retten ist, ist das
Anliegen verantwortungsvoller parteiloser Bürger, welche an Maintals
kommunalen Schaltstellen das Gespräch mit kooperativen und lernfähigen
Personen suchen. Noch ist es keine neue politische Bewegung, die sich
formiert, aber die Zeit dafür wäre reif, denn ohne Mandat ist der
Bürger in Maintal scheinbar ein Nichts, mit dem man nach Belieben spielt.
Anlässlich
der Bürgerversammlung vom 8. Mai 2014 wurde über zwei Stunden lang die Basis
der Haushaltskonsolidierungsbemühungen von
allen Seiten beleuchtet. Im Grund
genommen war das eine Zusammenfassung des Ist-Zustands und ein
Rechenschaftsbericht über die Auswirkungen der Fehlleistungen des letzten
Jahrzehnts. Mit keinem Wort wurden jedoch die ursächlichen Fehler,
Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen genannt und den Bürgern
vermittelt, wie man sie in Zukunft vermeiden will. Für die neuen
Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU war es die Chance, mit den Fehlern
ihrer Vorgänger aufzuräumen und bei den Bürgern für eine
erfolgreichere Zukunftsstrategie zu werben. Diese Chance ist beinahe
vertan. Nun rücken auch sie als Teil des Problems in den Fokus, ehe sie
die Bürger von ihrer Kompetenz und ihrer Erneuerungsfähigkeit
überzeugen konnten.
Bei
der Entwicklung des Bürgerhaushaltsprojekts spielte die kleinste
Maintaler Fraktion - die FDP - eine führende Rolle, indem sie ihre
gemeinwohlschädigenden Vorschläge und die Änderung des Verfahrens zu
platzieren verstand. Der Einfluss der "alten Hasen" und der
"schlauen Füchse" bei SPD, CDU und Grünen ließ die Umsetzung
geschehen, um damit Fehler der Vergangenheit zu reparieren oder zu
übertünchen. Die Zukunft von Maintal und Maintals Bürgern bleibt dabei
auf der Strecke. Die schlechte Maintaler Kommunalpolitik setzt sich mit
allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln fort, wenn diese Entwicklung
nicht gestoppt werden kann. Das kann nur gelingen, wenn sich Bürger,
Feierabendpolitiker und Verwaltungspersonen auf Augenhöhe begegnen und
alle an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen.
Im
Hinblick auf die nächsten Kommunalwahlen und die Bürgermeisterwahl
sollten interessierte Bürger politische Gruppierungen und deren inneren
Zustand genauso unter die Lupe nehmen, wie das, was sie (sich) leisten.
Personelle Zerbröselungseffekte in politischen Gruppierungen könnten bei
entsprechender Bindungsfähigkeit zu einer neuen politischen Kraft
führen, die die erforderliche Veränderungen einleitet. Wenn unter dem
Strich dabei andere Gruppierungen auf der Strecke bleiben, wäre das nach
meinem Verständnis kein Verlust. Sie laufen ohnehin nur lose aber laut
bellend außerhalb des Geschirrs mit.
Veröffentlicht
am 20.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
"Die
FDP bittet zum Festmahl!"
Beim
Studium der Sitzungsunterlagen zur nächsten
Stadtverordnetenversammlung am 26. Mai 2014 fällt auf, dass der
Magistrat ein doppeltes Spiel betreibt. Nachdem für den
Bürgerhaushalt 2014 ein Sparorgie zugrunde gelegt wurde, die
gnadenlos in die Fläche gebracht wird, will der Magistrat unter TOP
5 über die viermalige Erhöhung der Grundsteuer B um jeweils 75
Punkte ab 2015 beschließen lassen, die Maintals Einnahmen um
jeweils 892.000 Euro/Jahr erhöht. Die Kommunalpolitiker, die
versuchten, das Konzept des Bürgerhaushalts 2014 mit Anstand zu
vertreten, werden damit - gelinde gesagt - kräftig verarscht. Sie
müssen jetzt den Bürgern erklären, was das doppelte Spiel der
Grundsteuererhöhung und der Reduzierung von Leistungen soll.
Die
Sache bekommt immer mehr den Anstrich, dass Maintals Bürgermeister
seinen Ruf mit ausgeglichen Haushalten bei seinem Abgang retten
will, obwohl Maintal heruntergewirtschaftet ist. Die Fraktionen -
ganz besonders die neuen Fraktionsvorsitzenden, die man auf dem Erbe
der letzten Legislaturperioden zurückließ - sollten jetzt
ein Machtwort sprechen und zeigen, dass man mit ihnen nicht so
verfahren kann, wie mit ihren Vorgängern und dass sie genug Substanz
besitzen, das Possenspiel im Rathaus zu beenden.
Klaus
Klee
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Die
Katze ist aus dem Sack
Dass
man auf Dauer nicht regelmäßig mehr Geld ausgeben kann als man einnimmt,
leuchtet jedem Bürger ein, selbst denen, die seit
Jahren auf Pump leben und mit Riesenschritten auf die Privatinsolvenz
zusteuern. Das nach ihrer Meinung richtige Haushalten versuchen nun auch Bund, Länder und
Landkreise über die Verpflichtung zur Haushaltskonsolidierung in die
Köpfe der Gemeindevertreter hinein zu bekommen. Sieht man sich jedoch deren
eigenen Umgang mit Steuergeldern und deren Missachtung des Konnexitätsprinzips bei
der Ausstattung der Kommunen an, formiert sich automatisch innerer
Widerstand. Eigentlich müsste das von den Kommunalpolitikern genauso
empfunden werden. Sie zelebrieren jedoch wortreich ihre diesbezügliche Ohnmacht und
ergehen sich in rührigem Aktionismus, um weiterhin nach Bedarf Bund, Länder und
Landkreise mit Finanzmitteln bedienen zu können. Allenthalben
empfinden sie es als ätzend, dass gerade sie dieses parasitäre Verhalten
in Form von Leistungskürzungen und Steuer- sowie Gebührenerhöhungen an
die Bürger weitergeben sollen. Irgendwo muss aber
das Geld her kommen. Und weil die Bürger ja diejenigen sind, die ihre
Metzger auf allen Ebenen selbst wählen, sollen sie auch für deren (Fehl-)Leistungen
gerade stehen. Genau so ist der diesjährige Bürgerhaushalt der Stadt
Maintal zu verstehen und aufgebaut. Intelligentere Maßnahmen als dieses
ideenlose Kaputtsparen sind in diesem
Jahr nicht gewollt.
Als
Befürworter eines fairen und zukunftsweisenden Bürgerhaushaltsprozesses
konzentriere ich mich persönlich jetzt bereits auf den nächsten
Bürgerhaushalt und versuche weiterhin, darin echte Bürgerbeteiligung
anzustreben, die unsere Stadt weiterbringt. Es hat meiner Meinung nach
keinen Sinn, der Kommunalpolitik und der Verwaltung lediglich neue
finanzielle Spielräume zu schaffen, mit denen sie so weiterwursteln wie
bisher. Ich befürchte nur, dass dies der letzte Maintaler Bürgerhaushalt
gewesen sein wird. Der Vorschlag #3 "Der
Bürgerhaushalt wird 2015 nicht fortgesetzt - Einsparung 78.000 €"
könnte bei dem in diesem Jahr gewählten Verfahren eine große Zustimmung
erfahren, weil der Bürgerhaushalt generell von vielen Bürgern bereits als
gescheitert angesehen wird. Noch schlimmer empfände ich es, wenn genau
dies von den Machern beabsichtigt war. Dann empfände ich den
Bürgerhaushalt 2014 noch stärker als unerträgliche Zumutung, das leichtfertige Vergeben einer großen Chance und als
Steigerung der
Verdrossenheit. Man muss jedoch sehen, wie sich die Dinge
weiterentwickeln.
Im
Maintaler Bürgerhaushaltsmodul kann seit heute unter folgendem Link http://buergerhaushalt-maintal.de/sites/default/files/BBH2014Kons-Mag-Frak-1.pdf
ein
Dokument mit der Überschrift "Haushaltssicherungskonzept der
Stadt Maintal, Entwurf von Magistrat, Stadtverordnetenfraktionen und
Bürgern" abgerufen werden, aus dem die Vorschläge hervorgehen,
die demnächst ins Bürgerhaushaltsmodul eingestellt werden sollen.
Die
komprimierte Liste weist die
Summe aller Maßnahmen aus.
Schematisch
aufgebaut ist die Strategie des Bürgerhaushalts 2014 wie folgt:
Das
Verfahren ist recht einfach gestrickt und läuft darauf hinaus, dass das
Delta zwischen befürworteten/beschlossenen Vorschlägen und dem
jährlich angestrebten Einsparziel von 4.000.000 € in eine
Grundsteuererhöhung umgewandelt wird. In Summe ist es also egal, ob man
teilnimmt oder nicht. Das Verfahren ist damit ein Freibrief mit animierter
Bürgerbeteiligung zur Erhöhung der Grundsteuer B (oder ein Mix aus
unterschiedlichen Erhöhungen). Der bei der Abstimmung zum Tragen kommende
Bürgerprotest gegen die Vorschläge erhöht demnach nur den angestrebten
Grundsteuerbetrag. Es ist nach meinem Verständnis ein Bürgerhaushalt
nach Gutsherrenart.
Inzwischen
finde ich das spürbare strategische Defizit (Ideenlosigkeit) der selbsternannten
Prozesstreiber bedrückend. Sie missbrauchen den Bürgerhaushalt in
unerträglicher Weise als
Bürgerbeteiligungsinstrument, um ihre Fehler der Vergangenheit
auszubügeln. Eine bürgernahe und nachhaltige Entwicklung der Stadt ist
bei dieser Vorgehensweise nicht erkennbar.
Veröffentlicht
am 15.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Haushalts-Debakel
Am
8. Mai startete Maintal die GESUNDSPAR-WOCHEN 2014 mit einem
öffentlichen Abschmelz-Event, auf dem das Abschmelzgut des einer
Feuerzangenbowle ähnlichen Verfahrens vorgestellt wurde. Anwesende, die
herausfinden wollten, mit welchem Genuss das Ergebnis verbunden sein wird,
konnten sich lediglich vom Säuregrad des zur Verwendung kommenden
Glühweins überzeugen. Eines stand schnell fest: Das ist nicht jedermanns
Sache! Wer meinte, Feuerzangenbowle würde nach Auflösen des
vorgestellten Zuckerhutes zu einem wirklichen Genuss führen, wurde
skeptisch, zumal dazu animiert wurde, dass die Bürger von sich aus noch
zusätzlichen Zucker zum Abschmelzen beisteuern sollen, um das Ergebnis zu
verbessern. Wahrscheinlich werden sich weniger Bürger daran beteiligen,
als jemals im Leben Feuerzangenbowle getrunken haben. Die reinen
Zucker-Genießer müssen jedoch aufpassen, denn das Genussmittel scheint
ihnen gerade für diese Abschmelzveranstaltung gestohlen zu werden. Die
Rede ist natürlich von der als Bürgerhaushalt getarnten
Bürgerbeteiligung an der Streichorgie freiwilliger städtischer
Leistungen.
Etwa
30 Bürgerinnen und Bürger, die nicht in irgendwelchen Funktionen im
Gemeinwesen aktiv sind, waren erschienen, um zusammen mit den weitaus
zahlreicheren übrigen Anwesenden den Ausführungen des
Stadtverordnetenvorstehers, des Bürgermeisters und des Stadtrats sowie
des Geschäftsführers des Städte- und Gemeindetages zu lauschen.
Der
sehr aufschlussreiche Vortrag von Karl-Christian Schelzke
verdeutlichte die eigentlich aussichtslose Lage, in der sich die Städte
und Gemeinden befinden, solange es nicht gelingt, dass Bund, Länder und
Kommunen fair miteinander umgehen. Jede Art von Umgang mit Finanzen landet
momentan extrem stark beim Geldbeutel der Bürger. Die theoretische
Gesamt-Pro-Kopf-Verschuldung beträgt bundesweit momentan über 32.000
Euro. Er verglich Verhandlungen einem Treffen dreier nackter Männer, von
denen zwei huckepack auf dem Dritten sitzend versuchen, diesem in die
Tasche zu greifen. Die Misswirtschaft ist allerorten inzwischen so
gigantisch, dass unbedingt gegengesteuert werden muss. Der Bürgerhaushalt
sei einer der Wege, unter Bürgerbeteiligung die dringendsten Probleme
anzupacken. |
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Genau diese Probleme stellte Bürgermeister Erhard
Rohrbach dann vor, indem er die finanziellen Entwicklungen bis
2020 so hochprojizierte, als würden sie sich ohne Korrekturen und den
üblichen kalkulatorischen Sicherheitszuschlägen munter so
weiterentwickeln. Ich empfand das so, als würde man einem Patienten
anstelle des Röntgenbildes ein Bild vom Sarg zeigen.
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Karl-Heinz
Kaiser und Ralf Sachtleber waren anschließend die
Vorstellung der effektivsten Gegenmaßnahmen vorbehalten. Mit ihrer neuen
Version des Bürgerhaushalts hievten sie den Zuckerhut in den Fokus, um
den Bürgern zu zeigen, von was sie sich trennen müssten, um komplett
einer Erhöhung der Grundsteuer B zu entgehen. Unstrittig war, dass
Einsparungen und das Delta Grundsteuererhöhung jährlich zusammen 4
Millionen Euro zu ergeben hätten, damit Haushalte eine Chance zur
Genehmigung hätten. |
Irgendwie völlig ausgeblendet waren
Entwicklungsmaßnahmen, um Einnahmen über steigende Attraktivität zu erzielen.
Gestaltet werden soll wieder, wenn genügend Leistungen abgebaut sind und
mehr Geld in der Kasse ist. Wie und wann - das wurde an diesem Abend jedoch mit
keinem Wort erklärt.
Für
die Diskussion mit den Bürgern bediente man sich wieder dieser albernen
Kärtchen, auf denen man Fragen knapp formulieren und an bestimmte
Personen richten sollte. Damit sollen wahrscheinlich ausufernde Statements
verhindert werden. Das förderte jedoch keineswegs einen lebhaften Dialog,
auch wenn einige Diskutanten mit nur einem Schlagwort operierend dennoch
damit etwas detaillierter zu Wort kamen. Den meisten Bürgern war aber die
Lust am Diskutieren vergangen, weil erkennbar war, dass dies sowieso
nichts mehr ändern würde.
Die
Aktion 2014 wird wohl genauso ihren Lauf nehmen, wie sie ohne echte
Mitgestaltung seitens der Bürger vorstrukturiert wurde. Die an diesem
Abend präsenten Bürger der Steuerungsgruppe hatte man rechtzeitig vor
der Endplanung nach Hause geschickt. Befremdlich war an diesem Abend, dass
Teile der Fraktionen den Stadtverordnetenvorsteher allein im Regen stehen
ließen. Das brachte er selbst auch zu mehreren Gelegenheiten zum
Ausdruck. Für den Ersten Bürger der Stadt kann die Veranstaltung kein
erfolgreicher Event gewesen sein. Dennoch hat er jede Unterstützung
verdient, zumindest den Bürgerhaushalt vom Namen her am Leben zu
erhalten. Vielleicht zahlt sich das in den Folgejahren aus. Schau'n mer
mal...!
Maintal TAGESANZEIGER 10.5.2014
Veröffentlicht
am 09.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Trotz
aller unerfreulicher Begleitumstände sollten die Bürger, die
bisher vom Bürgerhaushaltsverfahren überzeugt waren, jetzt nicht
abspringen. Da die einseitige Ausrichtung des diesjährigen
Prozesses kaum dazu geeignet ist, weitere Bürger aktiv zur Teilnahme zu
motivieren, sollte zumindest versucht werden, den Gegnern des
Bürgerhaushalts die völlige Einstellung desselben zu erschweren.
Sie warten geradezu auf einen Flop!
Man
muss Geduld haben, denn man darf nicht vergessen, dass diejenigen,
die das Maintaler Haushaltsdebakel verursachten, erst lernen
müssen, mit dem Werkzeug Bürgerhaushalt umzugehen. Im ersten Jahr
waren sie nur stille Beobachter. Nun nahmen sie das Heft in die
Hand, kaum dass sie sich damit halbwegs vertraut gemacht hatten. Es steht ihnen aber das Wasser am Hals, denn es fehlt die
Haushaltsgenehmigung. Das zwingt sie zu unpopulären Maßnahmen.
Durch die Sperre spart zwar der Kämmerer, weil er
weniger Geld ausgeben darf, es wird aber nichts mehr
weiterentwickelt. Hierzu ist man aus Kapazitätsgründen inzwischen zwar auch substanziell
fast gar nicht mehr in der Lage, aber die Bürger erwarten das und
Stillstand gilt allgemein als Rückschritt. Aber sogar Stillstand muss
Drive haben, um wahrgenommen zu werden. Und den hat er in Maintal.
Jetzt
gilt es erst einmal, zu Sparen und Leistungen abzubauen oder sich
über die Grundsteuer B von Veränderungen frei zu kaufen. Dabei leisten sich Politik
und Verwaltung eine "No-Go-Liste" für Kürzungen, die sie
nicht möchten. Die wird in Kürze im Bürgerhaushalts-Modul
sichtbar sein. Dazu gehören auch Vorschläge, von denen man wisse,
dass sie nicht gewünscht seien. Primär handele es sich jedoch um
Dinge, die an Vorschriften gekoppelt seien oder über die das
Parlament bereits kürzlich entschieden habe, wie bezüglich der
Stadtläden und den Büchereien.
Wie
die "Maintaler Gesundspar-Wochen 2014" (keine
offizielle Bezeichnung) geplant sind und welche
Möglichkeiten es gibt, erfahren Sie unter buergerhaushalt-maintal.de.
In den nächsten Tagen werden dort alle Informationen zu lesen sein,
damit Sie Ihre Teilnahme richtig planen können.
Machen Sie
weiterhin mit,
auch wenn es Ihnen momentan
keinen Spaß macht...!
Denken
Sie einfach, es handele sich nur um die erste Hälfte eines
zweigeteilten Bürgerhaushalts, der sich zunächst nur auf
Einsparvorschläge konzentriert und die zweite Hälfte mit
Veränderungsvorschlägen, die Maintal attraktiver machen, folge im
nächsten Jahr. Natürlich hätten auch die Macher so ähnlich
argumentieren können. Sie hatten sich jedoch zu sehr in die eine
Variante verbissen. Möglicherweise
greift man die Sache mit dem visuellen Balken für die alternative
Erhöhung der Grundsteuer B noch einmal auf, weil auch jede andere
Steuer oder Gebühr den gleichen Effekt erzielen würde. Man könnte
ebenso zum Ausgleich die Gewerbesteuer oder die Kita-Gebühren
heranziehen. Bei letztgenannten liegt nämlich der
Kostendeckungsbeitrag der Eltern bei nur 13% und es gibt ja die
Anweisung, dass Gebühren auch für freiwillige (Mehr-) Leistungen
kostendeckend sein sollen. Ein solches Fass möchten die Fraktionen
vermutlich jedoch nicht aufmachen.
Klaus
Klee
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Offene
Reihen
Die
Maintaler Fraktionen von SPD und die WAM legen momentan großen Wert
darauf, sich noch vor der Bürgerversammlung am 8. Mai deutlich
öffentlich zu positionieren. Während die SPD einen
Doppel(-bürger-)haushalt für 2015 und 2016 auf der Basis eines über
Partizipation erarbeiteten tragfähigen Haushaltskonsolidierungskonzeptes
anstrebt, setzt die WAM den gewohnt charismatischen Populismus fort und
steigt aus dem Bürgerhaushaltsprozess aus. Das befremdet nicht nur
bürgerliche Aktivisten des Bürgerhaushalts schon deshalb, weil
Mitglieder der WAM die letzten gemeinsamen Gespräche zwischen Magistrat,
Fraktionen und Bürgern mieden, damit ihre Chance zur Gestaltung des
Prozesses verpassten und diesbezüglich gar nicht aus erster Hand
informiert sein können. Damit nehmen sie eine Position ein, die der der
GAM sehr ähnlich ist. Die CDU zeigt ebenfalls populistisch erste
Widerstände gegen das offensive Umgehen der SPD mit dem
Bürgerhaushaltsprozess. Die Haltung der Genannten schwächt den Rücken
des Stadtverordnetenvorstehers, der sich engagiert an die Spitze des
Prozesses stellte. Grund dürfte sein, dass die absolute Fixierung des
nächsten Bürgerhaushalts auf die Haushaltskonsolidierung nun doch als
eine zu einseitige Kost für die Bürger angesehen wird. Mit einem
Doppelhaushalt können beide Komponenten - Sparen und Konsolidieren sowie
Gestalten und Verändern - zusammengeführt und die Auswirkungen auf
Steuererhöhungen minimiert werden. Dazu müssten aber Parteien und
Bürger enger zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit ist jedoch infrage
gestellt.
Die
WAM hat zu diesem Thema momentan folgende Sicht. Die Fraktion der
Wählervereinigung in der Maintaler Stadtverordnetenversammlung
distanziert sich von einer Teilnahme am diesjährigen
Bürgerhaushaltsprozess. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht
gefallen", erklärt Jörg Schuschkow, der
Fraktionsvorsitzende der Wahlalternative "aber wir konnten die Art
und Weise, wie mit dem Bürgerhaushalt nun umgegangen wird und die Ziele,
die damit verfolgt werden, nicht mehr mittragen." Dabei stellt
Schuschkow ausdrücklich klar, dass die WAM die Idee des Bürgerhaushalts
grundsätzlich mittrage. "Wir sind für mehr Bürgerbeteiligung
angetreten und wir haben das Projekt ja mit unseren Anträgen mit
angestoßen" ergänzt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende
der WAM, Klaus Seibert. Allerdings sehe die WAM die
Verantwortung der Haushaltskonsolidierung ganz klar bei der Politik. Das
sei nichts, was man auf die Bürgerinnen und Bürger abladen könne. Die
WAM habe die Verantwortung auch wahrgenommen und z.B. nie eine
Grundsteuererhöhung kategorisch ausgeschlossen, wie die SPD das getan
hat.
"Obwohl
wir von den Parteien gerne auf unsere Forderung nach Abschaffung der
Position des 1.Stadtrates reduziert werden, haben wir viele andere
Ansätze verfolgt, um Einnahmen zu erhöhen und Einsparungen zu
erzielen", so Schuschkow weiter. Allerdings sei die WAM mit ihren
Anliegen aber meist an der Mehrheit der Parteien in der
Stadtverordnetenversammlung gescheitert. "Wir haben nie eine
Grundsteuererhöhung ausgeschlossen", macht der
Fraktionsvorsitzende die Position seiner Wählervereinigung deutlich, "aber
Voraussetzung war für uns immer, dass vorher alle anderen Potentiale
ausgeschöpft werden und nicht aus politischen Gründen Positionen von
vorherein ausgenommen werden." Die Position der WAM sei schon
immer gewesen, dass man es nicht verantworten könne, den Bürgerinnen und
Bürgern tiefer in die Tasche zu greifen, wenn man nicht alles getan habe,
um dies zu vermeiden. "Die Stadt Maintal ist mit dem Haushalt 2013
auf einem guten Weg gewesen, den wir zusammen mit SPD und GAM beschlossen
haben", ergänzt WAM-Mitglied Christian Wolf. Statt
eines prognostizierten Minus von 1,3 Mio. € sei ein Plus von 1,4 Mio.
€ herausgekommen, also eine Verbesserung von insgesamt 2,7 Mio. €.
"Aber das Ergebnis wird vom Magistrat unter den Teppich gekehrt",
ist WAM-Mann Herbert Hept wütend, "den Haushalt hat
eben die falsche Seite beschlossen." Leider habe sich die SPD
dann aus für den Haushalt 2014 mit der CDU einen neuen Partner gesucht,
bedauern die WAM-Mitglieder, und einen Haushalt beschlossen, der nicht
genehmigungsfähig war.
"Die
SPD schließt sich der CDU an und weicht einer ernsthaften Arbeit am
Haushalt, wo man eben die einzelnen Positionen einsteigen muss, aus"
resümiert Schuschkow und liefert auch gleich noch den nach seiner Ansicht
maßgeblichen Grund für den Schwenk der Genossen "Die neue
Fraktionsführung der SPD hält eben nichts von ernsthafter Arbeit an
Sachthemen, sondern hat eher Visionen und möchte den "großen
Schwung" machen". Das gehe aber in der Kommunalpolitik
nicht, ergänzt Seibert. Da sei echte Arbeit von den Stadtverordneten
gefragt und nicht nur das Lächeln in die Kameras.
Nachdem
in den letzten beiden Stadtverordnetenversammlungen Anträge der WAM, auch
wenn sie nur die Prüfung zum Ziel hatten, ob der Kreis z.B. Leistungen zu
zahlen habe, für die die Stadt derzeit aufkomme, von den Parteien
abgebügelt wurden, habe man sich schweren Herzens entschlossen, sich
nicht an einem Bürgerhaushaltsprozess zu beteiligen, der nach Ansicht der
WAM den Parteien, insbesondere der SPD, nur das Alibi für eine
Grundsteuererhöhung liefern solle.
Soweit
der Standpunkt der WAM. Rein populistisch ist allerdings die Ansicht, "man
könne die Konsolidierungsverantwortung nicht auf die Bürger abwälzen",
weil von vornherein klar war und ist, dass die Verantwortung eindeutig
beim Parlament lag und weiterhin liegt. Der Bürgerhaushalt bot nie eine
derartige Möglichkeit. Der Bürgerhaushalt ist nach wie vor nur ein
Angebot, sich an der Entscheidungsfindung zu beteiligen. Absolut
grenzwertig ist jedoch, wenn die Mitgestaltung nur auf eine Richtung
begrenzt wird und damit provoziert wird, dass viele durchaus motivierte
Bürger deshalb dieses Angebot der Mitgestaltung nicht annehmen
werden.
Der
Weg, den die SPD nun anstrebt, fasst alle Möglichkeiten der Mitgestaltung
wieder zusammen. Darauf kann man jedoch nicht mehr einwirken, wenn man -
wie die WAM und die GAM - das Boot verlässt. Es ist allerdings ebenfalls
nicht produktiv, wenn man - wie die CDU - im Boot sitzt, jedoch nicht
mitrudert oder sogar noch populistisch die Vorwärtsfahrt stört. Der Weg
zu reiner Sachpolitik ist weiterhin steinig.
Veröffentlicht
am 07.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wenn
man sich allzu sehr mit einer Sache befasst, bekommt man schnell
eine eingeschränkte Sicht. Befasst man sich gar nicht mit den
Gegebenheiten, so ist die Sicht noch wesentlich eingeschränkter.
Wie wird es den Bürgern anlässlich der nächsten
Bürgerversammlung am 8. Mai 2014 ergehen und wie werden sich die
anwesenden Maintaler Politiker positionieren? Lassen sie womöglich
ihren Stadt- verordnetenvorsteher, den Ersten Bürger Maintals, im
Regen stehen? Karl-Heinz Kaiser stellte sich aus
mehreren guten Gründen an die Spitze des nächsten
Bürgerhaushaltsprozesses, die er sicher auch erläutern wird. Doch
- spielen auch alle Beteiligten mit?
Innerhalb
der SPD formierte sich weiteres Potenzial zur Gestaltung von
Bürgerbeteiligungsprozessen und ihr Fraktionschef Sebastian
Maier versucht den Schulterschluss mit den Bürgern, weil er
davon überzeugt ist, dass ohne die faire Einbeziehung der Bürger
keine zukunftsweisende Entwicklung dieser Stadt möglich ist.
Bereits Karl-Heinz Kaiser wies der Verwaltung mit dem
neukonzipierten Ablauf den adäquaten Platz im Bürgerhaushalt zu
und sucht einen Weg, engagierte Bürger weiterhin aktiv am Prozess
zu beteiligen. Letztendlich geht es darum, den verschiedenen
politischen Gruppierungen im Parlament die Unterstützung der
Bürgerschaft zu ermöglichen, um gemeinsam ihre klaren Aufträge an
Magistrat und Verwaltung zu erteilen.
Es
gelang, die Konsolidierungsvorschläge die aus verschiedenen Ecken
des Parlaments kommen, parteienneutral zu präsentieren, damit
gezielte Ablehnungen vermieden werden. Keine Fraktion soll sich mit
ihren Vorschlägen "profilieren" können. Das ist
wahrscheinlich auch der Grund für das schwindende Interesse einiger
Strategen der Kommunalpolitik. Sie wollen vermeiden, dass die
praktisch anonymen Vorschläge pauschal mit ihnen in Verbindung
gebracht werden. Das geht natürlich nur, wenn man komplett aus dem
Prozess aussteigt, wie die WAM es jetzt tat. Weitere Ausstiege, die
populistisch unter die Leute gebracht werden, könnten folgen. Dabei
ist doch klar, dass der, der aussteigt, auch diesbezüglich nicht
mehr mitgestalten kann. Es ist fraglich, ob deren Wähler das
wirklich wollen.
Besorgniserregender
ist allerdings, wie man sich im Rathaus um wirkliche Veränderungen
windet. Hier ist die eigentliche Großbaustelle für Erneuerungen.
Der harte Abgleich zwischen Leistungen und Bedarf würde an vielen
Stellen zu Anpassungen führen, die Maintal leistungsfähiger
machen. Dazu gehört auch eine personelle Optimierung, um die
Entwicklung Maintals voran treiben zu können. Der momentane
unbefriedigende Kreislauf "Haushalte kaputt rechnen -
Nichtgenehmigung der Haushalte oder Genehmigung mit Auflagen -
Haushaltssperren - ausbleibende Entwicklung - sekundäres Sparen -
Jubel über den Ausgleich oder das Plus am Jahresende -
kaputtrechnen des nächsten Haushalts - Leistungen streichen -
Personalabbau - Steuern erhöhen - etc." muss beendet
werden, sonst versinkt Maintal im Mittelmaß, obwohl es im
Speckgürtel der Rhein-Main-Metropole liegt.
Die
Kommunalpolitiker müssen das Gebilde, das sie eigentlich
kontrollieren und ansteuern sollen, stärker unter die Lupe nehmen
und Veränderungen herbeiführen. Oder soll das erst nach der
nächsten Bürgermeisterwahl geschehen, wenn vielleicht ein neuer
Wind im Rathaus herrscht!?
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Reiner
Wein
So
manche Information beginnt mit der Frage: "Was zuerst - die gute
oder die schlechte Nachricht?" Im Fall des Bürgerhaushalts
heißt natürlich die Antwort: "Die Gute!" Worauf folgt,
dass sich der zweite Maintaler Bürgerhaushalt ausschließlich auf die
Verbesserung der Finanzen konzentriert, um sich im darauffolgenden
Bürgerhaushalt erneut gemeinsam mit den Bürgern wieder mit
substanziellen Verbesserungen zu befassen. Schließlich ist beides der
eigentliche Sinn eines Bürgerhaushalts. Die diesjährige Variante ist aus
der Not des nicht genehmigten Haushalts 2014 heraus geboren. Die schlechte
Nachricht ist, dass es keine Steuerungsgruppe mehr geben wird und nun die
Kommunalpolitik Herr des Verfahrens sein wird. Einige Bürger der
ehemaligen Steuerungsgruppe erklärten sich zwar bereit, an einer
Redaktionssitzung kurz vor der Festlegung der endgültigen
Bewertungs-Liste teilzunehmen. Das aber eher, um eine gute Sache weiterhin
persönlich zu begleiten, für die sie bereits viel Zeit investierten.
Eigentlich gaben aber die meisten Bürger der Steuerungsgruppe das Steuern
auf, ehe das Steuern hätte richtig beginnen können. Einige waren erst
gar nicht zum Abschlussgespräch erschienen.
Nach
wie vor ist nicht klar, wie fest die Reihen im Parlament und in den
Fraktionen beim Thema Bürgerhaushalt geschlossen sind. Zumindest war von
den Fraktionsvorsitzenden nur Monika Vogel von Bündnis
90/Die Grünen beim Vorbereitungs-Abschlussgespräch zugegen. SPD und CDU
entsandten Stellvertreter, FDP, GAM und WAM waren teilweise entschuldigt,
entsandten jedoch überhaupt keine Vertreter. Was sollte man auch mit
engagierten anwesenden Bürgern besprechen, wo doch alles bereits vorher
intern geregelt war!?
Es
obliegt nun dem Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser,
als neue Speerspitze des Bürgerhaushalts zu fungieren und die
Sparvorschläge am 8. Mai und in der Folgezeit mit schwach geschützten
bürgerlichen Flanken unters Volk zu bringen. Es läuft letztendlich für
die Bürger darauf hinaus, unter mehreren Konsolidierungs-Maßnahmen ein
Paket mit den geringsten Übeln zusammenzustellen. Zu jedem Vorschlag der
Politik soll im Abstimmungsmodul quasi als Folterwerkzeug alternativ die
angedrohte Erhöhung der Grundsteuer B gezeigt werden. So soll die
Motivation zur Beteiligung am Maßnahmen-Auswahlverfahren erhöht
werden.
Man
kann gespannt sein, wie die Bürger diese einseitige Kost aufnehmen werden
und wie es gelingt, die dahinter stehende Intention zu vermitteln. So ganz
falsch ist die Empfindung nicht, dass unsere Kommunalpolitiker entweder um
Geld betteln oder es sich nehmen, anstelle mit qualitativen Veränderungen
höhere Einnahmen intelligent zu generieren. Das im Bürgerhaushalt
steckende Erneuerungs- und Verbesserungspotenzial bleibt auf diese Art auf
der Strecke. So mancher Bürger wird sich wie ein Säugling behandelt
fühlen, dem etwas Süßes versprochen wird, wenn er zuvor den Teller mit
einer schlecht schmeckenden Pampe aufgegessen hat. Und das nur, weil sich
einige Teilnehmer des ersten Bürgerhaushalts nur die besten Brocken des
Verfahrens heraussuchten.
Der
Zeitungsartikel zur Auftaktveranstaltung des Bürgerhaushalts 2014 trägt
jetzt natürlich die deutliche Handschrift von Magistrat und
Kommunalpolitik, die sich damit als eine Art strenge Erziehungsberechtigte
präsentieren.
Maintal
Tagesanzeiger vom 2.5.2014
Warum
man in diesem Artikel Vereinen und Bürgern argumentativ gleich mit zwei
Fingern in die Augen stechen musste, anstelle eine wesentlich
zielführendere Argumentationskette zu bemühen, bleibt das Geheimnis der
Autoren. Einige engagierte Mitglieder der ehemaligen Steuerungsgruppe
werden jetzt froh sein, darauf nicht mehr teilverantwortlich angesprochen
werden zu können.
Gezinkte
Karten
Nach
wie vor unklar ist, wie dick die "heiße Luft" in den
Haushaltsplänen alljährlich ist, die sich in ausgewiesenen Defiziten
ausdrücken, die sich seltsamerweise immer wieder am Jahresende ausgleichen
oder sogar in Überschüsse verwandeln. Irgendwie werden Stadtverordnete
und Bürger mit gezinkten Karten konfrontiert. Die Frage nach den
eingebauten Sicherheiten ist umso wichtiger, weil diese Praxis zu nicht
genehmigten Haushalten und Auflagen führt, die jeweils mehrere Monate die
Verwaltung lahm legen und viele Entwicklungen verhindern. Auf diese Praxis
angesprochen, die in Hanau derzeit mit 13 Mio. Euro zu Buche schlägt,
meinte kürzlich OB Kaminsky, das mache er genauso wie andere Kommunen,
weil es viel gefährlicher sei, mit positiveren Zahlen zu operieren und
womöglich kurz vor Jahresende zahlungsunfähig zu sein. Diese Art der
Maintaler Haushaltsausweisung sei wegen allerlei Unwägbarkeiten eine
reine Schutzmaßnahme. Das leuchtet ein, verschlimmert jedoch substanziell
die Auswirkungen auf die Stadt.
Unter
dem Strich bleibt die Gewissheit, dass in den Haushalten unsichtbare Zuschläge
stecken, sich deshalb jedoch die Entscheidungsgremien und nun auch die
Maintaler Bürger mit realen Kürzungsvarianten herumschlagen, die in
dieser Größenordnung gar nicht notwendig wären. Noch ernüchternder
dürfte die Tatsache sein, dass sich auch nach erfolgreichen Kürzungen
genau diese Taktik fortsetzen wird.
Es
wird also ein reiner, jedoch saurer Wein sein, der bei der
Bürgerversammlung am 8. Mai ausgeschenkt wird. So richtig wird der Wein
nicht schmecken. Da jedoch im jetzigen Verfahren die konkrete
Drohung der Grundsteuererhöhung enthalten ist, wenn sich die
Bürger nicht einsichtig zeigen, steht die einzige Alternative der Politik
absolut im Raum. Nun müssen die Bürger Position
beziehen oder die Folgen tragen. Zu intelligenteren Lösungen
reicht es bei den Machern offenbar nicht!
Veröffentlicht
am 02.05.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
risk-management
für Maintal |
Zum
Absatz "Gezinkte Karten" möchte ich doch noch
einige Überlegungen beisteuern, denn die Überschrift liest sich
womöglich so, als würde der Kämmerer das Parlament und die
Bürger bewusst hinters Licht führen. Das ist natürlich
(hoffentlich) nicht so. Maintal scheint jedoch ein professionelles
und transparentes risk-management zu fehlen, mit dem man die
für die Verabschiedung der Haushalte zuständigen Gremien bei ihrer
Berteilung wertvoll unterstützen könnte. Zumindest wurde im Rahmen
des Bürgerhaushalts nicht über die Existenz eines solchen Systems
informiert. Würden die Parameter des risk-managements vom
Parlament überprüft, wären nahezu alle Haushaltsansätze
plausibel.
Hierzu
verweise ich auf die Ausarbeitung von Prof. Dr. Hermann Hill
der DHV Speyer zum Thema "Haushaltsrisiken",
das nahezu alle dafür nötigen Informationen enthält.
Interessierte Leser sollten die Ausarbeitung unbedingt lesen.
Die
zwingende Einrichtung eines risk-managements wird einer meiner
ersten Vorschläge des neuen Bürgerhaushalts sein, damit endlich
mit wirklich belastbareren und vor allen Dingen nachvollziehbaren
Risikoannahmen gearbeitet wird. Es kann nicht sein, dass hier mit
dem Bauchgefühl gesteuert wird. Dafür sind die Auswirkungen zu
gravierend.
Klaus
Klee
|
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Nasenring
für 2014
Auf
der alten Tüte steht nach wie vor "BÜRGERHAUSHALT" -
drin ist aber jetzt auf einmal "Bürgerbeteiligung
zur HAUSHALTSKONSOLIDIERUNG". So will es der Magistrat und
die Kommunalpolitik Maintals und sie stellen das Konzept am 8. Mai 2014 um
19 Uhr während einer Bürgerversammlung in Dörnigheim, in der Ascher
Straße 60, vor. Was ist der Grund für diesen Paradigmenwechsel? Welche
Rolle sollen die Bürger dabei spielen? Diese Fragen werden vor der
Bürgerversammlung zwar noch einmal in einem kleineren Personenkreis erörtert.
Nach der voreiligen Verkündung in der Presse ist die Rolle der Bürger in
dieser Gesprächsrunde aber bereits klar - sie sind bestenfalls Zuhörer
und man gestattet ihnen, "mitzureden". Nichts spricht gegen
das Ansinnen der Politik, die Bürger mögen beim Bürgerhaushalt stärker
auf Optimierung und Kostenreduzierungen achten. Das kann man klar
vertreten, ohne gleich das Konzept des Bürgerhaushalts zu verändern.
Sparen - dieser
Hinweis fehlte beim ersten Bürgerhaushalt gänzlich, weswegen sich einige
Teilnehmer auf Wünsche konzentrierten, als gälte es, ein Füllhorn
auszuschütten. Das und die geringe Teilnahme missfiel den Politikern. Die Politik und der Magistrat
beschränkten nun den Bürgerhaushalt auf das Kommentieren der von ihnen
selbst vorgestellten Einsparvorschläge
und das Votieren seitens der Bürger. So zumindest lesen sich die
Zeitungsartikel, die auf Pressemitteilungen aus dem Rathaus zurückgehen.
Nun sollte die Kommunalpolitik und der Magistrat auch den Mut zur
Umbenennung des Prozesses haben und erklären, dass man für diese Art der
Bürgerbeteiligung keine anspruchsvollen Spielregeln mehr braucht. Das anspruchsvolle Thema "Steuerungsgruppe"
hat sich bei dieser Art des Umgangs mit den Bürgern restlos erledigt. Ob
das den Protagonisten bewusst ist!?
|
Die
Bürger, die dennoch motiviert werden sollen, müssen sich so vorkommen,
als würden sie am Nasenring zur Kasse gezogen werden, damit Maßnahmen
greifen können, zu denen den Fraktionen bisher der Mut fehlte.
Zusätzlich könnten sie mit dem Finger auf die Bürger deuten, die
das ja so gewollt hätten. Ignoranz gegenüber dem Verfahren dürfte
von ihnen danach als stillschweigende Zustimmung gedeutet werden -
eine ganz besondere Art der Bürgerbeteiligung.
Verpasste
Chancen
Gewinner
und gleichzeitig Verlierer sind die Stadtverwaltung und städtische
Betriebe. Bei diesem Verfahren kommt auf die Verwaltung zwar
wesentlich weniger Arbeit zu, sie verliert jedoch auch Chancen zur
Verbesserung. Da werden sich die Interessen einiger Strategen
durchaus treffen.
Möglicherweise wachsen die Angst vor zu viel Transparenz und die Bedenken
vor der
Einschätzung einiger Führungsqualitäten. |
Eigentlich
sollen die Stadtverordneten die Arbeit des Magistrats und der Verwaltung
überwachen und Akzente setzen, wo es angebracht ist. Das Gegenteil ist
offensichtlich der Fall! Dazu müssten sie erst einmal besser
durchblicken. Mein ganz persönlicher Eindruck ist, dass sich in diesem Punkt auf
verschiedenen Ebenen eine Allianz gefunden hat, die weiterhin ein
schwer zu durchschauendes System pflegen möchte.
Der
Nutzen der Verdrossenheit und der Verweigerung
Umso
geringer die Wahlbeteiligung ist, desto wohler fühlen sich die Parteien,
die stets auf ihre Stammwähler setzen können. Bei einer anderen Wahlbeteiligung säße
mancher Stadtverordnete nicht im Parlament oder andere wären nicht so leicht im Geschirr
der Fraktionen zu führen. So ist es auch bei der Bürgerbeteiligung. Es ist für einige Strategen
von Vorteil, wenn nur ganz wenige Bürger mitbekommen, was wirklich vorgeht. Nahezu unbemerkt konnte Maintal so in die verfahrene
Situation kommen, die sich jetzt auf einmal von heute auf morgen ändern soll. Das geht
natürlich nicht ganz so lautlos, wie erhofft.
Anstelle
die Fehler der Vergangenheit ehrlich zuzugeben und mit Anstand und Würde
die erforderlichen Korrekturen zu vertreten, wollen die Politiker nun die
Bürger zur Umsetzung des schmerzlichen Prozesses der Einsparungen und
Verteuerungen mit ins Boot ziehen.
Dabei wissen sie ganz genau, dass bei dieser Vorgehensweise die
Beteiligung der Bürger deutlich geringer ausfallen wird, als beim ersten
Bürgerhaushalt. Sie werden diese Tatsache allerdings argumentativ nutzen, um
zu erklären, der Bürgerschaft seien die Vorschläge egal gewesen, also
habe man jetzt selbst so unpopulär handeln müssen. Der Satz von Karl-Heinz Kaiser "...und
auch hier ist es natürlich wie bei der Wahl und wie letztendlich überall
im Leben: Wer die Chance hat, mitzureden, aber trotzdem nicht dabei sein
will, hat einen schweren Stand, sich hinterher zu beschweren",
lässt keinen anderen Schluss zu. Es wird ein schweres Stück
argumentativer Überzeugungsarbeit sein, die da auf den
Stadtverordnetenvorsteher zukommt. Erfolg wird er nur bei positiv und
objektiv eingestellten Bürgern haben.
Das
Loblied des Stadtrats auf den Stadtleitbildprozess in der Presse und der
ganz am Rand verschämt
angebrachte Hinweis, dass der Bürgerhaushalt den Stadtleitbildprozess
ganz gut ergänzen würde, lässt ebenso hoffen, wie sein Hinweis, das
Vorgehen beim nächsten Bürgerhaushalt (der eigentlich keiner ist) sei eine
einmalige Ausnahme. Dass man erst einmal die Kasse aufbessern muss, ehe
später allerlei Wohltaten realisiert werden können, muss man intelligenten Bürgern nicht
erklären. Fatal ist jedoch, dass immer wieder über die Fehlleistungen bei der Inszenierung von
Bürgerbeteiligung gerade diejenigen Bürger verprellt werden, die zu den
Aktivposten der Stadt gehören.
Veröffentlicht
am 26.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Man
sagt gewöhnlich "Timing ist alles" und meint
damit, dass man alles zum passenden Zeitpunkt macht. Genau
so glaubt sich momentan beim Maintaler Bürgerhaushalt Politik
und Magistrat gut beraten.
Die Steuerungsgruppe beziehungsweise Kontrolle wurde ausgeschaltet und
Veränderungen fanden
statt. Es ist durchaus absehbar, was dadurch passieren wird, aber die Dinge nehmen
ohne Umschweife ihren Lauf. Es ging einigen Herren mal wieder nicht schnell genug
und die Bürger sind ja für so anspruchsvolle Dinge wie Sparen nicht zu
gebrauchen. Also nahm man das Heft selbst in die Hand. So ganz auf
die Bürger verzichten will man aber auch nicht, denn die derzeitige
Strategie könnten ja versagen. Was aber, wenn
plötzlich alle engagierten Bürger nicht mehr da sind? Dann hat sich das
Projekt vermutlich von selbst erledigt.
Das
Kernproblem ist nach wie vor, dass nur an den Symptomen
herumgebastelt wird und die Ursachen der Misere totgeschwiegen werden. Dabei
wäre es so wichtig, dass die Kommunalpolitik und der Magistrat alle
Fehler und Fehleinschätzungen der Vergangenheit offen legen und zu ihren Fehlern stehen würden. Was auch immer
über die jetzige Hau-Ruck-Aktion eingespart oder
optimiert werden kann, die alten Fehler werden sich wiederholen und
erneut Löcher aufreißen. Eigentlich geschah in all den Jahren der
Fehleinschätzungen nichts, was nicht im
Parlament beschlossen wurde. Es ist deshalb wichtig zu wissen, wie
Fehlentscheidungen zustande kamen. Solange hier keine Offenheit zu
spüren ist, ist jede Art von Bürgerbeteiligung eine Farce. Die
Bürger und ganz besonders unsere Stadtverordneten müssen doch
endlich mal wissen, welche Fehler sich nicht wiederholen dürfen.
Stadtrat
Sachtleber liegt wohl ganz richtig, wenn er gegenüber der Presse meint,
in Maintal zöge eine neu Bürgerbeteiligungskultur ein und es
würde sich etwas in der Verwaltung bewegen. Das ist in einigen
Teilen wohl der Fall. Hier muss sich aber noch viel mehr bewegen, um
sich verwaltungsseitig ein flächendeckendes Lob zu verdienen.
Wenn
sich in Maintal etwas gravierend verändern soll, muss erst einmal
eine Kultur des Miteinanders erzeugt werden, in der Vertrauen,
Offenheit und Ehrlichkeit die wichtigsten Bausteine darstellen.
Dafür investiere ich gern meine Freizeit und stelle auch
bereitwillig meine
Erfahrung zur Verfügung. Das geht aber nicht, wenn ich den Eindruck
habe, immer wieder am Nasenring im Kreis herum geführt zu werden.
Wenn
ich das auch diesmal wieder spüre, sage ich endgültig - wie viele
Bürger in der Vergangenheit:
"Ich
bin dann mal weg!"
Ich
hoffe, es wird nicht dazu kommen!
Klaus
Klee
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Kommunale
Intelligenz
In
österlicher Ruhe konnten die kommunalpolitischen Eier im Rathaus vor sich
hin brüten. Dass darunter auch einige faule Eier sind, von denen man sich
partout nicht trennen kann, macht die Sache nicht übersichtlicher.
Vielleicht schlüpfen ja nach Ostern lebensfähige Lösungen. Die beiden
Eier "Stadtleitbild" und "Bürgerhaushalt", die aus
einem Wurf stammen, haben immer noch nicht zusammengefunden, obwohl sie
sich perfekt ergänzen würden. Das inzwischen faule Ei "Lokale
Agenda" sollte man endlich vergraben. Alle guten Ideen gingen im
Stadtleitbild auf, allerdings, ohne dass sich dadurch etwas bewegte. Es
fehlt halt am richtigen Umsetzungsmodul, wie dem des Bürgerhaushalts. Der
Bürgerhaushalt wird ja gerade in ein Umsetzungsmodul für unpopuläre
haushaltstechnische Lösungen umfunktioniert. Die Bürger müssen mit
ihren Ideen also noch warten. In der 17. und der 18. Woche entscheidet
sich die Vorgehensweise zum Bürgerhaushalt 2014, über der die
Kommunalpolitik gerade ausgiebig brütet. Die Lösung könnte sein: Aktive
und zielgerichtete Teilnahme der Politik zu Lasten der Bürgerbeteiligung.
Das heißt nicht, dass die Bürger außen vor bleiben, nein, sie werden
zur Kommentieren und zum Votieren gebraucht. Natürlich können die
Bürger bei den Einspar- oder Einnahmenerhöhungsideen noch einen
draufsetzen! Die Strategie ähnelt etwas dem Stadtleitbildprojekt der
Radfahrer, bei dem das Fahren entgegen der Einbahnstraße gestattet ist.
Der Nutzen ist absolut einseitig, aber wirkungsvoll! Wenn der Zweck die
Mittel heiligt, ist es einen Versuch wert.
Bewegung
meldete das Rathaus kurz vor Ostern beim faulsten Ei der Kommunalpolitik,
der Sportstättenplanung in der Grünen Mitte. Hier haben angeblich alle
Grundstückseigentümer der benötigten Parzellen nördlich des
Schwimmbads einen Vorvertrag unterschrieben. Blöd ist nur, dass der FC
GERMANIA nahezu zeitgleich seine Weigerung erneuerte, in die Grüne Mitte
umziehen zu wollen. Wem hilft nun die Hurra-Meldung aus dem Rathaus!? Man
sollte sich viel besser lösbaren Aufgaben zuwenden.
Den
ehemaligen Teilnehmern des Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts 2013
wurde bei ihrer Verabschiedung ein kleines Buch von Gerald Hüter mit dem
Titel "Kommunale Intelligenz" überreicht, in dem die Potentialentfaltung
in Städten und Gemeinden beschieben wird. Es wäre gut, wenn man es
allen Stadtverordneten, Magistratsmitgliedern und der Verwaltung zur
Pflichtlektüre bereitstellen würde. Dort ist der richtige Weg
beschrieben. Eigentlich ist Maintal auf einem guten Weg - jedoch erst ganz
an dessen Anfang! Diese Entwicklung bedarf eines behutsamen Aufbaus und
sorgsamer Pflege. Momentan erinnert mich die Vorgehensweise
allerdings (in der Sprache des Gärtners) an angelegte Beete, die
man mit Unkraut-Ex, Schneckenkorn und Wurmpulver säumt, ohne an die
Auswirkung auf die Qualität der Ernte zu denken. Maintal soll doch von
seinen Leiden geheilt werden und nachhaltig gesunden. Dabei gehören alle
Mittel der Vergangenheit verbannt, die den unhaltbaren Zustand
herbeiführten. Ehe eine neue Saat erfolgreich aufgehen kann, muss man
erst einmal den Boden vorbereiten. Damit wurde zwar begonnen, einigen
Strategen geht es aber offenbar nicht schnell genug!
Veröffentlicht
am 21.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Salamitaktik
Das
Thema "Bürgerhaushalt 2014" wird in einer Art
"Salamitaktik" auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Zuerst
beriet sich die Verwaltung, dann wurde die Steuerungsgruppe über das
Ergebnis der Verwaltungsdiskussion informiert. Anschließend beriet sich
der Magistrat mit den Maintaler Spitzenpolitikern und informierte die
Steuerungsgruppe über das Ergebnis und man löste die Steuerungsgruppe
auf. Danach berieten sich erneut Magistrat und Politik über das weitere
Vorgehen. Am
30. April 2014 diskutieren nun die Projektleitung, Magistrat, Verwaltung, die
Fraktionsvorsitzenden, der
Stadtverordnetenvorsteher und die Bürger der
ehemaligen Steuerungsgruppe gemeinsam darüber, wie der kommende
Bürgerhaushalt wirklich ablaufen soll. Auch wird entschieden, ob es
erneut eine Steuerungsgruppe geben wird und was ihre Aufgabe sein soll.
Die Alternative wäre ein Moderatoren-Team, das nach außen vertritt, was
2014 gewünscht wird. Auf dem Tisch liegt das Konzept der
Maintaler Kommunalpolitik, das besagt, dass dieser Bürgerhaushaltsprozess dem
Ziel der Haushaltskonsolidierung unterzuordnen ist. Zu diesem Zweck
soll den Bürgern eine noch unbekannte Zahl von Vorschlägen zur
Diskussion und zur Bewertung vorgelegt werden. Diese können um weitere Spar-
oder Optimierungsvorschläge ergänzt werden. Anschließend wird das Konzept verabschiedet und den Bürgern in einer
Bürgerversammlung vorgestellt.
Da das öffentliche Interesse wegen
ausbleibender oder noch recht dürftiger Erfolgsmeldungen zum abgelaufenen
Bürgerhaushalt 2013 immer noch sehr
gering ist, wären jetzt kräftige Signale zur Ankurbelung des neuen
Bürgerhaushalts notwendig. Da
das ins Auge gefasste Konzept der Politiker und des Magistrats aber eher eine andere Wirkung
erzielen wird, hängt sehr viel vom Ausgang obiger Diskussion und davon ab,
wie man es den Bürgern "verkaufen" kann.
|
Die
bisherige Beteiligung am Maintaler Bürgerhaushalt lässt sich bestenfalls
mit der Briefwaage messen. Ältere Modelle haben noch zwei getrennte
Messbereiche, die wohl auch zum Maintaler Bürgerhaushalt passen. Die
kleinen Messeinheiten gelten dem Gemeinwohl-Interesse und die großen
Messeinheiten dem politischen Interesse. Die Politiker meinen, es wäre an
der Zeit, endlich die großen Pfunde aufzulegen, die Maintal wirklich
weiterbringen. Es waren ihnen beim ersten Haushalt wohl nicht die
richtigen Vorschläge enthalten, die endlich Handhabe zu großen
Einsparungen oder Steuer- und Gebührenanhebungen ermöglichten. Maintals
FDP packte inzwischen die großen Pfunde aus, die auch nur allzu gern ihr
Etikett tragen sollen. Aber auch die anderen Fraktionen kamen aus der
Deckung und man kann gespannt sein, wie anlässlich der redaktionellen
Besprechung am 28. April die Vorschläge verpackt sein werden.
In
der Bürgerschaft, der Politik, der Verwaltung und im Magistrat stößt
man momentan auf recht unterschiedliche Sichten und Verständnislagen, die
man in nachstehend aufgeführte Sichten unterscheiden kann:
Absolut
am Gemeinwohl
orientierte
Sicht
|
|
Ausschließlich
am
politischen Interesse
orientierte
Sicht
|
Pessimistische
Sicht
der
Kritiker auf allen Ebenen
|
Desillusionierte
Sicht
verdrossener
Bürger
|
Nähme
man die Abstimmungsergebnisse der Stadtverordnetenversammlung als
Gradmesser, so stünde das Parlament faktisch geschlossen hinter dem
Maintaler Bürgerhaushalt. In einigen Einzelgesprächen stellt sich diese
Geschlossenheit jedoch nicht ganz so dar. Da ist von "rausgeschmissenem
Geld" und von "sinnloser Beschäftigung der
Verwaltung" und anderen Ansichten die Rede. Aber auch die neue
Marschrichtung, die die Kommunalpolitik ausgibt, wird kritisch gesehen.
Äußerungen, wie "das ist eigentlich eine Pervertierung des
ursprünglichen Gedankens und hat mit Bürgerhaushalt
gar nichts mehr zu tun" oder "das Motto scheint zu
lauten, 'Bürger, sag uns, wo und wie wir dich schröpfen sollen' ",
sprechen eine klare Sprache.
Die
Mehrzahl der sieben noch zur weiteren Mitarbeit in einer Steuerungsgruppe
bereiten Bürger macht voraussichtlich ihre Entscheidung vom Ausgang der
Beratungen vom 30. April 2014 abhängig. Die teilnehmenden
Kommunalpolitiker wären gut beraten, ihr Ansinnen noch einmal zu
überdenken. Es wäre meiner Meinung nach besser, intensiv dafür zu
werben, dass sich die Bürger stärker mit ergebniswirksamen Vorschlägen
befassen, als blumige Wünsche zu äußern, die nur bei besserer
Kassenlage umgesetzt werden können, als ihnen ausschließlich Magerkost
zu verordnen. Hier wird auf den Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz
Kaiser eine schwere Aufgabe zukommen, denn er muss als Erster Bürger der
Stadt die Interessen der Bürger und der Kommunalpolitik austarieren.
Veröffentlicht
am 18.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Warnung
vor Pferdeflüsterern |
Wenn
die Kommunalpolitik eine Sache wie einen Bürgerhaushalt zu einem
Bewertungssystem für bisher vermiedene Sparvorschläge umfunktioniert und
damit den Sinn des Bürgerhaushalts entfremdet,
müssen schon starke Gründe vorliegen. Das Defizit des Maintaler
Haushalts kann begründet bezweifelt werden, denn seit Jahren werden
hohe Defizite prognostiziert, die sich am Jahresende nicht mehr
halten lassen. Der Haushalt 2013 wurde mit 1,3 Mio. Euro Defizit
ausgewiesen, das Jahresendergebnis liegt jedoch 1,4 Mio. im Plus.
Sind die für 2014 ausgewiesenen 2,9 Mio. Euro nur heiße Luft oder
gar wohlbedachte Taktik?
Auch
dieser Sachverhalt wurde mehrmals von der Steuerungsgruppe des
Bürgerhaushalts thematisiert. Hier scheinen wohl höhere
Rechenarten gefragt zu sein, als derzeit angewendet werden.
Natürlich gibt es Unsicherheiten und Überraschungen, die man nicht
vorausplanen kann. Die "Sicherheiten", die eingeplant
werden und die - wie man sieht - die Ergebnisse stark
beeinflussen, bleiben den Bürgern und den Stadtverordneten
verborgen. Zumindest die Fraktionen nehmen das so hin und bauen
sogar spezielle Einsparstrategien unter Missachtung dieser im Haushalt versteckten
Sicherheiten auf, wie ihr Vorgehen beim Bürgerhaushalt beweist.
Die
Frage ist nun, ob in Finanzdingen bewanderte Bürger dem Magistrat
und der Verwaltung unter die Arme greifen können, um mit ihrer
Hilfe zu besseren Erkenntnissen und Ergebnissen zu kommen. Was
Magistrat und Verwaltung erarbeiten, muss von der Politik
abgesegnet werden. Dazu gehören ebenfalls Fachkenntnisse, die auf
eine breitere Basis gestellt werden müssen. Auch hier kann eine
sinnvolle Bürgerbeteiligung bei der Beurteilung der Sachlage sehr
sinnvoll sein. Ehe Veränderungen wirklich greifen
können, muss allen Beteiligten klar (gemacht) werden, welche
Informationsdefizite bestehen und wie erreicht werden
kann, dass auch jeder Stadtverordnete begreift, was er beschließt.
Klar
ist auf jeden Fall, dass es nicht ratsam ist, sich bei dieser
Gemengelage den Bürgern gegenüber als Pferdeflüsterer zu
präsentieren, damit sie aktiv Hilfe bei Entscheidungen leisten, zu denen
den Politikern bisher der Mut fehlte.
Um neu anfangen zu können, muss man erst einmal
am Ende sein. Auch hierüber liegen bei Bürgern und bei Politikern
ganz unterschiedliche Ansichten vor. Grund dafür sind alle
möglichen Befürchtungen über das Ausmaß, wie sehr die
Kommunalpolitiker ihr Geschäft überhaupt beherrschen und was mit
der Einrichtung eines Bürgerhaushalts eigentlich erreicht werden
sollte. In der Vorschlagsphase des ersten Bürgerhaushalts nahmen
die Stadtverordneten die Rolle der Zuschauer ein, während die
Verwaltung eifrig olle Kamellen als Vorschläge einstellte und sie
bewerten ließ. Nun scheint sich die Strategie geändert zu haben
und die Fraktionen mischen mit. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn
es dabei nicht zur Kollision zwischen Anträgen im Parlament und im
Bürgerhaushalt kommt, wie im ersten Bürgerhaushalt.
Interessant
ist allerdings die Doppelrolle als Bürger und als Stadtverordneter,
weil man als Bürger über Vorschläge anders befinden kann wie als
Mitglied einer stringent geführten Fraktion. Es könnte gar als
Regulativ dienen. Wichtig wäre die Beteiligung unter vollem Namen,
damit derartige Sachverhalte auch transparent werden, denn hier ist
die Bürgermeinung gefragt und nicht de Politikermeinung. Die
Politiker kommen später sowieso zu ihrem Recht, wenn sie über die
Vorschläge im Parlament entscheiden.
Klaus
Klee
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Das
gelobteste Land?
Seit
Jahrtausenden gibt es kriegerische Auseinandersetzungen, Völkermord,
Vertreibungen und Hungersnöte, die Völkerwanderungen und Umsiedlungen
zur Folge haben. Auch Europa kehrten viele Menschen den Rücken und
brachten sich in Sicherheit. Amerika würde heute noch von den
Ureinwohnern bevölkert, wenn zahllose Europäer nicht ausgewandert wären
und von ihnen Millionen Afrikaner als Sklaven dorthin verschleppt
worden wären. Das führte früher wie heute in den Zielländern zu
schweren Konflikten und Problemen. Fremde werden selten sofort mit offenen
Armen empfangen. Starke Grenzbefestigungen verhindern den unkontrollierten
Zuzug bzw. unerwünschte Abwanderungen. Vierzig Jahre lang trennten
in neuester Zeit spezielle Grenzanlagen West- von Ostdeutschland. Entlang
der US-amerikanischen Grenze zu Mexiko steht ein 6 Meter hoher Grenzzaun,
wie ihn auch Israel vom Gaza-Streifen und an vielen Orten der Welt
trennt. Die Gründe, eine Grenze absolut "dicht" zu machen, sind
vielfältig. Das Mittelmeer ist momentan eine ähnlich überwachte Zone,
auf der Boots-Flüchtlinge aus Afrika abgefangen werden. Die Europäische
Union "sichert" auf diese Art ihre Außengrenzen und schafft
für Menschen, die es nach Europa zieht, klare Regelungen. Spezielle
Verordnungen regeln den Status der "Einfallländer". Eine dieser
Verordnungen, das Dublin II-Abkommen, besagt, dass Asylsuchende in dem
europäischen Land Asyl beantragen sollen, das sie zuerst betreten. Das
bedeutet, dass sie bis zum Abschluss ihres Anerkennungsverfahrens auch in
diesem Land bleiben müssen. Genau das befolgen viele Asylsuchende nicht
und tauchen unter oder beantragen in einem anderen Land Asyl, weil Italien
mit den Asylsuchenden überfordert zu sein scheint und sie
menschenunwürdig behandelt.
Asylsuchende
werden hierzulande seit Jahren aufgenommen, untergebracht und ihr Antrag
wird geprüft. Schnell klärt sich jedoch, über welches Land sie in die
EU einwanderten und sie werden abgeschoben, wie alle Personen ohne
gültige Aufenthaltsgenehmigung. Wer untertaucht, gilt in allen Ländern
der Welt als Illegaler. Menschen in Not befinden sich also in einem
Teufelskreis. In Italien droht den Asylsuchenden erneut
die gleiche Behandlung, wegen der sie das Land zuvor fluchtartig
verließen. Viele von ihnen wollten aber auch von vorn herein nach
Deutschland oder in ein anderes Land, in dem sie sich bessere
Lebensbedingungen erhoffen. Sie werden trotz der Abschiebung immer wieder
versuchen, ihr Ziel zu erreichen. Wo sie mit ihrem oft sehr schweren
Schicksal auftauchen, verursachen sie allerdings organisatorische und
finanzielle Probleme, bei denen die jeweiligen Kommunen, in denen sie
strandeten, an ihre Grenzen stoßen. Es geht deshalb praktisch nichts ohne
private Initiativen und die Mitwirkung von Organisationen. In Maintal und
Hanau stehen nun eine ganze Reihe von Asylsuchenden entsprechend dem
Dublin II-Abkommen direkt vor der Abschiebung. Da nahezu alle
Möglichkeiten der Helfer ausgeschöpft sind, ist jetzt Kirchenasyl im
Gespräch.
Es
ist beschämend für Europa als einer der Kontinente, dessen Staaten
großen Einfluss auf die Entwicklungsländer nehmen und gerade in Afrika
vielfach für Instabilitäten mitverantwortlich sind, den Opfern
gnadenloser Politik und kriegerischer Auseinandersetzungen nicht den
Schutz zu gewähren, der angemessen wäre. In einem Vereinten Europa
müssen endlich die Lasten, die eine Aufnahme Asylsuchender mit sich bringen,
gerecht verteilt werden. Das wiederum verhindert auf europäischer
Ebene die Bundesregierung im
Fall der Bootsflüchtlinge. Dennoch nutzen etliche
Städte und Gemeinden Spielräume und verlängern
auf öffentlichen Druck Aufenthaltsgenehmigungen. Ein nachhaltiger Schutz ist das jedoch
nicht. Wenn nämlich die Genehmigungen abgelaufen sind, beginnt für
die Betroffenen das Zittern neu.
Die
Betroffenen sind nun in einer kritischen Lage. Bei
allem Verständnis und Mitgefühl, das ihnen entgegengebracht wird,
müssen sie und die Helfer einsehen, dass die private Hilfe äußerst
begrenzt ist und die Behörden letztendlich an ihre Anweisungen gebunden
sind. Die Flucht in Kirchen oder Räume, die der Kirche gehören, ist
ebenfalls an gesetzliche Regelungen gebunden und stellt nur einen zeitlich
begrenzten Schutz dar. Es ist nun oberstes Gebot für die Politik, die
Anerkennungsverfahren zu beschleunigen, damit die anerkannten Asylsuchenden bleiben
und selbst für ihren Erwerb sorgen dürfen. Jede noch so
aufopferungsvolle Laienbetreuung ist gut gemeint, löst aber nicht die
Kernprobleme.
Asyl
oder Suche nach einem besseren Leben
Beim
Anerkennungsverfahren geht es um die Frage, ob bei den Asylsuchenden
Gefahr für Leib und Leben in ihren Heimatländern besteht. Ist das der
Fall, werden sie anerkannt und erhalten eine Aufenthaltsgenehmigung. Asyl
soll eigentlich nur so lang gelten, bis sich die Situation in den
Heimatländern normalisiert und eine Gefahr für Leib und Leben
ausgeschlossen werden kann. Dann steht die Rückführung an. Nur - wer kann sein Leben schon für eine ungewisse Zeit planen, wenn keine
Änderung der Lage absehbar ist!? Eine Lösung wäre die Einbürgerung.
Das setzt jedoch voraus, dass die Asylsuchenden auch nach der
Normalisierung in ihrem Heimatland dauerhaft in Deutschland
bleiben wollen. Ein schwerer Entschluss, denn ein Land, das so viele
Hürden aufbaut und das sich immer wieder mit fremdenfeindlichem Verhalten
profiliert, kann eigentlich nicht das gelobteste Land sein, das man sich
aussuchte.
Veröffentlicht
am 12.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
"Oder
fällt Ihnen noch eine andere Möglichkeit ein, Herr Pfarrer?"
Es
ist gerade mal knapp 70 Jahre her, dass viele unserer Landsleute
infolge Krieg und Vertreibung aus den zerbombten Städten aufs Land
und aus den Ostgebieten nach Westen und Südwesten flüchteten und
ihr Leben neu organisierten. Auf der Flucht verloren sie nicht nur
Hab und Gut, sondern auch Kinder und viele nahe Verwandte. Sie
galten zu Recht als Entwurzelte. Dennoch wurden sie viele Jahre lang
im eigenen Land wie Fremde behandelt und vielerorts schickte man sie
schnell weiter, um nichts mit ihnen teilen zu müssen. Diese
Erfahrung im eigenen Land prägt auch heute noch das Denken der
Älteren. Die Scham führt zu einem anderen Verhalten gegenüber
Asylsuchenden, als es Folgegenerationen für richtig halten.
In
diesem Zusammenhang erinnere ich mich gut an die Kollektive
Performance 2013 am Eisernen Steg in Frankfurt. Viele junge Menschen
gingen teils belustigt, teil desinteressiert ihres Weges. Dann
fielen mir Menschen aus Ländern auf, in denen Tod und Vertreibung,
Hunger und Elend herrschen. Sie beteiligten sich spontan an der
Performance und trugen ebenfalls diese stilisierten Elendsgestalten
mit großem Ernst ein Stück weiter. Das berührte mich sehr und ich
fragte mich, ob unser Verhalten den Asylsuchenden gegenüber richtig
ist. Sie haben so große Entbehrungen auf sich genommen und in
vielen Fällen Menschen auf ihrem langen Weg verloren. Warum quälen
wir sie nur mit diesem abartigen Behörden-Scheiß. Nur, damit uns
einige Wirtschaftsflüchtlinge nicht durch die Lappen gehen? Ist es
das wirklich wert?
Wir
alle sind nur ganz kurz auf dieser Erde. Haben wir nicht alle das
Recht, für uns die besten Chancen fürs Leben zu suchen!? Es ist
schlimm genug, dass wir dem Kindersterben und dem Hungertod in
Ländern zusehen, die wir ausbeuten. Unsere Regierungen bauen immer
höhere Hürden auch deshalb auf, damit unsere Landsleute nicht mit
der grausamen Wahrheit in anderen Ländern konfrontiert
werden.
Klaus
Klee
|
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Kräftige
Hand am Steuer
Am
7. April konnte vor Ort und im Stadtparlamentsfernsehen die
Stadtverordnetenversammlung live verfolgt werden. Interessant war u.A. der
Bericht des Stadtverordnetenvorstehers zum Maintaler Bürgerhaushalt. Dort
wurde erklärt, welches Vorgehen Magistrat, Fraktionsvorsitzende und das
Sitzungspräsidium der StVV nach Verabschiedung der Steuerungsgruppe 2013
für 2014 in die Wege geleitet haben. Interessant ist auch die Passage zu
den öffentlichen Diskussionen und zum Rollenverständnis einer
Steuerungsgruppe (siehe Kommentar auf der rechten Seite). Es ist gut, dass
der Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Kaiser in der steuergruppenlosen
Phase das Ruder in die Hand nahm und die Stadtverordneten auf ihren Part
zum Gelingen einschwor. Seine Autorität wird viel bewirken und seine
Entschlossenheit sollte eigentlich alle Zweifler beeindrucken. Er kennt
ganz genau alle aktiven Kräfte des Prozesses und ihre konstruktive Arbeit
des vergangenen Jahres. Als erster Bürger der Stadt kann er wertvolle
Überzeugungsarbeit bei den Bürgern leisten, die der Sache noch nicht so
recht trauen. Dabei muss natürlich rüberkommen, dass es wichtig ist,
finanziell erst einmal die Hausaufgaben zu machen, ehe man mit neuen
finanziellen Spielräumen Gutes für die Bürger gestalten kann. Das wird
hoffentlich vielen Bürgern einleuchten. Wenn sich der Magistrat auf
seiner Seite um optimale Voraussetzungen für die Mitarbeit der
Verwaltungsmitarbeiter kümmert, kann eigentlich gar nichts mehr schief
gehen.
Hier
der Bericht des Stadtverordnetenvorstehers:
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Wenn
wir auf 2014 schauen, dann haben wir in den letzten Wochen darüber
diskutiert, mit welcher Konzeption wir an den Bürgerhaushalt
herangehen. Der Bürgerhaushalt wird überschattet von der Maintaler
Haushaltssituation. Wir haben im Dezember einen Haushaltsbeschluss
gefasst und erhielten keine Haushaltsgenehmigung. Dieser Status Quo
bietet natürlich den Rahmen für jedes Handeln. Mit diesem Rahmen
sind wir heute jedoch extremst eingeschränkt. Die Politik hat
entschieden, letztendlich wir mit unserem Beschluss im Februar, dass
das Thema Haushaltskonsolidierung das Thema des Bürgerhaushalts
2014 sein soll. Aber - und ich komme bei einem zweiten Punkt
noch einmal darauf zurück - die Politik bekennt sich ganz klar zu
ihrer Rolle und zu ihrer Aufgabe, am Ende verantwortlich zu sein
für den Maintaler Haushaltsplan und dass es dafür entsprechende
Beschlüsse gibt.
Wenn
wir uns 2014 anschauen und da gab es ja in den letzten Wochen
verschiedene Diskussionsrunden mit sehr aktiver Beteiligung der
Kommunalpolitik, so wird sich dieser Prozess in diesem Jahr etwas
anders gestalten. Wir sind zur Zeit in der Diskussion, wie die Rolle
einer Steuerungsgruppe oder wie ich sagen würde eines
Moderationsteams aussehen würde. Die Steuerungsgruppe 2013 - dieser
möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal sehr herzlich für die
geleistete Arbeit danken - diese Steuerungsgruppe hat ihre Arbeit
beendet und wir sind jetzt in der Phase, diese Gruppe für die Phase
2014 neu aufzustellen. Hier wird man die laufende Diskussion über
das Rollenverständnis weiter führen und auf den Punkt bringen
müssen.
Mit
den in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen haben
wir in den letzten Wochen Gespräche geführt, wie sich die
Fraktionen eine Mitwirkung am Bürgerhaushalt 2014 vorstellen
können. Im Jahr 2013 hat die Kommunalpolitik, die ehrenamtliche
Kommunalpolitik sich in dem Prozess - ich will nicht sagen, in die
Zuschauerrolle begeben - aber sich zurückgehalten. Sie hat keine
eigenen Vorschläge eingebracht und gesagt, wir wollen mal schauen,
was da passiert und wollten nicht Vorreiter sein an dieser Stelle.
Aber die ehrenamtliche Kommunalpolitik hat jetzt auch gesagt, wir
wollen sehr wohl auch hier in dieser Runde unsere Verantwortung
wahrnehmen und uns aktiv einbringen und den Ablauf mitgestalten.
Und
bei dem Thema Haushalt, Haushaltskonsolidierung ist man in den
Vorgesprächen auch überein gekommen, dass das, was am Ende des
Tages diskutiert wird, oder diskutiert werden soll, geprägt sein
muss von der Nachhaltigkeit in Richtung der Konsolidierung zur
Gesundung der Maintaler Finanzen.
Wie
stellt sich das konkret dar? Das ist nur ein grober Abriss dessen,
was bis heute greifbar ist. In den nächsten Wochen wird sich ein
neue Steuerungsgruppe / Moderationsgruppe 2014 bilden. Diese Gruppe
wird als eine der ersten Aufgabe natürlich haben, einen
Terminfahrplan für das Jahr fertig zu stellen.
Bezogen
auf die ehrenamtliche Politik darf ich Ihnen sagen, dass wir uns in
einigen Gesprächen darauf verständigt haben, dass Magistrat,
Verwaltung und Fraktionen sich selbstverpflichtet haben, bis zum 17.
April ungefiltert Ideen und Vorschläge in einen Vorschlagskatalog
einzubringen und - da sind hauptsächlich die Fraktionsvorsitzenden
und meine Präsidiumskollegen gefordert - gemeinsam mit dem
Magistrat am 18. April in einer sogenannten Redaktionskonferenz all
das, was sich bis dahin im Topf befindet, in eine deutsche Sprache
zu bringen, dass es auch jeder versteht, der kein Verwaltungsstudium
absolviert hat.
Mein
Plan ist es, den Maintaler Bürgerinnen und Bürgern mit
Unterstützung des hauptamtlichen Magistrats anlässlich der
Bürgerversammlung am 8. Mai diese Version 1 des Vorschlagskatalogs
dort vorzustellen. Danach erfolgt die Ergänzung dieses Kataloges
oder Vervollständigung um die Vorschläge der Bürgerinnen und
Bürger und - das habe ich mir auf die Fahnen geschrieben - wie im
letzten Jahr Sie dann auch anlässlich der nächsten
Stadtverordnetenversammlung am 26. Mai darüber zu informieren, wo
wir dann stehen.
Wenn
auch nicht aktiv, so gehöre ich sicherlich mit zu den Beobachtern
diverser Maintaler Webseiten, des Maintal Forums etc. und das
eine oder andere Mal ärgert es mich dann schon, in welches Licht
Stadtverordnete gerückt werden. Man wirft uns
Stadtverordneten vor, dass wir uns für den Bürgerhaushalt nicht
interessieren, weil wir uns auf einschlägigen Foren nicht an
Diskussionen beteiligen. Dazu sage ich: sicherlich,
bei der Abstimmung über den Bürgerhaushalt 2013 haben sich 44
Maintaler Stadtverordnete beteiligt und leider Gottes waren das bei
den meisten Vorschlägen mehr, als sich Bürger per Button beteiligt
haben.
Man
unterstellt uns auch gern, den Bürgerhaushalt 2014 nutzen zu
wollen, um unpopuläre Maßnahmen unter den Mantel des
Bürgerwillens zu stellen. Das mag man vielleicht so
interpretieren wollen, aber denken Sie an meine Aussage etwas weiter
vorn. Wir alle, die wir hier sitzen, wurden im März 2011
demokratisch gewählt und eine unserer Hauptaufgaben, die sogar in
der HGO zementiert ist, ist - wir haben einen Haushalt zu
beschließen. Nichtdestotrotz
sind Bürgerbeteiligungsprozesse wichtig, auch ehrenamtlich Tätigen
das eine oder andere Mal neue Gedanken mit auf den Weg zu geben,
damit sich am Ende des Tages Diskussionen hier konstruktiv oder
konstruktiver gestalten können.
Ich
darf Sie (Anm.: die Stadtverordneten) einladen und
letztendlich haben Sie ja keine andere Wahl, denn Ihre
Fraktionsvorsitzenden haben sich in diversen Runden dazu
verpflichtet, sehr aktiv am Bürgerhaushalt 2014 teilzunehmen. Der
Bürgerhaushalt verdient eine 2. und auch eine 3. Chance, an dieser
Stelle das ganze Thema zu beleben.
|
|
Veröffentlicht
am 08.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Wundsalbe
für Juckpulverreize |
Es
ist für den Stadtverordnetenvorsteher sicherlich nicht einfach,
thematisch über das noch recht holprige Pflaster des
Bürgerhaushaltskonzeptes zu schreiten. Deutlich spürbare
Unzufriedenheiten auf allen Seiten erschweren manchem eine objektive
Beurteilung des Erreichten und des noch vor den verantwortlichen
Machern liegenden Teils, damit aus dem Bürgerhaushalt eine runde
Sache wird. Dabei darf man auch die Verwaltung nicht vergessen, die
einen wichtigen Part übernimmt und teilweise ebenfalls zum Chor der
Unzufriedenen gehört. Eigentlich sollte eine Steuerungsgruppe, die
auch diesen Namen verdient, vorbehaltlos alle Probleme aufnehmen und
wenn möglich lösen. Das gelingt jedoch nur schwer, weil Teile der
Steuerungsgruppe selbst zum Problem gehören. Es ist zudem zu
wenig, wenn sich das Steuern nur auf die Termine und die Abfolge von
Aktionen bezieht. Zum Steuern gehört auch die Einflussnahme auf
Abläufe, die mit der Umsetzung der Vorschläge zusammen hängen.
Hier übernahm immer wieder die Verwaltung die Steuerung. Sie war es
auch, die überrascht war, dass die Bürger in der Steuerungsgruppe
aktiver sein wollten, als man es ihnen ursprünglich erlaubte. Das
Ansinnen, das Wort "Steuerung" durch
"Moderation" zu ersetzen, vermittelt den Eindruck, dass
man festschreiben möchte, dass die Bürger bestenfalls ihren Senf
dazu geben dürfen. Das wird die Reihen noch mehr lichten, wenn
keine Einsicht einkehrt.
Durchgesetzt
hat sich offensichtlich das Präsidium der 44-köpfigen
Stadtverordnetenversammlung, dessen Vorsitzender stolz darauf
verweist, dass die Stadtverordneten faktisch alle 40 Vorschläge des
Haushalts bewertet hätten. Das seien mehr Voten gewesen, als manche
Vorschläge Bürgerstimmen erhalten hätten. Leider wurde nicht auf
das "Wie" in den Fraktionen eingegangen, dafür aber auf
das schmalspurige Scheuklappenverhalten vieler Bürger bei der
Bewertungsvorstufe, obwohl klar ist, dass das geänderte Verhalten
ein Schwerpunkt der Veränderungen des nächsten Bürgerhaushalts
sein wird. Die
Bewertung der Qualität des Prozesses ignorieren die
Stadtverordneten weiterhin beharrlich im eigens eingerichteten
Portal. Muss man sich dabei etwas denken!? Ich hoffe nicht!
Die
Kritik des Stadtverordnetenvorstehers an Diskussionsbeiträgen im
Maintal Forum und auf Maintaler Websites zeigt mir deutlich, dass
sich die Politiker immer noch nicht richtig auf den Umgang mit
kritischen Bürgern eingestellt haben. Sie sind halt nur die
Gespräche unter Gleichgesinnten gewohnt, weil parteilose Bürger
weitestgehend ihre Nähe meiden. Vermutlich war die markierte
Redepassage nur als Wundsalbe für diejenigen Stadtverordneten gedacht, die
politisches Juckpulver nicht allzu gut vertragen.
Die
kommenden Diskussionen werden spannend, das merkt man jetzt schon.
Ich bin gespannt, wer bald wieder das Steuer übernehmen wird. Die
Steuerung wird zunehmend zum Politikum.
Klaus
Klee
|
|
Wenn
Gutes schlecht ist
Jeder
Mensch lebt im Grund genommen in seiner eigenen Welt, die von Wünschen
bis zu Befürchtungen ein riesiges Spektrum von Empfindungen umfasst.
Dennoch münden Aktivitäten oft in gemeinsames Handeln, weil sich
Wünsche und/oder Befürchtungen mit denen anderer Menschen decken. Ein
weites Gebiet, auf dem sie sich treffen, ist das soziale Engagement. Die
Motivation für ihr soziales Engagement schöpfen sie aus dem
ausgeprägten Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit, einem Drang, Gutes zu
tun oder der Gesellschaft etwas zurück zu geben. Dass im Hintergrund auch
die Angst vor ausbrechenden Unruhen bei extremer sozialer Schieflage
mitschwingt, wird dieser Spezies erst auf den zweiten Blick bewusst. Bei
Unruhen hat der Mittelstand nämlich am Meisten zu verlieren. Vielleicht
ist das unterschwellig der Grund, warum sich vorwiegend der Mittelstand
und Personen, die unbedingt dazu gehören wollen, sozial engagieren.
Sozialpolitisch orientierte Gruppen versuchen jetzt, ihren Mitmenschen die
Augen zu öffnen und ihnen Wege aufzuzeigen, die sie selbst für die
bessere Alternative zu manchen Freiwilligendiensten halten. Eine solche
Gruppe ist das Hochstädter UBF-Team um Helmut Stein.
Er holte kürzlich die Journalistin Claudia Pinl nach
Maintal, um mit ihr vor einer breiten Öffentlichkeit auf die schädlichen
Seiten ehrenamtlicher Tätigkeit hinzuweisen. Um es vorweg zu nehmen - mit
Erfolg!
Während
des historischen Streifzuges von Frau Pinl durch die Geschichte unseres
Sozialstaats wurde deutlich, wie fest das Sozialstaatsprinzip neben der
Garantie der Menschenwürde und der Menschenrechte als Staatsziel im
Grundgesetz verankert ist. Bereits Otto von Bismarck
erkannte die zunehmenden Probleme der Industrialisierung und der Konflikte
durch Armut und Ungerechtigkeit und der Gefahr drohender Unruhen.
In
den 50er und 60er Jahren wuchsen die Errungenschaften des Sozialstaats und
sicherten das sogenannte "Wirtschaftswunder". Neoliberale
Kräfte demontieren heute Zug um Zug den Sozialstaat, weil er den
Interessen der weltweit agierenden Wirtschaft zuwider läuft. Inzwischen
sind nahezu alle Parteien auf diesem Trip, weil die Politik nun mal von
der Wirtschaft und den Banken finanziert wird. Die Politik ist seit eh und
je der Handlanger der Wirtschaft. Wer keine Lobby hat, kommt bei dieser
Politik unter die Räder. Ehrenamtliches Engagement ist eine der
Möglichkeiten, dem Zerfall des Sozialstaats zu begegnen.
Da
sich diese zersetzende Politik auch und gerade gegen den Mittelstand
richtet, der viele Errungenschaften des Sozialstaats mit den wahren
Verlierern der Gesellschaft teilt, ist das soziale Engagement des
Mittelstands sehr hoch. Kurios ist, dass sich bewusste Verlierer der
Gesellschaft, die die Hilfe der Ehrenamtlichen annehmen, größtenteils
nicht selbst engagieren. Damit ist einmal mehr belegt, dass der
Mittelstand alle Fehler und Auswüchse von Oben und Unten abfedert und
ausgleicht. Der Mittelstand gehört zu den pflichtbewusstesten
Steuerzahlern und muss mit ansehen, wie sein Geld nach oben umverteilt
wird und nur ein Bruchteil geradeso zum Erhalt des sozialen Friedens unten
ankommt. Soziales Engagement im Ehrenamt ist die schlichte Antwort auf
viele schreiende Ungerechtigkeiten, die unser Staat begeht oder zumindest
nicht verhindert.
Genau
in diese Gemengelage stießen Claudia Pinl und Helmut
Stein hinein, um den vielen anwesenden Ehrenamtlichen und
Freiwilligen klar zu machen, wie sehr Politik und Wirtschaft inzwischen
ehrenamtliche Tätigkeit in ihre Entscheidungen einbeziehen, ja förmlich
mit dem sich dadurch ergebenden Ertrag kalkulieren. Im Alltag sind wir
auch in Maintal ständig von den Auswirkungen dieses Denkens konfrontiert.
Hier nur ein kleines Beispiel: Um Kosten zu sparen, wurde nahezu die
Hälfte der Papierkörbe im Stadtgebiet abmontiert und komplizierte
Regelung für die Abfallentsorgung sorgen dafür, dass viele Bürger recht
wahllos ihren Müll entsorgen. Über bürgerliches Engagement in Form von
Abfallsammeltagen wird die Stadt dann kostenlos von gutgläubigen Bürgern
vom Müll gesäubert.
Bürgerliches
Engagement setzt also in den meisten Fällen nur bei der Abmilderung der
Auswirkungen und nicht bei der Beseitigung der Ursachen an. Genau das
wäre aber erforderlich! Mit Hinweisen wie "Was wäre, wenn
ehrenamtliche Tätigkeit für den Zeitraum X ausgesetzt würde?"
oder "Man müsste gegen bestimmte Ursachen demonstrieren"
wurde das angerissen, was das Hauptanliegen der Veranstalter war - offen
gegen die Missstände vorzugehen.
An
diesem Jahr war von 35 Milliarden Euro die Rede, die ehrenamtliche
Tätigkeit wert gewesen sei, wenn sie von Menschen in
Arbeitsverhältnissen verrichtet worden wären. Das eingesparte Geld
fließt indirekt in die Kassen der Kommunen, Landkreise, Länder und der
Bundesrepublik sowie in die Taschen vieler im Sozialbereich tätigen
Organisationen und Unternehmen. Die edle Gesinnung wird gnadenlos
ausgenutzt und das eingesparte Geld oftmals gedankenlos verplempert.
Trotzdem werden die meisten Ehrenamtlichen und Freiwilligen weitermachen
wie bisher, weil sie einen politischen Dammbruch verhindern wollen, der
die Verlierer unserer Gesellschaft noch einmal in die Hände politischer
Verbrecher treibt.
So
unbegründet waren die Befürchtungen Bismarcks also gar nicht, weswegen
er damals den Sozialstaat schuf. Das haben aber scheinbar die oberen 10%
unserer Gesellschaft noch gar nicht begriffen oder sie sagen sich, "Wenn
es hart kommt, gehen wir halt ins Ausland...". Deren Geld, das
hier für soziale Zwecke benötigt wird, ist größtenteils bereits schon
dort. So einfach ist soziale Marktwirtschaft neoliberaler Prägung! Sie
öffnet immer weiter die Schere zwischen Arm und Reich und der Mittelstand
hält ehrenamtlich dagegen, um die schlimmsten Auswirkungen abzumildern.
Bis auf einige linke Politiker hat das an diesem Abend kein Politiker des
anderen Spektrums interessiert. Das lässt tief blicken!
Veröffentlicht
am 05.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Land
in Sicht!(?)
In
den letzten Tagen drängt sich die mir Frage auf: "Wollten die
Kommunalpolitiker den Bürgerhaushalt wirklich wegen der Wünsche und
Anregungen der Bürger oder brauchten die Kommunalpolitiker nur ein
Bürgerbeteiligungswerkzeug für unpopuläre Entscheidungen?"
Die
Ausbeute 2014 war recht mager, weil noch nicht alles ausgewertet
und auf den Weg gebracht worden ist und viele Vorschläge bereits bei der
Bewertung unter die Räder kamen. Jetzt ist der Prozess nicht
mehr in Händen der Bürger, sondern in denen der Politik, die ihn kurzerhand in die noch leere Flasche der Haushaltskonsolidierung steckte,
damit Maintals uneinsichtige Bürger endlich begreifen, welche Vorschläge von der
Kommunalpolitik wirklich gewünscht sind. Es ist zu befürchten, dass das gerade erst begonnene Interesse
schwindet. Dabei
waren die Bürger auf einem guten Weg und unterbreiteten eine ganze Reihe
von Vorschlägen, die sich bereits positiv auf den Haushalt 2014 hätten auswirken
können. Auch wenn diese gezielt aus den TOP40 herausbewertet wurden,
hätten sie einige Fachbereiche mit Weitblick aufgreifen können. Davon ist aber nichts
zu spüren, frei nach dem Motto: "Ich will so bleiben wie ich
bin...!"
Wenn für
den Bürgerhaushalt 2015 erneut zu freiwilligen und auf Pflichtleistungen
aufgesattelten freiwilligen Leistungen kritische Vorschläge kämen,
würden sie von den gleichen Personen erneut herunter bewertet werden, damit man sie nicht
aufgreifen muss. Da bin ich ganz sicher! Der Bürgerhaushalt wird somit zum
Wunschkonzert der jetzigen Prozessinhaber. Hat man die Bürgerbeteiligung
strategisch im Griff, kann der Prozess von der Kommunalpolitik
jederzeit "mangels Beteiligung", "mangels brauchbarer
Ergebnisse" oder "mangels Geld" eingestellt werden und man hat dennoch
vordergründig Bürgerbeteiligung
ermöglicht. Momentan überwiegt jedoch noch die Hoffnung von Magistrat
und Politik, die Bürger mögen die der Sachlage angemessenen unangenehmen
Maßnahmen selbst vorschlagen. Hoffnung ist allerdings ein schlechtes
Führungsinstrument. Zu dieser Erkenntnis braucht man eigentlich keine
Berater - da hilft der gesunde Menschenverstand.
Karikatur
Kurt Halbritter (modifiziert)
Bürgerhaushalt
ist erneut Thema im Parlament
Dem
Vorgehen von Magistrat und Politik liegt ein Beschluss zugrunde, dass sich der Bürgerhaushalt 2015 in den Dienst der
Haushaltskonsolidierung zu stellen hat. Dazu unterbreitete die
FDP-Fraktion folgenden Vorschlag für die nächste Parlamentssitzung.
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14 vom 7.4.2014: Vorschläge für den Bürgerbeteiligungsprozess
zur Haushaltskonsolidierung (Vorschlag der FDP-Fraktion)
Die
Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, einen breiten
Bürgerbeteiligungsprozess zur Haushaltskonsolidierung
durchzuführen.
Im
Rahmen dieses Prozesses stellt die Stadtverordnetenversammlung
nachfolgende Vorschläge zur Diskussion und bittet den
Stadtverordnetenvorsteher und den Magistrat, diese in den
Beratungsprozess einzubringen:
-
Erhöhung
der Grundsteuer ab 2015 um 150 Punkte ?Einführung einer Satzung
über wiederkehrende Straßenbeiträge
-
Reduktion
der Stellenzahl und des Leistungsangebotes bei Maintal
Aktiv
-
Übernahme
von anteiligen Kosten der genutzten städtischen Infrastruktur
(Bürgerhäuser, Sportplätze, …) durch die Vereine
(Kulturvereine, Sportvereine)
-
Erhöhung
der Eintrittspreise für das Schwimmbad ?Erhöhung der Kita- und
Hort-Gebühren
-
Verzicht
auf den weiteren Ausbau von U3-Plätzen in Maintal, dafür
Stärkung des Angebotes an Tagesmüttern
-
Stärkere
Einbindung von ehrenamtlichen Grünpflegern und die Gewinnung
von Sponsoren im Rahmen eines Spendenkonzeptes ?Zusammenlegung
der Büchereien an einem Standort
-
Neubau
eines Rathauses vs. Umbau des vorhandenen Rathauses in
Hochstadt
-
Neubau
einer Sportanlage in der Nähe des Schwimmbades unter Verkauf
der Sportanlagen in der Eichenheege und der Dicken Buche vs.
Zusammenlegung der Sportanlagen Eichenheege und Dicken Buche an
der Dickenbuche bei Verkauf der Eichenheege
-
Anpassung
des Busfahrplans mit dem Ziel der Kostenreduzierung
Begründung:
Die Haushaltskonsolidierung ist eine wesentliche Voraussetzung zur
Genehmigung des defizitären Maintaler Haushaltes. Die
Kommunalaufsicht hat den Haushalt der Stadt nicht zur Genehmigung
angenommen, da das vorgelegte Konsolidierungskonzept nicht den
minimalen Anforderungen an ein solches Konzept gerecht wird. Die vom
Innenministerium vorgelegten Richtlinien verschärfen die
Anforderungen an die Haushaltsgenehmigung. Die
Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, im Rahmen des
Bürgerhaushaltes einen Beteiligungsprozess durchzuführen, mit dem
Vorschläge erarbeitet werden sollen, wie die
Haushaltskonsolidierung erfolgen kann. Dabei sollen die
Ansätze des Magistrates berücksichtigt werden. Die
Stadtverordnetenversammlung hat jedoch bisher keine eigenen
Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung entwickelt und verlässt
sich voll auf Magistrat und Bürger. Damit wird sie ihrer
gestaltenden Rolle nicht gerecht. Die Stadtverordnetenversammlung
sollte deshalb eigene Vorschläge in die Diskussion einbringen und
im Beteiligungsprozess verproben lassen. Der vorgelegte Antrag
enthält eine Reihe von Vorschlägen, die in den Beteiligungsprozess
eingebracht werden können. Diese
Vorschläge sind bereits in der Diskussion, so dass es unabhängig
von der finalen Entscheidung über deren Annahme zweckmäßig ist,
sie im Bürgerbeteiligungsprozess vertiefter zu diskutieren.
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Während
der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 2.4.2014 sprachen sich die
Stadtverordneten dafür aus, gemeinsam eine Liste von Maßnahmen zu
verabschieden, die man in den Bürgerhaushalt einstellt um sie - ähnlich
der beim ersten Prozess stark kritisierten Vorschläge der Verwaltung - bewerten zu lassen. Neben
den oben genannten Punkten wird die gesamte Liste der freiwilligen
Leistungen der Stadt Maintal zur Diskussion gestellt, um sie
"vertiefter zu diskutieren", wie es heißt. Weil einige Fraktionen
überhaupt noch kein
eigenes Konzept zur Haushaltskonsolidierung erarbeiteten, werden sie jetzt
im Bürgerhaushaltsmodul selbst Bürgerbeteiligung simulieren, damit der Verdacht
des Leistungsabbaus auf die Bürger verlagert wird. Eigentlich ganz
praktisch gedacht. Das alles konnte ohne die Bürger der Steuerungsgruppe eingefädelt werden. Zwar
kündigte man an, einige Personen dieses Kreises in die Gespräche mit der
Kommunalpolitik einzubinden. Es blieb aber bei den leeren Worten.
Was
damit ausgelöst wird, liegt bereits jetzt auf der Hand und passt zu den
Verhaltensweisen weiter Teile des Parlaments und des Magistrats. Die
Politikverdrossenheit wird erneut steigen und die Kritiker des
Bürgerhaushalts fühlen sich bestätigt. Ein Bärendienst für die
Sache! Auch wenn davon die Rede ist, in
Kürze die Bürger wieder an den Tisch zurück zu bringen, so habe
ich große Zweifel, dass alle vorbehaltlos der Einladung folgen werden. Wer will sich
schon als Bürger immer wieder derart vorführen lassen!?
Was
würde den Bürgerhaushalt wirklich weiter bringen?
Bundesweit
scheitern viele Bürgerhaushaltsprozesse genau an diesen Spielchen und daran, dass
aktive Bürgerbeteiligung verhindert wird. Unter den Bürgern, die sich
informieren und qualifizierte Vorschläge unterbreiten, sind einige
Personen, die sich aus den Erfahrungen ihres Berufslebens heraus
einbringen. Das Potenzial ihrer Ideen reduziert sich jedoch auf eine kurze
Vorschlags-Formulierung, die von Magistrat, Verwaltung und Politik sowie den
bewertenden Bürgern frei interpretiert wird. Man liest, was man lesen
will. Es wäre nutzbringender, die Vorschlagenden auch in das Verstehen der Ideen
und die Umsetzung vor Ort einzubinden. Das Erlebnis, wirklich
eingebunden zu sein, würde zudem die Bereitschaft zur Mitwirkung weiter
verstärken. Es genügt nicht, Vorschläge zu unterbereiten, sich einfach wartend zurückzulehnen und zu beobachten, was
wohl mit den Vorschlägen
passiert. Die Chance ist groß, dass bei der aktiven Umsetzung substanzieller Vorschläge
echte Bürgerbeteiligung stattfindet. Dazu müsste sich
auch oder gerade die Stadtverwaltung stärker öffnen und Vorschläge
nicht als Kritik behandeln, sondern als Chance zur Verbesserung.
So,
wie sich für Außenstehende die Situation in der Verwaltung darstellt,
greift dort ein stringent gelebtes Führungsmodell, das fachliches
Können, kreatives Denken und innovative Lösungen hierarchischem Denken
unterordnet. Das
zu ändern und Berührungsängste abzubauen, ist eine
anspruchsvolle Führungsaufgabe. Der sollten sich die Verantwortlichen
stellen!
Der Bürgerhaushalt benötigt
ebenfalls eine starke Steuerungsgruppe, die wirklich gestaltet. Sie nach jedem Bürgerhaushalt zu
entlassen und neu zusammenzustellen, ist durchaus sinnvoll, damit neue
Impulse möglich sind. Dabei darf
jedoch keine zeitliche Lücke entstehen, die zudem noch für gravierende
Veränderungen genutzt wird.
Wer
auch immer an der derzeitigen Situation mitwirkte, sollte möglichst
schnell über sein eigenes und das weitere Vorgehen nachdenken, denn es
stehen nicht weniger als die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen auf dem
Spiel. Ein Bürgerhaushalt ohne Bürger, die den Prozess führen, verdient
seinen Namen nicht.
Veröffentlicht
am 03.04.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Manchmal
frage ich mich, was wohl unsere Politiker unter
"Bürgerbeteiligung" verstehen.
-
Will man die Bürger am
Geschehen beteiligen oder sollen Bürger nur antreten zum
Informationsempfang?
-
Wann wird Bürgerbeteiligung als
praktisch und angenehm
empfunden und wann ist es den Kommunalpolitikern zu viel?
-
Wie sehen
sie sich selbst und ihre übernommene Aufgabe?
-
Warum leisten sie
nicht das, was sie zu beherrschen vorgaben?
-
Warum brauchen sie uns?
Wenn
man sich zu etwas bereit erklärt, was man gar nicht kann oder was
man nicht umsetzen darf, sollte
man das recht schnell merken und seine Konsequenzen ziehen. Wir
brauchen Politiker, die sich fair durchzusetzen verstehen. Insgesamt vier Fraktionsvorsitzende der letzten Wahlperiode gingen
aus der Verantwortung. Was waren die Gründe? War im einen oder anderen Fall das
empfundene Unvermögen im Amt, das Mittragen oder das Nichtverhindern falscher Entwicklungen oder nur der Frust über das sich
abzeichnende größere Interesse der Bürger an Politik der wahre Grund?
Es
ist kein Geheimnis mehr, dass ein großer Teil der Stadtverordneten
dem Bürgerhaushalt keine große Chance einräumten und ihm dennoch
zustimmten. Es war ihnen wohl nicht bewusst, welches Signal sie
damit aussandten. Es wurde als Hilferuf und als Eingeständnis
gewertet, mit ihrem Latein am Ende zu sein. Verlassen von ihren
alten Fraktionsvorsitzenden schienen sie überfordert. Das weckte bei
manchen Bürgerinnen und Bürgern den Beschützerinstinkt und zwang
zur Hilfe. Jetzt, wo die Hilfe organisiert wird, kommt bei den
schwachen Protagonisten der Politik der Stolz hoch und man wäre
froh, nie diese Schwäche gezeigt zu haben. Genau diese Schwäche
hat sich aber jetzt in den Köpfen der Bürger festgesetzt und einen Teil der
Achtung zerstört. Immer öfter höre ich, "Man müsste den
ganzen Verein auflösen und neu wählen!"
Wenn
sich jetzt der Magistrat angesichts dieser Schelte entspannt
zurücklehnt, dann ist er auf dem Holzweg. Auch ein Führungswechsel
im Rathaus wird als immer notwendiger angesehen. Souverän sieht
anders aus! Das beweisen schon die großen Abweichungen zwischen
Planung und Wirklichkeit. Obwohl der Haushalt 2013 mit 1,3 Mio. Euro
Defizit ausgewiesen wurde, stellte sich jetzt ein Plus von 1,7 Mio.
ein - ein Gesamtplanungsfehler von 3 Mio. Euro. Wie soll man das
Planungsdefizit des Haushalts 2014 bewerten? Hier scheinen taktische
Überlegungen vor zuverlässiger Planung zu rangieren. So kann es
doch nicht weiter gehen! Maintal würde ein fähiger parteiloser Bürgermeister aus der hiesigen Region
besser stehen,
der die Verwaltung positiv beeinflusst, Fehlbesetzungen korrigiert
und echte Leistungsträger sich entfalten lässt. Die
Zeit ist jetzt reif für eine wirklich unabhängige Wählergemeinschaft,
die zu reiner Sachpolitik fähig ist und mit deren Unterstützung
sich eine parteilose Magistratsspitze voll entfalten kann.
Parteipolitik in Maintal ist allmählich abgewirtschaftet und dient nur noch als Berufsperspektive.
Die Wähler fühlen sich
als Steigbügelhalter. Was diese Politiker leisten, dient kaum mehr
dem Gemeinwohl, eher den eigenen Interessen!. Aber
auch die Bürger müssen endlich erkennen, welche Rolle sie wieder
übernehmen müssen. Das Leben in einer Gemeinschaft verlangt auch
Opfer und Engagement anstelle parasitären Verhaltens. Parasitär
deshalb, weil jedes Verhalten schädlich ist, das unserer
Lebensgemeinschaft schadet. Auch Ignoranz gehört dazu! Klaus
Klee |
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Was
wird aus dem Flaschengeist?
Irgendwie
kann ich Maintals Kommunalpolitiker ja verstehen, dass sie passive
Einwohner für gesellschaftspolitisch unproduktiv und ignorant halten. Und
doch verdanken sie ihnen, dass sie überhaupt in dieser Zusammensetzung im
Parlament sitzen. Würde diese Bevölkerungsgruppe ordentlich zur Wahl
gehen, wäre unser Maintaler Parlament sicher anders zusammengesetzt.
Möglicherweise wären dann sogar Maintals Probleme geringer.
Interessanterweise gehen momentan vielen Kommunalpolitikern aber auch
engagierte Bürger immer stärker auf die Nerven, wenn sie sich allzu
aktiv auf politische Spielwiesen begeben und damit ihre Kreise stören.
Sie sind scheinbar nur willkommen, wenn man mit ihnen mal über dies und
das reden möchte, um das dann als Bürgerbeteiligung zu verkaufen. Wird
etwas mehr daraus, empfinden sie engagierte Bürger schnell als eine Art
Flaschengeist, den man schnell wieder in die Flasche zurückbefördern
sollte, ehe er sich ausbreitet. Wer weiß, was alles passieren könnte!?
Als
sie den Flaschengeist Bürgerhaushalt riefen,
deuteten engagierte Bürger den Ruf als Ausdruck kommunalpolitischer
Ratlosigkeit und den aufrichtigen Wunsch zu aktiver konstruktiver
Bürgerbeteiligung. Weil aber die Beteiligung gering und die Vorschläge
zum Bürgerhaushalt 2014 so gar nicht nach dem Geschmack der Rufer war,
war schnell Schluss mit Lustig. Der neue Weg der Bürgerbeteiligung
scheint nun zur Einbahnstraße für politische Interessen umfunktioniert
zu werden. Gut für die Auslöser dieser Entwicklung ist, dass wiederum
alle passiven Einwohner das gar nicht mitbekommen. Äußerst
sensibilisiert sind dagegen jetzt die aus der Prozess- steuerung
herausgenommenen aktiven Bürger, die nicht wissen, ob sie ihr Werk
wirklich zu Ende bringen können. Ob ihre Mitarbeit von allen
Prozesstreibern noch gewünscht ist, ist unklar.
Redet
man darüber mit Stadtverordneten und vertritt seine Argumente sehr
ausdrucksstark, erntet man kuriose Scheinargumente, die obendrein mit
einem verräterischen gelangweilten Gähnen garniert werden, wie ich es
erlebte. Schnell fühlt man sich als lästiger Flaschengeist, der nur für
eine Alibi-Funktion missbraucht wurde. "Man könne sich ja
alternativ parteipolitisch engagieren", heißt es schnell, als
sei man als engagierter Bürger nichts Halbes und nichts Ganzes. Was soll
ich als Querdenker aber in Parteien, die unsere drängendsten Probleme gar
nicht auf die Reihe bekommen!? Kommunalpolitik geht auch anders, wenn man
nicht sofort als Konkurrenz angesehen wird, die man mit rechtsstaatlichen
Mitteln im Zaum halten muss. Was momentan geschieht, ist durchaus rechtens
- jedoch unklug und unvernünftig.
In
meinem momentanen ehrenamtlichen Engagement gibt es einige Aktivitäten,
die sich wirklich im Sinne des Gemeinwohls lohnen. Dieses Gefühl teile
ich mit anderen engagierten Bürgern. Allerdings lassen sich diese
Aktivitäten nur umsetzen, wenn die größtmögliche Bereitwilligkeit bei
allen involvierten Personen und ein fairer Umgang gegeben ist. Diesen sehe
ich gerade seitens der Politik infrage gestellt und es bedarf schon
einiger ermutigender Entscheidungen und Verhaltensweisen von Magistrat,
Politikern und der Stadtverwaltung, den ersten Schwung des
Bürgerhaushalts zu erhalten. Gerade, weil die taktische
Gestaltungsfähigkeit der Prozesseigner zur Zeit nicht sehr hoch ist,
wäre jeder Impuls aus Reihen der Bürger ein wichtiger Beitrag zur
Problemlösung. Jedoch als lästiger Flaschengeist behandelt zu werden,
ist nicht jedermanns Sache.
Veröffentlicht
am 29.03.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Reissack
umgefallen
Wenn
in Maintal ein Sack Reis umfällt und sich sein Inhalt über den
Boden ergießt, interessiert das die Mehrheit der Bürger
offensichtlich genauso wenig, als wenn er in China umgefallen wäre.
Trotz der Anstrengungen, um auf die Bedeutung des Inhalts aufmerksam
zu machen, scheint von der Größenordnung her sinnbildlich nur eine
Maus etwas Interesse zu zeigen. Die Rede ist vom Maintaler
Bürgerhaushalt und seinen darin versteckten Potenzialen. Es scheint
noch ein Glaubwürdigkeitsproblem zu geben, das auf alten
Erfahrungen basiert. |
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Angesichts
der vielen Reissäcke in Maintals Haushalt, die unantastbar zu sein
scheinen, wird demnächst für den Bürgerhaushalt 2015 ein ganz
spezieller Reissack für das Interesse und die Gestaltungskraft der
Bürger geöffnet - der Sack mit den freiwilligen Leistungen. Hier sollen
sich die Bürger darüber äußern, welche Leistungen zur nachhaltigen
Konsolidierung des Maintaler Haushalts zur Disposition stehen könnten.
Wohl gemerkt: es geht dabei um Dinge, die unsere Stadt lebenswerter machen
und mit denen die Stadt Maintal attraktiver ist als andere Städte und
Gemeinden oder mit denen sie zumindest auf gleicher Höhe ist. Es fällt
den Stadtverordneten halt so schwer, ohne die zustimmende Meinung der
Bürger auf solche Leistungen zu verzichten, sie zu kürzen oder
alternativ Steuern zu erhöhen bzw. neu zu erheben.
Aber - damit kein
falscher Eindruck entsteht - die Entscheidung liegt dennoch allein beim
Parlament. Man will sich halt mit schmerzlichen Entscheidungen nicht
selbst unbeliebt machen. Es könnte sich auf Wahlergebnisse auswirken. Kein
Wunder, wenn nur wenige Bürger an diesem umgefallenen Sack Reis Interesse
haben werden, in dem scheinbar kein Mehrwert für die Bürger steckt!
Ignoranten
an vorderster Front
Im
Internet besteht unter http://buergerhaushalt-maintal.de/
Möglichkeit, sich über den Maintaler Bürgerhaushalt ausführlich zu
informieren und den Maintaler Bürgerhaushaltsprozess unter http://barometer.buergerhaushalt.org/
zu bewerten. Bewertet haben ihn bisher gerade mal 9 Personen. Aber
auch 45 Stadtverordnete fanden es nicht für nötig, sich am Feedback zu
beteiligen, zumindest, um die Bürger zur Bürgerbeteiligung zu motivieren. Dafür
haben sie nun zusammen mit dem Magistrat den Reissack mit den freiwilligen
Leistungen aufgerissen und den Bürgern zur Begutachtung vor die Füße
geworfen. Die Kommunalaufsicht will schließlich befriedigt werden. Außer
Hinhaltetaktiken und eben dieser Maßnahme fiel den absegnenden Fraktionen praktisch
fast nichts
zum Haushalt ein. Bei der Neuauflage des Bürgerhaushalts
für 2015, der in wenigen Wochen beginnt, müssen wohl einige
Kommunalpolitiker noch einmal über den Bürgerhaushalt nachdenken. An die
Bürger bzw. an Alle gerichtet könnte man in
Anlehnung an einen Spruch aus den 70er Jahren sagen:
"Stellt
euch vor, es gäbe einen Bürgerhaushalt und keiner geht hin...!"
Bürgerhaushalt
2014 ist offiziell abgeschlossen
Für
das Parlament, den Magistrat und die Steuerungsgruppe ist der
Bürgerhaushalt 2014 offiziell abgeschlossen (worden) und die Beratungen haben
begonnen, in welcher Art ein Gremium engagierter Bürger weiterhin zur
Wahrung der Bürgerinteressen tätig sein kann. In ihrer
letzten Sitzung nahmen die Mitglieder der Steuerungsgruppe zu dem vom
Parlament beschlossenen Vorgehen Stellung, bei dem die Haushaltskonsolidierung Vorrang haben soll. Ferner äußerten sich
die Mitglieder zu ihrer Bereitschaft, die begonnene Arbeit weiter zu
führen. Natürlich spielte dabei die empfundene Ernsthaftigkeit eine
Rolle, die Politiker und Bürger momentan dem Prozess entgegen bringen. Es wird nun
sehr darauf ankommen, mit welchem Erfolg die noch offenen Vorschläge, die sich
bekanntlich noch in Prüfung befinden, tatsächlich umgesetzt werden. Wer will
schon haupt- oder ehrenamtlich ein totes Pferd reiten!?
Worin
besteht der Mehrwert für die Bürger?
Was
könnte der Mehrwert für die Bürger sein, der in diesem aufgerissenen
Sack steckt? Die intelligenteste Art, Kosten zu minimieren, ist die, unnötigen Aufwand
zu eliminieren. Neben den absolut freiwilligen Leistungen der Stadt
Maintal müssen auch die auf die Pflichtleistungen aufgesattelten
Qualitäten auf den Prüfstand. Hier ist die Frage, welcher Personenkreis
sie wirklich wie nutzt und inwieweit er bereit ist, als Nutzer dieses Qualitäts-Plus auch zu bezahlen. Bekanntlich verlangt das Land Hessen von den
Kommunen, dass solchen Leistungen generell kostendeckende Gebühren zugrunde gelegt
werden.
Der
Mehrwert für die Bürger wird hauptsächlich darin bestehen, dass nach entsprechender
Umsetzung geeigneter Vorschläge nicht nur die allgemeinen Steuer- und
Abgabenerhöhungen geringer ausfallen werden, sondern über finanzielle
Einsparungen auch ein größerer
finanzieller Spielraum für die Stadtentwicklung und die Infrastruktur
entsteht. Das wiederum wird sicherlich ebenfalls nicht alle Bevölkerungsgruppen
motivieren, aber zumindest verantwortungsbewusste Teile der Bürgerschaft
interessieren. Genau die gilt es jetzt, mit allen Mitteln auf die
Reise mitzunehmen. Denkbar wäre auch eine effektivere Verzahnung zwischen
Stadtleitbild- und Bürgerhaushalts- Prozess, weil das Parlament
den vorgeschlagenen Aktivitäten beider Seiten zustimmen muss. Eine neue Runde der
Überzeugungsarbeit steht an. Mal sehen, welche Bürger bereit sind, sich vom Sinn
überzeugen zu lassen. Aber auch hier gilt: Klasse geht vor Masse!
Veröffentlicht
am 22.03.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Mach
mit!
Chronisches
Leiden "Ignoranz" |
Was
sich gerade in Maintal abspielt, ist widersinnig! Da wird auf
Initiative der Kommunalpolitik wegen der Gestaltungsschwäche und
den schwerwiegenden Fehlern bisheriger Parlamente ein Bürgerhaushalt
initiiert, dann gestaltet eine engagierte Gruppe Maintaler Bürger als
"Steuerungsgruppe" ein Verfahren, das geradezu als beispielhaft für andere Bürgerhaushalte gilt und die Bürger
nehmen nahezu keine Notiz davon.
Alle
Teilnehmer der Steuerungsgruppe sind sich darin einig, dass das
Verfahren noch lang nicht rund läuft, der Maintaler Bürgerhaushalt
jedoch auf dem richtigen Weg ist. Es hängt jetzt tatsächlich am
Interesse der Bürgerschaft und den Politikern, ob der
eingeschlagene Weg erfolgreich sein wird.
Die
Probleme des Bürgerhaushalts und der Politik sind in Maintal recht
ähnlich. Beides wird von den Bürgern ignoriert. Nur so ist zu erklären, dass
Maintal überhaupt in diese finanzielle Situation geriet. Weil
niemand Notiz davon nahm! Das Einbinden der
Bürger, wenn die Politik am Ende angekommen ist, wird vielfach als
Offenbarungseid gesehen. Dem sind sich einige Kommunalpolitiker
durchaus bewusst und sehen deshalb die offene Bürgerbeteiligung kritisch. Das
geht sogar so weit, dass es Bestrebungen gibt, das Maintal-Forum zu
schließen, das dem Austausch von Meinungen gilt. Viele
dieser Bürgermeinungen werden von den Stadtverordneten als Schelte
empfunden und sie erkennen dabei gar nicht die Brisanz, die in ihrem
Vorschlag steckt. Sie wollen Meinungen von Bürgern, die sie gelegentlich sogar als
"shitstorm" betrachten, sagen wir mal "aktiv
ignorieren".
Auf einem solch
miesen Nährboden kann sich keine enge fruchtbare Zusammenarbeit
zwischen Politik und Bürgerschaft entwickeln. Und schon gar nicht
Nachwuchs für die Wahllisten generieren. In Maintal müssen
endlich eine ganze Reihe von Aktivitäten reifen, mit denen Bürger
dort abgeholt werden, wo sie mit ihrem Informationsstand stehen. Das
muss allerdings von vielen positiven Erfahrungen flankiert sein.
Erfolge führen dazu, dass Menschen daran teilhaben wollen. Teil
erfolgreicher Aktivitäten zu sein, motiviert. Offensichtlich wollen
jedoch einige Kommunalpolitiker diese Entwicklung nicht. Sie wollen Maintals Geschicke
allein lenken. Dass sie sich aus dem
Staub machen, wenn sie genug Mist gebaut haben, ist eine
nachdenkenswerte Fußnote.
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Feigheit
vor kritischen Bürgern
Wenn
nachfolgend von Feigheit vor kritischen Bürgern die Rede ist, dann ist
damit nicht das Verhalten der städtischen Vertreter und der
übrigen Podiumsbesetzung der gescheiterten
Bürgerinformationsveranstaltung am letzten Mittwoch in der Maintal-Halle
gemeint. Es geht um das Verhalten des Magistrats und der Gremien im
Vorfeld der Veranstaltung. Auch wenn Magistratsmitglieder und
Stadtverordnete ihre Vertraulichkeitsspielchen und ihre Beratungen
unter Ausschluss der Öffentlichkeit immer wieder mit irgendwelchen
Vorschriften zu verteidigen versuchen, liegt genau in der Gestaltung der
Geheimniskrämerei das Unheil begründet, das im Nachgang bei
Schein-Bürgerbeteiligungsveranstaltungen mit schöner Regelmäßigkeit
ausgesessen wird. Auch wenn wichtige Fragen nach wie vor im Raum stehen,
wird bereits entschieden, ehe mit den betroffenen Bürgern gesprochen
wurde. Dass es rund ums Braubachgelände in Dörnigheim nun gewaltig
brodelt, ist nur eine zeitliche Verschiebung unliebsamer Diskussionen,
jetzt allerdings ohne jede sachliche Auswirkung. Der gesamte Unmut
wird sich nun wahrscheinlich gegen die zukünftigen Bewohner der
Asylunterkunft und den SC Budokan richten. So löst man keine Probleme, so
schafft man zusätzliche Probleme. Der gesamte Komplex wirklich
notwendiger Vertraulichkeit bei öffentlichen Entscheidungen ist zu
überdenken, wenn Magistrat, Politik und Bürger enger zusammenrücken
wollen. Es kann nicht sein, dass alles, was Ärger verursachen könnte,
hinter verschlossenen Türen stattfindet!
Die
Argumente der Anwohner sind absolut nachvollziehbar, denn sie bauen auf
Erlebtem auf. Die damalige Situation entstand, weil es keine wirkungsvolle
Einbindung aller Betroffenen in die Problembewältigung der Unterbringung
der Asylsuchenden gab. So bildeten sich damals Fronten, die offen ihre
Ablehnung auslebten.
Integration
heißt, Andere aufzunehmen und einzugliedern. Dazu müssen aber beide
Seiten integrationswillig sein. Integrieren heißt aber auch, andere
Lebensformen zu verstehen und zu akzeptieren. Wo dabei die Grenzen
gegenseitiger Zumutbarkeit sind, muss friedlich und verständnisbereit
ausgelotet werden. Heute sind wir besser darauf eingestellt als damals und
es gibt bereits geeignete Strukturen, die Erfolge versprechen. Eine
Situation offener Ablehnung und Aggression erschwert oder verhindert
jedoch eine erfolgreiche Problemlösung. Natürlich ist es nach den
gemachten Erfahrungen schwer, einen Neuanfang am gleichen Ort erfolgreich
zu gestalten. Mit der gewählten Vorgehensweise erzeugten der Magistrat
und die Gremien jedoch eine sehr unbefriedigende Situation. Die Fronten
sind verhärtet.
Besonders
erschreckend ist die offene Fremdenfeindlichkeit ausgerechnet Personen
gegenüber, die in unserem Land politisches Asyl suchen und die teilweise
traumatisiert sind. Es geht hier nicht um Wirtschaftsflüchtlinge oder
herumvagabundierende Südosteuropäer, die allzu oft unsere Gesetze
missachten und wegen ihren Verhaltensweisen als Landplage empfunden
werden. Es geht um Menschen in wirklicher Not! Eine zivilisierte
Gesellschaft kann hier nicht wegschauen.
Der
Magistrat und die Parteien müssen endlich erkennen, dass im Vorfeld von
Unterbringungen Ängste und Befürchtungen entgegengenommen und wirksam
entkräftet werden müssen, damit aus der reinen Unterbringungspflicht
eine effektive Asylantenbetreuung und Akzeptanz erzeugt werden kann. Das
erfordert aber nicht nur eine intensive Betreuung der Asylsuchenden,
sondern auch eine flankierenden Öffentlichkeitsarbeit, welche das Umfeld
positiv anspricht. Die Bürger einzubinden, nachdem bereits Tatsachen
geschaffen sind, ist kontraproduktiv und einfach nicht akzeptabel.
Ich
empfinde es als eine Unart, substanziellen Diskussionen jedweder Art zum
richtigen Zeitpunkt aus dem Weg zu gehen, weil angeblich vorauszusehen
sei, wie die Bürger reagieren und dies besonders strittige Vorhaben
stören könnte. Geheimniskrämerei und feige Taktiken zerstören
Vertrauen! Ist denn das so schwer zu begreifen!?
Veröffentlicht
am 15.03.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Im
Frauenhain
Bei
strahlendem Sonnenschein fand am Sonntag, dem 09. März 2014 um 14 Uhr zum
Abschluss der Maintaler Frauenwochen die mittlerweile 14. Baumpflanzung am
Dörnigheimer Mainufer statt, zu der alle Interessierten vom Maintaler
Frauenbüro herzlich eingeladen wurden. Die Pflanzaktion findet seit 2001
immer um den Internationalen Frauentag herum statt. In den letzten 14
Jahren wurden im Frauenhain insgesamt 44 junge Sommerlinden gepflanzt.
Jeder der Bäume steht für eine bestimmte ehrenamtlich tätige Frau in
Maintal. Die Bäume
sind in Form einer Spirale eingesetzt. So entstand ein Ort der Erinnerung
und der Begegnung. Die Namensschilder in Form eines Lindenblattes werden
an einem Holzpfosten neben den Bäumen befestigt.
In
diesem Jahr wurden speziell Erika Großkopf, Gerlinde
Winter und Francesca Pisano-Yilmaz für ihr
freiwilliges Engagement geehrt. In Ihrer Ansprache ging Anne
Denecke vom Maintaler Frauenbüro auf die nun seit 2001
bestehende Tradition ein, just um den Weltfrauentag herum diese Art
der Ehrung vorzunehmen. Die Anwesenheit von Bürgermeister Erhard
Rohrbach verlieh der Veranstaltung die starke gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Eine sehr gute Tradition besteht darin,
dass die Laudatoren aus dem direkten Umfeld der zu Ehrenden kommen. |
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Erika
Großkopf ist Gründungsmitglied des Maintaler
Seniorenbeirates, war viele Jahre Gemeindeschwester in Wachenbuchen
und ist im Krankenpflegeverein Wachenbuchen engagiert. Vor 1985
gehörte sie der Gesundheits- und Sozialkommission an. Sie ist eine
der Gründungsmitglieder der Bürgerhilfe und gehörte über 10
Jahre der Nahrungsquelle an. Demnächst wird sie von der Turngemeinde Hanau für Ihr 40-jähriges Engagement rund um
Gymnastik und Tanz geehrt. Ursula
Pohl vom Maintaler Frauenbeirat und amtierende Stadtverordnete ging
in ihrer äußerst gefühlsbetonten Laudatio auch auf ganz
persönlich Dinge im Leben von Erika Großkopf ein, die infolge
einiger Schicksalsschläge einige Aktivitäten reduzieren musste. Dennoch pflegt sie weiterhin
einige Aktivitäten, die ihr sehr am Herzen liegen. Ein sehr
herzlicher Applaus rundete die Ehrung ab. Bürgermeister Erhard
Rohrbach montierte das gravierte Lindenblatt und Erika
Großkopf zeigte sich sehr gerührt.
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Gerlinde
Winter ist als Übungsleiterin der FTD bekannt. Laudator Jörg Herpich begann
mit den Worten, "Gerlinde Winter nimmt den Samen unserer
Gesellschaft - die Kinder - in ihre Obhut, um sie zu hegen und zu
pflegen und auf die richtigen Pfade zu führen." Seit 1965
ist sie Mitglied bei der Freien Turnerschaft Dörnigheim. Sie war
Leistungsturnerin und in der Handballabteilung vornehmlich als
Torfrau aktiv. Sie favorisierte eine Maintaler Handball- Spielgemeinschaft und sorgte dafür, dass die HSG eine Erfolgsstory
wurde. Aber auch Kinderturnen und Gardetanz wurden von ihr
maßgeblich gestaltet. Sie legte die Grund- lagen für viele
Übungsleiterinnen und bildete sich stets fort. Beruflich war sie
Erzieherin bei der Stadt Maintal und die Kooperation der Kita
Wingertstraße mit FTD geht auf ihre Initiative zurück.
Abschließend verriet er etwas über die Ehrenamtsphilosophie von
Gerlinde Winter. Für sie sei es eine Ehre, ein Amt ausführen zu
dürfen, bei dem ihr Eltern sehr viel Vertrauen
entgegenbringen. |
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Francesca
Pisano-Yilmaz engagiert sich derzeit intensiv in der
Flüchtlingsbetreuung. Die Laudatorin Mita Tötök
fächerte das Spektrum der Leistungen und Engagements
auf. Seit dem Jahr 1992 ist Francesca
Pisano-Yilmaz in Maintal aktiv. Sie gestaltete den Kindergottesdienst in der Gemeinde "Maria-Königin".
Sie
wandte sich Maintaler Bürgerinitiativen, dem Internationalen
Frauencafé und der Gruppe "Alleinerziehende" zu. Dann
stieg ihr Interesse an der Unterstützung von Migranten und
Asylanten. Nach einer Ausbildung als Integrationslotsin leistet sie
wertvolle Unterstützung für ihre Zielgruppen. Sie organisierte
Deutschunterricht und förderte den richtigen Umgang mit Problemen.
Sie ist in Maintal, Schöneck und Nidderau
aktiv. Im Dezember 2013 erhielt sie den Ehrenamtspreis des
Main-Kinzig-Kreises. Die Rede wurde von Personen
verfolgt, die es sich nicht nehmen ließen, der Ehrung beizuwohnen.
Das unterstreicht die Bandbreite und die große Bedeutung ihres Engagements. |
Die
feierlichen Lobreden auf die Damen unterstrichen eindrucksvoll ihr
bürgerschaftliches Engagement und ließen den hohen Stellenwert des
Ehrenamts erkennen. Den Ehrungen wohnten ca. 50 Personen des näheren
Umfelds der Geehrten, des Frauenbeirats und weitere ca. 60
interessierte Bürgerinnen und Bürger bei. Eingerahmt wurde die Ehrung
von jungen Blechbläsern.
Der
Maintaler Frauenbeirat wählt alljährlich bewusst den Weltfrauentag, um
damit die Rolle ehrenamtlich tätiger Frauen deutlich aus dem gesamten
ehrenamtlichen Engagement Maintals herauszuheben. Eine adäquate Form der
Ehrung für ehrenamtlich tätige Männer gibt es leider nicht. Diese
Tatsache generiert auch kritische Meinungen (siehe auch Ehrung
oder positive Diskriminierung) Ein Teil der geehrten Frauen werden
ihre Ehrung wohl auch in diesem Bewusstsein entgegengenommen haben, denn
ehrenamtliche Leistungen sind nicht geschlechtsspezifisch. Ihr Engagement entspricht ihrem ganz
persönlichen Bedürfnis, sich in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen.
Die Frauenbewegung pflegt halt gern polarisierende Rituale. Die einseitige
feminine Sicht fernab des Gesamtzusammenhanges ehrenamtlicher Tätigkeit
sollte trotz des großen Erfolges der Ehrungsreihe überdacht werden.
Veröffentlicht
am 09.03.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Frauenpower
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Das
Schuldengespenst
Maintals
Schulden haben die oberste Sprosse der Haushaltsleiter erreicht und diese
Last nimmt der Gestaltungsfähigkeit Maintals jede Luft. Alles, was sich
positiv verändert, treibt die Schulden noch weiter in die Höhe. Allzu
sorglos wurden in der Vergangenheit hohe Kredite aufgenommen. Obwohl man
zum Beispiel über 5 Jahre lang wusste, dass am Ende der Sanierung der
Hanauer Kläranlage Maintal mit über 5 Millionen Euro zur Kasse gebeten
wird, zeigte sich der Magistrat überrascht und man musste die Summe
finanzieren, als sie fällig wurde. Weil die Bürger Kanalgebühren
bezahlen, ging das natürlich als "rentierlicher Kredit" durch.
Die Schulden stiegen. Weil sich das Bischofsheimer Rathausgelände
angeblich viel besser vermarkten lässt, wenn man zuvor selbst alle
Gebäude abreißt, wurde ein "rentierlicher" Kredit aufgenommen.
Zwar wurde davon auch der Umbau der Hochstädter Raiffeisenbank und andere
Posten beglichen, dennoch war er faktisch "rentierlich", obwohl
mit dem Verkaufserlös die Straße Alt-Bischofsheim saniert werden
wird(!?). Deutschlands Konjunktur lahmte und es wurde ein
Konjunkturprogramm aufgelegt. Man gewährte großzügig Zuschüsse für
Projekte, wenn sich die Kommunen in gleicher Höhe beteiligen. Geld war in
Maintals Kasse nicht vorhanden - also verschuldete man sich zugunsten der
Wirtschaft. So könnte man den Faden endlos weiterspinnen. Nun ist Maintal
am Ende seiner Kreditaufnahmefähigkeit angekommen und die Sollzinsen
drücken gewaltig. Ein wirksames Konsolidierungsprogramm ist nicht in
Sicht und Haushaltssperren engen weiterhin alle Spielräume ein. Nur dumm
gelaufen?
Maintals
Schuldengespenst sitzt als Bremser immer häufiger mit an den
Beratungstischen der Kommunalpolitiker und denen der verschiedenen
Bürgerbeteiligungsgruppierungen. Dem ins Leben gerufenen Bürgerhaushalt
soll nun die Liste der freiwilligen Leistungen der Stadt als
Inspirationsvorlage dienen, um wirksame Sparvorschläge zu generieren. Man
darf sich als Bürger also zukünftig massive Einschränkungen sowie
Steuer- und Abgabenerhöhungen "wünschen", die das Parlament
nur noch abzusegnen braucht. Wenn das wirklich der neue kommunalpolitische
Stil ist, dann stellen sich die Parteien selbst infrage. Anstatt den
erhaltenen Auftrag mit Courage in die Hand zu nehmen, präsentieren sie
sich als konsensschwache Zauderer, die nur am Erhalt ihrer eignen
politischen Freizeitgrüppchen interessiert sind. Mal ehrlich: Brauchen
wir Bürger das wirklich!?
Kritisch
betrachtet sind die örtlichen Parteivereine nur die sogenannte Basis, aus
denen sich Berufspolitiker von Land und Bund rekrutieren, die sich der
volksnahen Ideen ihres Wahlvolks bedienen und daraus mit Hilfe
einflussreicher Lobbygruppen Gesetze und Verordnungen schaffen, die
später zu Lasten ihres Wahlvolks gehen. Anstatt sich zum Beispiel um die
bessere finanzielle Ausstattungen der Gemeinden zu kümmern, wie es das
Gesetz vorsieht, haben sie sich jetzt in Berlin zunächst erst einmal ihre
eigenen Einkünfte um 10% erhöht. Eine größere Nase kann man den
Parteibasen nicht hindrehen! Der Staat frisst inzwischen so viel Geld und
verschwendet so viele Milliarden, dass der Finanzbedarf eine schier
endlose Spirale darstellt, die an der Basis wie ein Tornado wütet.
Gleichzeitig werden aber die Reichen, die sich ihre eigene Lobby leisten
können, immer reicher.
In
diese Situation hinein wirkt jetzt die als politisches Instrument
entdeckte Bürgerbeteiligung. Getragen wird sie fast ausnahmslos
von der Mittelschicht, der das Wasser noch nicht am Hals steht und dessen
Bürger sich einer Art verantwortungsvollem Gutmenschentum verschrieben
haben. Sie wollen neben den politischen Gruppierungen, die offensichtlich
nichts auf die Reihe bringen, bürgerliche Interessen wirksam vertreten.
Legen sie allzu sehr den Finger in die Wunde, werden sie jedoch von der
Kommunalpolitik ausgebremst. Die passiven Einwohner ihrer Kommune, die
sich längst ihrem Schicksal ergeben haben, bekommen das noch nicht einmal
mit. Sie interessiert offensichtlich rein gar nichts mehr. Die Politiker
jedoch berufen sich letztendlich auf ihr Recht, allein über die Geschicke
der Kommune zu bestimmen. Man muss sie also von dem überzeugen, was ihnen
selbst nicht in den Sinn kommt oder was sie politisch partout nicht
wollen. Das ist müßig, denn so beißt sich der Hund fortwährend in den
Schwanz.
Wenn
sich in Maintal wirklich etwas verändern soll, so ist folgendes
erforderlich:
-
Viel
mehr Bürger müssen sich für Kommunalpolitik interessieren und mit
den Personen, die auf den Wahllisten stehen, beschäftigen.
-
Sie
sollten herausfinden, welche Kandidaten sie für wirklich fähig
halten und die genügend Sachverstand und Zivilcourage besitzen. Diese
sollten nur das vertreten, von dem sie selbst überzeugt sind und was
sie und ihre persönliche Wählerschaft wollen.
-
Wahlprogramme,
mit denen man auf Wählerfang geht, sollten so aufgestellt sein, dass
sich die Wähler auf die Umsetzung der präsentierten Thesen verlassen
können. Luftschlösser als listige Bauernfängerei hätten somit
keine Chance mehr.
-
Wähler
müssen sich ihr Wunschparlament übers Kumulieren und Panaschieren
zusammenstellen, anstelle Kreuzchen in Kreisen zu machen, mit denen
die Stimmen per Gießkanne verteilt werden.
-
Die
so gewählten Stadtverordneten müssen dann couragiert auf die
Arbeitsweise ihrer Fraktionen einwirken, damit sich ihre bekannten
persönlichen Ansichten auch auswirken.
-
Die
Fraktionen sollten kundige Bürger in ihre Beratungen einbinden. Diese
könnten aus den Bürgerbeteiligungsprozessen hinzu stoßen.
-
In
Entscheidungsprozessen des Parlaments müssen sie unter Beweis
stellen, dass sie wirklich frei entscheiden dürfen und damit auch
parteiübergreifenden Überzeugungen zum Durchbruch verhelfen
können.
-
Entscheidungen
der Wahlperiode sollten Sachpolitik eindrucksvoll bestätigen.
Erst
wenn das Grundvertrauen ins Parlament und das Bewusstsein
wiederhergestellt ist, dass die gewählten Volksvertreter wirklich in der
Lage, sowie fair und couragiert genug sind, reine Sachpolitik zu
betreiben, kann eine positive Entwicklung einsetzen. Momentan führt
Parteipolitik die Feder, bei denen mittellose Strategen pompöse
Sandburgen bauen. Lösungen für die drängendsten Probleme haben
sie jedoch nicht.
Belustig
schaut ihnen das Schuldengespenst dabei über die Schulter.
Veröffentlicht
am 02.03.2014
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Klaus Klee
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Man
muss es nur begreifen |
Zum
Thema Bürgerhaushalt wurde bereits viel geschrieben und
gesagt. Dennoch steht die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen
und Bürger immer noch desinteressiert abseits und zeigt noch nicht
einmal offene Ablehnung - so, als sei in China ein Sack Reis
umgefallen.
Im
Rheinland sagt man: "Et kütt wie et kütt...",
wenn man einer Sache machtlos gegenüber steht. Oft schiebt der
Rheinländer nach: "Et iss noch immer joot jegange...",
weil sich die Auswirkungen welcher Sache auch immer stets im Rahmen
hielten. So wäre es hierzulande auch mit einer saftigen Erhöhung
der Grundsteuer B, der Straßenbeitragssatzung, der Kita-Gebühren,
drastischen Einschnitten der Vereinsförderung, der Zusammenlegung
der Büchereien und der Stadtläden. Nach einer gewissen Zeit
hätte man sich daran gewöhnt. So zumindest scheinen ein Teil der
Parteipolitiker und der Magistrat zu denken. Doch, so einfach ist
das nicht, solange die Löcher nicht gestopft werden, durch die das
Lebenselixier dieser Stadt unkontrolliert verrinnt, ohne den Nutzen
zu entfalten, dem man dem Ausgabengrund intern zumisst.
Jeder
Geldausgabe sollte ein adäquater Gegenwert gegenüber stehen, der
rechtfertigt, dass dafür das Geld an anderer Stelle fehlt. Dazu
muss man step-by-step die Kostenfresser untersuchen. Das ideale
Werkzeug für diesen Prozess ist der Bürgerhaushalt, weil hier auch
Bürger darüber befinden, was sonst nur Fachbereiche und
themenaffine Parteimitglieder unter bestimmten Gesichtspunkten
beurteilen. Gerade hier können lohnende Untersuchungsergebnisse
zutage treten. Ich möchte das mal an einem Beispiel
erläutern.
Maintal
dekoriert sich mit dem Prädikat "kinder- und
familienfreundliche Stadt" und richtet sogar seine
Stadtentwicklungspolitik darauf aus. Der zuständige Fachbereich
prägt die Qualität der Kinderbetreuung so aus, dass sie neuesten
und perfektesten Methoden entspricht. Wenn es um die dafür zu
entrichtenden Gebühren geht, holen die meisten Kommunalpolitiker
jedoch die Messlatte für das Prädikat
"familienfreundlich" heraus und wirken vehement auf für
Familien attraktive Gebühren ein. Bürger, die von dieser Strategie
nicht betroffen sind, sollen aber über Steuer- und
Abgabenerhöhungen die Unsummen ausgleichen, die diese Strategie
verschlingt. Was liegt da näher, als den Familien das Gesamtpaket
mit all seinen Umsetzungs- und Fortbildungskosten aufzufächern und
beurteilen zu lassen, für welche Leistungen sie welchen Betrag
ausgeben wollen. Leider überwiegt das Ansinnen, dass Kindern, die
ja selbst noch nicht entscheiden können, gleiche Chancen
eingeräumt werden müssen. Also kann der Fachbereich unaufhörlich
die Kinderbetreuung weiterentwickeln, koste es, was es wolle. Aber
auch in anderen Bereichen liegen die tatsächlichen Leistungen und
Qualitäten über dem, was als Pflichtleistungen zu erbringen ist.
Es kann es einfach nicht sein, dass unter einem Mantel des
Schweigens viele Kosten permanent steigen, ohne dass sie auf den
wirklichen Bedarf überprüft werden.
Hier
sind die Bürger gefragt, die mitbestimmen sollten, was wirklich
gebraucht und erwartet wird. Der Bürgerhaushalt verschafft die
Einblicke, um geeignete "Baustellen" zu eruieren. Dabei
geht es nicht nur um die "freiwilligen Leistungen", wie es
Politik und Magistrat propagieren, sondern auch um die
aufgesattelten Qualitäten der Pflichtleistungen. Das weckt
natürlich Widerstände und Ängste in den Fachbereichen, die mit
einer entsprechenden Strategie überwunden werden müssen. Am Ende
dürfte nicht mehr so klar sein, ob tatsächlich Steuer- und
Gebührenerhöhungen die einzigen Mittel zur Konsolidierung sind.
Das
kann jedoch nur gelingen, wenn möglichst viele Bürger aus breit
gefächerten Bevölkerungsgruppen daran mitwirken. Ihnen gegenüber
stehen die 45 Stadtverordneten, deren Fraktionsspitzen bisher leider
nach eigenem Gutdünken entscheiden können, was sie für richtig
halten. Hier wäre natürlich ein gutes Stück direkte Demokratie
besser. Die Bürger müssen das nur begreifen und wollen.
Klaus
Klee
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Nur
so viel Politik, wie nötig!
Wie
jede andere Stadt entwickelt sich auch die Stadt Maintal auf allen
Gebieten im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Doch, was bestimmt die
Möglichkeiten der Entwicklung? Die günstige Lage im Rhein-Main-Gebiet
allein bewirkt gar nichts, wenn deren Vorzüge nicht genutzt werden. Im
Wettbewerb mit den Umlandgemeinden entscheidet sich, wohin die Reise geht.
Bisher liegen die erforderlichen Anpassungen an die günstigsten
Wettbewerbsvorteile in den Händen der Maintaler Kommunalpolitik, die den
Rahmen absteckt, in dessen Grenzen der Magistrat agieren kann. Leider
manövrierte sich Maintal in eine Situation, die finanziell nur sehr
begrenzte Möglichkeiten zulässt. Ehe wieder "dicke Bretter"
gebohrt werden können, müssen erst einmal die Auswirkungen der mäßig
erfolgreichen Kommunalpolitik des letzten Jahrzehnts bewältigt werden.
Wichtige Entscheidungen der Stadtentwicklung wurden eher politisch als
sachlich motiviert getroffen. Abstimmungssiege waren wichtiger als gute
Lösungen. Wo diese Art von Politik hinführt, sieht man an der
derzeitigen Lage, die vier neue Fraktionsvorsitzende aus total verfahrenen
Situationen heraus zu bewältigen haben. In solchen Momenten sind
tatkräftige Bürger gefragt, um ihr Wissen und Können einzubringen. Dass
man sich dabei nicht gleich politisch vereinnahmen lassen muss, beweisen
die laufenden Bürgerbeteiligungsprozesse. Informierte und aktive Bürger
können wertvoller sein als so mancher gleichgeschaltete Stadtverordnete.
Genau an diesem Punkt setzt die neue Bürgerbeteiligungskultur in Maintal
an.
Die
Verzahnung der Aktivitäten des Stadtleitbildprozesses mit dem
Bürgerhaushalt und effektives bürgerschaftliches Engagement können zum
Schulterschluss zwischen Bürgern, Kommunalpolitik, Magistrat und
Verwaltung führen. Dies jedoch nur, wenn alle den Nutzen des neuen
Weges erkannt haben und die Prozesse mittragen. Genau hier klemmt es
jedoch bei den Feierabendpolitikern noch beträchtlich , die sich oft von
der Bürgerschaft falsch verstanden fühlen. Grund dafür ist das noch
fehlende Bekenntnis ihrer politischen Macher zu den gravierenden Fehlern
des letzten Jahrzehnts und dem Scheitern rein politisch motivierter
Entscheidungen und Handlungen, anstelle echte Sachpolitik und
ökonomischen Weitblick umzusetzen und den erforderlichen Mut zu
unpopulären Maßnahmen zu haben. Das lediglich kommentarlose
Entgegennehmen entsprechender Vorhaltungen seitens der Bürger stört die
neue Bürgerbeteiligungskultur. Von Einsicht keine Spur!
Einige
Kommunalpolitiker ergehen sich ersatzweise in Schilderungen ihrer großen
Opferbereitschaft, die ihr politisches Ehrenamt mit sich bringt und zeigen
Unverständnis für geäußerte Kritik. Sie sollten sich eher Gedanken
über ihr Verhalten innerhalb ihrer Fraktionen machen und darüber
nachdenken, ob sie bei erheblichen Zweifeln an beabsichtigten
Vorgehensweisen nicht besser von ihrem Recht Gebrauch machen sollten,
ihrem Gewissen zu folgen. Da bei der Kommunalwahl kumuliert und
panaschiert wird, sehe ich die Gewählten in einer durchaus persönlich
gewählten Situation, die auf der Kenntnis der Person und deren Denkweise
fußt. Weicht das Abstimmungsverhalten hiervon ab, werden sie
unglaubwürdig. So gesehen war auch die kürzlich erfolgte Niederlegung
des Mandats von Götz Winter (CDU) ein konsequenter Schritt,
als seine Fraktion in wichtigen Punkten eine Kehrtwende vollzog.
Probleme
löst man auch nicht mit Wehklagen und Klassenkampf, wie er aus der Ecke
des DGB über die WAM immer wieder vorgetragen wird. Große politische
Lösungen zu fordern und sich kleinen Schritten verweigern, manisch an
manifestierten politischen Zielen festzuhalten - das alles sorgt nur für
eine Stimmung der Hilflosigkeit und spaltet Teile der Bürgerschaft. Es
muss wirklich zunächst erst einmal getan werden, was vorrangig umsetzbar
ist. Dies sind nun mal Entscheidungen, die in der Kommune fallen und deren
finanziellen Effekte in der Kommune bleiben. Wer ersatzweise große Räder
wie "soziale Ungerechtigkeit", "Arm und Reich" oder
"Fehler der Bundespolitik" drehen will, setzt auf Ziele, die nur
langfristig wirksame Änderungen ermöglichen. Maintals Situation hilft
das derzeit wenig.
Momentan
kommt es darauf an, dass Maintal alle innovativen Kräfte bündelt, gut
verzahnt und die Probleme mit schonungsloser Offenheit und
größtmöglichem Willen zur Verbesserung angeht. Politisches Gedankengut
und persönliche Befindlichkeiten sollten einige Strategen mal zur Seite
legen, damit sich die Kräfte bestmöglich bündeln lassen.
Veröffentlicht
am 15.02.2014
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Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Maintals
Defizit
Teile
des Maintaler Parlaments gingen mit stolz geschwellter Brust in den
Jahreswechsel, weil sie mit satter Mehrheit ein wahres Konsolidierungs-Nichts
verabschiedet hatten. Wie die Öffentlichkeit jetzt erfuhr, war mit dieser
fragwürdigen Entscheidung das Maß für den CDU-Stadtverordneten Götz
Winter voll. Er stand wie Bürgermeister Erhard Rohrbach
für einschneidende Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung, für Anhebung
der Kita-Gebühren und der Grundsteuer B, eventuell, um unter anderem
Auswirkungen der Beschlüsse der letzten schwarz/gelben Regierungen des
Bundes und des Landes Hessen auszugleichen. Fraktionsvorsitzende mehrerer
Fraktionen waren sich darin einig, mit der Verabschiedung des Haushalts
2014 ein Zeichen an Kreis, Land und Bund zu setzen, um zu verdeutlichen,
dass Kommunen schon lang nicht mehr jede übergeordnete politische
Entscheidung ohne entsprechende finanzielle Ausstattung aus eigener Kraft
abfedern können. Nun teilte die Kommunalaufsicht erwartungsgemäß mit,
dass sie den Haushalt 2014 wegen des fehlenden Konsolidierungsansatzes
nicht genehmigen könne, ließ jedoch nicht erkennen, wie der Kreis die
Stadt Maintal bei der Konsolidierung finanziell unterstützen könnte.
Damit macht der Landrat deutlich, dass auch er seine Position nur absolut
ideenlos und hart klarmachen kann, ohne aber zur Lösung des
Gesamtproblems der finanziellen Unterversorgung der Kommunen beizutragen.
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Maintal
schlidderte im Laufe des letzten Jahrzehnts immer tiefer in die
finanzielle Lage, in der sie sich momentan befindet. Fast durchgängig
wurde diese negative Entwicklung von Bürgermeister Rohrbach
und seinen Unterstützungsfraktionen aktiv gestaltet.
Aber auch die jeweilige Opposition agierte erschreckend ideenlos.
Rohrbach wies jedoch rechtzeitig mit seiner „Liste der
Grausamkeiten“ darauf hin, dass sich die kommende
Bundes- und die Landespolitik finanziell sehr stark auf die
Maintaler Bürger auswirken würde, wenn sich Maintal dauerhaft
entschlösse, sein Vermögen zusammenzuhalten. |
So
wurde der unselige Kurs des kommunalen Ausverkaufs eingeleitet. Der Verkauf des
Schwimmbads konnte damals gerade noch abgewendet werden. Das Parlament
stimmte jedoch anderen Verkäufen und einigen lauen Deals mit Investoren
zu, wodurch sich die Aktiva der Kommune bedenklich verringerte. So war der
Abriss des Bischofsheimer Rathauses und der Verkauf des Rathausgeländes
zu den bekannt schwachen Konditionen der Höhepunkt des Verramschens öffentlichen
Eigentums. Einige Jahre zuvor schönte der Bürgermeister einen seiner
Haushalte noch mit einem geplanten Verkaufserlös, der das Vielfache des
späteren Erlöses ausmachte. Ausgeglichen war dieser damit allerdings genauso
wenig, wie alle folgenden Haushalte.
Während
des letzten Konjunkturprogramms der Bundesregierung schnappte die
Schuldenfalle dann endgültig zu. Um an Fördermittel zu gelangen,
musste sich Maintal in gleicher Höhe verschulden. Mit der von der Bundesregierung beschlossenen U3-Betreuung
und der dadurch notwendigen Investitionen sowie der Veränderungen bei Umlagen und
Ausgleichzahlungen sanken inzwischen alle Hoffnungen auf
wirkungsvolle Konsolidierungsprogramme. Inzwischen mussten viele Kommunen aus gleichen Gründen die Grundsteuer B,
die
Gewerbesteuer, die Straßenbeitragsgebühren, die
Friedhofsgebühren und anderen Steuern und Abgaben erhöhen. Die sonst
so eloquenten Bundestags- und Landtagsabgeordneten sehen dem Treiben zu,
ohne wirklich etwas gegen die finanzielle Austrocknung der Kommunen zu tun.
Erreicht wurde mit dem dürftigen Maintaler Signal der provokanten Absegnung des Haushalts 2014
mit einem 3-Millionen-Defizit praktisch nichts!
Nun
gilt es, tragbare Konzepte zur dauerhaften Reduzierung der Kosten, freiwilliger Leistungen,
der Kosten für teure, entbehrliche Fremdleistungen und der Anpassung von Gebühren und Abgaben zu erarbeiten.
Die Kunst wird darin liegen, damit keine eklatanten Sparschäden zu
begehen. Wie im Bürgerhaushalt mehrfach vorgeschlagen, müssen in den
Fachbereichen mit der Zeit entstandene Qualitäten gründlich auf ihr
Gemeinwohl geprüft und angepasst werden.
Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass Maintal seine in städtischem
Besitz befindlichen Baugebiete zukünftig selbst erschließt und
vermarktet, um auf Eigenvermarktungsgewinne und den Zuzug von Neubürgern
Einfluss nehmen zu können. An den finanziellen Belastungen und der mageren
Eigenbeteiligung der Eltern an den Kosten der U3-Betreuung ist unschwer zu
erkennen, dass es nicht unbedingt sehr ratsam ist, ausschließlich nur auf
den Zuzug junger Familien zu setzen. Maintal sollte verstärkt auch dem
sonstigen Wohnraumbedarf Rechnung tragen. Damit ließen sich einkommensstarke Neubürger anlocken, die wesentlich mehr zur Finanzierung
der Infrastruktur und der Konsolidierung der Haushalte beitragen
können als mit Wohneigentum verschuldete Familien.
Leider
ist zu befürchten, dass nur die Erhöhung der Grundsteuer, eine Straßenbeitragssatzung
und/oder der Verkauf des Schwimmbads vorübergehend die Deckungslücke schließen
werden. Die Kommunalpolitiker müssen jedoch den Dingen auf
den Grund gehen, den Bürgern klaren Wein
einschenken und entsprechend handeln.
Veröffentlicht
am 12.02.2014
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Klaus Klee
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Die
Zeit des kommunalpolitischen Feixens dürfte nun langsam zuende
gehen. Wer nimmt schon den tonangebenden Fraktionen noch ab, dass
sie ein wirksames Konzept zur Gesundung der Maintaler Finanzen
haben, das kurz- und mittelfristig wirken könnte. Auch wenn heute
auf das Versäumnis der eigenen Gewinnmitnahme bei der
Eigenvermarktung von städtischen Grundstücken hingewiesen wird,
ist weit und breit keine Initiative zu spüren, das zu ändern. Die
beiden zur Diskussion stehenden und demnächst frei werdenden
Grundstücke, auf denen sich Sportstätten zweier Fußballvereine
befinden, böten ideale Voraussetzungen. Es ist jedoch zu
befürchten, dass das Zaudern genauso überwiegt, wie bei der
verpassten Chance, das bei der Firma HÖHL frei gewordene
Erweiterungsgelände zum gleichen Zweck zurück zu übereignen. Die
Hosen sind voll mit dorthin gerutschten Herzen. Sie nannten es
damals "Bauchschmerzen".
Wann
blickt man endlich mal über den Tellerrand, um zu ergründen, wie
andere Umlandgemeinden das machen. Deren Bedenkenträger sind heute
überzeugte Macher, denn die Eigenvermarktung gab ihnen neue
Spielräume der Gestaltung. Und das ist es, was sich alle
Kommunalpolitiker wünschen.
Dazu
gehören etwas Mut, Übersicht, gute Fachleute und fähige
Planungsbüros. Ein perfektes System, um fehlende Leistungen
einzukaufen, würde das Paket abrunden. Der bisherige Weg,
Investoren die eigene Planungen und Vermarktung zu überlassen,
wäre endlich Vergangenheit - die Vergangenheit des Herumwurstelns
und der faulen Konsense nicht gerade genialer Strategen.
Auch
wenn der erste Bürgerhaushalt nicht gerade sehr erfolgreich war,
weil er eher als Füllhorn für Wünsche angesehen wurde, so ist
auch er eines der wichtigen Werkzeuge für Veränderungen. Mit ihm
könnte zumindest das Verständnis der Bürger für die
facettenreiche Problematik der Haushalte geschaffen werden, um eine
breitere Zustimmung für die nun folgenden unpopulären
Entscheidungen zu erreichen und auch Dinge umzusetzen, die wirklich
nachhaltig sind.
Der
nächste Bürgerhaushalt wird deshalb ganz im Zeichen der
Haushaltskonsolidierung stehen, um die Auswirkungen auf die
Geldbeutel der Bürger zu reduzieren. Dazu müssen jedoch auch die
Politiker am gleichen Strang in die gleiche Richtung ziehen.
Klaus
Klee
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Maintal
NOGREEN
Bündnis
90 / Die Grünen haben die Steilvorlage FUKUSHIMA von 2011 nicht nutzen
können, mit der sie bei der Kommunalwahl in Maintal 16,4% der Stimmen und
8 Plätze im Parlament und einen Platz im Magistrat errangen. Einige Zeit
lang versuchten sie noch, den Bürgern zu erklären, der Stimmenzuwachs
sei auf ihre hervorragende kommunalpolitische Arbeit der zurückliegenden
Jahre und auf die angetäuschte Erneuerung zurückzuführen. Doch schon
bald spalteten sich 3 Stadtverordnete der Fraktion ab, um die "Grüne
Alternative Maintal" ins Leben zu rufen. Von Erneuerung war vorher
wenig und danach gar nichts mehr zu spüren. So schwand das Interesse der
hoffnungsvollen grünen Wählerschaft Maintals. Allzu einseitig ist bisher
die politische Mitwirkung der Fraktion, die heute noch vom Geist des Peter
Arendt (ehemaliger Vorsitzender) beseelt zu sein scheint. Unter seiner
Führung ging es mit den Maintaler Grünen deutlich bergab, weil das
rein machtpolitische Denken und Handeln Arendts immer weiter von
glaubwürdiger und kraftvoller grüner Politik wegführte. Die
Aufgabenteilung unter seiner Führung führte zur Spezialisierung der
Fraktionsmitglieder. Nach seinem Weggang war keine adäquate
Führungsperson vorhanden, die seine Betätigungsfelder abdecken konnte.
Da aber bis auf den Fraktionsvorsitzenden der WAM alle Vorsitzenden der
übrigen Fraktionen ebenfalls aus ihren Ämtern ausschieden, war das
entstandene politische Vakuum fraktionsübergreifend. Die einzige
Fraktion, die bereits Mitte der Legislaturperiode erneut schwächelt, sind
jetzt die Grünen. Sie geben gerade den grünen ehrenamtlichen
Stadtratsposten mangels Substanz ab und eine Rettungsaktion der Grünen -
wie 2010 - dürfte erneut anstehen.
Eklatante
Wahrnehmungsdefizite
Der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen muss man eine engagierte
kommunalpolitische Tätigkeit bescheinigen. Sie deckt allerdings nicht
alle Kompetenzfelder ausreichend gut ab, leistet jedoch auf den von den
Fraktionsmitgliedern übernommenen Kerngebieten wirklich beachtliches. Es
hapert jedoch an der öffentlichen Präsenz, besonders, wenn es sich um
umweltrelevante Themen und Themen der Stadtentwicklung handelt. Der Glaube
daran, die Bevölkerung würde erkennen, was die Grünen bewegen, scheint
die Selbstdarstellung der Maintaler Grünen zu bremsen. Die Grünen
sollten mal vom Umkehrschluss ausgehen, denn die Bürger registrieren
genau, wenn Maintals Grüne beharrlich zu solchen Themen schweigen oder
unter öffentlichem Druck halbherziges von sich geben und ziehen daraus
ihre Schlüsse. Darin scheint mir auch der Hauptgrund zu liegen, dass sich
Grünen-Wähler nicht aktiv an deren Kommunalpolitik beteiligen
wollen.
Bis
heute ist auch noch nicht klar, warum sich 3 Fraktionsmitglieder wirklich
von der Fraktion abspalteten. So steht die Frage im Raum, wer und was
nicht konsensfähig unter den eigentlich an grüner Politik Interessierten
war. Dieses Unwissen setzen die Bürger mit mangelnder Reformfähigkeit
gleich, was wiederum dringend benötigte Querdenker vergrault.
So
laufen Maintals Grüne erneut auf ein Fiasko zu. Eine erneute Kampagne zur
Gewinnung neuer Kräfte wird solange scheitern, solange kein klar
sichtbarer neuer Kurs der Maintaler Partei zu erkennen ist. Mangels
einprägsamer Darstellung der Fraktion wird weiterhin das Geschmäckle der
Politik von Peter Arendt vorherrschen, die in schwacher Form von Monika
Vogel fortgeführt wird. Da sie nun auch noch von ihrem bekannten
Vorhaben abrückte, den Fraktionsvorsitz Mitte der Legislaturperiode an Friedhelm
Duch abzugeben, sind jegliche Erneuerungssignale gegen Null
gesunken. Die Krise der Maintaler Grünen ist hausgemacht!
Veröffentlicht
am 01.02.2014
©
Klaus Klee
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Von
Bürgern und Einwohnern
Maintal
erfreut sich enormer Bürgerbeteiligung und engagierter Ehrenamtler, die sogar von einer speziellen Ehrenamtsagentur gepflegt
werden. Das macht in einer besonders guten Bürgerbeteiligungskultur auch
Sinn. Eine Auswahl von Personen aus Vereinen und speziellen
Organisationen wurden nun zusammen mit anderen als wichtig eingestuften
Gästen zum wiederbelebten Neujahrsempfang der Stadt Maintal eingeladen. Man wollte ihnen zeigen, das sie
unbedingt dazu gehören - zu den Aktivposten dieser Stadt. Leider musste
zuvor nach
sehr strengen Kriterien aussortiert werden, weil der auserwählte
Versammlungsort nur 140-150 stehende Besucherplätze umfasst. Rein statistisch wurden
natürlich Erfahrungswerte genutzt, die besagen, dass von 300 Eingeladenen höchstens
200 Personen kommen würden. Das hat auf die gewählten Verhältnisse
bezogen mal wieder prima geklappt und man
hatte sogar noch Platz für ortsfremde politische Vertreter, mit denen man
die Veranstaltung aufwerten und Parteifreunden eine Plattform bieten
konnte, die sich auch sichtlich wohl fühlten. Die Veranstaltung bekam
eine besondere Bedeutung, weil das Gebilde "Maintal" in diesem Jahr 40 Jahre besteht. Den Anwesenden wurde
deshalb sogar
eine besondere Ehre zuteil. Nur wer sich hier in vorderster Position für das Gemeinwohl
präsentiert, darf sich als Bürger - als verdienter Bürger - fühlen. Der
Rest ist mehr oder weniger ehrenamtliches Fußvolk oder Maintaler Bevölkerung,
die nur verwaltet werden will. Man spricht da eher von "Einwohnern".
Mit
der Veranstaltung konnte den Ausgegrenzten gleichzeitig gezeigt werden, was man von ihnen
hält. Bei vielen derart aussortierten Menschen dieser
Stadt kam die Botschaft nicht gut an - so auch bei mir nicht.
Wie
von kompetenter Seite heute zu erfahren war, sei das Einladungsmuster sehr
simpel gewesen: Maintaler Vereine, Maintaler Firmen, Soziale Dienste,
Ordnungsdienste, Schulen, Ehrenbürger, Landes- und Bundestagsabgeordnete,
Magistratsmitglieder und natürlich die Stadtverordneten sowie Beauftragte
der Stadtverordnetenversammlung wurden eingeladen. Bei Einladung wurde auf das knappe
Platzangebot hingewiesen und um Rückmeldung gebeten. Das klappte
wohl sehr gut.
Das
Konzept des Neujahrsempfangs war dagegen wohl durchdacht, weil es die eigentlichen
Nutzer des Kinder- und Jugendhauses einbezog, die sogar Teile des Rahmenprogramms
gestalteten. Maintals Apfelwein-Guru Jörg Stier, der die
Vorzüge Maintals nach 40 Jahren sehr launig und zutreffend herausstellte, war als Gastredner ein
besonders gelungener Griff. Natürlich wurde zu einem solchen Anlass auch
praktisch geehrt. Mit dem Jugendpreis wurde Sima Hashempour
,die im SC Budokan und in der Kinder- und Jugendarbeit äußerst aktiv
ist, bedacht und die Jugendlichen des Jugendhauses wurden geehrt.
Die
Frage ist nur, warum der Neujahrsempfang keine gemeinsame Veranstaltung aller
Bürger und Einwohner dieser Stadt mehr sein kann. Mehr als 300 Personen
waren auch früher nicht vertreten und das Bischofsheimer Bürgerhaus war
ein würdigerer Rahmen. Wenn die Verantwortlichen der Stadt mit dem
Auswahlverfahren der Gäste besondere Akzente setzen wollten, so ist ihnen das gelungen.
Schade, dass es nicht nur positive Akzente waren. Interessant war
allerdings der Hinweis, dass keinem Bürger, der ohne Einladung vor der
Tür stand, der Einlass
verwehrt wurde. Das stellt in einer Stadt, in der die Öffentlichkeit bei
besonderen Anlässen immer wieder ausgeschlossen wird, eine Besonderheit
dar, wie selbst die Presse kürzlich feststellen konnte. Man muss
scheinbar nur vorher wissen, wer an der Tür steht....! Ob das nun immer
klappt, kann bezweifelt werden.
Veröffentlicht
am 25.01.2014
©
Klaus Klee
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Herrschaftliches
Proporzdenken |
Der
Einladungsmodus zum Neujahrsempfang der Stadt Maintal sagt sehr viel
darüber aus, wie die Wertigkeit von Gruppen und
Einzelpersonen eingestuft wird. Vielleicht liegt bei einigen Personen die
Ablehnung zur Teilnahme an solchen Veranstaltungen gerade
darin begründet. Sind die Ausschlusskriterien auch noch klar
ersichtlich und empfindet man sie als aktiver und dem Gemeinwohl
dienender Bürger befremdlich, so erzeugt das vielfach und automatisch
Verdruss. Der Bürgerbeteiligungs- kultur ist das abträglich. Die
Auswahl des passenden Veranstaltungsortes spielt ein große Rolle. Kommen jedoch ganz spezielle
Ansichten zum
Tragen, kann die Bandbreite durchaus von der Telefonzelle bis zum
Feuerwehrgerätehaus reichen, wie man sieht. Es kommt halt darauf an, wen man erreichen
möchte und wie man die Bedürfnisse einschätzt.
In
Zeiten zeitgemäßer Bürgerbeteiligungskultur ist es einfach
kurzsichtig, ausschließlich Proporz zu pflegen. Es ist die Frage,
wer in Vereinen und Organisationen wirklich die Arbeit macht und wer
nur an deren Spitze steht. Personen, die im Sinne des Gemeinwohls an
vorderster Front tätig sind, fallen beim vorliegenden Raster durch
den Rost. Dabei wäre es so einfach, jede Zugangsbeschränkung zu
unterlassen, alle Bürger an einen passenden Ort einzuladen und diesen
Bürgern selbst zu
überlassen, ob sie teilnehmen wollen.
Besonders
kurios empfand ich, dass noch nicht einmal die Presse eingeladen wurde, die Öffentlichkeitsarbeit im Seniorenbereich
und für die Bürgerbeteiligungsprojekte der Stadt betreibt.
Sollten
sich Mitglieder des Stadtleitbildprozesses, des
Bürgerhaushalts oder anderer Betätigungsfelder ähnlich düpiert
fühlen? Wundern würde es mich nicht!
Klaus
Klee
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Gegenseitiges
Vertrauen stärken
Im
Januar begann die zweite Amtszeit des Ersten Stadtrats Ralf
Sachtleber (parteilos). Nun gab er dem Maintal TAGESANZEIGER
ein Interview, in dem er es als größtes Ziel der kommenden Zeit ansieht,
das Vertrauen zwischen Magistrat, Politik und den Bürgern zu verbessern.
Im Grund genommen hätte die Formulierung "wiederherstellen"
lauten müssen. Da er sich jedoch selbst mitten im
Bürgerbeteiligungsprozess sieht und zumindest bei den Teilnehmern
durchaus ein gerütteltes Maß an Vertrauen vorhanden ist, vermied er
diese Formulierung. Das Misstrauen der Politik gegenüber dem Magistrat
ist wesentlich direkter adressiert als es bei den meisten Bürgern der
Fall ist. Hier sind es nur wenige und nahe am Geschehen mitwirkende
Bürger, deren Vertrauen immer wieder punktuell erschüttert wird. Beim
Rest der Bürgerschaft machte sich vielmehr Ratlosigkeit, Skepsis und
verschlafenes Desinteresse breit, weil politische Entscheidungen das
Vertrauen und die Berechenbarkeit in reine Sachpolitik zerstörten.
Im
Bürgerhaushalt wurde das mangelnde Vertrauen erstmals überdeutlich
formuliert, als es um die "Spielregeln" des neuen Verfahrens
ging. Die Steuerungsgruppe wollte keine Pseudo-Bürgerbeteiligung, die -
wie in der Vergangenheit - in einen beliebigen Umgang des Magistrats und
der Politik mit Arbeitsergebnissen mündet, sondern man favorisiert eine
partnerschaftliche Zusammenarbeit. Dies ist bereits bis zu einem gewissen
Grad gelungen, auch wenn zwischenzeitlich immer wieder typische
Verwaltungsvorgehensweisen spürbar waren. Offensichtlich hatten Magistrat
und Verwaltung nicht damit gerechnet, dass die Mitglieder der
Steuerungsgruppe ihre Aufgabe als permanenten Begleitungs- und
Gestaltungsprozess ansahen. Inzwischen hat sich das in den Köpfen der
Verwaltung festgesetzt und wird als positive, wenn auch teilweise
unbequeme Entwicklung empfunden. Mit dem Stadtleitbildprozess und dem
Bürgerhaushalt veränderte sich also die Pseudo- Bürgerbeteiligung in
echte Bürgerbeteiligung, auch wenn dies bei den Bürgern noch nicht
angekommen ist.
Prozesse
müssen fortgeführt werden
Was
sich da so positiv anlässt, ist allerdings vom stark defizitären
Maintaler Haushalt 2014 überschattet, der noch nicht von der
Kommunalaufsicht genehmigt ist. Die Bürgerbeteiligung besteht vornehmlich
aus Prozessen, deren Kosten zu den freiwilligen Leistungen der Stadt
gehören. Hier droht das Einfrieren der Kosten und damit das vorzeitige
Aus der Entwicklung. In beiden
Prozessen ist es deshalb notwendig, dass der Fokus auf der Konsolidierung
liegt und zunächst kostensenkende oder ertragsfördernde Ideen umgesetzt
werden.
Während
der letzten Sitzung der Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts kam deshalb
klar zum Ausdruck, dass die Fachdienste der Verwaltung und die
Mitglieder der Fraktionen den gewaltigen Ideen-Pool des Bürgerhaushalts
und der Stadtleitbildgruppen intensiv nach Potenzialen abgrasen sollten,
um Ansätze zur Haushaltskonsolidierung nachzugehen. Dabei spielt es keine
Rolle, wie diese Vorschläge bewertet wurden, denn der Bewertungsprozess
des ersten Bürgerhaushalts war von vielen Mängeln und von
polarisierenden Sichtweisen begleitet, welche sich negativ
auswirkten.
Fachbereiche
sollten manche Vorschläge nicht als fachliche Kritik oder einen Hinweis
auf Versäumnisse, sondern als nützliche Anregungen verarbeiten. Das kann
zu Verbesserungen führen und ist unabhängig davon, was die
Kommunalaufsicht verordnet.
Aufmerksamkeit
und ein scharfer Blick sind gefragt
Bei
der rechts abgebildeten Collage wurden bewusst Eulen verwendet, die für
ihre starke Aufmerksamkeit und ihren scharfen Blick bekannt sind.
Eulen, auf die das nicht zutrifft, kann man mit vielen Bürgern
gleichsetzen, welche - einmal frustriert - zur Kenntnis genommene Dinge
als generelle Situation ansehen und auf alles anwenden, was von Magistrat,
Verwaltung und Politik kommt. Stadtrat Sachtleber will dem nun entgegen
wirken, weil die wichtigen Prozesse der Bürgerbeteiligung nur mit einem
starken bürgerlichen Vertrauen erfolgreich sind. Es genügt nicht, wenn
stark engagierte Bürgerinnen und Bürger allein als Multiplikatoren
fungieren und immer wieder Dinge, die nicht so optimal laufen, wortreich
ins rechte Licht rücken.
Die
gleichen Signale müssen von Magistrat, Verwaltung und Politik kommen. Das
ist ein gewaltiger Lernprozess und noch lang nicht in allen Köpfen
angekommen. Der parteilose Erste Stadtrat Sachtleber, der sich immer
stärker als erster Anwalt der Bürger profiliert und leider nicht von
allen Fraktionen mitgetragen wurde, sollte seitens der Bürger jede
Unterstützung dafür erhalten, reine Sachpolitik zu betreiben.
Veröffentlicht
am 18.01.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Reibungsverluste
beseitigen! |
Die
Politikverdrossenheit und die negative Einstellung vieler Bürger
zur "Gestaltung von Beschlossenem", wie es die
Kabarettisten von MIKROKOSMOS nannten, entwickelte sich über
einige Jahre hinweg. Allzu oft wurden Beschlüsse der
Stadtverordneten verschleppt oder ausgesessen, bis Entscheidungen
von neuen Mehrheiten gekippt wurden. Passten Entscheidungen zur
Linie des Magistrats, wie der Abriss des Anbaues und später des
Hauptgebäudes des Rathauses in Bischofsheim, so wurden sie schnell
umgesetzt. Der Verkauf des Geländes zog sich über Jahre hin, weil
die Rahmenbedingungen ewig nicht zum Vorhaben des Investors passten.
Das Gelände wurde geteilt, um das Vergaberecht zu umgehen. Die
Residenz an der Mainpromenade, die dem gleichen Investor zugeschanzt
wurde, wurde zunächst vorschnell mit einem fehlerhaften
gemeindlichen Einvernehmen bedacht. Später wurde der Südflügel
vom Verwaltungsgericht verhindert. Beim HÖHL-Erweiterungsgelände
verzichtete die Stadt auf ihr Rückkaufsrecht und die eigene
Vermarktung und nahm die Inwertsetzung ohne nennenswerte Vorteile
vor. Die Idee von der Sportstätte für nur einen Verein in der
Grünen Mitte wurde noch rechtzeitig gekippt aber nun wieder
favorisiert, obwohl es keine neuen Erkenntnisse gibt. Hinzu kam,
dass eine ganze Reihe von guten Bürgerbeteiligungsprozessen der
Vergangenheit zu keinen nennenswerten Veränderungen führten, weil
die Prozesse organisatorische Mängel besaßen, welche die Umsetzung
von Ideen verhinderten.
Mit
dem Ersten Stadtrat Ralf Sachtleber änderten sich
einige Verhaltensweisen im Amt. Während sein Vorgänger jede
fragwürdige Taktik mittrug, war Stadtrat Sachtleber nie in einen
fragwürdigen Zusammenhang mit Investoren zu bringen. Er
reformierte die wichtigen Bürgerbeteiligungsprozesse und schloss
mit dem Bürgerhaushalt die organisatorische Umsetzungslücke. Nun
ist die Kommunalpolitik gefragt, sich mit dieser Linie positiv
auseinander zu setzen. Leider gestaltet sich dieser Prozess
schwierig, was wohl auf einigen Gebieten auf Verständnisprobleme
zurückzuführen ist. Im Interesse einer wirksamen
Bürgerbeteiligung sollten alle Bremser diese Meinungsunterschiede
beseitigen, damit alle zusammen an einem Strang und in die gleiche
Richtung ziehen können und Reibungsverluste vermieden werden.
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Wo
ist das Konzept?
Es
ist keine Frage - in der Maintaler SPD rumort es gewaltig und die sie
scharf beäugende Konkurrenz - aber auch SPD-Stammwähler - fragen sich,
was da eben gerade in Sachen Zentrale Sportstätte geschieht. Die WAM
mutmaßt nun auch öffentlich (wie von mir bereits im Dezember
thematisiert), dass der Standort Grüne Mitte eigentlich nur ein
gigantisches Ablenkungsmanöver sein könnte, um a) den Blick vom Opel-Eck
weg zu bekommen und b) im Sinne der CDU-Fraktion, die ja bekanntlich stets
den Bürgermeister unterstützt, indirekt die erforderliche Rodung am
Wunschstandort Dicke Buche zu begünstigen. Für den DSV als bisherigem
Hausherr der Dicken Buche, hieße eine Entscheidung für diesen Standort,
dass seine Sportstätte perfekt ausgebaut würde und der Fußballverein
GERMANIA Dörnigheim dort mit untergebracht würde. Das wäre ganz im Sinn
des DSV-Vorsitzenden und SPD- Mannes Helmut Wassermann. Für
die späteren Nutzungspläne könnte das nämlich nicht ganz unerheblich
sein. Diese Betrachtung würde allerdings bedeuten, dass sich inzwischen
auch die CDU im Grund genommen vom Standort Grüne Mitte verabschiedete.
Kann das der Grund sein, warum sich die Maintaler Jung-SPD derzeit trotz
aller Anfeindungen aus allen möglichen Richtungen (auch von innen) in
Schweigen hüllt?
Momentan
sind kommunalpolitisch tatsächlich einige dicke Bretter zu bohren. Es ist
deshalb grundsätzlich zu begrüßen, dass sich die beiden großen
Fraktionen intensiver austauschen und über Lösungen beraten. Muss man
dabei jedoch auf bekannte Spielchen zurückgreifen, die in den vergangenen
Jahren die Politikverdrossenheit in Maintal auf die Spitze trieben? Soll
die Aufregung über die kürzlich erfolgte Entscheidung wirklich erst auf
den Siedepunkt gebracht werden? Das lokale Kabarett MIKROKOSMOS nannte das
seit Jahren praktizierte üble Spiel der Achse
Bürgermeister/Magistratsunterstützungsfraktionen im Programm 2013 recht
treffend "Gestalten von Beschlossenem". Dass nun auch
die SPD diese Praktiken mitspielt, ist nicht nur der SPD-Gefolgschaft
einfach zu viel.
Beide
Fraktionsvorsitzenden sollten schnellstmöglich öffentlich bekannt geben,
wie sie Maintals Probleme erfolgreich angehen und wie sie im Parlament und
bei der Bürgerschaft dafür Zustimmung erlangen wollen. Gerade die vielen
ehrenamtlich Aktiven und Teilnehmer an den Gruppen der Bürgerbeteiligung
(Stadtleitbild, Bürgerhaushalt, Maintal Aktiv, dem Naturschutz etc.)
erwarten klare Aussagen, in was ihre Aktivitäten münden sollen.
Wer
will sich schon für eine zweifelhafte Sache ausnutzen und an der Nase
herumführen lassen?!
Veröffentlicht
am 04.01.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Morgendämmerung
Mitten
in der Nacht begann ein neuer Tag, ein neues Jahr, vielleicht sogar ein
völlig neuer Lebensabschnitt. Kaum war diese neue Seite meiner Homepage
veröffentlicht, wurde ich bereits mit der Frage konfrontiert, warum ich
denn als Seitenkopf ein so düsteres Motiv gewählt habe. Das will
ich gern beantworten. Ich wählte die Motive, die ich miteinander verband,
absolut intuitiv, weil ich spürte, dass sich in meinem Leben und auch in
Maintal gerade etwas gravierend verändert. Hinter uns liegt eine Zeit mit
vielen Erfahrungen, die sinnvoller Weise endlich mal in zielführende
Handlungen münden müssen. Das Titelbild zeigt neben der Zeit, die hinter
Maintal liegt, bereits die Morgendämmerung und das Licht, das gerade mit
dem Politikwechsel in Maintal Einzug hält. In diesen Prozess möchte ich
mich als Bürger einbringen, indem ich weiterhin ehrenamtlich und
parteilos in Projekten mitwirke, die neue Entwicklungen flankieren. Mein
besonderes Augenmerk wird auf dem gerade ins Leben gerufenen
Bürgerhaushalt und auf andere Bürgerbeteiligungsprojekte gerichtet sein.
Dort ist es gerade die effiziente Umsetzung der Arbeitsergebnisse und der
Vorschläge, die gesichert werden muss. Wenn Maintal schon Kräfte in der
Bürgerschaft mobilisiert, dann soll das Engagement nicht wieder
versanden, wie bei vielen anderen Prozessen der Vergangenheit. Der Beginn
eines neuen Abschnittes ist momentan klar spürbar, weswegen ich genau
diese Kombination der Motive wählte. Wenn die schwersten Hürden genommen
sind, wird sich das Titelbild so ändern, wie sich die Situation Maintals
und die Stimmung in der Bürgerschaft verändert.
In
diesem Jahr werde ich 70 Jahre alt werden, weshalb ich bereits damit
begann, einige Dinge zu ändern und anzupassen. Plötzlich spüre ich so
etwas wie den Beginn meiner Restlaufzeit, mit der ich mich errangieren
muss. Täglich begrüße ich jetzt ganz bewusst jeden neuen Tag und ich
bin sehr daran interessiert, dass er gut verläuft, wie die gesamte Zeit,
die mir noch verbleibt. "Aktiv gestalten", das ist weiterhin
meine Devise. Dinge vom Dunklen ins Licht zu führen, wo man sie besser
beurteilen kann, das schafft Transparenz und Durchblick.
Auch
das floss ins Titelbild mit ein.
Mag
mich auch ein Teil meiner Leser deswegen belächeln, die
bildhaft-kritische Darstellung von Sachverhalten und Befindlichkeiten wird
weiterhin in Sinne von aktivem Infotainment Bestandteil meiner
Seiten sein. Man muss die Information körperlich spüren, um Interesse zu
wecken. Dann liest man vielleicht auch etwas genauer die reinen
Informationen, die dahinter stehen. In diesem Sinne wünsche ich allen
Lesern ein erfolgreiches Jahr 2014.
Veröffentlicht
am 01.01.2014
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Gedanken
zum Jahreswechsel
Im
Mai 2003 begann ich damit, auf dieser Homepage das Maintaler Zeitgeschehen
kritisch und mitunter satirisch zu dokumentieren. Zunächst berichtete ich täglich
über das Geschehen und band Zeitungsartikel in meine Seiten ein. Dadurch entstand eine Art
politisches Archiv im Wochenformat. Zum Jahreswechsel 2006/2007
stellte ich meine Seiten auf Quartalsseiten um und berichtete nur noch
wöchentlich. Im Oktober 2008 stellte ich auf die Seiten "Augenblicke"
und "Durchgeblickt" um. Einen besonderen Einschnitt
gab es im Jahr 2010, als ich wegen des Urheberschutzes alle
Seiten mit Zeitungsausschnitten bis 2008 vom Server löschte. Für viele Leser war es nun
nicht mehr möglich, Zeitungsartikel der Region online zu recherchieren.
Heute nehme ich einen erneuten Schnitt vor und fasse meine Artikel
mit Themen rund um Maintal auf dieser Seite zusammen. Meine Wochenendglossen
erscheinen weiterhin. Die jeweils neueste Glosse finden Sie weiterhin auf der
Seite "Augenblicke". Auch die
Seite "Durchgeblickt" wird für
ganz spezielle Sachverhalte weitergeführt. Ich werde also weiterhin über
kommunalpolitische Besonderheiten
berichten. Dabei gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass sich wesentlich
mehr Bürger für die Kommunalpolitik interessieren, denn ich halte es
für sinnvoll, dass man bewusst und informiert zur Wahl geht.
Meine
Erwartungen an die Maintaler Kommunalpolitik
Magistrat,
Stadtverwaltung, Kommunalpolitiker und engagierte Bürger befassen sich
sehr intensiv damit, Maintal lebens- und liebenswert zu erhalten. Maintal
ist besonders auf Familien, Kinder und Jugendliche zugeschnitten. Die sehr
gute Kinderbetreuung und der Sozialbereich verschlingen viele
Millionen. Seit Jahren entstehen Siedlungen
und Reihenhauswohnzeilen, in die vornehmlich junge Familien einziehen, die
sich dabei teilweise erheblich verschulden. Für sie werden in den
Maintaler Neubaugebieten vornehmlich Häuser von der Stange gebaut, die auf engstem Raum
stehen. Das mag zwar bedarfsgerecht sein, attraktiv im städtebaulichen
Sinn ist dies jedoch nicht. In die Jahre gekommene Wohnsiedlungen mit
Mietwohnungen werden derzeit von Investoren umgestaltet und saniert. Mietsteigerungen
als Folge der Sanierungs- und Vermarktungsstrategie der Investoren führen
zu einer immer stärkeren
neuen Durchmischung dieser Wohngebiete. Auch hier leben die Menschen auf
immer engerem Raum. Der bezahlbare Wohnraum verringert sich permanent. Ein
wirksames Konzept zur Trendumkehr scheint nicht vorhanden zu sein. Diesem
Aspekt der Maintaler Stadtentwicklung muss zukünftig mehr Aufmerksamkeit
gelten.
Kommunalpolitik
und Magistrat sollten der Entwicklung nicht weiterhin tatenlos zusehen und
zu einer neuen Strategie finden, mit der sie auf eigene Kosten, aber auch
zum eigenen Nutzen Probleme aus dem Weg räumen, weitere neue Baugebiete
als Grünland erwerben, beplanen, erschießen und als gut bemessene
Baugrundstücke oder als Gewerbeflächen verkaufen, damit sie bebaut
werden können. Maintal darf den Profit nicht weiterhin an gierige
Investoren verschenken! Individuelles Bauen muss nicht wesentlich teuerer
sein, denn auch Fertighäuser sind bezugsfertig zu günstigen Festpreisen
zu haben.
Der
Vorteil für die Stadt wäre, dass der Gewinn der Wertsteigerung deutlich
zur Entlastung des städtischen Haushaltes beitragen und neue
Handlungsspielräume eröffnen könnte. Dazu müsste allerdings Maintals
Verwaltung operative tätige Bereiche der Stadtentwicklung, der
Wirtschaftsförderung, der Finanzen und im juristischen bzw.
vertragsgestaltenden Bereich aufrüsten. Dienstleistungen, die nicht
selbst erbracht werden, können zugeordert werden, wie es auch bei den
Investoren üblich ist. Mit Ralf Sachtleber besitzt Maintal
einen in diesem Metier erfahrenen Fachmann als Ersten Stadtrat. Die im
Zusammenhang mit der Verlagerung und Zusammenfassung von Sportstätten
frei werdenden städtischen Grundstücke bieten bereits gewaltige
Vermarktungspotenziale und einen guten Ansatzpunkt für eine neue
Maintaler Bebauungs- und Vermarktungsstrategie.
Eine
weitere Erwartung an Magistrat und Parlament ist, den Bürgerhaushalt
ernst zu nehmen. Auch wenn der Start im Jahr 2013 von den Verantwortlichen
schön geredet wird, so ist doch eine gewaltige Ladehemmung bei der
Umsetzung der generierten Vorschläge festzustellen. Der überwiegende
Teil der Vorschläge wurde über die Einrichtung von Prüfaufträgen in
die Warteschleife geschickt, weil die zur Gewichtung und Erarbeitung von
Umsetzungsplänen erforderlichen Kapazitäten fehlen. Die Verwaltung wurde
im Laufe der Jahre mit Billigung des Parlaments derart abgebaut und
geschwächt, dass es nur noch für das Verwalten reicht. Wer Maintal
weiterentwickeln will, muss investieren und die Verwaltung entsprechend
aufstellen. Hier halte ich die eingangs bereits erwähnte Verstärkung
für zielführend und gewinnbringend. Bleibt das aus, gebe ich dem
Bürgerhaushalt und einer nachhaltigen Haushaltskonsolidierung keine
Chance. Es wird bei permanent geforderten und durchgeführten Erhöhungen
der Steuern, Gebühren und Abgaben, sowie bei der Reduzierung von
Leistungen und einem erheblichen Sozialabbau als einzigem Mittel
bleiben.
Von
unseren Kommunalpolitikern - auch wenn sie ehrenamtliche Laien sind -
erwarte ich im kommenden Jahr, dass sie sich stärker um die Ursachen und
nicht nur um die Symptome kümmern, damit Maintal als Stadt in einer
prosperierenden Region mit idealer Lage im Ballungsraum endlich den Platz
einnimmt, der mit der richtigen Strategie und Ausrichtung erreichbar ist.
Eine überzeugende Strategie würde auch die Bürger überzeugen, die
dafür vorübergehend sicher auch stärkere Belastungen hinnehmen würden.
In
diesem Sinn wünsche ich meinen Lesern einen guten Start ins neue Jahr und
all denen, die die Geschicke unserer Stadt lenken und beeinflussen, einen
gehörigen kreativen Schub.
Veröffentlicht
am 31.12.2013
©
Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Über
10
Jahre politische
Berichterstattung
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