Zur
Startseite
Wegweiser
durch meine Homepage
Mein
Maintal
Hochstadtseite
Augenblicke
Durchgeblickt
Homopolitikus
Wochenendglossen
Meine
Bücher
Vermisst
Der
Untergang Ostpreußens
Von
Gumbinnen bis Balga
Spurensuche
Hermann Lohmann
Krieg
und Werbung
Graukopfsatiren
Pflegedrama
"Zuerst komme ich"
Das
Bauernopfer
Mein
Ruhestand
Mein
Garten
Meine
Modellautos
Kabarett
Mikrokosmos
Sonstiges
Irland
Die
Lupe
Was
ist Humor?
Zeitgeist
Heeresfliegerseite
Impressum
| |
|
Die
Seite für die Dinge,
die
einem ins Auge stechen
Jahr
2009 |
Meine
Homepage gliedert sich in viele Themen auf, die unterschiedlich stark
frequentiert werden. Im Juli 2009 galten die häufigsten Seitenaufrufe den
Graukopfsatiren, VERMISST
sowie Kriegsberichterstattung und Werbung.
Danach folgten die politischen Seiten, die sich auf Wochen und Quartale
verteilen.
Die
WASTENSTEINER-Satiren werden ebenfalls
immer häufiger geöffnet, sowie meine Satiren über den Zeitgeist.
Nachdem
ich meine dokumentarisch-satirische Berichterstattung über die Maintaler
Kommunalpolitik im Juli 2009 einstellte, möchte ich mich auf interessante
Augenblicke konzentrieren, die auch für meine Leser interessant sein
könnten.
Ich
wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
|
|
31.12.2009 |
Rückblick
und Blick nach vorn
Es
gibt Jahre, die einem in vorwiegend schlechter Erinnerung bleiben. Das
Jahr 2009 ist so ein Jahr, auch wenn es einige positiv empfundene
Ereignisse gab. Unser Lokalblatt beleuchtete alljährlich nochmals das
Wesentliche und die Fraktionsvorsitzenden sowie der Bürgermeister
verkünden ihre Sicht der Dinge. Natürlich gäbe es dazu einiges zu
sagen, doch zu diesem Jahreswechsel verkneife ich mir das. Die ureigenen Highlights und Tiefpunkte,
die uns Bürger persönlich betreffen, gehen tiefer, auch wenn davon die
Öffentlichkeit nichts erfährt. Alles zusammengenommen ergibt sich ein eher düsteres Bild, das sich auch im Jahr 2010 nicht wesentlich
erhellen wird. >>>mehr
|
|
22.12.2009
Nachtrag
31.12.2009 |
Neues
von "Trompeter L."
Weihnachten
in Hochstadt und die lautesten Misstöne kommen aus der Kirche. Das ist
ein wahrhaft interessanter Augenblick, zu dem sich die
Frankfurter Rundschau erneut über die Disharmonien in
der Evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt äußert. Noch immer schwelt
der Konflikt zwischen Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich und
der Kirchengemeinde sowie Pfarrer Uwe Rau. Der Hochstädter
Posaunenchor ließ sich sogar für die Interessen von Hermann
Langheinrich instrumentalisieren und sagte die Teilnahme an der
Christmette an Heiligabend ab. Das dürfte der vorerst absonderlichste
Höhepunkt der Konfrontation sein. Die Angelegenheit hat jedoch weitaus
dunklere Facetten als die, mit der die Frankfurter Rundschau
aufwartet. >>>mehr
|
|
19.12.2009 |
Maintaler
Senioren sind online
Am
Montag dem 14. Dezember knallten die Sektkorken, als die Homepage der
aktiven Maintaler Senioren im Internet feierlich gestartet wurde. Mit der
sehr ansprechend und übersichtlich gestalteten Homepage steht allen
Maintaler Senioren nun eine Informationsquelle zur Verfügung, die alle
Aktivitäten umfasst, welche vom SeniorenOffice betreut werden.
Vereinzelten sparwütigen Politikern, welche die Funktion des SeniorenOffice
infrage stellten und meinten, man könne sie problemlos auf Maintaler
Vereine übertragen, werden beim Studium der Vielfalt der Aktivitäten und
der Kernproblematik erkennen, welchen Stellenwert das SeniorenOffice
besitzt. >>>mehr
|
|
15.12.2009 |
Schreiben
versus Depression
Die
interessanten Augenblicke werden für mich immer seltener. Befasste
ich mich bis vor wenigen Wochen noch mit der Maintaler Kommunalpolitik, so
nehme ich sie heute nur noch am Rande wahr. In meinem Garten, der ein
zentraler Punkt meines Lebens war, war ich seit mehreren Wochen schon
nicht mehr. Pflege, Krankheiten und Verletzungen der Menschen innerhalb
meines engsten Umfeldes bestimmen mein Leben. Momentan lebe ich nur noch
im Heute und im Jetzt. Was mich noch einigermaßen zusammenhält, ist die
Vermutung, dass es vielen Menschen so oder so ähnlich geht und irgendwann
diese Phase des Lebens beendet ist. Man muss sich gegen die schleichend
daher kommende Depression wehren - so, wie es vielen Menschen abverlangt
wird. >>>mehr
|
|
28.11.2009 |
Stadtleitbildprozess
braucht unbedingt ein Logo
Selten
hat ein Projekt die Maintaler Stadtverwaltung so intensiv beansprucht, wie
der Aufguss der Lokalen Agenda 21, der jetzt unter dem Begriff
"Stadtleitbildprozess" verkauft wird. Wochenlang wird
schon darüber in der örtlichen Presse ausführlich berichtet, ohne dass
etwas nennenswert Neues dabei zu lesen ist. Als besonders interessanter
Augenblick wird nun die Ausschreibung eines Wettbewerbs gefeiert, um ein
Logo für den Prozess zu finden. Ohne ein Logo geht nämlich in Maintal
gar nichts. Man hat dafür sogar eine spezielle Arbeitsgruppe im Rathaus
gebildet und hielt die Auszubildenden für das adäquate Gremium. Nun
können die Bürger endlich ihren Ideen freien Lauf lassen. Die Sache ist
in guten Händen. >>>mehr
|
|
17.11.2009 |
Die
Auswirkungen der Bundespolitik kommen in den Gemeinden an
Während
der Stadtverordnetenversammlung vom 16. November 2009 brachte
Bürgermeister und Kämmerer Erhard Rohrbach den Maintaler
Haushalt 2010 ein. Dieser schließt erstmals mit einem Rekorddefizit von
8,6 Millionen € ab. Kurz zuvor hatte er seine Ernennungsurkunde für die
nächsten sechs Amtsjahre erhalten. Angesichts der Aussichten für Maintal
kam nur verhaltener Applaus auf. Einen ersten Vorgeschmack bekamen die
Anwesenden durch die Ankündigung, dass sich die Grundsteuer um 70
Prozentpunkte von 350 auf 420% erhöht. Das trifft die Nutzer von
Wohneigentum und deren Mieter. Die Vermieter - also die kommerziellen
Nutzer - bleiben außen vor. Ein erstes Zeichen ungerechter
Lastenverteilung und der Retourkutsche für die erzwungene Rücknahme der
Straßenbeitragssatzung ist also bereits gegeben.
>>>mehr
|
|
15.11.2009 |
Narren
sind nur mit Humor zu ertragen
Seit
dem 11.11. sind wieder die offiziellen Narren unterwegs und verbreiten
notorisch ihren Frohsinn unter dem Rest der Nation. Es regnet erneut
Vliese und Orden und "verdiente Narren" werden zu Rittern
geschlagen. Tollitäten der letzten Kampagne treten ab und neue
Prinzenpaare werden inthronisiert. Dazu wird getanzt, getrunken und
allerlei Gesprochenem und Gesungenem zugehört, das eigentlich dem
Schwachsinn bedenklich nahe kommt. Es ist halt die Zeit der Karnevalisten
und der Narren. Hier komen sich auch Menschen näher, die sich ansonsten
aus dem Weg gehen. Glauben
Sie mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war über zwei Jahrzehnte
Teil dieses Frohsinns und habe den Quatsch äußerst aktiv mitgestaltet.
Es war halt ein Teil der Vereinsaktivitäten und es war für mich eine
Selbstverständlichkeit, diesen Teil des Vereinsgeschehens mit zu
begleiten. Im Herzen war ich jedoch immer ein Humorist und ertrug die
Karnevalisten so gut es ging. mehr>>>
|
|
05.11.2009 |
Kabarett
kann ein richtiger Jungbrunnen sein
Die
vier Kabarettveranstaltungen der Gruppe MIKROKOSMOS waren für die
Akteure und für das Publikum im wahrsten Sinne interessante
Augenblicke. Das bestätigen die vielen Gespräche und die uns
erreichenden Informationen. Als Senior und Mitbegründer des lokalen
Kabaretts in Hochstadt fühlte ich den Stress in der Vorbereitungsphase
besonders deutlich und trug mich deshalb mit dem Gedanken, dass dies meine
letzte Teilnahme sein sollte. Vielleicht schaute ich deshalb auch so
ernst, wie auf neben stehendem Bild während des Programmbeginns. Während
der vier Abende begeisterte mich die Leistung jedes einzelnen
Ensemblemitglieds sowie die tolle Reaktion des Publikums so sehr, dass der
Gedanke ans Aufhören wie weggeblasen ist. Lokales Kabarett kann ein
richtiger Jungbrunnen sein. >>>mehr
|
|
31.10.2009 |
Premiere
in Hochstadt
Da
erlebt man einen der interessantesten Augenblicke des Jahres und kann doch
nicht so schreiben, wie man will. Schließlich sollen die Besucher der
drei anderen Veranstaltungen nicht zu viel erfahren, denn die Spannung
wäre womöglich weg. Dennoch möchte ich einige Worte über das
Wechselbad der Gefühle los werden, das die Kabarett-Truppe hinter und auf
der Bühne durchlebt. Zunächst sei noch ein Hinweis erlaubt. Auch heute
verwende ich den winzigen Hinweis auf mögliche Restkarten, weil auch
gestern in einem Fall zwei Karten wegen Krankheit zurück gegeben
wurden, die an der Abendkasse sofort wieder verkauft werden konnten. Wie
sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. >>>mehr
|
|
23.10.2009 |
Wenn
wegen knapper Kassen die Tradition dem Fortschritt weichen muss
Die
momentane Wirtschaftslage bringt es mit sich, dass an allen Ecken und
Enden gespart werden muss. So auch in Vereinen, die jetzt häufig mit
einem veränderten Konsumverhalten der Bürger konfrontiert werden. Der
Euro rollt auf der Ausgabenseite stärker als auf der Einnahmenseite. Die
Folge ist, dass man einspart, wo es nur geht. Das hat aber so seine
Tücken. Auch wenn es gelingt, die Qualität von Veranstaltungen und deren
Ausstattungen zu halten, die Folgen sind in anderen Bereichen spürbar. >>>mehr
|
|
22.10.2009 |
Redaktion
der HOCHSTÄDTER KREPPELZEITUNG ist traurig
Es
gibt interessante Augenblicke im Leben, die einem unter die Haut gehen.
Einer dieser Augenblicke fand in dieser Woche statt, als Berthold Böhm
nach über 30-jähriger Zugehörigkeit zur Redaktion der HOCHSTÄDTER
KREPPELZEITUNG seinen Rückzug aus dem "Kreppelgericht"
bekannt gab, wie sich die Redaktion seit ihrer Gründung im Jahr 1902
nennt. Mit ihm verliert die Kreppelzeitung einen unglaublich vielseitigen
humoristischen Redakteur, der es über Jahrzehnte verstand, die
vielfältigsten Themen in seiner ureigenen Art zu glossieren. Nur allzu
gern würde ich an dieser Stelle das eine oder andere Geheimnis lüften.
Die Statuten der Kreppelzeitung verbieten es jedoch, den Zusammenhang
zwischen Autoren und Texten herzustellen. Dahinter steht in jedem Fall das
gesamte "Kreppelgericht". |
|
18.10.2009
|
Kabarett
und Satire muss man verstehen können
Nur
noch zwei Wochen stehen der Kabarettgruppe MIKROKOSMOS für den
letzten Schliff am Programm zur Verfügung. Dann wird es ernst. Die fast
500 Eintrittskarten haben ihre Besitzer innerhalb weniger Tage gefunden
und das Motto des Programms 2009 lautet "Bis aaner weint!"
Das ist natürlich nicht sprichwörtlich so zu verstehen, sondern trägt
der Tatsache Rechnung, dass das geflügelte Hochstädter Wort "Bis
aaner flennt" von Neubürgern etwas hochdeutscher ausgesprochen wird.
Es soll einfach als gutgemeinter Beitrag zur Integration verstanden
werden. Ob es tatsächlich dazu kommt, dass "aaner weint", wird
das Verständnis des Publikums für Kabarett und Satire zeigen. >>>mehr
|
|
07.10.2009 |
Kleinstädtische
Inquisition
Interessante
Augenblicke erlebe ich gerade in einer ungewollten Konfrontation mit
aufgeschreckten Katholiken und pikierten Protestanten Maintals. Ich
erlaubte mir, einige Aspekte der Ökumenischen Segnung eines
Einkaufsmarktes zu hinterfragen. Wohlgemerkt: Ich stellte lediglich
Fragen. Diese waren allerdings sehr hintergründig und spitz formuliert,
wie etwa:
Befinden
sich die Kunden jetzt auf geweihtem christlichem Boden?
Was
bedeutet diese Handlung für die Kunden?
Ist
dies nun ein christlicher Einkaufmarkt oder folgen die anderen
Konfessionen noch?
>>>mehr
|
|
01.10.2009 |
Achten
Sie auf Emanzen!
Nun
werden Sie fragen, was der Unterschied zwischen einer emanzipierten Frau
und einer "Emanze" ist. Emanzipierte Frauen sind
Frauenrechtlerinnen bzw. Feministinnen, die sich für Frauenthemen und
Frauenprobleme intelligent und wirkungsvoll einsetzen. Diese Bewegung
entstand in den 60er und 70er Jahren und schon damals wurde für eine
gewisse Art von Frauenrechtlerinnen die Kurzform EMANZE geprägt. >>>mehr
|
|
01.10.2009 |
Alle
drei Kabarettveranstaltungen 2009 waren in knapp 2 Stunden ausverkauft
An
dieser Stelle wurde bereits über die Vorbereitungen zum diesjährigen
Kabarettprogramm der Gruppe MIKROKOSMOS berichtet. Ein
interessanter Augenblick war für das gesamte Ensemble natürlich der
Beginn des Kartenverkaufs am heutigen 1. Oktober 2009. Drei mal 120 Karten
standen zum Verkauf und innerhalb von zwei Stunden waren alle drei
Veranstaltungen ausverkauft.
|
|
30.09.2009 |
Wieder
allein in der Mitte?
Die
Bundestagswahl ist gelaufen und Deutschlands Mitte kann sich darüber
freuen, dass sie wieder unter sich ist. Linke und rechte Parteien konnten
aus der Wirtschafts- und Bankenkrise unverständlicherweise keinen
argumentativen Nutzen ziehen. Die wahren Gewinner waren die neoliberalen
Kräfte, deren Politik in weiten Teilen ja geradezu erst diese Krise
begünstigte. So, wie die SPD unter Gerhard Schröder mit
Macht die Mitte zu erobern versuchte und dies auch teilweise schaffte, so
eignete sich nun die CDU in der großen Koalition verstärkt soziale
Kompetenz an und konnte damit die SPD wieder aus der Mitte vertreiben. Die FDP hingegen
setzte komplett auf den Konflikt zwischen Arbeitenden und Arbeitslosen, um
die Kluft weiter zu vergrößern. >>>mehr
|
|
02.09.2009 |
Die
Zeit ist das Maß aller Dinge
Recht
bekannt sind die zerfließenden Uhren von Salvatore Dali. Sie sollen
verdeutlichen, wie uns die Zeit unter den Händen zerrinnt. Der ganz
persönliche Zeitrahmen eines jeden Menschen ist seine Lebenszeit, die in
Jahren recht überschaubar, in Monaten ausgedrückt üppiger und in Tagen
und Stunden gerechnet schier gewaltig zu sein scheint. Und doch kann im
nächsten Moment schon alles vorbei sein. Dennoch planen viele Menschen in
recht großen Zeiträumen, wenn es zum Beispiel um Zinsen und Tilgung
geht. Eine Ehe soll gar ein Leben lang halten. Sieht man sich jedoch
genauer an,
wie wir mit der Zeit umgehen, kommt man ins Grübeln. >>> mehr |
|
29.08.2009 |
Vom
Saulus zum Paulus - Die Erinnerungslücke des Dr. Tauber
Vor
einigen Tagen warnte unser Bürgermeister noch vor den Gefahren, die
"in der Scheinwelt des Internets" lauern. Es wäre für ihn
möglicherweise ein interessanter Augenblick, zu erleben, dass diese
"Scheinwelt des Internets" auf Anfrage nahezu jede
Erinnerungslücke schließt, die offensichtlich momentan beim
Bundestagskandidaten Dr. Peter Tauber (CDU) auftrat. Er
wurde - möglicherweise zum unpassenden Zeitpunkt - an seine Äußerungen
erinnert, dass auch er es richtig finde, dass über 85-Jährige ihre
Hüftgelenke selbst bezahlen müssten. Das passt nun so gar nicht mehr zu
seiner Wahlkampfstrategie. >>>mehr
|
|
22.08.2009 |
Ich
bewahre Euch vor dem bösen Internet
Viele
Internet-Anwender und -nutzer sind heute sehr stark auf schnelle
Übertragungszeiten angewiesen, weil sie das Internet beruflich nutzen.
Sie mussten aus Einsparungsgründen ihren Arbeitsplatz teilweise nach
Hause verlegen und teilen sich ihren voll aufgerüsteten
Firmenarbeitsplatz mit mehreren Kolleginnen und Kollegen. Sie fahren nur
noch zur Abstimmung und zu Meetings in die Firma. Wenn man sich in den
Firmenserver einwählt, Arbeitspakete downloadet und die Ergebnisse wieder
uploadet oder gar online arbeitet, ist man auf hohe
Datenübertragungsraten angewiesen. >>>mehr |
|
10.08.2009 |
Vier
"Geburten" pro Jahr
Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS im Aufwind
Zeitungsleute erleben in regelmäßigen Abständen
Interessante
Augenblicke, wenn
aus ihrer Stoffsammlung das fertige Produkt entsteht. Bis zur letzten
Minute wird korrigiert, gestaltet und am Satz gefeilt. Ist eine wirklich
schön gestaltete und lesenswerte Zeitung "geboren", dann ist
das gesamte Team zufrieden. Doch bis dahin ist ein gewaltiges Stück
Arbeit zu bewältigen. >>>mehr |
|
08.08.2009 |
Ärztlicher
Notdienst Bruchköbel - Lebenshilfe mit Krankenhauseinweisung
Viele
Maintaler beschweren sich immer wieder über den Ärztlichen Notdienst der
Kassenärztlichen Vereinigung für den Raum Maintal. Man behauptet, Ärzte
jeder erdenklichen Fachrichtung würden den Dienst versehen und die Hilfe
sei oft nicht passend. Eine ganz andere Erfahrung machte ich im
häuslichen Umfeld. Ein Bereitschaftsarzt mit starkem
böhmisch/mährischem Akzent bestach mit gut dosierter ärztlicher Kunst
und sehr großer Lebenserfahrung. >>> mehr |
|
02.08.2009 |
Pflegende
Angehörige - eine Aufgabe mit vielen unliebsamen Facetten
Wenn
man pflegender Angehöriger ist, kann es passieren, dass viele
Dinge vor der übernommenen Aufgabe in den Hintergrund treten. Je nach
Belastung treten beim Pflegenden zunehmend Abnutzungserscheinungen auf,
die mitunter bedenkliche Formen annehmen. Dabei ist es nicht der
Arbeitsanteil der Aufgabe, der einem zu schaffen macht, sondern die
psychische Belastung infolge des Verhaltens der Zielperson. >>> mehr |
|
30.07.2009 |
Ein
ganz außerordentliches Erlebnis
Satire-Freunde
freuten sich bereits auf die zweite Lesung
von Graukopf-Satiren, die im Rahmen des Kulturprogramms der Stadt
Maintal am 29. Juli 2009 um 19 Uhr im Historischen Rathaus Hochstadt
stattfand. Zur zweiten Lesung kam auch Jacqueline Wastensteiner,
die ihre Satire "Der innerliche Tod" vortrug. >>> mehr |
|
26.07.2009 |
MIKROKOSMOS
startet durch
Die
Kabarett-Gruppe MIKROKOSMOS arbeitet bereits intensiv am
diesjährigen Programm, das am 30. und 31. Oktober sowie am 1. November
2009 stattfindet. Ein interessanter Augenblick war gekommen, als die Ideen
förmlich ins Sprudeln kamen.
Wer
in derartige Aktionen und Abläufe schon einmal eingebunden war, der
weiß, dass unmittelbar nach der letzten Vorstellung die gesamte
Anspannung von einem abfällt, die sich über Wochen und Monate aufgebaut
hatte. >>> mehr |
|
24.07.2009 |
Informationsquelle
versiegt nahezu unbemerkt
Nach
der Einstellung meiner Dokumentation der Maintaler Kommunalpolitik
erlebte ich im Kontakt mit meinen Lesern eine Reihe interessanter
Augenblicke, die mich jedoch nicht von meinem Entschluss abbrachten.
Besonders interessant war für mich die Feststellung, dass die örtliche
Presse kein Interesse an diesem Thema hatte, obwohl man händeringend
Themen sucht, um das Sommerloch zu füllen. >>> mehr |
|
Rückblick
und Blick nach vorn
Es
gibt Jahre, die einem in vorwiegend schlechter Erinnerung bleiben. Das
Jahr 2009 ist so ein Jahr, auch wenn es einige positiv empfundene
Ereignisse gab. Unser Lokalblatt beleuchtete alljährlich nochmals das
Wesentliche und die Fraktionsvorsitzenden sowie der Bürgermeister
verkünden ihre Sicht der Dinge. Natürlich gäbe es dazu einiges zu
sagen, doch zu diesem Jahreswechsel verkneife ich mir das. Die ureigenen Highlights und Tiefpunkte,
die uns Bürger persönlich betreffen, gehen tiefer, auch wenn davon die
Öffentlichkeit nichts erfährt. Alles zusammengenommen ergibt sich ein eher düsteres Bild, das sich auch im Jahr 2010 nicht wesentlich
erhellen wird.
Ich
möchte mit den Dingen beginnen, die ich persönlich positiv empfand und
dann erst so langsam zum Unangenehmen übergehen.
|
Ich
blieb von schweren Krankheiten verschont und finde immer noch
genügend Motivation, mein Leben zufriedenstellend zu meistern. |
|
Das
Kabarett MIKROKOSMOS lieferte auch in diesem Jahr vier respektable
Veranstaltungen ab und festigte seinen Platz im kulturellen Programm
Maintals. Daraus schöpfe ich Kraft und Freude. |
|
Im
Mai und Juli fanden erfolgreich vor jeweils ausverkauftem Haus meine
Graukopf-Lesungen statt, an der auch Jacqueline Wastensteiner
teilnahm. Das ermutigte mich zu weiteren Satire-Lesungen, die kommen
werden. |
|
Sämtliche
Ausgaben der Seniorenzeitungen 60 AUFWÄRTS fanden großen Anklang
und die Zeitung entwickelte sich prächtig. Das ehrenamtliche
Engagement hat sich gelohnt. |
|
Karla
Köllner bekam das Bundesverdienstkreuz, womit ihre politischen und
sozialen Leistungen gewürdigt wurden. Ich habe mich für sie sehr
gefreut. |
|
In
meinem direkten persönlichen Umfeld bin ich von Menschen umgeben,
mit denen ich sehr gut harmoniere und auf die ich mich verlassen
kann. Der Kreis ist klein aber fein. Das gibt Kraft und Zuversicht. |
|
Die
Kunstfigur Horst Schlämmer wurde zur besten Politikerpersiflage
2009 und das bewies, dass man mit Humor und Satire schlimme
Zustände erträglich formulieren kann.. |
|
Die
Straßenbeitragssatzung wurde nach heftigen Protesten der
Bürgerschaft wieder abgeschafft. Erfolglos wurde die Erhöhung der
Grundsteuer thematisiert. Das benötigte Geld wird aber wegen der
maroden Straßen benötigt. |
|
Das
Gelände des ehemaligen Bischofsheimer Rathauses wird gedrittelt,
Europäisches Recht umgangen und das Thema mit anderen Projekten so
verwoben, dass es zumindest voran geht, wenn auch auf fragwürdige
Weise. |
|
In
der zweiten Jahrshälfte stellte ich nach 7 Jahren meine intensive kommunale Berichterstattung ein, weil
die Qualität der Kommunalpolitik den Aufwand der Berichterstattung
nicht mehr rechtfertigte. Der Gewinn: Weniger Frust. |
|
Erhard
Rohrbach wird wieder zum Bürgermeister gewählt, weil erneut keine
mehrheitsfähige Alternative zur Wahl stand. Noch nicht einmal die
linken Parteien konnten sich wirkungsvoll verständigen. Die Rathausführung
hat
sich dadurch allerdings zumindest nicht verschlechtert. |
|
Die
Welt wurde von einer Finanz- und Wirtschaftskrise erfasst. In der Finanzkrise
wurde in erster Line den Banken geholfen, welche die Krise erzeugten.
Infolge der Wirtschaftskrise lief eine
Verschuldungsmaschinerie an, deren Profite ebenfalls in die falschen
Taschen fließen, während die Lasten den Bürgern aufgebürdet
werden. |
|
Hessen
erlebte mit der politischen Demontage und dem inszenierten Sturz von
Andrea Ypsilanti, die ein Korrektiv zur verfehlten SPD-Politik
darstellte, das Scheitern der Erneuerung und den bundesweiten Fall
der SPD. Hessen
bekam dadurch eine Regierung, die das Wahlergebnis völlig
auf den Kopf stellt. |
|
In
Berlin regiert eine schwarz/gelbe Koalition mit teilweise
fragwürdigen Ministern. Es ist zwar gut, dass die große Koalition
beendet ist. Ein derartiges Fiasko, wie in den den ersten 100 Tagen,
lässt für die Zukunft jedoch Schlimmes befürchten. |
|
Mit
der Schweinegrippe stopft sich die Pharmaindustrie die Taschen mit
Steuergeldern voll,
nachdem völlig überzogen Ängste geschürt wurden. |
|
Die
politischen Konstellationen in Maintal entsprechen absolut nicht
mehr meinen Vorstellungen, denn deren Protagonisten agieren völlig an den
Bedürfnissen der Bürger vorbei. Ihr Vorgehen ist nur wegen des
mangelnden politischen Interesses der Bürger möglich. |
|
Die
Maintaler SPD folgt dem Landes- und Bundestrend und verliert
kräftig Federn. Bar jeder Erneuerungskraft ist bisher auch keine
Besserung in Sicht. |
|
FDP
und Grüne sind derzeit die größten Gewinner der Politikverdrossenheit und
legten prozentual zu, was nicht unbedingt vom Sachverstand der
wenigen
Wähler zeugt, die überhaupt noch zur Wahl gingen. |
|
Die
Lokale Agenda wird inoffiziell zu Grabe getragen und ein angeblich neuer
Stadtleitbildprozess auf dem
Fundament der jahrelang nicht umgesetzten Ideen mit genau den Strukturen ins Leben gerufen, die die
Lokale Agenda benötigt hätte. Noch steht nicht fest, wie
erfolgreich der neue Prozess sein wird, weil Politiker darüber
entscheiden, was aus den
Ergebnissen wird. |
|
Meine
private Situation ist infolge gesundheitlicher Probleme und
unnatürlichen Betreuungsstresses äußerst angespannt und zwingt
mich, etliche ausgleichende Aktivitäten zu reduzieren, die mir bisher gefielen. |
Natürlich
stellt die Aufzählung keine Rangfolge dar. Dafür sind die Problemfelder
viel zu verschieden. In der Magengrube grummelt es bei mir jedoch noch zu
vielen anderen Themen.
-
So stört mich gewaltig die Passivität vieler
Bürger, wenn es um Politik und Sicherheit geht, wie zum Beispiel
bei den Themen Soziale Gerechtigkeit oder Strahlenbelastung in
Wohngebieten.
-
Auch missfällt mir, dass einige Maintaler Investoren
permanent begünstigt oder bevorteilt werden ohne Gegenleistungen zu
erbringen, die den städtischen Finanzen dienlich sind.
-
Ich verstehe auf
Landesebene nicht, dass man fähige Steuerbeamte, die prominente Steuerbetrüger am
Haken hatten, für nicht
zurechnungsfähig erklären ließ. Das und andere Details im Hessischen
Finanzministerium deutet auf fragwürdige Strukturen in Ämtern und
personelle Fehlbesetzungen hin.
-
Ich
verspüre in Summe eine gewisse Ohnmacht gegenüber
politischer Willkür.
Zum
Jahreswechsel sehe ich keinen einzigen Lichtblick, der mich beflügeln
könnte. Die Politikerverdrossenheit sitzt bei mir tiefer als je zuvor. Im
privaten Bereich zeichnet sich ebenfalls nicht ab, die sich meine
stressige Situation wirklich verbessert. Somit erscheint vieles leider
sehr trostlos.
Die positiven Dinge des letzten Jahres
werde ich weiter pflegen, um daraus Kraft zu schöpfen. Mich
hält nur die bisherige Erkenntnis in Schwung, dass auf sieben magere
sieben fette Jahre folgen. Ich will hoffen, dass ich das noch erlebe.
Ich
wünsche allen meinen Lesern ein erfolgreiches Jahr 2010.
Veröffentlicht
am 31.12.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Berichterstattung
eingestellt
Roland
Koch wieder im Sattel
Stadtleitbildprozess
löst
Lokale Agenda ab
|
Neues
von "Trompeter L."
Weihnachten
in Hochstadt und die lautesten Misstöne kommen aus der Kirche. Das ist
ein wahrhaft interessanter Augenblick, zu dem sich die
Frankfurter Rundschau erneut über die Disharmonien in
der Evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt äußert. Noch immer schwelt
der Konflikt zwischen Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich und
der Kirchengemeinde sowie Pfarrer Uwe Rau. Der Hochstädter
Posaunenchor ließ sich sogar für die Interessen von Hermann
Langheinrich instrumentalisieren und sagte die Teilnahme an der
Christmette an Heiligabend ab. Das dürfte der vorerst absonderlichste
Höhepunkt der Konfrontation sein. Die Angelegenheit hat jedoch weitaus
dunklere Facetten als die, mit der die Frankfurter Rundschau
aufwartet.
Die
subversiven Umtriebe des Pfarrers im Ruhestand werden bisher in der
Öffentlichkeit nur an der Affäre um den ehemaligen Hausmeister des
Gemeindezentrums festgemacht, die das Fass erst zum Überlaufen brachte.
Nach Aussagen höchstengagierter Mitglieder der Gemeinde und anderer
Insiderquellen bauten sich die Disharmonien zwischen dem alten und dem
neuen Pfarrer schon längere Zeit auf, weil die versuchte Einflussnahme
auf Abläufe der Gottesdienste und anderer Bereiche sehr stringent waren.
Selbst das Gemeindebüro wurde weit über das verträgliche Maß hinaus
weiterhin in
Anspruch genommen. Als die offene Konfrontation ausbrach, initiierte Hermann
Langheinrich mit einigen Getreuen eine Satzungsänderung des
Posaunenchores, um der Entlassung als Chorleiter durch den Kirchenvorstand
entgegen zu treten*. Diese Satzungsänderung ist bis heute äußerst
strittig und spaltete zudem die Gemeinde. Der traurige Höhepunkt ist die
Absage der Teilnahme des Posaunenchors an der Christmette und die
Ankündigung des Rücktritts des inzwischen vom Posaunenchor ernannten
Chorleiters im Jahr 2010.
Mit
dem gegen sich selbst eingeleiteten Disziplinarverfahren erhoffte sich Hermann
Langheinrich eine Stützung seiner strittigen Handlungsweisen
seitens der Kirchenaufsicht.
Inzwischen wiegen aber die Behinderungen gegenüber dem amtierenden
Pfarrer
wesentlich schwerer und er muss womöglich mit Folgen rechnen. Inwieweit
auch Vorgänge um die Hochstädter Kirchenkonzerte eine Rolle spielen, die
Hermann Langheinrich aktiv hintertrieben haben soll, ist
noch unklar. Bei vielen Gemeindemitgliedern ist seine über viele Jahre
gewachsene Autorität erheblich gesunken und teilweise restlos
aufgebraucht, weil man von einem Kirchenmann andere Verhaltensweisen
erwartet.
Das
Kabarett MIKROKOSMOS, das alljährlich Veranstaltung im Ev. Gemeindezentrum Hochstadt aufführt, brachte die wahre
Ursache des Konflikts mit dem Sketch "Trompeter L." auf
den Punkt. Es geht nach Meinung der Kabarettisten ausschließlich um
Autorität und um das Nicht-loslassen-können, um verletzten Stolz und um
Macht.
Für
viele Menschen, die in ihrem Berufsleben viel geleistet haben, ist der
Übergang in den Ruhestand und die Wiedereingliederung in das Heer der
ganz normalen Menschen schwierig. Dass es aber einem ehemaligen
Seelsorger, der von Berufs wegen verständnisvoll, einfühlsam und
ausgleichend sein sollte, genauso geht, ist schon eine auffällige
Besonderheit, die heftig diskutiert wird.
*Nachtrag
vom 31.12.2009
In
einem Brief des Vorstands des Evangelischen Posaunenchors Hochstadt
vom 31.12.2009 erfolgte folgende Stellungnahme (Auszug):
|
"Der
Posaunenchorvorstand hat im März diesen Jahres dem Kirchenvorstand die
Ergebnisse unserer Jahreshauptversammlung berichtet. Dabei wurde dem
Kirchen- vorstand selbstverständlich angeboten, dass der Posaunenchor wie
immer an allen hohen kirchlichen Feiertagen in der Kirche spielen werde. Der
Posaunenchorvorstand hatte im März d.J. den bisherigen Leiter und
Gründer, Herrn Pfarrer Langheinrich erneut zum Chorleiter ernannt.
Der
Kirchenvorstand nahm unser Angebot dankend an, allerdings nur, wenn der
Chorleiter nicht Hermann Langheinrich heißt. Er heißt aber so und
deshalb konnten wir im ganzen Jahr 2009 nicht im Gottesdienst spielen.
Auch am Heiligen Abend nicht. Wir bedauern dies sehr. Wir
hätten gern am Heiligen Abend, am 1. Weihnachtsfeiertag und auch an
Silvester im Gottesdienst gespielt.
Die
von Ihnen angesprochene Satzungsänderung ist nicht durch Herrn
Langheinrich "und einige Getreuen" initiiert, sondern vom
Rechtsamt der Landeskirche angeregt worden. Sie stellt klar, dass
der Hochstädter Posaunenchor ein rechtlich selbständiger Verein
innerhalb der Ev. Kirchengemeinde ist und auch bleiben will."
|
|
Es
folgen übliche Kritiken wegen Unausgewogenheit und die Aufforderung,
zukünftig mit dem Vorstand des Posaunenchors Kontakt aufzunehmen, damit
korrekt berichtet würde.
Interessant
ist, dass es nur um die eine rot markierte Textpassage ging und nicht um
die Kernaussage meines Artikels, obwohl der Posaunenchor das wichtigste
Bein ist, auf dem Pfarrer Langheinrich derzeit steht und ihm eine
gewichtige Position verschafft. Die Presse sprach sogar von der Spaltung
der Gemeinde.
Zum
Zeitpunkt der Kündigung als Chorleiter muss die rechtliche Handhabe
seitens des Kirchenvorstands wohl schlüssig und die Satzungsänderung des
Posaunenchors eine Folge zur Abwehr der Kündigung gewesen sein. Eine
andere Deutung gibt es nicht.
Ob
hier das Rechtsamt der Landeskirche eine gangbare Lösung
aufzeichnete, ist ohne Belang, weil das Rechtsamt nicht antragstellend
war, sondern der Posaunenchor selbst - dort wiederum spezielle
Protagonisten. Man kann vorgeschlagene Wege wählen, man muss es aber
nicht, wenn wichtige Gründe dagegen sprechen. Für diesen Sachverhalt
bedurfte es übrigens keiner zusätzlichen Recherche, wie vom Posaunenchorvorstand
moniert wurde.
Dem
Vorstand des Posaunenchors und dessen Mitgliedern muss klar gewesen sein,
dass die getroffene Entscheidung, die eher einer Art (Chor-)Korpsgeist folgt, zu
Konsequenzen führen musste, wenn sie den Beschluss des Kirchenvorstands
aushebelt. So werte ich die Rechtfertigung hinsichtlich der
Kirchenauftritte auch eher pharisäerhaft.
Wenn
der Posaunenchor ein Verein innerhalb der Kirchengemeinde ist und die
Kirchengemeinde kein Verein innerhalb des Posaunenchors, so haben doch
wohl die Entscheidungen des Kirchenvorstands Vorrang. So sehe ich das als
Gemeindemitglied.
Der
obige Artikel kommentierte außerdem lediglich den Artikel der Frankfurter
Rundschau und ergänzte ihn um eine Sicht, die sich aus den
andauernden Querelen ergibt. Sie muss nicht für jeden voll und ganz
akzeptabel sein, das räume ich gern ein.
Als
Gebot der Fairness veröffentliche ich die obige Stellungnahme des
Posaunenchors, kann jedoch nicht erkennen, dass dies zur Lösung des
eigentlichen Zielkonflikts beiträgt.
|
Maintal
Kirchenmusik
mit Misstönen
Von
Jörg Andersson
Der
evangelische Posaunenchor Hochstadt zählt zu den größten der
Landeskirche Kurhessen- Waldeck und ist bis heute mit seinem
Initiator verbunden: Hermann Langheinrich hat ihn vor
42 Jahren gegründet und schwingt weiter den Taktstock. Doch
zwischen dem Pfarrer im Ruhestand und der Kirche schwelt ein Streit,
und so wird die Christmette
am Heiligabend erstmals ohne Posaunenchor zelebriert.
Langheinrich,
der 45 Jahre als Seelsorger in Maintal wirkte und von Landeskirche
und Stadt für seine Verdienste geehrt wurde, hatte bereits im
Februar - aus für ihn nicht einsichtigen Gründen - vom
Kirchenvorstand die Kündigung als Chorleiter erhalten. Hinter
der Demission stecken Vorfälle um einen noch von Langheinrich
eingestellten Küster. Diesem wurde im August 2008 ein
Auflösungsvertrag nahegelegt, nachdem bekannt worden war, dass er
mehrere Frauen sexuell belästigt haben soll. Für den
Kirchenvorstand und Pfarrer Uwe Rau "sehr
eindeutige Fälle".
Langheinrich
hingegen "sah die Vorwürfe als zu hoch angesetzt". Vier
Anzeigen seien anonym gewesen, ein Strafverfahren gegen den Küster
sei gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt worden. Das
Verhältnis zwischen Kirchenvorstand und Langheinrich, der dem
Ex-Küster zur Seite stand, ist seither zerrüttet. Denn es heißt,
Langheinrich habe eine Zeugin beeinflusst, die Vorwürfe der
sexuellen Übergriffe zu entkräften.
Im
Juli 2010 will Langheinrich zurücktreten
Über
das unangenehme Küster-Kapitel würde vermutlich längst
geschwiegen, wäre nicht der Posaunenchor, den Langheinrich weiter
führt, nachdem über eine Satzungsänderung
die Chorleitung ohne
Mitspracherecht des Kirchenvorstandes geregelt wurde.
Trotz
Kündigung und nun ohne Aufwandsentschädigung der Kirche widmet
sich Langheinrich fleißig der Jugendlichen-Ausbildung. Einen
Nachfolger zu finden, sei schwer, sagt der 71-Jährige und kündigt
nun an, das Amt nach der Kerb im Juli 2010 niederlegen zu wollen.
Im
evangelisch geprägten Hochstadt mit 2400 Gemeindemitgliedern war es
trotz der verfahrenen Situation zuletzt auch deshalb ruhig, weil der
Kirchenvorstand "maßgeblich zur Deeskalation beigetragen
hat", wie das Landeskirchenamt betont.
De
facto hat Langheinrich Hausverbot in seiner Kirche
Unter
anderem duldete dieser weitere Auftritte Langheinrichs in der
Kirche, obgleich de facto ein Hausverbot gilt. Pfarrer Karl
Waldeck stellte nun klar, dass man die Auseinandersetzung
zügig beilegen wolle und jetzt auch juristische Schritte erwäge.
Denn bedauerlicherweise habe Langheinrich einen Vergleich abgelehnt,
bei dem ihm angeboten worden sei, noch bis Ende Dezember Chorleiter
zu bleiben, sofern der Kirchenvorstand bei der Neubesetzung wieder
zu hören sei.
"Ich
will wissen, was man mir vorwirft", sagt Langheinrich,
der selbst das Disziplinarverfahren beantragt hatte. Kirchenamtssprecher
Waldeck deutet jetzt auf § 26 des Pfarrerdienstgesetzes, wonach zu
vermeiden sei, was den Dienst des Nachfolgers erschwert.
Andernfalls drohe auch Pfarrern im Ruhestand ein Verweis oder gar
härtere Sanktionen.
Posaunenchor
und Kirchengemeinde belaste das Thema, sagt Hochstadts Pfarrer Rau
(46). Zu Weihnachten gebe es "Sehnsucht nach Frieden und
Klarheit".
FR
21.12.2009
|
|
Veröffentlicht
am 22.12.2009 und ergänzt am 31.12.2009
© Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Fiktives
Interview
zum Spannungsverhältnis
innerhalb der
Evangelischen
Kirchengemeinde Hochstadt
und dem Pfarrer i.R.
Hermann Langheinrich
Programmpunkt
der
Kabarett-Gruppe MIKROKOSMOS
aus
dem Programm 2009 |
"Trompeter
L."
Journalistin
Guten
Tag Herr Trompeter, vielen Dank, dass Sie sich nun doch die Zeit nehmen,
dazu Stellung zu nehmen, warum Sie jetzt nur noch in der zweiten Reihe
trompeten sollen. Unsere Leser interessiert natürlich, was sie dazu
herauszuposaunen haben, wie man so schön sagt.
Trompeter
L.
Bei
dem Thema kenne ich keinen Spaß!
Sehen
Sie, seit vielen Jahren bin ich hier der erste Trompeter und habe vielen
jungen Leuten erst die Flöten- und dann die Trompetentöne beigebracht.
Dabei hielt ich mich stets an die Noten und ließ niemals Misstöne zu.
Harmonie ist nämlich alles!
Apropos
Harmonie...
Die
jungen Leute hören aufs Wort und folgen mir inzwischen - egal wohin - durch
Dick und Dünn!
Nun
habe ich ein einziges Mal abseits meines ruheständlerischen Trompeterlebens
ein Thema eigenwillig interpretiert und es wurde prompt von Moralisten als
falsches Spiel empfunden. Dabei braucht doch ein vielseitiger Virtuose wie
ich die Freiheit der Interpretation.
Journalistin
Wie
gewagt war denn ihre Interpretation?
Sie lösten ja eine gewaltige Unruhe
aus und nicht Wenige meinten, Sie seien weit übers Ziel hinausgeschossen.
Was sagen Sie denn zu den Vorwürfen?
Trompeter
L.
Das
hängt immer von der Sichtweise ab! Mein
Gott! -
Was gilt schon die spießige Meinung Einzelner?
Man muss die
Entrüsteten einfach von der Harmlosigkeit gewisser Flirttechniken
überzeugen und dabei natürlich seine ganze Autorität in die Waagschale
werfen....
Journalistin
Und
wenn diese Waagschale bereits voll ist?
Trompeter
L.
Ist
sie das schon?
Ich
ignoriere das zumindest und blase einfach in der ersten Reihe weiter.
Verstehen Sie?
Ich
bestimme ja auch, ob meine Mitbläser und Bläserinnen in rauchfreien
Räumen rauchen oder nicht.
Selbst
auswärtige Bläser hören auf mein Wort!
Wo
ich bin, ist das gefühlte Gesetz
und
die wirkliche Moral!
Wo
ich bin, spielt deshalb im doppelten Sinn die Musik!
Journalistin
Wie
würden Sie denn ihr Verhalten beschreiben?
Trompeter
L.
Meinen
sie jetzt, wie ich mich sehe oder wie mich andere sehen oder wie ich
möchte, dass man mich sieht?
Journalistin
Meinetwegen
alle drei Versionen, wenn sie wirklich voneinander abweichen sollten.
Trompeter
L.
Wie
heißt es so schön: "Am Anfang war die Erde wüst und leer..." So
auch in dieser Gemeinde.
Was
heute Trompeten und Posaunen, Basstuben, Flöten und Querflöten, Hörner
und was sonst noch alles spielt, habe ich getauft, konfirmiert und manche
sogar verheiratet. Das soll alles vergessen sein?
Guut
- ich möchte deshalb für mich nicht gleich das erste Gebot in Anspruch
nehmen, aber...
Journalistin
Meinen
Sie nicht, dass das etwas überzogen ist?
Trompeter
L.
Wer
zweifelt, klagt an!
Meine
Autorität ist mit kleinen Ausreißern unangefochten! Wer mich vertreiben
will, muss mich und meine wackeren Mitbläser regelrecht nieder blasen.
Journalistin
Und
wenn ein Teil der Menschen eher die leisen Töne bevorzugt?
Trompeter
L.
Denen
empfehle ich den Besuch der Kirche.
Dort
gehören die leisen Töne zum Ritual.
Meine
Leidenschaften waren schon immer Organisation, Finanzen, Vereinsarbeit, die Kerb,
Konzerte, Blasmusik und gelegentlich auch mal eine freie
Interpretation.
Da
sind leise Töne eher selten.
Nun
muss ich aber wieder zur Übungsstunde.
Sie
wollen doch nicht, dass auch noch mein Apfelwein warm wird.
Journalistin
Ich
bedanke mich für das Gespräch.
Wir
berichten dann in der Montagsausgabe.
|
Maintaler
Senioren sind on-line
Am
Montag dem 14. Dezember knallten die Sektkorken, als die Homepage der
aktiven Maintaler Senioren im Internet feierlich gestartet wurde. Mit der
sehr ansprechend und übersichtlich gestalteten Homepage steht allen
Maintaler Senioren nun eine Informations- quelle zur Verfügung, die alle
Aktivitäten umfasst, welche vom SeniorenOffice betreut werden.
Vereinzelten sparwütigen Politikern, welche die Funktion des SeniorenOffice
infrage stellten und meinten, man könne sie problemlos auf Maintaler
Vereine übertragen, werden beim Studium der Vielfalt der Aktivitäten und
der Kernproblematik erkennen, welchen Stellenwert das SeniorenOffice
besitzt.
DAS
TEAM
|
stehend:
(v.l.n.r.) Eberhard Seipp, Hans-Joachim Bogasch, Werner Zahn
sitzend:
(v.l.n.r.) Gerhard Fink, Rainer Moselewski |
|
"Maintaler
Senioren sind aktiv
und
deshalb immer auf der Suche nach Betätigungsfeldern."
Das
ist die Botschaft der neuen Maintaler Homepage, die ausschließlich von
aktiven Senioren betrieben und gestaltet wird. Sie haben damit ein
Ehrenamt, eine Betätigung gefunden, die sie voll und ganz ausfüllt. Das
wünschen sich auch viele andere Senioren. Doch was kann man tun, wo soll
man suchen, wen kann man fragen? Man erinnert sich zwar, dass in der
Zeitung der vergangenen Woche ein Hinweis zu finden war. Aber diese
Zeitung ist in der Zwischenzeit schon in der Papiertonne gelandet.
Aufgrund
dieser Situation kamen einige Maintaler Senioren, die sich ehrenamtlich
beim Maintaler SeniorenOffice engagieren, auf die Idee, eine
Website zu entwickeln, die kompakt und tagesaktuell alle Aktivitäten und
Hilfsangebote des SeniorenOffice enthält. Es gab noch ein weiteres
Ziel: der Web-Auftritt soll individuell und persönlich sein, also nicht
nur die Aktivitäten spartanisch auflisten. Er soll "Aktiven"
die Möglichkeit bieten, Aktivitäten der einzelnen Gruppen selbst in Wort
und Bild zu beschreiben. Bebilderte Berichte von zurückliegenden
Veranstaltungen laden zum gemeinsamen Erinnern ein. Kurz: eine Web-Seite
von Senioren für Senioren.
Dieser
Aufgabe stellten sich Gerhard Fink, Werner Zahn, Rainer Moselewski,
Hans-Joachim Bogasch und Eberhard Seipp. Das Ziel
war gefunden und die Herkulesaufgabe konnte in Angriff genommen werden.
Die Internet-Arbeitsgruppe kreierte zunächst drei Layout-Vorschläge und
den Slogan des Web-Auftritts "Senioren in Maintal, …freiwillig
aktiv" sowie die Internetadresse, unter der die Seite im Web zu
erreichen ist. Damit sich die Internet-Seiten mit Leben füllen, einigte
man sich während der ersten gemeinsamen Diskussion im Kreis der Gruppen
auf eine sinnvolle Arbeitsteilung. Die Internet-Arbeitsgruppe ist für die
technische Umsetzung, Koordination und Pflege verantwortlich, die
einzelnen Senioren-Gruppen liefern die Inhalte. Die IT-Abteilung der Stadt
Maintal stellte die entsprechenden Ressourcen zum Betrieb des Web-Angebots
bereit.
In
der Internet-Arbeitsgruppe ist
-
Gerhard
Fink für das Konzept, das Webdesign und die technische
Realisierung verantwortlich.
-
Werner
Zahn koordiniert die Beiträge der Gruppen Städtetouren,
Seniorengymnastik Dörnigheim, Fröhliche Senioren, Heimatmuseum und
der Vogelschutzgruppe.
-
Rainer
Moselewski ist der Ansprechpartner für die
Fremdsprachencafés, den Tanztee, die Gruppe Jung & Alt sowie die
Hausaufgabenhilfe.
-
Hans-Joachim
Bogasch nahm sich der Gruppen Rad- und Wandertouren sowie der
Seniorengymnastik an und
-
Eberhard
Seipp hält den Kontakt zur Seniorenzeitung und dem
Kulturtreff.
Mit
großem Eifer wurden von den Seniorengruppen Inhalte geschaffen und die
Webseite war schon während der Entwicklungsphase für die Eingeweihten
zugänglich. Jeder, der Inhalte und Bilder abgeliefert hatte, konnte sich
direkt von der Internet-Umsetzung überzeugen. In einem interaktiven
Prozess wurde dann so lange geändert und gefeilt, bis alle zufrieden mit
"ihrem" Internet-Auftritt waren. Die Website wird zwar von
Beginn an nicht perfekt sein und alle Informationen enthalten, aber sie
wird wachsen und immer besser werden.
An
dieser Stelle muss der lobenswerte Einsatz aller Senioren hervorgehoben
werden, die dafür sorgten, dass ein attraktiver Webauftritt in einer in
diesem Metier "weltmeisterlichen" Zeit von nur ca. sechs Wochen
entstand. Ein ganz besonderes Lob verdient dabei das Team um Gerhard
Fink.
Es
gab natürlich auch kritische Stimmen, die meinten, das brauche man nicht
und "wer hat schon einen Internetanschluss". Aber der
Medienwandel beschleunigt sich und das Internet setzt sich auch bei
älteren Menschen immer stärker als Informationsmedium durch. In der
Gruppe der Menschen über 60 Jahre möchten inzwischen 30% nicht mehr auf
das Internet als tägliche Informationsquelle verzichten; Tendenz
steigend. Wenn Sie Zeit und Lust haben, dann schauen Sie einmal bei www.seniorenaktiv.maintal.de
vorbei und teilen der Redaktion Ihren Eindruck mit. Das Team wird die
Anregungen aufgreifen.
Veröffentlicht
am 19.12.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
www.seniorenaktiv.maintal.de
|
Schreiben
versus Depression
Die
interessanten Augenblicke werden für mich immer seltener. Befasste
ich mich bis vor wenigen Wochen noch mit der Maintaler Kommunalpolitik, so
nehme ich sie heute nur noch am Rande wahr. In meinem Garten, der ein
zentraler Punkt meines Lebens war, war ich seit mehreren Wochen schon
nicht mehr. Pflege, Krankheiten und Verletzungen der Menschen innerhalb
meines engsten Umfeldes bestimmen mein Leben. Momentan lebe ich nur noch
im Heute und im Jetzt. Was mich noch einigermaßen zusammenhält, ist die
Vermutung, dass es vielen Menschen so oder so ähnlich geht und irgendwann
diese Phase des Lebens beendet ist. Man muss sich gegen die schleichend
daher kommende Depression wehren - so, wie es vielen Menschen abverlangt
wird.
Ein
Blick ins weitere Umfeld bringt zusätzliche unerfreuliche Eindrücke. Ja,
gibt es denn gar nichts mehr, was noch einigermaßen normal ist? Ehekrisen
und absonderliche Verhaltensweisen signalisieren, dass wieder einmal eine
Midlife-Krise im näheren Umfeld stattfindet, bei der Betroffene moralisch
und ethisch betreut werden müssen, während suchtähnliche
Verhaltensweisen die Situation immer mehr eskalieren lassen. Der Erfolg
des Beistandes hat jedoch nur eine extrem kurze Halbwertzeit. Während
sich auf der einen Seite Menschen bewusst oder unbewusst ausleben, leiden
andere Menschen und vergeuden ihre ganze Kraft, die sie eigentlich für
sich bräuchten. Eine solch kräftezehrende Person ist meine Mutter.
Kann
man mit dem Schreiben Depressionen verhindern?
Zur
Bewältigung meiner speziellen Situation habe ich das Schreiben als Ventil
für meine Empfindungen entdeckt. Die "Graukopf-Satiren"
und die "gereimten
Ungereimtheiten" auf meiner Homepage sind ein Teil dieser
Schriften. Hinzu kommen kleine Bücher, wie das neben stehende Buch
"Zuerst komme ICH", die bisher nur als unveröffentlichte
Dateien vorliegen. All diese Texte entstehen unmittelbar nach Erlebnissen,
die ich alleine verarbeiten musste, weil ich mich wie in einem
Teufelskreis fühle. Starke Emotionen führen bei meiner Frau zu schweren
Psoriasis-Schüben, die inzwischen fast vollständig ihren Körper
bedecken. Die Ursachen sind die vielen kleinen Dinge, die sie im
Zusammenhang mit der Pflege meiner hochbetagten Mutter mitbekommt. Wäre
ihr das gesamte Ausmaß dessen, was ich erleide, bekannt, wären die
Folgen gar nicht auszudenken. Sie scheidet als Gesprächspartner aus. Mir
bleibt nur die Möglichkeit, mich über Texte zu entlasten, damit ich
andere Menschen nicht zusätzlich belaste. Nach jedem dieser Texte ertrage
ich die mich umgebenden dunklen Wolken etwas besser und entrinne so
aufkommenden depressiven Zuständen.
Tabus
sind erdrückende Schneckenhäuser
Wir
Menschen ziehen uns gern in Schneckenhäuser zurück, weil wir glauben,
dort sicher zu sein. So befinden sich meine wirklich schwerwiegenden Texte
zusammen mit meinen Empfindungen auch in der hintersten Ecke meines
Schneckenhauses. Ich habe aber immer wieder das Bedürfnis, diesen Texten
ein wenig Tageslicht zu gönnen. Doch es halten mich Tabus unserer
Gesellschaft davon ab. Eines dieser Tabus ist, dass man familiäre
Angelegenheiten nicht nach außen trägt. So etwas macht man nicht!
Warum
eigentlich? Ist es nicht das Abweichen von der Norm, von den
gesellschaftlichen Spielregeln, was uns wirklich bewegt? Ist es uns
peinlich, das anderen Menschen anzuvertrauen? In den letzten Tagen und
Wochen ließ ich den Text von "Zuerst komme ICH" einigen
handverlesenen Personen zukommen. Einige suchten daraufhin zumindest das
Gespräch. Andere, denen ich sehr viel Zuwendung bei ihren eigenen
Problemen zukommen ließ, lasen es noch nicht einmal. Für die wenigen
kurzen Gespräche bin ich dankbar, auch wenn mich das Schweigen und
das Desinteresse der restlichen Personen mehr beschäftigt. Es hängt wohl
mit dem Tabubruch zusammen, den ich damit begehe.
Ein
egomainsches Protokoll und seine weitere Zukunft
Das
kleine Buch "Zuerst komme ICH" protokolliert einen kompletten
Betreuungs-Tagesablauf und bettet ihn in kurze Gedichte und Verse ein, die
alle aufkommenden Empfindungen beim Lesen auf das Wesentliche lenken. So
vermittelt das kleine Buch - wenn man es an einem Stück liest - einen
Eindruck vom tagtäglich wiederkehrenden Ablauf und von den sich dabei
aufbauenden Spannungen. Wäre bei meiner Mutter Demenz gegeben, würde
dieses kleine Buch nicht existieren. Es ist die vollbewusste
Handlungsweise einer Person, die sich über ihr ganzes Leben hinweg als
Mittelpunkt verstand und für die alle Menschen mehr oder weniger zu ihrem
Personal gehören. Wer irgend etwas von ihr annimmt, hat bereits verloren.
Da ich bewusst absolut nichts annehme, kann ich mich meiner Versklavung
entziehen. Das zieht deswegen natürlich ihre Wut und ihren Zorn auf
mich.
Es
ist jetzt eine Frage des bekundeten Interesses meiner Leser, welche
Zukunft das kleine Buch haben wird. Vielleicht lasse ich es in einer
begrenzten Auflage drucken. Im Internet ist es unter diesem
Link bereits zu finden.
Veröffentlicht
am 15.12.2009, geändert am 25.12.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Stadtleitbildprozess
braucht unbedingt ein Logo
Selten
hat ein Projekt die Maintaler Stadtverwaltung so intensiv beansprucht, wie
der Aufguss der Lokalen Agenda 21, der jetzt unter dem Begriff
"Stadtleitbildprozess" verkauft wird. Wochenlang wird
schon darüber in der örtlichen Presse ausführlich berichtet, ohne dass
etwas nennenswert Neues dabei zu lesen ist. Als besonders interessanter
Augenblick wird nun die Ausschreibung eines Wettbewerbs gefeiert, um ein
Logo für den Prozess zu finden. Ohne ein Logo geht nämlich in Maintal
gar nichts. Man hat dafür sogar eine spezielle Arbeitsgruppe im Rathaus
gebildet und hielt die Auszubildenden für das adäquate Gremium. Nun
können die Bürger endlich ihren Ideen freien Lauf lassen. Die Sache ist
in guten Händen.
Das
Logo soll den Prozess des Stadtleitbildes in künstlerisch gestalteter
Form widerspiegeln und eine Verbindung zum Logo "Maintal Stadt Land
Fluss" aufweisen. Angesprochen sind alle Bürger, frei schaffende
Künstler, Kindertagesstätten und Schulen. Als Einsendeschluss wird
voraussichtlich der 15. Januar 2010 gelten. Näheres gibt die
Stadtverwaltung noch bekannt. An die Spitze der Kampagne stellte sich
Bürgermeister Erhard Rohrbach, der sich nach eigenen
Angaben bereits riesig auf die Einsendungen freut, auch wenn die Auswahl
wieder viele Stunden seiner kostbaren Zeit verschlingen wird.
Als
Anregung entwarf ich vorab schon mal ein Logo, das eigentlich alle
Kriterien der Ausschreibung erfüllt. Der neben stehende Entwurf
"Alter Wein" zeigt den Prozess beziehungsweise das fertige
Ergebnis des Stadtleitbildes: die umgefüllten Ideen von 1998-2001, welche
mit neuen Aspekten verschnitten wurden und somit den neuen Jahrgang 2009
repräsentieren. Während es sich beim alten Jahrgang eher um eine
natürlich getrocknete Flaschengärung handelte, soll der neue Verschnitt
spritzig und kurios im Abgang sein. Auch am Flaschendrehverschluss erkennt
man, wie sicher zumindest der Verschluss des Inhalts ist. Das garantiert
eine gute jahrelange Lagerung bis zur Spitzeneife.
Nun
kann man wirklich gespannt sein, welch tolle Ideen noch im Rathaus
eintrudeln, damit endlich mal die Protokolle und die Ergebnisse
veröffentlicht werden können. Das fehlende Logo gilt inzwischen als
Ausrede dafür, dass noch nicht einmal im Maintal Forum etwas offiziell
darüber zu lesen ist.
Veröffentlicht
am 28.11.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Entwurf
"Alter Wein ®"
|
Die
Auswirkungen der Bundespolitik kommen in den
Gemeinden an
Während
der Stadtverordnetenversammlung vom 16. November 2009 brachte
Bürgermeister und Kämmerer Erhard Rohrbach den Maintaler
Haushalt 2010 ein. Dieser schließt erstmals mit einem Rekorddefizit von
8,6 Millionen € ab. Kurz zuvor hatte er seine Ernennungsurkunde für die
nächsten sechs Amtsjahre erhalten. Angesichts der Aussichten für Maintal
kam nur verhaltener Applaus auf. Einen ersten Vorgeschmack bekamen die
Anwesenden durch die Ankündigung, dass sich die Grundsteuer um 70
Prozentpunkte von 350 auf 420% erhöht. Das trifft die Nutzer von
Wohneigentum und deren Mieter. Die Vermieter - also die kommerziellen
Nutzer - bleiben außen vor. Ein erstes Zeichen ungerechter
Lastenverteilung und die Retourkutsche für die erzwungene Rücknahme der
Straßenbeitragssatzung ist also bereits gegeben.
Zunächst
beraten die Gremien und dann die Fraktionen über den Haushalt 2010. Auf
der Haben-Seite bleibt nicht mehr viel übrig, denn knapp die Hälfte des
Haushalts muss als Kreis- und Schulumlage an den Main-Kinzig-Kreis
abgeführt werden, der sich zudem aus der Verantwortung für soziale
Einrichtungen zurückzog. Dem MKK steht das Wasser genauso am Hals, wie
der Hessischen Landesregierung, denn die Politik, die in Berlin
"gemacht" wird, schlägt voll durch. In der neuen Konstellation
wird sich das noch gravierender entwickeln, denn man muss sich das
Kabinett nur ansehen. Auf der Einnahmenseite agiert ein
Wirtschaftsminister, der wohl von nur wenigen Bundesbürgern ernst
genommen wird. Die Finanzen verwaltet ein bissiger Schwabe, der
möglicherweise lediglich die Aufgabe hat, den Koalitionsvertrag mit
Sachargumenten auszuhebeln. Der Aufstand der Regierungschefs der etwas
reicheren (bzw. weniger verschuldeten) Länder ist im Bundesrat
vorprogrammiert. Politik wird so zum Tollhaus, in dem sich die Lobbyisten
tummeln.
Auf
allen Ebenen der Finanznot fehlt der Mut, sich das Geld dort zu holen, wo
es im Überfluss vorhanden ist. So gibt man immer neue Forderungen
kaskadenartig nach unten weiter - dorthin, wo die Auswirkungen am
gravierendsten sind. Doch es regt sich bereits Widerstand in den Gemeinden
und der Städte- und Gemeindebund nimmt sich zunehmend des Themas an. Aber
auch in den Gemeinden selbst ist Mut zum Widerstand gefragt. Es wird Zeit,
dass sich die Gemeinden den Landkreisen verweigern, diese den
Landesregierungen und diese sollten sich wiederum dem Bund widersetzen.
Der Widerstand muss bei den Berliner Herrenreitern und den
klientelpolitisch tätigen Parteien ankommen. Es kann nicht mehr
hingenommen werden, dass von Berlin aus Dinge versprochen und beschlossen
werden, die letztendlich in den Gemeinden mit leeren Händen umgesetzt
werden sollen. Abgesehen davon, dass eine derartige Politik
realitätsfremd ist, stellt sie auch eine Gefahr für die parlamentarische
Demokratie dar.
Wir
Deutschen neigen zu radikalen Kehrtwenden. Zuletzt bewiesen das im Jahr
1989 17 Millionen unserer Landsleute. Die derzeitig Regierenden laufen
Gefahr, nicht länger "verstanden" zu werden und sorgen für
eine Stimmung des Widerstands und der Verweigerung. Kleine Steuergeschenke
werden nicht ausreichen, um den fortschreitenden Staatsbankrott zu
kaschieren. So hoffnungslos, wie sich die finanzielle Lage der Kommunen in
Maintal darstellt, ist sie im ganzen Land. Gemeinden werden zunehmend
zahlungs- und handlungsunfähig werden. Noch wird die Last bei denjenigen
abgeladen, deren Leistung sich angeblich lohnen soll, aber nicht mehr
lange. Die derzeitige Politik wird generell und zunehmend zum Grundübel
unseres Landes und läuft Gefahr, hinweggefegt zu werden!
Ob
viele Wähler merken, was sie langfristig angerichtet haben?
Veröffentlicht
am 17.11.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Narren
sind nur mit Humor zu ertragen
Seit
dem 11.11. sind wieder die offiziellen Narren unterwegs und verbreiten
notorisch ihren Frohsinn unter dem Rest der Nation. Es regnet erneut
Vliese und Orden und "verdiente Narren" werden zu Rittern
geschlagen. Tollitäten der letzten Kampagne treten ab und neue
Prinzenpaare werden inthronisiert. Dazu wird getanzt, getrunken und
allerlei Gesprochenem und Gesungenem zugehört, das eigentlich dem
Schwachsinn bedenklich nahe kommt. Es ist halt die Zeit der Karnevalisten
und der Narren. Hier kommen sich auch Menschen näher, die sich ansonsten
aus dem Weg gehen.
Glauben
Sie mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war über zwei Jahrzehnte
Teil dieses Frohsinns und habe den Quatsch äußerst aktiv mitgestaltet.
Es war halt ein Teil meiner Vereinsaktivitäten und es war für mich eine
Selbstverständlichkeit, diesen Teil des Vereinsgeschehens mit zu
begleiten. Im Herzen war ich jedoch immer ein Humorist und ertrug die
Karnevalisten so gut es ging. Über zwei Jahre war ich sogar als
Sitzungspräsident äußerst erfolgreich und habe während dieser Zeit
neue Weichen gestellt. Es ist mir jedoch nicht gelungen, die
Fastnachtssitzungen in humoristische Veranstaltungen mit
durchgängigem Niveau umzuwandeln. Dafür waren die notorischen
Karnevalisten einfach zu stark und der Wille, traditionelle
Fastnachtssitzungen abzuhalten, zu groß. Auch das muss man mit Humor
ertragen!
Dabei
ist echter Karneval eine Sache, die einen handfesten Hintergrund hat. In
der Zeit Napoleons, in der die Franzosen das Rheinland besetzt hatten,
waren die Fastnachtssitzungen mit ihren Elferräten, Garden und
Tollitäten ein provokantes Abbild der politischen Gegebenheiten. Die
Büttenredner trugen - Parlamentariern gleich - Missstände und
Forderungen an die Obrigkeit vor und persiflierten des Volkes Stimme, ohne
dafür belangt zu werden. Sie schlüpften in die Rolle des Narren, der
straffrei ausging. Politische Vorträge sind heute eher eine
Seltenheit und im Kölner Raum ist die musikalisch dominierte
Fastnacht etabliert. In unseren Breitengraden neigt man ebenfalls eher zur
leichten Kost, weil man die Obrigkeit nicht mehr fürchtet. Heute steigen
sogar Politiker in die Bütt und stellen die Tradition vollends auf den
Kopf.
Die
Markenzeichen der waschechten Karnevalisten sind hierzulande überall die
gleichen. Sie "stehen" auf klassischen Nonsensvorträgen, geleierten
gereimten Plattitüden, gesammelten Witzvorträgen, einfältigen Liedchen
zu bekannten Melodien und Tanzorgien verschiedenster Jahrgangsgruppen.
Die Ausstattung muss vielfach den Mangel an wirklicher Originalität und
Klasse kompensieren. Dementsprechend ist bereits der Rahmen aufgemotzt. "Mehr scheinen als sein" ist die Devise und so
mancher Karnevalist erhebt sich selbst während der Kampagne in den
Adelsstand, um endlich mal eine wichtige Rolle zu spielen. Das alles
verfolgen wirkliche Humoristen mit einem lachenden und einem weinenden
Auge.
Im
Grund genommen will man den Menschen nur noch Freude bringen und
Gesellschaftsvereine mit Substanz sollten das eigentlich aus eigener Kraft
können. Peinlich wird es, wenn sich zu den eigenen Beiträgen auswärtige
Leistungen hinzugesellen, die sich kaum von der Qualität eigener
Darbietungen unterscheiden. Die Eintrittspreise runden das Missverhältnis
zwischen Anspruch und Wirklichkeit ab. Dennoch werden diese
Veranstaltungen gut besucht und man feiert sich als Besucher dabei
selbst. Die Vereine liefern nur noch den passenden geselligen
Rahmen.
Eine
wichtige Rolle spielt die Presse, die nach dem Motto "jedem wohl und
niemandem weh" berichtet. Sie hält den Quervergleich zwischen den
Anbietern in der Schwebe, damit sich alle Narren freuen dürfen. Ein Narr
ist, wer dabei seine Leistung in der Presse im rechten Licht sieht. Die
Leute von der Presse haben dafür ihre eigenen Sprache und sind froh, wenn
die Kampagne wieder herum ist, denn sie lieben Karneval so wie
Weihnachtsfeiern und Nikoläuse. Nur die Narren merken das nicht, denn
für sie ist Karneval die wichtigste Sache der Welt. So klein kann eine
Welt sein!
Der
gesamte Rest an Humor geht bei mir drauf, wenn ich so manche Karnevalisten
in ihrer demonstrierten Wichtigkeit beobachte. Im Privatleben ist mancher
ein echter Kotzbrocken, zur Karnevalszeit aber ein ausgelassener Mensch,
der mit allen Mitmenschen gut können will. Die eigene kampagnenbedingte
Wichtigkeit wird mitunter zu allerlei zwischenmenschlichen Neigungen
genutzt. Unter Prinzenpaaren ist die Trennungsrate auffallend hoch und in
Folgejahren sind sie oft erneut Tollitäten - nur in anderer Besetzung.
Moral scheint unter Karnevalisten keinen hohen Stellenwert zu haben. Es findet
halt eben im Saal und auf der Bühne zusammen, was zusammen passt.
Als
wirklicher Humorist sollte man sich von den Karnevalisten nicht zum Narren
machen lassen,
auch wenn man im Verein den Karneval mitträgt. Erfreulicherweise lebt die
Vereinsjugend die tollen Tage aus und bringt sich mit eigenen Leistungen auf den
Veranstaltungen ein. Geist und Witz sind gefragt, Talent und Können die
Voraussetzung. Leider kann nur eine begrenzte Anzahl von Aktiven mithalten
und so mancher Verein muss auch seine weniger talentierten Mitglieder
auftreten lassen. Diese Karnevalisten sind zu bedauern und ihr Auftreten
ist eigentlich nur mit Humor
zu ertragen.
Veröffentlicht
am 15.11.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Kabarett
kann ein richtiger Jungbrunnen sein
Die
vier Kabarettveranstaltungen der Gruppe MIKROKOSMOS waren für die
Akteure und für das Publikum im wahrsten Sinne interessante
Augenblicke. Das bestätigen die vielen Gespräche und die uns
erreichenden Informationen. Als Senior und Mitbegründer des lokalen
Kabaretts in Hochstadt fühlte ich den Stress in der Vorbereitungsphase
besonders deutlich und trug mich deshalb mit dem Gedanken, dass dies meine
letzte Teilnahme sein sollte. Vielleicht schaute ich deshalb auch so
ernst, wie auf neben stehendem Bild während des Programmbeginns. Während
der vier Abende begeisterte mich jedoch die Leistung jedes einzelnen
Ensemblemitglieds sowie die tolle Reaktion des Publikums so sehr, dass der
Gedanke ans Aufhören nun wie weggeblasen ist. Lokales Kabarett kann ein
richtiger Jungbrunnen sein.
Als
ich im Jahr 2003 das Thema Kabarett ins Spiel brachte, waren viele
Vereinsmitglieder skeptisch. Man befürchtete, dass darunter die
Fastnachtssitzungen leiden könnten. Schon damals betrachtete ich Kabarett
als ein Betätigungsfeld, auf dem der Nachwuchs viele Fertigkeiten
erproben und ausprägen könne, die den Fastnachtssitzungen zugute kämen.
Es dauerte noch zwei Jahre, bis es zum ersten Programm kam, das dann 2005
während des Hochstädter Altstadtfestes Open Air präsentiert wurde. Da
die Sketche gut ankamen, glaubte man, man könne damit das Programm der
Kampagneneröffnung anreichern. Dies fand auch statt, jedoch mit einem
Ergebnis, das bis heute prägend ist: Fastnacht und Kabarett in einem
Programm vertragen sich nicht! Hier stoßen tatsächlich zwei
verschiedene Welten und Grundeinstellungen aufeinander. Das ist
wahrscheinlich auch der Grund, warum viele Maintaler Karnevalisten nicht
zu unseren Kabarett-Besuchern gehören.
Seit
2006 finden die Kabarettveranstaltungen im Evangelischen
Gemeindezentrum Hochstadt statt. Dort wurde eine Kleinkunstatmosphäre
geschaffen, die nahezu perfekt ist. Mit jedem Jahr steigerte sich die
Truppe, die von Frank Walzer geführt wird, um in diesem
Jahr die wohl beste Leistung seit ihrem Bestehen abzuliefern. Maintal
verfügt nun über ein etabliertes lokales Kabarett, das ein Novum
darstellt. Mit dem Kabarett unterstreichen die Humoristen eindrucksvoll
ihre exponierte Stellung unter den Maintaler Gesellschaftsvereinen.
Geist und Humor, Talent und Können, jugendlicher Schwung und betagte
Lebenserfahrung verbanden sich zu einer tollen Sache, die viele Besucher
begeistert.
Maintals
politische Prominenz hat inzwischen ebenfalls das Lokale Kabarett entdeckt
und lernte es zu schätzen. Fast alle Parteien sind unter den Besuchern
vertreten - zumindest diejenigen, die Satiren und Kabarett unbeschadet
vertragen. Die Mischung der Besucher ist vielschichtig, was wahrscheinlich
ebenfalls zum dynamischen Gruppenerlebnis beiträgt. Im lokalen Kabarett
ist man während des Genusses von Satiren locker und gelöst vereint.
Für
Frank Walzer, Colin Stein und mich als Autoren
der Sketche ist es immer wieder ein besonderer Augenblick, wenn die Texte
zünden und Freude im Saal aufkommt. Das spornt an und garantiert auch im
nächsten Jahr wieder den interessanten Augenblick, wenn es auf die
Frage, wann es denn nun losgehe, wieder heißt: "Genau
Jetzt!"
Zum
Veranstaltungsbericht
Veröffentlicht
am 05.11.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Foto: Kalle
|
Premiere
in Hochstadt
Da
erlebt man einen der interessantesten Augenblicke des Jahres und kann doch
nicht so schreiben, wie man will. Schließlich sollen die Besucher der
drei anderen Veranstaltungen nicht zu viel erfahren, denn die Spannung
wäre womöglich weg. Dennoch möchte ich einige Worte über das
Wechselbad der Gefühle los werden, das die Kabarett-Truppe hinter und auf
der Bühne durchlebt. Zunächst sei noch ein Hinweis erlaubt. Auch heute
verwende ich den winzigen Hinweis auf mögliche Restkarten, weil auch
gestern in einem Fall zwei Karten wegen Krankheit zurück gegeben
wurden, die an der Abendkasse sofort wieder verkauft werden konnten. Wie
sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Bis
auf den allerletzten Platz war der Saal besetzt, als wir Mikrokosmonauten
pünktlich begannen. Eine halbe Stunde vor Beginn hatten die Besucher
bereits ihre eroberten Plätze eingenommen und die Erwartungshaltung war
auch hinter der Bühne deutlich spürbar. Was dann auf der Bühne und im
Saal ablief, war einfach grandios, denn an diesem Tag passten Publikum und
Ensemble exakt zusammen. Als die Eröffnungsnummer lief, rückten sich
viele Besucher noch einmal genüsslich zurecht, denn sie genossen das
Thema sichtlich. Dieser Moment war für die Mikrokosmonauten enorm
wichtig, denn es nahm den Akteuren die respektvolle Anspannung, die sich
in eine grenzenlose Spiellaune verwandelte. Davon profitieren Besucher und
Akteure natürlich gleichermaßen.
Für
die Autoren der insgesamt 32 Programmpunkte war der Moment gekommen, an
dem es sich zeigte, welche Textpassagen auch in den nächsten Tagen wie
aufgenommen werden. Umso mehr Gags ankommen, umso besser wird dabei die
Stimmung. In einem Wechselbad zwischen Anspannung und erlösenden Momenten
vergehen die zweimal 60 Minuten wie im Flug, wobei jeder noch so kleine
Verbesserungspunkt genauestens registriert wird.
Natürlich
kommen die Besucher der folgenden Veranstaltungen in den Genuss der
Perfektion, die sich Zug um Zug einstellt. Dennoch hängt es ganz
wesentlich vom Publikum ab, wie eine Veranstaltung läuft und zu welcher
Form die Akteure auflaufen. Die Premiere verlief äußerst erfolgreich und
einige Besucher meinten, es sei das bisher beste Programm der Gruppe
MIKROKOSMOS gewesen. Wir wollen das gern glauben und setzen alles daran,
dass es die Besucher der drei weiteren Veranstaltungen ebenso empfinden.
Zum
Veranstaltungsbericht
Veröffentlicht
am 31.10.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Wenn
wegen knapper Kassen die Tradition dem Fortschritt
weichen muss
Die
momentane Wirtschaftslage bringt es mit sich, dass an allen Ecken und
Enden gespart werden muss. So auch in Vereinen, die jetzt häufig mit
einem veränderten Konsumverhalten der Bürger konfrontiert werden. Der
Euro rollt auf der Ausgabenseite stärker als auf der Einnahmenseite. Die
Folge ist, dass man einspart, wo es nur geht. Das hat aber so seine
Tücken. Auch wenn es gelingt, die Qualität von Veranstaltungen und deren
Ausstattungen zu halten, die Folgen sind in anderen Bereichen
spürbar.
Welcher
Handlungsspielraum bleibt den Vereinen?
Dazu
muss man wissen, dass sich Vereine steuerrechtlich in den Ideellen
Bereich, die Vermögens- verwaltung, den Zweckbetrieb und den
Wirtschaftsbetrieb aufteilen. Während der Ideelle Bereich auf der
Einnahmenseite von der Steuer befreit ist, fallen im Zweckbetrieb 7% und
dem Wirtschaftsbetrieb 19% Umsatzsteuer an. Übersteigen die Einnahmen des
Wirtschaftbetriebes eine bestimmte Höhe, so fallen zusätzlich
Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer an. Da heißt es: Vorsichtig
agieren und gewissenhaft verbuchen.
-
Zum
Ideellen Bereich gehört die Mitgliederverwaltung mit den
Mitgliedsbeiträgen, die Aufnahmegebühren und die Spenden.
Dafür sind Ausgaben in diesem Bereich nicht
vorsteuerabzugsberechtigt. Einnahmen und Ausgaben unterliegen den
satzungsgemäßen Richtlinien.
-
Zweckbetriebe
sind alle, dem satzungsgemäßen Zweck dienende Veranstaltungen,
wie Sportveranstaltungen, Konzerte, Fastnachtssitzungen etc., die mit
eigenen Mitgliedern bestritten werden. Darunter fallen jedoch nur die
Eintrittsgelder, die mit 7% zu versteuern sind. Dafür sind alle
Ausgaben mit dem vollen Mehrwertsteuersatz vorsteuerabzugsberechtigt.
-
Zum
Wirtschaftsbetrieb rechnet man alle Veranstaltungen, die nicht
dem satzungsgemäßen Vereinszweck gehören oder nicht von
Vereinsmitgliedern bestritten werden sowie alle Umsätze, die mit
Speisen und Getränken zu tun haben. Auch hier sind natürlich alle
Ausgaben in voller Höhe vorsteuerabzugsberechtigt.
Daraus
ergibt sich die Handlungsweise der Vereine, die je nach Größe und Umfang
ihrer Aktivitäten einen gewissen Finanzbedarf haben. Besitzt ein Verein
die Gemeinnützigkeit, so darf er streng genommen keinen Jahresüberschuss
erwirtschaften und muss dies in den Zweckbetrieb oder den ideellen Bereich
einfließen lassen. Das schränkt die Handlungsweise der Vereine nochmals
ein.
Eine
große Unbekannte ist in vielen Vereinen der geldwerte Nutzen der
Arbeitsleistung seiner Mitglieder. Da in den Vereinen fast alle Berufe
vertreten sind, ist das Sparpotenzial bei fremden
Handwerkerleistungen und anderen Bedarfen der Vereine enorm. Auch die
vielen Dienste während der Feste werden kostenlos erbracht, von den
permanenten Leistungen der Vorstandsmitglieder ganz zu schweigen. Das
steht und fällt jedoch mit der Motivation der Leistungsträger der
Vereine. Mit dem Generationenwechsel gehen diesbezüglich Veränderungen
der bisher traditionellen Gewohnheiten einher, denn jede Leistung wird von
ihren Erbringern nach Mühe und Lohn bewertet. Die Alten und ein Teil der
Jungen stellen den Verein über Alles und bringen sich nach besten
Kräften ein. Erst ab einem bestimmten Alter gönnt man sich den Vorzug,
sich zurückziehen zu können. Der Rest versucht, um Diensteinsätze herum
zu kommen.
Punktesystem
als Sozialisierungsmaßnahme
In
vielen Vereinen wird bemängelt, dass sich nur eine handvoll Mitglieder
abrackern und sich die restlichen Mitglieder passiv verhalten. Das führt
dazu, dass auch die Leistungsträger so langsam die Nase voll haben und
vom "Ich-bin-auch-nicht-mehr-so-blöd-Bazillus" befallen werden.
Ein
großer Maintaler Verein führte daraufhin ein Punktesystem ein, das
vorsieht, dass Gruppen des Vereins für ihre Etats Arbeitsleistungen
vollbringen müssen. Alle Feste und Veranstaltungen wurden nach
Arbeitspaketen und Diensten aufgeteilt und die Gruppen übernahmen
komplette Dienste und Schichten während der Veranstaltungen. Die
Etatmittel richten sich nach den erarbeiteten Punkten der Gruppe. Das
sollte für eine begrenzte Zeit den Sinn der Mitglieder für die
Notwendigkeit einer gerechten Übernahme von Aufgaben fördern.
Kurioserweise wird das System bis heute weitergeführt, obwohl das Ziel
bereits erreicht ist. Vielleicht traut man dem Frieden nicht...!?
Mühe
und Lohn
Natürlich
stieg im Laufe der Zeit der Anspruch auf eine adäquate Gegenleistung, die
man gern mit Geselligkeit verbunden haben möchte. Dem neuen
Zusammengehörigkeitsgefühl bestimmter Gruppen trug der Verein Rechnung
und so gestalteten die Gruppen jährlich einen geselligen Abend, in dessen
Mittelpunkt ein Essen stand. Diese Idee hatte eine Gruppe des Verein
traditionell bereits seit über 40 Jahren und hatte einen Weg der
Finanzierung gefunden, der den Verein nicht belastete. Das weckte bei den
anderen Gruppen Begehrlichkeiten, die allerdings die Vereinskasse
belasteten.
Im
Zug der Bewältigung der Finanzlage des Vereins legte man alle
Gruppenveranstaltungen zusammen und hob damit alte Traditionen auf, die
Jahrzehnte lang ganz wesentlich zur Motivation der Gruppe gehörte. Man
kann froh sein, dass so ein gemeinschaftliches Essen von der jungen
Generation nicht mehr hoch bewertet wird. Die Maßnahme berührt
traditionsbewusste Gruppenmitglieder aber umso mehr.
In
Vereinen haben besonders die Leistungsträger ein bestimmtes
Wertigkeitsgefühl, das gepflegt werden will. So können sinnvoll
erscheinende Maßnahmen, die nach rationalen Gesichtspunkten getroffen
werden, durchaus Auswirkungen auf das Empfinden von Mühe und Lohn haben.
Eine Facette des "Lohns" kann ein empfundener Vorzug sein, der
traditionell gepflegt wird. Jeder möchte doch, dass sein Teil der Arbeit
im Verein eine besondere Wertigkeit hat und dass Veränderungen nur im
Einvernehmen stattfinden.
Tradition
und Fortschritt gehören zusammen. Nur wer seine Wurzeln kennt und pflegt,
wird Erfolg haben.
Veröffentlicht
am 23.10.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Redaktion
der HOCHSTÄDTER KREPPELZEITUNG ist traurig
Es
gibt interessante Augenblicke im Leben, die einem unter die Haut gehen.
Einer dieser Augenblicke fand in dieser Woche statt, als Berthold Böhm
nach über 30-jähriger Zugehörigkeit zur Redaktion der HOCHSTÄDTER
KREPPELZEITUNG seinen Rückzug aus dem "Kreppelgericht"
bekannt gab, wie sich die Redaktion seit ihrer Gründung im Jahr 1902
nennt. Mit ihm verliert die Kreppelzeitung einen unglaublich vielseitigen
humoristischen Redakteur, der es über Jahrzehnte verstand, die
vielfältigsten Themen in seiner ureigenen Art zu glossieren. Nur allzu
gern würde ich an dieser Stelle das eine oder andere Geheimnis lüften.
Die Statuten der Kreppelzeitung verbieten es jedoch, den Zusammenhang
zwischen Autoren und Texten herzustellen. Dahinter steht in jedem Fall das
gesamte "Kreppelgericht".
|
Seit
dem Neuanfang der Kreppelzeitung im Jahr 1948 bestand das "Kreppelgericht"
aus sechs bis acht Männern, die alte Traditionen wieder aufleben
ließen und mit Neuerungen kombinierten. Die Zeitung hatte das
handliche DIN A4-Format und zeitweise war auf der Titelseite sogar
die Micky Maus zu finden. In den 50er Jahren begann Philipp
Mankel die Zeitung mit Werbung zu kombinieren, damit sich
die Druckkosten amortisierten. Damit wurde die Anzeigenwerbung zu
einem wichtigen Baustein der Kreppelzeitung und ist heute eine der
wichtigsten Einnahmequellen des Vereins.
In
den 70er Jahren stieß Berthold Böhm zur
Kreppelzeitung, weil der Pressewart des Vereins stets Mitglied des
"Kreppelgerichts" war. Von da an drückte er der Zeitung
ganz wesentlich seinen Stempel auf und schon bald waren seine
Beiträge nicht mehr aus der Zeitung wegzudenken. |
Der
damalige Erste Vorsitzende des HMV Manfred Birkenstock
trug wesentlich dazu bei, dass die Zeitung ein Format bekam, das
zeitgemäßen Tageszeitungen entsprach. Berthold Böhm
lieferte hierfür die neuen Titelseiten. In enger Zusammenarbeit mit
dem Maintal TAGESANZEIGER entstand das Layout und am letzten
Samstag vor dem Fastnachtswochenende kam es zum großen
"Showdown" an den Lichttischen in der Kennedystraße, als
die Seiten Gestalt annahmen. Zu gleicher Zeit wurden die letzen
Überschriften hergestellt und die Artikel zugeschnitten. In der
Dunkelkammer wurden die Bilder produziert und "spaltig"
geschnitten, ehe alle Elemente aufgeklebt wurden. Berthold
Böhm gestaltete die Seiten, während sich andere
Kreppelzeitungsredakteure um die Werbeanzeigen kümmerten. Letzte
Instanz war stets Norbert Albrecht vom TAGESANZEIGER,
vor dessen kritischem Auge die Seiten bestehen mussten. Nach
Fertigstellung kamen alle Seiten unter die Reprokamera und die Filme
waren druckfertig. Anschließend fand das Abschlussessen aller
Teilnehmer statt, das die Gesamtleistung abrundete.
Diese
Prozedur wiederholte sich alljährlich und mittendrin stets Berthold
Böhm, auf den immer Verlass war, auch wenn andere Kräfte
oftmals nicht so ganz bei der Sache waren. Er war einer der Männer
im HMV, die neben allem Fortschritt die Tradition hoch hielten.
Ende
der 90er Jahre kam dann der harte Schnitt, als der Maintal
TAGESANZEIGER auf Computer umstellte und die alten Lichttische
verschwanden. Inzwischen stellte auch Berthold Böhm -
wie die übrigen Redaktionsmitglieder - seine Beiträge im
Datenformat her. Gleichzeitig fand ein kleiner Aderlass in der
Redaktion statt, als einige Mitglieder den Sprung in die neue Zeit
nicht mehr adäquat fanden. So kam es zu einer Neuformierung des
Kreppelgerichts, in dem auch Frauen Einzug hielten. Die Verjüngung
war gravierend und der Wandel der Zeitung deutlich spürbar. Pia
Jost stellt seitdem das fertige Produkt am PC her und
liefert die Zeitung als CD in der Druckerei ab. Ein Stück Tradition
war damit gestorben.
In
dieser Phase war es wieder Berthold Böhm, der sich
des Nachwuchses annahm und weiterhin mit seinen typischen Beiträgen
den Wandel abfederte. Fotogeschichten und andere Elemente hielten
Einzug und er war an allen Schauplätzen präsent, wenn es darum
ging, eine gute Story zu schreiben und zu gestalten.
Nun
soll das alles nicht mehr sein!?
Berthold
Böhm meint, dass er sich zurückziehen will und er hat den
Schritt bereits vollzogen. Die Redaktion stimmt das sehr traurig,
denn sie verliert auch einen Mann, der stets ausgleichend wirkte. Er
war der dienstälteste Kreppelrichter und wird wohl weiterhin
Ehrenkreppelrichter bleiben, der vielleicht doch ab und zu als
freier Mitarbeiter seinen Schalk aufblitzen lassen wird.
Als
äußerst rühriger Vereinsmensch, der Jahrzehnte in den
Fastnachtssitzungen des HMV Glanzlichter setzte, dass die Säle
tobten, als Gestalter aufwändiger Bühnenshows und als Musiker hat
er ebenfalls stets einen Platz in der ersten Reihe des Vereins.
Schade, dass er sich nun zurückzieht.
Von
dieser Stelle aus wünsche ich ihm mit einer Träne im Knopfloch
alles Gute.
Veröffentlicht
am 22.10.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
|
Kabarett
und Satire muss man verstehen können
Nur
noch zwei Wochen stehen der Kabarettgruppe MIKROKOSMOS für den
letzten Schliff am Programm zur Verfügung. Dann wird es ernst. Die fast
500 Eintrittskarten haben ihre Besitzer innerhalb weniger Tage gefunden
und das Motto des Programms 2009 lautet "Bis aaner weint!"
Das ist natürlich nicht sprichwörtlich so zu verstehen, sondern trägt
der Tatsache Rechnung, dass das geflügelte Hochstädter Wort "Bis
aaner flennt" von Neubürgern etwas hochdeutscher ausgesprochen wird.
Es soll einfach als gutgemeinter Beitrag zur Integration verstanden
werden. Ob es tatsächlich dazu kommt, dass "aaner weint", wird
das Verständnis des Publikums für Kabarett und Satire zeigen.
Man
freut sich als Zuschauer, wenn Andere von Programminhalten betroffen sind.
Ist man selbst betroffen und man merkt auch genau, dass man gemeint ist,
können die Empfindungen schon mal besondere Reaktionen hervor rufen.
Genau hier ist der Punkt, an dem sich entscheidet, ob man als Zuschauer
kabarett- oder satiretauglich ist. In diesem Metier werden Sachverhalte
bewusst verbogen und überzeichnet, um das herauszuarbeiten und zu
verdeutlichen, was sich bei vielen Menschen nur im Unterbewusstsein
abspielt. Dabei kann es zu gewaltigen Irritationen kommen.
Geht
es zum Beispiel um Rechtsextremismus oder die Nazi-Vergangenheit und
fallen auf der Bühne Parolen und Sätze, die verdammt echt klingen, so
gibt es immer wieder Zuschauer, die den Akteuren solches Gedankengut
zurechnen. Das Kabarett "Die Schmiere" erhielt in früheren
Jahren immer wieder Verbote für einige Programme, weil das Wesen des
Kabaretts und damit die Stücke falsch verstanden wurden. Heute sind es
Themen wie Ausländerfeindlichkeit, die allzu gern falsch verstanden
werden. Kirche und Religion als Thema führen ebenfalls zu gewaltigen
Reaktionen, wenn satirisch gestellte Fragen total falsch verstanden
werden, wie es kürzlich zur Segnung des tegut-Marktes in
Dörnigheim der Fall war.
Bliebe
noch die Politik - im Programm des MIKROKOSMOS vorrangig die
Kommunalpolitik -, die natürlich an nur wenigen Personen festgemacht
wird. Deren Empfindsamkeit wird besonders auf die Probe gestellt, denn die
Mikrokosmonauten werden von Jahr zu Jahr etwas bissiger. Hier wird das
thematisiert, was in Maintal immer weniger Bürger von der Intention her
verstehen. Man sieht nur die Ergebnisse und nicht, wie sie zustande
kommen. Auch diese Lücke schließt MIKROKOSMOS immer
nachhaltiger.
Ein
weiterer Trend setzt sich in diesem Jahr fort: Die Einbeziehung des
Publikums. Mit der Auktion im letzten Programm war ein hoffnungsvoller
Anfang gemacht worden, weswegen sich die Interaktion 2009 fortsetzt.
Einige Besucher werden hinterher sagen können: "Ich habe im Programm
mitgewirkt!"
Mit
einem Grinsen stellen die Mikrokosmonauten fest, dass sich die vorderste
Stuhlreihe immer erst ganz zuletzt füllt, weil Besucher befürchten, in
Handlungen einbezogen zu werden. Deshalb wird in diesem Jahr eine andere
Stuhlreihe bevorzugt, die von Auftritt zu Auftritt wechselt. So können
die Kabarettisten auch ganz geheime Zuschauerwünsche erfüllen.
Das
diesjährige Programm wartet mit Neuerungen und ungewöhnlichen Szenen
auf, die erneut zeigen, wie kreativ die Truppe ist. Dennoch muss vor dem
Programm gewarnt werden. Man muss etwas von Kabarett und Satire verstehen,
um die Inhalte zu begreifen. Beispiele in der jüngsten Vergangenheit auf
anderem Gebiet zeigen, dass die Warnung angebracht ist. Manche hören
vielfach, was sie hören oder lesen wollen und bemühen immer seltener
ihren Denkapparat. Der ist beim Kabarett aber absolut gefragt.
Veröffentlicht
am 18.10.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Kleinstädtische
Inquisition
Interessante
Augenblicke erlebe ich gerade in einer ungewollten Konfrontation mit
aufgeschreckten Katholiken und pikierten Protestanten Maintals. Ich
erlaubte mir, öffentlich einige Aspekte der Ökumenischen Segnung eines
Einkaufsmarktes zu hinterfragen. Wohlgemerkt: Ich stellte lediglich
Fragen. Diese waren allerdings sehr hintergründig und spitz formuliert,
wie etwa:
-
Befinden
sich die Kunden jetzt auf geweihtem christlichem Boden?
-
Was
bedeutet diese Handlung für die Kunden?
-
Ist
dies nun ein christlicher Einkaufmarkt oder folgen die anderen
Konfessionen noch?
-
Dürfen
auch andere Glaubensrichtungen dort einkaufen?
-
Bekommen
Kirchenmitglieder Prozente oder die Gemeinden eine saftige Spende?
-
Warum
werden nicht alle neu eröffneten Geschäfte gesegnet?
Am
Ende gab ich zu verstehen, dass die Kirche auch Waffen segnet, weswegen
ich zu solchen Handlungen eine spezielle Meinung habe.
Jesus
trieb die Händler aus dem Tempel und die Händler lassen heute ihre
Tempel segnen
Das
war der ungeschriebene satirische Ansatz des Leserbriefs, der dahinter
stand. Für Theologen war das eigentlich eine leicht nachzuvollziehende
Sache. Nicht aber für viele Gemeindemitglieder, die nicht einmal im
Ansatz den Sinn verstanden. Sie waren wohl überfordert.
Unsere
Welt besteht nun mal aus vielen Konfessionen und einer nicht unerheblichen
Anzahl konfessionsloser Menschen. Diesem Umstand sollten Geschäftsleute
bei religiösen Handlungen Rechnung tragen. In unserer Zeit ist man
misstrauisch und wittert natürlich auch verkaufsfördernde Maßnahmen
hinter solchen Handlungen. Doch Preisnachlässe für Christen übersteigen
dann doch das religiöse Empfinden der Besitzer des Marktes, die das
lediglich aus guter alter Tradition machen. Sie kommen nämlich aus
Fulda... . Inzwischen glaube ich, dass damit keine weiteren Interessen
verbunden waren.
Zwei
amtierende und ein Pfarrer im Ruhestand haben inzwischen sachlich aber
nicht ganz wertfrei erläutert, was überhaupt gesegnet wurde. Der Segen
galt "allen Menschen, die den Markt besuchen und sich dort unter der
Menschenfreundlichkeit Gottes begegnen". Auch sei der Markt nicht
geweiht sondern gesegnet worden. Für alle anderen Fragen erübrigte sich
die Erläuterung, weil die Ernsthaftigkeit der Fragen klar erkennbar war.
Sie dienten nur der Verdeutlichung der Bandbreite Andersdenkender. Das
wird aber leichtfertig ignoriert.
Der
Ketzer hängt am Pranger
Nun
hänge ich am Pranger und werde von aufgebrachten Katholikinnen und
aufgekratzten Protestantinnen angegriffen, denen sich der intellektuelle
Ansatz der Provokation nicht erschloss. Es ging hier um eine Tabuzone,
denn kritischen Fragen geht man aus dem Weg, wenn sie die Kirche
betreffen. Mit dem Leserbrief kam jedoch eine Diskussion in Gang, die
recht heftig geführt wird. Das konnte ich am eigenen Leib erfahren.
Auffällig ist dabei die Kombination von unkritischer Hörigkeit und
religiöser Erfülltheit, wie sie mehrheitlich eigentlich nur Frauen
zelebrieren können. Die Herren Pfarrer hat man vermutlich genötigt, die
Ehre des christlichen Abendlands zu retten. Ihren Auftrag erfüllten sie
mit Haltung und Anstand, wie man es von ihnen gewohnt ist. Als gläubiger
Christ fühle ich mich allerdings in die Zeiten der Inquisition
zurückversetzt. Man muss auch solche Fragen stellen können, selbst wenn
sie als unpassend empfunden werden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung
stufe ich höher ein als scheinreligiöse Gefühle. Außerdem gibt es
keine dummen Fragen sondern meistens nur dumme Antworten.
Siehe
auch: Neues vom Ketzer
Veröffentlicht
am 07.10.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Am
Pranger
|
Achten
Sie auf Emanzen!
Nun
werden Sie fragen, was der Unterschied zwischen einer emanzipierten Frau
und einer "Emanze" ist. Emanzipierte Frauen sind
Frauenrechtlerinnen bzw. Feministinnen, die sich für Frauenthemen und
Frauenprobleme intelligent und wirkungsvoll einsetzen. Diese Bewegung
entstand in den 60er und 70er Jahren und schon damals wurde für eine
gewisse Art von Frauenrechtlerinnen die Kurzform EMANZE geprägt.
Für
Menschen, die gern ethisch und moralisch zweifelsfreie Quellen benutzen,
lesen Sie hier die Definition der Organisation "BASISRELIGION":
"EMANZE
ist die eher spöttische Bezeichnung für eine Frau, die sich zwar
aufgeschlossen und emanzipiert gibt und die alles das auch macht, was
Männer machen, und die aber trotzdem an dem vorbeigeht, was wirkliche
Emanzipation bedeutet.
Typische
Emanzen betonen zwar ihre angebliche Befreiung von der Unterdrückung und
Bevormundung durch Männer wo immer nur möglich, doch haben alle ihre
Beteuerungen etwas Oberflächliches, Irrationales und irgendwie nicht den
Kern der Sache Treffendes an sich: Sie
doktern immer nur an Äußerlichkeiten herum, von der eigentlichen, der
inneren Emanzipation, scheinen sie keine Ahnung zu haben. Wenn
Emanzen beispielsweise auf den weiblichen Formen der Berufsbezeichnungen
bestehen, wenn sie also statt einfach von Lehrern stets von Lehrern und
Lehrerinnen reden, sofern beide gemeint sind, so ist das eine solche
belanglose Aufwertung.
Emanzen
machen den Männern genau das nach, was schon bei ihnen oft genug falsch
und witzig ist.
Kennzeichen
echter Emanzipation ist erst einmal, unterscheiden zu können, was
unproblematisch ist und was problematisch ist und das eine zu tun und das
andere zu lassen."
http://basisreligion.reliprojekt.de/emanze.htm
Viele
Gemeinden leisten sich berechtigterweise einen Frauenbeirat oder ähnliche
Gremien, um Frauen- rechtlerinnen und Feministinnen eine solide Basis für
eine erfolgreiche Frauenarbeit zu bieten.
Erfreulicherweise
sind diese Gremien auch so besetzt, dass sie ihrem wirklichen Auftrag
gerecht werden. Sie sind aber oft auch von EMANZEN durchsetzt, deren
Zielrichtung grundlegend der Mann selbst ist, der sich ihrer Meinung nicht
so verhält, wie sie es erwarten. Besonders schlecht ist es, wenn sie mit
überzogenen Aktionen gegen die Männer zu Feld ziehen und damit die
ehrenamtliche Tätigkeit des ganzen Gremiums in Misskredit bringen.
Toleranz,
Meinungsfreiheit und Presserecht sollten für Frauenrechtlerinnen und
Feministinnen tabu sein, wenn die Regeln von Sitte, Anstand und Moral
gewahrt sind. Frauenbeiräte sollten sich gelegentlich selbst von ihren
EMANZEN reinigen, wenn dies nicht mehr gewahrt ist. Den Zeitpunkt sollten
sie jedoch selbst bestimmen, auch wenn er manchmal längst überfällig
ist.
|
Denkmuster
der EMANZEN
|
Kabarettveranstaltungen
nach knapp 2 Stunden ausverkauft
An
dieser Stelle wurde bereits über die Vorbereitungen zum diesjährigen
Kabarettprogramm der Gruppe MIKROKOSMOS berichtet. Ein interessanter
Augenblick war für das gesamte Ensemble natürlich der Beginn des
Kartenverkaufs am heutigen 1. Oktober 2009. Drei mal 120 Karten standen
zum Verkauf und innerhalb von zwei Stunden waren alle drei Veranstaltungen
ausverkauft.
In
der Kartenverkaufsstelle LOTTO/TOTO Cercas in der Bischofsheimer
Straße in Hochstadt spielten sich hektische Szenen ab und ab 10 Uhr
überwogen die langen Gesichter. Mit einer derartigen Nachfrage hatten die
Feierabend-Kabarettisten des HMV im fünften Jahr nicht gerechnet. Gut -
zufriedene Besucher signalisierten bereits, dass sie wieder kommen
würden. Dass aber darüber hinaus nochmals mehr Besucher zu erwarten
waren, das überstieg doch alle Erwartungen.
Die
Ensemblemitglieder Angela Cercas und Gisela Jeske
hatten alle Hände voll zu tun, die leer ausgegangen Interessenten zu
besänftigen und innerhalb des Ensembles liefen die Telefone heiß, wie
man der Nachfrage gerecht werden könne.
Letzte
Meldung:
Inzwischen
steht fest, dass eine Zusatzveranstaltung
am
Montag, dem 2. November 09 um 20 Uhr
an gleicher Stelle stattfindet.
Interessenten
können sich bei
LOTTO/TOTO Cercas
in
der Bischofsheimer Straße
vorsorglich in eine Liste
eintragen lassen. |
|
Den
aktuellen Stand der Vormerkungen entnehmen Sie bitte der neben stehenden
Grafik.
Stand
06.10.09 um 15 Uhr
Veröffentlicht
am 01.10.2009, geändert am 02.10.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Fotos: Kalle
|
Wieder
allein in der Mitte?
Die
Bundestagswahl ist gelaufen und Deutschlands politische Mitte kann sich darüber
freuen, dass sie wieder unter sich ist. Linke und rechte Parteien konnten
aus der Wirtschafts- und Bankenkrise unverständlicherweise argumentativ keinen Nutzen ziehen. Die wahren Gewinner waren die neoliberalen
Kräfte, deren Politik diese Krise stark begünstigte. Die CDU konnte
ebenfalls von der Schwäche der SPD profitieren, aber auch von deren
Stärken. So, wie die SPD unter Gerhard Schröder mit
Mitteln der CDU die Mitte zu erobern versuchte und dies auch teilweise schaffte, so
verschafften sich nun die CDU in der großen Koalition verstärkt soziale
Kompetenzen und konnte damit die SPD wieder aus der Mitte vertreiben. Die FDP hingegen
setzte ungeniert komplett auf den Konflikt zwischen Arbeitenden und
Erwerbslosen, um die Kluft weiter zu vergrößern.
Nach diesem Ergebnis
wird bei bestimmten Wählern der wesentliche Unterschied zwischen Mensch und
Tier offensichtlich: Kein Schwein würde seinen Metzger selbst wählen und
bestellen.
Das
kann allerdings auch für die Wähler der damaligen Regierung
Schröder gelten. Damals zählten zwar viele Wähler auf Oskar
Lafontaine, der ihr Garant für Soziale Gerechtigkeit war.
Schröder und Steinmeier schlüpften jedoch vor der Wahl in eine Art
politische Tarnkleidung, um nach der Wahl ihre wahren Absichten zu
offenbaren. Oskar Lafontaine trug das nicht mit und ging. Damit war der Weg für die Metzger
der Sozialsysteme frei. Der Seeheimer Kreis erstarkte gewaltig und die
Netzwerker forcierten ebenfalls die neue Politik. Schröder/Steinmeier
gingen dabei wesentlich weiter als sich das Helmut Kohl
jemals getraut hätte.
Eine direkte Folge der Politik
Steinmeiers und Schröders war die Abkehr vieler Gewerkschaftler und
sozialbewusster Wähler von der SPD. Die SPD verlor eine Million
Mitglieder und viele ihrer Wähler. Beim Zusammenschluss der WASG und der PDS zur LINKSPARTEI war
die SPD bereits so geschwächt, dass sich für CDU und FDP langfristig neue
Möglichkeiten boten. Die SPD zerstörte freudig ihre bisherige
Kernkompetenz.
Dass Steinmeier und Schröder
das vor vier Jahren bei
der knapp verlorenen Wahl nicht wahrhaben wollten, sah man am legendären Auftritt Schröders in
der Berliner "Elefantenrunde" Die Folgen des
Schmusekurses mit den Reichen, den Besserverdienenden und der rechten Mitte auf
Kosten der durch Hartz IV aus der Mitte abgerutschten Wähler hatte zum
enttäuschenden Wahlergebnis geführt.
Gerhard
Schröder verschwand flugs in der politischen Versenkung. Mit Frank
Walter Steinmeier rettete sich der Architekt des Rechtsruckes in die große
Koalition als
idealer Partner für Angela Merkel. Dort konnte
er den Kurs ungehindert weiter fahren. Als Andrea Ypsilanti
in Hessen erstmals mutig die Kurskorrektur anging, wurde sie trickreich
mit Hilfe des rechten Flügels ausgebremst
und die Umstände des Scheitern erscheinen heute noch fragwürdiger als damals.
Auch
nach der Pleite in Hessen dachte die SPD-Führung nicht an eine Kurskorrektur, weshalb
Steinmeiers und Münteferings schwach klassenkämpferisch klingenden Töne
im Wahlkampf auch nicht ernst genommen wurden. Die
Quittung folgte prompt bei der Bundestagswahl. Die mit Eigennutz motivierte
Mitte gilt für die SPD
vorübergehend als verloren und das ist gut so.
Wer
ist denn nun "die Mitte"?
-
Sind
es all die, die in Arbeit und Brot stehen und ihren Arbeitsplatz sowie
den damit verbundenen relativen Wohlstand gegenüber den Verlierern
unserer Gesellschaft verteidigen?
-
Fällt
man automatisch aus der Mitte heraus, wenn man nicht mehr zu den
Leistungsträgern gehört?
-
Gilt
das Gleiche auch für Arbeitslose nach einem arbeitsreichen
Leben?
-
Gehören
die gut Abgesicherten, die bereits im Ruhestand sind, noch zum
Mittelstand?
-
Entsteht
in der Mitte gerade ein Bollwerk gegen die da unten?
-
Trägt
die Mitte verstärkt die weitere Umverteilung von Unten nach Oben mit, um
eventuell davon selbst zu profitieren?
-
Wie
steht eigentlich die Intelligenzschicht unseres Landes dazu?
In
den Parteien - bis auf die FDP - ist man sich da nicht so ganz sicher,
denn mit linken und rechten Flügeln verwirrt und verunsichert man
eher die Wähler, anstelle mit ihrer Hilfe und sozialer Gerechtigkeit die
drängenden Probleme wirklich auszudiskutieren. Man
möchte halt jede politische Richtung vertreten, um als Volkspartei von einem
breiten Spektrum gewählt zu
werden.
Innerhalb
der SPD tobt jetzt der Machtkampf
Die
Auflösung der alten SPD-Spitze vollzog sich rasch und nur bedingt konsequent, damit
zumindest der
Weg sowohl personell als auch programmatisch geöffnet werden kann. Frank
Walter Steinmeier übernahm als grandios gescheiterter Kanzlerkandidat den
Fraktionsvorsitz. Den Parteivorsitz wird wohl Sigmar Gabriel
übernehmen und Andrea Nahles dürfte Generalsekretärin
werden.
Eine eigenartige Troika, die eher auf
zukünftiges Konsensgehampel als auf
Erneuerung hindeutet.
Die SPD soll sich nach dem Willen der Parteilinken gegenüber der
Linkspartei öffnen. Schon unken Journalisten und Politikkenner, am Ende
könnte sogar ein Zusammenschluss der SPD mit der Linkspartei zu einer
"Sozialen Demokratischen Einheitspartei", der SDE stehen. So weit wird es sicher nicht
kommen - noch nicht. Dazu ist der rechte Flügel noch zu stark. Die SPD braucht nun starke soziale Kräfte, die den richtigen Weg
finden, auf den alle Schichten der Gesellschaft verantwortlich mitgenommen
werden.
Drei-Klassen-Gesellschaft
manifestiert sich derweil weiter
Die
neuen Machtstrukturen unseres Landes lassen noch klarer erkennen, dass
auch zukünftig die finanzkräftige Oberschicht, Banken und Konzerne die Politik
bestimmen. Ihre politischen Mehrheiten erhalten sie von der arbeitsabhängigen Mitte, die
wiederum in abhängiger Hörigkeit die Verlierer der
Gesellschaft noch weiter aus dem Arbeitsprozess drängen. Die
Gewerkschaften werden zunehmend gemieden. Die Gewerkschaften haben
die Besserverdienenden schon lange verloren.
So wird sehr deutlich,
warum die Mitte wichtig für Regierende und die Oberschicht ist. Leider merkt die gefühlte Mitte nicht, wie hoch der Preis sein
wird. Arbeit wird zunehmend zur
Belohnung für Wohlverhalten - auch in der Wahlkabine.
Nun
ist die sozialbewusste Intelligenzschicht gefragt, um den
fortschreitenden Zerfall der Gesellschaft zu verhindern. Nur sie kann
erfolgreich die Zivilcourage der Mittelschicht beeinflussen, soziale
Kompetenz zu praktizieren und all jene wieder
mitzunehmen, die sich frustriert ins Nichtwählerlager flüchteten.
Die
nächsten Wochen und Monate werden spannend werden!
Veröffentlicht
am 30.09.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die
Sieger...
...und
der große Verlierer
|
Die
Zeit ist das Maß aller Dinge
Recht
bekannt sind die zerfließenden Uhren von Salvatore Dali. Sie sollen
verdeutlichen, wie uns die Zeit unter den Händen zerrinnt. Der ganz
persönliche Zeitrahmen eines jeden Menschen ist seine Lebenszeit, die in
Jahren recht überschaubar, in Monaten ausgedrückt üppiger und in Tagen
und Stunden gerechnet schier gewaltig zu sein scheint. Und doch kann im
nächsten Moment schon alles vorbei sein. Dennoch planen viele Menschen in
recht großen Zeiträumen, wenn es zum Beispiel um Zinsen und Tilgung
geht. Eine Ehe soll gar ein Leben lang halten. Sieht man sich jedoch
genauer an,
wie wir mit der Zeit umgehen, kommt man ins Grübeln.
Für
viele Dinge müssen sich Menschen verabreden, wenn sie etwas gemeinsam
erreichen wollen. So, wie fahrplanmäßig Verkehrsmittel starten und
ankommen, so werden sie auch erwartet. Ist ein Liefertermin zugesagt, so
verlässt man sich darauf, dass er pünktlich eingehalten wird. Selbst
beim Rendezvous kennen wir keinen Spaß, wenn der Zeitpunkt nicht
eingehalten wird. Mannschaftsspieler sind auf den Spielbeginn fixiert und
auch Einzelkämpfer dürfen ihren Starttermin nicht verpassen. Unser Leben
ist verplant und eingeteilt.
Terminmuffel
stören gewaltig
Nun
gibt es aber auch Zeitgenossen, auf die man sich nur sehr schwer verlassen
kann. Sie feilschen um die Termine, nach denen sich alle Anderen richten
müssen,
um dann selbst unpünktlich oder gar nicht zu erscheinen. Sie fürchten
auch keine Sanktionen, denn sie halten sich für unentbehrlich. Dabei gibt
es aber auch Termine, die sie exakt einhalten, nämlich, wenn es um die Wurst geht.
Daraus leiten aber die sonst so vernachlässigten anderen Terminpartner ab,
dass sie bei dieser Person in der Priorität ganz weit hinten anstehen. Das hat oft
Folgen, die bis zum Ausschluss aus der Gruppe gehen können.
Teamplayer
wissen, wie wichtig Terminabsprachen sind. Damit ist nicht nur die
Einhaltung, sondern auch das bevorzugte Gewähren von Terminen gemeint.
Ein Team sollte sich deshalb nicht scheuen, Mitglieder kurzerhand aus dem
Team zu entfernen, wenn sie andere Prioritäten setzen als das restliche
Team. Die geschlossene Teamleistung rangiert schließlich vor Einzelegoismen.
Wie
kommen akzeptable Prioritäten zustande?
Die
probatesten Mittel sind Druck oder strenge Regeln, bei deren wiederholten
Nichteinhaltung der sofortige Ausschluss erfolgt. Ein anderes Mittel
ist, den unbedingten Wunsch zu erzeugen, zum Team gehören zu dürfen. Das
macht man am besten, bevor man eine Person ins Team aufnimmt.
Veröffentlicht
am 02.09.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Vom
Saulus zum Paulus - die Erinnerungslücke des Dr. Tauber
Vor
einigen Tagen warnte unser Bürgermeister noch vor den Gefahren, die
"in der Scheinwelt des Internets" lauern. Es wäre für ihn
möglicherweise ein interessanter Augenblick, zu erleben, dass
diese "Scheinwelt des Internets" auf Anfrage nahezu jede
Erinnerungslücke schließt, die offensichtlich momentan beim
Bundestagskandidaten Dr. Peter Tauber (CDU) auftritt. Er
wurde - möglicherweise zum unpassenden Zeitpunkt - an seine Äußerungen
erinnert, dass auch er es richtig fände, dass über 85-Jährige ihre
Hüftgelenke selbst bezahlen müssten. Das passt nun so gar nicht mehr zu
seiner Wahlkampfstrategie.
Neuer
Anlauf mit korrigierten Argumenten
Am
2. September 2009 diskutiert Dr. Peter Tauber mit Philipp
Mißfelder und Prof. Dr. Otto Wulff, dem
Vorsitzenden der Senioren-Union, im Bischofsheimer Bürgerhaus erneut
über die Generationen- gerechtigkeit in ähnlicher Besetzung wie Anfang
Mai 2005, bei der jener Dr. Peter Tauber die gewaltig in die
Kritik geratene Forderung von Philipp Mißfelder aus dem
Jahr 2003 unterstützte, über 85-Jährige sollten zukünftig ihre neuen
Hüftgelenke selbst bezahlen. Otto Wulff beurteilte die
damalige Idee Mißfelders entsprechend einem Artikel
vom 7.8.2003 im Hamburger Abendblatt als "politisch unsinnig und
ethisch einfach nicht hinnehmbar". Heute hilft er scheinbar, die
gemäßigte Variante unter die Leute zu bringen.
Späte
Jugendsünden passen nicht zum angestrebten Amt
Freilich
- damals war Tauber noch Landesvorsitzender der Hessischen Jungen Union,
Missfelder ein Parteifreund der gleichen Organisation und beide noch etwas
jünger. Als politisch Agierende mussten sie allerdings auch damals
gewusst haben, was sie so provokant von sich gaben. Aus allen Ecken der
CDU und besonders aus der CSU wurden sie deswegen massiv kritisiert und es
blieb ihnen nur die eine Ausrede, dass sie derartige Visionen nur deshalb
bemühten, um das Interesse am Thema zu wecken. Die Folge war eine
Neid-Debatte, die nur schwer einzudämmen war und die den aufrichtigen
Dialog zwischen den Generationen gehörig versalzte. Nun soll es nicht
mehr "Jung gegen Alt" heißen sondern "Jung und Alt
gemeinsam". Da hat aber ein gehöriger Umdenkprozess stattgefunden,
auf den jetzt Brigitta Trunski aus Dörnigheim in einem
Leserbrief an den Maintal TAGESANZEIGER aufmerksam machte.
Dr.
Tauber fordert den Beweis für die Leserbrief-Behauptung
Der
Blackout des Bundestagskandidaten scheint sehr umfassend zu sein, denn im
Interview mit dem TAGESANZEIGER wurde er bereits auf diese Äußerungen
angesprochen, die am 14. Mai 2005 in der Lokalzeitung zu lesen waren und
er hatte darauf ausweichend geantwortet. Das Internet spuckt die damaligen
Information auf Abfrage
natürlich sofort aus, egal ob 2003 oder 2005. Wie aus dem damaligen
Zeitungsartikel des Maintal TAGESANZEIGER zu erkennen ist, basiert er auf
einer Pressemitteilung der Maintaler CDU im Anschluss an die damalige
Diskussionsveranstaltung. Brigitta Trunski hatte sich
natürlich genauestens informiert, ehe sie ihren Leserbrief schrieb.
Umso
verwunderlicher ist es, dass Dr. Peter Tauber jetzt in einem
Brief die Auskunft einfordert, wo er den nun von ihm geleugneten Satz
gesagt habe. Gleichzeitig verwies er auf seine heute angeblich
vorherrschende Meinung zu diesem Thema und jene Veranstaltung, bei der
sich Tauber und Mißfelder - zumindest in Maintal - endgültig die
Absolution für ihre dummdreisten Provokationen von 2005 erhoffen.
Inzwischen dürfte bei Dr. Tauber der damalige Zeitungsartikel die
Erinnerungslücke geschlossen haben.
Erzählen,
was der Wähler hören will
Das
Beispiel zeigt, wie sehr Bewerber um ein politisches Mandat darauf fixiert
sind, den Wählern nur das zu erzählen, was sie hören wollen und was im
Trend liegt. Da spielen plötzlich die bisherigen Überzeugungen keine
Rolle mehr. Vom Saulus zum Paulus geläutert werden sie wahrscheinlich die
Meinung vertreten, die Dr. Peter Tauber per Brief Brigitta
Trunski zukommen ließ:
"Ich
bin der Überzeugung, dass wir die Herausforderungen, vor denen unser Land
steht, nur bewältigen können, wenn Jung und Alt gemeinsam anpacken. Dies
bedeutet auch, dass wir die Lasten zwischen den Generationen gerecht
aufteilen und die sozialen Sicherungssysteme zukünftig reformieren
müssen."
Wie
sehr sich die Ansichten gewandelt haben, kann man im Artikel des SPIEGEL
vom 8.8.2003 unter dem Titel "Das ist unter aller Sau - Stoiber
rüffelt Mißfelder" nachvollziehen, in dem es heißt:
"Volle
Rückendeckung erhielt er von der Jungen Union Hessen. Deren
Landesvorsitzender Peter Tauber sagte der 'Wetzlaer Neuen Zeitung'
zufolge, Mißfelders teils extreme Vorschläge seien eine 'bewusste
Provokation gewesen, um das Thema der Generationengerechtigkeit in den
Mittelpunkt zu rücken". Auch
Tauber kritisierte die Belastung der jüngeren Generation und forderte von
den Älteren Verzicht."
Sie
sehen, die inneren Überzeugungen haben sich nicht geändert sondern nur
der Sprachgebrauch. Damit sind wir wieder bei Horst Schlämmer.
Er ist eine ehrliche Haut ohne Gedächtnislücken. Ihn könnte man
bedenkenlos wählen, wenn er kandidieren würde. Das ist zwar auch ein
Trugschluss, allerdings ist er kleiner als der, einen Dr. Peter Tauber
ruhigen Gewissens wählen zu können.
Veröffentlicht
am 29.08.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Ich
bewahre Euch vor dem bösen Internet
Viele
Internet-Anwender und -nutzer sind heute sehr stark auf schnelle
Übertragungszeiten angewiesen, weil sie das Internet beruflich nutzen.
Sie mussten aus Einsparungsgründen ihren Arbeitsplatz teilweise nach
Hause verlegen und teilen sich ihren voll aufgerüsteten
Firmenarbeitsplatz mit mehreren Kolleginnen und Kollegen. Sie fahren nur
noch zur Abstimmung und zu Meetings in die Firma. Wenn man sich in den
Firmenserver einwählt, Arbeitspakete downloadet und die Ergebnisse wieder
uploadet oder gar online arbeitet, ist man auf hohe
Datenübertragungsraten angewiesen.
Einige
Branchen und kommunale Stellen wickeln ihre Ausschreibungen nur noch
übers Internet ab und beim Downloaden der Unterlagen sind bei Maintaler
Verhältnissen mehrere Stunden Übertragungszeit keine Seltenheit. Das
Gleiche gilt für datentechnische Einkäufe übers Internet, wie
Softwarekäufe, Filme etc., die direkt per Download abgewickelt werden.
Versandhäuser und Servicefirmen wickeln ihre Geschäfte überwiegend im
Internet ab und die Post wird früher oder später die Briefkästen
abmontieren, weil Nachrichten nur noch übers Internet ausgetauscht
werden. Die meisten Erzeugnisse der Druckindustrie werden heute
datentechnisch übermittelt. Alles geht heute schneller und effizienter,
weil es die Technik möglich macht.
Daneben
gibt es aber auch den reinen Unterhaltungswert des Internets, den viele
Menschen nutzen. Hier kann man chatten, sich in Foren austauschen, eigene
Homepages gestalten und telefonieren, Filme, TV-Programme und Nachrichten in Echtzeit
sehen und vieles mehr - wenn man einen leistungsfähigen Anschluss
besitzt.
Maintal
verfügt allerdings über einen Moralisten, der das anders sieht
Ausgerechnet
der Bürgermeister der 37.000-Seelen-Gemeinde Maintal vor den Toren
Frankfurts präsentiert sich als Fels
in der Brandung der Internetnutzung und erklärt folgendes im Maintal-Forum, das er
übrigens - trotz aller Bedenken - ebenfalls nutzt:
Hallo
liebe Forumsteilnehmer,
bitte
bedenken Sie aber auch, dass der Mensch in erster Linie von
persönlichen Kontakten in Familien, Gruppen, Vereinen und sonstigen
Netzwerken abhängig
ist. Die Scheinwelt des
Internets und die Loslösung von sozialen Bindungen bringt
große Gefahren mit sich. Mittlerweile ist auch wissenschaftlich
nachgewiesen, dass eine starke Internetnutzung zur Sucht werden
kann.
Viele
Grüße
Erhard
Rohrbach
|
Potzblitz!
Das ist mal eine ganz andere Sicht, die deshalb auch unsere Aufmerksamkeit verdient.
Moral gegen Fortschritt. Diese Sicht ist wahrhaft konservativ, wenn das
wirklich das Gegenteil von Fortschritt sein sollte. Da diskutieren Bürger
über ihre Probleme mit der Datengeschwindigkeit der örtlichen Netze und
bekommen ausgerechnet vom Bürgermeister anstelle aktiver Unterstützung
solche Sprechblasen serviert. Inzwischen griff sogar die Lokalzeitung das Thema
sehr kritisch auf und die etwas deplazierte Botschaft könnte
bald auch die
BLÖD
-Zeitung interessieren.
Das
hätte er mal vor der Bürgermeisterwahl loslassen sollen!
Im
Maintal-Forum geht man mit seinen Äußerungen allerdings relativ sachlich und
verständnisvoll um und es werden sogar Bedenken geäußert, eine allzu
heftige Kritik könne dem Ansehen der Stadt, dem Erdkreis und der Person
des Moralisierenden schaden, weil dadurch allzu offensichtlich wäre, welches
Gedankengut hinter allzu laschen Verhandlungen mit Kommunikationsfirmen stehen könnte. Erfolgreich verhandeln kann man
schließlich nur,
wenn man von einer Sache überzeugt ist. Nun muss man nicht gleich an
die Einstellung der Mormonen denken, wenn der erhobene Zeigefinger
auf allzu fortschrittliche Errungenschaften deutet. In diesem Fall langt
die bloße Skepsis gegenüber der zeitgemäßen Informationswelt, um das
Verhalten zu erklären.
Möglicherweise wird sich obiges Statement sogar im neuen Stadtleitbild
wiederfinden, obwohl sich gerade Fachleute zeitgemäßer
Informationstechniken der Lokalen Agenda anschicken, den Stadtleitbild-Prozess mittragen zu wollen.
Das schreckt natürlich ab und weckt neue Zweifel an der Qualität neuer
Erkenntnisse.
Eine
ganz persönliche Abschreckung?
Maintals
Stadtoberhaupt vermittelt dem Umland und ganz besonders Zuzugswilligen,
dass sie hinsichtlich des Internets langfristig auf seinen moralischen
Widerstand gegen die Sucht und die Abhängigkeit zählen können - auch
wenn es um die berufliche Abhängigkeit vom Internet gehen sollte. Maintal
und schnelles Internet - man kann nicht alles haben!
Wenn
sich diese erzkonservative Sicht durchsetzen würde, böte das Neubürgern
viel Zeit und Raum für persönliche Kontakte in Familien, Gruppen, Vereinen
und sonstigen Netzwerken Maintals, wie zum Beispiel der Maintaler Kommunalpolitik.
Hier treffen Sie dann auch den Bürgermeister persönlich, wenn er nicht
moralisch angewidert vor seinem PC sitzt. Und das trotz seiner ganz
persönlichen Abschreckung...
Veröffentlicht
am 22.08.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
"Internet
macht süchtig und abhängig!"
|
Vier
"Geburten" pro Jahr
Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS im Aufwind
Zeitungsleute erleben in regelmäßigen Abständen
Interessante
Augenblicke, wenn
aus ihrer Stoffsammlung das fertige Produkt entsteht. Bis zur letzten
Minute wird geschrieben, korrigiert, gestaltet und am Satz gefeilt. Ist eine wirklich
schön gestaltete und lesenswerte Zeitung "geboren", dann ist
das gesamte Team zufrieden. Doch bis dahin ist ein gewaltiges Stück
Arbeit zu bewältigen.
Die Rede
ist von der Maintaler
Seniorenzeitung "60 AUFWÄRTS". Am
1. September 2009 erscheint die dritte und letzte diesjährige Ausgabe. Ab
Januar 2010 wird
sie sogar vierteljährlich erscheinen. Herausgeber ist der
Seniorenbeirat der Stadt Maintal und die Federführung liegt beim SeniorenOffice.
Die Redaktion besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die diese
erstaunlich interessante Zeitung unter
der Leitung von Eberhard Seipp produzieren. Die Redakteure tragen die Themen
zusammen, recherchieren, verfassen Artikel, fotografieren, illustrieren und stellen den
kompletten Satz per Computer her. In die Druckerei wandert zum Schluss eine CD,
deren
Inhalt sofort kostengünstig farbig gedruckt werden kann. Die Zeitung
finanziert sich durch Anzeigen und der verbleibende geringe Fehlbetrag
wird über den Etat des SeniorenOffice abgedeckt.
Der
Maintaler Redakteur i.R. Nils C. Nagel schulte kürzlich die
Redaktionsmitglieder und begleitete die neue Ausgabe bis zu deren
Fertigstellung. Das Ergebnis stellt erneut eine starke Verbesserung dar,
nachdem sich die Zeitung im letzten Jahr bereits äußerst positiv
weiterentwickelte. Hatte
die Zeitung in den ersten 10 Jahren ihres Erscheinens eine
eher schlicht anmutende Aufmachung, so hält man heute ein farbiges
Hochglanzprodukt mit vielseitigem Inhalt in Händen, was dort, wo die
Zeitung ausliegt, spontan zum Zugreifen animiert.
Bei
der Schulung ging es aber nicht nur um solide handwerkliche Dinge, sondern vornehmlich um das, was beim Lesen als angenehm
oder mitunter auch als störend empfunden wird. Das hatte natürlich Auswirkungen auf den Schreibstil der
Autoren, die sich bisher oft recht blumig und frei artikulierten. Aus
der Sicht des erfahrenen Redakteurs löste Nils C. Nagel so
manche Doppelformulierung auf und er schulte das Team in korrekter Ausdrucksweise. Die Artikel wurden dadurch kompakter und lesen sich
plötzlich wesentlich interessanter. Artikel
mit besonderem Charakter beziehungsweise Schreibstil, wie Satiren oder kleine Erzählungen, verloren
dadurch natürlich nicht ihre persönliche Note. Die Autoren sind
sich nun aber darüber im Klaren, wie ein interessant zu lesender Text aufgebaut sein
muss und wenden ihr neues Wissen verstärkt an. Das kommt natürlich den Lesern
zugute.
|
Inhalt und
Aufmachung allein
machen
aber noch keine gute Zeitung aus
Es
gibt viele kleine handwerkliche Störfaktoren, die beim Lesen
irgendwie auffallen oder zumindest vom Lesestoff ablenken. Dazu gehören
"Schusterjungen" und "Hurenkinder" - in der
Sprache der Drucker sind das Restworte
von Absätzen, die beim Umbruch noch in getrennten Spalten stehen. Auch
nicht höhengleiche Zeilen mehrerer nebeneinander liegender Spalten
oder Bilder und sonstige Illustrationselemente, die nicht höhengleich
mit den Nachbarzeilen positioniert sind, können irritieren und den
Lesegenuss beeinträchtigen.
Letztendlich
spielt sogar die Schrift eine große Rolle. Obwohl Druckerzeugnisse
durch "Serifen" generell lesefreundlicher werden,
entschied sich die Redaktion mehrheitlich dafür, die bisherige
Schrift beizubehalten, änderte jedoch den Zeilenabstand zugunsten der
Lesefreundlichkeit, was viele Senioren begrüßen werden.
|
Sollten
einige durch diesen Artikel sensibilisierte Leser nun
doch noch kleine Verbesserungspotenziale in der neuesten Ausgabe
entdecken, so liegt das nicht an Nils C. Nagel, der
den Redakteuren noch genügend Spielraum zur Weiterentwicklung ließ. Man
soll durchaus merken, dass es sich um eine Zeitung handelt, die
ehrenamtlich von kundigen Laien hergestellt wird.
Nun
kennen Sie bereits die in der rechten Spalte zu sehenden Gesichter der Redakteure. Sie
sollten aber auch
wissen, welche Aufgabenbereiche sie übernommen haben.
-
Eberhard
Seipp leitet die Redaktion und ist für die Anzeigenakquisition
zuständig.
-
Antje Baumgart absolviert ein Praktikum im
SeniorenOffice und unterstützt Eberhard Seipp.
-
Für Satz
und Druck ist Karl Trauden der richtige Mann, der
zusätzlich auch noch Kolumnen schreibt.
-
Ursula Pohl bereitet als
Fachfrau für die gesamte Seniorenproblematik einschlägige Informationen
auf und schreibt dementsprechende Artikel.
-
Angelika Geyer, Brigitte
Rosanowitsch und Klaus Klee sind ausschließlich
redaktionell tätig und gestalten den unterhaltsamen und wissenswerten
Teil der Zeitung.
-
Renate Gundert-Buch und Kathleen
Wendler steuern in jeder Ausgabe wichtige Informationen und
Artikel aus ihrem Fachbereich bei.
-
Hinter der Redaktion steht noch ein
weiteres Team, das für die Verteilung der Zeitungen sorgt.
Gerade
fiel das Wort "Team". Äußerst bemerkenswert finde ich, wie
stark das gesamte Redaktionsteam gemeinsam an einem Strang in die richtige
Richtung zieht. Das ist auf keinen Fall selbstverständlich. Man merkt,
dass der Weg das Ziel ist, dem sich alle auftretenden Probleme
unterordnen. Irgendwie spürt man diese Harmonie sogar beim Lesen, denn
richtig entspannt schreibt es sich einfach lockerer.
Wenn
Sie ab September eine der 2.500 kostenlosen Exemplare der Maintaler
Seniorenzeitung sehen, so greifen Sie zu. Sie finden darin sehr viel
Wissenswertes und Unterhaltsames, sind bis zum Jahresende mit allen
wichtigen Terminen versorgt und auch die Rätselfreunde kommen auf ihre
Kosten. Wer glaubt, die Zeitung sei nur für betagte Senioren interessant,
irrt gewaltig. Nehmen Sie das Angebot des Seniorenbeirats der Stadt
Maintal an, denn die Zeitung 60 AUFWÄRTS erregte auch überregional bereits
großes Aufsehen.
Veröffentlicht
am 10.08.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Die
Redaktion 60 AUFWÄRTS
Eberhard
Seipp und Antje Baumgart
Ursula
Pohl
Brigitte
Rosanowitsch-Galinski
Angelika
Geyer und Klaus Klee
Karl
Trauden
Nils
C. Nagel
Redaktionsseminar
"Journalistik"
Fotos: Nils
C. Nagel
|
Ärztlicher
Notdienst Bruchköbel - Lebenshilfe mit
Krankenhauseinweisung
Viele
Maintaler beschweren sich immer wieder über den Ärztlichen Notdienst der
Kassenärztlichen Vereinigung für den Raum Maintal. Man behauptet, Ärzte
jeder erdenklichen Fachrichtung würden den Dienst versehen und die Hilfe
sei oft nicht passend. Eine ganz andere Erfahrung machte ich im
häuslichen Umfeld. Ein Bereitschaftsarzt bestach mit gut dosierter ärztlicher Kunst
und mit sehr großer Lebenserfahrung. Nun möchte ich auf dieser Seite die
altenpflegerischen Themen nicht überhand nehmen lassen, aber die
nachfolgende Geschichte gehört zu einem der interessantesten
Augenblicke meiner Pflegetätigkeit, die ich erleben durfte.
Es
gibt Seniorinnen und Senioren, die ihren körperlichen Zustand nicht mehr
mit Hilfe ihrer Lebenserfahrung im Griff behalten, weil ihr Eigensinn
Stilblüten treibt. Eine der Folgen ist, dass sie dehydrieren. Trotz
bester Versorgung umgehen sie die Vorgaben, weil eine übermäßige
Flüssigkeits- aufnahme das oft lästige Wasserlassen beeinflusst. Selbst
die Werbung suggeriert, dass das "nicht mehr so oft Müssen
müssen" eine gute Sache sei. Die Folgen sind Beinkrämpfe,
Störungen im Gehirn und erhöhte Sturzgefahr. Genau diese Symptome wurden
meiner Mutter in einer Samstagsnacht zum Problem und der lange Rest des
Wochenendes stand bevor.
Gegen
1 Uhr 30 waren die empfundenen Beschwerden so groß, dass sie mich über
unseren Notruf um Hilfe bat. Der Statusbericht war eine einzige
Jammerorgie und die Bettruhe - nach der Versorgung mit Flüssigkeit -
wurde vehement abgelehnt. Ein Arzt sollte unbedingt kommen und die
Ursachen vor Ort beheben. Als pflegender Angehöriger hatte mein
Beruhigungsversuch gegen den von wüsten Beschimpfungen begleiteten
Wutausbruch keine Chance.
Über
den DRK-Hausnotruf nahm ich Kontakt mit der Leitstelle auf, die mir drei
Alternativen anbot:
-
Ein
Krankentransportwagen kommt und bringt meine Mutter zur Untersuchung
ins Krankenhaus
-
Der
ärztliche Notdienst in Bruchköbel schickt einen Arzt zur
Begutachtung der Situation
-
Es
besteht akute Lebensgefahr und ein Notarztwagen setzt sich in Bewegung
Ich
wählte die zweite Variante, weil sie mir angemessen erschien, konnte
jedoch nicht ahnen, dass ich eine perfekte Lektion in praktischer
Lebenshilfe erhalten würde.
Nachdem
die Ankunft des Bereitschaftsarztes bevor stand, begab ich mich zur
Hofeinfahrt, um diesen einzuweisen. Als er nach fünfzehn Minuten noch
nicht da war, begab ich mich zurück in die Wohnung um nach dem Befinden
meiner Mutter zu sehen, die ich im Sessel sitzend zurückgelassen hatte.
Nun lag sie auf dem Teppich direkt vor dem Wohnzimmerschrank inmitten
einer Menge Hartgeld. Sie war mal wieder gestürzt. Das Geldversteck war
mal wieder wichtiger! Den darauf folgenden Dialog erspare ich Ihnen, liebe
Leser.
Nachdem
sie wieder im Sessel saß, ging ich zurück zur Einfahrt. Nach wenigen
Minuten kam der Bereitschaftsarzt, der mit herrlichem
böhmisch/mährischem Akzent sprach. In der Wohnung angekommen, fanden wir
meine Mutter erneut vor dem Wohnzimmerschrank liegend vor. Der Eigensinn
hatte sie erneut stürzen lassen. Nach einer kurzen Untersuchung und dem
Studium des Medikamentenplans meiner Mutter entspann sich folgender
Dialog, den ich bestmöglich wiedergeben möchte:
"Liebe
Frau Klä, haben Sie Parkinson - ich säähe, muss ich Sie einweisen in
Kraankenhaus!"
"Ach
bitte, Herr Dokter, net ins Krankehaus, da will ich net hin!"
"In
Wohnung bleiben - zuu gefährrlich, missen uunbedingt in Kraankenhaus!"
"Awwer
- so schlimm isses doch garnet, ich fühl mich schon viel besser un morje
krie ich Besuch..."
"Gnädige
Frau! Sind wir hier nicht auf türrkische Basar!
Ich Arzt - ich
entscheiden: Krankenhaus!"
"Lasse
se mich doch deheim, ich leech mich auch ins Bett und bleib ganz ruhich
liche..."
"Gnädige
Frau, Sie häären nicht auf Ihre Sohn und fallen deshalb - sind
unverfnienftig..."
"Ich
bin jetzt sofort ganz vernünftich, Herr Dokter..."
"Wenn
ich lasse Sie zuhause, gehe fort und Sie stähen auf, fallen hiiin,
jäderr sagt:
Was
hat Arzt getaan?"
"Also
- auch wenn Sie mich einweise, ich geh net ins Krankehaus!"
"Gnädige
Frau! Schreibe ich jetzt Einweisung und Transportschein.
Wenn
nicht mitfahren, missen selbst bäzahlen Krankentransport - am Wochenende
seeehr teuer!"
"Es
geht mir doch schon viel besser..."
"Guuut,
gnädige Frau, stehen jetzt auf, gähen ohne Hilfe zur Tür und wieder
zurick.
Wenn
alles gut, dann zuhause bleiben..."
"Wenn
ich aufsteh, dann fall ich doch sofort hin!"
"Deshalb
gehen in Kraankenhaus!"
"Gut!
Ich will awwer ein Zweibettzimmer!"
"Missen
mit Krankenhaus besprechen, ist nicht meine Saache..."
Als
er ging, meinte er mit einem Augenzwinkern:
"Haben
wir doch guut gemacht!?"
So
kam meine Mutter noch in der gleichen Nacht ins Krankenhaus, wo sie
sofort mit Kochsalzlösungen aufgepäppelt wurde. Nach einigen Tagen war
sie wieder soweit hergestellt, dass sich bei ihr wieder der alte Umgangston mit
Angehörigen einstellte - ein klares Zeichen für relatives Wohlbefinden.
Warum
betrachte ich diese "Behandlungsart" als gute praktische
Lebenshilfe?
Dieser
Arzt erkannte nach wenigen Minuten, um welchen Patiententyp es sich
handelte und verordnete das, was über die medizinische Notwendigkeit
hinaus als praktische Lebenshilfe anzusehen war. Jeder Mensch hat das
Recht, absolut ernst genommen zu werden. So auch im Umgang mit dem
gesamten Spektrum vom Unwohlsein bis zur akuten Lebensbedrohung. Viele
Patienten neigen dazu, ärztliche Dienste als Mittel zur Erlangung
erhöhter Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen, obwohl die Ursachen der
Beschwerden und deren Behandlung auf der Hand liegen. Genau das hatte der
Bereitschaftsarzt erkannt und die Radikalmaßnahme verordnet. Er trug
damit auch den pflegenden Angehörigen Rechnung, die für die alternative
Lösung gewaltigen Stress in Kauf hätten nehmen müssen. So war der
gesamten Familie geholfen.
Veröffentlicht
am 08.08.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Pflegende
Angehörige - eine Aufgabe mit vielen unliebsamen
Facetten
Wenn
man pflegender Angehöriger ist, kann es passieren, dass viele Dinge vor
der übernommenen Aufgabe in den Hintergrund treten. Je nach Belastung
treten beim Pflegenden zunehmend Abnutzungserscheinungen auf, die mitunter
bedenkliche Formen annehmen können. Dabei ist es nicht der Arbeitsanteil der
Aufgabe, der pflegenden Angehörigen zu schaffen macht, sondern die psychische Belastung
infolge des Verhaltens der Zielperson. Die Rede ist hier nicht von
schwerkranken Angehörigen, die noch mitten im Leben stehen, sondern von
betagten Senioren, deren Lebensumfeld die Angehörigen so lange es geht erhalten
möchten.
Die
geistige Beweglichkeit - Chance und Handicap zugleich
Der
Alterungsprozess bringt vielfältige Begleiterscheinungen mit sich. Manche
Organe funktionieren nicht mehr so, wie sie sollen und eine Reihe von
Beschwerden kommen hinzu, die ebenfalls medikamentös behandelt werden müssen.
Kommt ein Parkinson-Syndrom hinzu, so verschlechtern sich obendrein auch die
motorischen Eigenschaften. Ganz wesentlich ist in diesem Zusammenhang
allerdings, wie
gut die geistigen Kräfte noch ausgeprägt sind. Sie richten sich
jedoch meist gegen die Pflegebedürftigen, anstelle ihnen den richtigen
Weg zu weisen und werden eher zum Handicap als zur Chance.
Pflegebedürftige(r)
versus Pfleger(in)
Für
pflegende Angehörige ist ein interessanter Augenblick gekommen, wenn sich
die Stimmung gegen sie wendet, weil sie als beherrschende Faktoren und als
bevormundende Personen empfunden werden. Jede fürsorgliche Handlung
stößt dann auf Widerstand, weil sie als Eingriff in die persönliche
Freiheit empfunden wird. Ist dabei die Zielperson noch absolut klar im
Kopf, so ist für Pflegende keine Möglichkeit gegeben, das
Verhalten zu entschuldigen, wie es bei Demenz der Fall wäre. Jede
Abwehrreaktion trifft voll ins Herz und geht enorm auf die Psyche. Dass
man nur besorgt ist und Schaden abwenden will, wird einfach nicht gesehen.
Extrem wird es, wenn die pflegebedürftige Person kratzt, beißt, tritt
oder gar zuschlägt. Dann ist es besonders schwer für die Pflegeperson,
Ruhe zu bewahren. Pflegebedürftige scheuen auch nicht davor zurück, die
Pflegeperson bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor anderen Menschen zu
diskreditieren und regelrecht zu verleumden. Handelt es sich um mehrere
Pflegepersonen, so werden diese nicht selten sogar gegeneinander
ausgespielt.
Das
Festhalten am Status quo ist übermächtig
Viele
betagte Menschen entwickeln in diesem Zusammenhang ein immer stärker
werdendes Misstrauen. Sie haben Angst davor, von den pflegenden
Angehörigen in ein Pflegeheim abgeschoben zu werden. Sie wissen genau,
dass damit ein sehr heftiger Schnitt verbunden ist, der sie bis zu einem
gewissen Grad von Hab und Gut trennt - dem Hab und Gut, das anschließend ganz
wesentlich zur Finanzierung des Pflegeplatzes herangezogen wird. Es
bedeutet die Trennung von lebenslang Erschaffenem und Zusammengetragenem.
Es muss auf die Personen oder Institutionen übertragen werden, die den Lebensabend des
Angehörigen gestalten und finanzieren. Dazu fehlt vielfach die
Kraft und auch der Wille. Wer etwas besitzt, kann noch gestalten, solange
der Geist mitspielt. So auch, welche Art der Pflege persönlich angemessen
erscheint. Das will der geistig noch fitte Pflegebedürftige nur ungern
aus der Hand geben.
Verantwortungsgefühl
und Fürsorge
Finden
sich Familienangehörige, die die Pflege als Aufgabe auf sich nehmen, so entwickelt
sich ein ganz anderes Verhältnis als gegenüber fremden Personen, die
dafür entlohnt werden. Familienangehörige handeln in der Mehrzahl
aus einem tiefen Verantwortungsgefühl und aus Fürsorge. Es soll
aber auch pflegende Angehörige geben, die andere Absichten verfolgen.
Leider richtet das sich in diesem Fall wirklich berechtigte Misstrauen
meist generell gegen alle nächsten Angehörigen, die darunter sehr
leiden.
Fremde
Personen genießen die Gunst, dass der Pflegebedürftige um ihre Sympathie
bemüht ist. Kleine Geschenke begünstigen das wohlgefällige Verhalten
der Pflegepersonen, in die konstruierte Scheinwelt einzusteigen und das
Gefühl der Verbundenheit zu erzeugen. Das kippt jedoch ganz schnell, wenn
die Pflegeperson die gleichen Meinungen wie die Angehörigen vertritt. Das
wird dann nicht mehr als Fürsorge sondern als Allianz empfunden, die sich
gegen einem richtet.
Eigensinn
macht eine richtige Pflege nahezu unmöglich
Mit
dem Alterungsprozess müsste eigentlich bei klarem Verstand ein Prozess
einher gehen, bei dem die Verhaltensweisen den physischen Möglichkeiten
angepasst werden. Beim Parkinson-Syndrom kämpft der Pflegebedürftige mit
einer immer stärker werdenden Verzögerung zwischen Wollen und Können.
Trägt er dem nicht Rechnung und setzt sich spontan in Bewegung, ist der
Sturz vorprogrammiert. Die Folgen eines Sturzes sind in jedem Fall
gravierend. Sind es keine Knochenbrüche, so leidet er unter Prellungen
und Blutergüssen, die sehr schmerzhaft sind und die Bewegungsfähigkeit
weiter einschränken. Ist der Eigensinn übermächtig, so hat die
pflegende Person nahezu keine Möglichkeit der effektiven Betreuung, denn
immer neue Situationen sorgen für die Erweiterung des Problemkreises.
Helfen könnte man nur effektiv, wenn sich Einsicht oder Demenz einstellen
würde. Letzteres ist allerdings ein viel zu hoher Preis.
Wenn
der Partner nicht mehr mitspielt
Unzählige
pflegende Ehepaare kennen die Situation, wenn der psychische Stress die
physische Belastung übersteigt und irgendwann das Maß der
Unzumutbarkeiten voll ist. Meistens stellen sich dann Eheprobleme ein, die
in ein "Entweder - Oder?" münden. Der blutsverwandte Partner
kommt in arge Bedrängnis, wenn er immer noch starkes Verständnis und ein
hohes Pflichtbewusstsein für den pflegebedürftigen Elternteil empfindet.
Ehen sind bereits nach vielen Ehejahren an solchen Konstellationen
gescheitert. Um das zu verhindern, bedarf es der finalen Einsicht der sich
außergewöhnlich verhaltenden pflegebedürftigen Person.
Ist
das nicht der Fall, so gibt es nur den Weg, dass man die Pflege und
Fürsorge aufkündigt, wodurch die Person zum Handeln gezwungen
wird. Gegen den Willen des pflegebedürftigen Angehörigen kann nämlich
keine Einweisung in eine Seniorenbetreuungsstelle erfolgen. Als
Alternative bietet sich an, eine Pflegekraft ganztägig einzustellen. Das
scheitert jedoch meistens an der Bezahlbarkeit und an der Unterbringung
der Pflegekraft.
Das
Ende wird oft als Erlösung empfunden
Zwischen
pflegenden Angehörigen und deren Umfeld kann es zu starken Irritationen
kommen, wenn der natürliche Tod die Pflegesituation auflöst, die
inzwischen als tonnenschwere Last empfunden wird. Ehepartner sehen wieder
eine Hoffnung in ihrer stark angespannten Beziehung. Auch sind wieder
Urlaube und andere Gemeinsamkeiten möglich, die man über eine lange Zeit
- wenn überhaupt - nur noch getrennt wahrnehmen konnte. So reduziert sich
die Trauer im Verhältnis zur emotionalen Entfremdung gegenüber der
gepflegten Person. Ja - es stellt sich sogar ein Gefühl der Erlösung
ein.
Wohl
gemerkt: So kann sich eine Pflegesituation entwickeln, sie muss es
aber nicht.
Die
Lebensgeschichte, die Erziehung und die Charaktereigenschaften einer zu
pflegenden Person prägen das Verhalten und das macht auch vor den
nächsten Verwandten nicht Halt. Eigentlich schade!
Veröffentlicht
am 02.08.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Ein
ganz außerordentliches Erlebnis
Acht
Wochen lang hingen die Plakate für die beiden Graukopf-Satirelesungen.
Jetzt haben sie ausgedient. Am Mittwoch, dem 29. Juli 2009 fand die zweite
Lesung statt, die erneut restlos ausverkauft war. Am Ende der zweiten
Lesung konstatierten Gaby Rieth und Herbert Begemann
vom Kulturamt der Stadt Maintal, dass mit diesen Lesungen eine neue Phase
der Maintaler Lesungsreihen eingeläutet wurde. Es wurde der eindeutige
Beweis dafür geliefert, dass es für bestimmte Lesungsarten ein besonders
großes Interesse in Maintal gibt. Es ist nicht immer die ganz große Literatur, die
begeistert, sondern die emotionale Ansprache mit Themen, die Zuhörer aus
eigenem Erleben sehr
gut nachvollziehen können. So war auch zu vernehmen, dass sich das
Kulturamt weitere Events wünscht, die ebenso begeistern.
Collage
Phasen der Zufriedenheit
Fotos: M. Gros
Im
Mittelpunkt der zweiten Lesung stand die 16-jährige Schülerin Jacqueline
Wastensteiner, die ihre Satire "Der innerliche Tod"
vortrug. Gut eingebettet ins Programm war ihr die volle Aufmerksamkeit der
Zuhörer sicher. Mit sicherer Stimme und klassischer musikalischer
Untermalung überwand sie ihre Anfangsnervosität. Diese Satire und eine ganze Reihe von Artikeln und Kolumnen sind
auf ihrer WASTENSTEINER-Satire-Website
einzusehen. Dort stellt sie sich selbst auch ausführlich vor, weshalb ich
an dieser Stelle hierauf nicht weiter eingehe.
Erfreuliche
Begegnung
Vor
einem halben Jahr führte mich das Internet mit dem jungen Talent zusammen
und nun war der Moment der ersten persönlichen Begegnung gekommen.
Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester war sie aus Mittelfranken
angereist, um an ihrer ersten Lesung teilzunehmen. Nur so konnte sie Auge
in Auge die Reaktion auf ihre gelungene Alters-Satire erleben.
Katja
und Jacqueline Wastensteiner (rechts)
Am
frühen Nachmittag kamen die Familie in Maintal an und sie wurden freudig empfangen. Selten stimmte die "Chemie" zwischen Besuchern und
Besuchten so, wie an diesem Nachmittag, der überaus herzlich
verlief. Dabei wusste auch Katja Wastensteiner zu
begeistern - die ältere Schwester, die bereits ein Studium begonnen hat.
Beide Schwestern sind hochmusikalisch und man merkt förmlich, dass sie in
mehrfacher Hinsicht in sich ruhen und daraus ihre Kraft schöpfen. Die
Eltern sind berechtigterweise auch sehr stolz auf ihre Töchter, deren
Natürlichkeit so erfrischend wirkt.
Am
späten Nachmittag stand noch ein kleiner Spaziergang auf die Hartig, der
Anhöhe über Hochstadt, auf dem Programm, von wo man einen herrlichen
Blick auf den Spessart, den Odenwald und den Taunus hat. Mittendrin immer
wieder das Panorama mit der Skyline von Frankfurt, für die sich die
Gäste begeisterten.. Um die Mittagszeit hatte die Familie bereits einen
Rundgang durch den historischen Ortskern Hochstadts absolviert und war nun
bestens im Bild.
Blick
vom Weinberg in der Hartig
Zur
Lesung wurde es dann ernst für Jacqueline Wastensteiner, die
sich gut auf ihren Auftritt vorbereitet hatte. Als Höhepunkt vor der
Pause las sie ihren Text "Der innerliche Tod", der aus einem
klaren eigenen Bezug zu Erlebtem entstanden war. Mit einer zuvor gut
platzierten kleinen Ansprache hatte sie bereits die Herzen
des Publikums erobert. So war ihr am Ende der Ausführungen anzumerken, dass sie sich während des Lesens erneut in die sie
anrührende Situation hatte fallen lassen, die beim Schreiben ihre Hand
geführt hatte. Ein Teil der Besucher konnte Parallelen zum eigenen
Erleben feststellen und alle Anwesenden spendeten ihr anerkennenden
Beifall, der ihr noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Leistungen
sollten beachtet und Talente gefördert werden
Was
nutzt die beste Leistung, wenn sie nicht bemerkt wird? Das hat Jacqueline
Wastensteiner gut erkannt und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um
eine Plattform für ihre Werke zu finden. Ihrer Website wird immer
stärker frequentiert und die Zahl ihrer Leser wächst.
Recherchiert
man im Internet unter http://fanfiction.de/u/Jacki93
, so finden sich weitere Schriften, die sie speziell für eine junge
Klientel schrieb. Sie nutzt also alle Möglichkeiten, die
erfolgversprechend sind, was ihre Zielstrebigkeit unterstreicht.
Resümee
Es
gibt sie also doch noch, diese außerordentlichen Erlebnisse, die wir so
oft vergeblich suchen. Wenn es etwas gibt, was für Akteure und Publikum
gleichermaßen bedeutsam ist, dann sind es die Momente, in denen beide
merken, dass sie auf gleicher Wellenlänge liegen und gemeinsam Dinge
erleben, die man nicht so schnell vergisst. Das ist an diesem Mittwoch,
dem 29. Juli 2009 in Hochstadt geschehen und die Akteure sind dem Publikum
dankbar für die große Aufmerksamkeit, mit der sie bedacht wurden.
Während
der Pause führte Redakteurin Martina Faust vom Maintal
TAGESANZEIGER ein Pressegespräch mit ihr. Den Artikel können Sie am
Ende des Berichtes lesen.
Veröffentlicht
am 30.07.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
Jacqueline
Wastensteiner
Foto: M.
Gros
Das
Ehepaar Wastensteiner
Unterwegs
auf der Hartig
In
meinem Umfeld schätze ich Mitmenschen jeden Alters sehr, wenn sie
natürlich und sozial kompetent sind. Jede Art von Affektiertheit
und überzogenes Ego verdirbt mir die gute Laune. Dazu gehören auch
die heute so beliebten Auffälligkeiten aus Metall, durch die man sich in den
Gesichtern arbeiten muss, um dahinter vielleicht das Wesen eines Menschen zu
erkennen. Wie erfrischend ist ein klarer Geist, der in einem
gesunden Körper lebt, der frei von ablenkendem modischem Schnickschnack ist. Wenn man in
Gesichter blickt, die frisch und optimistisch wirken, öffnet sich
der Geist für neue positive Erfahrungen.
Seit
einigen Wochen befasse ich mich mit dem, was aus der Feder einer nun
16-jährigen Schülerin stammt und war natürlich auf unsere erste
Begegnung gespannt. Würden die Person und die Gedanken, die sie
perfekt zu formulieren versteht, eine Einheit sein? Die erste
Begegnung brachte die mehr als positive Antwort und die Gewissheit, dass man große
Leistungen auch mit Bescheidenheit und Anmut präsentieren kann,
wenn man eine Persönlichkeit ist.
Foto:
M. Gros
Man
kann größte Aufmerksamkeit
erwirken, wenn man offensiv zeigt, dass man etwas kann. Dabei muss man
keineswegs bieder wirken, nur, weil man natürlich ist. In unseren
Breitengraden werden leider allzu oft erst die äußeren Signale gesetzt
und dann erst der Versuch unternommen, der so erzeugten
Erwartungshaltung gerecht zu werden.
So gesehen,
war der beeindruckende Auftritt
von Jacqueline Wastensteiner für mich eine Erfahrung,
die mir viel Mut machte und die mir Freude bereitete.
Ihr
weiterer Lebensweg scheint vorgezeichnet, weshalb sie eigentlich nur
das konsequent fortzuführen braucht, was sie begann.
Klaus
Klee
|
|
31.07.2009
16-jährige
Schülerin erkundet mit Klaus Klee die "Graukopf"-Welt |
|
MIKROKOSMOS
startet durch
Die
Kabarett-Gruppe MIKROKOSMOS arbeitet bereits intensiv am
diesjährigen Programm, das am 30. und 31. Oktober sowie am 1. November
2009 stattfindet. Ein interessanter Augenblick war gekommen, als die Ideen
förmlich ins Sprudeln kamen.
Wer
in derartige Aktionen und Abläufe schon einmal eingebunden war, der
weiß, dass unmittelbar nach der letzten Vorstellung die gesamte
Anspannung von einem abfällt, die sich über Wochen und Monate aufgebaut
hatte. Man will nun erst einmal durchatmen und verschwendet kaum einen
Gedanken an das nächste Programm. Unsere Ensemblemitglieder, die parallel
dazu im Karneval aktiv sind, konnten sich diesen Luxus nicht leisten und
mussten bis Ende Februar durchhalten, ehe sie sich eine Ruhephase gönnen
konnten.
Ein
Teil unseres Ensembles kümmerte sich anschließend wieder intensiver ums
Studium und Andere arbeiteten all das erst einmal auf, was wegen der
kreativen und spielerischen Phase liegen geblieben war. Die Sommerfeste
und die Kerb sind gelaufen und wir befinden uns jetzt in den Sommerferien.
Das ist der Zeitpunkt, an dem der kleine Hochstädter Mikrokosmos wieder
zum Leben erwacht.
Die
Ideen sprudeln wieder
Waren
es anfangs nur die vereinzelt bei den Akteuren ankommenden Manuskripte, so
kommen die Autoren jetzt immer stärker in Fahrt, denn wenn die letzten
Mikrokosmonauten aus dem Urlaub zurück sind, sollen bereits die Proben
beginnen. Ein Kabarett-Programm lebt von Inhalten und von Effekten, denn
die Inhalte sind besser verdaulich, wenn sie mit Requisiten und Stücken
kombiniert werden, in denen man so richtig ablachen kann. Das schafft
wieder Platz im Kopf für die nächste Konzentrationsphase.
Kommunalpolitik
steht im Brennpunkt
Der
MIKROKOSMOS begann 2005 politisch gesehen zunächst verhalten, denn
noch stand das spielerische Moment und die Gaudi mit dem Publikum im
Vordergrund. Kritische Elemente richteten sich meist an das
Sozialverhalten oder veralberten kuriose Sachverhalte. Das hat sich von
Jahr zu Jahr stärker gewandelt und heute befasst sich bereits die Hälfte
des Programms mit politischen Inhalten.
In
diesem Jahr wird die Kommunalpolitik gewaltig aufs Korn genommen, denn die
Bürgermeisterwahl und andere Themen lieferten genug Material. Auch wenn
einige Dinge recht gnadenlos beim Namen genannt werden, wird kein
Maintaler Kommunalpolitiker stärker herangenommen als er es verdient.
Dafür ist MIKROKOSMOS bereits bekannt, denn alles was geschieht,
ist rein menschlich. Es sind die dunklen Facetten, die beleuchtet werden
und der unnatürliche Glanz, der etwas abgeblendet wird.
Rollenverteilung,
das besondere Erlebnis
Die
interessantesten Augenblicke sind die, in denen die Rollen verteilt
werden. Für die Autoren ist es ein Gradmesser für die Qualität der
Stücke und für die Akteure die Suche nach neuen Herausforderungen. Man
müsste annehmen, dass die Akteure sich nach all den gemachten Erfahrungen
auf bestimmte Rollen festlegen, weil sie diesen Typus besonders gut
verkörpern. Bis zu einem gewissen Grad mag das zutreffen. Beim
überwiegenden Teil reizt jedoch das Neue. Mal in Mundart agieren oder
einen Typ spielen, der einem alles abverlangt. Das ist es, was die
"Geburt" des Programms so interessant macht und so manchen
elektrisiert.
Das
alles spielt sich vor der Öffentlichkeit recht unbemerkt ab. Dabei
müssten Mitmenschen mit besonderen Lebensweisen förmlich spüren, dass
sie beobachtet werden. Deren Studium gehört schließlich bereits zur
Vorbereitung auf die spätere Rolle. Den Stoff liefert das Publikum
praktisch selbst.
Kabarett
MIKROKOSMOS - das Event im vierten Quartal!
Veröffentlicht
am 26.07.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
Eine
Informationsquelle versiegt nahezu
unbemerkt
Nach
der Einstellung meiner Dokumentation der Maintaler Kommunalpolitik
erlebte ich im Kontakt mit meinen Lesern eine Reihe interessanter
Augenblicke, die mich jedoch nicht von meinem Entschluss abbrachten.
Besonders interessant war für mich die Feststellung, dass die örtliche
Presse kein Interesse an diesem Thema hatte, obwohl man händeringend
Themen sucht, um das Sommerloch zu füllen. Eigentlich
soll man derartige Erfahrungen links liegen lassen, denn sie bestätigen
nur gängige Vororteile. Ich frage mich allerdings, wie scharf der Blick
der Redakteure für die Kommunalpolitik ist, wenn ein derartiger Vorgang
völlig unkommentiert bleibt. Offensichtlich war der Störfaktor meiner
politischen Seiten auch für die Presse höher als von mir angenommen,
denn meine Kritik galt allzu oft auch der unkommentierten Übernahme von
Pressemitteilungen mit Inhalten, die eigentlich der Kommentierung bedurft
hätten. Wie man sieht, werden die Leser zwar mit vielen Informationen des
Magistrats überschüttet, sind aber trotzdem schlecht informiert.
Eigenlob und Hurra-Meldungen liest man nämlich normalerweise nur bis zur
dritten Zeile, weil dann beim informierten Leser die Laune bereits
verdorben ist oder der uninformierte Leser merkt, dass er mit Eigenwerbung
der Informanten bedient wird. Meinen
politischen Seiten sagen einige Journalisten bis zu einem gewissen Grad
Einseitigkeit nach, weil die "Bösen" immer aus der gleichen
Ecke kommen. Deshalb würden meine Leser auch aus dem linken Spektrum
kommen. Das ist nur zum Teil richtig. Auch aus den anderen politischen
Lagern kamen die Zugriffe, was sicher eindeutige Gründe hatte. Auf diesem
Weg lasen sie gelegentlich ihre eigene Schande. Meine
Ansicht ist allerdings die, dass jede Art der Kommentierung politischer
Handlungsweisen und Strategien eine zusätzliche Möglichkeit der
Meinungsbildung ist, denn nur Meinungsvielfalt bringt Menschen weiter. Die
Parteigrößen versäumten es über 7 Jahre lang, diese Informationsquelle
ernst zu nehmen. Vielleicht wäre es ihnen gelungen, ihre politische
Betätigung zu reformieren und auf die Wähler abzustimmen, die dann
vielleicht wieder stärker zu den Wahlurnen gehen würden. Sie zogen es
vor, die eigene Isolation weiter zu verstärken. Schon heute kommen keine
Wähler mehr auf die Stadtverordnetenversammlungen, die Ausschusssitzungen
und die Wahlveranstaltungen. Wie weit wollen es die Damen und Herren denn
noch treiben?
Veröffentlicht
am 24.07.2009 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
|
|
|