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Die
Seite für die Dinge,
die
einem ins Auge stechen
im
Jahr 2011 |
31.12.2011 |
Eine
Lanze für den Tagesanzeiger
Es
ist wohl eine Zeiterscheinung, dass wir mit Informationen genauso umgehen,
wie mit einfachen Konsumgütern. Zunächst fragen wir uns, ob wir
sie überhaupt benötigen, dann rückt erst die Frage in den
Vordergrund, wie wir an die Informationen kommen. Das Meiste
erreicht uns bereits über Rundfunk und Fernsehen. Kostenlose
Wochenzeitungen und Werbung füttern uns ebenfalls mit
Informationen. Erst dann rücken die Tageszeitungen, die online und
kostenlos im Internet gelesen werden können, in den Fokus. Wer in
allen bisher genannten Medien nicht fündig wurde, weil der speziell
gesuchten Information die überregionale Bedeutung fehlt, leiht sich
beim Nachbarn den Maintal TAGESANZEIGER aus oder kauft ihn
als Einzelexemplar. Dort steht alles drin, was von lokalem Interesse
ist. Derart punktuell informiert, wartet diese
Leserkategorie auf den nächsten Anlass, um sich erneut so günstig zu
versorgen. Aus der Sicht unseres Maintaler Lokalblattes
wäre es allerdings optimal, wenn der TAGESANZEIGER noch
stärker abonniert würde. Bereits jetzt werden über die mehr als 4000
Abos, die Weitergabe unter der Hand und den Straßenverkauf
viele Maintaler Privathaushalte erreicht. Doch für viele Maintaler
Bürger scheint das Abo überhaupt kein Thema zu sein, weil sie
sich einfach nicht für Maintal interessieren. Das stimmt nachdenklich,
erklärt sich aber mit der gefühlten Unattraktivität Maintals, die
oftmals jedoch erst aus der mangelnden Information resultiert. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.
>>>mehr
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24.12.2011 |
Alte
Seilschaft
Wäre
die Atomkatastrophe in Fokushima nicht gewesen und hätten Bürger,
die sich um das Maintaler Parteienspektrum sorgten, nicht
eingegriffen, säßen Peter Arendt und Monika
Vogel heute vermutlich beide nicht oder ebenso alleine im Parlament, wie die
FDP-Kandidaten. Erst der Weggang von Peter Arendt ließ
auf eine Erneuerung der Grünen in Maintal hoffen. Den absoluten
Kick bekamen die Grünen landauf landab durch die Folgen von
Fokushima. Er bewirkte, dass die Mehrzahl der Grünen-Fraktion nun aus
Stadtverordneten besteht, die kaum oder keine kommunalpolitische Erfahrung
haben. Die 8 grünen Maintaler Stadtverordneten waren vom ersten
Tag an eine Gruppe, denen man förmlich anmerkte, dass kaum etwas
zwischen ihnen harmonierte, geschweige denn, stimmte. Erneuerung und
verbohrtes Festhalten an alten Verhaltensweisen stießen aufeinander.
Während der Diskussionen wurde schnell klar: Monika
Vogel war noch nie und wird niemals ein Alpha-Tier
beziehungsweise eine starke Führungsperson sein. Sie scheint nur
der verlängerte Arm von Peter Arendt zu sein, der von
außen die Fäden zieht. Zumindest wurde dies überdeutlich. Nun ist die Fraktion zerbrochen und drei
Abgeordnete wollen eine eigene Fraktion gründen, die - das muss man
sich auf der Zunge zergehen lassen - wirklich grüne Politik
umsetzen wollen. Sie distanzieren sich damit von der unbeirrten
Fortführung des Kurses der letzten Wahlperioden. Dafür waren sie
nun mal
nicht angetreten. Aus was ihre grüne Politik bestehen soll, wollen
Sie noch erklären. >>>mehr
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21.12.2011 |
Ein
gekaufter Präsident?
Landesvater
-
das ist die Rolle, die Bundespräsident Christian Wulff
bevorzugt spielt - erst in Niedersachsen, dann für die gesamte
Bundesrepublik. Den Aufstieg verdankt er Angela Merkel
und offensichtlich einigen Unternehmern, die ihn unterstützen. Mit
Wulff war auch der letzte Kandidat aus dem Rennen, der Angela
Merkel das Amt bei
Neuwahlen hätte streitig machen können. Christian
Wulff hat nun lebenslang Anspruch auf einen Gehalt von
monatlich 23.000 €, ein Büro, einen Dienstwagen, einen Chauffeur und
eine Sekretärin. Ein wahrlich fürstlich bezahlter Ausstieg aus der
Politik. Er ist von Freunden umgeben, die es ausgenommen
gut mit sich und mit ihm und wer weiß was noch meinen und ihn
deswegen teilweise auf seinen offiziellen Auslandsreisen begleiten. Im Gefolge von Kanzlern und der jetzigen
Kanzlerin ist ein Tross von führenden Köpfen der Wirtschaft
völlig normal.
Politiker sind nun mal die Gehilfen hochkarätiger
Handlungsreisenden. Beim Bundespräsidenten jedoch ist das weder üblich noch mit dem Amt vereinbar.
Als Bundespräsident wacht man über Gesetze, bestellt und abberuft
Kanzler und Minister, wacht über die Demokratie und die Einhaltung der
Gesetze. Das erfordert
ein Höchstmaß an Integrität, Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit.
Christian Wulff
hat bewiesen, dass diese Eigenschaften auf ihn nicht wirklich
zutreffen. Ist er nur ein gekaufter Präsident? >>>mehr
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17.12.2011 |
Das
schwarze Loch Maintals
Seit
Tagen geistert ein Bild durch die Presse, auf dem ein schwarzes Loch unserer Milchstraße eine heiße Gaswolke an sich
zieht und demnächst verschluckt. Unwillkürlich muss man an das
schwarze Loch denken, in dem unsere Maintaler Haushalte
verschluckt werden, ohne dass Spuren davon zurück bleiben.
Jährlich werden Millionen beziffert, ehe sie für immer
verschwinden. Der Bürgermeister berichtete kürzlich von 17
Millionen Euro an Werten, die sich innerhalb der letzten 3 Jahre
unter seinen Augen in Nichts aufgelöst hätten. Das möchte er
nicht noch einmal erleben, weshalb er nun Magistrat und Parlament mit einem
"Weckruf" wachrüttelte. Dagegen soll nun
endlich irgend etwas unternommen werden, damit das schwarze Loch Maintals
seinen unglaublichen Einfluss verliert. >>>
mehr
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14.12.2011 |
Freie
Fahrt für Sachpolitk
Das
Maintaler Parlament schrammte bei seiner letzten Sitzung noch einmal an
einer gefährlichen Klippe vorbei, die sich beinahe ergeben hätte. Als
die Abgeordnete der Republikaner erneut nicht im Parlament erschienen war,
waren alle theoretischen Zahlen- spielchen Makulatur. Für den Haushalt
des Bürgermeisters zeichnete sich keine noch so knappe Mehrheit mehr ab.
Nachträgliche Diskussionen darüber, was gewesen wäre wenn - irgendwie
und obwohl es keiner gewollt habe - der Haushalt mit kleinen Änderungen
mit der Stimme der REPs beschlossen worden wäre, sind Schnee von gestern.
Zumindest diese demokratische Katastrophe wurde abgewandt. Für neue
Beratungen benötigt das Parlament jetzt Zeit, die es sich selbst
verschaffte, indem die Entscheidung über den Doppelhaushalt 2012/13
verschoben wurde. Optimistisch stimmte das keinen der vielen anwesenden
Besucher der Sitzung. >>>mehr
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10.12.2011 |
Amtszeit
wird zum Horror-Trip
In
der nächsten Stadtverordnetenversammlung sollte eigentlich der Haushalt
2012/2013 für die Stadt Maintal verabschiedet werden. Hierzu berieten die
Fraktionen ausgiebig. Zwei Tage vorher steht nahezu fest, wie sich die
Parteien positionieren werden. Die Augen sind plötzlich auf den einzig im
Parlament verbliebenen REP, die Stadtverordnete Mechthild Schilling
gerichtet, die allerdings bei den letzten Sitzungen nicht anwesend war.
Mit ihrer Stimme und den Stimmen von CDU und Grünen könnte der Maintaler
Haushalt mit kleinen Änderungen doch noch verabschiedet werden, weil
damit 23 Stimmen erreicht würden. Das ist natürlich theoretisch absolut
möglich, wenn alle Abgeordnete anwesend wären. Maintal erhielte damit
einen Haushalt, mit dem die nachhaltige Haushaltskonsolidierung verschoben
würde und mit dem weitere Schulden aufgenommen werden müssten. Das zähe
Ringen um die wirklich nachhaltige Konsolidierung würde für zwei Jahre
ausgesetzt. Das kann nicht die Lösung sein, die Maintals Finanzen wieder
auf Kurs bringt. >>>mehr
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07.12.2011 |
BürgerOffice
- ein großer Wurf?
Maintal
ist an einem Punkt angekommen, an dem der Magistrat zu drastischen Mitteln
greift, um das vielfältige ehrenamtliche Engagement zu bündeln und
dessen Steuerung zu übernehmen. Am 1. Januar 2012 geht nämlich das
bisherige SeniorenOffice, das Projekt "Soziale
Stadt" und der aus der alten Lokalen
Agenda hervorgegangene "Stadtleitbild-
prozess" im neu gegründeten BürgerOffice auf. Die
zusammengefasste Verwaltungseinheit umfasst insgesamt 5 MitarbeiterInnen
und verfügt über einen Etat, der zusammen mit dem Haushaltsplan
2012/2013 festgelegt und genehmigt wird.
Der
erste Stadtrat Ralf Sachtleber klärte bereits gegenüber
der Maintaler Seniorenzeitung auf, dass es sich um eine organisatorische
Maßnahme handele, die ausschließlich zum Zuständigkeitsbereich der
Verwaltung gehöre. Dennoch ist damit zu rechnen, dass es dazu lebhafte
Diskussionen geben wird, weshalb vom Stadtrat vorsorglich bereits dafür
geworben wird, dass alle bisherigen ehrenamtlich Aktiven bei der Stange
bleiben - mehr noch, dass sie sogar weitere ehrenamtliche Leistungsträger
zur unentgeltlichen Mitarbeit motivieren. Nun muss sich zeigen, wo die
Grenzen bürgerschaftlichen Engagements verlaufen. >>>mehr
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03.12.2011 |
Schluss
mit Lustig!
Das
öffentliche Äußern einer persönlichen Erkenntnis und das daraus
resultierende einzig noch hilfreiche Konzept wiegen manchmal
außerordentlich schwer, besonders, wenn lange Zeit die Strategie
"Hoffnung" das einzige Konzept war. Das permanente
Ziel, das Maintaler Haushaltsergebnis während seiner Amtszeit jährlich um nur 1% zu
verbessern, wäre einfa- cher zu erreichen gewesen als jetzt 10% auf
einen Schlag. Das war unserem Bürgermeister bereits an dem Tag
klar, als er die 10% laut aussprach. Doch er gab mit der
Unterstützung der CDU, der Grünen und der FDP den Ball an die
Fachbereiche seiner Verwaltung weiter, um eine wirksame
Selbstbeschneidung durchzuführen und als Plan B gleich mögliche
Einnahmenerhöhungen mit auszuloten. Unter den Augen der Fraktionen
ließen sich die Fachabteilungen zu einigen Sparvorschlägen
hinreißen, die jedoch bei 5% ihrer Kosten versiegten, um das nicht
zu zerstören, was man jahrelang mühsam an Qualität und Leistung
aufgebaut hatte. Damit schleppte sich die Politik über die
Kommunalwahl und man war sich sicher, dass die Wähler
das Haushaltskonsolidierungskonzept des Bürgermeisters wegen seiner
gefühlten Absurdität nicht ernst nehmen würden. Das Dicke
Ende kam jetzt, als der Plan B - die geplanten Erhöhungen der
Einnahmen - auf dem Tisch lag. Nun merken alle, dass es Erhardt
Rohrbach tatsächlich ernst meint. >>>mehr
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30.11.2011 |
Das
braune Gespenst
Der
braune Sumpf der Vergangenheit kommt derzeit wieder gewaltig hoch. Es sind
zwar nicht die Reste der alten nationalsozialistischen Garden sondern die Neonazis,
die sich damaligen Gedankenguts bedienen, um sie für ihre Ausländerfeindlichkeit zu
instrumen- talisieren. Die Politiker und die
Sicherheitsorgane überbieten sich derzeit mit Vorschlägen, mit denen man aus dem guten Dutzend durch Neonazis verübten Ausländermorden
der letzten 10 Jahre Nutzen ziehen könnte. Jetzt wird die rechtsradikale Szene durchforstet und es werden
Gründe konstruiert, mit denen man die NPD verbieten kann. Irgendwie kommt
der Verdacht auf, alles passe plötzlich genau in die Strategie des
Innenministers und der ein NPD-Verbot fordernden Parteien. Man muss sich
jedoch
fragen, warum die Aufklärung aller jetzt gebündelt thematisierten Morde bisher im
Sande verlief. Gab es hier Einflüsse, die den
rechtsradikalen Mördern halfen, ihre Taten zu verdecken, obwohl über 100 V-Männer
der Landeskriminalämter in die Szene eingeschleust waren? Handelt es sich
bei der jetzigen Offensive nur um Aktionen, die von anderen Absichten ablenken
sollen?
Wer und welche Organisationen stecken wirklich hinter den Morden? Führen
die Spuren auch in die rechtsradikale Szene des Auslands und wo laufen die
Fäden zusammen? Beim Rechtsradikalismus handelt es sich um weltweit
anzutreffende Phänomene, die sich demonstrativ der extremsten jemals
praktizierten Form bedienen. Das hat System! >>mehr
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27.11.2011 |
Sie
sind ein Teil des Problems
An
nahezu alle Maintaler Kommunalpolitiker könnte man in diesen Tagen die
gleiche Frage stellen: "Bringen Sie die Lösung oder sind Sie
ein Teil des Problems?" Das gilt vor allen Dingen für die
Damen und Herren, die in der Stadtverordnetenversammlung in der ersten
Reihe sitzen. Alle Jahre wieder nehmen sie Haushaltsentwürfe entgegen,
studieren und beraten sie getrennt und zusammen, lassen sich das
Zahlenwerk von Mitarbeitern des Finanzwesens der Stadt Maintal erläutern
und lassen am Ende doch zu, dass mit kleinen Korrekturen so
weitergewurstelt wird wie bisher. Kommen sie thematisch in die Nähe des
eigentlichen Problems, wird ihnen die Sache zu heiß, weil sie merken,
dass sie Teil des Problems sind. Sie hätten bei vielen
Einzelentscheidungen der letzten Jahre qualifizierter beraten, diskutieren
und besser entscheiden müssen. Da war ihnen aber die eigene politische
Linie wichtiger als so manche Sachentscheidung. Es spricht absolut für
den Bürgermeister, dass er jetzt endlich die Reißleine zieht, auch wenn
es viel zu spät ist. >>>mehr
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19.11.2011 |
Ist
jetzt fremde Hilfe notwendig?
Ich
sehe sie noch vor mir, die Wahlkampfplakate unseres Bürgermeisters von 2006 mit dem fetzigen Spruch: Er kann´s! Man
glaubte offensichtlich, dass wenn jemand etwas schon einmal 5 Jahre
machte, dass er es dann kann. - Heute wissen wir genau, was er kann
und all
die Jahre konnte. Und
er kann sogar noch viel mehr - mehr als jeder andere Bürgermeister der Republik vor ihm konnte - er kann angeblich das
Haushaltsergebnis dauerhaft und das sogar innerhalb eines Jahres um 10%
verbessern. Der Glaube an ihn ist so uner- schütterlich, dass dieses
Ziel sogar eine Mehrheit im Parlament fand, ohne den Weg zu kennen. Nun
- nach der Kommunalwahl - kennen wir den Weg! Das vollmundig
angekündigte
Sparen war nominal bereits bei der 5%-Marke erschöpft und real wird es
noch weit geringer sein, so dass jetzt die Differenz zu den 10% über Steuer-
und Abgabenerhö hungen hereingeholt werden sollen. Damit die gewerbesteuerzahlenden Betriebe und die gewerblichen Vermieter nicht
wegen einer ähnlich dramatischen Gewerbesteuererhöhung
verstimmt sind, soll die Zeche von den Eigenheimbesitzern, den Mietern,
den Familien mit Kleinkindern, den Hundebesitzern, den Friedhofsnutzern,
den Vereinen und anderen Betroffenen bezahlt werden. >>>mehr
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15.11.2011 |
Stempel
der Nebensächlichkeit
Zeitungsberichterstattung
und Öffentlichkeitsarbeit leiden bekanntlich, wenn sie als
lückenhaft oder als zeitlich nicht mehr aktuell empfunden werden. Nach
einer Woche hat ein Ereignis, über das noch nicht berichtet ist, den
Stempel der Nebensächlichkeit. Das erlebe ich gerade im Zusammenhang mit
meiner Lesung an der EKS
(Albert-Einstein-Schule). Ich werde bereits gefragt, ob die Lesung
überhaupt stattfand. Im
Beitrag "Autorengespräch als Mission"
stellte ich vorab vor, unter welcher Intention meine Lesung stehen würde, die im Rahmen
der diesjährigen Reihe "Literatur im Gespräch" der EKS in Maintal
stattfand. Gleichzeitig war bekannt, dass
die Lesung mit einer projizierten Präsentation kombiniert war, die
besonders den jungen Teilnehmern einen besseren Einstieg und ein
eindringlicheres Erlebnis bieten sollte. Das weicht erheblich von normalen
Lesungen ab. Für die Schüler wurde es
tatsächlich zu einem nachhaltigen Erlebnis, wie ich während der Lesung
sehen konnte. Jetzt bleibt bei mir aus verschiedenen Gründen ein fader
Beigeschmack zurück, weil die begleitende Öffentlichkeitsarbeit und die Abstimmung
zwischen der Lokalpresse und der Schule sowie das lesbare Ergebnis
den Gesamteindruck der Literaturreihe 2011 verfälscht. Dazu trugen leider die
Schule und die Zeitungsredaktion, die es besser hätte wissen müssen, gleichermaßen bei.
>>>mehr
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13.11.2011 |
Die
Narren und die Presse
Das
war für die eingefleischten Karnevalisten ein tolles Datum: 11.11.11
um 11 Uhr 11 !
Nun
ist sie wieder da - die "fünfte Jahreszeit" mit "Gott
Jokus", den "Tollitäten", dem "Narrenbau",
den "karnevalistischen Höhepunkten" und all dem Gedöns,
ohne das die Berichterstatter nicht auskommen können. Trotzdem kann ein
normaler Leser wohl kaum nachempfinden, wie solche Veranstaltungen
wirklich abliefen, wenn er nicht selbst dabei war oder einfach keinen
"Draht" zum Karneval hat. Was übermitteln die Pressemenschen
also, wenn ausnahmslos alle Veranstaltungen angeblich so toll waren und es
nur voll besetzte Säle mit ausgelassener Stimmung gab? Wirkliche
Stimmungsberichte - oder sind es eher saisonale Pflichtübungen? Sie
berichten auf jeden Fall mit einem festen Wortschatz über immer gleiche
Rituale, die offenbar der Belustigung und der Erholung der menschlichen
Psyche dienen, die in diesen Zeiten besonders leidet. Die meisten Menschen
können nämlich die Steine, die ihnen im Leben in den Weg gelegt werden,
nicht mehr bewegen und schon gar nicht mehr selbst aus dem Weg räumen. Da
bleibt oft nur das närrische Vergessen und für eine gewisse Zeit die
Flucht unter die Narrenkappe. >>>mehr
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08.11.2011 |
Autorengespräch
als Mission
Der
Schritt von der Neugier zur aufbereiteten Zeitgeschichte ist manchmal sehr
kurz. Wenn sich plötzlich eine Welt öffnet, von der man bisher nichts
kannte oder der man keine Beachtung schenkte, so kann das die eigene Welt
verändern. Vielleicht weckt das Autorengespräch zu meinem Buch "VERMISST
- das kurze Leben des Walter Michel", das am Mittwoch, dem 9.
November 2011 um 11:45 bis 13:15 Uhr in der Albert-Einstein- Schule
stattfindet, beim einen oder anderen Besucher ebenfalls die Neugier,
betagte Familienangehörige zu befragen oder in dessen Nachlässen nach
Spuren ihrer Vergangenheit zu suchen. Leider gehen solche Spuren all zu
oft verloren, was den Folgegenerationen ein Stück ihrer
Familiengeschichte nimmt. Die Zielgruppe des Autorengesprächs sind die 9.
Klassen und die Oberstufe sowie Besucher, die den Weg zur Veranstaltung
finden. Die Besucher erwartet eine kompakt aufbereitete und visualisierte
Information, der eine Diskussion folgen wird. Primär geht es mir als
Autor bei dieser Veranstaltung nicht um den Verkauf meines Buches, sondern
darum, die Erinnerung wach zu halten und die Erkenntnisse meiner
umfangreichen Recherchen weiter zu geben. Viel zu lang blieben
Geschichten, die das Leben schrieb, im Verborgenen, so dass junge Menschen
daraus nicht lernen konnten. Schulen und Lehreinrichtungen zeigen
verstärkt Interesse, zumal das Buch bereits als Sachbuch in der Deutschen
Nationalbibliothek gelistet ist. >>>mehr
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06.11.2011 |
Attila
lebt!
Das
diesjährige Programm der Gruppe MIKROKOSMOS erreichte erneut die Herzen
und die Köpfe der Besucher. Lokales Kabarett scheint das ganz besondere
Erlebnis für viele Freunde der Satire und des Humors zu sein. So konnte
das Ensemble an allen vier Veranstaltungstagen nur zufriedene Besucher
verabschieden, die allesamt beabsichtigen, im nächsten Jahr wieder dabei
sein zu wollen. Der erlauchte Kreis von 480 Personen, der die
Eintrittskarten während des nur 13-minütigen Verkaufs ergatterte, musste
während des Programms miterleben, wie während des Sketches "Maintal -
bei uns wird Lärmschutz groß geschrieben"
MIKROKOSMOS-Maskottchen "Attila" Opfers eines städtischen
Laubsaugers wurde. Allzu trostlos hing die Hundeleine aus dem Rohr heraus,
so dass sich nun etliche Besucher erkundigten, wie es Attila geht und ob
er wieder Teil des Programms sein kann. So sehr hat man sich an diese
Rollenfigur gewöhnt. Die lokalen Kabarettisten geben Entwarnung:
Attila geht es den Umständen entsprechend gut! >>>mehr
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04.11.2011 |
Information
unerwünscht
Die
SPD, die Grünen und die Wahlinitiative Maintal (WAM) waren bei der
Kommunalwahl erfolgreich und legten zu Lasten von CDU und FDP prozentual
kräftig zu. Die Botschaft der Wähler war damit sehr deutlich. Was
Maintals Politiker daraus machen, ist allerdings befremdlich. Ohne hier
auf Details einzugehen, kann man sagen, dass der Zuwachs der WAM andere
Gründe hatte als der von außen beeinflusste Zuwachs der Maintaler
Grünen. Beide Parteien waren jedoch auf das Ergebnis nicht wirklich
vorbereitet und der daraus resultierende listengemäße personelle Zuwachs
entspricht nun nicht so ganz den Wunschvorstellungen der Wähler. Der
Anteil an nicht versierten kommunalpolitischen Einsteigern ist zu hoch und
bei der WAM ist nun ein linkes Übergewicht sehr deutlich zu spüren.
Sollte ihr Vorsitzender Jörg Schuschkow tatsächlich
Maintal verlassen, wie er bereits verlauten ließ, bricht die Säule der
Mitte bei der WAM weg und die WAM könnte endlich mühelos von allen
Parteien in die ganz linke Ecke geschoben werden, wie man es bereits seit
ihrem Bestehen anstrebt. Einige Grünen schotten sich jetzt bereits gegen
Informationen der WAM ab. >>>mehr
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Grüne
Berührungs-
ängste
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31.10.2011 |
Ein
Happen Kabarett vorab
Die
Hälfte der Veranstaltungen des Kabarett-Programms der Gruppe MIKROKOSMOS
sind inzwischen absolviert und die bisherigen Besucher waren alle mehr als
zufriedengestellt. Bei den restlichen Veranstaltungen werden die Besucher
das gleiche Programm erleben können, denn die Mischung der 41 Sketche und
Programmpunkte erwies sich sowohl von der Spannungskurve als auch von der
technischen Durchführbarkeit als perfekt. So können sich alle Besucher
später programmtechnisch korrekt austauschen, denn wegen der begrenzten
Besucherzahl ist die Mund-zu-Mund-Information für die
Öffentlichkeitsarbeit sehr wichtig.
>>>
mehr
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20.10.2011 |
1.000.000.000.000
Euro - Rettungsschirm
Otto-Normalverbraucher
müssen sich zukünftig beim Geld an neue Dimensionen gewöhnen und
begreifen, dass die von ihnen gewählten Politiker offensichtlich
XXXL-Spendierhosen anhaben. Aus dem Euro-Wahn wurde inzwischen ein
Europa-Wahn und die Politiker reden uns ein, dass Europa - und wir
mittendrin - das Maß aller Dinge sei. Deutschland wird politisch in
vielen Köpfen mit Europa so verbunden, als seien wir für ganz Europa und
die Weltwirtschaft verantwortlich. In Wahrheit geht es mal wieder nur um
die Banken, die uns alle fest im Griff haben und uns mit ihren Raubzügen
bis aufs Hemd ausplündern. Diese Geldvermehrungsmaschinen richten
inzwischen ganze Staaten, möglicherweise sogar Währungszonen zu
Grunde, ohne dass die Politik diesem Treiben Einhalt gebieten kann. Sie
ist bereits Teil des Systems, denn die Banken haben sie fest im Griff.
Trotz aller Beteuerungen haftet letztendlich für den
"Rettungsschirm" der Banken jeder Bürger in der Euro-Zone. Wird
er wirksam, so steigen die Preise, die Steuern, die Abgaben und die
Inflation besorgt den Rest. Gerettet sind die Banken und die
Spekulanten. In der Weltwirtschaftskrise des letzten Jahrhunderts -
als die Spekulationsblase platzte - wurden innerhalb kurzer Zeit
Geldscheine und Banknoten gedruckt, wie sie hier abgebildet sind. Oft
reichten sie gerade mal für ein Brot oder 250 Gramm Fett. Haben wir denn
aus der Geschichte nichts gelernt? >>>
mehr
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1.000.000.000.000 €
Geplanter Rettungsschirm |
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03.10.2011 |
Europäischer
Wirtschafts-Imperialismus
Es
gibt solche und solche Europäer, viele wollen mitmachen aber nur wenige
sind wirklich dazu in der Lage. Das beweisen gerade die Griechen sehr
eindrucksvoll und den Portugiesen sowie den Italienern steht der Beweis
noch bevor. Irland schrammte gerade noch am Fiasko vorbei. Im Zentrum des
fragilen Gebildes steht Deutschland, weil wir als Wirtschaftsmotor und
zahlungskräftigstes Land gelten. Unsere Nähe und Gunst ist gefragt. Das
kostet unsere Kanzlerin genüsslich aus, auch wenn die Folgen unser Land
an den Rand des Ruins treiben. Die Politik gleicht einem Wirtschaftskrieg,
der in den betroffenen Ländern perfide Reaktionen auslöst, die die
gegenwärtige Lage mit dem Verhalten Deutschlands während des Zweiten
Weltkriegs verbinden. Militärische oder wirtschaftliche Macht - die
Empfindungen scheinen in manchen Ländern hinsichtlich der Auswirkungen
die gleichen zu sein. Gleich sind jedoch - heute wie damals - nur
die treibenden Kräfte der Wirtschaft und der Finanzwelt, die dahinter
stehen. Wichtig ist denen nur der Gewinn, der aus der Krise resultiert.
Dagegen formiert sich auch in der Regierung zunehmend Kritik. Die Kritiker
aller Parteien kommen zwar zu Wort, werden jedoch süffisant als
Miesmacher "abgekanzlert". Kanzleramtsminister Pofala versteigt
sich auf der eigenen Schleimspur zur Kanzlerin sogar kopflos in dummfreche
Beschimpfungen seiner Parteifreunde. >>>mehr
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28.09.2011 |
Ausverkauft
innerhalb 13 Minuten
Der
25. September 2011 wurde von vielen Maintaler Kabarettfans mit Spannung
erwartet, denn erneut stand die Frage im Raum, ob man diesmal wieder
Eintrittskarten für das lokale Kabarett MIKROKOSMOS ergattern kann. Der
Verkauf fand in diesem Jahr erstmals in der Geschäftsstelle des
Humor-Musik-Vereins Edelweiß statt. Die wahren MIKROKOSMOS- Fans
erschienen rechtzeitig und die kurze Wartezeit bot Gelegenheit zu
kurzweiligen Gesprächen, ehe Punkt 14 Uhr der Kartenverkauf begann. Gut
organisiert verlief das Procedere und nach nur 13 Minuten waren alle
Karten der vier Veranstaltungen verkauft, ohne dass auch nur ein Wartender
leer ausgegangen wäre. Da nicht alle Wünsche sofort erfüllt wurden, kam
es im Anschluss zu einigen Tauschaktionen unter den Besuchern und die Welt
war für alle Gäste in Ordnung. >>>mehr
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10.09.2011 |
Brunnenfrosch
mit neutraler Maske
Das
Maintaler Parlament ähnelt in mancher Hinsicht einem sommerlichen
Froschteich. Das Gefilde ist lauwarm und von Seerosenblättern bedeckt,
auf denen mehr oder weniger gewichtige Frösche sitzen, die beim Quaken
die Backen aufblasen. Worum es geht, weiß oft keiner so recht, der das
Quaken nicht versteht. Selbst die Frösche wissen oft nicht, um was es
gerade geht, stimmen jedoch in den Chor der Artgenossen ein, in deren
Nähe sie sitzen. Die Frösche auf der anderen Seite scheinen zu quaken: "Sei
kein Frosch!", weil sie eher zu den Kröten gehören. Sie unken
deshalb mehr als sie Quaken. Wer sich als Frosch dem Unken der Kröten
anschließt, schluckt sprichwörtlich Kröten. Manchmal haben sie es auch
mit Fröschen zu tun, die in Brunnen leben und eigentlich nur Gäste des
Parlaments sind. Ein solcher Frosch beurteilt das Ausmaß des Himmels, der
sich über ihm wölbt, nur nach dem Brunnenrand und wird dadurch leicht
zum Opfer. Die seltsamste Froschgattung ist der Brunnenfrosch mit
neutraler Maske, der verbergen möchte, ob er Frosch oder Kröte ist. Ihm
droht, dass er früher oder später deshalb des Teiches verwiesen
wird. >>>mehr
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Wissenslücken
arglos schließen
Am
30. August 2011 fand die erste Lesung zu meinem Buch "VERMISST - Das
kurze Leben des Walter Michel" in der Hochstädter Bücherei
statt. Fast zeitgleich lief im Internet die Vermarktung des zweiten Buches "Wer
will unter die Soldaten..." an, das Ende des Jahres
erhältlich ist (siehe auch die spezielle
Seite der Buchvorstellungen). Wie der Buchverlag KÖNIG mitteilt,
laufen die ersten Vorbestellungen bereits ein und das Buch scheint auf ein
großes Interesse zu stoßen. Während sich das bereits erschienene Buch
"VERMISST" mit einem Einzelschicksal befasst, das exemplarisch
für mehrere Hunderttausend Soldaten des Zweiten Weltkriegs steht, behandelt
das zweite Buch kritische die Rolle der journalistisch verpackten
Propaganda, der Kriegsberichterstattung und der Werbung während der
Kriegszeit. Hierbei wurden Auszüge aus der Schriftenreihe "DIE
WEHRMACHT" von 1937 bis 1944 ausgewählt und kommentiert, welche
kombiniert mit der Werbung bekannter Firmen und kurzweiliger Unterhaltung
eine höllische Mischung ergaben.
Tatsächlich handelte es sich um den deutschen Prototyp heutiger Magazine, die
ähnlich aufbereitet sind. Für das damalige politische System waren die
Magazine wichtige Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, die den
Durchhaltewillen und die Zuversicht in der Heimat stärken sollten und
gegenüber dem Ausland Botschaften transportierten, die Macht und Stärke
vermitteln sollten. Das Buch setzt sich mit der Rolle der Wirtschaft im
Krieg auseinander und zeigt, wie eng der militärische Erfolg an die
Qualität der Produkte gekoppelt
wurde, ferner, wer die wirklichen Gewinner des Krieges waren und wie sehr sie auch
heute noch von den technischen Errungenschaften profitieren, die während des Krieges
erarbeitet wurden. >>>mehr
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25.08.2011 |
Suchtverbote
sind kontraproduktiv
Manchmal
muss man einfach mal zwanzig Jahre zurückdenken, um sich an die Zustände
im Arbeitsleben oder in der Freizeit zu erinnern, damit man begreift, wie
sehr sich unsere Gesellschaft in bestimmten Bereichen veränderte. In
nahezu allen Büros war der blaue Dunst der Raucher präsent und in vielen
Werkstätten war eine dringend benötigte Hand dem Glimmstängel
reserviert. Wurden an der Schreibmaschine, dem PC oder bei der Handarbeit
beide Hände benötigt, so wanderte die Kippe in den Mundwinkel. Dort
ließ sie wegen des aufsteigenden Rauches meist ein Auge zusammenkneifen.
Während großer Besprechungen rauchte über die Hälfte aller Anwesenden
und die Nichtraucher baten um kurze Pausen, damit sie nach Luft schnappen
konnten. In vollbesetzten PKWs wurde oft eine Runde Zigaretten ausgegeben
und gelegentlich glich die Situation bei geschlossenen Fenstern einer
Ausräucherung. Auf der Windschutzscheibe über dem Lenkrad bildete sich
ein Nikotinfilm, während der Fahrer sauerstoffbedingt nicht selten mit
dem Schlaf kämpfte. Das alles ist nun vorbei und die Nichtraucher
beherrschen die Lage über die von Sucht beherrschten Mitmenschen. Wer
rauchen will, muss - wie im Maintaler Rathaus - das Haus und das
Grundstück verlassen und vor- sowie nachher die Stechuhr bedienen. In
Lokalen wird man ebenfalls vor die Tür gewiesen. Eine Ausnahme würde
sich vermutlich nur Altkanzler Helmut Schmidt gestatten.
>>>mehr
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21.08.2011 |
Angriff
auf die demokratische Grundordnung
Eine
neue Welle der Gewalt greift von Berlin aus auf andere Städte über.
Inzwischen sind über 140 PKWs in Flammen aufgegangen und die Polizei
tappt nach wie vor im Dunklen. So langsam fragen sich viele Bürger, was
wirklich hinter den Brandanschlägen steckt. Die Spekulationen um
politische oder kriminelle Motive paaren sich mit dem Verdacht, dass jetzt
auch Trittbrettfahrer beteiligt sind. Ungewöhnlich ist die
Erfolglosigkeit der Polizei, der Landeskriminalämter und des
Staatsschutzes. Das nährt Vermutungen, dass die Gründe ganz anderer Arts
sein könnten. Die Gewalt richtet sich nämlich nicht gezielt auf Luxus-
karossen und Besitztümer einer bestimmten Klientel, sondern gegen
normale Bürger. Es scheint, als solle gezielt Chaos und Terror erzeugt
werden, um die öffentliche Ordnung massiv zu gefährden und den Staat
herauszufordern. Wer solches im Sinn hat, weiß auch, dass Sicherheit und
Ordnung die liebsten Kinder der Konservativen sind und dass viele Bürger
dafür sogar die Beschneidung von Rechten in kauf nehmen. Der Staat wird
geradezu zu noch mehr Überwachung gezwungen. Am Ende der
Sicherheitsüberlegungen könnten spezielle Gesetze stehen, mit denen man
aale möglichen
Gründe für deren Anwendung konstruieren, Verdächtige einfacher festnehmen,
aburteilen und in spezielle Straflager stecken kann. Eine Alternative
wären nächtliche Ausgangssperren. Wollen wir das wirklich?
>>>mehr
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14.08.2011 |
Geordneter
Rückzug
Inkasso-Anwälten
eilt gewöhnlich der Ruf voraus, dass sie ihr Ding gnadenlos durchziehen,
wenn sie einmal zugebissen haben. Diese Ansicht herrscht sogar in
Juristenkreisen vor. Hätten sie das Recht unzweifelhaft auf ihrer Seite,
könne man nur noch über die Höhe der Forderung verhandeln. Schließlich
hätten sie einen klaren Auftrag und dessen Rechtmäßig- keit geprüft.
Käme die Sache erst einmal ins Rollen, sei sie nicht mehr aufzuhalten. Da
jede Medaille aber zwei Seiten hat, sollte man genau prüfen, ob und wo
ein Schwachpunkt im Verfahren zu finden ist. Im Fall der Schadensersatzforderungen
gegen Hunderte von Internetnutzer, die als Hommage an den großen
Sprachkünstler Heinz Erhardt kurze Verse und Gedichte zitierten, scheint
sich nun ein solcher Schwachpunkt zu zeigen. Zumindest die Forderung gegen
mich, über die ich im Artikel "Willi
Winzig als Einnahmequelle" berichtete, wurde inzwischen
zurückgezogen. Der Schwachpunkt war die unüberlegte Strategie des
Verlages, die Kuh zu schlachten, die man eigentlich melken möchte. Für
einen Verlag ist es nämlich ein Glücksfall, wenn viele Menschen aus
freien Stücken die Erinnerung an einen Künstler, der schon lange
verstorben ist, wach halten. >>>mehr
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06.08.2011 |
Erste
Lesung zu VERMISST
Manchmal
trifft man Entscheidungen, die auf den ersten Blick unwesentlich
erscheinen und man ist sich nicht der Tragweite bewusst, die anschließend
sämtliche Auswirkungen haben werden. Mit dem Öffnen einer uralten
Aktentasche begann für mich im Jahr 2006 absolut unbewusst ein
Experiment, das der Befreiung eines Flaschengeistes glich, der mich bis
heute in seinen Bann zieht. Das Studieren von rund 200 Feldpostbriefen und
-karten aus dem Zeitraum von 18. Februar 1941 bis zum 10. März 1945
entführte mich entlang der Ostfront des Zweiten Weltkrieges von Estland
bis in die Ukraine und wieder zurück, ehe sich die Spur meines
Großcousins am 26. März 1945 im Kessel von Heiligenbeil in Ostpreußen
verlor. Seine Eindrücke und der kriegsgeprägte Kontakt zu seinen Eltern
in Frankfurt-Fechenheim, die in der Heimat den Bombenangriffen ausgesetzt
waren, ließen Walter Michel förmlich zum Leben erwecken. Es entstand
eine Spannung, wie man sie nur von Ausgrabungen kennt und das Bedürfnis,
Licht ins Dunkel dieses kurzen Lebensabschnittes zu bringen. Es dauerte
fünf Jahre, bis bei mir Klarheit herrschte und die Situation transparent
war, welche die letzten zehn Tage seines Lebens beherrschten. Das Internet
erwies sich letztendlich als Schlüssel zum Erfolg. Inzwischen ist die
Dokumentation als Buch erschienen und findet immer mehr Leser - der
richtige Zeitpunkt, um neue Leser mit diesem für mich einzigartigen
Erlebnis vertraut zu machen. Die städtische Bücherei im Stadtteil
Hochstadt ist der erste Ort, an dem ich Maintaler Lesehungrige mit meinem
Stoff erreiche. Darauf bereite ich mich jetzt vor. >>>mehr
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04.08.2011 |
Nur
die Gedanken sind noch frei
Die
Stammleser meiner Homepage werden es bereits gemerkt haben, dass ich die
Seiten aufgeräumt habe und für einen besseren Überblick sorgte.
Gleichzeitig richtete ich sie nach meinen neuen Schwerpunkten aus und
entfernte nahezu die gesamte Kommunalpolitik und das politische Archiv der
letzten acht Jahre. Was aktuell, zeitkritisch und nennenswert
ist, befindet sich auf den Seiten Augenblicke
und Durchgeblickt. Die
Wartungsarbeiten stehen auch im Zusammenhang mit der Schadensersatzforderung, von der auf dieser Seite die Rede ist. Ich musste präventiv
gesehen
die Anzahl der Websites reduzieren, um den
Überblick über die zahlreichen Beiträge zu behalten, welche auch nur
den geringsten Anlass zur listigen Abzocke geben könnten. Zwangsläufig
fasse ich heute den Begriff des Kleinzitats nach § 51 Nr. 2 UrhG enger
als früher.
Was ich früher zur einprägsamen Abrundung einer Argumentationskette verwandte, kann unter gewissen Umständen zu saftigen
Schadens- ersatzansprüchen führen, wenn einfallsreiche Besitzer von
Rechten zum großen
Schlag ausholen. Augenmaß und Verhältnismäßigkeit der Mittel sind
heute
nicht mehr in dem Maß gewahrt, wie es der Sache angemessen erscheint.
Warum soll ich mich unnötig Risiken aussetzen, nur weil ich mit
Begeisterung der Passion
"Infotainment" nachgehe!?
>>>mehr
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31.07.2011 |
Üble
Sache - als gerecht getarnt
Auf einer meiner Websites
befindet sich ein Artikel über
eine saftige Schadensersatzforder- ung. Der Erhalt
dieser
Forderung war für mich ein ganz besonderer Augenblick,
über den ich regelrecht entsetzt bin, weil er mir zeigt, wie man mit dem
Vermächtnis eines großen Künstlers umgeht und wie aus einer
persönlichen Hommage an ihn ein einträgliches Geschäft inszeniert wird. Konkret geht es um das Vermächtnis von Heinz Erhardt, den
viele Menschen auch weit über seinen Tod hinaus lieben und verehren. Auf
zahlreichen Websites und in Internet-Foren finden sich Zitate seiner
kleinen Gedichte, die in den meisten Fällen im Zusammenhang zu Begebenheiten stehen und auf diese Art das Besondere des Augenblicks
hervorheben sollen. Heinz Erhardt ist längst ein Teil unseres
Lebens geworden und er zeigte uns immer wieder, dass auch wir oft dem
"Willi Winzig" ähneln, den
er für uns exemplarisch zur Kunstfigur erhob. Nun zieht eine
Interessengruppe diesem Willi Winzig Boxhandschuhe an, um auf Menschen
einzuschlagen, die arglos sein Andenken pflegen. >>>mehr
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23.07.2011 |
Satiren
mit Zivilcourage
In
den letzten Tagen war die Rede von einem Hobby-Autor namens Jürgen
Bücker aus Hamm, der in einem großen Möbelkonzern arbeitete und
den Roman "Wer die Hölle fürchtet, kennt das Büro nicht"
schrieb. Seine Satire zeigte Parallelen zu seinem Betrieb, die satirisch
aufbereitet waren und seinem Arbeitgeber missfielen. Der kündigte dem
Mitarbeiter, obwohl keine der Personen mit ihrem Namen genannt worden waren.
Das Arbeitsgericht Hamm fällte nun das Urteil, dass die Kündigung nicht
rechtens war, weil zwar Ähnlichkeiten mit Personen des Möbelhauses
vorlagen, deren eindeutige Erkennbarkeit jedoch nicht gegeben war. Das
Gericht ließ sich nicht darüber aus, was bei eindeutiger Erkennbarkeit
der Personen rechtens gewesen wäre, denn die angeblich Betroffenen
klagten nicht. Es ging in diesem Fall rein um den Betriebsfrieden. Bei mir
kommen nun Erinnerungen des eigenen Berufslebens hoch, die knapp zwanzig
Jahre zurück liegen und nur deshalb nicht vor Gericht landeten, weil ich
meine Realsatire "DAS
BAUERNOPFER" bis zum Wechsel in den Ruhestand aus dem
Internet nahm. Seit 2004 ist die Satire wieder im Netz und wird recht
häufig gelesen. Der Grund für die vorübergehende Herausnahme aus dem
Internet war die dringende Aufforderung meines damaligen Arbeitgebers,
weil der Betriebsfrieden angeblich erheblich gestört war. Viele
Betriebsangehörige hatten die Satire während der Arbeitszeit gelesen und
sie offen diskutiert. Als sich eine Person in leitender
Positionen selbst outete, war die Kette der Personen enttarnt. Daraufhin wurden die sich kritisiert
fühlenden Personen bei der Geschäftsleitung vorstellig und konstruierten
eine Störung des Betriebsfriedens. Das
offene Ansprechen von Missständen in Betrieben ist auch heute noch
unerwünscht, weshalb nur wenige Beschäftigte mit ihren Anliegen an die
Öffentlichkeit gehen. >>>mehr
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17.07.2011 |
Noch
nicht einmal die goldene Ananas
Die
Fußballweltmeisterschaft der Frauen ist gelaufen und die Japanerinnen
holten den Pokal. Millionen Zuschauer verfolgten die Spiele und es kam zu
einer kaum zu toppenden Begeisterung, die auch nicht durch das Ausscheiden
der deutschen Mannschaft gefährdet war. Es hatte die Mannschaft gewonnen,
die den diszipliniertesten und fairsten Fußball mit den tödlichsten
Pässen gespielt hatte. Bei den Japanerinnen gab es keine theatralischen
Einlagen, vorgetäuschte und dem Zeitspiel dienende Verletzungen oder
permanentes Reklamieren von Entscheidungen, wie es die brasilianische
Supertechnikerin Marta Viaira da Silva betrieb. Sie spielten ihren
Fußball und gaben nie auf. Einige Spielerinnen unserer Nationalmannschaft
fieberten sichtlich mit und freuten sich riesig, denn - wenn man schon im
Viertelfinale ausscheiden musste, dann wenigstens gegen den Weltmeister!
Unsere Spielführerin Birgit Prinz, die wohl viele Maintaler
Zuschauer auf den Rängen suchten, erspähte man vergebens. Das wird bei
einigen ihrer Fans erneut das Bild von der ehemaligen Weltfußballerin
zurecht rücken. Ihr Frust muss unbeschreiblich sein. Es reichte bei
dieser Weltmeisterschaft noch nicht einmal zur goldenen Ananas und die
Olympia-Teilnahme ist ebenfalls dahin. Die Sonderauszeichnungen für die
beste Torschützin, die beste Spielerin und die erfolgreichste Torhüterin
gingen allesamt an Deutschland vorbei. Der Ausrichter Deutschland sorgte
allerdings für den Glanz der Frauen-Fußballweltmeisterschaft. Da wäre
beim Endspiel die Anwesenheit der gesamten deutschen Mannschaft ein
absoluter Glanzpunkt gewesen. >>>mehr
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14.07.2011 |
Balsam
für die Seele
Da
legte sich die Stadt Maintal aber mächtig ins Zeug und kramte
tatsächlich in den Analen, um die Ehrungen herauszukramen, die man Birgit
Prinz zuteil werden lassen durfte. Andere Ehrungen, wie die
Benennung eines winzigen Straßenstücks, an dem noch nicht einmal eine
Adresse zu finden ist, oder die Ehrenbürgerschaft - fanden leider keine
Mehrheiten. Das Highlight ist nun das Transparent "Birgit Prinz
bleibt unser Superstar". Kritiker rätseln, wie das gemeint ist.
"Bleibt" sie unser Superstar, weil sie es schon immer war oder
bleibt sie es trotz allem, was ihr widerfuhr und wie sie ihre Zukunft
sieht? Vielleicht wurde ja auch nur ein Komma vergessen und es sollte
heißen "Birgit Prinz bleibt, unser Superstar", weil sie in
Maintal bleibt und in Frankfurt weiterhin Fußball spielt? Nein - das war
schon so gemeint, wie es die beiden Herren auf dem Bild meinen. Doch wo
waren Birgit Prinz und unser Bürgermeister, der doch nie
auf solchen Bildern fehlt? Hier gibt es nur eine Erklärung: Es kann keine
zwei Maintaler Superstars geben! Vielleicht wird es ja bald eine
Tipp-Kick- Figur mit dem Konterfei von Birgit Prinz geben!?
Dann hätte Silvia Neid ein passendes Abschiedsgeschenk für
die Behandlung ihrer ehemaligen Mitspielerin. Diese Figur könnte man
zusammen mit dem Banner im Rathaus in einer Vitrine ausstellen. Das hätte
den Vorteil, dass sie wenigstens sinnbildlich einmal zur Ehrung anwesend
wäre. Wie schön wäre es jedoch, wenn Birgit Prinz in
Maintal etwas für den Frauenfußball tun könnte. Sie hätte die
Kompetenz und das Können, um Maintaler Mädchen und junge Frauen für den
Sport zu begeistern. >>>mehr
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10.07.2011 |
Als
Spielfiguren verloren
Das
Sommermärchen 2011 ist nun vorbei und die Frauennationalmannschaft am
Boden zerstört. Das ist die traurige Bilanz eines Turniers, das bisher
alle Rekorde sprengte. Nun werden landesweit wieder die Fähnchen und die
schwarz-rot-goldenen Kondome von den Außenspiegeln entfernt. Die
quirligen Fußballerinnen Japans warfen unsere junge Garde aus dem
Turnier, während die erfahrendsten Spielerinnen ganz oder teilweise auf
der Bank saßen. Besonders tragisch war das für die langjährige
Spielführerin Birgit Prinz, die keine Chance bekam, ihre
Turniererfahrung im kritischen Moment einzubringen. Spätestens als die
erfahrene Inga Grings anstelle der glücklos agierenden Celia
Okoyino da Mbabi gegen die leider in solchen Situationen noch
überforderte Alexandra Popp ausgetauscht wurde, sah man das
Unheil förmlich kommen. Die Bundestrainerin setzte komplett auf den
Nachwuchs und den Eindruck des letzten Trainings vor dem Spiel, ohne die
große Turniererfahrung einiger Spielerinnen zu berücksichtigen. Das
eigenwillige Puppenspiel der Silvia Neid ging diesmal nicht
auf. Man kann gespannt sein, ob es ihr gelingt, die maßlos enttäuschte
deutsche Mannschaft wieder aufzurichten. Der glanzlose Abgang der
Mannschaftsführerin Birgit Prinz, die tiefe Enttäuschung
der bis an ihre Grenzen kämpfenden Spielerinnen und das taktische
Geschick von Silvia Neid werden wohl für immer mit diesem
Spiel verbunden sein. >>>mehr
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04.07.2011 |
Neid
ist ausschlaggebend
Es
gibt die Lebensweisheit, dass zwei Dinge im Leben nicht mehr zurück
kommen: das gesprochene Wort und die verpasste Gelegenheit. Hinsichtlich
der Spielführerin der Frauen-Nationalmannschaft Birgit Prinz
bewahrheitet sich dieser Spruch erneut. Da ist zunächst die
"verpasste Gelegenheit", auf den Punkt genau wichtige Tore zu
schießen. Wenn man schon so lang die Nr. 9 auf dem Rücken trägt, sind
die Erwartungen sehr hoch. Bisher wurde Birgit Prinz in
ihrer beispiellosen Karriere diesen Erwartungen gerecht und sie war der
gefeierte Star der Nationalmannschaft. Dass sie nie die große Werbeikone
wurde, lag an ihrem spröden Auftreten und ihrem leicht introvertierten
Verhalten. Sie mag offensichtlich keinen Rummel um ihre Person. Damit sind
andere Spielerinnen der Nationalmannschaft allerdings reichlich gesegnet
und sie werden je nach Ausgang der Weltmeisterschaft damit eine reiche
Ernte auf dem Gebiet der Werbung einfahren. Wie man sieht, greift auch das
Fernsehen auf Publikumslieblinge der alten Nationalmannschaft zurück,
wenn Co-Moderatorinnen benötigt werden. Auch auf diesem Gebiet schwimmen Birgit
Prinz die Felle weg, wenn sie ihr befreites Lachen nicht mehr
zurück gewinnt. Es müssen Tore als Stimmungsaufheller her! Auch der
Bundestrainerin muss klar sein, dass man dazu 90 Minuten benötigt. Das zu
früh gesprochene Wort "Auswechselung" kann nicht das richtige
Mittel sein, weil es den Druck unnötig erhöht. >>>mehr
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27.06.2011 |
Ladehemmung
der Ikone
Die
Nation sitzt vor dem Fernseher oder ist beim Public Viewing und schaut
Fußball. Schon bei der Nationalhymne fällt jedoch ein griesgrämiges
Gesicht besonders auf - Birgit Prinz! Insider wissen zwar,
dass viele Sportler und Sportlerinnen direkt vor dem Spiel meistens
hochkonzentriert sind und sicher auch Birgit Prinz dann den
Tunnelblick pflegen könnte. Es drängt sich allerdings ein anderer
Eindruck auf. Noch ärger fiel der Gesichtsausdruck nämlich aus, als sie
- die Spielführerin der Nationalmannschaft - im Spiel gegen Kanada nach wiederholt exakt 60
Minuten aus dem Spiel genommen und für die wesentlich jüngere Alexandra
Popp ausgetauscht wurde. Hinter ihr lagen 60 Minuten, in denen sie
nur noch ein Schatten früherer Dominanz war. Einzig ihr Blick für die
besser positionierte Mitspielerin und die Tatsache, dass sie wegen der ihr
stets zugeordneten Sonderbewachung freie Räume für andere Spielerinnen
schafft, rechtfertigte ihren Einsatz. Längst setzen andere Spielerinnen
die Akzente. Für Birgit Prinz ist es die letzte
Weltmeisterschaft und sie möchte natürlich noch einmal ihrer
Rückennummer 9 gerecht werden. Dazu passt jedoch nicht die seit vielen
Spielen anhaltende Ladehemmung der Mittelstürmerin. Beim Spiel gegen
Kanada konnte man auch sehen, woran es lag. Sie stand immer wieder
ungünstig zum Ball und die Gegenspielerinnen waren schneller und
spritziger. Bällen, die nicht punktgenau kamen, setzte sie nicht nach und
sie wurde deswegen auch nicht mehr so oft angespielt. >>>mehr
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22.06.2011 |
Europa
und die Griechen
Essen
Sie noch bei Ihrem Griechen an der Ecke oder stört auch Sie die in
Griechenland zunehmende Abneigung gegen Deutschland und die Deutschen? Das
wäre aber ganz schlecht für Europa und den Euro. Würden wir uns genauso
dumm wie die daheim gebliebenen Griechen verhalten, müssten wir ihre
Geschäfte, Lokale und Griechenland als Reiseland meiden. Die Griechen
gehen derzeit infolge der deutschen Haltung zu deren Finanzlage auf die
Straße und beschimpfen uns auf übelste Art. Wir sollten auf die Exzesse
nicht überreagieren. Es wäre auch falsch, den normalen Griechen in
Deutschland die gleiche Steuermoral zu unterstellen, die reiche Griechen
in ihrer Heimat praktizieren. Wir haben keinen Grund, uns zu empören.
Auch in Deutschland zahlen die Reichen viel zu wenig Steuern und die
übrigen Steuerzahler im Verhältnis zu ihren Einkünften zu viel.
Steuerflucht, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit sind für das
Gemeinwohl genauso schädlich wie die Ausbeutung der Arbeitskraft über
Billiglöhne oder die Lobbyarbeit in der Politik, mit der die Menschen
gezielt abgezockt werden. Hier muss man nur die Energieproduzenten, die
Mineralölwirtschaft und Teile der Konsumgüterindustrie nennen.
Europaweit ist die Moral verkommen, viele Einflüsse zu einseitig und
unsozial und das gesamte Wirtschaftsgebilde überzogen kapitalgesteuert. >>>mehr
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21.06.2011 |
Links
mit Aha-Effekt
Das
World Wide
Web ist der Platz, an dem sich
Millionen Menschen aller Nationen täglich tummeln. Alt und Jung ist dabei
auf der Suche nach Informationen, Kommunikation und Unterhaltung. Man geht
auf die Seite einer Suchmaschine und gibt ein oder mehrere Worte ein und
erhält eine Auswahl von Homepages, auf denen diese Worte zu finden sind.
Eine andere Variante ist die Suche auf der Seite von Wikipedia,
einem Online-Lexikon, das mit unglaublich vielen und ständig wachsenden
Informationen aufwartet. Wer eher nur lokal tratschen möchte, sucht eines
der Sozialen Netzwerke auf. Und wer glaubt, etwas zu sagen zu haben oder
mitzuteilen hat, betreibt eine eigene Homepage mit mehreren thematisch
untergliederten Websites. Diese Websites werden bei entsprechendem
Interesse der Leser von ihnen mit anderen Websites und Foren verknüpft,
um deren Inhalt schneller und gezielter zu verbreiten. Mit einer
entsprechenden Software können die Betreiber von Websites sichtbar
machen, wer welche ihrer Seiten verlinkte. Meine Homepage ist natürlich
ebenfalls betroffen. Die Information zeigt, welcher Leserkreis auf welche
Website gern und häufig zurückgreift. Nicht immer ist man allerdings
darüber erfreut. >>>mehr
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WWW
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05.06.2011 |
Ausgegrabene
Geschichte
Anfang
Juli 2011 erscheint im KÖNIG-Verlag nun endlich das Buch
VERMISST - Das kurze Leben des Soldaten Walter Michel , auf
das etliche Bücherfreunde bereits warten. Seit 2006 ist die
dokumentarische Aufarbeitung des Kriegsschicksals eines jungen Mannes aus
Frankfurt-Fechenheim auf dieser Homepage nachzulesen und im Rahmen der
Recherchen entstanden vier weitere Dokumentationen, die seit ihrem
Erscheinen auf ungeahntes Interesse stoßen und in den Fokus
einschlägiger Verlage gerieten. Was als ganz spezielle Information für
einen begrenzten Leserkreis gedacht war, entwickelte sich zum weltweiten
Renner unter Lesern, die sich auf den Spuren der Weltkriegsvergangenheit
begaben, um mehr über das Schicksal ihrer nahen Verwandten zu erforschen.
Gerade weil der Anteil der speziell in Russland vermissten Soldaten bei
über 85% aller Vermissten des Zweiten Weltkriegs liegt, scheint das
Schicksal des Soldaten Walter Michel stellvertretend für viele Vermisste
und als Parallele zum eigenen Angehörigen angenommen zu werden. Nun ist
die bewegende Dokumentation auch als Buch erhältlich, das natürlich noch
mehr Details als die Website VERMISST
enthält. Nach dem Erscheinen werden speziell inszenierte Lesungen
stattfinden, für die gerade die Vorbereitungen anlaufen. Die Zuhörer
werden visuell und akustisch auf die Kriegsjahre eingestellt werden, was
bei betagten Anwesenden bedrückende Erinnerungen wecken und bei den
Jungen einen Eindruck vermitteln wird, was Krieg bedeutet. >>>mehr
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31.05.2011 |
Die
Sicherheit - eine Seifenblase?
Wir
sind es gewohnt, dass Firmen heute mit Sicherheit werben und dass uns die
Behörden glaubhaft machen wollen, wir könnten uns in größtmöglicher
Sicherheit fühlen. Das betrifft auch den Luftverkehr, der vor Terrorismus
und vor Unfällen geschützt wird. Doch - wie ist es wirklich um die
Sicherheit bestellt? Eine unglaubliche Panne führte dazu, dass ein Jahr
lang sämtliche Ausführungszeichnungen und Verkabelungspläne für ein
hochsensibles Terminal des Flughafenbereichs Frankfurt in Händen eines
polizeilich bekannten Kleinkriminellen war. Auf den Flughäfen werden
die Passagiere und deren Gepäck mit modernsten Geräten auf Waffen,
Sprengstoffe und andere gefährliche Dinge untersucht, damit kein
verbotener Gegenstand in Passagiermaschinen kommt. Das gleiche gilt für
Luftfracht. Diese wird von zertifizierten Luftfrachtunternehmen mit
ähnlichem Aufwand untersucht und zur Beladung der Flugzeuge gebündelt.
Von den speziellen Einrichtungen aus gelangt die Fracht ohne weitere
Prüfungen an Bord. >>>mehr
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20.05.2011 |
Faszination
und Aversion
In
bestimmten Momenten ist die Frage angebracht, was die Faszination
einzelner Menschen ausmacht. Diese Momente sind rar, weil es ja als
Auslöser einer besonderen Faszination bedarf, die einem nur sehr selten
begegnet. Was zieht uns in den Bann, was fesselt uns beim Anblick, beim
Sprechen oder Schreiben, am Charakter, an der Leistung, der Tatkraft, dem
Elan oder der besonderen Ruhe, der Konzentriertheit oder an der
Zielstrebigkeit - kurz, dem Erfolg besonderer Menschen? Darüber sollten
wir viel öfter nachdenken, um herauszufinden, ob wir selbst fähig sind,
faszinierend zu wirken - besser noch, es zu sein. Vielleicht kochen die ja
mit stinknormalem Wasser!?
Das
Gegenteil der Faszination ist die Aversion. Auch hier gelten die gleichen
Fragen - nur unter umgekehrten Vorzeichen. Alle zwischen beiden Gefühlen
liegenden Empfindungen sind schlicht Normalität und entsprechen dem
Ergebnis größtmöglicher Anpassung der Personen an gängige
Referenzrahmen. Sie lösen weder das Eine noch das Andere aus. Über 90%
unseres Lebens verbringen wir mit normalen Empfindungen und mit
konturarmen Menschen. Kein guter Nährboden für die eigene Faszination!
>>>mehr
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17.05.2011 |
Licht
in der Dunkelheit
Am
Montag, dem 16. Mai 2011 veranstaltete die Wahlalternative Maintal (WAM)
einen Abend mit dem Mundart-Theater "REZI*BABBEL", das
den Dichter und Satiriker Friedrich Stoltze (1816-1891) in
den Mittelpunkt stellte. Die WAM gab den Wählern damit etwas von den
Geldern zurück, die sie im Zusammenhang mit der Kommunalwahl erhalten
hatte. Doch sie gaben nicht nur dies, sondern ihren Anhängern auch einen
Einblick in das Wirken eines Mannes, in dessen bester geistiger Tradition
sich die WAM befindet. Friedrich Stoltze war Herausgeber der "Frankfurter
Latern", einer satirischen Zeitung, die 27 Jahre lang in
Frankfurt erschien und Abonnenten im gesamten deutschsprachigen Raum
hatte. Frankfurt als freie Reichsstadt war für Stoltze der Ort, an dem er
sich frei fühlen durfte. Wegen der Macht seiner Worte lagen gegen ihn an
vielen Orten Haftbefehle vor, denn es durfte nur gesagt und geschrieben
werden, was der Obrigkeit genehm war. Dennoch legte er die Finger in alle
politischen Wunden. An diesem Abend zelebrierte Mario Gesiarz
zusammen mit seinem Sohn viele Werke Stolzes und stellte sie gekonnt in
den geschichtlichen Kontext. So wurde deutlich, wie politisch aktuell auch
heute noch seine Texte sind. >>>mehr
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15.05.2011 |
Schreiben
- Werkzeug und Waffe
Menschen,
die sich schreibend mitteilen, kann man in mehrere Kategorien einteilen.
Jede Gruppe hat andere Beweggründe, was anhand des Geschriebenen leicht
zu erkennen ist. Das kann man aber nur, wenn man früher oder später zum
Adressat der Schreiber wurde oder rein zufällig mit dem Geschriebenen
konfrontiert wird. Es ist wichtig, dass man die Texte in den richtigen
zeitlichen Rahmen einordnet, denn viele "Wahrheiten" sind dem
Verfall ausgesetzt, wenn es sich dabei nicht um Fakten handelt. So
eingeordnet kann auch zu einem späteren Zeitpunkt Gelesenes so aktuell
wie am ersten Tag sein. Wer Texte verfasst oder Statements abgibt, ist
allerdings - wie alle anderen Menschen auch - von Lernprozessen betroffen,
die dazu führen können, dass neue "Wahrheiten" formuliert
werden, die sich mit alten Statements beißen. Sich weiter zu entwickeln
oder zu neuen Einsichten zu kommen, ist völlig normal, auch wenn viele
Mitmenschen davor zurückschrecken, dies nach Außen zuzugeben. Man
könnte ja denken, man habe zuvor nicht gründlich nachgedacht und
voreilig geurteilt. Zu diesen Menschen gehöre ich Gott sei Dank nicht. >>>mehr
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05.05.2011 |
Ende
der Dokumentation
Es
war einen Versuch wert - doch er ist aus meiner Sicht gescheitert. Fast 8
Jahre lang war es mein Bestreben, mit interessanten Berichten über die
Maintaler Kommunalpolitik und mit vielen kontroversen Meinungen das
Interesse an der Maintaler Politik zu wecken. Ich glaubte, dass das
Potenzial an absonderlichen Projekten und Entscheidungen groß genug sei,
um daraus einige Dinge herauszuschälen, die sich zum Positiven wenden
würden und damit geeignet wären, die Politikerverdrossenheit der
Maintaler Bürger zu reduzieren. Eine höhere Wahlbeteiligung sollte der
Gradmesser für den Erfolg sein. Heute steht fest, dass sich die
Abwärtsspirale in der öffentlichen Wahrnehmung der Politik fortsetzt und
die Wahlbeteiligung weiter sinkt. Die Maintaler Kommunalpolitik hat den
Punkt erreicht, an dem es sich nicht mehr lohnt, ernsthaft darüber
nachzudenken, geschweige denn - dafür auch noch Zeit, Geld und Nerven zu
investieren, um darüber zu berichten. Acht Jahre Stadtverordneten-
versammlungen, Ausschusssitzungen und viele Parteiveranstaltungen waren im
Rückblick gesehen eine Tortour. Der Lohn war vielfach entgegengebrachte
Ignoranz oder Ablehnung bis hin zur offenen Aversion. Das Leben eines
Störenfrieds, der die Kreise der Hinterzimmerstrategen stört. Das ist
nun zuende und das ist gut so! >>>
mehr
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03.05.2011 |
Von
Kerzen und Glühbirnen
Am
3. Mai 2011 startete das neue Maintaler Parlament in einer kräftig
durchmischten Zusammensetzung in die nächste Legislaturperiode.
Erwartungsgemäß wurden Karl-Heinz Kaiser (SPD) zum
Stadtverordnetenvorsteher und Karla Köllner (SPD) sowie Jenifer
Gutberlet (SPD) und Dr. Peter Ravasz (CDU) zu
Stellvertretern gewählt und die Ausschüsse auf drei reduziert. Echte
Hinweise auf zukünftige Mehrheiten waren noch nicht auszumachen.
Vielleicht geht ja die Tendenz hin zu intelligenten Sachentscheidungen mit
wechselnden Mehrheiten. Doch das ist eine Hoffnung, einer Kerze gleich,
die beim leichtesten Luftzug erlischt. Die Entwicklung mag interessant
sein, wird nach meiner Einschätzung aber nicht lange dauern. Grund
dürfte der schwierige Prozess der Verjüngung, aber auch der Erneuerung
in den Parteien sein. Hier werden die bisherigen Macher noch gewaltig
mitmischen, weil ihrer Meinung nach ja nicht alles falsch gewesen sein
kann. Das Loslassen der traditionellen Glühbirnen wird das große Problem
sein. >>>mehr
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28.04.2011 |
Toleranzbereich
für Rechts
Es
ist normalerweise nicht der Stil, in dem über exponierte Menschen
berichtet werden soll, aber Thilo Sarrazin ist vom Aussehen,
der Mimik, Gestik und der Sprechweise eine unglaublich stimmige Einheit,
die zur Thematisierung des Gesamtkunstwerks Sarrazin reizt. Wenn er sich
nach Art von Adolf Tegtmeier durch Talk-Runden nuschelt, ist
man nie sicher, ob es sich um einen Werbeauftritt für sein Buch
"Deutschland schafft sich ab" handelt oder um ein Sonderangebot
der SPD für Wähler am rechten Rand der Gesellschaft. Der Verdacht kommt
zumindest nach der letzten Entwicklung im Verfahren eines
Parteiausschlusses auf. Mit der Entscheidung des SPD-Vorstands, auf das
Verfahren zu verzichten, sind die Würfel gefallen. Ohne erheblichen
politischen Schaden ist der letzte Beschluss nicht mehr zu kippen. Die SPD
besitzt damit den Makel, sich vor dem Weg durch alle Instanzen zugunsten
ihrer eigenen Grundsätze zu drücken. Für Ausländerfeindliche gibt es
nun in der SPD einen Toleranzbereich. Wie viel Stimmen sich damit fangen
lassen und wie viel Mitglieder und Wähler die SPD dadurch verliert,
bleibt abzuwarten. >>>mehr
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16.04.2011 |
Aus
den Augen, aus dem Sinn...
Die
gefährlichen Altlasten in Maintals Boden aus der Zeit, als Dörnigheim
noch selbständig war, würden die Verantwortlichen der damaligen Stadt am
liebsten totschweigen. Kurz vor der Gründung der Stadt Maintal im Jahr
1974 erschütterte der PLAUMANN-Skandal die Region, als bekannt wurde, wie
Unternehmer Plaumann jahrelang die ihm zur Entsorgung anvertrauten
giftigen Chemikalien entsorgte. Von über 10.000 Tonnen Industrieabfällen
wurden nur 700 Tonnen nachweislich vorschriftsmäßig entsorgt. Der Rest
landete auf den vielen legalen und illegalen Müllkippen des gesamten
Umlands, wurden teilweise in Kanalisationen, Bäche und Flüsse
eingeleitet. Einer der Anlaufpunkte waren die vielen Kies- und Sandgruben
zwischen Fechenheim und der Hanauer Stadtgrenze, die beim Wiederaufbau von
Frankfurt, Offenbach und Hanau Hochkonjunktur hatten. Für jede dieser
Kiesgruben war eine Genehmigungen erforderlich, die größtenteils auch
erteilt wurden. Dazu gehörten auch Gruben in städtischem Besitz. Hier
wurden jetzt im Jahr 2007 so gefährliche Schadstoffe entdeckt, dass
seitdem jede Bearbeitung der Bodenoberfläche untersagt ist. Wie in allen
Fällen, die ähnlich gelagert sind, besteht mal wieder "kein Grund
zur Besorgnis". >>>mehr
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05.04.2011 |
Abenddämmerung
in der FDP
An
Selbstbewusstsein fehlte es der FDP ja noch nie. So auch jetzt, im Moment
des zunehmenden Niedergangs, wollen sie dem Wahlvolk vermitteln, dass sie
als politische Kraft gebraucht werden. Es fragt sich nur, von wem.
Letztere Bemerkung ist nicht geringschätzend oder abwertend gemeint,
sondern so, wie sie wortgetreu gemeint ist. Dazu muss die FDP in den
nächsten Wochen und Monaten erklären, ob die Liberalen liberal im
ursprünglichen Sinn oder wirtschaftliberal als Lobbypartei daher kommen
wollen. Es ist interessant, dass Philipp Rösler vom Amt des
Gesundheitsministers ins Amt des Wirtschaftsministers wechseln möchte, um
sich profilieren zu können. Dort sonnt sich aber gerade Rainer
Brüderle als Gralshüter der Wirtschaftsliberalität. Kein
Wunder, dass der BDI so sehr an ihm festhält. Auf der anderen Seite der
FDP steht die Politik des Gerhard Baum und des viel zu früh
verstorbenen Karl-Hermann Flach, an die sich viele Wähler
kaum noch erinnern. Diesem Profil müsste sich die FDP wieder annähern
und es gibt junge Politiker, die eigentlich genau diese Richtung
anstreben. Die derzeitige Führungsschicht der FDP verkörpert jedoch eher
die neoliberale Richtung neuester Prägung, die man mit Sozialabbau und
Umverteilung verbindet. >>>mehr
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03.04.2011 |
Vom
Maintal-Wappen lernen
Die
Kommunalwahl ist gelaufen und Maintals Politiker stehen erneut vor der
Chance, frischen Wind in die Politik zu bringen. Maintal ist in
vielfältiger Hinsicht versumpft. Nicht umsonst ziert der Rohrkolben das
Maintal-Wappen. Auch laufen die Räder wie geschmiert, wenn es um
Investorenpolitik geht. Die Bürger werden vom Magistrat auf den kommenden
finanziellen Kollaps eingestimmt und bald drehen sich die Zahnräder nur
noch ums Sparen, Kürzen und die Erhöhung von Gebühren und Abgaben. Man
drehte bisher an den falschen Rädern. Nun ist alles so verstellt, dass es
schon der Anstrengungen aller Denker bedarf, um die Karre aus dem Dreck zu
ziehen. Maintal hat diese Denker, doch sie sitzen in allen Parteien
verstreut. Maintals Chance liegt im konstruktiven Miteinander ohne
Ideologien und ohne Wunschdenken. Nun ist reine Sachpolitik gefragt,
die sich nicht nur am Machbaren orientiert, sondern die auch permanent den
Spielraum des Machbaren vergrößert. Aufbruch und Offensive ist angesagt
und nicht die Mangelverwaltung. Die Frage ist, wer mitmacht. "Sei
kein Frosch!", möchte man laut ausrufen, um den Querdenkern
und den klugen Köpfen Mut zu machen. Dazu müssen Parteiengrenzen
überwunden werden und eine neue "Denke" Einzug halten. >>>mehr
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"Sei kein Frosch!"
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26.03.2011 |
Wählen
gehen und Farbe bekennen!
Maintal
- ein Tag vor der Wahl. Die Schlacht ist geschlagen. Was jetzt bleibt, ist
das Hoffen auf ein Wahlergebnis, das eine Zusammensetzung des Parlaments
bringt, die gute Lösungen der Maintaler Probleme ermöglicht. Der
Magistrat, den einige Fraktionen bereits seit längerer Zeit aktiv
unterstützen anstelle ihm stärker auf die Finger zu sehen, scheint mit
seinem Latein am Ende zu sein. Er setzt auf Bürgerbeteiligung und die
Verlagerung von Arbeits- und Verantwortungspaketen auf Ehrenamtliche,
Vereine und gemeinnützige Organisationen, um vom riesigen Schuldenberg
herunter zu kommen. Mit einem Hauruck-Sparprogramm, mit dem allen
Bereichen der Maintaler Verwaltung 10% verordnet wurden, sollen wenigstens
für ein Jahr die Zinsen für Maintals Kredite finanziert werden. Dennoch
bleibt ein Finanzloch von jährlich 5 Mio. €, das sich beim erfolglosen
Weiterwursteln nicht verringert. Maintal muss zusammen mit vielen anderen
Gemeinden dafür sorgen, dass Bund und Land für die Lasten aufkommen,
die den Kommunen aufgebürdet wurden. Parallel dazu muss eine äußerst
erfolgreiche Ansiedelungspolitik dafür sorgen, dass neue Firmen und
Dienstleister und mit ihnen Neubürger nach Maintal kommen. Solange gilt
es, den sozialen Standard nicht kaputt zu sparen. >>mehr
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20.03.2011 |
Entwaffnung
eines Terroristen
Die
Weltgemeinschaft ist sich einig: Gegen den libyschen Despoten Muammar
al-Gaddafi muss militärisch vorgegangen werden, damit die
Bevölkerung vor einem Massaker geschützt wird. Während die zur
Durchführung von Militäraktionen infrage kommenden Nationen dabei waren,
sich geordnet aufzustellen, preschten die Franzosen vor und setzten erste
Zeichen in der Flugverbotszone. Kritik kommt gegen die Bundesrepublik
Deutschland auf, weil sich unsere Regierung nicht an den wilden
Kampfhandlungen beteiligen will. Seitdem solche Aktionen "Krieg"
heißen, ist man sehr vorsichtig geworden. Im Austausch wird zusätzliche
militärische Unterstützung in Afghanistan angeboten, man ist ja nicht
feige. Aus der Geschichte heraus ist allerdings dieser Kriegsschauplatz
für Deutschland ebenso belastet wie für Italien, Frankreich, England,
Australien und die USA. Und wieder geht es um sehr viel Öl...! Bei der
Neuordnung der politischen Verhältnisse in Libyen geht es jetzt um eine
gute Position. >>mehr
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13.03.2011 |
Unbeherrschbare
Technologie stürzt Welt ins Chaos
Ein
besonders denkwürdiger Augenblick sind die derzeitigen Ereignisse in
Japan, die auch bei den hartgesottensten Lobbyisten der Atomindustrie
nicht ohne Wirkung bleiben. Ausgelöst durch eines der größten Erdbeben
unserer Zeit und dem dabei ausgelösten Tsunami wurden nicht nur weite
Teile Japans zerstört, Tausende getötet, sondern es kollabierten
auch mehrere Atomkraftwerke. Die inzwischen eingetretenen Kernschmelzen
der Reaktoren verseuchen weite Teile Japans und infolge der Zerstörungen
können Evakuierungen nur aus der Luft erfolgen. Rettungskräfte aus aller
Welt, die nach Japan eilen, fühlen sich nicht sicher, weil die Wahrheit über die
Strahlenbelastungen nur sehr zögerlich ans Licht kommt. Jetzt wird aller
Welt klar, dass die größte Gefahr weltweit von den Betreibern der
Kernkraftwerke und der sie stützenden Politiker ausgehen, denen der Profit wichtiger als die Sicherheit
ist. Eine unbeherrschbare Technologie trifft auf unberechenbare Risiken.
Wer annimmt, dass ein solcher nuklearer Gau in unseren Breitengraden
unmöglich sei, ist ein Phantast und ein Lügner. In Zeiten tollwütiger
Terroristen ist ein gewollt herbeigeführter Flugzeugabsturz auf ein
Kernkraftwerk wahrscheinlicher als ein Erdbeben dieser Stärke. >>>mehr
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06.03.2011 |
Aschermittwoch
der Seele
Die
Karnevalisten gelten traditionell als scharfe Kritiker der Politik, auch
wenn sie versuchen, ihren Zorn humorvoll zu verpacken. So entstehen einige
Texte mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch, weil das Geschehene so
ärgerlich ist, dass es auch das ruhigste Gemüt nicht mehr kalt lässt. Ob
man die große Politik oder lokale Geschehnisse aufs Korn nimmt, stets
fühlt man sich verraten, verkauft und auch noch für dumm gehalten. Was
Politiker von sich geben, ist für die breite Masse gedacht, die der
Politik längst den Rücken kehrte und die sich völlig uninformiert vor
Wahlen leicht belügen lässt. Mit wohlklingenden Schlagworten wie
"kinderfreundlich" und "meine Zukunft schuldenfrei"
werden den Wählern die Augen zugeschmiert und verharmlost, dass laut Bund
der Steuerzahler alleine die Neuverschuldung 2.279 € pro Sekunde
beträgt. In diesem Jahr werden das bundesweit 232 Milliarden € sein.
>>>mehr
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02.03.2011 |
Der
Lotse geht an Bord...
Mit
meiner Prognose, dass Karl Theodor zu Guttenberg den Skandal
durchsteht, habe ich mich gewaltig geirrt. Nun hat er erst einmal die
politische Bühne verlassen, um an seinem Come Back zu arbeiten. Ein Mann,
der sieben lange Jahre unter größten Entbehrungen seine Dissertation
schrieb und gleich mehrmals die Bundesregierung rettete, wird der Politik
wohl nicht restlos den Rücken kehren. So empfindet er seinen perfekt
zerknirscht wirkenden Auftritt ohne jede Zusatzfrage wahrscheinlich nur
als einen aufgezwungenen Schnitt, der sehr schnell verheilen wird. Ist er
doch in der Politik umgeben von zurückgetretenen und reaktivierten
Politikern. Einige sind wegen Betrugs, wegen Steuervergehen oder wegen
Korruption vorbestraft, andere wegen weit weniger dramatischen Vergehen
geschasst worden. Zurück kamen sie alle! Warum nicht auch unser Karl
Theodor zu Guttenberg? Nun beginnen bereits die Spekulationen, ob er
in Bayern oder auf Bundesebene eine neue Karriere plant. Momentan ist er
zwar nicht vorzeigbar, was CDU/CSU in den bevorstehenden Wahlkämpfen
enorm schwächt. Dafür dürfte er willkommener Gast in allen aktuellen
Talk-Runden sein. Vielleicht sieht man ihn bald mit einem rehabilitierten
Jörg Kachelmann bei Anne Will, um seine Überlebensstrategien
darzulegen. Die Medien werden seinen Weg aufmerksam verfolgen. Das sind
sie ihm auch schuldig. >>>mehr
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26.02.2011 |
Mittelloses
Herumrudern
Maintals
politisches Boot steht vor der Zerreißprobe! Jeder reißt (sich) mit
letzter Kraft am Riemen, doch das Boot kommt nicht von der Stelle, zu
viele rudern gegeneinander. Mittendrin grüne Ratlose -
sie befinden sich genau an der kritischsten Stelle. So treibt der Kahn immer weiter
abwärts und die wackeren Ruderer werden immer
kraftloser, bis sie mutlos danieder sinken. Ist die wilde Fahrt vorbei, gehen das grüne
Lotsenmännchen und die schwarze Steuerfrau als letzte von Bord und werden
fortan nie mehr
gesehen. Verloren ist die Fracht, die während der Fahrt aus den Augen
schwand. Zurück bleibt ein leckgeschlagener Kahn.
Was sich wie ein
Märchen der Gebrüder Grimm anhört, ist in Maintal erschreckende
Wirklichkeit. Politische Kräfte, die Maintal in den finanziellen Abgrund
stürzten, stehen machtlos vor ihren Problemen und versuchen mit einem
irrwitzigen und unrealistischen Sparkonzept zu retten, was mit Sprüchen
allein nicht mehr zu retten ist. Maintal braucht fähigere
Strategen. Doch auf den Wahllisten sind sie nur sehr spärlich zu finden.
Genau aus diesem Grund initiierte der Magistrat mit enormem Aufwand
bereits vor einem Jahr ein
großes Bürgerbeteiligungsprojekt. Die Bürger sollen die Probleme selbst
in die Hand nehmen, sobald die Politik dazu nicht mehr in der Lage
ist. Nun ist es fast soweit...!
>>>mehr
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19.02.2011 |
Wetten,
dass der Mann das durchsteht?
Was
sind das nur für Leute, die schon bei der ersten Gefahr einer parlamentarischen Monarchie zu den Waffen rufen? Auch noch, wenn ein neuer
politischer Messias mit selbstsicherem Auftreten daher kommt? Wenn er
gerade mal so den Kapitän einer Marine-Institution in die Wüste schickt
und so zwischendurch mal bei seinen Soldaten weilt? Da kommen doch einige
Missgünstlinge daher und suchen in der Heimat nach einer Schwachstelle,
mit der man die große Hoffnung der Bayerischen CSU absägen könnte, noch
ehe er der Kanzlerin gefährlich werden kann. Gerade in Zeiten mangelnder
Persönlichkeiten, die auch noch Führungsqualitäten und
Entscheidungsfreude mitbringen, muss das ja alarmierend wirken, wenn einer
wie Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg seit Wochen Platz 1 auf
der Beliebtheitsskala einnimmt. Nun ist der schwache Punkt gefunden: Der
Mann klaut! Er klaute Texte für seine Dissertation. Geklaut deshalb, weil
er sie nicht als fremde Texte kennzeichnete. Nun lässt er seinen
Doktortitel erst einmal ruhen. Sollen sich die Anderen doch um ihn balgen
- er braucht ihn momentan nicht. Wetten, dass der Mann das
durchsteht!? >>>mehr
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16.02.2011 |
Die
Stunde der Frauen
Auf
der
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 16. Februar 2011 sah man
im weiten Rund der Akteure und der Zuschauer über weite Strecken sehr
betretene Gesichter. Stellenweise entstand der Eindruck, ein Teil der
Politiker sei bei etwas Unanständigem ertappt worden, während sich der
andere Teil bemühte, ihre Zweifel und ihr Unverständnis durch moderates
Hinterfragen auszudrücken.
Dabei
war allen Anwesenden klar, dass knappe Kassen einen sparsamen Umgang mit
den Finanzen erfordern. Dass der heftigste Angriff den sozialen
Aufwendungen galt, ist zwar wegen der Höhe des Postens nur allzu
verlockend, die Umsetzung an dieser Stelle aber mit deutlichen
Qualitätseinbußen verbunden. Interessant war, dass fast ausschließlich
Frauen für die Sicherung des bestehenden Standards kämpften. So
gehörten die Diskussionsbeiträge aus dem Publikum heraus von Monika
Vogel (Grüne), Manuela Lörke (Stadtelternbeirat), Monika
Böttcher (Kinderbeauftragte), Andrea Reinhardt, Monika
Stelzer-Seeliger und Barbara Winkler (alle
Kursleiterinnen für den Deutsch-Unterricht) zu den eindringlichsten
Plädoyers gegen den Abbau von Leistungen. Als vehementeste Verteidiger
der Einsparungen an genau diesen Stellen des Haushalts profilierten sich
Bürgermeister Erhard Rohrbach und Thomas Schäfer
(FDP). Der Abend verlief allerdings ergebnislos und die Entscheidungen
wurden auf eine Sondersitzung direkt vor der Stadtverordnetenversammlung
verschoben. >>>mehr
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Das
Zünglein an der Waage
Der
16. Februar 2011 könnte zum Schicksalstag für die Maintaler Grünen
werden, denn abends tagt der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Maintal.
Die wichtigste Entscheidung des Abends dürfte die Zustimmung oder die
Ablehnung zu den Konsolidierungsvorschlägen des Magistrats sein, was
einen äußerst interessanten Augenblick verspricht. Absolut
unbestritten dürfte die Notwendigkeit des Sparens sein. Darin sind sich
die Fraktionen bereits im Vorfeld einig. Es geht um das "Wie"
und um die Verbesserung der Einkünfte der Stadt, die natürlich den
gleichen Konsolidierungseffekt haben. Was auch immer dabei herauskommt,
eine Tatsache steht bereits jetzt fest: Die Notwendigkeit zu all diesen
Maßnahmen resultiert aus den exorbitanten Steigerungen der Kreis- und
Schulumlage, dem Druck, den das Zinsaufkommen für Kredite schafft,
Reduzierungen bei Ausgleichzahlungen und natürlich aus der Misswirtschaft
über viele Jahre. CDU, Grüne und die FDP beschlossen, den Knoten über
eine 10%-ige Einsparung der Ausgaben über alle Fachbereiche der Stadt
hinweg zu durchschlagen. Das nun vorliegende Zahlenwerk benennt aber nur
Maßnahmen, welche 5% Einsparungen beinhalten. Der Rest der
"Grausamkeiten" soll vorerst noch im Dunklen bleiben. Über 70%
der Einsparungen sollen dabei im Sozialbereich greifen. Damit ist bei SPD
und der WAM die Grenze der Zumutbarkeit überschritten. Für die Grünen,
deren wichtiges Standbein die Familienpolitik und die Kinder- und
Jugendarbeit ist, wird das zur Zerreißprobe. >>>mehr
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09.02.2011 |
Wann
kommt der Schimmel?
Die
ersten Veranstaltungen im vollen Haus brachten es an den Tag: Durch die
Außensanierung des Hochstädter Bürgerhauses veränderte sich das
Innenklima gravierend und erste Bauschäden machen sich bemerkbar. Das
Zusammenspiel von Heizen und Lüften funktioniert nicht mehr, wodurch die
Luftfeuchtigkeit bei Veranstaltungen enorm ansteigt. Die Folgen sind
unangenehme Schwüle im Saal und im Keller tropft das Kondenswasser von
den Rohrleitungen. Im Treppenaufgang vom Keller zum Saal löste sich
bereits eine Platte aus dem Mauerwerk und stürzte ins Treppenhaus. Alles
deutet darauf hin, dass sich Wärmebrücken bilden, die empfindlich auf
den Taupunkt reagieren und für eine Durchfeuchtung des Mauerwerks sorgen.
Das vermindert wiederum die Wärmedämmung und es ist nur eine Frage der
Zeit, wann sich Schimmel bilden wird. Die Frage ist, ob es sich um Pfusch
am Bau oder um Sparschäden der Planung handelt. >>>mehr
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05.02.2011 |
Der
Stadtleitbildprozess - eine Simulation?
Eine
Simulation ist laut Definition die modellhafte Nachbildung eines
beliebigen Prozesses durch einen anderen Prozess und das Experimentieren
mit diesem Modell. Nennt man den beliebigen Prozess
"Stadtleitbildprozess", so entspricht die Bestandsaufnahme kommunaler Problemkreise
der modellhaften Abbildung zur Erarbeitung von Alternativen. Über die
kann man auf breiter Ebene diskutieren, um zu Handlungsempfehlungen zu kommen. Im Grund genommen laufen die
Projekte genau so ab. Die Paten sowie die Teilnehmer erwarten natürlich, dass ihre
Arbeit nicht umsonst war. Manche Beobachter der Prozesse haben genau diese
Kärrnerarbeit bereits in der Lokalen Agenda und in der Zukunftswerkstatt
geleistet und dann mit ansehen müssen, wie der größte Teil der Ideen in
Schubladen verschwand. Nach über 10 nahezu ereignislosen Jahren wurden
die Ideen erneut thematisiert und um zeitnahe Problematiken erweitert. Wen
wundert es, dass die einstigen Ideengeber dem neuen Prozess skeptisch gegenüber stehen und darin
lediglich eine Simulation der Bürgerbeteiligung sehen!? >>>mehr
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31.01.2011 |
Weicheier
und die Schleifer
Es
gibt Augenblicke, die einem zweifeln lassen, dass junge Abiturienten auf
dem direkten Weg zum Offizier überhaupt körperlich und mental in der
Lage sind, jemals andere Menschen führen zu können, nur weil sie das
schulische Reifezeugnis besitzen. So ein Augenblick ist jetzt auf dem
Segelschulschiff "Gorch Fock" gegeben. Vielleicht müsste man
die jungen Kadetten erst mal an Land durch die Mühle drehen, ehe man die
Fähigsten unter ihnen auf ein Segelschulschiff lässt? Man darf nicht
vergessen, dass sie als angehende Offiziere das Kriegshandwerk erlernen
sollen. Dazu gehören nun mal Härte und Ausdauer, mentale Stärke und das
Ausloten von Grenzen. Bei Offizieren handelt es sich schließlich um Eliten, die
später ermessen sollen, was sie Untergebenen mental und physisch zumuten
können. Das erlernt man aber nur, wenn man selbst die Grenzen der Belastung
ausgelotet hat. Die Ausbilder auf der Gorch Fock haben die Aufgabe,
aus Kadetten Männer oder gestandene Frauen zu machen. Sie müssen davon
ausgehen, dass die Anwärter, die man ihnen überlässt, für geeignet
befunden wurden und ohne Ausnahmen der Aufgabe gewachsen sind.
Offensichtlich ist das aber nicht so. >>>mehr
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29.01.2011 |
Maintal
Entrée Als
ich 1968 nach Dörnigheim kam, fiel mir gleich der Bahnhof
Hochstadt-Dörnigheim auf, der so richtig gepflegt war. Die Bahnsteige waren noch
funktionsgerecht und direkt am Ausgang befand sich noch eine Sperre, an
der bekannte Hochstädter Bahnbeamte die Fahrscheine kontrollierten. Im
Bahnhof konnte man noch Fahrscheine erwerben und bei schlechtem Wetter bot
der geräumige Aufenthaltsraum Schutz. Direkt am Bahnhof querte die
Bahnhofstraße und der Bahnübergang besaß ein Schrankenwärterhaus, von
dem die Signale der Strecke bedient wurden. Man kam in
Hochstadt-Dörnigheim an und war vom Entrée angenehm überrascht. Heute
ist das Gelände heruntergekommen, die Bahnsteige nur über eine
Unterführung zu ereichen, die alle Menschen zunächst wie in einem
Schlund optisch verschluckt. Hochstadt ist seit dem Wegfall des
Bahnüberganges und der Einrichtung der Billiglösung Fußgängertunnel
verkehrstechnisch getrennt. Nach dem Wegfall des Überganges Eichenheege
gibt es nur noch eine Umfahrung, um in die anderen Stadteile zu kommen.
Grausiges Entrée Maintal! >>>mehr
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Bus
Stop Wedding
Da
hat Martina Faust vom Maintal Tagesanzeiger ja eine
Sache aufgegriffen, die bis in die häusliche Ruhe unseres
Bürgermeisters hinein schallt. Seine Lebensgefährtin persönlich ließ
verlauten, dass für sie eine Trauung im Maintaler Trauzimmer nie infrage
käme. Au weia! Was ist, wenn der Tag kommt? Dann muss er der
38.000-Einwohner-Stadt den Rücken kehren und womöglich nach Hanau
ausweichen. Für einen repräsentativeren Raum im Rathaus kann er ja jetzt
auch nicht mehr sorgen, weil die politische Konkurrenz sofort monieren
würde, dass das aus Eigennutz geschehe. >>>mehr
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22.01.2011 |
Warnung
vor dem Butzemann
In
der Ausgabe des Maintal TAGESANZEIGER vom 22. Januar 2011 befand
sich die unten abgebildete Bekanntmachung mit einer 35 x 9 cm großen
(komplette Seitenlänge) ausführlichen Beschreibung des Logos Stadt -
Land - Fluss. Interessiert schaute ich mir an, was denn so wichtig ist,
dass unser Bürgermeister dafür seine Zeit verschwendet. Dann erkannte
ich doch den Ernst der Sache, denn dieses unglaublich kreative Zeichen,
das aus einer Ellipse, einem Dreieck und einem geschwungenen Balken
besteht, ist viel mehr als das, was es vorstellt. Es ist um zwei
Schriftzüge ergänzt, die zusammen mit den bunten geometrischen Figuren
ein unverwechselbares Siegel bilden, mit dem die Stadt Maintal amtliche,
halbamtliche und belanglose Schreiben, Flyer und Drucksachen als ihr
unantastbares Gedankengut kennzeichnet. Etwas verduzt war ich, dass man
dieses Zeichen dennoch für eine Schutzgebühr von 100 € benutzen darf.
Dann war mir plötzlich klar, dass diese Idee der persönliche Beitrag des
Bürgermeisters zur Haushaltskonsolidierung ist. Leider kann man das zum
Jux animierende Logo nun nicht mehr satirisch verwenden, wie ausdrücklich
zu lesen ist. Das finde ich persönlich
ganz...
>>>mehr
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22.01.2011 |
Die
TELEKOM mauert
Für
ein großes Ärgernis sorgt seit einigen Jahren die TELEKOM, weil sie die
Ortsteile Wachenbuchen und Hochstadt nicht zufriedenstellend mit DSL
versorgen kann. Inzwischen hat sich sogar eine Bürgerinitiative gebildet,
die auch im Maintal-Forum heftigst diskutiert. Die TELEKOM schneidet dabei
recht schlecht ab, weil ihre für das Leitungsnetz und das Marketing
verantwortlichen Personen eine kritikwürdige Politik verfolgen. Noch
hält sich der Volkszorn in Grenzen. Es zeichnet sich jedoch ab, dass in
einer konzertierten Aktion eine erhebliche Anzahl von TELEKOM-Kunden den
Anbieter wechseln. Diese Anbieter sind zwar ebenfalls auf die Leitungen
der TELEKOM angewiesen und können deshalb auch keine schnelleren
Übertragungsraten anbieten, der TELEKOM gingen dadurch jedoch erhebliche
Einnahmen verloren. Wie soll man sich sonst gegen die Kompromisslosigkeit
eines Anbieters wehren. >>>mehr
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21.01.2011 |
Vom
Chef persönlich gezielt informiert
Wachsame
Bürger können sehr unangenehm sein und Machern mit ihren Meinungen
missfallen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen gab sich die Blöße,
Zeitungsartikel und öffentlich kursierende Meinungen und Informationen
auf der Homepage der Grünen bewusst zu unterdrücken und er gab
gegenüber der Presse bekannt, wie er auch zukünftig damit umgehen will.
Souveräne Partei- und Fraktionsspitzen wägen alle Facetten der
öffentlichen Wahrnehmung ab und haben ihre ganz persönlichen
Aversionen im Griff. Dies umso mehr, wenn man sich gerade im Wahlkampf
befindet. Maintals Grüne erhielten im Hinblick auf die Kommunalwahl
Zulauf und Unterstützung von Personen, die daran interessiert sind, dass
auch in Maintal grüne Politik umgesetzt werden sollte. Es ist der
deutliche Wille nach Veränderung spürbar, wofür man jedoch viel Zeit
benötigen wird. Gerade das Thema der Sportplätze, die in der grünen
Mitte gebaut werden sollen, wurde zum ersten hart diskutierten Prüfstein.
Eine Partei ist kein Spielplatz für spezielle Interessen, sondern eine
Organisation, die sich dem Gemeinwesen verpflichtet fühlen sollte. Dafür
werden Parteien gefördert. Ein Kompromiss ist in Sicht. >>>mehr
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19.01.2011 |
Fata
Morgana Erneuerung
Maintals
Grüne hingen noch vor wenigen Wochen am Tropf und waren auf Kräfte von
Außen angewiesen, um wiederbelebt werden zu können. Zu weit hatten sie
sich von der Linie und vom Spirit der Bundespartei entfernt und führten
zuletzt ein zweifelhaftes Verhältnis zu konservativen und neoliberalen
Kreisen Maintals. Dazu gesellten sich von persönlichen Aversionen
geprägte Entscheidungen, die anschließend Projekte in Richtung
bestimmter Investoren trieben. Hierbei wurden teilweise ökologische
Facetten sträflich vernachlässigt, wie zum Beispiel beim
Lieblingsprojekt unseres Bürgermeisters, der Sportstätte in der grünen
Mitte und bei der GEISHEIMER-Wohnraumverdichtung. Man verstieg sich sogar
in die Forderung der Fusion von Vereinen, um fragwürdige Ziele zu
erreichen. Die Karre saß im Dreck und Maintals Grüne zählten nur noch
11 Mitglieder. Ein Teil der potenziellen Wählerschaft echter grüner
Politik und die Lokalpresse steuerten gegen und bescherten Maintals
Grünen einen unerwarteten Zulauf. Dazu bedurfte es aber erst des
Schlüsselereignisses, dass der bisherige Partei- und Fraktionsvorsitzende
Peter Arendt seinen Rückzug aus der Kommunalpolitik und den
Wegzug aus Maintal bekannt gab. Der Kopf des Fisches stand plötzlich zur
Disposition. Die Chancen zur Erneuerung schienen kurze Zeit durchaus real.
Das wird momentan jedoch immer mehr zur Fata Morgana. Die potenziellen
Wähler grüner Politik sollten das genau beobachten! >>>mehr
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15.01.2011 |
Hochwasser
2011
Fassungslos
steht man vor den Fluten und vernimmt die Meldung, dass der Pegel des
Mains weiter steigt. Mich elektrisiert die Nachricht besonders, weil sich
meine Gartenanlage im Fechenheimer Mainbogen gegenüber von Offenbach
befindet. Die Zufahrtstraße ist überflutet und der Weg versperrt.
Dennoch ist die Wasserhöhe von 1995 und 2003 nicht erreicht, als das
Wasser über 1,50 Meter hoch im Garten stand und Unmengen von Treibgut
anschwemmte. Jährlich
verkleinern sich die Retentionsflächen entlang des Mains, wodurch sich
die Pegel bei Hochwasser erhöhen und die noch intakten Flächen noch
stärker überfluten. Das Wasser selbst ist noch nicht einmal das Problem,
sondern die Fließgeschwindigkeit, die für enorme Erdbewegungen auf
Ackerflächen sorgen. >>>mehr
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Defizite
der Stadtentwicklungsplanung
"Land
unter" meldet auch Maintal, denn der Main ist nicht nur am
Dörnigheimer Mainufer präsent, sondern auch auf dem Gelände, auf dem
die Stadt Maintal unerschüttert die Planung einer Sportstätte und eines
Freizeitparks betreibt. Das ruft das Titelfoto einer älteren Hochstädter
Kreppelzeitung in Erinnerung, denn die Verbindung zwischen den beiden
Sportplätzen und den Sozialgebäuden des Vereins soll aus gutem Grund aus
einem Steg in Pfahlbauweise bestehen. Für Bürgermeister Erhard
Rohrbach und Ralf Sachtleber ist das kein Grund,
über ihr Vorhaben nachzudenken. Man bräuchte die Fläche für den
Sportplatz und die Zuschauer ja nur um einen Meter mit Schotter
aufzufüllen und die Sache sei geritzt. >>>mehr
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Illustre
Liste, richtige Inhalte
Nun
hat auch die Wahlalternative Maintal (WAM) die Karten auf den Tisch
gelegt. Da die Rangfolge der Liste ebenfalls bekannt ist, kann eine
Bewertung der Mannschaft erfolgen, die Chancen hat, ins Parlament
einzuziehen. Wie bei den anderen Parteien, so schaut man natürlich auch
auf den Rest der Liste, der meistens nur eine stimmtechnische Funktion
erfüllt und aus Füllmaterial besteht. Infolge der Fluktuation in den
Fraktionen werden einige der Personen jedoch im Laufe der
Legislaturperiode ins Parlament gespült. So ist es nicht ganz unwichtig,
welcher Personen sich - in diesem Fall die WAM - bedient. >>>mehr
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9.01.2011 |
Weiter
so im Jahr 2011?
Kaum
sind die Festtage vorbei, da heizt der Chefredakteur des Maintal
TAGESANZEIGER die Wahldebatten an. Mit der äußerst provokanten
These "Auch Sachtlebers Zukunft steht zur Wahl" reißt er eine
Facette des Wahlkampfs an, die einige Bürger auf die Idee bringen, bei
der Kommunalwahl diejenigen abzustrafen, die Maintal die Person des Ersten
Stadtrats bescherten. Das waren nun mal in erster Linie die Grünen, auch
wenn sie in der damaligen Kooperation kein Vorschlagsrecht für das Amt
des Stadtrats hatten. Das hatte die SPD. Wer kein Vorschlagsrecht hat, hat
auch kein Recht zur Ablehnung. Genau das nahmen sich aber die Grünen
heraus. Nun sollten die Grünen genau hinschauen,
was ihr Kandidat Maintal wirklich brachte und wie er sich bisher im Umgang mit den
Bürgern verhielt. Die Reaktionen auf den Artikel lassen schlimmes
befürchten. >>>mehr
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31.12.2010 |
Satzpfützen
und argumentative Schlaglöcher
Zum
Jahreswechsel hoffen viele Menschen auf einen Neuanfang, quasi eine Wende.
Andere freuen sich persönlich darüber, dass das alte Jahr gut verlief
und beschwören deswegen ein "Weiter so!" Da ein erfreuliches
Jahr sehr stark davon
abhängt, wie man in Familie, Beruf und ins kommunale sowie soziale Umfeld
eingebunden ist, interessiert ein Teil der Bürgerinnen und Bürger neben
den eigenen Empfindungen, was die Kommunalpolitiker
und der Magistrat zum Jahreswechsel so von sich geben. Diese entscheiden
nämlich über Steuer- und Abgabenerhöhungen, Leistungsminderungen, den
Zustand der öffentlichen Einrichtungen, Straßen und der Sportanlagen. Sie
wirken auf die Infrastruktur und die Stadtentwicklung ein, entscheiden, wo
in welchem Umfang Baugebiete ausgewiesen werden und wie sehr sich das
bisherige Leben in unserer Stadt verändert. Umso enttäuschter werden
viele Leser des Maintal TAGESANZEIGER gewesen sein, was so die
Parteien und Politiker zum Jahreswechsel von sich gaben. Vernachlässigt man die
ausschweifenden Einleitungen und die nahezu gleichgearteten Passagen der
abschließenden Wahlempfehlungen, so bleiben nur noch schlammige Satzpfützen und
argumentative Schlaglöcher übrig, um die man besser einen Bogen machen
sollte. >>>mehr
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24.12.2010 |
Interessanter
Buchtipp
In
der zweiten Jahreshälfte wurden mehrere Buchverlage auf meine
Internet-Dokumentation "VERMISST" aus dem Jahr 2006 aufmerksam.
Seit ihrem Erscheinen wurde sie mehr als 30.000mal aufgerufen und etliche
Zeitzeugen steuerten wichtige Informationen bei, die letztendlich nahezu zur
Klärung des Verbleibs von Walter Michel führten. Der Kontakt zu zwei
Zeitzeugen, die den Weg von Walter Michel in der Phase seines
Verschwindens kreuzten, führten zu drei weiteren Dokumentationen, die
ebenfalls in den Fokus der Buch-Verlage rückten. Die Verhandlungen über
Buchveröffentlichungen stehen bevor. Hierbei handelt es sich ebenfalls um
Kriegserinnerungen und im erweiterten Sinn sogar um den Untergang
Ostpreußens. Auch diese Dokumentationen wurden bisher insgesamt über
20.000mal im Internet aufgerufen. Der
bisherige Leserkreis besteht aus Menschen aller Generationen, die bei
Recherchen zu ihren eigenen Erlebnissen oder über die ihrer Eltern oder
Großeltern auf diese Seiten stießen. In unzähligen Foren werden die
Informationsquellen als Links weitergegeben. Die Zugriffe erfolgen
auch aus den USA, Kanada, England, Frankreich, Italien, Spanien, Japan,
dem vorderen Orient und aus dem skandinavischen und dem baltischen Raum,
sodass man von internationalem Interesse sprechen kann. Eine besondere
Leserschaft kommt aus dem ehemaligen Ostpreußen, aus
Weißrussland und der Ukraine, die in ihren Foren über das
Bildmaterial und die Inhalte heftig diskutieren. Auch hier ist das
Interesse vornehmlich der Jugend besonders groß. >>>mehr
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16.12.2010 |
Aufbruch
zu neuen Ufern
Hauptmotivation
für meinen Besuch bei Maintals GRÜNEN war, den Team-Spirit des sich neu
formierenden Ortsverbandes Maintal zu ergründen und zu erfahren, wie
deren Liste für die Kommunalwahl aussieht. Wie der aktuellen und gut
gelungenen neuen Homepage http://www.gruenemaintal.de/
zu ersehen war, lud man mit Hinblick auf die parteilosen Listenkandidaten
zu einer öffentlichen Mitgliederversammlung ein. Das Verhalten der
bisherigen Kerntruppe erschien angesichts der darüber hinaus anwesenden
Öffentlichkeit zugunsten eines positiven Erscheinungsbildes betont
zurückhaltend. So konnte als wichtigste Information die Tatsache
mitgenommen werden, dass Maintals GRÜNE mit einer 18 Kandidaten
umfassenden Liste antreten werden. Gekämpft wurde um die Listenplätze
nicht, auch wenn die Taktik eine große Rolle spielte. Die zweite Hälfte
der Liste besteht allerdings aus Personen, die wie in anderen Parteien
fest damit rechnen, dass sie niemals zum Einsatz kommen. >>>mehr
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11.12.2010 |
Kampf
der Kugelfische
Zur
letzten Stadtverordnetenversammlung des Jahres 2010 waren bereits im
Vorfeld die Rollen klar verteilt und die Genehmigung des Haushaltsentwurfs
2011 nur noch eine Formsache. Da sich die Stadtverordneten aller Parteien
- zumindest die beiden großen Fraktionen - in schwierigen Situationen
nicht gemeinsam beraten, sondern nur getrennt nach Mehrheiten für ihre
Auffassung suchen, finden differenzierte Meinungsbildungsprozesse nicht
mehr statt. Offensichtlich gelang es der CDU, den beiden
Zustimmungspartnern Bündnis 90/Die Grünen und FDP klar zu
machen, dass sie sich bereits vor der Kommunalwahl gemeinsam auf die Seite
einer der beiden großen Parteien schlagen sollten, wenn sie im nächsten
Parlament eine Rolle spielen wollen. Wie sehr die FDP nach dem
Abbau im Sozialbereich giert, konnte man der Rede von Dr. Dieter
Fritz entnehmen. Der ist allerdings nur möglich, wenn das Trio
nach der Wahl erneut eine Mehrheit bilden kann. So war es kein Wunder,
dass Peter Arendt und Dr. Dieter Fritz
flammende Haushaltsreden hielten. Im krassen Widerspruch dazu standen die
späteren vielfach substanzlosen Zusatzanträge zum Haushalt, die eher
Prüfaufträgen glichen.
>>>mehr
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11.12.2010 |
Eingeknickt
und umgefallen
Nun
ist doch das passiert, was viele erwartet haben: Die FDP hat ihre Bedenken
gegen die Haushaltsvorlage taktisch zurückgestellt und stimmt dem Entwurf
zu. Sie rechtfertigt ihr Verhalten damit, dass der Kämmerer nun in allen
Budgets die 10%ige Einsparung als konkrete Zahl einsetzte und dass man
sich mit einer Erhöhung auf nur 295 Prozentpunkte bei der Grundsteuer
zufrieden gibt. Damit will sie Verantwortung für den Haushalt übernehmen. Mit
dieser Art der Wahrnehmung von Verantwortung, wie sie die CDU den übrigen
Parteien in den Mund zu legen versucht, kann man aber keine Probleme nachhaltig
lösen, solange Kreis, Land und Bund die Gemeinden im Würgegriff haben.
Was nützen Steuergeschenke der Regierung und Zusagen für die
Kinderbetreuung, wenn die Folgen bis zu den Kommunen
durchgereicht werden, die dann ihrerseits den Bürgern den Gegenwert der
Geschenke wieder abnehmen müssen und noch zusätzliche Belastungen draufpacken. Es sind rabenschwarze Zeiten, in denen sich endlich
breiter Widerstand gegen den
Würgegriff regen muss, wenn das finanzielle Desaster der Kommunen nicht billigend in Kauf
genommen werden soll. >>>mehr
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10.12.2010 |
Zeitzeugenbericht
nach 65 Jahren
Seit
2006 versuche ich ein Vermissten-Schicksal aufzuklären und stoße dabei
zunehmend auf Informationen, die auch 65 Jahre nach Kriegsende noch auf
absolut lebendigen Erinnerungen basieren. Die Gruppe der Zeitzeugen wird
naturgemäß immer kleiner und es besteht die Gefahr, dass diese
Erinnerungen für immer verloren gehen. Aus diesem Grund übernahm ich die
Kriegserinnerungen von Hermann Lohmann
auf meine Homepage. Er kam mit 17 Jahren zu einer Eliteeinheit, die bei
Kriegsende in Ostpreußen eingesetzt war und deren Reste sich in letzter
Minute aus dem Kessel von Heiligenbeil retten konnten, nachdem sie
in harten Kämpfen mit der russischen Armee wochenlang den
Flüchtlingstrecks die notwendige Zeit zur Flucht über die Frische
Nehrung verschaffte. >>>mehr
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01.12.2010 |
Die
Idee von der Ideenlosigkeit
Die
Maintaler CDU holte am Dienstag, dem 30.11.2010, zum großen Gegenschlag
aus und bezichtigte die SPD der Ideenlosigkeit. Leider versäumte sie es
zu konkretisieren, ob es der SPD an guten oder an schlechten Ideen
mangelt. Zum Differenzieren muss man allerdings ein gutes Gespür haben,
sonst kann man beide nicht voneinander unterscheiden und favorisiert die
falschen Ideen. Zumindest fühlt sich die CDU durch die Kritik der SPD
ernst genommen, sonst fände sie keine so starken Worte.
Im
Grund genommen lehnen drei Parteien Rohrbachs Haushaltsentwurf in
der jetzigen Form ab und sagten auch warum. Es ist schließlich nicht ihre
Aufgabe, den Haushalt zu entwerfen, sondern ihn zu prüfen und nach
erforderlichen Korrekturen zu genehmigen. Die Fraktionen können ja nicht
die Arbeit des Kämmerers und der Verwaltung übernehmen. Sehr wohl sind
die Parteien berechtigt, die Qualität der Arbeit des Magistrats und der
Führungspersonen öffentlich zu beurteilen, denn die Bürger haben ein
Recht darauf zu erfahren, welche Leistungen geboten werden. Im Wahlkampf
ist das natürlich für die Betroffenen ärgerlich. Diese sollten sich
lieber an die schönen Stunden im Parlament erinnern, an denen sie
ideenlos mit knappsten Mehrheiten feixten und sich freuten. Das sind halt
die Höhen und Tiefen! Da muss man durch! >>>mehr
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27.11.2010 |
Haushaltsentwurf
2011
In
der letzten Stadtverordnetenversammlung stellte Bürgermeister Erhard
Rohrbach (CDU) seinen Haushaltsentwurf 2011 vor, der mit fast 7
Millionen € Defizit abschließt. In den folgenden Tagen zogen sich die
Fraktionen zu Haushaltsberatungen zurück und prüften das Zahlenwerk auf
Herz und Nieren. Inzwischen gaben die Fraktionen der SPD, der FDP und der
WAM ihre Einschätzungen ab. Das vernichtendste Urteil kam von der SPD,
die rundweg erklärte, das Papier sei "nicht
diskussionswürdig". Das ist für den Magistrat und die
Fachabteilungen die Höchststrafe. Die FDP milderte ihr Urteil etwas ab
und meinte, dass der Haushalt "noch
nicht zustimmungsfähig" sei. Die WAM sprach von "Dreistigkeit"
und "Scheinaktionismus".
Von den Grünen hört man recht wenig. Die CDU dürfte natürlich voll und
ganz hinter dem Kämmerer stehen. Interessant ist, dass der Haushalt
dennoch eine Mehrheit bekommen könnte, wenn sich die CDU, Grüne und die
REPs einig wären und der Magistrat den Haushalt nicht vorher zur
Überarbeitung zurückzieht. Das Risiko wird die CDU vor der Kommunalwahl
nicht eingehen, zumal die REPs in den letzten Zeit bereits auffallend oft
Anträge der CDU oder des CDU-dominierten Magistrats unterstützten.
>>>mehr
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20.11.2010 |
Warme
Worte, zartes Pflänzchen
Unsere
kommunalen Volksvertreter erwecken angesichts des defizitären Haushalts
und der daraus resultierenden eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeit
einen zunehmend hilflosen Eindruck. Eigentlich müssten jetzt dicke
Bretter gebohrt werden, denn im März 2011 wollen viele von
ihnen wiedergewählt werden. Dagegen stehen sie plötzlich verschämt
kokettierend mit dem kleinen zarten Pflänzchen "Bürgerschaftliches
Engagement" in der Hand vor uns und wollen, dass wir es gießen. Da
ist
Vorsicht geboten, denn man will damit einen Teil der Verantwortung
abgeben. Die Parteien sind mit anderen Dingen beschäftigt.
An die Stelle verantwortungsvoller und
sachgerechter Entscheidungen ist vielfach das sture und wortgetreue
Abarbeiten offener Punkte der Wahlprogramme getreten, auch wenn sich die
Rahmenbedingungen bereits verändert haben. Stets gilt der Blick nur der
eigenen Klientel und selten dem Gemeinwohl. Lasten und Nutzen werden
dadurch ungleich verteilt, was zu einem rasanten Verfall der Akzeptanz der
kommunalen Volksvertreter führt. Maintals Parteien spüren die immer
weiter fortschreitende Ablehnung der Wähler. Nun kommt das Angebot:
"Macht Ihr doch, zu was wir nicht fähig sind!" Ein Tölpel, wer
das als Geschenk empfindet! >>>mehr
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19.11.2010 |
Was
ist KRIEG?
Die
Klasse 6e der Erich-Kästner-Schule in Maintal befasst sich im
Unterricht auch mit lebendiger Zeitgeschichte. Aus diesem Grund wurden die
Schülerinnen und Schüler kürzlich mit der Aufgabe betraut, in ihren
Familien speziell Opas und Omas nach ihren Kriegerinnerungen zu befragen
und darüber zu referieren. Mangels verfügbarer Ansprechpartner sprach
mich die Tochter unserer Nachbarn an, weil sie wusste, dass
ich mich mit Kriegsdokumentationen befasse. Mit ausreichenden
Informationen versorgt konnte sie ihre Aufgabe erledigen. Nachdem sie ihr
Referat in der Schule gehalten hatte, sprach mich die Klassenlehrerin Britta
Bartkuhn an, ob ich in Rahmen des Unterrichts für Fragen zur
Verfügung stehen könnte. Zu diesem Zweck entstand die
Power-Point-Präsentation mit dem Titel "Was ist KRIEG?"
Am Mittwoch, dem 17. November 2010 führte die Präsentation vor der
Klasse 6e zu äußerst interessanten Augenblicken,
die sowohl den Schülern als auch den Erwachsenen sicher noch lange in
Erinnerung bleiben wird. Zu vielen Bildern und Aspekten stellten die
Schüler Fragen, verarbeiteten äußerst lebendig die auf sie wirkenden
Eindrücke und widerlegten damit äußerst eindrucksvoll die gängigen
Meinungen über Disziplin und Lernbereitschaft an manchen Schulen. >>>mehr
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07.11.2010 |
MIKROKOSMOS
2010 - Das Kabarett-Event
An
zwei Wochenenden lieferte das lokale Kabarett MIKROKOSMOS mit vier
Veranstaltungen sein diesjähriges Programm ab und begeisterte erneut die
Zuschauer. Viele angesehene Personen des öffentlichen Lebens und eine
treue Fangemeinde waren gekommen, um eine weitere Steigerung der Truppe zu
erleben, die immer politischer in ihren Programmteilen wird. Das ist gar
nicht so einfach, denn bekanntlich zeigen mehr als die Hälfte der Wähler
derzeit der Politik die kalte Schulter. Dass die Themen dennoch ankommen,
liegt an der raffinierten Inszenierung, bei der trockene politische
Inhalte in Situationen verpackt werden, die sowohl satirischen Genuss als
auch visuellen Spaß garantieren. Genau das beherrschen die Macher des
MIKROKOSMOS ausgesprochen gut und das in mehrerlei Hinsicht breit
gefächerte Ensemble versteht es, die Konzepte gekonnt umzusetzen. Vom
Ergebnis konnten sich die vielen Gäste überzeugen, von denen einige erst
über den Last-Call-Service an ihre Karten kamen. >>>mehr
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31.10.2010 |
Zurück
zu den Wurzeln
Maintals
Grüne waren wohl sehr erstaunt, dass ihre öffentliche Mitgliederversammlung
von so vielen Nicht-Mitgliedern besucht war. Sie hatten sich vermutlich
bereits daran gewöhnt, dass ihre Zusammenkünfte und Veranstaltungen
bisher ebenso wenig Interesse fanden, wie die ihrer Konkurrenz. Der Grund
für dieses plötzliche Interesse müsste Maintals Grüne eigentlich
beschämen, denn es basierte vornehmlich auf der öffentlichen
Thematisierung des Dilemmas der Maintaler Grünen und dem klaren Signal
von außen, dass sich bei den hiesigen Grünen sehr viel bewegen muss,
wenn sie wirklich von der Stimmung im Land profitieren wollen. Da muss der
Inhalt zur Verpackung passen. Man muss den Wurm finden, der die Ware
verdirbt und die aufopfernde Arbeit im Parlament und den Ausschüssen
hinter seltsamen Ansichten verschwinden lässt. Dazu bedurfte es der
Mobilisierung der grünen Anhängerschaft. Und dies bewirkten nicht
die Grünen selbst, sondern eben die verkannte Ecke der
Sympathisanten, die grüne Politik für Maintal für unverzichtbar halten.
Man will keine Mogelpackung unterstützen, die nur zu
Wahlkampfzeiten leuchtend grün erscheint. Umso befremdlicher ist es, wenn
es zu persönlichen Angriffen auf diejenigen kommt, die den Finger in die
Wunde legten und somit für das öffentliche Interesse sorgten. >>>mehr
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24.10.2010 |
Vermeintliche
Schwäche
Eine
jahrelang als politische Bastion geltende personelle Konstellation, zu der
natürlich auch und gerade Bürgermeister Erhard Rohrbach
gehört, erodiert gerade. Die Zeichen stehen bei den Maintaler Parteien
auf "Verjüngung" bei gleichzeitigem Substanzerhalt. Je nach
Substanz ist das mehr oder weniger schwierig. Zudem ist frischer Wind an
allen Ecken erforderlich. Die Zeiten, in denen Politik in Hinterzimmern
ausbaldowert und in den Fraktionen durchgedrückt wurde, haben im Laufe
der Zeit deutliche Spuren hinterlassen. Gerade die Parteien, die
momentan den Ton angeben, wirken im Parlament auf Beobachter wie
Marionetten, die brav folgen, wenn an den Fäden gezogen wird und die sich
lediglich darauf konzentrieren, während der Stadtverordnetenversammlung
nicht den Einsatz zu verpassen. Alles ist bereits vorgeklärt. Argumente
der Gegner prallen wirkungslos ab. Nur die Stimme und das an diesem Tag
erreichbare Ergebnis zählen. Das muss sich ändern, wenn die
Kommunalpolitik wieder ernst genommen werden will. Angelika
Feuerbach und Peter Arendt haben das natürlich
längst registriert, waren jedoch nicht willens oder in der Lage, eine
Politik des parteiübergreifenden offenen Dialogs zu führen. Nun nehmen
sie ihren Hut - aus privaten Gründen. Wen wundert es, dass die
politischen Gegner die Folgen als Schwäche der beiden Parteien auslegen. >>>mehr
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18.10.2010 |
Wende
im Boxsport?
Der
Samstagabend, der 16. Oktober 2010 könnte ein Wendepunkt im Boxsport
gewesen sein, als der Schwergewichtler Vitali Klitschko
(Ukraine) den Herausforderer Shannon Briggs (USA) vor 14.000
Zuschauern und vor einem weltweiten Millionenpublikum klar besiegte. Die
Klitschko´s sind momentan das Maß der Dinge und kein Herausforderer ist
ihnen gewachsen. Der muskulöse Modellathlet Briggs, der einen
beachtlichen Erstrunden-KO-Rekord aufzuweisen hat, hatte deutlich Respekt
vor der Schlagkraft Klitschko´s, der ihm bereits in der ersten Runde
Volltreffer verpasste, die jeden anderen Boxer niedergeschmettert hätten.
Briggs widerstand bis zum Ende des Kampfes mehr als 100 Volltreffern,
wurde mit einer schweren Gehirnprellung, zwei Brüchen über den
Augenhöhlen, Muskelrissen in beiden Armen und schweren Atemproblemen ins
Krankenhaus eingeliefert und liegt auf der Intensivstation eines Hamburger
Krankenhauses. Nun werden immer mehr Stimmen laut, die mit Überschriften
wie "Legalisierte Körperverletzung" und "Der Tod lauert in
der Ringecke" aufwarten. Wer sind die Schuldigen? >>>mehr
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14.10.2010 |
Auf
der Suche nach der Sensation
Die
Nachricht war am 14. Oktober 2010 mit Spannung erwartet worden und dann
war es endlich soweit: Alle 33 Bergleute und die Retter, die zu ihnen
hinab gefahren waren, hatten die Grube San José in Chile wieder
verlassen. 69 Tage lang waren die Bergleute in über 600 Metern Tiefe
verschüttet und ihre Rettung war weltweit eines der größten
Medienereignisse. Die Grube war regelrecht von Journalisten und
Fernsehteams umlagert, die das Wunder hautnah miterleben wollten. Ein
hochprofessionelles Rettungsteam fand seine Arbeit gekrönt. Die
Bohrtechnik kam aus den USA und die Rettungskapsel-Konstruktion aus
Deutschland. Es war eine Weiterentwicklung der
"Dahlbusch-Bombe", die in Lengede im Einsatz war. In die
psychologische Betreuung waren sogar Spezialisten der NASA eingebunden.
Alle Faktoren spielten so perfekt ineinander, dass die Rettung der
Bergleute fast wie Routine ablief. Chiles Staatspräsident Sebastián
Pinera war von Anfang bis Ende präsent und empfing jeden
einzelnen Kumpel mit großer Herzlichkeit. Nun beginnt für die geretteten
Bergleute eine weitere schwere Phase der Bewältigung, denn die Erlebnisse
werden noch Jahre nachwirken. >>>mehr
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08.10.2010 |
Das
Sandmännchen der Regierung
Unser
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle ist schon ein ganz
besonderes politisches Kaliber. Er darf den wirtschaftlichen Aufschwung
und allerlei positiv klingende Entwicklungen wortreich kommentieren.
Da bleibt sogar Spielraum für die Lohn- und Gehaltsempfänger, die
ansonsten bestenfalls das Auslutschpotenzial der Haupt-FDP-Wähler
darstellen. Wieder schwingt die Ansprache an die Rattenmentalität mit,
die besagt, dass es auch denen gut gehen soll, die sich von dem ernähren,
was vom Tisch der Wohlhabenden und Spitzenverdiener abfällt. Mit seiner
jüngsten Äußerung zum sinnvollen Ergebnis bevorstehender
Tarifverhandlungen weiß er genau, dass es wegen der Tarifautonomie nur
heiße Luft aber dazu geeignet ist, Sand in die Augen zu streuen. Damit
macht er sich endgültig zum Sandmännchen bundesdeutscher Politik. Die
Tarifparteien äußerten sich bereits sehr negativ über seine Absicht,
sich scheinheilig als Anwalt der Lohn- und Gehaltsempfänger
darzustellen.
>>>mehr
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05.10.2010 |
Das
Herz von Bischofsheim
Es
ist schon toll, wie einige Stadtverordnete ihre Gestaltungsunfähigkeit
und ihr rigoroses Verhalten umschreiben. Da wird schon mal die
Märchenwelt der Gebrüder Grimm oder auch der Vergleich mit einem
gesunden Herzen bemüht, um von der Unanständigkeit abzulenken, die darin
bestand, dass die personellen Ausfälle der Sozialdemokraten an diesem Tag
rigoros ausgenutzt wurden. Diese boten
lediglich eine hilflose Gegenwehr. Bei ganz
wesentlichen Entscheidungen gleicht das gnadenlose Ausnutzen eines
Handicaps des politischen Gegners einem Tritt in die Weichteile. Das
wussten auch die Akteure und versuchten deshalb, ihr Verhalten mit
blumigen Vergleichen zu verbrämen. Dabei verstieg sich Dr. Dieter
Fritz von der FDP in die Metapher vom "Herzen von
Bischofsheim", dessen zwei Herzkammern über viele Jahre hinweg die
Evangelische Kirche und das gegenüberliegende Rathaus gewesen seien. Wenn
man bei seinen Ausführungen die Augen schloss, glaubte man zu hören,
dass böse Buben des nachts das Rathaus raubten und somit die Probleme
bereiteten, die nun von den Stadtverordneten gelöst werden müssten. Und
weil weit und breit kein Investor durch die milchigen Gläser des
Fernrohres des Magistrats zu sehen seien, müsse dem einzigen treuen und
liebevoll gepflegten Interessenten nun die Möglichkeit gegeben werden,
das Bischofsheimer Herz wieder herzustellen, auf dass es an altem Orte
die Ortsmitte wieder mit pulsierendem Leben erfülle. >>>mehr
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01.10.2010 |
Kabarettreife
Nummer
So
mancher Zeitungsleser und Besucher der letztjährigen
Kabarettveranstaltung der Gruppe MIKROKOSMOS aus Hochstadt wird
sich beim Lesen des unten stehenden Artikels des Maintal TAGESANZEIGER
die Augen gerieben haben. Im letzten Programm inszenierten die
Kabarettisten interaktiv mit dem Publikum den Sketch "Politik
nach Gutsherrenart", der die durchsichtige Posse um das
Bischofsheimer Rathausgelände zum Thema hatte. Nun erfährt der Skandal
um die Verschleppung von Entscheidungen zugunsten des Investors eine
Neuauflage. Just zum ersten Spatenstich des EZB-Gebäudes, der
wirtschaftlichen Belebung und der Besserung auf dem Arbeitsmarkt sieht der
Investor gute Chancen, nun endlich an die Erfüllung seiner Versprechungen
von 2006 zu denken. Die Evangelische Kirche Bischofsheim und die
Landeskirche Kurhessen-Waldeck haben ebenfalls ausgereizt, wodurch
praktisch alle Parteien, die einen wirklichen Nutzen von der Posse hätten
haben können, leer ausgehen. Was am 4. Oktober 2010 während der
Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden soll, entspricht nach der
Vorgeschichte vom Wert her quasi einer Schenkungsurkunde. >>>mehr
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27.09.2010 |
Der
Spuk dauerte nur anderthalb Stunden
Der
diesjährige Kartenvorverkauf für das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS dauerte
sage und schreibe nur 1 Stunde und 34 Minuten, dann musste Angela
Cercas fortwährend in traurige oder entrüstete Augen schauen.
Das Geschehen bahnte sich in den letzten Tagen bereits an und wer glaubte,
die Hinweise auf die große Kartennachfrage sei das übliche Ballyhoo
gewesen, mit dem man die Aufmerksamkeit des Publikums erzeugen wollte, sah
sich eines besseren belehrt. Für viele Spätaufsteher heißt das:
nochmals ein ganzes Jahr warten! Bereits vor 7 Uhr standen die ersten
Interessenten vor der Tür des "All
in On Shop" und erwarteten die Ladenöffnung. Als
der Verkauf begann, waren es bereits Menschentrauben, die nach drinnen
strömten. Ob aus Wachenbuchen oder Hochstadt, aus Bischofsheim,
Dörnigheim, oder dem Umland, nur wenige hatten das Glück, die richtigen
Karten zu bekommen, denn schnell waren bestimmte Tage ausverkauft. Dennoch
besann man sich schnell, denn mit jeder Minute verschlechterten sich die
Chancen. Um 9 Uhr und vier Minuten war der Spuk vorbei und Angela
Cercas konnte für wenige Minuten durchschnaufen. >>>mehr
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25.09.2010 |
"Ran
an die Karten!"
Samstag,
25. September 2010 - 10 Uhr: Angela Cercas vom "All
in On Shop" in der Bischofsheimer Straße 2-4 (neben
der Raiffeisen-Bank) ist seit Mittwoch im Stress. Seitdem der
Kartenverkauf für die vier Veranstaltungen der lokalen Kabarett-Gruppe MIKROKOSMOS
im Maintal TAGESANZEIGER stand, steht das Telefon nicht mehr still.
Die Kunden wollen Karten reservieren lassen. Doch der Kartenverkauf
beginnt erst am Montag, dem 27. September 2010. Angela Cercas
ist ebenso wie ihre Kollegin Gisela Jeske Mitglied des
Ensembles und erinnert sich an die Kartenvorverkaufstage der letzten
Jahre. "Wenn das widder so leeft, wie in de letzte Jahr´n, dann
Prost Mahlzeit! Zwaa Stunne Stress un alle Karte war´n fort. Wer zu spät
kam, hatt´ Pech gehabt - da geht´s de Mensche wie de Leut!",
meinte sie. In diesem Jahr werden erneut vier Veranstaltungen angeboten
und auch eine fünfte wäre ratzfatz verkauft. Das wissen die Hochstädter
Kabarettisten genau aber sie bleiben bei der Obergrenze von vier
Veranstaltungen. Sie sind der Meinung, dass jede Veranstaltung für das
Publikum einzigartig und keine Routine sein soll, die sich irgendwann
einstellt. >>>mehr
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18.09.2010 |
Rechtsnationale
Stimmungsmache Das
Deutsche Gemüt gleicht der Resonanz eines gewaltigen
Streichinstruments. Je nach dem, welche Saite gerade gestrichen wird
und wie stark die Töne klingen, regt sich das Gemüt der Deutschen.
Das machten sich in besonderem Maße die Nationalsozialisten zu Nutze, indem sie
unterschwellig vorhandene und offene Ressentiments gegen Juden,
Sinti, Roma, "Nicht-Arier", Andersdenkende und die
europäischen Nachbarländer schürten, die mit dem Kriegsausgang
des Ersten Weltkrieges und den Reparationsleistungen zu tun hatten. Man
schürte bewusst die nationale Entrüstung, um Zug um Zug die
Politik betreiben zu können, die den vermeintlich größten Erfolg
versprach. Die Folge war der Zweite Weltkrieg. Die Auswirkungen
dieser Politik waren so katastrophal, dass man nach dem Krieg sehr sorgsam
darauf achtete, dass sich so etwas niemals wiederholen kann. Vielleicht
ging es uns ein halbes Jahrhundert danach einfach zu gut, um an den
gemachten
Erfahrung festzuhalten. Mit dem Fall des eisernen Vorhangs und einer
veränderten Ostpolitik wuchsen wieder die Ressentiments gegen die
östlichen Nachbarn, denn weite Teile des ehemaligen Deutschen
Reichs befinden sich in polnischer und russischer Hand und gelten als
für immer verloren. Das beschäftigt ganz besonders Erika
Steinbach, die Vorsitzende des Bundes für Vertriebene. Sie
möchte das Thema "Vertreibung" national ganz besonders
akzentuiert verstanden wissen.
>>>mehr
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03.09.2010
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Humorlos
zurückgebissen
Maintals
GRÜNE befinden sich zunehmend im Fokus kritischer Bürger und ihre
Kommunalpolitik sowie ihr grundsätzliches Verhalten gegenüber starken
Meinungen aus den Reihen der Bevölkerung sind geradezu
selbstherrlich. Der Gipfel ist das Bedrängen zweier Fußballvereine
zur Fusion, um ein Projekt der CDU und des Bürgermeisters tatkräftig zu
flankieren. Die Folge war eine Parabel auf dieses Ansinnen meinerseits in
Form eines Leserbriefes im Maintal TAGESANZEIGER. Es war wohl die
Art der Verpackung des Problems, die Monika Vogel von den
Grünen zum Widerspruch verleitete. Ihr Leserbrief verstärkt jetzt noch
den negativen Eindruck, den Maintals Grünen derzeit abliefern. Sie hätte
besser geschwiegen und über den Inhalt meines Leserbriefs gründlicher
nachgedacht. So gab sie zu erkennen, dass sie den Sinn gar nicht
verstand. >>>mehr
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07.09.2010 |
Maintaler
Defizite
Eine
Stadt mitten im prosperierenden Ballungsraum hat es schwer, zu Zeiten
knapper finanzieller Mittel attraktiv zu sein. So geht es auch der Stadt
Maintal. Verkehrsgünstig gelegen und frei von schmutziger Industrie,
Großkraftwerken und Müllverbrennungsanlagen, direkt am Fluss gelegen und
inmitten einer erlebnisfreundlichen Natur lädt sie Neubürger geradezu
zur Ansiedlung ein. Ein pulsierendes Vereinsleben wartet auf neue Bürger,
um sie in ihre Aktivitäten einzubeziehen. Maintal ist durchaus attraktiv.
Das haben Investoren schon lange erkannt und versuchen, auf die Planungen
der Stadt Maintal Einfluss zu nehmen. Dem trug der Magistrat und die
Stadtverordnetenversammlung Rechnung und verabschiedete vor einem Jahr ein
Konzept zur Stadtentwicklung, an dem sich Investoren orientieren können.
Weil aber das Konzept kaum Ansatzpunkte zur eigenen aktiven Umsetzung
beinhaltet und man auf Investoren angewiesen zu sein scheint, werden die
Rahmenbedingungen immer weiter geöffnet, um noch attraktiver zu sein.
Hier fragt es sich, wie hoch dafür der Preis sein darf. >>>mehr
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05.09.2010 |
Aus
Trotz für den Sportplatz
Im
Maintal TAGESANZEIGER vom 4. September 2010 war im Artikel
Grüne "Wende" war ein Missverständnis folgendes
Zitat von Grünen-Chef Peter Arendt zu lesen:
"Tatsächlich
präferieren wir eine Freizeitanlage in der 'Grünen Mitte'. Beide
Dörnigheimer Fußballvereine sollten aus den sinkenden Mitgliederzahlen
Konsequenzen ziehen, sich zusammenschließen und gemeinsam das
Sportgelände an der 'Dicken Buche' nutzen. Dann ließe sich das
Gelände des FC GERMANIA an der Eichenheege auflösen und das Geld für
die Sanierung der Maintaler Sportplätze sowie für eine Freizeitanlage in
der 'Grünen Mitte' verwenden. Weil
die Vereine in naher Zukunft aber nicht über ihren Schatten springen
werden, unterstützen wir weiterhin das Projekt einer Sport- und
Freizeitanlage in der 'Grünen Mitte'. " Das ist gelinde
gesagt Bullshit und gliche im ersten Teil der Empfehlung, dass sich die
Grünen wegen zu geringer Mitgliederzahl auflösen und zur CDU
überwechseln sollten, weil die ebenfalls Politik macht und kaum noch
Unterschiede zu erkennen seien. Das Parlament würde dadurch etwas
komprimiert, könnte effizienter arbeiten und gewönne an
Glaubwürdigkeit. >>>mehr
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29.08.2010 |
Spiel
mit der Fremdenfeindlichkeit
Thilo
Sarrazin gehört zur Führungsschicht unseres Landes und ist
Mitglied in der SPD. Beide Komponenten lassen vermuten, dass es sich um
einen Menschen mit ausgeprägtem Sozialempfinden handelt. Mit seinen
umstrittenen Thesen, mit denen er Fremdenfeindlichkeit anstachelt, bewegt
er sich auf gehobenem Biertischniveau, für die er von bestimmten
Bevölkerungskreisen Zustimmung erntet. Man könnte meinen, er wolle in
einem Selbstversuch die erneute Anfälligkeit unseres Landes für den
Rassenwahn der Nationalsozialisten testen. Solche Thesen fielen ja schon
einmal auf fruchtbaren Boden und am Ausgang der damaligen Entwicklung
trägt unser Land heute noch schwer. Vielleicht sind wir deshalb auch so
stark sensibilisiert, wenn wir mit Thesen konfrontiert werden, die er in
seinem Buch verbreitet. Ist Thilo Sarrazin ein Rassist? Das
zu behaupten, wäre zu einfach. Er ist eher ein diabolischer Verführer
von Menschen, die er selbst wegen ihres Intellekts verachtet, weil er
glaubt, sie mit seinen pseudowissenschaftlichen Argumenten zur Zustimmung
zu verleiten. >>>mehr
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27.08.2010 |
Leitprojekte
machen schlapp
Der
Stadtleitbildprozess startete inzwischen mit mehreren Leitprojekten und
macht gute Fortschritte, wenn man der Lokalpresse glaubt. So wird seit
einigen Monaten das Rad- und Fußwegkonzept unter die Lupe genommen,
Wachenbuchener befassen sich mit der Idee, im eigenen Ortsteil
einzukaufen, die Idee der Mehrgenerationenhäuser wird lebhaft diskutiert
und in Hochstadt soll etwas für die Jugend getan werden. Zum Start jedes
einzelnen Projekts wurde zeitversetzt und medienwirksam jeweils ein bunter
Luftballon aufgeblasen und der Versuch unternommen, diesen auch
erfolgreich starten zu lassen. Doch den Ballons fehlt es an Auftrieb und
sie machen nach kurzer Zeit mehr oder weniger schlapp. Das liegt sicher
nicht an den "Paten" der Leitprojekte und den wenigen
optimistischen Bürgern, die sich mit großen Erwartungen den Aufgaben
stellen. Es ist wohl mehr die Art, wie auf die Themen Einfluss genommen
wird. >>>mehr
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15.08.2010 |
Der
Kampf um Ostpreußen
Nun
muss ich noch ein drittes Mal das gleiche Thema aufgreifen. Es geht um das
Kriegsende in Ostpreußen. Wie bereits mehrfach berichtet, stieß
ich auf hochinteressante Kriegstagebücher, mit deren Hilfe ich die
letzten Tage meines Verwandten Walter Michel rekonstruieren
konnte. Die beiden Tagebücher von Karl Heinz Schmeelke aus
Friedrichshafen habe ich teilweise in Websites umgesetzt, die durch
Anklicken der beiden Titelbilder aufgerufen werden können. Für wen
sind diese Webseiten interessant? Wie die bereits ansteigenden
Zugriffszahlen belegen, recherchieren viele Menschen genau in dieser
Thematik. Es sind Angehörige von ehemaligen Soldaten aller Nationen,
hochbetagte Veteranen des Zweiten Weltkriegs, Menschen, deren Wurzeln in
Ostpreußen zu finden sind, junge Russen, die mehr über ihre neue Heimat
wissen wollen, Schüler und Studenten mit einem klaren Auftrag. Und was
finden Sie auf den beiden Webseiten? Detaillierte Beschreibungen der
letzten 120 Tag von Ostpreußen bis zur Vernichtung, mit deren Hilfe man
nachvollziehen kann, was passierte, als die Flüchtlinge ihre Heimatorte
verlassen hatten und was von ihren Ortschafen heute noch übrig geblieben
ist. >>>mehr
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01.08.2010 |
Mit
der Ranch auf Wanderschaft
Eigentlich
hat es ja so kommen müssen! Das Ende der stillen Duldung eines Zustands,
der eigentlich noch nie rechtmäßig war, kam spät, aber es kam. Seit
einigen Jahren geht die Stadt Maintal gegen ungenehmigte Schwarzbauten im
Grüngürtel vor und muss sich immer wieder Vergleichsfälle vorhalten
lassen, die geduldet werden. Während Freizeitgärtner, die ihre kleinen Hüttchen
bescheiden nutzen, Abrissverfügungen erhielten, konnte sich die
"Happy-Horse-Ranch" relativ sicher fühlen, weil sich der
Betreiber Klaus Karau ganz geschickt organisiert hatte.
Allzu leicht konnten die Maintaler den Eindruck gewinnen, es hier mit einem
selbstlos und sozial engagierten Schöngeist zu tun zu haben. Sein
"Streichelzoo" war Anlaufpunkt vieler Eltern und Erzieher, weil
die Kleinen dort ihren Spaß hatten. Die Spendenbüchse war
allgegenwärtig. Dass man die immer wieder an den Futterstellen fressenden
Feldratten für kleine Karnickel hielt, ist wohl Folge allgemeiner
Unwissenheit. Seine Glanznummer war und wird auch in Zukunft die Rolle des
Maintaler Nikolauses zur Weihnachtszeit sein, welcher mit der Kutsche sowohl
den Weihnachtsmarkt bereichert, als auch als gut ausgebuchter Nebenerwerbs-Nikolaus
fungiert. Nun ist der Nikolaus sauer! Dass
er deswegen gleich Hochstadt verlässt, kann man wohl kaum der
Stadtverwaltung anlasten. Dort versucht man nur, alle Bürger gleich zu
behandeln. >>>mehr
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24.07.2010 |
Neue
Doku zum Untergang Ostpreußens verfügbar
Ergänzend
zum letzten Artikel "Fast vergessenes
Kriegsdrama aufgegriffen" kann ich nun bekannt geben, dass die
Website "Der Untergang
Ostpreußens" fertiggestellt und im Internet präsent ist. Im
März/April 1945 fiel Ostpreußen nach schwersten Kämpfen in die Hand der
Roten Armee und wurde später der Sowjetunion zugesprochen, weil Stalin
unbedingt einen "eisfreien Ostseehafen" haben wollte. In
Wirklichkeit brauchte er blühende Landschaften zur Umsiedlung eigener
Landsleute. Diese blühenden Landschaften hatten die kriegführenden
Armeen jedoch in Wüsten und verbrannte Erde verwandelt. Die Sowjets
nahmen Rache am Deutschen Volk für das, was unsere Soldaten ihrem Volk
während der Eroberung und beim Rückzug angetan hatten. So lautete der
Befehl, dass alle Deutschen in Ostpreußen getötet werden sollten und die
Vernichtung total auszufallen habe. Hierbei verloren Hunderttausende auf
beiden Seiten ihr Leben. Die Dokumentation basiert auf
Original-Kriegsberichten und Notizen eines Soldaten, der dem Kessel von
Heiligenbeil entkam und als Zeitzeuge die Erinnerung an das Grauen wach
halten will. Seine Hoffnung, dass sich so etwas nie mehr wiederholt,
dürfte sich zerschlagen haben angesichts der Tatsache, dass heute schon
wieder Deutsche Soldaten in Leichensäcken zuhause abgeliefert werden. >>>mehr
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13.07.2010 |
Fast
vergessenes Kriegsdrama aufgegriffen
Es
gibt interessante Augenblicke, die man wie eine Geburt empfindet. In
wenigen Tagen wird auf dieser Homepage eine neue Dokumentation erscheinen,
die eines der düstersten Kapitel des Zweiten Weltkrieges beleuchtet. Sie
ist bereits fertiggestellt und wartet nur noch auf die Freigabe durch die
beiden Zeitzeugen Karl Heinz Schmeelke und Hermann
Lohmann, auf deren Unterlagen die Dokumentation aufbaut. Sie
überlebten das Drama hautnah, das sich am Frischen Haff im ehemaligen
Ostpreußen während der letzten Kriegstage abspielte. Karl Heinz
Schmeelke bereitete jahrelang viele eigene und andere Unterlagen
samt Fotomaterial auf und besuchte mehrmals die Stätten, an denen sein
Leben damals auf der Kippe stand. Seit einigen Jahren sind seine Erinnerungen
auch auf CD erhältlich, die er zusammen mit dem Deutschlandfunk produzierte. Dazu aber
mehr auf der neuen Website. >>>mehr
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12.07.2010 |
Neues
vom Trompeter L.
Die
Hochstädter Kerb war der passende Rahmen für die zweite Verabschiedung
von Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich - diesmal als
Chorleiter. An dieser Stelle
wurde er damals auch als Pfarrer verabschiedet. Man kann gespannt sein,
welches Thema für die nächste Verabschiedung herhalten muss. Die Gruppe
TonArt wird es wohl nicht sein, denn dort verabschiedete er sich schon vor
einiger Zeit sang- und klanglos zusammen mit seinem Sohn. Die Bindungen sind
wohl sehr verschieden. Zur Hochstädter Kirchengemeinde ist die Bindung
inzwischen nahezu gänzlich verloren gegangen. Der Evangelische Posaunenchor
Hochstadt ist sein Rückzugsraum. Dort ist er nun offiziell - als
Ehrenvorsitzender - so zu sagen deren Pate. Wie der Vorsitzende René Kröller ausdrücklich
betonte, wird Hermann Langheinrich weiterhin dem
Posaunenchor angehören und bei Bedarf auch als Dirigent fungieren. Die
Chance für einen Neuanfang dürfte damit vertan sein. Das autoritäre
Verhältnis zu Teilen des Chores wird weiter wirken. Das war kein Abschied
sondern eine taktische Zwischenehrung. >>>mehr
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11.07.2010
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Die
Nationalmannschaft braucht keinen Begrüßungsonkel
Es
steht mal wieder die Frage im Raum, bis zu welchem Platz eines
Endergebnisses man sich noch freuen kann, denn wir sind bei der
Fußballweltmeisterschaft erneut Dritter geworden. Vor uns rangieren nur
Spanien und Holland. Ist das ein adäquater Platz für die Deutsche
Mannschaft? Gemessen an unseren spielerischen und kämpferischen
Qualitäten ist der dritte Platz mehr als die Mannschaft und der Trainer
zu Beginn des Turniers erwartet hatten. Wenn Mannschaften diesmal geschlagen
wurden, dann haben sie sich selbst geschlagen. Es lag vielfach am
mangelnden Teamgeist oder gelben Karten, welche Sperrungen zur Folge
hatten. Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn Müller im Spanien-Spiel
hätte spielen dürfen? Unsere Mannschaft hat nicht die Spitzenspieler,
wie sie in den spanischen und italienischen Ligen spielen. Dafür
bestachen sie durch perfekten Mannschaftsgeist. Auch wenn für viele
Spieler die Verlockung
groß ist, das alles entscheidende Tor zu schießen, unsere Spieler sahen
meistens den besser postierten Nebenmann, den sie in Position brachten.
Das fehlte den Stars von Spanien, Holland, Frankreich, Portugal und Brasilien. Sie beraubten
sich selbst der Möglichkeiten. Unseren Spieler gebührt höchste
Anerkennung für den dritten Platz, der auch nicht durch die Anwesenheit
des neuen Bundespräsidenten geschmälert wurde. Der wäre mal besser nach
Afghanistan geflogen, wenn er sich getraut hätte. Dort stehen die jungen
Männer, die wirklich Zuspruch brauchen. Die Nationalmannschaft braucht
keinen Begrüßungsonkel. >>>mehr
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01.07.2010 |
Der
neue Bundespräsident ist kein Alpha-Tier
Wir
haben einen neuen Bundespräsidenten: Christian Wulff (CDU),
der präsidiale Typ! Er ist jünger als Joachim Gauck aber
alt genug für das Amt. Als Oberhaupt einer Patchwork-Familie ist dennoch
konservativ - aber kein Alpha-Tier, wie er selbst von sich behauptet.
Bundespräsident zu sein, das kommt seinen Veranlagungen entgegen. Für
die Bundesregierung war es nach der verlorenen Mehrheit im Bundesrat
wichtig, einen Bundespräsidenten zu küren, der im Ernstfall auch Gesetze
unterschreibt, die höchst umstritten sind, wenn sie von Schwarz/Gelb
kommen. Den restlichen Schnickschnack ums Amt gönnt man ihm, wenn er
ansonsten im Sinne seiner Befürworter funktioniert. So waren auch die
Bundeskanzlerin und ihr Stellvertreter froh, dass es im dritten Anlauf
dann doch klappte, auch wenn es an der Partei DIE LINKEN lag, dass er
gewählt wurde. Mit den Stimmen der LINKEN hätte nämlich Joachim
Gauck bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht.
Sie mussten aber mit der absolut chancenlosen Luc Jochimsen
und der kollektiven Enthaltung im dritten Wahlgang gleich dreimal ihre
zweifelhafte Gesinnung demonstrieren. >>>mehr
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29.06.2010 |
Doppelt
kompromittiert hält besser
Das
war ein wirklich interessanter Augenblick, als die Personen, die
ihr Thema sonst nur hinter verschlossenen Türen abhandeln, sich
öffentlich gegenseitig kompromittierten. Trotz aller Bemühungen, beiden
Absichten einen seriösen Charakter zu verleihen, bleibt das Gefühl, dass
hier recht raffiniert taktiert wird. Im Grund genommen kompromittierten
sich die Interessenvertreter gegenseitig. Mit dem von CDU, FDP und den
Grünen inszenierten und über den parteilosen Stadtrat Ralf
Sachtleber folgsam zelebrierten Vorgehen wurde dem Vorstand
der Bischofsheimer Evangelischen Kirchengemeinde vermittelt, nicht so
erfolgreich um die benötigten finanziellen Mittel gerungen zu haben, wie
es letztendlich unter Führung der Stadt möglich sei. Deshalb
ermächtigte das Parlament mit knappster Mehrheit den Stadtrat, die
erforderlichen Verhandlungen weiter zu führen. Zuvor musste sich die
Vorsitzende des Kirchenvorstands vor dem Parlament und der Öffentlichkeit
als Bettlerin mit Maximalforderungen kompromittieren. Damit
kompromittierte sie indirekt aber auch den Magistrat, indem sie dessen
eklatante Gestaltungsschwäche offen legte, die erst einen derart
raffinierten Fischzug der Gemeinde ermöglicht. Die sind ja nicht blöd!.
Wer seine schwächsten Flanken derart entblößt, fordert schlitzohrige
Verhaltensweisen förmlich heraus. >>>mehr
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27.06.2010 |
Das
Kerbfinale - Posaunenchor gegen Kirche
Die
Hochstädter Kerb ist eine Traditionsveranstaltung, die sehr eng mit dem
Namen von Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich verbunden ist.
Seit vielen Jahren pflegt und nutzt er diese Veranstaltung für
gemeinnützig verbrämte kommerzielle Zwecke und als Plattform für seine
musikalische Jugendarbeit. Der Zeltgottesdienst bescherte ihm alljährlich
ein volles Haus und eine sehenswerte Kollekte. Das Organisieren von Festen
und Konzerten prägte seinen Ruf mehr als sein Amt als Priester.
Nachdem er in den Ruhestand ging, wurde das noch deutlicher, weil mit Uwe
Rau, seinem Nachfolger, fortan ein ausgesprochener Seelsorger die
Gemeinde übernahm. Hermann Langheinrich reizte die Geduld
seines Nachfolgers und die des Kirchenvorstandes restlos aus, die sie ihm
während seines Wechsels in den Ruhestand entgegenbrachte. Das
Autoritätsgehabe und die Wichtigkeit der eigenen Person war bei Hermann
Langheinrich nicht zu zügeln. Irgendwann war der Bogen
überspannt - ohne ins Detail zu gehen - und man entzog ihm den Posten des
Leiters des Posaunenchors. Genau diese Truppe hatte er nämlich für seine
Zwecke instrumentalisiert, indem sie bis zum heutigen Tag all seine
positiven und negativen Eingebungen flankiert. Am Kerbsonntag
verabschiedet nun der Posaunenchor den ehemaligen Chorleiter just zur
gleichen Zeit, in der der diesjährige Kerbgottesdienst angesetzt ist, der
allerdings vom Kirchenvorstand in die Kirche verlegt wurde. Damit sind die
Fronten klar und die Mitglieder der Gemeinde müssen sich entscheiden, ob
sie in der Kirche die Kirchweih feiern oder im Festzelt den Tribun des
Zeltfestes ehren und preisen. >>>mehr
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22.06.2010 |
VERMISST
- bald als Buch erhältlich?
Im
Jahr 2006 gelangte ich in den Besitz von über 150 Feldpostbriefen eines
Verwandten aus dem Russlandfeldzug. Auf meiner Website VERMISST
sind diese Briefe in den Kontext zu den Kriegshandlungen gestellt, wodurch
viele Facetten - auch die des Verhältnisses der Soldaten zu ihren
Familien in der Heimat - begreifbarer werden. Walter Michel steht
sinnbildlich für eine ganze Generation. Sinn der Dokumentation soll die
Aufklärung der Jugend über das Schicksal von Gleichaltrigen während des
Krieges und die Bewusstmachung sein, wie unsinnig Kriege für die
betroffene Bevölkerung aber wie wichtig sie für Wirtschaft und
Kriegsgewinnler des Landes waren. Zugunsten einer weltweiten Turboentwicklung
von Technik und Logistik mit Hilfe der Kriegsmaschinerie mussten im 2. Weltkrieg mehr als 50 Millionen Menschen ihr Leben lassen. Eine ganze
Generation wurde ihrer Jugend und ihres Lebens beraubt. Dazu kamen noch Millionen als
Kriegsversehrte, Flüchtlinge, Witwen und Waisen. Gewinner und Verlierer
glauben seither an "Schicksal" und "Gunst der Stunde". Diese Ausarbeitung blieb nicht unbemerkt, zumal
monatlich mehrere Tausend Leser auf die Internet-Dokumentation zugreifen.
Nun zeigt ein Verlag Interesse an der Dokumentation, um sie als Buch zu
veröffentlichen. Damit wird sie wahrscheinlich für eine breite Leserschaft zugänglich.
>>>mehr
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19.06.2010 |
Mit
Kraft regieren
Ein
Aufschrei geht durchs Land, weil Hannelore Kraft (SPD) in
Nordrhein-Westfalen zusammen mit den Grünen eine Minderheitsregierung
bilden will. Es ist die Rede vom "Ypsilanti-Effekt" und von der
stillen Duldung durch die Linkspartei. Dabei steht nach neuester
Positionierung der FDP gar nicht fest, ob die fehlende(n) Stimme(n)
überhaupt von den LINKEN kommen. Enthaltungen hätten die gleiche
Wirkung. Noch-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU)
erdreistet sich sogar, in diesem Zusammenhang davon zu reden, die
Linkspartei stünde nicht auf dem Boden der Verfassung. Allzu gern
versuchen CDU-Politiker immer wieder, Parteien als nicht rechtsstaatlich
zu bezeichnen, nur weil man ihnen den Verfassungsschutz auf den Hals
hetzte. Es gelingt jedoch lediglich, diese als politische
"Schmuddelkinder" abzustempeln und man erzeugt damit bei einem
großen Teil der Wähler erhebliche Zweifel. Die Frage ist doch: Warum
werden diese rechten und linken Parteien überhaupt zu Wahlen zugelassen,
wenn sie angeblich nicht auf dem Boden unserer Verfassung
stehen? >>>mehr
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10.06.2010 |
Großmeisterin
der Perseveration
Es
gibt Menschen mit einer besonderen Art von Beharrlichkeit, die ihre Gegner
in die Knie oder zumindest zum Einlenken zwingt. Zu diesen Menschen
gehört zweifellos unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Kurz nach der Wende muss Helmut Kohl sofort seine
Seelenverwandtschaft zur Pfarrerstochter aus der Uckermark erkannt haben
und baute sie in seine politische Konstruktion mit ein. Beide sind
Großmeister der Perseveration, dem Festhalten an einem Gedanken ohne
Rücksicht auf den Fortgang eines Gesprächs. Wenn Angela Merkel kurzzeitig
argumentativ beidreht, so hat es Ähnlichkeit mit einem militärischen
Segelmanöver, das lediglich der günstigeren Position dient, um bei der
nächsten Vorbeifahrt eine finale Breitseite abzufeuern. Obwohl sie diese
Taktik national und international immer wieder erfolgreich fährt, fallen
gerade die Machos unter den männlichen Kontrahenten reihenweise darauf
herein. Koch hat gerade ein solches Manöver erlebt und Brüderle steht es
unmittelbar bevor. Gelegentlich entlockt man ihr dabei mal ein leichtes
Grinsen. Meistens spielt sie jedoch mit ihrer Mimik perfekt alle
möglichen Gemütsverfassungen durch, die nur dem einen Zweck dienen: ihre
Opfer sollen übermütig und leichtsinnig in ihre aufgestellten Fallen
laufen. Man nennt es den "Colombo-Effekt". >>>mehr
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10.06.2010 |
Pokerrunden
auf verschiednen Ebenen
Nun
ließ Kanzlerin Angela Merkel auch noch ihren
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) in Sachen
Kreditbürgschaft für OPEL an die Wand laufen. Einmal mehr gelang es der
FDP im Kabinett nicht, die Koalitionspartner komplett zu überzeugen. Also
entschied die Kanzlerin, dass Brüderle seine Ablehnung medienwirksam
zelebriert und öffnete gleichzeitig mit der Gesprächsrunde der
Ministerpräsidenten der Länder, in denen OPEL-Standorte sind, eine
andere Ebene für Lösungen. Geschickter kann man den Koalitionspartner
gar nicht vorführen. Dabei ist die Begründung von Rainer Brüderle
gar nicht so falsch. Erst führt GM die Bundesregierung monatelang mit
Gesprächen vor, die der Herauslösung von OPEL aus dem Mutterkonzern
dienen sollten und blieb dann doch dabei, OPEL nicht zu verkaufen. In den
USA konnte GM vom Staat gerettet werden und es ist davon auszugehen, dass
man bei OPEL auf die Europäischen Staaten setzte, die in ihrer
Währungszone keine Turbulenzen mehr vertragen. >>>mehr
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09.06.2010 |
Spätkapitalistische
Dekadenz landet bei 5%
Nun
hat es der Guido wirklich geschafft! Er hat die Wählergunst nahezu
pulverisiert. Im Februar 2009 stand die FDP bei 18% (Forsa). Nun ist der
Wert auf 5% gesunken. Was der FDP blieb, sind diejenigen, für die sie
Politik betreibt. Hinzu kommen noch einige Wähler, die auch dazu gehören
wollen und glauben, von dem satt zu werden, was von den Tischen der
Kernwählerschaft der FDP herunter fällt. Die Grünen steigerten im
gleichen Zeitraum die Wählergunst von 10 auf 18%. Die SPD konnte ihr
Ergebnis nur um 3% von 23 auf 26% verändern. Die CDU fiel um 2%-Punkte
von 34 auf 32%. In der Wählergunst vereinigt die Regierung momentan
maximal 37% auf sich. Deutlicher kann eine Statistik nicht sein. Hinzu
kommt, dass es in der CDU/CSU-Kooperation gewaltig grummelt und sogar
innerhalb der CDU immer mehr Stimmen laut werden, die das Spiel nicht mehr
gut heißen wollen. >>>mehr
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08.06.2010 |
Unausgewogene
Lastenverteilung
"Viele
kleine Beträge ergeben einen großen Betrag", könnte der
Grundgedanke gewesen sein, der für die Struktur des Sparpaketes sorgte.
Hinzu kommt, dass man sich genau die Opfergruppe auswählte, die sich dem
Zugriff des Staates nicht entziehen kann. Der überwiegende Teil des
Volkes befindet sich quasi in einer Art Geiselhaft. Dabei gäbe es durchaus
Methoden, wie man der kleinen Opfergruppe der Superreichen in Summe einen
wesentlich größeren Beitrag zur Finanzkrise abknöpfen könnte. Da wäre
zum Beispiel die Vermögenssteuer, die unter Gerhard Schröder
abgeschafft wurde. Die ganze Welt wundert sich über dieses Bonbon, denn
ihre Reichen werden alle zur Kasse gebeten. Das, was die Regierung als
"ausgewogen" bezeichnet, ist auf der Seite der Banken und
Unternehmen ein schwammiges Gebilde, denn Ergebnisse sind kurzfristig
nicht erzielbar. Damit zum Beispiel die Energieproduzenten eine
"Brennelementesteuer" zahlen, schenkt man ihnen längere
Laufzeiten - ein Ziel von Schwarz/Gelb, das schon vorher feststand. Dass
die Brennelementesteuer die Strompreise verändern, dürfte klar sein.
Also werden auch diese Auswirkungen auf die Endverbraucher übertragen,
die ohnehin den Rest des "ausgewogenen" Paketes zu tragen haben.
Gewerkschaften und Sozialverbände melden bereits erheblichen Widerstand
an. >>>mehr
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05.06.2010 |
Geht
es bereits um unsere Demokratie?
Die
CDU wird momentan anscheinend von einem Geheimbund beherrscht, dessen
Großmeister inzwischen Roland Koch sein könnte. Man nennt
den Männerbund den Andenpakt und er machte sich zum Ziel, massiven
Einfluss auf Personalentscheidungen der CDU zu nehmen. Folgt man
Informationen in Wikipedia,
so haben sich diese Herren verpflichtet, niemals gegen eine andere Person
des Paktes zu kandidieren oder dessen Rücktritt zu fordern. Die letzte
Großtat sei die Verhinderung der Kanzlerkandidatur von Angela
Merkel im Jahr 2002 gewesen. Angeblich sei der Andenpakt 2007
aufgelöst worden. Siehe auch Artikel
im Handelsblatt vom 27.05.2010. Nun greifen mit der Nominierung von Christian
Wulff erneut Aktivitäten, die der Gruppe zugeschrieben werden.
Wenn das tatsächlich so ist, dann ist Roland Koch wesentlich
gefährlicher einzustufen als er es ohnehin schon ist. >>>
mehr
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04.06.2010 |
Das
nächste Fixierbild bitte
Über
Nacht ist der Stern der Ursula von der Leyen wieder
gesunken. Ausgerechnet der Mann, der sie in die Politik einführte,
negiert jetzt ihre Kandidatur und bringt sich selbst ins Spiel. Mit Christian
Wulff (CDU) wirft der letzte der nach dem Abgang von Roland
Koch noch verbliebenen starken CDU-Führungspersönlichkeiten den
Hut in den Ring. Damit stellt er sich gegen das bisherige Votum der
Kanzlerin. Der Mann, der kürzlich noch das Amt des Ministerpräsidenten
jedem anderen Amt in Berlin vorzog, überlegt es sich jetzt anders.
Vielleicht merkt auch er, dass Wahlen nicht mehr so leicht zu gewinnen
sind und die Koalitionsalternativen in den politischen Abstieg führen.
Als Bundespräsident wäre man aus allem heraus und wenn die Amtszeiten
auf maximal eine Periode mit 6 Jahren beschränkt werden sollte, wäre das
ein schöner finaler Ausstieg. Für die Kanzlerin wird es langsam
kritisch, denn die CDU verliert zunehmend an Substanz. Nun sind bald nur
noch so Typen wie Pofala und Hinze um sie herum und Volker Kauder
verkörpert ja auch nicht unbedingt den Typ mit Rückgrat. >>>mehr
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03.06.2010 |
Entsorgt
die Kanzlerin eine Konkurrentin?
Das
höchste Amt im Staat steht zur Disposition. Es muss neu besetzt werden
und man sucht nach einer Person, die Deutschland würdig und kompetent
vertreten kann. Es sind Qualitäten gefragt, die Deutschland auf allen
möglichen Gebieten in der Spur halten können oder in diese wieder
zurück bringen. Der nächste Bundespräsident oder die Bundespräsidentin
müssen über alle gesellschaftliche Gruppen hinweg eine Klammer bilden
können. Außerdem sind Verfassung, Recht und Gesetz zu achten sowie eine
größtmögliche Ethik in allen Entscheidungen anzuwenden. Momentan wird Ursula
von der Leyen (CDU) am höchsten gehandelt. Aber auch Wolfgang
Schäuble (CDU)hat gute Chancen. Der Kandidat muss zudem einige
Perspektiven für die schwarz/gelbe Regierung und für die Kanzlerin Angela
Merkel bieten und zusätzlich über die Parteigrenzen hinaus
wählbar sein. Für Ursula von der Leyen sprechen mehrere
Gründe. >>>mehr
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01.06.2010 |
Flucht
in der Krise
Der
Bundespräsident verlässt das sinkende Schiff - so sehen es viele
Bundesbürger. Von der Regierung allein gelassen und zu den
finanzpolitischen Problemen ungehört konnte er nur noch das Geschehen
kommentieren und zum richtigen Verhalten aufrufen. Als er in einem Satz
mehrere Gedankengänge ohne seine Ghostwriter zusammenfasste, war es
passiert: Er öffnete in diesem Satz einen weiten Interpretationsspielraum
für Menschen, die generell hören, was sie gern hören wollen. Diese
Deutung wurde dann auch umgehend vermarktet und Horst Köhler
stand vor einem Problem. Dieses Hineininterpretieren war vermutlich der
letzte berühmte Tropfen, der bei ihm das Fass zum Überlaufen brachte.
Als ausgeprägtes Sensibelchen entließ er eigentlich das Volk, das
entlassen und allein gelassen in der schwersten Krise seit 60 Jahren auf
Lösungen wartet. Applaus gibt es für diese "Fahnenflucht"
nicht. Einmal mehr ist Horst Köhler allein. Das Experiment
mit einem Nichtpolitiker als Bundespräsident ist endgültig
gescheitert. >>>mehr
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25.05.2010 |
Was
Deutschland braucht und was nicht
Deutschland
im Lena-Fieber und die Farben Schwarz-Rot-Gold werden stolz strapaziert.
Eine junge Abiturientin erzeugte in allen Bevölkerungsschichten ein
nationales WIR-Gefühl, wie es zuletzt zur Fußballweltmeisterschaft
vorherrschte. Für eine kurze Zeit vergaßen die Menschen ihre großen und
kleinen Probleme sowie die Probleme unserer Zeit. Hinter dem Phänomen
Lena steht keine gesangliche Höchstleistung und kein genialer Musiktitel
- dahinter steht ganz schlicht und einfach Lena, eine herzerfrischende
junge Dame, mit deren Art und Ausstrahlung sich halb Europa
identifizierte. Es ist die große Sehnsucht unserer Zeit nach Offenheit
und Ehrlichkeit, nach einfacher klarer Sprache ohne Absichten, die man
erst später entdeckt. Damit zeichnet sie einen krassen Gegensatz zur
Politik und der Wirtschaft, die uns permanent belügt und hinters Licht
führt. >>>mehr
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25.05.2010 |
Der
Spuk ist vorbei - für die CDU beginnt er erst
Dienstag,
25. Mai 2010, 12 Uhr 30: Hessen atmet auf! Ministerpräsident Roland
Koch (CDU) erklärt seinen Rücktritt von allen politischen
Ämtern! Damit geht für mehr als die Hälfte aller Hessen ein politischer
Spuk zuende. Was folgen könnte, wäre mit der falschen Personalie der
absolute Niedergang der CDU in Hessen. Ohne Roland Koch, der
zentralen Figur des personifizierten Machterhalts, wird sich das eher
schwammige Gebilde der Rest-CDU nicht lange halten können, zumal auch Silke
Lautenschläger den Kram hinschmeißt. Die Allianz der unbequemen
Wahrheiten feiert damit die Freiheit persönlicher Entscheidungen. Das
System Koch feilte jahrelang an einer Leitkultur für Hessen, die eine
Reihe strittiger Akzente setzte. Roland Koch wurde zum
bundesweiten Synonym für Schwarzgeld, erlogene jüdische Vermächtnisse,
Wahlkämpfe mit schmutzigem Geld und ausländerfeindlichen Parolen. In
seinem Umfeld blühte die Vetternwirtschaft und langjährige Weggefährten
durften als Steigbügelhalter an der Macht schnuppern. >>>mehr
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23.05.2010 |
Maintal-Forum
im Fokus
Vielleicht
hat es sich ja noch nicht in Maintal herumgesprochen, es gibt eine
Plattform für Diskussionen: das Maintal-Forum. Man erreicht es unter http://forum.maintal.de
. Die hier vertretenen Themen sind forumtypisch breit gefächert und die
Forumteilnehmer versuchen, mit den Kommunalpolitikern, den
"Hauptamtlichen" und dem Stadtverordnetenvorsteher als erstem
Bürger der Stadt Maintal ins Gespräch zu kommen. Natürlich wird auch
heftig untereinander diskutiert. Den Hauptsinn sehen die Teilnehmer
im Dialog zu Themen, die alle Bürger interessieren. Man richtete extra
eine breite Themenauffächerung zum Stadtleitbildprozess ein. Leider ist
das Interesse an diesen Themen zumindest im Maintal-Forum sehr gering.
Immer wieder gibt es im Forum "Zuwachs", wenn sich Personen
anmelden, die ihren Wohnsitz nach Maintal verlegen und nun alles mögliche
wissen wollen. "Hier sind Sie richtig - hier werden Sie
geholfen", könnte die Devise heißen. >>>mehr
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19.05.2010 |
Die
Kehrseite der Medaille
"Ehre,
wem Ehre gebührt", ist die häufig verwendete Floskel, wenn es darum
geht, einem feierlichen Akt einen Sinn zu geben. Die zur Ehrung
herangezogenen Gründe reichen von der bloßen zeitlich gemessenen
tätigen Mitgliedschaft über die gefühlte Wichtigkeit einer Tätigkeit
bis hin zur finalen Würdigung Todkranker für ein Lebenswerk. Aber nicht
alle Zielpersonen für Ehrungen empfinden eine Ehrung als bedeutsamen Akt.
So werden Ehrungen und heraushebende Erwähnungen von manchen Betroffenen
auch konsequent abgelehnt. Sie setzen die Beweggründe für ihr Handeln in
Bezug zur Bedeutung für die Allgemeinheit und zu ihren eigenen
Bedürfnissen. Selbstlosigkeit der stillen Starkleister geht meist mit
Bescheidenheit einher, was gerade das Besondere der Leistung ausmacht.
Menschen mit einem ausgeprägten Helfersyndrom brauchen dagegen ein
Betätigungsfeld, um ihre Bedürfnisse auszuleben. So finden an Tagen
gebündelter Ehrungen eine Vielzahl von Ehrungssituationen zusammen, die
rationell über einen Kamm geschoren werden.
>>>mehr
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12.05.2010 |
Bischofsheimer
Seifenblasen
Unser
Magistrat reitet seit 2006 ein totes Pferd. Seit dem dubiosen
"Zuschlag" an die Firma Wohnbau HESS GmbH für das
Bischofsheimer Rathausgelände ist bis heute weder eine verbindliche
Planung noch ein Kaufvertrag abgeschlossen. Der Hauptgrund dürfte in den
schlechten derzeitigen Vermarktungschancen für Eigentumswohnungen liegen.
Damit gestaltet sich die Finanzierung schwierig. Dem Magistrat, der
HESS-Lobby und den Magistratsunterstützungsfraktionen ist anzukreiden,
dass sie eine Lösung und einen Investor bevorzugten, der offensichtlich
nicht in der Lage ist, ein solches Projekt aus eigener finanzieller Kraft
zu stemmen. Bei zumindest einem Interessenten wäre sofort Geld geflossen
und das Bauobjekt wahrscheinlich bereits erstellt und in Betrieb
genommen. Diese Chance wurde vertan. Der Magistrat war allerdings nicht
ganz untätig, weil just zur Bürgermeisterwahl eine Lösung vom Himmel
fiel, welche die Evangelische Kirchengemeinde ins Projekt einbezog. Nach
einen Jahr intensiver Gespräche mit Problemchen aller zukünftiger
Vertragspartner sagte die Evang. Kirchengemeinde gestern endgültig
den Bau eines neuen Gemeindezentrums ab.
Das Problem ist also wieder völlig offen. >>>mehr
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30.04.2010 |
Zensur
und Trauerprosa
Eine
meiner meistgelesenen Websites ist die Seite VERMISST,
die sich mit dem kurzen Leben eines Soldaten des Zweiten Weltkrieges
befasst. Fast 250 Feldpostbriefe sind in der Dokumentation in den Kontext
zu den Kampfhandlungen des Russlandfeldzuges gestellt. Die Seite wurde
weltweit inzwischen über 30.000 mal aufgerufen und von zahlreichen
Lesern erhielt ich Zuschriften. Ein interessanter Augenblick ergab
sich am 29.04.2010, als sich nach 67 Jahren eine der prägendsten
Kriegserlebnisse von Walter Michel und der Einfluss der
damaligen Briefzensur offenbarte. Ein Leser stellte einen Brief zur
Verfügung, der trotz der Richtigkeit einiger Tatsachen auch
Ungereimtheiten enthielt, die nahezu eindeutig Zensur belegen. Dass Walter
Michel dieses Ereignis nachweisbar nie beschrieb, deutet ebenfalls auf
Beschlagnahme eines Briefes durch die Zensur hin. Sowohl für die Familie
des Lesers als auch für mich ergaben sich daraus neue Erkenntnisse. So
klären sich auch noch nach so langer Zeit Ereignisse über das Internet. >>>mehr
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29.04.2010 |
Die
HMV-Erfolgsstory geht weiter
Ein
besonders interessanter Augenblick ist in jedem Jahr die
Jahreshauptversammlung, zu der der HUMOR-MUSIK-VEREIN
"Edelweiß" seinen Mitgliedern die Bilanz des letzten Jahres
präsentiert. Neben der finanziellen Entwicklung steht natürlich der
Erfolg besonders im Blickpunkt. Erfolg hängt allerdings von vielen
Faktoren ab und nicht alle Faktoren sind beeinflussbar. Bei einigen Festen
muss zum Beispiel das Wetter mitspielen. Für das, was wirklich
beeinflussbar ist, haben die Humoristen ein gutes Händchen. Bei der
Sicherung der Finanzen beschränken sie sich nicht nur auf den Verkauf
immer größerer Mengen an Speisen und Getränken, sie bieten den
Maintalern neben Traditionellem (Kreppelzeitung) und Attraktivem
(Fastnachtssitzungen) auch Anspruchsvolles, wie das Lokale Kabarett
MIKROKOSMOS. Damit ist der HMV einer der vielseitigsten
Geselligkeitsvereine Maintals.
>>>
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HUMOR-MUSIK-VEREIN |
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24.04.2010 |
Hochinteressante
Bewusstmachung
In
Maintal fand am 23. April 2010 der Maintaler
Geldkongress statt. Was im Vorfeld als innovative
Informationsveranstaltung für Unternehmer, Selbständige,
Führungskräfte, Eltern, Rentner und Interessierte geplant und mit einem
stringenten Anmeldesystem geplant war, entpuppte sich leider als Szenetreff für
Pseudointellektuelle und Weltverbesserer. Wie sagte Dr. Matthias
Klarebach nach einer Publikumsreaktion so schön: "Wenn Sie
nicht intelligent wären, dann wären Sie ja heute nicht hier...",
wobei die Doppeldeutigkeit klar zu spüren war. Man hatte wohl mit einem
anders strukturierten Publikum gerechnet. >>>mehr
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16.04.2010 |
Zwischen
Kampfgeist und Ohnmacht
Auf
dieser Seite geht es ja bekanntlich um interessante Augenblicke.
Ein solcher Moment ist gekommen, wenn man sich mit Personen austauscht,
die späte Einblicke in die Wirkung gezielter und punktgenau platzierter
Informationen ermöglichen. In der Maintaler Kommunalpolitik herrscht
nämlich ein abgestufter Informationsstand unter den Stadtverordneten.
Eine handvoll Personen kennt stets nahezu alle Details und Facetten einer
Sache, ein weiterer Kreis kennt nahezu die halbe Wahrheit und der große
Rest wird auf einem limitierten Kenntnisstand gehalten oder erst
unmittelbar vor der Sitzung mit Papier zugeschüttet. Genau dieser
Personenkreis soll aber die Hand für oder gegen eine Sache heben. Sie
verlassen sich darauf, dass Andere für sie "vorgedacht" haben.
Auf diesem Weg erkennen viele Stadtverordneten erst im Nachhinein, was sie
mal wieder "angestellt" haben. Dann ist es aber bereits zu
spät. >>>mehr |
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12.04.2010 |
Maintals
Parteien erodieren
Wir
nähern uns der nächsten Kommunalwahl, einem weiteren interessanten
Augenblick, der zeigen wird, wie Maintals Wahlberechtigte die
politische Arbeit der Parteien bewerten. Der Maintal TAGESANZEIGER
thematisierte erneut den Mitgliederschwund der Parteien. Mit meinem
Artikel Hilferuf aus dem
Scherbenhaufen ging ich bereits auf die Lage der Maintaler GRÜNEN
ein. Das Thema Mitgliederschwund betrifft jedoch alle Maintaler Parteien.
Das hat natürlich handfeste Gründe. Bereits zu Beginn der
Legislaturperiode trieben es alle Parteien recht heftig, weil man bis zur
nächsten Wahl auf das Vergessen der Wähler setzte. Sie trieben es
allerdings bis weit in die zweite Hälfte der Amtszeit, so dass sich
gewaltige Gewitterwolken über den Kommunalpolitikern auftürmten. Wen
wundert es da, dass nach jeder windigen Entscheidung im Parlament weitere
Mitglieder austraten und sich bisherige Stammwähler abwandten. >>>mehr
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29.03.2010 |
Zwischen
Harley und Rollstuhl
Das
ist jetzt doch verdammt schnell gegangen und es ist auch ein wirklich
interessanter Augenblick, 66 Jahre alt zu werden. Unter den Senioren bin
ich beinahe noch ein Junger. Wenn ich auf eine ganz bestimmte Art in den
Spiegel schaue, denke ich erstaunt: "So sieht also einer mit 66
aus!" und bin mit mir ganz zufrieden. Das war es dann aber auch schon
mit dem Restgefühl vergangener Jahre. Die Wirklichkeit sieht anders aus.
Die Route 66 mit 66 Jahren entlang zu fahren, das ist der Traum so manchen
Mannes. Einige schaffen das ja - sogar mit einer Harley. Mir ist es
vom Umfeld her eher nach Rollstuhlfahren und meine Route 66 ist eher die
A66 ins nahe Hessencenter. Aber - auch ein Rollstuhl kann getunt sein, wie
man sieht. Das heißt, dass man auch mit 66 noch alle Optionen hat. Die
jungen Alten sind heute im Ehrenamt enorm gefragt. Ihr Drang zur späten
Selbstverwirklichung treibt sie an und das Zauberwort heißt
"Bürgerbeteiligung". Infolge klammer Kassen greift die Kommune
auch gern auf die kostenlose Ressource der jungen Alten zurück. Leider
werden viele ihrer Arbeitsergebnisse nicht folgerichtig umgesetzt,
weil ganz andere Interessen dahinter stehen. So ist es wahrscheinlich
besser, wenn man sich den schönen Dingen des Lebens zuwendet, zumal es
sich ohnehin so langsam dem Ende zu neigt.
>>>mehr
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22.03.2010 |
Politische
Wetterlage: Veränderlich
In
der Maintaler Kommunalpolitik zeichnen sich Veränderungen ab. Vor einiger
Zeit sorgte die CDU mit ihrem neuen Parteivorsitzenden Markus
Heber (23) für Aufsehen. Nun zieht die SPD mit einem
Doppelschlag nach. Sie ersetzte die vier Ortsvereine durch einen einzigen
Ortsverein und wählte Sebastian Meier (29) zum
Vorsitzenden. Während die zwei großen Parteien nur bedingt Probleme
haben, zur Kommunalwahl ihre Listen zu füllen, sieht es bei Bündnis
90 /DIE GRÜNEN mit ihren 10 Mitgliedern sehr dünn aus. Sie riefen
die Bevölkerung auf, Interesse an grüner Politik zu zeigen, die
allerdings in Maintal nicht mehr zu erkennen ist. Ein wenig
Verkehrsverbund und Sozialpolitik ist einfach zu wenig, die
Investorenpolitik zu verräterisch. Die Maintaler SPD plante den großen
Wurf mit einem jungen Vorsitzenden, dem sogar bereits das Format eines
Bürgermeisters zugesprochen wird. Der Fraktionsvorsitzende als
bestmöglichster Kandidat für dieses Amt dürfte darüber amüsiert sein.
In Teilen ist der Wurf möglicherweise gelungen. Man kann demnächst beim
Durchstarten gespannt sein, welche Vorstandsmitglieder auf den
Stadtteil-Bremsen stehen werden und wer den Turbo zünden wird.
>>>mehr
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22.03.2010 |
Sauschnelle
Prothesen
Die
Winterolympiade der Behinderten macht es möglich, dass man sich jeden Tag
über die ausgefeilte Prothesentechnik und die damit zu erzielenden
Leistungen informieren kann. Für die Teilnehmer sind die Erfolge der Lohn
gewaltiger Schinderei und Quälerei, die bedingt durch die Behinderungen
notwendig sind. An vielen Bewegungsabläufen erkennt man aber auch die
wiedererlangte Freude der Sportler nach schweren Verletzungen oder
Operationen. Bei all den positiven Begleiterscheinungen sollte man aber
nicht vergessen, dass es sich hier auch um die weltweit größte
Prothesenschau handelt, in der viele spezialisierte Firmen miteinander
konkurrieren. Manche Sportler reisen mit einem kompletten Team an, das
sich ausschließlich nur um die ausgefeilten Hightech-Prothesen, Sehhilfen
und anderweitig ausgeklügelten menschlichen Ersatzteile kümmert. Das ist
schon wesentlich mehr als der olympische Geist, der hierbei beschworen
wird. >>>mehr
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20.03.2010 |
Vorgeführt
und ernüchtert
Entsetzt
verfolgten einige AG-Vorsitzende des neuen Stadtleitbildprozesses die
Entwicklung während der Stadtverordnetenversammlung als die
Parlamentarier ein dreistes Täuschungsmanöver des Magistrats gerade
rückten. Monatelang war in allen Pressemitteilungen des Magistrats die
Rede davon, dass das neue Stadtleitbild vom Parlament
"beschlossen" werden würde, was bei den Bürgern und den
engagierten Prozessteilnehmern mit der Annahme gleichgesetzt wurde,
dass etwas Beschlossenes auch tatsächlich umgesetzt wird. Kundige
Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende betonten jedoch im Vorfeld, dass
das neue Stadtleitbild und die vorgeschlagenen Leitprojekte bestenfalls zur
Kenntnis genommen werden können, weil etliche Punkte der
Leitprojekte konträr zu aktuellen Beschlüssen des Parlaments
stünden und der Wille der Interessengruppen und einiger Bürger keinen
Antragscharakter hätten. Während sich die lokale Presse dieses
Täuschungsmanövers nicht annahm, waren die Leser meiner Homepage und die
des Maintal Forums stets informiert. >>>
mehr
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16.03.2010 |
Männerbeauftragte
und die Lotusfüße
Die
Frankfurter Neue Presse brachte am 15.03.2010 eine Glosse zum Thema
Männerbeauftragte. Ein solcher Artikel löst ganz unterschiedliche
Reaktionen aus. Während einige Männer hierin eine Satire sehen,
qualifizieren Andere den Text als unterstes Stammtischniveau ab. Ein
Publizist forderte mich während der Erörterung des Themas auf,
mich doch mal mit dem Thema "Lotusfüße" und mit Foucault
auseinander zu setzen weil ich spaßig meinte, es läge doch eigentlich
nur am kleinen anatomischen Unterschied. Zugegeben: das klingt
hochintellektuell und ich habe mich auch sofort informiert. Dennoch
führte es mich nicht weiter. Ich glaube man muss die Frauen heute und im
Jetzt ergründen, um zu erkennen, was sie umtreibt. >>>mehr
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16.03.2010 |
Kenntnisnahme
mit Moralpredigt
Pünktlich
zu Ostern nahm die Stadtverordnetenversammlung die Ausarbeitung eines
neuen Stadtleitbildes zur Kenntnis, das unter Anleitung von Frau Professor
Funke, intensiver Co-Moderation des Magistrats und unter Beteiligung
zahlreicher Interessengruppen sowie einiger engagierter Bürger entstand.
Dabei ging die Absicht des Magistrats nicht auf, sich das Stadtleitbild
und die organisatorischen Veränderungen in der Verwaltung
"genehmigen" zu lassen, indem man den Punkt 1 des Antrages als
"beschlossen" passieren lässt. Die Fraktionen waren wachsam und
nahmen sowohl das überarbeitete Stadtleitbild als auch die Leitprojekte
lediglich zur Kenntnis. Damit herrscht endlich Klarheit darüber, dass das
Stadtleitbild nur eine Leitlinie ist, die berücksichtigt wird, wenn alle
Rahmenbedingungen stimmen. Der Knackpunkt ist das Geld, das hinten und
vorne fehlt. Umgesetzt werden zunächst nur die "Projekte", die
mit viel Bürgerinitiative und wenig Geld umzusetzen sind. >>>
mehr
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13.03.2010 |
Seltene
Qualitäten begeisterten Millionen
Die
Zeitschrift WELT ONLINE titelt: "Lena
wird sich in Oslo kaum durchsetzen können". ZDF ONLINE
meint: "Mit Kleinmädchen-Charme nach Oslo".
SPIEGEL ONLINE meldet: "Lenas
Mezzo-Mix-Triumph". STERN.DE meldet: "Rotbäckchen
fährt nach Oslo". Und die ZEIT ONLINE meint sogar:
"Wir sind gar nicht so!"
Gemeint ist mit letzterer Schlagzeile, dass die Deutsche weibliche Jugend
nicht keck, charmant, mutig, zeitgemäß, geschmackvoll, intelligent und
mitreißend sei und das Blatt resümiert: "Mit
der Wahl hat das Publikum ihr keinen Gefallen getan." Die
Rede ist von Lena Meyer-Landrut, die in der nationalen
Ausscheidung für den Eurovision Song Contest in Oslo siegte. Sie konnte
sich gegen Jennifer Braun durchsetzen, eine weitaus bessere
Sängerin. Sie siegte, gerade weil sie keck, charmant, mutig, zeitgemäß,
geschmackvoll, intelligent und mitreißend ist und das ohne falsche
Wimpern und Kosmetik. >>>mehr
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08.03.2010 |
Bürgerhilfe
feiert 10-jähriges Bestehen
Am
29. März 2000 wurde die Bürgerhilfe Maintal e.V. unter dem Namen
"Seniorenhilfe Maintal" gegründet und zählt inzwischen über 2200
Mitglieder, davon über 300 Aktive. Im Februar 2002 änderte die
Mitgliederversammlung den Vereinsnamen. Der Verein ist im Sinne einer
Genossenschaft organisiert. Wer Dienste leistet, erwirbt sich ein
Punkteguthaben, für das man im Bedarfsfall ebenfalls Hilfe in Anspruch
nehmen kann. So lautet das Motto auch: Miteinander - Füreinander! Am 7.
März 2010 feierte die Bürgerhilfe ihr 10-jähriges Bestehen, wofür ich
auch an dieser Stelle gratuliere. >>>mehr
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05.03.2010 |
Hessische
CDU leistet sich eine fragwürdige Staatsrichterin
Während
der Landtagssitzung thront der Hessische Justizminister Jörg-Uwe
Hahn (FDP) mit hochrotem Kopf auf seinem Platz und war auch nach
Aufforderung nicht bereit, sich zu einer Untersuchung oder
Disziplinarmaßnahme gegen die Richterin Karin Wolski zu
äußern. Diese steht im Zusammenhang mit dem Verfahren wegen
Steuerhinterziehung in großem Stil gegen ihren Mann als
Nutznießerin im Fokus der Ermittlungen. Sie wird als Miteigentümerin
einiger von einer reichen Bekannten auf dubiose Art geschenkten, jedoch
nicht versteuerten Immobilien und anderen Sachleistungen genannt. Ferner
soll sie 6 Autos unter einer Scheinadresse angemeldet haben. Das alles
scheint für die schwer justiziable Dame völlig normal zu sein . Auch
dass weder sie noch ihr Mann als Großverdiener jahrelang mit Duldung der
Finanzbehörde keine Steuererklärungen abzugeben brauchten, findet sie
völlig normal. >>>mehr
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03.03.2010 |
Gesamtdeutsche
Solidarität wäre inzwischen gerechter
Ein
deutliches Zeichen für die rasant ansteigende Mangelverwaltung
bundesdeutscher Gemeinden sind die Schlaglöcher auf unseren
innerörtlichen Straßen. Die Kreis- und Landesstraßen sehen aber auch
nicht viel besser aus. Pendler, die derzeit durch Maintal oder über
entsprechende Umgehungsstraßen fahren, fühlen sich nach Südosteuropa
versetzt. Selbst den Vergleich mit den innerörtlichen Straßen der
ehemaligen DDR halten sie vielfach nicht mehr stand. Stellt man den
Vergleich zum heutigen Zustand der Straßen in den neuen
Bundesländern an, versteht man die Welt ohnehin nicht mehr. Der
Solidaritätszuschlag lässt grüßen. Die Vereinigung nahm unserem Land
infolge der krassen politischen Fehler während der Vereinigung sehr viel
Kraft und bescherte uns eine immense Arbeitslosigkeit. Die letzte
Wirtschafts- und Währungskrise besorgte den Rest. Wo fängt Solidarität
an und wo hört sie auf? Es kann nicht sein, dass diejenigen, die seit
zwanzig Jahren für die Vereinigung bluten, nun in den Zuständen leben
müssen, die damals ihrer Solidarität bedurften. >>>mehr
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27.02.2010 |
Vom
Konterkarierten zum Kleinkarierten
Das
Werk der Consulting-Berater zum Stadtleitbildprozess ist mit der
professionellen Präsentation der Ergebnisse vollbracht und so langsam
kehren die Treiber des Prozesses zu ihrer eher kleinkarierten Arbeitsweise
zurück. Schluss mit der geschickt angewandten Metaplantechnik, deren Vorteile allzu
gern im Sinne der Auftraggeber konterkariert werden. Die Vorgehensweise ist
immer gleich: Ideen zu einem Thema werden mit wenigen Worten auf Kärtchen
geschrieben,
auf eine Metaplantafel geheftet, anschließend sortiert und mit
Klebepunkten gewichtet.
Eine geschickt zusammengestellte "Arbeitsgruppe" formuliert
daraus Ergebnisse und Aussagen. Diskussionen sind grundsätzlich nicht
möglich oder werden unterbunden. Mit den Ergebnissen kann der
Auftraggeber später nach Belieben verfahren. Moderiert wurde nach der Methode, die
Eberhard und Wolfgang Schnelle von der Firma Metaplan GmbH im Jahr 1972
entwickelten. Seitdem bedienen sich Auftraggeber jeder Couleur dieser
Methode. Es kommt auf den professionellen Tatsch an, den eine
Vorgehensweise haben muss, um von der längst vom Auftraggeber ins Auge gefassten Absicht
abzulenken. >>>mehr
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24.02.2010 |
Die
Gruppensprecher - Stars des Abends
Bürgerversammlungen
haben in Maintal stets ein Kernthema. Im Jahr 2010 musste dafür der Stadtleitbildprozess
herhalten. Mit großer Spannung verfolgten die Veranstalter den Zustrom
der Bürger, der ins Bischofsheimer Bürgerhaus träufelte. Er blieb
sicherlich unter den Erwartungen zurück, denn gemessen an den ca. 200
Prozessteilnehmern war die Besucherzahl kaum höher. Der Anteil der
normalen Besucher dürfte unter 60 Personen gelegen haben. Dafür war die
Inszenierung des Abends umso bemerkenswerter, was nicht nur an der
perfekten Ausstattung lag. Die Bürger konnten sich im Mittelpunkt
fühlen. Sie wurden sehr beeindruckend von den Gruppensprechern der
8 Teams informiert. Die eigentlichen Treiber des Projekts hielten sich
deutlich zurück und unterstrichen damit, dass es ein Prozess von Bürgern
für Bürger sein soll. Sie waren damit aus verschiedenen Gründen sehr
gut beraten. >>>mehr
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20.02.2010 |
Große
Inszenierung eines lauen Bühnenstückes
Am
Dienstag, dem 23. Februar 2010 findet im Bürgerhaus Bischofsheim die
diesjährige Bürgerversammlung der Stadt Maintal statt. Hauptthema ist
der Stadtleitbildprozess, der die Lokale Agenda ablösen soll. Monatelang
haben sich die einzelnen Gruppen zu jeweils einer oder zwei Sitzungen
getroffen und Ideen gesammelt, alte Ideen neu aufgenommen und eifrig
Bürgerbeteiligung geübt. Bürgerinnen und Bürger, die in der Lokalen
Agenda, der Zukunftswerkstatt, dem Arbeitskreis zum Sportstättenkonzept
und bei anderen Projekten mitgewirkt hatten, erkannten schnell die immer
wiederkehrende Arbeitsweise des Bürgermeisters und gingen auf Distanz.
Ein großer Teil der Teilnehmer wird deshalb der Veranstaltung fern
bleiben, weil sie sich nicht wieder veralbern lassen wollen. Man spricht
offen von einem Kasperltheater mit klar verteilten Rollen. >>>mehr
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15.02.2010 |
Die
Sache mit der spätrömischen Dekadenz
Guido
Westerwelle, der amtierende Außenminister und führende Kopf der
FDP, beschimpfte vor einigen Tagen während einer Hartz IV-Debatte zehn
Millionen Menschen und meinte: "Wer dem Volk anstrengungslosen
Wohlstand verspreche, lade zu spätrömischer Dekadenz ein...".
Hierbei zeigte es sich, dass sein loses Mundwerk wohl kaum auf Wissen
aufbaut, wohl mehr auf diffusen Andeutungen, die sich bei näherer
Betrachtung als haltloses Geschwätz erweisen. Heiner Geissler (CDU),
Jesuitenschüler und ehemaliger CDU-Generalsekretär ließ es sich nicht
entgehen, Westerwelle in hoher rhetorischer Manier der alten Schule als
Esel zu bezeichnen. >>>mehr
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06.02.2010 |
"Humor-Bedürfnisanstalt"
- das Unwort der Kampagne
Wir
befinden uns momentan in der Mitte der diesjährigen Fastnachtskampagne
und das heimische Sitzungsgeschehen lockt die Menschen an. Die Säle sind
nicht proppevoll, aber zum Schunkeln reicht es, wenn keine größeren
Lücken die Kette unterbrechen. Mehrere Dutzend Karnevalisten befreundeter
oder zumindest nahestehender Vereine pflegen die Gegenbesuchstradition, um
sich kommerziell zu unterstützen. Dazwischen Grüppchen, Cliquen und
Einzelpersonen, die sich gut unterhalten lassen wollen. Man lechzt nach
Höhepunkten, die jeder Besucher in einem anderen Segment des Programms
sucht und schätzt. Dann der unvermeidliche Auftritt der Prinzenpaare, die
alljährlich ihre besonderen Intelligenzleistungen versprühen. In der
Mitte der kurzweiligen Ansprache fällt das provokant oder gedankenlos
gewählte Wort "Humor-Bedürfnisanstalt". Und das aus dem
Mund des Fastnachtsprinzen gegenüber dem örtlichen Humoristen-Verein,
der dem Prinzenpaar gerade humoristisches Asyl gewährt. >>>mehr
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05.02.2010 |
Chuzpe
der Loeki Häger-Hogerland trifft das Nationalgefühl
Es
gibt heute Themen, die auf seltsame Weise solidarisieren. Dass Armut auch
dazu gehören könnte, hätte ich nie gedacht. Vielleicht bekennen wir uns
ja national so bereitwillig zur Armut, weil wir uns wegen unseres
jahrelangen Wahlverhaltens schuldig fühlen. Wenn es partout ganz bestimmten
Wählergruppen gut gehen soll, müssen zwangsläufig viele andere
Mitbürger darunter leiden. Seit Jahren kennt unsere Wirtschaft keinen
Zuwachs mehr, von dem alle profitieren könnten, sondern nur noch die
Umverteilung, wozu man sich der Regierenden bedient. Die Folge ist wachsende Armut. Da es aber nicht gelingt, die
Verlierer unserer Gesellschaft irgendwo zu verstecken, wird bei den Nutznießern
der Politik immer wieder das Schamgefühl berührt, wenn sie der Armut
offen
begegnen. Werden die Armen von Zeitgenossen verbal angegriffen, setzt sogar ein
ganz besonderer
Schutzmechanismus ein. Wie paradox! Man lässt zwar Armut zu, findet es aber unfair,
wenn Arme angegriffen werden, wie es Loeki
Häger-Hogerland unterlief.
Fürwahr
- eine seltsame Moral! >>>mehr
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29.01.2010 |
Technik
und Kommerz rangieren vor Mensch und Gesundheit
Heute
ist mal nicht die Rede von Sicherheitslücken und von Datenmissbrauch,
sondern von den Auswirkungen modernster Datenübertragungstechnik auf den
Organismus. Kinder, Jugendliche, Trendsetter und Menschen im
Kommunikationsrausch nutzen nahezu alle technischen Neuheiten und
verhelfen der Branche zu immer neuen Umsatzrennern. Dabei kommen viele
Konsumenten nicht nur finanziell in Schwierigkeiten, auch die Gesundheit
ist massiv gefährdet. Immer häufiger leiden Menschen unter Elektrosmog
und der intensiven Bestrahlung durch alle möglichen Geräte. Dies führte
zu einem Maintaler Ärzteappell, der von 25 niedergelassenen Ärzten
unterzeichnet wurde. Seit Jahren setzen sich Aktivisten für eine
schonende Versorgung der Bürger mit Mobilfunkstrahlung ein und wenden
sich gegen die aus der Sicht der Betreiber verständliche
kostengünstigste Versorgung aus den Zentren des Verbrauchs heraus, weil
mit diesem Verfahren die Bestrahlung am intensivsten ist. Viele Städte
und Gemeinden - außer Maintal - erarbeiteten schlüssige Konzepte, an die
sich Mobilfunkbetreiber zu halten haben. >>>mehr
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23.01.2010 |
Karnevalistische
Seifenblasen und die Krise
Viel
ist in diesen Zeiten die Rede von der Krise, jeder meint damit etwas
anderes, aber alles gehört irgendwie zusammen. In diesem Fall ist die
Rede von der Auswirkung der Wirtschafts- und Finanzkrise auf den Besuch
von kulturellen Veranstaltungen und von Fastnachtssitzungen. Immer weniger
Menschen gönnen sich vergnügliche Stunden. Gerade ist der diesjährige
Reigen der Fastnachtssitzungen angelaufen und die Säle sind nur teilweise
gefüllt. Unter dem Strich bzw. über alle Veranstaltungen hinweg bleibt
ein kräftiges Minus an Besuchern und bei so manchem Verein überlegt man
schon, die Anzahl der Veranstaltungen zukünftig zu reduzieren. Was einst
einem Höhenflug glich, wird zunehmend zu karnevalistischen Seifenblasen,
die zerplatzen. >>>mehr
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21.01.2010 |
Wer
sich zu weit vor wagt, kann nicht mehr zurück
In
Hochstadt wartet die Evangelische Kirchengemeinde auf das Ergebnis des von
Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich selbst eingeleiteten
Disziplinarverfahrens. Es soll endlich wieder Ruhe in der Gemeinde
einkehren. Im Mittelpunkt des Geschehens steht immer noch der Pfarrer im
Ruhestand und mit ihm der Posaunenchor, der seinen Begründer und
selbstgewählten Chorleiter in einer Art "Korpsgeist"
unterstützt. Diese Auslegung stammt dem Wort nach nicht aus den Reihen
des Posaunenchors, ergibt sich aber aus der Darlegung der Beweggründe
für die Unterstützung der Anliegen des Pfarrers i.R. . Vielleicht ist
der Begriff "Korpsgeist" aber hier gar nicht richtig angebracht,
denn im Brockhaus von 1911 heißt es, Korpsgeist sei "die tätige
Teilnahme jedes einzelnen am gemeinschaftlichen Wohl aller, unter
Beiseitesetzung aller egoistisch-persönlichen Rücksichten".
Das gemeinschaftliche Wohl aller scheint nicht mehr gegeben, weil
persönliche egoistische Rücksichten genommen werden. >>>mehr
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20.01.2010 |
Eine
Frage der Ehre
Zur
Fastnachtszeit empfingen die Ministerpräsidenten einiger Bundesländer in
ihren Räumen die Prinzenpaare vieler Städte und Gemeinden. So auch Roland
Koch, der ins Biebricher Schloss einlud und 240 Prinzenpaare
dessen Einladung gefolgt waren. Die Interessengemeinschaft
Mittelrheinischer Karneval lobte den Ministerpräsident überschwänglich
für sein Engagement, das er angeblich den Narren entgegenbrachte. Was
damit gemeint war, bleibt jedoch im Dunklen. Roland Koch
rief seinerseits die Narren auf, politische Vorträge intensiv zu
fördern, denn "die Fastnacht dürfte nicht unpolitisch werden".
Angesichts der umstrittenen Person Roland Koch und dem
schiefen Licht, in dem er und einige seiner Minister stehen, kann diese
Äußerung nur als unverschämtes selbstgefälliges Feixen bezeichnet
werden. Für Prinzenpaare und Vereinsfunktionäre ist es deshalb eine
Frage der Ehre, der Einladung zu folgen. >>>mehr
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03.01.2010 |
Muss
es immer erst Tote geben?
Es
hat mal wieder einen Radfahrer erwischt! Am Samstag, dem 2. Januar 2010
wurde auf der Verbindungsstraße zwischen Hochstadt und Bischofsheim ein
Radfahrer erfasst und verstarb an den Unfallfolgen. Der in den Unfall
verwickelte Autofahrer dürfte sein ganzes Leben lang unter diesem
Eindruck leiden. Wie auch immer der Unfall geschah, die Bischofsheimer
Straße zwischen Hochstadt und Bischofsheim ist grundsätzlich für
Radfahrer gesperrt. Viele Radfahrer ignorieren das und bringen sich und
andere damit in Gefahr.
>>>mehr
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02.01.2010 |
Vielseitige
HMV-Talente werben für das Sitzungsprogramm
Auch
wenn im Artikel des Maintal TAGESANZEIGER vom 2. Januar 2010 nicht
direkt davon die Rede ist, so dürfte klar sein, dass man während der
Karnevalszeit die beiden Ausnahmetalente Pia Jost und Silvia
Koffler der Hochstädter Humoristen nur live erleben kann, wenn
man eine der drei bevorstehenden Fastnachtssitzungen des HMV
besucht. So wird es wieder ein interessanter Augenblick sein, wenn
sie auf der Bühne präsentieren, was sie sich für dieses Programm haben
einfallen lassen. Wer das verpasst, hat erst wieder während der Programme
des lokalen Kabaretts MIKROKOSMOS die Freude, die beiden live zu
erleben. Dort prägen sie mit ihren Auftritten ebenfalls das Programm in
ganz besonderer Weise. >>>mehr
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31.12.2009 |
Rückblick
und Blick nach vorn
Es
gibt Jahre, die einem in vorwiegend schlechter Erinnerung bleiben. Das
Jahr 2009 ist so ein Jahr, auch wenn es einige positiv empfundene
Ereignisse gab. Unser Lokalblatt beleuchtete alljährlich nochmals das
Wesentliche und die Fraktionsvorsitzenden sowie der Bürgermeister
verkünden ihre Sicht der Dinge. Natürlich gäbe es dazu einiges zu
sagen, doch zu diesem Jahreswechsel verkneife ich mir das. Die ureigenen Highlights und Tiefpunkte,
die uns Bürger persönlich betreffen, gehen tiefer, auch wenn davon die
Öffentlichkeit nichts erfährt. Alles zusammengenommen ergibt sich ein eher düsteres Bild, das sich auch im Jahr 2010 nicht wesentlich
erhellen wird. >>>mehr
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22.12.2009
Nachtrag
31.12.2009 |
Neues
von "Trompeter L."
Weihnachten
in Hochstadt und die lautesten Misstöne kommen aus der Kirche. Das ist
ein wahrhaft interessanter Augenblick, zu dem sich die
Frankfurter Rundschau erneut über die Disharmonien in
der Evangelischen Kirchengemeinde Hochstadt äußert. Noch immer schwelt
der Konflikt zwischen Pfarrer i.R. Hermann Langheinrich und
der Kirchengemeinde sowie Pfarrer Uwe Rau. Der Hochstädter
Posaunenchor ließ sich sogar für die Interessen von Hermann
Langheinrich instrumentalisieren und sagte die Teilnahme an der
Christmette an Heiligabend ab. Das dürfte der vorerst absonderlichste
Höhepunkt der Konfrontation sein. Die Angelegenheit hat jedoch weitaus
dunklere Facetten als die, mit der die Frankfurter Rundschau
aufwartet. >>>mehr
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19.12.2009 |
Maintaler
Senioren sind online
Am
Montag dem 14. Dezember knallten die Sektkorken, als die Homepage der
aktiven Maintaler Senioren im Internet feierlich gestartet wurde. Mit der
sehr ansprechend und übersichtlich gestalteten Homepage steht allen
Maintaler Senioren nun eine Informationsquelle zur Verfügung, die alle
Aktivitäten umfasst, welche vom SeniorenOffice betreut werden.
Vereinzelten sparwütigen Politikern, welche die Funktion des SeniorenOffice
infrage stellten und meinten, man könne sie problemlos auf Maintaler
Vereine übertragen, werden beim Studium der Vielfalt der Aktivitäten und
der Kernproblematik erkennen, welchen Stellenwert das SeniorenOffice
besitzt. >>>mehr
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15.12.2009 |
Schreiben
versus Depression
Die
interessanten Augenblicke werden für mich immer seltener. Befasste
ich mich bis vor wenigen Wochen noch mit der Maintaler Kommunalpolitik, so
nehme ich sie heute nur noch am Rande wahr. In meinem Garten, der ein
zentraler Punkt meines Lebens war, war ich seit mehreren Wochen schon
nicht mehr. Pflege, Krankheiten und Verletzungen der Menschen innerhalb
meines engsten Umfeldes bestimmen mein Leben. Momentan lebe ich nur noch
im Heute und im Jetzt. Was mich noch einigermaßen zusammenhält, ist die
Vermutung, dass es vielen Menschen so oder so ähnlich geht und irgendwann
diese Phase des Lebens beendet ist. Man muss sich gegen die schleichend
daher kommende Depression wehren - so, wie es vielen Menschen abverlangt
wird. >>>mehr
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28.11.2009 |
Stadtleitbildprozess
braucht unbedingt ein Logo
Selten
hat ein Projekt die Maintaler Stadtverwaltung so intensiv beansprucht, wie
der Aufguss der Lokalen Agenda 21, der jetzt unter dem Begriff
"Stadtleitbildprozess" verkauft wird. Wochenlang wird
schon darüber in der örtlichen Presse ausführlich berichtet, ohne dass
etwas nennenswert Neues dabei zu lesen ist. Als besonders interessanter
Augenblick wird nun die Ausschreibung eines Wettbewerbs gefeiert, um ein
Logo für den Prozess zu finden. Ohne ein Logo geht nämlich in Maintal
gar nichts. Man hat dafür sogar eine spezielle Arbeitsgruppe im Rathaus
gebildet und hielt die Auszubildenden für das adäquate Gremium. Nun
können die Bürger endlich ihren Ideen freien Lauf lassen. Die Sache ist
in guten Händen. >>>mehr
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Denken
Sie sich an dieser Stelle
ein
Logo für 100 €
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17.11.2009 |
Die
Auswirkungen der Bundespolitik kommen in den Gemeinden an
Während
der Stadtverordnetenversammlung vom 16. November 2009 brachte
Bürgermeister und Kämmerer Erhard Rohrbach den Maintaler
Haushalt 2010 ein. Dieser schließt erstmals mit einem Rekorddefizit von
8,6 Millionen € ab. Kurz zuvor hatte er seine Ernennungsurkunde für die
nächsten sechs Amtsjahre erhalten. Angesichts der Aussichten für Maintal
kam nur verhaltener Applaus auf. Einen ersten Vorgeschmack bekamen die
Anwesenden durch die Ankündigung, dass sich die Grundsteuer um 70
Prozentpunkte von 350 auf 420% erhöht. Das trifft die Nutzer von
Wohneigentum und deren Mieter. Die Vermieter - also die kommerziellen
Nutzer - bleiben außen vor. Ein erstes Zeichen ungerechter
Lastenverteilung und der Retourkutsche für die erzwungene Rücknahme der
Straßenbeitragssatzung ist also bereits gegeben.
>>>mehr
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15.11.2009 |
Narren
sind nur mit Humor zu ertragen
Seit
dem 11.11. sind wieder die offiziellen Narren unterwegs und verbreiten
notorisch ihren Frohsinn unter dem Rest der Nation. Es regnet erneut
Vliese und Orden und "verdiente Narren" werden zu Rittern
geschlagen. Tollitäten der letzten Kampagne treten ab und neue
Prinzenpaare werden inthronisiert. Dazu wird getanzt, getrunken und
allerlei Gesprochenem und Gesungenem zugehört, das eigentlich dem
Schwachsinn bedenklich nahe kommt. Es ist halt die Zeit der Karnevalisten
und der Narren. Hier komen sich auch Menschen näher, die sich ansonsten
aus dem Weg gehen. Glauben
Sie mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war über zwei Jahrzehnte
Teil dieses Frohsinns und habe den Quatsch äußerst aktiv mitgestaltet.
Es war halt ein Teil der Vereinsaktivitäten und es war für mich eine
Selbstverständlichkeit, diesen Teil des Vereinsgeschehens mit zu
begleiten. Im Herzen war ich jedoch immer ein Humorist und ertrug die
Karnevalisten so gut es ging. mehr>>>
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05.11.2009 |
Kabarett
kann ein richtiger Jungbrunnen sein
Die
vier Kabarettveranstaltungen der Gruppe MIKROKOSMOS waren für die
Akteure und für das Publikum im wahrsten Sinne interessante
Augenblicke. Das bestätigen die vielen Gespräche und die uns
erreichenden Informationen. Als Senior und Mitbegründer des lokalen
Kabaretts in Hochstadt fühlte ich den Stress in der Vorbereitungsphase
besonders deutlich und trug mich deshalb mit dem Gedanken, dass dies meine
letzte Teilnahme sein sollte. Vielleicht schaute ich deshalb auch so
ernst, wie auf neben stehendem Bild während des Programmbeginns. Während
der vier Abende begeisterte mich die Leistung jedes einzelnen
Ensemblemitglieds sowie die tolle Reaktion des Publikums so sehr, dass der
Gedanke ans Aufhören wie weggeblasen ist. Lokales Kabarett kann ein
richtiger Jungbrunnen sein. >>>mehr
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31.10.2009 |
Premiere
in Hochstadt
Da
erlebt man einen der interessantesten Augenblicke des Jahres und kann doch
nicht so schreiben, wie man will. Schließlich sollen die Besucher der
drei anderen Veranstaltungen nicht zu viel erfahren, denn die Spannung
wäre womöglich weg. Dennoch möchte ich einige Worte über das
Wechselbad der Gefühle los werden, das die Kabarett-Truppe hinter und auf
der Bühne durchlebt. Zunächst sei noch ein Hinweis erlaubt. Auch heute
verwende ich den winzigen Hinweis auf mögliche Restkarten, weil auch
gestern in einem Fall zwei Karten wegen Krankheit zurück gegeben
wurden, die an der Abendkasse sofort wieder verkauft werden konnten. Wie
sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
>>>mehr
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23.10.2009 |
Wenn
wegen knapper Kassen die Tradition dem Fortschritt weichen muss
Die
momentane Wirtschaftslage bringt es mit sich, dass an allen Ecken und
Enden gespart werden muss. So auch in Vereinen, die jetzt häufig mit
einem veränderten Konsumverhalten der Bürger konfrontiert werden. Der
Euro rollt auf der Ausgabenseite stärker als auf der Einnahmenseite. Die
Folge ist, dass man einspart, wo es nur geht. Das hat aber so seine
Tücken. Auch wenn es gelingt, die Qualität von Veranstaltungen und deren
Ausstattungen zu halten, die Folgen sind in anderen Bereichen spürbar. >>>mehr
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22.10.2009 |
Redaktion
der HOCHSTÄDTER KREPPELZEITUNG ist traurig
Es
gibt interessante Augenblicke im Leben, die einem unter die Haut gehen.
Einer dieser Augenblicke fand in dieser Woche statt, als Berthold Böhm
nach über 30-jähriger Zugehörigkeit zur Redaktion der HOCHSTÄDTER
KREPPELZEITUNG seinen Rückzug aus dem "Kreppelgericht"
bekannt gab, wie sich die Redaktion seit ihrer Gründung im Jahr 1902
nennt. Mit ihm verliert die Kreppelzeitung einen unglaublich vielseitigen
humoristischen Redakteur, der es über Jahrzehnte verstand, die
vielfältigsten Themen in seiner ureigenen Art zu glossieren. Nur allzu
gern würde ich an dieser Stelle das eine oder andere Geheimnis lüften.
Die Statuten der Kreppelzeitung verbieten es jedoch, den Zusammenhang
zwischen Autoren und Texten herzustellen. Dahinter steht in jedem Fall das
gesamte "Kreppelgericht". |
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18.10.2009
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Kabarett
und Satire muss man verstehen können
Nur
noch zwei Wochen stehen der Kabarettgruppe MIKROKOSMOS für den
letzten Schliff am Programm zur Verfügung. Dann wird es ernst. Die fast
500 Eintrittskarten haben ihre Besitzer innerhalb weniger Tage gefunden
und das Motto des Programms 2009 lautet "Bis aaner weint!"
Das ist natürlich nicht sprichwörtlich so zu verstehen, sondern trägt
der Tatsache Rechnung, dass das geflügelte Hochstädter Wort "Bis
aaner flennt" von Neubürgern etwas hochdeutscher ausgesprochen wird.
Es soll einfach als gutgemeinter Beitrag zur Integration verstanden
werden. Ob es tatsächlich dazu kommt, dass "aaner weint", wird
das Verständnis des Publikums für Kabarett und Satire zeigen. >>>mehr
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07.10.2009 |
Kleinstädtische
Inquisition
Interessante
Augenblicke erlebe ich gerade in einer ungewollten Konfrontation mit
aufgeschreckten Katholiken und pikierten Protestanten Maintals. Ich
erlaubte mir, einige Aspekte der Ökumenischen Segnung eines
Einkaufsmarktes zu hinterfragen. Wohlgemerkt: Ich stellte lediglich
Fragen. Diese waren allerdings sehr hintergründig und spitz formuliert,
wie etwa:
Befinden
sich die Kunden jetzt auf geweihtem christlichem Boden?
Was
bedeutet diese Handlung für die Kunden?
Ist
dies nun ein christlicher Einkaufmarkt oder folgen die anderen
Konfessionen noch?
>>>mehr
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01.10.2009 |
Achten
Sie auf Emanzen!
Nun
werden Sie fragen, was der Unterschied zwischen einer emanzipierten Frau
und einer "Emanze" ist. Emanzipierte Frauen sind
Frauenrechtlerinnen bzw. Feministinnen, die sich für Frauenthemen und
Frauenprobleme intelligent und wirkungsvoll einsetzen. Diese Bewegung
entstand in den 60er und 70er Jahren und schon damals wurde für eine
gewisse Art von Frauenrechtlerinnen die Kurzform EMANZE geprägt. >>>mehr
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01.10.2009 |
Alle
drei Kabarettveranstaltungen 2009 waren in knapp 2 Stunden ausverkauft
An
dieser Stelle wurde bereits über die Vorbereitungen zum diesjährigen
Kabarettprogramm der Gruppe MIKROKOSMOS berichtet. Ein
interessanter Augenblick war für das gesamte Ensemble natürlich der
Beginn des Kartenverkaufs am heutigen 1. Oktober 2009. Drei mal 120 Karten
standen zum Verkauf und innerhalb von zwei Stunden waren alle drei
Veranstaltungen ausverkauft.
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30.09.2009 |
Wieder
allein in der Mitte?
Die
Bundestagswahl ist gelaufen und Deutschlands Mitte kann sich darüber
freuen, dass sie wieder unter sich ist. Linke und rechte Parteien konnten
aus der Wirtschafts- und Bankenkrise unverständlicherweise keinen
argumentativen Nutzen ziehen. Die wahren Gewinner waren die neoliberalen
Kräfte, deren Politik in weiten Teilen ja geradezu erst diese Krise
begünstigte. So, wie die SPD unter Gerhard Schröder mit
Macht die Mitte zu erobern versuchte und dies auch teilweise schaffte, so
eignete sich nun die CDU in der großen Koalition verstärkt soziale
Kompetenz an und konnte damit die SPD wieder aus der Mitte vertreiben. Die FDP hingegen
setzte komplett auf den Konflikt zwischen Arbeitenden und Arbeitslosen, um
die Kluft weiter zu vergrößern. >>>mehr
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02.09.2009 |
Die
Zeit ist das Maß aller Dinge
Recht
bekannt sind die zerfließenden Uhren von Salvatore Dali. Sie sollen
verdeutlichen, wie uns die Zeit unter den Händen zerrinnt. Der ganz
persönliche Zeitrahmen eines jeden Menschen ist seine Lebenszeit, die in
Jahren recht überschaubar, in Monaten ausgedrückt üppiger und in Tagen
und Stunden gerechnet schier gewaltig zu sein scheint. Und doch kann im
nächsten Moment schon alles vorbei sein. Dennoch planen viele Menschen in
recht großen Zeiträumen, wenn es zum Beispiel um Zinsen und Tilgung
geht. Eine Ehe soll gar ein Leben lang halten. Sieht man sich jedoch
genauer an,
wie wir mit der Zeit umgehen, kommt man ins Grübeln. >>>
mehr |
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29.08.2009 |
Vom
Saulus zum Paulus - Die Erinnerungslücke des Dr. Tauber
Vor
einigen Tagen warnte unser Bürgermeister noch vor den Gefahren, die
"in der Scheinwelt des Internets" lauern. Es wäre für ihn
möglicherweise ein interessanter Augenblick, zu erleben, dass diese
"Scheinwelt des Internets" auf Anfrage nahezu jede
Erinnerungslücke schließt, die offensichtlich momentan beim
Bundestagskandidaten Dr. Peter Tauber (CDU) auftrat. Er
wurde - möglicherweise zum unpassenden Zeitpunkt - an seine Äußerungen
erinnert, dass auch er es richtig finde, dass über 85-Jährige ihre
Hüftgelenke selbst bezahlen müssten. Das passt nun so gar nicht mehr zu
seiner Wahlkampfstrategie. >>>mehr
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22.08.2009 |
Ich
bewahre Euch vor dem bösen Internet
Viele
Internet-Anwender und -nutzer sind heute sehr stark auf schnelle
Übertragungszeiten angewiesen, weil sie das Internet beruflich nutzen.
Sie mussten aus Einsparungsgründen ihren Arbeitsplatz teilweise nach
Hause verlegen und teilen sich ihren voll aufgerüsteten
Firmenarbeitsplatz mit mehreren Kolleginnen und Kollegen. Sie fahren nur
noch zur Abstimmung und zu Meetings in die Firma. Wenn man sich in den
Firmenserver einwählt, Arbeitspakete downloadet und die Ergebnisse wieder
uploadet oder gar online arbeitet, ist man auf hohe
Datenübertragungsraten angewiesen. >>>mehr |
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10.08.2009 |
Vier
"Geburten" pro Jahr
Seniorenzeitung
60 AUFWÄRTS im Aufwind
Zeitungsleute erleben in regelmäßigen Abständen
Interessante
Augenblicke, wenn
aus ihrer Stoffsammlung das fertige Produkt entsteht. Bis zur letzten
Minute wird korrigiert, gestaltet und am Satz gefeilt. Ist eine wirklich
schön gestaltete und lesenswerte Zeitung "geboren", dann ist
das gesamte Team zufrieden. Doch bis dahin ist ein gewaltiges Stück
Arbeit zu bewältigen. >>>mehr |
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08.08.2009 |
Ärztlicher
Notdienst Bruchköbel - Lebenshilfe mit Krankenhauseinweisung
Viele
Maintaler beschweren sich immer wieder über den Ärztlichen Notdienst der
Kassenärztlichen Vereinigung für den Raum Maintal. Man behauptet, Ärzte
jeder erdenklichen Fachrichtung würden den Dienst versehen und die Hilfe
sei oft nicht passend. Eine ganz andere Erfahrung machte ich im
häuslichen Umfeld. Ein Bereitschaftsarzt mit starkem
böhmisch/mährischem Akzent bestach mit gut dosierter ärztlicher Kunst
und sehr großer Lebenserfahrung. >>>
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02.08.2009 |
Pflegende
Angehörige - eine Aufgabe mit vielen unliebsamen Facetten
Wenn
man pflegender Angehöriger ist, kann es passieren, dass viele
Dinge vor der übernommenen Aufgabe in den Hintergrund treten. Je nach
Belastung treten beim Pflegenden zunehmend Abnutzungserscheinungen auf,
die mitunter bedenkliche Formen annehmen. Dabei ist es nicht der
Arbeitsanteil der Aufgabe, der einem zu schaffen macht, sondern die
psychische Belastung infolge des Verhaltens der Zielperson. >>>
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30.07.2009 |
Ein
ganz außerordentliches Erlebnis
Satire-Freunde
freuten sich bereits auf die zweite Lesung
von Graukopf-Satiren, die im Rahmen des Kulturprogramms der Stadt
Maintal am 29. Juli 2009 um 19 Uhr im Historischen Rathaus Hochstadt
stattfand. Zur zweiten Lesung kam auch Jacqueline Wastensteiner,
die ihre Satire "Der innerliche Tod" vortrug. >>> mehr |
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26.07.2009 |
MIKROKOSMOS
startet durch
Die
Kabarett-Gruppe MIKROKOSMOS arbeitet bereits intensiv am
diesjährigen Programm, das am 30. und 31. Oktober sowie am 1. November
2009 stattfindet. Ein interessanter Augenblick war gekommen, als die Ideen
förmlich ins Sprudeln kamen.
Wer
in derartige Aktionen und Abläufe schon einmal eingebunden war, der
weiß, dass unmittelbar nach der letzten Vorstellung die gesamte
Anspannung von einem abfällt, die sich über Wochen und Monate aufgebaut
hatte. >>>
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24.07.2009 |
Informationsquelle
versiegt nahezu unbemerkt
Nach
der Einstellung meiner Dokumentation der Maintaler Kommunalpolitik
erlebte ich im Kontakt mit meinen Lesern eine Reihe interessanter
Augenblicke, die mich jedoch nicht von meinem Entschluss abbrachten.
Besonders interessant war für mich die Feststellung, dass die örtliche
Presse kein Interesse an diesem Thema hatte, obwohl man händeringend
Themen sucht, um das Sommerloch zu füllen. >>>
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Eine
Lanze für den TAGESANZEIGER
Es
ist wohl eine Zeiterscheinung, dass wir mit Informationen genauso umgehen,
wie mit einfachen Konsumgütern. Zunächst fragen wir uns, ob wir
sie überhaupt benötigen, dann rückt erst die Frage in den
Vordergrund, wie wir an die Informationen kommen. Das Meiste
erreicht uns bereits über Rundfunk und Fernsehen. Kostenlose
Wochenzeitungen und Werbung füttern uns ebenfalls mit
Informationen. Erst dann rücken die Tageszeitungen, die online und
kostenlos im Internet gelesen werden können, in den Fokus. Wer in
allen bisher genannten Medien nicht fündig wurde, weil der speziell
gesuchten Information die überregionale Bedeutung fehlt, leiht sich
beim Nachbarn den Maintal TAGESANZEIGER aus oder kauft ihn
als Einzelexemplar. Dort steht alles drin, was von lokalem Interesse
ist. Derart punktuell informiert, wartet diese
Leserkategorie auf den nächsten Anlass, um sich erneut so günstig zu
versorgen. Aus der Sicht unseres Maintaler Lokalblattes
wäre es allerdings optimal, wenn der TAGESANZEIGER noch
stärker abonniert würde. Bereits jetzt werden über die mehr als 4000
Abos, die Weitergabe unter der Hand und den Straßenverkauf viele Maintaler Privathaushalte erreicht. Doch für viele Maintaler
Bürger scheint das Abo überhaupt kein Thema zu sein, weil sie
sich einfach nicht für Maintal interessieren. Das stimmt nachdenklich,
erklärt sich aber mit der gefühlten Unattraktivität Maintals, die
oftmals jedoch erst aus der mangelnden Information resultiert. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz.
Die
Stammleser der Lokalzeitung
Die
langjährigen Abonnenten und Straßenverkaufs-Kunden sind am Mix der
Berichte über die mehr als 190 Vereine, Verbände und der
Parteien sowie an den regelmäßigen Informationen und Bekanntmachungen
der Stadt Maintal sowie des Main-Kinzig-Kreises interessiert. Sie
honorieren mit ihrem Bezugsverhalten, dass die Information
über ihren Heimatort und die Region ihren Preis hat. Wer die Zeitung
"second Hand" liest, hat sehr oft
nicht das Geld, das seine Zeitungs-Spender für Informationen
ausgeben,
ist jedoch grundsätzlich am innerörtlichen Geschehen interessiert.
Das lässt hoffen. Grob
geschätzt dürften gut die Hälfte aller Maintaler Bürger den Maintal
TAGESANZEIGER lesen.
Lesen,
was wirklich interessiert
Die
Leser filtern meist nur das aus der Zeitung heraus, was sie
wirklich interessiert. Der Rest ist für sie Beiwerk. Die
überregionalen und weltweiten Nachrichten sind ihnen bereits aus
den aktuellen Nachrichtensendungen oder dem Internet bekannt. Sie suchen ohne Umschweife ganz gezielt die
Sport-Seiten, die Kommunalpolitik, Vereinsnachrichten,
Veranstaltungskalender, Leserbriefe, spezielle Kulturkritiken,
aber auch Geburtstagslisten, Kirchennachrichten, Todesanzeigen und
anderes, von dem sie sich angesprochen fühlen. Artikel weiterer Themenkreise werden nur bei
spezieller Aufmachung oder
Aktualität gelesen. Das alles dauert zur ersten Information je nach Übung
und Umfang oft nur wenige Minuten. Mit mehr Ruhe wird die Zeitung
später ausführlicher studiert. Als ärgerlich wird das Fehlen oder
der zeitliche Verzug erwarteter Zeitungsinhalte empfunden. Der
Umgang der Redaktion mit Prioritäten und Platzbedarf deckt sich nun mal nicht immer
mit dem Prioritätsdenken der Leser. Ob wir später die gelesenen Inhalte
(noch) für angemessen halten und diese (dann noch) als Gesprächsstoff dienen,
ist ein anders Thema.
Die
emotionalisierende Komponente
Kern
jeder Nachricht ist generell der reine Sachverhalt, der schlank
gehalten nahezu
keine Botschaft oder Wertung enthält. Das soll dem Leser
überlassen bleiben. Viele dieser Nachrichten werden zunächst nicht
oder gar nicht gelesen. Die massive Versachlichung bremst oft das emotionale
Empfinden der Neuigkeit. Hier nutzen engagierte Journalisten den Kommentar,
um den Kern der Nachricht und deren Auswirkung auf das
tägliche Leben aufzubrechen und verständlicher zu machen. Viele Nachrichten werden
deshalb erst nach dem Kommentar gelesen, besonders, wenn es der Redakteur
versteht, dabei geschickt eine provokante Position einzunehmen. Die Zivilcourage
der Redakteure endet jedoch manchmal mit einem Fragezeichen hinter der provokanten Überschrift.
Der
im
Konjunktiv gehaltene Text schützt zudem vor Konsequenzen, denn mit
seiner klaren Positionierung
stört der Redakteur die Absichten unterschiedlichster
Kreise, was sich für seine Zeitung nachteilig auswirken kann. In
diesem Zusammenhang sind die Betrachtungen
über die unabhängige Presse interessant, die sich auf
dieser Homepage befinden.
Am
Beispiel der BILD-Zeitung lässt sich jedoch verdeutlichen, dass
sich -
trotz des schlichten Strickmusters dieser Zeitung - der
geschickte Einsatz emotionalisierender Wirkungen des
Geschriebenen derart
umsatzsteigernd auswirkt, dass man durchaus auf abhängig machende Werbung
verzichten kann. Vergleichsweise ist vielen politisch interessierten Maintaler Lesern
unser Lokalblatt zu zahm. Diese Leser vermissen Biss und den Einsatz für
gerechte Sachverhalte, vielfach auch den Mut zur ganzen Wahrheit,
wenn sie als der Zeitung bekannt vorausgesetzt wird. Der häufiger
eingesetzte zündende
Kommentar wäre die Lösung und das Salz in der Suppe. Enttäuschung und Verärgerung
ganzer Lesergruppen wirken sich schnell auf den Zeitungsbezug aus. So gesehen ist dem
braven Verhalten ebenfalls, jedoch eine andere Art der Emotionalisierung zuzuschreiben.
Maintal,
die fast unbekannte Stadt
Nun
könnte man die Frage stellen, warum Maintal für alle großen
Tageszeitungen der Region so unbedeutend ist, dass sich Journalisten
kaum mehr nach Maintal verirren und dem Maintal TAGESANZEIGER
das Feld überlassen. Die Antwort wäre, dass Maintal
eine viergeteilte Wohn-/Schlafstadt vor den Toren von Frankfurt und
Hanau mit steigendem Seniorenanteil ist, deren gefühlte
Attraktivität deutlich unterhalb der aller Nachbarstädte und -gemeinden
liegt. Die Infrastruktur ist üblicher Standard ohne Highlights. Kultur spielt sich in der nahen Metropole ab und die
örtlichen kulturellen Höhepunkte fristen ein
Schattendasein.
Kein
namhaftes Unternehmen mehr trägt den Namen Maintals über seine
Werbung in die Welt. Es scheint, als warte Maintal seit Jahren auf eine
Sensation oder den
erlösenden Skandal, der den bisherigen
Bekanntheitsgrad Maintals schlagartig verändert. Alles scheint im
Mittelmaß und in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
Maintal fehlt es auch an
Persönlichkeiten, die sich positiv für Maintals Bekanntheitsgrad
einsetzen. Selbst Birgit Prinz als
Weltfußballerin betonte immer wieder, gebürtige Frankfurterin zu
sein. Darüber hinaus ist sie von der Außenwirkung her kein Sebastian
Vettel oder eine Magdalena Neuner, die locker
den Bekanntheitsgrad ihrer Heimatge- meinden steigern.
Kulturschaffende Maintaler halten sich bedeckt, unsere
Kommunalpolitiker agieren oft verdeckt und interessengesteuert
und bedienen damit gängige Politiker-Klischees. Bei ihrem Wirken
sind sie oftmals froh, wenn die Öffentlichkeit davon nichts
erfährt. Die Folge ist eine spürbare Ablehnung seitens der Wähler.
Sie zeigen deshalb auch kein Interesse mehr an Informationen zur Kommunalpolitik.
Zeitweise werden sie mal von Bürgerinitiativen thematisch
aufgeweckt, um aber anschließend wieder in Gleichmut und Desinteresse zu
versinken. Es ist ein Wunder, dass die Lokalzeitung bei dieser
Gemengelage immer noch
genügend Stoff mit echtem Informationsgehalt findet - von
substanziellen Aufreg-Themen ganz zu schweigen - um die Seiten zu
füllen.
Der
Maintal TAGESANZEIGER - letzte Maintaler Informationsquelle
Für
den Maintal TAGESANZEIGER gilt das gleiche, wie für den
örtlichen Einzelhandel. Er sollte aus Verbrauchersicht nach Kräften unterstützt
werden, damit er nicht unter geht. Er ist das letzte noch
verbliebene Printmedium, das sich noch mit dem lokalen
Geschehen Maintals auseinander setzt. Hier wird noch journalistisch
gearbeitet. Wochenzeitungen drucken nur ab, was man ihnen zusendet
und generieren damit ihre Umsätze. Es ist kontraproduktiv, dass Informationen aus dem
Rathaus wegen der wesentlich höheren Haushaltsabdeckung auch über Wochenzeitungen verbreitet werden, obwohl dadurch keine Steuern für
Maintal generiert werden. Das stärkt nicht gerade die heimische
Zeitung und indirekt die städtischen Finanzen.
Man sollte
mit dem Maintal TAGESANZEIGER über
Verbesserungspotenziale reden, wie es die Redaktion immer wieder anregt.
Auf den Wochenmärkten und Straßenfesten ist die Redaktion
präsent, um mit den Bürgern Kontakt zu pflegen. Hier kann man die
Gelegenheit nutzen, auf Sachverhalte hinzuweisen, die verbessert
werden sollten. Was machbar ist, wird sicher auch umgesetzt werden. Natürlich ändert sich nicht in jedem Fall
etwas. Ein typisches
Beispiel sind die permanent monierten platzfüllenden monatlichen
Geburtstagslisten der Vereine. Die Vereine sollten sinnvoller Weise
besser über ihre sicher
nicht ganz uninteressanten Aktivitäten informieren. Manche
Leser sind jedoch ganz entzückt, wenn sie einmal im Jahr ihren
Namen in der Zeitung lesen. Für sie sind die Geburtstagslisten
scheinbar alternativlos. Na denn...!
Die
Lokalzeitung befindet sich permanent im Spagat zwischen Kosten und Qualität. Nur beste und engagierteste Redaktionsmitglieder
können die Erwartungen der Leser voll erfüllen. In personellen Engpässen schwankt jedoch die Attraktivität der
Zeitung. Die Themen werden dann flacher, die Bilder
größer und nur emotionalisierende Leserbriefe können noch für einen
Ausgleich sorgen. Ganzseitige Reklamen auf den besten rechten
Seiten der Zeitung helfen zwar, die Kosten zu decken, mindern jedoch
erheblich den Lesegenuss. Auch hier könnte ein größerer
Leserstamm mit seinem Kostenbeitrag bis zu einem gewissen Grad für Abhilfe
schaffen und die Attraktivität der
Zeitung steigern. Ein optimierter Personalstamm könnte ohne
Zeitdruck noch intensiver
auf das aktuelle Geschehen eingehen und die Zeitung mit mehr Inhalt
füllen. Vor den
Leistungsträgern der Redaktion ziehe ich den
Hut, weil sie sich täglich der vielschichtigen fachlichen und
strukturellen Herausforderung stellen und sich
täglich selbst neu motivieren. Das ist absolut keine
Selbstverständlichkeit und mit einer besonderen Liebe zum Metier zu
erklären.
Veröffentlicht
am 31.12.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Alte
Seilschaft
Wäre
die Atomkatastrophe in Fokushima nicht gewesen und hätten Bürger,
die sich um das Maintaler Parteienspektrum sorgten, nicht
eingegriffen, säßen Peter Arendt und Monika
Vogel heute vermutlich beide nicht oder ebenso alleine im Parlament, wie die
FDP-Kandidaten. Erst der Weggang von Peter Arendt ließ
auf eine Erneuerung der Grünen in Maintal hoffen. Den absoluten
Kick bekamen die Grünen landauf landab durch die Folgen von
Fokushima. Er bewirkte, dass die Mehrzahl der Grünen-Fraktion nun
aus Stadtverordneten besteht, die kaum oder keine kommunalpolitische
Erfahrung haben. Die 8 grünen Maintaler Stadtverordneten waren vom ersten
Tag an eine Gruppe, denen man förmlich anmerkte, dass kaum etwas
zwischen ihnen harmonierte, geschweige denn, stimmte. Erneuerung und
verbohrtes Festhalten an alten Verhaltensweisen stießen
aufeinander. Während der Diskussionen wurde schnell klar: Monika
Vogel war noch nie und wird niemals ein Alpha-Tier
beziehungsweise eine starke Führungsperson sein. Sie scheint nur
der verlängerte Arm von Peter Arendt zu sein, der von
außen die Fäden zieht. Zumindest wurde dies überdeutlich. Nun ist die Fraktion zerbrochen und drei
Abgeordnete wollen eine eigene Fraktion gründen, die - das muss man
sich auf der Zunge zergehen lassen - wirklich grüne Politik
umsetzen wollen. Sie distanzieren sich damit von der unbeirrten
Fortführung des Kurses der letzten Wahlperioden. Dafür waren sie
nun mal nicht angetreten. Aus was ihre grüne Politik bestehen soll,
wollen Sie noch erklären.
Dem
Stadtverordnetenvorsteher gaben Peter Thrun, Michael Kilian
und Elke Nagel ihren Entschluss bekannt und
erklärten, dass sie ihre Mandate mitnehmen. Möglicherweise ist das
erst die Spitze des Eisbergs. Weitere Stadtverordnete der Grünen
könnten nach meiner Einschätzung folgen.
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Die
Fraktionsvorsitzende Monika Vogel hätte
akzeptieren sollen, dass die Politik von Peter Arendt
dazu führte, dass echte grüne Politik in Maintal nicht mehr
als solche empfunden wurde. Es musste ihr auch klar sein, dass
viele grüne Wähler die Nase von der schlitzohrigen Macht-
politik des Peter Arendt voll hatten. Sie
hätte mit dem Zuwachs den Weg der Erneuerung wählen sollen.
Wer ihr jetzt noch folgt, führt das System Arendt weiter. |
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Der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende Friedhelm Duch,
der als Referent des grünen zweiten Kreisbeigeordneten beruflich
sehr stark in grüne Politik eingebunden ist, wird die Spaltung der
Maintaler Grünen mit Sorge beobachten, zumal die Abtrünnigen echte
grüne Politik reklamieren. Der Umkehrschluss signalisiert, dass
dies bei den offiziellen Maintaler Grünen nicht möglich sei.
Zurück bleibt in den Augen vieler Bürger eine Mogelpackung, die
unter Vorspiegelung der ernsthaften Erneuerung dort weitermacht, wo
sie vor der Wahl aufhörte. Maintal und die Wähler, die Grün
wählten, haben eine andere grüne Politik verdient und fühlen sich
hinters Licht geführt.
Veröffentlicht
am 24.12.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Nun
ist restlos klar: Maintals Grüne wollen dort weiter machen,
wo ihre Arbeit beinahe geendet hätte. Ihre Mitgliederzahl war
unter ein Dutzend gefallen und sie waren nicht mehr in der
Lage, zur Kommunalwahl eine Liste mit Aussicht auf Erfolg
aufzustellen. Sie zogen sich allerdings nicht selbst aus der
Asche ihrer Politik, sondern sie verdanken ihre dem Phoenix
ähnliche politische Wiederauferstehung Bürgern, die nach dem
bekannt werden des Wegzugs von Peter Arendt an
eine Erneuerung der Maintaler Zelle der Grünen glaubten.
Fokuskhima bescherte den Grünen dann ein Ergebnis, bei dem
die alten Fraktionsmitglieder in der Minderheit waren. Eine
Erneuerung wäre die logische Folge gewesen. Entscheidend war
allerdings das neue Führungsproblem. Peter Arendt
war - das muss man ihm unumwunden bescheinigen - mit Maintals
Finanzen und allen anderen Problemen vertraut, wie kein
anderer. Auch stand er stets zu seinen Überzeugungen, auch
wenn sie noch so unglaublich erschienen. Er wusste stets, was
er tat. Es ist auch logisch, dass man nicht teilnahmslos aus
der Ferne beobachtet, wie nun alles infrage gestellt wird.
Erfolge, die aus einer Kehrtwende resultiert hätten, wären
schmerzlich gewesen. Als der Initiator der
Magistratsunterstützungsfraktion wird er sich an der total
verfahrenen finanziellen Situation Maintals mitschuldig
fühlen und deshalb seine etwas angespannte Nachfolgerin
unterstützt haben. Der Fehler ist nur die dabei ausgegebene
politische Richtung des "Weiter so!". Das zeigt,
dass man aus den Fehlern nichts lernte. Drei Stadtverordnete
wollten diesen Vorwurf nicht länger gegen sich gelten lassen.
Klaus
Klee |
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Gekaufter
Präsident?
Landesvater
-
das ist die Rolle, die Bundespräsident Christian Wulff
bevorzugt spielt - erst in Niedersachsen, dann für die gesamte
Bundesrepublik. Den Aufstieg verdankt er Angela Merkel
und offensichtlich einigen Unternehmern, die ihn unterstützen. Mit
Wulff war auch der letzte Kandidat aus dem Rennen, der Angela
Merkel das Amt bei
Neuwahlen hätte streitig machen können. Christian
Wulff hat nun lebenslang Anspruch auf einen Gehalt von
monatlich 23.000 €, ein Büro, einen Dienstwagen, einen Chauffeur
und eine Sekretärin. Ein wahrlich fürstlich bezahlter Ausstieg aus
der Politik. Er ist von Freunden umgeben, die es ausgenommen
gut mit sich und mit ihm und wer weiß was noch meinen und ihn
deswegen teilweise auf seinen offiziellen Auslandsreisen begleiten.
Im Gefolge von Kanzlern und der jetzigen
Kanzlerin ist ein Tross von führenden Köpfen der Wirtschaft
völlig normal.
Politiker sind nun mal die Gehilfen hochkarätiger
Handlungsreisenden. Beim Bundespräsidenten jedoch ist das weder üblich noch mit dem Amt vereinbar.
Als
Bundespräsident wacht man über Gesetze, bestellt und abberuft
Kanzler und Minister, wacht über die Demokratie und die Einhaltung
der Gesetze. Das erfordert
ein Höchstmaß an Integrität, Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit.
Christian Wulff
hat bewiesen, dass diese Eigenschaften auf ihn nicht wirklich
zutreffen. Ist er nur ein gekaufter Präsident?
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Mit
seiner zweiten Frau Bettina repräsentiert Christian
Wulff nicht nur, sondern er pflegt auch intensiv die
Gesellschaft von besonders Reichen und Schönen, in deren
Landsitzen sie es sich seit Jahren während ihrer Urlaube gut
gehen lassen. Das Paar liebt den Luxus und gibt dafür
offensichtlich mehr, als ein Bundespräsident geben darf. Nach
der Scheidung im Jahr 2007, die ihn finanziell gewaltig
gebeutelt haben soll, nahm er die finanzielle Hilfe von
Freunden an, die ihm nun zum Verhängnis wird. So langsam
kommen immer mehr Details seiner zweifelhaften Kontakte zu
milliardenschweren Personen ans Tageslicht, die sich
offensichtlich ihre Kanzler und Präsidenten nach Belieben
kaufen oder manipulieren. |
Christian
Wulff scheint nicht nur ins Beuteschema von dubiosen
Geldleuten zu passen, sondern auch in das seiner Frau. In ihrem
Händen scheint er all das zu verkörpern, was sich eine Frau mit
dem Hang zu Glanz und Glamour wünscht. Es wird interessant sein, ob
diese Beziehung auch noch funktioniert, wenn er von der großen
Bühne abtritt und nur noch seine biedere und eher langweilige
Hülle übrig bleibt. Ihr steht jetzt ein angemessener Anteil an
seiner erworbenen Alterssicherung zu und in der Welt der Reichen und
Schönen ist sie ja jetzt bestens eingeführt. Es könnte plötzlich
einsam um ihn werden, wenn es nicht die ganz große Liebe ist, die
beide miteinander verbindet.
Was
fürchtet jedoch Kanzlerin Angela Merkel - dass
sie kurz hintereinander gleich zwei Bundespräsidenten verliert oder
dass noch mehr Details ans Tageslicht kommen, die unsere gesamte
politische Landschaft erschüttern? Ist Wulff nur der Auslöser für
einen Skandal ungeahnten Ausmaßes? Das dicke Ende erwarte ich ab
Januar 2012 und die Weihnachtsansprache verfolge ich mit besonderem
Interesse.
Wie
viel politische Kraft steckt noch in Wulff?
Am
22.12.2012 nahm der Bundespräsident endlich persönlich Stellung zu
den Vorwürfen, die zunehmend gegen ihn erhoben werden. Nachdem
bisher nur renommierte Anwälte für ihn sprachen, äußerte er sich
endlich selbst und verblüffte mit der Erkenntnis: "Nicht alles,
was juristisch rechtens ist, ist auch richtig!" Ein
Politiker mit seiner Vita muss das wissen. Offensichtlich nicht aber Christian Wulff, der
von seinem Pressesprecher und privaten Imageberater
Olaf Glaeseker zur Sonderausgabe der Marke "menschlicher Politiker"
umgestrickt wurde, weil die Politik brave schöngeistige
Bundespräsidententypen mag.
Ist Wulff nur noch eine
leere Hülle?
Wie viel Kraft steckt noch in dieser Hülle? Nun ist (angeblich auf
eigenen Wunsch) der präsidiale Umerzieher entlassen - die Hülle
Wulff blieb
zurück und so blutleer stand sie auch vor den Mikrofonen. Ob ohne
Kopfbedeckung, mit flottem Sommerhut oder mit Kippa, stets setzt er
den gleichen einstudierten feierlich lächelnden Gesichtsausdruck
auf und gibt wohlformulierte weichgespülte Formulierungen von sich. Es ist die Frage, ob und wie schnell er ohne seinen
"Präsidentenflüsterer" doch noch ein Präsident werden kann, der
nach allen Seiten - auch gegen sich selbst - verbindlich Kante
zeigt. Gelingt ihm das nicht, wird er nicht mehr lang im Amt bleiben,
denn die Presse, die nach wie vor Joachim Gauck gern
im Amt sehen möchte, lässt nicht locker.
Veröffentlicht
am 21.12.2011, ergänzt am 22.12.2012 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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(Bild ist am Kragen satirisch verfremdet)
Ein
gekaufter Präsident?
In
diesen Tagen stellt sich die Frage nach dem Typ
Bundespräsident, den das Volk wirklich haben möchte. Mit
Bestimmtheit kann man sagen, dass der vom Volk gewünschte Typ
sehr von den Vorstellungen vieler Politiker abweicht. Wenn es
der Politik nicht gelingt, einen parteilosen Präsidenten zu
finden, so spielt als Strategie der "Entsorgung"
eines Kontrahenten eine große Rolle. Mit Christian
Wulff war letzteres der Fall. Beim amtierenden
Bundespräsidenten vollzog sich die Umwandlung zum politischen
Neutrum allerdings besonders rasant.
Christian
Wulff spricht mit seiner Art vornehmlich das weibliche
Geschlecht an und er dürfte dem Bild des idealen
Schwiegersohns entsprechen. Spötter nennen ihn den
"Begrüßungsonkel der Nation", weil seine Reden und
Auftritte so herrlich unverbindlich und allgemein gehalten
sind. Appellen an die Politik und die Gesellschaft fehlt es an
Schärfe und an Verbindlichkeit. Weichgespült und sanft
gleitet er über seine präsidiale Bühne, stets sehr darauf
bedacht, dass seine zweite Gattin im rechten Rampenlicht
steht.
In seinem präsidialen Dunstkreis bewegen sich
wohl- habende Menschen, die ihn mit Wohltaten bedenken und ihm
alljährlich ihre exklusiven Villen für Urlaube zur
Verfügung stellen. Deren Angebote nimmt er dankend an, um
sich als ein Teil dieser besonderen Gesellschaft zu fühlen.
Sein Lebensstil sollte natürlich schon dem eines Bundespräsidenten
entsprechen. Dafür ist seine Versorgung ja auch hoch genug und die
bis zum Lebensende gewährte Pension dürfte ihm bei
Kreditinstituten die Türen öffnen. Er sollte deshalb
Konditionen zahlen, die das Volk, das er als Präsident
vertritt, auch bezahlen muss. Alles Andere ist als Vorteilnahme im
Amt anzusehen. Ob es das Amt des Ministerpräsidenten oder des
Bundespräsidenten ist, ist dabei unerheblich.
Ganze Kerle
handeln anders und wissen, wann sie zurücktreten müssen -
nicht erst, wenn ihre Gattin damit einverstanden ist.
Klaus
Klee
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Das
schwarze Loch Maintals
Seit
Tagen geistert ein Bild durch die Presse, auf dem ein schwarzes Loch
unserer Milchstraße eine heiße Gaswolke an sich
zieht und demnächst verschluckt. Unwillkürlich muss man an das
schwarze Loch denken, in dem unsere Maintaler Haushalte
verschluckt werden, ohne dass Spuren davon zurück bleiben.
Jährlich werden Millionen beziffert, ehe sie für immer
verschwinden. Der Bürgermeister berichtete kürzlich von 17
Millionen Euro an Werten, die sich innerhalb der letzten 3 Jahre
unter seinen Augen in Nichts aufgelöst hätten. Das möchte er
nicht noch einmal erleben, weshalb er nun Magistrat und Parlament mit einem
"Weckruf" wachrüttelte. Dagegen soll nun endlich irgend etwas
unternommen werden, damit das schwarze Loch Maintals
seinen unglaublichen Einfluss verliert.
Vor einem Jahr war der
Maintaler Herrscher des schwarzen Loches noch von langjährigen Fraktionsvorsitzenden
umgeben, die ihm in letzter Konsequenz stets folgten, seine vor
über zehn Jahren aufgestellte "Liste der Grausamkeiten"
jedoch nicht ernst genug nahmen. Vier der fünf
Fraktionsvorsitzenden haben sich inzwischen klammheimlich verdrückt,
lassen ihn mit seinem Scherbenhaufen allein und wollen nichts mehr mit
den geminsam geschaffenen Problemen zu tun haben.
Das schwarze Loch wird weiterhin gierig
schlucken, weil die neu gewählten Fraktionsvor- sitzenden
vermutlich noch nicht in der Lage sind, den verhängnisvollen Regelkreis der letzten Jahre zu
durchbrechen. Die Lage ist ernst!
Das
schwarze Loch Maintals könnte in den kommenden Monaten auch die
für kurze Zeit aufgekommene Hoffnung vieler Wähler auf die
Hinwendung des Parlaments zur reinen bürgerbezogenen Sachpolitik
verschlucken. Wie bereits deutlich spürbar ist, änderte die
Maintaler SPD ihr Paarungsverhalten und wendet sich nun sehr stark
der örtlichen CDU zu. Es sind wohl Eifersüchteleien, die den
flotten Dreier der linken Mitte verhinderten, der für klare
Mehrheitsverhältnisse und eine betont soziale und bürgergerechte
Politik gesorgt hätte. Das Vakuum des schwarzen Loches scheint für
die SPD-Strategen eine gewaltige Anziehungskraft zu besitzen. Man
will vorrangig ins Zentrum der Macht - dorthin, wo die Gelder
verwaltet werden, mit denen man gestalten kann - wo sie letztendlich
aber auch verschwinden.
Auf
örtliche Bedeutung zurechtgestutzt
Maintals
neue Grüne rangieren sich gerade selbst aufs Abstellgleis. Sie
werden nicht nur von der politischen Konkurrenz als inhomogene
Truppe und als unnatürlich gewucherte Personenansammlung empfunden,
die ihren Zuwachs aus Einflüssen bezog, die mit ihrer Maintaler
Politik absolut nichts zu tun hatten. Hinzu kommt, dass sie erneut
von Personen dominiert werden, die dem alten strategischen Verhalten
näher stehen als der Erneuerung. In der Hoffnung auf Veränderungen
liefen Teile der SPD lange Zeit den neuen Grünen hinterher und
zeigten beim lebhaften Paarungstanz der Alternative WAM demonstrativ
die kalte Schulter. Nun sind alle linksmittigen Perspektiven dahin
und man macht der CDU Kuhaugen. Die Folge wird das Abschmelzen
starker sachpolitischer Positionen auf das alte Mittelmaß sein, das
von den verschmähten niedrigprozentigen Gruppierungen und Maintals
Bürgern ohne jede Chance der Mitgestaltung bis zum Ende der
Legislaturperiode ertragen werden muss. CDU und SPD könnten alleine
bestimmen, was in Maintal passiert.
Wird
die SPD zur größten Magistratsunterstützungsfraktion?
Der
treue politische Augenaufschlag der Maintaler CDU sollte die
Sozialdemokraten jetzt nicht allzu sehr auf ihrer Rückkehr zur
Macht beflügeln. Der Preis ist hoch! Die SPD sichert damit dem
Bürgermeister das Verbleiben im Amt, das ihm bei ähnlichem
Sachverhalt in anderen Gemeinden streitig gemacht würde. Wer einen
"Weckruf" startet, muss nämlich etwas verpennt haben. So
etwas reicht normalerweise für eine Abwahl aus. Dorothee Diehl
wurde wegen weitaus geringerer Auswirkungen ihrer Tätigkeit in die
Wüste geschickt und die Spitze des Umlandverbandes muss gehen, weil
sie angeblich zu wenig leistete. Da ist eine Kooperation von SPD und
CDU eine praktische Sache und würde Erhard Rohrbach
wohl eine ungestörte Restlaufzeit im Amt ermöglichen. Dafür
würde die SPD bereits im Vorfeld stärker in die Absichten des
Magistrats eingebunden. Ein interessanter Deal! Irgendwie
praktisch...!? Ob so Maintals Probleme wirklich gelöst werden?
Veröffentlicht
am 17.12.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Freie
Fahrt für Sachpolitik
Das
Maintaler Parlament schrammte bei seiner letzten Sitzung noch einmal
an einer gefährlichen Klippe vorbei, die sich beinahe ergeben
hätte. Als die Abgeordnete der Republikaner erneut nicht im
Parlament erschienen war, waren alle theoretischen Zahlen- spielchen
Makulatur. Für den Haushalt des Bürgermeisters zeichnete sich
keine noch so knappe Mehrheit mehr ab. Nachträgliche Diskussionen
darüber, was gewesen wäre wenn - irgendwie und obwohl es keiner
gewollt habe - der Haushalt mit kleinen Änderungen mit der Stimme
der REPs beschlossen worden wäre, sind Schnee von gestern.
Zumindest diese demokratische Katastrophe wurde abgewandt. Für neue
Beratungen benötigt das Parlament jetzt Zeit, die es sich selbst
verschaffte, indem die Entscheidung über den Doppelhaushalt 2012/13
verschoben wurde. Optimistisch stimmte das keinen der vielen
anwesenden Besucher der Sitzung.
Die
letzte Stadtverordnetenversammlung beseitigte bei mir alle Zweifel
und mir ist jetzt be- wusst, dass diese 45 Stadtverordneten und der
Magistrat weder den Maintaler Haushalt in Ordnung bringen,
geschweige denn, Maintal jemals aus der Schuldenfalle herausholen
können, wenn sie so weitermachen. Der Bürgermeister hat längst
vor den Problemen kapi- tuliert, in die Maintal während seiner
Bürgermeistertätigkeit schlidderte. Deshalb zog er die Reißleine,
verhedderte sich hoffungslos darin und seine Handlung wird von der
größten Magistratsunterstützungsfraktion auch noch als
"Weckruf" gefeiert. Die restlichen Fraktio- nen haben nach
all ihren Beratungen, Haushaltsklausuren und fraktionsübergreifenden
Gesprächen immer noch Beratungs- und Klärungsbedarf. Man könnte
meinen, alle irren in Rohrbachs Zahlenwerken herum und finden den
Ausgang nicht, weil die Zahlen nicht zweckmäßig geordnet und
zusammengefasst sind. Es fehlt womöglich an der richtigen
Systematik.
Grundbedingung
für alle Ergebnisverbesserungsüberlegungen müsste die Auflistung
aller Leistungen, Funktionen und deren Qualitätsmerkmale sein,
denen die jeweiligen Kosten- pakete zugeordnet sind. Danach kann
beurteilt werden, welche Kosten zur Grundsicherung und welche zum
Zusatznutzen gehören. Nur so kann entschieden werden, was unter
welchen Einbußen zu welchen Einsparungen führt. Kann nicht gespart
werden, müssen Gebühren, Eintrittspreise etc. erhöht werden. Das
leuchtet dann auch allen Bürgern ein.
Ein
solches qualitatives Kosten-/Nutzen-Zahlenwerk scheint aber nicht
vorzuliegen - es sei denn, die Fraktionen erarbeiten sich das selbst
oder haben es sich erarbeitet. Wenn das von kompetenter Seite in
einer brauchbaren Version erstellt würde, hätten alle Fraktionen
die gleichguten Beratungsunterlagen.
Es
scheint partout nicht die Erkenntnis zu reifen, dass man
professionelle Hilfe benötigt und dass man sich auch endlich mal
reiner Sachpolitik zuwenden muss. Bloßes Taktieren zur Erzielung
knappster Mehrheiten war lange Zeit ein Kardinalfehler der Maintaler
Politik und dies führte zu teilweise katastrophalen
Fehlentscheidungen der selbsternannten
Magistratsunterstützungsfraktionen. Deren Fraktionsvorsitzende
warfen inzwischen allesamt das Handtuch und hinterließen ein
finanzielles Chaos.
Benötigt
wird nun die effiziente Zusammenarbeit aller fähigen Köpfe des
Parlaments und der Stadtverwaltung sowie satte Mehrheiten für die
richtigen Lösungen. Wenn diese durch Hilfe von außen zustande
kommen, so ist das kein Makel und wahrscheinlich sogar eine gute
Investition. Das Do-it-yourselve-Gewurstel kann so nicht weiter
gehen. Bis März 2012 kann eine brauchbare Struktur in die
Entscheidungsprozesse kommen. Dazu muss man allerdings bald
beginnen.
Veröffentlicht
am 14.12.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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...rausgefallen
! |
Amtszeit
wird zum Horror-Trip
In
der nächsten Stadtverordnetenversammlung sollte eigentlich der
Haushalt 2012/2013 für die Stadt Maintal verabschiedet werden.
Hierzu berieten die Fraktionen ausgiebig. Zwei Tage vorher steht
nahezu fest, wie sich die Parteien positionieren werden. Die Augen
sind plötzlich auf den einzig im Parlament verbliebenen REP, die
Stadtverordnete Mechthild Schilling gerichtet, die
allerdings bei den letzten Sitzungen nicht anwesend war. Mit ihrer
Stimme und den Stimmen von CDU und Grünen könnte der Maintaler
Haushalt mit kleinen Änderungen doch noch verabschiedet werden,
weil damit 23 Stimmen erreicht würden. Das ist natürlich
theoretisch absolut möglich, wenn alle Abgeordnete anwesend wären.
Maintal erhielte damit einen Haushalt, mit dem die nachhaltige
Haushaltskonsolidierung verschoben würde und mit dem weitere
Schulden aufgenommen werden müssten. Das zähe Ringen um die
wirklich nachhaltige Konsolidierung würde für zwei Jahre
ausgesetzt. Das kann nicht die Lösung sein, die Maintals Finanzen
wieder auf Kurs bringt.
Noch
ist offiziell nichts passiert. Hinter den Kulissen scheint jedoch
der Kampf um eine knappe Mehrheit für einen marginal geänderten
Haushaltsplan bedenkliche Formen anzunehmen. Wie im Blog von Jörg
Schuschkow, dem Vorsitzenden der WAM, zu lesen ist, sollen
motivierende Gespräche mit Frau Schilling geführt worden sein, dem
Haushalt zuzustimmen. Da sich rein rechnerisch daraus nur dann ein
Sinn ergibt, wenn die Grünen bereits im CDU-Boot wären, kann mit
etwas Phantasie und den bisherigen Äußerungen der Grünen zu einer
moderten Anhebung der Grundsteuer B das zu erwartende Stimm-
verhalten abgeleitet werden.
Maintals
Grüne sind jedoch seit der letzten Wahl kein homogener Haufen mehr
und es gibt durchaus Möglichkeiten, aus einem abgestimmten
Abstimmverhalten auszuscheren. Eine dieser Möglichkeiten ist, an
der Stadtverordnetenversammlung aus triftigem Grund nicht teilnehmen
zu können. Die Frontleute der Grünen hätten sich dann einmal mehr
mit ihrem guten Willen brav aber erfolglos angedient. Man kennt
solche Verhaltensweisen in der Maintaler Kommunalpolitik.
Alt-Bürgermeister
Dr. Walter Unger (SPD) vertritt in einem Leserbrief
vom 10. Dezember 2011 die Meinung, dass Lebensqualität in unserer
Stadt nun mal ihren Preis habe und er hält die Anhebung der
Grundsteuer B von ihrer finanziellen Breitenwirkung her für
durchaus richtig. Damit liegt er rechnerisch sicherlich nicht ganz
falsch und das wird auch der Grundgedanke von Erhard Rohrbach
gewesen sein. Fraglich ist jedoch, ob es der richtige Weg ist,
gerade die Grundsteuer B zu nehmen. Man hätte auch den Preis für
Trinkwasser (braucht jeder Bürger), Müll (verursacht jeder) oder
einen beliebigen Posten der Grundsicherung bzw. Grundentsorgung
nehmen können, wenn nur die gleichmäßige Verteilung der
finanziellen Belastung eine Rolle spielen würde. Nein - man wählte
ein Reizthema und einen für Neuansiedlungen besonders schädlichen
Eckwert.
Klar
ist, dass Maintal aus dem Teufelskreis der Verschuldung heraus muss.
Das geht nur mit strukturellen Veränderungen und einem konsequenten
Sparkurs ohne Sparschäden. Hierfür braucht man an den
verantwortlichen Stellen und der Politik gute Ideen und eine Reihe
von unternehmerischen Qualitäten. Wo das fehlt, braucht man
zumindest fremde Hilfe. Dazu gehört jedoch, dass man als
Stadtoberhaupt zu seinen Fehlern und Defiziten steht und notfalls
bekennt, nicht der zu sein, für den man ihn bei seiner Wahl hielt. Erhard
Rohrbach hätte das Amt ja nicht anzustreben brauchen. Es
hat ihn ja niemand dazu gezwungen! Mit seiner Kandidatur verhinderte
er allerdings eine bessere Lösung an der Rathausspitze. Vielleicht
hätte dann auch die SPD einen ganz anderen Kandidaten aufgeboten!?
Jetzt geht Erhard Rohrbach sogar dazu über, andersdenkende Bürger
zu verhöhnen (Scheck-Aktion) und sich womöglich über Mittelsleute
den REPs anzubiedern, nur um sich über Wasser zu halten. Seine
Rest-Amtszeit gerät für alle so langsam zum Horror-Trip.
Die
Verabschiedung des Haushaltsplans ohne griffiges besseres Konzept
lediglich zu blockieren, ist ebenfalls der falsche Weg. Etwas
Schmerzhaftes muss geschehen, das wissen alle Bürger. Es muss
jedoch aus der Schuldenfalle herausführen und nicht nur der
Bedienung der Kredite dienen. Wie zu lesen war, plant der Kreistag,
dem unser Bürger- meister ebenfalls angehört, bereits die nächste
Erhöhung der Kreis- und Schulumlage. Die allein frisst bereits das
auf, um was im Parlament derzeit gerungen wird. Die Schulden sind
halt überall und allgegenwärtig und überall sitzen die gleichen
sie verursachenden Personen.
Veröffentlicht
am 10.12.2011 © Klaus Klee
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BürgerOffice
- ein großer Wurf?
Maintal
ist an einem Punkt angekommen, an dem der Magistrat zu drastischen
Mitteln greift, um das vielfältige ehrenamtliche Engagement zu
bündeln und dessen Steuerung zu übernehmen. Am 1. Januar 2012 geht
nämlich das bisherige SeniorenOffice, das Projekt "Soziale
Stadt" und der aus der Lokalen
Agenda hervorgegangene "Stadtleitbildpro-
zess" im neu gegründeten BürgerOffice auf.
Die zusammengefasste Verwaltungseinheit umfasst insgesamt 5
MitarbeiterInnen und verfügt über einen Etat, der zusammen mit dem
Haushaltsplan 2012/2013 festgelegt und genehmigt wird.
Der
erste Stadtrat Ralf Sachtleber klärte bereits
gegenüber der Maintaler Seniorenzei- tung auf, dass es sich um eine
organisatorische Maßnahme handele, die ausschließlich zum
Zuständigkeitsbereich der Verwaltung gehöre. Dennoch ist damit zu
rechnen, dass es dazu lebhafte Diskussionen geben wird, weshalb vom
Stadtrat vorsorglich bereits dafür geworben wird, dass alle
bisherigen ehrenamtlich Aktiven bei der Stange bleiben - mehr noch,
dass sie sogar weitere ehrenamtliche Leistungsträger zur
unentgeltlichen Mitarbeit motivieren. Nun muss sich zeigen, wo die
Grenzen bürgerschaftlichen Engagements verlaufen.
In
einem Schreiben an ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger
wird die neue Abteilung als Koordinierungsstelle der Bereiche
bürgerschaftlichen Engagements bezeichnet.
Im
Schreiben heißt es: "Mit der Einrichtung des BürgerOffice
Maintal wollen wir auf der Basis der bisher gesammelten
Erfahrungen neue Zielgruppen ansprechen. Wir
wollen interessante neue Projekte entwickeln. Wir hoffen,
dass alle, die sich bisher beteiligt und engagiert haben, auch
weiterhin aktiv mitarbeiten. Gemeinsam
möchten wir neue Ideen und damit auch neue engagierte
Weggefährtinnen und -gefährten finden."
Durchaus
interessant sind die möglichen Deutungen von "wir" im
Zusammenhang mit "Koordinierungsstelle". Das wirft
die Frage auf, ob mit "wir" die Gesamtheit aller bisher in die Prozesse
eingebundenen Personen und Gruppen gemeint sind oder alle Gruppen
einschließlich der Verwaltungseinheit oder gar alle zusammen
einschließlich des Magis- trats und der Fachabteilungen gemeint sind.
Hier könnten zukünftig die Grenzen zwischen ehrenamtlicher
Selbstgestaltung und gelenktem Aktivismus verschwimmen .
-
Die
stabilste und effektivste bisherige Einheit des
bürgerschaftlichen Engagements sind die vom SeniorenOffice
betreuten Seniorengruppen. Sie setzen nach wie vor Maßstäbe
und erbringen geldwerte Leistungen, die Beachtung
verdienen.
-
Das
Projekt "Lokale Agenda" starb infolge
organisatorischer Fehler und der nur mäßigen Beachtung ihrer
Arbeitsergebnisse und wurde vom Stadtleitbildprozess abgelöst. Dieser scheint nach knapp zwei
Jahren nun ebenfalls seinen Zenith zu überschreiten und erste
Erosionen unter den neu gewonnenen Aktivisten sind bereits
auszumachen. Das möchte man mit aller Macht verhindern und man
setzt verstärkt deshalb auf noch mehr der ohnehin im Stadtleitbildprozess
bereits reichlich vertretenen Senioren.
-
Beim
Projekt "Soziale Stadt" handelt es sich
vornehmlich um schwerpunktmäßige sozial betreute Integrationsbemühungen im Umgang
mit Migranten und sozial schwachen Bevölkerungsgruppen, die
mehr unter dem Gesichtspunkt "Hilfe durch Selbsthilfe"
stehen. Dieses Projekt sichert bisher enorme Fördergelder, ohne
die an eine Weiterführung nicht zu denken ist.
Es
ist die Frage, wie gut sich die drei Themenschwerpunkte miteinander vertragen. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass
"neue interessante Projekte" hinzu kommen, wobei sicher an
den Bürgerhaushalt gedacht ist.
Es wird zwangsläufig zu Diskussionen um Prioritäten kommen, wobei
sich alle jetzt zwangsweise und ohne eigenes Mitspracherecht
zusammengeführten Interessen zentral
"koordiniert" werden sollen. Die Befürchtung, dass dabei
das Engagement innerhalb der Gruppen leiden könnte, ist nicht
unbegründet und drückt sich auch in der Hoffnung des Stadtrats
aus, alle mögen bei der Stange bleiben. Hier zieht er wahrscheinlich
Schlüsse aus den Erfahrungen bei der Umwandlung der Lokalen Agenda in den
Stadtleitbildprozess. Ehrenamtliches Engagement ist nämlich eine äußerst
fragile Angelegenheit, bei der bereits der leiseste Verdacht der
Unterbewertung oder der zeitlichen Verzögerung schwer erarbeiteter
Arbeitsergebnisse verheerende Schäden bei der Motivation anrichtet.
Noch
hat die öffentliche Diskussion um diese neue Verwaltungseinheit und
ihre Haushalts- technische Wahrnehmung nicht begonnen. Sie bietet
jedoch größere Angriffsflächen als die bisherigen
Einzelaktivitäten, die ganz unterschiedliche
Kosten-/Nutzen-Verhältnisse hatten. Was im Grund genommen eine
interessante und nachvollziehbare Idee ist, könnte sich in Zeiten
leerer Kassen und des üblichen gegeneinander Ausspielens rasch ins
Gegenteil verkehren, weil es sich mal wieder um Sozialkosten
handelt.
Veröffentlicht
am 07.12.2011 © Klaus Klee
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Schluss
mit Lustig!
Das
öffentliche Äußern einer persönlichen Erkenntnis und das daraus
resultierende einzig noch hilfreiche Konzept wiegen manchmal
außerordentlich schwer, besonders, wenn lange Zeit die Strategie
"Hoffnung" das einzige Konzept war. Das permanente
Ziel, das Maintaler Haushaltsergebnis während seiner Amtszeit
jährlich um nur 1% zu
verbessern, wäre einfacher zu erreichen gewesen als jetzt 10% auf
einen Schlag. Das war unserem Bürgermeister bereits an dem Tag
klar, als er die 10% laut aussprach. Doch er gab mit der
Unterstützung der CDU, der Grünen und der FDP den Ball an die
Fachbereiche seiner Verwaltung weiter, um eine wirksame
Selbstbeschneidung durchzuführen und als Plan B gleich mögliche
Einnahmenerhöhungen mit auszuloten. Unter den Augen der Fraktionen
ließen sich die Fachabteilungen zu einigen Sparvorschlägen
hinreißen, die jedoch bei 5% ihrer Kosten versiegten, um das nicht
zu zerstören, was man jahrelang mühsam an Qualität und Leistung
aufgebaut hatte. Damit schleppte sich die Politik über die
Kommunalwahl und man war sich sicher, dass die Wähler
das Haushaltskonsolidierungskonzept des Bürgermeisters wegen seiner
gefühlten Absurdität nicht ernst nehmen würden. Das Dicke
Ende kam jetzt, als der Plan B - die geplanten Erhöhungen der
Einnahmen - auf dem Tisch lag. Nun merken alle, dass es Erhardt
Rohrbach tatsächlich ernst meint.
Alle Fraktionen - auch
die der CDU - beginnen jetzt, sich ernsthaft mit der
Beantwortung der wichtigen Fragen zur Haushaltskonsolidierung zu befassen. Dass sie noch am Anfang ihrer Überlegungen stehen,
zeigen die bisherigen dürftigen Ergebnisse. Sie sind jetzt dazu verdonnert, entweder
den Ideen des Bürgermeisters zuzustimmen oder ein alternatives
schlüssiges Konzept vorzulegen. Denn eines ist klar: So kann es
nicht weiter gehen!
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Alle an einem Tisch - bringen sie die Lösung oder sind sie ein Teil des
Problems?
Verfolgt
man das, was bisher bekannt ist, so sind Zweifel berechtigt, dass es
zu einer optimalen Lösung kommen kann. Dem Magistrat und den
Fraktionen sitzen die Bürger im Nacken, die sich mit einer
Unterschriftenaktion zumindest gegen die exorbitante Erhöhung der
Grundsteuer B wenden.
Keiner
der Politiker hat jedoch eine vernünftige Idee, an
welcher Schraube der Einnahmen wirklich sinnvoll gedreht werden kann.
Von Schuldenabbau ist gar keine Rede, nur davon, wie man die Zinsen
für die Schulden aufbringen will. Aktionen gegen den MKK
hinsichtlich der Höhe der viel zu hohen Umlagen sind scheinbar auch
nicht angedacht. Ferner wird das Land nicht zur Einhaltung der
verfassungsgemäßen finanziellen Beteiligung angegangen. Hier freut
man sich lieber über bescheiden sprudelnde Fördergelder für Projekte.
Die
landesweiten Finanzkrisen schwächten sich immer wieder durch eine
Verbesserung des Wirtschaftsklimas ab, was für kurzfristige
Entspannung sorgte. Einige Kommunen konnten ihre Einnahmen über sinnvoll geplante und selbst vermarktete Wohngebiete
nachhaltig verbessern. Auch interessante Gewerbeansiedlungen konnten
kommunale Haushalte entlasten. All das wurde
in Maintal bisher versäumt, obwohl genügend neue Baugebiete ausgewiesen
wurden. Den Profit überließ man Investoren, die kostenintensive Infrastruktur muss
die Kommune jedoch bereitstellen.
Anstatt gut
die Hausaufgaben zu machen und wirklich umsetzbare Ideen zu
entwickeln, ist immer wieder zu spüren, dass der Bürgermeister
große Visionen umsetzen will. Der Wunsch, aus den Niederungen
heraus Großes zu schaffen, führte stets zu unsinnigen Kosten,
teilweise sogar zu Kreditaufnahmen, um diese Seifenblasen zu
finanzieren.
Der
Bürgermeister streut immer wieder in die Diskussion ein, dass es
anderen Gemeinden viel schlechter gehe und Maintal doch noch ganz
gut dastehe. Ja, was denn jetzt!? In der Tat sind die Politiker und
Teile der Bevölkerung immer wieder geneigt, die Achseln vor den
gravierenden Finanzproblemen zu zucken. Millionen, Milliarden,
Billionen, Trillionen - was ist das schon im Euroraum? Da sind
jährlich 5 Millionen Miese in Maintal doch gefühlte Peanuts!?
Die
Lockerheit, mit der Maintals finanzielle Misere in den Fraktionen, den
Gremien und in der Bevölkerung diskutiert wird, wird sich
hoffentlich bald verändern. Es ist unerheblich, ob man sich an der
Situation nicht schuldig fühlt, weil man bei vielen
Entscheidungen auf der anderen Seite stand oder zu diesem Zeitpunkt
noch nicht in der Verantwortung war. Das Problem ist da und die
Wähler möchten, dass sich die von ihnen gewählten Personen
optimal engagieren. Jetzt ist endlich die absolute Notwendigkeit zur
Sachpolitik gegeben und die parteipolitischen Überlegungen sowie
die persönlichen Schnapsideen einiger Politiker müssen
zurückgestellt werden. Jetzt ist Schluss mit Lustig!
Veröffentlicht
am 03.12.2011 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Gebot
der Stunde:
Transparenz |
Der
Maintaler Haushaltsentwurf 2012/2013 ist für jedermann im Internet
abrufbar. Wer sich davon allerdings eine transparente und leicht
verständliche Lektüre verspricht, wird sehr bald merken, dass das
Zahlenwerk bestenfalls eine thematisch geordnete Zahlenansammlung
ist. Fragen wie "Mit welchem finanziellen Aufwand wird die
Aufgabe X oder Y betrieben und welche Einnahmen stehen damit im
direkten Zusammenhang?" sind mit dem Zahlenwerk nur sehr schwer
zu beantworten. Dabei geht es bei den Einsparungen genau um die
Beurteilung, welcher Nutzen einer Sache in welchem Ver- hältnis zu
den Kosten steht und ob sich hieraus ein Einsparansatz ergibt.
Man
muss sich gewaltig in die Hirnwindungen der Verfasser hineindenken,
um einen Nutzen aus dem Zahlenwerk zu ziehen. Man merkt, dass eine
wirksame Kostenrechnung mit der neuen Buchführung noch nicht
stattfindet.
Ein
gutes Beispiel ist das neue "BürgerOffice", in dem das
bisherige SeniorenOffice, das Projekt "Soziale Stadt" und
der "Stadtleitbild- Prozess" zusammengefasst werden. Man
muss sich mühsam die einzelnen Kostenpakete, die Fördergelder und
Einnahmen, die sich aus deren Tätigkeit ergeben, zusammensuchen, um
beurteilen zu können, ob der Aufwand und der Nutzen in einem
vernünftigen Verhältnis stehen.
Das
Zusammenlegen von Themen mag durch- aus Synergien freisetzen, man
muss sie jedoch weiterhin getrennt kritisch beurteilen können.
Das
gibt das Zahlenwerk nicht her und den Stadtverordneten wird dadurch
die Arbeit sehr erschwert. Wenn demnächst der angekündigte
Bürgerhaushalt verwirklicht werden soll, dann ist zuerst diese
Baustelle aufzuräumen. Vorher braucht man nicht zu beginnen.
Vielleicht wird den Verantwortlichen beim Aufräumen bereits klar,
wo das eigentliche Problem steckt!?
Klaus
Klee
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Das
braune Gespenst
Der
braune Sumpf der Vergangenheit kommt derzeit wieder gewaltig hoch. Es sind
zwar nicht die Reste der alten nationalsozialistischen Garden sondern die Neonazis,
die sich damaligen Gedankenguts bedienen, um sie für ihre Ausländerfeindlichkeit zu
instrumen- talisieren. Die Politiker und die
Sicherheitsorgane überbieten sich derzeit mit Vorschlägen, mit denen man aus dem guten Dutzend durch Neonazis verübten Ausländermorden
der letzten 10 Jahre Nutzen ziehen könnte. Jetzt wird die rechtsradikale Szene durchforstet und es werden
Gründe konstruiert, mit denen man die NPD verbieten kann. Irgendwie kommt
der Verdacht auf, alles passe plötzlich genau in die Strategie des
Innenministers und der ein NPD-Verbot fordernden Parteien. Man muss sich
jedoch fragen, warum die Aufklärung aller jetzt gebündelt thematisierten Morde bisher im
Sande verlief. Gab es hier Einflüsse, die den
rechtsradikalen Mördern halfen, ihre Taten zu verdecken, obwohl über 100 V-Männer
der Landeskriminalämter in die Szene eingeschleust waren? Handelt es sich
bei der jetzigen Offensive nur um Aktionen, die von anderen Absichten ablenken
sollen?
Wer und welche Organisationen stecken wirklich hinter den Morden? Führen
die Spuren auch in die rechtsradikale Szene des Auslands und wo laufen die
Fäden zusammen? Beim Rechtsradikalismus handelt es sich um weltweit
anzutreffende Phänomene, die sich demonstrativ der extremsten jemals
praktizierten Form bedienen. Das hat System!
Wenn
heute Politiker vollmundig versprechen, dass die Aufklärung mit aller
ihnen zur
Verfügung stehenden Macht betrieben werde, so sind berechtigte Zweifel an
deren Glaubwürdigkeit angebracht. Politik und Staat der Bundesrepublik
waren viele Jahre regelrecht braun unterwandert. Die belasteten Damen und
Herren stützten sich gegenseitig beim Vertuschen ihrer Vergangenheit. Echtes nationalsozialistisches
Gedankengut ist leider heute noch in der Bevölkerung präsent und wird
aus der Schublade geholt, wenn es um Fremdenfeindlichkeit, Arbeitslosigkeit, Sicherheit und Ordnung
geht, um auf alternative Wege der Vergangenheit hinzuweisen.
Wen wundert es, dass sich junge Menschen diesen Inhalten zuwenden, weil
ihnen die damaligen Auswirkungen vielfach unbekannt sind?
Die
Rahmenbedingungen, die persönlichen Perspektiven und das
soziale Umfeld vieler Menschen ähneln immer stärker der Zeit während und nach der
Weimarer Republik, wenn auch auf einem etwas anderen Niveau. Es riecht
deshalb förmlich wieder nach neuen Rattenfängern, die sich der derzeitigen
Verlierer unserer Gesellschaft annehmen und ihnen eine bessere Zukunft
versprechen könnten. Vielleicht wollen die Kreise, aus denen solche
Demagogen kommen könnten, nur nicht ins alte abgenutzte und negativ
besetzte braune Klischee gepresst werden. Man muss sich deshalb erst einmal
öffentlich wahrnehmbar deutlich davon distanzieren, um dann mit dem Aufbau neuer
unbelasteter Strukturen zu beginnen. Werden die Neonazis gerade rechts überholt?
Unser
Land ist meiner Meinung nach in großer Gefahr und es bedarf jetzt nur
noch eines besonders gravierenden Ereignisses, wie zum Beispiel des Zusammenbuchs der Währung mit dem Verlust aller Ersparnisse oder einer
ähnlichen Katastrophe mit Breitenwirkung und unsere Demokratie ist
ernsthaft in Gefahr. Es wird Zeit, dass alle wirklichen Demokraten endlich
aufwachen und sich einer Politik zuwenden, die die Menschen wieder
in den Fokus unserer demokratischen Lebensform stellt. Das braune Gespenst wäre
auch ohne Verbot über Nacht verschwunden!
Veröffentlicht
am 01.12.2011 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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"Mit
aller uns zur Verfügung stehenden Macht..."
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Sie
sind ein Teil des Problems
An
nahezu alle Maintaler Kommunalpolitiker könnte man in diesen Tagen die
gleiche Frage stellen: "Bringen Sie die Lösung oder sind Sie
ein Teil des Problems?" Das gilt vor allen Dingen für die
Damen und Herren, die in der Stadtverordnetenversammlung in der ersten
Reihe sitzen. Alle Jahre wieder nehmen sie Haushaltsentwürfe entgegen,
studieren und beraten sie getrennt und zusammen, lassen sich das
Zahlenwerk von Mitarbeitern des Finanzwesens der Stadt Maintal erläutern
und lassen am Ende doch zu, dass mit kleinen Korrekturen so
weitergewurstelt wird wie bisher. Kommen sie thematisch in die Nähe des
eigentlichen Problems, wird ihnen die Sache zu heiß, weil sie merken,
dass sie Teil des Problems sind. Sie hätten bei vielen
Einzelentscheidungen der letzten Jahre qualifizierter beraten, diskutieren
und besser entscheiden müssen. Da war ihnen aber die eigene politische
Linie wichtiger als so manche Sachentscheidung. Es spricht absolut für
den Bürgermeister, dass er jetzt endlich die Reißleine zieht, auch wenn
es viel zu spät ist. Er kann offensichtlich das "weiter so!"
nicht mehr verantworten. So konsequent, wie er sein Anliegen vorträgt, so
konsequent müssten die Fraktionen entweder schlüssige bessere Konzepte
vorlegen oder dem Ansinnen zustimmen. Die heißeste Kartoffel der letzten
Jahre jetzt liegt auf dem Teller und sie dampft!
Foto:
Kalle
Maintaler Parlament - der Souverän
Was
passiert nun mit ihr? Warten, bis sie kühler oder gar kalt ist?
Warten, verschieben, verschleppen, aussitzen oder polemisch abbügeln
dürfte dem Ernst der Lage nicht gerecht werden. Es muss eine
Lösung gefunden werden!
Wer
will es dem Bürgermeister verdenken, dass er nach Steuer- und
Abgabenerhöhungen sucht, die aus seiner Sicht die Lasten in der
Bürgerschaft angemessen verteilen? Das ist für ihn erfolgversprechender,
als den Kampf bei den Zuweisungen und den Umlagen aufzu- nehmen, deren
Unwägbarkeiten offensichtlich eine solide Haushaltsplanung unmöglich
machen. Es ist sogar davon auszugehen, dass sich diese beiden Faktoren
noch stärker verändern, umso besser es dem Maintaler Haushalt geht, denn
wer besser dasteht, von dem kann man mehr verlangen. Die Bürger sollen damit nicht nur für Maintals Kassenlage
sondern indirekt auch für die schiefe Lage der Landes- und Kreisfinanzen
zur Kasse gebeten werden, weil es allerorten mit dem vollmundig angekündigten Sparen
nicht so recht klappt. An Geschenke zu Zeiten von Wahlen und an soziale
Errungenschaften gewöhnen sich die Bürger schnell und können sich
später schlecht davon trennen. Dafür bezahlt man ja Steuern, Gebühren
und Abgaben, mit denen allerdings nicht richtig umgegangen wird. Es wird
ja auch niemand ernsthaft zur Rechenschaft gezogen.
Das
Problem mit den nur unzuverlässig beplanbaren Mitteln ist nicht neu und
es wäre konsequent gewesen, zumindest dafür zu sorgen, dass Maintals
ehemaliger Speckgürtel - die kommunalen Immobilienwerte und Rücklagen -
nicht so leichtfertig unter Wert verspielt werden. Weil das in einigen Fällen
sogar nicht schnell genug ging, wie beim Bischofs- heimer
Rathaus, wurden Kredite zur Beschleunigung aufgenommen. Voraussehbare
Ausgaben wurden zudem nicht rechtzeitig eingeplant. Bei der
Sanierung der Hanauer Kläranlage zum Beispiel, an deren Kosten Maintal mit rund 5
Millionen Euro beteiligt war, wurden vorher keine Rücklagen gebildet und
bei Fälligkeit der Zahlung mussten andere Lösungswege gefunden werden. So
rutschte Maintal in die Schuldenfalle.
Die Beispiele lassen sich mühelos fortsetzen, in denen das Parlament
stets mit knappsten Abstimmergebnissen zu Ungunsten Maintals entschied. Es
sind wahrscheinlich stets die knappen Ergebnisse, die das Grundübel darstellen.
Vereinfacht dargestellt könnte man sagen, dass knapp die Hälfte des
Parlaments von allen wichtigen Entscheidungen nicht überzeugt war. Der
zahlenmäßig knappe Sieg in Folge zählte mehr als ein übergreifender
und tragfähiger Konsens. Es ist die politische Kultur Maintals, die am
Boden liegt und die gerade die Frontleute der Parteien und Fraktionen zu
vertreten haben.
Wenn
heute in der Zeitung steht, dass hinter den Kulissen intensiv um Lösungen
gerungen wird, so signalisiert das, dass nur um die paar Stimmen
gefeilscht wird, die knapp für eine Mehrheit sorgen. Bei den Maintaler
Grünen geht das sogar so weit, dass Abstimmungen frei gegeben werden,
damit wenigstens zwei oder drei Stimmen für ein solches Ergebnis gerettet
werden können - wenn man schon die gesamte Fraktion nicht überzeugen
konnte. Einige Kommunalpolitiker denken zudem stets "weiter" - an die
nächste Wahl, die nächste Kooperation, den nächsten Deal, vielleicht
sogar an einen Wechsel der Seiten. Das macht sie für den Wähler im Grund
genommen unberechenbar.
In
Sachen Haushalt gibt es jetzt nur zwei Möglichkeiten. Entweder holt man
kompetente Unterstützung hinzu oder man ist selbst in der Lage, gemeinsam
das Problem zu lösen. Ein halbherziger Kompromiss verschiebt nur die
Probleme ohne sie auch nur ansatzweise zu lösen. Die meisten Bürger, die
zur Kommunalwahl und zur Bürgermeisterwahl gingen, erwarten, dass die von
ihnen gewählten Stadtverordneten entweder ihren Job kompetent und
ordentlich machen oder ehrlich zugeben, dass sie hoffnungslos überfordert
sind und damit den Weg für eine professionelle Hilfe von außen frei machen.
Sie
sind also tatsächlich ein Teil des Problems!
Veröffentlicht
am 27.11.2011 © Klaus Klee
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Ist
jetzt fremde Hilfe notwendig?
|
Ich
sehe sie noch vor mir, die Wahlkampfplakate unseres Bürger-
meisters von 2006 mit dem fetzigen Spruch: Er kann´s!
Man
glaubte offensichtlich, dass wenn jemand etwas schon einmal 5 Jahre
machte, dass er es dann kann. - Heute wissen wir genau, was er kann
und all
die Jahre konnte.
Und
er kann sogar noch viel mehr - mehr als jeder andere Bürger-
meister der Republik vor ihm konnte - er kann angeblich das Haus-
haltsergebnis dauerhaft und das sogar innerhalb eines Jahres um 10%
verbessern. Der Glauben an ihn ist so unerschütterlich, dass dieses
Ziel sogar eine Mehrheit im Parlament fand, ohne den Weg zu kennen. Nun
- nach der Kommunalwahl - kennen wir den Weg! |
Das
vollmundig angekündigte Sparen war bereits nominal bei der 5%-Marke erschöpft und real
wird es noch weit geringer sein, so dass jetzt die Differenz zu den 10% über Steuer-
und Abgabenerhöhungen hereingeholt werden sollen. Damit die
gewerbesteuerzahlenden Betriebe und die gewerblichen Vermieter nicht wegen
einer ähnlich dramatischen Gewerbesteuererhöhung verstimmt sind, soll die Zeche von den Eigenheimbesitzern, den Mietern,
den Familien mit Kleinkindern, den Hundebesitzern, den Friedhofsnutzern,
den Vereinen und anderen Betroffenen bezahlt werden. Gleichzeitig will man
die Leistungen kürzen. Das ist ein doppelt wirksames Vorgehen gegen ein
und die selbe Gruppe.
Das
Vorgehen müsste man eigentlich als dilettantisch bezeichnen, wenn man damit
die Verantwortlichen nicht unverdientermaßen zu Fachleuten erheben würde. Nur Fachleute
können sich nämlich dilettantisch verhalten. Dieses Verhalten ist anders
zu bewerten. Die Stadtverordneten sind Laien, Freizeitpolitiker, die wohl
kaum das wenig transparente und schwer zu durchschauende Zahlenwerk des Kämmerers entkeimen
können. Seit Jahren popeln sie mit mäßigem Erfolg nur an den ihnen zur Ablenkung
präsentierten Posten mit Reizpotenzial herum und sie bemerkten nicht, dass das ausgewiesene
Haushaltsergebnis an anderer Stelle exorbitant falsch ist. Wie sonst
konnten denn die tatsächlichen Jahres- endergebnisse viele Millionen Euro vom
Plan abweichen? Hier kann man wohl nicht gerade behaupten, gemeinsam an den
richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. Die Stadtverordneten haben sich auch an Methoden
gewöhnt, wie sie auf dem türkischen Basar üblich sind: Den doppelten Betrag oder
Prozentsatz fordern und sich darüber freuen, dass man nach den
Verhandlungen bei der Hälfte des
Betrages herauskommt. Mit anderen Worten: 695 Prozentpunkte fordern und
sich bei 500 einigen.
So primitiv geht es
taktisch tatsächlich im Parlament zu!
Besonders
gravierend wirkten sich einige Fehlentscheidungen der Vergangenheit aus,
wie zum Beispiel die Kostenübernahme für den Abriss des Bischofsheimer
Rathauses, wofür ein rentierlicher Kredit aufgenommen wurde. Er sollte
mit dem Verkaufserlös des Grund- stücks abgelöst werden. Die
Stadtverordneten beschlossen aber beim Verkauf, mit dem Erlös die Straße
Alt-Bischofsheim zu sanieren. So wurde über Nacht aus dem rentierlichen ein
unrentierlicher Kredit, der nun auf Jahre hinaus die Zinslast beeinflusst.
Beim
HÖHL-Gelände verschlief das Parlament die Chance, das Gelände -
ähnlich wie in anderen Gemeinden des Umlandes - selbst zu erschließen
und lukrativ zu vermarkten. Man hatte alle Trümpfe in der Hand, wohl aber
nicht mit der Raffinesse der Höhls gerechnet. Auch hier
lagen anschließend alle Vorteile beim Grundstückseigentümer und beim
Investor. Für die notwendige Entwässerung - nun auch noch des
zusätzlichen Baugebietes "am Weides" - sorgt die Stadt Maintal,
die unter anderem auch deswegen im nächsten Jahr die Kanalgebühren erhöhen
wird. Der kommunale Ausverkauf zu spendablen Bedingungen ohne echte Gegenleistungen
ist ein Teil der hausgemachten Misere Maintals.
Die
jetzigen Steuererhöhungen werden Maintal stadtentwicklungsseitig so schwer schaden, dass die
nächsten Belastungen bald auf uns zukommen werden, weil - trotz
Neubaugebieten - immer weniger Bürger immer mehr Kosten zu tragen haben.
Es ist blauäugig, jetzt mit einer Hauruck-Aktion an eine schnelle und nachhaltige
Gesundung der Maintaler Finanzen zu glauben. Mit der Aktion könnte man
zwar ausgeglichene Haushalte ausweisen. Die Verschuldung würde jedoch um
keinen Cent zurückgeführt. Damit könnte man allenthalben die
Kreditneuaufnahme verhindern - wenn nichts dazwischen kommt. In Maintal
kommt allerdings permanent etwas dazwischen...!
Der
Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung haben zehn Jahre gebraucht,
um Maintal zu ruinieren. Es wird wohl auch mindestens zehn Jahre dauern,
bis der Schaden wieder behoben ist, wenn uns die Zinslast bis dahin
nicht gänzlich ruiniert hat.
An
diesem Punkt sind jetzt Fachleute gefragt, die man nun endlich hinzuziehen
sollte. Das fordern auch weite Teile der Bevölkerung. Doch der
Bürgermeister will andere Wege gehen und hat dafür einen völlig neuen
Haushaltsposten geschaffen. Es wird bereits visionär von einem "Bürgerhaushalt" gesprochen, den
man mit geschulten Laien betreiben will, aber nur dann betreiben kann, wenn sich die
Finanzen einigermaßen im grünen Bereich befinden. Wahrscheinlich soll
die jetzige Hauruck-Aktion genau diesen Anschein erwecken. Sauber
ausgedacht!
Veröffentlicht
am 19.11.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Erhardt´s
persönliche Kampagneneröffnung
Am
Elftenelften Elfuhrelf, Ihr Leut´
hab´
ich mich diesjahr echt gefreut,
da war
die Haushaltsrede fertig
und
die Konsequenz allgegenwärtig.
Die
Grundsteuer B, die soll es richten,
das
ist doch kein Scherz, mitnichten!
Mit
ihr da trifft es doch fast jeden,
das
ist sozial - gerecht halt eben!
Ihr
Narren, guckt doch nicht gequält!
Ihr
habt mich mehrmals gleich gewählt!
Ich
bin´s doch - Euer Erhardt, schaut,
ich
hab doch so auf Euch gebaut!
Wer
"A" sagt, muss auch sagen "B"!
Manchmal
tut´s halt furchtbar weh!
Auch
ich bin deshalb sehr bedrückt,
mach
mich dennoch nicht verrückt!
Das
Parlament hat auch geschlafen,
die
müsst Ihr deshalb mitbestrafen!
Ein
Jahrzehnt gepennt, ganz munter
ging´s
halt rasant den Berg hinunter.
Nun
ist es Zeit für einen Schnitt,
drum
bitt´ ich Euch, macht alle mit!
Ich
hab doch nur noch Euch, Ihr Lieben!
Ihr
allein seid mir geblieben!
Ich
ruf´ Euch zu - aus meinem Narrenbau:
"Gleich
dreifach
Maintal
HELAU!
Grundsteuer
HELAU!
Rohrbach
HELAU!" |
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Stempel
der Nebensächlichkeit
Zeitungsberichterstattung
und Öffentlichkeitsarbeit leiden bekanntlich, wenn sie als
lückenhaft oder als zeitlich nicht mehr aktuell empfunden werden. Nach
einer Woche hat ein Ereignis, über das noch nicht berichtet ist, den
Stempel der Nebensächlichkeit. Das erlebe ich gerade im Zusammenhang mit
meiner Lesung an der AES (Albert-Einstein-Schule). Ich werde bereits
gefragt, ob die Lesung überhaupt stattfand. Im
Beitrag "Autorengespräch als Mission"
stellte ich vorab vor, unter welcher Intention meine Lesung stehen würde, die im Rahmen
der diesjährigen Reihe "Literatur im Gespräch" der AES in Maintal
stattfand. Gleichzeitig war bekannt, dass
die Lesung mit einer projizierten Präsentation kombiniert sein würde, die
besonders den jungen Teilnehmern einen besseren Einstieg und ein
eindringlicheres Erlebnis bieten sollte. Das weicht erheblich von normalen
Lesungen ab und wäre schon deshalb als besonderes Ereignis zu werten. Für die Schüler wurde es
tatsächlich zu einem nachhaltigen Erlebnis, wie ich während der Lesung
sehen konnte. Jetzt bleibt bei mir aus verschiedenen Gründen ein fader
Beigeschmack zurück, weil die begleitende Öffentlichkeitsarbeit und die Abstimmung
zwischen der Lokalpresse und der Schule sowie das öffentlich lesbare Ergebnis den Gesamteindruck der Literaturreihe 2011 verfälscht. Dazu trugen
leider die
Schule und die Zeitungsredaktion, die es besser hätten wissen müssen, gleichermaßen bei.
Der
Maintal TAGESANZEIGER begleitete die Lesereihe hautnah mit
äußerst engagierten und lesenswerten Artikeln und vermittelte seinen
Lesern, was sie versäumten. Sie teilte sich jedoch die Berichterstattung mit
der Schule, deren Berichte journalistisch gesehen nur teilweise
gleichwertig waren. Sie kamen zudem mit erheblicher zeitlicher Verzögerung beim
Leser an.
Ein Bericht zu meiner Lesung - ausgerechnet über den eines Maintaler Autors - ist auch nach
einer Woche noch nicht erschienen und jetzt, nach Beendigung der
Lesereihe, auch nicht mehr vernünftig in den betreffenden Gesamtkontext zu stellen.
Das ist für die Abrundung der Gesamtinformation sehr unglücklich und
erweckt beim aufmerksamen Leser den Eindruck unterschiedlicher Wertung
bzw. Gewichtung.
Bei
der Aufteilung der Berichterstattung gab es zudem Auffälligkeiten, die amüsant
waren und tief blicken ließen. Den Start der Literaturreihe im
attraktiven Auditorium mit Asfa
Wossen Prinz Assarate aus Äthiopien als honorarträchtigem
Glanzpunkt behielt
sich der Chefredakteur des Tagesanzeigers vor, der sich standesgemäß von einem Berufsfotografen
begleiten ließ. Die anderen Redakteure behalfen sich bei den
selbstloseren und in Klassenzimmern lesenden Autoren fotografisch mit
eigenen Bordmitteln. Überschwänglich fiel natürlich die
Berichterstattung über Prinz Assarate aus, obwohl der privilegierte Autor
mit seinen wohlwollend an minder privilegierte Migranten erteilten Ratschlägen
bei mir einen schalen Eindruck hinterließ. Ein Tipp für die Zukunft: Der Erfolg von Literatur ist eine Frage der Wahrnehmung.
Dazu gehört der richtige Rahmen und eine zeitnahe, ausgewogene und
sachliche Berichterstattung.
Und
wie empfindet der Leser Veranstaltungen, über die gar nicht oder
weit hinter der Aktualität berichtet wird? Die Antwort ist einfach:
"Es wird schon nicht so toll gewesen sein!" Genau dieser
Eindruck ist aber falsch.
Das
ist schlicht gesagt "ganz schön blöd" gelaufen. Schade!
Veröffentlicht
am 16.11.2011 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Narren und die Presse
Das
war für die eingefleischten Karnevalisten ein tolles Datum: 11.11.11
um 11 Uhr 11 !
Nun
ist sie wieder da - die "fünfte Jahreszeit" mit "Gott
Jokus", den "Tollitäten", dem "Narrenbau",
den "karnevalistischen Höhepunkten" und all dem Gedöns,
ohne das die Berichterstatter nicht auskommen können. Trotzdem kann ein
normaler Leser wohl kaum nachempfinden, wie solche Veranstaltungen
wirklich abliefen, wenn er nicht selbst dabei war oder einfach keinen
"Draht" zum Karneval hat. Was übermitteln die Pressemenschen
also, wenn ausnahmslos alle Veranstaltungen angeblich so toll waren und es
nur voll besetzte Säle mit ausgelassener Stimmung gab? Wirkliche
Stimmungsberichte - oder sind es eher saisonale Pflichtübungen? Sie
berichten auf jeden Fall mit einem festen Wortschatz über immer gleiche
Rituale, die offenbar der Belustigung und der Erholung der menschlichen
Psyche dienen, die in diesen Zeiten besonders leidet. Die meisten Menschen
können nämlich die Steine, die ihnen im Leben in den Weg gelegt werden,
nicht mehr bewegen und schon gar nicht mehr selbst aus dem Weg räumen. Da
bleibt oft nur das närrische Vergessen und für eine gewisse Zeit die
Flucht unter die Narrenkappe.
Die
Zeitungsmenschen haben naturgemäß eine Abneigung gegen die als
Leserservice für Vereine und Vereinsmitglieder abzuliefernde
Berichterstattung, wenn sie nicht selbst vom närrischen Bazillus befallen
sind. Sie erleben die Karnevalisten und deren Veranstaltungen aus einer
gewissen Distanz und begnügen sich mit ausgeschmückten Aufzählungen
ohne jede Kritik. Die Leser will man ja nicht verärgern und so wichtig
erscheint Kritik nun auch nicht, dass man deswegen womöglich Abonnenten
verliert. In Wirklichkeit wäre solide Kritik für manche Veranstalter
sehr hilfreich, um sich verbessern zu können. So aber erhalten sie die
Bestätigung, dass angeblich wieder alles paletti war - oft als
Trugschluss. Dies trifft allerdings auch auf Veranstaltungen anderer Art
zu.
Ich
selbst betätigte mich über 20 Jahre intensiv karnevalistisch und konnte
auf meine Art viel in meinem Verein bewegen. Der Weg vom knochentiefen
Bumm-Baaf-Karneval zu einer attraktiven Fastnachtsrevue war steinig und es
waren gewaltige Widerstände zu überwinden. Längst sind die neue
Programmgestaltung und deren Abläufe feste Erfolgsgrößen und die
erfolgreiche Jugendarbeit - speziell der Umgang mit der Sprache - wichtige
Faktoren, die anerkannt sind. Das alles wäre jedoch ohne flankierende
konstruktive Kritik von außen, die für die Protagonisten der
Weiterentwicklung äußerst hilfreich waren, nicht möglich gewesen.
Vielleicht
erlebe ich ja doch noch, dass die Lobhudelei wieder einer ausgewogenen und
fachkritischen Berichterstattung weicht, für die man jedoch sachkundige
Berichterstatter braucht, die Courage besitzen. Abgehobene Kritik ist
allerdings genauso unbrauchbar, wie Streicheleinheiten aus der
Floskel-Schachtel. Vielleicht gelingt es ja, vereinsneutrale und
sachkundige Kenner des Maintaler Karnevals für die Berichterstattung zu
engagieren. Ich schreibe dies bewusst vor der ersten
Berichterstattung der Kampagne 2011/2012 und stelle damit keinen aktuellen
Bezug her. Bei Kritik verstehen manche Journalisten und die meisten Narren
nämlich keinen Spaß!
Veröffentlicht
am 13.11.2011 © Klaus Klee
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Autorengespräch
als Mission
Der
Schritt von der Neugier zur aufbereiteten Zeitgeschichte ist manchmal sehr
kurz. Wenn sich plötzlich eine Welt öffnet, von der man bisher nichts
kannte oder der man keine Beachtung schenkte, so kann das die eigene Welt
verändern. Vielleicht weckt das Autorengespräch zu meinem Buch "VERMISST
- das kurze Leben des Walter Michel", das am Mittwoch, dem 9.
November 2011 um 11:45 bis 13:15 Uhr in der Albert-Einstein- Schule
stattfindet, beim einen oder anderen Besucher ebenfalls die Neugier,
betagte Familienangehörige zu befragen oder in dessen Nachlässen nach
Spuren ihrer Vergangenheit zu suchen. Leider gehen solche Spuren all zu
oft verloren, was den Folgegenerationen ein Stück ihrer
Familiengeschichte nimmt. Die Zielgruppe des Autorengesprächs sind die 9.
Klassen und die Oberstufe sowie Besucher, die den Weg zur Veranstaltung
finden. Die Besucher erwartet eine kompakt aufbereitete und visualisierte
Information, der eine Diskussion folgen wird. Primär geht es mir als
Autor bei dieser Veranstaltung nicht um den Verkauf meines Buches, sondern
darum, die Erinnerung wach zu halten und die Erkenntnisse meiner
umfangreichen Recherchen weiter zu geben. Viel zu lang blieben
Geschichten, die das Leben schrieb, im Verborgenen, so dass junge Menschen
daraus nichts lernen konnten. Schulen und Lehreinrichtungen zeigen
verstärkt Interesse, zumal das Buch bereits als Sachbuch und Lehrmittel
in der Deutschen Nationalbibliothek gelistet ist.
Welches
Interesse der Lesestoff wecken kann, zeigt das Beispiel unseres
Ex-Landrats Karl Eyerkaufer, der das Buch nach eigenen Schilderungen als
Urlaubslektüre erwarb, innerhalb weniger Tage förmlich verschlang und
darin längst vergessene Ortsnamen fand, die er von Erzählungen seines
Vaters kannte. Die Schilderungen im Buch schlossen nicht nur
Erkenntnislücken, sondern weckten bei ihm das Bedürfnis, nach dem Urlaub
die alten Unterlagen seines Vaters hervorzukramen, um sich ihnen
ausführlich zu widmen.
Bei
anderen Senioren, die zur Gruppe der noch lebenden Zeitzeugen zählen, kam
es beim Lesen zum Entschluss, endlich nach 65 Jahren wieder über das
verdrängte Grauen zu sprechen und in zwei Fällen wurde ich mit sehr
starken Erregungen konfrontiert, die aus den heftigen Erinnerungen
resultierten. Damals erhielten die Soldaten nämlich keine Therapie, um
ihr Trauma zu verarbeiten. Sie begruben die Erinnerung für immer und zu
ihrem eigenen Schutz. Nun brachen die alten Wunden wieder auf.
Im
Autorengespräch werden auch Parallelen aufgezeigt, die den Soldatentod
damals und heute greifbar machen, denn die Themen
"Rahmenbedingungen", "Lebensplanung" und die
Entscheidung "Berufssoldat" zu werden, sind heute wieder
brandaktuell. Auch das Bestreben, zu bestimmten Militäreinheiten zu
gelangen, bei denen man voraussichtlich nie selbst zur Waffe greifen
müsse, ist wieder spürbar. Der Einsatzfall kommt schnell und die Chance,
im Leichensack nach Hause zu kommen oder für immer vom Erdboden zu
verschwinden, ist als Berufssoldat greifbarer als mancher junge Mensch
glaubt.
Inwieweit
die Inhalte des Autorengesprächs einen größeren Personenkreis
erreichen, wird vom Interesse der Presse und deren Berichterstattung
abhängen. Hier könnten informierte und interessierte Redakteure auch die
pazifistische Botschaft transportieren, die hinter den Erkenntnissen steht
sowie verdeutlichen, wie wichtig die Wachsamkeit gegenüber der Politik
ist. Militär ist ein Geschäft, aber auch eine Notwendigkeit, um sich vor
dem Militär zu schützen, das in anderen Ländern ein wichtiger Baustein
der Konjunktur ist. Menschen werden regelrecht militärisch verbraucht,
wenn sie von der Politik und von bestimmten Interessengruppen ins Feld
geführt werden. Das zu verdeutlichen, ist mein eigentliches Anliegen.
Diese Thematik zu transportieren, erfordert auch journalistisch gesehen
Courage. Ich bin gespannt, wer diese Herausforderung annimmt.
Veröffentlicht
am 08.11.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Attila
lebt!
Das
diesjährige Programm der Gruppe MIKROKOSMOS erreichte erneut die Herzen
und die Köpfe der Besucher. Lokales Kabarett scheint das ganz besondere
Erlebnis für viele Freunde der Satire und des Humors zu sein. So konnte
das Ensemble an allen vier Veranstaltungstagen nur zufriedene Besucher
verabschieden, die allesamt beabsichtigen, im nächsten Jahr wieder dabei
sein zu wollen. Der erlauchte Kreis von 480 Personen, der die
Eintrittskarten während des nur 13-minütigen Verkaufs ergatterte, musste
während des Programms miterleben, wie während des Sketches "Maintal -
bei uns wird Lärmschutz groß geschrieben" MIKROKOSMOS-Maskottchen "Attila" Opfers eines städtischen
Laubsaugers wurde. Allzu trostlos hing die Hundeleine aus dem Rohr heraus,
so dass sich nun etliche Besucher erkundigten, wie es Attila geht und ob
er wieder Teil des Programms sein kann. So sehr hat man sich an diese
Rollenfigur gewöhnt. Die lokalen Kabarettisten geben Entwarnung:
Attila geht es den Umständen entsprechend gut!
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Die
Mikrokosmonauten verstehen es immer wieder, Fiktionen derart echt zu
inszenieren, dass sich das Publikum nicht mehr ganz sicher ist, was
Realität und was Fiktion ist. So testen die Veranstalter bereits zu
Beginn eines jeden Programms mit dem Wort "Attila", wie
groß der Anteil des Stammpublikums ist und mit dem harmlosen Wort
"Wachenbuchen" analysieren die Kabarettisten den
spezifischen Anteil des Hochstädter Publikums. Entsprechend stellt
man sich dann auf das Publikum ein. Schon aus diesem Grund darf
"Attila" nicht sterben, wie bereits vermutet wurde. |
So
mancher Zuschauer vermisste anfänglich die Dialoge an den Fenstern,
die in den letzten zwei Jahren das Programm belebten. Die
konzeptionelle Änderung wurde jedoch sofort angenommen und die
Gespräche vor der Kneipentür "Zum Labbeduddel"
öffneten ein neues Kapitel der Programmgestaltung. Die insgesamt 41
Programmpunkte boten so viel Abwechslung und immer wieder die nötigen
Momente, in denen Gehaltvolles "sacken" konnte, so dass die
Zeit vor und hinter der Bühne wie im Flug verging.
An
dieser Stelle bedankt sich das Lokale Kabarett MIKROKOSMOS nochmals
beim Publikum und nimmt den großen Zuspruch als Verpflichtung
entgegen, im nächsten Jahr an gleicher Stelle wieder zu
präsentieren, wie sehr man erneut "dem Volk aufs Maul
geschaut" hat. Sollten Sie bis dahin in Hochstadt
"Attila" begegnen, so kann es sein, dass er im Auftrag der
Kabarettisten gerade ermittelt oder nur einer läufigen Hündin
nachrennt.
Nix
fer unguud!
Veröffentlicht
am 06.11.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Information
unerwünscht
Die
SPD, die Grünen und die Wahlinitiative Maintal (WAM) waren bei der
Kommunalwahl erfolgreich und legten zu Lasten von CDU und FDP prozentual
kräftig zu. Die Botschaft der Wähler war damit sehr deutlich. Was
Maintals Politiker daraus machen, ist allerdings befremdlich. Ohne hier
auf Details einzugehen, kann man sagen, dass der Zuwachs der WAM andere
Gründe hatte als der von außen beeinflusste Zuwachs der Maintaler
Grünen. Beide Parteien waren jedoch auf das Ergebnis nicht wirklich
vorbereitet und der daraus resultierende listengemäße personelle Zuwachs
entspricht nun nicht so ganz den Wunschvorstellungen der Wähler. Der
Anteil an nicht versierten kommunalpolitischen Einsteigern ist zu hoch und
bei der WAM ist nun ein linkes Übergewicht sehr deutlich zu spüren.
Sollte ihr Vorsitzender Jörg Schuschkow tatsächlich
Maintal verlassen, wie er bereits verlauten ließ, bricht die Säule der
Mitte bei der WAM weg und die WAM könnte endlich mühelos von allen
Parteien in die ganz linke Ecke geschoben werden, wie man es bereits seit
ihrem Bestehen anstrebt. Einige Grünen schotten sich jetzt bereits gegen
Informationen der WAM ab.
Der
Stadtverordnete Klaus Seibert ließ offiziell von der WAM
per Verteiler allen über das Internet erreichbaren Parlamentskollegen
einen Artikel der FAZ zukommen, der seiner Meinung nach wichtige
Informationen für die bevorstehenden Beratungen zum Maintaler
Doppelhaushalt 2012/2013 enthält. Die Neu-Grüne Elke Nagel
schrieb zurück, "Ich bin sehr wohl selbst in
der Lage, meine Zeitung selbst zu lesen und brauche dafür Ihre
pseudokommunistischen Kommentare nicht", obwohl im Anschreiben
ausdrücklich keine Sachverhalte kommentiert wurden und sogar der Hinweis
vorlag, die Leser mögen sich selbst ihre Meinung bilden. Hier hat sich
wohl ein bestimmtes Gedankengut bei der Stadtverordneten festgesetzt, das
sie so hemmungslos auslebt. Scheuklappen engen das Gesichtsfeld ein. Es
ist die Frage, ob sie sich freiwillig selbst einengt oder andere ihr die
Sicht einengen.
Verwirrend
ist die Verwendung des Bestimmungsworts "pseudo..."
, das dem Wort "...kommunistisch"
die Bedeutung "falsch, unecht
oder vorgetäuscht" gibt. Wenn es sich bei einem "pseudokommunistischen"
um ein nur "vorgetäuschtes
kommunistisches Verhalten" handelt, dann bekommt die
Entrüstung darüber einen ganz anderen Sinn. Vielleicht sollt sie ihre
Gedanken erst einmal sortieren.
Dass Klaus Seibert
Mitglied der DKP ist, daraus hat er nie einen
Hehl gemacht und er hat ehrenwerte Gründe dafür, die allerdings nicht
jedem bekannt sind. Es ist ein Gebot der Demokratie, dass man sich gegenseitig
respektiert, wenn man dazu berufen wurde,
gemeinsam Probleme zu lösen.
Man
muss berücksichtigen, dass die Maintaler Grünen zur Zeit von der WAM
wegen ihres Kurses kräftig angegriffen werden und bei einigen Grünen die
Nerven blank liegen. Nur so ist die Reaktion halbwegs zu verstehen.
Absolut unverständlich ist allerdings, dass man sich gegen den Dialog
unter Stadtverordneten sperrt und sich informativ regelrecht abschottet.
Was können denn Maintals Kommunalpolitiker zur Lösung der Probleme
anderes anstreben, als miteinander zu kommunizieren und sich gegenseitig
Informationen zukommen zu lassen, die später qualifizierte Entscheidungen
ermöglichen? Wer hier Scheuklappen aufsetzt und nur der Richtung eigener
Vordenker folgt, erweist Maintal einen schlechten Dienst.
Veröffentlicht
am 03.11.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Grüne
Scheuklappen
gehalten
von
verschiedenen
Fraktionshänden?
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Ein
Happen Kabarett vorab
Die
Hälfte der Veranstaltungen des Kabarett-Programms der Gruppe MIKROKOSMOS
sind inzwischen absolviert und die bisherigen Besucher waren alle mehr als
zufriedenge- stellt. Bei den restlichen Veranstaltungen werden die
Besucher das gleiche Programm erleben können, denn die Mischung der 41
Sketche und Programmpunkte erwies sich sowohl von der Spannungskurve als
auch von der technischen Durchführbarkeit als perfekt. So können sich
alle Besucher später programmtechnisch korrekt austauschen, denn wegen
der begrenzten Besucherzahl ist die Mund-zu-Mund-Information für die
Öffentlich- keitsarbeit sehr wichtig. Auch in diesem Jahr versuchten
wieder Interessierte, doch noch einen Platz zu ergattern, weil Besucher
kurzfristig verhindert sein können und einige Chancen konnten auch noch
in allerletzter Minute genutzt werden. So werden am nächsten Wochenende
vermutlich wieder einige leer Ausgegangene am Eingang auf ihre Chance
lauern.
Das
Publikum zeigte eine große Beherrschung
Natürlich
wollen die Mikrokosmonauten den noch kommenden Besuchern nicht verraten,
was viele Besucher der ersten Veranstaltungen beschäftigte. Für die
Veranstalter war und ist es ein Experiment. Würden die Besucher einen
Blick unter die Decke wagen?
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30
Minuten
Ungewissheit
darüber,
wer
oder was
bis
zum Beginn
des
Programms
auf
der Bühne lag |
Zumindest
wurde darauf geachtet, ob sich etwas bewegt. Anfänglich blieben die
Plätze direkt vor der Bühne sogar leer, denn man weiß ja nie!? Konnte
man den Springerstiefeln und den Schnürsenkeln entnehmen, was des
Rätsels Lösung war? Die Hälfte der Besucher kennt inzwischen das
Geheimnis. Die andere Hälfte kann ihren Gefühlen noch freien Lauf
lassen. Für viele Menschen sind die Tage derart eintönig, dass ihnen nur
etwas Schlimmes die Bilanz des Tages retten kann. Nur so ist die hohe Zahl
der Gaffer in solchen Situationen zu erklären. Ist allerdings ein Tuch
über den Tatort gedeckt, überkommt so manchen Menschen die
Erleichterung, nicht mehr helfen zu müssen. Damit lässt dann auch die
Neugier nach und die Selbstbeherrschung steigt.
Sie
sehen, die Mikrokosmonauten arbeiten bereits lang vor dem Programm mit
ihrem Publikum - auch auf die Gefahr, dass mitunter dabei auch Tabus
gebrochen werden. Nach den letzten Veranstaltungen werden Interessierte
auf dieser Homepage einen ausführlichen Veranstaltungsbericht vorfinden.
Der wird sicher etwas anders ausfallen als der Bericht im Maintal
TAGESANZEIGER, der die Programmpunkte nur kurz anriss.
Veröffentlicht
am 31.10.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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1.000.000.000.000
Euro - "Rettungsschirm"
Otto-Normalverbraucher
müssen sich zukünftig beim Geld an neue Dimensionen gewöhnen und
begreifen, dass die von ihnen gewählten Politiker offensichtlich
XXXL-Spendierhosen anhaben. Aus dem Euro-Wahn wurde inzwischen ein
Europa-Wahn und die Politiker reden uns ein, dass Europa - und wir
mittendrin - das Maß aller Dinge sei. Deutschland wird politisch in
vielen Köpfen mit Europa so verbunden, als seien wir für ganz Europa und
die Weltwirtschaft verantwortlich. In Wahrheit geht es mal wieder nur um
die Banken, die uns alle fest im Griff haben und uns mit ihren Raubzügen
bis aufs Hemd ausplündern. Diese Geldvermehrungsmaschinen richten
inzwischen ganze Staaten, möglicherweise sogar Währungszonen zu
Grunde, ohne dass die Politik diesem Treiben Einhalt gebieten kann. Sie
ist bereits Teil des Systems, denn die Banken haben sie fest im Griff.
Trotz aller Beteuerungen haftet letztendlich für den
"Rettungsschirm" der Banken jeder Bürger in der Euro-Zone. Wird
er wirksam, so steigen die Preise, die Steuern, die Abgaben und die
Inflation besorgt den Rest. Gerettet sind die Banken und die
Spekulanten. In der Weltwirtschaftskrise des letzten Jahrhunderts -
als die Spekulationsblase platzte - wurden innerhalb kurzer Zeit
Geldscheine und Banknoten gedruckt, wie sie hier abgebildet sind. Oft
reichten sie gerade mal für ein Brot oder 250 Gramm Fett. Haben wir denn
aus der Geschichte nichts gelernt?
Wer
kann es kritischen Bürgern verdenken, wenn sie das gesamte
Wirtschaftssystem infrage stellen und nicht mehr an die Eigenregulierung
und Selbstheilungskräfte der freien Marktwirtschaft glauben?
In
den letzten Jahren hat sich die Weltwirtschaft in einen gigantischen
Strudel verwandelt, der von Spekulanten und Finanzhaien angetrieben wird.
In den Sog kommen Rohstoffe, Energie, Nahrungsmittel und andere Güter,
mit denen sie nach belieben zocken. Längst sind sie nicht mehr damit
zufrieden, Menschen die Ersparnisse abzuknöpfen, um sie mit einem Knall
wertlos zu stellen. Sie treiben Staaten in den Ruin und gefährden die
gesamte Weltwirtschaft, weil sie von den Krisen profitieren.
Was
oder wen wählen wir eigentlich, wenn wir unser Kreuz machen?
Bis
auf einige wenige Ausnahmen wählen wir eine Mischpoke, die sich als
Handlanger des Kapitals betätigen - eine gemischte Bauchschmerzenriege,
der man alle Skrupel langsam abgewöhnt. Ein Teil dieser Helfershelfer
scheinen der Scientology nahe zu stehen und mit ihrer Klientel zusammen
die Weltherrschaft ihrer kleinen Welt anzustreben. Zumindest hat ihr
öffentliches Auftreten diese Züge. Ein Grund also, ihnen heftigst zu
misstrauen.
Dazwischen
tummeln sich die volksnahen Politiker, die eher unbedarfte Zeitgenossen
imitieren. Auch ihnen muss unser größtes Misstrauen gelten, weil dies
einer Tarnung ähnelt.
Es
wird vermutlich nicht mehr lang dauern, bis sich die Geschichte endgültig
wiederholt, dessen bin ich sicher. Das zeigt bereits die Flucht in
Immobilien, Edelmetalle und Sachwerte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis
eine Partei erneut propagandistisch mit einem durchschlagenden
Vermarktungskonzept alle Kritiker und Unzufriedenen einsammelt und den
Rest der Parteienlandschaft vom Feld fegt. Wir nähern uns dem Zeitpunkt,
an dem das Maß voll ist. Warum erkennen die "bürgerlichen"
Parteien nicht, was die Stunde geschlagen hat? Müssen wir uns denn wie
Lemminge auf die Klippe zu bewegen?
In
den nächsten Tagen werden uns wichtige nationale EUROPA-Entscheidungen
einen weiteren Schritt näher an den Abgrund treiben. Damit wächst die
Gefahr von Rechts.
Veröffentlicht
am 20.10.2011 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Europäischer
Wirtschafts-Imperialismus
|
Es
gibt solche und solche Europäer, viele wollen mitmachen aber nur
wenige sind wirklich dazu in der Lage. Das beweisen gerade die
Griechen sehr eindrucksvoll und den Portugiesen sowie den Italienern
steht der Beweis noch bevor. Irland schrammte gerade noch am Fiasko
vorbei. Im Zentrum des fragilen Gebildes steht Deutschland, weil wir
als Wirtschaftsmotor und zahlungskräftigstes Land gelten. Unsere
Nähe und Gunst ist gefragt. Das kostet unsere Kanzlerin genüsslich
aus, auch wenn die Folgen unser Land an den Rand des Ruins
treiben.
Die
Politik gleicht einem Wirtschaftskrieg, der in den betroffenen
Ländern perfide Reaktionen auslöst, die die gegenwärtige Lage mit
dem Verhalten Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs
verbinden. Militärische oder wirtschaftliche Macht - die
Empfindungen scheinen in manchen Ländern hinsichtlich der
Auswirkungen die gleichen zu sein. Gleich sind jedoch - heute wie
damals - nur die treibenden Kräfte der Wirtschaft und der
Finanzwelt, die dahinter stehen. Wichtig ist denen nur der Gewinn,
der aus der Krise resultiert. Dagegen formiert sich auch in der
Regierung zunehmend Kritik.
Die
Kritiker aller Parteien kommen zwar zu Wort, werden jedoch
süffisant als Miesmacher "abgekanzlert".
Kanzleramtsminister Pofala versteigt sich auf der eigenen
Schleimspur zur Kanzlerin sogar kopflos in dummfreche Beschimpfungen
seiner Parteifreunde. |
Wo
ein scharfes Nachdenken und eine kritische Distanz zur Finanzwelt angesagt
wäre, folgt eine kleine Regierungsclique einseitig den soufflierten
Ratschlägen, wahrscheinlich, um im großen Monopoly überhaupt mitreden
zu dürfen. Was passiert, haben Goldmann & Sachs und die
Rating-Agenturen längst beschlossen, wie man kürzlich
Insiderinformationen entnehmen konnte. Die Wirtschaft und die Finanzwelt
profitieren nämlich überproportional von Staatspleiten und
Wirtschaftskrisen. Dass damit die Ersparnisse von Millionen Bürgern in
Gefahr geraten, ist Teil des Coups und die vollmundigen Zusagen der
Kanzlerin werden wahrscheinlich wie eine Seifenblase platzen. Wer schlau
ist, flüchtet bereits in Immobilien.
In
den USA formiert sich der Widerstand gegen die Finanzwelt, weil man
erkennt, wo die Übeltäter sitzen. Diese verkaufen inzwischen Zertifikate
wie Tippscheine, die auf den Zusammenbruch von Staatsfinanzen setzen.
Spekulanten machen die Rohstoff- und Energiemärkte unsicher und selbst
die Nahrungsmittel gelten inzwischen weltweit als Spekulationsgut. Wie
sollen Länder noch ihre Finanzen in Ordnung bringen und Konzepte zur
Grundsicherung umsetzen?
Die
größte Gefahr geht von der Geldvermehrung aus, denen keine
Wirtschaftsleistung zugrunde liegt. Die Zinsen sind der Erzfeind der
Geldwertstabilität und das Spiel mit Zinssätzen nimmt Ländern mit
schwacher Wirtschaft und hohem Unterstützungsbedarf die Luft zum
Überleben. Selbst die Bewohner von Ländern mit enormen Bodenschätzen
leben an der Armutsgrenze, weil sie am Aufbau der erforderlichen
Rahmenbedingungen gehindert werden. Sitzen sie erst einmal in der
Schuldenfalle, werden sie ausgeplündert.
Die
Griechen haben keine nennenswerten Bodenschätze und ihre Wirtschaft ist
schwach ausgeprägt. Der Staat leistet sich eine mehr als 25%-ige Quote an
Staatsbediensteten, gemessen an den Gesamtbeschäftigten. Renten und
Pensionen sind über dem Niveau der restlichen Euro-Länder und die
Steuermoral der reichen Griechen entspricht dem Grad der Verfolgung der
Steuervergehen. Besonders ärgerlich ist die Haltung vieler Südländer.
Sie gehen davon aus, dass Deutschland argumentativ stets schwere
Geschütze auffährt, dann aber doch immer wieder zahlt. Abwarten und Tee
trinken sowie die Hände in den Schoß legen, erscheint demnach
angebracht. Jetzt erleben die Griechen erstmals Härte und die Italiener
verfolgen das bereits sehr aufmerksam. Bald wird uns
Wirtschafts-Imperialismus vorgeworfen werden. Von der "Treuhand"
war bereits die Rede, auch wenn sie zunächst von der EU in die Debatte
geworfen wurde. Der größte Netto-Zahler der EU wird wohl ein gewichtiges
Wort mitreden und Angela Merkel wird wieder in vorderster Linie zu finden
sein. So langsam reift die Erkenntnis: Wenn in Europa etwas schief läuft,
sind wir Deutschen stets ganz vorne dabei.
Veröffentlicht
am 03.10.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Ausverkauft
nach 13 Minuten
Der
25. September 2011 wurde von vielen Maintaler Kabarettfans mit Spannung
erwartet, denn erneut stand die Frage im Raum, ob man diesmal wieder
Eintrittskarten für das lokale Kabarett MIKROKOSMOS ergattern kann. Der
Verkauf fand in diesem Jahr erstmals in der Geschäftsstelle des
Humor-Musik-Vereins Edelweiß statt. Die wahren MIKROKOSMOS- Fans
erschienen rechtzeitig und die kurze Wartezeit bot Gelegenheit zu
kurzweiligen Gesprächen, ehe Punkt 14 Uhr der Kartenverkauf begann. Gut
organisiert verlief das Procedere und nach nur 13 Minuten waren alle
Karten der vier Veranstaltungen verkauft, ohne dass auch nur ein Wartender
leer ausgegangen wäre. Da nicht alle Wünsche sofort erfüllt wurden, kam
es im Anschluss zu einigen Tauschaktionen unter den Besuchern und die Welt
war für alle Gäste in Ordnung.
Zufrieden
können nun die Kabarett-Fans der Dinge harren, die am letzten Oktober-
und am ersten Novemberwochenende auf sie zu kommen. Da auch in diesem Jahr
wieder viele Spätmerker auf erhältliche Restkarten setzten, waren sie
enttäuscht, als sie am Montag im All-in-One-Shop nachfragten. Zumindest
ließen sich einige von ihnen in eine Vormerkliste eintragen, um noch eine
Chance auf unerwartete Kartenrückläufe zu haben.
Die
Kabarett-Gruppe denkt bereits über eine kleine Publikumsbeteiligung
während der Generalprobe nach, was für die Akteure jedoch nicht ganz
unproblematisch ist. Auch im siebenten Jahr hält das große Interesse an
lokalem Kabarett an. Alljährlich taucht die Frage auf, wann sich die
Themen erschöpfen werden und immer wieder erfinden sich die
Mikrokosmonauten neu. Auch in diesem Jahr sind die Themen wieder
vielschichtig und ihrem Charakter entsprechend aufbereitet. Die
Vorbereitungen gehen nun in die Endphase und alle Akteure sind bis in die
Haarspitzen motiviert. Man sieht sich - in vier Wochen!
Veröffentlicht
am 28.09.2011 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Brunnenfrosch
mit neutraler Maske
Das
Maintaler Parlament ähnelt in mancher Hinsicht einem sommerlichen
Froschteich. Das Gefilde ist lauwarm und von Seerosenblättern bedeckt,
auf denen mehr oder weniger gewichtige Frösche sitzen, die beim Quaken
die Backen aufblasen. Worum es geht, weiß oft keiner so recht, der das
Quaken nicht versteht. Selbst die Frösche wissen oft nicht, um was es
gerade geht, stimmen jedoch in den Chor der Artgenossen ein, in deren
Nähe sie sitzen. Die Frösche auf der anderen Seite scheinen zu quaken: "Sei
kein Frosch!", weil sie eher zu den Kröten gehören. Sie unken
deshalb mehr als sie Quaken. Wer sich als Frosch dem Unken der Kröten
anschließt, schluckt sprichwörtlich Kröten. Manchmal haben sie es auch
mit Fröschen zu tun, die in Brunnen leben und eigentlich nur Gäste des
Parlaments sind. Ein solcher Frosch beurteilt das Ausmaß des Himmels, der
sich über ihm wölbt, nur nach dem Brunnenrand und wird dadurch leicht
zum Opfer. Die seltsamste Froschgattung ist der Brunnenfrosch mit
neutraler Maske, der verbergen möchte, ob er Frosch oder Kröte ist. Ihm
droht, dass er früher oder später deshalb des Teiches verwiesen wird.
Die
Rede ist von der Mehrheitsentscheidung des Maintaler Parlaments, die Abwahl
des Chefs der Regionalverbands Rhein-Main Heiko Kasseckert und des
Beigeordneten Matthias Drexelius (beide CDU) herbeizuführen.
Maintaler Vertreter im Verband ist der parteilose Stadtrat Ralf
Sachtleber. Er müsste nun dafür die Hand heben. Dieser wehrte
sich mit griffigen Sachargumenten gegen diese Entscheidung und
verdeutlichte seine persönliche Ansicht, die allerdings parlamentarisch
nicht zu zählen scheint. Er wurde von den Genossen der SPD sinngemäß
und mit anderen Worten als Frosch mit neutraler Maske beschimpft, der
eigentlich nur verbergen wolle, dass er zu den Kröten gehöre. Jetzt darf
man gespannt sein, wie er sich auf der entscheidenden Sitzung verhält. Er
könnte sich der Sitzung entziehen oder eine geheime Abstimmung
beantragen, um seine Entscheidung zu verschleiern. Er könnte aber auch
seinem Gewissen folgen und gegen die Abwahl stimmen. Diese Kröte müsste
die knappe Mehrheit des Maintaler Parlaments in dieser Sache schlucken.
Das wäre nicht schlimm, wenn nicht die Wellen wären, die danach hoch
schlagen.
Hinter
der Entscheidung des Parlaments steckt viel mehr als nur die Abwahl der
beiden CDU-ler, die sich als Polit-Funktionäre einen Posten und eine gute
Altersversorgung ergatterten. Es geht darum, Funktionäre und
Parteigrößen der anderen Seite zu versorgen und dafür nach den
politischen Veränderungen im MKK politisch besser lenkbare Prozesse zu
installieren. In Maintal geht es zudem um die vorgezogene Entscheidung
über die Zukunft des Ersten Stadtrats, der sich wohl oder übel an den
Mehrheitsverhältnissen orientieren muss. Seine Zeit als Frosch mit der
Maske geht zuende. Er muss Farbe bekennen. Mir persönlich würde es sehr
imponieren, wenn er seinen Argumenten folgen würde, denn die waren
plausibel, auch wenn die Höhe der finanziellen Folgen einer Abwahl davon
ausgingen, dass die beiden noch im Saft stehenden CDUler für immer die
Füße hoch legen. Das ist wohl nicht anzunehmen. Vielleicht war diese
Übertreibung der Folgen der Grund für die harschen Attacken, die er
über sich ergehen lassen musste. Weniger ist manchmal mehr!
Leider
geht die Diskussion erneut auf das Konto der Politikerverdrossenheit, weil
das Spiel allzu durchschaubar ist. Gefragt ist Sachpolitik und keine
Machtpolitik. Es genügt, dass die Wirtschaft Macht auf die Politik
ausübt. Da sollten sich wenigstens die Politiker mit der Sache befassen.
Dazu muss man Funktionsträgern ausreichend Zeit lassen, ehe man
beurteilt, wie qualifiziert sie ihr Amt ausüben. Das gilt auch für
den Maintaler Stadtrat.
Veröffentlicht
am 10.09.2011 © Klaus Klee
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DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wissenslücken
arglos schließen
Am
30. August 2011 fand die erste Lesung zu meinem Buch "VERMISST - Das
kurze Leben des Walter Michel" in der Hochstädter Bücherei
statt. Fast zeitgleich lief im Internet die Vermarktung des zweiten Buches "Wer
will unter die Soldaten..." an, das Ende des Jahres
erhältlich ist (siehe auch die spezielle
Seite der Buchvorstellungen). Wie der Buchverlag KÖNIG mitteilt,
laufen die ersten Vorbestellungen bereits ein und das Buch scheint auf ein
großes Interesse zu stoßen. Während sich das bereits erschienene Buch
"VERMISST" mit einem Einzelschicksal befasst, das exemplarisch
für mehrere Hunderttausend Soldaten des Zweiten Weltkriegs steht, behandelt
das zweite Buch kritische die Rolle der journalistisch verpackten
Propaganda, der Kriegsberichterstattung und der Werbung während der
Kriegszeit. Hierbei wurden Auszüge aus der Schriftenreihe "DIE
WEHRMACHT" von 1937 bis 1944 ausgewählt und kommentiert, welche kombiniert mit der Werbung bekannter Firmen und kurzweiliger Unterhaltung
eine höllische Mischung ergaben.
Tatsächlich handelte es sich um den deutschen Prototyp heutiger Magazine, die
ähnlich aufbereitet sind. Für das damalige politische System waren die
Magazine wichtige Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, die den
Durchhaltewillen und die Zuversicht in der Heimat stärken sollten und
gegenüber dem Ausland Botschaften transportierten, die Macht und Stärke
vermitteln sollten. Das Buch setzt sich mit der Rolle der Wirtschaft im
Krieg auseinander und zeigt, wie eng der militärische Erfolg an die
Qualität der Produkte gekoppelt
wurde, ferner, wer die wirklichen Gewinner des Krieges waren und wie sehr sie auch
heute noch von den technischen Errungenschaften profitieren, die während des Krieges
erarbeitet wurden.
In
einer "abgespeckten" Version können sich meine Leser über den Inhalt
des Buches informieren und erhalten so einen kleinen Vorgeschmack
dessen, was sie als Käufer des Buches erwartet. Möglicherweise greifen
sogar die gleichen Mechanismen der Information, die auch damals viele
Menschen an der "Heimatfront" und in der Etappe fesselten. Den
noch lebenden Zeitzeugen könnte das Buch Unbehagen bereiten, weil ihre
Eindrücke oftmals ganz anderer Art waren. Auch dieses Buch zielt wieder
auf die Erinnerung an diese Zeit ab und könnte im Unterricht gute Dienste
leisten, weil es Facetten beleuchtet, die über das normale Vermitteln von
Geschichte hinaus geht. Die erste Nachkriegsgeneration musste im
Schulunterricht völlig auf dieses Kapitel deutscher Geschichte
verzichten, denn die Lehrkräfte mieden das Thema wie der Teufel das
Weihwasser. Allzu stark war noch das Misstrauen gegen den neuen Staat, der
in der Judikative und der Legislative immer noch stark von ehemaligen
Nationalsozialisten durchsetzt war. Es wäre schwierig gewesen, das Thema
wertungsfrei zu vermitteln, also ließ man es ganz. Ein weiterer Grund war
die Tatsache, dass viele ehemalige Kriegsteilnehmer wieder als Lehrkräfte
arbeiteten, die auch im privaten Kreis nicht über ihre Kriegserlebnisse
sprachen. Kaum ein ehemaliger Soldat hatte die Möglichkeit, sein Trauma
zu kurieren, weshalb die meisten die Erinnerungen tief im Inneren
vergruben. Es dauerte lang, bis sich die Bundesbürger an die
wiedergewonnene Meinungsfreiheit gewöhnt hatten und sich sicher
fühlten.
Heute
können sich die wenigen noch lebenden Zeitzeugen wieder entspannter mit
den Kriegserlebnissen auseinander setzen. Ein solches Buch wäre direkt
nach dem Krieg undenkbar gewesen. Heute sind wir in der Lage, auch bei der
Nachkriegsgeneration solche Wissenslücken arglos zu schließen.
Veröffentlicht
am 02.09.2011 © Klaus Klee
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Suchtverbote
sind kontraproduktiv
Manchmal
muss man einfach mal zwanzig Jahre zurückdenken, um sich an die Zustände
im Arbeitsleben oder in der Freizeit zu erinnern, damit man begreift, wie
sehr sich unsere Gesellschaft in bestimmten Bereichen veränderte. In
nahezu allen Büros war der blaue Dunst der Raucher präsent und in vielen
Werkstätten war eine dringend benötigte Hand dem Glimmstängel
reserviert. Wurden an der Schreibmaschine, dem PC oder bei der Handarbeit
beide Hände benötigt, so wanderte die Kippe in den Mundwinkel. Dort
ließ sie wegen des aufsteigenden Rauches meist ein Auge zusammenkneifen.
Während großer Besprechungen rauchte über die Hälfte aller Anwesenden
und die Nichtraucher baten um kurze Pausen, damit sie nach Luft schnappen
konnten. In vollbesetzten PKWs wurde oft eine Runde Zigaretten ausgegeben
und gelegentlich glich die Situation bei geschlossenen Fenstern einer
Ausräucherung. Auf der Windschutzscheibe über dem Lenkrad bildete sich
ein Nikotinfilm , während der Fahrer sauerstoffbedingt nicht selten mit
dem Schlaf kämpfte. Das alles ist nun vorbei und die Nichtraucher
beherrschen die Lage über die von Sucht beherrschten Mitmenschen. Wer
rauchen will, muss - wie im Maintaler Rathaus - das Haus und das
Grundstück verlassen und vor- sowie nachher die Stechuhr bedienen. In
Lokalen wird man ebenfalls vor die Tür gewiesen. Eine Ausnahme würde
sich vermutlich nur Altkanzler Helmut Schmidt gestatten.
Ausnahmen
gibt es aber nicht nur für exponierte Personen, sondern auch für
bestimmte Situationen. Im Handel ist auch nebenstehendes Schild
erhältlich, das dem Raucher im Brandfall erlaubt, zu rauchen. Das
entspräche der Situation, dass man einem ertrinkenden Trinker das Trinken
ausdrücklich gestattet, während man ihm während der Arbeit das Trinken
verböte. Verbote haben natürlich stets einen Hintergrund und man möchte
etwas, was vielen Manschen missfällt, regeln. Es ist allerdings fraglich,
ob alle Schilder ihre Adressaten erreichen, wie neben abgebildetes Schild,
das auf einen frei laufenden Hund nahezu keinen Eindruck macht und den
Hundehalter bestenfalls dazu veranlasst, sich zu vergewissern, dass es
kein anderer Passant sieht.
Aber
zurück zu den Rauchern, den Süchtigen, die sehr oft mit Trinkern
zusammentreffen. Die sind dann in der Lage, ihre Zusammenkünfte mit den
Sprüchen "ich rauche noch fertig" und "ich trinke noch
aus" endlos auszudehnen, weil eine Sucht die andere bedient. Weil sie
inzwischen aus Lokalen vertrieben werden, suchen sie sich andere
Suchtstätten, um sich ihren Süchten ungehindert hingeben zu können. Die
Welt der Raucher und der Trinker wird zunehmend feindlicher.
Das
war früher ganz anders. In Firmen, Behörden, Vereinen, in Sälen und
Lokalen war das passive Rauchen an der Tagesordnung, denn Rücksichtnahme
war ein Fremdwort. Also mussten Verbote her. Das kann man in allen
Bereichen feststellen und es ist nirgendwo so ausgeprägt wie in
Deutschland. Das Disziplinieren ist an der Tagsordnung. Deshalb müssen
die Raucher der städtischen Verwaltung ihren Arbeitsplatz geregelt
verlassen, um ihrem Suchtbedürfnis nachzukommen. Da haben es im
Außenbereich tätige Raucher und Trinker besser und sie fühlen sich
deshalb auch eindeutig wohler, was durchaus motiviert und die Leistung
steigert. Ein Süchtiger leistet bekanntlich wesentlich weniger, wenn er -
wie auch immer - zur Abstinenz gezwungen wird.
Suchtverbote
sind absolut kontraproduktiv.
Veröffentlicht
am 25.08.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
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Angriff
auf die demokratische Grundordnung
Eine
neue Welle der Gewalt greift von Berlin aus auf andere Städte über.
Inzwischen sind über 140 PKWs in Flammen aufgegangen und die Polizei
tappt nach wie vor im Dunklen. So langsam fragen sich viele Bürger, was
wirklich hinter den Brandanschlägen steckt. Die Spekulationen um
politische oder kriminelle Motive paaren sich mit dem Verdacht, dass jetzt
auch Trittbrettfahrer beteiligt sind. Ungewöhnlich ist die
Erfolglosigkeit der Polizei, der Landeskriminalämter und des
Staatsschutzes. Das nährt Vermutungen, dass die Gründe ganz anderer Arts
sein könnten. Die Gewalt richtet sich nämlich nicht gezielt auf Luxus-
karossen und Besitztümer einer bestimmten Klientel, sondern gegen
normale Bürger. Es scheint, als solle gezielt Chaos und Terror erzeugt
werden, um die öffentliche Ordnung massiv zu gefährden und den Staat
herauszufordern.
Wer solches im Sinn hat, weiß auch, dass Sicherheit und
Ordnung die liebsten Kinder der Konservativen sind und dass viele Bürger
dafür sogar die Beschneidung von Rechten in kauf nehmen. Der Staat wird
geradezu zu noch mehr Überwachung gezwungen. Am Ende der
Sicherheitsüberlegungen könnten spezielle Gesetze stehen, mit denen man
alle möglichen Gründe für deren Anwendung konstruieren, Verdächtige einfacher festnehmen,
aburteilen und in spezielle Straflager stecken kann. Eine Alternative
wären nächtliche Ausgangssperren. Wollen wir das wirklich?
Bei
Interviews mit Bürgern auf der Straße wurde sogar der Einsatz des
Militärs gefordert. Gemäßigtere Kreise fordern, dass die ansonsten knöllchenschreibenden Ordnungskräfte nachts für die
Sicherung von Ruhe
und Ordnung eingesetzt werden sollen. Hauptsache, der beunruhigte Bürger
kann wieder ruhig schlafen. So könnte sogar die Freiheit verschlafen werden,
während uns ein Teil davon genommen würde - nur, um die neue Form der
Randale einzudämmen. Der Ruf nach Bürgerwehren und nach freiwilligen
Polizeidiensten ist ein Gedankengang mit dem man Einschnitte in die
persönliche Freiheit verhindern will. Auch in England gehen die
Diskussionen in diese Richtung, um noch mehr staatliche Kontrolle zu
verhindern. Diese könnte später alle treffen - nicht nur die, die den Anlass gaben.
Aus den negativen Entwicklungen, die während des Nationalsozialismus aus
ähnlichen Lagen resultierten, sollten wir
lernen.
Wenn
es sich bei den Brandstiftern nicht um angeheuerte Randalierer vor
politischem Hintergrund handeln sollte (auch diese Variante muss in
Betracht gezogen werden) und nur reine Zerstörungswut dahinter steht, so
leisten sie dennoch den Hardlinern der Regierung einen willkommenen Dienst und die
Handhabe für die weitere Einengung der persönlichen Freiheit des
Einzelnen.
Die wirkliche Macht sollte
nach wie vor vom Volk ausgehen und nicht von
machtbesoffenen Politikern, die nach einer in ihrem Sinn perfekt
funktionierenden Gesellschaft trachten. Wir Bürger haben es in der Hand,
ob wir diese Macht an die Brandstifter oder den Gesetz- geber abgeben. Die Brandstifter
- egal wer dahinter steckt - zünden deshalb
nicht nur
Autos an, sie zündeln auch an unseren Rechten und an unserer
demokratischen Grundordnung.
Veröffentlicht
am 21.08.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
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Geordneter
Rückzug
Inkasso-Anwälten
eilt gewöhnlich der Ruf voraus, dass sie ihr Ding gnadenlos durchziehen,
wenn sie einmal zugebissen haben. Diese Ansicht herrscht sogar in
Juristenkreisen vor. Hätten sie das Recht unzweifelhaft auf ihrer Seite,
könne man nur noch über die Höhe der Forderung verhandeln. Schließlich
hätten sie einen klaren Auftrag und dessen Rechtmäßig- keit geprüft.
Käme die Sache erst einmal ins Rollen, sei sie nicht mehr aufzuhalten. Da
jede Medaille aber zwei Seiten hat, sollte man genau prüfen, ob und wo
ein Schwachpunkt im Verfahren zu finden ist. Im Fall der Schadensersatzforderungen
gegen Hunderte von Internetnutzer, die als Hommage an den großen
Sprachkünstler Heinz Erhardt kurze Verse und Gedichte zitierten, scheint
sich nun ein solcher Schwachpunkt zu zeigen. Zumindest die Forderung gegen
mich, über die ich im Artikel "Willi
Winzig als Einnahmequelle" berichtete, wurde inzwischen
zurückgezogen. Der Schwachpunkt war die unüberlegte Strategie des
Verlages, die Kuh zu schlachten, die man eigentlich melken möchte. Für
einen Verlag ist es nämlich ein Glücksfall, wenn viele Menschen aus
freien Stücken die Erinnerung an einen Künstler, der schon lange
verstorben ist, wach halten.
Nach
Aussagen des Geschäftsführers des Überreuter-Verlags, Wien, zu dem der
Lappan- Verlag gehört, sollen mehr als 7.000 Verstöße gegen das
Urheber- bzw. das Nutzungsrecht ermittelt worden sein, davon 6.000 Zitate
in Blogs und Foren. Das zeigt, wie groß der kostenlose Werbenutzen für
Werke von Heinz Erhardt einzustufen ist, beziehungsweise bisher war.
Diese
liebevolle Werbung Tausender Blogger und Forumteilnehmer für einen
Künstler, der in den Köpfen offensichtlich unsterblich zu sein scheint,
wird in Zukunft sicher unterbleiben, nachdem derartige Forderungen und
Schwierigkeiten im Raum stehen. Wer die Möglich- keit hatte, die Gedichte
zu entfernen, wird das inzwischen vorgenommen haben. In Foren ist das
schon etwas schwieriger. Unter dem Strich könnte das Internet bald frei
von Heinz- Erhardt-Zitaten sein, die so viele Menschen erfreuten. Es kommt
quasi einer zweiten Beerdigung des Künstlers gleich.
So
ist bei mir die Freude über die erfolgreiche Bewusstmachung bei den
Verantwortlichen des Lappan-Verlags und bei der
Heinz-Erhardt-Erbengemeinschaft geteilt. Die Großaktion der
Inkasso-Anwälte dürfte sich jetzt nun nur noch auf Internet-Nutzer
beschränken, die ihre Homepages profitabel nutzen. Tatsächlich sind fast
komplette Gedichtsammlungen dem Geschäft mit den Büchern abträglich und
es ließe sich daraus ein konkreter Schaden errechnen. Ärgerlich empfinde
ich jedoch, dass mit der undifferenziert gestarteten Aktion, die nur auf
Verbot und Abzocke ausgerichtet und über Inkasso-Anwälte inszeniert war,
die Kunstfigur "Willi Winzig" und der Ruf des Künstlers
beschädigt wurde und auch andere Autoren, die bei Lappan unter Vertrag
stehen, von verlagsbezogenen Kaufenthaltungen betroffen sein könnten. Die
Literaturszene ist derart sensibel, dass man sich vorher gut überlegen
muss, welche Auswirkungen von derartigen Aktionen ausgehen.
Der
gute Heinz Erhardt würde darauf so ähnliche Zeilen werfen, wie ich sie
nun zu formulieren versuche:
Dumme
Sache
Schön
ist´s für mich zu seh´n gewesen,
dass
viele meine Werke lesen
und
sie zitierten, wie mir deucht.
Das
machte meine Äuglein feucht.
Jetzt
haben And´re meine Rechte,
das
ist daran nun mal das Schlechte.
Was
ich einst schrieb für Euch, Ihr Massen,
das
klingelt heut´ in ihren Kassen.
Doch
klingelt´s dort nicht laut genug,
drum
spricht man offen von Betrug,
der
nach Ersatz des Schadens schreie,
damit´s
Geschäft nochmals gedeihe.
Die,
die nach so groben Mitteln griffen,
sie
hatten Willi Winzig nicht begriffen -
nie
das gelesen, was and´re kannten,
eh´
sie flugs zu den Juristen rannten.
Aus
dem Inter-Netz ist nun verbannt,
was
alle Welt weltweit gekannt.
Das
find´ ich albern und auch dumm,
drum
dreh´ ich mich im Grabe um!
Veröffentlicht
am 14.08.2011 © Klaus Klee
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Erste
Lesung zu "VERMISST"
Manchmal
trifft man Entscheidungen, die auf den ersten Blick unwesentlich
erscheinen und man ist sich nicht der Tragweite bewusst, die anschließend
sämtliche Auswirkungen haben werden. Mit dem Öffnen einer uralten
Aktentasche begann für mich im Jahr 2006 absolut unbewusst ein
Experiment, das der Befreiung eines Flaschengeistes glich, der mich bis
heute in seinen Bann zieht. Das Studieren von rund 200 Feldpostbriefen und
-karten aus dem Zeitraum von 18. Februar 1941 bis zum 10. März 1945
entführte mich entlang der Ostfront des Zweiten Weltkrieges von Estland
bis in die Ukraine und wieder zurück, ehe sich die Spur meines
Großcousins am 26. März 1945 im Kessel von Heiligenbeil in Ostpreußen
verlor. Seine Eindrücke und der kriegsgeprägte Kontakt zu seinen Eltern
in Frankfurt-Fechenheim, die in der Heimat den Bombenangriffen ausgesetzt
waren, ließen Walter Michel förmlich zum Leben erwecken. Es entstand
eine Spannung, wie man sie nur von Ausgrabungen kennt und das Bedürfnis,
Licht ins Dunkel dieses kurzen Lebensab- schnittes zu bringen. Es dauerte
fünf Jahre, bis bei mir Klarheit herrschte und die Situation transparent
war, welche die letzten zehn Tage seines Lebens beherrschten. Das Internet
erwies sich letztendlich als Schlüssel zum Erfolg. Inzwischen ist die
Dokumentation als Buch erschienen und findet immer mehr Leser - der
richtige Zeitpunkt, um neue Leser mit diesem für mich einzigartigen
Erlebnis vertraut zu machen. Die städtische Bücherei im Stadtteil
Hochstadt ist der erste Ort, an dem ich Maintaler Lesehungrige mit meinem
Stoff erreiche. Darauf bereite ich mich jetzt vor.
Was
wird geboten?
Erste
Gespräche mit Lesern und Leserinnen zeigten, dass ein breit gefächertes
Informa- tionsbedürfnis besteht. Knapp siebzig Jahre nach den
geschilderten Ereignissen ist das Interesse an dieser schrecklichen Zeit
nach wie vor groß, weil vieles auch heute noch hinsichtlich der Dimension
des Weltkrieges unfassbar erscheint. Ein einzelner Mensch war ein Nichts
und Millionen Menschen wurden für wahnwitzige Ziele geopfert, ehe sich
die Verantwortlichen das Leben nahmen. Sie hinterließen Tod, Trümmer,
Krüppel und Heimatlose sowie die schwere Schuld der Massenmorde an
Zivilisten, an denen wir heute noch tragen.
In
diesem Zusammenhang interessieren natürlich die politischen, die
wirtschaftlichen und die sozialen Verhältnisse, die damals die
Nationalsozialisten geschickt für ihre Ziele nutzten und mit den
"Lösungen" der Probleme Deutschland später in den Abgrund
stürzten. Auch interessiert die Rolle der Wirtschaft, die in
vielfältiger Weise vom Krieg profitierte. Es kommt auch zur Sprache,
welche persönlichen Überlebens- und Karrierestrategien viele Soldaten
bewogen, sich freiwillig für den Kriegsdienst zu melden und wie kläglich
viele dieser Strategien scheiterten und viel zu oft tödlich
endeten.
Hier
eröffnen sich in Zeiten hoher Jugendarbeitslosigkeit, schlechter
Ausbildungschancen und Berufsaussichten Parallelen zur heutigen
Lage. Bezogen auf Einzelschicksale ist es nämlich kein Unterschied,
ob man in russischer Erde verscharrt wird oder im Leichensack aus
Afghanistan zurück kommt. Es sind die Kriege, bei denen die Gründe und
die Feindbilder von der Wirtschaft und der Politik gewechselt werden wie
Hemden. Wer sich vorab bereits
informieren möchte, findet HIER
ausführliches Material, das zur Lesung natürlich nicht in solcher Tiefe
zur Sprache kommt, jedoch eine gute Basis für eine anschließende
Diskussionen bietet.
Natürlich
werden auch besonders interessante Passagen des Buches vorgetragen, an
deren Auswahl ich momentan noch arbeite. Ich beabsichtige, dabei ganz
gezielt auf die während der Lesung aufkommende Stimmung zu reagieren,
denn im Mittelpunkt sollen die interessierten Leser stehen, die sich dem
Thema öffnen. Ich hoffe, wir sehn uns!
Maintal
Tagesanzeiger vom 6.8.2011
Veröffentlicht
am 07.08.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Nur
die Gedanken sind noch frei
Die
Stammleser meiner Homepage werden es bereits gemerkt haben, dass ich die
Seiten aufgeräumt habe und für einen besseren Überblick sorgte.
Gleichzeitig richtete ich sie nach meinen neuen Schwerpunkten aus und
entfernte nahezu die gesamte Kommunalpolitik und das politische Archiv der
letzten acht Jahre. Was aktuell, zeitkritisch und nennenswert
ist, befindet sich auf den Seiten Augenblicke
und Durchgeblickt.
Die
Wartungsarbeiten stehen auch im Zusammenhang mit der Schadensersatzforderung, von der auf dieser Seite die Rede ist. Ich musste präventiv
gesehen die Anzahl der Websites reduzieren, um den
Überblick über die zahlreichen Beiträge zu behalten, welche auch nur
den geringsten Anlass zur listigen Abzocke geben könnten. Zwangsläufig
fasse ich heute den Begriff des Kleinzitats nach § 51 Nr. 2 UrhG enger
als früher.
Was ich früher zur einprägsamen Abrundung einer Argumentationskette verwandte, kann unter gewissen Umständen zu saftigen
Schadensersatzansprüchen führen, wenn einfallsreiche Besitzer von
Rechten zum großen
Schlag ausholen. Augenmaß und Verhältnismäßigkeit der Mittel sind
heute nicht mehr in dem Maß gewahrt, wie es der Sache angemessen erscheint.
Warum soll ich mich unnötig Risiken aussetzen, nur weil ich mit
Begeisterung der Passion
"Infotainment" nachgehe!?
Zweite
Beerdigung
Besonders
schade finde ich, dass das Andenken an längst verstorbene Künstler,
Politiker und andere Zeitgenossen mit den aktuellen Abzockmaschen schwer
gestört wird. Im Fall der breit gefächerten Verfolgung von
Heinz-Erhardt-Zitaten wird zum Beispiel langfristig das Internet
"gesäubert" und irgendwann Heinz-Erhardt-frei sein. Bald wird
die Erinnerung an Lübke, Wehner, Strauss etc., an Karikaturisten und
andere Menschen, die einst den Zeitgeist auf den Punkt brachten,
verblassen, weil ihre Kunstobjekte aus dem Internet verschwinden.
Es findet praktisch eine zweite Beerdigung dieser Menschen statt.
Zitatrecht
ist ungenügend
Das
Zitieren als Glied der Argumentationskette wird zur Straftat erhoben, wenn man sich für jeden noch so
genialen oder unbedeutenden Gedankenfurz nicht die
Genehmigung zur Veröffentlichung einholt. Schlimm wird es bei
geflügelten Worten und Sprüchen, die bereits in den Sprachgebrauch
übergingen. Forschen Sie da mal nach, wer der Urheber solcher
Sprachschöpfungen ist! Sie werden
sich die Zähne ausbeißen. Bei Heinz Erhardt ist das besonders
unübersichtlich, weil seine Werke von mehr als einem Dutzend Verlage
und zusätzlich auf zahlreichen Tonträgern unterschiedlichster Hersteller
veröffentlicht wurden. Bis man die Rechte eines einzelnen Gedichts geklärt
hat, ist so manch eigener gelungener Gedankengang nicht mehr aktuell.
Vielleicht fördert das aber auch die eigene Kreativität. Das Zitatrecht
müsste überarbeitet werden, besonders das Kurzzitat. Streng genommen
wäre das Kurzzitat ein kleiner Teil z.B. eines Gedichtes. Das käme einem
Witz ohne Pointe gleich. Wie soll man eine Sache erörtern ohne Zitate zu
verwenden?
Das Einzige, was in unserem Land
inzwischen noch
frei ist, sind die Gedanken.
Sie einfach so niederzuschreiben,
kann jedoch mitunter brandgefährlich sein.
Veröffentlicht
am 04.08.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Üble
Sache - als gerecht getarnt
Auf einer meiner Websites
befindet sich ein Artikel über
eine saftige Schadensersatz- forderung. Der Erhalt
dieser
Forderung war für mich ein ganz besonderer Augenblick,
über den ich regelrecht entsetzt bin, weil er mir zeigt, wie man mit dem
Vermächtnis eines großen Künstlers umgeht und wie aus einer
persönlichen Hommage an ihn ein einträgliches Geschäft inszeniert wird.
Konkret geht es um das Vermächtnis von Heinz Erhardt, den
viele Menschen auch weit über seinen Tod hinaus lieben und verehren. Auf
zahlreichen Websites und in Internet-Foren finden sich Zitate seiner
kleinen Gedichte, die in den meisten Fällen im Zusammenhang zu Begebenheiten stehen und auf diese Art das Besondere des Augenblicks
hervorheben sollen. Heinz Erhardt ist längst ein Teil unseres
Lebens geworden und er zeigte uns immer wieder, dass auch wir oft dem
"Willi Winzig" ähneln, den
er für uns exemplarisch zur Kunstfigur erhob. Nun zieht eine
Interessengruppe diesem Willi Winzig Boxhandschuhe an, um auf Menschen
einzuschlagen, die arglos sein Andenken pflegen.
Ein
besonderes Vermächtnis
Große
Künstler und bedeutende Menschen ernährten mit ihrem
Können zu Lebzeiten ihre Familien und brachten es teilweise zu einem adäquaten
Wohlstand. Weit über ihren Tod hinaus bescheren sie nun den Erben die
Früchte ihres Schaffens. So auch Heinz Erhardt, der 1976 verstarb. Die
Medien feierten kürzlich seinen 100. Geburtstag und gedachten des
großen Humoristen. Seine Werke verlegten mehr als zehn verschiedene Verlage.
Viele Bücher und Hörkassetten erschienen erst nach seinem Tod.
Auch ein großer und bisher unbekannter Teil seiner Kompositionen wurde erst nach seinem Tod mit großem
Erfolg vermarktet. Das übernahm die Erbengemeinschaft, die äußerst gewinnorientiert den
Nutzen aus dem Wirken des Erblassers zieht. Der Erfolg seiner Werke
baut zweifellos außer dem zelebrierten Sprachwitz auf dem untadeligen Ruf
und der authentischen Verkörperung seiner Kunstfiguren auf. Diese
Konstruktion bekommt in meinen Augen nun Risse.
Nutzungsrechte
Die Nutzungsrechte
der Texte sicherte sich offensichtlich exklusiv der Lappan-Verlag, der darauf bedacht ist,
so viel aus dem geistigen Vermächtnis des Künstlers herauszuholen, wie
nur irgendwie möglich ist. Dazu gehört scheinbar auch das konsequente Ausschöpfen der
Nutzungsrechte, die geschickt mit den Urheberrechten verknüpft werden.
Den operativen Teil der Abmahnkampagne übernahmen die ksp-Anwälte aus Hamburg, die
in einer breit angelegten Aktion neben berechtigten Verstößen völlig
undifferenziert auch gegen völlig harmloses Zitieren vorgehen
und so innerhalb kurzer Zeit vermutlich bereits mehr als 200 Abmahnverfahren anstießen. Auch ich
erhielt eine Abmahnung für das Zitieren fünf kurzer Gedichte, die ich
innerhalb eines Kurzreferats zum Thema Humor
verwendete.
Appell
an die Vernunft
Nach
Erhalt der der angeblich rechtmäßigen Schadensersatzforderung in Höhe von 2.200
€ plus saftiger Gebühren appellierte ich beim
Lappan-Verlag, der Heinz-Erhardt-Erben- gemeinschaft sowie
bei den ksp-Anwälten an deren Vernunft. Es sollte zumindest die
Verhältnismäßigkeit gewahrt und die Beweggründe des Zitierens sowie die
nichtkommerzielle Verwendung berücksichtigt werden.
Der Verlag
verwies mich auf telefonische Rückfrage an die Anwälte. Die Erbengemein-
schaft als Besitzer der Urheberrechte zeigte bisher keine Reaktion. Ein
humorvoller Eintrag ins Gästebuch der Heinz-Erhardt-Website wurde dagegen
postwendend entfernt, damit weiterhin eine heile Welt das
Gästebuch beherrscht. Das Geschäft könnte ansonsten darunter leiden. Bisher präsentierte sich mir das Trio als recht humorlose
Truppe, die dem Wesen und dem Ruf von Heinz Erhardt nicht
gerecht wird. Was
würde wohl der Künstler dazu sagen?
Mit
besonderem Interesse erwarte ich trotz meiner Schelte eine Reaktion, die versöhnlich ausfällt und der Sache angemessen
ist. Schließlich
ist meine Entrüstung auf eine grobe Unverhältnismäßigkeit zurückzuführen,
der man mich aussetzte. Richtig fände ich, wenn im Sinne des verstorbenen
Künstlers gehandelt würde, der den Erben doch noch bewusst sein müsste.
So weit vom
Baum weg können ja wohl die Äpfel nicht fallen, dass nicht doch noch ein
wenig Lebensart des Heinz Erhardt übrig wäre. Der ideelle
und moralische Schaden, den der Verlag und die Anwälte gerade anrichten, sollte
gestoppt werden, ehe es zu spät ist. Medien wurden bereits darauf
aufmerksam und wollen je nach Ausgang der Sache berichten. Viele
gebeutelte Heinz-Erhardt-Freunde könnten möglicherweise dafür sorgen,
dass der Kreis der ernüchterten Erhardt-Fans rasant wächst, wenn die
Sache breit thematisiert wird. Man kann die Kuh auch schlachten, die man
eigentlich melken will.
Reaktion
am 1. August 2011
Am
30. Juli 2011 erneuerte ich meinen Gästebucheintrag auf der
Heinz-Erhardt-Seite, nachdem sich bereits andere Gäste mit dem gleichen
Sachverhalt eingetragen hatten. Dabei monierte ich auch den gelöschten
Eintrag. Offensichtlich zeigt man jetzt mehr Toleranz. Am 1. August
erhielt ich eine kurze E-Mail von der HE-Erbengemeinschaft, die
sich von der Abmahnaktion distanziert und an die KSP-Anwälte und
den Lappan-Verlag verweist. Über beide Akteure fallen inzwischen
außer der nahezu gesamten juristischen Zunft die Abgemahnten und nun auch
Teile der Presse her. Seit Montag-Nachmittag ist die Website des Lappan-Verlags
nicht mehr aufrufbar. Man wird sehen, wann sie wieder online sein wird.
Vielleicht laufen ja auch nur Wartungsarbeiten.
Auf
der offiziellen Heinz-Erhardt-Seite
distanziert sich Erbengemeinschaft vom Vorgehen des Lappan-Verlags und
beteuert, auch nicht darüber informiert worden zu sein. Gleichzeitig
wurde ein
spezielles Forum für genau diese Problematik eröffnet, in dem
man die Heinz-Erhardt-Freunde um ihre Meinung befragt. Das ist als
positives Zeichen zu werten und sicher ganz im Sinn des verstorbenen
Künstlers.
Bundesweit
entwickelt sich die Aktion des Verlages zum Skandal, der unterschiedliche Folgen
haben könnte. Natürlich sind ein gewisser Prozentsatz der
Schadensersatz- forderungen absolut gerechtfertigt, denn man findet oder fand bis vor kurzer Zeit ja
noch komplette Gedichtsammlungen samt Inhaltsverzeichnis im Internet ohne
jeden Quellenvermerk oder einen Hinweis auf eine Freigabe seitens der
Inhaber der Urheberrechte.
Nicht
ganz unrealistische Spekulation
In
einigen Fällen blieben Zitate fast ein Jahrzehnt ohne Beanstandung im
Netz, als wäre es dem Verlag recht, weil die damit wachgehaltene
Popularität des Künstlers zu Umsatz führte. Es wäre interessant zu
wissen, ob die KSP-Truppe nicht sogar die Aktion an den Lappan- Verlag als
Win-Win-Geschäftsmodell herantrug und sich gegen die Zahlung eines
Pauschbetrages das Recht sicherte, sich auf den Lappan-Verlag berufen zu
dürfen, während man das Potenzial auf eigene Rechnung gnadenlos
ausschöpft. Sollte das der Fall sein, dann säße der Lappan-Verlag jetzt
selbst in der Falle, wenn die Wellen noch höher schlagen. Die Juristen,
die offen von einer ganz perfiden Masche sprechen, werden wissen, auf
welche Art einige Kanzleien ihr Geld verdienen.
Seit
dem 1. August befasst sich auch die Tagespresse mit dem Thema und das
Fernsehen wird wohl auch bald nachziehen. Erste Anzeichen sprechen bereits
dafür. Für die KSP wird es langsam eng, wenn die Anwälte nicht
öffentlich ins Lager der juristischen Anti-Typen gesteckt werden wollen,
die es nicht zu differenzieren verstehen. Immerhin ist es eine
Inkasso-Kanzlei mit einem gewissen Bekanntheitsgrad, der sich allerdings
auf diese Weise sogar noch steigern lässt. Vielleicht gehört das ja auch
zum Geschäftsmodell!?
Veröffentlicht
am 31.7.2011, ergänzt am 01.08.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Satiren
mit Zivilcourage
In
den letzten Tagen war die Rede von einem Hobby-Autor namens Jürgen
Bücker aus Hamm, der in einem großen Möbelkonzern arbeitete und
den Roman "Wer die Hölle fürchtet, kennt das Büro nicht"
schrieb. Seine Satire zeigte Parallelen zu seinem Betrieb, die satirisch
aufbereitet waren und seinem Arbeitgeber missfielen. Der kündigte dem
Mitarbeiter, obwohl keine der Personen mit ihrem Namen genannt worden waren.
Das Arbeitsgericht Hamm fällte nun das Urteil, dass die Kündigung nicht
rechtens war, weil zwar Ähnlichkeiten mit Personen des Möbelhauses
vorlagen, deren eindeutige Erkennbarkeit jedoch nicht gegeben war. Das
Gericht ließ sich nicht darüber aus, was bei eindeutiger Erkennbarkeit
der Personen rechtens gewesen wäre, denn die angeblich Betroffenen
klagten nicht. Es ging in diesem Fall rein um den Betriebsfrieden.
Bei mir
kommen nun Erinnerungen des eigenen Berufslebens hoch, die knapp zwanzig
Jahre zurück liegen und nur deshalb nicht vor Gericht landeten, weil ich
meine Realsatire "DAS
BAUERNOPFER" bis zum Wechsel in den Ruhestand aus dem
Internet nahm. Seit 2004 ist die Satire wieder im Netz und wird recht
häufig gelesen. Der Grund für die vorübergehende Herausnahme aus dem
Internet war die dringende Aufforderung meines damaligen Arbeitgebers,
weil der Betriebsfrieden angeblich erheblich gestört war. Viele
Betriebsangehörige hatten die Satire während der Arbeitszeit gelesen und
sie offen diskutiert. Als sich eine Person in leitender
Positionen selbst outete, war die Kette der Personen enttarnt. Daraufhin wurden die sich kritisiert
fühlenden Personen bei der Geschäftsleitung vorstellig und konstruierten
eine Störung des Betriebsfriedens.
Das
offene Ansprechen von Missständen in Betrieben ist auch heute noch
unerwünscht, weshalb nur wenige Beschäftigte mit ihren Anliegen an die
Öffentlichkeit gehen. Eine Altenpflegerin aus Berlin prangerte
öffentlich die Missstände ihres Pflegeheims an und ihr wurde ebenfalls
gekündigt. Auch sie wurde freigesprochen, jedoch, weil ihr Anliegen von
öffentlichem Interesse war. Ansonsten wäre sie nicht so glimpflich
davongekommen.
Geht
ein Autor an die Öffentlichkeit und nennt exakt Ross und Reiter, so muss
er sich absolut an die Faktenlage halten. Der Inhalt muss ohne Wertungen
wiedergegeben sein und er muss allen juristischen Anfeindungen standhalten
können. Eine andere Möglichkeit ist das Verpacken des Inhalts in eine
Satire, die eine Mischung aus Fakten und subjektiven Wahrnehmungen
darstellt. Sie zielt darauf ab, die empfundene Ungeheuerlichkeit der Sache
zu zelebrieren und in den moralischen Kontext zu stellen. Dem Leser wird
dabei das Gefühl gegeben, solches ebenfalls schon so oder so ähnlich
erlebt zu haben. Es liegt in der Technik des Satireschreibens, Ross und
Reiter so diffus erscheinen zu lassen, dass die Satire auf möglichst
breites Interesse stößt.
Das
satirische Aufbereiten eines Misstands ist allerdings keine einfache Sache. Mit dem
Mittel des Überzeichnens und Verfremdens muss man gekonnt umgehen, um die
klare Erkennung der handelnden Personen zu erschweren. Man muss das
Geschriebene auf Handlungsweisen und beschriebene
Charaktereigenschaften reduziert. Dem Leser können (und sollen) entsprechende
Schlüsse selbst überlasen bleiben.
Politische
Satiren arbeiten mit zielgerichteten Handlungsdeutungen und
prognostizierten Auswirkungen, ohne der Zielperson eine klare Absicht zu
unterstellen. Hier kommt die "ALSO-Technik" zum Einsatz, die
darauf hinaus läuft: Die Sache verlief bisher so und so, ALSO könnte sie
so oder so ausgehen, was wiederum die und die Wirkung haben könnte. Dabei
muss man unbedingt im Konjunktiv bleiben. Der Zielperson wird damit eine
Brücke gebaut, denn wenn das so einträfe, dann könnte die Auswirkung
von einer breiten Öffentlichkeit so oder so ähnlich empfunden werden.
Das kann die Handlung von Zielpersonen beeinflussen und den Blick der
Beobachter schärfen. Das wiederum ist die Absicht des Satirikers.
Im Fall meiner eigenen Satire war es interessant,
zu erleben, dass Zuschriften aus allen Ecken der Republik kamen, die mich
um die Offenlegung des Unternehmens baten, das den Handlungsrahmen
bildete. Die geschilderten
Missstände würden exakt auf ihr Unternehmen passen. Es war zwar nicht
beruhigend für mich, dass das, was mir passiert war, offensichtlich nicht
einmalig ist, es zeigte mir jedoch, dass meine Satire gut gesetzt war.
Irgendwie liest sie sich heute noch spannend und realitätsnah, auch wenn ich inzwischen
einige Passagen ganz anders formulieren würde.
Veröffentlicht
am 24.7.2011 © Klaus Klee
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Noch
nicht einmal die goldene Ananas
Die
Fußballweltmeisterschaft der Frauen ist gelaufen und die Japanerinnen
holten den Pokal. Millionen Zuschauer verfolgten die Spiele und es kam zu
einer kaum zu toppenden Begeisterung, die auch nicht durch das Ausscheiden
der deutschen Mannschaft gefährdet war. Es hatte die Mannschaft gewonnen,
die den diszipliniertesten und fairsten Fußball mit den tödlichsten
Pässen gespielt hatte. Bei den Japanerinnen gab es keine theatralischen
Einlagen, vorgetäuschte und dem Zeitspiel dienende Verletzungen oder
permanentes Reklamieren von Entscheidungen, wie es die brasilianische
Supertechnikerin Marta Viaira da Silva betrieb. Sie spielten ihren
Fußball und gaben nie auf. Einige Spielerinnen unserer Nationalmannschaft
fieberten sichtlich mit und freuten sich riesig, denn - wenn man schon im
Viertelfinale ausscheiden musste, dann wenigstens gegen den Weltmeister!
Unsere Spielführerin Birgit Prinz, die wohl viele Maintaler
Zuschauer auf den Rängen suchten, erspähte man vergebens. Das wird bei
einigen ihrer Fans erneut das Bild von der ehemaligen Weltfußballerin
zurecht rücken. Ihr Frust muss unbeschreiblich sein. Es reichte bei
dieser Weltmeisterschaft noch nicht einmal zur goldenen Ananas und die
Olympia-Teilnahme ist ebenfalls dahin. Die Sonderauszeichnungen für die
beste Torschützin, die beste Spielerin und die erfolgreichste Torhüterin
gingen allesamt an Deutschland vorbei. Der Ausrichter Deutschland sorgte
allerdings für den Glanz der Frauen-Fußballweltmeisterschaft. Da wäre
beim Endspiel die Anwesenheit der gesamten deutschen Mannschaft ein
absoluter Glanzpunkt gewesen.
Über
den Konflikt zwischen Birgit Prinz und Silvia Neid
wurde viel geschrieben. Leider pickten sich die Kommentatoren und die
Redakteure immer nur Satzfragmente heraus, die zu ihrer Linie passten.
Dadurch entstand ein verzerrtes Bild. Ich empfehle deshalb, das Interview
mit der FAZ und den Artikel
der ZEIT zu lesen. Beides kann man mit dem Eindruck der
Abwesenheit von Birgit Prinz beim Endspiel kombinieren.
Vielleicht entsteht so ein annähernd richtiges Bild von der Kluft
zwischen sachlicher, beherrschter Kommentierung und ihrer Gefühlswelt.
Ich hoffe, dass sie ihr Tief überwindet und die Ereignisse verdaut.
Veröffentlicht
am 18.7.2011 © Klaus Klee
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Balsam
für die Seele
Da
legte sich die Stadt Maintal aber mächtig ins Zeug und kramte
tatsächlich in den Analen, um die Ehrungen herauszukramen, die man Birgit
Prinz zuteil werden lassen durfte. Andere Ehrungen, wie die
Benennung eines winzigen Straßenstücks, an dem noch nicht einmal eine
Adresse zu finden ist, oder die Ehrenbürgerschaft - fanden leider keine
Mehrheiten. Das Highlight ist nun das Transparent "Birgit Prinz
bleibt unser Superstar". Kritiker rätseln, wie das gemeint ist.
"Bleibt" sie unser Superstar, weil sie es schon immer war oder
bleibt sie es trotz allem, was ihr widerfuhr und wie sie ihre Zukunft
sieht? Vielleicht wurde ja auch nur ein Komma vergessen und es sollte
heißen "Birgit Prinz bleibt, unser Superstar", weil sie in
Maintal bleibt und in Frankfurt weiterhin Fußball spielt? Nein - das war
schon so gemeint, wie es die beiden Herren auf dem Bild meinen. Doch wo
waren Birgit Prinz und unser Bürgermeister, der doch nie
auf solchen Bildern fehlt? Hier gibt es nur eine Erklärung: Es kann keine
zwei Maintaler Superstars geben! Vielleicht wird es ja bald eine
Tipp-Kick- Figur mit dem Konterfei von Birgit Prinz geben!?
Dann hätte Silvia Neid ein passendes Abschiedsgeschenk für
die Behandlung ihrer ehemaligen Mitspielerin. Diese Figur könnte man
zusammen mit dem Banner im Rathaus in einer Vitrine ausstellen. Das hätte
den Vorteil, dass sie wenigstens sinnbildlich einmal zur Ehrung anwesend
wäre. Wie schön wäre es jedoch, wenn Birgit Prinz in
Maintal etwas für den Frauenfußball tun könnte. Sie hätte die
Kompetenz und das Können, um Maintaler Mädchen und junge Frauen für den
Sport zu begeistern.
Veröffentlicht
am 14.7.2011 © Klaus Klee
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Als
Spielfiguren verloren
Das
Sommermärchen 2011 ist nun vorbei und die Frauennationalmannschaft am
Boden zerstört. Das ist die traurige Bilanz eines Turniers, das bisher
alle Rekorde sprengte. Nun werden landesweit wieder die Fähnchen und die
schwarz-rot-goldenen Kondome von den Außenspiegeln entfernt. Die
quirligen Fußballerinnen Japans warfen unsere junge Garde aus dem
Turnier, während die erfahrendsten Spielerinnen ganz oder teilweise auf
der Bank saßen. Besonders tragisch war das für die langjährige
Spielführerin Birgit Prinz, die keine Chance bekam, ihre
Turniererfahrung im kritischen Moment einzubringen. Spätestens als die
erfahrene Inga Grings anstelle der glücklos agierenden Celia
Okoyino da Mbabi gegen die leider in solchen Situationen noch
überforderte Alexandra Popp ausgetauscht wurde, sah man das
Unheil förmlich kommen. Die Bundestrainerin setzte komplett auf den
Nachwuchs und den Eindruck des letzten Trainings vor dem Spiel, ohne die
große Turniererfahrung einiger Spielerinnen zu berücksichtigen. Das
eigenwillige Puppenspiel der Silvia Neid ging diesmal nicht
auf. Man kann gespannt sein, ob es ihr gelingt, die maßlos enttäuschte
deutsche Mannschaft wieder aufzurichten. Der glanzlose Abgang der
Mannschaftsführerin Birgit Prinz, die tiefe Enttäuschung
der bis an ihre Grenzen kämpfenden Spielerinnen und das taktische
Geschick von Silvia Neid werden wohl für immer mit diesem
Spiel verbunden sein.
Die
Puppenspielerin des DFB
|
In
den kommenden Monaten wird die Trainerin darüber nachdenken
müssen, ob Leistungsfähigkeit wirklich vor der Erfahrung rangieren
muss. Gefürchtete
Spielerinnen binden stets mehrere Gegenspieler und schaffen damit
Räume für quirlige Mitspielerinnen. Es dürfte ein Fehler gewesen
sein, diesen Trumpf nicht auszuspielen. Doch - Spielanalysen sollte
man den Fachleuten überlassen. Viel interessanter dürften die
Folgen für einige Spielerinnen sein und die Art, wie sie mit der
Situation fertig werden. Gestern standen sie noch im Fokus der
breiten Öffentlichkeit und alles schien möglich. Heute sitzen sie
bereits vor dem Fernseher und schauen sich den Rest des Turniers an.
Die Werbeikone der Mannschaft Fatmire Bajramaj musste als
einwechslungsunwürdige Ballartistin mit ansehen, wie ihr hoher Marktwert
schwand. Kim Kulig trauerte verletzt um ihre große
Chance. Simone Laudehr war auch Stunden nach dem Spiel
noch nicht zu beruhigen. |
So
könnte man die Reihe der Spielerinnen weiter durchgehen, die von der
Werbung getrieben eigentlich schon vor dem Spiel gewonnen hatten. Man
fühlte sich an das Image von Bayern München erinnert, dass das entscheidende
Tor laut Statistik ganz bestimmt fallen wird. So kam es dann auch - nur
nicht so, wie man es sich erhoffte.
Es ist für die
Spielerinnen und den hinter der WM stehenden Kommerz eine Katastrophe. Es
ist nur ein einziges verlorenes Spiel - allerdings das eines
wichtigen Turniers. Zudem hat man die Olympia-Teilnahme verpasst. Davon geht
allerdings die Welt nicht unter. Dem Frauenfußball
insgesamt wird es auch nicht schaden. Es unterstreicht vielmehr die
Wichtigkeit von Spielerpersönlichkeiten in Teams.
Birgit
Prinz als Spielerpersönlichkeit hätte man einen glanzvolleren Abschied von der
Nationalmannschaft gewünscht. Es sollte halt nicht sein. Hoffentlich hat sie
nach der ihr verordneten öffentlichen Offenbarung, der allerdings keine reale
Spielchance folgte, nicht gänzlich die Lust am Fußball verloren. Verdenken könnte
man es ihr nicht. Sie legte auf der Pressekonferenz ganz persönliche
Gedanken offen und ließ einen Blick in ihr Seelenleben zu, ohne dass es
die erhoffte Wirkung hatte. So konnte man sie während des Japan-Spiels
fast versteinert auf der Bank erleben, wenn sie nicht gerade auf brisante
Situationen mal kurz reagierte. Sich in der Halbzeit nicht aufwärmen zu dürfen, zog bereits einen ganz persönlichen Schlussstrich
unter den Spieltag. Als die Mannschaft nach dem Spiel entwurzelt mit dem
albernen Transparent durchs Stadion lief und Birgit Prinz
lustlos dessen letzten Zipfel trug, war die Tristesse perfekt. Silvia
Neid gab zu dieser Zeit bereits Interviews.
Vielleicht
wäre es fairer gewesen, Birgit Prinz rechtzeitig auf ihre sinkende Form
hinzuweisen, anstelle sie zu nominieren, um sie dann auf die Bank zu
setzen. So demontiert man Spielerpersönlichkeiten. Michael Ballak
lässt grüßen! Wer weiß, wie sich der Faktor der Anteilnahme
seitens der Mannschaft für Birgit
Prinz und Fatmire Bajramaj
auf des Teamverhalten
auswirkte. Jedenfalls trug es nicht dazu bei, Spielerpersönlichkeiten zu
formen.
Veröffentlicht
am 10.7.2011 © Klaus Klee
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Papa
Prinz entfacht Neid-Debatte |
Im
HR1 äußerste sich Stefan Prinz, der Vater unserer
dreimaligen Weltfußballerin Birgit Prinz zu Wort und
warf der Bundestrainerin Silvia Neid vor, während der
Vorbereitungsphase die jungen Spielerinnen gegen die
Stammspielerinnen ausgespielt zu haben und forderte ihren
Rücktritt. Postwendend widersprach Birgit Prinz
öffentlich der Ansicht ihres Vaters und qualifizierte die
Äußerungen als undifferenziert und unqualifiziert ab. Ich nehme
mal an, sie wird ihren Vater gut kennen und seine in Worte gepackte
Enttäuschung verstehen. Als Ausnahmespielerin und
Spielerpersönlichkeit kann sie sich natürlich nicht auf
Stammtischniveau begeben.
Sie
allein wird wissen, wie es um sie steht und wie sie mit der sich
langsam neigenden Leistungskurve fertig wird. 33 Jahren, in denen
man die überwiegende Zeit Leistungssport auf Weltniveau betrieb,
nutzen einen Körper stärker ab als man das selbst wahrhaben will.
Als Stürmerin wurde sie stets von mindestens zwei Gegenspielerinnen
"gedeckt", die zudem meist sehr hart zur Sache gingen. Das
hatte immer wieder Verletzungen zur Folge, die auskuriert werden
müssen. Danach kam immer wieder die Höchstanstrengung, zur alten
Form zu gelangen und erneut Spielpraxis zu bekommen. Das zehrt an
den Kräften und die Form, die Birgit Prinz immer
wieder zurückerlangte, zeigt, wie sehr sie sich jedes mal
geschunden hat. Irgendwann kann man das nicht mehr in der alten
Weise und es kommt die Phase der Selbstzweifel. Da ist aber noch ein
ganz großes Ziel: die Frauenfußball- Weltmeisterschaft im eigenen
Land, mit der sie ihre Karriere krönen wollte. Dazu benötigt man
einen Platz im Aufgebot. Und den bekam sie.
Silvia
Neid dürfte die Situation realistisch erfasst und nach
einem Weg gesucht haben, diesem Wunsch zu entsprechen, den übrigens
auch andere verdiente Stammspielerinnen hatten. Im deutschen
Frauenfußball wimmelt es allerdings von Nachwuchstalenten, die mit
allen Mitteln in die Spitze drängen. Der Fels in der Brandung ist
Trainerin Silvia Neid, an dem sie alle vorbei müssen.
Das musste auch Fatmire Bajramaj erkennen, die so gar
nicht dem Sportlertyp der Trainerin entspricht und die von ihr
unsanft auf den Boden zurückgeholt wurde.
Während
des Turniers stellten sich alle Gegner auf die deutsche Mannschaft
ein, standen den Spielerinnen ständig auf den Füßen und spielten
vornehmlich Kraft und Schnelligkeit aus. Dem begegnete Silvia
Neid zu Lasten der etwas älteren Stammspielerinnen mit den
gleichen Mitteln. Das dürfte ihr größter Fehler gewesen sein. Mit
gleichen Mitteln ist man nun mal nicht besser. Die turniererfahrenen
Spielerinnen, die sich auch von großen Kulissen nicht beeindrucken
lassen, mussten mit ansehen, wie die Taktik der Trainerin ins Leere
lief. Ihre eiserne Disziplin und der Teamgeist verlangten
Spielerinnen wie Birgit Prinz dabei mehr ab, als sie
mental verkraften konnten. Aus der Sache werden alle jedoch
gestärkt hervor gehen. Da bin ich ganz sicher.
Klaus
Klee
|
|
Neid
ist ausschlaggebend
Es
gibt die Lebensweisheit, dass zwei Dinge im Leben nicht mehr zurück
kommen: das gesprochene Wort und die verpasste Gelegenheit. Hinsichtlich
der Spielführerin der Frauen-Nationalmannschaft Birgit Prinz
bewahrheitet sich dieser Spruch erneut. Da ist zunächst die
"verpasste Gelegenheit", auf den Punkt genau wichtige Tore zu
schießen. Wenn man schon so lang die Nr. 9 auf dem Rücken trägt, sind
die Erwartungen sehr hoch. Bisher wurde Birgit Prinz in
ihrer beispiellosen Karriere diesen Erwartungen gerecht und sie war der
gefeierte Star der Nationalmannschaft. Dass sie nie die große Werbeikone
wurde, lag an ihrem spröden Auftreten und ihrem leicht introvertierten
Verhalten. Sie mag offensichtlich keinen Rummel um ihre Person. Damit sind
andere Spielerinnen der Nationalmannschaft allerdings reichlich gesegnet
und sie werden je nach Ausgang der Weltmeisterschaft damit eine reiche
Ernte auf dem Gebiet der Werbung einfahren. Wie man sieht, greift auch das
Fernsehen auf Publikumslieblinge der alten Nationalmannschaft zurück,
wenn Co-Moderatorinnen benötigt werden. Auch auf diesem Gebiet schwimmen Birgit
Prinz die Felle weg, wenn sie ihr befreites Lachen nicht mehr
zurück gewinnt. Es müssen Tore als Stimmungsaufheller her! Auch der
Bundestrainerin muss klar sein, dass man dazu 90 Minuten benötigt. Das zu
früh gesprochene Wort "Auswechselung" kann nicht das richtige
Mittel sein, weil es den Druck unnötig erhöht.
|
Verpasste
Gelegenheiten gibt es auch in ihrer Heimatstadt Maintal, die in
ihrer Außendarstellung übrigens auch nicht vorkommt. Birgit
Prinz bringt sich stets mit Frankfurt in Verbindung und
führt in Maintal ein eher unauffälliges Leben. Als sich das
Maintaler Parlament 2007 dagegen aussprach, Birgit Prinz
auf dem absoluten Höhepunkt ihrer Karriere die Ehrenbürgerschaft
anzutragen, verpasste Maintal eine Gelegenheit. Das gesprochene Wort
der meisten Abgeordneten ließ 2011 einen erneuten Vorstoß
scheitern. Sollte der Knoten bei ihr doch noch während der WM
platzen, so wäre die zweite verpasste Gelegenheit der Maintaler
Politik doppelt tragisch.
Für
Birgit Prinz läuft die Karriere-Uhr in der
Nationalmannschaft langsam ab und bald beginnt für sie die Zeit
danach. Für ihre Frankfurter Mannschaft wird sie noch eine zeitlang
spielen, so lange man mit ihren Leistungen zufrieden ist. Aber auch
dort wird die Zeit beginnen, in der sie nicht mehr 90 Minuten
durchspielen wird. Dann beginnt auch hier die Zeit, in der sie sich
immer wieder auf der Reservebank wiederfindet. Wie man jetzt weiß,
kann sie damit nur sehr schwer umgehen, weil sich dadurch der Druck
enorm erhöht. Mit der neben stehenden "Spitzmaus" greift Eberhard
Dunkel vom Maintal TAGESANZEIGER das Thema auf und
bricht eine Lanze für Birgit Prinz. |
Das
Spiel gegen Frankreich wird zum Schlüsselspiel der Nationalmannschaft,
ganz besonders aber für Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj
werden. Beiden Spielerinnen kommt die Spielweise der
Französinnen entgegen, die technisch versiert und mit viel Spielwitz
aufspielen werden. Übertriebene Härte setzten sie bisher nicht ein, die
wohl unserer Nationalmannschaft mehr zusetzt als eine flotte Spielweise
des Gegners. Sollten beide Spielerinnen ihre alte Form punktgenau
wiederfinden, so ist auch der Gewinn der Weltmeisterschaft in Griffnähe.
Das schmälert nicht die Leistung der übrigen Spielerinnen. Diese
profitieren vielmehr von der uneigennützigen Spielweise von Birgit
Prinz, die selbst in der Situation, in der von ihr Tore erwartet
werden, den Blick für die besser positionierte Mitspielerin hat und den
Gesamterfolg nie aus den Augen verliert. Für die Trainerin wird es nicht
einfach, die richtige Mannschaftsaufstellung für das Spiel gegen
Frankreich zu finden und durchzuhalten, wenn es kritisch wird. Fatmire
Bajramaj nur drei Minuten zu gewähren, war beim letzten Spiel
genauso unverständlich wie die Herausnahme von Birgit Prinz
nach 52 Minuten. Hätte Brasilien im Spiel gegen Norwegen ihren Star Marta
nach 52 Minuten herausgenommen, wäre das auch ein schwerer Fehler
gewesen. Warten wir weiter, dass bei beiden deutschen Spielerinnen der
Knoten platzt. Die Entscheidung von Silvia Neid ist nun
ausschlaggebend.
Veröffentlicht
am 04.7.2011 © Klaus Klee
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Ladehemmung
der Ikone
Die
Nation sitzt vor dem Fernseher oder ist beim Public Viewing und schaut
Fußball. Schon bei der Nationalhymne fällt jedoch ein griesgrämiges
Gesicht besonders auf - Birgit Prinz! Insider wissen zwar,
dass viele Sportler und Sportlerinnen direkt vor dem Spiel meistens
hochkonzentriert sind und sicher auch Birgit Prinz dann den
Tunnelblick pflegen könnte. Es drängt sich allerdings ein anderer
Eindruck auf. Noch ärger fiel der Gesichtsausdruck nämlich aus, als sie
- die Spielführerin der Nationalmannschaft - im Spiel
gegen Kanada nach wiederholt exakt 60
Minuten aus dem Spiel genommen und für die wesentlich jüngere Alexandra
Popp ausgetauscht wurde. Hinter ihr lagen 60 Minuten, in denen sie
nur noch ein Schatten früherer Dominanz war. Einzig ihr Blick für die
besser positionierte Mitspielerin und die Tatsache, dass sie wegen der ihr
stets zugeordneten Sonderbewachung freie Räume für andere Spielerinnen
schafft, rechtfertigte ihren Einsatz. Längst setzen andere Spielerinnen
die Akzente. Für Birgit Prinz ist es die letzte
Weltmeisterschaft und sie möchte natürlich noch einmal ihrer
Rückennummer 9 gerecht werden. Dazu passt jedoch nicht die seit vielen
Spielen anhaltende Ladehemmung der Mittelstürmerin. Beim Spiel gegen
Kanada konnte man auch sehen, woran es lag. Sie stand immer wieder
ungünstig zum Ball und die Gegenspielerinnen waren schneller und
spritziger. Bällen, die nicht punktgenau kamen, setzte sie nicht nach und
sie wurde deswegen auch nicht mehr so oft angespielt.
Im
Spiel der deutschen Nationalmannschaft haben sich neue Achsen gebildet,
auf denen sich der Spielwitz nahezu mühelos entwickelt. Das war besonders
in der zweiten Halbzeit zu spüren, in der zwar keine Tore mehr
geschossen, aber begeisternder Fußball geboten wurde. Auch die andere
Queen der Mannschaft - Fatmire Bajramaj - setzte ihre Serie
der erfolglosen Einsätze fort. Auch sie wird von ihren Mitspielerinnen
nicht mehr so bereitwillig ins Spiel eingebunden und man kann die Gründe
nur erahnen. Das zeigt, dass in der jungen Mannschaft der Teamgeist zählt
und es Spielerinnen schwer haben, die entweder aus dem Fußball Vorteile
ziehen wollen oder die sich verbissen gegen ihre abfallende Form wehren.
Im
Spiel gegen Nigeria offenbarten sich
dann die Grenzen der gesamten Mannschaft. Fast alle Spielerinnen
reagierten zumindest in der ersten Halbzeit auf die robuste Spielweise der
Nigerianerinnen damit, dass sie aus Angst vor Verletzungen nicht mit
gleicher Härte dagegen hielten. Dennoch gingen die meisten deutschen
Spielerinnen mit Blessuren in die Kabine. Die Nigerianerinnen hatten der
deutschen Mannschaft den Schneid abgekauft. Auf diese Weise war das Spiel
nicht zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit ging ein Ruck durch die
Mannschaft und die deutsche Mannschaft teilte ebenfalls aus, auch und
gerade, weil die koreanische Schiedsrichterin die harte Spielweise nicht
unterband. Ein mageres 1:0 war der Lohn.
Nach
52 Minuten war allerdings für Birgit Prinz das Spiel
bereits zuende und sie kam im Austausch gegen eine Nachwuchsspielerin
enttäuscht und wutentbrannt auf die Bank zurück. Während des gesamten
Spiels empfahl sich dagegen erneut Simone Laudehr als
zukünftige Spielführerin. Ihr nie endendes erfolgreiches Engagement,
ihre Kampfkraft und entscheidende Tore sind unübersehbare Stärken. Das
sind zwar die gleichen Stärken, die auch Birgit Prinz
besitzt, jener fehlt momentan jedoch das Selbstvertrauen und das
Quäntchen Glück.
Birgit
Prinz wünsche ich, dass bei ihr noch der Knoten platzt und
es würde mir auch gefallen, ihrer Körpersprache wieder Spielfreude und
Lockerheit entnehmen zu können. Ein Abgang wie der des Kollegen Michael
Ballack wäre ihrer nicht würdig.
Für
das Spiel gegen Frankreich scheinen
Fragezeichen am Horizont zu stehen, weil die Nigerianerinnen aufzeigten,
wie die deutsche Mannschaft zu knacken ist. Zumindest die Schwachstelle Saskia
Bartusiak mit ihren vielen Ballverlusten nach erfolgter Abwehr
dürfte den Französinnen Möglichkeiten bieten. Es ist allerdings davon
auszugehen, dass die technisch sehr versierten Französinnen nicht die
gleiche Härte wie die Nigerianerinnen zeigen, zumal ein qualifizierteres
Schiedsrichterteam zum Einsatz kommt, das derartige Auswüchse rechtzeitig
unterbindet. Das Spiel gegen Frankreich könnte ein begeisterndes Spiel
auf höchstem Niveau werden. Sollte unsere Mannschaft hier nicht mithalten
können, so können wir den Titel langsam abschreiben. Sieger bliebe
dennoch der Frauenfußball.
Veröffentlicht
am 27.06.2011, ergänzt am 01.07.2011 © Klaus Klee
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Europa
und die Griechen
Essen
Sie noch bei Ihrem Griechen an der Ecke oder stört auch Sie die in
Griechenland zunehmende Abneigung gegen Deutschland und die Deutschen? Das
wäre aber ganz schlecht für Europa und den Euro. Würden wir uns genauso
dumm wie die daheim gebliebenen Griechen verhalten, müssten wir ihre
Geschäfte, Lokale und Griechenland als Reiseland meiden. Die Griechen
gehen derzeit infolge der deutschen Haltung zu deren Finanzlage auf die
Straße und beschimpfen uns auf übelste Art. Wir sollten auf die Exzesse
nicht überreagieren. Es wäre auch falsch, den normalen Griechen in
Deutschland die gleiche Steuermoral zu unterstellen, die reiche Griechen
in ihrer Heimat praktizieren. Wir haben keinen Grund, uns zu empören.
Auch in Deutschland zahlen die Reichen viel zu wenig Steuern und die
übrigen Steuerzahler im Verhältnis zu ihren Einkünften zu viel.
Steuerflucht, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit sind für das
Gemeinwohl genauso schädlich wie die Ausbeutung der Arbeitskraft über
Billiglöhne oder die Lobbyarbeit in der Politik, mit der die Menschen
gezielt abgezockt werden. Hier muss man nur die Energieproduzenten, die
Mineralölwirtschaft und Teile der Konsumgüterindustrie nennen.
Europaweit ist die Moral verkommen, viele Einflüsse zu einseitig und
unsozial und das gesamte Wirtschaftsgebilde überzogen
kapitalgesteuert.
In
ganz Europa findet man gleiche Strukturen. Für Nuancen sorgt nur die
Politik, deren Vertreter sich jedoch selten mit den Großen anlegen und
für alle Fehler die Masse der normalen Steuerzahler zahlen lässt. Diese
Politiker versuchen nun, die Dinge in den Griff zu bekommen. Das ist in
Griechenland, Portugal, Irland und vielen anderen Staaten, die noch
kollabieren werden, unterschiedlich schwierig. Die großen Geberländer
wie Deutschland und Frankreich wirken nun mit aller Macht auf diese
Volkswirtschaften ein, weil die Grenze der Zumutbarkeit für die eigenen
Steuerzahler erreicht ist.
Inzwischen
kommt in vielen Ländern eine zunehmende Europaablehnung auf und man bangt
um die Währungsstabilität und die eigenen Ersparnisse. Schließlich
scheint die Politik in immer größeren Ausmaßen den Verlust unserer
Steuergelder zu riskieren. Die Bereitschaft zum Risiko zwischen Politik
und Steuerzahlern driftet immer weiter auseinander. Das begünstigt
europaweit die Politik von Nationalisten und Radikalen und liefert ihnen
starke Argumente für nationale Abgrenzungen.
Nimmt
man allerdings wahr, wohin die Milliarden wandern, für die die
Geberländer haften, so versteht man, wie die Sache funktioniert. Ein
großer Teil des Geldes fließt zur Zinstilgung an die Banken zurück,
auch wenn vordergründig angeblich damit die Staatsbediensteten und die
Infrastruktur bezahlt werden. Wegen der am Boden liegenden inländischen
Wirtschaft fließt ein weiterer Teil des Geldes für Importe wieder an die
Geberländer zurück, wie es bei der Entwicklungshilfe der Fall ist. Damit
wird in den Nehmerländern dauerhaft die Binnenwirtschaft geschwächt und
eine wirtschaftliche Gesundung verhindert. Die Schwäche der Nehmerländer
stützt die Stärke der Geberländer und die Währung, die diese
Entwicklung flankiert, ist der Euro. Wen wundert es also, dass auch der
Euro von den Nehmerländern immer stärker abgelehnt wird.
Wir
Deutschen sollten vor diesem Hintergrund unsere aktuellen Wirtschaftsdaten
nicht so lauthals aus parteitaktischen Gründen feiern. Damit provozieren
wir nur eine neue Welle der Einwanderer aus den ärmeren Ländern, die
Deutschland für das gelobte Land halten. Man sollte sich besser der
hiesigen Steuergerechtigkeit, den maroden Straßen, Schulen und
öffentlichen Einrichtungen annehmen und für mehr soziale Gerechtigkeit
im eigenen Land sorgen und von den Fehlern der Geberländer lernen, damit
hier nicht das gleiche Konfliktpotenzial entsteht.
Veröffentlicht
am 22.06.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Links
mit Aha-Effekt
Das
World Wide
Web ist der Platz, an dem sich
Millionen Menschen aller Nationen täglich tummeln. Alt und Jung ist dabei
auf der Suche nach Informationen, Kommunikation und Unterhaltung. Man geht
auf die Seite einer Suchmaschine und gibt ein oder mehrere Worte ein und
erhält eine Auswahl von Homepages, auf denen diese Worte zu finden sind.
Eine andere Variante ist die Suche auf der Seite von Wikipedia,
einem Online-Lexikon, das mit unglaublich vielen und ständig wachsenden
Informationen aufwartet. Wer eher nur lokal tratschen möchte, sucht eines
der Sozialen Netzwerke auf. Und wer glaubt, etwas zu sagen zu haben oder
mitzuteilen hat, betreibt eine eigene Homepage mit mehreren thematisch
untergliederten Websites. Diese Websites werden bei entsprechendem
Interesse der Leser von ihnen mit anderen Websites und Foren verknüpft,
um deren Inhalt schneller und gezielter zu verbreiten. Mit einer
entsprechenden Software können die Betreiber von Websites sichtbar
machen, wer welche ihrer Seiten verlinkte. Meine Homepage ist natürlich
ebenfalls betroffen. Die Information zeigt, welcher Leserkreis auf welche
Website gern und häufig zurückgreift. Nicht immer ist man allerdings
darüber erfreut.
Auf
meiner Homepage sind mehrere sehr stark bebilderte Dokumentationen, die
sich mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Untergang von Ostpreußen befassen.
Diese kommen monatlich insgesamt auf über 5.000 Zugriffe und waren
Ergebnisse von monatlich fast 12.000 Abfragen im Internet.
Ein
großer Teil der Zugriffe kam über Websites mit entsprechenden Links.
Hier folgt nun eine kleine Auswahl, die zeigt, welche Personengruppen
besonderes Interesse an meinen Dokumentationen haben.
-
Eine
Homepage aus
Südafrika betreibt eine Website über Königsberg, was an
sich schon sehr bemerkenswert ist. Dort ist ein Link auf meine
Dokumentationen zu finden.
-
Ein
Link auf VERMISST befindet sich im Feldpostarchiv
des Zweiten Weltkriegs.
-
Ein
Link ist auf der Seite
von Tom Göbel, der eine eigene Doku erstellte.
-
Das
Forum der Wehrmacht verlinkte gleich mehrmals unter verschiedenen
Themen mit dem Link
1, dem Link
2 und dem Link
3.
-
Links
im Militaria
Fundforum begeistern mich nicht immer, denn hier werden Infos
meiner Websites von Schatzsuchern genutzt. Interessant ist, dass
aufgrund meiner Informationen Orte aufgesucht und aktuelle Fotos
veröffentlicht werden.
-
Im
Kriegsforum
REIBERT tummeln sich Leser und Teilnehmer, die teilweise
seltsame Ansichten haben.
-
Das
Forum
KRAMATORSK.INFO in der Ukraine verlinkte ebenfalls mehrmals.
Über das Forum konnte sogar eine Grabinformation erhalten werden.
-
Im
Forum
König tummeln sich ebenfalls Kriegsinteressierte und
diskutieren über vielfältige Themen. Auch hier werden immer wieder
Links zu Fotos und Artikeln gesetzt.
-
Die
Homepage Königsberg-Klad
interessiert sich ebenfalls für die Ostpreußen-Dokus und verlinkte
mehrmals.
-
Meine
Seiten werden auch in
russischer Übersetzung gelesen.
-
Über
die Links erreicht man auch starke Bilderseiten über den Zweiten
Weltkrieg, wie zum Beispiel auf Feldgrau.net,
auf Yandex.ru
und hier eine riesige Bilderdoku
über Brückenbaupioniere.
Die
Liste ließe sich beliebig fortsetzen und sie beweist, wie groß das
Interesse am Krieg auch nach knapp 70 Jahren noch ist. Die Überwachung
der Links führt mich immer wieder in neue Dokumentationswelten und ich
bin beeindruckt von der Fülle der Informationen. Besonders bemerkenswert
ist, dass sich viele Menschen auf die Spuren ihrer Vorfahren begeben,
nachdem sie Schrift- und Bilddokumente fanden, zu denen ihnen
Informationen fehlen. Oft können im Internet Wissenslücken geschlossen
werden. Ein Versuch über obige Links wird Ihnen zeigen, wie vielfältig
das Thema angegangen wird.
Veröffentlicht
am 21.06.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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WWW
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Ausgegrabene
Geschichte
Anfang
Juli 2011 erscheint im KÖNIG-Verlag nun endlich das Buch
VERMISST - Das kurze Leben des Soldaten Walter Michel , auf
das etliche Bücherfreunde bereits warten. Seit 2006 ist die
dokumentarische Aufarbeitung des Kriegsschicksals eines jungen Mannes aus
Frankfurt-Fechenheim auf dieser Homepage nachzulesen und im Rahmen der
Recherchen entstanden vier weitere Dokumentationen, die seit ihrem
Erscheinen auf ungeahntes Interesse stoßen und in den Fokus
einschlägiger Verlage gerieten. Was als ganz spezielle Information für
einen begrenzten Leserkreis gedacht war, entwickelte sich zum weltweiten
Renner unter Lesern, die sich auf den Spuren der Weltkriegsvergangenheit
begaben, um mehr über das Schicksal ihrer nahen Verwandten zu erforschen.
Gerade weil der Anteil der speziell in Russland vermissten Soldaten bei
über 85% aller Vermissten des Zweiten Weltkriegs liegt, scheint das
Schicksal des Soldaten Walter Michel stellvertretend für viele Vermisste
und als Parallele zum eigenen Angehörigen angenommen zu werden. Nun ist
die bewegende Dokumentation auch als Buch erhältlich, das natürlich noch
mehr Details als die Website VERMISST
enthält. Nach dem Erscheinen werden speziell inszenierte Lesungen
stattfinden, für die gerade die Vorbereitungen anlaufen. Die Zuhörer
werden visuell und akustisch auf die Kriegsjahre eingestellt werden, was
bei betagten Anwesenden bedrückende Erinnerungen wecken und bei den
Jungen einen Eindruck vermitteln wird, was Krieg bedeutet.
Interessant
ist, dass es vorwiegend die Enkel von Kriegsteilnehmern sind, die sich
für die lebendig wirkende Dokumentation interessieren, weil sie das
Gefühl haben, die Sicht eines Gleichaltrigen zeitversetzt mitzuerleben,
der seine Gefühle, Wünsche, Ängste und Erwartungen mit einfachen Worten
in Feldpostbriefen von sich gibt, ohne den Ausgang des Krieges und
speziell seines Lebens zu kennen. Plötzlich reißen die Briefe ab - so,
wie ein Band zerreißt und die Ungewissheit ist körperlich spürbar.
Zuschriften von Lesern der Internet-Dokumentation, die während des Lesens
"einen Draht" zu Walter Michel aufbauten, steigen begierig in
den Abschnitt der Dokumentation ein, der - auf Recherchen aufbauend -
schildert, in was Walter Michel in den letzten zehn Tagen seines Lebens
geraten war. Es war die Hölle, wie aus der Aufarbeitung aller
vorliegenden Informationen hervorgeht - ein Ende ohne Happy End, wie ihn
leider viele junge Menschen erlebten, deren Leben gerade erst angefangen
hatte. Das Buch enthält dennoch einen letzten - allerdings fiktiven -
Brief, einen Abschiedsbrief an seine Eltern, wie ihn mancher dem Tod
geweihter Soldat schrieb. Die meisten dieser Briefe kamen nie an, weil die
Kameraden längst über alle Berge oder ebenfalls gefallen waren.
Bei
den Lesern der Internet-Dokumentation gibt es auch einen Schwerpunkt
russischer Leser im Raum Königsberg und einen in Donezk, dem ehemaligen
Stalino. Auch dort nimmt man regen Anteil. Infolge von Diskussionen, die
in Foren stattfinden, kann man nachvollziehen, dass sich Leser mit den
gewonnenen Informationen auf die Suche nach den Orten begeben, von denen
in der Dokumentation die Rede ist und Bilder von diesen Orten ins Internet
stellen. Gerade in Ostpreußen ist bei jungen Russen das Interesse an der
Geschichte ihrer neuen Heimat sehr groß.
Inzwischen
befindet sich das Manuskript des zweiten dokumentarischen Buches mit dem
Titel
KRIEGSBERICHTERSTATTUNG UND WERBUNG beim Verleger, der es
noch in diesem Jahr herausbringen möchte. Ein Teil des Inhalts kann auf
meiner Website Krieg und Werbung
eingesehen werden. Dort sind auch die Zusammenhänge zum ersten Buch
erläutert.
Beide
Bücher vermitteln den Stellenwert, den Menschen in einem Krieg haben und
zeigen auf, dass Bürger eines Staates, die zum Militär eingezogen
werden, alles dem Militär unterordnen müssen und die meisten ihrer
Rechte verlieren. Im Namen des Staates werden sie verwundet, seelisch
schwer beschädigt, ihrem Schicksal überlassen, gefangen genommen,
misshandelt und getötet, wie man es auch mit dem Gegner macht. Wer das
Trauma überlebt, schweigt oftmals und nimmt seine Erinnerungen mit ins
Grab, weil er sich schuldig fühlt. Das Militär macht aus jungen Männern
Mörder, die entweder einer mordenden Waffe dienen oder den Gegner von
Angesicht zu Angesicht töten. Krieg dient nur politischen und
wirtschaftlichen Interessen. Das Blut der Soldaten und der betroffenen
Zivilbevölkerung ist ein einkalkulierter Faktor des Kriegsgewinnes. Genau
das versuche ich mit den Büchern zu vermitteln.
Veröffentlicht
am 05.06.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Die
Sicherheit - eine Seifenblase?
Wir
sind es gewohnt, dass Firmen heute mit Sicherheit werben und dass uns die
Behörden glaubhaft machen wollen, wir könnten uns in größtmöglicher
Sicherheit fühlen. Das betrifft auch den Luftverkehr, der vor Terrorismus
und vor Unfällen geschützt wird. Doch - wie ist es wirklich um die
Sicherheit bestellt? Eine unglaubliche Panne führte dazu, dass ein Jahr
lang sämtliche Ausführungszeichnungen und Verkabelungspläne für ein
hochsensibles Terminal des Flughafenbereichs Frankfurt in Händen eines
polizeilich bekannten Kleinkriminellen war. Auf den Flughäfen werden die
Passagiere und deren Gepäck mit modernsten Geräten auf Waffen,
Sprengstoffe und andere gefährliche Dinge untersucht, damit kein
verbotener Gegenstand in Passagiermaschinen kommt. Das gleiche gilt für
die Luftfracht. Diese wird von zertifizierten Luftfrachtunternehmen mit
ähnlichem Aufwand untersucht und zur Beladung der Flugzeuge gebündelt.
Von den speziellen Einrichtungen aus gelangt die Fracht ohne weitere
Prüfungen an Bord. Eine dieser Einrichtungen ist der Schenker Luftfracht
Europa-Hub in der Cargo City Süd auf dem Rhein-Main-Flughafen.
Das 2008
gebaute hochmoderne und perfekt gesicherte Abfertigungs- und Lagerterminal
wurde 2009 unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit eingeweiht und
die Presse konnte sich von den vielfältigen Sicherheitseinrichtungen
überzeugen, damit keine unerlaubten Frachtbestandteile in die Flugzeuge
geraten. Im ersten Obergeschoss werden auf 10.000 m² Flugzeugersatzteile
der Airlines gelagert.
Alle Pläne der Einbruchs- und Brandmeldeanlagen
sowie der Kameraüberwachung des gesamten Gebäudekomplexes wurden Ende
Mai 2011 bei einer Garagen-Zwangsräumung in Frankfurt-Fechenheim gefunden
und am 30. Mai 2011 der Flughafenpolizei Frankfurt zusammen mit
aufgefundenen Sicherheitswesten und Schutzhelmen übergeben. Diese
lieferten die Spur zur Aufklärung, wie die Zeichnungen nach
Frankfurt-Fechenheim gelangten. Weitere Einzelheiten sollten an dieser
Stelle nicht erörtert werden, um die restlose Aufklärung nicht zu
behindern.
Kritisch
muss allerdings der Umgang mit Plänen gewertet werden, die das
"Allerheiligste" von Firmen schützen, die gegenüber der
Öffentlichkeit und dem Staat in der Pflicht stehen. Normalerweise sind
derartige Pläne unter Verschluss und werden nur gegengezeichnet an
Handwerker und Spezialisten ausgegeben, um den Akten-Verbleib stets lückenlos
überwachen zu können. Nach Erledigung der jeweiligen Aufgabe gehen die
Zeichnungen wieder zurück. Firmen, wie zum Beispiel die der
Edelmetallbrache, verankern in ihren Verträgen Passagen, die den Umgang
mit Plänen exakt regeln und die Subunternehmer verpflichten, die
Zeichnungen nach Beendigung der Arbeiten komplett zurückzugeben. Das scheint bei
Schenker nicht der Fall zu sein, wie man jetzt sieht.
Nun
stellt sich die Frage, aus welchem Grund die gesamten Unterlagen der
Gebäude- sicherung derart brisant verschleppt und in besagter Garage
gelagert waren. Der Firma Schenker wurde der Sachverhalt umgehend gemeldet
und man wollte die Pläne natürlich sofort abholen. Der Finder entschloss sich
jedoch, den Weg über die Kripo Flughafen zu wählen und die Umstände des
Auffindens zu Protokoll zu geben.
In
Kenntnis aller Kamera-Abdeckungsbereiche sämtlicher Stockwerke und der
vielfältigen Überwachungsmodule in jeder Ebene sowie aller Einzelheiten
der Sicherheitszentrale ist der unbemerkte Zugang stark erleichtert, um
entweder Fracht zu entwenden oder brisante Fracht einzuschmuggeln. Ob dies
mit Hilfe der Pläne bereits geschah oder geplant war, wird geklärt
werden müssen.
Man
kann nur hoffen, dass derartige Sicherheitslücken geschlossen werden,
damit das Unternehmen und die Behörden wieder mit dem Pfund der absoluten
Sicherheit wuchern können. Mal ehrlich: Wir fühlen uns als Fluggäste im
guten Glauben viel zu sicher!
Dass
sich hier infolge unglaublicher Schlamperei Sicherheitslücken auftun, ist
ungeheuerlich!
Die
Kripo-Beamten waren jedenfalls mit der Ablieferung des brisanten Fundes
sehr zufrieden und werden weiter ermitteln. Ob
man allerdings jemals etwas darüber in der Presse lesen wird, ist
fraglich. Wahrscheinlich wird das im Interesse der
involvierten Firmen vermieden. Es ist in unserem Land nämlich nicht, was
nicht sein darf!
Veröffentlicht
am 31.05.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Wie
unbedarft dürfen Polizeibeamte sein?
Spöttische
Kommentare müssen sich die Liebhaber von Kriminalromanen und
Fernsehkrimis oft einhören, wenn mit ihnen mal wieder die Phantasie
durchgeht. Denn auch im ganz normalen Alltagsleben wittern sie
Verdächtiges, wenn bestimmte Faktoren zusammen kommen. Im neben
stehenden Fall des Auffindens kompletter Zeichnungen einer
hochsensiblen Anlage im Bereich des Rhein-Main-Flughafens kam es zu
Reaktionen eines Polizeibeamten des 7. Polizeireviers in Frankfurt-
Fechenheim, die doch etwas befremden.
Jener
Polizeibeamte wurde zu einer Garagenöffnung gerufen, um diese
Unterlagen sicher zu stellen. Nachdem er sich einige Zeichnungen
angesehen und eine der darauf aufgeführten Firmen als für
Rückfragen geeignet angesehen hatte, entschied er sich dafür,
diese zu kontaktieren - jedoch nicht sofort. Er riet dazu, die
Zeichnungen aufzubewahren, bis ihm dazu Informationen vorlägen. Das
könne allerdings 3-4 Wochen dauern. Es zeigte sich, dass die
Dimension der Angelegenheit von ihm gar nicht erfasst worden war.
Das wirft die Frage auf, wie unbedarft Beamte im Polizeidienst sein
dürfen.
Selbst
wenn sich die Mitnahme und Lagerung der Unterlagen lediglich als
Dummheit und ohne jede Auswirkung erweisen sollte, so muss doch klar
sein, dass diese Unterlagen nicht in privater Hand zu sein haben.
Eine Privatperson ist nach dem Erkennen der Brisanz für jeden
Missbrauch verantwortlich, der damit stattfinden kann. Spätestens,
wenn die Unterlagen auf mysteriöse Art verschwinden würden, wäre
der Finder in großen Schwierigkeiten. Bei einem kriminellen
Hintergrund wäre genau diese Möglichkeit groß. Die Unterlagen
hätten deshalb sofort sichergestellt werden müssen. Dies wurde mit
dem Hinweis auf den fehlenden Platz im Polizeifahrzeug abgelehnt.
Dem
Finder blieb nichts anderes übrig, als selbst mit den involvierten
Firmen Kontakt aufzunehmen und die Kriminalpolizei einzuschalten,
weil der Diebstahl der Unterlagen offensichtlich war. Bei der
Flughafen-Kripo erkannte man sofort die Brisanz und handelte ohne
Verzögerung. Dort wurden die Unterlagen entgegen genommen und die
Einzelheiten des Auffindens exakt protokolliert. Der Finder war
damit eine Verantwortung los, die ihm völlig unverschuldet
aufgebürdet worden war und die Sache in richtigen Händen.
Zurück
bleibt der Eindruck, dass es Polizeibeamte gibt, die ihren Beruf
keineswegs als Berufung versehen, sondern nur einen Job ausüben -
und das auch noch schlecht. In diesem Metier erwartet man Gespür,
das jener Polizeibeamte des 7. Reviers wohl nicht hatte. Vielleicht
erwartet man aber auch zu viel, weil man zu viele Krimis gesehen
hat.
Klaus
Klee
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Faszination
und Aversion
In
bestimmten Momenten ist die Frage angebracht, was die Faszination
einzelner Menschen ausmacht. Diese Momente sind rar, weil es ja als
Auslöser einer besonderen Faszination bedarf, die einem nur sehr selten
begegnet. Was zieht uns in den Bann, was fesselt uns beim Anblick, beim
Sprechen oder Schreiben, am Charakter, an der Leistung, der Tatkraft, dem
Elan oder der besonderen Ruhe, der Konzentriertheit oder an der
Zielstrebigkeit - kurz, dem Erfolg besonderer Menschen? Darüber sollten
wir viel öfter nachdenken, um herauszufinden, ob wir selbst fähig sind,
faszinierend zu wirken - besser noch, es zu sein. Vielleicht kochen die ja
mit stinknormalem Wasser!?
Das
Gegenteil der Faszination ist die Aversion. Auch hier gelten die gleichen
Fragen - nur unter umgekehrten Vorzeichen. Alle zwischen beiden Gefühlen
liegende Empfindungen sind schlicht Normalität und entsprechen dem
Ergebnis größtmöglicher Anpassung der Personen an gängige
Referenzrahmen. Sie lösen weder das Eine noch das Andere aus. Über 90%
unseres Lebens verbringen wir mit normalen Empfindungen und mit
konturarmen Menschen. Kein guter Nährboden für die eigene Faszination!
Es wird Zeit, daran etwas zu ändern, denn die Vorteile liegen auf der
Hand. Menschen mit faszinierenden Eigenschaften gleichen Vorbildern, denn
nur das eigene Wertedenken und selbst bewusste Defizite führen zur
empfundenen Faszination anderer.
Beim
Faszinierenden können entgegengebrachte Achtungsbezeigungen, die von
Menschen mit deutlichen Defiziten kommen, Unbehagen auslösen, während
der gleiche Vorgang auf Augenhöhe einen anderen Stellenwert hat. Da sich
viele Menschen unsicher sind, ob sie sich auf Augenhöhe befinden,
verwalten sie die für andere Menschen empfundene Faszination im
Verborgenen. Diese Faszination kann ästhetisch, ethisch- moralisch und leistungsorientiert motiviert sein oder einfach nur in Kenntnis eigener
Fehler oder Defizite ausgelöst werden.
Faszinationen
aus ästhetischen Gründen gelten der körperlichen Schönheit und der
perfekten Jugend, der gelungenen persönlichen Inszenierung eines
Menschen. Reifere oder ältere Menschen empfinden derartige Faszinationen
aus dem Bewusstsein heraus, hier altersbedingt nicht mehr mithalten zu
müssen und zu können. Auf altersgerechter Augenhöhe führt eine
derartige Faszination eher zum Nachahmungstrieb, bei Idolen sogar zu einer
Art kopierter Uniformiertheit. Man möchte selbst faszinierend sein, merkt
jedoch nicht, dass man infolge der Nachahmung lediglich zur mäßigen Kopie wird.
Ethisch
und moralisch empfundene Faszination resultiert aus dem vorbildhaften
Verhalten innerhalb eines gültigen Referenzrahmens. Das Wissen um die
eigenen Unzulänglichkeiten, die Zwickmühlen, in die man immer wieder
gerät, lässt den Geradlinigen, den Unbestechlichen und das moralisch
fest agierende Gegenüber "faszinierend" erscheinen. Der
Faszinierende selbst entspricht mit seinem Verhalten jedoch nur seinem
eigenen Trieb, seiner Grundüberzeugung. Wer hier mithalten will, muss
seine Maßstäbe, seine Lebensphilosophie und sein Handeln ändern.
Leistungsorientierte
Faszination orientiert sich am eigenen Leistungsvermögen. Sie ist
umso größer, je geringer auf diesem Gebiet die Augenhöhe ist. Bei gleicher Augenhöhe
spricht man von gegenseitigem Respekt. Die Faszination für einen
Fußballverein, einen Rennfahrer oder andere Seriensieger resultiert aus
dem Wunsch, sich als Anhänger ebenfalls das Siegerimage überzustreifen.
Das kann auch für Parteien gelten.
Es
gibt aber auch Faszinationsgründe, die nur schwer zu definieren sind. So
kann ein Mensch, der über andere Menschen Segen, Unheil oder große
Gefühle bringt, eine gewisse Faszination ausüben, weil in ihm eine Kraft
steckt, die förmlich angeboren sein muss. Diese Menschen fassen ihre
Faszination in Worte, die diese Wirkung noch verstärken. Gerade in der
Politik ist dieser Typus häufig zu finden. Ihre Faszination gleicht
jedoch meist nur schillernden Seifenblasen, die wieder verfliegen oder
schlagartig platzen, wenn sie den Rahmen verlassen, in den wir sie
stellten.
Bleibt
jetzt nur noch eine kurze Betrachtung zum Thema "Aversion"
und ein Blick auf die Gründe, die zu diesem Gefühl führen. Aversion
bringt man selten einem Normalzustand entgegen. Sie entsteht, wenn
Menschen Referenzrahmen - gültige Grundregeln innerhalb eines
Regelkreises - verlassen, um sich damit Vorteile zu verschaffen oder
Positionen zu erkämpfen, die wir wiederum - auf die Person(en) bezogen -
als unangemessen empfinden. Aversionen entstehen sogar gegenüber ganzen
Gruppen, die sich derart verhalten. Als Folge koppelt man sich von ihnen
ab, um das eigene Wertedenken nicht zu gefährden. Das Gefühl der
reaktiven Aversion kann als Selbstschutz angesehen werden, wenn man andere
Maßstäbe benutzt. Dadurch verkehren sich mitunter sogar bisherige
Faszinationen in Aversionen und herbe Enttäuschungen.
Vielleicht
denken Kommunalpolitiker mal über diese Zusammenhänge nach und stellen
sie in den Kontext zur Politikerverdrossenheit und zum
Nichtwählerverhalten. Es würde nichts schaden!
Veröffentlicht
am 20.05.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Licht
in der Dunkelheit
Am
Montag, dem 16. Mai 2011 veranstaltete die Wahlalternative Maintal (WAM)
einen Abend mit dem Mundart-Theater "REZI*BABBEL", das
den Dichter und Satiriker Friedrich Stoltze (1816-1891) in
den Mittelpunkt stellte. Die WAM gab den Wählern damit etwas von den
Geldern zurück, die sie im Zusammenhang mit der Kommunalwahl erhalten
hatte. Doch sie gaben nicht nur dies, sondern ihren Anhängern auch einen
Einblick in das Wirken eines Mannes, in dessen bester geistiger Tradition
sich die WAM befindet. Friedrich Stoltze war Herausgeber der "Frankfurter
Latern", einer satirischen Zeitung, die 27 Jahre lang in
Frankfurt erschien und Abonnenten im gesamten deutschsprachigen Raum
hatte. Frankfurt als freie Reichsstadt war für Stoltze der Ort, an dem er
sich frei fühlen durfte. Wegen der Macht seiner Worte lagen gegen ihn an
vielen Orten Haftbefehle vor, denn es durfte nur gesagt und geschrieben
werden, was der Obrigkeit genehm war. Dennoch legte er die Finger in alle
politischen Wunden. An diesem Abend zelebrierte Mario Gesiarz
zusammen mit seinem Sohn viele Werke Stolzes und stellte sie gekonnt in
den geschichtlichen Kontext. So wurde deutlich, wie politisch aktuell auch
heute noch seine Texte sind.
An
diesem Abend fiel aber auch auf, dass die örtliche "Obrigkeit"
und die politischen Vertreter, die sich zu den Machern in Maintal zählen,
unter den zahlreichen Besuchern nicht präsent waren, wie zu Stoltzes
besten Zeiten in Frankfurt.
Querdenker und scharfzüngige Satiriker werden von diesem Personenkreis gemieden wie die
Pest. Dabei ging es Stoltze wirklich nur um die Freiheit und die Wahrheit. Auch wenn
der Vergleich mit Stoltze völlig unangemessen ist, so weiß ich
persönlich genau, wovon ich spreche. Stoltze war ein Kritiker, der alle
politischen Richtungen aufs Korn nahm - auch die ihm nahe stehenden
Sozialdemokraten, wenn sie sich zu weit von ihren Wurzeln entfernten. So
fanden sich seine persönlichen Kritiker in allen Parteien, weil er ihnen
alle auf die Füße trat. So gesehen gibt es auch in Maintal Parallelen,
wenn auch nicht so satirisch hochkarätig.
Friedrich
Stoltze stellte seiner "Frankfurter Latern"
folgenden
Text voran:
|
Man
soll sein Lichtlein ohne Not
nicht
untern Scheffel setzen,
das
ist ein biblisches Gebot,
das
wissen wir zu schätzen;
und
weil in dieser Zeit voll Wind
stets
in Gefahr die Lichter sind,
so
stecken wir als kluge Herrn,
das
uns´rige in die Latern.
Und
wer jetzt noch im Trüben fischt,
die
Mucker und die Schleicher;
wo
Heuchelei des Pudels Kern
und
die im Dunkeln munkeln gern -
kurzum,
wer Schlechtes nur bezweckt,
dem
wird ein Lichtlein angesteckt...
|
|
Friedrich
Stoltze setzte die Sprache als Waffe ein, wenn es darum ging,
Nationalismus, Kadavergehorsam, Katzbuckelei vor der Obrigkeit und
Schleimigkeit zu enttarnen. Seine klaren Worte glichen einem blanken
Schwert, das die Betroffenen fürchteten. Hinter verschlossenen Türen
applaudierte die Bürgerschaft und die Intelligenz. In der Öffentlichkeit
ging man Stoltze aus niederem Beweggrund aus dem Weg.
Was
steckt hinter der feigen Ablehnung?
Die
Gründe sind damals wie heute die gleichen. Die politisch Verantwortlichen
sind von ihren Handlungsweisen überzeugt, die sie mit großem Aufwand in
den eigenen Reihen durchsetzten. Vor dem gesamten Parlament können sie
nur mit List und Tücke oder mit nackter Gewalt (was sind knappe
Mehrheiten sonst?) ihre Handlungsweisen in gültige Beschlüsse umwandeln.
Die so oftmals übertölpelten (und nicht überzeugten) Politiker folgen
anschließend auch falschen Wegen mit schlafwandlerischer Sicherheit, auch
wenn sie das Beschlossene für falsch halten. Sie handeln in einem
ihnen vorgegebenen Referenzrahmen, der sie der persönlichen Freiheit
beraubt - dem Fraktionszwang. Der wiederum ist aber nichts anderes als der
Referenzrahmen, in dem sich ihre Legitimation abspielt. Würden sie diesen
verlassen, verlören sie ihren Status. So kommt es, dass man auch
gegenüber Kritik reflexartig reagiert, sich mit allen Gescholtenen
solidarisiert und den Umgang mit dem Unerfreulichen aus dem Weg geht. Wie
sehr könnten sie enttarnende Blicke kompromittieren. Im Kreis
gleichgearteter Personen fühlen sie sich einfach wohler.
Stolze
und freie Menschen gehen andere Wege, so wie Friedrich Stoltze.
So
gesehen war der Abend eine Hommage an seinen Mut und seine Lebensart, aber
auch eine Ermutigung für Menschen mit Zivilcourage.
Veröffentlicht
am 16.05.2011 © Klaus Klee
Internetzeitung
DAS KLEEBLATT www.klee-klaus.de
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Schreiben
- Werkzeug und Waffe
Menschen,
die sich schreibend mitteilen, kann man in mehrere Kategorien einteilen.
Jede Gruppe hat andere Beweggründe, was anhand des Geschriebenen leicht
zu erkennen ist. Das kann man aber nur, wenn man früher oder später zum
Adressat der Schreiber wurde oder rein zufällig mit dem Geschriebenen
konfrontiert wird. Es ist wichtig, dass man die Texte in den richtigen
zeitlichen Rahmen einordnet, denn viele "Wahrheiten" sind dem
Verfall ausgesetzt, wenn es sich dabei nicht um Fakten handelt. So
eingeordnet kann auch zu einem späteren Zeitpunkt Gelesenes so aktuell
wie am ersten Tag sein. Wer Texte verfasst oder Statements abgibt, ist
allerdings - wie alle anderen Menschen auch - von Lernprozessen betroffen,
die dazu führen können, dass neue "Wahrheiten" formuliert
werden, die sich mit alten Statements beißen. Sich weiter zu entwickeln
oder zu neuen Einsichten zu kommen, ist völlig normal, auch wenn viele
Mitmenschen davor zurückschrecken, dies nach Außen zuzugeben. Man
könnte ja denken, man habe zuvor nicht gründlich nachgedacht und
voreilig geurteilt. Zu diesen Menschen gehöre ich Gott sei Dank
nicht.
-
Schreibt
man rein beruflich, wie Journalisten, Autoren oder Chronisten, so ist
das oberste Gebot die Verlässlichkeit sowie der diskrete und
verantwortungsvolle Umgang mit den Quellen.
-
Romanautoren
benötigen eine Handlungskonstruktion, sind in der Ausgestaltung aber
völlig frei.
-
Reden
werden innerhalb eines Rahmens geschrieben, der sich am Objekt,
Subjekt oder am vorangestellten Thema orientiert. Ferner muss vorher
festgelegt werden, ob damit informiert, provoziert oder motiviert
werden soll.
-
Briefschreiber
überbrücken nur Distanzen und das Geschriebene gleicht dem
Gesprochenen, wenn es als authentisch empfunden werden soll.
Hinter
allem Geschriebenen stehen jedoch Denkprozesse, die über die Finger aufs
Papier oder in den PC wandern.
Die
Wirkung des Geschriebenen lässt sich durch die Aufmachung verstärken.
Hierzu eignen sich Fotos, Zeichnungen, Symbole etc., welche richtig
platziert beachtliche Erfolge garantieren. Alles zusammen ist eine höchst
wirkungsvolle Kunst, wenn alles zusammen richtig dosiert angewendet wird.
So können Worte zu Trostspendern oder Waffen, zu formulierten Wahrheiten
oder Unwahrheiten, zu Elaboraten oder Zeitdokumenten werden. Alle
Möglichkeiten laufen im Kopf nur einer Person zusammen - dem
Schreiber.
Ich
selbst setzte und setze dieses Metier bisher ein, um zu dokumentieren, zu
informieren, Kabarettsketche zu schreiben, Unterhaltsames in der
Seniorenzeitung zu schaffen, humorvoll-satirische Inhalte der Hochstädter
Kreppelzeitung zu schreiben. | |