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26. Juni 2007 - Ruhestand von Klaus Klee
Der innerliche Abschied vom Berufsleben begann bereits 1995
Hobbyjournalismus - die neue Passion
Wer als kommunikativer Mensch in den Ruhestand geht, hat vielfach das Bedürfnis, sich weiterhin intensiv mit Menschen, deren Gedanken und Handlungsweisen auseinander zu setzen. Das ist automatisch damit verbunden, dass man dazu einen eigenen Standpunkt bezieht. Das kann leise und zurückgezogen, aber auch etwas lauter und reaktiver erfolgen. Ich wählte letzteren Weg, als sich in Maintal das Bowfonds-Projekt "Wohnen am See" dem Ende zu neigte und die letzten vertraglichen Zusagen eingefordert wurden, als die Olympia-Ruderstrecke diskutiert wurde und sich die Maintaler Politik zunehmend gegen die Bürgermeisterin Dorothee Diehl verschwor.
Ihn hatten zwar viele Bürger wiedergewählt, letztendlich wollten ihn aber nur knapp 20% der Maintaler Wahlberechtigten haben und die Abwahl-Mitstreiter fühlten sich ebenfalls vorgeführt. Er war aber der Sieger und für mich von da an das lebende Mahnmal der Maintaler Politikverdrossenheit. Nun begann ich langsam zu begreifen, dass sich in Maintal über viele Jahre eine politische Kultur verfestigt hat, die gerade auf dem politischen Desinteresse der Bürger aufbaut. Der Öffentlichkeit kam die Aufmerksamkeit abhanden, dubiose Entscheidungen rechtzeitig zu erkennen, richtig zu gewichten und wirksam gegen sie Front zu machen - die Chance für die Kommunalpolitik der besonderen Art!
Hinzu kommt eine pressetechnische Monokultur, die einer journalistische Wüste gleichkommt. Alle regionalen Tageszeitungen bis auf den Maintal TAGESANZEIGER berichten kaum mehr über Maintaler Kommunalpolitik und die Frankfurter Rundschau hat ihr Interesse an Maintal nochmals stark reduziert. Die Wochenzeitungen dagegen sind journalistisch gesehen Huren, die jedermanns Texte kritiklos abdrucken, weil die Werbung im Vordergrund steht. In Maintal fehlt es diesbezüglich an kritischen Stimmen und an mobilisierenden Kräften. Diese Lücke versuche ich mit den etwas anders aufgemachten Sichten zu schließen. Es gelingt mir manchmal ganz gut, meistens stelle ich jedoch fest, dass es ein Tropfen auf den heißen Stein ist.
Vor einem Jahr wollte ich nach einem unglaublichen Possenspiel im Parlament um eine wichtige Immobiliensache meine Berichterstattung einstellen. Nachdem ich von verschiedenen Seiten ermutigt wurde, den Entschluss noch einmal zu überdenken, stellte ich meine aufwändige Berichterstattung und Kommentierung von täglich auf wöchentlich um. Damit gelang es mir, den Aufwand zu reduzieren und trotzdem Entwicklungen noch transparenter zu machen, weil man die Wocheninformation zusammenfassen und kommentieren kann. Obwohl der kommunalpolitische Brei immer zäher wird und die Ausrichtung der Politik immer mehr von den wirklichen Bedürfnissen der Bürger wegdriftet, ist in Maintal noch nicht alles verloren. Also schreibe ich weiter.
Infotainment-Homepage
In den letzten 5 Jahren erweiterte ich meine Homepage um die Rubriken Alterssatiren, Wochenendglossen, VERMISST (Schicksal eines Soldaten) und Martinas Seite sowie einige weniger frequentierte Seiten. Derzeit verzeichne ich monatlich über mehr als 200.000 Hits und bei monatlich ca. 6.000 Besuchen werden rund 14.000 mal Seiten aufgerufen und Inhalte herunter geladen. Die nach wie vor am stärksten aufgerufenen Seiten sind die aktuellen politischen Seiten, der dicke Hund , Altlasten, politisches Archiv, Wahlprogramme und Maintaler Brennpunkte. Ich stelle mit steigenden Zugriffszahlen fest, dass Infotainment eine ansprechende Art der Nachrichtenverarbeitung und das Präsentieren bestimmter Sichten ist. Dinge, die man nur im Vorübergehen registriert, rücken für einen Augenblick ins Rampenlicht. Die Summe dieser Bewusstmachungen und der jeweils dabei benutzte markante Aufhänger bewirken, dass man sich später besser daran erinnern kann.
Engagement im Verein
In der durch die Spannungen insgesamt vergifteten Atmosphäre legte dann nach monatlangen Meinungsverschiedenheiten um eine Eklat, den Bürgermeisterin Dorothee Diel auf der HMV-Bühne lieferte, der gleiche Vorsitzende sein Amt nieder, Die Spannungen waren dann weg und der Verein setzte seinen begonnen Höhenflug ungehindert fort. Im Jahr 2005 war das Kapitel "Rückzug" dann für mich restlos abgeschlossen und ich konnte mich wieder den rein kreativen Seiten des Vereins und meinen anderen Interessen zuwenden.
Kabarett und Hochstädter Kreppelzeitung
Aus dem restlichen Vereinsleben habe ich mich eigentlich komplett verabschiedet, obwohl ich natürlich größtes Interesse an der Gesamtheit der profilprägenden Aktivitäten des Vereins habe. Hier ist momentan die Fraktion der Festveranstalter besonders rührig, was sich mit der dritten Fastnachtssitzung, dem doppelten Hallenfest und der Hochstädter Kerb 2007 ausdrückt. Mein Ding ist es bekanntlich nicht, aber es gibt dafür Mehrheiten, die auch gern die zusätzliche Arbeit auf sich nehmen. Vor einigen Jahren war auch ich auf diesem Gebiet ein Starkleister des Vereins - das hat sich inzwischen aber gelegt. Man muss auch abgeben können.
Sanierung, Renovierung, Umzüge, Familienzusammenführung - Neuordnung des Wohnumfelds und Altenbetreuung
Mitte 2004 traf ich mit dem Kauf einer Eigentumswohnung eine wesentliche Entscheidung, womit ich mich von der eigentlich geplanten Übernahme der Immobilie verabschiedete, die ich über 25 Jahre bewohnte. Das Alter meiner Eltern und die sich abzeichnende Pflege führte mich räumlich in die gleiche Straße meiner Eltern und ich war 3 Monate mit der Renovierung und dem Umzug beschäftigt. Während meiner Berufszeit hätte ich das nie so bewältigt, wie mir das damals gelungen ist. Erstmals zahlte sich der Ruhestand so richtig aus.
Ende 2005 ergab sich die Gelegenheit, die Nachbarwohnung für meine Eltern zu kaufen und ich stürzte mich erneut in umfangreiche Renovierungsarbeiten, die ähnlich lange dauerten, wie bei meiner eigenen Wohnung. Seitdem meine Eltern - 85 und 87 Jahre alt - neben uns wohnen, komme ich der neuen Verpflichtung nach, die ich sehr ernst nehme.
Damit verbunden ist allerdings auch, dass ich täglich erahne, was in einem Vierteljahrhundert auf mich wartet, wenn ich es überhaupt erleben sollte. Im neuen Umfeld fühle ich mich überaus wohl und der gute Kontakt zu allen Mitbewohnern ist eine gänzlich neue Erfahrung, die mir zwischenzeitlich fast verloren gegangen war.
Gartenparadies abgebrannt - der Neuanfang beflügelt
Das Jahr 2006 sollte eigentlich der Erholung dienen, die Dinge hielten mich allerdings in Trab. Der Garten, den ich 25 Jahre lang systematisch aufbaute und gestaltete, sollte endlich meine Ruhezone für das Alter werden. Ein knallheißer Sommer machte es einem unerträglich, den Garten richtig zu genießen.
Am 22. Dezember - 2 Tage vor Heiligabend und drei Wochen, nachdem unsere Katze starb - wurde unser Gartenparadies angezündet und es brannte komplett ab, ebenso wie das meiner Gartennachbarn. Das war es dann! - dachte ich...
Wie war das mit dem Abschied? Nach einem Abschied kommt immer ein neuer Anfang!?
Seit Anfang Januar 2007 arbeite ich an meinem neuen Gartenparadies und jetzt - Ende Juni 2007 - ist es fast fertig. Es ist sogar schöner und funktionaler als die alte Lösung. Wieder bündelte ich alle Kraft und und baute etwas auf, wie man das von mir kennt. Werde ich es in diesem Sommer endlich genießen können? Sicherlich - neben dem Kabarettprogramm 2007, den Vorbereitungen der Kreppelzeitung 2008, der Verfolgung der Kommunalpolitik, der Fortführung meiner politischen Website, den Hilfsdiensten für meine Eltern und natürlich den Wünschen meiner Frau. Man muss sich halt die Zeit nehmen.
Das alles ist für mich keine Last, sondern gehört zur Freude darüber, dass ich ein freier Mann bin, der tun und lassen kann, wie, wo, wann und was ihm Spaß macht. Besonders dankbar bin ich, dass ich mich (aber wer weiß das schon genau?) einer robusten Gesundheit erfreue. Na denn...!
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